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Was bedeutet „unterkomplex“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Wenn etwas unterkomplex dargestellt wird, dann ist es vereinfacht und versimpelt beschrieben. „Unterkomplex“ wird auf zwei gegensätzliche Weisen gebraucht: entweder sachlich oder unsachlich.

Wenn es sachlich Verwendung findet, ist damit gemeint, dass ein komplexer Vorgang oder komplexe Zusammenhänge bewusst vereinfacht dargestellt werden. Im umgangssprachlichen Kontext findet das Wort „unterkomplex“ vor allem negative Verwendung. Denn dann wird es verwendet, um jemanden oder etwas schlecht aussehen zu lassen.

In der Jugendsprache der Jahre 2020 und 2021 wurde und wird das Wort „unterkomplex“ auch gebraucht. Dies teilweise in scherzhaften Absichten.

Was bedeutet „unterkomplex“? Bedeutung, Definition, Erklärung, Jugendsprache

Umgangssprachlich kann „unterkomplex“ mit „halbschlau“ gleichgesetzt werden. Beides sind Schimpfwörter, die lediglich zur Herabwürdigung eines Gegenübers dienen. Als halbschlau wird jemand bezeichnet, der eine Sache scheinbar nicht ganz durchschaut und sie deswegen nicht ganz durchdenken kann. Seine Äußerungen dazu kommen entsprechend unterkomplex daher. Ein solcher Jemand wirkt wenig intelligent und geistig schlicht gestrickt.

Es ist sehr einfach, andere als Einfaltspinsel hinzustellen. Viel schwieriger ist es, sich an die eigene Nase zu fassen und einen komplexen Sachverhalt selbst adäquat darzustellen. Wer nicht konkret darlegen kann, weshalb er meint, jemand äußere sich unterkomplex, argumentiert selbst unterkomplex. Denn es mangelt ihm an Konkretisierung. Diese Art der Kritik ist nichtssagend und hat lediglich die Abwertung des Diskussionspartners oder des Redners zum Ziel. Umgangssprachlich ist „unterkomplex“ lediglich eine leere Floskel.

„Unterkomplex“ im umgangssprachlichen Kontext: Erklärung, Bedeutung, Definition

Das Wort „unterkomplex“ ermöglicht es, sein Gegenüber mundtot zu machen. Es ist eine Form der unsachlichen Kritik. Wenn jemand bezichtigt wird, etwas unterkomplex darzustellen, hat er kaum die Möglichkeit, das Gegenteil zu beweisen. Er müsste in einen Rechtfertigungsmodus verfallen, was für ihn die Sache noch schlimmer machen würde.

Wer behauptet, jemand argumentiere unterkomplex, meint damit, dass dieser jemand ein etwas schlichtes Gemüt hat. Wessen Argumentation als unterkomplex bezeichnet wird, gilt als anspruchslos, banal, simpel oder niveaulos. Vor Publikum kann die Etikettierung als „unterkomplex“ eine Art öffentlicher Todesstoß sein. Denn er gilt dann als ahnungslos und als jemand, dem es an Verständnis für die Komplexität der Dinge fehlt.

Allerdings ist der Vorwurf, jemand sei unterkomplex, ein Beweis für die Unterkomplexität des unsachlichen Kritikers. Denn er erklärt nicht, worin der Mangel besteht, wenn er jemandes Argumentationsweise lediglich als unterkomplex charakterisiert. Mängel kann es viele geben, zum Beispiel in Bezug auf die Kriterienvielfalt, den Faktenreichtum, den Perspektivwechsel, die Methodik oder den Differenzierungsgrad. Wer also lediglich das Wort „unterkomplex“ in den Raum stellt, ohne seine Kriterien näher zu erklären, ist selbst unterkomplex. Er macht es sich schlichtweg leicht.

Was bedeutet „unterkomplex“ im wissenschaftlichen Kontext? Bedeutung, Definition, Erklärung

Es ist vor allem in sozialen Kontexten fatal, wenn komplexe Vorgänge ignoriert und der Fokus der Betrachtungsweise nur auf einem oder zwei Punkten liegt. Die Forschung arbeitet mit dem Ziel einer Komplexitätsanreicherung. Wäre es anders, bräuchte es keine Forschung. Beispielsweise kann man sagen: Das Wasser kocht, weil die Herdplatte heiß ist. Prinzipiell ist diese Erklärung ausreichend. Dennoch ist der Vorgang des Wasserkochens wesentlich komplexer als hier beschrieben. Es geht unter anderem um Moleküle, um Wärmeleitung, Energiezuführung, um den Luftdruck oder auch um das Material des Kochtopfs.

Hinter dem Wasserkochen verbergen sich komplexe physikalische Vorgänge, die sich gegenseitig beeinflussen. Durch die kurzgefasste Erklärung wird ein komplexer Vorgang unterkomplex beschrieben. Wer in diesem Zusammenhang also das Wort „unterkomplex“ verwendet, geht damit sachlich um. Er verweist darauf, dass alles viel komplizierter und nicht so einfach ist, um es in zwei Sätzen kurz erklären zu können. In diesem Fall handelt es sich bei der Verwendung des Wortes um eine sachliche Kritik.

In den Sozialwissenschaften ist die Rede von Unterkomplexität, wenn beispielsweise in politischen Debatten soziale Prozesse auf unangemessene Weise vereinfacht werden. Die Wissenschaft versucht dagegenzuhalten, indem sie ihre Erkenntnisse zur Komplexitätsanreicherung veröffentlicht und somit zur Verfügung stellt. Dadurch kann sie sowohl zur politischen als auch zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. Gerade Massenmedien neigen dazu, komplexe Themen unterkomplex zu präsentieren. Und leider sind sie es, die die öffentliche Meinung beeinflussen und letztendlich manipulieren.

Das Wort „unterkomplex“ ist ein Adjektiv und beschreibt, wie etwas ist. Adjektive sind eine Wortart, die sich um die Beschaffenheit einer Sache dreht.

Gendern mit y: Wie funktioniert Gendern nach Phettberg? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Wiener Kolumnist und Aktionskünstler Hermes Phettberg (ent)gendert seit 30 Jahren mit y. Er hat das Gendern mit y erfunden. Deswegen wird es auch „Gendern nach Phettberg“ genannt. Bisher scheint sich niemand daran zu stören – zumindest offenkundig.

Literaturdidaktiker und Germanist Thomas Kronschläger benutzt diese Form seit 3 Jahren – sowohl öffentlich als auch privat – und möchte sie nun allgemein bekannt machen – als weitere Form des Genderns, nicht als Ersatz.

(Ent)Gendern mit y – Wie funktioniert Gendern nach Phettberg? Bedeutung, Definition, Erklärung

Alltagsbrauchbar, leicht verständlich und einfach umzusetzen – das sind die Anforderungen an die geschlechtsneutrale Sprache.

Durch »Entgendern nach Phettberg«, wie Thomas Kronschläger seine Methode nennt, kann man über Personen schreiben und reden und dabei auf Geschlechterkategorisierung verzichten.

Phettberg spricht in seiner Kolumne im Wiener Stadtmagazin „Falter“ die Leute seit 1992 mit »Lesy« statt »LeserIn« an. Er setzt an den Wortstamm also einfach ein »y« und verwendet den Artikel »das«; im Plural wird zusätzlich ein »s« angehängt. (»Lesys«) Damit macht er die Worte zum Neutrum – also geschlechtsunspezifisch.

Es klingt zuerst ungewohnt, aber wie alle neuen Reformen würde sich auch diese in die Köpfe der Menschen verankern – bis sie Alltag sind.

(Ent)Gendern mit y – Die Wortbildung

Singular:

  • Endung -er wird durch -y ersetzt: Maler > Maly
  • bei Endungen ohne -er wird das -y angehängt: Koch > Kochy

Plural:

  • Endung -er wird durch -ys ersetzt: Maler > Malys
  • umgelautete Worte, werden auch hier umgelautet: Koch > Köche, Kochy > Köchys

Gendern mit y: Beispiele (Gendern nach Phettberg)

  • Aus „Menschen“ wird „Menschy“ oder „Menschys“
  • Aus „Person“ wird „Persony“
  • Aus „Personen“ wird „Personys“
  • Aus „Der Nothelfer“ wird „Das Nothelfy“.
  • Aus „Die Nothelfer“ wird „Nothelfys“.
  • Aus „Der Leser“ wird „Das Lesy“.
  • Aus „Die Leser“ wird „Die Lesys“.
  • Aus „Die Teilnehmer“ wird „Teilnehmys“.
  • Aus „Die Hilfskraft“ wird „Das Hilfskrafty“.
  • Aus „Die Demonstranten“ wird „Demonstrantys“.
  • Aus „Der Lehrling“ wird „Das Lehrly“.
  • Aus „Die Ärzte“ wird „Die Ärztys“. (Was wohl die Ärzte (die beste Band der Welt) dazu sagen?)
  • Aus „Der Kellner“ wird „Das Kellny“.
  • Aus „Die Kellnerin“ wird „Das Kellny“.
  • Aus „Die Kellner“ wird „Die Kellnys“.
  • Aus „Der Fahrer“ wird „Das Fahry“.
  • Aus „Die Fahrerin“ wird „Das Fahry“.
  • Aus „Die Fahrer“ wird „Fahrys“.
  • Aus „Die Raucher“ wird „Die Rauchys“.
  • Aus „Der Raucher“ wird „Das Rauchy“.
  • Aus „Die Raucherin“ wird „Das Rauchy“.
  • Aus „Der Kritiker“ wird „Das Kritiky“.
  • Aus „Die Kritikerin“ wird „Das Kritiky“.
  • Aus „Die Kritiker“ wird „Die Kritikys“.
  • Aus „Der Arzt“ wird „Das Arzty“.
  • Aus „Die Zuhörer“ wird „Die Zuhörys“.
  • Aus „Die Extrovertierten“ wird „Die Extrovertiertys“.

Gendern nach Phettberg mit y: Besondere Beispiele

  • Aus „Die Deutschen“ wird „Deutschys“.
  • Aus „Die Österreicher“ wird „Österreichys“.
  • Aus „Gott“ wird „Gotty“.
  • Aus „Bürgermeister“ wird „Bürgermeisty“ oder „Bürgymeisty“.

(Ent)Gendern nach Phettberg mit y – Die Vorteile?

Die Vorteile durch »Entgendern nach Phettberg« liegen klar auf der Hand:

  • Es liest sich flüssiger. Die Kunstpause zwischen den verschiedenen Ansprachen fallen weg.
  • Es gibt nur 2 Varianten – eine im Singular, eine im Plural.
  • Es werden alle Menschen – egal, welchen Geschlechts – auf einmal angesprochen.
  • Erdling, Lehrling, Feigling, … waren bisher Worte, die man nicht gendern konnte. Mit »Entgendern nach Phettberg« würden nun auch sie zum Neutrum werden, indem -ing durch -y bzw. -ys ersetzt wird.

(Ent)Gendern mit y – Machen wir uns lächerlich?

Einige Menschen kommen noch immer nicht mit dem gendergerechten Deutsch klar. Sie meinen, es klinge dünkelhaft, akademisch und bürokratisch. Sie meinen damit jedoch nicht, dass man einfach alles so lassen sollte, wie es war / ist. Sie suchen nach einer einfacheren Version.

»Entgendern nach Phettberg« macht genau dies möglich. Zudem zaubert es den Lesys und Hörys ein Lächeln ins Gesicht, denn für uns hört es sich doch erstmal ganz schön fremd an, wenn wir statt »Bürger*innenmeister*innengehilf*innen« »Bürgymeistygehilfys« lesen oder gar sagen.

Gendern – Was ist das?

Mit Gendern, eine Anwendung geschlechtsneutraler Ausdrucksweise dessen Verwendungsgründe mannigfaltig sind, soll eine sprachliche Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern hergestellt werden. Es werden alle 3 Genera gleichzeitig angesprochen. (männlich, weiblich, divers)

Gendern – Wie geht das?

Es gibt viele Formen des Gendern – keine ist »die« richtige. Richtlinien für offizielles Gendern sind derzeit nicht vorhanden. Jedem Menschen ist es freigestellt, welche Methode angewandt wird.

Zu den 7 häufigsten Anwendungen zählen:

  • mit Doppelpunkt: Maler:innen
  • mit Sternchen: Maler*innen (Siehe: Gendersternchen)
  • mit Binnen-I: MalerInnen
  • mit Unterstrich: Maler_innen
  • mit Punkt: Maler.innen
  • mit Mediopunkt: Maler·innen
  • mit einfachem Kodierungszeichen: Maler’innen
Was bedeutet „Häuptling Wirdsonix“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Häuptling Wirdsonix“ ist eine vom Spiegel geprägte und verbreitete Spottbezeichnung für den deutschen CDU-Politiker Armin Laschet.

Was bedeutet „Häuptling Wirdsonix“? Bedeutung, Definition, Erklärung

„Häuptling Wirdsonix“ war Cover der 15. Ausgabe im Jahr 2021 von „Der Spiegel“. Das Cover zeigte eine Karikatur von Armin Laschet, die an den Häuptling „Masjestix“ von Asterix und Obelix angelehnt war.

Die Karikatur zeigt einen Armin Laschet als Masjestix, der auf einem sich neigenden Schild von seinen Soldaten oder Untertanen getragen wird. (Man sieht nur deren Hände.) Häuptling Wirdsonix kann sich kaum auf dem Schild halten und rudert mit den Wänden, um etwas Stabilität zu erhalten und nicht vom Schild zu fallen.

Der Name „Wirdsonix“ ist an die Namensgebung der Gallier angelehnt. Im Namen spiegelt sich eine Haupteigenschaft der Figuren wieder. (Beispiel: „Troubadix“ der Sänger. Ein Troubadour war ein Dichter und Sänger. „Miraculix“ ist der Druide. Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort für Wunder „miraculum“ ab.)

Bedeutung von Häuptling Wirdsonix und Majestix

Die Redaktion von BedeutungOnline.de vermutet, dass die Spiegel-Redaktion Armin Laschet wenig Chancen auf eine erfolgreiche Kanzlerkandidatur (K-Frage) verspricht. Deswegen der Name „wird so nichts“.

Gleichzeitig enthält der Name „Häuptling Wirdsonix“ auch Kritik an seiner Politik und Position. Armin Laschet wird für seine Corona-Politik kritisiert, der Rückhalt in seiner Partei ist nicht eindeutig und auch die Umfragewerte könnten besser sein. Daher eben der Name „wird so nix“.

In den Asterix und Obelix Comics und Filmen ist Majestix ein Häuptling, der zwar stolz, aber irgendwie ungeschickt und dickköpfig ist. Wiederholt wird seine Authorität untergraben. Teils untergräbt er seine Authorität selbst, in dem er nämlich vom Schild gefällt. Dies könnte als Analogie zu Armin Laschet verstanden werden. Denn dessen Authorität und Glaubwürdigkeit ist nicht zu 100 Prozent sicher. Insbesondere der Fakt, dass Majestix seine Authorität selbst untergräbt, ist hier interessant. Denn hier stellt sich die Frage, ob Armin Laschet seine Authorität selbst untergräbt und falls ja, wie?

Darf man „Indianer“ noch sagen? Ist das Wort „Indianer“ diskriminierend? Erklärung


In den vergangenen Jahrzehnten wurde ein starkes Bewusstsein (woke) zur politisch korrekten Ansprache von Menschen (BIPoC, FLINTA, SOJARME), Völkern und Stämmen geschaffen. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, inwieweit die Verwendung der Begriffe „Indianer“, „Indios“ oder „Inuit“ zulässig und politisch korrekt sind.

Die Herkunft der Worte Indianer und Indios

Das deutsche Wort „Indianer“ hat seine Ursprünge in der Zeit der Entdeckung Amerikas. Als Christoph Kolumbus 1492 den neuen Kontinent erreichte, glaubte er einen westlichen Seeweg nach Indien entdeckt zu haben. Dementsprechend sprach er die dort ansässige indigene Bevölkerung auch als „Indios“ (Spanisch für Inder) an. Im Spanischen existiert also keine Unterscheidung zwischen Inder und Indianer, welche bei der Übersetzung ins Deutsche hingegen bereits korrigierend getroffen wurde. Dennoch wird häufig auch im Deutschen der Begriff „Indios“ verwendet. Dieser entspringt in seiner Herkunft ebenfalls eindeutig dem spanischen Begriff und kann daher als verallgemeinernd und beleidigend empfunden werden. Häufig wird auch vermutet, dass Indio als Abkürzung des Begriffs „indigene Völker“ zu verstehen sei. Diese Vermutung ist jedoch nicht zutreffend.

Die Herkunft des Wortes Inuit

Inuit ist die Selbstbezeichnung einiger indigener Volksgruppen in Zentral- und Nordkanada und Grönland. Häufig wird der Begriff Inuit fälschlicherweise für sämtliche dort lebenden Völkergruppen verwendet. Diese wurden ursprünglich als Eskimos zusammenfassend angesprochen. Bei diesem Wort handelt es sich jedoch um eine Fremdbezeichnung, weswegen dieses von den entsprechenden Völkergruppen oft als abwertend empfunden wurde. Dennoch stößt die allgemeine Verwendung des Begriffs Inuit auf noch stärkere Ablehnung.

Die politisch korrekte Ansprache indigener Völker: Ist „Indianer“ diskrimineriend und verboten?

Es hat sich eingebürgert, die indigenen Völker Nord- und Südamerikas möglichst anhand ihrer Selbstbezeichnung anzusprechen. Diese ist üblicherweise für einzelne Stämme und Völker unterschiedlich. Ein großes Problem hierbei ist, dass viele Stämme inzwischen nur noch unter ihren Fremdbezeichnungen bekannt sind, sodass diese Identifizierung sich bereits zum Teil auf die Selbstwahrnehmung überträgt. Als Beispiel sind hier die Diné zu nennen, welche meist unter der Fremdtitulatur „Navajo“ bekannt sind.

Sammelbezeichnungen werden so gut wie möglich vermieden, da sie häufig negativ aufgenommen werden. So ist beispielsweise die Bezeichnung Inuit für einzelne Stämme passend und vollkommen korrekt, während sie hingegen für andere Stämme falsch und damit beleidigend ist. Die Begriffe Indios und Indianer sollten generell weitgehend vermieden werden. Sie sind zu sehr verallgemeinernd und bauen auf der falschen Annahme, Inder getroffen zu haben, auf. Zahlreiche Völker und Kulturen mit unterschiedlichsten Ausprägungen werden so zu einem vollkommen irreleitenden und falschen Begriff zusammengefasst. Dies ist in etwa so korrekt, wie von „den Europäern“ oder „den Asiaten“ zu sprechen. Außerdem ist in vielen Sprachen keine klare Trennung zwischen Indios, Indianern und Indern möglich. Möchte man also die unterschiedlichen indigenen Völker Amerikas gesammelt ansprechen, können mehrere Möglichkeiten gewählt werden.

Die sicherste und unverfänglichste Variante ist die Bezeichnung als „indigene Völker“. Darunter werden sämtliche ursprünglich in diesen Gebieten heimischen Bevölkerungsgruppen verstanden. Als weitere Bezeichnung, welche sich auch für moderne Abkömmlinge dieser Gruppen eingebürgert hat, wird häufig „American Indian“ (übersetzt amerikanische Inder) zur besseren Unterscheidung zu Indern verwendet. Damit wurde zwar das Problem der eindeutigen Zuweisung gelöst, dennoch handelt es sich hierbei nach wie vor um eine unerwünschte Fremdzuweisung, welche auf falsche Annahmen einer längst vergangenen Zeit zurückgeht. Kanada verwendet zur Ansprache der von ihnen kolonisierten und unterdrückten Völker die Bezeichnung „First Nations“. Allerdings ist der Begriff Nation eurozentrisch geprägt und ebenfalls äußerst irreführend. Die Bedeutung kann nur schwer korrekt auf die indigenen Völker übertragen werden.

Es ist also äußerst schwierig, politisch korrekte Bezeichnungen für die indigenen Völker Südamerikas zu finden. Viele von ihnen können sich mit den Begriffen Eskimo, Indianer oder Indios anfreunden, auch wenn dies stark von Person zu Person und vom Zusammenhang abhängig sein kann. Weniger beliebt ist die allgemeine Verwendung des Begriffs Inuit. Möchte man auf Nummer sicher gehen, ist es empfehlenswert, entweder ganz allgemein nur von indigenen Völkern zu sprechen oder zu eruieren, wie sich eine betreffende Person oder Volksstamm selbst bezeichnet.

Siehe auch:

Was ist Operation London Bridge? Was passiert wenn die Queen stirbt? Erklärung


Erstmals wurde bereits in den 1960er-Jahren ein Plan für das Ableben der Königin unter dem Titel „Operation London Bridge“ entworfen. Seitdem wird dieser mehrmals im Jahr überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Dies sichert einen bestmöglichen Ablauf zu, da die daran beteiligten Personen verändert werden können. Außerdem war es im Laufe von sechzig Jahren nötig, die Planungen mehrmals den technologischen Entwicklungen anzupassen.

Was ist Operation London Bridge? Erklärung

Viele Punkte des Plans wurden von Königin Elisabeth II. persönlich entworfen und bestimmt. Andere gehen hingegen auf Vorschläge ihrer zahlreichen Berater zurück. Außerdem gibt es einige Bereiche, wo festgelegt wurde, dass Entscheidungen von ihrem Nachfolger getroffen werden sollen. Dieser ist nach aktuellem Stand der Dinge ihr Sohn, Prince Charles.

Die Mitglieder des britischen Königshauses stehen stets im Zentrum der Aufmerksamkeit. Es ist daher kein Wunder, dass es Pläne für die zu erledigenden Aufgaben nach dem Ableben eines einzelnen Mitgliedes gibt. Diese Pläne beinhalten Wünsche zur Bestattung ebenso wie Aktivtäten, welche die Regierung, die Kirche oder die britischen Einsatzkräfte vornehmen sollen. Jeder dieser Pläne ist mit einem Codewort bezeichnet. Der Name des äußerst umfangreichen Plans für den Fall des Ablebens von Königin Elisabeth II. lautet „Operation London Bridge“.

So wird Operation London Bridge verlaufen: Ablauf

Wenn der Tod der Queen gesichert bestätigt wurde, wird ihr Privatsekretär Edward Young aktiv. Seine Aufgabe besteht darin, den aktuellen Premierminister über den Tod der Königin zu informieren. Dies geschieht über eine abhörsichere Telefonleitung. Die Information wird mit den Worten „London Bridge is down“ übermittelt. Das Außenministerium muss in weiterer Folge die Nachricht über den Tod der Queen an die Regierungen sämtlicher 52 Commonwealth-Staaten weiterleiten.

Selbstverständlich werden auch die Medien möglichst umgehend informiert. Zu diesem Zweck wurde ein spezielles Alarm-System entworfen und bei sämtlichen Radio- und Fernsehanstalten installiert. Wenn die blauen Signal-Lichter dieses Systems blinken, wissen die Radiosender, dass sie ihre Musikauswahl verändern müssen und nur noch ruhige, sanfte Musik spielen dürfen. Die Fernsehsender von BBC unterbrechen ihre Sendungen und senden für einen Tag lang nur noch die Spezialnachrichten zum Tod der Queen. Unterschiedliche Medien sollen bereits für den Ernstfall vorbereitet sein. So soll beispielsweise die Zeitung „The Guardian“ schon über elf Seiten Material auf Lager haben, welches binnen kürzester Zeit als Sonderausgabe erscheinen kann. Auch Radio- und Fernsehsender haben bereits ihr Programm vorbereitet und geprobt, allerdings stets unter der Verwendung von Pseudonymen, damit im Falle einer unbeabsichtigten Veröffentlichung keinerlei Falschmeldungen und Panik entstehen können.

Weitere Benachrichtigungen erfolgen online auf der Homepage des Königshauses und in Form einer schwarz umrandeten Todesanzeige am Buckingham-Palast. Bereits einen Tag nach dem Tod wird das sogenannte Accession Council zusammentreffen und in einer offiziellen Zeremonie den Thronfolger bestimmen. Am Abend wird das Parlament zusammentreten, um diesem Thronfolger die Treue zu schwören.

Nach neun Tagen Staatstrauer wird ein großes Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey durchgeführt werden. Im Anschluss daran wird der Leichnam der Königin in der St. Georges-Kapelle bei Windsor Castle, einer der Hauptresidenzen des Königshauses, beigesetzt werden.

Das war Operation Forth Bridge: Tod Prinz Philip

Selbstverständlich gab es auch einen Plan für das Ableben von Prinz Philip, dem Gatten von Königin Elisabeth II. Dieser lief unter dem Codenamen Operation Forth Bridge. Auch nach seinem Tod wurde landesweite Trauer bis zur Beisetzung ausgerufen. In dieser Zeit haben die Royals keinerlei Termine wahrgenommen. Die Flaggen wehen in solcher Trauerzeit stets auf halbmast, die Mitglieder des Parlaments tragen schwarze Bänder und Krawatten.

Auf Wunsch von Prinz Philip selbst wird er kein Staatsbegräbnis erhalten. Zeit seines Lebens war es ihm unangenehm, derartig große Aufmerksamkeit zu erhalten. Daher wird eine private, militärisch geprägte Zeremonie zu seiner Bestattung erwartet. Diese wird in der St.Georges-Kapelle bei Windsor Castle stattfinden. Sein Leichnam wird in Frogmore Gardens beigesetzt werden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist zu erwarten, dass nur wenige bis gar keine ausländischen Ehrengäste an der Bestattungszeremonie teilnehmen können. Sicher ist hingegen, dass Prinz Harry trotz zahlreicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Königshaus in jüngster Zeit anwesend sein wird. Er ist bereits in Großbritannien angekommen und verbringt aktuell seine Zeit in Quarantäne.

Größere Beeinflussungen der nationalen und internationalen Politik sind durch den Tod von Prinz Philip nicht zu erwarten. Dennoch sieht Operation Forth Bridge vor, dass das Parlament in Sondersitzungen zusammentritt und keinerlei Wahlkampfveranstaltungen durchgeführt werden dürfen. Außerdem sollen hochrangige Politiker keinerlei Interviews geben oder an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Auf diese Weise soll einerseits Prinz Philip gewürdigt, andererseits auf die Möglichkeit gegeben werden, auf unerwartete Situationen zu reagieren.

Was bedeutet Shero? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Shero“ ist ein Kofferwort aus den Worten „She“ und „Hero“.

„Shero“ ist eine weibliche Heldin.

Der Ausdruck „Shero“ ist eine Bezeichnung für Frauen, die Vorbildcharakter haben, die von anderen bewundert und/oder idealisiert werden. „Sheros“ fallen durch ihre Leistungen, Standhaftigkeit und besonderen Eigenschaften auf.

Was bedeutet Shero? Bedeutung, Definition, Erklärung

„Shero“ ist eine explizite weibliche Bezeichnung für weibliche Helden bzw. Heldinnen.

Der Ausdruck „Shero“ ist insbesondere in feministischen Kreisen verbreitet.

Der Ausdruck „Shero“ ist eine Reaktion darauf, dass der Ausdruck „Hero“ meist mit männlichen Charakteren verbunden wird. „Shero“ ersetzt und verkürzt die Konstruktion „female Hero“, wenn explizit auf eine weibliche Heldin referiert wird.

Das Adjektiv zu „Shero“ ist „sheroic“. Der Plural ist „Sheroes“.

Ein deutsches Wort für „Shero“ existiert noch nicht. Gebräuchlich ist der Ausdruck „Heldin“.

Wann ist eine Frau eine Shero?

Eine Frau wird zur Shero, wenn sie von anderen bewundert, idealisiert oder als Vorbild wahrgenommen wird.

Sheros haben Werte und leben diese. Diese Werte können sein: Fleiß, Loyalität, Prinzipientreue, Moral, Mut, Offenheit, Optimismus, Sinn für Gerechtigkeit, Intelligenz, Unbeugsamkeit, Mut zu Handeln (Handlungskraft), Durchsetzungskraft. Sie bieten und geben Orientierung. Sie sind glaubhaft.

Sheros fallen durch ihre Leistungen, Ausdauer, Standhaftigkeit und besonderen Eigenschaften auf. Frauen, die nie aufgeben, ihr Potenzial ausschöpfen und ein Vorbild für andere sind, sind Sheros. Sheros helfen anderen und kämpfen für eine Sache, die ihnen am Herzen liegt. Sie setzen sich für Gleichheit, Gleichberechtigung, Respekt und Solidarität ein.

Sheros sind Vorbilder für alle Menschen.

Ein Synonym für Shero ist z.B. Alltagsheldin.

Verbreitung und Bedeutung von Shero

Shero: Amadeu Antonio Stiftung und Jasmina Kuhnke

Der Ausdruck Shero wird unter anderem von der Amadeu Antonio Stiftung verwendet. Die Amadeu Antonio Stiftung betreibt einen „Sheroes Fund“ als Spendenaktion. Der „Sheroes Fund“ dient zur Unterstützung von Frauen, die Opfer von Rassismus oder Menschenfeindlichkeit wurden bzw. für Frauen, die bedroht sind.

Der Ausdruck „Shero“ verbreitete sich im April 2021 stark als bekannt wurde, dass Jasmina Kuhnke bedroht wurde und zur Gewalt gegen sie aufgerufen wurde. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt Jasmina Kuhnke unter anderem finanziell mit ihrem „Sheroes Fund“.

Shero: Film

„Shero“ ist ein Film aus dem Jahr 2017.

„Shero“ ist ein Film aus dem Jahr 2021.

Weitere Bedeutung von Shero

„Sheroes: Neue Held*innen braucht das Land“ ist ein Buch von Jagoda Marinć.

„The Shero: Silent Hero“ ist ein Buch von Ashmita Reddy.

Die „Shero Community“ ist eine Community für Frauen.

„Shero“ ist ein in Nordamerika gebrauchter Nachname.

„Shero“ wird aber auch als Vorname verwendet. „Shero“ ist ein kurdischer Vorname. Er leitet sich vom kurdischen Wort für Löwe ab „sher“.

Der „Heroes Clan“ nennt seinen zweiten Clan „Shero“.

„Shero“ ist der Name eines deutschen Unternehmens.

Eine Pause vom Lernen gefällig? Dann ist das hier das Richtige für dich


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Wahrscheinlich bist du auch ein Mensch der ambitionierten Sorte, der jeden Tag etwas Neues dazulernen möchte. Ob in der Uni, am Ausbildungsplatz, oder einfach auf der Arbeit: du lernst nie aus. Und das ist eindeutig auch das fantastische an der Aufnahmefähigkeit des Menschen, denn jede Person hat Unmengen an Kapazität, die das Lernen von unzähligen Dingen erlauben. Zwischenzeitlich kann der stetige Informationsdrang jedoch auch etwas zu viel werden. In der heutigen Zeit ist der Mensch nämlich einer extremen Menge an Informationen ausgesetzt, die über Nachrichten und soziale Medien konstant im Alltag kursieren und ihn dominieren. Deshalb sind Pausen von größter Wichtigkeit. Wie du diese am besten angehen kannst, verraten wir hier.

Mach doch mal was ganz anderes

Wenn du auch mal etwas ganz Neues ausprobierst, dann hat das zwei positive Effekte. Zum einen kannst du Spaß an einem eventuellen neuen Hobby haben, was sich positiv auf deine Laune und Energie auswirkt. Zum anderen lernst du tatsächlich etwas Neues dazu, jedoch hat das oft wenig mit fachlichem Wissen zu tun. Deshalb wirkt es sich trotzdem positiv auf dein Energielevel aus. Eine Möglichkeit, um etwas auszuprobieren ist es, sich mit Sportwetten online zu beschäftigen. Hier ist nicht nur großes Können gefragt, sondern auch dein Denken wird unter Beweis gestellt. Hast du bereits Sportwetten gespielt, so kannst du trotzdem deinen Kopf von dem Lernen auf etwas neues lenken. Das gute dabei ist, dass du live einen Sport mitverfolgen kannst. Bist du also beispielsweise Fußballenthusiast, ist das die perfekte Lösung für deine Pause vom Lernen. Auch eher unbekannte Sportarten haben bei den Sportwetten mittlerweile ihren ganz eigenen Platz gefunden, und warten nur darauf, erforscht zu werden.

Gehe raus!

Mit Sportwetten hast du dich bereits beschäftigt, und willst darüber hinaus noch etwas ganz anderes? Dann erforsche die vielen Möglichkeiten, die dich im Freien erwarten. Investiere in ein Skateboard oder Inliner, und übe dich mit neuen Tricks und schnellem Fahren. Dadurch kannst du nicht nur dem Lernalltag etwas entfliehen, sondern bekommt eine große Portion gute Laune so gut wie geschenkt. Die Gedanken etwas wegzubekommen ist nämlich von höchster Priorität, wenn es darum geht, eine richtige Pause einzulegen. Das fördert nämlich nicht nur die Lust auf das Lernen, sondern erhöht auch deine Aufnahmefähigkeit, sobald du wieder vor dem Schreibtisch sitzt. Versuche deshalb, eine oder zwei Stunden täglich mit einem eventuellen neuen Hobby zu verbringen, und effektivisiere dadurch dein Lernen.

Was ist eine Dönerbox / ein Pommdöner? Bedeutung, Definition, Erklärung


Eine Dönerbox, auch Pommdöner oder Dönertüte genannt, hat drei Zutaten: Dönerfleisch, fritierte Pommes und Sauce (Soße).

Was ist in einer Dönerbox / einem Pommdöner? Erklärung

Wie schon oben genannt, sind in einer Dönerbox (oder in einem Pommdöner oder in einer Dönertüte) nur fritierte Pommes, Dönerfleisch und Sauce (Soße). Auf den Salat und das Brot – wie sonst beim Döner Kebap üblich – wurde komplett verzichtet.

Anders gesprochen: Eine Dönerbox oder ein Pommdöner ist ein Essen, dass von Balaststoffen (Salat) befreit wurde. In einer Dönerbox bzw. einem Pommdöner finden sich mehrheitlich Fette und Proteine.

Es muss erwähnt werden, dass die Verbindung von Pommes und Soße (oder Soßen) höchst ungewöhnlich und eigentlich kontra-produktiv ist. Denn die Soße sorgt dafür, dass die Pommes weich und matchig werden. Das ist für jene gut, die matschige Pommes mögen. Wer jedoch krosse Pommes will, den oder die wird eine Dönerbox oder ein Pommdöner enttäuschen.

Dazu muss angefügt werden, dass die Soßen einer Geschmacksmonotonie vorbeugen. Denn obwohl krosse und salzige Pommes sowie Fleisch mit leichtem Fettfilm gut schmecken, so kann geschmackliche Eintönigkeit entstehen. Die Soße sorgt dafür, dass geschmackliche Abwechselung entsteht. Eine Knoblauchsoße und eine scharfe Soße fallen doch deutlich auf.

Der Name „Dönerbox“ entstand durch den Umstand, dass eben das Dönerfleisch in einer Box serviert und verkauft wird.

Der Name „Pommdöner“ entstand durch die beiden Hauptbestandteile der Dönerbox: Pommes und Dönerfleisch.

Hinweis: Pommdöner

Sollte der Dönermann des Vertrauens den Ausdruck „Pommdöner“ nicht kennen, so könnte es passieren, dass jemand der einen „Pommdöner“ bestellt, einen normalen Döner Kebab mit Pommes als zusätzlichen Inhalt erhält.

Siehe auch: Kennst du schon den Käsedöner (Cheebab)?

Wer isst eine Dönerbox / einen Pommdöner? Für wen ist dieses Essen?

Es gibt mehrere Arten von Menschen für die dieses Essen interessant und relevant ist.

1. Die Dönerbox (der Pommdöner) ist eine deftige Mahlzeit für alle, die den Geschmack vom Fleisch, das Salz der Pommes und die (Rest-)Knackigkeit der Pommes lieben. Wer es deftig mag, ist mit einer Dönerbox gut bedient.

2. Die Dönerbox bzw. der Pommdöner ist ein Essen für alle, die Salat nicht mögen bzw. meinen, dass sie keinen Salat essen wollen.

3. Die Dönerbox bzw. der Pommdöner ist ein Essen für unterwegs. Denn der Pommdöner wird in einer Pappbox verkauft und wird mit einer Gabel gegessen. Perfekt für unterwegs.

4. Während ein Döner (im Fladenbrot) mit etwas Geschick gegessen werden muss, damit man a) sich nicht schmutzig macht und damit b) nicht alles herausfällt, ist die Dönerbox bzw. der Pommdöner einfacher zu essen. Eine Gabel schafft genügend Abstand zum Fleisch und den Pommes.

5. Wer eine deftige Mahlzeit braucht, um dem etwaigen Ethanolkonsum zu kontern, ist mit einer Dönerbox bzw. einem Pommdöner gut beraten.

6. Wer ein einfaches und schnelles Essen möchte, ist mit einer Dönerbox bzw. einem Pommdöner gut bedient.

7. Wer nicht kochen möchte für den oder die, ist eine Dönerbox bzw. ein Pommdöner etwas.

8. Wer satt werden möchte, wird dieses Ziel mit einer Dönerbox bzw. einem Pommdöner immer erreichen.

Wo sagt man Dönerbox oder Pommdöner?

Laut Google Trends zeigt sich hier in Deutschland eine eindeutige Spaltung bzw. Trennung.

In Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen sagt man „Dönerbox“.

In Schleswig-Holstein sagt man „Pommdöner“ und Nordrhein-Westfalen (NRW) sagt man mehrheitlich „Pommdöner“. (Warum der Ausdruck „Pommdöner“ in Nordrhein-Westfalen (NRW) so dominant und bekannt ist, ist der Redaktion von BedeutungOnline.de unbekannt.)

Der Ausdruck „Dönertüte“ ist in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verbreitet.

In der Schweiz ist der Ausdruck „Dönerbox“ der dominante Ausdruck. Laut Google Trends ist dieser besonders im Kanton Zürich verbreitet. Der Ausdruck „Pommdöner“ findet sich kaum.

In Österreich sieht es ähnlich ist. Dort ist die „Dönerbox“ der dominante Begriff.

Kommentar der Redaktion zu Dönerbox und Pommdöner:

Fragen Sie mal, ob es Berliner oder Pfannkuchen heißt. Je nach dem wo die Person herkommt, bekommen Sie eine andere Antwort.

Fragen Sie doch mal, wie das Endstück vom Brot heißt. Auch hier passiert es wieder, dass die Herkunft und Prägung der Person über die Antwort entscheidet.

Die Redaktion von BedeutungOnline.de meint, dass es bei „Dönerbox“ und „Pommdöner“ nicht anders ist. Keiner der Begriffe ist besser oder schlechter. Lediglich die Gewohnheit entscheidet darüber, was normal (gewohnt) und seltsam (ungewohnt) erscheint.

Übrigens: Wer sich noch mehr Döner-Dissens wünscht, sollte die Diskussion beginnen, ob das Brot rund oder dreieckig sein sollte. Viel Spaß.

Was kostet eine Dönerbox / einen Pommdöner?

Je nach Region und Stadt kostet die Dönerbox oder der Pommdöner ab 4 Euro aufwärts.

Der genaue Preis ist schwer zu sagen, da dies von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich ist.

Was bedeutet Dachverpachtung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die wichtigsten Begrifflichkeiten rund um die Stromgewinnung mittels Solar sind in Deutschland inzwischen bekannt. Dies liegt nicht zuletzt an der großen Beliebtheit, welche diese Investition in Privathaushalten mit sich brachte. Neu ist hingegen die Option der Verpachtung, die sich für Verbraucher aber durchaus lohnen kann. Hier in diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Terminus der „Dachverpachtung“, der in diesem Kontext an Bedeutung gewinnen konnte.

Was bedeutet Dachverpachtung? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Dachverpachtung oder Dachvermietung bedeutet, dass die persönlichen Dachflächen über einen klar begrenzten Zeitraum einer anderen Person oder einer Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. In der Regel geschieht dies mit dem Zweck des Betreibens einer Solaranlage. Diese erwirtschaftet wiederum einen geldwerten Vorteil, indem sie Strom erzeugt, der anschließend in das Netz eingespeist werden kann.

An und für sich handelt es sich um ein Modell, welches durch die Energieerzeugung einen Gewinn erwirtschaften kann. Der Verpächter des Daches wird daran mit einer Vergütung in Form einer einmaligen Zahlung beteiligt. Alternativ bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit, als Unterstützung die kostenlose Sanierung des Daches in Anspruch zu nehmen, falls dies in Anbetracht der vorhandenen Bausubstanz notwendig sein sollte. Darüber hinaus bieten einige Verträge auch die Chance einer persönlichen Beteiligung an den Gewinnen, die über die Anlage in den folgenden Jahren erwirtschaftet werden können.

Verbraucher, die sich für die Vermietung ihres Daches interessieren, tun gut daran, die verfügbaren Angebote genau in den Blick zu nehmen. Wie gut das Verhältnis von Preis und Leistung ist, zeigt sich meist erst bei einem detaillierten Blick in den Vertrag. Umso wichtiger ist es, bei der Vermietung einen seriösen Partner an der Seite zu haben. Ein besonders bekanntes Angebot ist zum Beispiel hier auf solar-direktinvest.de zu finden.

Voraussetzungen für die Dachverpachtung

An und für sich ist nicht jedes Dach gleichermaßen für die Vermietung oder die Verpachtung geeignet. Aus dem Grund ist es wichtig, im Vorfeld einen genauen Blick auf die Voraussetzungen zu werfen. Zum einen spielt der Zustand des Dachstuhls eine Rolle. Dieser muss insgesamt in einem guten Zustand sein, sodass in den folgenden Jahren keine großen Reparaturen oder Sanierungen notwendig sind. Sollte dieser Umstand nicht gegeben sein, haben die Vermietenden bei hochwertigen Anbietern die Möglichkeit, eine kostenlose Sanierung des Dachstuhls in Anspruch zu nehmen. In Anbetracht der hohen finanziellen Belastung, welche eine solche Reparatur mit sich bringen kann, handelt es sich um einen wesentlichen Vorteil.

Auf der anderen Seite muss gesichert sein, dass die Anlage über mehrere Jahrzehnte zuverlässig betrieben werden kann. Erst unter dieser Bedingung können nach der Installation entsprechende Gewinne erwirtschaftet werden, die die Amortisierung vorantreiben. Die Vermietung setzt deshalb voraus, dass über einen Zeitraum von etwa 40 Jahren keine Veränderungen oder gar ein Abriss geplant sind.

Ein dritter wichtiger Aspekt, der in diesem Kontext eine Rolle spielt, ist der Sonneneinfall. Sollten Teile der Dachfläche im Schatten liegen, sodass dort weniger Strom erzeugt werden kann, ist eine Vermietung dort nicht möglich. Stattdessen können nur jene Flächen mit in den Vertrag aufgenommen werden, die nicht in dieser Hinsicht verdeckt sind.

Anlagenkauf als Alternative

Doch warum kann sich das Modell der Dachvermietung seit einigen Jahren in Deutschland etablieren? Wer sich genauer mit dem Begriff auseinandersetzt, der wird schnell auf die wesentlichen Vorteile aufmerksam. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass Einnahmen völlig ohne Risiko erwirtschaftet werden können. Die Verantwortung für die Profitabilität des Unterfangens trägt letztlich der Mieter. Dies bringt jedoch im Umkehrschluss eine gewisse Bindung an den Vertrag mit sich.

Wer sich stattdessen für den Kauf der Anlage entscheidet, hält die Fäden zu 100 Prozent selbst in der Hand. Auf der anderen Seite ist jedoch eine höhere Investition notwendig, um überhaupt erst in den Besitz der Anlage zu kommen. Gerade in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten stellt dies bisweilen ein schweres Unterfangen dar. Hinzu kommt, dass das Risiko folglich selbst getragen werden muss.

Verbreitung: Dachverpachtung

Doch welche Faktoren sind nun für die weite Verbreitung der Vermietung des eigenen Daches verantwortlich? Einerseits ist es die noch immer wirksame EEG-Umlage, die gewissermaßen als die Grundlage für ein lohnendes Investment dienen kann. Auf der anderen Seite wächst aktuell das allgemeine Bewusstsein für Ökologie. Solarstrom kann als grüne Energiequelle ganz besonders auf sich aufmerksam machen. Entsprechend viele wollen ihren Teil dazu beitragen.

Was ist Slow Coffee? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Slow Coffee steht für eine langsame Zubereitungsart von Kaffee. Einerseits bedeutet dies, Kaffee so zuzubereiten, dass ein aromatischerer Geschmack entsteht, als dies bei Kaffeepads und Kaffeevollautomaten der Fall ist. Andererseits soll das langsame Zubereiten einen „entschleunigenden” Effekt erzeugen, um den Stress des Alltags und des Berufslebens zu mindern. Slow Coffee steht deshalb auch für eine Bewegung, die Balance, Produktqualität und soziale Kriterien bei der Herstellung und Beschaffung der Zutaten miteinander vereint.

Was ist Slow Coffee? Definition, Erklärung, Zubereitung

Slow Coffee lässt sich mit einem Slow-Coffee-Maker kochen. Dieser besteht aus einem Metalltrichter, einer Filtereinlage und einem Füllbehältnis. Auf diese Weise ist es möglich, nur die benötigte Menge Kaffee zu kochen. In der Regel entstehen bei diesem Vorgang ein bis zwei Tassen Kaffee. Das Kaffeepulver wird in den Metalltrichter gegeben und mit heißem aber nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Das Wasser soll auf maximal 100 Grad erhitzt werden, damit möglichst viele Aromastoffe erhalten bleiben. Der Fachbegriff für diesen Vorgang lautet Pour Over Brewing.

Für die Zubereitung von Espresso gibt es spezielle Espressokocher, die nach demselben Prinzip funktionieren. Slow Coffee lässt sich auch mit einem einfachen Filterbehälter aus Kunststoff herstellen. Allerdings wird dann ein separater Kaffeefilter benötigt. Dieser wird mit warmem Wasser ein wenig aufgeweicht, da er sonst zu viele Aromen auffängt. Beim Slow-Coffee-Maker mit Einlage entsteht dagegen keinerlei Müll.

Ein weiterer Faktor bei der Zubereitung von Slow Coffee ist die Herstellung des Kaffeepulvers. Dieses wird aus möglichst frischen Kaffeebohnen häufig selbst gemahlen. Zum einen bleiben die Inhaltsstoffe auf diese Weise so weit wie möglich erhalten. Das Kaffeepulver hat also einen besonders hohen Aromagehalt. Zum anderen wird so der gesamte Prozess bis zur fertigen Tasse Kaffee weiter verlangsamt.

Was ist die Slow-Food-Bewegung? Bedeutung, Erklärung

Slow Coffee kennzeichnet auch eine Bewegung, deren Anhänger Wert auf klimaneutrale Produktionsketten und gerechte Arbeitsbedingungen legen. Diese Ideen sind aus der Slow-Food-Bewegung hervorgegangen. Anhänger dieser Bewegung möchten einen bewussten Lebensstil führen. Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und natürliche Lebensmittel sind ihnen besonders wichtig. Eine Leitidee der Slow-Food-Bewegung ist deshalb die Verwendung von Zutaten aus regionalem Anbau.

Des weiteren werden Lebensmittel bevorzugt, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Da ein großer Teil der in Deutschland verkauften Kaffeebohnen in Ländern wie Brasilien, Indien, Indonesien, Kolumbien und Vietnam angebaut wird, wird beim Slow Coffee besonderes Augenmerk auf klimaneutrale Produktionsbedingungen und fairen Handel gelegt. Slow Food ist auch der Name einer gemeinnützigen Organisation, die für die Umsetzung dieser Ideen politische Lobbyarbeit betreibt.

Slow Coffee und verwandte Begriffe: Bedeutung, Erklärung

Slow Food wurde bewusst als Gegenstück zum englischen Begriff Fast Food eingeführt. Während Fast Food (wörtlich: Schnelles Essen) die Zubereitung von Lebensmitteln bezeichnet, die möglichst schnell für den Verzehr bereit stehen sollen, und daher häufig vorgekocht sind und nur aufgewärmt werden, steht Slow Food für eine bewusste, langsame und frische Zubereitung von Mahlzeiten.

Slow Coffee ist ebenfalls ein englischer Begriff. Das Adjektiv „slow” bedeutet auf Deutsch „langsam” und „Coffee” steht für „Kaffee”. „Slow Coffee” lässt sich also wörtlich mit „langsamer Kaffee” übersetzen. „Pour Over Brewing” setzt sich aus den englischen Begriffen „to pour” für „gießen”, „over” für „über” und „to brew” für „kochen” bzw. „brühen” zusammen. Im Deutschen bedeutet diese Wortzusammensetzung also so viel wie „Kaffee durch übergießen aufbrühen”.

Die Slow-Coffee-Bewegung als Konsumindustrie: Produkte und Accessoires

Slow-Food-Bewegung und die daraus entstandene Slow-Coffee-Bewegung sind auch zu einer Konsumhaltung geworden. Sie hat Anbieter für Produkte entstehen lassen, mit der sich Slow Coffee nicht nur herstellen, sondern auch zelebrieren lässt. So gibt es Verkäufer von hochwertig gerösteten Kaffeesorten und Hersteller von Slow-Coffee-Makern, Filterkaffeekannen und Handfiltern.

Darüber hinaus sind Wasserkocher erhältlich, bei denen sich die gewünschte Temperatur einstellen lässt. Auch die Produktion von Accessoires, die das Lebensgefühl der Slow-Coffee-Bewegung beschreiben, hat sich etabliert. Die Produktpalette reicht hier von Tassen mit Aufdrucken und Sprüchen über Untersetzer und Poster bis hin zu Bekleidung.

Was bedeutet DoLtKanzlerin, DoItKanzlerin, Do-IT-Kanzlerin? Bedeutung Hashtag, Erklärung, Definition


Als Do-It-Kanzlerin wurde die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im April 2021 während der Osterfeiertage bezeichnet.

In den sozialen Medien wurde der Hashtag #DoItKanzlerin verwendet.

Was bedeutet #DoItKanzlerin, Do-IT-Kanzlerin? Bedeutung Hashtag, Erklärung, Definition

Der Hashtag #DoItKanzlerin wurde nicht als Auszeichnung für die politischen Pandemie-Eindämmungsentscheidungen von Dr. Angela Merkel verwendet, sondern er dient(e) zur Sichtbarmachung von Lockdown-Forderungen und als Aufforderung, dass die deutsche Bundesregierung nach Ostern eine Pandemie-Eindämmungspolitik (Lockdown) festlegt und betreibt mit der steigende Infektionszahlen unter Kontrolle gebracht werden.

Unter dem Hashtag #DoItKanzlerin wurden auch kritische Beiträge veröffentlicht in denen geäußert wurde, dass ein erneuter Lockdown der Wirtschaft, dem Einzelhandel und dem Mittelstand weiter Schaden zufügen würde und den Druck auf die Unternehmen, Unternehmerinnen und Unternehmer weiter erhöhen würde.

Der Hashtag kann auf deutsch wie folgt übersetzt werden: „Tu es (Frau) Kanzlerin!“

Der Hashtag #DoItKanzlerin ist ein politischer Hashtag. Die zum Hashtag verwendete Farbe war die rote Farbe.

DoLtKanzlerin oder DoItKanzlerin? Erklärung

Das klein geschriebene „L“ sieht dem groß geschriebenen „i“ zum Verwechseln ähnlich. Dies führt dazu, dass der Hashtag DoItKanzlerin falsch verstanden und/oder geschrieben werden kann, nämlich als DoLtKanzerlin. Dr. Angela Merkel wird aber im politischen Diskurs nicht als Dolt-Kanzlerin bezeichnet, sondern als Do-It-Kanzlerin.

Was bedeutet DoItKanzlerin, Do-IT-Kanzlerin? Bedeutung Hashtag, Erklärung, Definition

Der Hashtag #DoItKanzlerin wurde während Ostern 2021 auf Twitter populär. In Diskussionen und Äußerungen auf Twitter forderten Nutzer unter dem Hashtag #DoItKanzlerin einen harten Nach-Ostern-Lockdown, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und steigende Infektionszahlen unter Kontrolle zubekommen. Ferner forderten die Twitter-Nutzer, dass Frau Dr. Angela Merkel sich dafür einsetzt, dass weitere Corona-Tote verhindert werden.

In diesem Zusammenhang wurden folgende weitere Hashtags verwendet:

  • #BundesLockdown
  • #FarbeBekennen
  • #HarterLockdownJetzt
  • #LebenRetten
  • #NoCovid
  • #NoCovidJetzt
  • #SchulenKitasBuerosZu
  • #YesToNoCovid

Ferner berichteten Social-Media-Teilnehmer unter dem Hashtag #DoItKanzlerin auch von ihren Lockdown-Erfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen berichteten über die Erfahrungen ihrer Kinder in der Pandemie, über persönliche Erlebnisse und äußerten sich zu Missständen.

Weitere Themen waren:

Was bedeutet die Farbe des Reisepasses? Bedeutung der Farben


Weltweit sind alle Reisepässe in vier große Farbgruppen unterteilt: Es gibt sie in rot, blau, grün oder schwarz und eine Variation aus zahlreichen Farbschattierungen. Dabei ist die Farbwahl des Reisepasses nicht willkürlich, sondern hat bei jedem der Länder eine bestimmte Bedeutung.

Der deutsche Pass ist burgunderrot, der amerikanische dunkelblau: Über den Grund der verschieden-farbigen Reisepässe kursieren viele irrtümliche Annahmen. Die Farbe sagt weder etwas über den völkerrechtlichen Status, noch über die Souveränität eines Landes aus. Auch die Behauptung grüne Pässe seien Diplomatenpässe ist schlichtweg falsch.

Bedeutung der Farbe des Reisepasses: Rot, blau, Grüne

Die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt gibt weltweit das genaue Format aller Pässe vor: 125 lang und 88 Millimeter breit soll er sein. Unter Beachtung dieser Format-Vorgabe bestimmen dann die jeweiligen Regierungen die Farbe und das individuelle Design des jeweiligen Reisepasses. Grob werden alle Pässe in die vier Farbgruppen schwarz, grün, rot und blau eingeteilt, doch durch die unzähligen Schattierungen entsteht der Eindruck es gäbe weit mehr als die vier Grundfarben.

Die Farbwahl der Länder folgt außerdem einem bestimmten Schema: Im Jahr 1975 diskutierten die Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft über die Vereinheitlichung der europäischen Passfarbe. Abgestimmt wurde über einen hellen lila-Ton, welcher jedoch sechs Jahre später von einem burgunderrot abgelöst wurde. Alle Pässe der EU-Mitgliedsstaaten sind heute deshalb dunkelrot. Für diese Farbwahl entscheiden sich jedoch nicht nur die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, sondern auch solche, die gerne der EU beitreten möchten, wie beispielsweise die Türkei. Beinahe alle Europäischen Länder haben heute dieselbe Passfarbe.

Reisepass-Farbe: grün, hellblau und dunkelblau (Bedeutung)

Allerdings gibt es drei Länder, die eine Ausnahme darstellen: Der vatikanische Pass ist grün, der Pass von San Marino hellblau, Luxemburg und Kroatien haben die Farbe dunkelblau. Meistens liegt die Farbwahl des Reisepasses auch in geografischen oder politischen Motiven begründet. Oft assoziiert man die Farbe rot deshalb auch mit der kommunistischen Vergangenheit einiger Länder, wie China oder Russland. Die Farbe blau hingegen mit Ozeanien, Süd und Nordamerika.

Meist ist die Verfügbarkeit eines bestimmten Fertigungsmaterials ebenso von Bedeutung für die Farbgebung: Denn die Produktion von Reisepässen ist streng begrenzt und weltweit reguliert: Nur streng ausgewählte und wenige Unternehmen führen diesen Prozess durch.

In den meisten islamischen Ländern sind die Pässe grün. Die Passfarbe hat hier vor allem eine kulturelle und religiöse Bedeutung, denn grün findet sich nicht nur in den Flaggen der Länder wieder, sondern war ebenso die überlieferte Lieblingsfarbe des Propheten Mohammed. Einige Nationen unterstreichen durch ihre Farbwahl ihre Identität und Einzigartigkeit, um sich so von anderen Nationen abzugrenzen.

Reisepass: Bedeutung von Farben und Motiven

So hat die Schweiz beispielsweise ein kräftiges rot oder Singapur ein helles orange als Passfarbe gewählt. Der Us-amerikanische Pass wechselte bereits drei Mal die Farbe von rot auf grün. Heute trägt er die Farbe dunkelblau.
Viele politische und geografischen Motive prägen das einzigartige Design der Pässe, die versteckte Schriften und in das Design raffiniert eingebaute, meist kulturelle Symbole des jeweiligen Landes beinhalten: In den Pässen Kanada, Grossbritannien, USA, China und Norwegen entdeckt man versteckte Bilder, die nur durch UV-Licht sichtbar werden.

Sobald man einen norwegischen Pass aufklappt, erscheint das Bild einer klassischen norwegischen Landschaft. Das aufwendige Design spiegelt die wilde norwegische Natur mit ihren Bergen und Seen wieder und sobald UV-Licht auf den Pass scheint, erscheinen Polarlichter auf den Landschaftsmotiven bei Nacht.

Blättert man durch den finnischen Pass, erkennt man einen Elch über die Seiten des Dokuments laufen. Den Aussagen eines Unternehmens zur Folge, welches Reisepässe produziert, sind besonders dunkle Farbnuancen gefragt. Denn diese wirken offizieller und sind eine gute kontrastige Basis für das meist metallisch eingeprägte Staatswappen, welches die Vorderseite eines Passes ziert.

Die seltenste Farbe bei den Pässen ist eindeutig die Farbe schwarz. Einen schwarzen Pass besitzt nur das Land Neuseeland, ebenso wie einige wenige afrikanische Länder.

Schweden und Niederländer hingegen, die ihren offiziellen Reisepass verlieren, bekommen ein vorläufiges Dokument in der Farbe pink ausgestellt.

Wie beeinflusst der Klimawandel das Wohnen und Bauen der Zukunft?


Die Themen Klimawandel und Energiewende sind seit einigen Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Politiker, Forscher und auch die Bevölkerung diskutieren über Anpassungen der Lebensweise, um die Umwelt zu schonen und das Klima zu schützen. Auch die Bereiche Wohnen und Bauen sind davon betroffen. Es scheint deutlich, dass es bereits in naher Zukunft zu deutlichen Änderungen in der Art und Weise kommt, wie unsere Wohnhäuser aussehen.

Das Bewusstsein für klimafreundliches Wohnen wächst

Der generelle Trend in der Gesellschaft wird immer deutlicher. Immer mehr Menschen möchten einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit leisten. Unter anderem haben sich im Zuge von Fridays for Future viele selbstkritisch hinterfragt, ob sie nicht mehr für den Umweltschutz tun können?

Tatsächlich spielen Wohnen und Bauen bei dieser Fragestellung eine zentrale Rolle. Zum einen betreffen diese Bereiche uns alle. Zum anderen ist hier enormes Potenzial vorhanden. Inzwischen erreicht die Menschheit auch das Zeitalter der Neo-Ökologie. Dies bedeutet nicht nur einen Wandel im Denken, sondern auch im Handeln. Viele Entscheidungen werden inzwischen unter ökologischen Gesichtspunkten getroffen. Gleichzeitig sind viele umweltfreundliche Technologien mittlerweile derart entwickelt, dass sie den klassischen Methoden auch ökonomisch die Stirn bieten. Dies zeigt sich beispielsweise bei der Energieerzeugung sowie der Heizung.

Fotovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sind eine sinnvolle Ergänzung für viele Eigenheime. Die dezentrale Stromerzeugung spart langfristig gesehen Geld, was vor allem an den hohen Stromkosten liegt. Auf die gleiche Art und Weise gibt es für Eigenheimbesitzer viele Möglichkeiten, grüne Technologien sinnvoll einzusetzen. Die Erneuerung der Heizungsanlage ist beispielsweise ein weiteres Projekt, das viele Hausbesitzer in Angriff nehmen. Alte, ineffiziente Ölheizungen lassen sich durch moderne Hybridheizungen mit Brennwertkessel ersetzen. Bestandteil eines solchen Systems ist eine thermische Solaranlage, die einen Teil des jährlichen Wärmebedarfs durch die Sonnenenergie deckt. Der Rest wird beispielsweise über Erdgas oder mit CO2-neutralen Holzpellets erzeugt. Auf diese Art und Weise sinken die jährlichen Heizkosten teilweise drastisch.

Die Baufinanzierung – gibt es Unterstützung für die Integration von klimafreundlichen Techniken?

Ein Problem bei dem Umbau bestehender Gebäude auf eine umweltfreundliche Technik sind die Investitionskosten. Wer ein Neubauprojekt durchführt, steht vor einem ähnlichen Problem. In diesem Fall sind die Finanzmittel sowieso ausgereizt und Bauherren versuchen, möglichst Geld zu sparen anstatt noch weitere Investitionen in Betracht zu ziehen. Mittel- und langfristig gesehen lohnen sich solche Investitionen jedoch.

Eine Möglichkeit, die Sanierung zu finanzieren, ist über Kredite. Für solche Vorhaben kommt die zweckgebundene Baufinanzierung infrage. Hier profitieren Bauherren von langen Laufzeiten bei günstigen Konditionen. Jedoch ist es recht zeitintensiv, einen Baukredit mit günstigen Konditionen zu finden sowie eine konkrete Berechnung des Kreditverlaufs durchzuführen.

Eine Hilfe sind hier Rechner für die Baufinanzierung, die es im Internet gibt. Mit diesen ist es möglich, die unterschiedlichen Faktoren eines Kredits zu verschieben und so die Auswirkungen auf die Rückzahlung darzustellen. So ist es möglich, mit unterschiedlichen Darlehensbeträgen, Zinssätzen und Tilgungsraten zu experimentieren. Der Baufinanzierungsrechner gibt dann einen konkreten Tilgungsplan aus, der Zins- und Tilgungsanteile über die Laufzeit des Darlehens ausweist. Anhand dieser Daten ist es leicht möglich, den eigenen finanziellen Spielraum auszuloten sowie die monatlichen Belastungen über die Laufzeit eines Kredits festzustellen. Der Rechner informiert außerdem über die gesamten Zinsen, die im Laufe des Darlehens anfallen.

Solche Plattformen für den Vergleich von Baufinanzierungen erlauben häufig auch das Einholen von konkreten Kreditvorschlägen. Teilweise werden dann persönliche Berater aktiv, die viele Kreditangebote vergleichen und für die konkrete Situation Baufinanzierungen mit vorteilhaften Konditionen empfehlen. Für Bauherren ist es wichtig, Kredite mit möglichst vorteilhaften Konditionen zu finden, da so die monatliche Belastung bei der Rückzahlung sinkt. Gerade bei den vergleichsweise hohen Kreditsummen, die bei einem Neubau oder einer umfassenden Haussanierung entstehen, spart ein bereits leicht niedrigerer Zinssatz über die Jahre viel Geld.

Hilfreich bei der Finanzierung eines umweltfreundlichen Eigenheims sind die KfW-Förderungen für neue Häuser und Eigentumswohnungen. Beispielsweise steigt die Förderung bei besonders energieeffizienten Neubauten. Ähnliche Unterstützungen und zinslose Kredite gibt es von der KfW-Bank bei der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien. Hier werden bestimmte Maßnahmen finanziell unterstützt, wie etwa der Austausch der Zentralheizung. Diese Hilfen können parallel zu einer Baufinanzierung in Anspruch genommen werden, was das Gesamtpaket der finanziellen Eigenleistung reduziert.

Darüber hinaus gibt es in vielen Regionen Förderprogramme für klimafreundliches Wohnen und Arbeiten wie etwa in Düsseldorf. Dann gibt es die Möglichkeit, weitere finanzielle Unterstützung für den Einbau von klima- und umweltfreundlichen Lösungen zu erhalten. Auf diese Weise wird ein solcher Umbau natürlich noch interessanter und lohnenswerter.

Fazit: Umweltfreundlich Bauen hat fast nur Vorteile

Inzwischen sind grüne Technologien in der Haustechnik auf einem Niveau angelangt, dass sich ihr Einsatz sowohl unter ökologischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten rentiert. Durch die zahlreichen finanziellen Anreize von der Regierung lohnt sich ein Umbau beziehungsweise eine Ausrichtung auf einen umweltfreundlichen Neubau noch mehr. Auch mit Hinblick auf die Zukunft, in der steigende Energiepreise wahrscheinlich dafür sorgen, dass das Wohnen noch teurer wird, ist es bereits heute sinnvoll, effiziente und umweltfreundliche Lösungen zu implementieren.

Was bedeutet „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“ zählen folgende Verkäufer und Versorgungsstätten:

  • Supermarkt
  • Verbrauchermarkt
  • Discounter

NICHT zum „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“ zählen folgende Verkäufer:

  • Abholgroßmärkte
  • Apotheken
  • Bäckereien
  • Direktvertriebe
  • Fleischereien
  • Kfz-Handel
  • Tankstellenshops
  • Versender.

Hinweis: Dieser Beitrag gibt lediglich die Definition von „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“ wieder. Eine Aussage über die Folgen des am 23. März 2021 beschlossenen Oster-Lockdowns trifft er nicht. Ob die Regelung der deutschen Bundesregierung die oben genannten Stätten und Verkäufer betrifft, sagt dieser Artikel nicht aus!

Weiterhin: Die deutsche Bundesregierung hat aber auch festgelegt, dass das öffentliche Leben wie an Sonn- und Feiertagen läuft. Das lässt implizieren, dass Lieferdienste geöffnet haben.

Oster-Lockdown: „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“ – Erklärung, Definition

Wenn am Karsamstag nur der „Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne“ geöffnet haben darf, bedeutet dies (im Sinne der obrigen Definition), dass Bäckereien, Fleischereien und Tankstellenshops geschlossen sind. Wie es sich mit Bäckern oder Fleischern in Supermärkten verhält, ist unklar.

Ob die deutsche Bundesregierung zwischen „Tankstellenshops“ und „Tankstellen“ unterscheidet ist unklar. Vermutlich unterscheidet sie. Das bedeutet, es darf getankt, aber außer Benzin oder Diesel nichts anderes an der Tankstelle gekauft werden.

Wenn die in den vorherigen beiden Absätzen getroffenen Aussage stimmig sind, so bedeutet dies, dass alle Lebensmitteleinkäufe auf Supermärkte und Discounter, erst reduziert und dann konzentriert werden. Wer also Brötchen oder Fleisch kaufen möchte, muss in den Supermarkt oder Discounter.

Ferner werden vermutlich: Aldi, Edeka, Lidl, Kaufland, Netto, Norma, Penny, Rewe und andere offen haben.

Kommentar der Redaktion: Deutsche neigen zu Großeinkäufen vor Feiertagen. An Weihnachten zeigt sich dies besonders. Jetzt mit der Oster-Lockdown-Regelung könnte es nicht anders werden. Damit hat die deutsche Bundesregierung das Problem nur verschoben und konzentriert. Denn nun gibt es weniger Tage zum einkaufen und weniger Anlaufstellen. Dass bedeutet, Personen, die in letzter Minute einkaufen, werden sich mit anderen Personen, die es ihnen gleich tun, drängeln müssen.

Den Gedanken der deutschen Bundesregierung kann die Redaktion von BedeutungOnline.de schon verstehen. Es geht darum, die Kontaktmöglichkeiten zu limitieren bzw. zu begrenzen. Jedoch ist der jetzige Beschluss das Gegenteil von „gut“. Er ist „gut gemeint“ und damit eigentlich ziemlich schlecht.

Was ist der „Yes Day“? Regeln, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der „Yes Day“ (in Deutsch: „Ja Tag“) geht auf das gleichnamige Kinderbuch von Amy Rosenthal-Krause und Tom Lichtenheld zurück. Originär wurde das Buch in der englischen Sprache am 05. Mai 2009 veröffentlicht. Auf vierzig Seiten wird die Geschichte eines kleinen Jungen erzählt, der jedes Jahr einen sogenannten „Yes Day“ mit seinen Eltern feiert. An diesem Tag müssen die Eltern zu jedem Wunsch oder jeder Idee Ja sagen, egal welche Frage der kleine Jungen an seine Eltern richtet. „Können wir Pizza zum Frühstück essen?“ Ja. „Darf ich heute die Schule schwänzen?“ Ja. „Können wir den ganzen Tag im Pyjama bleiben?“ Ja. Am ‚Yes Day‘ gilt für die Erziehungsberechtigten das wortwörtliche Prinzip: das Wort ‚Nein‘ ist aus ihrem Wortschatz entfernt und der Tag wird nach den Wünschen des Kindes verbracht.

Yes Day: 5 Regeln

Ein Tag ohne Regeln? Ohne das Mama oder Papa nein sagen? Der Traum jedes Kindes und dennoch gibt es auch für diesen Spaßtag ein paar Regeln, die es als Familie gemeinsam festzulegen gilt. Von Familie zu Familie sind diese individuell, geben dem Tag aber einen gewissen Rahmen. Diese können zum Beispiel folgendermaßen lauten:

  1. „Wir brechen keine Regeln oder Gesetze!“
  2. „Wir verlassen unsere Heimatstadt nicht!“
  3. „Wir haben für den Tag ein gemeinsames Budget!“
  4. „An diesem Tag dürfen Mama und Papa nicht arbeiten!“
  5. „Der „Yes Day“ ist nur einmal im Jahr“

Yes Day: Vorteile, Wirkung, Psychologie, Erklärung

Eltern, die den „Yes Day“ mit ihren Kindern praktizieren, berichten von einem besonderen Gefühl der Verbundenheit und Nähe zu ihren Kindern. Was sind also die Vorzüge vom „Yes Day“? Es ist ein Tag, der bewusst mit den Kindern verbracht wird. Als Familie erfahren Eltern aus erster Hand, was sich die Kinder wirklich wünschen. Sei es bewusst mehr Zeit mit einem Elternteil und / oder als Familie in den eigenen vier Wänden, bei einem Ausflug oder beim Freispiel im Garten. Nach der ersten Euphorie über die neue Macht, sind es oft kleine Wünsche, die am meisten Freude und Lachen hervorrufen.

Gleichzeitig ist der „Yes Day“ nicht nur eine Einbahnstraße, in denen Eltern ganz nach den Wünschen der Kinder leben. Den Eltern ist es durchaus gestattet, eigene Fragen oder Wünsche zu äußern – nur die ‚langweiligen‘ Aufgaben wie das Abwaschen von schmutzigem Geschirr oder das Aufräumen des Kinderzimmers, sollten vermieden werden. Vielmehr sollten es Fragen sein, welche die Kinder in der Regel zu gemeinsamen Aktionen animieren sollen. Diese können zum Beispiel folgendermaßen lauten:

  • „Wollen wir ein Wettrennen im Garten machen?“
  • „Möchtest du mein Gesicht schminken?“
  • „Wollen wir verkleiden spielen?“
  • „Hast du Lust ein Experiment mit mir zu machen?“
  • „Wollen wir heute Essen bestellen?“

Der „Yes Day“ ist nur einmal im Jahr, das heißt Aktivitäten erstrecken sich in der Regel nur über diesen Tag. Es gibt aber auch alternative Möglichkeiten sich an den „Yes Day“ heran zu wagen. Ein „Yes Morning“ (in Deutsch: „Ja Morgen“) oder ein „Yes Afternoon“ (in Deutsch: „Ja Nachmittag“) bietet die Möglichkeit den eigenen Willen zum Verfolgen der Regelungen zu testen sowie den Kindern die Gelegenheit besondere Aktivitäten auf diesen Tag zu legen.

Weitere Ideen für den Yes Day

Der „Yes Day“ verlangt viel Vertrauen in die eigene Familie und sein eigenes Durchhaltevermögen, weswegen eine Vorbereitung sowie ein kleiner Hintergrundplan für die Eltern ratsam sind. Abhängig vom Alter der Kinder bieten sich unterschiedliche Aktivitäten an. Weitere Ideen für Aktivitäten am ‚Yes Day‘ können zum Beispiel sein:

  • #1 Fangen Spielen
  • #2 Eine Höhle aus Decken bauen
  • #3 Jeder bekommt einen neuen Namen
  • #4 Der Boden ist Lava spielen
  • #5 Sich gegenseitig auf Leinwänden malen

Warum einen „Yes Day“ feiern? Erklärung, Bedeutung, Definition

Der „Yes Day“ trägt dazu bei, dass die Kinder eine andere Seite an den Eltern sehen können und gleichzeitig zu verstehen beginnen, warum manche Situationen oder Aktivitäten nicht wie gewünscht funktionieren. Zudem wird das gegenseitige Verständnis gestärkt. Durch die Macht Entscheidungen zu treffen, lernt die jüngere Generation genau dies: Entscheidung zu treffen, Wünsche zu definieren und den Sinn hinter einem Nein zu sehen. Und vielleicht der wichtigste Grund: es werden gemeinsam Erinnerung geschaffen.

Weitere Bedeutung von „Yes Day“

„Yes Day“ ist ein US-amerikanischer Film, der am 12. März 2021 auf Netflix veröffentlicht wurde. „Yes Day“ ist die Filmadaption des gleichnamigen Buches von Amy Rosenthal-Krause und Tom Lichtenheld.

In Deutschland heißt der Film ebenfalls „Yes Day“.

Unter anderem spielen Jennifer Garner, June Diane Raphael, Jenna Ortega, Édgar Ramírez und Nat Faxon im Film mit.

Typisch deutsche Stereotype, Kultur und Eigenheiten: Liste


Die hier genannten Eigenschaften und Eigenheiten der Deutschen treffen auf viele Deutsche zu, aber nicht auf alle. Die Eigenschaften sind eben Stereotype, die mal mehr und mal weniger Wahrheit enthalten. Also bitte nimm bzw. nehmen Sie den Text nicht zu ernst.

Deutsche haben Werte: typisch deutsch

  • Deutsche befolgen Regeln, egal ob sie sie verstehen oder wie unsinnig sie sie finden.
  • Deutsche finden, dass Geiz geil ist.
  • Deutsche gehen gerne auf Nummer sicher.
  • Deutsche gelten als ordentlich, diszipliniert und pünktlich. Sie gelten als detailverliebt und genau.
  • Deutsche gelten als organisiert, fleißig, effizient, ungeduldig und penibel.
  • Deutsche haben wenig Freude an Small Talk.
  • Deutsche lieben ihre Haustiere! Laut Statista lebten 2019 rund 34 Millionen (d. h. fast jeder zweite Haushalt besitzt ein Haustier!) in deutschen Haushalten, davon machten Katzen die größte Anzahl aus (14,7 Millionen). Im Schnitt geben die Deutschen 9,1 Milliarden Euro pro Jahr für ihre Haustiere aus. (Wie sagte schon der Musiker Peter Fox „Jeder hat ’nen Hund, aber keinen zum Reden.“)
  • Deutsche schauen gern Fußball und lieben Sport. Fußball ist eine Ersatzreligion in Deutschland.
  • Deutsche sind freundlich.
  • Deutsche sind nicht spontan. Spontane Besuche sind eher unerwünscht. Sie planen alles, teils Wochen und Monate im Voraus. Sie planen Besuche der Eltern und Freunde. Sie planen Arztbesuche und Amtsbesuche. Sie planen Urlaube.
  • Deutsche sind stolz auf ihre Elektronikgeräte, Küche und das Heimwerken. Wer Deutsche besucht, darf die neue Kaffeemaschine bewundern, die neue Küche bestaunen oder die selbst geflieste Terrasse (oder den Balkon) betreten.
  • Deutsche verstehen keinen Spaß. Sie sind teils humorlos.
  • Deutschen geht es in Diskussionen oft „um das Prinzip“.
  • Deutschland liebt Hinweisschilder. Für alles. Sicherheit geht eben vor!
  • Der Deutsche zahlt fleißig seine Steuern. Ob Einkommensteuer, Grunderwerbssteuer, Mehrwertsteuer, Grundstückssteuer, Hundesteuer, Kapitalertragssteuer, …
  • In Deutschland gibt es Versicherungen für alles. (Alles kann passieren.)
  • In Deutschland gibt es viele Regeln und viele die darauf achten, dass Regeln eingehalten werden.
  • In Deutschland gilt: Bürokratie und Regeln stehen über allem. Für fast alles gibt es einen Antrag oder ein Formular. Für sehr vieles braucht man eine Genehmigung. (Weil es für die Revolution kein Formular gibt, bleibt diese aus.)
  • Nachts muss es ruhig sein, sonst wird die Polizei gerufen.
  • Wenn Deutsche sagen, dass sie sich 15:03 Uhr treffen, treffen sie sich auch 15:03 Uhr.

