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Was ist die „Monkey Mind“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Monkey Mind“ ist ein Begriff, der aus dem Buddhismus stammt und einen Zustand des unruhigen und verwirrten Geistes beschreibt. Ähnlich einem Affen, der von Baum zu Baum springt, springen unsere Gedanken bei einer „Monkey Mind“ auch von einem Thema zum nächsten, ohne Ruhe zu finden. Dieses ständige Grübeln kann ernsthafte Auswirkungen auf unsere mentale und physische Gesundheit haben. Diese reichen von Schlaflosigkeit und Reizbarkeit bis hin zu Niedergeschlagenheit und Traurigkeit. Doch es gibt Hoffnung. Durch verschiedene Techniken, wie beispielsweise Achtsamkeitsübungen, Yoga, Entspannungstechniken und Meditation kann man lernen, das Gedankenkarussell zu stoppen und wieder Ruhe und Klarheit in das Leben zu bringen.

In diesem Artikel soll erkundet werden, was eine „Monkey Mind“ überhaupt ist, was diese antreibt und welche wirksamen Strategien es gibt, um ihr Einhalt zu gebieten.

Was bedeutet „Monkey Mind“? Erklärung

„Monkey Mind“ ist ein englischsprachiger Ausdruck. Er setzt sich aus den beiden Wörtern „monkey“ (zu Deutsch: „Affe“) sowie „mind“ (zu Deutsch: „Gedächtnis“ oder „Geist“) zusammen. In Kombination kann „Monkey Mind“ daher in etwa mit „verwirrter Geist“ oder „unruhiges Gemüt“ übersetzt werden.

Das „Monkey Mind“ beschreibt einen Zustand, bei dem permanente Gedanken und Sorgen die innere Ruhe stören. Auf diese Weise läuft der Körper Gefahr, sich nach einem anstrengenden Tag nicht richtig erholen zu können. Durch die dauerhafte Erregung des Geistes kann der Körper keinerlei Ruhe finden, was zu gesundheitlichen (vor allem psychischen) Schäden führen kann.

Das „Monkey Mind“ ist jedoch als esoterischer Begriff einzuordnen, der keinen pathologischen Hintergrund hat. Er gilt als Trendbegriff und erobert hierzulande allmählich den allgemeinen Sprachgebrauch. Eine klare Abgrenzung zwischen einem normalen Geisteszustand und einem „Monkey Mind“ ist ebenso wenig möglich.

Herkunft des Wortes „Monkey Mind“

Der Ursprung des Begriffs „Monkey Mind“ lässt sich auf die buddhistische Lehre zurückverfolgen, die auf etwa 500 vor Christi datiert wird. In den alten Schriften des Buddhismus, insbesondere in Texten, wie beispielsweise den Pali-Kanon, findet sich die Metapher des Affengeistes, um den Zustand eines unruhigen und unsteten Geistes zu beschreiben.

Der Begriff wurde daher entwickelt, um die Tendenz der Psyche zu verdeutlichen, von einem Gedanken zum nächsten zu springen. Er symbolisiert die Instabilität und Unbeständigkeit des mentalen Zustands. In der buddhistischen Praxis wird der „Monkey Mind“ als eine der Hauptursachen für Leiden betrachtet und stellt ein Hindernis auf dem Weg zur Erleuchtung dar. Heutzutage wird der Begriff auch außerhalb des buddhistischen Kontextes verwendet, um allgemein einen Zustand ständiger mentaler Unausgeglichenheit zu beschreiben.

Welche Eigenschaften hat ein „Monkey Mind“?

Ein „Monkey Mind“ zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus:

• Nervosität (der Geist ist ständig in Bewegung, springt von einem Gedanken zum nächsten Gedanken)
• Unbeständigkeit (Gedanken kommen und gehen, ohne dass sie lange anhalten)
• Unkontrollierbarkeit (es fällt schwer, den Geist zu beruhigen oder zu fokussieren)
• übermäßiges Grübeln (es herrscht ein konstanter Strom von Gedanken, oft über unbedeutende oder repetitive Themen)
• Ablenkbarkeit (externe Reize können den Gedankenfluss leicht unterbrechen)
• Sorgen und Ängste (ein „Monkey Mind“ neigt dazu, sich übermäßig mit negativen Gedanken und Zukunftsszenarien zu beschäftigen)
• mangelnde Präsenz (es fällt schwer, im gegenwärtigen Moment zu verweilen und die Gegenwart bewusst zu erleben)

Wo begegnet uns der „Monkey Mind“ relativ häufig?

Der „Monkey Mind“ zeigt sich in den verschiedensten Lebensbereichen. Am Arbeitsplatz können ständige Gedanken an Aufgaben, Deadlines und Probleme den Geist belasten. Beim Versuch einzuschlafen, kann der „Monkey Mind“ dann störende Gedanken verursachen und den Schlaf behindern. Auch während sozialer Interaktionen oder Gesprächen kann der Geist abschweifen und über vergangene oder zukünftige Ereignisse nachgrübeln. Bei der Ausführung von Aufgaben oder beim Lernen kann der „Monkey Mind“ die Konzentration stören und die Leistung beeinträchtigen. Selbst in Momenten der Ruhe und Entspannung kann der Geist angespannt bleiben und das Abschalten erschweren.

Was kann man gegen das „Monkey Mind“ unternehmen?

