Als „Quotenmann“ wird ein Mann bezeichnet, der eine Stelle, Position oder Anstellung aufgrund einer Quotenregelung (Quote) erhalten hat. In dem Kontext hat ein Mann eine Stelle aufgrund seines Geschlechtes erhalten.
Was bedeutet „Quotenmann“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Der Ausdruck „Quotenmann“ hat eine scherzhafte Konnotation. Befindet ein Mann sich nur in weiblicher Gesellschaft, so wird scherzhaft davon gesprochen, dass er eine Quote erfüllt. Auch wirds teils scherzhaft gesagt, dass ein Mann ein „Quotenmann“ sei, wenn er einen Männer-untypischen Beruf ausübt.
Der Ausdruck „Quotenmann“ kann aber auch als Kritik an der Gesellschaft interpretiert werden. Denn ein Mann könnte nämlich eine Stelle nicht aufgrund seiner Fähigkeiten bekommen haben, sondern aufgrund der Tatsache, dass er ein Mann ist. (Man würde nicht davon sprechen, dass ein Mann ein Quotenmann ist, weil er eine Stelle aufgrund seines Geschlechtes erhalten hat.)
Der Ausdruck „Quotenmann“ ist eine Analogie zum verbreiteten und etablierten Begriff „Quotenfrau“.
Aus dem Begriff „Quotenmann“ folgen weitere Begriffsbildungen wie z.B. „Männerquote“. Dies kann beliebig auf andere Gruppen übertragen werden und dient damit als Abwertung für Frauen-Gleichstellungsmaßnahmen. (Beliebige andere Gruppen können sein: „Ossi-Quote“, „Migranten-Quote“, „Bayern-Quote“, usw.)
Übrigens Günther Jauch erhielt im Jahr 2001 den Preis „Quotenmann des Jahres“. Der Preis hat keinen Kontext bezüglich Gleichstellungsmaßnahmen, sondern honorierte, dass Günther Jauch ein Quotenmacher ist und für den Erfolg der Show „Wer wird Millionär?“ sorgte.
Siehe: Was ist das Paritätsgesetz?
Gibt es reale Quotenmänner / Männerquoten?
Der Redaktion von BedeutungOnline.de sind reale Männerquoten oder Quotenmänner unbekannt. Über hilfreiche Kommentare würden wir uns daher freuen und den Beitrag dann aktualisieren.
Bisher scheint der Begriff „Männerquote“ nämlich nur rein semantisch als Wort zu existieren und nur im Dienste der Debatte um den Begriff Frauenquote zustehen.
Stern „Ich bin eine Quotenfrau“: Quotenmann Reaktion
Der Ausdruck „Quotenmann“ ist eine Reaktion auf die Stern-Kampagne „Ich bin eine Quotenfrau“. Die Kampagne verfolgte das Ziel dem Begriff „Quotenfrau“ eine positive Konnotierung zugeben.
In den sozialen Medien (insbesonere Twitter) teilten Männer Erfahrungen, warum sie ein Quotenmann sind. Insbesondere thematisierten die Männer damit Strukturen der Gesellschaft und Arbeitswelt, die Männer bevorzugen.
Beispiele:
- Bevorzugung von Männern in der Arbeitswelt für manche Stellen
- Bevorzugung von Männern, weil Frauen in Mutterschutz sind
- Karrierechancen für Männer in der Arbeitswelt, weil Frauen wegen Mutterschutz abwesend waren
Männer kritisieren aber auch die Politik und Rechtssprechung in Deutschland, wenn es um das Sorgerecht für gemeinsame Kinder geht.
Kritik am Begriff „Quotenmann“
Anstatt zu kritisieren, dass zu wenig Männer oder Frauen eine Stelle erhalten haben oder ein Geschlecht bevorzugt wird, kann auch gefragt werden, ob sich zu wenige Männer oder Frauen auf eine Stelle bewerben. Dieser Gedanke könnte in die Richtung weitergehen, dass gefragt wie eine Stelle für Männer oder Frauen attraktiver wird.
Sonstiges zu Quotenmann
„Der Quotenmann“ ist ein Roman von Anna Dünnebier. Der Roman wurde 1993 veröffentlicht. Thema des Romans ist ein männlicher Beamter, der sich in eine Frau verwandelt, um eine Beförderung zu erhalten. Er wird zur Quotenfrau. Jedoch erlebt er da so einige unerwartete Überraschungen.
Weitere Bedeutung Quotenmann
Kommentar der Redaktion: Eine Männerquote für bestimmte Berufe könnte eine gute Idee sein. So wäre eine Männerquote für Kindererziehungsberufe (Erzieher, Lehrer, Grundschullehrer), für Kinderhilfe, Jugendhilfe und Pflegeberufe eine Überlegung wert.