Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter

Unwort des Jahres 2021, Kandidaten, Unwörter


Das Unwort des Jahres 2021 ist „Pushback“. Dies aht die Unwort-Jury am 12. Januar 2021 bekanntgegeben.

Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter

Auf Platz zwei kam „Sprachpolizei„. Auf Platz drei kamen „Impfnazi“ und „Ermächtigungsgesetz“.

Als „Pushback“ wird die Zurückdrängung von Migranten an einer Grenze bezeichnet, so dass diese ein Ziel- oder Zwischenreise-Land nicht erreichen können. Die Jury urteilte über den Begriff „Pushback“, dass dies ein menschenfeindlicher Prozess ist, mit dem Menschen die Möglichkeit der Flucht und die Möglichkeit ihr Recht auf Asyl in Anspruch zu nehmen, genommen werde.

Mit dem Ausdruck „Sprachpolizei“ werden – laut Jury – Menschen diffamiert, die sich für eine diskriminierungsfreie Sprache einsetzen.

Die Begriffe „Impfnazi“ und „Ermächtigungsgesetz“ stellen Vergleiche zum Nationalsozialismus dar, die im Kontext der Demonstrationen gegen die staatlichen Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen entstanden.

 

 

Weitere Worte waren als Unworte denkbar:

Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter

Der Redaktion von BedeutungOnline.de ist aufgefallen, dass der Ausdruck „Gamechanger“ im Frühjahr 2021 stärker gebraucht wurde. Ob das Wort ein Unwort oder ein Wort des Jahres ist, ist noch unentschieden. Gleiches gilt für „mütend“. „Mütend“ beschreibt einen emotionalen doppelten Zustand bei dem Wut, Erschöpfung und Mudigkeit gleichzeitig auftreten.

Bei den möglichen Unworten für das Jahre 2021 zeigt sich, dass das Coronavirus noch immer ein großes Thema ist. Doch nicht das Virus an sich ist ein Thema, sondern die Impfung und der Umgang mit dieser Impfung. Denn an der Impfung scheiden sich die Geister. Manche drängeln sich für eine Impfung vor, andere warten gemächlich und wiederum andere lehnen die Impfung komplett ab. Manche lehnen die Impfung nicht nur komplett ab, sondern bekämpfen diese teils sogar.

Auch „Fake News“ und der Umgang mit Fakten sind 2021 (immer) noch ein großes Thema. So ist schon lange nicht mehr klar und eindeutig sagbar, was Desinformation ist und was nicht. Manche verbreiten Verschwörungserzählungen, andere bezeichnen diese Leute als „Schwurbler“ und Querdenker werden als Leerdenker bezeichnet. Dem Coronavirus (Covid-19) ist das letztlich alles egal. Jeder kann es bekommen, egal wie er zum Virus steht.

Ein weiteres Thema ist 2021 die Freiheit bzw. der Wunsch nach Freiheit. (Das erklärt die Zugewinne der FDP.) Die Menschen wünschen sich den Öffnungsrausch und den Freedom Day. Denn das Leben in Dauererregung und in Dauerangst ist anstrengend und macht müde. Aber einmal kurz die Freiheit wie vor Corona zu spüren, muss nicht immer gut gehen. (Die Beispiele aus UK zeigen dies.)

Die Unworte des Jahres 2020 waren „Rückführungspatenschaften“ und „Corona-Diktatur“.

Das Thema Covid-19 bzw. Coronavirus beschäftigt uns auch im Jahr 2021 weiterhin. Folgende mögliche Unworte sind daher weiter präsent:

Die Corona-Pandemie und die staatlichen Eindämmungsmaßnahmen bestimmen den Alltag und auch das Denken. So hat das Wort „Lockdown“ zu einigen interessanten Wortneuschöpfungen geführt:

Übrigens: Das Wort „Lockdown“ wurde vom Collins Dictionary zum Wort des Jahres 2020 gewählt.