Typisch deutsche Eigenheiten, Stereotype und Eigenschaften: A bis D

  • Ältere Deutsche essen im Auslandsurlaub am liebsten Wurst zum Frühstück.
  • Alte werden ins Heim gesteckt und nicht von der Familie gepflegt.
  • Am Heiligabend gibt es bei vielen Familien Kartoffelsalat mit Wiener zum Abendbrot.
  • Autobahnen ohne Tempolimit sind ein weltweit bekanntes deutsches Kulturgut. Jeder Versuch eine Diskussion über ein mögliches Tempolimit zu führen, ist zum Scheitern verurteilt. Denn die Deutschen sehen hier ihre Freiheit (zu rasen) bedroht.
  • Begrüßen sich Deutsche mit Handschlag, so sagt die Händedruck viel über die Person aus. Ein fester Händedruck gilt als wünschenswert und selbstbewusst. Ein lascher Händedruck gilt als schwach.
  • Bei der Restaurant- oder Kneipenrechnung wird es für einige Deutsche kompliziert. Für manche beginnt jetzt das Cent-genaue Rechnen.
  • Bei jeder EM und WM werden Millionen Deutsche über Nacht zu Fußballtrainern. (Auf einmal wissen, es alle besser.) (Siehe: Die Mannschaft)
  • Bernd das Brot konnte nur in Deutschland erfunden werden. (Bernd das Brot ist eine Figur, die ein Brot ist.)
  • Der Christstollen ist ein wichtiges Gebäck während der Weihnachtszeit.
  • Der Deutsche liebt die Kleinfamilie. Mehrgenerationenhäuser gibt es kaum.
  • Der Lebenslauf eines Deutschen beginnt in der Grundschule.
  • Der Tatort ist für viele ein Ritual, dass jeden Sonntag sein muss.
  • Designer-Kleidung und Discounter-Plastiktüten sind kein Widerspruch.
  • Deutsche „müssen“ immer ganz viel. Sie müssen zur Arbeit, Einkaufen oder zum Arzt.
  • Deutsche Ampelmännchen sind einzigartig.
  • Deutsche begrüßen sich mit Handschlag oder umarmen sich. „Küsschen links, Küsschen rechts, Küsschen links“ ist wenig verbreitet.
  • Deutsche bleiben an roten Ampeln stehen, auch wenn es Nachts um 3 Uhr ist und auf der Straße nichts los ist. (Undenkbar in Frankreich, Spanien oder Italien!)
  • Deutsche falten ihr Klopapier. (Andere knüllen es einfach nur zusammen.)
  • Deutsche flirten in dem sie weggucken und ignorieren. Manchmal dauert es Stunden bis zum ersten Schritt.
  • Deutsche gehen einmal im Jahr zum Zahnarzt und holen sich ihren Stempel ab.
  • Deutsche haben für Besuch immer Hausschuhe vorhanden.
  • Deutsche haben oft ein Problem mit ihrem Deutschsein.
  • Deutsche häkeln für das Klopapier einen Überzieher.
  • Deutsche Kassiererinnen scannen sehr schnell.
  • Deutsche Kindermärchen können sehr brutal sein.
  • Deutsche können immer über das Wetter reden.
  • Deutsche liebe Mallorca. Die Ballearen-Insel wird gerne als „17. Bundesland“ bezeichnet.
  • Deutsche lieben Bargeld. Sie zahlen gerne bar.
  • Deutsche lieben die Schnäppchenjagd.
  • Deutsche lieben ihren Schrebergarten. (Auch Datsche genannt.)
  • Deutsche lieben Pasta.
  • Deutsche sagen „so“, wenn sie eine Situation beenden oder verlassen wollen. (Wer „so“ sagt, ist noch lange nicht (mit der Arbeit) fertig.)
  • Deutsche scheinen ein Recht auf ein Eigenheim und Wohneigentum zu haben. (Es werden sehr viele Häuser gebaut.)
  • Deutsche scheinen ein Recht auf Urlaub zu haben.
  • Deutsche sind eher pessimistisch.
  • Deutsche sind reiselustig.
  • Deutsche stehen gern in Schlangen. Am Flughafen ist dies sehr schön zu sehen. Noch bevor das Boarding begonnen hat, stehen die ersten schon an.
  • Deutsche und ihre Bürokratie sind ein eigenes Thema. Die Asterix und Obelix Szene zum Passierschein A38 wurde vermutlich nur für die Deutschen gemacht.
  • Deutsche werfen gern anderen Deutschen vor „Typisch deutsch“ zu sein.
  • Deutsche ziehen sich gern konservativ oder funktionell an.
  • Deutschen hassen Kabelsalat, deshalb verwendet man hier gerne Kabelsortierer.
  • Deutschland ist mehr als das Oktoberfest, Lederhosen und Bier in Maßkrügen.
  • Deutschland ist nicht in West und Ost geteilt, sondern in Aldi-Nord und Aldi-Süd.
  • Die deutsche Bürokratie liebt Papier!
  • Die Deutschen fürchten sich vor der Digitalisierung. Es gibt immer noch Dörfer ohne Internetanschluss oder Gemeinden, in denen nach einer Folge Netflix das „Internet alle“ ist. Es gibt Schulen ohne Computerkabinett und in Krankenhäusern wird geschrieben, gedruckt und gefaxt was das Zeug hält.
  • Die Deutschen lieben ihre Autos! Sie polieren, saugen und putzen ihre Autos (gerne sonntags, gerne bei Sonnenschein), Waschstraßen stehen hoch im Kurs. Eigenheimbesitzer haben Garagen oder Carports für ihre Lieblinge. Eine Forsa- Onlineumfrage ergab: jedem zehnten Deutschen ist das Auto wichtiger als der Partner (wir sagten ja bereits, bitte nehmen sie nicht alles geschriebene zu ernst).

Typisch deutsche Eigenheiten, Stereotype und Eigenschaften: E bis Z

  • Ein Eierschalensollbruchstellenverursacher gehört in jede deutsche Küche!
  • Gelüftet wird immer, auch im Winter. Aber vorher die Heizung abstellen.
  • Halligen gibt es nur in Deutschland und Dänemark.
  • Im Urlaub beschweren sich Deutsche über andere Deutsche.
  • In deutschen Saunen sind alle unbekleidet.
  • In deutschen Supermärkten gibt es Warentrenner. Ihre Autorität darf nicht verletzt werden. (Das beugt Missverständnissen vor.)
  • In deutschen Supermärkten kann auf drei Arten bezahlt werden: Bar, mit Karte oder mit Pfand.
  • In Deutschland gibt es einen „Tag der Schachtelsätze“. Dieser ist jährlich am 25. Februar. (Weitere kuriose Feiertage findest du hier.)
  • In Deutschland gibt es nicht schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung.
  • In Deutschland gibt es noch zu wenige Klimaanlagen. Wird es dann im Sommer mal sehr heiß, so wird es schnell unangenehm.
  • In Deutschland gibt es rund 20 Millionen Gartenzwerge. (Der erste deutsche Gartenzwerg wurde übrigens Anfang 1900 in Thüringen hergestellt. Die Idee zu den Gartenzwergen ist allerdings deutlich älter. Schon im Jahre 1200 stellte man in der Türkei Gartenzwerge her.)
  • In Deutschland heißt die erste Etage „Erdgeschoss“ und die zweite Etage heißt „erste Etage“. Korrekter ist: Ein Haus hat ein Erdgeschoss und über dem Erdgeschoss ist der erste Stock.
  • In Deutschland siezt man sich.
  • In vielen deutschen Wohnzimmern steht ein Fliesentisch.
  • Lange Wochenende oder mehrere Feiertage am Stück führen zu Hamsterkäufen und überfüllten Supermärkten.
  • Liegen werden mit Handtüchern reserviert, meist vor dem Frühstück, aber spätestens bis 9 Uhr.
  • Ob es „das Nutella“ oder „die Nutella“ heißt, ist bis heute umstritten.
  • Socken und Sandalen sind für viele Deutsche noch machbar.
  • Sonntags sind (meist) alle Geschäfte zu.
  • Vatertag ist ein sehr besonderer Tag in Deutschland. Muttertag ist eher ruhig.
  • Weihnachten bedeutet Stress in Deutschland. Stress beim Geschenke einkaufen. Stress wegen dem Herumfahren. Stress wegen der Zubereitung des Weihnachtsessens.
  • Welches Sprudelwasser, welche Selter oder welches Mineralwasser man in Deutschland trinkt, ist für einige Deutsche sehr wichtig.
  • Wenn in der Straßenbahn, Tram oder im Bus der Kontrolleur kommt, werden Deutsche nervös, selbst wenn sie einen Fahrschein haben. (Es könnte ja irgendwas nicht stimmen.)
  • Wenn man einen kleinen Beitrag mit einem zu großen Schein bezahlt, wird man meist komisch angeguckt und gefragt, ob man es nicht kleiner habe. Dies führt teilweise dazu, dass manche sich schlecht fühlen und sich entschuldigen, wenn sie keinen passenderen Schein haben.
  • Wer an einer roten Ampel nicht sofort (instant) losfährt, zieht den Ärger der anderen auf sich. Trödler sind unerwünscht.
  • Wer andere nicht aus der Straßenbahn, Tram, Zug oder Bus aussteigen lässt, muss mit bösen Blicken rechnen.
  • Wer im Supermarkt mit Einkaufen fertig ist, muss sehr schnell einpacken. Deutsche haben an der Supermarktkasse keine Geduld. Im Idealfall packt man so schnell ein wie die Kassiererin (oder der Kassierer) die Waren einscannt.
  • Wer in Deutschland im Supermarkt einkaufen will, braucht eine Münze oder einen Chip.
  • Werden Deutsche auf englisch angesprochen, so antworten sie in der Regel auf englisch, wenn sie es denn können.
  • Zu Weihnachten gibt es in Deutschland Weihnachtsmärkte.

Typisch deutsche Ernährung und Lebensmittel: Bier, Grillen, Fleisch und Wurst

  • Bärchen-Wurst ist deutsches Kulturgut.
  • Baumkuchen ist typisch deutsch.
  • Beim Anstoßen muss man sich in die Augen gucken und wehe einer vergisst das.
  • Brötchen heißen nicht überall in Deutschland Brötchen. Sie heißen: Semmeln, Schrippen, Wecken oder Rundstücke.
  • Das Lieblingsobst der Deutschen ist der Apfel! 25,5kg pro Kopf/Jahr waren es 2018/19.
  • Deutsche (Kinder) lieben Kartoffelpuffer mit Apfelmus.
  • Deutsche essen gerne Kartoffeln.
  • Deutsche essen zum Frühstück gerne süß. Es darf Marmelade, Honig oder der Schokoaufstrich sein.
  • Deutsche fragen lieber vorher, was jemand nicht isst, anstatt einfach etwas zu kochen und zu servieren.
  • Deutsche können Bierflaschen (mit Kronkorken) mit allem öffnen. (Feuerzeug, andere Bierflasche, Tischkante, Schlüssel, Zähne, Messer, …) Das Geräusch, wenn eine Bierflasche mit Kronkorken geöffnet wird, heißt „Fump“.
  • Deutsche lieben Bier. In Deutschland gibt es über 5.500 Biersorten.
  • Deutsche lieben Fertigpizza. (2019 aß jeder Deutsche 13 Fertigpizzen pro Jahr; 1990 waren es nur 3 pro Jahr. Siehe: Plural Pizza)
  • Deutsche lieben Grillen. (Für einige Deutsche ist am 1. Januar angrillen und am 31. Dezember abgrillen. Im Sommer muss gegrillt werden.)
  • Deutsche lieben Käsekuchen.
  • Deutsche lieben Molkerei-Produkte.
  • Deutsche schämen sich für ihre Geschichte. Deutsche vergessen ihre Geschichte nicht.
  • Deutsche wollen günstige und gute Lebensmittel einkaufen.
  • Die Currywurst ist ein Symbol für Deutschland.
  • Die Liebe zur Wurst spiegelt sich in der Sprache wieder. Deutsche sagen Sprüche wie „Ist mir Wurst“, „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“ oder „Sei keine beleidigte Leberwurst“.
  • Eine typisch deutsche Flüssigkeit? Maggi!
  • Es gibt über 200 Begriffe für das Endstück vom Brot.
  • Es gibt unzählige Anlässe Bier zu trinken: zum Feierabend, zum Mittag, zum Abendbrot, vor der Party, während der Party, nach der Party, bei Freunden, mit Freunden, beim Fernsehen, beim Zocken, wenn man in der Sonne sitzt, unterwegs (Wegbier, Fußpils), während man von einer Bar zur nächsten geht, als Absacker, zum Karneval – aber bei manchen gilt die Regel „Kein Bier vor Vier“. Während der Coronakrise entstand sogar das „Abstandsbier“.
  • Essen darf nicht zu scharf sein.
  • Für einige Deutsche ist Fleisch ihr Gemüse.
  • Für manche Deutsche ist ein „Veggie-Tag“ pro Woche undenkbar und unverhandelbar.
  • Für manche Deutsche muss es jeden Tag Fleisch geben.
  • Im Ausland vermissen Deutsche immer ihr Brot.
  • Im Frühling muss man mindestens einmal Spargel essen.
  • Im Notfall hamstern Deutsche Klopapier und Nudeln. (Siehe: Warum Deutsche Klopapier lieben)
  • In Deutschland gibt es rund 1.500 Wurstsorten. Deutsche lieben ihre Wurst.
  • In Deutschland gibt es rund 500 Brotsorten. Deutsche lieben ihr Brot.
  • In Deutschland gibt es Salat ohne Salat: Nudelsalat, Fleischsalat, Kartoffelsalat.
  • In Deutschland ist praktisch jeder Handwerker. (Positiver formuliert: Deutsche wissen sich zu helfen.)
  • In Deutschland werden gerne zum Mittag süß gegessen. Bsp.: Milchreis, Kartoffelpuffer, Griesbrei
  • In einigen McDonalds Filialen in Deutschland wird Bier ausgeschenkt.
  • Kaffee und Kuchen gibt es um 15 Uhr! An dieser Uhrzeit wird nicht gerüttelt.
  • Kinder bekommen zur Einschulung Schultüten.
  • Lebensmittel sind in Deutschland sehr günstig.
  • Nur in Deutschland gibt es süßen Rotwein!
  • Pro Kopf tranken die Deutschen 2020 95 Liter Bier. (Quelle: Statista)
  • Typisch deutsche Fleischgerichte: Bratwurst / Rostbratwurst / Weißwurst, Currywurst, Eisbein / Schweinshaxe, Hackepeter (roh aufs Brötchen), Leberkäse, Königsberger Klopse, Rouladen, Schnitzel, Schweinsbraten
  • Typisch deutscher Kuchen und Dessert: Apfelstrudel, Baumkuchen, Lebkuchen, Käsekuchen, Pfannkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte, Stollen
  • Typisch deutsches vegetarisches Essen: Kaiserschmarrn, Kartoffeln, Kartoffelpuffer, Klöße, Milchreis, Rotkohl, Sauerkraut, Senfgurken, Spätzle
  • Wer in Deutschland kein Bier in Gesellschaft trinken möchte, macht sich verdächtig, fällt schnell auf und muss sich Kommentare gefallen lassen. (Gleiches gilt in einigen Kreisen für Fleisch im Allgemeinen und Schnitzel im Besonderen.)
  • Wer Saft liebt, aber Angst vor zu viel Zucker hat, trinkt Schorle!
  • Zum Essen wünscht man sich „guten Appetit“.
  • Zum Mittagessen sagt man „Mahlzeit“.

Typisch deutsche: Mülltrennung

  • Deutsche gehen gern mit eigenen Taschen oder Beuteln einkaufen. (Das vermeidet den Umstand, dass man eine Tüte kaufen muss und spart Müll.)
  • Deutsche sammeln Plastiktüten in einer Plastiktüte. Deutsche werfen eine Plastiktüte nicht einfach weg, sondern verwenden sie final als Mülltüte.
  • Deutsche trennen den Müll. Sie trennen nach: Glas, Papier, Rest-Müll, Plastik, Bio, Sperrmüll und Batterien.
  • Für die verschiedenen Glasfarben gibt es verschiedene Container. Glas wird getrennt in: grün, braun und weiß.
  • In Deutschland gibt es Umweltminister.
  • Pfandflaschen sind besonders deutsch. Pfandautomaten auch.

Deutsche Stereotype international

In Europa verfügen Deutsche meist über einen einheitlichen Stereotyp. Viele Menschen verbinden somit mit Deutschland Weißwurst, Brezeln und Lederhosen. Die Deutschen werden hierbei meist auf ihr südliches/bayerisches traditionelles Erscheinen reduziert. Man denkt, die Deutschen leben stets in den Bergen in kleinen Hütten aus Holz und leben eine Art Bauernleben. Hierzu halten viele die Deutschen für sehr freundlich, lustig und pünktlich. Als Kontrast hierzu stehen jedoch auch die Stereotype von Menschen, die den Deutschen nur flüchtig begegnet sind. Hierzu wird Deutschen oft Unhöflichkeit und Aggressivität angerechnet, aufgrund der harten, unsanften Aussprache der deutschen Wörter.

Asiatische Stereotype

Im asiatischen Raum werden Deutsche meist als höflich, künstlerisch und sehr organisiert beschrieben. Das Bild der Deutschen liegt hierbei bei Anzugträgern mit Krawatte, die stets pünktlich und genau sind. Die Deutschen werden also eher als Geschäftsmänner/-frauen betrachtet und oft als reiche Personen kategorisiert.

Amerikanische Stereotype

Im Amerikanischen findet man eher wenige Stereotype der Deutschen wieder. Hier werden die Deutschen entweder gar nicht stereotypisiert, oder bis ins Extreme: manche gehen davon aus, dass Deutschland relativ weit zurückentwickelt ist. Viele greifen hierbei auf die Geschichte zurück und dass sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vermutlich nicht erholt hat.

Deutschland – die Wahrheit

Die Stereotype entsprechen jedoch nicht der Wahrheit. Die Deutschen sind Menschen, die variieren. Einige mögen einzelnen Vorstellungen entsprechen, einige sind weit davon entfernt. In Deutschland leben die verschiedensten Individuen, die nach den verschiedensten Zielen streben.
Dementsprechend variieren Art und Weise des Einzelnen stark und können nicht an einen Stereotyp gebunden werden.

Deutsche Meme

Was ist Co-Living? Bedeutung, Definition, Erklärung


Co-Living ist ein Wohnkonzept, bei dem mehrere, oft junge Menschen Arbeits- und Wohngemeinschaft miteinander verbinden. Diese Wohnform weist Ähnlichkeiten zur klassischen Wohngemeinschaft auf, unterscheidet sich aber in mehrere Punkten von dieser. Zum einen sind auf das Co-Living ausgerichtete Wohnungen in den meisten Fällen voll möbliert. Sie bieten einen hohen Standard. Die Idee ist, den Bewohnern so viel Aufwand wie möglich abzunehmen, um ihnen den Fokus auf die eigene Arbeit zu erleichtern. Deshalb gehört zu diesem Wohnen häufig ein hohes Maß an Service durch Vermieter.

Der gemeinschaftlich genutzte Wohnbereich ist zudem so eingerichtet, dass eine Arbeitsatmosphäre entsteht. Der Wohnbereich soll gemeinsames Arbeiten fördern und vor allem kreative Ideen inspirieren. Diese Form des modernen Arbeitsplatzes wird auch Co-Working-Space genannt. Daher ist Co-Living eine Wohnform, die häufig von Menschen in Anspruch genommen wird, die digital oder freiberuflich tätig sind. Dazu gehören unter anderem Schriftsteller, freie Schaffende, Künstler, digitale Nomaden, sowie Computer- und Softwareentwickler.

Was ist Co-Living? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff Co-Living setzt sich aus zwei englischen Wörtern zusammen. Dabei steht das Kürzel Co für Community. Community bedeutet auf deutsch Gemeinschaft. Das Wort steht auch für den Begriff Gemeinwesen. In diesem speziellen Fall liegt die Betonung bei Community auf der Bedeutung Lebensgemeinschaft. Der Begriff Living kann zum einen allgemein mit Leben übersetzt werden. Zum anderen ist damit aber auch der Lebensunterhalt gemeint. Mit dem Begriff Co-Living wird also betont, dass Menschen zusammenleben, die ähnliche Tätigkeiten ausüben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der angesprochene Gemeinsinn entsteht durch dieselben Interessen, die diese Menschen beruflich verfolgen, aber auch ähnliche Hobbys, die sie privat betreiben.

Wie funktioniert Co-Living? Erklärung, Konzepte

Beim Co-Living deckt der Mietpreis für ein Zimmer mit gemeinschaftlich genutztem Wohnraum neben der Kaltmiete, der Möblierung und der Warmhaltung (Strom, Gas, Wasser, Heizung) in der Regel zusätzliche Leistungen mit ab, die bei herkömmlichen Wohnkonzepten häufig von Mietern selbst übernommen werden. Dazu zählt vor allem ein Reinigungsservice, der Bewohnern einen sonst zentralen Aspekt der Haushaltsführung abnimmt. Hinzu kommen die Bereitstellung von W-LAN, das Bezahlen von Rundfunkgebühren und die unkomplizierte Übernahme von Reparaturen durch Vermieter. Deshalb wird das Co-Living-Konzept häufig auch mit einer Art Hotel verglichen.

Eine einheitliche Definition für Co-Living gibt es jedoch nicht. Einige Co-Living-Wohnungen sind auf langfristiges Bewohnen durch Mitarbeiter von Start-Ups angelegt. Andere wiederum sind so gestaltet, dass ein reger Wechsel von Bewohnern stattfinden kann. Diese können dann jederzeit ausziehen, da sie nichts mitbringen müssen. Genauso einfach können neue Bewohner unkompliziert einziehen. Die komfortable Situation beim Co-Living führt, gegenüber den Kosten für ein Zimmer in Wohngemeinschaften, zu höheren Mietpreisen.

Zielgruppe: Wer macht Co-Living?

Co-Living eignet sich aufgrund des Prinzips und der höheren Kosten besonders gut für Selbstständige, die projektgebunden regelmäßig in einer anderen Stadt arbeiten. Aber nicht nur junge Berufstätige nehmen das Co-Living in Anspruch. Vielmehr ist das Konzept auch für viele Studierende aus dem Ausland interessant, da es den Kontakt zu Studierenden derselben Fachrichtung erleichtert. Studierende, die nur ein Auslandssemester absolvieren, welches sechs Monate umfasst, sparen sich die Kosten und Aufwendungen für einen Umzug, den sie sonst zweimal in einem halben Jahr durchführen müssten. Für Start-Up Unternehmen ist das Co-Living ebenfalls geeignet. Die Mitarbeiter des Start-Up können sich durch das zielgerichtete Zusammenleben an dem zeitintensiven Aufbau eines Unternehmen beteiligen, ohne auf soziales Zusammenleben verzichten zu müssen.

Die Vorteile beim Co-Living

Der Wohnbereich ist sozialer Lebensraum und funktionales Büro in einem. Der Schlafbereich bietet die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Die Nähe von beidem ermöglicht das flexible Wechseln zwischen Privatsphäre und Arbeit. So werden Zeit und Anstrengung gespart, die sonst für das Vorbereiten von Speisen und den Weg zur Arbeit aufgewendet werden müssten. Diese Energie kann stattdessen in die Verwirklichung kreativer Ideen gesteckt werden. Anders als in vielen Büros, in denen Mitarbeiter einen eigenen Arbeitsbereich alleine managen, kommt es beim Co-Living verstärkt zu gegenseitiger Motivation und Unterstützung der Bewohner untereinander.

Die Nachteile beim Co-Living

Durch die Aufhebung der klassischen Trennung von Arbeitsstätte und Wohnraum können vereinzelt negative Effekte auftreten. Es fehlt zum Beispiel die Möglichkeit, hin und wieder komplett alleine zu sein. Dadurch entsteht manchmal ein hohes Maß an Stressbelastung. Viele Menschen, die Co-Living betreiben, legen zum Ausgleich Wert auf Gesundheit, Freizeit und sportliche Betätigung. Deshalb finden sich Co-Living-Wohnungen in der Regel in urbanen Gegenden, also in zentraler Lage in Städten und Großstädten. Dort gibt es Zugang zu Fitnessstudios, Freizeitstätten, sowie Gastronomieangeboten.

Co-Living aus Sicht von Vermietern

Da der Stellenwert von digitalen Dienstleistungsangeboten in der Gesellschaft zunimmt und immer mehr junge Menschen den als altmodisch empfundenen, täglichen Gang ins Büro vermeiden möchten, ist Co-Living ein interessantes Investitionsfeld für Eigentümer und Vermieter. Vor allem leerstehende Gewerbeobjekte in zentraler Großstadtlage lassen sich zu Co-Living-Objekten umwandeln. Eigentümer und Vermieter müssen dazu jedoch bestimmte Auflagen erfüllen. Deutsche Gesetze schreiben zum Beispiel Mindestgrößen für Arbeitsplätze vor, die auch beim Co-Living eingehalten werden müssen. Mit dem Interesse an Co-Living steigt deshalb auch die Anzahl von Immobilienmaklern, die sich auf die Bau- und Sicherheitsanforderungen für die Gestaltung von Co-Living-Wohnungen spezialisieren.

Was bedeutet FLINT / FLINTA? Bedeutung der Abkürzung, Erklärung, Definition


Das Akronym „FLINT“ steht für „Frauen, Lesben, inter-, nicht-binäre und trans-„Personen.

Das Akronym „FLINTA“ steht für „Frauen, Lesben, inter-, nicht-binäre, trans- und agender“-Personen.

Was bedeutet FLINT / FLINTA? Bedeutung der Abkürzung, Erklärung, Definition

Mit den Ausdrücken „FLINT“ und „FLINTA“ werden alle Personen bezeichnet, inkludiert und genannt, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität vom Patriarchat unterdrückt werden.

Die Ausdrücke „FLINT“ und „FLINTA“ dienen als Sammelbegriffe und machen die im Akronym genannten Personengruppe in Diskursen sichtbar.

Es geht explizit darum nur geschlechtliche Identitäten zu nennen und so die soziale Dimension abzubilden. Unter dem Ausdruck „Frauen“ sind explizit „cis-hetero-Frauen“ zu verstehen. Das Akronym „FLINT“ erwähnt bewusst „Frauen“ und „Lesben“. Dies hat den Grund, dass es verschiedene Weisen gibt, eine Frau zu sein.

FLINT-Räume sind Schutzräume für FLINT-Menschen. Wer nicht zu den FLINT-Personen zählt, muss damit rechnen von FLINT-Veranstaltungen abgewiesen zu werden. Damit wird „FLINT“ auch zum Filter. Auf FLINT-Veranstaltungen sind Nicht-FLINT-Personen nicht willkommen. („FLINT“ und „FLINTA“ spricht cis-Männer nicht an. Diese sind exkludiert.)

FLINTA-Räume dienen dazu, dass die im Akronym genannten Personen in diesen Räumlichkeiten Schutz vor Ausgrenzung, Gewalt, Rassismus und Feindlichkeit finden. Es geht die genannten Personen sich in einem FLINTA-Raum sicher fühlen sollen.

Siehe auch:

Weitere Varianten der Ausdrücke „FLINT“ und „FLINTA“ sind:

  • FLINTA*
  • FLINTQ
  • FLINTQ*
  • FLINT*
  • FLIT
  • FLIT*
  • FLTI
  • FLTI*
  • TILF
  • TILF*

Die Stern (*) als Platzhalter dient dazu, dass sich alle Personen dem FLINTA zu ordnen können, die nicht explizit angesprochen wurden.

FLINTA: Weitere Bedeutung

In Berlin gibt es an der UdK ein „FLINTA-Café“.

Am 8. März 2021 wurden an der Uni Weimar die „FLINTA* Kampftage“ ausgerufen.

In Nürnberg gibt es ein „FLINTA* Komitee“.

Die „rosarote Zora“ ist eine FLINTA*-Gruppe.

„Flinta ist eine österreichische Taxiservice-App.

Was sind Friendship Goals? Bedeutung, Definition, Erklärung, Liste, Ideen


„Friendship Goals“ symbolisieren eine bilderbuchmäßige Freundschaft. Also eine Freundschaft die auf Vertrauen, Liebe, Kompromisse und allen anderen nennenswerten Eigenschaften basiert. Also sprechen wir von einer außergewöhnlichen Beziehung zwischen zwei Menschen, die es so in einem Menschenleben vermutlich nur einmal gibt.

Häufig handelt es sich dabei auch um Situationen, die aufzeigen, was eine Freundschaft ausmacht. Oftmals wird damit ein Zustand assoziiert, der zeigen soll, welche Ziele eine Freundschaft verfolgt. Des Öfteren werden dabei Bilder geschossen und publiziert, die die Chemie und Harmonie zwischen zwei oder mehreren Freunden widerspiegelt. Dieser Moment muss nichts Außergewöhnliches sein, denn kleine Alltagssituationen spiegeln wirkliche Friendship Goals am besten wider. Wörtlich betrachtet, meint der Begriff die Ziele innerhalb einer Freundschaft. Diese Ziele sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von der Verbesserung der Fitness bis hin zu einer erfolgreichen geschäftlichen gemeinsamen Zukunft.

Der Begriff „Friendship Goals“ ist nicht eindeutig definierbar. Dennoch taucht er in den verschiedensten sozialen Medien auf Bildern immer wieder auf.

Was bedeutet Friendship Goals? Bedeutung, Definition, Erklärung, Liste, Ideen

Der Ausdruck setzt sich aus zwei Begriffen zusammen, nämlich aus Friendship und Goal. Aus dem Englisch übersetzt, bedeutet „Friendship“ Freundschaft. Dieser Begriff umfasst eine breite Palette von Eigenschaften und Tugenden, die zwei Menschen im Umgang miteinander ausüben. Somit ist eine Freundschaft ein zwischenmenschliches Verhältnis, das auf der Grundlage von Vertrauen und Sympathie beruht. Was genau eine gute Freundschaft ausmacht, variiert wohl von Person zu Person. Forscher haben herausgefunden, dass auch Tiere Freundschaften untereinander bilden können. Genau so wie wir Menschen schätzen viele Tiere die Nähe und Aufmerksamkeit anderer Artgenossen. So gesehen können auch Tiere sogenannte „Friendship Goals“ haben oder über die Zeit entwickeln.

Der Ausdruck „Goal“ bedeutet übersetzt etwa so viel wie Ziel oder Tor in der Sportwelt. Im englischen Sprachgebrauch wird der Begriff häufig in einem anderen Kontext verstanden. So steht „Goal“ häufig für eine günstige Situation oder einen günstigen Umstand. In der neumodernen Sprache ergeben sich daraus zahlreiche Neogolismen wie „Couple Goals“, „Body Goals“ oder „Vegan Goals“. Die sozialen Medien haben es dabei zum Trend gemacht, seine „Goals“ zu posten und der Welt zu präsentieren.

Friendship Goals: Beispiele, Liste

Ein typisches Beispiel wäre, wenn zwei Freundinnen das gleiche Kostüm zu einer Halloweenparty anziehen würden. So kann jeder sehen, dass diese zwei zusammengehören. Im Alltag zeichnen sich Friendship Goals oftmals dadurch aus, dass man bestimmte Dinge instinktiv gleich macht wie der Freund oder die Freundin. So passiert es öfters, dass gute Freundinnen oder Freunde zufällig das gleiche Kleidungsstück tragen oder eine Frage eines Außenstehenden gleichzeitig beantworten. Auch die Ausübung gleicher Hobbys zeugt von Friendship Goals, also Vorteile, die eine Freundschaft so mit sich bringt. Ein klassisches Beispiel wäre hier der gemeinsame Besuch im Fitnessstudio. Während man alleine oftmals nicht die nötige Motivation mitbringt, um ein diszipliniertes Training durchzuziehen, hilft ein Trainingspartner, also ein guter Freund, dabei die nötige Leistung abzurufen. Beim Hochladen eines sogenannten „vorher – nachher“ Bildes können die Befreundeten zeigen, was sie zusammen erreicht haben, was den wörtlichen Sinn des Ausdrucks „Friendship Goals“ oder „Ziele in einer Freundschaft“ widerspiegelt.

Siehe auch: Was ist eine Bucket List?

Ideen für Friendship Goals

  • Auf die gleiche Uni gehen
  • Beim anderen übernachten
  • Dem Anderen bzw. der Anderen den Rücken freihalten
  • Die Hobbies und Interessen des Anderen oder der Anderen entdecken
  • Ein Freundschaftstattoo stechen lassen
  • Einen Road Trip unternehmen
  • Für den anderen eine Überraschungsparty veranstalten
  • Gemeinsam die Nacht durchmachen
  • Gemeinsam die Welt erkunden
  • Gemeinsam ein Festival besuchen
  • Gemeinsam eine Netflix-Serie durchschauen (Siehe: Binge-Watching)
  • Gemeinsam einen Vergnügungspark besuchen
  • Gemeinsam Essen
  • Gemeinsam etwas trinken gehen
  • Gemeinsam jeden Monat ein besonderes Foto schießen
  • Gemeinsam kochen
  • Gemeinsam Pläne schmieden
  • In der gleichen Straße leben
  • Zusammen eine neue Sprache lernen
  • Zusammen Urlaub machen
Was bedeutet SOJARIME / SOJARME? Bedeutung, Definition, Erklärung


„SOJARME“ steht als Akronym für „Schwarze, Osteuropäische, Jüdische, Asiatische, Roma oder Muslimische Menschen & Ethnische Minderheiten“. „SOJARME“ ist der Plural.

„SOJARM“ steht als Akronym für „Schwarze, Osteuropäische, Jüdische, Asiatische, Roma-/Sinti oder Muslimische Person“. „SOJARM“ ist der Singular.

„SOJARIME“ steht als Akronym für „Schwarze, Osteuropäische, Jüdische, Asiatische, Roma-/Sinti, Indigene oder Muslimische Personen“. „SOJARIME“ ist der Plural.

„SOJARIM“ steht als Akronym für „Schwarze, Osteuropäische, Jüdische, Asiatische, Roma-/Sinti, Indigene oder Muslimische Person“. „SOJARIM“ ist der Singular.

Beispiele: „Er ist eine SOJARIM-Person.“ und „Diese Menschen sind SOJARME-Personen“.

Was bedeutet SOJARIME / SOJARME-Person? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Abkürzung „SOJARME“ wurde von Malcolm Ohanwe geprägt.

Malcolm Ohanwe schlug das Akronym „SOJARME“ in Form von „SOJARME-Personen“ als Ersatz für die Ausdrücke „BiPOC“ und „BPOC“ in einem Tweet auf Twitter vor. Die Ausdrücke sollen als Sammelbezeichnung für Minderheiten und Marginalisierte in Deutschland fungieren. Diese sollen so im Diskurs sichtbar gemacht werden.

Die Sammelbezeichnungen „SOJARME“ und „SOJARIME“ dienen als diskriminierungsfreie Bezeichnungen für jene in dem Akronym bezeichneteten Menschen. (Ferner muss festgestellt werden, dass die in SOJARME bezeichneten Menschen nur eint, dass sie Diskriminierungen erfahren haben. Mehr nicht.)

Malcolm Ohanwe äußerte sich, dass er den Ausdruck „SOJARME“ für zutreffender in deutschen Rassismus- und Diskriminierungsdiskursen halte. Er erklärte weiterhin, dass das „E“ für „ethnische Minderheiten“ stehe. Ohanwe nannte hier „Sorb*innen“, „Griechisch- oder Italiensch-Stämmige, und alle anderen Gruppen, die sich angesprochen fühlen und Rassifizierung oder Marginalisierung erleben können“ als Beispiel.

In einem am 14. März 2021 veröffentlichte Tweet verwandte Malcolm Ohanwe beide Ausdrücke „BIPoC“ und „SOJARME“ in einer Oder-Verbindung.

SOJARME / SOJARIMe-Person: Twitter-Reaktionen / Kritik

Viele Twitter-Nutzer kritisierten den Begriff „SOJARME“. Die Kritik kam auch von vielen BIPoCs, die nicht SOJARME genannt werden wollten.

Auf Twitter scherzten einige Teilnehmer über den Ausdruck „SOJARME“ und verstanden ihn absichtlich als „Soja-Arme“ falsch. Andere scherzten, lieber „Soja-reich“ als „Soja-arm“.

Andere kritisierten den Ausdruck, da bestimmte Gruppen wie Atheisten oder Agnostiker nicht miteingeschlossen wurden. Es fehlen z.B. Menschen aus dem Orient oder Afrika.

Die Redaktion von BedeutungOnline.de stellte fest, dass viele verschiedene Kategorien in dem Akronym verwendet werden. Die Hautfarbe, die geografische Herkunft und die Ethnie werden erwähnt.

Twitter-Nutzer kritisierten Malcolm Ohanwe, dass er den Ausdruck „SOJARME“ verwende und nicht den Indigene mit eingeschließenden Ausdruck „SOJARIME“.

Der Ausdruck „SOJARME“ bzw. „SOJARIME“ wurde kritisiert, weil er Menschen auf ihre Herkunft, Hautfarbe oder Religion (Juden) reduziere.

Weitere Reaktionen: SOJARME und SOJARIME-Person

Bei Google-Trends waren bis zum 16. März 2021 keine signifikanten Suchanfragen nach „SOJARME“, „SOJARIME“ oder „SOJARM“ festzustellen. Über eine Verbreitung der Begriffe lässt sich demnach nichts sagen.

Ein Beitrag von Mithu Sanyal in der Süddeutschen Zeitung vom 29. März 2021 über Sprache und Rassismus sorgte für eine Verbreitung des Ausdrucks „SOJARIME“.

Was bedeutet „Mensch(en) mit Nazihintergrund“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Menschen mit Nazihintergrund“ wurde von Moshtari Hilal (*1993) und Sinthujan Varatharajah(*1985) in einem Instagram-Video-Dialog am 15. Februar 2021 geprägt. Der Titel des Gesprächs war „Kapital und Rassismus bei Menschen mit Nazihintergrund“.

In ihrem Instagram-Video-Dialog sprachen Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah über den Umgang der deutschen Unternehmerin Emilia von Senger mit der Vergangenheit ihrer Familie. Diese Vergangenheit bezeichneteten die Gesprächsteilnehmer als „Nazierbe“. Dabei lobten Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah, dass Emilia von Senger sich für Transparenz und dem „verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Nazierbe“ aussprach. Sie kritisierten, dass „Menschen mit Nazihintergrund“ nicht von sich aus über ihren „Nazihintergrund“ sprechen und in der öffentlichen Diskussionen jene, die Kritik äußern potentielle ökonomische Konsequenzen befürchten müssen.

Siehe: Link zum Instagram-Beitag: hier

Was bedeutet „Mensch(en) mit Nazihintergrund“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Von seinem Begriff her bedeutet der Ausdruck „Mensch(en) mit Nazihintergrund“, dass jemand Vorfahren in der Familie hatte, die im Dritten Reich NS-Täter bzw. NS-Täterinnen waren oder vom Nationalsozialismus (monetär stark) profitierten.

Im Gespräch von Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah ging es nicht nur darum, ob jemand in der Familie NS-Täter hatte, sondern es ging auch um Herkunft von Vermögen, dass sich bis in das Dritte Reich zurück verfolgen lässt. Es ging um reiche Erben.

Ob der Ausdruck „Mensch mit Nazihintergrund“ als Gegenausdruck zum Wort „Mensch mit Migrationshintergrund“ verstanden werden kann, ist fragwürdig. Das Gegenteil von Migration ist z.B. „Sesshaftigkeit“. Damit würde es „Mensch mit Sesshaftigkeitshintergrund“ heißen können – eine ungelenke Formulierung.

Reaktionen auf „Menschen mit Nazihintergrund“

Die Zeit-Autorin Jule Hoffmann äußerte sich in ihrem Beitrag „Deutsch und damit nicht normal“, dass die Selbstbezeichnung „Menschen mit Nazihintergrund“ bei der Aufarbeitung helfen würde. Jule Hoffmann äußerte sich weiter, dass die Selbstbezeichnung als Label „wunderbar“ funktionieren würde, um den Aspekt des Deutschseins (Thema: Nationalsozialismus) sichtbar und spürbar zu machen.

Siehe auch:

„Menschen mit Nazihintergrund“: Worum es geht

Hinter der Bezeichnung „Menschen mit Nazihintergrund“ steckt die Grundfrage, wie Deutsche mit ihrer Familiengeschichte im Dritten Reich umgehen sollen. Soll die Geschichte aufgearbeitet und anerkannt werden oder soll (weiter) geschwiegen werden?

Der Ausdruck „Menschen mit Nazihintergrund“ kann aber auch wie ein Totschlagargument wirken und so jedes Gespräch unterbinden. Denn als Nazi bezeichnet zu werden, führt zu moralischen Entwertung. (Siehe: Nazi-Vergleich)

Der Ausdruck „Menschen mit Nazihintergrund“ ist eine eindimensionale und reduzierende Kategorie. Sie sorgt dafür, dass Deutschsein mit Nazisein gleichgesetzt wird.

Weiterhin muss gefragt werden, wie weit der Nazihintergrund als Erbsünde fungiert. Die meisten NS-Täter sind längst gestorben, viele ihre Nachkommen auch. Jetzt lebt eine Generation, die das Dritte Reich nur aus Erzählungen kennt. Viele setzen sich dafür ein, dass das Dritte Reich oder seine Werte nicht wiederauferstehen oder belebt werden. Reicht das?

Der Begriff „Menschen mit Nazihintergrund“ sorgt für eine emotionale Reaktion. Das führt dazu, dass das Thema Nationasozialismus und Drittes Reich nicht vergessen wird. Was aus dem Thema gemacht wird, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Denn wie Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah richtig feststellten, wollen die meisten über ihre Familiengeschichte im Dritten Reich nicht reden oder diese erforschen.

Was ist Adbusting? Bedeutung, Definition, Erklärung


Adbusting ist das Verfremden von Werbung durch das Überkleben von Worten oder Bildelementen, teilweise auch das Kreieren neuer Werbung mit dem Logo eines bekannten Werbetreibenden, um einen gänzlich neuen, der ursprünglichen Werbung diametral entgegengesetzten Sinn zu schaffen. Inzwischen findet die Verfremdung auch digital im Netz statt. Die konterkarierten Werbetreibenden sind Unternehmen, Parteien und weitere Organisationen. Adbusting ist ein Mittel bevorzugt der linken Kommunikationsguerilla, das zivil- und strafrechtlich verfolgt werden kann. Das Wort leitet sich vom englischen Ad für Werbung und to bust für zerschlagen ab.

Was ist Adbusting? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die folgenden Beispiele zeigen die Effekte von Adbusting am besten auf:

  • Aus dem SPD-Wahlslogan des Jahres 2005 „Wir stehen für soziale Gerechtigkeit. Aber wofür stehen die anderen?“ machten Adbusters durch Überklebungen den Slogan: „Wir stehen für sozialen Abbau. Aber dafür stehen die anderen auch!“
  • Ein direkter Fake war im Jahr 2018 ein angebliches Weihnachtswerbeplakat von CocaCola mit entsprechendem Schriftzug und dem typischen Weihnachtsmann, auf dem dieser sagte: „Für eine besinnliche Zeit: Sag Nein zur AfD!“
  • Eine angebliche Rekrutierungswerbung der Bundeswehr mit Camouflage-Hintergrund trug den Schriftzug (im von der Bundeswehr verwendeten Schriftbild): „Wir nehmen auch Arschlöcher!“
  • Der AfD-Rechtsaußen Björn Höcke wurde in Thüringen, wo er Landesvorsitzender seiner Partei ist, auf einem eigens erstellten Plakat als Rattenfänger dargestellt.
  • Ein SPD-Plakat des Jahres 2020 mit dem Konterfei von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wurde mit dem Spruch verfremdet: „Prioritäten jetzt: Spargel vor Menschenleben!“ Im Frühjahr 2020 hatte man während eines ersten Corona-Lockdowns die Reisetätigkeit drastisch eingeschränkt. Maas hatte sich allerdings für eine Lockerung solcher Beschränkungen zugunsten osteuropäischer Spargelstecher eingesetzt.
  • Ein BMW-Werbeplakat wurde so verfremdet, dass es nun lautete: „Der neue 12-Zylinder: Unser Beitrag zur allgemeinen Raserei“.

Adbusting funktioniert grundsätzlich, weil die wesentlichen Elemente des Corporate Designs einer angegriffenen Werbung absolut kopiert werden. Das betrifft Logos, Farben, Schriftzüge und natürlich Bilder von Personen. Auch der Duktus der Sprache wird prinzipiell beibehalten.

Da wir Werbung zunächst nur flüchtig wahrnehmen, ordnen wir schon in der ersten Sekunde der Wahrnehmung das Plakat dem vermeintlich wahren Urheber zu (der SPD, der Bundeswehr, CocaCola, BMW etc.). Dann nehmen wir den Sinn auf und sind verdutzt. Dieser Effekt ist sehr groß, doch er ruft auch Kritiker auf den Plan. Diese kommen ebenfalls aus dem linken Lager und verweisen darauf, dass die betreffenden Marken und Organisationen dadurch einen zusätzlichen Aufmerksamkeitsschub erhalten. Er mag zwar negativ konnotiert sein, doch er sei immer noch besser als gar keine Aufmerksamkeit. Diese These gilt allerdings als umstritten. Sowohl Kommunikationswissenschaftler als auch Marketingprofis verweisen darauf, dass negative Aufmerksamkeit deutlich schädlicher ist als gar keine Aufmerksamkeit. Sie kann ein Image sehr nachhaltig beschädigen.

Ziele von Adbusting

Es lassen sich grundsätzlich die beiden Ziele der Kritik am „Werbemüll“ von Unternehmen und damit an der Konsumgesellschaft sowie der Kritik an politischen Parteien und Organisationen wie der Bundeswehr, dem Verfassungsschutz, der Polizei usw. unterscheiden. Die Bildwelten der Werbefotografie stehen stark im Fokus von Adbusters. Sie kritisieren die von ihnen so wahrgenommene „visuelle Umweltverschmutzung“, der man sich nicht entziehen könne. Allerdings gilt dieses Adbusting als vergleichsweise harmlos, während das Karikieren von politischen Parteien und Organisationen wie der Bundeswehr regelmäßig mächtige Gegner auf den Plan ruft.

Adbusting: Ermittlungen und Verfolgungen

Adbusting ist strafrechtlich gesehen in der Regel eine bagatellhafte Form von Sachbeschädigung oder Diebstahl. Manchmal berührt es nur das Zivilrecht. Betroffene Unternehmen können beispielsweise Klage erheben, wenn ihre Produktwerbung, für die sie teuer bezahlen, karikiert wird. Das Aufgreifen politischer Inhalte motiviert allerdings immer wieder den Verfassungsschutz, Adbusting in seinen Katalog linksextremer Aktionen aufzunehmen und als gefährlich zu brandmarken.

Seit 2018 zog das strengere behördliche Ermittlungen nach sich. Selbst das Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum befasste sich damit und verweigerte eine Auskunft auf eine kleine parlamentarische Anfrage der Linken wegen „schutzbedürftiger Geheimhaltungsinteressen“. Das stieß auf die Kritik von Verfassungsrechtlern, die eine derart scharfe Verfolgung der politischen Aktionskunst für überzogen hielten. Bemerkenswerterweise war zwischen 2015 und 2019 der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr mit einigen Fällen von Adbusting befasst (unter anderem wegen der Karikierung von Rekrutierungsplakaten, siehe oben), verpasste es aber gleichzeitig, rechtsextreme Aktivitäten von Bundeswehrsoldaten inklusive Munitionsdiebstahl aufzudecken.

Wegen der Plakate gegen Björn Höcke ermittelte die Polizei, die den AfD-Politiker aufforderte, doch Strafantrag zu stellen, damit man den Fall nachhaltig verfolgen könne. Höcke hatte von sich aus nicht an einen solchen Schritt gedacht. Die thüringische Polizei nahm sogar DNA-Proben von einem Mitarbeiter des Werbeunternehmens und von den Plakaten. In Hamburg und Berlin wurden Adbuster wegen „schweren Diebstahls“ verfolgt, weil Plakatkästen eines Außenwerbeunternehmens mit Plakaten bestückt worden waren. Das Unternehmen selbst hatte allerdings keine Anzeige gestellt. Die Behörden ermittelten den Verursacher aus der linken Szene, er wurde angeklagt und zu 120 Sozialstunden (oder 1.200 Euro Strafe) verurteilt. Mit dem Fall hatten sich mehrere Beamte vier Jahre lang hartnäckig befasst.

Diese Beispiele belegen, dass die deutschen Behörden teilweise sehr massiv gegen Adbusting vorgehen. Fachleute stellen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Inhalten und dem Ermittlungseifer her: Kritik an der Bundeswehr, der Polizei und den Geheimdiensten wird sehr streng verfolgt. Das widerspricht nach Meinung der Juristen Gutmann und Lescano der im Artikel 5 des Grundgesetzes garantierten Meinungsfreiheit.

Was ist der Gender Care Gap? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Gender Care Gap ist ein Indikator für die Lücke zwischen den Geschlechtern bei unbezahlter Hilfs- und Sorgearbeit. Er gilt auch als Gleichstellungsindikator. Grundsätzlich zeigt er die Zeit auf, die Frauen und Männer bei den betreffenden Arbeiten aufwenden.

Was ist der Gender Care Gap? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die unbezahlte Hilfs- und Sorgearbeit lässt sich in vier große Gruppen aufteilen:

    • Hausarbeit
  • Kindererziehung
  • Pflege von Angehörigen
  • Ehrenamt

Insgesamt wandten Frauen in Deutschland laut jüngeren Ermittlungen bei allen genannten Tätigkeiten 52,4 % mehr Zeit als die Männer auf. Exakt diese Zahl ist das Gender Care Gap. Die Zahl ist allerdings zumindest nach den vier genannten Gruppen auszudifferenzieren. Dabei vergrößert sich die Ungerechtigkeit noch, denn die Hausarbeit und vor allem die sehr anstrengende Pflege von Angehörigen bleibt überwiegend bis ausschließlich (Pflege) bei den Frauen hängen. Um die Kindererziehung kümmern sich durchaus auch Männer, noch lieber nehmen sie ein Ehrenamt an. Beides macht durchaus Spaß und wird gesellschaftlich gewürdigt.

Warum gibt es Untersuchungen zum Gender Care Gap?

Die Ermittlung solcher Kenngrößen dient als Anhaltspunkt dafür, wie weit die Gleichberechtigung vorangeschritten oder eher unterentwickelt ist. Eine schon geläufigere Kennzahl heißt Gender Pay Gap: Das ist die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Der neue Indikator Gender Care Gap wurde erstmals im Zweiten Gleichstellungsbericht genannt, den die Bundesregierung 2015 vorgestellt hatte. Das Zahlenmaterial stammte aus den Jahren 2012 und 2013 (siehe weiter unten). Auf Tage gerechnet sind Frauen im Durchschnitt 87 Minuten pro Tag länger als Männer unentgeltlich für andere tätig:

  • Frauen arbeiten im Hilfs- und Sorgebereich pro Tag 4 Stunden und 13 Minuten.
  • Bei Männern sind es 2 Stunden und 46 Minuten.

Dieser Mehraufwand der Frauen hat Konsequenzen. Männer arbeiten deutlich häufiger in Vollzeitjobs als Frauen, was für Letztere wirtschaftliche Nachteile bedeutet. Sie verdienen weniger und erwerben geringere Rentenansprüche. Das bedeutet: Um die Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen, muss sie auch im Haushalt eingeführt werden.

Unterschiede beim Gender Care Gap

Es gibt einige signifikante Unterschiede bei dieser Lücke, denn sie variiert je nach Lebenssituation und Alter. Diese Unterschiede lassen sich so darstellen:

In der Altersgruppe der 30- bis 35-Jährigen ermittelt man ein Gender Care Gap von 110,6 %. Frauen leisten deutlich mehr (pro Tag 5 Stunden und 18 Minuten), Männer etwas weniger als im Gesamtdurchschnitt aller Altersgruppen (2 Stunden und 31 Minuten). Kurz und knapp bedeutet das: Frauen bekommen Kinder und werden zur Hausarbeit verdonnert, Männer kümmern sich intensiv um ihre Karriere. Wenn die Eltern schon alt sind, obliegt deren Betreuung ebenfalls den Frauen. Sie betreuen häufig sogar die Schwiegereltern, denn wegen ihrer Kinder sind sie ja ohnehin zu Hause. Die gebündelten und sehr zentralen Lebensereignisse und -entscheidungen dieser Lebensphase können stark zugunsten der Männer und zuungunsten der Frauen ausfallen. Bis zum 35. Lebensjahr stellen die meisten Menschen die entscheidenden Weichen für ihre Karriere: Sie erklimmen in einem großen Unternehmen die entscheidende Stufe, gründen Firmen oder machen ihren Doktor. Das lässt sich später kaum noch nachholen, weil es sehr viel Energie kostet.

In späteren Lebensjahren zeigen sich Männer viel kooperativer, doch sie verwenden ihre Hilfs- und Sorgearbeit oft auf ein Ehrenamt und fühlen sich großartig dabei. Frauen pflegen inzwischen bettlägerige Eltern oft bis zum Tod. Man hört äußerst selten, dass ein Mann diese undankbare Aufgabe übernimmt. Lediglich bei der Haus- und Gartenarbeit geht es etwas gerechter als in jungen Jahren zu. Die Kinder wiederum sind aus dem Haus, dieser Bereich entfällt also. Um die Enkel kümmern sich wie gewohnt etwas mehr die Omas als die Opas.

Singlefrauen wenden mehr Zeit für Hilfstätigkeiten als Singlemänner auf. Es scheint in der Natur der Frau zu liegen, etwas mehr helfen zu wollen. Die Natur des Mannes ist von größerem Egoismus geprägt.

In einem Paarhaushalt mit Kindern leisten die Mütter deutlich mehr als die Väter, es ergibt sich ein Gender Care Gap von 83,3 %. In Zeit ausgedrückt beträgt die Mehrarbeit der Mütter 2 Stunden und 30 Minuten pro Tag.

Es gibt direkte Care-Arbeit, die andere Personen mit einbezieht (Kinderbetreuung, Pflegetätigkeit), sowie unterstützende Care-Arbeit (Haushalt, Ehrenamt). Die direkte Care-Arbeit ist viel eher Sache der Frauen, was ein Gender Care Gap von 108,3 % bedeutet. Der Wert beträgt bei unterstützender Care-Arbeit nur 47,4 %, doch auch hier leisten die Frauen folglich mehr.

Gender Care Gap: Woher stammen die Daten?

Das Statistische Bundesamt ermittelte die hier vorgestellten Daten im Rahmen der dritten repräsentativen Zeitverwendungserhebung. Sie stammen aus den Jahren 2012 und 2013 und sind hier nachzulesen. Befragt wurden rund 5.000 Haushalte, die Befragten waren mindestens 18 Jahre alt.

Was ist ein Compliance-Verfahren? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Compliance-Verfahren ist ein unternehmensinternes Untersuchungsverfahren bei Compliance-Verstößen. Die Compliance ist die Regelkonformität, mit der das Unternehmen arbeitet. Es muss sich an Gesetze und freiwillige Kodizes halten. Definiert ist die Compliance für deutsche Unternehmen im DCGK (Deutscher Corporate Governance Kodex). Demnach ist die Unternehmensleitung verpflichtet, die Einhaltung der betreffenden gesetzlichen Bestimmungen sowie der intern aufgestellten Regeln zu überwachen.

Was ist ein Compliance-Verfahren? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Unternehmen leitet so ein Verfahren ein, wenn es hinreichende Verdachtsmomente für Regelverstöße hat. Ein bloßes Gerücht genügt nicht: Es muss mindestens eine Person geben, die mindestens einen schwerwiegenden Regelverstoß meldet und glaubhaft belegen kann.

Wie läuft das Compliance-Verfahren ab?

Die Unternehmensleitung setzt einen Beauftragten für das Verfahren ein, der alle Hinweise sammelt sowie die beschuldigte Person und alle Zeugen befragt. Anschließend gleicht der Beauftragte die Aussagen miteinander und konfrontiert nötigenfalls die Beteiligten mit der jeweiligen Gegenseite. Die beschuldigte Person kann, muss aber nicht zwingend während des Verfahrens von ihrer Tätigkeit freigestellt werden. Das hängt vom Umfang und Gewicht der vorgebrachten Anschuldigungen an. Wenn sich diese im Verlaufe des Verfahrens erhärten und dabei im gesetzlichen Sinne strafwürdiges Verhalten festgestellt wird, übergibt der Beauftragte den Fall der Staatsanwaltschaft. Die beschuldigte Person wird bei Erhärtung des Anfangsverdachts und der eindeutigen Feststellung der Schuld vom Unternehmen unterschiedlich sanktioniert. Sie kann entlassen, herabgestuft und mit Regress belegt werden.

Was passiert bei einer Verleumdung?

Wenn ein Compliance-Verfahren aufgrund einer Verleumdung eröffnet wurde und dies eindeutig zu belegen ist, muss die verleumdende Person a) mit Sanktionen des Unternehmens und b) mit einer Gegenanzeige rechnen, die zu straf- und zivilrechtlicher Verfolgung führen kann.

Prominentes Compliance-Verfahren im März 2021: BILD-Zeitung Julian Reichelt

Im März 2021 stellte der Springer-Verlag den Chefredakteur der BILD-Zeitung Julian Reichelt auf dessen eigenen Wunsch befristet frei und eröffnete gegen ihn ein Compliance-Verfahren. Dessen Ausgang ist mit Stand 14.03.2021 noch offen. MitarbeiterInnen hatten Reichelt Machtmissbrauch vorgeworfen. Reichelt, der gleichzeitig Sprecher der Geschäftsführung von BILD ist, wies die Vorwürfe zurück. Deutsche Medien wie der SPIEGEL und das ZDF-Magazin Royal (Satireshow mit Jan Böhmermann) hatten schon im Vorfeld über das Verfahren berichtet.

Nach der Freistellung von Reichelt übernahm seine Kollegin Alexandra Würzbach kommissarisch seinen Posten. Sie ist an anderer Stelle in leitender Position bei BILD und BILD am Sonntag tätig. Das Compliance-Management des Springer-Verlages zog für das Compliance-Verfahren externe Experten hinzu, um in alle Richtungen ergebnisoffen recherchieren und die Integrität aller Beteiligten bewerten zu können, wie die Geschäftsleitung von Springer mitteilte. Man gehe den Pfad der Unterscheidung zwischen Gerüchten, sich verdichtenden Hinweisen und handfesten Beweisen. Da aus Gerüchten über ein Fehlverhalten von Reichelt inzwischen Hinweise geworden seien, habe man das Verfahren eröffnet. Sollten sich aus diesen Hinweisen Beweise ergeben, werde der Vorstand handeln. Reichelt fing 2002 bei Axel Springer an und bekleidete verschiedene Positionen. Er war auch als Reporter in Kriegs- und Krisengebieten im Einsatz. Seit 2017 ist er Chefredakteur von BILD.

Juristische Bedeutung der Compliance

Bei der Compliance ist immer zwischen gesetzlichen Regelungen und unternehmensinternen Kodizes zu unterscheiden. An die gesetzlichen Regelungen muss sich das Unternehmen halten. Es muss auch nach den §§ 9, 30, 130 OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz) deren Einhaltung durch die eigene Belegschaft überwachen, sonst wird es zu Strafen verurteilt. Die unternehmensinternen Kodizes haben in der Regel keine Gesetzeskraft. Vielmehr gehen sie über bindende gesetzliche Regelungen hinaus oder betreffen sehr spezielle Bedingungen, unter denen das Unternehmen arbeitet. Zwei Beispiele für die Unterscheidung:

  • Die Einhaltung von Umweltstandards ist eine gesetzliche Regelung. Die zusätzliche Vermeidung von umweltschädlichen Verpackungen kann ein unternehmensinterner Kodex sein.
  • Sexuelle Belästigung und Mobbing sind gesetzlich verbotene, zivil- und strafrechtlich ahndungsfähige Delikte. Das Übergehen von weiblichen Beschäftigten bei Beförderungen kann als unternehmensinterner Kodex verboten werden, doch juristisch ist bislang auf den meisten Ebenen keine Quotenregelung für Geschlechter vorgeschrieben.

Das Unternehmen muss sich nun entscheiden, wie es auf Regelverstöße gegen Gesetze und auf Verstöße gegen hauseigene Kodizes reagiert. Das bedeutet nicht, dass der Verstoß gegen Gesetze härter geahndet wird. Vielmehr muss das Unternehmen eine Abwägung zwischen dem entstandenen Schaden, der möglichen Sanktion, der Art der Handlung und der sonstigen Leistung der beschuldigten Person treffen. So könnte es sein, dass ein einmaliger leichter Umweltschaden, obgleich mit einer Strafzahlung des Unternehmens an die Behörden verbunden, weniger schwer wiegt als die andauernde Verletzung der internen Vorschrift, schädliche Verpackungen tunlichst zu vermeiden.

Ein sehr fähiger Manager könnte wirklich versehentlich einen leichten Umweltschaden verursacht haben. Die Sanktion könnte milde ausfallen (zum Beispiel Bonusstreichung). Wenn derselbe Manager aber vorsätzlich und über Jahre billige, aber umweltschädliche Verpackungen einsetzt, um bessere Bilanzen vorweisen zu können, dürfte das Unternehmen dieses Verhalten deutlich härter ahnden, auch wenn es keine Gesetze verletzt hat. Es war aber bestrebt, seine eigene Umweltbilanz freiwillig zu verbessern, weil das auch die eigene Wettbewerbsposition stärkt.

Was ist eine Open-Book-Klausur? Online Tipps und Tricks, Erklärung


Im Zuge der Coronakrise haben einige Universitäten und Hochschulen die Möglichkeit von Open-Book-Klausuren geschaffen. Das sind Prüfungen mit einem offenen Buch, die online oder auch als Präsenzveranstaltung absolviert werden können, Letzteres beim Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen (Zulassung von Präsenzveranstaltungen).

Wie läuft eine Open-Book-Klausur ab? Erklärung, Tipps

Das Prinzip ist nicht neu, Fernuniversitäten wenden es schon länger an. Die Prüflinge können ihre Lehrbücher, Skripte und weitere Hilfsmittel (auch Onlineabfragen) während der Prüfung nutzen. Die Klausur gestalten sich dadurch keinesfalls einfacher. Sie sind so aufgebaut, dass die Anwendung von Wissen nachzuweisen ist. Das entspricht der Online-Ära, in der wir das meiste Wissen schnell im Netz nachschlagen. Also geht es darum, es richtig einzusetzen und auch zu wissen, wo es zu beschaffen ist. Genau das prüft die Open-Book-Klausur. Nachfolgend liefern wir 10 Tipps zu dieser modernen Prüfungsform.

Siehe auch:

Open-Book-Klausur: #1 Kein Auswendiglernen

Das Auswendiglernen von Fakten können sich die Studenten sparen. Es würde sie nur belasten und wertvolle Ressourcen stehlen. Sie müssen allerdings wissen, wo die Fakten stehen. Natürlich dürfen sie sich Vorlagen mit bestimmten Faktensammlungen anlegen. Wichtig ist das Verständnis der Inhalte. Dieses ist stets dann gegeben, wenn sie ein Student mit eigenen Worten erläutern kann.

Open-Book-Klausur: #2 Irrelevantes streichen

Ein großes Problem der Open-Book-Klausur kann die Fülle des vorliegenden Materials sein. Die Studenten bereiten sich mit einem Skript vor, wobei ihnen immer mehr Fakten und Vorlagen zufliegen. Darunter befinden sich wichtige, aber auch gänzlich unwichtige Folien etwa zu Hintergrundinformationen und historischen Daten sein. Auch Beispielgrafiken dienen zwar dem ersten Verständnis, bei der Klausur selbst benötigt sie der Student aber nicht mehr. Die Klausur läuft unter Zeitdruck ab. Daher gilt es, alles Überflüssige zu eliminieren. Das gelingt, indem der Prüfling kurz vor der Open-Book-Klausur versucht, zu jeder Folie eine sinnvolle Frage zu formulieren. Wenn das nicht gelingt, ist die Folie überflüssig. Wichtig ist es, sich auf relevanten Stoff zu konzentrieren.

Open-Book-Klausur: #3 Markierung wichtiger Stellen

Wichtige Stellen sollte man mit Klebezetteln markieren. Diese erhalten eine Beschriftung, um während der Klausur sofort die richtige Seite ohne jedes hektische Blättern zu finden. Klebezettel kommen vorrangig in Bücher oder ausgedruckte Skripte. Vorlagen auf Papier haben gegenüber digitalen Vorlagen den Vorteil, dass sie das Thema wirklich auf einen Blick zeigen. Auch innerhalb eines Textes können relevante Fakten, Daten und Prozesse entweder mit Klebezetteln oder mit Textmarkern gekennzeichnet werden. Notizen am Textrand (eines eigenen Buches) erleichtern das Auffinden relevanter Informationen noch mehr.

Open-Book-Klausur: #4 Sinnvolle Zusammenfassungen

Eine sinnvolle Zusammenfassung dient a) dem eigenen Verständnis und b) dem Anteasern einer Prüfungsantwort. Eine Möglichkeit solcher Zusammenfassungen könnten Karteikarten bieten, jedoch erweisen sie sich für die Open-Book-Klausur meistens als unpraktisch. Auch ein Skript, dass zwischen ausführlicheren Darlegungen immer wieder Zusammenfassungen bietet, eignet sich nicht, sondern erweist sich bei der Klausur als Zeitfresser. Jedoch könnten Zusammenfassungen als digitales Inhaltsverzeichnis aufgebaut werden, durch das sich schnell durchscrollen lässt. Zusammenfassungen gelingen am besten nach entsprechendem Verständnis des Textes. Daher sollte sie der Student selbst schreiben, dabei Bullet Points, unterschiedliche Farben und Abkürzungen nutzen sowie auf knappe Aussagen achten. Je kompakter diese formuliert sind, desto besser gelingt die Zusammenfassung, die zudem eine Struktur benötigt.

Open-Book-Klausur: #5 Fallbeispiele

Beim Durcharbeiten eines Lernstoffes fallen dem Prüfling fast immer Beispiele ein, die zu den Fällen eingearbeitet werden sollten. Das sieht die Prüfungskommission außerordentlich gern. Gleichzeitig dienen diese Beispiele dem Gedächtnis des Studenten, der den Stoff beim Lernen direkt anwendet und dadurch Zusammenhänge besser versteht. Lehrbücher bieten meistens ebenfalls Fallbeispiele, darüber hinaus lassen sie sich online recherchieren. Auch der eigene Professor dürfte welche nennen. Ein weiteres Mittel wäre der Onlineaustausch mit Kommilitonen.

Open-Book-Klausur: #6 Spickzettel erstellen

Der „Spickzettel“, der eigentlich berüchtigt für Betrugsversuche in einer klassischen Prüfung ist, dient in diesem Fall als Gedächtnisstütze für die Open-Book-Klausur. Schon sein Anfertigen trainiert das Gedächtnis. Später bietet er eine knappe, übersichtliche Skizze der wichtigsten Informationen für eine simple Übersicht. Ein Spickzettel sollte von Hand geschrieben werden, weil der Vorgang das Gedächtnis trainiert. Natürlich muss er lesbar bleiben, um zu einer wirklichen Hilfe für die vereinfachte Darstellung der Prozesse bzw. Zusammenhänge zu werden. Als Vorlagen für den Spickzettel bieten sich beispielsweise Inhaltsverzeichnisse an.

Open-Book-Klausur: #7 Eigene Klausurfragen ausdenken

Es hat sich herausgestellt, dass Prüflinge bestens vorbereitet sind, wenn sie sich in die möglichen Fragen der Klausur hineindenken, indem sie sich selbst welche überlegen. Häufig haben Professoren schon Übungsklausuren zur Verfügung gestellt, die Beispielaufgaben enthalten. Diese wären natürlich ein gutes Training. Wenn das aber nicht der Fall ist, kann sich der Student die Klausurfragen selbst ausdenken.

Open-Book-Klausur: #8 Training der Klausur

Es bewährt sich, eine Klausur mit der entsprechenden Zeitvorgabe zu trainieren. In der Regel kennen die Studenten den Umfang des Fragenkatalogs. Da sich ein Prüfling selbst Prüfungsfragen ausdenkt oder schon Beispielaufgaben von seinem Professor bekommen hat, kann er sich auch eine komplette Open-Book-Klausur zusammenstellen und diese nach der bekannten Zeitvorgabe absolvieren. Es sollten möglichst Fragen enthalten sein, die wahrscheinlich auch in der echten Open-Book-Klausur vorkommen. Damit lassen sich die betreffenden Inhalte ausgezeichnet trainieren. Auch verschafft dieses Training dem Studenten ein Gefühl dafür, wie gut er mit seinen Hilfsmitteln präpariert ist. Diese wird er sicherlich hinterher noch einmal optimieren.

Open-Book-Klausur: #9 Prüfungsplatz vorbereiten

Auch die Ordnung am Arbeitsplatz ist extrem wichtig, wenn während der Open-Book-Klausur alles mit einem Blick und Griff erfasst werden muss. Störfaktoren sind zu eliminieren. Dazu gehören geschlossene Fenster sowie das Abstellen der Telefone und der Klingelanlage.

Open-Book-Klausur: #10 Tag der Klausur

Sehr wichtig ist es, ausgeschlafen zu sein und gut gefrühstückt zu haben. Nichts ist schädlicher als ein zwischenzeitlicher Hungeranfall. Das Zimmer sollte zuerst gelüftet und dann prüfungsgerecht gegen die Außenwelt abgeschottet werden. Es empfiehlt sich, alle Unterlagen per Checkliste durchzugehen. Die ersten Minuten einer Prüfung dienen dem Überfliegen der Aufgaben, die nächsten dem Entwerfen eines Plans. Idealerweise lösen Studenten zuerst alle leichteren Aufgaben, um sich am Ende auf die schweren Brocken konzentrieren zu können.

Fazit: Tipps und Tricks zur Open-Book-Klausur

Niemand sollte Open-Book-Klausuren unterschätzen, nur weil dabei Hilfsmittel erlaubt sind. Sie verlangen viel Konzentration und eine sehr gründliche Vorbereitung. Die Herangehensweise ist grundsätzlich anders als bei Prüfungen, die Faktenwissen abfragen. Open-Book-Klausuren erfordern Selbstorganisation und Kreativität.

Was ist „White Fragility“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff „white fragility“ – übersetzt „weiße Zerbrechlichkeit“ – soll nach der Aussage seiner (vermuteten) Erstanwenderin Robin DiAngelo den ambivalenten Umgang von Weißen mit ihrem eigenen mehr oder weniger latenten Rassismus kennzeichnen.

DiAngelo ist eine US-amerikanische weiße Soziologin, die als Dozentin der University of Washington Kurse zu Antirassismus gibt und zum Thema forscht. Ihre Kernthese lautet: Auch im Geiste liberale, politisch eher links stehende Weiße haben rassistische Denkmuster, auf die sie fragil reagieren, wenn man sie damit konfrontiert. Daher lehnen sie häufig pauschal eine Rassismusdiskussion ab. (Siehe auch: Was ist White Privilege?)

White Fragility: Ursachen für latenten weißen Rassismus

Viele Weiße reagieren auf Diskussionen zum Rassismus sehr abwehrend. Es geht ausdrücklich nicht um rechtsextreme bzw. per se rassistische Weiße, sondern um Menschen aus der politischen Mitte der Gesellschaft bis hin zum linken Lager. Laut DiAngelo liegt das daran, dass sich Weiße mit ihrem Weißsein eigentlich nicht befassen. Daher werden die Berichte von schwarzen Menschen (people of color, BiPoC) zu rassistischen Erfahrungen in Zweifel gezogen. Gerade in Staaten mit einer überwiegend weißen Bevölkerung wie Deutschland ist diese Verleugnung weit verbreitet. Dort fängt aber laut Robin DiAngelo die white fragility an. Sie äußert sich nur selten in offenem Rassismus, sondern meistens in Ungläubigkeit, wenn etwa ein Schwarzer berichtet, dass er das sichere Gefühl hatte, die Polizei habe ihn allein deshalb kontrolliert, weil er schwarz ist. Der tiefere Grund für die Ungläubigkeit scheint zu sein, dass Weiße in einer überwiegend weißen Gesellschaft diese Form von Diskriminierung noch nie erlebt haben. Sie werden gelegentlich wegen ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität oder auch ihres Berufes diskriminiert, jedoch niemals allein wegen ihrer Hautfarbe. Daher können sie sich in so eine Erfahrung nicht einfühlen. Die Tatsache von Rassismus zu negieren und auf dessen Aufzeigen so dünnhäutig zu reagieren ist aber auch eine Form von Rassismus.

Die Folgen von white fragility

Weiße Zerbrechlichkeit führt dazu, die einschlägigen Erfahrungen von people of colour mit Rassismus so stark auszublenden, dass der rassistische Status quo erhalten bleibt. Die people of color reden mit ihren weißen Freunden alsbald nicht mehr über rassistische Alltagserfahrungen. Ein rassistischer Status quo ist dann gegeben, wenn people of color überall Rassismus erleben. Dieser kommt auch aus der Mitte der Gesellschaft, was den Vorstellungen der meisten Weißen zuwiderläuft. Sie stellen sich Rassisten als böse Individuen vor, die absichtlich rassistische Ressentiments pflegen und im Alltag auch umsetzen, indem sie beispielsweise als Vermieter einen schwarzen Mieter ablehnen, als Verkäufer people of colour ungenügend bedienen oder als Fahrgast einer Straßenbahn gern einer älteren weißen, aber keiner älteren schwarzen Dame eine Sitzplatz anbieten. Doch solche offenkundigen Fälle von Rassismus sind eher selten, auch wenn sie schnell durch die Medien publiziert werden. Alltagsrassismus läuft subtiler ab. Jedermann möge sich fragen, inwieweit er sich mit people of colour anfreundet, wenn ihm diese Freundschaften denselben Mehrwert wie die Freundschaften mit Weißen bringen könnten. Die wenigsten Weißen gehen unvoreingenommen solche Freundschaften ein, für die es beispielsweise an Universitäten, aber auch in vielen Firmen und Nachbarschaften ausreichend viel Gelegenheit gibt. Dabei bezeichnen sie sich aber nicht als Rassisten. Doch werden sie auf diesen Umstand angesprochen, reagieren sie darauf mit white fragility. Da sie damit jede Diskussion abwürgen, zementieren sie den rassistischen Status quo.

White Fragility: Woher kommt weißer Rassismus?

Das weiße Überlegenheitsgefühl wurde in Jahrhunderten des Kolonialismus und der Sklaverei zementiert. Die seit Jahrhunderten gepflegten Vorurteile, Weiße seien per se besser als Schwarze, lassen sich aus den Köpfen nicht so leicht herausbekommen.

