Was ist Slow Coffee? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Slow Coffee, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Slow Coffee steht für eine langsame Zubereitungsart von Kaffee. Einerseits bedeutet dies, Kaffee so zuzubereiten, dass ein aromatischerer Geschmack entsteht, als dies bei Kaffeepads und Kaffeevollautomaten der Fall ist. Andererseits soll das langsame Zubereiten einen „entschleunigenden” Effekt erzeugen, um den Stress des Alltags und des Berufslebens zu mindern. Slow Coffee steht deshalb auch für eine Bewegung, die Balance, Produktqualität und soziale Kriterien bei der Herstellung und Beschaffung der Zutaten miteinander vereint.

Was ist Slow Coffee? Definition, Erklärung, Zubereitung

Slow Coffee lässt sich mit einem Slow-Coffee-Maker kochen. Dieser besteht aus einem Metalltrichter, einer Filtereinlage und einem Füllbehältnis. Auf diese Weise ist es möglich, nur die benötigte Menge Kaffee zu kochen. In der Regel entstehen bei diesem Vorgang ein bis zwei Tassen Kaffee. Das Kaffeepulver wird in den Metalltrichter gegeben und mit heißem aber nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Das Wasser soll auf maximal 100 Grad erhitzt werden, damit möglichst viele Aromastoffe erhalten bleiben. Der Fachbegriff für diesen Vorgang lautet Pour Over Brewing.

Für die Zubereitung von Espresso gibt es spezielle Espressokocher, die nach demselben Prinzip funktionieren. Slow Coffee lässt sich auch mit einem einfachen Filterbehälter aus Kunststoff herstellen. Allerdings wird dann ein separater Kaffeefilter benötigt. Dieser wird mit warmem Wasser ein wenig aufgeweicht, da er sonst zu viele Aromen auffängt. Beim Slow-Coffee-Maker mit Einlage entsteht dagegen keinerlei Müll.

Ein weiterer Faktor bei der Zubereitung von Slow Coffee ist die Herstellung des Kaffeepulvers. Dieses wird aus möglichst frischen Kaffeebohnen häufig selbst gemahlen. Zum einen bleiben die Inhaltsstoffe auf diese Weise so weit wie möglich erhalten. Das Kaffeepulver hat also einen besonders hohen Aromagehalt. Zum anderen wird so der gesamte Prozess bis zur fertigen Tasse Kaffee weiter verlangsamt.

Was ist die Slow-Food-Bewegung? Bedeutung, Erklärung

Slow Coffee kennzeichnet auch eine Bewegung, deren Anhänger Wert auf klimaneutrale Produktionsketten und gerechte Arbeitsbedingungen legen. Diese Ideen sind aus der Slow-Food-Bewegung hervorgegangen. Anhänger dieser Bewegung möchten einen bewussten Lebensstil führen. Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und natürliche Lebensmittel sind ihnen besonders wichtig. Eine Leitidee der Slow-Food-Bewegung ist deshalb die Verwendung von Zutaten aus regionalem Anbau.

Des weiteren werden Lebensmittel bevorzugt, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Da ein großer Teil der in Deutschland verkauften Kaffeebohnen in Ländern wie Brasilien, Indien, Indonesien, Kolumbien und Vietnam angebaut wird, wird beim Slow Coffee besonderes Augenmerk auf klimaneutrale Produktionsbedingungen und fairen Handel gelegt. Slow Food ist auch der Name einer gemeinnützigen Organisation, die für die Umsetzung dieser Ideen politische Lobbyarbeit betreibt.

Slow Coffee und verwandte Begriffe: Bedeutung, Erklärung

Slow Food wurde bewusst als Gegenstück zum englischen Begriff Fast Food eingeführt. Während Fast Food (wörtlich: Schnelles Essen) die Zubereitung von Lebensmitteln bezeichnet, die möglichst schnell für den Verzehr bereit stehen sollen, und daher häufig vorgekocht sind und nur aufgewärmt werden, steht Slow Food für eine bewusste, langsame und frische Zubereitung von Mahlzeiten.

Slow Coffee ist ebenfalls ein englischer Begriff. Das Adjektiv „slow” bedeutet auf Deutsch „langsam” und „Coffee” steht für „Kaffee”. „Slow Coffee” lässt sich also wörtlich mit „langsamer Kaffee” übersetzen. „Pour Over Brewing” setzt sich aus den englischen Begriffen „to pour” für „gießen”, „over” für „über” und „to brew” für „kochen” bzw. „brühen” zusammen. Im Deutschen bedeutet diese Wortzusammensetzung also so viel wie „Kaffee durch übergießen aufbrühen”.

Die Slow-Coffee-Bewegung als Konsumindustrie: Produkte und Accessoires

Slow-Food-Bewegung und die daraus entstandene Slow-Coffee-Bewegung sind auch zu einer Konsumhaltung geworden. Sie hat Anbieter für Produkte entstehen lassen, mit der sich Slow Coffee nicht nur herstellen, sondern auch zelebrieren lässt. So gibt es Verkäufer von hochwertig gerösteten Kaffeesorten und Hersteller von Slow-Coffee-Makern, Filterkaffeekannen und Handfiltern.

Darüber hinaus sind Wasserkocher erhältlich, bei denen sich die gewünschte Temperatur einstellen lässt. Auch die Produktion von Accessoires, die das Lebensgefühl der Slow-Coffee-Bewegung beschreiben, hat sich etabliert. Die Produktpalette reicht hier von Tassen mit Aufdrucken und Sprüchen über Untersetzer und Poster bis hin zu Bekleidung.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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