Unworte der vergangenen Jahre:

  • 2019: „Respektrente“
  • 2018: „Heißzeit
  • 2017: „Jamaika-Aus“
  • 2016: „Postfaktisch
  • 2015: „Flüchtling“
  • 2014: „Lichtgrenze“
  • 2013: „GroKo

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

60 Gedanken zu „Unwort des Jahres 2021: Kandidaten, Unwörter“

    1. Mein Unwort des Jahres ist „Bundesnotbremse“, ich finde dieses Wort beschreibt die Überforderung der Politik in allen Bereichen.

      1. „Staatslenkung“ beschreibt die derzeitige Tendenz, durch eine Hybris medienwirksamer Wahrheitskonstruktionen den Versuch der rhetorischen Lenkung zu bringen, die von einer Unmuendigkeit bedroht! Dies aus Gruenden einer zu Unrecht von einer kleinen Elite propagierten Staatsraison, die den Menschen in Unfreiheit versetzen möchte und somit im Grunde genommen diktatorisch! Der Rückschritt des Jahrtausend, Menschenrechtszersetzung und Staatsauflösung! Wehret den Anfängen!

  1. Mein Unwort des Jahres 2021 ist „Beschlusslage“ für alle Coronalösungsversuche der Regierung, die an den Problemen der Menschen vorbei gehen.

  2. Als ich das Wort gestern zum ersten Mal hörte, dachte ich mir, das wäre doch ein Super – Kandidat.

    Unwort des Jahres: Brückenlockdown

    Eine „hilfreiche“ Brücke zwischen zwei Eckpunkten. Das auf die Corona – Pandamie anzuwenden hat schon was.

  3. Mein Vorschlag zum Unwort des Jahres 2021: Gemeinsam

    Wenn ich das noch oft höre muss ich mich übergeben 🤢

    Alles immer „gemeinsam“

      1. @ Herr Zollinger
        G… äh, richtig!

        Wenn jemand bereits ohne eine Bestätigung abgefordert bekommen zu haben, einen Satz mit „Genau!“ anfängt, riskiert doch, dass der Inhalt vor lauter Verwirrung über den Sprachlapsus gar nicht wahrgenommen wird.

  4. Mein Vorschlag für das Unwort 2021 ist

    Tötung.

    Weil es selbst ein Jahr nach dem Mord an George Floyd immer noch Sprachgebrauch ist, auch und leider in öffentlich rechtlichen Medien. Obwohl der „Töter“ längst als Mörder verurteilt wurde.

  5. Da ich viel mit dem ÖPNV unterwegs bin höre ich ständig : Bitte tragen Sie stets eine FFP2 Maske
    Es ist bekannt, daß sie gesundheitsschädlich sind und nur Geschäftemacherei, an denen sich viele bereichern.
    Darum ist FFP2 Maske für mich das Schimpfwort 2021

  6. Für mich ist es das Wort FFP2 Masken.
    Da ich viel mit dem ÖPNV unterwegs bin, kommt laufend die Durchsage: Bitte tragen Sie eine FFP2 Maske.
    Anschließend auch noch in Englisch und das ist so nervig. Jeder weiß, dass diese Masken eher ein Geschäft als ein wirklicher Schutz sind.

  7. Das Unwort des Jahres 2021 sollte
    „öffentlich rechtlich“, sein.
    Hinter diesem staatlich zugelassenem Betrug an den Bürger verstecken sich mit §en:
    1. die Krankenkassen
    2. die Rundfunk- und Fernsehgebühren mit einem inzwischen untragbaren Programm
    3. die Sternerater- Kammern
    4. die IHK ( Industrie und Handelskammern
    5. ich kann diese öffentlich rechtlichen Einrichtungen über welche sich Politiker, einen Einfluss und Zusatz- Einkommen (Sitzungsgelder) beschaffen um den Bürger ab zu zocken.

  8. Mein Unwort des Jahres :
    Reichensteuer !
    Das diskreditiert, die Elite des Landes , die durch Ihre Intelligenz, Weitsicht, Tatendrang, Risiko Bereitschaft, Forschung
    und Fleiß, dieses Land zur Blüte gebracht und zu dem gemacht haben was es ist.
    Nicht die Linken und Grünen, die von den „Reichen“, bezahlt werden .
    Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen, sorgen Sie für Wohlstand für Alle – das sollte gewürdigt und nicht herabgewürdigt werden.

