Mindestlohn 2019: Brutto und Netto. Gehalt (Bedeutung)

Update: Infos über den Mindestlohn 2022 findest du hier. Über den Mindestlohn 2023 finden Sie hier Infos.

Mehr über die 12 Euro Mindestlohn erfährst du hier.

Der Mindestlohn 2020 betrug vom 1. Januar bis 31. Dezember in Deutschland 9,35 Euro pro Stunde brutto. Ausführlich wird der Mindestlohn 2020 in diesem Beitrag erklärt.


Zum 1. Januar 2019 wurde der Mindestlohn von 8,84 Euro um 0,35 Euro auf 9,19 Euro pro Stunde angehoben. Die 9,19 Euro gelten bis zum Jahresende des Jahres 2019. Zum 1. Januar 2020 wurde der Mindestlohn wieder angehoben und zwar auf 9,35 Euro.

Der Mindestlohn von 9,19 Euro ist brutto!

Mindestlohn im Monat – brutto und netto

Da nicht alle Monate die gleiche Anzahl an Arbeitstagen haben, wird für den Durchschnitt von einem „verstetigten Mindestlohn-Monatsgehalt“ gesprochen. Dies ist brutto und beträgt bei 9,19 Euro pro Stunde: 1.593 Euro.

Um das verstetige Monatsgehalt zu errechnen, wird als Grundlage eine Monatsarbeitszeit von 173,33 Stunden angenommen. Die 173,33 werden mit dem Mindestlohn von 9,19 Euro multipliziert. Heraus kommt 1.593 Euro.

Was im errechneten Mindestlohn noch fehlt, sind Einmalzahlungen, Sondergelder und Zuschläge für Überstunden oder Sonderschichten (Nacht, Feiertag, Sonntags).

Von diesem 1.593 Euro gehen Steuern und Abgaben ab. Dies sind unter anderem:

  • Krankenversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Rentenversicherung
  • Arbeitslosenversicherung
  • Einkommensteuer
  • Solidaritätszuschlag
  • Kirchen (wenn Mitglied)

Der Arbeitgeber zahlt seine Arbeitgeberanteile.

Der Netto-Mindestlohn muss individuell errechnet werden, da viele veschiedene Faktoren ihn beeinflussen. Unter anderem haben das Bundesland Einfluss, der Kinderfreitag, der Steuerfreibetrag, die Steuerklasse und andere Faktoren.

Dies führt dazu, dass das Netto für den Mindestlohn von 1593 Euro ungefähr zwischen 1100 bis 1300 Euro liegt.

Wie sich der Mindestlohn in Deutschland entwickelt hat:

  • 2015: 8,50 Euro pro Stunde brutto (Einführung des Mindestlohns)
  • 2016: 8,50 Euro pro Stunde brutto (0, keine Erhöhung)
  • 2017: 8,84 Euro pro Stunde brutto (+ 0,34 Euro; +4 Prozent)
  • 2018: 8,84 Euro pro Stunde brutto (0, keine Erhöhung)
  • 2019: 9,19 Euro pro Stunde brutto (+ 0,35 Euro; + 3,9 Prozent)
  • 2020: 9,35 Euro pro Stunde brutto (+0,16 Euro; +0,17 Prozent)

Die Mindestlohnkommission empfiehlt der deutschen Bundesregierung die Steigerung des Mindestlohns. Sobald die deutsche Bundesregierung den neuen Mindestlohn per Verordnung umgesetzt hat, gilt er auch.

Wer/Was ist die Mindestlohnkommission?

Die Mindestlohnkommission besteht aus folgenden Mitgliedern:

  • 3 Arbeitgebervertreter
  • 3 Gewerkschaftsvertreter
  • ein Vorsitzender (oder Vorsitzende)
  • 2 Wissenschaftler, die beraten, aber nicht stimmberechtigt sind

Die Mindestlohnkommission orientiert sich bei der Festlegung des Mindestlohns daran wie sich durchschnittliche Tariflöhne entwickeln. Hierfür wird der Tarifindex des Statistischen Bundesamtes verwendet. Faktoren wie Arbeitnehmerschutz, Wettbewerbungsbedingungen haben ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe des Mindestlohns.

Eine Anpassung der Höhe des Mindestlohns wird alle zwei Jahre von der Mindestlohnkommission durchgeführt.

Abweichungen vom vorgeschlagenen Mindestlohn sind möglich, wenn die Konjunkter oder der Arbeitsmarkt sich stark anders entwickelt, als erwartet.

Für wen gilt der Mindestlohn?

Der Mindestlohn gilt für alle volljährigen Arbeitnehmer. Für Langzeitarbeitslose, die sich in ersten sechs Monaten einer neuen Festanstellung befinden, gilt er nicht. Auch gilt der Mindestlohn nicht für Auszubildende und Praktikanten, die weniger als drei Monate ein Praktikum absolvieren. Ehrenämter erhalten auch keinen Mindestlohn.