Es ist mit ihnen wie mit vielen anderen, darunter auch gegenläufigen Vorurteilen: Sie halten sich durch Bequemlichkeit, was man als internalisiert bezeichnet. Ein umgekehrtes Vorurteil lautet beispielsweise, Schwarze, vor allem Afrikaner, seien bessere Sportler oder Musiker als Weiße (aber keinesfalls bessere Mathematiker oder Literaten). All das ist erwiesenermaßen falsch. Vorurteile entstehen natürlich zweckgerichtet. Das Vorurteil, Weiße seinen besser als Schwarze, vor allem als Afrikaner, musste in Zeiten der Sklaverei gepflegt werden, weil sonst an sich anständige Menschen nicht noch im 19. Jahrhundert in den USA Sklaven gehalten hätten. Das musste irgendwie legitimiert werden. Wie das funktionierte, schildert sehr treffend Mark Twain in seinen Romanen „Tom Sawyer“ (1876) und „Huckleberry Finn“ (1884). Beide Romane entstanden nach der Abschaffung der Sklaverei (ab 1865), spielen aber in den Südstaaten etwa in den 1830er- bis 1840er-Jahren, als diese dort noch existierte.

Tom und Huck verhelfen im zweiten Roman dem entlaufenen Sklaven Jim zur Flucht, doch vor allem Huck, der eigentlich ein neben dem Gesetz stehender Landstreicherjunge ist, wird dabei zunächst von schrecklichen Gewissensbissen geplagt: Er kennt die Besitzerin des Sklaven, sie hatte ihm einst für eine Weile großzügiges Obdach gewährt. Nun glaubt er, diese Frau zu bestehlen, wenn er Jim bei der Flucht unterstützt. Mit diesem wiederum hat er sich stark angefreundet und dabei seine Probleme kennengelernt, nämlich die Versklavung der kompletten Familie. Am Ende entscheidet sich Huck gegen sein Gewissen und für Jim, hinterfragt aber nicht die Berechtigung von Sklaverei. Bezeichnenderweise fühlt er sich allerdings auch nicht besonders großzügig, womit Mark Twain auf eine besonders subtile Spielart des Rassismus verweist, die bis heute gerade bei Liberalen und Linken verbreitet ist: Sie glauben, wenn sie einem Schwarzen demonstrativ die Hand hinstrecken und ihn kommunikativ auf ihre Augenhöhe heben, würden sie sich antirassistisch gebärden. Natürlich ist das Unfug. Vielleicht ist ja der Schwarze viel klüger als sie selbst. Er benötigt keine Großzügigkeit dieser Sorte. Die weiße Person verfügt über keinerlei angeborene Vorzüge, so wenig wie ein Adliger darüber verfügt.

Robin DiAngelo zur internalisierten weißen Überlegenheit

DiAngelo verweist darauf, dass sich durchschnittliche Weiße beim Begriff der weißen Überlegenheit ein Mitglied des Ku-Klux-Klan (in den USA) oder einer rechtsextremen Gruppierung (in Europa) vorstellen. Jedoch versteht die moderne Soziologie unter internalisierter weißer Überlegenheit das Phänomen, dass überwiegend weiße Gesellschaften mehrheitlich das Signal aussenden, dass Weiße eine Norm, Schwarze / PoC die Abweichung davon repräsentieren. Genau das geschieht auch, wenn people of colour besonders bevorzugt behandelt werden. In diesem Fall ist der Rassismus latent zu spüren, er schmerzt, er schädigt allerdings nicht unmittelbar. Wenn allerdings Polizisten Racial Profiling betreiben, wirkt er extrem schädlich, ebenso wenn Schwarze schlechter eine Wohnung, einen besseren Job oder eine ausreichende Gesundheitsversorgung erhalten. Sollten Weiße aber ihre white fragility überwinden, könnten sie ihre schwarzen Mitbürgerinnen und Mitbürger endlich als das behandeln, was sie sind: vollkommen gleichberechtigte Mitmenschen.

Unterschiede zwischen Islam und Islamismus – Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Islam“ lässt sich frei übersetzen mit „Hingabe“ oder „Frieden“. Dies beschreibt das wichtigste Ziel der Muslime, nämlich Allahs Gebote achten und ein ihm gefälliges Leben führen. Dazu gehören Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Friede, Vernunft, Bildung und Fortschritt, kein Mensch darf benachteiligt werden. Erfüllen sie dies, führen Muslime nach dem Tod ein ewiges Leben bei Gott. Der Islam ist aber für gläubige Muslime mehr als Religion, er ist das Regelwerk für den Alltag.

Unterschiede zwischen Islam und Islamismus: Den Islam verstehen

Die zwei großen Glaubensrichtungen innerhalb des Islam sind Sunniten und Schiiten, wobei die meisten Moslems Sunniten sind. Die unterschiedliche Entwicklung der beiden Glaubensrichtungen beginnt mit dem Tod des Propheten Mohammed, genauer gesagt dessen Nachfolge. Die Schiiten sehen Mohammeds Schwiegersohn Ali als den rechtmäßigen Nachfolger Mohammeds, stattdessen wurde jedoch Abu Bakr, ein enger Berater Mohammeds, ausgewählt. Die Sunniten akzeptierten Abu Bakr als Nachfolger und nannten ihn Kalif. Von da an war der jeweilige Kalif der anerkannte Stellvertreter des Propheten. Seit 1924 das Kalifat abgeschafft wurde gibt es bei den Sunniten keinen anerkannten religiösen Führer mehr. Die Sunna gibt die Worte des lebendigen Propheten wieder und besteht aus sechs Bänden, sie und der Koran ergeben zusammen die Scharia, das islamische Gesetz.

Bei den Schiiten spielt der Imam eine wesentliche Rolle, er ist geistlicher Führer einer Gemeinde und unbestrittene religiöse Autorität. Da der Imam auch für die Interpretation des Koran verantwortlich ist, hat er auch eine sehr große weltliche Macht. Die wichtigsten Grundpfeiler des Islam werden „Säulen des Islam“ genannt und beinhalten 5 Gebote. Diese Gebote sind im Koran niedergeschrieben und sollen Muslime in allen Lebensbereichen zu gutem Handeln anleiten.

Die 5 Säulen des Islam sind:

  • Schahada – das Bekenntnis zu Allah und seinem Propheten
  • Salat – fünf Mal am Tag Richtung Mekka beten
  • Zakat – den Bedürftigen helfen
  • Saum – das Fasten während des Ramadan
  • Hadsch – Pilgerfahrt nach Mekka

Unterschiede zwischen Islam und Islamismus – Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Islam ist eine Weltreligion, wie das Christentum oder das Judentum, Islamismus dagegen ist eine politische Bewegung. Islamisten sind ebenso Muslime, jedoch liegt bei ihnen das Augenmerk auf politischer Macht. Das Ziel der Islamisten ist es, einen Gottesstaat zu errichten, in dem nach den strengen Regeln des Islamismus regiert wird (keine andere Kultur oder Religion wird geduldet, Männer und Frauen sind nicht gleichberechtigt, etc.). Für diese Idee sind Islamisten bereit Gewalt anzuwenden und Terroranschläge zu verüben.

Siehe auch: Unterschiede zwischen Islamisten, Salafisten, Dschihadisten

Islamische Extremisten glauben, die Welt sei in Gottlosigkeit versunken, sie haben Angst vor Fortschritt und fühlen ihre Kultur und Religion bedroht und bekämpfen daher alle Andersdenkenden. Für Islamisten ist ihre Religion Doktrin, nach der sich ihr gesamtes Leben richtet, alle die anders denken werden als Feinde betrachtet. Um ihre Weltanschauung umzusetzen rufen Islamisten immer wieder zum „Jihad“, zum „heiligen Krieg“ gegen alle Ungläubigen auf. In diesem Krieg sollen alle anders Denkenden eliminiert werden und so der Weg für die islamistische Auffassung der islamischen Weltordnung geebnet werden. Im Koran bedeutet „Jihad“ allerdings das friedliche Bestreben, eines jeden einzelnen Gläubigen um das richtige moralische und religiöse Verhalten gegenüber Gott und seinen Mitmenschen. Islamistische Fundamentalisten sind strikt gegen eine Trennung von Staat und Religion (Säkularismus). Sie wollen eine totale Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft, im Sinne ihrer Auffassung des Koran und gehen hart gegen die „Verwestlichung“ vor.
Sie wollen nicht nur die westliche Globalisierung rückgängig machen, sondern auch westliche Werte und Normen durch islamistische abzulösen. Die meisten Muslime lehnen die Anschauungen und besonders die Gewaltbereitschaft der radikalen Fundamentalisten grundlegend ab.

Was ist Symbolpolitik? Bedeutung, Definition, Erklärung


Symbolpolitik beruht auf Gesten, entfaltet aber nach landläufiger Meinung nur wenig faktische Wirkung. Die konkrete Situation soll sie in der Regel nicht verändern, was allerdings als Fakt umstritten ist. Dennoch kann sie starke Reaktionen hervorrufen.

Was ist Symbolpolitik? Bedeutung, Definition, Erklärung

Symbolpolitik unterscheidet sich von der faktischen Politik durch ihre starken Zeichen mithilfe von Bildern, Worten und Gesten. Sie kann mit vergleichsweise kleinem Aufwand einen großen und lange anhaltenden medialen Effekt erzielen. Einige Gesten der Symbolpolitik wie der Warschauer Kniefall von Willy Brandt (siehe weiter unten) sind bis heute (2021) fest im öffentlichen Gedächtnis verankert.

Die Effekte von Symbolpolitik können positiv und negativ ausfallen. Wichtig sind die Symbole selbst, die in den Vordergrund gerückt werden, während faktische Politik oft auf solche Symbole und sogar auf mediale Aufmerksamkeit verzichtet. So werden komplexe Handelsverträge oft viele Jahre lang im Stillen ausgehandelt, bis die Öffentlichkeit in einer dürren Mitteilung die Tatsache ihrer Ratifizierung erfährt. Dabei können solche Verträge unser Leben sehr nachhaltig verändern. Allerdings erhalten manchmal auch Aktionen der faktischen Politik eine große, mit Symbolen aufgeladene Aufmerksamkeit. Daher ist es nicht ganz korrekt, die Symbolpolitik vollkommen losgelöst von faktischen politischen Entscheidungen zu betrachten. Nur kann es vorkommen, dass die Symbole einen irreführenden Eindruck erzeugen, was in der Regel gewollt ist.

Ein jüngeres Beispiel für diese Verquickung ist der zweite Irakkrieg der USA ab 2003, der offiziell mit dem Kampf gegen den Terror (nach den Terroranschlägen des 11. September 2001) begründet wurde, in Wahrheit aber vermutlich wirtschaftlichen Interessen diente. Die Begründung eines Krieges gegen den Terror (O-Ton Bush jr.: „Kreuzzug gegen das Böse“) war ein sehr starkes Symbol, doch die USA unter Georges W. Bush hatten nichts anderes vor, als ihre wirtschaftliche Einflusssphäre im ölreichen Irak zu sichern. Daher ist es angebracht, als Symbolpolitik jede Politik zu bezeichnen, die sich über stärkste Symbole begründet. Allerdings nimmt die Öffentlichkeit als semantischen Kontext überwiegend wahr, dass eine Symbolpolitik diejenige Politik sei, die außer Symbolen nichts produziert.

Prominente Beispiele für Symbolpolitik

  • Warschauer Kniefall von Willy Brandt: Der deutsche Bundeskanzler kniete 1970 während eines offiziellen Amtsbesuches in Warschau vor dem Ehrenmal für die Opfer des Warschauer Ghettos nieder. Damit bat er stillschweigend das polnische Volk um Vergebung für deutsche Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs im Nachbarland. Diese Geste wurde einheitlich, international und historisch stets positiv gewürdigt. Die faktischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen wurden und werden allerdings in Verträgen ausgehandelt.
  • Rücktritte (Demissionen) und Entlassungen von Politikern, Managern oder auch Trainern ordnet man oft als Symbolpolitik ein. In der Bundesliga ist das sehr oft zu besichtigen: Die Mannschaft hat mehrfach hintereinander verloren, der Trainer muss gehen oder geht (seltener) freiwillig. Dabei leuchtet auch Laien ein, dass die Schwäche einer Fußballmannschaft ganz sicher nicht nur etwas mit dem Trainer zu tun hat. So verpflichtete der FC Schalke 04 in der Saison 2020/2021 mit Stand März 2021 bereits den fünften Trainer (aktuell: Dimitrios Grammozis, Griechenland). Ob das die Mannschaft vor dem Abstieg bewahrt, wagt die Fußballwelt zu bezweifeln.
  • Die Dieselfahrverbote in einigen deutschen Städten (so in Hamburg) galten und gelten als reine Symbolpolitik. Oft wird den Dieselfahrzeugen nur das Befahren von einigen Hundert Metern Straße verboten. Jedermann leuchtet ein, dass sich damit die Abgasbelastung kaum signifikant verändern kann.
  • Der Klimaschutz wird wie kaum ein anderer Bereich durch Symbolpolitik geprägt. Dazu gehört etwa das Verbot von Einkaufstragetaschen aus Plastik. Ihr Anteil am Gesamtplastikaufkommen ist marginal, er liegt im niedrigsten einstelligen Prozentbereich. Papiertüten sind nur umweltfreundlich, wenn sie sehr oft benutzt werden, denn ihre Herstellung verbraucht erhebliche Ressourcen. Da aber jeder Mensch einkaufen geht, wird er nun ständig an diese Aktion der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) erinnert, die damit erfolgreiche Symbolpolitik betrieb. Die wahren Umweltsünder greift die Politikerin kaum an.
  • In vielen europäischen Staaten, vor allem in den Niederlanden, werden Burkaverbote als blanke Symbolpolitik kritisiert. Konkret tragen in den Niederlanden (über 17 Millionen Einwohner) maximal 400 Frauen die Burka regelmäßig, wie „De Volksgrant“ ermitteln konnte.
  • Ein Verbot der NPD, das zuletzt 2017 vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte (nach einem ersten gescheiterten Versuch im Jahr 2003), wäre nach Auffassung von Politikwissenschaftlern reinste Symbolpolitik. Nach Auffassung der Verfassungsrichter ist die NPD zwar verfassungsfeindlich, aber im politischen Geschehen der Bundesrepublik so unbedeutend, dass ein Verbot als unbegründet gilt. Die Initiatoren solcher Verbotsanträge – zuletzt deutsche Landespolitiker – wollen mit solchen Anträgen ein symbolisches Zeichen senden.
Was ist eine genderneutrale Erziehung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Genderneutrale Erziehung wird auch als geschlechtsneutrale Erziehung bezeichnet. Bei dieser Erziehungsform werden Kinder ohne geschlechterbezogene Vorurteile und Klischees erzogen. Hintergrund der Methode ist, dass Kinder bereits im frühen Alter mit geschlechterbezogenen Rollen konfrontiert werden. Ziel der genderneutralen Erziehung ist die Kinder ohne geschlechterbezogene Vorurteile aufwachsen zu lassen, sodass sie so früh wie möglich eigenständig und geschlechtsunabhängig ihre Talente und Vorlieben erkunden können.

Was ist eine genderneutrale Erziehung? Bedeutung, Definition, Erklärung

Im Gegensatz zu dem biologischen Geschlecht wird mit dem Wort „Gender“ das soziale Geschlecht gemeint, was in der Regel durch gesellschaftliche Normen anerzogen wird. Begründet wird diese Unterscheidung mit dem Wissen, dass Kinder sich gerade nicht nur aufgrund des biologischen Geschlechts unterschiedlich entwickeln, sondern ihre Vorlieben und Fähigkeiten stark von der Erziehung abhängen. Die gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen tragen seit jeher dazu bei, dass über die Talente und Interessen geschlechterbezogene Vorurteile herrschen.

Eltern behandeln ihre Kinder abhängig von dem biologischen Geschlecht häufig unbewusst unterschiedlich, weil sich diese Vorstellungen verfestigt haben. Dazu gehören Einrichtungen in unterschiedlichen Farben und geschlechtsabhängige Spielzeuge, die oft noch vor Geburt ausgesucht werden, ohne dass die wirklichen Vorlieben und Interessen der Kinder darauf Einfluss haben könnten.

Derartige Rollenbilder schränken die Entwicklung von Kindern in unterschiedlichen Richtungen ein. Dazu gehören Verbote und Förderungen bestimmter Vorlieben und Talente, die sich nur auf ein Geschlecht beziehen. Bekannte Beispiele sind etwa die frühen Förderungen von sportlichen Aktivitäten bei Jungen und das Einkaufen von pinken Kleidern und Haarspangen für Mädchen, unabhängig davon, ob dies der Natur des Kindes tatsächlich entspricht. Durch diese Erziehungsmethoden werden die Vorlieben und Interessen der Kinder geprägt, sodass sie in der Ausbildung ihres sozialen Geschlechts nicht frei sind.

Erziehungsmethoden neutral halten: Genderneutral bzw. geschlechtsneutral

Kernpunkt der genderneutralen Erziehung ist die Neutralität, die sich in allen Bereichen der Erziehung widerspiegelt. Das beginnt schon mit der Einrichtung des Kinderzimmers. Klassischer Weise richten immer noch viele Eltern das Kinderzimmer in blau ein, wenn sie einen Jungen erwarten und in pink, wenn sie ein Mädchen erwarten. Der genderneutralen Erziehung nach sollen Einrichtungsgegenstände und Spielsachen nicht nach einer stereotypen Farbe ausgesucht werden. Viele Eltern, die dieser Erziehungsmethode nachkommen wollen, entscheiden sich deshalb auch dafür, das Geschlecht des Kindes nicht vor Geburt zu erfahren. So soll vermieden werden, dass aufgrund von im Unterbewusstsein festgesetzter Stereotypen doch eine genderbezogene Farbe ausgesucht wird. Das Farbkonzept zieht sich durch die gesamte Erziehung hindurch. In späteren Jahren werden häufig natürliche Farben und bunt durchmischte Farben besorgt, sodass die Kinder ihre eigenen Vorlieben entwickeln können, bis sie alt genug sind, selber zu entscheiden.

Genderneutrale Erziehung bedeutet außerdem, dass die gleichen Methoden für Jungen und Mädchen angewendet werden und gleiche Ge- und Verbote gelten. So sollen verschiedene Aktivitäten ausprobiert werden und den Kindern früh die Möglichkeit gegeben werden, verschiedene Interessen zu entdecken. Die Interessen die aus eigener Neigung sichtbar werden, sollen gefördert werden, unabhängig davon, ob sie zu dem Rollenbild des Geschlechtes passen oder nicht.

Schließlich stellt auch die Vorbildfunktion der Eltern eine wichtige Rolle bei der genderneutralen Erziehung dar. Väter und Mütter versuchen durch das eigene Vorleben zu zeigen, dass es keine Aufgaben gibt, die typischerweise nur von einem Elternteil erledigt werden können. Auf die Art sollen Kinder beispielsweise lernen, dass auch Väter entgegen dem klassischen Rollenbild zuhause bleiben können, während Mütter zur Arbeit gehen oder dass Mütter handwerklich geschickt sein können, während Väter vorlesen. Die durch die Gesellschaft aufgezwungenen Rollenbilder sollen durchbrochen und eine freie Persönlichkeitsentfaltung der Kinder gefördert werden.

Was ist eine Neidsteuer? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Neidsteuer oder auch Reichensteuer bzw. Millionärssteuer ist eine populistische Wortschöpfung, die in Deutschland erstmals ab 2005 gebraucht wurde. Nach der damaligen Bundestagswahl begann in Deutschland eine Reformdiskussion zum Steuerrecht. Höhere Einkommen sollten einer stärkeren Progression unterliegen und dementsprechend deutlich höher besteuert werden. Gegner dieses Vorhabens verwendeten dann Begriffe wie Neidsteuer, die ausdrücken sollen, dass das Aufkommen durch so eine Steuer marginal sei, ihre Durchsetzung aber den Neid der Bezieher kleinerer Einkommen besänftigen soll.

Zuletzt verwandte öffentlichkeitswirksam Friedrich Merz (CDU) während seiner Kandidatur für den Parteivorsitz im Januar 2021 diesen Begriff. In anderen Ländern gibt es ähnliche Diskussionen.

Gibt es de facto eine Reichen- oder Neidsteuer?

Die GroKo aus CDU, CSU und SPD vereinbarte 2005 eine Erhöhung der Einkommensteuer für Spitzenverdiener, die durch das „Steueränderungsgesetz 2007“ auch eingeführt wurde. Der Einkommensteuersatz wurde für höhere Einkommen angehoben. Das Aufkommen durch diese Steuer war in den kommenden Jahren nicht sehr hoch:

    • 2007: 650 Millionen Euro
    • 2008: 790 Millionen Euro
    • 2009: 1,03 Milliarden Euro
    • 2010: 640 Millionen Euro

Das ist in Relation zum Gesamtsteueraufkommen in Deutschland (2010: 530 Milliarden Euro) nicht sehr viel Geld, auch die Zahl der betroffenen Steuerpflichtigen ist nicht sehr hoch. Diese Fakten scheinen zu bestätigen, dass es sich um eine Neidsteuer handelt. Jüngere Schätzungen aus Kreisen der SPD und der Linkspartei gehen von möglicherweise 10 Milliarden Euro aus, die im Jahr 2021 durch so eine Steuer zu generieren wären. Diese Schätzungen sind allerdings umstritten. Dass die „Neidsteuer“ relativ wenig Geld einbringt, lässt sich erklären: Die Zahl der betroffenen Steuerpflichtigen ist deutlich kleiner als die der per Definition als reich geltenden Personen. Es gibt hierfür verschiedene Definitionen und Erhebungen laut Jahreseinkommen und Vermögen, die zu einer Reichenquote von zwei bis acht Prozent der Bevölkerung führen. Von der Reichensteuer oder Neidsteuer sind aber nur also 0,22 Prozent aller Steuerpflichtigen betroffen.

Wie wird die „Neidsteuer“ ausgestaltet? Erklärung

Im Jahr 2019 wurde der Höchststeuersatz von 45 Prozent auf Einkünfte ab 265.327 Euro pro Jahr und einzelnem Steuerpflichtigen erhoben (Zusammenveranlagung von Paaren: 530.654 Euro). Inzwischen wurde die Grenze auf 274.613 Euro angehoben (siehe unten). Die Besonderheit ist dabei die Anhebung in einer Stufe. Ansonsten steigt der Steuersatz linear progressiv. Daher bezeichnet der Fiskus diesen Satz als Höchststeuersatz, während der Spitzensteuersatz von 42 Prozent progressiv erreicht wird. Es fehlen zwischen dem Spitzen- und dem Höchststeuersatz drei Prozent in der Progression. Das soll das Signal sein, dass man Reiche besonders stark besteuert.

Politische und gesellschaftliche Diskussionen um die Neidsteuer

Der Leiter des Instituts für Makroökonomie Gustav Horn bezeichnete die Steuer als „rein symbolische Politik“. Das Institut steht den Gewerkschaften nahe. Der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel unterstellt der Reichensteuer einen bloßen Placeboeffekt. Man hätte den Spitzensteuersatz generell auf 45 Prozent anheben sollen. Der CSU-Politiker Peter Ramsauer nennt die Steuer eine „ökonomisch unsinnige Neidsteuer“. Ihm pflichtet Karl Heinz Däke vom Bund der Steuerzahler bei. Däke macht erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend. Franz Müntefering (SPD) befürwortet die Steuer, ebenso Gerald Weiß vom CDU-Arbeitnehmerflügel. Weiß sagte, es müsse Belastungsgerechtigkeit hergestellt werden. Der Reeder Peter Krämer initiierte einen offenen Brief an die Regierung, den unter dem Duktus, dass die Neidsteuer lächerlich sei, etliche prominente Unternehmer unterschrieben.

Wirtschaftswissenschaftler untersuchten etwa ab 2009 den Effekt der Steuer. Sie stellten fest, dass die Steuer kein stimmiges Modell repräsentiert und ungewollte Effekte erzielt. So werden beispielsweise Einkünfte und Vermögen exorbitant besteuert, die eigentlich der wirtschaftlichen Entwicklung von mittelständischen Betrieben dienen. In der Bevölkerung hingegen kommt die Neidsteuer gut an, womit sie ihren Zweck bestens erfüllt: Die Forschungsgruppe Wahlen stellte kurz nach ihrer Einführung unter eine Zustimmung von 71 Prozent der Befragten fest.

Jüngste Kommunikation der Neidsteuer

Das Thema verschwand etwa ab 2012 aus dem Fokus der Medien und damit auch der Öffentlichkeit, bis es Friedrich Merz (CDU) Anfang 2021 wieder aufgriff. Merz kandidierte zu diesem Zeitpunkt für den Vorsitz seiner Partei, der später an Armin Laschet fiel. Auf seinen öffentlichen Veranstaltungen polarisierte Merz mit seinen Statements, wie es das Publikum von ihm kennt. Merz gehört als Manager des Vermögensverwalters Blackrock zu den möglicherweise betroffenden Millionären des Landes. Natürlich wetterte er gegen die Neidsteuer.

Die SPD hatte das Thema für den Bundestagswahlkampf 2021 erneut auf die Agenda gesetzt, obgleich die Reichen- oder Neidsteuer ja nach wie vor existiert. Sie lässt sich allerdings natürlich immer wieder neu ausgestalten, und zwar durch die Senkung oder Anhebung der betreffenden Einkommensgrenze und durch den Steuersatz selbst. Im Jahr 2021 (Stand: März 2021) haben wir in Deutschland folgende Situation (alle Zahlen für den einzelnen Steuerpflichtigen):

  • Der Spitzensteuersatz erreicht 42 Prozent für die Zone eines Einkommens zwischen 57.918 Euro bis 274.612,99 Euro.
  • Ab 274.613 Euro greift in einer neuen Stufe der Höchststeuersatz von 45 Prozent. Das ist die Reichen- oder Neidsteuer.

Friedrich Merz wies neue Forderungen der SPD nach einer Vermögenssteuer als „reinen Klassenkampf“ zurück. In diesem Kontext verwendete Merz auf Twitter den Hashtag „ #Neidsteuer“. Dieser Begriff trendete auf Twitter sehr stark, allerdings kassierte Merz dafür naturgemäß Kritik aus dem anderen politischen Lager. Der damalige Vorsitzende der Linkspartei Bernd Riexinger unterstellte Merz „reinen Egoismus“, andere Politiker der Linken pflichteten ihm bei und forderte, gerade „Superreiche wie Friedrich Merz“ höher zu besteuern. Der Abgeordnete Stefan Liebich (Linke) plädierte sogar offensiv für die „Neidsteuer“, die er auch so benannte. Das weiß Liebich zu begründen. Nach seinen Kenntnissen besitzen die reichsten Deutschen, die nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, ein Drittel des privaten Vermögens. Die FDP verwendet den Begriff der „Neidsteuer“ ebenfalls, allerdings um darauf zu verweisen, dass man damit exakt „den Finger auf die Wunde“ lege (Stephan Thomae, FDP). Die Regierung solle Existenzgründern lieber den Start erleichtern, anstatt sie per Neidsteuer ausquetschen zu wollen.

Fazit: Neidsteuer

Die hier publizierten Zahlen stammen aus unterschiedlichen Quellen und basieren teilweise auf Schätzungen. Daher müssen sie nicht vollkommen exakt sein. Dennoch lässt sich konstatieren, dass der Effekt eines Höchststeuersatzes, der in einer Stufe von drei Prozent über dem Spitzensteuersatz erreicht wird, eher optischer Natur ist. Wer sich knapp unter dem Grenzwert befindet, wird durch eine steuerwirksame Investition das Einkommen auch unter dieser Grenze halten und damit aktuell drei Prozent auf 274.613 Euro (= ~8.238 Euro) Steuern sparen. Aus diesem Grund handelt es sich bei nüchterner Betrachtung tatsächlich um eine Neidsteuer, welche über 70 Prozent der Bevölkerung bejahen, weil sie ihre Neidgefühle dämpft, die aber kaum einen nennenswerten fiskalischen Effekt erzielt.

Unterschiede zwischen Islamisten, Salafisten, Dschihadisten: Erklärung, Definition


In diesem Beitrag erfahren Sie die Unterschiede zwischen Islamisten, Salafisten und Dschihadisten:

Islamisten: Was wollen sie? Unterschiede zu Salafisten, Dschihadisten

Islamisten stehen für eine Ausprägung des politischen Islam, die einen Staat im Namen Allahs errichten möchte.

Einen religiösen Staat, der sich auf die Werte des Koran beruft. Die Grundlage für die geforderte Staats- und Gesellschaftsordnung bilden die Lehren des Islam. Islamisten lehnen die Trennung von Staat und Religion sowie die Gleichstellung der Geschlechter ab. Menschenrechte sowie Religions- und Meinungsfreiheit spielen für sie keine große Rolle.
Die Mehrheit der Islamisten lehnt die weltlichen Gesetze ab und fordert die Einführung der Scharia als einzig gültiges Gesetz. Obwohl nicht alle Islamisten gewaltbereit sind, findet die Anwendung von Gewalt und Terror zur Durchsetzung ihrer Ziele bei vielen Anhängern der verschiedenen Bewegungen Zustimmung. Beispielsweise wird die ägyptische Muslimbruderschaft als islamistische Bewegung eingestuft.

Die Vereinbarkeit von Islam und Demokratie ist unter Islamisten umstritten. Einige Anhänger des Islamismus sehen in der Demokratie eine Staatsform, die dem Islam nahesteht. Diese moderate Denkweise zeigte sich mit der Anerkennung einer Niederlage bei einer demokratischen Parlamentswahl durch die Ennahda-Partei in Tunesien.

Kritiker unter den Islamisten verstehen die Demokratie als Staatsform, die mit den theologischen Grundsätzen des Islam unvereinbar ist. Sie sehen durch die Demokratie die Herrschaft und Souveränität Gottes in Gefahr, da dem Volk Souveränität eingeräumt wird. Manche Gruppierungen unter den Islamisten bezeichnen Demokratie auch als Blasphemie.

Salafisten: Was wollen sie? Unterschiede zu Islamisten und Dschihadisten

Als Salafisten werden Anhänger des Salafismus bezeichnet. Diese erzkonservative Strömung innerhalb des Islam steht für die Rückbesinnung auf die Altvorderen, die in der arabischen Sprache auch als „Salaf“ bezeichnet werden und sich mit Vorfahren oder Vorgängern übersetzen lässt.

Anhänger dieser fundamentalistischen Ausrichtung des Islam wollen die Lebensweise zur Gründerzeit des Islam wieder aufleben lassen. Sie folgen mit ihren Forderungen den Altvorderen und sehen sich mit ihrer Auslegung des Islam als Verfechter der ursprünglichen Regeln des Islam. Salafisten kleiden sich in traditionellen Gewändern wie ihre Glaubensgenossen vor mehr als 1400 Jahren. Salafistische Frauen verhüllen in der Regel ihr Gesicht und Männer tragen einen langen Bart. Salafisten interpretieren ihre Religion im Allgemeinen sehr streng. Neben einer althergebrachten Lebensweise fordern sie auch die Verhängung von drakonischen Strafen wie zu damaliger Zeit.

Salafisten sehen in ihrer Lebensweise die in ihren Augen einzig richtige Auslegung ihrer Religion. Da innerhalb der muslimischen Welt nicht alle Gläubigen diese Meinung vertreten, versuchen Salafisten andere Personen dazu zu bringen, ihre Lebensweise dem Salafismus anzupassen. Einige Salafisten sehen im Gebrauch von Gewalt ein legitimes Mittel zur Durchsetzung dieses Ziels. Dennoch sind nicht alle Salafisten gewaltbereit. Unter den Anhängern des Salafismus gibt es Personen, die im privaten Umfeld ihrer strengen Auslegung des Islam nachgehen, aber keinerlei Anstrengungen unternehmen, um ihre Mitmenschen zu missionieren.

Den Angaben aus dem Bundesinnenministerium zufolge ist „die Mehrzahl der salafistischen Einrichtungen in Deutschland dem nicht gewaltbereiten Salafismus zuzurechnen“. Laut Innenministerium ist nicht jeder Salafist automatisch ein Terrorist, aber die große Mehrheit der gewaltbereiten Muslime stellen Salafisten. Salafismus wird häufig im Westen als „Steinzeit-Islam“ bezeichnet und lehnt eine freiheitlich demokratische Grundordnung ab.

Dschihadisten: Was wollen sie? Unterschiede zu Islamisten und Salafisten

Bei Dschihadisten handelt es sich um militante Extremisten, die die Umwandlung der Gesellschaft entsprechend ihren Vorstellungen anstreben und den islamistischen Terror als ein Mittel zur Erreichung dieses Vorhabens sehen. Dschihadismten rechtfertigen den Einsatz von Gewalt mit dem Verlust von Macht und Einfluss ihrer Religion. Infolge kommt es für Dschihadisten einer Selbstverpflichtung gleich, für ein Erstarken des Urislam zu kämpfen.

Dschihadisten sehen den Islam zu Zeiten Mohammeds und der nachfolgenden Kalifen als den Referenzzeitraum dieser Glaubensrichtung an. Durch diesen Umstand haben sich die dschihadistischen Terror-Organisationen Al-Qaida und der Islamische Staat die Errichtung eines Kalifats zum Ziel gesetzt. Unter den Mitgliedern dieser Vereinigungen finden sich hauptsächlich islamistische Dschihadisten mit salafistischer Ideologie. Die Ideale der Dschihadisten speisen sich nicht nur aus historischen Motiven, sondern fanden bereits Einzug in die muslimische Jugend- und Popkultur. Besonders unter sozial schlechter gestellten Muslimen ermöglicht es der Dschihadismus, sich aus seinen Versatzstücken ein passendes Weltbild zu schaffen. Dies kann schließlich in dem elitären Selbstbild münden, ein Verfechter des wahren Islam zu sein. Viele Dschihadisten zeigen daher auch einen großen missionarischen Eifer, wenn es darum geht, andere Muslime von der eigenen Lebensweise zu überzeugen.

Was ist White Privilege? Bedeutung, Definition, Erklärung


White Privilege (zu Deutsch: Weißes Privileg) ist ein Begriff der Soziologie. Es beschreibt eine soziale Eigenschaft, die nur Personen mit weißer Hautfarbe besitzen können. Synonym zu White Privilege wird auch der Begriff White Skin Privilege (zu Deutsch: Weiße Haut Privileg) verwendet.

Was ist White Privilege? Bedeutung, Definition, Erklärung

Als gesellschaftliches Phänomen verweist es auf die systematischen und impliziten Privilegien von als weiß geltenden Menschen (in einer weißen Mehrheitsgesellschaft) im Vergleich zu Menschen, die als nicht weiß wahrgenommen werden. (Siehe: BiPoc) Vorrangig geht es um spezifische Vorteile, die weiße Menschen in einer Gesellschaft erfahren, darunter das Ausbleiben von negativen Reaktionen und das Fehlen von Vorurteilen.

Beispielsweise gelte bei Menschen mit weißer Hautfarbe üblicherweise die soziale Unschuldsvermutung. Dem gegenüber stehen Menschen mit farbiger Haut im informellen Generalverdacht. An einer Alltagssituation kann dies deutlich gemacht werden: Eine Person mit weißer Hautfarbe könnte im Gegensatz zu einer als farbig wahrgenommenen Person in einem Laden eher weniger dem Verdacht der Mitarbeiter unterliegen, etwas zu klauen.

In Diskussionen um verborgene und inoffizielle Vorteile von weißen Menschen deutet der Begriff auf die vorherrschenden rassistischen Tendenzen einer Gesellschaft hin, in der Weißheit als repräsentative Norm verstanden wird. Dementsprechend betont das Konzept des White Privilege nicht die Nachteile der Opfer von Rassismus, sondern die Vorteile der Weißen. Aus diesem Grund ergänzen Wissenschaftler das Konzept des White Privilege oftmals mit der Begrifflichkeit des „unsichtbaren Rucksacks“, den Menschen mit weißer Hautfarbe tragen. In den späten 1980ern führte die US-amerikanische Anti-Rasissmus-Aktivistin Peggy McIntosh diese Metapher ein, um auf das unbewusste „Tragen“ von Vorteilen hinzuweisen.

White Privilege: Hintergründe, Merkmale, Geschichte

In einigen, zumeist westlichen Gesellschaften profitieren weiße Menschen gegenüber nicht weißen Menschen durch bestimmte Privilegien, die nur durch ihre Hautfarbe begründet ist. Insbesondere ist dieses Phänomen dann zu erkennen, wenn Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben unter denselben wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Bedingungen leben oder sich diese Umstände stark ähneln. Der Ursprung des White Privilege findet sich im Zeitalter des Imperialismus, insbesondere im europäischen Kolonialismus sowie im atlantischen Sklavenhandel der USA. Sowohl eine breite Palette an Privilegien als auch besondere Rechte und andere Vorteile für Menschen mit weißer Hautfarbe konnten unter jenen Umständen durch Zwang und Gewalt entwickelt, festgesetzt und erhalten werden. Außerdem dominierte bis Mitte des 20. Jahrhunderts in westlichen Kulturen eine Rassenlehre, die die weiße Rasse und bestimmte nationale Staatsbürgerschaften als überlegen definierten. Diese Ideologien konstituierten Vorrechte von Weißen, die heutzutage nicht mehr als Gesetze wirken. Laut Soziologen, die sich mit White Privilege befassen, hat diese Vergangenheit jedoch einen generationenübergreifenden Einfluss auf unbewusste und bewusste Denk- und Verhaltensweisen hinterlassen, die rassistisch motiviert sind.

Die USA leisteten bei den Untersuchungen von White Privilege und den sogenannten Weißheitsstudien Pionierarbeit. Unter Bezugnahme des Konzepts der kritischen Rassentheorie wurde in den USA erstmals aus akademischer Perspektive analysiert, welche Auswirkungen Rassismus auf das Leben weißhäutiger Personen hat. Hinsichtlich der daraus gewonnen Erkenntnisse über die Vorteile von Weißen in westlichen Gesellschaften konnte sich die metaphorische Sichtweise der Feministin Peggy McIntosh etablieren. Sie behauptete, dass weiße Menschen permanent ein „unsichtbares Paket unverdienter Vermögenswerte“ mit sich tragen. In der Regel werde dieser „Rucksack“ von ihren weißen Trägern nicht erkannt. Deshalb könne nicht von bewusster Voreingenommenheit oder offenen Vorurteilen gesprochen werden. Somit bezeichnet White Privilege sowohl bewusst erkannte als auch weniger offensichtliche Privilegien.

White Privilege wirkt sich auf die pädagogischen, beruflichen und persönlichen Realitäten aus. Es impliziert auch das Recht, sich als Weißer als normal und die eigenen Erfahrungen als universell wahrzunehmen, während man nicht weiße Personen als anders und andere Erfahrungen als außergewöhnlich wahrnimmt. Zu den kulturellen und sozialen Privilegien zählen die Bestätigung des eigenen Werts, ein höhergestellter Status und mehr Bewegungs-, Kauf-, Spiel-, Arbeits- und Meinungsfreiheit.

Was ist Bluewashing? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei Bluewashing handelt es sich um eine Marketingstrategie. Die Unternehmen versuchen ihr Image reinzuwaschen, indem sie mit sozialen und ethischen Botschaften und Kampagnen werben. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings um leere Worte.

Der Ausdruck „Bluewashing“ wird als Vorwurf verwendet, dass bestimmte Marketingaussagen einer Firma über Arbeitsschutz, Arbeiterschutz, Löhne und Ethik nur zur besseren Aussendarstellung dienen.

Was ist Bluewashing? Bedeutung, Definition, Erklärung

Um die Verbraucher und Verbraucherinnen zu überzeugen, möchten die Unternehmen sich stets von der besten Seite zeigen. Häufig wird auf Marketingmaßnahmen zurückgegriffen, welche Täuschung hervorrufen. Bei Bluewashing handelt es sich um so eine Marketingmaßnahme. Grundsätzlich handelt es sich sowohl bei Greenwashing als auch bei Bluewashing um eine Marketingmaßnahme, welche auf dem Ablenkungsmanöver beruht. Der Unterschied liegt allerdings darin, dass das Bluewashing noch nicht so bekannt ist. Die Unternehmen werben bei Bluewashing mit ethischen Botschaften, zum Beispiel, dass sie die Arbeitskräfte unterstützen und ihnen faire Löhne bezahlen. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings nur um kurzfristige Kampagnen und oberflächliche Maßnahmen. Es sollte davon abgelenkt werden, dass das Unternehmen die soziale Verantwortung nicht ernst nimmt.

Bluewashing – Wortherkunft, Bedeutung

Der Begriff Bluewashing ist auf die blaue Corporate-Farbe von der Organisation der Vereinten Nationen für die humanitäre Intervention zurückzuführen. Ab dem Jahre 1999 wurde das Ganze auch für Unternehmen interessant, welche sich ein sozialeres und ethischeres Image beschaffen wollten. Damals hat der UN-Generalsekretär Kofi Annan eine Initiative präsentiert, welche auf die Erschaffung einer globalen Wertekultur abzielen sollte. Die Unternehmen und die UNO haben einen Pakt geschlossen. Dieser besagte, dass die Globalisierung sozialverträglicher und ökologischer gestaltet sein muss. Die Unternehmen müssen auf zehn Prinzipien achten, wenn sie handeln. Die Prinzipien umfassen Korruptionsprävention, den Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und Menschenrechte. Allerdings sind die Mitgliedschaft und die Einhaltung der zehn Prinzipien freiwillig, da sie nicht von außen kontrolliert werden. Aufgrund dessen betreiben einzelne Unternehmen lediglich Bluewashing. Sie werben nach außen, dass sie die Werte vertreten, ohne es tatsächlich umzusetzen.

Bluewashing – keine Taten, sondern nur leere Worte

Vor allem in der Textilbranche tritt das Phänomen Bluewashing sehr häufig auf. Bei der Kleiderherstellung wird zum Beispiel häufig auf Kinderarbeit gesetzt. Einige Textilhersteller steuern dem Imageverlust entgegen, indem sie die Verhaltenskodizes öffentlich machen. Allerdings liegen in diesen sehr häufig Schwachstellen. Die formulierten Standards sind nicht immer streng genug. Es werden zum Beispiel nur ortsübliche Mindestlöhne gefordert, statt existenzsichernde Löhne. Es wird nicht kontrolliert, ob der Kodex tatsächlich eingehalten wird. Die Verantwortung für die Umsetzung der Standards werden häufig in ein Niedriglohnland abgegeben. Es muss beachtet werden, dass selbst Zertifikate und Siegel nicht immer etwas Positives anzeigen. Es gibt zum Beispiel die Better Cotton Initiative. Diese Initiative will bezwecken, dass auf den Plantagen faire Arbeitsbedingungen vorhanden sind. Dieses Zertifikat bewirkt aber nicht automatisch einen ethisch verantwortlicheren Umgang. Dieses Label besitzen zum Beispiel zahlreiche Modeketten wie Zara, C&A oder H&M.

Bluewashing – Wie erkenne ich es?

Durch Bluewashing werden das wachsende soziale und ökologische Bewusstsein von den Verbrauchern und den Verbraucherinnen ausgenutzt. Den Kunden und Kundinnen wird es immer wichtiger, zu wissen, woher die Produkte stammen und wie und von wem sie hergestellt worden sind. Der bewusste Konsum soll die Umwelt- und Arbeitsbedingungen verbessern. Diesem Druck von außen geben einige Unternehmen nur nach, indem sie ethische Werte und soziales Handeln als Verkaufsargument benutzen, ohne es tatsächlich umzusetzen. Viele Verbraucher und Verbraucherinnen tun sich zunehmend schwer damit, den Wahrheitsgehalt von solchen Botschaften zu bestimmen und zu erahnen, ob sich das betroffene Unternehmen tatsächlich verantwortungsbewusst und sozial verhält. Ob das Unternehmen Bluewashing betreibt, kann mit einigen Aspekten erkannt werden. Die Werbeaussagen sollten stets kritisch hinterfragt werden. In diesem Zusammenhang treten die Fragen auf, ob die Aussagen nur oberflächlich sind oder ob sie überprüft werden können. Es muss das Gesamtbild betrachtet werden. Einzelne Details, Kampagnen oder Zahlen helfen nicht weiter. Die Quelle der Information sollte stets beachtet werden. Außerdem können Gütezeichen das Unternehmen vom Bluewashing abhalten. Im Bezug auf die Fashion-Industrie sollte auf das Siegel Fair Wear Foundation geachtet werden. Damit die Werbebotschaften keine leeren Worte bleiben, sollte das Engagement von außen überprüft und bewertet werden können. Die Unternehmen müssen unabhängige Kontrollen zulassen. Nur so können Korrekturmaßnahmen vorgenommen werden, wenn Mängel aufgedeckt worden sind.

Fazit: Was ist Bluewashing?

Das Bluewashing soll dem Unternehmen dabei helfen, die Kunden und Kundinnen mit Botschaften über Moral und Verantwortung zu ködern. Die Unternehmen haben mittlerweile schon erkannt, dass die Verbraucher und Verbraucherinnen so konsumieren, dass weder Natur noch Mensch zu Schaden kommen. Allerdings steckt hinter diesen Botschaften nicht immer ein effektives, nachhaltiges und soziales Engagement. Die Verbraucher und Verbraucherinnen sollten die Projekte und Kampagnen stets kritisch hinterfragen, damit erkannt werden kann, ob der Konsum der Ressourcen tatsächlich ethisch vertretbar ist.

Woher kommt der Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg“? Erklärung


Die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ bezieht sich auf abstrakte Kunstobjekte, die der jeweilige Fragesteller willentlich oder unwillentlich mit einem Haufen Schrott oder profanem Müll vergleicht. In der Regel ist es eine rhetorische Frage, die auf humorvolle oder ironische Weise gestellt wird. Darüber hinaus dient sie auch als vernichtendes Urteil über ein Kunstwerk. Sowohl Journalisten als auch Kunstkritiker verwenden diese Fragestellung gerne im Zuge von Artikeln über zeitgenössische Kunst.

Woher kommt der Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg“? Erklärung

Der Ursprung der Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ wird oftmals in Zusammenhang mit mehreren unbeabsichtigten Entsorgungen oder unbedachten Änderungen an modernen Kunstwerken gebracht. So waren es zumeist Unkundige wie Reinigungskräfte oder Hausmeister, die der Gefahr der Verwechslung unterlagen und die modernen Werke nicht als Kunstobjekte wahrnahmen, sondern Schmutz oder Müll.

Die unabsichtliche Zerstörung von zwei Werken des ehemaligen Direktors der Kunstakademie Düsseldorf und deutschen Künstlers Joseph Beuys gelten als Geburtsstunde der Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Bei einer Feier im Museum für Gegenwartskunst Morsbroich in Leverkusen im Jahr 1973 reinigten zwei SPD-Politikerinnen eine alte, als Kunstinstallation konzipierte Wanne von Beuys. Außerdem wurde 1986 in der Düsseldorfer Kunstakademie Beuys ausgestelltes Kunstobjekt mit dem Titel „Fettecke“ irrtümlich entsorgt. Unterschiedliche Quellen geben entweder den Hausmeister oder die Putzfrau der Institution als Verursacher des Missgeschicks an.

2010 benannte der deutsche Humorist Mike Krüger sein Bühnenprogramm und eines seiner Alben „Is’ das Kunst oder kann das weg?“.

Der deutsche Kunsthistoriker und Publizisten Christian Saehrendt veröffentlichte gleich zwei Bücher mit dem Haupttitel „Ist das Kunst oder kann das weg?“: 2012 erschien „Kassel. Ist das Kunst – oder kann das weg? Documenta. Geschichten, Märchen und Mythen“. Drei Jahre später folgte „Ist das Kunst oder kann das weg? Vom wahren Wert der Kunst“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen Kreativdirektor und Autor Steen T. Kittl.

Hintergrund „Ist das Kunst oder kann das weg?“

Die mit Kupferdraht, Fett, Mullbinden und Heftpflastern versehene Badewanne stellte der Künstler Joseph Beuys erstmals in der Düsseldorfer Kunstakademie 1968 bzw. 1969 aus. Für weitere öffentliche Ausstellungen in den Jahren 1972 bis 1973 verlieh der Kunstsammler Lothar Schirmer die Wanne zusammen mit anderen Werken. So war sie Teil der Wanderausstellung „Realität – Realismus – Realität“, die in sieben städtischen Museen stattfand, darunter auch im Städtischen Museum für moderne Kunst Leverkusen, das sich im Schloss Morsbroich befindet. Die Wanne wurde immer gemeinsam mit einer Schrifttafel ausgestellt, die mit dem Vermerk versehen war, dass in jenem Trog Joseph Beuys einst als Säugling gebadet wurde. Darunter waren ebenfalls die Worte „Offenbar zu heiß“ zu lesen, welche von einer unbekannten Person hinzugefügt wurden.

Am 3. November 1973 veranstaltete der Ortsverein der SPD Leverkusen Alkenrath ein Fest im Schloss MorsbroichDort lagerten zu dieser Zeit die Wanne sowie andere Kunstwerke von Beuys, da sich die Ausstellung noch im Aufbau befand. Die SPD-Politikerinnen Marianne Klein und Hilde Müller nahmen an den Festlichkeiten im Schloss teil und suchten ein Gefäß, um die Gläser zu spülen. Sie entdeckten die scheinbar verschmutze Wanne.

Ahnungslos, dass es sich bei der Wanne mit den Mullbinden, Heftpflastern, Fettflecken und dem Draht um Kunstmaterial handelte, reinigten sie diese und nutzten das Kunstobjekt anschließend für ihr Vorhaben.

Sie erinnern sich daran wie folgt: „Wir dachten, das alte Ding könnten wir schön sauber machen und benutzen, um darin unsere Gläser zu spülen. So wie die aussah, konnten wir sie nicht gebrauchen. Deshalb haben wir die Wanne geschrubbt.“

Fazit der Redaktion: Ist das Kunst oder kann das weg?

Die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg“ zeigt, dass die Bedeutung von etwas nicht in dem etwas selbst liegt, sondern dass die Bedeutung von außen (durch Menschen) hinzugefügt wird. Die moderne Kunst lebt dies. Denn oftmals sind Kunstwerke nur als Kunstwerke erkennbar, weil sie in einem gewissen Rahmen oder Anrichtung präsentiert werden. Würden der Rahmen und die Anrichtung fehlen, so wären die Werke nicht für jeden als Kunst identifizierbar. (Damit stellt sich für die moderne Kunst eigentlich eine weitere Frage. Existiert moderne Kunst nur durch ihren Rahmen und Darstellung?)

Was ist eFoil Surfing? Bedeutung, Erklärung, Definition


eFoil Surfing ist aktuell in aller Munde. Da der Sommer der Pandemie nur wenig Freizeitaktivitäten bietet, entscheiden sich viele Menschen für das Sporteln auf dem Wasser. Ob auf dem Fluss, einem See oder am Meer – seit dem Jahr 2018 darf das elektrische Hydrofoil Brett nicht mehr fehlen. Dabei handelt es sich um einen Trend, der aus den USA stammt. Er vereint den Wunsch nach einem spaßigen Hobby auf dem Wasser sowie dem stets angestrebten Wunsch des Menschen nach dem Fliegen. Doch was bedeutet „eFoil Surfing“? Was zeichnet diese modernen Bretter aus und wie lernen Sie das Fahren?

Was bedeutet „eFoil Surfing“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Die Bedeutung des Begriffs stammt aus der Vorsilbe für „elektrisch“, dem Foil und dem Surfen. Alle drei Begriffe in Kombination beschreiben besonders gut, was die neue Trendsportart mit sich bringt. Der elektrische Antrieb setzt neue Akzente, die zuvor kaum im Wassersport vertreten waren. Das Foil sorgt für besonderen Auftrieb, der das Schweben über der Wasseroberfläche ermöglicht und das Surfen beschreibt die Sportart, welcher Sie nachgehen.

Surfen ist seit vielen Jahren ein geliebter Sport. Um den Wind weiter auszunutzen, entwickelten die Menschen Gleitschirme, die das schnellere Surfen über das Wasser ermöglichten. Hinzu kam das Abheben von der Wasseroberfläche. All das gelingt nun mit dem kompakten eFoil Surfbrett, wie auch Christian Habeck von hydrofoil-surfing.de bestätigt.

Warum wird das eFoil Surfing zum Trend?

Sicherlich kennen Sie das Surfen auf einem Brett aus dem Fernsehen oder durch eigene Erfahrungen. eFoil Bretter funktionieren mit einem elektrischen Antrieb, sodass Sie beim Surfen nicht mehr auf den Wind warten müssen. Vielmehr steuern Sie die Bretter durch eine kleine Bluetooth-Fernbedienung. Diese lässt sich während des Fahrens auf dem Brett einfach in der Hand halten und bietet eine einfache Bedienung. Um das Board zu beschleunigen muss die Taste nur etwas fester gedrückt werden. Sofort reagiert das Board mit einer Erhöhung der Geschwindigkeit. Diese zeitnahe Umsetzung der eingegebenen Befehle macht es möglich, mit der Fernbedingung zu bremsen. Indem Sie die Taste loslassen, bremst das Board ab.

Elektrische Hydrofoils gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Beim Kaufen können Sie sich daher an Ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen orientieren. So bieten Boards mit einem harten Kohlefaserrumpf ein leichtes Gewicht und gleichzeitig sehr viel Stabilität. Aufblasbare Boards sind hingegen nicht allzu robust, lassen sich aber leichter transportieren. Schließlich sind diese Modelle, ohne Luft Befüllung, kompakt zusammenlegbar. Entscheiden Sie sich für ein aufblasbares Modell, erwerben Sie im besten Fall eine passende Pumpe. Diese erleichtert Ihnen die Arbeit beim Befüllen mit Luft vor Ort. Für Anfänger und Anfängerinnen eigenen sich die aufblasbaren Boards jedoch weniger. Durch die Oberflächenbeschaffenheit kommt es zu einem deutlich erhöhten Widerstand auf der Wasseroberfläche, sodass das Fahren erschwert wird. Sie müssen mehr beschleunigen, um einen entsprechenden Auftrieb zu erhalten.

Wie fahren Sie das Board?

Im Vergleich zu einem herkömmlichen elektrischen Surfbrett, weist das eFoil deutliche Unterschiede auf. Denn das elektrische Board verfügt über ein Foil. Dabei handelt es sich um einen kleinen Flügel, welcher zum Stabilisieren des Brettes unter Wasser dient. Zudem verleiht die kleine Konstruktion mehr Auftrieb, um über dem Wasser zu schweben. Beim Surfen auf dem eFoil gilt es eine wichtige Eigenschaft des Brettes zu kennen: DAs Bug des Boards möchte stets nach oben wegtreiben. Aus diesem Grund müssen Sie unbedingt beim Beschleunigen auf ein Herunterdrücken der Nase achten.

Dazu verlagern Sie Ihr Körpergewicht auf das vordere Bein. Je schneller das Board wird, desto weniger Gewicht müssen Sie nach vorne bringen. Dies erleichtert Ihnen das aufrechte Stehen auf dem Brett sowie das Beschleunigen. Achten Sie darauf zunächst langsam über das Wasser zu gleiten, um Verletzungen zu vermeiden. Nachdem Sie erste Versuche gewagt haben, können Sie mit dem Verlagern des Gewichtes spielen, um das Verhalten des Brettes kennenzulernen. Da Sie im Vergleich zu einem herkömmlichen Surfbrett nicht auf den Wind angewiesen sind, somit auch bei Windstille fahren können, verhält ich das eFoil vollkommen anders, als ein normales Surfbrett.

Warum kann das moderne Brett fliegen?

Der neuste Trend rund um das eFoil Surfen geht mit der Faszination vom Fliegen einher. Viele Menschen wünschen sich, nicht nur über das Wasser zu gleiten, sondern auch von der Wasseroberfläche abzuheben. Ebendiesen Wunsch erfüllt Ihnen die moderne Technologie, die sich hinter dem Surfboard versteckt. Doch was bringt das eFoil zum Abheben? Hierbei haben die Erfinder und Erfinderinnen auf einfache Gesetze der Physik und Hydrodynamik zurückgegriffen. Durch die drei Größen der Geschwindigkeit, Wasseroberfläche sowie Tragfläche kommt es zu einem leichten Gleiten auf dem Wasser. Je höher die Geschwindigkeit des Boards ist, desto mehr Auftrieb erhält das Board. Ab einem gewissen Zeitpunkt genügt dieser Auftrieb, um Sie von der Wasseroberfläche zu lösen und in die Luft zu befördern. Das Schweben über dem See, Meer oder Fluss kann beginnen. Dabei gilt es jedoch auf die Sicherheit Ihrer selbst und anderer Personen zu achten. Schnelles Fahren sollte nur in einem weitläufigen, freien Gewässer betrieben werden.

Was ist ein Verweilverbot? Erklärung, Definition, Bedeutung


Ein Verweilverbot bedeutet, dass sich Personen im öffentlichen Raum aufhalten, dort aber nicht an einem Ort verweilen dürfen – weder stehend noch sitzend noch liegend.

Zuletzt verhängte die Stadt Düsseldorf ab Freitag, dem 26.02.2021, ein solches Verweilverbot für das dortige Rheinufer. Es gilt phasenweise über das komplette Wochenende und könnte zeitlich und räumlich ausgedehnt werden. Bei Zuwiderhandlungen droht ein Bußgeld.

Verweilverbot: Bedeutung, Sinn, Ziel, Erklärung

Es geht um die Eindämmung des Coronavirus, konkret im Februar 2021 um die Eindämmung der neuen gefährlicheren Mutationen. Das Verweilverbot ist nicht neu. Die Stadt Stuttgart etwa hatte es schon im März 2020 phasenweise verhängt und für ein Picknick in den dortigen Parks ein Bußgeld von bis zu 250 Euro angedroht.

Die Menschen zieht es bei schönem Wetter massenhaft ins Freie, sie kommen sich dabei gefährlich nahe. Diesen Zustand möchten die Städte unterbinden. Das Verweilverbot ist stets eines von mehreren Mitteln gegen die Ausbreitung des Virus. So wurde ebenfalls in Düsseldorf im Februar 2021 eine erweiterte Maskenpflicht eingeführt. Masken müssen nun in vielen Bereichen der Altstadt auch im Freien getragen werden. Ähnliches gilt schon länger in vielen deutschen Städten. Der nächste Schritt sind die Ausgangsbeschränkungen eines sehr harten Lockdowns.

Regelungen für das Verweilverbot in Düsseldorf ab dem 26.02.2021

Das Verweilverbot in Düsseldorf wurde mit Stand Sonntag 28.02.21 für folgende Zeiten angeordnet:

  • Freitag 15.00 bis 01.00 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 10.00 bis 01.00 Uhr (jeweils des Folgetages)

Es gilt am nahen Rhein und in der Altstadt. Die Zonen, in denen zusätzlich Maskenpflicht herrscht, werden mit „Verweilverbotszone! Bitte gehen Sie weiter!“ auf rotem Untergrund plakatiert. Die Stadt Düsseldorf ließ über 300 dieser Hinweisschilder aufstellen. Die Polizei sowie der Ordnungs- und Servicedienst der Stadt kontrollieren die Einhaltung des Verbots. Zunächst sprechen die Ordnungshüter stehende, sitzende oder auch liegende Personen an, im zweiten Schritt nehmen sie die Personalien auf und verhängen das Bußgeld. Wer die Polizei provoziert und sich beispielsweise weithin sichtbar und für längere Zeit am Rheinufer niederlegt, wird das Bußgeld voraussichtlich sofort entrichten müssen.

Ist das Verweilverbot aus virologischer Sicht sinnvoll?

Möglicherweise ist es in einem gewissen Umfang sinnvoll. Mehrere Virologen hatten im Einklang mit RKI-Chef Lothar Wieler betont, dass die Ansteckungsgefahr dann im Freien stark sinkt (bis gegen null), wenn sich die Menschen bewegen. Unter anderem der Forscher Gerhard Scheuch, der speziell über Aerosole forscht, hatte dieses Statement in der dritten Februarwoche 2021 abgegeben. Das ist für die Städte der aktuelle Bezugspunkt, ein Verweilverbot zu verhängen. Vor einem Jahr hatte es schon ähnliche Äußerungen von Forschern gegeben. Allerdings ist die Studienlage, die exakte Zahlen hierzu liefern würde, derzeit offenkundig dünn. Die Städte spekulieren offenbar auch darauf, dass ein Verweilverbote die Menschen davon abhält, die betreffenden Zonen aufzusuchen. Auf diese Weise könnte es möglich sein, den dortigen Besucherverkehr auszudünnen.

Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger auf das Verweilverbot

Speziell das aktuelle, durch die Düsseldorfer Stadtverwaltung erlassene Verweilverbot stößt auf Kritik und Spott. Auch über einen Eilantrag gegen das Verweilverbot musst das NRW-Verwaltungsgericht entscheiden, es lehnte ihn ab. Im Internet sind zum Verweilverbot in Düsseldorf kritische Äußerungen wie „mangelnde Verhältnismäßigkeit“ und „massive Einschränkung der Freiheitsrechte“ sowie Spott wie „Herumlungern ist strafbar“ und „jetzt Verweilverbot – bald auch Atemverbot?“ zu lesen.

Richtiger Postversand: Tipps und wichtige DIN-Vorschriften


Briefe und Karten versenden ist ein Kinderspiel. Das nehmen zumindest die meisten Menschen an. Sie machen sich kaum Gedanken darüber. Allerdings passieren dabei häufiger Fehler, als man denkt. Glücklicherweise blickt die Post meistens großzügig über die Fauxpas hinweg. Damit die Zustellung aber schneller geht und günstig bleiben kann, sollten die Versender geltende Regeln kennen und beachten.

Wie funktioniert Postzustellung in Deutschland?

Der Absender wirft sein Schreiben in einen öffentlichen Briefkasten oder gibt es in der Postfiliale ab. Alle Briefkästen in der Bundesrepublik werden mindestens einmal pro Tag geleert. Je weiter weg die gelbe Box vom nächsten Verteilzentrum steht, desto früher erfolgt die Abholung der Briefe und Karten. Immerhin sollen die Sendungen innerhalb eines Tages beim Empfänger ankommen.

95 Prozent der Briefe und Pakete werden tatsächlich bereits am nächsten Tag zugestellt. Das funktioniert, weil der Prozess extrem gut strukturiert ist.

Nach Leerung der öffentlichen Briefkästen werden die Schreiben in das nächste Verteilzentrum gefahren. Dieses wird im Fachjargon Briefzentrum – Ausgangsbearbeitung (BZA) genannt. Die BZAs sind nach Postleitzahlen gegliedert. In den Zentren werden die Briefe und Karten maschinell ausgelesen und einsortiert.

Eine handgeschriebene Adresse wird mittels Strichcodes übersetzt und aufgeklebt. Dafür muss die sogenannte Codierzone freigehalten sein. Sie befindet sich im Bereich von 150 x 15 mm am rechten unteren Rand des Kuverts oder der Karte.

Die Sortierung erfolgt werktäglich zwischen 17 und 22 Uhr. Ist sie abgeschlossen, werden die Sendungen zur Eingangsbearbeitung an die jeweiligen Briefzentren gefahren oder geflogen. Dort passiert dann die Feingliederung. Die Briefe werden entsprechen der Routen der jeweiligen Briefzusteller abgelegt.

Danach kommen die Schreiben an die sogenannten Zusteller-Stützpunkte. Davon gibt es in der gesamten Bundesrepublik etwa 2.900 Stück. Spätestens um 6 Uhr morgens sollten dort alle Sendungen vorliegen, sodass die Briefträger ihren Job antreten können.

Damit dieser eng getaktete Prozess reibungslos ablaufen kann, ist auf Design, Beschriftung und Frankierung der Postwurfsendungen zu achten. Die Regeln sind relativ leicht, weshalb niemand in Postangst zu verfallen braucht.

Darum sind farbige Umschläge, Sticker und Zeichnungen ein Problem

In den Briefzentren werden die Schreiben maschinell ausgelesen. Die Sensoren reagieren am besten, wenn sie auf dunkle Schrift auf weißem Hintergrund treffen. Wer dunkle Kuverts verwendet, der läuft Gefahr, dass die Maschine den Hintergrund nicht vom Strichcode unterscheiden kann. Das Gleiche kann auch passieren, wenn der Umschlag oder die Postkarte gemustert sind. Eine mögliche Lösung ist es, die Adresse auf einem selbstklebenden weißen Etikett aufzudrucken.

Der Strichcode der Post ist in roter Farbe gehalten. Das System ist besonders fehleranfällig bei Kuverts im gleichen Farbton. Bunte Karten und Kuverts werden trotzdem zugestellt, allerdings müssen dafür häufig Menschen herangezogen werden. Die Sendungen, die der Computer nicht auslesen kann, müssen von Mitarbeitern nachsortiert werden. Da diese Maßnahme bei bunten Kuverts besonders häufig notwendig ist, sind diese Schreiben teurer.

Anstatt 80 Cent kostet ein bunter Standardbrief 95 Cent. Wer zu wenig Porto freimacht, der läuft tatsächlich Gefahr, dass das Schreiben zurückkommt.

Eine weitere Fehlerquelle sind Zeichnungen und Aufkleber, die Ähnlichkeit mit Briefmarken haben. Auch sie können die Sortiermaschinen und Sensoren verwirren. Dadurch, dass dann wieder der Mensch die Arbeit übernehmen muss, kann die Zustellung länger dauern.

Was bei Postkarten kein Thema ist, kann bei Briefen zum Problem werden – die Biegsamkeit. Damit die Schreiben einwandfrei durch die Sortiermaschinen laufen, müssen sie sich biegen lassen. Deshalb dürfen keine größeren, starren Beilagen im Kuvert sein.

Die Adressierung als weitere Fehlerquelle

Bei der Beschriftung der Briefe und Postkarten können jede Menge Fehler geschehen. Tatsächlich gibt es eine DIN-Vorschrift DIN 5008, die genau regelt, wie Absender- und Empfängeradresse anzugeben sind.

Zunächst einmal ist bei der Adressierung zwischen Privat- und Geschäftspersonen zu unterscheiden. Werden Briefe an Privatpersonen, Freunde, Bekannte oder Verwandte gesendet, sollte die Anschrift folgenden Aufbau haben:

  • Anrede und ggf. Titel
  • Name, ggf. mit akademischen Graden
  • Straße und Hausnummer bzw. Postfach
  • Postleitzahl und Ort

Beispiel 1:
Herr Rechtsanwalt
Dr. Klaus Weber
Teststraße 1
12345 Musterstadt

Beispiel 2:
Frau
Ulla Meier
Teststraße 1
12345 Musterstadt

Richtet sich das Schreiben an Eheleute, wird zuerst die Frau und anschließend der Mann angesprochen.

Zwischen Straße und Postleitzahl ist übrigens keine Leerzeile. Dieser Fehler wird besonders häufig begangen. Wird das Schreiben ins Ausland geschickt, schreibt der Absender das Empfängerland in Großbuchstaben unter die Stadt. Ein Ländervorzeichen vor der Postleitzahl ist dagegen unnötig. Es wurde bereits am 1. September 1999 abgeschafft, weil es immer wieder zu Unstimmigkeiten kam. Für einige Länder waren mehrere Kürzel im Umlauf. Für Spanien wurde unter anderem E und ESP genutzt. Bei England waren ebenfalls E aber auch GB im Umlauf.

Bei Schreiben an Geschäftsleute und Firmen sind zwei verschiedene Varianten möglich:

Variante 1:

  • Bezeichnung der Führungsposition
  • Organisation, z. B. Firma, Behörde
  • Anrede sowie Name des Empfängers
  • Straße und Hausnummer oder Postfach
  • Postleitzahl und Ort

Variante 2:

  • Organisation, z. B. Firma, Behörde
  • Bezeichnung der Führungsposition
  • Anrede und Name des Empfängers
  • Straße und Hausnummer bzw. Postfach
  • Postleitzahl und Ort

Ist der Name der gewünschten Führungsperson nicht bekannt, kann er auch einfach weggelassen werden.

Hierzu ein Beispiel:
Wasserwerk Stadt Berlin
Abteilungsleiter
Teststraße 1
12345 Musterstadt

Früher war es Usus, Briefe “zu Händen” bestimmter Personen zu adressieren. Mittlerweile ist davon abzusehen. Die Methode ist veraltet. Um den gleichen Zweck zu erfüllen, wird einfach der Akkusativ benutzt:

Schmidt GmbH
Buchhaltung
Herrn Max Moser
Teststraße 1
12345 Musterstadt

Postkarten: Verwirrung beim Adressfeld

Im Zuge der Recherche für diesen Beitrag wurden einige Unstimmigkeiten bei Postkarten festgestellt. Im Adressfeld sind die Linien häufig bereits vorgedruckt. Dort werden die Empfängerdaten eingetragen. Wie das Adressfeld gestaltet wird, ist allerdings sehr individuell.

Teilweise wird ein größerer Abstand zwischen letzter und vorletzter Zeile eingefügt, wie bei karten-paradies.de. Beim Fotoanbieter der Drogerie DM.de sind dagegen alle vier Linien in gleichem Abstand gezogen. Die letzte Zeile ist allerdings nur halb so lange wie der Rest. Hier soll wahrscheinlich das Empfängerland notiert werden.

Auch die Grafik-Design Plattform Canva.com bietet Postkarten zum selbst gestalten an. Hier kann der Kunde allerdings ausschließlich die Vorderseite bearbeiten. Die Rückseite bleibt komplett leer und wird per Hand beschriftet. Für den Versand werden passende Briefkuverts gegen einen Aufpreis angeboten.

Auch die großen Supermarktketten offerieren keine einheitliche Adressgestaltung bei Postkarten. Die Modelle von REWE bieten sogar nur drei Zeilen für die Empfängerdetails an. Eine korrekte Beschriftung nach DIN 5008 ist somit kaum möglich.

Für Menschen, die sich nie näher mit der korrekten Adressierung ihrer Postsendungen auseinandergesetzt haben, mag diese unterschiedliche Handhabung zu Verwirrung führen. Fehler sind beinahe unvermeidlich, wenn beispielsweise grundsätzlich schon zu wenige Zeilen vorgedruckt sind.

Meistens drückt die Post ein Auge zu

Karten und Briefe postfreundlich zu gestalten und adressieren ist eigentlich keine große Kunst. Wer sich einmal kurz mit der Thematik auseinandersetzt, dem werden die Regeln schnell klar. Nach mehrmaliger Wiederholung geht das Prozedere in Fleisch und Blut über.

Die Schwierigkeit ist, dass viele Menschen überhaupt nicht wissen, dass sie Fehler beim Beschriften machen. Normalerweise arbeitet die Post so zuverlässig, dass die Briefe trotzdem richtig ankommen.

Wenn sich der ein oder andere wegen längerer Versandzeiten ärgert, könnte der Schwarze Peter allerdings nicht bei der Post, sondern bei ihm selbst liegen. Möglicherweise verwirrte die auffällige Kuvert-Gestaltung die Computersysteme der Verteilermaschinen. Eventuell enthielt die Adresse einen Formfehler und konnte deshalb nicht korrekt ausgelesen werden. Passieren immer wieder Verzögerungen, ist es sinnvoll, sich nochmals mit den Regelungen auseinanderzusetzen. Das kann auch helfen zusätzliches Porto zu sparen.

Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter


Das Unwort des Jahres 2021 ist „Pushback“. Dies aht die Unwort-Jury am 12. Januar 2021 bekanntgegeben.

Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter

Auf Platz zwei kam „Sprachpolizei„. Auf Platz drei kamen „Impfnazi“ und „Ermächtigungsgesetz“.

Als „Pushback“ wird die Zurückdrängung von Migranten an einer Grenze bezeichnet, so dass diese ein Ziel- oder Zwischenreise-Land nicht erreichen können. Die Jury urteilte über den Begriff „Pushback“, dass dies ein menschenfeindlicher Prozess ist, mit dem Menschen die Möglichkeit der Flucht und die Möglichkeit ihr Recht auf Asyl in Anspruch zu nehmen, genommen werde.

Mit dem Ausdruck „Sprachpolizei“ werden – laut Jury – Menschen diffamiert, die sich für eine diskriminierungsfreie Sprache einsetzen.

Die Begriffe „Impfnazi“ und „Ermächtigungsgesetz“ stellen Vergleiche zum Nationalsozialismus dar, die im Kontext der Demonstrationen gegen die staatlichen Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen entstanden.

 

 

Weitere Worte waren als Unworte denkbar:

Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter

Der Redaktion von BedeutungOnline.de ist aufgefallen, dass der Ausdruck „Gamechanger“ im Frühjahr 2021 stärker gebraucht wurde. Ob das Wort ein Unwort oder ein Wort des Jahres ist, ist noch unentschieden. Gleiches gilt für „mütend“. „Mütend“ beschreibt einen emotionalen doppelten Zustand bei dem Wut, Erschöpfung und Mudigkeit gleichzeitig auftreten.

Bei den möglichen Unworten für das Jahre 2021 zeigt sich, dass das Coronavirus noch immer ein großes Thema ist. Doch nicht das Virus an sich ist ein Thema, sondern die Impfung und der Umgang mit dieser Impfung. Denn an der Impfung scheiden sich die Geister. Manche drängeln sich für eine Impfung vor, andere warten gemächlich und wiederum andere lehnen die Impfung komplett ab. Manche lehnen die Impfung nicht nur komplett ab, sondern bekämpfen diese teils sogar.

Auch „Fake News“ und der Umgang mit Fakten sind 2021 (immer) noch ein großes Thema. So ist schon lange nicht mehr klar und eindeutig sagbar, was Desinformation ist und was nicht. Manche verbreiten Verschwörungserzählungen, andere bezeichnen diese Leute als „Schwurbler“ und Querdenker werden als Leerdenker bezeichnet. Dem Coronavirus (Covid-19) ist das letztlich alles egal. Jeder kann es bekommen, egal wie er zum Virus steht.

Ein weiteres Thema ist 2021 die Freiheit bzw. der Wunsch nach Freiheit. (Das erklärt die Zugewinne der FDP.) Die Menschen wünschen sich den Öffnungsrausch und den Freedom Day. Denn das Leben in Dauererregung und in Dauerangst ist anstrengend und macht müde. Aber einmal kurz die Freiheit wie vor Corona zu spüren, muss nicht immer gut gehen. (Die Beispiele aus UK zeigen dies.)

Die Unworte des Jahres 2020 waren „Rückführungspatenschaften“ und „Corona-Diktatur“.

Das Thema Covid-19 bzw. Coronavirus beschäftigt uns auch im Jahr 2021 weiterhin. Folgende mögliche Unworte sind daher weiter präsent:

Die Corona-Pandemie und die staatlichen Eindämmungsmaßnahmen bestimmen den Alltag und auch das Denken. So hat das Wort „Lockdown“ zu einigen interessanten Wortneuschöpfungen geführt:

Übrigens: Das Wort „Lockdown“ wurde vom Collins Dictionary zum Wort des Jahres 2020 gewählt.

Unworte der vergangenen Jahre:

  • 2019: „Respektrente“
  • 2018: „Heißzeit
  • 2017: „Jamaika-Aus“
  • 2016: „Postfaktisch
  • 2015: „Flüchtling“
  • 2014: „Lichtgrenze“
  • 2013: „GroKo
Warum sollten Journalisten zwischen Nachricht und Meinung zu trennen? Erklärung

Funktion des Journalismus für die Gesellschaft

Journalismus soll Bürger über das, was in der Welt, in ihrem Land, in ihrer Stadt oder in ihrem Landkreis geschehen ist, informieren. Gute Journalisten schreiben über, was ist oder berichten das, was ist.

In vielfältigen Formaten und Stilen können diese Informationen für unterschiedliche Zwecke und Zielgruppen aufbereitet und dargestellt werden.

Investigativer Journalismus

Beim investigativen Journalismus decken Journalisten Geheimnisse und Wahrheiten auf. Dafür recherchieren sie intensiv und konsultieren verschiedenste Informanten.