Um den „Monkey Mind“ zu bewältigen, können verschiedene Techniken angewendet werden:

• Achtsamkeitsübungen (wie beispielsweise „MBSR“ helfen, im Hier und Jetzt zu leben)
• Yoga (ermöglicht es, den Geist zu beruhigen und Ruhe zu finden)
• Entspannungstechniken (wie beispielsweise autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können den Geist beruhige)
• Meditation (Atemmeditation hilft dabei, Gedanken vorbeiziehen zu lassen und innere Ruhe zu finden)
• Bewegung (Sport oder andere meditative Aktivitäten können ebenfalls helfen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen)

Wer ist vom „Monkey Mind“ betroffen?

Der Begriff „Monkey Mind“ hat in der heutigen Gesellschaft an Bedeutung gewonnen, da viele Menschen unter ständigem Stress, Überstimulation und Informationsüberflutung leiden. In einer Welt, die von digitalen Medien, sozialen Netzwerken und einem ständigen Informationsfluss geprägt ist, ist es leicht, den Geist zu überlasten und den „Monkey Mind“ zu fördern. Durch die zunehmende Prävalenz von ständigem Grübeln suchen immer mehr Menschen nach Wegen, um Ruhe und Klarheit in ihrem Leben zu finden. Daher gewinnen Techniken zur Stressbewältigung, Achtsamkeit und Meditation in der modernen Gesellschaft an Bedeutung, da sie helfen können, den „Monkey Mind“ zu beruhigen und inneren Frieden zu finden. Ganz grundsätzlich sind alle Altersklassen von einem „Monkey Mind“ gefährdet, beziehungsweise betroffen.

Aus diesen Gründen wird „Monkey Minds“ kritisiert

Kritiker argumentieren, dass der Fokus auf den „Monkey Mind“ dazu führen kann, dass normale menschliche Gedanken und Emotionen pathologisiert werden. Sie behaupten, dass die Vorstellung eines „Monkey Minds“ unrealistisch ist und zu übermäßiger Selbstkritik führen kann. Einige sehen den Begriff als kulturell unangebracht an, da er aus einer spezifischen religiösen und kulturellen Tradition stammt und nicht universell anwendbar ist. Kritiker argumentieren auch, dass die Betonung der Bekämpfung des „Monkey Minds“ dazu führen kann, dass Menschen sich gegenüber ihren Gedanken und Emotionen abwehren, anstatt sie anzunehmen und zu verstehen. Stattdessen plädieren sie für einen integrativen Ansatz, der Selbstmitgefühl, Akzeptanz und eine realistische Sichtweise auf den Geist fördert.

Fazit zum Thema „Monkey Mind“ und Nennung ähnlicher Begrifflichkeiten

Der „Monkey Mind“ stellt eine Herausforderung für viele Menschen dar. Er wird als extrem unangenehm empfunden, jedoch gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, diesem Zustand entgegenzuwirken und innere Ausgeglichenheit zu finden. Es ist wichtig zu beachten, dass der „Monkey Mind“ nicht als pathologisch betrachtet werden sollte, sondern vielmehr als ein Phänomen, das in einer überreizten und stressigen Welt entsteht.

Weitere Begriffe, wie beispielsweise „Gedankenkarussell“ oder „störender Geist“ beschreiben ähnliche Zustände und können ebenfalls als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit diesem Thema, beziehungsweise als Synonyme zum „Monkey Mind“ dienen.

Was ist „Hedonische Hyperphagie“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Die „Hedonische Hyperphagie“ ist ein Begriff aus der Psychologie, der das zwanghafte Streben nach unmittelbarer Befriedigung und Genuss beschreibt, das oft auf Kosten langfristiger Ziele und des eigenen Wohlbefindens geht. Es handelt sich um ein Phänomen, das in verschiedenen Verhaltensweisen, wie beispielsweise übermäßigem Essen, exzessivem Shopping oder Suchtverhalten zum Ausdruck kommt. Damit stellt die „Hedonische Hyperphagie“ eine Herausforderung für das betroffene Individuum sowie für die moderne Gesellschaft dar und wirft Fragen nach den zugrunde liegenden Ursachen sowie den potenziellen Lösungsansätzen auf. Ein detaillierteres Verständnis dieses Phänomens ist von entscheidender Bedeutung, um angemessene Interventionen zu entwickeln und den Betroffenen zu helfen.

In diesem Artikel wird die „Hedonische Hyperphagie“ daher einmal umfassend erklärt. Dafür sollen nebst einer Begriffsinterpretation auch die Herkunft des Begriffs sowie die Formen genannten werden, in der die „Hedonische Hyperphagie“ hauptsächlich auftritt. Zu guter Letzt sollen eine gesellschaftliche Einordnung vorgenommen und Kritiken aufgeführt werden.

Begriffserläuterung von „Hedonische Hyperphagie“

„Hedonische Hyperphagie“ setzt sich aus den beiden Begriffen „hedonisch“ und „Hyperphagie“ zusammen. „Hedonisch“ stammt aus der Philisophie und bezieht sich auf den Lustgewinn und die Verstärkung von angenehmen Empfindungen. In der psychologischen Terminologie wird „hedonisch“ oft verwendet, um Verhaltensweisen zu beschreiben, die darauf abzielen, unmittelbare Freude zu erleben (die jedoch zulasten von Nachhaltigkeit gehen). Hingegen meint die „Hyperphagie“ einen medizinischen Begriff, der eine übermäßige Nahrungsaufnahme oder einen gesteigerten Appetit kennzeichnet.

