Der Ausdruck „Heißzeit“ wurde zum Wort des Jahres 2018 von der Gesellschaft für deutsche Sprache gewählt. Mit „Heißzeit“ wird nicht nur an den sehr warmen Sommer 2018 und die Dürre erinnert, sondern auch an den Klimawandel, dessen Auswirkungen immer spürbarer werden.
Von der Warmzeit zur Heißzeit
Der Ausdruck „Heißzeit“ ist eine Steigerung der Warmzeit. Während auch die Warmzeit dafür steht, dass das Klima sich ändert und es allgemein wärmer auf der Erde wird, so steht Heißzeit dafür, dass dies rasanter passiert als bisher angenommen, das die Auswirkungen krasser sind, als vermutet und die globale Erwärmung stärker ist als bisher beschrieben.
Gerade zum Jahr 2018 passt der Ausdruck „Heißzeit“ gut. Denn eine wochenlange Hitze und damit verbundene Dürre hat dazu geführt, dass vieler Orts Gras und Wiesen unter der Hitze litten, teils vertrockneten. Außerdem litten Bauern und Landwirte unter der Hitze, die für Ernterückgänge und schlechte Ernten sorgte. Flüsse und Seen verloren Wasser und trockneten teils aus. Auch drohte latent die Gefahr von Waldbränden. Menschen litten natürlich auch unter der Hitze.
Woher der Ausdruck „Heißzeit“ kommt:
Schon Forscher des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sprachen im August 2018 von einer Heißzeit. Sie vermuteten, dass die Erde sich langfristig, um vier bis fünf Grad Celsius erwärmen könnte und das dies auch passiert, selbst wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten würde.
Die Folgen wären:
- Der Meeresspiegel würde um mindestens zehn bis maximal 60 Metern ansteigen. Die Folgen davon sind, dass Küstenstädte und Küstenlandschaften im Meer versinken.
- Warme Sommer, Hitzewellen im Sommer und Dürren im Sommer würden öfter auftreten, da die Klimaveränderung dazu führen würde, dass das Klima in Europa stabiler wird.
Anzeichen dafür, dass das Szenario real werden könnte, sind unter anderem:
- Der Amazonas-Regenwald wird weiter abgeholzt, was dazu führt, dass weniger Co2 aus der Atmosphäre gebunden wird.
- Die Permafrostböden in Sibrien, Alaska und Kanada beginnen zu tauen. Dies setzt Kohlendioxid frei.
- Die CO2-Emissionen werden nicht merklich reduziert.
Weiteres zu Heißzeit
Die Klangähnlichkeit von Heißzeit zu „Eiszeit“ ist bewusst gewählt und soll auf die extremen Wetterlagen anspielen. Außerdem sorgt die sprachliche Nähe von Heißzeit zu „Eiszeit“ dafür, dass die Heißzeit des Jahres 2018 nicht als Phänomen eines Sommers oder einer Saison wahrgenommen wird, sondern als Phänomen mit größerem zeitlichen Ausmaß, bis zu epochalem Ausmaßen.
Kritik am Wort „Heißzeit“: Trockenzeit oder Dürrezeit sinnvoller
Das Wort „Heißzeit“ stellt das Phänomen der Hitze des Sommers in den Vordergrund. Doch das eigentliche Problem war die Trockenheit. Die Trockenheit machte Pflanzen, Tieren und Menschen zu schaffen. Der Ausdruck „Heißzeit“ steht dafür, dass es sehr heiß ist. Das es in einer Heißzeit nicht regnet, ist nicht festgelegt oder ausgeschlossen. In diesem Sinne wäre „Trockenzeit“ oder „Dürrezeit“ der besser passende Begriff. Denn eine sommerliche Trockenzeit mit wenig bis gar keinem Regen macht allen (Mensch, Natur, Tiere, Umwelt) zu schaffen.