Der investigative Journalismus braucht gute Quellen, Informanten und belegbare Fakten. Fehlt eins der drei wird können Skandale nur schwer aufgedeckt werden. Es braucht also immer jemanden, der entweder Geheimnisse oder geheime Papiere preisgibt.

Die Auswirkungen des investigativen
Journalismus können bis in höchste politische Kreise reichen. Ein
klassisches Beispiel ist die Aufdeckung des Watergate-Skandals.

Nachrichten

Im Nachrichtenjournalismus sind Platz und Zeit limitiert. Persönliche Meinungen des Autors sind hier fehl am Platz. Es zählen Zahlen, Daten und Fakten, die in knapper Form präsentiert werden. Erwartet werden dürfen hier
die Antworten auf die klassischen W-Fragen:

  • Was ist passiert?
  • Wo ist das geschehen?
  • Wann war dieses Ereignis?
  • Wer war beteiligt?
  • Wie kam es dazu?
  • Wer ist davon betroffen?

Kommentare

Kommentare basieren zum Teil auf Meinungen und zum Teil auf Fakten. Das Thema sollte genau definiert sein und mit einer intelligenten und informierten Meinung auf der Grundlage von Recherchen und persönlichen Erfahrungen pointiert dargestellt werden.

In der Zeitung stehen Kommentare oder in Nachrichtensendungen im Fernsehen wie Tagesthemen oder heute journal werden sie meist in direktem Zusammenhang mit der entsprechenden Nachricht präsentiert, aber ausdrücklich als Kommentar gekennzeichnet.

Glossen

Eine Glosse basiert vorrangig auf der Persönlichkeit des Autors und ermöglicht es ihm, in einem individuellen Stil zu schreiben.

Glossenschreiber können humorvoll vorgehen oder sich auf ein bestimmtes Thema fokussieren. Für Kolumnisten ist es wichtig,
einen eigenen Stil zu entwickeln, der von ihrer Leserschaft beziehungsweise ihrem Publikum erkannt wird. Sie können Ereignisse oder Themen interpretieren oder über ihre eigenen persönlichen Erfahrungen oder
Gedanken schreiben oder sprechen.

Mischtypen

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Mischtypen wie Reportage, Interview oder Essay, bei denen sowohl objektive Informationen als auch subjektive Perspektiven dargelegt werden.

Journalismus im Zeitalter von Fake-News und „Lügenpresse“-Vorwürfen“

Guter Journalismus zeichnet sich einerseits dadurch aus dadurch aus, dass
er unabhängig von Wirtschaft oder Politik berichtet wird.

Dem Schriftsteller George Orwell wird gar die Aussage zugeschrieben, dass Journalismus bedeute, genau das zu veröffentlichen, was sonst niemand veröffentlicht sehen will. Alles andere sei Werbung. Das ist womöglich doch ein bisschen weit gegriffen, da es durchaus wertvollen Journalismus gibt, der nicht gleich überall aneckt.

Der Aspekt der Unterhaltung sollte je nach Genre auch nicht zu kurz kommen. Auf jeden Fall sollte für den Empfänger jederzeit klar erkennbar sein, was Fakten sind und was die persönliche Meinung des Journalisten ist. Das schreibt auch Rezo, der Träger des Henri-Nannenpreises 2020 und Youtube-Influencer, der mit seinem Video “Die Zerstörung der CDU“ für Turbulenzen im Europawahlkampf 2019 sorgte. In Zeiten von Fake-News und „Lügenpresse“-Vorwürfen ist diese wichtiger denn je. Denn, wenn Journalisten nicht klar zwischen ihrer Haltung oder Meinung und der Nachricht trennen, verspielen sie das Vertrauen der Leser oder Zuschauer. Denn Leser oder Zuschauer wollen nicht missioniert oder erzogen werden, sie wollen Fakten präsentiert bekommen und sich selbst eine Meinung bilden – wie fundiert diese ist, ist jedem selbst überlassen!

Was ist eine Jobbörse im Internet? Definition, Erklärung und Arten im Überblick


Jobbörsen im Internet sind sowohl unter Arbeitnehmern als auch unter Arbeitgebern immer gefragter. Dabei definiert sich der Begriff „Jobbörse“ als Teil des Überbegriffs „Jobportal“. Hauptsächlich dienen Jobbörsen im Internet dazu Unternehmen und Arbeitssuchende zusammenzubringen. Ebenfalls bieten Jobbörsen im Internet auch neue Karrierechancen, wenn Arbeitnehmer nach einer beruflichen Umorientierung streben. Sie stellen eine erhebliche Erleichterung für Unternehmen und Arbeitnehmer bei der Stellenvermittlung dar. Denn Bewerber haben bei den verschiedenen Jobbörsen im Internet die Möglichkeit aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Stellenangeboten auszuwählen.

Im Grunde fungieren Jobbörsen im Internet als eine Art Suchmaschine, bei der Arbeitssuchende auf den unterschiedlichen Karriereseiten von Unternehmen oder anderen Portalen nach passenden Stellenangeboten suchen können. Alle Ergebnisse der Suche bei einer Jobbörse werden im Index einer Jobsuchmaschine gesammelt und können damit Online abgefragt werden. Im Vergleich zu gewöhnlichen Suchmaschinen wie Google oder Bing erkennen Jobsuchmaschinen durch einen Algorithmus, ob eine Plattform im Internet ein Stellenangebot bereithält oder nicht. Doch ist es auf den Jobbörsen im Internet sowohl für Arbeitgeber, als auch für Arbeitnehmer möglich Stellensuchen oder Stellenangebote zu inserieren.
Arbeitssuchende müssen bei einer Jobbörse ein paar Informationen eingeben, um relevante Stellenangebote zu erhalten. Darunter zählen:

  • vorhandene berufliche Qualifikationen
  • gewünschte Tätigkeitsfelder
  • Branche
  • Ort der Arbeitsstelle
  • mögliche Arbeitgeber

Nach der Eingabe dieser Parameter werden Jobsuchenden bei einer Jobbörse verschiedene Stellenangebote angezeigt. Die Suchergebnisse der Jobbörsen richten sich dabei vor allem nach den Tätigkeitsbeschreibungen der Jobsuchenden. Ebenso gibt auf den verschiedenen Jobbörsen im Internet einige Unterschiede zu beachten. Je nach den aktuellen Inseraten von Unternehmen kann es demnach ganz unterschiedliche Treffer bei der Jobsuche im Internet geben. So gibt es ganz unterschiedliche Arten von Jobbörsen im World Wide Web, die allesamt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Überblick von verschiedenen Jobbörsen-Arten

Jobbörsen-Generalisten für Stellenangebote in ganz Deutschland

Jobbörsen-Generalisten sind als allgemeine Jobbörsen zu verstehen, auf denen eine Vielzahl von Berufskategorien, Branchen und Stellenangebote vertreten sind. Jobbörsen, die regional und branchenübergreifend verschiedene Stellenangebote beinhalten, stellen sich dabei häufig als beliebteste Variante dar. Hier können sowohl Stellenangebote, Ausbildungsplätze, Mini-Jobs und Praktikumsplätze gefunden werden. So gibt es für Arbeitnehmer deutlich mehr auf kalaydo.de und anderen allgemeinen Jobbörsen im Internet zu finden. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit ganz verschiedene Anzeigen zu schalten, so dass sich auch Jobs spezifisch für verschiedene Unternehmen finden lassen.

Nischen-Jobbörsen für spezielle Branchen

Auf Nischen-Jobbörsen ist das Jobangebot auf ein paar spezielle Branchen definiert. Hier werden beispielsweise überwiegend Jobs in der Chemie- oder Pharmaindustrie oder für bestimmte Berufskategorien wie Mitarbeiter im Officemanagement angeboten. Aber auch Jobs für Ingenieure, Ärzte oder Rechtsanwälte werden vorwiegend auf Nischen-Jobbörsen angeboten. Hierfür braucht es demnach besondere berufliche Qualifikationen, Fähigkeiten und Fachkenntnisse. In den meisten Fällen werden ganz spezielle Kompetenzen gesucht. So gilt es für Arbeitnehmer auch die Nischen-Jobbörsen im Auge zu behalten, wenn es darum geht spezielle Jobangebote zu finden. Fremdsprachen-Kenntnisse oder besondere akademische Berufsausbildungen sind hier klar vom Vorteil.

Regionale Jobbörsen für Stellenangebote in der Nähe

Eine durchaus kleinere Auswahl an Jobangeboten bieten regionale Jobbörsen. So besitzen die meisten Städte und Gemeinden auch eine Plattform im Internet, auf welcher es auch Jobangebote zu finden gibt. Doch gelingt es auch auf eine regionale Jobbörse verschiedene Regionen auszuwählen, um ausschließlich Stellenangebot in einem gesuchten Radius zu finden. Oftmals bietet sich es für Arbeitssuchende ohne eigenen Pkw an auf regionale Jobbörsen zurückzugreifen, um nur Jobangebote aus der unmittelbaren Nähe zu finden. Auf diese Weise lässt sich der Arbeitsweg deutlich verkürzen.

Kommerzielle Jobbörsen zur Personalbeschaffung von Unternehmen

Kommerzielle Jobbörsen stellen Unternehmen die Anzeigenschaltung eines Inserats auf Grundlage verschiedene Merkmale in Rechnung. So wird die Veröffentlichung einer Anzeige auf einer kommerziellen Jobbörse beispielsweise durch die Klicks auf das Stellenangebot berechnet. Ebenso gibt es ein paar erfolgsbasierte Modelle, so dass Unternehmen nur für die Anzeige auf einer kommerziellen Jobbörse zahlen müssen, wenn auf diese Bewerbungen eingehen.

Kostenlose Jobbörsen

Es gibt auch eine Reihe von nicht-kommerziellen Jobbörsen im Internet, die sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern eine kostenlose Nutzung ermöglichen. Doch müssen hier alle Anzeigen seitens der Unternehmen selbst verwaltet und organisiert werden. So gibt es hier gerade für Unternehmen einen deutlich höheren Aufwand als bei einer kommerziellen Jobbörse, da dieser Service oftmals im Preis inbegriffen ist. Doch sind kostenfreie Jobbörsen, unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern sehr beliebt, da hier ungefiltert alle Bewerbungen und Suchergebnisse angezeigt werden.

Was bedeutet „Inauguration“? Bedeutung, Übersetzung auf deutsch, Erklärung, Definition


Die Inauguration ist im allgemeinen die feierliche Amtseinführung einer Person in ein hohes Amt. Im speziellen wird die Amtseinführung des US-amerikanischen Präsidenten als „Inauguration“ bezeichnet. Weiterhin werden die Amtseinführung des russischen Präsidenten, spanischen Ministerpräsidenten und des Papstes sowie deutscher Universitätsrektoren auch als „Inauguration“ bezeichnet.

Was bedeutet „Inauguration“? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung, Definition

Das Wort „Inauguration“ leitet sich vom lateinischen augurium = „Vorzeichen“ ab. In der Antike las man bestimmte Vorzeichen, um festzustellen, ob das betreffende Amt glücklich verlaufen und der Kandidat der richtige sein könne. Seither hat sich der Wortstamm für die Inauguration gebildet, jedoch ist der Ritus der Amtseinführung noch älter: Aus archäologischen Funden lassen sich prähistorische Ritualformen zur herrschaftlichen Amtseinführung herleiten, die Forscher heute als Inaugurationsriten bezeichnen, obwohl das Wort vor mehr als 3.000 oder 4.000 Jahren wahrscheinlich noch nicht bekannt war. So ist belegt, dass auf dem Gebiet des heutigen Englands künftige Herrscher einen Stein bestiegen, der Eintiefungen in Form eines Fußabdruckes hatte. In diese musste der neue Herrscher treten, um darzustellen, dass er in die Fußstapfen seines Vorgängers passt. Im alten Rom schließlich wurden Beamte oder Priester mit den sogenannten Augurien beauftragt, welche die Deutung mehrerer Vorzeichen vor der Herrschaftseinführung waren.

Inauguration: Über die römischen Auguren

Römische Auguren deuteten die Zukunft einer beginnenden Herrschaft aus dem Vogelflug. Der klassische Augur war in Rom ein Beamter, doch auch Priester übernahmen bisweilen diese Aufgabe. Er ergründete, ob ein staatliches oder auch familiäres, vom jeweiligen Oberhaupt angeführtes Unternehmen den Göttern gefallen würde. Den Götterwillen verkündete der Augur, indem er beim augurium die Auspizien (vom lateinischen auspicium = „Vogelschau“) durchführte. Dabei beobachtete er den Flug und auch das Geschrei der Vögel, manchmal auch weiterer Tiere. Es gibt hinsichtlich der Wortherkunft auch noch die Herleitung vom lateinischen augere = „vermehren“, was auf Fruchtbarkeits- bzw. Vermehrungsritual hindeuten würde. Die jüngere Sprachforschung präferiert aber die Übersetzung in „Vogelschau zur Vorhersage“.

Moderne Bedeutung der Inauguration

In der italienischen Sprache hat sich die lateinische Wortherkunft gehalten: Die Italiener wünschen sich zum Geburtstag oder anderen festlichen Anlässen „tanti auguri“ = „herzlichen Glückwunsch“. Offiziell wird heute als Inauguration unter anderem

  • die Amtsführung des US-Präsidenten (United States presidential inauguration),
  • des russischen Präsidenten (Инаугурация [Inaigurazija]),
  • des spanischen Ministerpräsidenten (la Inauguración),
  • des Papstes (Inaugurationsmesse),
  • österreichischer und deutscher Universitätsrektoren (Amtseinführung per Inauguralvorlesung) sowie
  • die Verleihung des Doktorgrades (nach der Inauguraldissertation)

bezeichnet. Auch der Begriff der „Auguren“ hat sich gehalten: Wir bezeichnen im allgemeinen Sprachgebrauch damit Menschen, die etwas prophezeien. Das Augurenlächeln soll das wissende Lächeln von Eingeweihten sein, welche die Zukunft schon kennen. Diese Deutung soll sogar schon auf Cicero (106 – 43 v. Chr.) zurückgehen, der sie allerdings eher spöttisch gemeint hatte, obwohl er selbst römischer verbeamteter Augur war. Marcus Tullius Cicero, selbst einer der gelehrtesten Köpfe seiner Epoche, bezweifelte die Glaubhaftigkeit von Wahrsagern.

USA: Inauguration des US-Präsidenten

Die Inauguration des US-Präsidenten, deren Tradition bis 1789 zurückreicht (Inauguration von George Washington), findet schon seit 1933 im Jahr nach der Wahl immer am 20. Januar um 12:00 Uhr Ostküstenzeit statt. Der Ort war seit 1801 fast ausschließlich Washington D.C.

Der Präsident leistet dann seinen Amtseid. Seine Amtszeit beginnt genau um 12:00 Uhr, selbst wenn sich die Inauguration um wenige Minuten verzögern sollte (wie bei Barack Obama 2009 geschehen). Gleichzeitig endet genau zu dieser Minute die Amtszeit seines Vorgängers. Der Wochentag spielt für das Datum der Inauguration keine Rolle, es muss der 20. Januar sein. Das Inauguration Committee überwacht die Zeremonie. Vor der Inauguration des neuen US-Präsidenten findet im Verlauf von 72 bis 78 Tagen der Präsidentschaftsübergang statt. Dieser Vorgang ist bedeutsam, weil der bisherige Präsident an seinen Nachfolger wichtige und geheime Informationen übermitteln bzw. auch Codes (unter anderem für die Kernwaffen) übergeben muss.

Was ist ein Rauchmelder und wie findet man einen guten? Erklärung


Obwohl eigentlich klar sein sollte, worum es sich bei einem Rauchmelder handelt, ist dieser nicht jedem ein Begriff. Bei einem Rauchmelder beziehungsweise Brandmelder handelt es sich um ein technisches Gerät, das im Falle eines Brandes einen Alarm auslöst. Dadurch werden anwesende Personen gewarnt, Leben gerettet und gegebenenfalls Sachschäden vermieden. Allein die Tatsache, dass Menschen im Schlaf durch den aufsteigenden Rauch nicht aufwachen und somit einem hohen Sterberisiko ausgesetzt sind, spricht für die Installation von Rauchmeldern. Neben klassischen Rauchmeldern gibt es auch größere Anlagen, die beispielsweise in der Industrie zum Einsatz kommen.

In Deutschland sind Eigentümer und Vermieter in allen Bundesländern dazu verpflichtet, Rauchmelder zu installieren. In welchen Räumen diese letztendlich platziert werden, kann sich jedoch von Region zu Region unterscheiden. Fakt ist, dass das Thema Brandschutz in Deutschland eine große Rolle spielt, was sich unter anderem an dem Verbot von Himmelslaternen zeigt. Doch worauf muss man beim Kauf eines Rauchmelders überhaupt achten? Eine berechtigte Frage, die wir Ihnen gerne beantworten.

Rauchmelder: Europäische Norm DIN EN 14604 ist ein essenzielles Kriterium

Produkte beziehungsweise Gerätenormen sind ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl eines Rauchmelders. Sie legen fest, welche Anforderungen, Prüfverfahren und Leistungskriterien die Geräte erfüllen müssen, damit eine Verwendung in Wohnungen und Häusern unbedenklich ist. In Europa ist die hierfür gültige Norm DIN EN 14604. Nur wenn ein solcher Aufdruck auf dem Rauchmelder zu sehen ist, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein hochwertiges Modell handelt. Von Rauchmeldern ohne entsprechende Zertifizierung sollten Sie sich distanzieren, da es schließlich um die Sicherheit geht.

Q-Rauchmelder von Feuerwehren in ganz Deutschland empfohlen

Sowohl die Feuerwehren in Deutschland als auch renommierte Testanbieter wie Stiftung Warentest empfehlen den Kauf von Q-Rauchmeldern. Einer der Gründe dafür ist, dass Sie bei diesen Rauchmeldern eine Sicherheitsgarantie von 10 Jahren haben. Das gilt nicht nur für die Batterie, sondern auch den Rauchmelder selbst. Regelmäßige Batteriewechsel bleiben Ihnen dadurch erspart, ohne dass Sie sich Sorgen um die Sicherheit machen müssen. Zudem spart dieser Umstand Zeit und Geld. Ein weiterer Pluspunkt von Q-Rauchmeldern ist die Seltenheit von Falschalarmen. Fehlalarme lassen sich bei Rauchmeldern nie ganz ausschließen und können ganz schön ärgerlich sein. Greifen Sie also am besten direkt zu einem Rauchmelder, bei dem entsprechende Vorfälle verhältnismäßig selten sind. Schließlich wollen Sie mit Sicherheit nicht grundlos aus dem Schlaf gerissen werden.

Bedienungsanleitung sollte möglichst verständlich sein

Im Grunde gibt es bezüglich der Bedienung eines Rauchmelders nicht viel zu beachten, dennoch kann es nicht schaden, wenn eine verständliche Bedienungsanleitung vorliegt. Schließlich können Fehler fatale Folgen haben und Sie sollten zudem wissen, wie Sie das Gerät im Falle eines Fehlalarms schnell ausschalten.

Störendes LED-Blinken hat im Schlafzimmer nichts zu suchen

Manche Rauchmelder haben ein LED-Blinken, was gerade im Schlafzimmer äußerst störend sein kann. Beim Kauf eines Rauchmelders sollten Sie daher darauf achten, dass kein solches Blinken vorliegt. Zumindest bei Schlafzimmern sind entsprechende Rauchmelder ein Tabu. Ob Sie sie im Wohnzimmer aufstellen möchten, bleibt hingegen Ihnen überlassen. Wir empfinden LED-Blinken jedoch generell als störend und raten daher davon ab.

Was bedeutet Solidaritätsverweigerer / Solidaritätsverweigerung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Solidaritätsverweigerer“ werden Personen bezeichnet, die anderen oder der Gemeinschaft ihre Solidarität verweigern. Solidaritätsverweigerer verhalten sich unsolidarisch.

Was bedeutet Solidaritätsverweigerer / Solidaritätsverweigerung? Bedeutung, Definition, Erklärung

„Solidaritätsverweigerung“ ist egoistisches Verhalten bei dem jemand andere nicht unterstützt, nicht auf Hilferufe reagiert oder nicht zum Wohle im Sinne der Gemeinschaft handelt.

Solidaritätsverweigerung führt dazu, dass jemand sich (weiter) egoistisch verhält, auf andere keine Rücksicht nimmt und sich nur um sich selbst sorgt.

Bei Solidaritätsverweigerung reagiert jemand nicht auf Appelle, sondern ignoriert diese oder verhält sich teils sogar gegenteilig. Einem Solidaritätsverweigerer ist der gesellschaftliche Zusammenhalt egal.

In den sozialen Medien wird der Begriff „Solidaritätsverweigerer“ als Hashtag #Solidaritätsverweigerer verwendet.

Solidaritätsverweigerer / Solidaritätsverweigerung: Ethik

Bei „Solidaritätsverweigerung“ bewertet jemand seine individuelle Freiheit höher als die Freiheit anderer oder der Gemeinschaft. Dies führt dazu, dass jemand auf seine oder ihre Freiheit besteht, selbst wenn andere eine freiwillige Einschränkung der Freiheit zum Wohle der Gemeinschaft fordern.

Die individuelle Verantwortung für sich selbst ist einem Solidaritätsverweigerer wichtiger als die kollektive Verantwortung für das Wohl anderer und der Gemeinschaft.

Es kann behauptet werden, dass ein Solidaritätsverweigerer seine persönliche Verantwortung für das Wohl anderer bewusst ignoriert, da ihm (oder ihr) die persönliche Freiheit wichtiger ist.

Siehe auch: Was ist Wohlstandsverwahrlosung?

Kritik am Begriff „Solidaritätsverweigerer“

Beim Begriff „Solidaritätsverweigerer“ findet ein Framing statt. Mit dem Ausdruck wird jemanden vorgeworfen, dass er oder sie sich absichtlich unsolidarisch verhält. Ob Solidaritätsforderungen begründet waren oder nicht, steht hierbei nicht zur Debatte, sondern Kern des Begriffs ist, dass jemand sich verweigert hat Appellen oder Forderungen nachzukommen. Wie berechtigt diese Forderungen oder Appelle sind, ist ungeklärt. Auch stellt sich die Frage, warum jemand Solidarität schuldig sein sollte.

Der Ausdruck „Solidaritätsverweigerer“ kann auch so verstanden werden, dass jemand sich der Unterordnung, Uniformierung, Anpassung und Kollektivierung verweigert. (In diesem Sinne stellt sich ein Solidaritätsverweigerer gegen die Mehrheit einer Gesellschaft.)

Der Ausdruck „Solidaritätsverweigerer“ kann moralisch entwertend wirken und zur Diffamierung verwendet werden. Denn der Begriff kann als Vorwurf verwendet werden, dass jemand unsolidarisch ist.

Was bedeutet „Quersenken“? Bedeutung, Definition, Erklärung, Herkunft


Der Ausdruck „Quersenken“ entstand durch einen Versprecher vom Initiator der Querdenken-Bewegung Michael Ballweg.

Quersenken: Entstehung, Bedeutung, Herkunft, Erklärung

Am 2. Dezember 2020 wurde ein Interview mit Michael Ballweg auf RBB24 ausgestrahlt. In einem Satz versprach er sich, statt „Querdenken“ sagte er „Quersenken“. Der Satz war: „Also die Idee und die Ideale von Quersenken…denken sind: …“

Sie finden das Video hier: RRB24 Interview 02. Dezember 2020 (Minute 4:05 bis 4:09)

Der Versprecher wurde mit Belustigung von der Netzgemeinde aufgenommen und verbreitet. Insbesondere auf Twitter trendete der Ausdruck und Hashtag #Quersenken.

Der Ausdruck „Quersenken“ wurde als Spottname für die Querdenken-Bewegung verwendet.

Siehe auch:

Was bedeutet Leerdenker?

Weitere Bedeutung von Quersenken

Der Begriff „Quersenken“ ist ein geologischer Begriff. Als „Quersenke“ wird eine Vertiefung oder Hohlform im Relief bezeichnet, die quer liegt.

Was bedeutet die Abkürzung ATH ausgeschrieben? Bedeutung, Erklärung, Definition


Die Abkürzung „ATH“ hat verschiedene Bedeutungen:

ATH: Bitcoin, Kryptowährungen, All-Time High, Allzeithoch

Die Abkürzung „ATH“ bedeutet im Kontext von Aktien, Börse, Bitcoin und Kryptowährungen „All-Time High“, also auf deutsch „Allzeithoch“.

Ein Allzeithoch ist ein Kennwert für den höchsten Wert den eine Aktie oder Kryptowährungen jemals erzielt hat.

Bitcoin: All-Time-High, ATH, Allzeithoch

Der Bitcoin erreichte im Dezember 2020 sein ATH. Dies geschah in Folge des 2020 Halvings und dem zunehmenden Interesse großer Investoren und Firmen. (Das vorherige Allzeithoch des Bitcoin war im Dezember 2017. Es dauerte also gut drei Jahre und ein Halving bis der alte Rekordwert gebrochen wurde.)

Wie nachhaltig das Allzeithoch vom Bitcoin ist, wird die Zukunft zeigen. Auch wird die Zukunft zeigen, wann der Bitcoin eines neues ATH erreicht. Denn der Bitcoin erlebte viele Schwankungen, Einbrüche und Aufstiege.

Was ist ein All-Time-High, ATH, Allzeithoch?

Ein „All-Time High“ bzw. „Allzeithoch“ ist der historisch höchste Stand den eine Aktie, Währung oder ein Kurs jemals erreicht hat.

Ein Allzeithoch entsteht, wenn eine Aktie oder eine Kryptowährung stark an Wert gewinnt. Dies geschieht z.B., wenn viele verschiedene Anleger sich für die Aktie oder Kryptowährung interessieren. Auch Medienberichte können dafür sorgen, dass erst das Interesse an einer Aktie oder Kryptowährung steigt und dann der Wert.

Das Gegenteil vom All-Time-High, ATH und Allzeithoch ist: All-Time Low, ATL, Allzeittief.

Ein Synonym für Allzeithoch ist: Rekordhoch.

Siehe auch:

Weitere Bedeutung von ATH: Abkürzung

„ATH“ ist ein anderer Name für Allylthioharnstoff.

ATH ist ein Anbieter von Shisha-Produkten. ATH steht hier für „Adalya Tobacco Hookah“.

ATH war die Abkürzung für „August-Thyssen-Hütte“. August-Thyssen-Hütte war der Vorgängername von ThyssenKrupp.

„Ath“ ist eine Stadt in Belgien in der Region Wallonien.

Das Albrecht-Thaer Gymnasium benutzt die Abkürzung „ATh“.

„ATH“ ist der IATA-Code des Flughafen Athen Eleftherios Venizelos bei Athen, Griechenland.

Ich fühle mich wie … – Liste schlechter Analogien und schiefer Vergleiche, Witze, Sprüche


Eine Sammlung falscher, unangemessener und sehr sehr schiefer Analogien und Vergleiche zur Selbstüberhöhung:

  • Ich fühle mich wie Abraham Lincoln. Ich finde Sklaverei doof.
  • Ich fühle mich wie Anne Frank. Ich darf meinen Geburtstag nicht in meinem Zimmer feiern.
  • Ich fühle mich wie Anne Frank. Ich schreibe Tagebuch.
  • Ich fühle mich wie Doktor House. Ich habe meinen Kopfschmerzen mit einer Ibuprofen selbst geheilt.
  • Ich fühle mich wie Edward Snowden. Ich habe WhatsApp deinstalliert und habe den Cookie-Abfragen alle Cookies abgelehnt.
  • Ich fühle mich wie ein Bootsflüchtling, weil ich schon mal auf dem Mittelmeer Boot gefahren bin.
  • Ich fühle mich wie ein Virologe, weil ich Mund-Nasen-Schutz bewusst trage.
  • Ich fühle mich wie Ghandi. Seit heute morgen habe ich nichts gegessen.
  • Ich fühle mich wie ein Widerstandskämpfer, weil ich auf Telegram bin.
  • Ich fühle mich wie eine Intensivkrankenschwester, weil ich gestern im Supermarkt einen Mund-Nasen-Schutz getragen habe.
  • Ich fühle mich wie im Widerstand. Mir gefällt nicht was meine Regierung macht.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Mir folgen 12 Leute Jünger auf Twitter.
  • Ich fühle mich wie Marcel Reich-Ranicki. Ich habe ein Buch kritisiert.
  • Ich fühle mich wie Martin Luther King. Ich hatte schon mal einen Traum.
  • Ich fühle mich wie Muhammad Ali. Ich habe meinen Wehrdienst verweigert.
  • Ich fühle mich wie Mutter Theresa. Ich habe gestern etwas Geld gespendet.
  • Ich fühle mich wie Nelson Mandela, weil ich seit drei Tagen in Heimquarantäne bin.
  • Ich fühle mich wie Rosa Parks. Ich bin im Bus sitzen geblieben als eine Frau nach meinen Sitzplatz gefragt hat.
  • Ich fühle mich wie Rosa Parks. Ich will nicht aufstehen.
  • Ich fühle mich wie Rosa Parks. Ich saß im Bus ganz vorne.
  • Ich fühle mich wie Willy Brandt. Ich habe schon mal gekniet.

Anmerkung: Die hier genannten Sprüche spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Lustige Analogien und schiefe Vergleiche: „Ich fühle mich wie…“

  • Ich fühle mich wie Albert Einstein. Ich bin in der Schule schon mal sitzen geblieben.
  • Ich fühle mich wie Albert Einstein. Ich hab ein Selfie gemacht und dabei die Zunge rausgestreckt.
  • Ich fühle mich wie Bill Gates. Ich habe Fenster.
  • Ich fühle mich wie Che Guevara, weil ich einen Bart habe.
  • Ich fühle mich wie Christo. Ich habe ein Geschenk verpackt.
  • Ich fühle mich wie Christoph Kolumbus. Ich habe bei Amazon etwas* entdeckt. (*Externer Link zu Amazon und Provisionslink.)
  • Ich fühle mich wie Cro. Ich hab die ganze Zeit Maske getragen.
  • Ich fühle mich wie Darth Vader. Ich trage eine Maske.
  • Ich fühle mich wie David Hasselhoff. Ich habe Oberkörperfrei im Liegen einen Hamburger gegessen.
  • Ich fühle mich wie der Crazy Frog, weil ich Motorrad fahre und die Geräusche kann.
  • Ich fühle mich wie der YouTube-Algorithmus. Ich hab einem Freund ein Video empfohlen.
  • Ich fühle mich wie Elon Musik. Ich lasse gerne Raketen steigen. (Oder auch nicht, siehe: Böllerverbot)
  • Ich fühle mich wie ein Arzt. Ich habe den Splitter selbst entfernt ohne zu weinen.
  • Ich fühle mich wie ein Astronaut, weil ich den Mond am Himmel gesehen habe.
  • Ich fühle mich wie ein Astronaut, weil ich weiß was das Akronym „NASA“ bedeutet.
  • Ich fühle mich wie ein Außerirdischer. Ich bin einfach nicht von dieser Welt.
  • Ich fühle mich wie ein Autor. Ich habe auf Facebook einen Kommentar geschrieben.
  • Ich fühle mich wie ein Berliner. Auf meinem Grundstück ist ne Mauer.
  • Ich fühle mich wie ein Historiker. Ich weiß etwas über Geschichte.
  • Ich fühle mich wie ein Influencer, weil ich schon mal ein Video bei YouTube hochgeladen habe.
  • Ich fühle mich wie ein Wissenschafter, weil ich eine Theorie habe.
  • Ich fühle mich wie ein Veteran. Ich habe mich eine Verletzung vom Brot schneiden.
  • Ich fühle mich wie eine Backware. Ich bin Berliner.
  • Ich fühle mich wie eine Pizza Margherita. Ich hab nichts drauf.
  • Ich fühle mich wie ein Sternekoch. Ich habe Blaubeeren UND Nüße in mein Müsli gemacht.
  • Ich fühle mich wie Gordon Ramsey, weil ich vorhin Pfannkuchen gemacht habe.
  • Ich fühle mich wie Gott. Ich hab einen weißen Bart.
  • Ich fühle mich wie Gott. Sonntags mach ich nichts.
  • Ich fühle mich wie Harald Juhnke, weil ich keine Termine und leicht einen sitzen habe.
  • Ich fühle mich wie Harry Potter. Meine Eltern sind für mich wie gestorben.
  • Ich fühle mich wie Homer Simpson. Ich habe einen Bart.
  • Ich fühle mich wie Isaac Newton. Mir ist gestern ein Apfel herunter gefallen.
  • Ich fühle mich wie James Bond. Mein Chef nennt mich öfters Doppelnull.
  • Ich fühle mich wie Jane Godall. Ich liebe Hunde, Katzen, Affen und andere Tiere.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Ich bin aufgekreuzt.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Ich habe Brot gegessen.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Ich habs im Kreuz.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Ich wurde aufs Kreuz gelegt.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Meine Freundin nagelt mich immer auf Aussagen fest.
  • Ich fühle mich wie Jesus. Mein Vater ist Zimmermann / arbeitet mit Holz.
  • Ich fühle mich wie Jesus, weil mir das Kreuz weh tut.
  • Ich fühle mich wie Josef von Nazaret. Ich ziehe das Kind eines anderen groß.
  • Ich fühle mich wie Karl Marx, weil ich den Kommunismus gut finde.
  • Ich fühle mich wie König Artus. Ich habe beim Frühstück das Messer aus der kalten Butter gezogen.
  • Ich fühle mich wie Luciano Pavarotti, weil ich mir den Daumen in der Tür eingeklemmt und beim Schreien das hohe C getroffen habe.
  • Ich fühle mich wie Marco Reus, weil ich aus Dortmund komme.
  • Ich fühle mich wie Michael Jackson. Ich habe unter der Dusche gesungen.
  • Ich fühle mich wie Napoleon, weil ich klein bin.
  • Ich fühle mich wie Neil Armstrong. Ich war schon ganz oben.
  • Ich fühle mich wie Picasso. Ich hab ein Bild gemalt.
  • Ich fühle mich wie Queen Elizabeth, weil ich so winken kann wie sie.
  • Ich fühle mich wie Reinhold Messner. Ich habe den Aufstieg in meine Wohnung geschafft.
  • Ich fühle mich wie Robinson Crusoe. Ich bin seit Stunden allein in meinem Zimmer.
  • Ich fühle mich wie Sauron. Meine Auge ist rot und brennt.
  • Ich fühle mich wie Thor, weil ich einen Hammer habe.
  • Ich fühle mich wie Walter Ulbricht, weil ich keine Absicht habe eine Mauer zu bauen.
  • Ich fühle mich wie Voldemort. Meine Eltern haben meine Nase geklaut.

Was ist ein „Schiefer Vergleich“?

Bei einem Schiefen Vergleich werden Aussagen miteinander verglichen, die nicht hinreichend übereinstimmen. Diese sind in ihrer gewünschten Parallelität nicht zutreffend, unwahr, missglückt oder in wesentlichen Punkten falsch bzw. verzerrt.

Das Adjektiv ’schief‘ bedeutet, dass etwas verunglückt, das heißt daneben gegangen, ist. Deshalb werden solche Vergleiche als unpassend betrachtet. Ein bekanntes Beispiel ist der Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Trotz einiger Übereinstimmungen, nämlich dass beides Obstsorten sind, die auch häufig eine ähnliche Größe und Beschaffenheit aufweisen, sind sie sich dennoch nicht ähnlich genug, als dass dieser Vergleich zutreffend wäre.

Unterschiedliche Bedeutung des Wortes ’schief‘

Das Adjektiv ’schief‘ kommt seit etwa dem 11. Jahrhundert in Deutschland vor.

Anfangs selten gebraucht, ist es ein anderes Wort für ungerade, verkehrt, falsch, seitwärts geneigt, krumm. Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf die Eigenschaft eines Objektes, wie beispielsweise den Schiefen Turm von Pisa oder Dinge (schiefe Mauer, Abhang etc.), sondern wird häufig umgangssprachlich gebraucht. Wenn jemand eine ’schiefe Bemerkung‘ gemacht hat, bedeutet dies, dass die Bemerkung gemein oder sogar hinterhältig gedacht gewesen ist. Viele kennen den Ausdruck ‚Auf die schiefe Bahn kommen‘ – das meint, jemand ist gesellschaftlich und/oder moralisch entgleist, vom rechten Weg abgekommen. Wird über jemanden gesagt, er habe einen ‚Schiefen Blick ‚, hat er einen unaufrichtigen Blick und schaut lieber weg. Auch in diesen Fällen ist die Bedeutung negativ.

Was bedeutet „Quotenmann“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Quotenmann“ wird ein Mann bezeichnet, der eine Stelle, Position oder Anstellung aufgrund einer Quotenregelung (Quote) erhalten hat. In dem Kontext hat ein Mann eine Stelle aufgrund seines Geschlechtes erhalten.

Was bedeutet „Quotenmann“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Ausdruck „Quotenmann“ hat eine scherzhafte Konnotation. Befindet ein Mann sich nur in weiblicher Gesellschaft, so wird scherzhaft davon gesprochen, dass er eine Quote erfüllt. Auch wirds teils scherzhaft gesagt, dass ein Mann ein „Quotenmann“ sei, wenn er einen Männer-untypischen Beruf ausübt.

Der Ausdruck „Quotenmann“ kann aber auch als Kritik an der Gesellschaft interpretiert werden. Denn ein Mann könnte nämlich eine Stelle nicht aufgrund seiner Fähigkeiten bekommen haben, sondern aufgrund der Tatsache, dass er ein Mann ist. (Man würde nicht davon sprechen, dass ein Mann ein Quotenmann ist, weil er eine Stelle aufgrund seines Geschlechtes erhalten hat.)

Der Ausdruck „Quotenmann“ ist eine Analogie zum verbreiteten und etablierten Begriff „Quotenfrau“.

Aus dem Begriff „Quotenmann“ folgen weitere Begriffsbildungen wie z.B. „Männerquote“. Dies kann beliebig auf andere Gruppen übertragen werden und dient damit als Abwertung für Frauen-Gleichstellungsmaßnahmen. (Beliebige andere Gruppen können sein: „Ossi-Quote“, „Migranten-Quote“, „Bayern-Quote“, usw.)

Übrigens Günther Jauch erhielt im Jahr 2001 den Preis „Quotenmann des Jahres“. Der Preis hat keinen Kontext bezüglich Gleichstellungsmaßnahmen, sondern honorierte, dass Günther Jauch ein Quotenmacher ist und für den Erfolg der Show „Wer wird Millionär?“ sorgte.

Siehe: Was ist das Paritätsgesetz?

Gibt es reale Quotenmänner / Männerquoten?

Der Redaktion von BedeutungOnline.de sind reale Männerquoten oder Quotenmänner unbekannt. Über hilfreiche Kommentare würden wir uns daher freuen und den Beitrag dann aktualisieren.

Bisher scheint der Begriff „Männerquote“ nämlich nur rein semantisch als Wort zu existieren und nur im Dienste der Debatte um den Begriff Frauenquote zustehen.

Stern „Ich bin eine Quotenfrau“: Quotenmann Reaktion

Der Ausdruck „Quotenmann“ ist eine Reaktion auf die Stern-Kampagne „Ich bin eine Quotenfrau“. Die Kampagne verfolgte das Ziel dem Begriff „Quotenfrau“ eine positive Konnotierung zugeben.

In den sozialen Medien (insbesonere Twitter) teilten Männer Erfahrungen, warum sie ein Quotenmann sind. Insbesondere thematisierten die Männer damit Strukturen der Gesellschaft und Arbeitswelt, die Männer bevorzugen.

Beispiele:

  • Bevorzugung von Männern in der Arbeitswelt für manche Stellen
  • Bevorzugung von Männern, weil Frauen in Mutterschutz sind
  • Karrierechancen für Männer in der Arbeitswelt, weil Frauen wegen Mutterschutz abwesend waren

Männer kritisieren aber auch die Politik und Rechtssprechung in Deutschland, wenn es um das Sorgerecht für gemeinsame Kinder geht.

Kritik am Begriff  „Quotenmann“

Anstatt zu kritisieren, dass zu wenig Männer oder Frauen eine Stelle erhalten haben oder ein Geschlecht bevorzugt wird, kann auch gefragt werden, ob sich zu wenige Männer oder Frauen auf eine Stelle bewerben. Dieser Gedanke könnte in die Richtung weitergehen, dass gefragt wie eine Stelle für Männer oder Frauen attraktiver wird.

Sonstiges zu Quotenmann

„Der Quotenmann“ ist ein Roman von Anna Dünnebier. Der Roman wurde 1993 veröffentlicht. Thema des Romans ist ein männlicher Beamter, der sich in eine Frau verwandelt, um eine Beförderung zu erhalten. Er wird zur Quotenfrau. Jedoch erlebt er da so einige unerwartete Überraschungen.

Weitere Bedeutung Quotenmann

Kommentar der Redaktion: Eine Männerquote für bestimmte Berufe könnte eine gute Idee sein. So wäre eine Männerquote für Kindererziehungsberufe (Erzieher, Lehrer, Grundschullehrer), für Kinderhilfe, Jugendhilfe und Pflegeberufe eine Überlegung wert.

Wie funktioniert Homeschooling? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Homeschooling“ ist die englische Bezeichnung für Heimunterricht.

Hoomschooling ist in Deutschland eigentlich verboten.

Beim Homeschooling bzw. Heimunterricht sind die Eltern für die Teil-Schulausbildung ihrer Kinder verantwortlich. Es liegt in der Verantwortung der Eltern einen Arbeitsplatz und Stundenplan für das Kind einzurichten.

Was ist Homeschooling? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ein Kind hat dann das Recht, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen zu Hause zu lernen. In einigen Ländern ist es gar nicht so schwer das zu arrangieren. Unterricht, Pausen, Hausaufgaben, die strenge Stimme des Lehrers. Ohne all das sind Schuljahre kaum vorstellbar. Aber moderne Eltern entscheiden sich zunehmend für Outschooling oder Lernen außerhalb der Schulmauern. Es gibt keine offiziellen Statistiken zum Homeschooling. Das Kind kann die Schule ganztägig oder nur halbtags besuchen. Und außerhalb der Institution gibt es in manchen Ländern die Bildung als Form der Familienerziehung und Selbstbildung.

Wenn ein Kind eine Ausbildung in einer Organisation erhält – ob Vollzeit oder Teilzeit -, ist die Schule zusammen mit den Eltern für es verantwortlich. Und wenn die Option außerhalb der Institution gewählt wird, liegen alle Verpflichtungen nur bei der Familie.
Der Begriff Homeschooling umfasst alle Formen, in denen ein Kind zumindest einen Teil der Zeit außerhalb der Schule lernt.

Fernstudium

Das Kind geht nicht in die Einrichtung und arbeitet selbständig – mit Hilfe von Online-Ressourcen oder Privatlehrern. Darüber hinaus ist es als Schüler der Schule aufgeführt. Dies bedeutet, dass die Eltern den Lehrplan genau befolgen müssen. Sie können das auf der Grundlage der Bildungsstandards entwickelte Programm nicht ändern oder eine Klasse überspringen. Und die Lehrbücher, die von der Bibliothek bereitgestellt werden, sollten genutzt werden.

Die Zertifizierung erfolgt planmäßig, in der Schule oder per Fernzugriff. Einige Leute verwechseln Fernunterricht mit der Selbstbildung.
Im ersten Fall erhält das Kind selbst Wissen, und die Schule kontrolliert und führt es. Im zweiten Fall muss das Kind vieles selbst machen. Dies ist nur möglich, wenn der Schüler schwer krank oder körperlich nicht in der Lage ist, am Unterricht teilzunehmen.

Teilzeitausbildung

Das Kind kommt nur zu einem Teil des Unterrichts, nach Wahl der Eltern. Den Rest der Zeit lernt es zu Hause. Für den Schüler wird ein individueller Lehrplan erstellt, dabei darf er beispielsweise drei Tage die Woche zur Schule gehen oder nur bei einem bestimmten Fach anwesend sein. Die Zertifizierung muss im Unterricht mit anderen Kindern erfolgen.
Wenn ein Kind schwer krank ist, können die Lehrer es manchmal selbst besuchen. Diese Option wird als Heimunterricht bezeichnet, wird jedoch selten praktiziert und nicht als separate Bildungsform betrachtet.

Die Familienerziehung

Die Familie bringt das Kind nicht zur Schule und unterrichtet es alleine.
Eltern wählen das Programm. Sie entscheiden unabhängig darüber, welche Lehrmittel und Online-Ressourcen das Kind benutzen soll. Sie können es in einem Bildungszentrum oder in einer alternativen Schule (Montessori, Waldorf usw.) einschreiben oder Tutoren einstellen. Die Zertifizierung kann persönlich, in der Schule oder per Fernzugriff erfolgen. Unschooling kann als eine Art Familienerziehung angesehen werden. In dieser Form der Erziehung ist das Kind nicht an die Schule gebunden und folgt nicht dem Programm, auch nicht von den Eltern. Das Kind liest Bücher, die für es interessant sind, studiert die Welt um sich herum und beschäftigt sich mit Kreativität.

In einigen Ländern werden bei der Wahl dieser Form höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten auftreten.

In der Praxis könnten die Vormundschaftsbehörden jedoch an Familien interessiert sein, die ihre Kinder nicht zur Schule geschickt haben. Darüber hinaus ist es für solche Schüler schwierig, die Abschlusszertifizierung zu bestehen.

Homeschooling: Die Selbstbildung

Das Kind lernt selbst, ohne die Teilnahme der Schule oder der Eltern. Für wen ist das Homeschooling geeignet? Es kann viele Gründe geben, sich für die Heimschule zu entscheiden. Hier sind einige davon: Der Schüler kann nicht nachkommen, das Programm ist zu schwer oder es ist im Gegenteil zu leicht.

Das Kind hat vielleicht große Schwierigkeiten, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren. Oder es ist nur ein schüchterner Schüler, der es viel bequemer hat, alleine zu lernen.

Das Kind hat Mobbing erlebt und will nicht mehr zur Schule gehen. Es ist professionell an Sport oder Kreativität engagiert.

Der Schüler lebt dort, wo es keine Schulen gibt. Die Familie reist viel und bleibt nicht lange an einem Ort. Die Eltern haben ihre eigene Vorstellung davon, wie und was das Kind lernen soll. Und es stimmt nicht mit der Position der Schule überein.

Hoomschooling: Wer sollte besser nicht zu Hause unterrichten?

Homeschooling kann wie eine Idylle erscheinen. In Wirklichkeit ist dieses Format jedoch nicht für jeden geeignet. Hier sind einige Gründe, dies zu unterlassen:

Das Kind braucht tägliche Kommunikation mit Gleichaltrigen, es langweilt sich zu Hause. Es toleriert keine Isolation. Der Schüler ist sehr unorganisiert und ohne ständige strenge Kontrolle entspannt er sich schnell und weigert sich, etwas zu tun. Beide Elternteile arbeiten viel, sie haben keine Zeit, mit dem Kind zu lernen – schließlich müssen sie mit der Familienerziehung alle Funktionen eines Lehrers übernehmen. Es sei denn, sie sind natürlich bereit, eine große Summe für alternative Schulen oder Privatstunden zu zahlen. Der Familie fehlen die Kraft, Geduld und Lehrfähigkeiten, um den Bildungsprozess zu Hause aufzubauen.

Eltern haben finanzielle Schwierigkeiten. Heimunterricht ist teurer als Schulunterricht, insbesondere wenn es um Familienerziehung geht. Das Kind hat nicht die richtigen Bedingungen, um außerhalb der Schule zu lernen. Zum Beispiel ein kleiner Wohnraum, viele Brüder und Schwestern unterschiedlichen Alters, es ist laut und unruhig zu Hause.

In einigen Ländern geht man so vor:

Die Eltern informieren die Schulverwaltung. Es ist notwendig, einen Antrag zu stellen, wenn das Kind auf eine Teilzeitausbildung umsteigt. Es ist besser, dies vor Beginn des Schuljahres zu tun – damit der Direktor Zeit hat, sich vorzubereiten, Änderungen vorzunehmen und das Bildungsministerium über die Entscheidung zu informieren. Fernstudenten sind leider nicht überall willkommen. Für die Einrichtung bedeutet dies zusätzliche Schwierigkeiten, denn wenn der Schüler die Zertifizierung nicht besteht, werden die Lehrer und der Direktor verantwortlich gemacht.

Homeschooling: Situation in Deutschland, EU und USA

In einigen Staaten ist Homeschooling erlaubt. Zum Beispiel in Amerika. Es war jedoch nicht immer so. Homeschooling wurde dort erst seit 1993 legal, sogar in allen Bundesstaaten.

In Deutschland sieht es damit ganz anders aus – Homeschooling ist hier seit 1919 verboten.

In der Europäischen Union zählt Deutschland zu den wenigen Ländern, in denen eine Schulpflicht existiert und nicht nur die allgemeine Bildungspflicht. Die Kinder müssen hier unbedingt in eine Schule gehen.

Die Vollzeitschulpflicht gehört zur Ländersache. Sie dauert neun oder zehn Jahre. Danach spricht man in Deutschland noch von einer Berufsschulpflicht, die meistens bis zu dem 18. Lebensjahr folgt.

Die Eltern (oder Kinder) dürfen gegen die Schulpflicht nicht verstoßen. Homeschooling ist auf keinen Fall in Deutschland praktizierbar. Wer eine Schulverweigerung begeht, muss natürlich mit bestimmten Konsequenzen rechnen. Kommt es doch zu dem Verstoß gegen die Schulpflicht, ist die Angelegenheit als ordnungswidrig anzusehen und der Schuldige muss Bußgeld zahlen. Aber so manche Bundesländer (z.B. Saarland, Hamburg, Hessen) reagieren in solchen Fällen mit einer strafrechtlichen Verfolgung. Es werden Freiheitsstrafen verhängt, die bis zu sechs Monaten dauern.

Einschränkung für die freie Entwicklung befürchtet

Nicht alle Eltern in Deutschland sind mit der Schulpflicht zufrieden. Sie möchten sich von dem Einfluss des Staates befreien, weil eine Einschränkung für die freie Entwicklung befürchtet wird. Außerdem sind sie der Meinung, dass das Kind schon bald seine Freude am Lernen verliert.
Es gibt noch viele andere Punkte, warum die Eltern in Deutschland auch gerne Homeschooling praktiziert hätten. Oft sind es religiöse, ethische oder pädagogische Gründe. Die Kritiker des Heimunterrichts haben aber ihre Argumente. Sie sind der Ansicht, dass durch das Homeschooling eine Parallelgesellschaft entsteht. Die Kinder bekommen keine Chance, mit Gleichaltrigen zu diskutieren, mit Andersdenkenden die Meinung auszutauschen.

Was bedeutet Leerdenker, Nichtdenker? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als Leerdenker oder Nichtdenker werden Menschen bezeichnet, die nicht denken bzw. nicht nachdenken bevor sie etwas sagen. Leerdenker oder Nichtdenker geben Blödsinn, Schwachsinn und Unsinn von sich.

Die Ausdrücke „Leerdenker“ und „Nichtdenker“ sind abwertende Spottbezeichnungen.

Das Wort „Leerdenker“ ist eine scherzhafte Spottbezeichnung für die Querdenker-Bewegung. Der Ausdruck verbreitete sich nach dem wirre, inhaltlich-fragwürdige und seltsame Redebeiträge von Querdenker-Redner bekannt wurden. (Mitte November 2020 trendete der Begriff und Hashtag #Leerdenker auf Twitter.)

Leerdenker / Nichtdenker: Bedeutung, Definition, Erklärung

Ein Leerdenker oder Nichtdenker zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • schlechtes oder falsches Faktenwissen
  • Informationen stammen aus schlechten Quellen bzw. es wird nicht zwischen seriösen und unseriösen Quellen unterschieden. (Informationen und Quellen werden danach bewertet, ob sie in das Weltbild passen.)
  • Keine Unterscheidung von Wissen, Glauben und persönlichen Beobachtungen
  • Persönliche Überzeugung wird als Grundlage für Wissen genommen
  • Realität wird verzerrt wahrgenommen und wiedergegeben (Siehe: schwurbeln)
  • Realität wird nach persönlichen Gefühlen interpretiert
  • Historische Fakten und Personen werden verzerrt und/oder falsch interpretiert, was zu falschen Analogien führen kann
  • einseitige Wahrnehmung von Fakten, Informationen und Beobachtungen
  • Neigung zu Verschwörungserzählungen
  • Neigung dem Weltbild widersprechende oder widersprüchliche Fakten abzulehnen (Siehe: Faktenresistenz)
  • Kritikunfähigkeit / Beratungsresistenz
  • Egozentrik
  • Opfer-Mentalität; man erleidet die Realität
  • Verharmlosung / pietätlose Vergleiche
  • Geschichtsvergessenheit (Wenig Faktenwissen über historische Ereignisse)
  • Geschichtsrelativierung / Geschichtsrevisionismus
  • mangelnde politische Bildung
  • ethische Orientierungslosigkeit
  • Verbreitung von Falschinformationen und Fake News
  • Glaube daran unterdrückt zu werden, obwohl Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit möglich sind und von der Polizei geschützt wird.

Weitere Bedeutung von Nichtdenker

„Endlich Nichtdenker“ ist ein Buch von Hannes Stein. Es wurde 2004 herausgebracht. Die scherzhafte Kernaussage des Buchs ist „Wer weniger denkt, ist glücklicher.“

Was bedeutet „Oaschloch“? Bedeutung, Defintion, Erklärung


„Oaschloch“ ist die bayerische und österreichische Dialektvariante des Wortes „Arschloch“. Insbesondere in der österreichischen und Wiener Schimpfkultur ist das Wort „Oaschloch“ fest verankert.

Bekannte Sprüche mit Oaschloch sind:

  • Heast, Oaschloch!
  • Schleich di, Du Oaschloch! (bedeutet auf hochdeutsch: „Hau ab, du Arschloch!“)

Hinweis: Die richtige Schreibweise ist ohne „r“: „Oaschloch“. „Oarschloch“ ist falsch.

Schleich di, Du Oaschloch! Bedeutung, Defintion, Erklärung

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ erlangte Berühmtheit als ein Augenzeuge bei dem islamistischen Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 jenen Satz dem Attentäter nachrief. (Vier Menschen verloren an dem Tag ihr Leben. 22 Menschen wurden verletzt.)

Auf einem Handyvideo wurde der Ausruf aufgezeichnet. Ganz eindeutig ist der Satz nicht zu hören, aber das Wort „Oaschloch“ ist eindeutig hörbar.

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ verbreitete sich in den sozialen Medien viral und wurde zu einem Spruch, der die Stimmung in Wien, wiedergab. Der Spruch wurde zu einem Symbol für den Zusammenhalt in Wien und für eine gemeinsame Haltung gegen den Terror und Furcht. Der Spruch steht für Widerstand und Solidarität. Er steht dafür, dass sich die Österreicher und Wiener nicht teilen lassen wollen.

Kanzler Kurz sagte zu dem Attentat, dass es nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten gehe, sondern um einen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei.

Der Spruch „Schleich di, Du Oaschloch!“ drückt Wut, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Trotz und den Willen, sich nicht unterkriegen zulassen aus.

„Schleich di, du Oaschloch“ wurde zum österreichischen Spruch des Jahres 2020 gewählt.

„Schleich di, Du Oaschloch!“: Verbreitung und Bedeutung

Das Wort „Oaschloch“ trendete auf Twitter. Auf Twitter dankten viele dem „Balkonrufer“ für seinen Mut. Viele Medien verglichen den Spruch „Schleich di, Du Oaschloch!“ mit Sätzen „Je Suis Charlie“ oder „Pray for London“.

Die Wirkung vom Satz „Schleich di, Du Oaschloch!“ ist auch, dass der Name vom Täter nicht verbreitet wurde. Das Wort „Oaschloch“ ersetzte den Namen des Täters. Damit wird dem Täter der Märtyrer-Status nicht gegönnt.

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ wurde vielfältig verbreitet:

  • „Schleich di, Du Oaschloch!“ stand auf dem Titelbild der deutschen Tageszeitung taz.
  • „Schleich di, Du Oaschloch!“ wurde in großen Buchstaben an den Wiener Nachthimmel geschrieben.
  • Die Zeitungen Zeit, Berliner Zeitung, Der Standard, Kurier und andere berichteten über den Spruch.
  • Weltweit verbreitete sich der Spruch ebenfalls.
  • Ein Browser-Plugin wurde veröffentlicht, dass den Namen des Täters durch das Wort „Oaschloch“ ersetzt.
  • Auf Amazon* werde Buttons, T-Shirts, Beutel und andere Bekleidungsstücke mit dem Aufdruck „Schleich di, Du Oaschloch!“* angeboten. Siehe hier* (*Externer Link zu Amazon und Provisionslink)

Bei Google erreichten die Suchanfragen nach dem Wort „Oaschloch“ im November 2020 ihren historisch höchsten Stand.

Kritik: „Schleich di, Du Oaschloch!“

Das Wort „Oaschloch“ kann auch als verharmlosend gewertet werden. Denn ein Oaschloch ist auch jemand, der seine Frau betrügt oder andere schlägt. Den Attentäter mit solchen Oaschlechcha gleichzusetzen, ist falsch.

Weitere Bedeutung Oaschloch

Der Plural von Oaschloch ist „Oaschlechcha“.

„Oaschloch“ ist ein österreichischer Kurzfilm aus dem Jahr 2017. Regie führte David Weinand.

Was ist Kreislaufwirtschaft (Circular Economy)? Bedeutung, Definition, Erklärung


Kreislaufwirtschaft ist ein nachhaltiges Wirtschaftssystem mit dem angestrebt wird, dass Rohstoffe und Produkte möglichst lange genutzt werden.

Die englische Bezeichnung für Kreislaufwirtschaft ist „Circular Economy“.

Was ist Kreislaufwirtschaft (Circular Economy)? Geschichte, Bedeutung, Definition, Erklärung

Als historischer Pionier einer sog. zirkulierenden Ökonomie gilt der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Ewart Boulding (1910-1993), der bereits im Jahr 1966 das Bewusstsein für die Gegensätze zwischen offenen und geschlossenen Ökonomien samt deren jeweils grundlegend unterschiedlichem Umgang mit Ressourcen schärfte. Der eigentliche Ausdruck „circular economy“ für Kreislaufwirtschaft als ein Wirtschaftssystem, welches auf die Verhinderung und Beseitigung von Verschwendung sowie kontinuierliche Nutzung von Ressourcen abzielt, stammt von dem britischen Umweltökonomen David W. Pearce (1941-2005), der 1989 darauf hinwies, dass sich zum damaligen Zeitpunkt eine traditionelle Wirtschaft mit offenem Ende ohne jegliche Tendenz zum Recycling entwickelt hatte, was sich in der Behandlung der Umwelt als Abfallreservoir niederschlug. Auf diesem Ansatz aufbauend entwickelten weitere namhafte Wirtschaftswissenschaftler wie in erster Linie Tim Jackson sowie Walter R. Stahel und Bill Rees in den frühen 1990er-Jahren unter Einbeziehung und Berücksichtigung theoretischer Grundlagen und Ideen wie „Cradle to Cradle“, industrieller Ökologie, Leistungsökonomie, regenerativem Design, Biomimikry und „Blue Economy“ das Konzept einer Kreislaufwirtschaft, welche als „circular economy“ die industrielle Produktion langfristig weg von einem extraktiven linearen System hin zu einer eher zirkulären Wirtschaft verlagern würde.

Die Vordenker der Kreislaufwirtschaft erkannten bereits früh die Zukunftsthemen

Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Konzepts einer Kreislaufwirtschaft hatte und hat der Schweizer Unternehmens- und Wirtschaftsberater sowie Gründer und Leiter der Non-Profit-Organisation „Institut für Produktdauer-Forschung“ in Genf, Walter R. Stahel, der seit 2012 auch Vollmitglied des „Club of Rome“ ist. Schon 1976 verfasste Stahel einen in Fachwelt und Politik viel beachteten Forschungsbericht für die Europäische Kommission mit dem Titel „The Potential for Substitute Manpower for Energy“, in welchem er die Idee einer Kreislaufwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, Einsparung von Ressourcen und Abfallvermeidung detailliert und kenntnisreich skizzierte. Einer breiten Öffentlichkeit wurde der Bericht in Form des 1982 mit dem Titel „Jobs für morgen: Das Potenzial für die Substitution von Energie durch Arbeitskraft“ erschienenen Buchs bekannt. Im selben Jahr wurde Stahel mit dem dritten Platz im Mitchell-Wettbewerb für nachhaltigere Geschäftsmodelle bedacht.

Als besonders gelungen, glaubwürdig und pragmatisch wurden seine Lösungsansätze für die Verlängerung der Lebensdauer sowie Wiederverwendung von Gütern und Produkten und die Vermeidung von Abfall gelobt. Auch die Betonung der zukünftig steigenden Bedeutung von Dienstleistungen anstelle von Produkten und die Lokalisierung wirtschaftlicher Aktivität vor Ort wurde als theoretisch wie praktisch wertvoll anerkannt.

Heute ist das Konzept „circular economy“ auch in den Chefetagen angekommen

Stahel sowie die weiteren genannten Ökonomen, Forscher und Wissenschaftler legten mit ihren Arbeiten dabei gewissermaßen den Grundstein für die in den 1980er- und 1990er-Jahre international kontinuierlich an Beachtung und Relevanz gewinnende Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsbewegung. In den späten 1990er-Jahren entwickelte darüber hinaus der deutsche Chemiker und Verfahrenstechniker Michael Braungart gemeinsam mit dem US-amerikanischen Architekten, Autor und Designer William McDonough das Cradle-to-Cradle- oder Wiege-zu-Wiege-Prinzip als Ansatz für eine konsequente Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel der Ökoeffektivität. In diesem Konstrukt werden Produkte als biologische oder technische Nährstoffe betrachtet, die möglichst lange oder dauerhaft in biologischen bzw. technischen Kreisläufen gehalten oder zurückgeführt werden.

Konkrete Umsetzungen des Konzepts der Kreislaufwirtschaft waren oder sind der chinesische Fünfjahresplan von 2006, die EU-Abfallrahmenrichtlinie von 2008 und das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) in Deutschland von 2012. Im Jahr 2013 zeigte der von der „Ellen MacArthur Foundation“ in Auftrag gegebene sowie von der Unternehmensberatung „McKinsey“ entwickelte Bericht „Towards the Circular Economy“ außerdem die wirtschaftlich und geschäftlich wichtigsten Gründe für einen noch beschleunigten Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der EU auf. Demzufolge liegen die Vorteile eines restaurativ und zirkulär funktionierenden Modells in den Bereichen Produktentwicklung, Wiederaufarbeitung und Sanierung und könnten Nettomaterialkosteneinsparungen von bis zu 630 Milliarden Dollar pro Jahr erzielen.

Neue Medien und Technologien sind Schlüsselfaktoren für die Kreislaufwirtschaft

Bei einer internationalen Studie zu den institutionellen Barrieren und Triebkräften für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Regionen weltweit von 2018 wurden der US-amerikanische Computerhersteller „Dell“ als erstes Unternehmen, das für Kunden kostenloses Recycling anbot und Computer aus wieder gewonnenen Materialien auf den Markt brachte sowie „Republic Services“ als zweitgrößtes Abfallmanagementunternehmen der USA als zwei der privatwirtschaftlichen Wegbereiter der „circular economy“ untersucht und mit als zukunftsweisend gewürdigt. Die meisten Beobachter, Experten und Kenner schätzen heute Digitalisierung, Datenökonomie und digitale Technologien wie „Big Data“, „Blockchain“ und Künstliche Intelligenz als die Schlüsselfaktoren für den weiteren Ausbau einer weitgehend zirkulären Ökonomie und intelligenten Kreislaufwirtschaft ein. Gerade im Zusammenhang mit der europäischen Klimapolitik und dem 2019 vorgestellten Konzept eines „European Green Deal“ zur Reduzierung der Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null bis zum Jahr 2050 in der EU werden der Verbindung von digitalen Technologien mit nachhaltigem Ressourcenmanagement große Bedeutung beigemessen. Unterstützend wirkt hierbei auch das EU-Förderprogramm „Horizont 2020“ für Forschung und Innovation, dessen Projekt CICERONE sich strategisch mit dem Einsatz digitaler Technologien für die Kreislaufwirtschaft insbesondere in den Bereichen Abfallwirtschaft, industrielle Symbiose und Rückverfolgbarkeit von Produkten beschäftigt.

Die globale Erwärmung ist eventuell nur durch mehr Kreislaufwirtschaft zu stoppen

Zum jetzigen Zeitpunkt ist natürlich noch nicht einzuschätzen, ob und inwiefern dermaßen ehrgeizige Ziele in Hinsicht auf die Kombination von digital unterstützter Kreislaufwirtschaft und Klimapolitik tatsächlich komplett oder auch nur partiell erreicht werden könnten. Fest steht jedoch bereits heute, dass das Ende der Ära des billigen Öls und billiger Materialien in der industriellen Produktion weltweit schon in wenigen Jahrzehnten bevorsteht und der Übergang zu einer deutlich stärker regenerativ und zirkulär arbeitenden Wirtschaft letztlich unausweichlich und unverzichtbar ist. Vordenker und Befürworter einer global kohärenten Kreislaufwirtschaft verweisen somit häufig und auch völlig zu Recht auf die effektiven und positiven Auswirkungen, welche umfassende Strategien einer Kreislaufwirtschaft bereits in kurzer Zeit auf die angestrebte sowie dringend notwendige Emissionsreduzierung auf der ganzen Welt hätten. Da ebenfalls aktuell schon wissenschaftlicher Konsens ist, dass das im Dezember 2015 von damals 196 Ländern in Paris unterzeichnete Übereinkommen zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen mit dem Ziel des globalen Klimaschutzes in dieser Form nicht ausreichen wird, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erscheint eine möglichst weltweit noch intensiver betriebene Kreislaufwirtschaft geradezu als „alternativlos“. Dabei sollten die hiermit verbundenen Methoden und Mechanismen im Rahmen von „circular economy“ nicht nur auf sicherlich sinnvolle, aber alleine eben nicht ausreichende neue Herangehensweisen in der Abfallwirtschaft beschränkt bleiben. Auch in der lokalen Fertigung von Gütern und Produkten aus wiederverwerteten Kunststoffabfällen sowie einer langfristigen Umgestaltung von Lieferketten könnten als potenziell disruptiv („ersetzend“) eingestufte Technologien wie beispielsweise 3-D-Druck, Fotovoltaik sowie Solar- und Windkraftanlagen der Kreislaufwirtschaft zum globalen Durchbruch verhelfen.

Womöglich sind Thermodynamik und Konsumverhalten bedeutende Hindernisse

Natürlich sind die graduell unterschiedlichen Konzepte der Kreislaufwirtschaft auch schon lange Gegenstand mehr oder weniger berechtigter kritischer Einwände, welche etwa auf die prinzipiellen Grenzen durch die physikalischen Gesetze der Thermodynamik beruhen, denen zufolge der vollständig reversible Kreisprozess in einer idealen Kreislaufwirtschaft schon aus Gründen der in spontanen Prozessen unvermeidbaren Zunahme an Entropie in dieser Form nicht oder nur mit dem Einsatz sehr großer Mengen an Energie umzusetzen wäre. Ebenso bereits in Publikationen und Stellungnahmen zur Thematik kritisiert wurden die tendenzielle Vernachlässigung sozialer Aspekte, da eventuell zu schnelle Förderungen und Durchsetzungen einer umfassenden Kreislaufwirtschaft durch Preispolitik wie höhere Steuern und Subventionen zwar grundsätzlich zu einem besser an die Natur angepassten, weil nachhaltigem Wirtschaftsmodell, aber wohl auch zumindest mittelfristig zu einem für die Mehrheit der Bevölkerung übermäßig belastendem Anstieg der Lebenshaltungskosten führen würden.

Da bislang noch viele der tatsächlichen Kosten einer linearen Wirtschaft in Bezug auf die Schäden für Gesellschaft und Umwelt gewissermaßen „verschleiert“ werden und sich somit viele Konsumenten gar nicht bewusst sind, dass sie für zahlreiche Produkte im Grunde genommen deutlich höhere Preise bezahlen müssten, wenn alle Faktoren der Nutzung natürlicher Ressourcen berücksichtigt werden würden, ist anzunehmen, dass die allgemeine Akzeptanz der zunächst wohl höheren Kosten einer zirkulären Wirtschaft vor allem auch für Endverbraucher nur recht schwierig zu erreichen wäre.

Aller Anfang ist schwer, aber auch vielversprechend: Ansätze zirkulärer Ökonomie

Auch wenn eine komplett ohne Abfall und Überschuss funktionierende Kreislaufwirtschaft aller Wahrscheinlichkeit nach aus den oben genannten Gründen nicht erreicht werden kann, gibt es doch bereits heute zahlreiche effektive und anerkannte Anwendungen des Konzepts einer zumindest graduellen Einsparung und Schonung von Ressourcen in vielen Industriebereichen. Ein Beispiel ist die aktuell noch häufig für ihre schlechte Umweltbilanz kritisierte Textilwirtschaft, deren Prinzip „Fast Fashion“ zu sehr hohen Konsumraten, einer „Wegwerfmentalität“ und damit zu Ressourcenverschwendung und Umweltschäden führt. Hier könnten jedoch Recycling, Sammlung und Wiederaufbereitung von Kleidung schnell deutliche Veränderungen und Verbesserungen veranlassen. Auch zirkuläre Initiativen wie Rücknahmeprogramme und Verleihfirmen für Bekleidung gewinnen sowohl in der EU als auch den USA seit einiger Zeit immer mehr an Bedeutung.

Das Baugewerbe als einer der weltweit größten Abfallverursacher könnte durch an Zielsetzungen der Kreislaufwirtschaft orientierte Prozesse ebenfalls deutlich mehr Ressourcen als heute einsparen. So würde die Verwendung von natürlich vorkommenden und abbaubaren Baumaterialien wie Lehm, Erde und Holz sowie der Einsatz vorgefertigter und modularer Konstruktionselemente nachweislich viel Abfall sowie Staub und Lärm reduzieren. In der Automobil- bzw. zukünftig hauptsächlich Elektrofahrzeugindustrie könnte verstärktes Fahrzeugrecycling etwa in Form spezieller Demontageroboter und alternative Eigentumsmodelle wie Öko-Leasing ebenso zu begrüßenswerten Ergebnissen führen.

Angesichts stichhaltiger Prognosen zur weiteren Zunahme des globalen Güterverkehrs wäre auch eine Umgestaltung der Logistikbranche nach den Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft denkbar. Potenzial wird hier speziell bei der Routen- und Versandoptimierung zum Beispiel durch vorausbezahlte Etiketten, intelligente Verpackungen und Rücknahmeoptionen gesehen. Zirkuläre Ansätze in der Landwirtschaft bestehen zurzeit bei der besseren energetischen Nutzung und Wiederverwendung von Abfall sowie Schließung des Futter-Düngerkreislaufs.

Was ist das Umwandlungsverbot? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Umwandlungsverbot verbietet in Regionen oder Stadtteilen mit angespannter Wohnungslage die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zum Zwecke des Verkaufs. Dieses Verbot wurde am 4. November 2020 in eine Gesetzesvorlage aufgenommen, welcher der Bundestag mit Stand vom 11. November erst noch zustimmen muss, um dann über das Gesetz abzustimmen.

Was ist die Umwandlung? Umwandlungsverbot, Bedeutung, Definition, Erklärung

Sie macht eine Mietwohnung zur Eigentumswohnung. Der Besitzer kann die Wohnung umwidmen, muss aber (meistens) einem in der Wohnung lebenden Mieter ein Vorkaufsrecht einräumen. Die Umwandlung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. So müssen beispielsweise Wohnungen in Mehrfamilienhäusern so voneinander getrennt sein, dass einzelne Einheiten in Eigentum umgewandelt werden, andere unter Umständen auch Mietwohnungen bleiben können. Für diese säuberliche Trennung der Wohneinheiten stellt das Bauamt eine Abgeschlossenheitsbescheinigung aus. Das Grundbuchamt verlangt einen Aufteilungsplan.

Es geht auch darum, dass künftige Eigentümer und gegebenenfalls noch vorhandene Mieter die Gemeinschaftsräume adäquat nutzen können. Kurz und gut: Die Umwandlung war schon immer mit Hürden verbunden, die besonders hoch bei der Umwandlung von Sozialwohnungen sind. Nun soll sie aber unter bestimmten Umständen ganz verboten werden. Sie birgt Gefahren für die Mieter. Einige von ihnen möchten die Wohnung vielleicht nicht kaufen und müssen dann mit der Kündigung rechnen. Zwar gilt eine Kündigungssperrfrist von drei Jahren, doch auch das ist für viele Mieter unkomfortabel bis unzumutbar. Zudem erlischt ihr Vorkaufsrecht, wenn der Vermieter an einen Verwandten verkauft.

Dass die Umwandlung problematisch sein kann, beweisen Sonderregelungen in einigen Bundesländern. So hat Hessen die Kündigungssperrfrist in einigen Kommunen auf bis zu acht Jahre verlängert.

Woher kommt das aktuelle Umwandlungsverbot?

Dieses hat das Bundeskabinett in seinen Entwurf für das neue Baulandmobilisierungsgesetz aufgenommen. Es soll nur bis Ende 2025 und nur für bestimmte Mietwohnungen gelten. Auch ist es nicht die einzige Neuerung in diesem Gesetz.

Unter anderem wurde auch die Baugebietskategorie „Dörfliches Wohngebiet“ neu geschaffen. Sie hat zwar mit dem Umwandlungsverbot nichts zu tun, doch die Kenntnis weiterer Bestandteile des Gesetzes ist wichtig, weil sie zur Verhandlungsmasse wurden: Die Koalitionäre konnten sich nämlich nicht so ohne Weiteres auf den Gesetzesentwurf und vor allem nicht auf das Umwandlungsverbot einigen. Ob es überhaupt den Bundestag passiert, wissen wir heute (am 11.11.2020) noch nicht. Es wurde darum erbittert gerungen, weil die Immobilienwirtschaft die Umwandlung von Wohnungen für sehr wichtig hält. Ihr stehen weite Teile der Union nahe.

Die SPD will wiederum die Mieter viel stärker schützen. Sie hatte daher einen strengen Genehmigungsvorbehalt für die Wohnungsumwandlung in den ersten Gesetzesentwurf schreiben lassen. Kabinettsmitglieder und Abgeordnete der CDU protestierten stark dagegen, woraufhin die erste Passage mit dem Umwandlungsverbot ersatzlos gestrichen wurde. Daraufhin verweigerte die SPD insgesamt die Zustimmung zur Novelle des BauGB. Also passte das federführende Ministerium für Inneres, Bau und Heimat unter Horst Seehofer (CSU) den Entwurf erneut an. Es wurde ein Genehmigungsvorbehalt (= mögliches Umwandlungsverbot) für bestimmte Gebiete in den Gesetzesentwurf aufgenommen.

Wo wird das Umwandlungsverbot gelten?

Wenn das Gesetz beschlossen wird, enthält es einen § 250 BauGB, der eine Umwandlungsbremse formuliert. Demnach können Kommunen oder Länder die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in denjenigen Gebieten untersagen, in denen es einen angespannten Wohnungsmarkt gibt. Die betreffende Definition ist recht weit gefasst. Sie besagt mehr oder weniger pauschal, dass es für bestimmte Einkommensgruppen einen Mangel an Mietwohnungen aufgrund zu hoher Mieten gibt. Die betreffenden Regionen sollen die Landesregierungen im Einzelfall durch Rechtsverordnung bestimmen.

Die Frist für ein Umwandlungsverbot endet vorläufig stets spätestens am 31.12.2025, doch Kritiker des Gesetzes befürchten, dass man sie verlängern könnte. Der Termin 31.12.2025 wurde vergleichsweise willkürlich nach zähen Verhandlungen gewählt. Im ersten Entwurf war noch vorgesehen gewesen, dass die betreffenden Gebiete stets für eine bis zu fünfjährige Dauer bestimmt werden können. Selbst wenn man das Gesetz auf einen Geltungszeitraum bis Ende 2025 beschränkt hätte, hätte es somit für einige Gebiete bis 2030 ein Umwandlungsverbot geben können. Nun aber verkürzt sich der Zeitraum immer mehr: Wenn ein Gebiet im Jahr 2024 zu einer Zone mit angespannter Wohnungslage erklärt wird, gilt (nach derzeitiger Gesetzesvorlage) das Umwandlungsverbot nur noch für ein (vielleicht reichliches) Jahr.

Streit um das Umwandlungsverbot

Das Innenressort hatte im Zuge der Ausarbeitung des Gesetzesentwurfes erklärt, dass es bei Anhörung von Ländern und Verbänden erhebliche Differenzen bezüglich des Ausgestaltungswillens feststellen musste. Die Bundejustizministerin Christine Lambrecht (SPD) forderte am 1. Oktober 2020 im Bundestag von der Union, höhere Hürden für die Umwandlung in Eigentumswohnungen zu schaffen. Mit dem jüngsten Entwurf ist Lamprecht zufrieden. Er kam zustande, indem andere Gesetzespassagen an die Intentionen von Interessengruppen angepasst wurden. So wurde ein „Baugebot mit Ausnahmen“ geschaffen, welches das Bauen am Ortsrand künftig leichter macht. Kommunen können nach den Intentionen des Gesetzesentwurfes Grundstückseigentümer zum Bauen auf freien Flächen verpflichten, wenn dringender Wohnbedarf besteht. Wiederum sind hierfür Ausnahmen zugelassen, die sich vor allem auf den Eigenbedarf der Besitzer (auch zum Zwecke der Altersvorsorge) beziehen.

Das Baugebot hatte es schon gegeben, es würde aber mit dem neuen Gesetz ausgeweitet. Horst Seehofer hatte damit eine Empfehlung der sogenannten Baulandkommission aus dem Jahr 2019 umgesetzt. Diese ist mit Vertretern aller Ebenen – Bund, Länder, Kommunen, Wohnungswirtschaft – besetzt. Aus diesem Kreis kamen auch schon früher Anregungen zum Umwandlungsverbot.

Welche Chancen hat das Umwandlungsverbot im Bundestag?

Es wäre nicht ungewöhnlich, dass die Parlamentarier nach der Debatte um das neue Baulandmobilisierungsgesetz dieses nochmals zur Überarbeitung in die Ressorts schicken.

Die Fronten der Befürworter und Gegner eines Umwandlungsverbots stehen sich nach wie vor relativ unversöhnlich gegenüber. So ist der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion Dr. Jan-Marco Luczak (CDU) ein strikter Gegner dieser Gesetzespassage. Er geht davon aus, dass nur durch die Möglichkeit der Umwandlung genug Wohneigentum für die Altersvorsorge der heutigen jungen Berufstätigen geschaffen werden kann.

Dass ein Umwandlungsverbot den Wohnungsmarkt entspannt, glaubt er nicht. Vielmehr würde es nur die vorhandenen Eigentumswohnungen verteuern. Luczak glaubt an eine „Zementierung des Mieterdaseins“, wenn sich das Umwandlungsverbot großflächig durchsetzt. Er plädiert für die Förderung des Wohnungskaufs durch die bisherigen Mieter. Ihm stehen Vertreter der SPD, der Linken und der Grünen gegenüber, die auf unbezahlbare Mieten in vielen deutschen Metropolen verweisen. Daher sind zum Gesetzesentwurf noch viele Debatten zu erwarten. Es ist mit Stand Mitte November 2020 keinesfalls ausgemacht, dass ein Umwandlungsverbot kommt.

Was bedeutet Pflexit? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Pflexit ist der Exit von Pflegekräften aus ihrem Beruf. Unterschieden werden der Pflexit aus persönlichen Gründen und der systembedingte Pflexit.

Der persönliche Pflexit: Bedeutung, Definition, Erklärung

Beim persönlichen Pflexit steigen Pflegekräfte aus verschiedenen persönlichen Gründen aus ihrem Beruf aus. Diese persönlichen Gründe werden natürlich auch durch die Arbeitsbedingungen verursacht, doch insgesamt gibt es äußerst vielschichtig Ursachen.

Die mit der Thematik befasste wissenschaftliche identifziert als Rahmenbedingungen für einen persönlichen Pflexit sind:

  • zunehmende Arbeitsverdichtung
  • hohe physische und psychische Belastung im Beruf
  • schlechte (bzw. nicht angemessene) Bezahlung
  • mangelnde Anerkennung sowohl durch den Arbeitgeber als auch durch die Öffentlichkeit
  • sehr strapaziöse Schichteinteilungen
  • zu wenig Freizeit

Besonders die Belastungen bei gleichzeitig fehlende Anerkennung lassen Pflegekräfte schnell „innerlich kündigen“. Sie fühlen sich mit ihrem Arbeitgeber nicht mehr verbunden und leisten fortan nur noch Dienst nach Vorschrift. Darin liegen Gefahren für die Organisation und die zu versorgenden Patienten oder Bewohner eines Alten- und Pflegeheims. Eine mangelnde innere Einstellung lässt in diesem Beruf schnell die Qualität sinken. Natürlich trifft das mehr oder weniger stark auch auf andere Berufe zu, weshalb die allgemeine Betriebswirtschaftslehre den Begriff des Commitments formuliert, also der inneren Bindung an eine Aufgabe, die zu einem entsprechenden Engagement führt.

Angestellte mit hohem Commitment und Engagement sind kreativ, produktiv und effizient. In sozialen Berufen sind sie ihren Klienten stark zugewandt. Sie bemühen sich zudem in rein arbeitstechnischer Hinsicht von allein und unaufgefordert um höchste Qualität. Hierfür benötigen sie sehr dringend die verdiente Anerkennung und außerdem die richtigen Rahmenbedingungen. Zu diesen gehören unter anderem folgende Punkte:

  • Arbeitgeber müssen Arbeitnehmer ausreichend informieren.
  • Die Arbeitstätigkeit soll attraktiv und angemessen gestaltet werden.
  • Von Abteilungsleitern wird ein kooperatives Führungsverhalten erwartet.
  • Arbeitnehmer müssen sich entwickeln können.
  • Wo es geht, sollten Unternehmen das persönliche Wohlbefinden ihrer Beschäftigten fördern.
  • Die Arbeitsaufgaben und das Umfeld müssen sinnvoll organisiert sein.
  • Die Bezahlung muss als gerecht empfunden werden.

Das kollegiale Umfeld trägt ebenfalls sehr stark zu einem optimalen Arbeitsklima bei. Allerdings haben die Arbeitgeber auf die persönlichen Beziehungen ihrer Angestellten untereinander nur begrenzten Einfluss. Sie sind jedoch immerhin gesetzlich dazu verpflichtet, Mobbing zu unterbinden. Zur Herstellung eines herzlichen Klimas sind sie nicht verpflichtet, das wäre womöglich auch etwas zu viel verlangt. Man kann sich aber darum bemühen. So sollte etwa eine Firma niemals die Weihnachtsfeier ausfallen lassen.

Als entscheidender für den persönlichen Pflexit gelten aber Rahmenbedingungen wie die Arbeitszeiten und -aufgaben sowie die Bezahlung. Diese Rahmenbedingungen hängen von Tarifverträgen und politischen Entscheidungen ab. Führungskräfte sollten sie in ihrem Kompetenzbereich so optimal wie möglich gestalten. Dass suboptimale Rahmenbedingungen den Krankenstand in der Berufsgruppe erhöhen, ist durch Zahlen belegt. Besonders die psychischen Erkrankungen weisen darauf hin, dass die Belastungen bisweilen unerträglich sind.

Manche Pflegekräfte opfern sich bis zu ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus auf, bis sie schließlich zusammenbrechen. Dies geschieht aus Verantwortungsgefühl gegenüber den Patienten, den eigenen Kollegen und dem Arbeitgeber heraus. Zum Teil ist die Aufopferung schierer Not geschuldet: Wenn Teams unterbesetzt sind, wagen es viele Pflegerinnen und Pfleger nicht, Überstunden abzulehnen oder sich gar krankschreiben zu lassen, obwohl sie die Auszeit bräuchten. Doch ein kompletter Zusammenbruch hat einen viel längeren Ausfall und manchmal sogar die Berufsunfähigkeit zur Folge. Es gilt daher, optimalere Rahmenbedingungen zu schaffen. Vor allem die Arbeitsverdichtung aufgrund mangelhaft besetzter Teams gilt als sehr prekär. Sie verursacht enormen Stress und zusätzlich starke körperliche Belastungen, die zu Erkrankungen des Bewegungsapparates führen.

Die Politik kann nur gegensteuern, indem sie Geld in die Hand nimmt und Pflegepersonal so gut bezahlt, dass sich genügend AnwärterInnen für den Beruf finden. Die derzeitigen Angehörigen der Berufsgruppe sind aufgerufen, sich nötigenfalls ausreichend zu schonen. Das bedeutet, dass sie Arbeitsaufgaben ablehnen müssen, die absehbar zu einer physischen und/oder psychischen Überforderung führen. So sollten sie es ablehnen, einen zu schweren Patienten allein aus dem Bett zu heben oder wochenlange Überstunden zu schieben.

System-Pflexit: Bedeutung, Definition, Erklärung

Dieser Pflexit wird durch Experten in der Zukunft erwartet. Er dürfte unter Umständen allein die Pflege in Kliniken und Krankenhäusern, aber nicht die gesamte Branche betreffen. Der Hintergrund ergibt sich hier durch das Abrechnungssystem der Pflege in Kliniken und Krankenhäusern. Aktuell erfolgt die Abrechnung der pflegerischen Tätigkeiten über DRGs. DRGs sind Diagnosis Related Groups für voll- und teilstationäre Leistungen in Kliniken und Krankenhäusern. Die gesetzliche Grundlage schafft der § 17b KHG (Krankenhausfinanzierungsgesetz). Die Neufassung dieses Gesetzes gilt seit dem 01.01.2020.

DRGs gruppieren ihrem Namen entsprechend Fälle ein, in welche verschiedene Parameter einfließen. Aus diesen Parametern errechnet sich ein Fallwert, der zur entsprechenden Vergütung führt. Es gab die DRGs schon vor 2020, ihnen wurde aber eine neue Pflegeerlösabrechnung hinzugefügt. Die Intention bestand darin, die Pflegekosten realistischer darzustellen. Seit 2020 errechnet sich nun die Vergütung aus der Multiplikation der drei Faktoren

  • Bewertungsrelation,
  • Verweildauer und
  • individueller Pflegeentgeltwert.

Letzterer bildet die Relation zwischen Pflegekosten und Pflege-Daymix ab. Sollte der Erlös die Pflegekosten nicht decken können, müssen sie ausgeglichen werden. Die Mehrkosten werden damit zu 100 % durch die Kassen übernommen, damit eine vollständige Selbstkostendeckung der Krankenhäuser gewährleistet wird. Das war das Ziel der Neufassung des KHG, denn zuvor hatten Krankenhäuser im Pflegebereich bisweilen Defizite erwirtschaftet.

Die an sich gute Intention des Gesetzes soll jedoch nicht richtig funktionieren. Sie gliedert die Pflegepersonalkosten aus, die zuvor in den DRG-Fallpauschalen enthalten waren. Das schafft nach der Meinung von Fachleuten der GKV Fehlanreize: Die Kliniken verlassen sich nun darauf, dass ihre Defizite im Pflegebereich stets vollständig ausgeglichen werden, was in einigen Fällen zu Unwirtschaftlichkeit und Intransparenz führt. Für die Pflegekräfte bedeutet das System unter Umständen, dass sie berufsfremde Tätigkeiten ausführen müssen, weil die Neufassung der KHG nicht genau definiert, was eigentlich zur Pflege gehört. Dieser Umstand wiederum könnte mittelfristig einen systembedingten Pflexit auslösen. Ob dieser stattfindet und wie groß sein Ausmaß sein könnte, lässt sich mit Stand November 2020 noch nicht vollständig einschätzen, weil das neue KHG noch jung ist. Doch schon jetzt sind Fälle bekannt, in denen Pflegerinnen und Pfleger zur Bettenaufbereitung und Zimmerreinigung eingesetzt werden: Den Aufwand erhält das Krankenhaus ja auf jeden Fall erstattet (den für eine Reinigungsfirma hingegen nicht unbedingt). Die Gefahr des System-Pflexits ist daher sehr real.

Wer hat das Glücksspiel erfunden? Geschichte, Erklärung


Ob nun die Chinesen oder die Ägypter die Erfinder des Glücksspiels waren, ist ungewiss. Unbestritten ist jedoch, dass sich seit Jahrtausenden nur wenige Menschen weltweit seiner Faszination entziehen konnten. Das zumindest berichten zahlreiche Aufzeichnungen aus der Antike.

Die Römer wetteten bei den beliebten Gladiatorenkämpfen und setzten oft ihre gesamte Habe ein. Das Würfelspiel soll aus China stammen. Doch Funde aus den Pharaonengräbern lassen den Rückschluss zu, dass die alten Ägypter ebenfalls dem Glücksspiel frönten und dafür Brettspiele benutzten. Zunächst spielte man rituell zu Ehren der Götter. Mit der Zeit verblasste der religiöse Grundgedanke. Spielen wurde zum Zeitvertreib. Üblich waren Jagdwetten. Auch Frauen galten als beliebte Wetteinsätze.

Zu Homers Zeiten liebten die Griechen Sportwetten und das Spiel mit weißen und schwarzen Spielsteinen. Jeder zockte, was das Zeug hielt. Nicht selten verwetteten die Spieler Haus und Hof.

Im Mittelalter galten bestimmte Arten des Glücksspiels als unmoralisch

Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert begann die Obrigkeit zwischen Unterhaltungs-Spielen und moralisch verwerflichem Zocken zu unterscheiden. Dennoch wurde selten hart durchgegriffen. Zu saftig waren die Steuereinnahmen, die dank der Veranstalter in die Kassen gelangten. Zu jener Zeit entstanden die ersten Klassenunterschiede zwischen den Spielern. Die Oberklasse traf sich nun in Spielhäusern, während das einfache Volk in Wirtshäusern zockte.

Das erste echte Casino entstand im siebzehnten Jahrhundert in Venedig

Jeder Besucher, der genügend Monetas in der Tasche hatte, wurde in das neue Spielhaus eingelassen. Zur Wahrung der Anonymität dienten Gesichtsmasken und Dreispitze. Zur gleichen Zeit soll ein französischer Mathematiker auf der Suche nach dem Perpetuum Mobile das Spiel entwickelt haben, das noch heute als Symbol für die Casinos weltweit gilt: das Roulette. Es soll laut Überlieferung zum ersten Mal in Venedig gespielt worden sein. Von dort aus begann der Siegeszug der Casinos durch ganz Europa. Das elegante Casino von Venedig besteht noch heute. Hier treffen sich Glücksspieler aus aller Welt und frönen ihrer Leidenschaft, vor allem während der Karnevalszeit.

Das Glücksspiel im digitalen Zeitalter

Heute laden zahlreiche Online Casinos zum Spielen ein. Sie entstanden in den neunziger Jahren und werden ständig beliebter, vor allem bei Europäern. Viele dieser virtuellen Spielbanken mit festen Spielregeln und einer bestimmten Etikette sind EU lizenziert. Wer auf der Suche nach dem besten Online Casino Deutschland ist, wird schnell fündig.

Leider gilt für das Online-Glücksspiel nicht nur der Spaßfaktor. Es gibt auch Schattenseiten, gerade in Bezug auf viele junge Leute. In China beispielsweise plant die Regierung einschränkende Maßnahmen für Jugendliche unter 18 Jahren, um die Spielsucht vieler Teenager zu unterbinden. Sie sollen tagsüber nur noch stundenweise spielen dürfen. Zwischen 22 und 8 Uhr sollen Online-Casinos für sie ganz gesperrt sein.

Wie sinnvoll sind solche staatlichen Einschränkungen?

Im Zeitalter des Internets gibt es für alles einen Weg. Wer unbedingt spielen will, wird sich zu helfen wissen. Wäre es nicht vernünftiger, die jungen Leute rechtzeitig aufzuklären und so an die Online-Angebote heranzuführen, dass sie gar nicht erst in Gefahr geraten, spielsüchtig zu werden?

Was ist Haltungsjournalismus? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als Haltungsjournalismus wird ein Journalismus bezeichnet bei dem ein Journalist objektive Fakten mit seiner subjektiven Meinung vermischt.

Was ist Haltungsjournalismus? Bedeutung, Definition, Erklärung

Beim Haltungsjournalismus werden die journalistischen Darstellungsformen „Bericht“ und „Kommentar“ miteinander vermischt. Während ein Bericht (Berichterstattung) objektiv und neutral sein sollte, darf ein Kommentar subjektiv sein und als Inhalt die Meinung des Journalisten haben. Bei einem Bericht sollte gesagt werden, was ist. Bei einem Kommentar darf das was ist, bewertet werden.

Für sauberen Journalismus gilt, dass ein Kommentar als Kommentar gekennzeichnet wird, damit Leser oder Zuschauer erkennen, dass sie gerade die Meinung eines Journalisten aufnehmen. Der sich äußerende Journalist wird meist mit Namen und Bild neben seinem Kommentar gezeigt.

Haltungsjournalismus: Kritik, Bedeutung, Erklärung

Wird Journalismus als Haltungsjournalismus kritisiert, so wird kritisiert, dass ein Journalist seine subjektive Meinung als objektive Berichterstattung verkauft, ohne dies dem Leser, Zuschauer oder Zuhörer kenntlich zu machen. Damit kann dem Journalisten vergeworfen werden, dass er täuscht und eigentlich kein Journalist ist, sondern vielmehr Aktivist. Ferner führt dies dazu, dass das Vertrauen in Journalisten und journalistische Produkte sinkt.

Weiterhin dient der Ausdruck „Haltungsjournalismus“ als Vorwurf, dass ein Journalist Fakten subjektiv interpretiert und uminterpretiert, so dass sie einer Mehrheitsmeinung oder anderen Journalisten gefallen.

Beim Haltungsjournalismus verliert ein Journalist seine Unabhängigkeit, Überparteilichkeit und Objektivität. Er beginnt die Welt in gut und schlecht einzuordnen. Hierbei macht er sich selbst zum Maßstab. Davon profitieren die einen, benachteiligt werden andere.

Haltungsjournalismus wird auch als Meinungsmache bezeichnet.

Beim Thema „Haltungsjournalismus“ stellen sich verschiedene Fragen:

  • Können Journalisten immer völlig neutral sein?
  • Müssen Journalisten immer neutral berichten?
  • Sind Journalisten bei ihrer Berichterstattung bestimmten Werten verpflichtet?
  • Wo hört Berichterstattung auf, wo fängt eine Meinung an?

Anmerkung der Redaktion: Totale Neutralität und 100 Prozent Objektivität kann es nie geben. Denn Sprache an sich ist immer einseitig und subjektiv. (Beispiel: Für die einen sind manche Menschen Terroristen. Für andere sind sie Freiheitskämpfer.) Es kann aber Journalismus geben, der versucht unaufgefragt, vielseitig und sachlich Ereignisse darzustellen. Es kann Journalismus geben bei dem sich ein Journalist nicht mit einer Sache gemein macht, sondern kritisch bleibt.

Jedoch gilt grundsätzlich, dass die Einseitigkeit beim Journalismus schon bei der Themenauswahl anfängt. Da Sendezeit und Textplatz begrenzt ist, muss eben entschieden werden, welche Themen bearbeitet und wie sie präsentiert werden.

Haltungsjournalismus: Fazit und Bedeutung

Fazit: Haltungsjournalismus sollte als Haltungsjournalismus gekennzeichnet werden. Neben dem Haltungsjournalismus sollte auch ein Journalismus angeboten werden, der objektiv und sachlich bericht, sowie die journalistische Darstellungsform „Bericht“ wirklich einhält. Beide Angebote sollten gemacht werden, damit unterschiedliche Sichtweisen möglich sind. Was Leser, Zuschauer oder Zuhörer am Ende wahrnehmen, bleibt diesen überlassen.

Was bedeutet „lautes Schweigen“? Bedeutung, Definiton, Erklärung


Vom „lauten Schweigen“ wird gesprochen, wenn eine Person, Gruppe oder Gruppierung sich noch nicht zu einem Sachverhalt geäußert hat, während sie bei anderen Sachverhalten sehr schnell ihre Meinungen äußert.

Was bedeutet „lautes Schweigen“? Bedeutung, Definiton, Erklärung

„Lautes Schweigen“ ist ein Oxymoron (widersprechende Begriffe werden miteinander kombiniert). Denn lautes Schweigen kann es nicht geben.

„Lautes Schweigen“ beschreibt eine auffällige Verhaltensweise. Denn während eine Person, Gruppe oder Gruppierung bei einem Ereignis der Kategorie x sehr schnell ihre Meinung äußert, behält sie bei einem Ereignis der Kategorie y ihre Meinung für sich. Erst, wenn andere (z.B. Journalisten) bemerken, dass die Person, Gruppe oder Gruppierung noch nichts zu einem Ereignis der Kategorie y gesagt wird, wird dies kommentiert und hier kann  das Schweigen als „lautes Schweigen“ bezeichnet werden. Hier schließen sich Fragen an: Warum äußert sich die sich sonst so schnell äußerende Person, Gruppe oder Gruppierung nicht? Gibt es hier ein Thema oder eine Thematik, die nicht angefasst werden soll?

Die Antwort ist: ja, solch eine Thematik gibt es. Sie ist der Person, Gruppe oder Gruppierung unangenehm, weil hier auf einmal eigene Fehler, Ungereimtheiten oder Schwachstellen thematisiert werden könnten und dies soll vermieden werden. Statt Fehler in den eigenen Reihen zu suchen, sollen die Fehler lieber in fremden Reihen außerhalb gesucht werden.

Somit kann „lautes Schweigen“ auch eine Vermeidungsstrategie darstellen. Hier gilt, dass Betroffene lieber gar nichts sagen, als etwas falsches oder etwas, dass ihnen falsch ausgelegt werden könnte.

Satt „lautes Schweigen“ wird auch „beredtes Schweigen“ gesagt.

Weitere Bedeutung von „lautes Schweigen“

„lautes schweigen: gedichte“ ist ein Taschenbuch von Jenny Schon. Es wurde 2018 veröffentlicht.

„Lautes Schweigen“ ist ein Taschenbuch von Kathrin Ramm. Es wurde 2016 veröffentlicht.

„Lautes Schweigen“ ist ein Kurzfilm von Viktoria Gurtovaj.

Weitere Oxymorone wie lautes Schweigen

  • alter Knabe
  • bittere Süße
  • bürgerlicher Adel
  • feste Luft
  • Fleischkäse
  • freiwilliges Pflichtfach
  • junger Greis
  • nervöses Kaltblut (Kaltblüter sind sonst ruhig und ausgeglichen)
  • schwarze Milch (Schwarzer Schwan)
  • schwarzer Schimmel (Pferd)
  • unreine Jungfrau
Warum Freitag Freutag ist: Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Freitag wird auch Freutag genannt. Warum ist das so? Hier gibts die Erklärung:

Freutag: „Freitag ab eins, macht jeder seins“

Der Freitag ist für viele der letzte Arbeitstag der Woche. Er endet meist sogar früher als die anderen Arbeitstagen. Während nämlich viele Arbeitnehmer Montag bis Donnerstag frühsten erst ab dem späten Nachmittag Feierabend machen (dürfen), können sie Freitag schon ab dem späten Mittag oder dem frühen Nachmittag in den Feierabend gehen. Hier wird dann gerne gesagt: „Freitag ab eins, macht jeder seins.“ (Mit „eins“ ist 13 Uhr gemeint.)

Der Freitag (Freutag) steht im Kontrast zu den anderen Wochentagen. Während am Montag die Arbeitswoche und damit der Stress beginnt, stellt der Freitag das Ende für viele Arbeitnehmer dar. (Der Mittwoch ist für einige sogar das Bergfest.) Der Stress ist an Dienstagen meistens am höchsten. An Freitagen ist der Stress meistens am niedrigsten. Denn die meisten wissen, an einem Freitag passiert eh nicht mehr viel. Große Projekte werden jetzt nicht mehr angefangen. Wichtige Entscheidungen werden nicht mehr getroffen. Gedanklich sind eh schon viele im Wochenende.

Am Freutag freuen sich viele auf ihr wohlverdientes Wochenende. Der Freitag ist mit Vorfreude auf das Wochenende verbunden.

In den sozialen Medien teilen einige ihre Vorfreude unter dem Hashtag #Freutag. Andere verwenden den Hashtag #FreuDichFreitag.

Siehe auch: Was bedeutet Vizefreitag?

Warum Freitag „Freutag“ genannt wird: Bedeutung, Erklärung, Herkunft

Ist der Freitag rum, beginnt das Wochenende. Nun gibt es Erholung, Spaß und Freude statt Arbeiten, Schuften und Malochen. Der Wecker klingelt nicht, es darf ausgeschlafen werden. An einem Wochenende darf man vieles und muss meistens gar nichts. (Einige merken sogar, dass sie an Wochenenden andere Menschen werden. Manche verspüren sogar FridayMotivation.)

Man hat am Wochenende Zeit für sich, für die Freundin oder Frau, für den Freund oder den Mann, für die Freunde, für die Kinder, für den Garten, für das eigene Hobby, für Fußball und für den Hund. Man darf genießen, schlemmen und feiern. Am Wochenende darf man lange wach sein, weggehen und Spaß haben. Der Sonntag dient dann der Erholung. Am Wochenende darf man sein, wer man ist und wie man ist.

Fazit: Der Freutag ist der letzte Arbeitstag der Woche. Danach beginnt das Wochenende und mit diesem die Entspannung. Anders ausgedrückt: Am Freutag werden die Einhörner gesattelt und es wirds in Tak-Tuka-Land geritten.

Übrigens: Manche machen sich am Freutag ein Freubier auf. 😉

Siehe auch: Was bedeutet TGIF?

Weitere Bedeutung von Freutag

„Freutag“ ist auch eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen freudigen Tag bzw. einen Tag an dem es Grund für große Freude gab. Dieser Tag muss nicht zwangsläufig ein Freitag sein.

Was ist hybrider Unterricht / Hybrid-Unterricht? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hybrid-Unterricht bzw. hybrider Unterricht ist eine Mischung aus Präsenz- und Fern- bzw. Onlineunterricht.

Was ist hybrider Unterricht / Hybrid-Unterricht? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Unterricht findet bei Hybrid-Unterricht wie gewohnt in Präsenzform und als Frontalunterricht für einige Schüler statt. Zusätzlich findet eine Live-Übertragung des Unterrichts per Webcam statt, auf welche Schüler von Zuhause aus Zugriff haben.

Hybrid-Unterricht bzw. hybrider Unterricht wurde in Deutschland wegen der Coronakrise teilweise erlaubt und eingeführt. Denn in der Coronasituation durften nicht alle Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen bzw. nahmen nicht alle Schüler am Unterricht teil. Gründe hierfür waren unter anderem Heimquarantäne, Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln oder persönliche Entscheidung der Eltern. Damit die Schüler trotzdem am Schulunterricht teilnehmen konnten und keine Inhalte verpassen, wurde eben die digitale Teilnahme am Unterricht per Livestream ermöglicht und eingeführt.

Vor der Coronakrise fand auch schon hybrider Unterricht statt. Dieser wurde für Schüler ermöglicht, die weit entfernt von einer Schule leben. Dies können z.B. Schüler sein, die auf dem Land weit entfernt von der nächsten Stadt oder auf einer Insel leben. (Dieses Problem ist in Deutschland kaum verbreitet, aber in großen weitläufigen Ländern wie der USA, Australien oder Russland Realität. Auch polynesische Inselstaaten stehen vor solchen Herausforderungen.)

Die Vorteile des hybriden Unterrichts sind:

  • Schüler verpassen keine Unterrichtsinhalte
  • Schüler verpassen keine Vorbereitung auf Prüfungen oder Klausuren
  • Schüler nehmen wie geplant an Prüfungen teil

Siehe: Was ist Wechselunterricht?

Was ist das hybride Klassenzimmer / die hybride Schule? Bedeutung, Definition, Erklärung

Während der Coronakrise wurde der Hybrid-Unterricht unter anderem wie folgt umgesetzt: Um Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, wurde eine Klasse in zwei oder mehrere Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe erschien zum Präsenzunterricht in der Schule. Im Klassenraum mussten die Schüler mit Abstand zu einander sitzen. Die andere Gruppe musste von Zuhause oder aus einem anderen Klassenzimmer eine Live-Übertragung des Unterrichts per Webcam sehen.

Für den hybriden Unterricht gibt es drei verschiedene Szenarien:

  • Einige Schüler sind im Klassenzimmer anwesend und einige Schüler schauen per Webcam von Zuhause aus zu. Es findet Frontalunterricht ohne Diskussion statt.
  • Einige Schüler sind in einem Klassenzimmer anwesend. Andere Schüler werden auf andere Klassenzimmer aufgeteilt. Hier sehen sie eine Live-Übertragung des Unterrichts. Die Schüler, die die Live-Übertragung sehen, werden ggf. durch Lehrpersonal beaufsichtigt.
  • Alle Schüler sind im privaten Zuhause und schauen der Live-Übertragung des Lehrpersonals zu.

Statt „Hybrid-Unterricht“ oder „hybrider Unterricht“ werden auch folgende Begriffe benutzt: „hybrides Klassenzimmer“, „Hybridklassenzimmer“ („Hybrid-Klassenzimmer“), „hybride Schule“, „Hybrid-Schule“ („Hybridschule“) und „hybrides Lernen“.

Hybrider Unterricht / Hybridunterricht: Herausforderungen:

Der Hybrid-Unterricht stellt verschiedene Herausforderungen an Schulen, Schüler und Lehrer.

Technik und Kenntnisse: Schulen benötigen eine Webcam für den Hybridunterricht. Der Unterricht in hybrider Form ist nur möglich, wenn Lehrer die Webcam und die Übertragungssoftware bedienen können – hierfür sind digitale Kompetenzen nötig. Whiteboards (interaktive Tafel) und Beamer helfen bei der Präsentation des Unterrichtsstoff.

Auch für Schüler gilt, dass sie die entsprechende Hard- und Software benötigen. Ein Laptop und eine gute Internetverbindung sind notwendig, um am Unterricht teilzunehmen.

Digitale Kompetenzen: Lehrer und Schüler müssen wissen, wie für den hybriden Unterricht Dateien mit- und untereinander austauschen. Sie müssen wissen, welche Dateiformate gängig sind und wie der Datenaustausch funktioniert.

Form der Inhalte: Beim Hybridunterricht müssen Lehrer ihre Inhalte anders präsentieren. Dies kann über PowerPoint-Präsentation erfolgen. Dafür müssen Lehrer ihre Lehrinhalte neuaufbereiten und teils in moderne Medien übertragen.

Beziehung, Kontrolle und Vertrauen: Sind Schüler per Webcam von Zuhause aus zugeschaltet, so können Lehrer nicht kontrollieren, was die Schüler genau machen. Lehrer müssen diesen Kindern vertrauen.

Generell gilt, dass die virtuelle Beziehung zu Schüler sich anders gestaltet, als eine Präsenz-Beziehung. Allgemein entwickelt sich die virtuelle Lehrer-Schüler-Beziehung anders.

Bei Klausuren oder Prüfungen stellt der hybride Unterricht eine große Herausforderung dar. Denn bei physisch-abwesenden Schüler kann kaum oder schwer überprüft werden, ob diese schummeln.

Interaktion und Diskussion: Bei hybridem Unterricht gestaltet sich eine Diskussion schwierig, wenn schlecht moderiert wird. Auch Wortmeldungen können untergehen, wenn Lehrer die Konferenzsoftware falsch benutzen. Damit Wortmeldungen von nicht-physisch anwesenden Schülern stattfinden, muss auf diese Schüler besonders geachtet werden.

Motivation: Wie motiviert Schüler einer Live-Übertragung zuschauen, ist schwer zusagen. Für Schüler, die von Zuhause aus dem Unterricht per Webcam folgen, gilt dass sie mehr Eigenverantwortung tragen.

Anpassung: Lehrer und Schüler müssen sich an Hybridunterricht anpassen. Denn der hybrider Unterricht verändert die Stundenpläne und Unterrichtsumgebung.

Hybrider Unterricht / Hybridunterricht: Weitere Bedeutung

Der hybride Unterricht ist aus der Erwachsenenbildung und von Universitäten sowie Hochschulen bekannt. Hier werden an einigen Universitäten, Hochschulen und Bildungseinrichtungen Veranstaltungen per Live-Stream übertragen und sogar aufgezeichnet. Gerade die Aufzeichnung bietet den Vorteil, dass Unterrichtseinheiten wiederholt angeschaut werden können oder Unterrichtseinheiten, die verpasst wurden, können nachgeschaut werden.

Das griechische Wort „hybrid“ bedeutet auf deutsch „gebündelt“ oder „gekreuzt“. Als Hybrid wird etwas bezeichnet bei dem eine Vermischung von zwei oder mehreren Dingen stattfindet.

Beispiel: Hybrid-Auto: Hybridautos haben einen Elektro- und Verbrennungsmotor. Je nach Situation und Anforderung kann der eine Motor angeschaltet oder hinzugeschaltet und der andere kann ausgeschaltet werden.

Was ist die Generation C (Gen C)? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Generation C“ (Gen C) hat drei Bedeutungen:

  • „Generation C“ ist eine Bezeichnung für Menschen, die mit den sozialen Medien aufgewachsen sind und an ihnen aktiv als Content Creator teilnehmen.
  • „Generation C“ ist eine Bezeichnung für Menschen, deren Leben durch das Coronavirus und die staatlichen Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen stark beeinflusst und beschränkt.
  • „Generation C“ ist eine Bezeichnung für Menschen, die in der Krise (engl. Crisis) und dem Eindruck von Chaos aufwuchsen.

Übrigens: Menschen dieser Generation werden auch „Generation alpha“ oder „Coronials“ genannt.

Was ist die Generation C (Gen C)? Coronavirus (Covid-19), Bedeutung, Erklärung

Das „C“ in „Generation C“ kann für „Coronavirus“ stehen.  Als  „Generation Coronavirus“ können hier drei Gruppen von Menschen bezeichnet werden:

  • Kinder, die nach dem 1. Januar 2020 geboren wurden. Sie wurden in die Pandemie geboren. Ihre Kindheit wird vom Virus und den neuen Verhaltensregeln beeinflusst. Sie werden in einer Zeit des Abstands sozialisiert.
  • Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren, deren Schulalltag und außerschulische Aktivitäten durch die staatlichen Pandemieeindämmungsmaßnahmen verändern, reduziert und verlangsamt wurden.
  • Menschen zwischen 16 und 25 Jahren (Teenager bis Studenten), deren Leben und Lebensplan durch die staatlichen Pandemieeindämmungsmaßnahmen gehörig durcheinandergebracht wurde. (Siehe: Social Distancing, Abstand halten, Kontaktverbot)

Für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren stellt die Pandemie eine Reihe von Verboten und Einschränkungen dar. Während vorherige Generationen feiern und sich kennenlernen konnten, gilt für die Generation C, dass sie aufs Feiern und Leute kennenlernen verzichten muss. Generation C muss sich in Heimisolation und Abstand üben. Dies kann verschiedene Auswirkungen auf die soziale Kompetenz der Generation C haben.

Für noch jüngere Menschen zwischen 10 bis 16 Jahren stellt die Coronakrise eine große Umstellung dar. Auch für sie gelten Abstandsregelungen, teils sogar Heimunterricht und der Schulalltag ändert sich. Während allgemein der beschleunigte Schulalltag vieler Kinder bemängelt wurde, sorgt das Coronavirus nun dafür, dass auf die Bremse gedrückt wird.

Staatliche Pandemieeindämmungsmaßnahmen können auch zu Heimunterricht führen. Hiervon profitieren Kinder, deren Eltern engagiert sind. Kinder, deren Eltern sich nicht für die Bildung ihrer Kinder engagieren, werden abgehängt bzw. erleiden Nachteile.

Für Kinder, die in der Coronavirus geboren und aufwuchsen, kann gemutmaßt werden, dass diese eine sehr enge Beziehung zu ihren Eltern aufbauen werden. Teils kann dies auch dazu führen, dass diese Kinder Muttersöhnchen werden. Allerdings kann auch das Gegenteil eintreten. Junge Erwachsene, die in der Krise die Heimisolation meistern, können lernen, dass sie gut alleine klar kommen. (Anmerkung: Dies sind alles nur Annahmen. Sie sind nicht wissenschaftlich bestätigt.)

Was ist die Generation C (Gen C)? Generation Content, Creator, Community, Connection, Bedeutung, Erklärung

Als Generation C werden auch Menschen bezeichnet, die aktiv in den sozialen Medien mitmachen. Sie sind Content Creator, betreiben Content Curation und sind Teil einer Community. Menschen der Generation C sind immer conntected (mit dem Internet, einem sozialen Netzwerk, ihren Freunden und anderen Menschen).

Menschen der Generation C nehmen auf Instagram, TikTok oder YouTube als Content Creator teil. (Im Alltag werden diese Menschen „Influencer“ genannt. Aus Sicht der Plattformen sind diese Menschen „Inhalte-Ersteller“, auf englisch „Content Creator“.) Sie veröffentlichen Videos und Bilder. Sie haben Clickbaiting im Blut. Menschen der Generation C bauen sich Communities auf und erreichen teils Millionen Menschen.

Für Menschen der Generation C gilt, dass sie immer vernetzt sind und auch vernetzt denken. Die Generation C interagiert mit der Welt digital. Die Generation C sind Digital Natives des Internets. (Keine Digital Immigrants.)

Das „C“ in „Generation C“ steht für: Content, Creator, Curation, Community, Connection, Connected (Das „C“ kann aber auch für „Consumer“, auf deutsch Verbraucher stehen.)

Was ist die Generation C (Gen C)? Crisis, Chaos, Bedeutung, Definition, Erklärung

Das „C“ in Generation C kann aber auch für „Crisis“ oder „Chaos“ stehen. (Das englische Wort „Crisis“ bedeutet auf deutsch Krise.)

Damit ist die Generation C eine Generation, die mit vielen Krisen aufgewachsen ist. Bei all den Krisen kann schnell der Eindruck entstehen, dass die Welt in Chaos versinkt. (Dieser Eindruck scheint auch zustimmen, denn das Gegenteil von Chaos ist Ordnung und in Ordnung ist diese Welt nicht.)

Eine starke Gruppe der Generation C ist Fridays for Future (FFF).

Von den Zahlen her stimmt dies:

  • Die Weltfinanzkrise von 2007 bis 2009 erschütterte viele Menschen.
  • 2015 und 2016 war die Flüchtlingskrise ein Thema, dass viele Menschen beschäftigt hat.
  • Seit 2018 ist die Klimakrise ein dominantes Thema.
  • Seit 2020 ist die Coronakrise gesellschaftsbestimmend.

Weitere Bedeutung von Generation C (Gen C)

Der Ausdruck „Generation C“ stellt eine Antwort auf die Frage dar: Welchen Namen hat die Generation nach der Generation Z? Eigentlich hätte die Generation nach der Generation Z – im Rahmen einer gewissen Logik – auch „Generation A“ oder „Generation 1“ heißen können. Doch irgendwie hat sich kein Begriff verbreitet.

Warum „A“? Denn A kommt nach X, Y und Z.

Zur Generation Z zählen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden.
Zur Generation Y zählen Menschen, die zwischen 1980 und 1994 geboren wurden.
Zur Generation X zählen Menschen, die zwischen ca. 1960 und 1980 geboren wurden.
Vor der Generation X gab es die Baby-Boomer, auch Boomer genannt, die zwischen 1945 und Ende der 1950er Jahre geboren wurden.

Was bedeutet Meinungskorridor? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Meinungskorridor“ ist eine Metapher mit dem Meinungen in zwei Kategorien unterschieden werden. Meinungen innerhalb des Meinungskorridor gelten als akzeptabel bzw. akzeptiert. Meinungen außerhalb des Meinungskorridors sind nicht akzeptabel bzw. akzeptiert.

Was bedeutet Meinungskorridor? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Meinungskorridor ändert sich von Gruppe zu Gruppe.

Beispiele: Anhänger linker oder liberaler Parteien haben einen anderen Meinungskorridor als Anhänger rechter oder konservativer Parteien. Anhänger der öffentlich-rechtlichen Medien haben einen anderen Meinungskorridor als Anhänger alternativer Medien. Orthodoxe haben einen anderen Meinungskorridor als Liberale.

Themen, die je nach Meinungskorridor stark unterschiedlich bewertet sind, unter anderem:

  • Abtreibungen / Werbung für Abtreibungen
  • Zuwanderungen / Aufnahme von Flüchtlingen
  • Todesstrafe
  • Gleichstellung
  • Energiewende / Aufgabe fossiler Energieträger

Wird eine Meinung als außerhalb des (eigenen) Meinungskorridors bewertet, so wird diese Meinung meist als unmoralisch oder falsch bewertet und entwertet.

Ferner sorgt ein Meinungskorridor für Gruppenzugehörigkeit. Denn wer Teil einer Gruppe sein will, muss sich innerhalb des Meinungskorridor der Gruppe bewegen. Je nach Gruppe gestaltet sich der Umgang mit abweichenden Meinungen anders. Abweichende Meinungen können zugelassen und diskutiert werden, abweichende Meinungen können aber auch zur Ausgrenzung führen.

Der Meinungskorridor findet innerhalb der Meinungsfreiheit statt und stellt eine Verengung der Meinungsfreiheit dar. Die äußere Grenze der Meinungsfreiheit bilden die Gesetze, die bestimmte Äußerungen verbieten. (In Deutschland wären dies z.B. Gesetze gegen Hetze oder Gesetze gegen Holocaustleugnung.)

Gewinnt ein Meinungskorridor die mediale Überhand so führt dies dazu, dass bestimmte Themen nicht mehr oder nur noch einseitig thematisiert werden. Meist wird dies von Menschen, deren Meinung sich außerhalb dieses Meinungskorridors befindet, als Einschränkung der Meinungsfreiheit bewertet. („Man darf dann nicht mehr alles sagen“.)

Der Begriff Meinungskorridor stammt vom schwedischen Professor Henrik Oscarsson (Universität Göteborg). Das deutsche Wort „Meinungskorridor“ ist eine Eindeutschung des schwedischen Wortes „Asiktskorridor“. In Norwegen wird zum „Meinungskorridor“ auch „Meningskorridor“ gesagt.

Probleme bei der Verwendung von Meinungskorridoren

Ein Korridor umschreibt einen räumlich begrenzten Bereich oder Weg. In ihm kann sich ein Mensch oder ein Tier bewegen oder geführt werden. Bezieht man die Bezeichnung Korridor auf die Meinungen und Gedanken, dann werden die zugrunde liegenden Strukturen meistens im Vorfeld von einer Gruppe definiert. Der einzelne, der zu dieser Gruppierung zählt, darf zwar seine Überzeugung formulieren, muss sich jedoch den wesentlichen Prinzipien seiner Kollegen unterordnen.

Das Problem des Meinungskorridors betrifft somit die Eingrenzung der Meinungsfreiheit. Sie gehört im Rahmen des Grundgesetzes zu den höchsten Gütern, die jedem Menschen innerhalb einer Demokratie zustehen.

Meinungskorridore fördern vor allem extreme Gruppen innerhalb einer Gesellschaft. Sie lassen nur die von ihnen formulierten Argumente zu und bekämpfen jeden, der von ihrer Meinung abweicht. Sie verwenden das Internet zur freien und ungefilterten Verbreitung ihrer Ansichten.

In Schweden gab es nach der Einführung des Begriffs Meinungskorridor verschiedene Untersuchungen. Dabei kamen die Forscher zu folgenden Ergebnissen. Die Korridore führen dazu, dass Menschen während einer Debatte ihre Überzeugung nur bedingt äußern, wenn sie mit Personen anderer sozialer und politischer Gruppen diskutieren.

Was bedeutet „postfossil“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Postfossil“ bedeutet, dass auf fossile Brennstoffe, Rohstoffe und Energieträger verzichtet wird.

Konkret bedeutet das Wort „postfossil“ „Zeit nach den fossilen Energieträgern“. (Das lateinisch „post“ bedeutet „nach“.)

Fossile Brennstoffe sind kohlenstoffhaltige Brennstoffe und Energieträger aus längst vergangenen Erdzeitaltern. Konkret sind fossile Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas. Bei ihrer Verbrennung wird CO2 freigesetzt.

Ein Synonym zu postfossil ist CO2-frei.

Was bedeutet „postfossil“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Über „postfossil“ wird unter anderem in folgenden Kontexten gesprochen:

  • CO2-Ausstoß reduzieren und vermeiden
  • Weg vom Verbrennungsmotor (Verkehrswende)
  • Energiegewinnung sauberer machen (Energiewende)
  • Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Postfossile Energiegewinnung und -versorgung bedeutet, dass statt Kohle- und Erdgaskraftwerken Strom und Energie durch Solar- und Windenergie gewonnen werden soll. Damit kann Energie sauberer gewonnen werden und der CO2-Ausstoß kann reduziert werden.

Für den postfossilien Verkehr und die postfossile Mobilität gilt, dass der Verbrennungsmotor zu Gunsten sauberer Technologien aufgegeben werden soll.

Ferner wird auch vom postfossilen Kapitalismus gesprochen. Damit ist ein Kapitalismus gemeint, der nicht auf Erdöl, Erdgas und Kohle aufbaut, aber trotzdem Wachstum ermöglicht.

Beim Thema „postfossil“ geht es aber auch um Ersatzstoffe, so z.B. Stoffe die Erdöl als Rohstoff ersetzen.

„Postfossil“ steht aber auch dafür, dass die industrielle Wachstumsgesellschaft sich weiterentwickelt und das Zusammenleben (und wirtschaften) neugedacht werden kann.

Anlasse für das Thema „postfossil“

Es gibt zwei Anlässe für das Thema „postfossil“:

  • Umweltverschmutzung durch fossile Energieträger
  • Endlichkeit der fossilen Energieträger und Suche nach Ersatz und Alternativen
Wahl: Warum wird in den USA am Dienstag gewählt? Erklärung


Der US-amerikanische Kongress hat 1845 festgelegt, dass die Präsidentschaftswahl immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November stattfindet. Dies hat besondere Gründe. Mehr darüber erfährst du im Beitrag.

Warum wird immer Dienstag in den USA gewählt?

1845 waren die USA noch ein Agrarland. Das bedeutet, dass viele Menschen Bauern und Landarbeiter waren und auf dem Land lebten. Zusätzlich waren die USA riesengroß, so dass eine Wahl gut organisiert werden musste. Wahllokale gab es nur in den Städten.

Bei der Frage, an welchem Wochentag gewählt werden sollte, ging die US-amerikanische Regierung nach dem Ausschlussverfahren vor.

An einem Sonntag konnte nicht gewählt werden, da dies der Tag des Herren ist. Christliche US-Amerikaner nehmen diesen Tag sehr ernst.

An einem Samstag konnte auch nicht gewählt werden, da jeden Samstag Markttag war. Der Markttag war für Bauern sehr wichtig, denn er garantierte ihre Einnahmen. Für die Menschen war der Markttag ebenfalls wichtig, denn hier konnten sie sich mit Lebensmitteln versorgen.

An einem Freitag war ebenfalls keine Zeit für die Wahl, denn hier bereiteten sich die Menschen auf den Markt vor.

Der Donnerstag wurde als Wahltag ausgeschlossen, da die ehemaligen Herren der USA, Großbritannien, an einem Donnerstag ihr Parlament wählten. Da die USA die Briten damals hassten, lehnten sie ihre Tradition ab.

Jetzt blieben noch der Montag, Dienstag und Mittwoch über.

Warum finden die Wahlen in den USA an einem Dienstag statt? Erklärung

Die US-Regierung ging davon aus, dass einige Wähler mindestens einen Reisetag brauchten, um ihr Wahlbüro zu erreichen. Da Montag eh in den USA ein klassischer Reisetag war, wurde der Dienstag als Tag erkoren an dem die Wahlen in den USA stattfinden sollen. Denn so konnte garantiert werden, dass jeder Mann und jede Frau am Montag zum Wahllokal anreisen, am Dienstag wählen und spätestens am Mittwoch abreisen könnte, ohne den Markt oder die Messe zu verpassen.

Wer es wegen schlechtem Wetter nicht schaffte an einem Montag anzureisen, hatte immer noch den Dienstag. Damit war sichergestellt, dass es für jeden eine reale Chance gibt zu wählen.

1845 gab es noch keine Autos. Die Menschen reisten mit Pferdewagen oder Kutschen. Diese waren dementsprechend langsam und es dauert Stunden, um von a nach b zukommen.

Übrigens: Die erste Wahl, die am Dienstag nach dem ersten November-Montag stattfand, war die 16. Wahl des Präsidenten der USA. Diese Wahl fand am 7. November 1848 statt.

USA-Wahl: Warum wird nicht am 1. November gewählt?

In den USA war der 1. November ein christlicher Feiertag. Am 1. November wurde und wird Allerheiligen gefeiert. Damit durfte die Wahl nicht am 1. November stattfinden. Die US-Regierung beschloss, dass die Wahl immer am Dienstag nach dem ersten November-Montag stattfindet.

USA-Wahl: Warum wird im November gewählt?

Die US-Regierung entschied sich für den November als Wahlmonat, da dies der bäuerlichen Bevölkerung am leichtesten fiel. Denn für alle Bauern, Landarbeiter und Farmer galt, dass sie ihre Ernte im November eingefahren und sich auf den Winter vorbereitet hatten. Auf den Farmen standen somit keine größeren Arbeiten an. Gleichzeitig war das Herbstwetter noch relativ wild. Erst wenige Wochen später – im Winter – musste mit Schneestürmen gerechnet werden.

Im Winter wären einige Menschen eingeschneit worden. Dies hätte bedeutet, dass sie es nicht zum nächsten Wahllokal geschafft hätten. Deswegen sollte die Wahl nicht zwischen Ende November und Ende März stattfinden.

Im Frühjahr und Sommer waren die Bauern und Landarbeiten dann auf und mit ihren Feldern beschäftigt. Weswegen eine Wahl im Frühjahr oder Sommer ebenso ungünstig gewesen wäre.

US-Wahl: Wie war es vor 1845?

Vor 1845 gab es keinen einheitlichen Wahltag.

Beispiele:

Die Wahl 1844 fand vom 1. November bis 4. Dezember 1844 statt.
Die Wahl 1840 fand zwischend em 30. Oktober und 2. Dezember 1840 statt.

Was bedeutet Votepocalypse / Wahlapokalypse? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der englische Ausdruck „Votepocalypse“ und der deutsche Ausdruck „Wahlapokalypse“ sind Übertreibungen. Werden sie im Kontext des Wortes „Apokalypse“ interpretiert, so bedeuten „Votepocalypse“ und „Wahlapokalypse“ dass die Welt nach einer politischen Wahl untergehen wird.

Was bedeutet Votepocalypse / Wahlapokalypse? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Ausdruck „Wahlapokalypse“ kann aber auch so interpretiert werden, dass ein Wahlergebnis dazu führt bzw. führen wird, dass die bisherige Welt enden wird. In diesem Sinne endet die bisher bekannte Welt und wird durch eine neue Welt ersetzt. Die Normalität ändert sich. (Siehe auch: Neue Normalität)

Für jemanden kann das Ergebnis einer Wahl eine „Wahlapokalypse“ („Votepocalypse“) sein, wenn ein nicht-gemochter Kandidat gewonnen oder eine Partei, die abgelehnt wird, viele Stimmen erhalten hat. Hier kann jemand seine Art zu leben bedroht sehen, denn der nicht-gemochte Kandidat oder die abgelehnte Partei können das politische und gesellschaftliche Klima verändern.

Aus gesellschaftlicher Perspektive kann das Ergebnis einer Wahl eine „Wahlapokalypse“ sein, wenn viele Menschen gegen das Wahlergebnis beginnen zu demonstrieren und zu protestieren, was auch in Ausschreitungen oder Krawall münden kann. Ausschreitungen und Krawall sind von Gewalt gegen Polizisten, Brandstiftung, Zerstörung und Plünderungen von Läden sowie Geschäften begleitet. Diese Taten führen dazu, dass die allgemeine Sicherheit sinkt und das Wohlstand vernichtet werden.

Votepocalypse / Wahlapokalypse: Bedeutung, Beispiele, Erklärung

Für Parteien kann eine Wahl eine Wahlapokalypse sein, wenn sie viele Stimmen verlieren oder so wenige Stimmen erhalten, dass sie aus einem Parlament gewählt werden/werden. (In Deutschland hat die Partei dann die 5-Prozent-Hürde nicht geschafft. Beispiel: Bei der Bundestagswahl 2013 flog die FDP aus dem deutschen Bundestag. Sie war seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Bundestag vertreten.)

Für Unternehmen und die Wirtschaft kann eine Wahl zu einer Wahlapokalypse werden, wenn eine neue Regierung ihre Wirtschaftspolitik ändert. Dies führt dazu, dass sich Gleichgewichte, Vorteile und Nachteile auf dem nationalen und/oder internationalen Markt verschieben. An der Börse macht sich eine Wahlapokalypse durch das Absinken der Kurse bemerkbar.

Nachbarländer können eine Wahl als „Wahlapokalypse“ bewerten, wenn sie glauben, dass die neue Regierung ihre Außen- und/oder Handelspolitik ihnen gegenüber ändern wird.

Ferner kann eine Wahl eine Wahlapokalypse sein, wenn ein nicht-gemochter Kandidat oder eine abgelehnte Partei nicht abgewählt wurde und weiterregieren darf.

„Votepocalypse“ ist ein Kofferwort aus den Worten „Vote“ und „apocalypse“. Die deutsche Übersetzung ist ein zusammengesetztes Substantiv, dass sich aus den Worten „Wahl“ und „Apokalypse“ zusammensetzt.

Was ist Virtue Signalling? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Virtue Signalling“ wird ein Verhalten bezeichnet mit welchem jemand öffentlich die eigene Tugendhaftigkeit darstellen möchte und zeigen möchte, wie moralisch gut (und moralisch überlegen) die Person doch ist.

In Kürze: Beim „Virtue Signalling“ möchte jemand zeigen, dass er oder sie ein moralisch guter Mensch.

Eine deutsche Übersetzung für „Virtue Signalling“ kann z.B. „Tugendprahlerei“ sein.

Was bedeutet Virtue Signalling auf deutsch? Übersetzung, Bedeutung

Für die Wortkonstruktion „Virtue Signalling“ gibt es noch keine einheitliche deutsche Übersetzung. Das englische Wort „Virtue“ bedeutet „Tugend“ oder auch „Tugendhaftigkeit“. „Signaling“ kommt dagegen vom englischen Verb „to signal“ und lässt sich im Deutschen übersetzen mit „signalisieren“, „aufzeigen“ oder auch „zur Schau stellen“.

Würde man beide Worte zusammen übersetzten, würde „Virtue Signalling“ also so viel wie „Das Aufzeigen von Tugenden“ heißen. Aus Ermangelung besserer Übersetzungen wird es manchmal als „Tugendprahlerei“ oder „Tugendsignalisierung“ übersetzt.

Die Bezeichnung „Virtue Signalling“ ist im deutschen Sprachraum noch nicht allzu gebräuchlich. Im englischen Sprachraum ist sie seit Anfang der 2000er Jahre verbreitet. Richtig populär wurde die Bezeichnung allerdings erst 2015 durch den britischen Journalisten James Bartholomew.

In der deutschen Sprache sind beide Schreibweisen „Virtue Signalling“ und „Virtue Signalling“ verbreitet. Die korrekte englische Schreibweise ist „Virtue Signalling“ (mit doppel L).

Was ist Virtue Signalling? Bedeutung, Definition, Erklärung

“Virtue Signalling” bezeichnet ein Verhalten, bei dem Menschen einen bestimmten moralischen Standpunkt darstellen, weil sie dafür Aufmerksamkeit und Anerkennung haben möchten, auch wenn sie nicht tatsächlich hinter dem Standpunkt stehen. Als Beispiel dafür werden gerne Youtuber und Instagram-Nutzer genommen, die sich auf aktuelle soziale oder politische Trends stürzen. Nach den Ausschreitungen in Amerika haben diese Nutzer ihre Profilbilder kurzzeitig zu “Black Lives Matter” geändert, weil sie dadurch mehr Klicks erzielen wollten. Tatsächlich vertreten die Nutzer aber die Dinge nicht, für die sie sich beim “Virtue Signalling” starkmachen. Sie folgen lediglich dem aktuellen Trend.

Wo ist “Virtue Signalling” eher verbreitet?

Der Begriff des “Virtue Signalling” wird hauptsächlich in englischen Medien verwendet. Amerikanische Konservative nutzen den Begriff verstärkt, wenn sie liberale und linke Politiker kritisieren wollen. So werfen die Republikaner beispielsweise den Demokraten öfter “Virtue Signalling” vor, weil sie der Meinung sind, dass die Darstellung der Vertretung der Volksinteressen von Demokraten nur ein Vorwand ist.

Andere Personen wie der dänische Autor Bjørn Lomborg nutzen den Begriff dagegen für individuelle Gruppen von Personen. Für Lomborg betreiben alle Vegetarier “Virtue Signalling”, weil sie damit prahlen, dass sie kein Fleisch essen.

Der Begriff „Virtue Signalling“ in der Kritik

Viele Autoren und Journalisten kritisieren den Begriff “Virtue Signalling” als eine bequeme Art der Anklage. Man würde dadurch automatisch vermitteln, dass eine Person, die “Virtue Signalling” betreibt, von der aktuellen Situation keine Ahnung hat. Dabei würde man sich selbst als aufgeklärt und informiert darstellen.

Der Philosophieprofessor Neil Levy bezeichnet diese Art der Kritik allerdings auch als “Virtue Signalling”. Indem man Kritik an dem Verhalten äußert, würde man sich selbst gleichzeitig als besser und erhabener darstellen.

Virtue Signalling: Vergleichbare Begriffe im Deutschen

“Virtue Signalling” ist ein Begriff, den hauptsächlich Journalisten und Reporter verwenden. Er ist nicht so griffig und schwer zu interpretieren. Für die Erklärung der Bezeichnung werden darum oft andere Begriffe verwendet, die auch ein breites Publikum leichter verstehen könnte. Dabei fällt oft die Bezeichnung “Political Correctness”, die sich als “Politisch korrektes Verhalten” übersetzen lässt und prinzipiell das gleiche wie “Virtue Signalling” aussagt. Bei der “Political Correctness” verhalten sich Menschen nach bestimmten politischen oder sozialen Vorgaben und stellen das auch zur Schau.

Im deutschen Sprachraum ist dagegen der Begriff “Scheinheiligkeit” am ehesten geeignet, um “Virtue Signalling” zu beschreiben. Denn auch bei der Scheinheiligkeit gibt man ein bestimmtes Verhalten vor, ohne es wirklich aus Überzeugung zu betreiben.

Mindestlohn 2021: Höhe Brutto und Netto


Der gesetzliche Mindestlohn betrug in Deutschland vom 1. Januar 2021 bis zum 30. Juni 2021 9,50 Euro brutto pro Stunde. Zum 1. Juli 2021 wurde der Mindestlohn auf 9,60 Euro brutto pro Stunde erhöht.

Der Mindestlohn von 9,82 Euro brutto pro Stunde gilt vom 1. Januar 2022 bis zum 30. Juni 2022. Ab dem 1. Juli 2022 bis 31. Dezember 2022 galt ein Mindestlohn von 10,45 Euro brutto pro Stunde.

Die Mindestlohnhöhen und -zeiträume beschloss das Bundeskabinett am 28. Oktober 2020.

Mehr über 12 Euro Mindestlohn erfährst du hier und den Mindestlohn 2022 erfährst du hier. Über den Mindestlohn 2023 erfährst du hier mehr.

Wie viel ist Mindestlohn 2021 gestiegen?

Der gesetzliche Mindestlohn betrug im Jahr 2020 9,35 Euro brutto pro Stunde. Der neue Mindestlohn von 9,60 Euro brutto pro Stunde, der in der zweiten Hälfe des Jahres 2021 galt, stellt eine Steigerung um 0,25 Euro brutto pro Stunde bzw. 2,67 Prozent dar.

Die Steigerung des Mindestlohns von 9,60 auf 9,82 Euro brutto pro Stunde stellte eine Steigerung von 0,22 Euro brutto pro Stunde dar bzw. von 2,29 Prozent.

Steigt der Mindestlohn von 9,82 auf 10,45 Euro brutto pro Stunde (ab dem 1. Juli 2022) so steigt der Mindestlohn pro Stunde um 0,63 Euro bzw. 6,42 Prozent.

Mindestlohn im Monat – brutto und netto

Das Mindestlohn-Brutto-Gehalt betrug in Deutschland zwischen dem 1. Juli und 31. Dezember 2021 1.664 Euro brutto bei einem Mindestlohn von 9,60 Euro brutto pro Stunde. (Zum Vergleich das Mindestlohn-Brutto-Gehalt betrug im Jahr 2020 1.621 Euro brutto. Damit steigt der Mindestlohn um 43 Euro brutto pro Monat.)

Das Mindestlohn-Brutto-Gehalt betrug in Deutschland zwischen dem 1. Januar 2022 und 30. Juni 2022 1.702 Euro brutto bei einem Mindestlohn von 9,82 Euro brutto pro Stunde. (Damit stieg der monatliche Mindestlohn im Vergleich zum vorherigen Zeitraum um 38 Euro brutto.)

Das Mindestlohn-Brutto-Gehalt betrug in Deutschland ab dem 1. Juli 2022 1.811 Euro brutto bei einem Mindestlohn von 10,45 Euro brutto pro Stunde. (Damit stieg der monatliche Mindestlohn im Vergleich zum vorherigen Zeitraum um 109 Euro brutto an.)

Achtung: Im hier gelisteten Mindestlohn fehlen Einmalzahlungen, Sonderzahlungen, Sondergelder, Zuschläge und Zahlungen für Überstunden oder Sondernschichten.

Wie wird der Brutto-Mindestlohn pro Monat errechnet?

Der Brutto-Mindestlohn pro Monat wird mit dem Durchschnittswert von 173,33 Arbeitsstunden pro Monat errechnet. Dieser Durchschnittswert wurde ermittelt, da nicht alle Monate gleich viele Arbeitstage haben und die Anzahl der monatlichen Arbeitstage variiert. (Hier werden Feiertage und Urlaube berücksichtigt.)

Mindestlohn: Wie hoch ist das Netto?

Vom Brutto-Mindestlohn werden Steuern, Versicherungen und Abgaben abgezogen. (Bsp.: Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Einkommensteuer, eventuell Kirchensteuer)

Die Abgaben sind höchst individuell. Sie unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Sie unterscheiden sich nach der aktuellen Lebenssituation. Ob jemand Kinder hat und/oder verheiratet ist, spielt hier eine Rolle. Denn bestimmte Lebensverhältnisse bieten bestimmte Frebeträge. Daher kann ein einheitlicher Netto-Mindestlohn explizit geäußert werden.

Aber eine Netto-Mindestlohn-Spanne kann definiert werden. Diese beträgt bei einem Mindeststundenlohn von 9,60 rund 1.140 bis 1.340 Euro Netto. Bei einem Mindeststundenlohn von 9,82 Euro brutto kann der Netto-Monatslohn rund 1.160 bis 1.360 betragen. Beim Mindeststundenlohn von 10,45 Euro (brutto) kann der Netto-Mindestlohn im Monat 1.210 bis 1.410 Euro betragen. (Diese Zahlungen sind nur Schätzungen. Wenn Sie Ihr Netto ganz genau wissen wollen, so werfen Sie einen Blick auf Ihre Lohnabrechnung!)

Für wen gilt der gesetzliche Mindestlohn nicht?

Für folgende Personengruppen gilt der gesetzliche Mindestlohn NICHT:

  • Jugendliche unter 18 Jahre ohne abgeschlossene Ausbildung
  • Auszubildende – egal wie alt
  • Langzeitarbeitslose – in den ersten sechs Monaten einer neuen Beschäftigung gilt der Mindestlohn nicht
  • Teilnehmer an einer Arbeitsförderungsmaßnahme
  • Praktikanten, die ein Pflichtpraktikum absolvieren
  • Prakitkanten deren Praktikum kürzer als drei Monate ist
  • Personen, die freiwilligen Dienst leisten
  • Jugendliche, die an einer Einstiegsqualifizierung oder Berufsbildungvorbereitung teilnehmen
  • Ehrenamtliche
  • Menschen mit Behinderungen in einem arbeitnehmerähnlichen Verhältnis

Entwicklung: Mindestlohn in Deutschland

  • 2015: 8,50 Euro pro Stunde brutto – 1473 Euro pro Monat brutto
  • 2016: 8,50 Euro pro Stunde brutto – 1473 Euro pro Monat brutto
  • 2017: 8,84 Euro pro Stunde brutto – 1532 Euro pro Monat brutto
  • 2018: 8,84 Euro pro Stunde brutto – 1532 Euro pro Monat brutto
  • 2019: 9,19 Euro pro Stunde brutto – 1593 Euro pro Monat brutto
  • 2020: 9,35 Euro pro Stunde brutto – 1621 Euro pro Monat brutto
  • 2021 1. Hälfte: 9,50 Euro pro Stunde brutto – 1646 Euro pro Monat brutto
  • 2021 2. Häfte: 9,60 Euro pro Stunde brutto – 1664 Euro pro Monat brutto
  • 2022 1. Häfte: 9,82 Euro pro Stunde brutto – 1702 Euro pro Monat brutto
  • 2022 2. Hälfte: 10,45  Euro pro Stunde brutto – 1811 Euro pro Monat brutto

Übrigens: Der Durchschnittsstundenlohn liegt in Deutschland bei 19,76 Euro pro Stunde brutto.

Wer entscheidet über den Mindestlohn?

In Deutschland gibt die Mindestlohnkommission eine Empfehlung an die Bundesregierung für die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns. Dieser Empfehlung kann die Bundesregierung folgen, muss es aber nicht. (Bisher ist die Bundesregierung dieser Empfehlung gefolgt.)

Der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist der Empfehlung der Mindestlohnkommission für die Mindestlohnhöhen in den Jahren 2021 und 2022 gefolgt.

In der Mindestlohnkommission sitzen drei Arbeitgebervertreter, drei Gewerkschafter, ein Vorsitzender (oder eine Vorsitzende) und zwei wissenschaftlische Berater ohne Stimmrecht.

Die Mindestlohnkommission orientiert ihre Empfehlungen an Lohnentwicklung in Deutschland, an der Entwicklung der Tariflöhne und am Tarifindex.

Würfelarmin: Wie und warum Armin Laschet den Spottnamen erhielt


Der CDU-Politiker Armin Laschet wurde auch scherzhaft „Würfelarmin“ genannt. Diesen Spottnamen erhielt er im Jahr 2015 nach dem öffentlich wurde, dass er Klausurnoten „rekonstruierte“, weil Klausuren verloren gegangen waren.

Würfelarmin: Wie und warum Armin Laschet den Spottnamen erhielt

Armin Laschet war im Jahr 2014 Lehrbeauftragter an der RWTH Aachen. Er leitete ein einwöchiges Blockseminar zum Thema „Europa in der Berliner Politik“ im Masterstudiengang für Europastudien. In diesem Seminar schrieben seine Studenten Klausuren, die verloren gingen. Armin Laschet erklärte später, dass die Klausuren auf dem Postweg verloren gegangen sein sollen. Armin Laschets genaue Formulierung war „auf dem Postweg abhandengekommen“.

Als Reaktion auf die verlorenen Klausuren „rekonstruierte“ Armin Laschet die Noten für die Studenten. Nach eigenen Aussagen hatten Armin Laschet und seine Co-Korrektorin zu jeder Klausur Notizen angefertigt. Diese Notizen sollen dann die Grundlage für Notenvergabe gebildet haben. Jedoch bewertete Armin Laschet auch Studenten, die die Klausur gar nicht mitgeschrieben hatten und ein Student, der die Klausur mitgeschrieben haben soll, erhielt keine Note. Dieser Umstand führte letztlich dazu, dass seine Notenvergabe und sein Versuch die verlorenen Klausuren zu verschleiern aufflog. In Folge war Armin Laschets akademische Glaubwürdigkeit erschüttet und er musste von seiner Lehrtätigkeit zurücktreten.

Böse Zungen sprachen davon, dass Armin Laschet die Noten gewürfelt haben soll.

Gegenüber Welt teilte die RWTH mit, dass keine Seminar- und Klausur-Teilnehmerliste vorliegt und so nicht festgestellt werden kann, wie viele Studenten am Seminar und an der Klausur teilgenommen haben.

Die vergebenen Noten in der Klausur wurden annuliert.

Würfeln mit Armin: Erstelle deinen eigenen Pandemieplan!

Am 6. April wurde in der Internet-Community reddit.de/r/de eine Scherz-Spiel-Idee als Spott und Häme auf Armin Laschet veröffentlicht.

Es wurde das fiktive Spiel „Würfeln mit Armin“ vorgestellt. Sie finden das Spiel als Grafik hier.

Inhalt des Spiels ist es, dass ein Pandemieplan erwürfelt werden sollte. Dafür sollten Spieler mehrere Runden würfeln.

In der ersten Runde wurde erwürfelt wie lange die Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen dauern soll. In der zweiten Runde wird erwürfelt, ob der Pandemieplan Tage, Wochen, Monate oder x-fach dauern soll.

In der dritten Runde wurde ein Adjektiv für die Eindämmungsmaßnahme erwürfelt. Zur Wahl standen: hart, sofort, optional, intransparent, alternativlos oder unumkehrbar.

In der vierten Runde durfte dann der erste Teil der Bezeichnung ausgewählt werden. Es standen folgende Ausdrücke zur Wahl: Wellenbrecher-, Brücken-, Treppen-, Wende-, Impf- oder Ehren-.

In der fünften Runde wurde dann der zweite und letzte Teil der Bezeichnung ausgewürfelt. Folgende Ausdrücke standen zur Wahl: Lockdown, Stopp, Maßnahme, Kampagane, Sprint oder Matrix.

In der sechsten Runde wurde dann ausgewürfelt wie lange die Pandemie-Eindämmungsmaßnahme dauern soll. Entweder bis zum Sommer, bis auf Weiteres, bis zur Bundestagswahl, bis 2030, bis nach den Abiturprüfungen oder bis in die Puppen.

In der siebten Runde wurde eine bedingte Formulierung erwürfelt. Zur Wahl standen: sofort, nachhaltig, allmählich, unausweichlich, wirtschaftsschonend oder willkürlich.

Die achte und vorletzte Runde diente dazu eine weitere Wirkung der Maßnahme zu beschreiben: Senkung, Steigerung, Beendigung, Halbierung, Vernichtung oder Beschönigung.

Die neunte Runde ist die letzte Runde. Hier wird erwürfelt, was die Pandemie-Eindämmungsmaßnahme wirklich bringen soll. Diese sollte betreffen: Infektionszahlen, private Treffen, Wirtschaftsleistung, Wahlprognosen, dritte Welle oder die Bundeskanzlerin.

Würfeln mit Armin: Erstelle deinen eigenen Pandemieplan! – Kommentar

Die Redaktion von BedeutungOnline.de hat mal gewürfelt und folgendes kam dabei heraus:

„Was wir jetzt brauchen, ist ein sechsmonatiger unumkehrbarer Wende-Sprint bis zum Sommer zur willkürlichen Vernichtung der Wahlprognosen.“ (Begeistert war die Redaktion nicht, aber sehr unterhalten.)

Das Scherz-Spiel „Würfeln mit Armin: Erstelle deinen eigenen Pandemieplan!“ ist ein Ausdruck für die Unzufriedenheit mit Politikern. Es ist Ausdruck für die Unzufriedenheit dass Politiker sich oft in Worten und Phrasen verlieren, aber nicht ins richtige Handeln kommen oder inkonsequent handeln.

Was bedeutet CoviDDR / DDR 2.0? Bedeutung, Definition, Erklärung


„CoviDDR“ ist ein politisches Schlagwort und ein Kofferwort, dass sich aus den Worten „Covid-19“ und „DDR“ zusammensetzt.

„DDR 2.0“ ist ein weiteres politisches Schlagwort.

Beide politischen Begriffen „CoviDDR“ und „DDR 2.0“ kritisieren totalitäre und freiheitsbeschränkende Tendenzen.

Was bedeutet „CoviDDR“ / DDR 2.0? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Wort „CoviDDR“ kann im Kontext seiner Ursprungsbegriffe (Covid-19 und DDR) so interpretiert werden, dass die politische Reaktion (der deutschen Bundesregierung) auf die Anwesenheit und Bedrohungslage durch das Coronavirus (Covid-19) dazu führt, dass Freiheits- und Bürgerrechte im Namen der Sicherheit eingeschränkt werden – und dies einige an die Zustände in der DDR erinnert. In der DDR gab es nur eingeschränkte Bürger- und Freiheitsrechte. (Während der Coronakrise wurden unter anderem das Versammlungsrecht, die Reisefreiheit und die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Auch wird der staatliche Zwang zum Maskentragen kritisiert.)

Das Wort „CoviDDR“ kann auch so interpretiert werden, dass in der Coronakrise Organe des Rechtsstaat teilweise ihre Kontrollfunktionen verlieren, nicht erfüllen oder übergangen werden, so dass die Regierung – ohne Parlament, Widerspruch oder Opposition – regieren kann – wie in der DDR. (Hier muss angemerkt werden, dass die Judikative in Deutschland freiheitseinschränkende Verordnungen der Regierung teilweise aufgehoben hat. Siehe: Beherbergungsverbot – In einer Dikatatur wäre dies nicht geschehen.)

Auch kann in der Coronakrise der Umgang mit Widerspruch, Uneindeutigkeiten, Demonstranten und Gegnern der staatlichen Eindämmungsmaßnahmen kritisiert werden. Gegner und Kritiker der staatlichen Eindämmungsmaßnahmen (werden durch die Medien) als „Covidioten“ verunglimpft oder als „Maskenmuffel“ bezeichnet. (In einer Diktatur ist die Verunglimpfung von Kritikern, Gegner und Demonstranten auch üblich, jedoch hört es da nicht auf. In einer Diktatur werden Kritiker, Gegner und Demonstranten auch inhaftiert oder „weggesperrt“. Im demokratischen Rechtsstaat, der Deutschland ist, schützt die Polizei das Demonstrationsrecht von Gegner und Kritikern der Regierung.)

Auch erinnert in der Coronakrise die Aufforderung so mancher Politiker, dass Nachbarn und Menschen Verstöße gegen die Pandamie-Eindämmungsmaßnahmen melden sollen, an Denunziantentum wie es eben in einer Dikatur üblich ist. Hierbei wird das Ziel verfolgt, Abweichler zu erkennen, zu bestrafen und wieder dazuzubringen sich an die staatlich verordneten Regeln zu halten.

Siehe auch: Was bedeutet Plandemie? Was ist eine Virokratie?

Was bedeutet „DDR 2.0“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Auch das politische Schlagwort „DDR 2.0“ geht in die gleiche Richtung wie „CoviDDR“. Das Wort „DDR 2.0“ kann so verstanden werden, dass die heutige (2020) Situation der wegen dem Coronavirus eingeschränkten Bürger- und Freiheitsrechte in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) an die eingeschränkten Bürgerrechte der DDR erinnert.

Der Ausdruck „DDR 2.0“ kann breiter interpretiert werden. So kann z.B. die Cancel Culture ein Hinweis darauf sein, dass der Meinungskorridor sich verengt und damit der Meinungspluralismus verschwindet. Dies führt dazu, dass manche Meinung (moralisch) entwertet, bekämpft und nicht mehr gehört bzw. diskutiert werden. Dies erinnert an eine Diktatur, in der es erwünschte und unerwünschte Meinungen gibt.