Die Kombination beider Begriffe in „Hedonische Hyperphagie“ beschreibt demnach das zwanghafte Streben nach unmittelbarem Genuss (entweder durch Essen, Verhaltensweisen oder schlichtweg Konsum). „Hedonische Hyperphagie“ ist damit stark negativ konnotiert, da es eine Verhaltensweise kennzeichnet, die sich durch ein Zuviel und über das gesunde Maß hinaus äußert. Jemand, der eine „Hedonische Hyperphagie“ zutage legt, der kennt für sich selbst keine Grenzen und gibt sich einzig und allein seinen Gelüsten hin.

Begriffsursprung von „Hedonische Hyperphagie“

„Hedonische Hyperphagie“ findet seinen Ursprung in der Psychologie und entstand als Konzept im Kontext der Erforschung menschlichen Verhaltens und der Psychopathologie. Das Konzept hinter der „Hedonischen Hyperphagie“ wurde demnach entwickelt, um zu erforschen, wie Menschen nach Lust, Vergnügen oder Freude streben. Die Idee dazu wurde in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von Forschern und klinischen Psychologen entwickelt, die sich mit Essstörungen, Suchtverhalten und impulsiven Verhaltensweisen beschäftigten. „Hedonische Hyperphagie“ steht im Zentrum verschiedener Studien zur psychologischen Motivation und zum Umgang mit impulsivem Verhalten. Sie bezieht sich auf viele, verschiedene Verhaltensweisen – oftmals steht die „Hedonische Hyperphagie“ sogar im Verdacht, kriminelles Verhalten zu fördern.

Vor- und Nachteile der „Hedonische Hyperphagie“

Die „Hedonische Hyperphagie“ weist sowohl Vorteile als auch Nachteile auf, die im Folgenden einmal übersichtlich aufgezeigt werden sollen:

Vorteile

• sofortige Befriedigung (die unmittelbare Befriedigung von Verlangen kann kurzfristig ein Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit vermitteln)
• Stressabbau (das Nachgeben hedonischer Impulse kann zunächst Stress lindern und als Bewältigungsmechanismus dienen)
• Stimulation der Sinne (die Erfahrung von Vergnügen und Genuss kann das emotionale Wohlbefinden steigern und positive Gefühle auslösen)

Nachteile

• langfristige Konsequenzen (übermäßiges hedonisches Verhalten kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Übergewicht oder Suchterkrankungen, führen)
• Mangel an Selbstkontrolle (kann zu Impulsivität und einem Verlust der Selbstkontrolle führen)
• negative Auswirkungen auf Beziehungen („Hedonische Hyperphagie“ kann zu Konflikten und Distanz in zwischenmenschlichen Beziehungen führen)

In welchen Kontexten kann die „Hedonische Hyperphagie“ häufig beobachtet werden?

Im Leben lauern vielerlei Bereiche und Situationen, in denen die „Hedonische Hyperphagie“ zum Vorschein treten kann:

• Konsum & Kaufsucht
• Essverhalten
• Suchverhalten (Drogen, Glücksspiel, Adrenalin)

Die oben genannten Bereiche sollen in den nun folgenden Unterabschnitten noch ausführlicher dargestellt werden.

Konsum & Kaufsucht

„Hedonische Hyperphagie“ manifestiert sich oft im Bereich des Konsums, sei es beim exzessiven Kauf von materiellen Gütern, der übermäßigen Nutzung von Luxusartikeln oder der Jagd nach neuen Reizen und Vergnügen durch den Erwerb von Erfahrungen und Dienstleistungen.

Essverhalten

Ein weiteres, häufig beobachtetes Feld für „Hedonische Hyperphagie“ ist das Essverhalten. Menschen können beispielsweise dem Drang hingeben, übermäßig zu essen, um unmittelbare Befriedigung zu erlangen, unabhängig von den langfristigen Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.

Suchverhalten (Drogen, Glücksspiel, Adrenalin)

Die Suche nach intensiven sensorischen oder emotionalen Erfahrungen durch Drogenkonsum, Glücksspiel oder riskantes Verhalten wie Adrenalinsportarten ist ein weiterer Kontext, in dem „Hedonische Hyperphagie“ deutlich werden kann. Der unmittelbare Kick dieser Aktivitäten steht oft im Vordergrund, während die potenziell negativen Folgen vernachlässigt werden.

Gesellschaftliche Einordnung der „Hedonischen Hyperphagie“

Die „Hedonische Hyperphagie“ betrifft im Prinzip Menschen jeden Alters und Geschlechts, da sie ein grundlegendes menschliches Verhaltensmuster anspricht. Jedoch sind junge Erwachsene häufig anfälliger, da sie sich in einer Phase der Identitätsfindung und Impulsivität befinden. An „Hedonische Hyperphagie“ leidende Menschen können potenziell ausgenutzt werden – sei es durch Marketingstrategien, die ihre impulsiven Neigungen ausnutzen, oder durch soziale Umfelder, die das Verhalten verstärken und normalisieren.

Kritische Auseinandersetzung mit der „Hedonischen Hyperphagie“

Kritiker zweifeln an der Existenz der „Hedonischen Hyperphagie“ und betrachten sie lediglich als Ausdruck von Charakterschwäche, die durch Selbstkontrolle überwunden werden könnte. Sie argumentieren, dass impulsives Verhalten, wie beispielsweise übermäßiges Essen oder exzessiver Konsum nicht zwangsläufig auf eine klinisch bedeutsame Störung hinweisen, sondern eher auf mangelnde Disziplin oder persönliche Defizite zurückzuführen sind. Eine derartige Sichtweise vernachlässigt jedoch die komplexen psychologischen und neurobiologischen Mechanismen, die dem Verhalten zugrunde liegen können sowie die möglichen genetischen, umwelttechnischen und entwicklungsspezifischen Aspekte.

Eine kritische Betrachtung erfordert daher eine differenzierte Analyse, die sowohl individuelle Verantwortung als auch strukturelle Einflüsse berücksichtigt. Zu erwähnen sei an dieser Stelle noch, dass es sich bei der „Hedonischen Hyperphagie“ um bisweilen kein klinisches Symptom und auch um keine klinische Erkrankung handelt.

Fazit zum Thema „Hedonische Hyperphagie“ und weitere Phänomene

Die „Hedonische Hyperphagie“ ist ein faszinierendes, aber auch kontrovers diskutiertes Phänomen, das das Streben nach unmittelbarem Genuss und Vergnügen beschreibt. Während Kritiker ihre Existenz infrage stellen, unterstreichen Befürworter die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung und individueller Interventionen. Es bleibt jedoch zu erwähnen, dass die „Hedonische Hyperphagie“ nur eines von vielen Verhaltensmustern ist, die das menschliche Streben nach Zufriedenheit und Erfüllung beeinflussen. Das komplette Gegenteil der „Hedonischen Hyperphagie“ ist im Übrigen die „Asketische Hypophagie“.

Weitere Phänomene, wie beispielsweise „impulsives Kaufverhalten“, „soziale Medienabhängigkeit“ und „Workaholismus“ verdienen ebenso Aufmerksamkeit und verdeutlichen sich ebenso durch Übermaß. „Hedonische Hyperphagie“ geht jedoch nicht gezielt auf das vorliegende Übermaß ein, während die alternativen Begriffe das Übermaß genauer eingrenzen.

Was ist das „Silent Treatment“? Bedeutung, Erklärung, Definition


In der Kommunikation gibt es eine Waffe, die oft im Verborgenen agiert, doch ihre Auswirkungen sind verheerend: das „Silent Treatment“. Es ist wie ein plötzlicher Abbruch inmitten einer Diskussion, eine unerträgliche Leere, die sich zwischen den Worten ausbreitet. Selbst auf individuelle Bemühungen, die Brücke der Kommunikation zu erhalten, antwortet das Gegenüber nur mit Stille.

Das sogenannte „Silent Treatment“, ist mehr als nur ein vorübergehendes Schweigen aus Verärgerung. Es ist eine bewusste Strategie, Macht und Kontrolle auszuüben, indem man die Kommunikation abrupt abbricht. Das bewusste Schweigen kann Beziehungen zermürben und psychische Wunden hinterlassen, die lange Zeit brauchen, um zu heilen.

Doch warum greifen Menschen zu dieser destruktiven Taktik? Die Gründe können vielfältig sein: die Kontrolle behalten, verletzte Gefühle, Konfliktvermeidung oder einfach ein Mangel an Kommunikationsfähigkeiten. Der folgende Artikel soll sich daher einmal mit der Definition, der Funktionsweise sowie der Bewertung von „Silent Treatment“ befassen.

Begriffsdefinition des „Silent Treatments“

Der Begriff „Silent Treatment“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den beiden Wörtern „silent“ (zu Deutsch: „still“ oder „ruhig“) und „treatment“ (zu Deutsch: „Behandlung“) zusammen. Kombiniert könnte der Ausdruck „Silent Treatment“ daher in etwa mit „stille Behandlung“ oder „toxisches Schweigen“ übersetzt werden – letztere Übersetzung hat sich im allgemeinen, deutschen Sprachgebrauch bisweilen auch etabliert.

Gemeint ist mit dem „Silent Treatment“ ein soziales Phänomen, bei dem eine der beiden Konfliktparteien eines Streits plötzlich schweigt. Dies dient vor allem dazu, das Gegenüber damit zu verärgern, beziehungsweise zu verunsichern. „Silent Treatment“ kann daher als narzisstische Taktik im Sozialverhalten verstanden werden.

Das englische „Treatment“ verweist hier darauf, wie ein Mensch mit einem anderen Menschen umgeht. „Silent Treatment“ ist dabei stark negativ konnotiert, weil es insgesamt soviel bedeutet, wie beispielsweise das deutsche „ignorieren“ oder „links liegenlassen“.

Woher stammt der Begriff „Silent Treatment“?

Der Begriff „Silent Treatment“ wird häufig mit dem psychologischen Konzept des „Stonewalling“ oder des „Schweigens“ in Verbindung gebracht. Sein Ursprung liegt in den sozialwissenschaftlichen und psychologischen Diskursen des 20. Jahrhunderts, wo es als eine passive aggressive Kommunikationsstrategie betrachtet wurde. Menschen jeden Alters und Geschlechts können das „Silent Treatment“ anwenden, jedoch wird es oft als Reaktion auf Konflikte oder als Mittel zur Durchsetzung von Macht und Kontrolle in zwischenmenschlichen Beziehungen angewendet. Es kann in Partnerschaften, Familien, Freundschaften und Arbeitsumgebungen auftreten.

Wie funktioniert „Silent Treatment“?

Indem das „Silent Treatment“ Kommunikation verweigert, versucht die schweigende Person, den anderen zu bestrafen, zu manipulieren oder seine Autorität zu demonstrieren. Das Schweigen kann unerträglich sein und eine belastende Atmosphäre schaffen, in der der betroffene Partner sich unwichtig, isoliert oder sogar schuldig fühlt. Das „Silent Treatment“ kann auch dazu dienen, Konflikte zu vermeiden oder unangenehme Themen zu umgehen. Langfristig kann es das Vertrauen und die Verbundenheit in einer Beziehung untergraben und zu emotionalen Schäden führen, sowohl für denjenigen, der schweigt, als auch für denjenigen, der das Schweigen erlebt.

Warum ist „Silent Treatment“ so toxisch?

Das „Silent Treatment“ ist toxisch, weil es:

1. es Kommunikation blockiert (es verhindert einen konstruktiven Austausch und löst keine Probleme)
2. es emotionale Isolation schafft (es führt zu Gefühlen der Einsamkeit und des Ausgeschlossenseins)
3. es Machtungleichgewicht verstärkt (es ermöglicht der schweigenden Person, Kontrolle über die Situation zu behalten)
4. es einen Vertrauensbruch verursacht (es untergräbt das Vertrauen und die Verbundenheit in der Beziehung)
5. es emotionale Wunden hinterlässt (es kann zu Stress, Angst, Depressionen und Selbstwertproblemen führen)
6. es langfristige Beziehungsschäden verursacht (es kann dauerhafte Konflikte und Risse in Beziehungen hinterlassen)
7. es Probleme nicht löst, sondern verschärft (und es schafft eine Spirale der Unstimmigkeit und Unzufriedenheit, ohne Raum für Kompromisse oder Lösungen)

Verwendungsbereiche von „Silent Treatment“

Das „Silent Treatment“ ist mittlerweile eine recht gängige, soziale Taktik, die uns vor allem innerhalb der folgenden Lebensbereiche begegnet:

• Arbeitsumfeld
• Freundschaften
• Liebesbeziehungen

Die nachstehenden Unterabschnitte sollen die Verwendung des „Silent Treatments“ in den oben genannten Bereichen noch ausführlicher erklären.

Arbeitsumfeld

Im beruflichen Umfeld kann das „Silent Treatment“ eingesetzt werden, um Kollegen zu bestrafen oder Konflikte zu vermeiden. Es kann auch dazu dienen, Autorität zu demonstrieren oder Macht auszuüben, insbesondere in hierarchischen Strukturen. Es wird oft von vorgesetzten oder toxischen Kollegen eingesetzt.

Freundschaften

In Freundschaften kann das „Silent Treatment“ verwendet werden, um Unzufriedenheit oder Enttäuschung auszudrücken, ohne direkt darüber zu sprechen. Es kann dazu führen, dass sich der betroffene Freund ausgeschlossen oder unerwünscht fühlt und zu Spannungen in der Beziehung führt.

Liebesbeziehungen

In romantischen Beziehungen kann das „Silent Treatment“ als Mittel der Bestrafung oder Manipulation eingesetzt werden. Es kann dazu dienen, den Partner zu kontrollieren oder zu erpressen, indem man ihm die Kommunikation verweigert und ihn so in Unsicherheit und Unruhe versetzt.

Gesellschaftliche Einordnung von „Silent Treatment“

Gesellschaftlich kann das „Silent Treatment“ nahezu allen Altersgruppen zugeordnet werden. Sowohl Frauen als auch Männer bedienen sich dieser toxischen Taktik, um das Gegenüber bewusst zu manipulieren. Es tritt aber verhältnismäßig seltener bei aufgeschlossenen, lösungsorientierten und konflikterfahrenen Personen auf.

Kritische Betrachtung des „Silent Treatments“

Das „Silent Treatment“ ist nicht nur eine passive aggressive Kommunikationsstrategie, sondern auch eine toxische Verhaltensweise, die schwerwiegende Folgen haben kann. Es verhindert nicht nur eine gesunde Konfliktlösung, sondern führt auch zu einem erheblichen Verlust des Vertrauens und der Intimität in Beziehungen. Zudem kann es zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führen, indem es Angst, Depressionen und Selbstzweifel verstärkt. Insgesamt ist das „Silent Treatment“ eine destruktive Strategie, die ernsthafte Folgen für alle Beteiligten haben kann.

Fazit zum Thema „Silent Treatment“ und ähnliche Verhaltensweisen

Unterm Strich zeigt sich das „Silent Treatment“ durch bewusstes Schweigen, Macht und das Ausüben von Kontrolle in Beziehungen jeglicher Art. Langfristig führt es zu emotionalen Wunden und Beziehungsschäden. Eine kritische Betrachtung zeigt, dass das „Silent Treatment“ stark toxisch ist und ernsthafte Folgen haben kann. Es ist wichtig, diese destruktive Strategie zu erkennen und gesunde Kommunikationsmuster zu fördern, um Beziehungen zu schützen und zu stärken.

Mit dem „Silent Treatment“ sind unter anderem die Verhaltensweisen „Gaslighting“ und „Triangulation“ verwandt. Auch das „Gaslighting“ ist eine manipulative Taktik, bei der eine Person das Vertrauen einer anderen Person untergräbt, indem sie deren Realität verzerrt, Zweifel an ihren Gedanken und Erinnerungen säen und sie für verrückt oder unzurechnungsfähig erklären. Hingegen ist die „Triangulation“ eine soziale Technik, bei der eine Person eine dritte Partei einbezieht, um Spannungen oder Konflikte in einer Beziehung zu verstärken oder ihre Macht und Kontrolle über den Partner zu festigen.

Was ist ein Comfort Character? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Comfort Character ist eine fiktive Person, die dafür sorgt, dass man sich gut und sicher fühlt, wenn man an sie denkt oder sie sieht. Wie geht das? Zu dieser fiktiven Person wurde eine Art emotionale Bindung aufgebaut. Diese Bindung sorgt dafür, dass man eben Eigenschaften und Eigenheiten der Person spiegelt und sich von diesen beeinflussen lässt.

Was ist ein Comfort Character? Bedeutung, Definition, Erklärung

Denkt man nun an einen Comfort Character so fühlt man sich besser. Traurigkeit verringert sich und die Zuversicht steigert sich. Wie geht das? Ein Comfort Character hat bestimmte Eigenschaften und Emotionen, die man gut findet und an denen man sich orientiert.

Eine andere Bezeichnung für Comfort Character kann Lieblingsfigur oder Lieblingscharakter sein. Anders ausgedrückt: Comfort Character sind wholesome Fanfiction.

Der oder die Comfort Character kann aus einem Computer Spiel, Anime, Manga, TV-Serie, Film, Buch oder Comic stammen.

Bekannte und allseitsbeliebte Comfort Character sind: Mario, Peter Parker, SpongeBob, Darryl aus Walking Dead

Kommentar der Redaktion: Al Bundy ist der Comfort Character der Redaktion.

Comfort Character: Arten

Es gibt mehrere Arten von Comfort Character:

Comfort Character als fiktive Freunde: Man freundet sich mit dieser Figur an, weil man sie lustig und unterhaltsam findet oder weil diese Figur Emotionen verkörpert, die man selbst so nicht auslebt. Sie ist relatebar.

Comfort Character als Vorbild: Man nutzt einen Comfort Character als Vorbild, weil man bestimmte Eigenschaften gut findet und diese selbst gern hätte. Dies kann z.B. der Humor und Witz eines Character sein oder auch der physische Zustand der Figur.

Comfort Character als alternatives Leben: Mit einem Comfort Character kann aber auch der Wunsch nach einem alternativen Leben ausgelebt werden.

Romantische Absichten mit einem Comfort Character: Es kann auch passieren, dass man einen Comfort Character hübsch findet und romantische Absichten in der eigenen Phantasie verfolgt.

Comfort Character als Ausdruck eines Wunsches: Comfort Character können aber auch Ausdruck eines Wunsches sein. Sie können den Wunsch nach besseren Freunden oder anderen Eltern erfüllen.

Comfort Character: Eigenschaften

Was passiert hier? Nun man freundet sich mit der fiktiven Figur an und beginnt sich für sie zu interessieren. Man denkt öfter an die Figur und spricht über sie und ihre Taten, als ob als dies alles real wäre.

Als Comfort Character eignen sich in der Regel Helden und Anführer. (Hier reicht es schon, wenn ein Comfort Character die Hauptfigur der Story ist.) Es sind Figuren die meist positiv und freundlich sind. Sie sind frei von dunklen Eigenschaften, wollen niemanden schaden und wollen eigentlich nur helfen.

Comfort Character sind freundlich, haben Mitgefühl, Mut und Empathie. Comfort Character sind in der Regel liebenswürdig, lustig und unterhaltsam.

Comfort Character können Moral, Orientierung und Identität stiften. Wer sich an ihnen orientiert, kann ein besser Mensch werden.

Comfort Character wie Mario oder SpongeBob sind z.B. immer freundlich.

Folgende Eigenschaften an Comfort Character interessieren die meisten:

  • Charme und Persönlichkeit
  • Aussehen, Körper und Muskeln
  • Hintergrundgeschichte, Origin

Aber man muss auch sagen, dass Comfort Character eben ein Ideal sind. Kein Mensch kann immer freundlich und gelassen sein. Die wenigsten Menschen sind Helden und Anführer. Es macht eben das Menschsein aus, dass eine Persönlichkeit auch dunkle Anteile hat und man diese teils bekämpft.

Comfort Character: Kritik

Comfort Character können aber auch Ausdruck von Eskapismus und Realitätsflucht sein. Anstatt sich mit der Realität und den Menschen in der eigenen Umwelt auseinanderzusetzen (und daran zu wachsen), bieten Comfort Character hier eine Fluchtmöglichkeit in die Phantasie. Das kann schädlich sein, denn es verhindert Entwicklung und sorgt dafür, dass man sich in seinen eigenen Kopf zurückzieht.

Was ist eine „Comfort Person“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Eine „Comfort Person“ ist eine Person bei der man sich gut fühlen und entspannen kann. Einer Comfort Person vertraut man und man fühlt sich sicher. Eine Comfort Person hebt die Laune und man fühlt sich besser.

Was ist eine „Comfort Person“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Eine Comfort Person verurteilt nicht für schlechtes, falsches oder negatives Verhalten. Sie zeigt Verständnis für Unsicherheiten und Fehler.

Grundsätzlich gilt: Bei einer Comfort Person ist man nicht in einer Habachtstellung.

Die Beziehung zu einer Comfort Person ist frei von emotionalen Ballast und Konflikte sind gelöst. In solch einer freien Beziehung kann ein Mensch gedeihen.

Eine Comfort Person spendet Trost, Unterstützung und bietet psychische Sicherheit. Eine Comfort Person kann überzeugend sagen, dass alles wieder gut wird und man glaubt das!

Ein anderer Ausdruck für Comfort Person ist z.B.: Lieblingsmensch

Typischer Weise hat eine Comfort Person folgende Eigenschaften:

  • Man ist befreundet.
  • Man wohnt nicht zusammen, wodurch lästige gemeinsame Pflichtaufgaben wie Putzen und anderes entfallen.
  • Man sieht sich, weil man sich sehen will.
  • Man telefoniert miteinander, weil man das will.
  • Es gibt kein Machtgefälle in der Beziehung.

Wer kann eine Comfort Person sein?

  • Ein guter Freund oder eine gute Freundin ist geeignet.
  • Ein Mentor ist geeignet.
  • Ein Onkel oder eine Tante ist geeignet.

Eltern sind eher weniger geeignet, da sie in ihrer Elternrolle Macht über einen besitzen und bestrafen (können). Aber die Beziehung zu den eigenen Eltern kann so gut sein, dass eben das Vertrauen da sein kann.

Was passiert bei / mit einer Comfort Person?

Der Effekt einer Comfort Person kann nur auftreten, wenn man sich nicht gestresst oder bedroht fühlt durch die Anwesenheit einer andere Person. Bei einer Comfort Person fühlt man sicher und das Nervensystem entspannt sich.

Nachweislich sorgt die Anwesenheit von einer Comfort Person dafür, dass man sich entspannt, Stress abgemildert wird und man sich sicher fühlt. Dies wird „Social Buffering“ genannt.

Kommentar der Redaktion: Die Anwesenheit anderer Menschen kann dafür sorgen, dass man sich entspannt oder dass man gestresst wird. Bei einer Comfort Person kann man sich entspannen und auch mal die eigene Verteidigung „ausschalten“. Man kann sich verletzlich zeigen und eigene Schwächen ansprechen.

Bei Personen, bei deren Anwesenheit man sich gestresst fühlt bzw. deren Anwesenheit dafür sorgt, dass man schnell erschöpft ist, ist meist folgendes der Fall:

Es gibt ungeklärte Probleme und im schlimmsten Fall ist die andere Person nicht an der Klärung von Problemen interessiert.

Man ist die ganze Zeit in einer Habachtstellung, da man einen Angriff (z.B. Spruch, emotionalen Ausbruch oder Wutanfall) der anderen Person erwartet. (Man erwartet so etwas, weil man das schon oft erlebt hat.) In solch einer Beziehung geht man wie auf rohen Eier, man sieht also die Gefahr, dass diese Person plötzlich austickt und jede Beherrschung verliert. In solch einer Beziehung fühlt man sich klein und man ist ängstlich. Hier gedeiht nichts!

Ist man in der Habachtstellung so entsteht keine Entspannung, sondern das Gegenteil: Es herrscht dauerhafte Anspannung. Das ist anstrengend und ermüdend!

Was ist eine „good enough Mother“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Ein zentraler Begriff in der psychoanalytischen Theorie von Donald Winnicott ist die „good enough Mother“. Winnicott prägte diesen Begriff, um die Art und Weise zu beschreiben, wie eine Mutter oder eine primäre Betreuungsperson angemessen auf die Bedürfnisse eines Säuglings reagieren sollte. Im Gegensatz zur Vorstellung einer perfekten oder idealen Mutter betont Winnicott die Bedeutung von realistischen und anpassungsfähigen elterlichen Reaktionen.

Eine „good enough Mother“ erkennt und erfüllt die Bedürfnisse ihres Kindes auf eine Weise, die es ihm (dem Kind) ermöglicht, sich sicher und geborgen zu fühlen, ohne jedoch jedes Bedürfnis sofort und vollständig zu erfüllen. Dieses Konzept verdeutlicht Winnicotts Ansicht, dass eine gewisse Unvollkommenheit in der elterlichen Fürsorge notwendig ist, damit das Kind lernt, mit Frustrationen und Enttäuschungen umzugehen und sich selbstständig zu entwickeln.

In diesem Artikel wird daher einmal näher darauf eingegangen, was genau eine „good enough Mother“ ausmacht und wie dieses Konzept in der modernen psychoanalytischen Praxis angewendet wird. Weiterhin sollen Merkmale einer „good enough Mother“ aufgezeigt werden und eine gesellschaftliche Einordnung vorgenommen werden.

Begriffserklärung von „good enough Mother“

Der Ausdruck „good enough Mother“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den Wörtern „good“ (zu Deutsch: „gut“), „enough“ (zu Deutsch: „ausreichend“ oder „genug“) und „mother“ (zu Deutsch: „Mutter“) zusammen. Kombiniert könnte „good enough Mother“ demnach mit „eine Mutter, die gerade gut genug ist“ übersetzt werden.

Die Übersetzung wirkt negativ konnotiert, wenngleich damit eine neutrale Beschreibung einer nach Winnicotts perfekten Mutter gemeint ist. Eine Mutter solle ihre Pflichten in Bezug auf ihre Kinder „gerade so erfüllen“, dass diese ihre Kinder weder vernachlässigt noch verhätschelt. Auf diese Weise können Kinder gefördert und gefordert werden und gleichzeitig den Umgang mit Frustration erlernen.

Eine „good enough Mother“ ist als Mittel zwischen den Ausdrücken „Rabenmutter“ und „Übermutter“ einzuordnen. Sie markiert ein theoretisches Konzept von Winnicott, der die „good enough Mother“ als erstrebenswert ansieht und für die (richtige) Erziehung der Kinder als perfekt erachtet.

