Als „Fast Fashion“ wird Mode bezeichnet, die so einfach, schnell und günstig konsumiert werden kann wie Fast Food. Durch die günstigen Preise ist es möglich (und auch so gedacht), dass schnell neue Kleidungsstücke gekauft werden können.
„Fast Fashion“ in Kürze definiert: Mehr günstige Kleidung in kürzerer Zeit.
Was ist Fast Fashion genau? Was ist damit gemeint? Bedeutung, Definition
Fast Fashion ist ein Geschäftsmodell in der Modebranche bei welchem Hersteller versuchen aktuelle schnelllebige Modetrends zu bedienen und Mode zu sehr günstigen Preisen anzubieten. Dies führt dazu, dass Kollektionen in sehr kurzen Zeitabständen (Wochentakt) wechseln und ausgetauscht werden.
Der Ausdruck „Fast Fashion“ bedeutet auf deutsch „Schnelle Mode“.
Fast Fashion entstand in den 1980er Jahren. Damals wurde die Strategie „Quick Response“ genannt. „Quick Response“ bedeutet auf deutsch: „Schnelle Reaktion“.
Ein Beispiel für Fast Fashion:
Designer höherwertiger Kleidung bringen ca. zwei Kollektionen im Jahr heraus.
Zara bringt 24 neue Kollektionen im Jahr heraus. H&M kommt auf bis zu 16 Kollektionen im Jahr.
Warum gibt es Fast Fashion?
Fast Fashion ist eine Reaktion auf Influencer, Stars und Laufstege. Der Gedanke dahinter ist, dass Fans die Kleidung ihrer Vorbilder oder von Models nachkaufen wollen und das möglichst schnell. Dafür darf zwischen dem Moment, in dem ein Promi oder ein Model ein bestimmtes Kleidungsstück trägt und dem Moment, in dem ein Kunde nach dem Kleidungsstück in einem Geschäft oder online sucht, nicht viel Zeit vergehen. Denn je mehr Zeit vergeht, umso geringer wird die Kaufabsicht eines Kunden. Fast Fashion bedient diese Kundennachfrage und erlaubt es Herstellern auf den Markt effizient zu reagieren.
Fast Fashion:
- Fast Fashion führt dazu, dass Kunden mehr Kleidung kaufen. Dies führt zu einer Gewinnsteigerung bei den Unternehmen.
- Fast Fashion erlaubt es Kunden ihre kurzfristigen Wünsche schnell zu befriedigen.
- Fast Fashion bietet zwei große Vorteile für Kunden: Es wird günstige Mode in großer Auswahl angeboten.
Anmerkung der Redaktion:
Fast Fashion erinnert den Autor an die „Die Höhle der Löwen“. Lieber Leser, ist dir aufgefallen, dass wenn die Sendung am Dienstag ausgestrahlt wird, manche Produkte sofort am Mittwoch kaufbar sind? Hier bedient ein Unternehmen die durch die Sendung erfolgte Nachfrage sofort. So ähnlich funktioniert Fast Fashion, bloß das die Mode-Industrie komplexer ist und viel größer. (Anmerkung der Redaktion: Der beschriebene Umstand ist nur eine Beobachtung des Autors.)
Kritik an Fast Fashion: Ist Fast Fashion schlecht?
Fast Fashion wird kritisiert, da dieses Geschäftsmodell auf schnellen Verbrauch ausgelegt ist und nicht auf Nachhaltigkeit. Der schnelle Verbrauch belastet die Umwelt, führt zu Umweltverschmutzungen, verursacht Müll und ist nicht nachhaltig.
Unternehmen, die Fast Fashion betreiben, wollen den Kundenwünschen immer einen Schritt voraus sein. Dies bedeutet, dass Designer und Fabriken sehr viel in kurzer Zeit arbeiten müssen, damit die Strategie aufgeht. Dies belastet Menschen und führt zu einer schlechten Co2-Bilanz.
Um Fast Fashion günstig anzubieten, dürfen die Produktion, der Transport und die Arbeitskräfte (Näherinnen) nicht viel Kosten. Da Unternehmen ihre Gewinnmarge nicht über den Verkaufspreis erhöhen können, kann vermutet werden, dass sie versuchen Kosten zu reduzieren. Dies kann zu Lasten von Mensch und Umwelt gehen.
Es stellen sich Fragen wie:
- Unter welchen Bedingungen wird die Mode produziert?
- Wie kann die Mode so günstig sein?
- Wo wird die Mode produziert? Von wem?
- Wie wird die Kleidung veredelt? Welche Qualität hat Fast Fashion?
- Unter welchen Arbeitsbedingungen arbeiten die Näherinnen?
- Wie sieht das Arbeitsrecht im Land der Näherinnen aus? Werden Überstunden bezahlt? Gibt es Arbeitsschutz?
- Wird alte Kleidung recycelt?
Fast Fashion ist Ausdruck einer verschwenderischen Haltung des kurzfristigen Denkens. Anstatt Kleidung lange zu tragen und zu pflegen, erlaubt es Fast Fashion Kleidungsstücke kurzfristig zu tragen und dann neue zu kaufen.
Fast Fashion ist das Ergebnis einer beschleunigten Weltwirtschaft und dem Umstand, dass Mode seit den 1980er Jahren zu einem schnelllebigen Produkt geworden ist.
Abschätzig wird Fast Fashion auch „Wegwerfmode“ genannt.
Fast Fashion ein Rechenbeispiel
Wer etwas rechnet, merkt schnell das Fast Fashion nicht so günstig ist, wie gedacht.
Wer ein Fast Fashion T-Shirt für 5 Euro fünfmal trägt und dann wegwirft, bezahlt pro Tragen: 1 Euro.
Wer ein hochwertiges T-Shirt für 20 Euro kauft und 30-mal trägt, bezahlt pro Tragen: 0,66 Euro. (Also weniger.)