  9. Mein Unwort des Jahres 2021 ist „Querdenker“ in seiner innerhalb weniger Monate geänderten Bedeutung.
    Als „Querdenker“ werden inzwischen alle Personen diffamiert, deren freie Meinungsäußerung von der in Politik, Gesundheitswesen und den öffentlich-rechtlichen Medien offiziell vertretenen Betrachtungsweise abweicht.

  10. „Plagiatsjäger“ wäre mein Wort. Einen Beruf den es nicht gibt,
    der aber scheinbar in der pseudo-intellektuellen Welt sehr beliebt.

  11. Ich fuehle mich als „Ungeimpfter“ gedemuetigt, diskriminiert,
    Genoetigt…
    Die Entwicklung in diesem Land finde ich besorgniserregend……

  12. Mir ist in den letzten Tagen ein Wort an den Kopf geworfen worden über das ich nicht hinweg komme. Vioelleicht ist es ein Kandidat für das Unwort des jahres 2021.

    „Impfelite“

    Das Wort wurde gebraucht im Zusammenhang mit einer Veranstaltung. Ein Aussteller, offenbar ein Impfgegner, gebrauchte es als Begründung warum er trotz vorheriger Anmeldung nicht zur Veranstaltung erscheint. Er meinte sinngemäß, dass sich die „Impfelite“ doch gern untereinander treffen könnte, er aber will seine Freiheiten haben. Der Witz an der Sache ist jedoch, dass der Impfstatus auf der Veranstaltung gar nicht abgefragt wurde. Zur Veranstaltung genügten die AHA-Regeln.

    Das Wort ist aus meiner Sicht derartig neben der Sache und so derartig in der eigentlichen Bedeutung des Impfens verdreht, dass es sich als Unwort empfiehlt.

    Eine weitere Steigerung wäre dann das Wort „Genesenenelite“. Das habe ich jedoch noch nicht gehört, offenbar würde sich des Wortes Blödheit nur zu deutlich erschließen. Bei „Impfelite“ muss man schon mal nachdenken warum es so daneben ist.

  13. Ich schlage das Wort „Hausverstand“ als Unwort des Jahres vor, da es in letzter Zeit immer häufiger verwendet wird, um wissenschaftliche Fakten zu ignorieren.

  14. Chaletdorf ist das Undorf des Jahres!

    Der Bauer verkauft seinen Fleck, der nix bringt
    und glaubt, damit hat er viel gewonnen,
    doch die Sache riesig stinkt,
    und die Raffgier hat erst begonnen.

    Ausgelagert und abseits
    zersiedeln Chalets die Landschaftskultur,
    kanalisiert wird dafür die berührte Natur
    und vor der Tür
    wartet der Porsche bereits.

    🙁

  15. Mein Unwort ist : Location. Es gibt so viele treffender Ausdrücke in unserer Sprache. Z. B. : Lage, Ort, Position, Stelle, Stätte, Fleck u. s. w. F

  16. Mein Unwort des Jahres: „Kompromiss-Maschine“
    „Als nimmermüde „Kompromiss-Maschine“ würdigte der luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel die 67-jährige Merkel am Freitag beim Gipfel – und fasste ihre Arbeit damit treffend zusammen.“ (Die Welt)

  17. Mein Favorit wäre eher ein Begriff als ein Wort.

    „Ehrlich machen“

    Meiner Meinung nach kann man sich doch nur ehrlich machen, wenn man es vorher nicht wahr.
    Dafür gibt es aber schon ein Wort…. nämlich unehrlich.

  18. Mein Unwort
    des Jahres ist „Bildungsaufsteiger“

    Das ist meiner Ansicht nach ein eher diskriminierendes Etikett, das Menschen verliehen wird, die aus einer bildungs- und sozial schwachen Familie und sozialem Umfeld Bildung erworben haben. Beinhaltet auch, dass die Finanzierung und Förderung durch ein anderes Umfeld, als die Familie, erfolgt, ermöglicht, eröffnet und bewilligt wurde. Und die Herkunftsfamilie sozial und bildungstechnisch schwach ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert