Als „Smombie“ werden Menschen bezeichnet, die ihr Smartphone im Gehen benutzen und ihre Umwelt nur noch reduziert wahrnehmen.
„Smombie“ ist eine Zusammensetzung (Kofferwort) aus den Worten „Smartphone“ und „Zombie.“ Es soll auf Verhaltensweisen aufmerksam machen, die bei exzessivem Smartphonegebrauch auftreten, wie:
- Ausblendung der Umwelt
- Nicht-Wahrnehmung von Gefahren (beim Gehen und Smartphone benutzen)
- Abgelenktsein
Die Verbindung mit Zombies ist passend, da Zombies viele Eigenschaften aufweisen, die ein Smombie auch aufweist:
- Reduzierte kognitive Fähigkeiten
- Reduzierte Wahrnehmung der Umwelt
- langsames Gehen
Einige „Smombies“ steigen ihre Abgelenktheit durch Kopfhörer in den Ohren über die sie Musik hören. Damit nehmen sie ihre Umgebung nicht nur nicht-optisch, sondern auch nicht einmal mehr akustisch wahr. Damit hörten sie laute Schreie („Achtung“, „Vorsicht“) oder Hupen nicht.
„Smombie“ wurde zum Jugendwort des Jahres 2015 gewählt. Eine Übersicht über alle Jugendworte der vergangenen Jahre findest du hier. Weitere Worte in diesem Jahr waren „merkeln„, „Alpha-Kevin“ und „Discopumper„.
Was passierte Smombies? Fälle und Beispiele
Der Ausdruck „Smombie“ verbreitete sich stark und fand viel Resonanz, da es durch die Smartphone-Nutzung während des Gehens im öffentlichen Raum wiederholt zu Unfällen kam. Abgelenkte Smartphone-Nutzer liefen gegeneinander, liefen gegen Pfosten, liefen in Fahrräder, stießen sogar mit Autos zusammen oder wurden von einer Straßenbahn erfasst. Außerdem fielen einige Smombies auch hin, weil sie Bordsteine nicht sahen, Treppenstufen übersahen oder nicht bemerkten, dass der Weg sich änderte.
Es wurde nachgewiesen, dass das Sichtfeld eines Smombies nur rund 5 Prozent des normalen Gehwegteilnehmers beträgt. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden verschiedene Apps programmiert, die die Smartphone-kamera nutzen, um dem Smartphone-Nutzer über mögliche Gefahren zu informieren.
Reaktionen auf Smombies
In Städten wie Chongqing, Vilnius (Litauen) und Antwerpen haben Smombien ihre eigenen Gehspuren bekommen. Diese wurden so gekennzeichnet, dass andere Teilnehmer auf der Straße wissen, dass in dem markierten Bereich nur Smombies gehen. Umgekehrt sehen Smombies durch das heruntergucken auf die markierten Wege, dass sie noch in der richtigen Spur sind.
In Städten wie Augsburg, Köln, Frankfurt am Main und Bodegraven (Niederlande) wurden Ampel und Bodenwarnleichten in den Boden gebaut, um Smombies über Grün- oder Rotphasen zu informieren. Jedoch sollen diese keine bis nur wenige Wirkung gezeigt haben. (Diese Bodenampeln werden auch „Bompeln“ genannt.)
Teils wurden Strafen für Smombies verhängt, die mit ihren Verhalten andere Teilnehmer gefährden. Dies geschah unter anderem auf Hawaii.
Straßenschild: Achtung Smombies!
In anderen Städten wurden Warnschilder aufgestellt, die andere Gehwegteilnehmer vor Smombies warnen. So unter anderem in Reutlingen. Das Schild war sogar so beliebt, dass es geklaut wurde. Das Schild zeigte zwei Fußgänger, die nach unten auf ihr Smartphone schauten und nach rechts gingen.
Über das Smombie-Straßenschild wurde in Kanada, USA und Asien (Südkorea) berichtet.
Weiteres zu Smombies
In der englischen Sprache werden Smombies „Smartphone Zombies“ genannt. In China heißen sie „Dai tau juk“, was auf deutsch Kopf-nach-unten-Volk heißt.
Des Smombies Bruder: Der Smottel
Eine weitere Wortvariante ist: Smottel. Es setzt sich aus den Worten „Smartphone“ und „Trottel“ zusammen. Es hat die gleiche Bedeutung wie Smombie.
Wortart: Substantiv
Beispiele:
- „So ein Smombie. Mach den Kopf hoch!“
- „Schau dir die Smombies an. Glotzen alle nach unten!“