Fazit: CoviDDR / DDR 2.0

Ja, Freiheits- und Bürgerrechte wurden während der Coronakrise eingeschränkt. Dass dies teils sehr leichtfertig geschah, ist zu kritieren. Jedoch funktioniert die Judikative in Deutschland. Klagen dürfen eingereicht werden und deutsche Gerichte haben im Jahr 2020 wiederholt bewiesen, dass sie im Sinne des Grundgesetz (und der Freiheit) entscheiden.

Die eigene Meinung darf weiterhin geäußert werden. Es erfolgt keine staatliche Zensur. Nur, wer seine Meinung äußert, muss den Gegenwind von anderen aushalten.

Dass Demonstrationen gegen die staatlichen Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen im Jahr 2020 stattfanden, ist ein Beleg dafür, dass der Rechtsstaat funktioniert. In einer Diktatur wären Gegendemonstrationen nie zugelassen wurden. Hier in Deutschland schützt die Polizei das Versammlungs- und Demonstrationsrecht von Kritikern bis Gegnern der Regierung.

Was ist Ambiguitätstoleranz? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ambiguitätstoleranz bedeutet, dass Menschen mehrdeutige oder widersprüchliche Aussagen, Handlungen und Informationen aushalten.

Was ist Ambiguitätstoleranz? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ambiguitätstoleranz wird auch „Individuelle Toleranz oder „Intoleranz gegenüber Ambiguität“ genannt.

Individuelle Toleranz oder „Intoleranz gegenüber Ambiguität“ ist ein psychologisches Konstrukt zur Beschreibung der Beziehungen, die Personen zu zwei- oder mehrdeutigen Reizen und Ereignissen haben.

Menschen mit Ambiguitätstoleranz betrachten derartige Reize eher auf neutrale, offene und tolerante Weise, während Menschen mit Ambiguitätsintoleranz diese eher als Bedrohung einschätzen und empfinden. Speziell angesichts der heutzutage oft und vielfach konstatierten sowie auch beklagten Vielschichtigkeit und Unübersichtlichkeit aller möglichen Lebensbereiche wird das Konzept der Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz häufig genutzt, um den stark unterschiedlichen bis konträren Umgang von Menschen etwa mit persönlichen Schicksalsschlägen, riskanten politischen Entwicklungen und Ereignissen sowie auch Naturkatastrophen besser zu verstehen.

Erste Studien zur Ambiguitätstoleranz

Als maßgebliche Pionierin und Forscherin zum Themenkomplex Toleranz und Intoleranz gegenüber Ambiguität gilt die österreichisch-amerikanische Psychologin und Analytikerin Else Frenkel-Brunswik (1908-1958), die den Begriff Ambiguitätstoleranz erstmals 1949 im Zusammenhang mit ihren Studien zu Ethnozentrismus bei Kindern in die wissenschaftliche Debatte eingeführt hat.

Mit ihren damaligen, nicht zuletzt vom Eindruck des Rassenwahns der Nazis in Deutschland inspirierten Studien wollte sie herausfinden, ob und in welchem Ausmaß Kinder mit ethnischen oder rassistischen Vorurteilen generell Ambiguität im Sinne von Mehrdeutigkeit sowie zweideutige Reize oder Situationen stärker ablehnen als ihre Altersgenossen ohne bzw. weniger Vorurteilen. Sie untersuchte dabei Kinder, die in einem Test viele oder wenige Vorurteile zeigten, und studierte dann deren Reaktionen auf eine definitiv zweideutig interpretierbare Figur in Form einer Scheibe. Als Hypothese wurde von denjenigen Kindern mit vielen Vorurteile erwartet, dass sie länger bräuchten, um auf diese Form zu reagieren und dass sie ihre Reaktion und Perspektive danach vermutlich weniger wahrscheinlich ändern würden.

Die öffentliche Rezeption und Reaktion von Elde Frenkel-Brunswiks Erkenntnissen, denen zufolge tatsächlich eine solche Verbindung zwischen der individuellen Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz mit der akzeptierenden oder ablehnenden und autoritären sowie negativen Einstellung gegenüber Ethnozentrismus und fremden Kulturen existiert, erfolgt und erfolgt bis heute ähnlich „ambivalent“ wie die Mechanik der Ambiguitätstoleranz selbst. Zum einen wurde und wird der These im Zusammenhang mit den Feldern Politik und Psychologie bei Autoritarismus, Dichotomie und „Schwarz-Weiß-Denken“ Erkenntnisgewinn zugestanden. In der Forschung zur Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz bei autoritären Persönlichkeiten vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren versuchten Wissenschaftler eine bessere und genauere Definition dessen zu erlangen, was eine autoritäre Persönlichkeit im Einzelnen und charakteristisch in der Summe ihrer speziellen Eigenschaften eigentlich ausmacht. So neigen derartige Persönlichkeiten zum Bedürfnis nach Sicherheit, zur Notwendigkeit der konträren Kategorisierung und Unfähigkeit, gute und schlechte Eigenschaften in derselben Person gleichzeitig und als gleichwertig zu akzeptieren. Darüber hinaus zeigen sich häufig Ablehnung des Andersartigen, Neuen, Innovativen, Ungewöhnlichen und Unbekannten bei Bevorzugung von Vertrautem und die Beibehaltung frühzeitiger und endgültiger Lösungen.

Ambiguitätstoleranz zeigt sich sowohl in der Eigensicht als auch der Einschätzung anderer

Ebenso werden sozial unerwünschte Eigenschaften wie aggressiv, ängstlich und autoritär, dogmatisch, engstirnig und ethnisch voreingenommen, streng bestrafend sowie starr und unkreativ als Anzeichen individueller Intoleranz gegenüber Ambiguität und Mehrdeutigkeit klassifiziert. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Menschen mit Ambiguitätstoleranz generell durch größere Aufgeschlossenheit, Flexibilität und Neugierde sowie Ausgeglichenheit und die Fähigkeit aus, gegensätzliche, widersprüchliche und/oder auf den ersten Blick unklare Eigenschaften, Informationen sowie Situationen sowohl einfacher, besser und schneller zu ertragen sowie zu verstehen, als auch derartige Umstände weniger zu fürchten oder sogar herbei zu sehnen. Vereinfacht lässt sich Ambiguitätstoleranz also auch als belastbare und stabile Persönlichkeitseigenschaft werten, die ein gefestigtes Verhältnis zwischen eigenen und fremden Rollenerwartungen sowie Rollenentwürfen für sich gefunden hat und somit auch Rollenkonflikte in sich selbst sowie bei anderen graduell tolerieren kann. Eine solche Eigenschaft ist jedoch niemals absolut. D.h. ein Individuum mit Ambiguitätstoleranz ist sich seiner eigenen wie auch den Widersprüchen bei anderen zwar weitgehend bewusst und kann mit diesen bis zu einem gewissen, jeweils unterschiedlich gelagerten Punkt auch gut leben, ohne sich unwohl zu fühlen, toleriert deshalb aber nicht auch automatisch sämtliche Gegensätzlichkeiten in seinem persönlichen Umfeld und seiner Lebenswirklichkeit.

Ambiguitätstoleranz: Spätere Studien konzentrierten sich auf Berufe, Begabungen und Befähigungen

Genauso wenig ist individuelle Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz bei Menschen total und jeweils in „Reinkultur“ vorhanden, man ist vielmehr gegenüber anderen Personen sowie in bestimmten Situationen in Abhängigkeit von der restlichen eigenen Persönlichkeitsstruktur mehr oder weniger tolerant bzw. intolerant in Bezug auf Ambiguität und Mehrdeutigkeit. In der psychologischen Forschung wird das ursprüngliche, oftmals als zu simpel kritisierte Konzept der Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz heutzutage auch deutlich differenzierter als früher betrachtet. Somit liegt der aktuelle Schwerpunkt auch nicht mehr ausschließlich bei der Konzentration auf die Wesensmerkmale autoritärer Persönlichkeiten, sondern eher bei der Beurteilung bestimmter, auch beruflicher Begabungen und Befähigungen, die mit der jeweiligen Ausprägung von Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz einhergehen können.

Im Bereich Persönlichkeitspsychologie hat 1980 eine in den USA viel beachtete Studie zur Ambiguitätstoleranz bei Studenten recht unterschiedlicher Fachrichtungen gezeigt, dass Kunststudenten eine höhere Ambiguitätstoleranz als Wirtschaftsstudenten aufwiesen, was als Korrelation oder sogar Kausalzusammenhang zwischen dieser und Kreativität gewertet wurde.

Toleranz oder Intoleranz gegenüber Ambiguität und Mehrdeutigkeit zeigt sich früh

Im Rahmen von Langzeitstudien im Bereich der Entwicklungspsychologie von weiblichen und männlichen Kindern und Jugendlichen stellten Forscher schon Ende der 1970er-Jahre fest, dass männliche Probanden mit Intoleranz gegenüber Ambiguität und Mehrdeutigkeit im Alter zwischen ca. 4 bis 5 Jahren auch mit 7 Jahren messbar ängstlicher und kognitiv weniger effektiv waren sowie stärker an Strukturen hingen, als weibliche Probanden, die zuvor vergleichbare Werte bei Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz gezeigt hatten. Ob und inwiefern solche Erkenntnisse sich in das mittlerweile als gesichert geltende Bild von der relativ schnelleren kognitiven Entwicklung von Mädchen im Vergleich zu Jungen einfügen, bleibt aber bislang noch unklar und bedarf weiterer Untersuchungen. Im Rahmen der Sozialpsychologie wurde und wird das Konzept der Ambiguitätstoleranz bzw. Intoleranz genutzt, um generell Beziehungen zu sich selbst und anderen zu erforschen. Thematische Schwerpunkte in diesem Bereich sind vor allem die jeweilige Interaktion mit der eigenen und fremden ethnischen oder rassischen Identität, der partnerschaftlichen und ehelichen Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit sowie dem Umgang mit Schwangerschaft bei Frauen.

Hohe Ambiguitätsintoleranz kann mitunter auch Depressionen nach sich ziehen

Bei Studien zur psychischen Gesundheit hat sich wiederum gezeigt, dass eine individuell stark ausgeprägte Ambiguitätsintoleranz die Erstgenannte langfristig mitunter maßgeblich beeinträchtigen kann. Eine intensive diesbezügliche Intoleranz kann somit als Art kognitive Schwachstelle dienen, die in Verbindung mit belastenden Lebensereignissen aller Art und negativem Grübeln zu Depressionen führen kann. Menschen mit Ambiguitätsintoleranz neigen häufig dazu, die Welt als fest gefügt, konkret und unveränderlich zu betrachten und diese Sichtweise störenden Ereignisse vorschnell ablehnend und abwertend sowie für ihre eigene Situation als übertrieben negativ einzustufen. Solche lediglich vermeintlich sicheren Einschätzungen betreffs der generellen Negativität unvorhergesehener Ereignisse kann auch als Anzeichen und Vorhersage für Depressionen klassifiziert

Was bedeutet Genderwahnsinn / Gendergaga? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ sind abwertende Bezeichnungen für Geschlechtergleichstellungsideen und -maßnahmen, die als falsch, unsachlich oder übertrieben empfunden werden.

Durch die Verbindung des Begriffs „Gender“ mit den Begriffen „Wahnsinn“ und „Gaga“ sollen Gender-Maßnahmen als verrückt, sinnlos, seltsam, wirr und jenseits der Normalität, Vernunft oder Realität dargestellt (geframt) werden. (Siehe auch: Framing)

Was bedeutet Genderwahnsinn / Gendergaga? Bedeutung, Definition, Erklärung

Als „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ sollen unter anderem folgende Ideen, Maßnahmen und Initiativen als nutzlos, falsch und übertrieben gekennzeichnet werden:

  • Sprachliche Reformen für die Ansprache verschiedener Personen (Siehe: Gendersternchen, jemensch)
  • Sprachliche Reformen für mehr Geschlechtergerechtigkeit
  • Sprachliche Reformen für eine inklusive und/oder geschlechtsneutrale Sprache
  • Sprachverbote und neue Sprachregeln (Siehe: Sprachpolizei)
  • Bemühungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung aller Geschlechter
  • Gender-Aufklärung für Kinder
  • Gender Pay Gap
  • Gender-Wissenschaften (Gender-Studies)
  • Gleichstellungs- und Gender-Forschungs-Projekte
  • Kritik an Rollenbildern und Stereotypen
  • Erkennen von Diskriminierungen (Ableismus, Colorismus, Rassismus, Alltagsrassismus,…)
  • Quotenregelungen für Frauen und/oder Minderheiten (z.B. Parität)
  • Gesetzesentwürfe im Femininum
  • Maßnahmen wie gegenderte Ampelfiguren und Gender-neutrale Toiletten

Die Ausdrücke „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ werden in konservativen und rechten Kreisen verwendet.

Wahre Vorwürfe? Genderwahnsinn und Gendergaga

Mit den Ausdrücken „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ werden Geschlechter- und Diskriminierungs-Debatten als abgehoben, weltfremd und fern der Lebensrealitäten kritisiert und dargestellt.

Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit oder eine geschlechterneutrale sowie inklusive Sprache werden als Zwang dargestellt und kritisiert, sowie wird (und wurde) wiederholt kritisiert, dass eine Geschlechter-sensitive Begriffe die Sprache verunstalten würde. (Sprachpolizei)

Der generelle Vorwurf an das Gender-Mainstreaming ist, dass versucht würde Geschlechter abzuschaffen und die Grenzen zwischen den Geschlechtern zu verwischen, so dass nicht mehr zwischen Mann und Frau unterschieden werden könnte.

Auch wird das Gender-Mainstreaming von Kritikern und Gegner als nutzlos, teuer und Verschwendung von Ressourcen bezeichnet.

Genderwahn und Genderideologie (Gender-Ideologie)

Weitere synonyme Ausdrücke sind: Genderwahn und Genderideologie (Gender-Ideologie)

Der Ausdruck „Gender-Ideologie“ kann im Sinne des Wortes „Ideologie“ so verstanden werden, dass die herrschende Klasse versucht die Bevölkerung und Gesellschaft nach den Ansichten der Gender-Lehre zu gestalten und zu formen.

Der Ausdruck „Genderwahn“ kann im Sinne des Wortes „Wahn“ so verstanden werden, dass versucht wird – wie im Wahn – ein Weltbild zu verbreiten, dass auf falschen Fakten aufbaut. Der Wahn steht insbesondere dafür, dass sich jemand von seinem Vorhaben nicht abbringen lässt und keine Zweifel daran zulässt.

Weitere Bedeutung von Gendergaga und Genderwahnsinn

„GenderGaga“ ist ein Buch von Birgit Kelle. Es wurde 2015 veröffentlicht.

2020 fiel der AfD-Politiker Gunnar Lindemann auf, als er sich über das vermeintlich gegenderte Wort „Fahrspurende“ auf Twitter beschwerte. Sein Tweet löste heftige Reaktionen. (Anmerkung der Redaktion: Lindemann hatte das Wort Fahrspurende (Ende der Fahrspur) falsch verstanden. Er hatte als Fahrspurende (Personen, die aktiv eine Fahrspur nutzen) verstanden.)

Was ist ein Gabenzaun? Bedeutung, Definition, Erklärung


An einen Gabenzaun hängen Menschen Lebensmittel- und andere Sachspenden für Bedürftige. Sie können sich dort mit dem für sie Nötigsten versorgen. Oft handelt es sich um Obdachlose, aber auch bei Menschen mit einem geringen Einkommen sind diese Spenden sehr willkommen. In der Zeit der Corona-Pandemie entstanden in Deutschland zahlreiche Gabenzäune. Der Ursprung liegt in Hamburg, wo es einen solchen Zaun schon seit einigen Jahren gibt.

Was ist ein Gabenzaun? Bedeutung, Definition, Erklärung

Auf dem Vorplatz des Hamburger Hauptbahnhofes steht eine Mauer, welche etwas höher als bis zu den Knien geht. Ideal also, um sich hinsetzen zu können. Aus Sicht der Bahn und der Stadtbezirksverwaltung war die Nutzung offenbar ein Problem. Nicht wenige vermuteten, dass der eigentliche Anstoß war, wer sich da ausruhte. Es waren vor allem Obdachlose, welche die Chance zur Pause gern annahmen. Das missfiel einigen so, dass in Hamburg-Mitte ein Zaun entstand, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben. Die empörte wiederum einige Hamburger Bürger so, dass sie eine Gegenmaßnahme planten. Sie knoteten Spenden für Obdachlose an den Zaun und forderten auf Zetteln Passanten auf, Gleiches zu tun. Neben der Hilfe für die Bedürftigen hatte diese Aktion auch eine symbolische Bedeutung. Bürger holten sich einen Teil des öffentlichen Raumes zurück.

Die Aktion fand Gleichgesinnte und wurde zu einer Attraktion, die über soziale und klassische Medien große Aufmerksamkeit erfuhr. Inzwischen entstand der Hamburger Gabenzaun e. V. Der Verein erhält Spenden aus Deutschland und aus dem Ausland. Der Zaun gilt als niederschwelliges Angebot für Obdachlose, sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Neben Lebensmitteln stellen die Spender Kleidung, Hygieneartikel, Hundefutter und andere nützliche Dinge zur Verfügung.

Inzwischen hat der Hamburger Gabenzaun viele Nachahmer gefunden. Allein in Hamburg gibt es inzwischen mindestens sechs weitere Zäune, welche die Bedürftigen mit dem Nötigsten versorgen. Besonders während der Corona-Pandemie wurde die Idee in vielen deutschen Städten adaptiert.

Gabenzäune und Covid-19

Die Krise zeigt, dass Menschen in Zeiten der Krise bereit sind, in Not geratenen zu helfen. In Zeiten von Lockdowns und anderen Beschränkungen wegen des Coronavirus ändert sich auch einiges am Hamburger Gabenzaun. Nachdem er zunächst verboten wurde, gibt es inzwischen an die Betreiber die Auflage, keinen Menschenansammlungen entstehen zu lassen. Die Hilfe funktioniert aber wieder.

Der Zaun wird aber nicht nur genutzt, um Spenden anzubringen oder abzuholen. Häufig kommen Spender und Bedürftige ins Gespräch. Soziale Kontakte sind für Menschen ohne zu Hause oft ebenso wichtig wie die Versorgung mit dem Nötigsten. Der Hamburger Gabenzaun e. V. entwickelte ein Konzept, welches den Sinn des Gabenzaunes sichert. Es ist ein Zaun, der nicht trennen, sondern verbinden soll.

Während der Pandemie entstanden in vielen Städten Gabenzäune. Sie sind sehr wichtig, weil sich das Leben Obdachloser seit dem Beginn der Krise deutlich verschärft hat. Besonders schlimm war die Zeit, in der das gesellschaftliche Leben komplett heruntergefahren wurde. Auch Tafeln und andere Einrichtungen schlossen plötzlich. Obdachlose blieben mit ihren Sorgen komplett allein. Die hatten keine Möglichkeiten mehr, zu duschen oder eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Auch der geschützte Schlafplatz in einer Notunterkunft war plötzlich verschlossen. In Fußgängerzonen gab es niemanden mehr, den Bedürftige anbetteln konnten und es wurden keine Pfandflaschen mehr zurückgelassen.

Hilfe als Projekt auf privater Ebene kann sehr effektiv sein, wenn einige Dinge beachtet werden. Keinen oder nur einen geringen Nutzen bringt es Obdachlosen, wenn Spender, ihren Kleiderschrank ausmisten. Spenden erfüllen ihren Zweck, wenn sie für die Bedürftigen nutzbar sind. Anzüge oder High Heels helfen da wenig. Damenbekleidung wird allgemein selten benötigt, denn die große Mehrheit der Menschen ohne Wohnung ist männlich. Bei den Lebensmitteln sollte auf Haltbarkeit geachtet werden. Konserven sind besser als lose Frischware, die möglicherweise am Zaun verdirbt. Bei der Größe der Verpackungen sollte berücksichtigt werden, dass sich Wohnungslose nicht bevorraten können. Kleine Verpackungseinheiten sind also besser. Auch Tiernahrung und -zubehör ist willkommen. Hygienartikel sollten verschlossen sein. Kerzen, Taschenlampen, Dosenöffner oder Schlafutensilien sind weitere Dinge, welche den Bedürftigen im Leben auf der Straße helfen.

Kritik am Gabenzaun

Der Gabenzaun hat nicht nur Befürworter. Die Kritiker geben zu bedenken, dass sich in den Spenden häufig auch Lebensmittel befinden, die bei einer Unterbrechung der Kühlkette verderben. Auch die Frage, wie ein Obdachloser frisches Obst oder Gemüse waschen soll, ist berechtigt. Kleidung sollte natürlich gewaschen sein. Problematisch ist, wenn der Bedürftige von außen nicht erkennen kann, was der Beutel enthält. Hier hat der Hamburger Gabenzaun e. V. einen guten Tipp:. Im Beutel sollte sich ein von außen lesbarer Zettel befinden, auf dem steht, um was für ein Kleidungsstück es sich handelt. Auch die Angabe der Größe hilft, dass sich wirklich ein potenzieller Träger dafür interessiert.

An den meisten Gabenzäunen finden Spender Hinweise, wie sie am besten helfen. Werden die Hinweise befolgt, hilft es Menschen direkt. Obdachlose äußern sich sehr dankbar über die Spenden. Vor allem kirchliche Hilfsorganisationen bemängeln allerdings, dass die Hilfsangebote Wohnungslosen nicht helfen, aus ihrer Notsituation zu kommen. Keine eigene Wohnung zu haben bedeute, keinen privaten Rückzugsraum zu besitzen. Sie erinnern deshalb daran, neben Sachspenden am Zaun auch die Arbeit von Hilfsorganisationen zu unterstützen. Diese engagieren sich dafür, dass in Not Geratene wieder eine Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben erhalten.

Einordnung: Gabenzäune

Die Gabenzäune lassen sich als Sonderform in die „Umsonstläden“ einordnen. Zu diesen zählen auch Giveboxen, die es schon seit fast zehn Jahren gibt. Sie sind öffentlich zugängliche Häuschen, in denen Spenden angeboten werden.

Umsonstläden sind Läden, in denen neue und gebrauchte Produkte zur kostenlosen Mitnahme angeboten werden. Der Betrieb erfolgt normalerweise privat und ist sozial oder politisch motiviert. Im Gegensatz zu Tafeln oder Kleiderkammern wird die soziale Bedürftigkeit nicht überprüft. Besucher des Ladens können Artikel abgeben und dafür auch andere Waren aus dem Sortiment wieder mitnehmen. Die meisten Läden erwarten neue oder gut erhaltene Gebrauchsgegenstände. Auch lang haltbare Lebensmittel sind erlaubt. Sperrige Gegenstände oder Hilfe in Form von kostenlosen Dienstleistungen können über „Schwarze Bretter“ geboten werden. Die Finanzierung der Läden erfolgt meist über Spenden. Umsonstläden gibt es im deutschsprachigen Raum vor allem in größeren Städten.

Die Motivation zu Umsonstläden reicht von Kapitalismuskritik bis zu karitativen Überlegungen. Außerdem wird in den Projekten ein Beitrag zur Nachhaltigkeit durch das Schonen von Ressourcen gesehen.

Was bedeutet Sachzwang? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Sachzwang ist ein Umstand und eine Notwendigkeit, die dazu führt, dass ein Entscheidungsfeld eingeschränkt wird. Ein Sachzwang führt dazu, dass eine Entscheidung anhand der geänderten Sachlage – und nicht nach den Wünschen einer Person – getroffen werden muss.

Sachzwänge sind oft Erklärungen, warum Entscheidungen auf bestimmte Arten und Weisen getroffen werden.

Was bedeutet Sachzwang? Bedeutung, Definition, Erklärung

Es gibt sie ganz sicher. Hier einige Beispiele:

  • #1: Ein Kleinunternehmer hat schon länger eine bestimmte Investition geplant. Einen Kredit erhält er dafür nicht, also spart er das Geld an. Als er die Investition tätigen will, wird eine unerwartete Steuernachzahlung fällig. Nun muss er hierfür das ersparte Geld verwenden. Die Investition ist aufgrund des Sachzwangs zu verschieben.
  • #2: Eine Lehrerin wollte mit ihrer Klasse ein Schulfest organisieren. Die Vorbereitungen hierfür liefen seit dem Schuljahresbeginn 2019/2020. Das Fest sollte im April 2020 stattfinden. Wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie musste es ausfallen. Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen fallen in die Kategorie der Sachzwänge.
  • #3: Der Bürgermeister einer kleinen Kommune wollte die Straßenbeleuchtung erneuern. Bei den Haushaltsberatungen stellte sich aber heraus, dass es einen Investitionsstau bei der Straßenerneuerung gibt. Freie Mittel müssen zunächst hierfür verwendet werden. Wegen des Sachzwangs muss die Straßenbeleuchtung warten.

Darüber hinaus gibt es viele vermeintliche Sachzwänge, die mangels Flexibilität oder einfach aus Bequemlichkeit vorgeschoben werden, um Projekte nicht durchzuführen. Das wäre der Fall, wenn

  • #1 der Kleinunternehmer eigentlich doch einen Kredit bekommen könnte, sich aber kaum darum bemüht hat,
  • #2 die Lehrerin das Schulfest mit verändertem Konzept und verschobenem Termin ins Freie verlegen könnte oder
  • #3 der Bürgermeister durch eine Umschichtung von Mitteln und eine Anpassung der Rahmenbedingungen für die Straßenbeleuchtung und die Straßenerneuerung (beides eine Nummer kleiner + zusätzliche kleine Kreditaufnahme) doch beide Projekte parallel durchführen könnte.

Weil es zur Eingrenzung von Handlungsoptionen durch tatsächliche oder vermeintliche Sachzwänge sehr oft Alternativen gibt, ist das grundsätzliche Problem des Sachzwangs hoch umstritten. Philosophen befassen sich damit. Schon länger kritisieren sie, dass aus einem formulierten Faktum ein scheinbar unumstößlicher Handlungszwang abgeleitet wird: „Es regnet, daher muss ich unbedingt den Schirm mitnehmen. Er behindert mich anschließend den ganzen Tag über, doch der Sachzwang (des Regens) lässt mir keine Wahl.“ – Ist es wirklich so? Vielleicht hätte wegen eines leichten Regens am Morgen die Regenjacke genügt.

Warum formulieren wir den Sachzwang? Erklärung, Bedeutung

Psychologisch gesehen erzeugt ein Sachzwang die Tendenz zur freiwilligen Einschränkung unserer Handlungsmöglichkeiten. Dabei können Sachzwänge wie beschrieben wirklich durch materielle Situationsdetails bzw. soziale oder finanzielle Umstände entstehen. Sie schränken auch in der Tat die individuelle Entscheidungsfreiheit ein. Das wiederum bedeutet, dass der Anteil von individuell zu verantwortenden Handlungsvarianten zugunsten des Einflusses von objektiven Situationsbedingungen vermindert wird. Sachzwänge drängen das Individuum eher zu einer bestimmten Handlungsweise, die es selbst so nicht geplant hatte. Dennoch gilt der Sachzwang als kritische Kategorie. Es ist von Fall zu Fall stets schwer auszumachen, ob ein tatsächlicher Sachzwang herrscht oder ob er nur unaufrichtig behauptet wird, um nicht alle Handlungsoptionen ausschöpfen zu müssen. Wir ziehen wiederum die oben genannten Beispiele heran:

  • #1: Der Kleinunternehmer hatte sich in einer früheren Phase bei zwei bis drei Banken um einen Kredit bemüht und ihn nicht erhalten. Daraufhin stand für ihn fest: Ich bekomme keine Kredite, künftig muss ich für Investitionen sparen. Er könnte jedoch nochmals hartnäckig sehr viele Banken befragen bzw. einen Kreditvermittler einschalten, vielleicht hätte er Erfolg. Der Sachzwang macht die Sache schwerer, aber nicht unmöglich.
  • #2: Die Lehrerin könnte mit viel Kraft ihr Schulfest umorganisieren. Der Erfolg ist aber sehr ungewiss. Vielleicht ist es effizienter, wenn sie sich dem Sachzwang beugt.
  • #3: Auch beim Bürgermeister ist es eine Frage der Effizienz, ob er dem vermeintlichen oder tatsächlichen Sachzwang nachgibt oder mühselig alle anderen Handlungsoptionen prüfen lässt. Allerdings erwartet man von ihm in seiner Position (anders als vom Kleinunternehmer), dass er dicke Bretter bohrt und sich die entsprechende Mühe macht.

Sachzwänge und die Moral

Als sehr kritisch gilt das Vorschieben von vermeintlichen Sachzwängen, wenn es mit dem Abwälzen von moralischer Verantwortung verbunden wird. In diesem Punkt gilt: Je geringer die moralische Verantwortung für ein Handeln erscheint, desto größer ist die Versuchung, einen Sachzwang als Begründung für die unterlassene Handlung vorzuschieben:

  • #1: Der Kleinunternehmer ist nur sich selbst gegenüber verantwortlich. Die aufgeschobene Investition kann sein Geschäft langfristig am schnellen Wachstum hindern, doch a) weiß er das nur selbst und b) geht sein dadurch schrumpfender Gewinn nur ihn selbst etwas an. Bestenfalls seine Familie könnte darunter leiden, dass er weniger als gewünscht verdient. Doch diese weiß nichts vom Zusammenhang zwischen aufgeschobener Investition und gebremstem Wachstum. Die Versuchung ist daher groß, einen Sachzwang vorzuschieben. Gegen die Steuerforderung des Finanzamts kann man halt nichts machen.
  • #2: Die Lehrerin sieht sich in einer sehr großen moralischen Verantwortung. Zudem wird ihr Verhalten von sehr vielen Menschen beobachtet, nämlich den SchülerInnen, deren Familien, den übrigen Klassen und dem Kollegium. Vielleicht hat sich sogar schon die lokale Presse für das Schulfest unter Corona-Bedingungen interessiert. Es ist für die Lehrerin daher moralisch sehr schwer, sich dem Sachzwang zu beugen. Dabei hätte sie durchaus das Recht dazu.
  • #3: Der Kommunalpolitiker weiß sehr viele Argumente, um die moralische Verantwortung von sich zu schieben. Er muss aber damit rechnen, dass die Opposition im Stadtparlament kritische Fragen stellt und somit als moralische Instanz fungiert. Das ist ihre politische Aufgabe. Möglicherweise schafft sie es, dass der Bürgermeister nicht einfach vermeintlichen Sachzwängen nachgibt.

Es erschließt sich, dass Sachzwänge genauestens beurteilt werden sollten. Die Argumentation mit ihnen, um Handlungen bzw. ihre Unterlassung zu begründen, dürfte stets kritisch betrachtet werden. Wo es wie in unserem Fall #1 kaum eine kritische Instanz gibt, sollte die betreffende Person (der Kleinunternehmer) auf die eigene kritische Stimme in seinem Inneren hören.

Fazit: Was bedeutet Sachzwang? Bedeutung, Definition, Erklärung

Es gibt objektive Sachzwänge, doch fast immer gibt es auch Handlungsalternativen. Äußere Einflüsse können unsere Handlungsfreiheit objektiv begrenzen, allerdings sollten wir wegen der moralischen Verantwortung für unser Handeln stets alle Alternativen prüfen, bevor wir uns dem Sachzwang beugen. Diesen zu leugnen gilt andererseits als irrational. Das wäre die Haltung: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“ So einfach ist es leider nicht.

Was bedeutet Überbietungswettbewerb? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei einem Überbietungswettbewerb bemühen sich zwei oder mehr Konkurrenten, durch immer bessere Angebote einen Vorteil zu erringen.

Überbietungswettbewerbe  sind bei Weitem nicht auf die Wirtschaft begrenzt. Gerade in der Demokratie gibt es häufig Zeichen von Überbietungswettbewerben bei politischen Entscheidungen. Politiker versuchen sich durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen oder Ankündigungen einen Vorteil für die nächste Wahl. Dabei werden negative Effekte kaum beachtet, was letztendlich auch für den Sieger den Nutzen des Wettbewerbs infrage stellen kann.

Was bedeutet Überbietungswettbewerb? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Verb „überbieten“ kann positiv aber auch negativ besetzt sein. So kann es im Sport bedeuten, einen Rekord zu überbieten. Wenn jemand etwas besser kann als ein Konkurrent, überbietet er diesen. Außerdem können Angebote überboten werden. Dies passiert, bei Geboten zu öffentlichen Ausschreibungen oder bei Auktionen.

Eher negativ besetzt ist das Wort, wenn es im Zusammenhang einer Eskalation verwendet wird. Dies kann passieren, wenn Politik restriktive Entscheidungen trifft. Ein Beispiel wäre die Verschärfung von Sanktionen. Damit kann sich die Lage für eine bestimmte Personengruppe verschlechtern.

Das Wort „Überbietungswettbewerb“ findet man vor allem in der Wirtschaft und in der Politik. Es beschreibt eine Situation, bei der Wettbewerb oft über das Maß der Vernunft hinaus betrieben wird. Im Wettbewerb um den ersten Platz werden Angebote oder Lösungsverschläge unterbreitet, die vor allem den Konkurrenten ausstechen sollen. Die Auswirkungen werden oft nicht oder nur unzureichend beachtet. Dabei können die negativen Wirkungen den Anbieter selbst oder Unbeteiligte treffen.

Bedeutung: Überbietungswettbewerb in der Coronakrise

In der Coronakrise nutzten Politiker den Begriff häufig. Während der Lockerungen nach der ersten Pandemie-Welle mahnten Politiker immer wieder andere Kollegen vor einem Überbietungswettbewerb. Sehr häufig warnte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder davor. Ihm gingen die Lockerungen der Coronabeschränkungen in anderen Ländern zu schnell. Dabei kritisierte er besonders Nordrhein-Westfalen und damit den dortigen Ministerpräsidenten Armin Laschet, der sich Hoffnungen auf den CDU-Vorsitz macht. Politische Beobachter sahen darin Söders Versuch, sich in der Frage nach dem nächsten Bundeskanzlerkandidaten der Union zu profilieren. Söder begründete seine Kritik mit den verhältnismäßig hohen Infektionszahlen, die Nordrhein-Westfalen aufwies.

Einen Überbietungswettbewerb bei den Lockerungen warfen sich aber nicht nur Politiker vor. Auch Sozialverbände mahnten dazu maßzuhalten. So wurde Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert, weil er Verbote komplett aufheben und stattdessen auf Empfehlungen setzen wollte. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste sah im Verzicht auf bindende Vorschriften eine Gefahr für besonders gefährdet Gruppen. Der Verband sah die Gefahr, dass diese Opfer politischen Kalküls werden.

Als im Herbst 2020 angesichts steigender Infektionszahlen wieder zusätzliche Beschränkungen eingeführt werden mussten, warnten verschiedene politische Lager vor einem „Überbeitungswettbewerb“. FDP-Stimmen fürchteten neuen Schaden für die Wirtschaft. Die AfD versuchte eine zunehmende Müdigkeit der Bevölkerung aufzugreifen, weiterhin die strengen Regeln zu befolgen. Selbst der SPD-Politiker und Epidemiologe Karl Lauterbach fand, dass die Landesregierungen mit Beherbergungsverboten über das Ziel hinausschossen. Diese Sicht teilten inzwischen einige Gerichte, die auch Sperrstunden wieder aufhoben.

Hier zeigt sich ein Problem eines Überbietungswettbewerbs. In der guten Absicht, die Sorgen der Bevölkerung des eigenen Landes ernstzunehmen und sie bestmöglich zu schützen, schossen einige Regierungen über das Ziel hinaus. Was in guter Absicht geschah, kann so schnell in einen Vertrauensverlust umschlagen, weil Grundrechtseingriffe willkürlich erscheinen. Weitere Überbietungswettbewerbe in der Politik sind im Wahlkampf zu beobachten, etwa wenn Parteien großzügige Sozialleistungen oder Steuersenkungen versprechen. Oft fallen diese dann mit Verweis auf die Haushaltszwänge kleiner aus, was der Glaubwürdigkeit in Politik und Demokratie schadet.

Überbietungswettbewerb: Der Einsatz des Begriffs zum Bremsen von Engagement

Ein Überbietungswettbewerb kann also recht schnell in ein unerwünschtes, negatives Ergebnis münden, weshalb der Begriff gern als Warnung genutzt wird. Dabei fällt auf, dass die Mahner oft jene sind, die selbst einen Nachteil aus den Plänen erwarten.

So kritisierte Harald Christ im Jahr 2019 die SPD für einen „Überbietungswettbewerb der Umverteilung“ und trat als SPD-Mittelstandsbeauftragter zurück. Arbeitgeberverbände warnen so vor allzu großen Versprechen in der Rentendebatte. Dies tat beispielsweise der damalige Präsident des Arbeitgeberverbandes, Dr. Dieter Hundt. Die Arbeitgeber fürchten höhere Sozialversicherungskosten.

In Wien überbot sich die Stadtregierung nach Ansicht der Autolobby bei „Verkehrsminiaturlösungen“, zu denen beispielsweise ein Schwimmbad auf einer Verkehrsinsel gehörte. Als die EU-Kommission ankündigte, das Klimaziel für 2030 zu verschärfen, mahnten CDU-Politiker mit Blick auf die Wirtschaft vor einem Überbietungswettbewerb.

Überbietungswettbewerb: Phänomen in der Wirtschaft

Die Wirtschaft verwendet das Phänomen gern auch mal selbst. Dies geschieht beispielsweise, wenn es darum geht, die Konkurrenz bei einem Auftrag auszuschalten. Leidtragende sind in diesem Fall nicht selten Arbeitnehmer oder Lieferanten.

Arbeitnehmer können aber auch profitieren. Auf dem Arbeitsmarkt kann es zu Überbietungswettbewerben von Unternehmen kommen, wenn Fachkräfte rar sind. Dann gilt es für die Unternehmen mit hohen Gehaltsangeboten, zusätzlichen Bonuszahlungen und Benefits den Preis für die Arbeit hochzutreiben. Auf der anderen Seite steht der Unterbietungswettbewerb, der einsetzt, wenn es auf dem Arbeitsmarkt ein Überangebot an Arbeitskräften gibt. Dann sind Arbeitnehmer bereit ihre Arbeit zu einem niedrigeren Lohn anzubieten. Sie unterbieten sich gegenseitig.

Ein eindrucksvolles Beispiel, wie das gegenseitige Überbieten Sozialgefüge und Wettbewerb zerstören kann, sieht man in Ostdeutschland. Hier verkauft die Treuhand-Nachfolgerin BVVG Ackerflächen ehemaliger ostdeutscher LPGs. Das Ausschreibungsverfahren sieht vor, dass das Höchstgebot den Zuschlag erhält. Die Bodenpreise im Osten sind entsprechend der Nachfrage deutlich gestiegen. Den Zuschlag erhalten meist große Agrarbetriebe aus dem Westen, während die einheimischen Bauern leer ausgehen, bemängeln Bauernvertreter. Bodenspekulanten, die auf weitere Steigerungen der Bodenpreise spekulieren, sorgen ebenfalls dafür, dass kleinere regionale Betriebe selten zum Zug kommen. Damit können dörfliche Strukturen zerstört werden.

Überbietungswettbewerb im Sport

Der Kampf um Rekorde ist nicht gemeint, aber auch der Sport zeigt, wie Überbietungswettbewerbe den eigentlichen Wettbewerb gefährden. Sehr deutlich wird dies im Fußball, wo inzwischen astronomische Gehälter für Superstars gezahlt werden. Doch wie erwirtschaften Clubs diese enormen Summen? Außerhalb Deutschlands verschuldeten sich Vereine früher und trieben so die Preise der Fußballstars immer höher. Inzwischen hat die UEFA diese Praxis mit einem Reglement zum Financial Fairplay beendet. Diese Notbremse war nötig, weil die beteiligten Clubs im Kampf um die Superstars ihr eigenes wirtschaftliches Überleben riskierten.

Vereine investieren noch heute oft in Spieler in der Hoffnung, dass diese ihnen einen sportlichen Erfolg in einem Wettbewerb garantieren. Tritt der Erfolg nicht ein und verletzt sich der Spieler vielleicht, kann dies existenzielle Auswirkungen auf den Club haben. In diesem Fall verleitet der Überbietungswettbewerb zu einem unverhältnismäßig hohen wirtschaftlichen Risiko.

Was ist Cocooning? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Cocooning“ wird die Tendenz bezeichnet, sich ins häusliche Privatleben zurückzuziehen und die Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit zu meiden.

Den Trend und Begriff „Cocooning“ gibt es seit den 1980er Jahren.

Das Wort „Cocooning“ bedeutet auf detusch „einspinnen“ oder „verpuppen“.

Wortherkunft: Woher kommt das Wort Cocooning?

Cocooning ist das Verpuppen von Insekten, deren Larven spinnen um sich einen Kokon. In diesem überleben sie geschützt, bis sie zum Imago herangewachsen sind.

Der Begriff des Cocoonings eignet sich daher als Metapher für die Abschirmung von Menschen gegen Einflüsse ihrer Umwelt. Er wurde zuerst durch die US-Trendforscherin Faith Popcorn nach 1980 verwendet, doch das betreffende Lebensgefühl hatte man schon vorher thematisiert. Man nannte es in den USA „Cosy home“.

Was ist Cocooning genau? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der deutsche Soziologe Holger Rust ernannte Mitte der 1990er-Jahre Cocooning zum erfolgreichsten Begriff der populären Publizistik. Als Ursache hierfür machte er die unübersichtliche und oft als bedrohlich empfundene Welt mit ihren modernen Krisen aus. Damit lag er prinzipiell richtig: Nach den Terroranschlägen vom 11.09.2001 und auch nach der Finanzkrise 2008/2009 verstärkte sich die Tendenz zum Cocooning. Seit 2020 nimmt Cocooning durch Corona stark zu. Die Wirtschaft und Handel reagieren darauf: Sie bieten viele Produkte an, die das Cocooning unterstützen.

Der Rückzug in das Private, in das was man kennt, in die Komfortzone und in das Vertraute, kann helfen mit einer immer komplexeren und komplizierter werdenen Welt fertig zu werden. Allerdings schützt Cocooning nicht vor der Auseinandersetzung mit der veränderten Welt und neuen Werten. Cocooning zögert das Auseinandersetzen heraus, weil es dafür sorgt, dass jemand Konflikte erstmal vermeidet.

Cocooning kann – ganz positiv – als Strategie zur Erholung betrachtet werden. Wer sich im Privaten erholt, kann sich nach dem Ende der Erholungszeit wieder mit der Welt beschäftigen. Hierbei geht es um den Ausgleich: Wenn die Welt da draußen komplex, kompliziert und schwierig ist, so ist es äußerst erholsam in das einfache, gewohnte und vertraute Heim sich zurückzuziehen.

Siehe auch: Was ist Cottagecore?

Ist Cocooning sinnvoll?

Offenbar schon. So ermittelte der Bayerische Rundfunk nach 2010 unter dem Stichwort Cocooning ein starkes Zurückziehen in die häusliche Umgebung und das Einigeln mitsamt Home-Service, der durch die Online-Wirtschaft unterstützt werde. Den betreffenden Personen sei die Welt draußen deutlich stressig, zu kompliziert und manchmal auch zu uninteressant geworden. Eine Alternative dazu sei der kleine, überschaubare Lebenskreis der eigenen Wohnung, der schützend wirke wie ein Kokon. Das Cocooning kanalisiere sogar mehrere Trendströmungen:

  • Die Menschen wollen immer seltener Neuland entdecken.
  • Sie engen bewusst ihren eigenen Verantwortungshorizont ein.
  • Gegenüber der Gesellschaft werden sie gleichgültiger.

Diese Phänomene wirken zwar von außen betrachtet negativ, für die sich einigelnden Menschen jedoch bringen sie eine große Entlastung. In Zeiten von Corona entlasten sie sogar die gesamte Gesellschaft, weil es durch Cocooning weniger Kontakte gibt. Daher ist das Einigeln – ein anderer Ausdruck für das Phänomen – durchaus sinnvoll. Diesen Begriff gibt es ja schon sehr lange, er bedeutet „sich zurückziehen“ und meint traditionell das Ausweichen gegenüber jeder Form von Konflikt oder Streit. Auch Igel rollen sich bei Gefahr ein und werden dann zum unangreifbaren Stachelball.

Cocooning in der Praxis

Im heimischen Kokon lässt es sich mit Duftkerzen, Mermaid Plaids und Schaumbädern durchaus sehr angenehm leben. Dabei geht es durchaus nicht darum, ein Dasein wie ein Einsiedler zu führen. Nur verlagert sich das soziale Leben in die Wohnung. Es ist nicht unbedingt nötig, sich mit Freunden in einer Bar zu treffen: Man kann sie einfach einladen und daheim einen Koch- oder Spieleabend veranstalten. Dieser Trend freut die Möbelhersteller und die Anbieter von Wohnaccessoires. Für einen Spieleabend ist schließlich eine Wohnlandschaft erforderlich, weshalb riesige Couchgarnituren, große Tische und kuschelige Sessel immer stärker nachgefragt werden.

Cocooning lässt sich natürlich auch mit kleinem Budget durchführen. Ein kuschelige Decke, Duftkerzen und das duftende Schaumbad können schon genügen. Wichtig ist allein die Gemütlichkeit, die sich durch einen minimalistischen Einrichtungsstil nicht erreichen lässt. Daher sind Kissen und Dekorationen sehr wichtig, Strick ist sehr angesagt. Auch Jumbo Knits (XXL-Wolldecken) lieben Menschen daheim sehr, auch wenn sie etwas teurer sind. Mit kleinem Budget greifen Frauen selbst zur Stricknadel und schaffen sich ihren heimischen Kokon.

Was ist blinder Aktionismus? Bedeutung, Definition, Erklärung


Blinder Aktionismus ist ein sehr betriebsames, allerdings unreflektiertes und damit auch zielloses Handeln. Es fehlt das Konzept, daher stellen sich auch keine Erfolge ein.

In der Regel soll mit blindem Aktionismus die eigene Untätigkeit, Unfähigkeit oder Unterforderung verschleiert werden. Projekte werden zwar diskutiert und oft sogar begonnen, finden aber kein erfolgreiches Ende.

„Blinder Aktionismus“ findet statt, damit jemand sagen kann, dass er oder sie überhaupt etwas getan hat. (Was wohl in den Augen des blinden Aktionisten besse als nichts ist.)

Was ist blinder Aktionismus? Bedeutung, Definition, Erklärung

Zuerst wurde der Ausdruck „blinder Aktionismus“ in den 1960er-Jahren für das Handeln von Politikern und politischen Gruppen als Bezeichnung verwendet. Heute kennzeichnet man damit auch das Handeln von Managern.

Den Politikern wurde zuerst vorgeworfen, dass sie zwar mit Meinungsäußerungen zu verschiedensten politischen Fragen auffallen und dazu oft Arbeitsgruppen gründen oder Untersuchungen durchführen lassen, aber nicht praktisch und zielgerichtet an der Lösung der Probleme arbeiten.

Politische Gruppen führen oft unorganisierte Aktionen durch, mit denen sie zwar Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse erreichen wollen, die aber so wenig konkrete Ziele formulieren, dass die ganze Aktion verpufft. Wahrscheinlich prägte für solche Aktionen erstmals Theodor W. Adorno Ende der 1960er-Jahre den Begriff „blinder Aktionismus“. Er stellte fest, dass dahinter jede Menge Anarchismus steckt, also ein Auflehnen gegen alles und jeden, aber kein konstruktives Konzept.

Bedeutung: „Blinder Aktionismus“

Nachdem man festgestellt hatte, dass es „blinden Aktionismus“ gibt, übernahm man den Begriff auch in diejenigen Bereiche, die nichts mit Politik, aber viel mit Aktion zu tun haben. In Wirtschaftsunternehmen (und auch in Behörden) wird sehr viel agiert, aber nicht immer führen diese Aktionen zum Erfolg. Die Hintergründe liegen auf der Hand: Es gibt im Berufsleben Phasen mit viel Druck, in denen die Beteiligten einfach handeln wollen, um diesen Druck loszuwerden. Die Probleme drängen, „man muss etwas tun“. Die Einsicht, dass Abwarten sinnvoller sein könnte, fällt unglaublich schwer. Das führt dann zu blindem Aktionismus.

Wichtig ist zu wissen: Die Aktion selbst ist nicht unbedingt falsch. Sie darf nur nicht blind verlaufen. Wer eine Situation analysiert und dabei zu einem plausiblen Ergebnis kommt, agiert anschließend nicht blind, sondern sehenden Auges.

Beispiel: Es ist ein neuer Konkurrent auf den Plan getreten, der dem eigenen Unternehmen Marktanteile abjagt. Der Manager beschließt daher spontan: „Wir erhöhen den Ausstoß und senken gleichzeitig die Preise! Wir überschwemmen den Markt, das bricht unserem Konkurrenten das Genick.“ Das wäre leider blinder Aktionismus, der auf einen ruinösen Wettbewerb hinausläuft und daher möglicherweise diesem Manager das Genick bricht. Eine maßvolle Reaktion wäre vielmehr, nach eingehender Analyse das eigene Portfolio zu diversifizieren. Das verlangt auch viel Aktion, aber diese verläuft nicht blind.

Psychologie: Blinder Aktionismus aus psychologischer Sicht

Aus psychologischer Sicht verleitet uns jede Stresssituation zu einem der beiden Handlungsmuster „Flucht“ oder „Angriff“. Das stammt aus der Urgeschichte der Menschheit.

Im Wirtschaftsleben greifen die Akteure meistens an, wie es der so eben beschriebene Manager in seinem blinden Aktionismus plant. Fliehen würde bedeuten, den betreffenden Markt aufzugeben, was selten geschieht.

Allerdings sind diese beiden simplen Handlungsmuster im modernen komplexen Wirtschaftsgeschehen selten ausreichend, um eine neue, schwierige Situation zu bewältigen. Sie werden nur deshalb ausgelöst, weil in extremen Stresssituationen kein Mensch mehr klar denken kann. Der Manager redet sich zwar ein, eine zielgerichtete und durchdachte Aktion zu starten, doch dieser Glaube ist nichts weiter als eine rationalisierende Abwehrreaktion gegen seinen Stress. Im Grunde schlägt er einfach um sich. Das ist ein kennzeichnendes Merkmal von blindem Aktionismus: Hauptsache Aktion, analysieren können wir später.

Praktische Konsequenzen von blindem Aktionismus

In der Politik führt blinder Aktionismus zu nicht sehr sinnvollen Gesetzen und beispielsweise auf kommunaler Ebene oft zu sinnlosen, überteuerten Bauprojekten. Der Bund der Steuerzahler listet dann die Geldverschwendung durch solche Aktionen auf.

In Wirtschaftsunternehmen sind die Folgen nicht minder prekär: Es wird zum Beispiel für viel Geld technisches Equipment angeschafft, das aber nicht richtig passt und dann teuer nachgebessert werden muss. Der oben beschriebene Manager erhöht vielleicht wirklich den Produktionsausstoß und verkauft anschließend zu Dumpingpreisen, was nicht den Konkurrenten, sondern die eigene Firma in die Pleite treibt. Auch widersprüchliche Anweisungen an die Belegschaft sind eine Folge von blindem Aktionismus. Sie richten konkreten Schaden in der Produktion an und demotivieren überdies sehr stark die MitarbeiterInnen. Leider reflektieren blinde Aktionisten selten über ihr Tun, im schlimmsten Fall rechtfertigen sie es ideologisch.

Hierfür liefert die Geschichte einige wirklich entsetzliche Beispiele wie etwa den „Großen Sprung nach vorn“ und die „Kulturrevolution“ in der Volksrepublik China ab Ende der 1950er-Jahre. Damals befahl der „Große Vorsitzende“ (Partei- und Staatschef) Mao Tse-tung zunächst eine Industrialisierung mit der Brechstange, die zur Aufgabe von bewährten landwirtschaftlichen Strukturen führte und dadurch eine Hungersnot auslöste. Während der anschließenden Kulturrevolution wurden vermeintliche Abweichler ausgemerzt. Beides zusammen führte wahrscheinlich zu rund 50 Millionen Toten.

Wie kommt es in modernen Wirtschaftsunternehmen zu blindem Aktionismus?

Man geht davon aus, dass eine zu große Machtfülle von Managern zunächst deren Betriebsblindheit fördert und in Stresssituationen dann auch blinden Aktionismus auslöst. Wahrscheinlich liegt das daran, dass diese Manager selbst nicht mehr genau wissen, warum sie so viel Macht besitzen und so hohe Bezüge erhalten. Beides erscheint ihnen oft wie ein unverdientes Glück, das sie aber um keinen Preis missen möchten. Wenn es gefährdet wird, geraten sie unter einen unerhörten Druck – und bekämpfen ihn mit blindem Aktionismus. Nicht selten leiten sie damit ihren Karriereknick ein.

Was sind Superforecaster? Was ist Superforecasting? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Superforecaster“ sind gewöhnliche Menschen, die besonders gute Vorhersagen und Prognosen treffen können.

Die Idee hinter Superforecasting ist, dass manche Menschen Vorhersagen besser beherrschen – sogar bessere Prognosen abgeben, als Experten auf ihrem gewählten Gebiet. Superforecaster können also Personen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens sein. Bei den Prognosen ist es egal, ob es um Markt-, Börsen-, Wetter- oder Aktienprognosen handelt.

Wie funktioniert Superforecasting? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der amerikanische Psychologe Philip Tetlock hat das Good Judgement Project im Rahmen eines Wettbewerbs der US-Regierung entwickelt, um bessere Vorhersage- / Prognosemöglichkeiten zu finden.

Er betrachtete Tausende von Vorhersagen von Experten und stellte fest, dass sie nicht besser waren, als wenn sie zufällige Ergebnisse ausgewählt hätten. Er bat daraufhin Tausende von Menschen, Zahlen für die Chancen einer Reihe von Ereignissen zu ermitteln, beispielsweise für einen Atomtest Nordkoreas in den nächsten drei Monaten. Einige Monate später wählte er den erfolgreichsten der Prognostiker oder auch „Forecaster“ aus und stellte in späteren Übungen fest, dass die Person weiterhin bessere Vorhersagen machte als diejenigen der Geheimdienste, die Zugang zu geheimen Informationen hatten.

Was ist das Geheimnis beim Superforecasting? Erklärung

Superforecaster berechnen die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert und passen diese dann an, wenn sich die Umstände ändern. Als einer von ihnen die Chancen untersuchte, dass Nordkorea einen Atomtest durchführt, war der Ausgangspunkt, dass das Land im Durchschnitt alle 30 Monate Tests durchgeführt hatte – was darauf hindeutet, dass in den nächsten drei Monaten ein Test mit 10 Prozent Wahrscheinlichkeit stattfinden würde. Diese Zahl wurde dann auf 20 Prozent verdoppelt, weil Nordkorea mit der Durchführung von Tests gedroht hatte.

Superforecaster sollen besonders gut darin sein, ihre persönlichen Meinungen aus den Berechnungen herauszuhalten, sie handeln also nicht emotional. Der andere wichtige Teil der Methode besteht darin, die von einer Reihe von Superforecastern geschätzten Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und zu mitteln, um ein Endergebnis zu erhalten.

Ist Superforecasting sicher und erfolgreich?

Beispiel Brexit und die Wahl von Donald Trump

Superforecasters haben den Brexit nicht genau vorhergesagt und die Wahrscheinlichkeit auf 23% geschätzt. Ihre vorhergesagte Zahl war einige Monate zuvor höher gewesen, aber sie hatten die Wahrscheinlichkeit nach unten korrigiert.

Die Superforecaster haben jedoch offenbar gemeinsam den Erfolg von Donald Trump bei den Vorwahlen im Jahr 2016 vorhergesagt. Die Erfolge anderer Anwendungen der Superforecasting sind schwerer zu erkennen.

Die Idee könnte in Bereichen von Finanzen bis zu Wohltätigkeitsorganisationen nützlich sein, die herausfinden wollen, wie sie z.B. Gelder oder Hilfen verteilen sollen. Experten meinen, dass Superforecasting nicht mit einem bestimmten politischen Standpunkt verbunden sein sollte, da die Regierungen dann zu abhängig von diesen Vorhersagen oder Prognosen abhängig werden.

Fähigkeiten von Superforecastern

Ein Superforecaster hat vier Schlüsseleigenschaften:

  • Ein Superforecaster ist intelligent, aber kein Genie.
  • Ein Superforecaster ist ein Rätsellöser und denkt analytisch.
  • Ein Superforecaster geht mit Ideen pragmatisch um.
  • Ein Superforecaster ist bereit seine Meinung zu ändern, wenn sich die Informationslage ändert.

Diese Merkmale beschreiben einen Analysten teilweise, aber was noch wichtiger ist, sie helfen dabei, einen Analysten von einem Journalisten zu unterscheiden. Zusätzlich zu den allgemeinen Merkmalen eines Superforecasters helfen drei weitere Fähigkeiten:

  • Langjährige und detaillierte Kenntnisse einiger Branchen.
  • Kontakte zu anderen Unternehmen in der jeweiligen Branche, um wichtige Trends zu verstehen, sodass nicht nur eine Punktprognose erstellt wird (z. B. werden die Ölpreise in drei Monaten höher sein), sondern auch strukturelle Veränderungen vorhersagt werden können.
  • Kommunikationsfähigkeiten, um Ideen mitzuteilen.
Was ist der Akzelerationismus (Accelerationism)? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Akzelerationismus bezieht sich auf Eigenschaften des wirtschaftlichen Kapitalismus. Er leitet sich vom englischen Wort «acceleration» ab, das „Beschleunigung“ bedeutet.

Was ist der Akzelerationismus (Accelerationism)? Bedeutung, Definition, Erklärung

Akzelerationismus soll ausdrücken, dass der Kapitalismus ein eigenständig ablaufender Prozess ist, der sich unaufhörlich aus sich selbst heraus beschleunigt. Einerseits breitet er sich geografisch als globalisierter Kapitalismus aus. Andererseits erfasst er alle menschlichen Lebensbereiche.

Das heißt: Er bleibt nicht allein auf die wirtschaftliche Sphäre begrenzt. Mit der Zeit vereinnahmt er ebenso die sozialen, kulturellen, politischen und technologischen Entwicklungen der Menschheit.

Oft wird der Akzelerationismus für eine eigenständige politische, philosophische oder sozialwirtschaftliche Theorie gehalten. Doch das ist nicht ganz zutreffend. Die Bedeutung des Begriffes lässt sich am besten erfassen, wenn man ihn als Beschreibung auffasst, welche strukturelle Macht der Kapitalismus hat. Aus dieser Verständnisweise ergeben sich viele Fragen. Die wichtigste lautet: Wird der Kapitalismus langfristig die sozialen und humanitären Eigenschaften der menschlichen Gesellschaften zerstören? Oder lässt sich das verhindern? Wenn ja: Wie?

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Akzelerationismus findet vor allem in Philosophie, Ökonomie, Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaften statt. Politisch hat er Einfluss auf linke und extrem rechte Strömungen.

Zu den wichtigsten Denkern des Akzelerationismus zählen u.a. Nick Land, Nick Srnicek, Alex William, Armen Avanessian und Patricia MacCormack.

Geschichte und Ursprung: Wie ist der Akzelerationismus entstanden?

Die Entstehung des Begriffs Akzelerationismus und die daran geknüpften Auseinandersetzungen beginnen ab dem Jahr 1995. Zu diesem Zeitpunkt gründete sich in Großbritannien an der Universität von Warwick eine kulturwissenschaftliche Forschungsgruppe mit dem Namen Cybernetic Culture Research Unit (Ccru) unter der Leitung von Sadie Plant. Als Plant 1997 ihre wissenschaftliche Anstellung aufgab, übernahm ihr Kollege Nick Land die Leitung dieser nun inoffiziell bestehenden Forschungseinheit. Sie löste sich 2003 endgültig auf.

Nick Land wurde zu einer treibenden Kraft bei der Herausbildung des Akzelerationismus, indem er sich dabei auf Karl Marx, den Poststrukturalisten Gille Deleuze und den Philosophen Jean Baudrillar bezog, aber auch Einflüsse aus der Kybernetik, dem Rave und dem Okkultismus als methodische Elemente in die Forschungsgruppe einfließen ließ. Auf Nick Land beziehen sich vor allem die politisch rechten Fundamentalisten im Zusammenhang mit dem Akzelerationismus. Nick Land veröffentlichte unter anderem 2017 seine akzelerationalistische Schrift: „A quick and dirty Introduction to Accelerationism.“

Die in politisch linken Kreisen einflussreiche Strömung des Akzelerationismus stammt ebenfalls aus Großbritannien – und zwar aus London. Hier promovierte der Kanadier Nick Srnicek 2013 an der London School of Economics. Im gleichen Jahr veröffentlichte er zusammen mit Alex William das „Beschleunigungsmanifest für eine akzerlerationistische Politik“. Die Thesen in diesem Manifest werden heutzutage oft für die eigentliche Theorie und Praxis des Akzelerationismus gehalten.

Das akzelerationistische Beschleunigungsmanifest von Srnicek und William

Inhaltlich richtet sich das „Beschleunigungsmanifest für eine akzelerationistische Politik“ von Nick Srnicek und Alex William gegen eine neoliberale Wirtschaftspolitik und prangert die Finanzmärkte, aber auch die Umweltzerstörungen in Bezug auf das Weltklima an. Um den zerstörerischen Kräften des Kapitalismus entgegenzusteuern, seien mehrere Vorgehensweisen zu wählen.

Zunächst einmal müsse jeder Einzelne die unabwendbare Beschleunigung des kapitalistischen Prozesses akzeptieren. Alle Tendenzen nach Entschleunigung des Lebensstils oder Sehnsucht nach einer Arbeitswelt ohne Entfremdungserlebnisse seien letztlich sentimental. Es handele sich dabei um eine rückwärtsgewandte Sicht, die in keiner Form den kapitalistischen Prozess aufhalten dürfte.

In ähnlicher Weise gelte das auch für Gewerkschaften und andere gesellschaftliche Institutionen, die Interessen der Arbeitnehmer vertreten. Sie würden macht- und wirkungslos bleiben, solange sie ideologisch an den Konzepten des 20. Jahrhunderts festhalten. Methoden wie Streik, Demonstrationen und Proteste könnten keine langfristig einflussreichen Veränderungen erzielen.

Eine neue akzelerationistische Politik könne sich nur etablieren, wenn methodisch die Vorgehensweise der neoliberalen Kräfte nach dem 2. Weltkrieg übernommen würde.

Hier beziehen sich Srnicek und William auf die Mont-Pelerin-Gesellschaft, die es geschafft hat, ein Netzwerk aus Politik und einflussreichen Institutionen zu schaffen, um die neoliberalen Ziele in der Gesellschaft zu verbreiten. Nach diesem Vorbild müsste auch die moderne akzelerationistische Politik vorgehen.

Zitat: „Die meisten globalen Plattformen sind auf kapitalistische Sozialbeziehungen zugeschnitten, aber das ist keine unvermeidliche Notwendigkeit. Die materiellen Plattformen von Produktion, Finanzwesen, Logistik und Konsum können und müssen zu postkapitalistischen Zwecken neu programmiert und umformatiert werden.“

Srnicek und William glauben daran, dass Digitalisierung, Technologie und Finanzwelt Hand in Hand damit gehen können, die sich ebenfalls stets beschleunigenden sozialen Errungenschaften der menschlichen Kultur zu bewahren und zu erhalten.

Bedeutung: Akzelerationismus bei Nick Land und die politisch rechten Strömungen

Nick Land vertritt eine andere Position als Nick Srnicek und Alex William. Er setzt voraus, dass der Mensch mit seinen sozialen und humanitären Bestrebungen ein Hemmschuh für den Kapitalismus ist. Er widerspricht deshalb der marxistischen Theorie, dass am Ende des kapitalistischen Prozesses diese Wirtschaftsform in eine Selbstzerstörung hinein driften wird. Ganz im Gegenteil wird der Kapitalismus seiner Ansicht nach die Menschheit selbst aus seinen Prozessen aussortieren. Künstliche Intelligenz und technische Maschinen könnten ohne menschliche Beteiligung die kapitalistische Produktion aufrecht erhalten.

Diese negative Sicht zieht radikale Vertreter rechter Politik an – Neonazis, Rassisten, rechte Extremisten. Sie schlussfolgern im Wesentlichen, dass die kapitalistischen Errungenschaften in Finanzwelt, Technik und Digitalisierung ein Beweis für eine angebliche „Höherentwicklung“ der sogenannten „weißen Rasse“ seien. Diese Sicht und die zerstörerische Gewalt des Kapitalismus legitimierten dann letztendlich scheinbar die Tötung von Menschen.

Ein Beispiel für diese gewaltbereite Auslegung des Akzelerationismus ist Brenton Harrison Tarrant – der Attentäter von Christchurch. Bevor er 2019 in der neuseeländischen Moschee 51 Menschen beim Gebet erschoss, veröffentlichte er ein eigenes Manifest mit dem Titel: „Destabilization and Accelerationism: tactics“. Im Jahr 2019 erfolgten noch weitere terroristische Attentate, die auf eine gewaltbereite Auslegung des Akzelerationismus zurückgehen. Dazu gehören beispielsweise die Erschießung von 23 Menschen in einem Walmart-Supermarkt in Texas oder die Schüsse in einer kalifornischen Synagoge.

Aus diesen Gründen ist der Akzelerationismus ein Begriff, der in unterschiedlichen politischen Bewegungen eine produktive oder auch sehr gefährliche Rolle spielt.

Die beiden wichtigsten Manifeste des Akzelerationismus sind:

  • Nick Srnicek und Alex William: „Beschleunigungsmanifest für eine akzelerationistische Politik“ aus dem Jahr 2013.
  • Nick Land: „A quick and dirty introduction to Accelerationism“ aus dem Jahr 2017.
Was ist ein Demiboy? Was ist ein Demigirl? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist ein Demiboy? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wer sich selbst als Demiboy bezeichnet, fühlt sich zumindest halb oder zum überwiegenden Teil als Mann. In der Regel sind Demiboys mit männlichen Geschlechtsteilen und mit einem männlichen Körper geboren.

Was ist ein Demigirl? Bedeutung, Definition, Erklärung

Dasselbe gilt für Demigirls. Sie fühlen und erkennen sich selbst als weiblich – jedoch nicht zu einhundert Prozent. „Demigirls“ sind in der Regel mit weiblichen Geschlechtsteilen in einem weiblichen Körper geboren.

Auf Deutsch heißen die Begriffe Demimann und Demifrau. „Demi“ ist eine griechische Vorsilbe für „halb“.

Was bedeutet „Demigender“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Im Alltag bedeutet das, dass sich Demigender-Menschen nicht mehr voll mit den alten Geschlechterbildern identifizieren können. So kann ein Demimann (Demiboy) trotz männlicher Erscheinung, Hobbys und weiblicher Partnerin plötzlich Lust bekommen, Lippenstift auszuprobieren.
Eine Demifrau (Demigirl) dagegen kann ein äußerst feminines Erscheinungsbild haben und einzelne sehr männliche Verhaltensweisen zeigen.

Demiboy, Demigirl: Die neuen Geschlechter / Gender

Seit etwa einem Jahrzehnt nehmen die neuen Geschlechter rasant zu. Erst waren es schwule, lesbische und Trans-Menschen, die in die Gesellschaft integriert wurden (und werden). Nun kommen neue Geschlechteridentitäten hinzu. Es scheint eine weltweite Entwicklung im Gange zu sein, in deren Zug die alten Geschlechterstigmata zunehmend Auflösung finden.

Insgesamt ist diese Entwicklung begrüßenswert, da sie das endgültige Ende des seit Jahrhunderten tobenden Geschlechterkampfes bedeuten könnte. Denn starre Einteilungen in „Mann“ und „Frau“ haben in der Vergangenheit zur Ausgrenzung und Abwertung von Menschen geführt, die eben nicht diesen Einteilungen entsprachen.

Wie sich Menschen identifizieren:

Menschen identifizieren sich, die eigene Persönlichkeit oder den Körper über Wahrnehmungsmuster. Das sind psychologische Effekte, die innerhalb der menschlichen Existenz normal sind. Die großen Psychotherapeuten Sigmund Freund und C.G. Jung nannten solche Muster auch Archetypen oder kollektive Identifikationsmuster.

Die Sichtweise, was und wie ein Mann oder eine Frau ist, kann über Jahrhunderte weitergegeben werden, ohne dass dies einer tatsächlichen „Wahrheit“ entsprechen würde. Viel mehr ist es ein Muster, das nach Belieben verändert werden kann, wenn die Menschen ihm nicht mehr folgen.

So haben sich beispielsweise geschlechtsbezogene Muster etabliert, die der freien Entfaltung des Menschen heute im Wege stehen (Frauen sind schwach, Männer weinen nicht usw.).

Bei den neuen Geschlechtern geht die Identifikations-Variation noch viel weiter. Sie können in manchen Spielarten selbst das biologische Geschlecht nicht mehr eindeutig wahrnehmen und zuordnen. Das muss aber nicht zwangsläufig die Ablehnung der Geschlechtlichkeit (bzw. der Geschlechtsorgane) bedeuten. Vielmehr werden alte psychologische Bewertungsmuster nicht mehr unterstützt.

Nonbinärer Genderidentitäten: Demiboy, Demigirl: Bedeutung, Definition, Erklärung

Die derzeit neu entstehenden Geschlechteridentitäten fasst man als „nicht-binär“ (Non-binary) zusammen. Das bedeutet, dass sich Angehörige nicht eindeutig als Mann oder Frau verstehen.

Ganz ähnliche Begriffe sind Transgender und Queergender.

Transgender bezeichnet in der Regel Menschen, die sich nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht eindeutig zugehörig fühlen (können sich in der Folge aber als Mann oder Frau wahrnehmen „Trans-Menschen“).

Queergender sind Menschengruppen, die sich keiner Gruppe wirklich zuordnen wollen. Menschen, die eine Mischung aus mehreren der neuen Geschlechter verkörpern, bezeichnen sich ebenfalls bevorzugt als Queergender.

Im Vergleich zu anderen neuen Geschlechtsmodellen fühlen sich Demiboys und Demigirls überwiegend männlich beziehungsweise weiblich.

Weitere Ausprägungen der neuen Geschlechter sind:

Bigender – beidgeschlechtlich

In diese Gruppe fallen die bisexuellen Menschen. Sie fühlen sich in der Regel ihrem Geburtsgeschlecht weitestgehend zugehörig. Als Sexual- und Lebenspartner lieben sie Männer als auch Frauen.

Trigender – dreigeschlechtlich

Trigender sehen sich selbst als Mann, als Frau sowie als drittes Geschlecht. Sie lehnen keine der drei Möglichkeiten ab und verkörpern alle in einer Person.

Pangender – allgeschlechtlich

Pansexuelle Menschen definieren sich als Lebewesen außerhalb jeglicher Geschlechterrollen, können aber auch ein eindeutiges Geschlecht haben. Pansexuelle Frauen lieben Männer als auch Frauen sowie alle Arten der nonbinären Geschlechtlichkeit. Für Pansexuelle steht der Mensch im Vordergrund und so prägten sie auch den heute schon recht verbreiteten Begriff „Lieblingsmensch“ für den Partner.

Genderfluid – fließendes Geschlecht

Diese Menschen bewegen sich fließend zwischen den Geschlechterrollen hin und her. Sie können sich als bigender, trigender, pansexuell, männlich, weiblich usw. wahrnehmen. Sie haben keine Probleme mit den Geschlechterdefinitionen und leben flexibel die bevorzugten Stile aus.

Agender bzw. genderneutral – ungeschlechtlich

Die ungeschlechtlichen Menschen empfinden sich innerlich keinem Geschlecht zugehörig. Im Gegensatz zu den Pangendern, die geschlechterübergreifend agieren, empfinden sich Agender geschlechtsleer.

Das dritte Geschlecht ist offiziell

Auf die enorme Welle der neuen Geschlechtsidentifikation musste schließlich auch die Staatsgewalt reagieren. Seit Ende 2018 gibt es im deutschen Recht das dritte Geschlecht. Abgekürzt wird es mit „divers“.

Eltern und erwachsene Menschen haben nun die Möglichkeit sich offiziell als „weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig“ registrieren zu lassen. Das bedeutet, dass das Geschlecht in der Geburtsurkunde standesamtlich auch später noch geändert werden kann.

Siehe auch: Was bedeutet „m/w/d“ in Stellenanzeigen?

Wie lautet die richtige Ansprache für einen Angehörigen des dritten Geschlechts?

Momentan wird das dritte Geschlecht offiziell noch mit dem augenscheinlichen Geschlecht angesprochen. Eine dritte Höflichkeitsformel gibt es derzeit nicht.

Der deutsche Rat für Rechtschreibung ist allerdings schon mit dem Auffinden einer solchen geschlechtsneutralen oder geschlechterübergreifenden Anrede beauftragt.
Momentan beobachten die Hüter und Erschaffer unserer Sprache die weitere Entwicklung.

Von offizieller Seite wird empfohlen, im Zweifelsfall einfach nachzufragen: „Wie darf ich Sie denn Ansprechen?“, wäre die geschickte Lösung beim Zusammentreffen mit einem Angehörigen der nonbinären Geschlechter.

Im Falle der Demiboys und Demigirls dürfte die Ansprache mit Herr und Frau kein Problem darstellen. Wie bereits erwähnt, fühlen sich beide größtenteils dem körperlichen Geschlecht zugehörig.

Was ist ein Flickenteppich? Bedeutung, Definition, Erklärung


Flickenteppiche unterscheiden sich von wertvolleren Teppichen durch ihre billigere und inkonstante Form. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Versatzstücken, die zusammengenäht wurden.

Was ist ein Flickenteppich? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Flickenteppich steht auch als Synonym, wenn man einen uneinheitlichen Zustand beschreibt. So gelten in den Ländern unterschiedliche rechtliche Regelungen. Diese können sich auf die Corona-Krise und den Datenschutz beziehen.

Außerdem kann es sich im übertragenen Sinn um einen solchen Teppich handeln, wenn es im Gesamtbild unterschiedliche Lücken gibt, die entweder bewusst oder unabsichtlich geduldet werden. In den meisten Fällen deuten sie auf Nachteile hin, die auszugleichen und nicht zu tolerieren sind. Hier von ist die Einführung der flächendeckenden E-Mobilität betroffen. Auch das lückenhafte Lernen für Prüfungen kann man als Flickenteppich bezeichnen. Man umschreibt auf diese Weise ferner die noch ausstehende Erkundung eines Landes oder Kontinents.

Die DSGVO beendete den Flickenteppich im europäischen Datenschutz
Jede natürliche Person hat das Recht auf den Schutz ihrer persönlichen Daten. Bis Mai 2018 galten in den Ländern der Europäischen Union jeweils unterschiedliche Gesetze und Verordnungen, die vereinheitlicht werden mussten. Diesen Normungen tragt die europäische Datenschutzgrundverordnung Rechnung, die bis zum Stichtag in das nationale Recht jedes EU-Staates integriert wurde. Die DSGVO wird dann durch das betreffende nationale Datenschutzgesetz flankiert.

Die neue Verordnung sieht bei Verstößen hohe Strafen vor, die europaweit einheitlich sind und von den betreffenden Staaten durchgesetzt werden können. Eine Beschwerde erfolgt entweder durch eine Behörde oder einen Beschwerdeführer. Die Entscheidungen werden bundes- und europaeinheitlich gefällt. Außerdem müssen Unternehmen heute unter bestimmten Voraussetzungen einen Datenschutzbeauftragten benennen.

Dabei kann es sich aus praktischen Erwägungen heraus um einen externen Berater handeln, der gleichzeitig mehrere Unternehmen oder Behörden betreut. Seine umfassenden Fachkenntnisse und Erfahrungen kommen so allen Auftraggebern zugute.

