„Gar kein Bock“ bedeutet im Allgemeinen, dass jemand etwas nicht tun möchte und keine Motivation verspürt etwas zu tun. Verspürt jemand Motivation etwas zu tun, so hat die Person Bock.
Im Speziellen ist „Gar kein Bock“ ein deutsches Meme, das im Sommer 2020 entstand.
Was ist das „Gar kein Bock“-Meme? Bedeutung, Definition, Ursprung
Das „Gar kein Bock“-Meme wurde populär, nach dem die Journalistin Hengameh Yaghoobifarah auf Ihrem Twitter-Account @habibitus (Name: Prada Loth) den Tweet „morgen wieder taz-kolumne gar kein bock“ am 5. Juli 2020 um 15:58 Uhr veröffentlichte. Der Tweet ist von einem Foto begleitet, das Hengameh Yaghoobifarah in einem durchsichtigen gelben T-Shirt und Jogginghose zeigt. (Link zum Tweet: hier)
Die Journalistin Hengameh Yaghoobifarah fiel im Juni 2020 durch eine Kolumne über die Abschaffung der Polizei auf. In dieser sinierte sie über die Abschaffung der Polizei und schlug als eine geeignete Option die Mülldeponie vor. Dies löste eine Kontroverse und heftige Reaktionen aus. Die Kontroverse machte Hengameh Yaghoobifarah aber auch deutschlandweit bekannt, was ihren Aussagen in den sozialen Medien Aufmerksamkeit verschaffte und letztendlich dem „Gar kein Bock“-Meme zuträglich war.
Hengameh Yaghoobifarah ist nicht die Urheberin des „Gar kein Bock“-Memes. Durch sie wurde es populär. Der genaue Urheber oder die genaue Urheberin sind unbekannt. (Anmerkung der Redaktion: Der Satz „Gar keinen Bock“ ist in der deutschen Umgangssprache so stark verankert und allgegenwärtig, dass es unmöglich ist, auszumachen, wer ihn zu erst gesagt hat.)
Über das „Gar kein Bock“-Meme: Struktur, Bedeutung
Die Satzstellung des Tweets hat Meme-Charakter, eine Pointe und ist reproduzierbar. Der Umstand, dass man auf etwas keinen Bock hat, was man eigentlich gerne macht, sorgt für den Witz.
Das Meme kann einfach reproduziert werden. Der erste Teil wird durch eine beliebige Tätigkeit ersetzt. Im zweiten Teil wird die Pointe „gar kein Bock“ angehängt.
Abstraktes Beispiel „…, gar kein Bock“.
Konkrete Beispiele:
- „Morgen wieder feiern, gar kein Bock“
- „Ich sollte pennen, gar kein Bock“
- „Gleich abendbrot, gar kein Bock“
Die Reproduzierbarkeit, Pointe und der Meme-Charakter führten dazu, dass viele den Satz nachahmten. In den sozialen Medien finden sich unzählige Beispiele. In der Twitter-Suche findest du viele „Gar kein Bock“-Memes. Link: hier
Bei Google gingen ab dem 5. Juli 2020 vermehrt Suchanfragen nach „Gar kein Bock“ ein. (Quelle: Google Trends) Dies kann so gewertet werden, dass der Tweet von Hengameh Yaghoobifarah viele Nachahmer gefunden hat, auch wenn sie nicht die Urheberin des „Gar kein Bock“-Memes ist.
Weitere bekannte deutsche Meme sind:
Wortherkunft: Warum sagen wir „Kein Bock“ oder „Bock haben“? Bedeutung, Geschichte
Wenn man auf etwas keine Lust hat oder keine große Motivation verspürt, so spricht man davon, dass man kein(en) Bock hat. Verspürt jemand Motivation und freut sich auf etwas, dann hat die Person Bock. Es gibt viele Varianten wie das Wort „Bock“ in der deutschen Sprache vorkommt:
- Bock haben
- Gar kein Bock
- Gar keinen Bock
- Kein Bock mehr
- Null Bock
- Null Bock Generation
Aber, was bedeutet das Wort „Bock“ in „Kein Bock“?
Der Ausdruck „Bock“ geht auf das Wort „bokhajlem“ aus der Roma-Sprache (Romani) zurück. Im Romani bedeutet „bokhajlem“, dass jemand Hunger bekommen hat und daher hungrig ist.
Spricht man nun davon, dass jemand „Bock“ hat, so hat die Person Hunger auf etwas. (Sie hat Motivation etwas zu tun oder Lust auf etwas.) Hat eine Person keinen Bock, so hat sie keinen Hunger auf etwas. (Sie hat keine Motivation etwas zu tun oder Lust auf jemanden.)
Mit dem Ziegenbock hat der Ausdruck „Bock haben“ nichts zu tun.
Was ist das für ein Quatsch. Das „Meme“ ist doch seit Jahrzehnten im Sprachgebrauch.
Müllartikel – entsorgen, danke…
Hengameh Yaghoobifara ist eine nonbinäre Person. Das heißt konkret das im Artikel Journalist*in geschrieben werden sollte. Danke