Einige Branchen haben ihre eigenen Mindestlöhne, weswegen der bundesweite Mindestlohn dort nicht gilt, da der Branchenmindestlohn höher ist.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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6 Gedanken zu „Mindestlohn 2019: Brutto und Netto. Gehalt (Bedeutung)“

  1. Problem beim Mindestlohn ist, dass viele Arbeitgeber diesen falsch verstehen. Der Mindestlohn gilt für ungelernte Kräfte. Die Arbeitgeber zahlen diesen jedoch auch an Facharbeiter, wobei hier ein ganz anderer Stundensatz vorgesehen ist.

    Der Facharbeitermangel kommt also nicht ohne Grund zustande. Kein Facharbeiter mit etwas Hirn, wird sich zu so einem Gehalt 5 Uhr am Morgen den Wecker stellen.

    Ich bin selbst davon betroffen. Ich habe keine Ausbildung gemacht, um nun für einen Hungerlohn, der gerade mal dazu ausreicht, die Fixkosten zu decken, arbeiten zu gehen.

    Dann nehme ich lieber Hartz IV und muss gar nichts dafür tun, um das gleiche Ergebnis zu haben.

    Der erste Schritt, um diesen politischen „Dünnschiss“ zu beenden wäre, wenn man Zeitarbeit und Personaldienstleister abschafft oder hier komplett neue Regeln aufstellt. Warum sollten Arbeitgeber auch mehr zahlen, wenn sie die Fachkräfte billig von dort bekommen.

    In diesem Land läuft einiges richtig verkehrt.

  2. Wer nichts gelernt hat, sollte diesem Staat dafür dankbar sein für die sozialen Errungenschaften,weil er damit -ohne etwas für die Gesellschaft zu leisten- einen Lebensstandard hat, den andere für ihn erarbeiten.

    1. WAS meint Doro wie der Lebensstandard aussieht? WAS würde passieren, wenn man ALLE Mindestlohnarbeiter plötzlich wegzaubern könnte?
      OHNE den Mindestlohn-Arbeiter BRICHT das Wirtschaftssystem zusammen.
      Die Gesellschaft ist also dazu verpflichtet diese Menschen WÜDIGER zu behandeln.
      Denn SO wie es Ist, wird die Würde des Menschen angegriffen!
      600 Euro von 1300 Euro Netto-Einkommen = 46,2 % (z.B. für Miete)
      600 Euro von 1600 Euro Netto-Einkommen = 37,5 %
      600 Euro von 1800 Euro Netto-Einkommen = 33,3 %
      600 Euro von 2000 Euro Netto-Einkommen = 30 %
      Der Prozentanteil aller Lebenserhaltungskosten steigt mit sinkendem Einkommen. Oder andersrum gesagt, mit steigendem Lohn sinkt der Prozentanteil. Der Arbeiter der sowieso weniger Geld zur Verfügung hat, muss mehr bezahlen als Menschen, die mehr bekommen. SOZIAL ??? Ein deutliches Nein ! Gerade weil es mathematisch-logisch ist, müsste der Staat diese natürliche Ungleichheit ausgleichen. Ist die Würde des Menschen wirklich das erste Gebot?
      Das Industriezeitalter ist die Ursache dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich aufgeht, WEIL der Mensch keine Maschine IST und somit nicht die gleiche Geschwindigkeit hat. Wer in 24 Stunden/Schichten MEHR erwirtschaftet verdient LOGISCH mehr als der Handwerker.

  3. Hallo Freunde, frage von mir : giltder Mindestlohn für einen festen Stundensatz im Monat oder kommt der Mindestlohn für alle geleistetetn Stunden eines Monats zur Geltung ?
    Als Grundlage ist bei mir : 207 Stunden/ Monat zur Berechnung angesetzt und bezahlt.
    Was ist dann mit den anderen Stunden ?
    kann das jemand gut erklären ?

  4. Ich möchte die Feuerseele ja nicht aus Ihren Träumen reißen aber die Schere zwischen Arm und Reich war schon weit vor dem Industriezeitalter weit auseinander.
    Und natürlich ist es Quatsch immer die gleiche Miete in Relation zum Einkommen zu setzen. Mit steigendem Einkommen ändern sich auch die Ansprüche. Auch bekommen Sie mit niedrigen Einkommen auch günstigere Wohnungen über Wohnberechtigungsschein. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten wie z.B. Thema Wohngeld.
    Sie sehen der Staat gibt mit fast 1 Billion EUR schon eine Menge Geld für soziales aus. Ganz gleich bekommen Sie es nur im…. aber das kennen wir ja schon und auch dort sind oben immer noch einige gleicher.

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