Der Flickenteppich in der Geschichte der U.S.A.

Auch aus der Geschichte sind Flickenteppiche hinreichend bekannt. Ein gutes Beispiel bieten die U.S.A.

Als Columbus und die ihm folgenden Entdecker auf den Inseln in der Karibik und auf dem nordamerikanischen Festland landeten, erkundeten sie nur die von ihnen errichteten Kolonien an der Ostküste. Die Spanier drangen zwar über Südamerika bis ins heutige New Mexiko und Kalifornien vor. Die dazwischenliegenden Gebiete bildeten jedoch einen Flickenteppich. Mit jeder erfolgreichen Expedition ins Landesinnere und der damit verbundenen Vermessung wurden weitere Abschnitte dieses Teppichs zu bekannten Territorien. Um 1700 waren so noch viele Gebiete im Landesinneren unbekannt. Gegen 1900 gab es auf der Landkarte der Vereinigten Staaten von Amerika keine unbekannten Stellen mehr.

Siehe auch: Was bedeutet „E Pluribus Unum“?

Beseitigung des Flickenteppichs bei Einführung neuer Technologien

Innovationen sind die Motoren einer florierenden Wirtschaft. Neue Techniken, die sich auch schonend auf die Umwelt auswirken könnten, betreffen beispielsweise den vermehrten Einsatz von E-Fahrzeugen. Viele Menschen überlegen sich diese Anschaffungen. Es gibt jedoch mehrere Haken. Herkömmliche Fahrzeuge können an allen Tankstellen weltweit mit Treibstoff versorgt werden. Das E-Auto wird hingegen mit elektrischem Strom betrieben, der aus einem internen Akku stammt. Um diesen Akku aufzuladen, muss der Halter eine Ladestation anfahren. Für eine Strecke von mehreren Hundert oder tausend Kilometern benötigt er jedoch mehrere Lademöglichkeiten, da der Akku sich im Laufe der Fahrt entleert. Außerdem reicht der geladene Strom nur für eine bestimmte und begrenzte Strecke.
Der Nutzer muss sich darauf verlassen können, dass er sein Fahrzeug flächendeckend aufladen kann. Da nicht jedes Gebiet mit einer ausreichenden Anzahl von Stationen ausgestattet wird, gibt es hier heute meistens noch einen Flickenteppich.

Wie Flickenteppiche Karriere be- und verhindern können?

Jeder Mensch lernt für sein Leben. Dazu besucht er die Schule, die Berufsschulen oder die Universität. Er kann auch während seiner praktischen Ausbildung und in der beruflichen Praxis diesen Lernprozess fortsetzen. Es gibt jedoch ein wesentliches Problem. Ein Sprichwort besagt: “Nichts ist gefährlicher als ein Halbwissen!“

Bei der Vermittlung und Aufnahme des Stoffes muss der Lernende alle wesentlichen Einzelheiten erfassen und abwägen. Gegebenenfalls greift er zeitnah auf Materialien und Quellen zurück, die sich im Rahmen des sich stetig erweiternden Informationsflusses schnell ändern können.

Eine Studentin oder ein Student besucht die Vorlesungen im Fachbereich Steuern. Der Professor oder Privatdozent vermittelt während der Veranstaltungen die grundliegenden Kenntnisse im Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuerrecht. Hierzu gibt er ausführliche Quellen bekannt, mit denen sich die Zuhörer während ihrer Vorbereitungen beschäftigen sollten. Sonst haben sie keine Chance, eine gute bis sehr gute Prüfung zu schreiben. Ohne diese Ergebnisse können sie auch keine adäquate Stelle nach ihrer Ausbildung wahrnehmen.

Der Student lässt es leider bei seinen Vorbereitungen auf einen Flickenteppich ankommen. Er lernt nur die Fakten, die sich mit der Einkommensteuer befassen und ignoriert einige vom Professor vorgeschlagene Quellen. Während der Prüfung werden jedoch auch Kenntnisse im Körperschafts- und Umsatzsteuerrecht benötigt, die der Student nicht kennt. Da der Kandidat die Verbindung zwischen den Aufgabenstellungen und den benötigten Rechtsquellen und Paragraphen nicht herstellen kann, erreicht er nicht die für eine gute Note erforderliche Punktzahl. Seine nur befriedigenden Leistungen schränken im Anschluss die Berufswahl und Verdienstmöglichkeiten ein.

Flickenteppiche erschweren einheitliche gesundheitspolitische Regelungen

Es erinnert an die Kleinstaatlichkeit, die in Deutschland im 19. Jahrhundert üblich war. Damals hatten beispielsweise Baden, Bayern und Preußen ihr eigenes Herrschaftssystem. Einen Staat wie die Bundesrepublik gab es noch nicht. Doch auch die Bundesrepublik besteht aus mehreren Bundesländern, die beispielsweise im Gesundheitswesen eigene Entscheidungen treffen können. Bei problematischen Entscheidungen haben die Ministerpräsidenten der Länder im Bundesrat das letzte Wort, sofern sie nicht an die Anweisungen der Bundeskanzlerin in Berlin gebunden sind.

Seit einem dreiviertel Jahr beherrscht der Corona-Virus fast alle Staaten der Erde. Jeder Staat von ihnen trifft geeignete Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus über die Landesgrenzen zu verhindern. Dazu zählen die Quarantäne, das Verbot von Versammlungen und die Maskenpflicht.

Während in einigen Bundesländern beispielsweise ganze Städte unter Quarantäne gestellt und Ausgangssperren verhängt werden, handhaben einige Länder diese Vorschriften in Abhängigkeit zu den Möglichkeiten härter oder lockerer. Diese unterschiedlichen Optionen deuten auf einen Fleckenteppich hin, bei dem jedes Bundesland im Rahmen seines Handlungsspielraumes andere gesundheitspolitische Entscheidungen trifft.

Weitere Bedeutung: Teppich, Flickenteppich

Der Teppich ist eine Textilie, die in erster Linie für die Bedeckung eines Bodens oder einer Wand eingesetzt wird. Im späten Mittelalter dienten sie zur Darstellung von geschichtlichen Abläufen. So fasst der Wandteppich von Bayeux die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer 1066 zusammen. Später dienten sie in erster Linie zur Schonung von Parkettböden oder Verschönerung von Innenräumen. Im Orient hängen sie hingegen auch oft an den Wänden, um das Ambiente des Wohnraumes zu betonen.

Was ist eine Bompel (Bodenampel)? Bedeutung, Definition, Erklärung


Eine Bompel ist eine Ampel, die im Boden angebracht wurde. Sie wurde für Smartphone- und Handynutzer angebracht, damit diese bei der Nutzung ihrer Geräte auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden.

Was ist eine Bompel (Bodenampel)? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Gedanke hinter der Bompel ist folgender: Wo gucken Smartphonenutzer beim Nutzen ihres Gerätes hin? Sie gucken nach unten. Gewöhnliche Ampeln sind nicht am Boden angebracht, sondern „oben“ an Masten und Pfählen. Die Folge ist: Smartphonenutzer sehen Ampelsignale nicht und werden damit zur Gefahr für den Straßenverkehr und für sich selbst. Die Lösung: Also muss die Ampel „unten“ sein, damit sie gesehen wird.

Die Bompel leuchtet nicht nur rot, gelb oder grün. Sie kann auch weiß (oder in anderen Farben) blinken. Dies erregt die Aufmerksamkeit von Menschen, die in Smartphone vertieft sind. (Sogenannte „Smombies„!)

Bompel ist die Abkürzung für Bodenampel.

Bedeutung, Definition, Erklärung der Bompel (Bodenampel)

Im Jahr 2016 wurde ein Pilotprojekt gestartet, um v. a. Handynutzer zusätzlich mit Leuchten auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Man hörte man zum ersten Mal das Wort Bompel. Es ist eine Zusammensetzung aus Boden und Ampel. Hierunter muss man sich in den Boden eingesetzte Leuchten vorstellen, die Passanten bei gefährlichen Übergängen zusätzlich zu einer normalen, bereits vorhandenen Lichtzeichenanlage vor einer Gefährdung warnen, z. B. bei der Überquerung von Tramgleisen. In den Straßenbelag vor einem möglichen Gefahrenpunkt eingelassene LED-Leuchten oder Leuchtstreifen geben durch Blinken ein optisches Signal, wenn eine vermeintliche Gefahr bevorsteht.

Da viele Handynutzer auch während des Gehens und auch beim Radfahren in ihr Smartphone vertieft sind und nach unten blicken, war die Idee, sie durch die Bompeln mit einem extra Warnsignal neben bereits vorhandenen Piktogrammen oder Markierungen zur Vorsicht zu ermahnen. Unfälle sollten mit diesem zusätzlichen Warnelement auf dem Boden durch blinkende Signale direkt in Richtung des nach unten sehenden Handynutzers verhindert werden. Die Idee dahinter klingt plausibel. So ein in das Handy versunkener Mitbürger soll mit dem ihn anstrahlenden Licht ein nahendes Unglück leichter erkennen und seine Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Dinge in der aktuellen Situation richten können.

Wie Statistiken zeigten, blickt nahezu jeder fünfte Handynutzer während des Gehens auf sein Handy. Besonders aufs Handy glotzende Radfahrer bilden eine enorme Gefahr für den Straßenverkehr. Die Gefahren, die hiervon ausgehen, liegen auf der Hand. So ist die gute Absicht der Installation von Bompeln sicherlich zu befürworten.

Durch diese Maßnahmen kann das gedankenverlorene Verhalten einiger uneinsichtiger und unvorsichtiger Handynutzer vielleicht auch andere Passanten schützen. Man denke nur an eine plötzlich abbremsende Straßenbahn.

Die Stadt Augsburg war hier Vorreiter und hat an einigen markanten Stellen Bompeln angebracht. Einige andere Städte folgten, aber der erwünschte Effekt des Projektes bzgl. Abschreckung oder Wirksamkeit der Bompeln hielt sich in Grenzen. Die Absicht der Bompeln ist nachvollziehbar, aber das „Volk“ muss da mitziehen und durch Einsicht und entsprechendes Verhalten so für den Erfolg sorgen. Das hat sich leider nicht so herausgestellt, wenngleich in einigen Städten bei Verkehrssituationen mit hohem Gefährdungspotenzial die Anzahl der gravierenden Unfälle zurückgegangen ist.

Akzeptanz der Bompel

Es zeigte sich im Laufe der Zeit, dass die Handynutzer sich davon nicht unbedingt beeindrucken ließen. Sie richteten nach wie vor ihre Konzentration auch beim Passieren eines Gefahrenbereichs, wie z. B. das Überqueren von Straßenbahnschienen oder bei Kreuzungen eher auf das Smartphone, als auf den umgebenden Verkehr zu achten. Die ursprünglich geplante Risikominimierung fand quasi nicht statt.

Da die Wirksamkeit der Bompeln nicht den gewünschten Effekt brachte, wurde das Projekt in den Städten nach und nach eingestellt oder zumindest keine neuen Aktivitäten in dieser Richtung in Angriff genommen.

Alternativen zur Bompel

Akustische Signale zeigten sich parallel oder nach der Erprobungsphase als effektiver. Auch eine Anpassung von Rot-Zeiten von Ampeln hat ergeben, dass auch der intensiv auf sein Handy blickende Mensch doch ab und zu mal auf die bereits vorhandene Ampel blickt. Eine sehr vielversprechende Alternative wäre eine direkte Mitteilung auf das Handy, wenn man sich einem Gefahrenbereich nähert. Hierdurch bekäme der Handynutzer direkt und im Idealfall augenblicklich auf sein Smartphone einen entsprechenden Hinweis und einem möglichen Unfall könnte so präventiv vorgebeugt werden. Doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik.

Was ist Digital Fitness? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Digital Fitness“ wird die Fitness und Anpassungsfähigkeit eines Menschen im Bezug auf die technologisch-digitale Entwicklung verstanden.

Ein digital fitter Mensch setzt sich stets mit neuen technologischen Geräten und Anwendungen (Apps) auseinander. Ein digital fitter Mensch will Geräte und Software (App) beherrschen, also richtig benutzen können.

Was ist Digital Fitness? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Neben den hoch qualifizierten Technikern benötigen die Unternehmen jeweils eine auf die digitalen Medien eingeschworene Belegschaft. Sie trägt maßgeblich zum positiven Ergebnis des Auftraggebers bei. Hier muss der einzelne Mitarbeiter sowohl die in der Firma verwendete Hard- als auch Software beherrschen. Außerdem kennt er sich mit den mobilen Geräten und dem Internet aus.

Einige Firmen setzen bereits zahlreiche innovative Digital-Fitness Apps ein. Mit ihnen kann das digitale Lernen auch in der Freizeit erfolgen. Da alle Beteiligten um die große Bedeutung des Themas in Bezug auf ihren Arbeitsplatz wissen, bringen sie sich mit ihren Ideen bei der Verbesserung der Geschäftsprozesse ein. Um so kundennäher die Anwendungen präsentiert werden, desto öfter rufen die Kunden die Website des betreffenden Unternehmens auf, um die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Im Mittelpunkt steht die Lernagilität. Sie beschreibt die Befähigung eines Menschen, sich neuen Verfahren und Techniken zu widmen. Bei diesen Techniken beteiligen sich die Mitarbeiter sowohl an der Neugestaltung der Abläufe als auch an der Planung eigenverantwortlicher Entscheidungen.

Digitale Fitness im individuellen betrieblichen Rahmen

Jedes Unternehmen kann unterschiedliche Geschäftsmodelle und vielfältige innovative Strategien in die betrieblichen Geschäftsabläufe integrieren. Die Geschäftsleitung überlegt zusammen mit den Digitalisierungscoachs und verantwortlichen Leitern, welche Abteilung und Mitarbeiter für eine Schulung infrage kommen.

Dabei kommt es auf zwei Faktoren an. Zum einen geht es um den Grad der digitalen Anpassung, zum anderen um die vorgesehenen Entwicklungsziele. Der gewünschte Lernprozess wird außerdem durch die menschlichen Beziehungen innerhalb der Lerngruppen vervollständigt.

Doch mit welchen Unterlagen erfolgt die digitale Fitness? Neben gedruckten Materialien gehören das E-Learning sowie die Tutorials zu den bevorzugten Optionen.

Die Leistung eines einzelnen Mitarbeiters steigert seine digitale Fitness. Teams arbeiten besonders effektiv, da sich so verschiedene Teilnehmer in ihren Lernbestrebungen sinnvoll ergänzen. Das gilt vor allem für größere Einsatzgebiete, die innerhalb eines Konzerns firmenübergreifend abgearbeitet werden können.

Per Telefon- und Videokonferenzen tauschen die Teammitglieder ihre digitalen Kenntnisse aus. Das Ergebnis lässt sich mit den Digitalisierungslotsen optimieren. In diesem Zusammenhang setzt die Firmenleitung auf spezielle Center und deren Coaches.

Wer führt das digitale Fitnessprogramm durch?

Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter gerne von Spezialisten in der digitalen Fitness schulen. Die Auftragnehmer haben für die Aufgaben spezielle Lotsen arrangiert, die sich auf jeder Ebene des digitalen Fortschritts auskennen.
Doch welche Kenntnisse muss der ideale Kandidat mitbringen?

Grundsätzlich kommt der zukünftige Lotse aus der Praxis, da er schon während seiner Vorbereitung auf die eigenen beruflichen Erfahrungen zurückgreifen kann. So treffen die Mitarbeiter des beauftragenden Unternehmens auf die Experten für digitale Transformationen.

Genauso wichtig ist die richtige Augenhöhe. Wer mit Unternehmern, Vorgesetzten und Mitarbeitern interagiert, muss den richtigen Ton und die angemessenen Worte wählen. So kommt es zum partnerschaftlichen Austausch, der jedem den Spielraum zum aktiven Lernen gibt. Außerdem sollte der Digitalisierungslotse seine Leistungen authentisch vermitteln. Dazu zählt die hundertprozentige Identifikation mit den Zielen des Kunden.

Deshalb ist meistens ein erfolgreich abgeschlossenes Universitäts- oder Fachhochschulstudium mit der passenden beruflichen Praxis der richtige Einstieg.

Neben Informatikern, Psychologen und Betriebswirten können auch andere Fachrichtungen vertreten sein.

Neben den hoch qualifizierten Mitarbeitern verfügt das Center für digitale Fitness über die aktuelle Hard- und Software sowie verschiedene Internetoptionen.

Welche Angebote bieten die Center für digitale Fitness?

Die digitalen Lotsen bieten eine Vielzahl von Veranstaltungen an, die sie mit den Zielen ihre Auftraggeber abstimmen. Den Anfang macht meistens der digitale Führerschein für Digital Basics. Wenn der Vorgesetzte die theoretische und praktische Prüfung erfolgreich bestanden hat, verfügt er über die Grundlagen, die er für die aufbauenden digitalen Tools benötigt. Mit ihnen trainiert der Teilnehmer den aktiven Einsatz, der sich auch auf unternehmensspezifische Kriterien beziehen kann. Der Auftraggeber bespricht im Vorfeld der Übungen mit dem Kursleiter, welche Maßnahmen in welchem Umfang Teil des Trainings werden sollen. Im Anschluss folgen Übungen, die sich auf die Führungsrolle konzentrieren. Nun geht es um das agile Management, das primär bei der Durchführung von Projekten zum Einsatz kommt.

Neben dem digitalen Training können Podcasts eingesetzt werden. In der Wissensbibliothek stehen außerdem zahlreiche aktuelle Informationsdateien und Downloads zum Abruf bereit. Registrierte Teilnehmer müssen sich hierfür nur mit ihrem Kennwort in der Cloud einwählen. Solange der Vertrag mit dem Anbieter läuft, steht der unlimitierte Abruf bereit. Wer an den Stellungnahmen anderer interessiert ist, darf die Blog-Nachrichten lesen und verwerten. Dazu kommen Vorlagen und Checklisten mit nützlichen Tools. Schulungen, die der digitalen Fitness dienen, können auch als Online-Seminare gebucht werden.

Das Phasenmodell für digitale Fitness?

Jedes Unternehmen, das durch das Center für digitale Fitness seine Mitarbeiter auf den nächsten Einsatz vorbereitet, setzt auf das Mehrphasenmodell.

Der Digitalisierungslotse lädt den Auftraggeber und seine Mitarbeiter zu einem interaktiven Workshop ein. Innerhalb dieser Veranstaltung kann sich jeder Beteiligte äußern, seine Wünsche formulieren und Fragen beantworten.

Während der Veranstaltung werden sowohl das Zielbild des Auftrages als auch der zu wählende Fahrplan definiert.

In kleinen Gruppen geht es in die Pilot-Phase. Die ausgewählten Anwender des Auftraggebers testen die Vorschläge, die vom Auftragnehmer zuvor konzipiert werden.

Beim viralen Roll-Out werden die Inhalte des Projektes innerhalb des Unternehmens getestet. Den Vorgang begleiten die Digitalisierungslotsen, die gleichzeitig auf die Sonderwünsche des Kunden eingehen.

Im letzten Schritt folgt die Etablierung, bei der die digitale Transformation im Unternehmen abgeschlossen wird. In dieser Phase werden die Mitarbeiter mit allen digitalen Medien endgültig vertraut gemacht.

Digitale Fitness am Beispiel des Bankwesens

Das Bankwesen gehört zu den ältesten Geschäftszweigen. Im Rahmen der digitalen Revolution entwickeln sich die damit verbundenen Sparten relativ schnell. Das gilt sowohl für den Privat- als auch für den Gewerbekundenmarkt.

Meistens wickeln die Kunden ihre Bankgeschäfte über die digitalen Medien wie den Computer, das Tablet oder Smartphone ab. Dabei sollten sie sich jedoch eine Reihe von wesentlichen Fragen stellen. Dazu kommen FinTechs, die sich parallel zur traditionellen Bank entwickeln. Diese Konkurrenz bietet viele Möglichkeiten an, deren Lösungswege sich über spezielle Apps problemlos regeln lassen.

Aus diesen Gründen werden die Fach- und Vertriebsberater der Kreditinstitute speziell in diesen Teildisziplinen geschult.

Super-Apps im Rahmen der digitalen Fitness

Einen neuen Trend stellen die Super-Apps dar. Sie werden beispielsweise in Asien programmiert und bieten wesentliche Neuerungen. Mit nur einer App lassen sich einheitliche oder vergleichbare Funktionen in Amazon, Facebook oder Whatsapp einheitlich steuern.

Da nicht jeder Anwender sofort alle Funktionen beherrscht, bieten die Spezialisten Kurse an. In diesen werden sowohl private Anwender als auch Unternehmen in der betreffenden Software geschult.

Was bedeutet „Kollateralnutzen“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter dem Begriff „Kollateralnutzen“ versteht man eine ungeplante mit positiven Nebeneffekten behaftete Handlung, welche meist auf etwas gänzlich anderes abzielt oder ursprünglich von negativer Natur ist.

Was bedeutet „Kollateralnutzen“? Bedeutung, Definition, Erklärung

In Zeiten in denen das Internet immer stärker ausgebaut wurde und nach und nach weiterverbreitet war, wurde das illegale Herunterladen von Filmen, Softwaren sowie Musik immer beliebter. Dies wurde durch die ersten angebotenen Flatrates noch verstärkt. Der damit verbundene Nutzungsdruck sorgte dafür, dass der Breitbandausbau rasant von statten ging. Folglich würde dies bedeuten, dass das illegale Downloaden von Filmen, Musik sowie Softwaren maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir heute die digitale Infrastruktur haben, die wir kennen.

Dies war jedoch zu keiner Zeit Absicht und nicht geplant. Als „Kollateralnutzen“ wird dieses Phänomen heute bezeichnet. So ruft der Mensch immer wieder durch Zufall positive Nebeneffekte durch sein Handeln hervor. Da es sich hierbei jedoch eher um einen Zufall handelt, war das nicht die erste Intention des Menschen. Oft kommt es vor, dass dem Tun des Menschen ursprünglich eine schädliche oder negative Absicht zu Grunde liegt.

Ein weiteres Beispiel für einen „Kollateralnutzen“ sind die Rodungen von Wäldern. Insbesondere die, welche im Mittelalter stattgefunden haben. Damals rodeten die Menschen die Wälder, damit neue Jagdgebiete für den Adel geschafft werden können. Dieses Vorgehen und dieses Verhalten war schädlicher Natur, denn die Rodung von Wäldern ist nicht besonders umweltfreundlich. Es handelt sich hierbei jedoch um einen „Kollateralnutzen“, denn aufgrund dieses Verhaltens können wir noch heute große Grünanlagen und Grünflächen in der Landschaft bestaunen. Dieser „Kollateralnutzen“ ist beispielsweise auch bei den Naturreservaten rund um Tschernobyl sowie in den demilitarisierten Gebieten zwischen Süd- und Nordkorea zu bestaunen.

Jedoch können nicht nur negative Absichten oder ein schädliches Verhalten, welches zu einem späteren Zeitpunkt etwas Positives zum Vorschein brachte, als „Kollateralnutzen“ bezeichnet werden. Als Gegenbeispiel haben wir das heute bekannte Potenzmittel „Viagra“, welches ursprünglich als Medikament für Herzerkrankungen entwickelt wurde.

Kollateralnutzen: Das Richtige wird oftmals aus den falschen Gründen getan

Ein weiteres aktuelles Beispiel für einen „Kollateralnutzen“ ist der Veganismus-Trend. Heute zu Tage entscheiden sich immer mehr Menschen für eine vegane Ernährung und einen veganen Lebensstil. Viele von ihnen haben sich jedoch im Vorfeld weder intensiv mit den politischen Gründen noch mit den ethnischen Gründen auseinandergesetzt. Oftmals steigen Menschen auf eine vegane Ernährungsweise aufgrund des Life-Styles, des Bedürfnisses sowie des Dranges nach einer kulinarischen Abwechslung oder aber aufgrund von gesundheitlichen Aspekten.

Wenn wir die Gründe, warum sich jemand vegan ernährt, mal außer Acht lassen, können wir trotzdem sagen, dass diese Menschen Tiere schützen. Oftmals ist das gar nicht ihre erste Intention, doch gerade deswegen haben wir auch hier einen „Kollateralnutzen“. So handelt es sich bei dem Wohl sowie dem Schutz der Tiere um einen „Kollateralnutzen“, welcher durch die sogenannten Life-Style-Veganern ausgelöst wird.

Erklärung und Bedeutung: Handelt es sich bei einem „Kollateralnutzen“ um ein Abfallprodukt des Menschen?

Die Begrifflichkeit des „Kollateralnutzens“ sorgt zusätzlich dafür, dass die Perspektive zurecht gerückt wird und man erkennt, dass die meist in höchsten Tönen gelobten vorangegangenen Errungenschaften der Menschheit oftmals nur zufällige Abfallprodukte waren. Häufig waren diese gar nicht gewollt oder erwünscht, doch ihre Entstehung wird schulterzuckend und kommentarlos akzeptiert.

Eine zusätzliche Interpretationsmöglichkeit des „Kollateralnutzens“ ist die des „Glück im Unglück“. Beispielsweise verläuft sich jemand und entdeckt aufgrund des Verlaufens neue Plätze, wie Restaurants, Cafés, kleine Boutiquen oder einen Park. Mit dem Phänomen des „Kollateralnutzens“ sind zudem Unbeabsichtigte Folgen, Spin-Offs sowie Serendipität verwandt.

Was bedeuten die Begriffe „Sinti*zze“ und „Rom*nja“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als Sinti*zze und Rom*nja bezeichnen sich Angehörige einer ethnischen Minderheit. Sie sind besser bekannt als Sinti und Roma. Bei den Endungen handelt es sich um die angehängten weiblichen Formen. Die weibliche Form von Sinti ist, in der Mehrzahl Sintizze, die weibliche Form von Roma in der Mehrzahl Romnja. Häufig wird auch nur der Überbegriff Roma verwendet.

Was bedeuten die Begriffe „Sinti*zze“ und „Rom*nja“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Diese Bezeichnung wurde in den 1970er Jahren von der „International Romani Union“ etabliert. Sie löste im Deutschen den Begriff „Zigeuner“ ab, der als Beleidigung empfunden wurde. Da sich aber ein Teil der Gemeinschaft selbst als Sinti*zze bezeichnet, werden in Deutschland und Österreich Rom*nja und Sinti*zze gemeinsam genannt. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine einheitliche Ethnie, sondern um mehrere Gruppen internationaler Herkunft. Aus diesem Grund wird unter den Volksgruppen der Sinti*zze und Rom*nja immer wieder diskutiert, ob diese Überbegriffe überhaupt angebracht sind. Konkret bedeutet das Wort Rom Mann, die Bedeutung und Herkunft des Wortes Sinto ist hingegen nicht so klar. Eine These ist, dass es von der Region Sindh in Indien abgeleitet wurde und somit die Herkunft der Volksgruppe beschreibt.

Herkunft, Geschichte und Kultur: „Sinti*zze“ und „Rom*nja“

Die Vorfahren der heutigen Sinti*zze und Rom*nja kommen aus Indien und Pakistan. Von dort kamen sie zunächst über Armenien, im Mittelalter dann über den Balkan nach Europa. Das haben mehrere Sprachstudien ergeben. Das – häufig romantisierte – Nomadenleben führten diese Volksgruppen nicht freiwillig. Sie waren dazu gezwungen, da sie überall als fremd angesehen und wieder verstrieben wurden. Im späten Mittelalter galten die Sinti*zze in Europa als vogelfrei und mussten deshalb mit den fahrenden Völkern unterwegs sein, da sie kein Haus besitzen durften.

Die schlimmste Verfolgung und Vernichtung erlebten die Sinti*zze und Rom*nja während der Zeit des Nationalsozialismus. Sie wurden deportiert, zu Sklavenarbeit gezwungen und ermordet. Ungefähr 70 Prozent von ihnen überlebten den Nationalsozialismus nicht. Es dauerte lange, bis der Völkermord in Deutschland und Österreich wirklich zur Kenntnis genommen wurde. Das EU-Parlament erklärte den 2. August zum Gedenktag an die Ermordung der Sinti*zze und Rom*nja. In Österreich wird dieser Gedenktag aber immer noch nicht offiziell begangen.

Aufgrund der großräumigen Verteilung der Sinti*zze und Rom*nja gibt es keine einheitliche Kultur. Je nach Aufenthaltsort waren die Volksgruppen anderen kulturellen Einflüssen ausgesetzt. Was alle eint, ist der hohe Stellenwert der Familie. Der bekannteste Ausdruck der Kultur ist die Musik, die ihrerseits wiederum europäische Musiker und Komponisten beeinflusst hat. Aber auch das Erzählen von Geschichten hat lange Tradition bei den Sinti*zze und Rom*nja, die auch eigene Volksmärchen entwickelt haben.

Die aktuelle Situation: „Sinti*zze“ und „Rom*nja“

Obwohl Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland und Österreich als Minderheit anerkannt sind, werden sie immer noch mit Diskriminierungen konfrontiert. In den Medien werden Bilder von armen Außenseitern gezeichnet, die in verwahrlostem Zustand leben und zu Kriminalität neigen. Dadurch wird eine Integration in die Gesellschaft schwierig, vielen Sinti*zze und Rom*nja ist es nicht möglich, einen Bildungsabschluss oder einen Arbeitsplatz zu bekommen.

In einigen Ländern Europas ist die Situation noch schwieriger. Sinti*zze und Rom*nja wohnen dort in Ghettos, müssen eigene Schulen besuchen oder gehen gar nicht zur Schule. Die EU forderte bereits 2009 von den Mitgliedsstaaten, die Integration der Sinti*zze und Rom*nja zu verbessern, die Umsetzung geht aber nur langsam voran.

Neben den abwertenden, gibt es auch positive, romantisierende Vorurteile und Klischees, die aber genauso wenig richtig sind, wie die negativen. Sinti*zze und Rom*nja werden auch immer noch als fahrendes Volk gesehen, obwohl nur noch vier Prozent mit Wohnwägen unterwegs sind. All die Klischees, positive wie negative, tragen dazu bei, dass diese Bevölkerungsgruppen nach wie vor von vielen als Außenseiter betrachtet werden.

Ist die Reichskriegsflagge verboten? Verbot, Erklärung


Update: Die deutschen Innenminister einigten sich am 13. Juni 2021 auf ein Verbot der Reichskriegsflagge und Reichsflagge. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl, erklärte das Rechtsextremisten die Fahne als Ersatz für die in Deutschland verbotene Hakenkreuzfahne verwenden.

Verbot: Reichsflagge und Reichskriegsflagge

Mit dem Verbots-Erlass bekommen die Behörden einen Rahmen, um konsequent gegen den Missbrauch der Reichsflagge und Reichskriegsflagge vorzugehen. Dies gilt z.B., wenn die Reichsflagge oder Reichskriegsflagge an Orten und Daten (Plural von Datum) mit historischer Bedeutung oder Symbolkraft gehisst oder gezeigt wird. Werden ausländerfeindliche Parolen gerufen, so darf die Fahne nicht gezeigt werden. Auch bei paramilitärisch anmutenden Versammlungen ist das Zeigen der Reichsflagge oder Reichskriegsflagge verboten.

Das Verbot des Zeigens der Reichsflagge oder Reichskriegsflagge wird damit begründet, dass dies eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellt.

Unter die Begriffe „Reichsflagge“ und „Reichskriegsflagge“ fallen folgende Flaggen:

  • Kriegsflagge des Norddeutschen Bundes und Deutschen Reiches von 1867 bis 1921
  • Kriegsflagge des Deutschen Reiches von 1922 bis 1933
  • Kriegsflagge des Deutschen Reiches von 1933 bis 1935
  • Reichsflagge des Deutschen Reiches ab 1892
  • Flagge des „Dritten Reichs“ von 1933 bis 1935

Hinweis: Der nachfolgende Text ist auf dem Stand vom Oktober 2020.

Diskussion über ein deutschlandweites Verbot der Reichskriegsflagge

Ende September 2020 plädiert der Innenminister Seehofer dafür, dass alle Bundesländer ein einheitliches Vorgehen bei einem Verbot der Reichskriegsflagge anstreben sollen. Er möchte, dass das öffentliche Zeigen der Reichskriegsflagge nach Möglichkeit unterbunden wird. Darüber soll auf der Konferenz der Innenminister Dezember 2020 beraten werden. Das zeigt wie komplex die rechtliche Lage im Moment ist.

Reichskriegsflagge Verbot: Ursprüngliche und bis jetzt geltende Rechtslage

Grundsätzlich ist das öffentliche Zeigen von Flaggen in der Bundesrepublik auch bei Versammlungen erlaubt. Adler, Wappen oder Hoheitszeichen dürfen allerdings nur von dazu autorisierten Personen geführt werden. Dieser Aspekt wurde in Bezug auf historische Flaggen noch nicht aufgegriffen und wurde noch von keinem Gericht zur Urteilsfindung herangezogen. Staatsflaggen dürfen auch nicht verändert werden. Bisher galt, dass die Reichsfahne grundsätzlich erlaubt war.

Noch 2005 hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg das Beschlagnahme der Reichsflagge durch die Behörden für rechtswidrig erklärt. Die Reichskriegsfahne durfte auch gezeigt werden, konnte aber bei Gefährdung der Sicherheit eingezogen werden konnte, sofern es sich um die im Kaiserreich und der Weimarer Republik verwendete Variante handelte. Das Zeigen der Variante, die die Nationalsozialisten verwendeten, stellt einen Straftatbestand dar.

Varianten mit unterschiedlicher rechtlicher Stellung

Die Reichsflagge

Die schwarz-weiß-rote Reichsflagge war die Flagge des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Kaiserreiches. Sie durfte bis jetzt ohne Einschränkungen gezeigt werden. Es kam aber schon zu Beschlagnahmungen und Verurteilungen wegen Störung des öffentlichen Friedens. Allerdings schränkt das Zeigen der Reichsflagge jetzt der Erlass für Bremen ein.

von 1871 bis 1935 verwendete Varianten

Die Reichskriegsflagge trägt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund in der Mitte mit dem preußischen Adler, der nie durch den deutschen Adler ersetzt wurde. Im linken oberen Quadranten befindet sich die Farben der Reichsflagge und ein Deutsch-Ritter-Kreuz, das auf die Kreuzfahrer zurückgeht, und als sogenanntes Eisernes Kreuz als militärische Auszeichnung Verwendung fand. In der Weimarer Republik wollte man nach dem Ende des Kaiserreichs die Reichskriegsflagge zunächst völlig neu gestalten.

Als Kompromiss an das Militär, dessen Führung die demokratischen Werte der Weimarer Republik nicht immer teilte, wurde sie aber schließlich nur modifiziert. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz im Oktober 2018 und Moment noch so auf der offiziellen Seite des Bundesverfassungsschutzes stellt das Zeigen dieser Flagge nicht nur keine Straftat, sondern auch keine Ordnungswidrigkeit dar. Sie kann allerdings nach allgemeinem Polizeirecht sichergestellt werden, wenn sie zum Anlass der Gefährdung der öffentlichen Ordnung wird.

von 1935 bis 1945 verwendete Variante der Reichskriegsflagge

Die Reichskriegsflagge, die die Nationalsozialisten ab 1935 verwendeten, ist grundsätzlich verboten. Der weiße Grund wurde hier durch einen roten ersetzt und in der Mitte befindet sich ein Hakenkreuz. Deshalb stellt ihr öffentliches Zeigen einen Straftatbestand dar und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Das Symbol des Hakenkreuzes darf nicht öffentlich gezeigt werden.

Geregelt ist das durch § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) oder des § 130 StGB (Volksverhetzung). Verboten ist dabei die öffentliche Zurschaustellung bzw. Zeigen, die Herstellung und die Einfuhr aus dem Ausland. Der reine Besitz ist nicht strafbar. Ausgenommen von der Strafbarkeit sind dabei ausnahmsweise anerkennenswerte Ziele, wie z. B. die Darstellung in Unterricht und Lehre. Wobei auch die Ausnahmen kompliziert sind. Die Abbildung des Hakenkreuzes und damit auch der Reichskriegsflagge in dieser Variante ist auf einem Buchumschlag ist bei wissenschaftlichen Büchern z. B. erlaubt, bei Trivialliteratur dagegen verboten.

Ist die Reichskriegsflagge verboten? Auslöser der neuen Rechtslagen

Der aktuelle Anlass für die Neuordnung der gesetzlichen Lage ist das auf Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zahlreiche ausländische und historische deutsche Flaggen gezeigt wurden, unter den ausländischen waren dabei besonders häufig die türkische, russische und amerikanische zu sehen. Die historischen deutschen Flaggen gingen bis in die Zeit des Deutschen Bundes zurück. Für besonderes Aufsehen sorgte der Versuch in den Reichstag einzudringen, bei dem auch die Reichsflagge und die Reichskriegsflagge gezeigt worden sein sollen.

Gründe für ein Verbot der Reichskriegsflagge

Man geht davon aus, dass die Reichs- bzw. die Reichskriegsflagge als Erkennungszeichen bzw. als Ersatz für die verbotene Hakenkreuzflagge dient. Dabei steht insbesondere die Reichskriegsflagge wegen ihres Bezuges zur imperialistischen Vergangenheit Deutschlands im Fokus. Sie ist eng mit dem Militär und damit auch mit den beiden Weltkriegen verbunden, die Deutschland als Angriffskrieg geführt hat. Schon in der Weimarer Republik (1919-1933) galt die Reichskriegsflagge als antidemokratisches Symbol.

Dass auch die bisher ohne Einschränkung erlaubte Reichsfahne verboten werden soll, liegt daran, dass der Verfassungsschutz zunehmend die sogenannten Reichsbürger im Konflikt mit der Demokratie sieht. Diese gehen davon aus, dass das deutsche Kaiserreich nie erloschen sei und dass entsprechend die Bundesrepublik auch keine rechtliche Legitimation besitze. Deutschland befinde sich noch im Krieg.

Je nach Ausprägung wird dabei keiner der Friedensverträge anerkannt, beginnend mit dem Versailler Vertrag bis zum 2-plus-4-Vertrag. Bezeichnend ist, dass damit auch der demokratische Vorläufer der Bundesrepublik die Weimarer Republik von einigen Vertretern der Szene nicht als legitim gesehen wird. Basierend auf dieser Theorie wird die gesamte Rechtsordnung der Bundesrepublik abgelehnt. Dies wird durch das öffentliche Zeigen der Reichsflagge bzw. der Reichskriegsflagge zum Ausdruck gebracht.

Reichskriegsflagge: Unterschiedliche Haltung der Bundesländer

Das Bundesland Bremen hat das öffentliche Zeigen der Reichskriegsflagge und auch der Reichsflagge im September 2020 verboten. Sie können eingezogen werden und ihr Führen kann mit einem Bußgeld von 1000 Euro belegt werden. Trotzdem kündigt der Innenminister Bremens an für eine Reichsflagge, gelte das nur bei konkreter Provokation. Geregelt wird das durch eine Ergänzung des Polizeigesetzes.

Brandenburg hält die geltende Regelung bezüglich der Reichskriegsflagge für ausreichend und plant im Moment keine Erweiterung auf die Reichsflagge. Reichskriegsflaggen können dort schon seit 20 Jahren aufgrund eines Erlasses eingezogen werden, und ein Bußgeld kann verhängt werden.

Nordrhein-Westfalen verbietet im Oktober 2020 das öffentliche Zeigen der Reichskriegsflagge per Erlass. Die SPD forderte zunächst auch die Reichsflagge mit einzuschließen. Dazu kam dann allerdings nicht.

Auch andere Bundesländer kündigen an, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Bis dahin gilt die ursprüngliche Rechtslage.
Ein Bundesgesetz könnte alle Regelungen kippen, denn grundsätzlich wäre hier eine Zuständigkeit des Bundes laut Grundgesetz möglich, und Bundesrecht stände dann über dem Landesrecht.

Ab wann ist man ein Gutverdiener, Spitzenverdiener, Besserverdiener, reich? Erklärung

Gutverdiener, Spitzenverdiener, Besserverdiener 2024:

Das Bundesfinanzministerium veröffentlichte im Januar 2024 Zahlen, ab welchem Gehalt man als Gutverdiener, Spitzenverdiener, Besserverdiener zählt:

Top-Verdiener verdienen monatlich über 23.277 Euro brutto bzw. jährlich über 279.000 Euro brutto.

Spitzenverdiener verdienen monatlich zwischen 8360 bis 23277 Euro brutto bzw. jährlich 100.320 Euro bis 279.000 Euro brutto.

Gutverdiener verdienen monatlich zwischen 5860  bis 8359 Euro brutto bzw. jährlich 70.320 Euro bis 100.308 Euro brutto.

Besserverdiener verdienen monatlich zwischen 4072 bis 5859 Euro brutto bzw. jährlich 48.864 Euro bis 70.308 Euro brutto.

Normalverdiener verdienen monatlich zwischen 3315 bis 4071 Euro brutto bzw. jährlich 39.780 Euro bis 48.852 Euro brutto.

Mittlere Verdiener verdienen monatlich zwischen 2379 bis 3314 Euro brutto bzw. jährlich 28548 Euro bis 39.768 Euro brutto.

Niedrigverdiener verdienen monatlich zwischen 1793 bis 2378 Euro brutto bzw. jährlich 21.516 Euro bis 28.536 Euro brutto.

Geringverdiener verdienen monatlich zwischen 1195 bis 1792 Euro brutto bzw. jährlich 14.340 Euro bis 21.504 Euro brutto.

Übrigens: Top-Verdiener sorgen für rund ein Viertel der gezahlten Einkommensteuer.

Ab wann gehört man zu den Gutverdienern?

Das müssen Sie einnehmen, um zu den Gutverdienenden zu gehören
Anno 2020 ist man einkommensstärker als 90% der Bevölkerung hierzulande, wenn man als kinderloses Paar zusammen 5294€ netto monatlich verdient. Wer nicht in einer Partnerschaft lebt, muss hingegen 3529€ nach sämtlichen Steuern aufweisen können, um sich zu den oberen 10% zählen zu dürfen. Dies ergaben Studien des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Dass das Gesamteinkommen von Paaren summenmäßig geringer ist als das von alleinstehenden Personen, erklärt sich daraus, dass bei Ersteren viele Kosten geteilt werden.

Auch drei Jahrzehnte nach der deutschen Einheit ergeben sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen Ost und West. So beziehen sich die eben aufgelisteten Werte vor allem auf das Lohnniveau in den alten Bundesländern. Wer stattdessen in Thüringen oder Brandenburg mehr als 2839€ netto im Monat zur Verfügung hat, gehört dort theoretisch zur Oberschicht. Die Begriffe Gutverdienend und Besserverdienend verfolgen im vorliegenden Kontext übrigens dasselbe Ziel.

Spitzenverdiener verdienen mindestens 100.000 Euro im Jahr oder 8360 Euro im Monat

Das müssen Sie einnehmen, um zu den Spitzenverdienern zu gehören:

Definitionsgemäß erfordert die Aufnahme in diese elitäre Gruppe ein Jahreseinkommen zwischen 100.320 bis 279.324 Euro brutto. Auf den Monat heruntergebrochen bedeutet dies ein Brutto-Verdienst zwischen 8360 bis 23.277 Euro. Nur die wenigsten Deutschen werden über solche finanziellen Ressourcen verfügen. Am häufigsten vertreten sind Spitzenverdiener unter Unternehmern. Wer solch einen monetären Spielraum ausnutzen möchte, muss in der Regel eine gute akademische Ausbildung abgeschlossen haben. Kaum ein Handwerker wird monatlich 23.000 Euro brutto verdienen. Jedoch sollte man auch hier niemals pauschal urteilen. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

Siehe auch: Ab wann ist man in Deutschland ein Geringverdiener?

Das müssen Sie einnehmen, um reich zu sein: Ab wann ist man reich?

Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass man bereits reich ist, wenn man zu den oberen zehn Prozent gehört. Natürlich stellen sich die meisten unter dem Begriff reich jedoch schnelle Autos und eine Yacht vor, anstatt lediglich 3529€ netto. Eine andere Herangehensweise besagt, dass reich ist, wer mindestens das Doppelte des nationalen Medians verdient.

Wussten Sie eigentlich, dass rund 55% der reichen Deutschen männlich sind? Oder 31% dieser Gruppe Single ist?

Ab wann gehört man zur Mittelschicht?

Die Mittelschicht betrifft den Großteil der Bürger, wenngleich oftmals beklagt wird, dass gerade ebenjene schrumpft und folglich die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht. Um in die Mittelschicht aufgenommen zu werden, benötigt man ein monatliches Einkommen von 1560€ bis 2920€ – netto für Alleinstehende gerechnet. Eine Familie mit vier Mitgliedern braucht ungefähr das Doppelte dieses Gehalts, um in der Mittelschicht klassifiziert zu werden. Zurzeit gehört die Hälfte der Deutschen zur Mittelschicht. In den letzten Jahren haben die Werte allerdings stark geschwankt. Dieser Trend dürfte in Zukunft noch an Kraft zunehmen.

Ab wann ist man ein Geringverdiener?

Wer weniger als 1792 Euro brutto pro Monat mit einer Vollzeitstelle verdient, gilt als Geringverdiener.

Siehe:

Nicht das Einkommen ist das Entscheidende

Häufig wird darüber debattiert, wie viel man verdienen muss, um sozial aufsteigen zu können. Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass nicht die Löhne alleine über Wohlstand entscheiden. Eine viel größere Bedeutung hat hier hingegen die Art und Weise wie das Einkommen angelegt wird. Hierin lässt sich auch ein Stück weit die größer werdende Lücke zwischen Arm und Reich erklären. Während der Unterschicht kein Geld zum Investieren bleibt, können die oberen zehn Prozent vom Zinseszinseffekt profitieren. Das lässt Vermögen weiter anwachsen. Die etwaigen Verluste treten im Angesicht zur Wertschöpfung meist nicht in Erscheinung.

Was ist ein Beherbergungsverbot? Bedeutung, Definition, Erklärung


Stand: 16. Oktober 2020

In Deutschland haben der Bund und die Länder am 7. Oktober 2020 gemeinsam ein Beherbergungsverbot für touristisch Reisende beschlossen, wenn diese aus einer Region mit vielen Covid-19-Infektionen (mehr als 50/100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage) kommen. Das Verbot lässt sich durch Vorlage eines aktuellen negativen Tests auf Coronaviren (maximal zwei Tage alt) umgehen.

Wo gilt das Beherbergungsverbot mit Stand 16.10.2020?

  • Rheinland-Pfalz
  • Sachsen-Anhalt
  • Sachsen
  • Hessen
  • Brandenburg
  • Saarland
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Schleswig-Holstein

Das Beherbergungsverbot für Baden-Württemberg wurde am 15. Oktober 2020 gekippt. Es ist damit außer Vollzug gesetzt. Auch in Niedersachsen wurde das Beherbergungsverbot gekippt.

Auch in Sachsen gibt KEIN Beherbergungsverbot.

Das Beherbergungsverbot in Bayern endete am 16. Oktober 2020.

Gibt es bei Vorauszahlung das Geld zurück, wenn der Hotelbesuch wegen des Beherbergungsverbots nicht möglich ist?

Das hängt davon ab, ob es im Vertrag zwischen dem Reisenden und dem Hotel eine Stornierungsklausel gibt. Diese muss zugunsten des Kunden lauten, dass bei „höherer Gewalt“ die Stornierung jederzeit möglich ist. Dann bekommt der Kunde sein Geld zurück bzw. muss nichts zahlen, wenn er die Reise vor dem 7. Oktober 2020 gebucht hat. Er konnte schließlich bis zu diesem Zeitpunkt nichts von einem drohenden Beherberungsverbot wissen, das daher für ihn unter „höhere Gewalt“ fällt.

Beherbungsverbot: Wie wahrscheilich ist diese Stornierungsklausel?

Normalerweise gibt es solche Klauseln in vielen touristischen Verträgen (Flugbuchungen, Hotelübernachtungen), doch seit dem Ausbruch der Pandemie änderten viele Veranstalter und Hoteliers ihre Vertragsbedingungen. Möglicherweise haben sie einen früheren Passus dieser Art („höhere Gewalt“) gestrichen, vielleicht haben sie auch ausdrücklich die kostenlose kurzfristige Stornierung wegen neuer Coronaregelungen ausgeschlossen. Sie könnten ebenso auf einer Teilzahlung bestehen, denn warum sollen sie das ganze Risiko dieser höheren Gewalt allein tragen? Wenn gar keine dementsprechenden Klauseln zu finden sind, gibt es verschiedene juristische Blickwinkel auf die Frage einer Erstattung des Preises. Sollte das Beherbergungsverbot bedingungslos gelten, kann der Hotelier die Übernachtung nicht gestatten. Sie ist dann ebenso unmöglich wie beispielsweise bei einem schweren technischen Schaden im Hotel. Der Kunde bekommt in so einem Fall sein Geld zurück bzw. muss nichts zahlen. Da jedoch die aktuellen Regelungen das Beherbergungsverbot aufheben, wenn der Kunde einen negativen Corona-Test vorlegt, ist die Übernachtung nicht unmöglich, was den Hotelier nicht zur Erstattung der Vorauszahlung bzw. zum Gesamtverzicht zwingen kann.

Beherbungsverbot: Ist der Covid-19-Test für Reisende zumutbar?

Hier bewegen wir uns aktuell (Stand der Betrachtung: 11.10.2020) in einer rechtlichen Grauzone, denn es wurde bislang kein Streitfall von einem deutschen Gericht entschieden. Befragte Professoren für Zivilrecht vertreten derzeit zu dieser Frage unterschiedliche Standpunkte. Ganz grob lauten diese:

  • #1: Der Test ist zumutbar, daher muss ihn der Reisende durchführen lassen oder kostenpflichtig stornieren – möglicherweise sogar zu 100 % des Preises, wenn seine Anreise beispielsweise am 8. Oktober stattfand. Bei einer Stornierung nur 24 Stunden oder weniger vor Buchungsbeginn verlangen die meisten Hotels und Veranstalter den vollen Preis. Zwei Tage vorher sind es meistens 70 bis 80 %.
  • #2: Der Test ist absolut unzumutbar. Der Kunde wurde von „höherer Gewalt“ überrollt und muss daher nichts zahlen bzw. erhält seine Anzahlung komplett zurück. Auch wenn die höhere Gewalt nicht explizit in den Vertragsbedingungen steht, muss sie als Stornierungsgrund herhalten. Das ist eine Maximalposition, die sich so kaum durchsetzen dürfte. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Gerichte im Einzelfall so zugunsten eines verhinderten Reisenden urteilen.
  • #3: Es ist vernünftig, dem Kunden entgegenzukommen, wenn er den Test partout nicht durchführen will und daher auf die Übernachtung verzichtet. Er muss anteilig etwas zahlen, aber nicht allzu viel – möglicherweise einen Betrag zwischen 30 und 70 % je nach Abstand zwischen Stornierung und Buchungsbeginn. Diese schwer auszuhandelnde Regelung könnte sich dennoch durchsetzen.

Gilt das Beherbergungsverbot im Inland auch für Geschäftsreisende?

Nein, ausdrücklich nicht. Lesen wir einfach nur den Anfang dieses Textes. Die genaue Formulierung des Beherbergungsverbots lautet, dass es für „touristisch Reisende“ gilt. Das wurde in den Medien auch so kommuniziert, ging aber oft unter. Geschäftsreisende sind also nicht betroffen. Sie dürfen daher auch ohne Testergebnis in einem Hotel übernachten, selbst wenn sie aus einem Risikogebiet kommen. Darauf weisen mehrere Verbände hin.

Beherbungsverbot: Haben die Hoteliers einen Anspruch auf Entschädigung durch den Staat?

Die Aussichten dafür sind nicht gut. Es gibt bislang keine ausdrückliche gesetzliche Regelung, welche Entschädigungen nach staatlichen Maßnahmen vorsehen, die wiederum dem Schutz der Bevölkerung dienen und auf klaren Rechtsgrundlagen – in diesem Fall dem Infektionsschutzgesetz – basieren. Das hat auch nichts mit der Corona-Pandemie zu tun. Solche Regelungen hätte man schon früher treffen können, denn derartige Szenarien waren schon immer denkbar. Da man die Regelungen nicht getroffen hat, möchte der Staat offenkundig nicht per Gesetz das Risiko auf sich nehmen, für diese Art von höherer Gewalt zahlen zu müssen. Es gibt schließlich auch Versicherungen für solcherlei Ausfälle. Allerdings ist anzumerken, dass sich schon einige Versicherer dagegen sperren, Hoteliers wegen Corona-Ausfällen zu entschädigen, obwohl die von ihnen vertriebenen Policen eigentlich auch solche Szenarien abdecken sollten. Was nun den Staat betrifft: Haftbar wäre er nach derzeitiger Rechtslage wohl nur, wenn er schuldhaft falsch seine Verbote verhängt hätte. Danach sieht es aber derzeit nicht aus.

Beherbungsverbot: Berühren solche Verbote nicht das Grundrecht auf Eigentum?

Diesen Gedanken gibt es, und in der Tat sind derzeit Verfahren anhängig, bei denen von Schließungen betroffene Gastwirte und Einzelhändler den Staat genau wegen dieses Grundrechts verklagen. Urteile wurden noch keine gefällt. Experten schätzen allerdings die Erfolgsaussichten der Kläger als gering ein. Der Staat hat das Recht, solche Maßnahmen durchzusetzen. Auch Versicherer schließen Entschädigungen bei Schäden durch höhere Gewalt aus. Die Pandemie trifft uns alle, niemand kommt ungeschoren davon. Natürlich können Reisende oder Hoteliers auch das Berherbungsverbot selbst juristisch angreifen. Es ist nicht auszuschließen, dass Gerichte diese spezielle Maßnahme untersagen. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Gerichte immer wieder auch gegen staatliche Maßnahmen entschieden und diese damit korrigiert.

Beherbungsverbot: Sind freiwillige Entschädigungen durch den Staat denkbar?

Undenkbar ist nichts, bislang hat sich der Staat auch schon recht großzügig gezeigt. Doch mit aktuellem Stand lässt sich in dieser Hinsicht nichts prognostizieren.

Anwendung: Wie sieht das Beherbergungsverbot praktisch aus?

Ein sehr praktisches Beispiel lässt sich derzeit in Hotels und Pensionen des Bundeslandes Brandenburg finden. Dort sind aktuell die Berliner vom Beherbergungsverbot betroffen. Das ist für die Hauptstädter bitter: Das Brandenburger Umland ist für sie unmittelbares Naherholungsgebiet. Doch es hilft nichts: Sie dürfen weder in Hotels noch in Ferienwohnungen und nicht einmal auf die Campingplätze.

Was ist die Great Barrington Declaration? Inhalt, Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Great Barrington Declaration (Erklärung von Great Barrington) wurde am 4. Oktober 2020 in Great Barrington am American Institute for Economic Research verfasst. Die Erstunterzeichner befassen sich darin kritisch mit der globalen Reaktion auf die COVID-19-Pandemie.

Was ist die Great Barrington Declaration? Inhalt, Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Autorengremium besteht aus international anerkannten Epidemiologen und Wissenschaftlern, die für den öffentlichen Gesundheitsbereich arbeiten. Sie äußern ernste Bedenken in Bezug auf die möglichen schädlichen Auswirkungen der vorherrschenden Strategien zur Eindämmung von COVID-19. Die aktuelle Politik, so der Tenor der Erklärung, werde die Gesundheit der Weltbevölkerung in physischer und psychischer Hinsicht mehr schädigen als das Virus selbst. Anstelle der verbreiteten Restriktionen bis hin zu Lockdowns empfehlen sie den Ansatz „Focused Protection“ (deutsch: fokussierter Schutz). Dieser solle dazu führen, dass Eindämmungsmaßnahmen nicht pauschal, sondern lokal sowie bezogen auf Situationen und auf Personengruppen angeordnet werden. Zu den gesundheitlichen Gefahren der aktuellen Lockdown-Politik zählen sie:

  • gesunkene Impfraten von Kindern
  • weniger Krebsvorsorgeuntersuchungen
  • schlechtere Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Verschlechterung der allgemeinen psychischen Verfassung

Aufgrund dieser Gefahren sei daher in den nächsten Jahren mit höherer Übersterblichkeit zu rechnen. Von dieser seien voraussichtlich eher junge und ökonomisch benachteiligte Personen betroffen. Neben den Gesundheitsgefahren durch die Coronapolitik zählen die Autoren auch wirtschaftliche Gefahren und schwerwiegende Risiken für die Bildung der nachwachsenden Generationen auf. Sie bezeichnen es als „schwerwiegende Ungerechtigkeit“, Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch zu verwehren.

Wie soll der fokussierte Schutz funktionieren?

Er soll statistische Risikoniveaus ermitteln und nach diesen einen jeweils abgestuften Maßnahmeplan in Kraft setzen, der dem tatsächlichen Risiko in einer Region oder Stadt, einer Personengruppe (Berufstätige, Pendler, Bewohner von Altenheimen, Schüler) und einer Situation (Schulbesuch, Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln, Arbeit in einem Risikobetrieb wie dem Schlachthof) entspricht. Der Fokus soll auf der Abschirmung von am stärksten gefährdeten Menschen in bestimmten Situationen und an bestimmten Orten liegen. Für die übrige Bevölkerung sollen weniger Einschränkungen gelten, um denjenigen, die durch COVID-19 nicht extrem gefährdet sind (selbst bei einer Erkrankung nicht), ein halbwegs normale Leben zu ermöglichen.

Coronavirus / Covid-19 Ziel: Herdenimmunität

Neben dem fokussierten Schutz in echten Gefahrenzonen und für wirklich gefährdete Personen geht das Autorengremium der Great Barrington Declaration davon aus, dass bei abgestuften und daher für weite Teile der Bevölkerung abgeschwächten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus auf relativ ungefährliche Weise relativ schnell eine Herdenimmunität entstehen könnte. Das schwedische Vorbild belege dies. In Schweden gab und gib es weitaus weniger restriktive Maßnahmen als in fast allen übrigen Staaten der Welt. Zwar gab es dort auch schon deutlich höhere Fallzahlen und in Relation zur Bevölkerungszahl eine relativ hohe Sterblichkeit, jedoch scheint ein weitaus größerer Teil der schwedischen Bevölkerung inzwischen die Virusinfektion erlitten und – viel wichtiger – mit der Folge einer Immunität glimpflich überstanden zu haben. Auch ganz Großbritannien und die kalifornische Stadt Santa Clara werden als Beispiele für eine mögliche Herdenimmunität zitiert. Hinter diesen Aussagen steckt durchaus Expertise. Die Hauptautoren sind Sunetra Gupta (Epidemiologin, Universität Oxford), Martin Kulldorff (Medizinprofessor und Biostatistiker, Harvard University) und Jay Bhattacharya (Serologe, Stanford University). Die Liste der Mitunterzeichner ist ähnlich prominent. Die Autoren führen Belege an, die eine mögliche Herdenimmunität für die drei Beispiele Schweden, Großbritannien und Santa Clara nahelegen. Sie berufen sich dabei auf Studien, an denen sie selbst federführend mitgewirkt haben.

Kritik an der Great Barrington Declaration

An der Great Barrington Declaration gibt es – wiederum aus der Fachwelt – starke Kritik. Deren Haupttenor lautet, dass die vorgeschlagene beschleunigte Herbeiführung der Herdenimmunität keine angemessene Strategie sei. Im Detail werden von den Kritikern diese Punkte geäußert:

  • Ob es überhaupt in den drei genannten Regionen (oder anderswo) schon eine Herdenimmunität (mindestens 75 % der Bevölkerung sind immun) gibt, ist unbewiesen. Hierfür müsste die gesamte Bevölkerung oder zumindest eine riesige repräsentative Gruppe getestet werden.
  • Man kennt noch nicht den Langzeitverlauf von COVID-19 (sogenanntes „Long Covid“). Damit ist der Langzeitverlauf der Pandemie, nicht derjenige bei einem einzelnen Patienten gemeint. Insbesondere weiß man nicht, wie lange eine Immunisierung aufgrund einer überstandenen Infektion oder einer Impfung anhält. Ohne dieses Wissen aber muss das absichtliche Herbeiführen einer Herdenimmunität als fahrlässig gelten.
  • Die weltweite Wissenschaftsgemeinschaft hält mehrheitlich die gegenwärtigen Maßnahmen gegen die Pandemie für angemessen. Sie drängt auf die bessere Durchsetzung von Restriktionen, nicht aber auf mehr Differenzierung.

Kritiker der Great Barrington Declaration sind unter anderem Robert Lechler, Präsident der British Academy of Medical Sciences, Prof. Martin McKee (London School of Hygiene & Tropical Medicine) und Prof. William Hanage (Epidemiologie, Harvard University). Letzterer befürchtet, dass bei der Durchführung der Great-Barrington-Vorschläge weltweit deutlich mehr Infektionen sowie in deren Folge mehr Krankenhausaufenthalte und auch mehr Todesfälle zu beklagen wären. Besonders die junge Bevölkerung sei bei so einem Szenario stark gefährdet.

Eine von jüngeren Bevölkerungsgruppen ausgehende Herdenimmunität war schon einmal zu Beginn der Pandemie etwa im Februar 2020 diskutiert worden. Damals hatte sich Prof. Christian Drosten (Virologe, Berliner Charité) schon kritisch dazu geäußert. Er hatte a) Zweifel an der Funktionsfähigkeit eines solchen Versuchs geäußert und b) zu bedenken gegeben, dass man die jungen Leute auch fragen müsse, ob sie sich denn infizieren lassen wollten, um mit ihrer vermeintlich stabileren Konstitution in der Gesamtbevölkerung eine Herdenimmunität einzuführen. Nachdem in den vergangenen Monaten sehr schwere Verläufe und Todesfälle bei jungen, zuvor kerngesunden Menschen bekannt geworden waren, galt dieser Gedanke inzwischen als obsolet. Die Great Barrington Declaration greift ihn dennoch wieder auf.

Great Barrington Declaration: Stellung des Autorengremiums

Die drei Hauptautoren der Great Barrington Declaration hatten sich schon in den von ihnen durchgeführten Studien, auf die sie sich jetzt berufen, kritisch gegenüber der allgemeinen Coronapolitik geäußert. Dafür waren sie wiederum auch kritisiert worden. So ein Streit unter Wissenschaftlern gilt aber als normal und fruchtbar. Allerdings fällt der Widerstand unter anders argumentierenden Fachleuten dieses Mal deutlich akzentuierter aus. So nannte Prof. Gregg Gonsalves (Epidemiologe, Yale University) die Vorschläge der Autoren „grotesk“ und eine Strategie zur „Keulung von Schwachen zugunsten der Herde“.

Allerdings hatten die Autoren der Erklärung von Great Barrington wohl offenbar genau das nicht im Sinn: Sie wollen ja die besonders gefährdeten Gruppen auch besonders schützen. Prof. Gonsalves argumentiert aber, dass knapp die Hälfte der US-Bevölkerung durch die Pandemie extrem gefährdet sei und daher die aktuell angeordneten Schutz- und Quarantänemaßnahmen alternativlos seien. Er verwies auch darauf, dass regelmäßig Spitzenwerte von Infektionsraten jüngerer Menschen mit dem Tod älterer Menschen korrelieren, man die Risikogruppen also nicht wie gewünscht auseinanderdividieren könne.

Wer sich selbst von der Erklärung ein Bild machen möchte, kann sie nachlesen:

Great Barrington Declaration (deutsche Übersetzung)

Great Barrington Declaration (Original)

Was ist der Utility Trend? Was ist Utility Style? Erklärung

Als „Utility Trend“ bzw. „Utility Style“ wird Mode bezeichnet, die auf Militär-Uniformen, Alltagskleidung und Gebrauchskleidung von Arbeitern basiert. Mode im Utility Style hat eine große Funktionalität.

Vor Jahren wurde Gebrauchskleidung für wirtschaftliche Zwecke eingeführt. Gebrauchskleidung wurde von Arbeitern als Teil ihrer Uniform getragen. Wenn Sie in den letzten Saisons der Mode gefolgt sind, wurde dieser vom Militär und von Arbeitern inspirierte Trend überall auf der Welt entdeckt. Jetzt wurden grundlegende Jacken, Westen, Hosen, Pullover, Hemden und Anzüge neu gestaltet, um die Funktionalität zu verbessern. Utility Wear ist leicht zu tragen und ein Trend, der sich 2020 lohnt.

Was ist der Utility Trend? Was ist Utility Style? Erklärung

Der Utility Trend nutzt Elemente aus den Uniformen der Handarbeit und interpretiert sie zu einem modernen Trend. Der größte Vorteil des Trends ist die Funktionalität. Das richtige Stück passt problemlos in Ihre Alltagskleidung. Egal, ob Sie überlegen, was Sie für eine Veranstaltung oder ein Festival anziehen möchten, dieser Trend hat Sie abgedeckt.

Von Arbeitskleidung inspirierte Kleidungsstücke werden ebengalls immer beliebter. Tauschen Sie Ihre einfachen T-Shirts und Jeans gegen moderne Gebrauchskleidung. Die erdige Farbpalette, die militärischen Untertöne und die Sanddünenfarben lösen knallige Farben auf dem Markt ab.

Kesselanzüge, Safarijacken, scharfe Kragen, lockere Silhouetten, Gürteltaschen und klobige Turnschuhe gehören zum Trend der Gebrauchskleidung. Die „It“ -Tasche von 2019 ist die Gürteltasche, die als Streetstyle-Trend der Popkultur-Ikonen begann. Die Gürteltasche aus den 80ern feiert dank Chanel, Louis Vuitton und anderen großen Modehäusern ein Designer-Comeback.

Warum hat der Utility-Trend / Utility-Style Zukunft? Erklärung, Bedeutung, Definition

Utility ist in diesem Frühjahr das große Schlagwort in der Herrenmode. Von kultigen japanischen Streetwear-Marken bis hin zu den Marktführern des italienischen Luxus treten alle auf. Die Stoffe werden leichter und widerstandsfähiger, die Anzahl und Größe der Taschen nimmt zu, und intelligente technische Details treten in den Vordergrund. Die Message hinter dem Utility Trend ist ganz klar: Es reicht nicht mehr aus, dass Ihre Kleidung nur noch gut aussieht. Sie müssen auch darauf achten, dass die Kleidung einen Nutzen hat.

Die Idee, dass Kleidung einen Zweck erfüllen sollte, der nicht nur gut aussieht, ist nicht neu. es geht der Mode selbst voraus. Seit unsere entfernten Vorfahren die isolierenden Eigenschaften von Wollmammuthaut entdeckt haben, haben wir uns mit Kleidung befasst, um auf die Herausforderungen unserer Umwelt zu reagieren. Sie sind im Wesentlichen funktionale Gegenstände. Welchen ästhetischen Wert sie auch haben, ist zweitrangig gegenüber der Verpflichtung, dass die Kleidungsstücke uns vor der Kälte schützen sollen. Das soll nicht heißen, dass wir auf die Ästhetik komplett verzichten müssen. Andererseits sollten wir Kleidung auch nicht als Mittel zur äußerlichen Selbstdarstellung betrachten. Für den Utility Trend muss die Form der Kleidung jedoch durch eine zugrunde liegende Funktion rationalisiert werden. Männer möchten gerne eine Stilwahl rechtfertigen können. Die funktionale Natur dieses Looks ist eine, die sie ihren Freunden sicher erklären können.

Funktion ist alles. So wie sich der Urmensch in Pelze gewickelt hat, um sich vor der Kälte zu schützen, so zieht der heutige „Utilitarist“ seine Kleidung an, um sich vor den Gefahren der Außenwelt zu schützen. In der Praxis bedeutet dies, eine Sichtweise auf den Stil anzunehmen, die von den spezifischen Anforderungen des modernen Stadtlebens geprägt ist. Beim Utility Trend werden Kleidungsstücke für andere Zwecke entwickelt, an die Bedürfnisse der Menschen angepasst und können vielseitig verwendet werden.

Mitbegründer dieser Bewegun ist ein gewisser Errolson Hugh, dessen Kultlabel Acronym eine Vision zeitgenössischer Streetwear präsentiert. Seine funktionalen Kleidungsstücke haben eine entscheidende Rolle dabei gespielt, diesen Look einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Fazit: Was ist der Utility Trend? Was ist Utility Style? Erklärung

Die Utility-Bewegung kann als subtile Weiterentwicklung des Outdoor-Trends angesehen werden, bei dem die wetterfesten Stoffe und die technische Konstruktion spezieller Outdoor-Ausrüstung in Kleidung verpackt wurden, die für eine in der Stadt lebende Kundschaft geeignet ist. Der Hauptunterschied? Während der Outdoor-Trend den Geist der Natur kanalisierte, ist dies ein Look, der in kaltem Beton und Stahl verwurzelt ist. Die Palette aus Schwarz, Olivgrün und Asphaltgrau ist so konzipiert, dass sie sich eher einfügt als auffällt.

Wie funktioniert die Capsule Wardrobe? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung

Weniger ist mehr: Das steckt hinter dem Trend „Capsule Wardrobe“

Nicht nur beim Einrichtungsstil liegt Minimalismus gerade stark im Trend. Auch in den Kleiderschrank hat er Einzug gehalten. In diesem Zusammenhang fällt auch immer wieder der Name „Capsule Wardrobe“ Dabei wird der eigene Kleiderschrank auf nur noch 37 Kleiderstücke reduziert. Das Geheimnis des neuen Trends dabei ist es, die unterschiedlichen Kleidungsstücke unterschiedlich miteinander zu kombinieren. Das sieht nicht nur gut aus, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Geldbeutel und Nerven werden obendrauf auch noch geschützt. Aus guten Gründen erfreut sich der Trend immer größerer Beliebtheit auf der ganzen Welt.

Wie funktioniert die Capsule Wardrobe? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung

Susi Faux ist die Erfinderin der Capsule Wardrobe. Sie arbeitete in den 70er Jahren als Inhaberin eines eigenen Modegeschäfts in London. Die Idee der Modeexperten war es dabei, mehrere zeitlose Basics im Schrank zu haben und diese über die Saisons hinweg unterschiedlich zu kombinieren. Bekannt wurde die Idee der Londonerindank der amerikanischen Designerin Donna Karan, welche im Jahr 1985 eine 7-teilige Kollektion mit unterschiedlichen kombinierbaren Modestücken herausbrachte.

Worum es bei „Capsule Wardrobe“ geht: Wie es funktioniert

Das Ziel des umweltschonenden Trends ist es, mit so wenigen Kleidungsstücken auszukommen, wie möglich. Dabei gilt die Faustregel: 37 Teile je Jahreszeit. Inklusive sind dabei bereits Taschen und Schuhe. Behalten werden sollen nur Stücke, welche sich auf vielfältige Art und Weise kombinieren lassen. Gleichzeitig müssen sie Wohlgefühl vermitteln und gefallen. Manche Anhänger dieses Trends schaffen es sogar, mit nur 10 Kleidungsstücken auszukommen. Der Minimalismus ist auf dem Vormarsch.

Je nach Geschmack und Stil kann eine Capsule Wardrobe unterschiedlich gestaltet sein. Frauen beispielsweise, die eher casual unterwegs sind, können mit einer dunklen und einer hellen Jeans nichts falsch machen. Röcke und Stoffhosen sind eine gute Abwechslung, genauso wie ein schlichtes Kleid. Ein solches kann genauso wie Shirts oder Tops in jeder Jahreszeit beliebig kombiniert werden. Abgerundet wird die Capsule Wardrobe mit Pullover, Cardigans und lässigen Blusen. Hinsichtlich Schuhe reichen für die vier Jahreszeiten fünf Paar vollkommen aus. Mit Boots, warmen Winterschuhen, Sandalen, schicken Pumps und Sneakers macht niemand etwas falsch und ist für alle Anlässe gerüstet.

Im Kleiderschrank hängt immer nur das, was gerade auch Saison hat. Alles andere bleibt am besten im Karton, sodass deine Capsule Wardrobe alle drei Monate wieder angepasst und vielleicht auch um das eine oder andere Teil ergänzt wird.

„Capsule Wardrobe“: Zeit sparen mit einer kleinen Auswahl

Wenige Teile im Kleiderschrank bedeutet vor allen eins: Nerven, Energie und Zeit sparen. Quälende Fragen wie: „Was soll ich heute anziehen?“, gehören der Vergangenheit an. Die Entscheidung fällt umso leichter, je weniger Kleidungsstücke im Kleiderschrank sind. Außerdem bleibt ein sehr individueller und persönlicher Stil im Gedächtnis bei den Mitmenschen und Freunden. Gleichzeitig ist dieser Trend finanziell von Vorteil. Neuen Trends muss man damit nicht mehr hinterherrennen und von den Sales muss sich auch niemand mehr verführen lassen. Auch im Bereich Umweltschutz wird etwas Gutes geleistet: Wer sich dem massiven Konsum widersetzt spart Ressourcen und schützt die Umwelt.

So wird die eigene Capsule Wardrobe eingerichtet

Zu Beginn sollte sich überlegt werden, wie bei der eigenen Capsule Wardrobe vorgegangen werden soll. Wie viele Kleidungsstücke sollen im Kleiderschrank leiden und welche Stücke zählen dazu? Sportsachen, Socken und Unterwäsche müssen dabei in der Regel nicht mitgezählt werden. Dann geht es ans Ausmisten. Dabei sollte überlegt werden, welche Garderobe im Alltag vonnöten ist. Wie ist der eigene Freizeit-Look aus? Wie ist der Dresscode für die Uni und wie soll es am abends auf die Feier gehen? Am besten werden die benötigten Teile auf eine Liste geschrieben. Im Anschluss wird es ernst: Es geht ans Ausmisten. Dafür wird der Kleiderschrank erst einmal komplett bis auf das letzte Teil ausgeräumt. Dann werden die Klamotten nach und nach angesehen und ein Überblick darüber verschafft, welches Teil behalten werden soll und welches nicht. Die Frage, wie oft das Stück getragen wird und ob es überhaupt noch passt können dabei helfen.

Für das Aussortieren gibt es etwa das beliebte Marie-Kondo-Prinzip. Alles was dableiben soll, kommt in den Schrank zurück. Was nicht bleiben soll, kann sowohl verschenkt als auch verkauft oder gespendet werden. Wenn bei einem Kleidungsstück Unsicherheit herrscht, kann dieses auch in einen Karton und dann in den Schrank zurück, wenn es vermisst wird. Passiert das nicht, kommt es nach einigen Monaten weg. Im nächsten Schritt wird analysiert, was vom Ausmisten noch übrig ist. Welche Schnitte und Farben sollen es sein? Kann daraus ein Stil ausgemacht werden und was macht die eigene Garderobe aus? Ein Grundgerüst, die Basis sozusagen, an Kleidung ist dann vorhanden. Jetzt fehlt noch das Konzept. Es soll schließlich nach dem neuen Trend nicht einfach ausgemistet werden, sondern ein neuer Stil zum Kombinieren herauskommen. Dafür ist ein Farbkonzept wichtig.

Experten empfehlen dabei, zunächst eine Basisfarbe auszumachen. Das kann bei einem eher lockeren Kleidungsstil etwa ein dunkles blau sein. Hinzukommen dann zwei oder drei neutrale Farben, welche zu der Basisfarbe perfekt passen. In diesem Fall etwa grau, beige oder weiß.

Akzentfarben sorgen dann für den nötigen Pepp. Etwa ein kräftiges rot oder violett. Dazu eignen sich Accessoires wie Ketten, Ohrringe oder Schals und Taschen. Im Anschluss ist die neue Capsule Wardrobe fertig. Nun ist es wichtig, auch konsequent zu bleiben und den vielen Versuchungen beim Shoppen zu widerstehen.

