„Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ sind abwertende Bezeichnungen für Geschlechtergleichstellungsideen und -maßnahmen, die als falsch, unsachlich oder übertrieben empfunden werden.
Durch die Verbindung des Begriffs „Gender“ mit den Begriffen „Wahnsinn“ und „Gaga“ sollen Gender-Maßnahmen als verrückt, sinnlos, seltsam, wirr und jenseits der Normalität, Vernunft oder Realität dargestellt (geframt) werden. (Siehe auch: Framing)
Was bedeutet Genderwahnsinn / Gendergaga? Bedeutung, Definition, Erklärung
Als „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ sollen unter anderem folgende Ideen, Maßnahmen und Initiativen als nutzlos, falsch und übertrieben gekennzeichnet werden:
- Sprachliche Reformen für die Ansprache verschiedener Personen (Siehe: Gendersternchen, jemensch)
- Sprachliche Reformen für mehr Geschlechtergerechtigkeit
- Sprachliche Reformen für eine inklusive und/oder geschlechtsneutrale Sprache
- Sprachverbote und neue Sprachregeln (Siehe: Sprachpolizei)
- Bemühungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung aller Geschlechter
- Gender-Aufklärung für Kinder
- Gender Pay Gap
- Gender-Wissenschaften (Gender-Studies)
- Gleichstellungs- und Gender-Forschungs-Projekte
- Kritik an Rollenbildern und Stereotypen
- Erkennen von Diskriminierungen (Ableismus, Colorismus, Rassismus, Alltagsrassismus,…)
- Quotenregelungen für Frauen und/oder Minderheiten (z.B. Parität)
- Gesetzesentwürfe im Femininum
- Maßnahmen wie gegenderte Ampelfiguren und Gender-neutrale Toiletten
Die Ausdrücke „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ werden in konservativen und rechten Kreisen verwendet.
Wahre Vorwürfe? Genderwahnsinn und Gendergaga
Mit den Ausdrücken „Genderwahnsinn“ und „Gendergaga“ werden Geschlechter- und Diskriminierungs-Debatten als abgehoben, weltfremd und fern der Lebensrealitäten kritisiert und dargestellt.
Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit oder eine geschlechterneutrale sowie inklusive Sprache werden als Zwang dargestellt und kritisiert, sowie wird (und wurde) wiederholt kritisiert, dass eine Geschlechter-sensitive Begriffe die Sprache verunstalten würde. (Sprachpolizei)
Der generelle Vorwurf an das Gender-Mainstreaming ist, dass versucht würde Geschlechter abzuschaffen und die Grenzen zwischen den Geschlechtern zu verwischen, so dass nicht mehr zwischen Mann und Frau unterschieden werden könnte.
Auch wird das Gender-Mainstreaming von Kritikern und Gegner als nutzlos, teuer und Verschwendung von Ressourcen bezeichnet.
Genderwahn und Genderideologie (Gender-Ideologie)
Weitere synonyme Ausdrücke sind: Genderwahn und Genderideologie (Gender-Ideologie)
Der Ausdruck „Gender-Ideologie“ kann im Sinne des Wortes „Ideologie“ so verstanden werden, dass die herrschende Klasse versucht die Bevölkerung und Gesellschaft nach den Ansichten der Gender-Lehre zu gestalten und zu formen.
Der Ausdruck „Genderwahn“ kann im Sinne des Wortes „Wahn“ so verstanden werden, dass versucht wird – wie im Wahn – ein Weltbild zu verbreiten, dass auf falschen Fakten aufbaut. Der Wahn steht insbesondere dafür, dass sich jemand von seinem Vorhaben nicht abbringen lässt und keine Zweifel daran zulässt.
Weitere Bedeutung von Gendergaga und Genderwahnsinn
„GenderGaga“ ist ein Buch von Birgit Kelle. Es wurde 2015 veröffentlicht.
2020 fiel der AfD-Politiker Gunnar Lindemann auf, als er sich über das vermeintlich gegenderte Wort „Fahrspurende“ auf Twitter beschwerte. Sein Tweet löste heftige Reaktionen. (Anmerkung der Redaktion: Lindemann hatte das Wort Fahrspurende (Ende der Fahrspur) falsch verstanden. Er hatte als Fahrspurende (Personen, die aktiv eine Fahrspur nutzen) verstanden.)
Warum ist Gendergaga abwertend?
Es ist für diesen Wahnsinn doch eine deutliche Aufwertung.
*gaga natürlich m/w/d! 🙂
Meine Liebe zur Deutschen Sprache verbietet mir persönlich das „militante“ Gendern. Ich werde es daher auf ein unbedingtes Mindestmaß beschränken. Die Bemühungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung aller Geschlechter kann sich m. E. nicht allein darin abbilden, dass man unsere Sprache derart verfremdet, dass sie fast nicht mehr als solche erkannt wird. Da gäbe es andere Felder zu beackern. Seien Sie also bitte nicht irritiert, wenn ich das „Gender-Mainstreaming“, die Geschlechter abzuschaffen und die Grenzen zwischen den Geschlechtern zu verwischen, so dass nicht mehr zwischen Mann und Frau unterschieden werden soll, nicht befeuern werde. Männer und Frauen sind gleichberechtigt! Punkt! – auch wenn sich das noch nicht überall durchgesetzt hat. Fangen wir also an, sie auch gleich zu behandeln, mit gegenseitiger Achtung und Respekt! W E L T W E I T!!!