Seitdem, dass Bundesverfassungsgericht das dritte Geschlecht am 10. Oktober 2017 offiziell anerkannte, werden Stellenanzeigen neben „m“ und „w“ mit einem weiteren Buchstaben „d“, „x“ oder „i“ ausgeschrieben. Was bedeuten die Buchstaben?
Folgende Ausschreibungen werden größtenteils verwendet:
- m/w/d
- m/w/x
- m/w/i
Auch wenn die drei Buchstaben „d“, „x“ und „i“ sich unterscheiden. Sie meinen die gleichen Personen: Intersexuelle Menschen sind gemeint, die sich weder als „Mann“ oder „Frau“ sehen und sich auch nicht einordnen wollen. Als Ursache für Intersexualität spielen die Gene, die Hormone, der Körper und die Anatomie eine Rolle. In Deutschland soll es rund 120.000 Intersexuelle geben.
Was bedeutet m/w/d/x/i bei Stellenanzeigen? Erklärung
Die Buchstaben haben folgende Bedeutungen:
- d: steht für „divers“ bzw. „diverse“ (englischer Ausdruck)
- x: steht als Platzhalter für alle Geschlechtsidentitäten neben Mann und Frau
- i: steht für „intersexuell“ (und schließt damit auch Transsexuelle mit ein.)
Weitere Formen:
- t: Das „t“ steht für Transsexuelle. Beispiel: m/w/t
- gn: steht für geschlechtsneutral. Beispiel: m/w/gn
- a: steht für „anders“. Beispiel: m/w/a
- inter: steht wie das „i“ für intersexuell. Jedoch wurde das „i“ in diesem Fall ausgeschrieben. Beispiel: m/w/inter
- *: das Gendersternchen wird ebenfalls als Platzhalter verwendet. Beispiel: m/w/*
Der Unterschied zwischen „intersexuell“ und „transsexuell“ ist, dass Transsexuelle eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können. Bei Intersexuellen ist die Zuordnung zu „männlich“ oder „weiblich“ aufgrund der Genetik, der Hormone, des Körpers und der Anatomie nicht möglich.
Verbreitung: „m/w/d“ am stärksten verbreitet
Seit April 2018 verbreiten sich die neuen Stellenausschreibungen mit drittem Buchstaben. Am meisten wird „m/w/d“ verwendet. „m/w/i“ und „m/w/x“ werden eher selten verwendet. (Laut Google Trends.)
Was bedeutet „divers“? Bedeutung
Als „divers“ werden Menschen bezeichnet, die biologische Geschlechtsmerkmale aufweisen, die nach der gesellschaftlichen Normalität weder als männlich oder weiblich gelten. Die Bezeichnung „divers“ wird verwendet, wenn eine Einordnung einer Person in männlich oder weiblich nicht möglich ist.
Das Wort „divers“ heißt auf deutsch: „verschieden“ oder „unterschiedlich“.
Ausgeschrieben: m/w/d/x/i
Damit stehen die Buchstaben in Stellenausschreibungen ausgeschrieben für:
- m/w/d – männlich, weiblich, divers
- m/w/x – männlich, weiblich, x
- m/w/i – männlich, weiblich, intersexuell
Wie werden Menschen mit drittem Geschlecht angeredet?
Während männliche Bewerber mit „Herr“ und weibliche Bewerberinnen mit „Frau“ angesprochen werden, wählen diverse oder intersexuelle Bewerber die Anredeform selbst.
Intersexuelle: Gleichbehandlung und Diskriminierungsverbot
In Stellenausschreibungen wird nun „m/w/d“, „m/w/x“ oder „m/w/i“ geschrieben, um Intersexuelle gleich zubehandeln und nicht gegen das Diskriminierungsverbot zu verstoßen. Ziel ist es, dass alle Geschlechter im Rahmen der Gleichbehandlungsregeln gleichbehandelt werden.
Bundesverfassungsgericht: Entscheidung zum Dritten Geschlecht
Am 10. Oktober 2017 hat das Bundesverfassungsgericht das dritte Geschlecht offiziell anerkannt. Das Bundesverfassungsgericht legte fest, dass es neben den Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ ein drittes Geschlecht und damit eine dritte Möglichkeit geben muss, die neben den anderen Geschlechtern im Geburtenregister eingetragen werden kann. Die Änderung betrifft damit das Personenstandsrecht.
Mit dem Urteil hilft das Bundesverfassungsgericht allen Menschen, die sich weder als Mann oder Frau fühlen, sowie allen Menschen, die sich nicht im binären Geschlechtssystem einordnen wollen oder können.
Bedeutung: Weiteres zu m/w/d
Scherzhaft wurde „m/w/d“ auch mit „Männlich, weiß, deutsch“ oder „männlich, weiblich, deutsch“ übersetzt.
Danke für die Übersicht.
Ich möchte hinzufügen: m/w/i schließt immer noch nicht alle Menschen mit ein. Hier wird lediglich ein einziger biologischer Aspekt betrachtet, um diesen wurde erweitert (i). Das Konzept von Geschlecht ist deutlich weitreichender als die Zuordnung über (sichtbare) Organe/körperliche Merkmale.
Mit den gängigen Methoden ist man meiner Meinung nach mit m/w/d am nächsten dran, würde mir aber wünschen, dass die Suchbezeichnung offen geschrieben ist und wir m/w/d o.ä. dahinter nicht weiter benötigen.
Vielen Dankeschön.
m/w/t wäre dabei auch inkorrekt.
das t (trans) schließt nicht aus männlich oder weiblich zu sein. Als trans-Person kann man männlich, weiblich oder nicht-binär sein.
a, also anders, wäre hier auch unter Umständen diskriminierend, mindestens exklusiv