Ein wichtiger Beitrag für mehr Nachhaltigkeit

Je weniger die eigene Garderobe an neuen Trends ausgerichtet wird, desto besser. Wenn dann doch einmal ein Kleidungsstück für einen einmaligen Anlass fehlt, bleibt immer noch die Möglichkeit, sich etwas zu leihen. Wenn etwas kaputtgeht, sollte es repariert werden und sich nur dann etwas Neues gekauft werden, um ein kaputtes Modestück zu ersetzen. Damit der Kleiderschrank lange hält, achten Käuferinnen und Käufer am besten auf hochwertige Kleidung. Somit leistet man als Trend-Nutzer etwas Gutes für die Umwelt und schließt sich nicht der Konsumgesellschaft an. Das war auch das Konzept der Erfinder aus England und Amerika. Eine Gegenbewegung zum Konsum hin zum Minimalismus im Kleiderschrank, der in der heutigen Zeit immer mehr Bedeutung bekommt und von einer immer größeren Gruppe an Menschen europaweit aufgenommen wird.

Was ist ein Femboy? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Femboy ist ein Kunst- und Kofferwort, zusammengesetzt aus den beiden Silben „Fem“ und „Boy“. „Fem“ steht für das englische Wort Female, bedeutet als weiblich. Boy wiederum bezeichnet einen Jungen oder einen jungen Mann.

Was ist ein Femboy? Bedeutung, Definition, Erklärung

Im Wort Femboy vermischen sich also die weiblichen und männlichen Anteile einer Person. Der Begriff Femboy hat mittlerweile zwar Eingang in den deutschen Sprachgebrauch gefunden, ist aber noch längst nicht ubiquitär verbreitet, sondern wird vor allem von bestimmten Personengruppen in jüngerem Alter benutzt.

Biologisch gesehen, also rein von seiner geschlechtlichen Identität her, ist ein sogenannter Femboy ein Mann. Ein solcher Mann empfindet jedoch ganz bestimmte weibliche Verhaltensweisen als sehr anziehend für die eigene Persönlichkeit und versucht dies dann auch nach außen hin auszudrücken, beispielsweise im Kleidungsstil, durch die Verwendung von Parfums für Frauen oder durch eine weibliche Frisur. Ein Femboy präsentiert sich also gerne in der Öffentlichkeit oder gegenüber anderen Personen mit typisch femininen Zügen und Manieren.

Lebensstil: Wie FemBoys leben (Bedeutung, Erklärung)

Eine spezifische Altersgrenze lässt sich zwar nicht festmachen, es ist aber davon auszugehen, dass mit Femboys in der Regel jüngere Männer gemeint sind bis zu einer Altersgrenze von etwa 30 Jahren. Der Begriff Femboy entstand im Zuge einer vermehrten gesellschaftlichen Akzeptanz ganz unterschiedlicher geschlechtlicher Ausrichtungen und Identitäten.

Wird heute jemand als Femboy bezeichnet, so muss dies nicht unbedingt positiv sein, denn in der öffentlichen Wahrnehmung kann dies durchaus auch abfällig gemeint sein. Gerade in dieser abfälligen Art und Weise wird Femboys häufig unterstellt, sie seien schwul, was jedoch in den allermeisten Fällen überhaupt nicht der Fall ist. Es ist unbedingt auch nötig, den Femboy von anderen, ähnlichen Begrifflichkeiten abzugrenzen, auch wenn die Übergänge durchaus fließend sein können. So sollte der Femboy beispielsweise keineswegs mit sogenannten Crossdressern, Trans-Menschen oder Ladyboys verwechselt werden. Bei Crossdressern handelt es sich um Personen, welche gerne Kleidung des jeweils anderen Geschlechts tragen möchten. Crossdresser können deshalb sowohl Männer als auch Frauen sein.

Der Femboy in Kunst und Literatur

Trans-Menschen haben zwar in der Regel weibliche Züge an sich, sind von ihrer Körperstatur meist groß oder schmächtig und können dabei aber praktisch alle nur möglichen geschlechtlichen Identitäten haben. Der Begriff Femboy lässt ebenso einen Hinweis auf eine mögliche Geschlechtsidentität nicht zu. Männer aller geschlechtlicher Ausrichtungen können nach außen hin als Femboy erscheinen. Femboys sind nicht nur im realen Leben, also als echte Personen, zu finden, sondern auch in Kunst, Literatur oder Geschichte. Animes, Mangas oder Furry-Kunst sind allesamt künstliche Erschaffungen, welche sich dem sogenannten anthropomorphen Bereich zuordnen lassen.

Bedeutung und Erklärung: Was sind „Femboys“?

In all diesen Genres sind Femboys oft zu sehen und spielen daher in diesen künstlerischen Richtungen eine übergeordnete Rolle. Der Konsum dieser Kunst-Darstellungen erfolgt ebenfalls fast ausschließlich durch die jüngere Generation bis maximal 30 Jahre. Der Begriff Femboy hat aber nicht auch zuletzt durch das Internet eine ganz neue Verbreitung erfahren. Denn weltweit existieren immer mehr auf Femboys spezialisierte Communities und Foren, welche sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen und auseinandersetzen. Außerdem sind diese Foren auch ein Ort für Gleichgesinnte, um sich auszutauschen und neueste Trends zu erfahren. Werden Femboys über einen längeren Zeitraum begleitet und befragt, so kann immer wieder festgestellt werden, dass es sich dabei stets um eine vorübergehende Phase im Leben handelt. Sobald das 30. Lebensjahr also überschritten ist, wird diese spezielle Ausdrucksform als Femboy meist wieder abgelegt.

Was ist ein InstaWalk? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein InstaWalk bezeichnet einen fotografischen Spaziergang für die Foto-App Instagram. Menschen treffen sich, um an einem gewissen Ort Fotos zu machen. Doch dabei bleiben sie nicht stehen und nehmen Bilder von nur einem Gebäude oder Objekt auf, sondern gehen umher. Danach werden die Bilder auf dem sozialen Netzwerk veröffentlicht. Bei den Postings kann es sich um Landschaften, Sehenswürdigkeiten aber auch Gebäude oder Unternehmensinhalte handeln.

Was ist ein InstaWalk? Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff „InstaWalk“ setzt sich aus der Abkürzung von Instagram und dem englischen Wort „walk“ für Spaziergang zusammen.

Zu den häufigsten Orten für einen InstaWalk gehören Städte, Parks, Straßen oder andere öffentliche Plätze. Touristen und Gruppen begehen auch gerne eine fotografische Tour, um Eindrücke auf Instagram festzuhalten. Museen, Theater oder berühmte Kirchen eignen sich ebenfalls für einen InstaWalk.

Bedeutung: InstaWalk für Unternehmen

Unternehmen und Marken haben das Potenzial der Plattform für sich erkannt und platzieren Produkte und Services gekonnt im Social Web. Bei einem Instawalk können Firmen Fans auf eine Reise durch das Unternehmen mitnehmen und so Eindrücke hinter die Kulissen gewähren. Auf dem Gelände eines Unternehmens lassen sich Bilder einfangen und teilen. Geeignet wäre auch eine Neueröffnung eines Standortes. Doch auch Fotos aus dem Büro, der Kantine oder dem Archiv passen zu einem unternehmerischen Instawalk.

Wer geht auf einen InstaWalk? Erklärung

Instagrammer aus der lokalen Umgebung begeben sich auf einen fotografischen Rundgang, zum Beispiel durch das eigene Viertel oder durch einen anderen Stadtteil. Ihre Postings werden mit dem passenden Hashtag #Instawalk markiert. Der Spaß am Aufnehmen und Teilen der Bilder steht bei der Aktion im Fokus. Durch Filter können die Fotos noch bearbeitet werden. Instagrammern ist es bei einem Walk wichtig, individuelle Blickwinkel zu zeigen. Die Sehenswürdigkeit erscheint zum Beispiel aus der Sicht eines Einheimischen oder die Street Art der Straßen steht im Mittelpunkt. Durch InstaWalks können bekannte Orte auch ganz neu in Szene gesetzt werden.

In der Regel gibt es einen Organisator des Walks, der die anderen User einlädt. Dieser vergibt den Event-Hashtag und ruft die Community zu dem fotografischen Spaziergang auf.

Insta-Stammtische

Regelmäßige Instawalks finden dank regionalen Communities statt. So gibt es einen Insta-Stammtisch NRW oder auch Facebook-Gruppen, die solche Aktionen verfolgen. Dazu zählen der InstaWalk Ruhr oder die Instawalkers Düsseldorf.

Kamera oder Smartphone beim InstaWalk

Die meisten Instagrammer nehmen die Motive mit ihrem Smartphone auf. Die Kameras von iPhone oder Samsung Galaxy sind schon so gut, dass es kaum noch eine klassische Kamera bedarf. Allerdings gibt es auch User, die mit einer Spiegelreflex-Kamera ausgerüstet sind, um noch mehr Effekte in die Bilder zu zaubern.

Was ist das Besondere an einem InstaWalk? Bedeutung, Definition

Das Format zeigt, wie verschiedene Menschen Orte wahrnehmen. Ein Motiv wird bei einem InstaWalk auf diverse Art und Weise gezeigt, da für jeden andere Details wichtig sind. Die Umsetzung der Fotografien variiert. Durch InstaWalks wird auch bewusst Aufmerksamkeit für ein Thema oder einen Platz geschaffen.

Instagram ist für schöne Filter und Bilder in hochwertiger Auflösung bekannt. Mode, Food, Art und Travel sind die beliebtesten Kategorien. Mit passender Beschreibung und Schlagworten (Hashtags) versehen, erreichen die Postings interessierte User. Es kann geliked und kommentiert werden. Andere Nutzer können Accounts folgen.

Was ist Tchotchke? Bedeutung, Definition, Erklärung

Mehr ist mehr: Der neue Tchotchke-Style ist da!

Der Tchotchke-Style entwickelt sich gerade zum absoluten Einrichtungs-Trend des Jahres 2020. Seinen Ursprung findet die Bezeichnung in der jüdischen Kultur. Genauer gesagt von jüdischen New Yorkern, welche ihre liebsten Schmuckstücke genau so bezeichnen. Damals wie heute wird das Wort „tshotshke“ ausgesprochen.

Allgemein handelt es sich bei „Tchotchke“ um die kleinen dekorativen Elemente, die eigentlich eine rein ästhetische Funktion haben und keinen wirklichen Nutzen. Das können Skulpturen sein, genauso wie Vasen, Kerzen, Kissen, Bilderrahmen oder Dekorationsartikel aller Art. Im Grunde könnte man sagen, dass der Tchotchke-Stil das genaue Gegenteil von Minimalismus ist. Die Zeiten von einer kleinen Kerze im Regal sind vorbei, jetzt wird das Regal vollgepackt. Dank des neuen Einrichtungstrends ist alles erlaubt, dass sich kreuz und quer mit Souvenirs und Dekorationsartikel kombinieren lässt.

Der Deko-Trend „Tchotchke“ hat das Prinzip: Mehr ist mehr. Clean und langweilig geht es dabei definitiv nicht zu. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet die Bezeichnung übrigens so viel wie „sinnloses, kleines Irgendwas“.

Was ist Tchotchke? Bedeutung, Definition, Erklärung

Skulpturen, Kerzen, Vasen, Bilderrahmen oder Skulpturen. Alles, was Zuhause rumliegt oder beim letzten Urlaub gesammelt worden ist. Farblich aufeinander abgestimmt ergibt sich aus den verschiedenen Elementen ein einheitlicher Wohntrend. Es geht dabei um die Liebe zum Detail. Jede Ecke hält kleine Überraschungen bereit. Dabei ist alles, wirklich alles, erlaubt. Zu viel gibt es bei diesem Dekorations- und Einrichtungs-Trend nicht. Alles, das dekorativ ist, darf bleiben und miteinander kombiniert werden. Lieber die braune Kerze oder die dunkelblaue Kerze? Das ist kein Problem, denn sie dürfen beide bleiben. Gleiches gilt auch für alle anderen Dekorationselemente. Die Objekte werden dabei gruppiert und gestapelt.

Ganz gleich ob verschiedenen Bücher übereinander oder mehrere Vasen auf dem Tablett nebeneinander. Je voller des Tischs oder das Regal gedeckt sind, desto besser ist es. Solange noch Platz für die Kaffeetasse auf dem Wohnzimmertisch bleibt. Ohne Gemütlichkeit geht es aber auch nicht. Für besonders gemütliche Ecken sorgen Decken, Teppiche, Kunstfelle oder viele Kissen. Mit den kuscheligen Elementen wird das eingerichtete Eck ein gemütlicher Rückzugsort für den Abend zu zweit.

Minimalisten müssen tapfer sein: Tchotchke Bedeutung

Minimalisten müssen bei diesem neuen Trend die Zähne zusammenbeißen, denn bei ihnen dürften sich bei diesem neuen Dekorationstrend die Nackenhaare aufstellen. Gleichzeitig schafft der Tchotchke-Stil eine angenehme Gegenbewegung zum schlichten und kalten Einrichtungsstil.

Wichtig dabei ist, dass es beim jüdischen Trend aus Amerika nicht einfach darauf ankommt, möglichst viele Dekoelemente zusammenzuwürfeln und wild durcheinander zu mischen und dann ins Regal zu packen. Stattdessen wird geschaut, welche Elemente farblich zusammenpassen. Diese werden dann im besten Fall gestapelt oder nebeneinander platziert. Dabei muss es immer auch darum gehen, dass die Dekoration nicht den Eindruck oder das Gefühl von Chaos vermitteln. Vielmehr soll damit eine heimelige, angenehme und gemütliche Atmosphäre geschaffen werden. Das kann die ohnehin gemütliche Leseecke genauso betreffen wie das Büro, den Arbeitsplatz Zuhause oder das Wohnzimmer. Wer die passende Inspiration sucht, findet insbesondere auf Instagram und Pinterest eine ganze Reihe von Beispielen.

Tchotchke-Deko-Trend: Bedeutung

Die Bedeutung von Dekoration wird immer wieder stark unterschätzt. Dabei ist es mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, wie wichtig die Dekoration für unser Wohlbefinden ist. Wenn wir Zuhause sind, möchten wir nicht an weiße Wände starren, denn das schafft ein kühles Raumklima. Atmende Pflanzen, Bilder, Regale mit Dekorationen und Skulpturen machen aus einem kahlen Raum einen Ort zum Wohlfühlen. Das Gleiche gilt für den Arbeitsplatz. Nur wer sich auf der Arbeit wohlfühlt, ist auch motiviert zu arbeiten und wer arbeitet nicht gerne in einer gemütlichen Umgebung.

In Zeiten von Corona arbeiten immer mehr Menschen aus dem Homeoffice heraus. Gerade dann ist es entscheidend, dass der Arbeitsort Zuhause zu einem Ort des Wohlfühlens wird. Der Tchotchke-Stil kann dazu seinen Beitrag leisten und zudem ist er nachhaltig und praktisch. Alte Dekorationsstücke müsse nicht entsorgt werden oder im Keller verstauben. Sie finden eine neue Bedeutung in entsprechender Kombination. Gerade aufgepeppt mit echten Pflanzen wie Palmen oder kleinen Topfpflanzen wirkt der Dekotrend als Wohlfühlgarant. Ein Trend, der lange nicht mehr nur im jüdischen Bereich Amerikas geschätzt wird. In immer mehr Ländern Europas findet der Gegentrend zum Minimalismus immer mehr begeisterte Anhängerinnen und Anhänger.

Was ist „Freiwilligentourismus“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Freiwilligentourismus, international vor allem Voluntourism genannt, gehört zu den am schnellsten wachsenden Bereichen im globalen Tourismus. Diese Reiseform kombiniert, wie der Name schon andeutet, die touristischen Möglichkeiten einer Urlaubsreise mit den gemeinnützigen Aspekten der Freiwilligenarbeit.

Was ist „Freiwilligentourismus“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass viele junge Menschen nicht einfach nur Ferien im Ausland verbringen möchten, sondern in der Verknüpfung von Reise mit freiwilliger ehrenamtlicher Arbeit einen tieferen Sinn erkennen. Gemeinnützige Freiwilligendienste bieten entsprechende Programme bereits seit Jahren an, allerdings sind diese grundsätzlich so strukturiert, dass der Auslandsaufenthalt zumindest mehrere Wochen dauert und die Projektarbeit vor Ort hohe Priorität besitzt. Viele Menschen sind nicht bereit, soviel Zeit zu investieren und gleichzeitig auf touristische Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Diese Marktlücke haben kommerzielle Agenturen erkannt und bieten seit einigen Jahren Pakete an, die genau auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten sind.

So ist es beispielsweise möglich, einen Roadtrip durch Laos oder eine Safari in Südafrika zu buchen und anschließend für eine Woche ein lokales Umwelt- oder Sozialprojekt zu unterstützen. Alles ist wie eine Pauschalreise organisiert, neben den üblichen Urlaubskosten muss der Volontär allerdings noch Gebühren für sein gesellschaftliches Engagement entrichten. Der Vorteil einer solchen Reise ist jedoch, dass der Freiwillige nichts selbst planen muss, sondern die Agentur die Reise organisiert und alle Aspekte seines Einsatzes vorbereitet.

Welche Zielgruppen und Motive charakterisieren den Freiwilligentourismus? Erklärung, Bedeutung

Die Angebote im Freiwilligentourismus sollen insbesondere junge Erwachsene ansprechen. Bevozugte Zielgruppe der Agenturen sind die 25- bis 34-Jährigen, da sie bereits eine gewisse (Lebens-)Erfahrung mitbringen, tatsächlich sind es häufig Menschen in der Altersgrupe 18 bis 24, die, nicht selten von ihren Eltern alimentiert, an derartigen Reiseprojekten teilnehmen.

Der Wunsch, sofort nach dem Schulabschluss die Welt zu entdecken, steht oftmals im Vordergrund, gleichzeitig sind Konsumverzicht und Sinnhaftigkeit wesentliche Intentionen. Diese Einstellung entspricht dem Zeitgeist der Generation, mit Argumenten wie „etwas zurückgeben“, „positives bewirken“ oder „kulturell dazulernen“ begründen viele ihre persönliche Motivation. Der Freiwilligentourismus basiert somit grundsätzlich auf altruistischen Überlegungen, egoistische Beweggründe wie die Aufwertung des eigenen Lebenslaufes können allerdings ebenfalls eine Rolle spielen.

Über die tatsächlichen Beweggründe für eine Reiseentscheidung lässt sich grundsätzlich nur spekulieren, der hohe Frauenanteil im Freiwilligentourismus ist hingegen statistisch verifiziert. Auswertungen der Veranstalter haben ergeben, dass mehr als 60% der Reisenden in diesem Segment weiblich sind und über ein höheres Engagement und bessere Sprachkenntnisse verfügen.

Welche Ziele und welche Einsatzschwerpunkte existieren im Freiwilligentourismus? Bedeutung

Im Freiwilligenstourismus ist für die Auswahl geeigneter Destinationen entscheidend, ob im Rahmen der Reise soziale, kulturelle oder ökologische Aspekte im Vordergrund stehen. Planbarkeit und Sicherheit sind ebenfalls wichtige Einflussfaktoren, da im kommerziellen Volontourismus Reisen in Krisengebiete oder akut von Naturkatastrophen betroffene Regionen unüblich sind. Die touristische Attraktivität des Ziellandes und ein geringer Entwicklungsstand der Region sind für Agenturen allerdings weiterhin die maßgeblichen Kriterien. Viele Reisen führen deshalb auf den afrikanischen Kontinent oder nach Süd- und Südostasien, Destinationen in Lateinamerika und Osteuropa besitzen allerdings ebenfalls eine gewisse Bedeutung.

Die Einsatzsmöglichkeiten orientieren sich grundsätzlich an den Präferenzen der jungen Reisenden. Umwelt- und Entwicklungshilfeprojekte sind sehr beliebt und bieten den Veranstaltern langfristige und sichere Planungsmöglichkeiten, daneben ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für viele Volontäre attraktiv. Die Teilnehmer werden in Schulen, Waisenhäusern oder ähnlichen Einrichtungen eingesetzt und übernehmen überwiegend Betreuungs- und Bildungsaufgaben. Programme mit kulturellem Hintergrund bieten die Möglichkeit, Freiwillige an historischen Stätten beispielsweise als Guides einzusetzen, ein ähnliches Aufgabenspektrum erwartet die Reisenden bei internationalen Sportevents. Olympische Spiele und Weltmeisterschaften sind wichtige Großereignisse, bei denen Agenturen bis zu 40.000 Freiwillige vermitteln.

Welchen Nutzen hat Freiwilligentourismus?

Das wichtigste Ziel von Freiwilligentourismus ist es, Menschen und Organisationen in Entwicklungsländern dauerhaft und möglichst kostenneutral zu unterstützen. Junge Menschen erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, andere Sprachen und Kulturen kennenzulernen und tragen durch ihr Engagement vor Ort zur Völkerverständigung bei.

Das setzt allerdings voraus, dass sich die Reiseveranstalter im Volontourismus streng an ethische Grundsätze halten und die Teilnehmer über genügend Erfahrung und Vorbereitung verfügen, um in ihrem Einsatzbereich vor Ort von Nutzen zu sein. Interessierte sollten deshalb bei der Auswahl eines Programmes nicht nur die touristische Attraktivität des Landes berücksichtigen, sondern insbesondere ihre eigenen Fähigkeiten und die Sinnhaftigkeit des Projektes hinterfragen.

Freiwilligentourismus hat eine gemeinnützige Komponente, ist aber in erster Linie ökonomisch attraktiv. Nutznießer sind vor allem die Agenturen, die zwischen 50 und 150 Euro pro Tag von den Teilnehmern verlangen, aber auch die eingebundenen Partner vor Ort und das jeweilige Land als touristische Destination profitieren finanziell.

Kritik: Was wird am Freiwilligentourismus kritisiert?

Am Freiwilligentourismus wird insbesondere seine kommerzielle Ausrichtung kritisiert. Anders als Hilfsorganisationen, bei denen die gemeinnützige Tätigkeit im Vordergrund steht, bieten professionelle Agenturen ihre Programme oftmals wie Ferienreisen an. Der touristische Aspekt steht im Vordergrund, der Einsatz als Volontär vor Ort ist nur ein Bestandteil des Pauschalangebotes. Die Ähnlichkeit zur Urlaubsreise spiegelt sich auch in der Dauer der Programme wieder, denn nur selten sind die Teilnehmer länger als drei Wochen unterwegs.

Die Kürze des Einsatzes vor Ort lässt auch keine intensive Vorbereitung der Teilnehmer zu. Nur jede fünfte Agentur lädt ihre Bewerber zu Vorstellungsgesprächen ein, in 20% der Fälle wird nicht einmal ein Lebenslauf von den Kandidaten verlangt. Im Gegensatz dazu verpflichtet die halbstaatliche Agentur „weltwärts“ ihre Teilnehmer zu einem mehrtägigen Seminarprogramm, das der intensiven Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung der Reise und der Tätigkeit im Zielland dient.

Viele Programme kommerzieller Anbieter sind zudem schlecht geplant und wirken sich auf die lokalen Projekte negativ aus. Die Verantwortlichen vor Ort werden oft nicht gefragt, wie viele Freiwillige sie für den Einsatz benötigen, zudem sind die Teilnehmer oft nicht ausreichend qualifiziert oder verfügen über sprachliche Defizite.

In einigen Ländern wird die Kommerzialisierung der Freiwilligenarbeit sogar zu einem gesellschaftlichen Problem. In Asien hat das Geschäft mit Touristen und Freiwilligendiensten in manchen Regionen die Gründung neuer Waisenhäuser erst angeregt, zum Teil wurden zu diesem Zweck sogar Kinder von ihren Eltern getrennt. In anderen Gegenden wirkt sich der Freiwilligentourismus wiederum negativ auf den lokalen Arbeitsmarkt aus, da durch das kostenlose Engagement europäischer Volontäre Arbeitnehmer aus ihren Berufen verdrängt worden sind.

Was bedeutet „Algokratie“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff „Algokratie“ bedeutet im Wortsinn „Herrschaft der Algorithmen“. Es handelt es sich dabei um ein Kunstwort, das vereinfacht dafür steht, dass eine Gesellschaft und dass Handeln von Menschen von Algorithmen bestimmt und optimiert wird.

Ferner steht die „Algokratie“ für den Sieg von Maschinen über den Menschen und dafür, dass in der weiteren Entwicklung der Menschheit Algorithmen, also eigentlich ganz einfache künstliche Intelligenzen sogar die Staatsgewalt übernehmen und die Menschen beherrschen könnten.

Was bedeutet „Algokratie“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Nach der wissenschaftlichen Definition ist ein Algorithmus einfach eine genau definierte Anweisung, wie ein ganz bestimmtes Problem zu lösen ist. Über 1000 Jahre lang waren Logarithmen in erster Linie Rechenregeln zur Lösung eines mathematisch darstellbaren Problems. Erst jetzt im Computer- und Internetzeitalter nehmen sie uns immer mehr das Suchen, das Entscheiden, ja sogar das Denken ab. Algorithmen analysieren die Milliarden von Datenspuren, die wir im Netz hinterlassen. Sie erkennen daran unsere Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen. So erschließen sich ihnen unsere Verhaltensmuster und sie können können daraus alles ableiten, was sie über uns wissen möchten. Natürlich hat das in der Praxis sehr viele Vorteile. Algorithmen können unsere Haushaltsgeräte steuern und besser Schach spielen als wir. Sie können uns genau passende Einkaufsvorschläge machen und uns den besten Weg von A nach B finden lassen. Sie können unsere Gesundheit überwachen, Krankheiten diagnostizieren und an der Börse Handel treiben. In naher Zukunft werden sie ungefragt unsere Kühlschränke füllen, unser Auto, Züge und Flugzeuge steuern und vieles andere. Das ist bequem, es spart uns Zeit, Mühe und Kraft, macht unser Leben leichter und angenehmer. Aber nur positiv betrachten kann man die Entwicklung trotzdem nicht.

Übrigens: 2020 wurde eine weitere Form der Herrschaft diskutiert: Kennen Sie Virokratie?

Algokratie: Gefahr, Möglichkeiten und Macht

Zum einen sind die Systeme, die unser Leben erleichtern auch angreifbar. Fehler bei der Programmierung, Hacker-Angriffe und Sabotage können dazu führen, dass sie nicht mehr so funktionieren wie sie sollten und das kann zu großen Schwierigkeiten und chaotischen Zuständen in allen Wirtschafts-und Lebensbereichen führen. Noch schlimmer aber ist es, dass die durch Algorithmen gesteuerten künstlichen Intelligenzen uns auch in bestimmte Richtungen drängen und manipulieren können. Es ist kein Zufall, dass wir bei jeder Internetrecherche immer zuerst auf die Seiten stoßen, bei denen die Meinung vertreten wird, die wir selbst zu einer Sache haben. Das schränkt eine objektive Information schon sehr stark ein und ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Daraus kann Stimmungsmache zum Beispiel durch Fake-News geschehen und es auch zu anderen sehr undurchsichtige Arten von Manipulation kommen. Dazu kommt die Gefahr, sozusagen ein „gläserner Mensch“ zu werden und oft auch nicht gerecht einschätzt zu werden.

Letztlich muss auch beachtet werden, dass die Algorithmen, die unser Leben gerade vereinfachen von Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht entwickelt werden. Diese Unternehmen haben kapitalistische Interessen und wollen Geld verdienen. Diese Interessen dürfen sie auch haben, aber eignen sich ihre Algorithmen dann als Basis für eine Demokratie?

Bedeutung Algokratie: Viele Fragen sind zu beantworten

Algorithmen bestimmen zum Beispiel unsere Kreditwürdigkeit und die Höhe der zu zahlenden Zinsen. Sie beeinflussen auch, ob wir einen Job gekommen oder einen Mietvertrag. Außerdem stellt sich auch die Frage, wie sich künstliche Intelligenzen in Systemen verhalten, die sie selbstständig steuern können. Handeln sie dann wirklich vernünftig oder rational? Können sie von programmierten Skripts abweichen, wenn die konkrete Situation das verlangt? Dazu kommt, dass es immer schwerer wird, zu erkennen wer hinter einem Programm steckt, wie der Algorithmus geschrieben wurde, welch Ziele er verfolgt, von welchen Annahmen er ausgeht und welche Filter er enthält.

Auch moralische Fragen stellen sich in einer Algokratie. Denn die Frage, ob ein Algorithmus gut oder schlecht ist, müssen Menschen beantworten. Nach welcher Ethik soll hier entschieden werden? Ist ein Algorithmus gut, wenn er das größte Glück für die größte Zahl (an Menschen) bringt? Was würde dann aus dem Minderheitschutz oder würde dieser einfach für das Glück der Mehrheit geopfert?

Auch muss gefragt werden, wer überwacht den Algorithmus? Sollte er sich selbst überwachen, sollten Techniker (Informatiker) oder Politiker den Algorithmus überwachen? Sollte ein Rat aus verschiedenen Menschen den Algorithmus überwachen? Und hier stellt sich letztlich wieder die Frage: Woher sollen wir wissen, ob diese Menschen gut sind und ob sie gute Entscheidungen treffen?

Auch muss gefragt werden, wer optimiert den Algorithmus und passt ihn an neue Situationen (Klimanotstand) an? Kann der Algorithmus sich selbst optimieren oder sollten dies Menschen machen? (Und wenn der Algorithmus sich selbst optimiert, woher weiß der Algorithmus, dass er sich in eine gute Richtung optimiert hat?)

Letztlich muss natürlich gefragt werden, welches Menschenbild liegt dem Algorithmus zu Grunde? Ist es ein Menschenbild in dem Menschen gelenkt, gestubst und geleitet werden sollen oder ist es Menschenbild in dem Menschen befähigt werden sollen selbst (kritisch) zu denken?

Leben wir vielleicht schon in der „Algokratie“, ohne es zu wissen?

Nein das tun wir nicht. Wir leben immer noch in einer funktionierenden Demokratie, aber wir müssen immer wachsam, selbstbestimmt und demokratisch mit Algorithmen umgehen. Wenn wir die Politik der Algorithmen einfach geschehen lassen und sie nicht gemeinsam kontrollieren und immer wieder verhandeln, würden wir uns ihr unterwerfen.

Was bedeutet „Regime Change“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der „Regime Change“ oder auf deutsch „Regimewechsel“ ist in vielen Ländern passiert. Unter einem Regime wird eine Regierung verstanden. Die Bezeichnung kommt aus der französischen Sprache und steht auch für ein Regelwerk. In der modernen Fassung wird das Regime jedoch weitestgehend negativ belegt. Man fasst darunter autoritäre Systeme und Diktaturen zusammen. Der Wechsel bezieht sich auf den Austausch. Hierbei werden Diktaturen oder autoritäre Systeme durch demokratische ersetzt. In einigen Fällen folgt jeweils auf eine Diktatur eine andere. Aus demokratischen Regierungsformen können jedoch auch Diktaturen entstehen.

Was bedeutet „Regime Change“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wie der Wechsel vonstattengeht, hängt von den inneren Kräften des betreffenden Landes und meistens auch von ausländischen Staaten ab.

Beim Regimewechsel wird eine existierende Regierung durch eine andere ersetzt. Im Zentrum stehen der Verwaltungsapparat, das Militär und einzelne bürokratische Bereiche.

Auf welche Weise der Wechsel erfolgt, ist von den inneren Machtverhältnissen und Verbündeten des betroffenen Staates oder seines Gegners abhängig. Es kommen sowohl friedliche als auch militärische Maßnahmen in Betracht. Finanzielle Interessen innerhalb des für den Regimewechsel vorgesehenen Staates können ebenfalls zu Veränderungen beitragen. Die Entscheidungsträger wissen in diesem Fall, dass das alte Regime nicht mehr zukunftsorientiert arbeiten kann. Sie erkennen gleichzeitig das Potential des übernehmenden Staates und stützen den damit verbundenen Wechsel.

Der militärisch organisierte Regime Change aufgrund einer politischen Problematik

In einigen Ländern kommt es aufgrund politischer und finanzieller Gegensätzlichkeiten zu einem Regime Change, der mit militärischen Operationen verbunden ist. Unter normalen Bedingungen wären die Gegner sogar Freunde. Die Differenzen lassen sich leider nur ohne Kampf nicht lösen.

1773 waren die nordamerikanischen Kolonisten stark verärgert. Sie mussten hohe Steuern auf bestimmte Produkte zahlen. Außerdem fühlten sie sich von der britischen Krone nicht entsprechend respektiert. So kam es zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der bis zur britischen Niederlage von Yorktown 1783 erbittert geführt wurde. Das Ergebnis waren die Vereinigten Staaten von Amerika, die das Regime der britischen Kolonialverwaltung ablösten. Aus einer parlamentarischen Monarchie wurde ein demokratischer Staat.

Was versteht man unter einer internen Regimeänderung? Regime Change, Bedeutung

Eine interne Regimeänderung kann sich innerhalb eines Staates ereignen. Ein gutes Beispiel ist der Ostblock. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit bildete sich unter der Führung Moskaus ein System von Satellitenstaaten. Diese wurden nach sozialistischen Vorbildern, die stark sowjetisch – als im Sinne Russlands (der UdSSR) geformt wurden. Diesem Zusammenschluss gehörte auch die DDR an. Die DDR war der Teil Deutschlands, der nach dem Zweiten Weltkrieg dem Machtbereich Russlands zugesprochen worden war.

1986 kam es zur Wende. Diese soll auch durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl beeinflusst worden sein. Während einer Konferenz leitete der damalige Staatssekretär der UdSSR, Michael Gorbatschow, die Wende im Verhältnis der Oststaaten zu Moskau ein. Die ehemaligen Satellitenstaaten lösten sich in den folgenden Jahren zunehmend aus dem Einflussbereich Russlands. Ungarn lockerte beispielsweise 1989 die Grenzkontrollen, sodass Menschen leichter aus der DDR in die Botschaft der Bundesrepublik nach Budapest fliehen konnten. Im Herbst entfiel das Herrschaftsmonopol der meisten ehemaligen Ostblockstaaten, die durch den Eisernen Vorhang seit den 40er-Jahren vom kapitalistischen Westen abgeschottet waren. Dann folgte der Zusammenbruch des Ostblocks, dessen Staaten sich zunehmend dem Westen und der EU öffneten. Einige wurden Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Ein Regime Change mit militärischen Mitteln

In einigen Ländern kann eine Diktatur durch eine Kombination aus freien Wahlen und einem Putsch an die Macht kommen. Dieser Vorgang ereignete sich 1933 in Deutschland.

Die Nationalsozialisten, eine demokratiefeindliche Organisation, ergriff in diesem Jahr die Macht und wandelte das Land in eine menschenfeindliche Diktatur um. Im September 1939 begann der für diese Diktatur verantwortliche Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg. Die Auswirkungen waren verheerend. Zwischen 1939 und 1945 organisierten die U.S.A., Großbritannien und Russland eine Reihe von Offensiven, mit denen sie den notwendigen Regime Change in Deutschland durchsetzen konnten. Neben der ersten Front in Russland eröffneten die westlichen Alliierten in Frankreich eine zweite, mit deren Hilfe sie das NS-Regime bis Mai 1945 stürzten. Der damit verbundene Krieg kostete über 55 Millionen Menschenleben und verwüstete weitere Bereiche der Erde.

Deutschland wurde in vier Sektoren aufgeteilt. Während die Amerikaner, Engländer und Franzosen in den westlich orientierten Zonen jeweils das demokratische System einführten, kam es in den von den Russen dominierten deutschen Gebieten zu einer Diktatur. Diese sollte als DDR bis 1990 fortbestehen. Die DDR war durch spezielle Verträge an die UdSSR gebunden.

1949 wurde in den westlichen Zonen – unter maßgeblichem Einfluss des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer – die Bundesrepublik Deutschland aus der Taufe gehoben.

Der weitestgehend friedliche Regime Change in der DDR

1949 wurde die DDR parallel zur Bundesrepublik gegründet. Wer die DDR verlassen wollte, um in die Bundesrepublik umzuziehen, musste aus seiner Heimat fliehen. Die Grenztruppen der DDR hatten dabei den Auftrag auf den betreffenden Menschen zu schießen. Dazu kamen die in den folgenden Jahrzehnten ausgebauten Grenzanlagen, die kaum überwunden werden konnten. DDR-Flüchtlinge, deren Fluchtversuche scheiterten, erhielten hohe Haftstrafen. Ihre Kinder wurden in Kinderheime eingewiesen oder an regimetreue Familien zur Adoption weitergegeben.

Die DDR arbeitete im Sinne des Ostblocks und der UdSSR mit der Planwirtschaft. Dieses System schädigte die Wirtschaft und führte Ende der 80er-Jahre zu zahllosen Demonstrationen. Diese wurden indirekt durch den russischen Präsidenten Gorbatschow und den westdeutschen Kanzler Helmut Kohl unterstützt. Im November 1989 öffnete die DDR die Grenzen und erlaubte ihren Bürgern und den Staatsbürgern anderer Nationen die kontrollierte Ein- und Ausreise. Im folgenden Jahr bereiteten zahlreiche Politiker und Wirtschaftsführer die Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik vor. 1990 wurde das ehemalige Staatsgebiet der DDR Teil der Bundesrepublik Deutschland. Der Tag der Einheit, der 3. Oktober, ist seitdem ein deutscher Nationalfeiertag.

Regime Change: Teilweise friedlicher Wechsel der Regierungsform in Südafrika

In Südafrika galt Jahrzehnte lang das Apartheidregime. Das System grenzte die farbige Bevölkerung aus und führte zur Gründung des ANC, des Afrikanischen Nationalkongresses. Dieser führte sowohl politische als auch paramilitärische Maßnahmen aus, um die Rechte der Farbigen zu schützen und auszubauen. Außerdem wurde die Republik Südafrikas von vielen westlichen Staaten mit einigen Embargos belegt, um die Staatsführung des Landes zur Abkehr von der Apartheid zu bewegen. 1990 entließ der Staat den Bürgerrechtler Nelson Mandela aus der Haft. Im gleichen Jahr hob die Regierung auch das ANC-Verbot auf. 1994 erzielte der ANC bei der ersten freien Wahl ein extrem starkes Ergebnis. Er war die stärkste Partei. Im gleichen Jahr wählten die Bürger Südafrikas Mandela zum ersten farbigen Staatspräsidenten der Republik Südafrika. Mit seiner Ernennung war die Apartheid – oder Ausgrenzung – vorbei. Für seine Versöhnungspolitik zwischen den Bürgern erhielt er den Friedensnobelpreis. Dieser wurde auch dem ehemaligen Präsidenten überreicht, der Mandela unterstützt hatte.

Der Regimewechsel innerhalb eines demokratischen Staates: Bedeutung, Definition, Erklärung

In vielen Staaten werden die Staatsoberhäupter im Rahmen einer freien und geheimen Wahl vom Volk oder über ein entsprechendes System gewählt. Trotzdem kann es zu einem Regimewechsel während einer Legislaturperiode kommen. Dieser Wechsel ist dann mit einer neuen Wahl verbunden, während die alte Regierung zurücktritt.
So wurde 1958 die Vierte Französische Republik durch die Fünfte abgelöst. Das Problem der Vierten Französischen Republik bestand in den unzähligen Regierungswechseln, die es in den zwanzig Jahren ihres Bestehens gab. Die neue Republik brachte neben einer stabilen Mehrheit auch die Rückkehr von Charles de Gaulle. Er wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.

Was bedeutet „Beenager“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff „Beenager“ ist ein Neologismus beziehungsweise eine Verschachtelung aus den Begriffen „Best Ager“ und „Teenager“. Grundsätzlich bezeichnet man hiermit Menschen, die auch im Alter noch Trends folgen und sich wie junge Erwachsene verhalten.

Um verstehen zu können wie dieses Phänomen möglich ist und warum es immer mehr der sogenannten „Beenager“ gibt, muss vorerst abgeklärt werden, von welcher Personengruppe überhaupt die Rede ist: Es handelt sich hierbei um die Ü50-Generation.

Was bedeutet „Beenager“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Begriffe wie „Midlife Crisis“ waren schon in den vergangenen Jahrzehnten gängige Bezeichnungen für Personen, die sich ab einem gewissen Alter plötzlich anders verhielten. Sei es der Zwang, den aktuellen Modetrends auf Schritt und Tritt zu folgen, seinen Töchtern oder Söhnen nachzueifern oder hippe Anschaffungen wie zum Beispiel den Kauf eines Sportwagens zu tätigen – seit eh und je tun sich viele Menschen schwer, sich ihr Alter einzugestehen.

Ein rasanter Lebenswandel durch Diäten, Stil- und Charakterveränderungen: Sie alle sind offensichtliche Anzeichen einer gewissen Unzufriedenheit und eines Unwohlseins im eigenen Körper oder mit dem eigenen Leben. Fürchtet man das Altern seiner Selbst, bietet es sich an, sich an jenen Menschen zu orientieren, die die als perfekt oder besser empfundene Lebensweise führen – in diesem Fall also meist an der jungen Generation.

Ob nun die eigenen Kinder als Orientierung und Maßstäbe herangezogen wurden, oder ob das neue Verhalten durch schlichtes Beobachten und gewissermaßen Nacheifern entstand: Die alten „Beenagers“ übernahmen die jugendliche Sprache, jugendliches Ausgehverhalten sowie Kleidungstrends der jüngeren Generation. So simpel war es.

Bedeutung: „Beenager“ im Zeitalter von Facebook, Tinder und Co.

Durch den Aufschwung des Internets und das Großwerden der Social Media sowie Dating-Plattformen in den frühen 2010er Jahren, erreichte das sich-jung-Fühlen eine neue Dimension: Schon bald fand man neben Partyfotos, Selfies und sonstigen Posts von Jungspunden auch jene, aus der Generation ihrer Eltern.

Wo ist nun aber der Unterschied zwischen modernen Oldies und Beenagern?

Die klassischen Selfies und Postings von Müttern und Frauen im Alter von etwa 50 Jahren und aufwärts sollten jedem bekannt sein: Blumen, Fotos von Kindern und Haustieren oder ab und zu ein Bild vom Wandern oder Stadtbummel. Diese Bilder und Kategorie ist genau das, was die Beenager heutzutage meiden. Sie wollen keinesfalls in die Schublade der Normalos oder langweiligen Eltern gesteckt werden und konkurrieren daher oftmals mit Personen jüngerer Generationen.

Beenager, welche vor allem meist weiblich sind, werfen sich für jedes ihrer Postings in Schale: Sie schminken sich jugendlich, ziehen sich an, als wären sie der U30-Generation zugehörig und verwenden oftmals viele Filter wie beispielsweise von FaceTune, welche die Haut sowohl straffer als auch jünger wirken lassen können. Geschummelt wird außerdem gerne bei der Figur, da diese neben dem Gesicht und dem Hals, oftmals ein Indikator für das Alter einer Person sein kann.

Zudem unterziehen sich Beenager gerne diversen Schönheitskuren und gehen oftmals bis zur chirurgischen Korrektur. Brustvergrößerungen, Hautstraffungen, Po-Liftings und Botox – ein junges Erscheinungsbild kann hierbei auch sehr teuer werden!

Wo findet man Beenager heutzutage? Erklärung

Grundsätzlich findet man diese Personengruppe überall da, wo man auch Jugendliche finden würde. Ob dies nun auf Social Media bezogen ist, oder auf angesagte Clubs – sie sind der jungen Generation auf den Fersen.
Auch auf Plattformen wie TikTok, wo zu kurzen Audiofrequenzen getanzt, gewitzt oder schlichtweg die eigene Person präsentiert werden kann, sind die Beenager unterwegs. Dies ist die oftmalige Offensivität zu begründen, die durch das Aufzeigen der eigenen Schönheit oder Fitness entsteht. Dieses „Phänomen“ ist ganz simpel zu erklären: Wer sich um sich selbst sorgt und viele Stunden mit seinem Äußeren beschäftigt indem er Sport macht oder sich schminkt, möchte hierfür Komplimente bekommen und von anderen gesehen werden.

Wer ist ein typischer Beenager? Eigenschaften, Merkmale, Charakter

Bekannte Beenager sind meistens Stars, die aufgrund ihres Bekanntheitsgrads tagtäglich in den Medien zu sehen sind. Oftmals stecken hinter diesen Beenagern auch echte Teenies, die ihre Eltern ermutigen oder inspirieren, Trends zu folgen und somit auch eine gewisse Sympathie zu schaffen. Carmen Geiss, Natascha Ochsenknecht und viele mehr – sie alle sind nicht nur aufgrund ihres Star-Status auf allen möglichen Social Media Plattformen vertreten. Sie lieben ihr trendiges Dasein, kennen allerdings auch ihre Grenzen.

Negative Seiten eines Beenagers

Viele Beenager jedoch sprengen allermann Vorstellungsvermögen. Sie lassen sich komplett fallen, springen sozusagen in die Rolle eines Teenies und leben ihre Jugendsucht ohne Rücksicht auf Verluste aus. Abgesehen davon, dass eine zwangshafte Unzufriedenheit mit der eigenen Person einen immens negativen Einfluss auf die Psyche eines Menschen hat – sowohl (Ehe-)Partner als auch Kinder müssen mit der Entscheidung dieser Person leben können. Plötzlicher Charakterwandel, Rücksichtslosigkeit und Egoismus, all das, was man in erster Linie von Frühpubatierenden kennt, erwacht in diesem Fall in einer erwachsenen Person, welche oftmals Verantwortungsträger ist und welche von ihrem Umfeld bisher anders gesehen wurde.

Was ist „Niksen“? Bedeutung, Definition, Erklärung, Ursprung


Nicht einmal im Urlaub bleibt das Handy Zuhause. Ständig erreichbar sein und sich von der Schnelllebigkeit des Alltags treiben lasse. Dagegen haben die Holländer ein gutes Rezept: Niksen.

Was ist „Niksen“? Bedeutung, Definition, Erklärung, Ursprung

Bei „Niksen“ handelt es sich um ein Lebensgefühl, das sich dem gesellschaftlichen Druck in die Quere stellt und erlauben soll, auch einmal schlicht gar nicht zu tun. Gerade in der schnelllebigen Zeit, in den wir alle viele Möglichkeiten haben, liegt der Fokus oft in der Produktivität. Niemand möchte am Ende des Tages ins Bett gehen und sich selbst vorwerfen, heute nichts Sinnvolles getan zu haben, sondern kostbare Lebenszeit verschwendet zu haben. Trotzdem besteht bei vielen Menschen der Wunsch nach Atempausen und Erholung. Das verdeutlicht auch die Tatsache, dass diese Trends in der Vergangenheit zunehmen.

Schon das dänische Lebensgefühl „Hygge“ ließ den Fokus wieder auf die Gemütlichkeit richten und uns an Momente und Orte erinnern, an welchen wir uns geborgen und wohlfühlen. Ebenso das schwedische „Lagom“ und die damit verbundene Idee, das Leben durch bestimmtes Maßhalten wieder in den Ausgleich zu bringen.

Bedeutung Niksen: Die Kraft aus dem Nichtstun

Menschen sind immer und überall bestrebt, die freie Zeit, die sie haben, sinnvoll zu nutzen. Auf dem Weg mit dem Auto einen Podcast hören, ein Buch im Warteraum des Arztes lesen oder das Radio laufen lassen während dem Bügeln. Nichts ist schlimmer, als der Gedanke Zeit sinnvoll verstreichen zu lassen. Dabei haben wir verlernt, mit uns selbst allein zu sein und dem Kopf die Möglichkeit zu geben, einmal abzuschalten.

Wer nikst, der gibt Körper und Geist die Chance, sich zu regenerieren und schafft zudem mehr Platz für Kreativität und Gedanken. Diese Theorie klingt zunächst einmal logisch und leicht, in der Realität ist dies allerdings gar nicht so einfach. Einfach einmal eine Stunde die Seele baumeln lassen oder ohne Aufgabe aus dem Fenster sehen ist zunächst einmal sehr ungewohnt und die Zeit mag gar nicht vergehen. Nicht nur, dass wir uns das bewusste Durchatmen gar nicht erlauben möchten, schlimmer noch: Viele Menschen befürchten dann als Faulenzer betitelt und diskreditiert zu werden. Wenn Achtsamkeitsübungen und Meditationseinheiten in der breiten Gesellschaft akzeptiert sind, kann aber auch das Niksen eine Chance haben, Fuß zu fassen.

Erklärung: So gelingt das Niksen

Wie wird nun genikst? Wer allein bei dem Gedanken, sich eine Stunde am Tag Zeit für nichts zu nehmen, Bauchschmerzen bekommt, der kann auch etwas ruhiger starten. Dabei ist es hilfreich, sich bei den Kindern etwas abzuschauen. Kinder sehen die Schönheiten vor allem in den kleinen Dingen. Das kann ein unter Schmetterling sein oder ein Nachmittag auf einem Spielplatz. Kleinigkeiten lassen uns Menschen schon in frühen Jahren perfekt abschalten. Innere Ruhe kann auch dann erlangt werden, wenn die Momente des Alltags bewusster wahrgenommen werden. So kann sich also langsam und sicher an das Niksen herangetastet werden. Auf welche Art und Weise das Niksen stattfindet, ist dabei jedem selbst überlassen.

Die entspannte Muße

Wer starke Probleme damit hat, sich auf das Niksen einzulassen, kann sich an die Empfehlungen des Professors Rutt Veenhooven halten. Der niederländische Soziologe empfiehlt es, sich für einen bestimmten Zeitraum auf einen Stuhl zu setzen und aus dem Fenster zu sehen. Natürlich ohne den Computer, ohne das Handy oder eine andere Ablenkung. Laut dem Wissenschaftler sei es das Ziel, herauszufinden welche Entspannungsart am besten zu einem passt. Dabei gibt es keinen einheitlichen Ansatz für alle Menschen. Jeder muss nach dem Konzept selbst für sich herausfinden, was funktioniert und was nicht. Übrigens kann es auch eine halbautomatische Beschäftigung sein. Stricken zum Beispiel. Auch wenn dabei etwas „gemacht“ wird, dient eine solche Beschäftigung der Beruhigung. Langeweile führt zu Kreativität. Das sehen die Eltern von Kindern jede Sommerferien. Ebenso ist es nichts Neues, dass vielen Künstler, Wissenschaftlern oder Unternehmern die spannendsten und erfolgreichsten Ideen unter der Dusche kommen. Der Grund ist einfach: Im Ruhezustand schaltet das Hirn nicht komplett ab. Auch wenn wir vermeintlich gar nichts tun, verarbeitet das Gehirn die Informationen und kann dank der noch vorhandenen Rechenleistungen Probleme angehen, so Veenhoven.

Siehe auch:

Deshalb ist Niksen sinnvoll

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in denen wir stets erreichbar sein wollen oder sein müssen. Entspannung und Abschalten haben dabei oft keinen Platz mehr im Leben. Kein Wunder also, dass psychische Erkrankungen, Burnout-Fälle und stressbedingte Erkrankungen wie Migräne immer mehr zunehmen. Ein stressiger Beruf, ein stressiger Alltag, die ständige Berieselung von Medien und der Druck, immer und überall schnell erreichbar zu sein, machen unserem Geist und dem Körper zu schaffen. Unser Gehirn ist dabei täglich vielen Eindrücken ausgesetzt. Kommt es zwischendrin nicht zur Ruhe, kann es die Erlebnisse nicht richtig verarbeiten. Unser Gehirn leistet vom frühen Morgen, bis zum späten Abend und auch während des Schlafs Hochleistungen. Schon ein paar Minuten bewusste Ruhe oder Entspannungsübungen geben unserem Hochleistungsorgan die Chance, sich zu erholen und mit neuer Energie an die nächsten Herausforderungen zu gehen.

Was bedeutet „nichtbinär“ (non-binary, enby)? Bedeutung, Definition, Erklärung


Immer häufiger ist in den Medien von Menschen zu hören, die nichtbinär sind bzw. sich als solche bezeichnen. Diese Menschen bevorzugen den Verzicht von geschlechtsspezifischen Anreden wie Herr oder Frau und sind vielen Teilen der Welt noch unbekannt. Doch was genau beutetet es eigentlich, wenn jemand nichtbinär ist?

Was bedeutet „nichtbinär“ (non-binary, enby)? Bedeutung, Definition, Erklärung

In der Informatik ist das Wort „binär“ eines der wohl am meistens verwendeten Wörter, denn dort sind z. B. Zahlen binär, da der Computer nur die Zahl Null oder die Zahl Eins versteht. Binär beutetet grundsätzlich, dass es zwei Optionen für etwas gibt, z. B. nur zwei Zahlen, zwei Geschlechter oder zwei Wege. Bis vor einigen Jahrzehnten galt es noch als selbstverständlich, dass es bei den Geschlechtern ebenfalls nur eine binäre Einteilung geben kann: entweder ein Mensch ist weiblich oder männlich.

Ein Teil der Weltbevölkerung fühlt sich jedoch weder weiblich noch männlich und kann sich daher nicht in eine der beiden Kategorien einfinden: Diese Menschen werden als nichtbinär bezeichnet – für die trifft keine der beiden Optionen vollständig zu. Der Begriff „nichtbinär“ kann natürlich auf verschiedene Lebensbereiche angewendet werden – überall dort, wo es eben mehr als nur zwei Optionen gibt oder keine der beiden Optionen vollständig zutrifft. In der letzten Zeit hat der Begriff jedoch bei der Geschlechtsidentität an Wirkung gewonnen und wir daher meistens auch damit assoziiert.

Statt „nicht-binär“ kann auch „enby“ gesagt werden. Beide Ausdrücke bedeuten das gleiche und sind daher synonym.

Dabei steht nun die Geschlechtsidentität eines Menschen nicht in direkter Verbindung mit dem biologischen Geschlecht und damit auch den Geschlechtsmerkmalen, sondern nur rein mit dem Zugehörigkeitsgefühl zu diesen. Diese nichtbinär Identität wird in vielen Fällen besonders nach Außen ausgedrückt.

Welche nichtbinären Geschlechterrollen gibt es? Bedeutung, Erklärung

Menschen, die sich als nichtbinär bezeichnen, können trotzdem in einige Rollen klassifiziert werden, die sie etwas näher beschreiben sollen.
Transgender sind dabei Menschen, die im falschen Geschlecht geboren wurden, z. B. Frauen, die sich eigentlich als Mann fühlen. Mit Genderqueer bezeichnet man Menschen, die sich keinem der beiden Geschlechter eindeutig zuordnen möchten oder eine Kombination aus Mann und Frau einnehmen.

Menschen, die ihr Geschlecht mit der Zeit verändern werden, als Genderfluid bezeichnet, ähnlich wie Bigender. Wer sich als vollständig ungeschlechtlich fühlt, wird in der Regel als Agender bezeichnet.

Seit wann gibt es diesen Begriff „nicht-binär“ (non-binary)? Bedeutung

Der genaue Zeitpunkt der Entstehung dieses Begriffes lässt sich nur schwer festlegen, allerdings hat die starke Verbreitung des Begriffes im Jahre 2011 gestartet – unter anderem auch durch die immer stärkere Vernetzung und Verwendung des Internets zur Übertragung von Informationen.

Die rechtliche Anerkennung von nichtbinären Menschen wird in vielen Ländern der Welt sehr unterschiedlich gehandhabt, in einigen ist sie sogar vollständig verboten. Viele Formulare haben in letzter Zeit ein drittes Feld „divers“ bei der Auswahl des Geschlechtes erhalten.

Leider leiden viele Personen, die sich als nichtbinär bezeichnen immer noch an Diskrimineurng und an einer ungerechten Behandlung. Diese ist vor allem im jungen Alter zu spüren, kann sich jedoch auch noch im Berufsleben fortsetzen, viele der Menschen haben bereits Suizidgedanken hinter sich gebracht. Durch die womöglich falsche (aber eigentlich unabsichtliche) Klassifizierung durch die Umwelt leiden nichtbinäre Personen nicht selten an der Dysphorie, also an einem allgemeinen Unwohlsein aufgrund dieser falschen Klassifizierung.

Was ist „Digital Wellbeing“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Digital Wellbeing“ oder auch „Digitales Wohlbefinden“ ist eine Bewegung, die sich mit der Kontrolle der Zeit befasst, die wir vor mobilen Geräten, dem Internet und der Technologie im Allgemeinen verbringen.

Digital Wellbeing bedeutet, den potenziellen Schaden anzuerkennen, den eine übermäßige Abhängigkeit von Bildschirmen verursachen kann, ob es unsere Aufmerksamkeitsspanne verkürzt oder unsere Produktivität beeinträchtigt. (Siehe: Nomophobie)

Um diesen potenziellen Schaden zu begrenzen, zielt Digital Wellbeing darauf ab, die Kontrolle über die Nutzung unseres Smartphones zurückzugewinnen und nützliche Grenzen zu setzen, die Platz und Ausfallzeiten bieten. Die Technologie selbst ist sicherlich nicht schlecht, aber es ist wichtig, dass wir den potenziellen Schaden anerkennen und Strategien entwickeln, um dieses Risiko zu mindern.

Was ist „Digital Wellbeing“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ein Blick auf blaue Bildschirme vor dem Schlafengehen kann das Cortisol erhöhen und das Melatonin abbauen, sodass wir nicht so tief wie möglich schlafen können. Dies kann sogar ein wesentlicher Faktor bei Schlaflosigkeit sein.

Eine einfache Lösung besteht darin, eine Grenzzeit für die Verwendung des Smartphones festzulegen, möglicherweise 30 Minuten bevor Sie ins Bett gehen. Dies gibt Ihrem Gehirn die Möglichkeit, sich zu erholen und ermöglicht es Ihnen, leichter in einen tieferen Schlaf zu fallen.

Digital Wellbeing: Blaulichtfilter aktivieren

Die Alternative zum einfachen Ausschalten des Telefons vor dem Schlafengehen besteht darin, in den Nachtmodus zu wechseln. Dieser Modus hat je nach Smartphone und Betriebssystem unterschiedliche Namen, funktioniert jedoch im Allgemeinen in allen Fällen gleich. Der Nachtmodus versetzt Ihren Bildschirm in einen etwas wärmeren Farbton und reduziert die Menge an blauem Licht von unseren Telefonen, wodurch die Auswirkungen auf das Gehirn auf subtile Weise verändert werden.

Digital Wellbeing: Aktivieren Sie Graustufen

Eine Strategie für Digital Wellbeing besteht darin, Graustufen zu aktivieren. Dies kann die Rückkopplungsschleife unserer Telefone verringern und die Dopamin-Produktion im Gehirn begrenzen. Dadurch sieht das Telefon auch weniger attraktiv aus, was wiederum bedeutet, dass wir es weniger wahrscheinlich verwenden möchten, es sei denn, wir haben etwas Wichtiges zu tun.

Bei den meisten Android-Handys können Sie über das Menü auf Graustufen umschalten.

Digital Wellbeing: Kein Smartphone nutzen

Eine weitere Möglichkeit und Strategie für Digital Wellbeing ist, dass Sie auf ein Smartphone verzichten und auf ein einfaches Telefon mit standardmäßigen Graustufen umsteigen. Allerdings ist dies in der heutigen Zeit eher weniger zu empfehlen, insbesondere, wenn Sie in einem Beruf arbeiten, in dem Sie ein Smartphone benötigen.

Notieren Sie sich die Zeit, die Sie am Smartphone verbringen. Auf diese Weise können Sie einen genauen Plan erstellen und die Zeit am Smartphone reduzieren und anpassen. Eine weitere Möglichkeit, die Nutzung zu reduzieren, ist das Löschen von Entertaining-Apps, in denen Sie viel Zeit am Tag verbringen. Ebenso wird empfohlen, die allgemeine Einschaltdauer und die Nutzung des Telefons im Auge zu behalten, um das digitale Wohlbefinden zu verbessern.

Digital Wellbing: Benachrichtigungen blockieren

Auch wenn Sie keine Apps löschen oder Ihre Nutzung einschränken, möchten Sie möglicherweise zumindest Benachrichtigungen deaktivieren. Auf diese Weise können Sie Unterbrechungen vermeiden und gleichzeitig entscheiden, wie oft Sie eine App nutzen möchten. Einige Leute finden auch, dass die Verwendung einer Smartwatch ein nützliches Werkzeug sein kann, um ihre Smartphones in der Tasche zu behalten.

Digital Wellbeing: Digitale Entwöhnung machen

Wenn das Reduzieren nicht ausreicht, benötigen Sie möglicherweise eine vollständige Entwöhnung. Dies kann bedeuten, dass Sie eine Woche oder länger auf den Einsatz von Technologie verzichten.

Siehe: Was ist ein Digitaler Detox?

Finden Sie Aktivitäten, um die Nutzung Ihres Smartphones auszugleichen

Was machen Sie mit dem Rest Ihrer Zeit, um den Auswirkungen der Nutzung Ihres Smartphones entgegenzuwirken? Lesen Sie z.B. ein Buch oder fangen Sie an, mehr Sport zu treiben.

Besser noch, lernen Sie Ihren Körper kennen und versuchen Sie es mit Meditation. Diese Praktiken helfen Ihnen, sich besser zu konzentrieren und sich bewusster zu werden, was Ihr Gehirn im Laufe des Tages tut. Meditation ist wirklich nichts Anderes als geübte Aufmerksamkeit und in vielerlei Hinsicht das perfekte Gegenmittel für unseren modernen Lebensstil.

Was ist der „Veganuary“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei dem Wort „Veganuary“ handelt es sich um ein Kofferwort aus dem Wort „January“ und dem Wort „vegan“. „Veganuary“ beschreibt den Trend, dass Menschen zum Start in das neue Jahr den ersten Monat lang eine vegane Ernährung ausprobieren.

Ursprünglich kommt dieser Trend aus Großbritannien. Hinter der Aufforderung, vier Wochen lang ausschließlich pflanzliche Produkte zu essen, stehen auch zahlreiche Prominente. Der Trend ist mittlerweile ein globaler und die Kampagne wird auf der ganzen Welt zelebriert. Begleitet wird die professionelle Kampagne von aufwendigen Werbeaktionen im Social Media und via TV-Spots. Jedes Jahr nehmen mehr Interessierte an der Aktion teil. Auch Unternehmen schließen sich seit einigen Jahren der Kampagne an und bringen in diesem Monat eine ganze Reihe von vergangenen Produkten in die Regale der Supermärkte. Und das längst nicht mehr nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland und dem Rest Europas.

Was ist der „Veganuary“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Veganuary, welcher auf Deutsch Veganuar heißt, ist eine globale Kampagne einer gleichnamigen Organisation, welche weltweit Menschen dazu ermutigen mochte, im ersten Monat des Jahres vegane Ernährung auszuprobieren. Ursprünglich stammt dieser Neujahrsvorsatz aus Großbritannien und schwappte in den letzten Monaten auch in andere Länder wie Deutschland über.

Laut Organisatoren hat die Kampagne seit dem Start im Jahr 2014 bereits in 178 Länder über eine halbe Million Menschen dazu gebracht, sich im Januar rein pflanzlich zu ernähren und so die vegane Lebensweise auszuprobieren. In den ersten Wochen des neuen Jahres soll jeder erforschen, was die Ernährung mit einem selbst macht. Fühlt man sich fitter? Geht es dem Gewissen und der Psyche besser? Wie sieht es mit dem Schlaf aus? All solche Fragen soll sich laut Organisatoren jeder stellen. Auf der dazugehörigen Internetseite können sich Teilnehmende kostenlos registrieren und den gesamten Januar über wertvolle Rezepte, Tipps und Informationen rund um die vegane Ernährung erhalten.

Bedeutung Veganuary: Vegan als Trend

Die vegane Ernährung ist längst keine Randerscheinung mehr. Es gibt unzählige Wege, sich gesund und dennoch genussvoll zu ernähren und dabei tierische Bestandteile wegzulassen. Noch immer gibt es hartnäckige Mythen, dass Veganer mit bestimmten Vitaminen unterversorgt sind und die Ernährungsform nicht vollwertig sei. Wer auf seine Ernährung achtet, kann sich aber auch vegan ausgewogen ernähren, ohne einen Mangel zu leiden. Gerade im Sportbereich wird eine pflanzen basierte Ernährung immer beliebter.

Der Regisseur James Cameron zeigt damit seinem 2018 erschienenen Film „The Game Changers“ eindrucksvoll. Darin berichten Stars wie Formel-1-Legende Hamilton über ihre vegane Ernährung und die daraus resultierenden Vorteile in ihrem Leben und sportlichen Bereich. Den regelrechten Boom an veganen Lebensmitteln haben auch die Unternehmen mitbekommen. 2019 ist der Umsatz mit pflanzlichen Lebensmitteln deutlich angestiegen. Allein im Januar 2019 haben nicht nur eine viertel Million Menschen an der Aktion teilgenommen, sondern auch über 500 Unternehmen, die im Januar allein in Großbritannien über 200 neue vegane Produkte präsentiert und auf den Markt gebracht haben. Auch im Bereich der Wissenschaft zeigt sich, dass eine pflanzliche Ernährung nicht nur den Tieren und der Umwelt nützt, sondern auch einen positiven Effekt auf die eigene Gesundheit hat.

Veganuary: Gründe für eine pflanzliche Ernährung

Die Gründe für eine vegane Ernährung oder die Entscheidung, es einen Monat lang zu versuchen, sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Für viele Teilnehmende sind es vor allem gesundheitliche Aspekte, welche deutlich Vordergrund stehen. Viele wissenschaftliche Forschungen aus einer ganzen Reihe an unabhängigen Studien sinkt eine vegane Lebensweise das Risiko für viele Krankheiten wie etwa Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Diabetes.

Mit einer veganen Ernährung kann zudem unnötiges Leid reduziert werden. Laut vielen Experten ist es die wirksamste Art und Weise den Planeten zu schützen und dem Klimawandel entgegenzutreten. In Zeiten von einem stärkeren Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnen Ernährungsweisen immer stärker an Bedeutung. Die Waldbrände des Amazonas in Brasilien, welche wegen der Rodung für den Anbau von Tierfutter verursacht wurden, haben dieses Thema in die Mitte der Gesellschaft gebracht.

Unsere Ernährung und die damit verbundenen Dinge wie Produktion und Transport stehen im direkten Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren im Bereich CO2-Ausstoß und Klimawandel. (Siehe auch: Klimatarier) Bei vielen Menschen ist der Hauptgrund für die rein pflanzliche Ernährung das Vermeiden von Leid und Tötung anderer Lebewesen. Tag für Tag wächst das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten und brutale Praxis in unseren Schlachthöfen. Immer neue Skandale aus Ställen machen dem Konsumenten das Schnitzel auf dem Teller madig.

Veganuary: Tipps, Tricks und Hilfe

Wer von einer Ernährung mit tierischem Protein von heute auf morgen umsteigt, wird (womöglich) auf zwei Herausforderungen stoßen: a) man wird nicht mehr richtig satt und b) die draus resultierenden abendlichen Heißhungerattacken. Die Gründe dafür sind einfach: tierische Proteine in Fleisch, Käse und Eiern machen länger satt. Eine rein pflanzlische Ernährung erreicht diesen Sättigungsgrad am Anfang schwerer.

Daher gilt es vorzusorgen. Folgende Lebensmittel eignen sich, um satt zu werden und bei Heißhunger:

  • Gnocchi
  • Nudeln und Tomatensoße
  • Suppen in Gläsern (Die Redaktion empfiehlt Little Lunch.)
  • Reis / Reispfannen mit Gemüse
  • Salat
  • Nüße
  • Avocado als Brotaufstrich
  • Milchreis mit Kokosmilch
  • Kartoffelspalten
  • Ein Blumenkohl mit Pfeffer, Salz und etwas Öl
  • Brokkoli mit Pfeffer, Salz und etwas Öl
  • Hummus
  • Hafer (für das Frühstück) mit Obst und/oder Beeren
  • getrocknete Tomaten und Oliven

Wer Heißhunger hat, braucht schnell etwas zu essen. Hier eignen sich Nüße (bitte ohne Salz!) immer sehr gut. Wer seinen Magen füllen möchte, sollte gedünsteten oder gekochten Blumenkohl essen. Der füllt den Magen. Nach dem Essen sollte man sich nicht sofort hinsetzen, sondern das Haus oder die Wohnung verlassen und etwas spazieren gehen! Denn bis das Sättigungsgefühl kommt, vergeht etwas Zeit.

Der Veganuary sollte natürlich kein Anlass sein viele Industrieprodukte auszuprobieren.

Kleine Kritik am Veganuary

Etwas Vorsicht ist beim Veganuary geboten, denn vegane Ernährung kann zur persönlichen Selbst-Mast werden. Wer beim Veganuary viele Kohlenhydrate zu sich nimmt und Kohlenhydratreiche Mahlzeiten isst, muss sich über eine Gewichtszunahme nicht wundern.

Veganuary hat viele prominente Unterstützer

Die Kampagne ist äußerst professionell aufgebaut und verfügt über Social-Media-Kanäle auf allen bekannten Plattformen auch teure TV-Spots sind Teil der Werbung. Viele Prominente unterstützen die Aktion seit einigen Jahren und nutzen ihre Bekanntheit dafür, noch mehr Menschen zu sensibilisieren und zu ermutigen, für vier Wochen ausschließlich pflanzlich zu essen. Unter anderen rief schon die beliebte und berühmte Schauspielerin Alicia Silverstone zum Veganuary 2020 auf. Zu den Supportern zählen aber auch Größen wie Big Bang Theory Star Mayim Bialik, Hollywood-Legende Joaquin Phoenix, Sängerin Billie Eilish und Paul McCartney. Die meisten VIPs unterstützen die Aktion deshalb, weil sie sich selbst bereits ausschließlich vegan ernähren. Auch in Deutschland hat die Kampagne eine Reihe von prominenten Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden. Etwa YouTuber Rezo, Comedian Kaya Yanar, Ralf Moeller, Andreas Luthe, Ariane Sommer und einige weitere Stars.

Veganuary: Darum startet die Aktion im Januar!

Warum findet die Aktion ausgerechnet im ersten Monat des Jahres statt? Die Organisatoren begründen ihre Entscheidung damit, dass sich viele Menschen bestimmte Ziele für das kommende Jahr setzen. Eines davon kann also eine vegane Ernährung für vier Wochen sein. So startet man nicht nur gesund und fit ins neue Jahr, sondern auch mit einem guten Gewissen und einem erledigten Vorsatz. Viele Menschen bleiben nach der Testphase bei der veganen Ernährung, weil sie positive Veränderungen hinsichtlich Gesundheit und Gewissen feststellen. Allerdings ist das kein Muss der Aktion. Laut Organisatoren helfe es schon, wenn Menschen deutlich achtsamer mit ihren Lebensmitteln umgehen und vielleicht Schritt für Schritt tierische Lebensmittel aus dem eigenen Kühlschrank oder dem Teller im Restaurant verbannen.

Was sind „Normies“? Was bedeutet „Normies“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein »Normie« ist eine Person, die sich am Mainstream des Geschmacks orientiert, also genau das mag, was die Mehrheit auch toll findet. Anstatt eigenständige Interessen zu entwickeln, schaut sich der Normie gerne das bei anderen Menschen ab, was gerade im Trend liegt. Der Begriff Normie wird oft im Zusammenhang von popkulturellen Interessen verwendet, kann aber auch weiter gefasst werden und auf nahezu alle Interessens- oder Wissensgebiete übertragen werden.

Der Begriff »Normie« wird als abschätzige Bezeichnung verwendet. Wirklich niemand möchte ein Normie sein oder auch nur so genannt werden.

Was sind „Normies“? Was bedeutet „Normies“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Normies finden genau das toll, was die aktuelle Popkultur gerade abfeiert. Der Normie greift etwa zu einem (und meistens auch wirklich nur einem) Marvel-Comic in seiner lokalen Großbuchhandlung, weil er gerade mit seinen Freunden »Avengers« im Kino gesehen hat und meint anschließend sofort, sich umfassend mit dem Marvel-Universum auszukennen. Und das, ohne sich auch nur mit einem anderen Fan unterhalten zu haben oder auch je nur einen Comicbuchladen von innen gesehen zu haben.

Beispiele für »Normies«: Der Normie-Nerd

Ein anderes Bespiel: Der Normie hält sich für einen totalen Nerd, nur weil er mal »The Big Bang Theory« geschaut hat. Er hat keine Ahnung von Naturwissenschaften und hat Mathe, so schnell es ging, in der Schule abgewählt. Aber weil er sich neue Frühstücksbrettchen mit aufgedrucktem Periodensystem gekauft hat, hält er sich für den nächsten Einstein.

Darum sind Normies schlimm

Das Schlimme an Normies ist, das sie sich sofort für Experten ihres jeweiligen aktuellen Interessengebiets halten. Das nervt langjährige Anhänger desselben, die weit mehr Zeit, Energie und Gedanken in eine Sache investiert haben gewaltig. Normies bleiben einer Sache, die sie spannend finden nicht treu, sondern wenden sich dem Ganzen schnell wieder ab, sobald der nächste Trend sie erfasst. Normies halten sich auch gerne für etwas ganz Besonderes, obwohl sie meistens die Allerletzten sind, die auf einen Trend aufspringen.

Normies und Konsum

Normies gehen jedem Trend, der gerade vermarktet wird, auf dem Leim. Normies kaufen sich gerne ihre aktuelle Identität zusammen. Ein Normie, der etwa gerade Marie Kondos Aufräumdokus auf Netflix gesehen hat, wird sich tief bewegt von ihrer Message sofort die Wohnung leer räumen, nur um sich gleich darauf überteuerte Schachteln und Dekoartikel aus dem offiziellen Shop von Marie Kondo zu kaufen und seine Bude damit vollzustellen. Normies verstehen die Verkaufsmasche hinter den Trends nicht, denen sie hinterherlaufen. Sie glauben, dass eine einfache Kaufentscheidung sie zu etwas Besonderen macht. Ein Normie kauft sich ein Marvel T-Shirt und glaubt, das würde reichen, um der Comicbuchszene anzugehören. Mit Normies können Unternehmen also jede Menge Geld machen.

Normies im weiteren Sinne

Der Begriff »Normie« kann weiter gefasst werden und gilt nicht nur für den Bereich der Popkultur. Auch unter Musikhörern gibt es jede Menge Normies, die immer das hören, was gerade im Radio läuft. Und auch, was Lebensentwürfe oder Meinungen angeht, kann man von »Normies« sprechen, wenn man den Mainstream der Leute meint. Wenn die halbe Abschlussklasse nach dem Abi BWL studiert, wird der Normie das auch tun. Denn was kann verkehrt daran sein, wenn alle es machen? Zu hinterfragen oder sich eigene Gedanken über etwas zu machen, gehören nicht zu den Stärken eines Normies.

Allgemeine Eigenschaften von Normies: Bedeutung, Erklärung

Der Normie orientiert sich also grundsätzlich an seiner Umgebung, und das ist in der Regel die soziale Gruppe, der er angehört. Hierbei folgt der Normie der Devise »das, was beliebt ist, muss gut sein« und folgt dem Interesse der Mehrheit. Denn der Normie möchte beliebt sein, er will keinesfalls anecken, sondern immer dazugehören. Absurderweise möchte er aber auch gleichzeitig etwas ganz Besonderes sein. Darum versucht er schnell jedem Trend zu folgen und ist, wenn es darauf ankommt, äußerst wandlungsfähig, was seine Meinungen und Interessen angeht. Wenn die Masse sich von einem Trend anwendet, ist auch der Normie schnell weg. Normies haben keine Interessen, die sie nicht von anderen übernommen haben. Und nur selten bleiben sie einer Sache über Jahre treu. Normies sind also Konformisten.

Siehe auch: Was ist die Normopathie?

Das Selbstbild von Normies

Eine weitere Eigenschaft des Normies ist, dass er niemals glauben wird, ein Normie zu sein. Normies halten sich nicht für Normies. Im Gegenteil, sie finden sich immer ausgesprochen originell. Obwohl Normies extrem angepasst sind, halten sie sich für Rebellen. Diese vernebelte Sicht auf sich selbst schützt sie vor der Erkenntnis, eigentlich total langweilig zu sein.