Ursprung und Herkunft des Ausdrucks „good enough Mother“

Der Ausdruck „good enough Mother“ wurde vom britischen Kinderarzt und Psychoanalytiker Donald Winnicott geprägt. Winnicott entwickelte diesen Begriff in den 1950er Jahren im Rahmen seiner Arbeit mit Säuglingen und ihren Müttern. Er betonte die Bedeutung einer ausreichend guten elterlichen Fürsorge für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Dabei vertrat er die Ansicht, dass eine Mutter nicht perfekt sein muss, sondern lediglich „gut genug“, um die grundlegenden Bedürfnisse ihres Kindes zu erfüllen.

Diese Konzeption steht im Gegensatz zu idealisierten Vorstellungen von Mütterlichkeit und betont die Bedeutung von Authentizität, Spontaneität und Flexibilität in der Eltern-Kind-Beziehung. Winnicotts Arbeit hat einen bedeutenden Einfluss auf die moderne Psychoanalyse und Entwicklungspsychologie ausgeübt und das Verständnis von elterlicher Fürsorge und kindlicher Entwicklung maßgeblich geprägt.

Welche Merkmale hat eine „good enough Mother“?

Eine „good enough Mother“ gemäß Winnicott zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

1. Reaktionsfähigkeit (sie erkennt die Bedürfnisse ihres Kindes an und reagiert angemessen darauf)
2. Konsistenz (sie bietet eine konstante und verlässliche Versorgung und Unterstützung ihres Kindes)
3. Fehlertoleranz (sie akzeptiert ihre eigenen Fehler und Unvollkommenheiten als natürlichen Bestandteil des Elternseins)
4. Grenzsetzung (sie schafft klare Grenzen und Strukturen, die dem Kind Sicherheit und Orientierung bieten)
5. Empathie (sie zeigt Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Gefühle und Bedürfnisse ihres Kindes)
6. Förderung der Autonomie (sie ermutigt das Kind, sich selbstständig zu entwickeln und eigene Entscheidungen zu treffen)
7. Bindungsfähigkeit (sie pflegt eine enge und liebevolle Bindung zu ihrem Kind. Das Kind fühlt sich deswegen sicher und geboren.)

Die „good enough Mother“ zeichnet sich damit durch einen Kompromiss aus verschiedenen Eigenschaften aus, die diese weder zu vernachlässigend, noch zu überfürsorglich machen.

Hauptverwendungsbereiche des Ausdrucks „good enough Mother“

Die „good enough Mother“ ist ein zentrales Konzept, welches heute in den verschiedensten Lebensbereichen vorzufinden ist. Besonders herauskristallisiert haben sich dabei jedoch die folgenden Kontexte:

  • Psychoanalyse
  • Kindererziehung
  • Social Media

In den folgenden Unterabschnitten soll nun noch genauer auf die oben genannten Hauptverwendungsbereiche der „good enough Mother“ eingegangen werden.

Psychoanalyse

In der Psychoanalyse dient der Begriff „good enough Mother“ als Grundlage für die Erforschung elterlicher Fürsorge und die Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes. Er ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Beziehungsdynamik zwischen Eltern und Kindern sowie die Identifizierung von gesunden und dysfunktionalen Interaktionsmustern.

Kindererziehung

Das Konzept „good enough Mother“ findet auch in der Kindererziehung Anwendung, indem Eltern dazu ermutigt werden, realistische Erwartungen an sich selbst zu haben und sich nicht dem unerreichbaren Ideal einer perfekten Mutter zu unterwerfen. Es fördert eine entspannte und zugleich verantwortungsbewusste Haltung gegenüber der Erziehung, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingeht.

Social Media

Im Kontext von Social Media wird die „good enough Mother“ oft diskutiert, da Plattformen, wie beispielsweise Instagram und Facebook oft ein idealisiertes Bild von Mutterschaft präsentieren. Die Betonung der „good enough Mother“ in diesem Zusammenhang zielt darauf ab, die realen Herausforderungen und Erfahrungen von Müttern zu normalisieren und den Druck zur Perfektion zu reduzieren.

Gesellschaftliche Einordnung einer „good enough Mother“

Die gesellschaftliche Einordnung einer „good enough Mother“ reflektiert den Wandel in den Vorstellungen von Mutterschaft und elterlicher Fürsorge. Sie steht für eine Abkehr von überhöhten Erwartungen an Mütter und betont stattdessen die Bedeutung von realistischen und anpassungsfähigen Ansätzen, die den individuellen Bedürfnissen von Mutter und Kind gerecht werden.

Kritische Betrachtung einer „good enough Mother“

Eine kritische Betrachtung der „good enough Mother“ wirft Fragen nach möglichen Risiken und Grenzen dieses Konzepts auf. Insbesondere die Gefahr, dass die Betonung der „good enough“-Qualität zu Vernachlässigung oder Unterforderung führen könnte, wird diskutiert. Es bedarf einer differenzierten Analyse, um sicherzustellen, dass die „good enough“-Fürsorge nicht als Ausrede für mangelnde Aufmerksamkeit oder Engagement missverstanden wird.

Fazit zum Thema „good enough Mother“ und weitere Begrifflichkeiten

Unterm Strich stellt die „good enough Mother“ ein psychoanalytisches Konzept des britischen Kinderarzt Winnicott dar, der das Idealbild einer guten Mutter aufzeichnet, ohne dass diese in Vernachlässigung oder übermäßige Fürsorge verfällt. Beide Dinge können sich nämlich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken.

Neben dem Begriff „good enough Mother“ existieren noch die Begrifflichkeiten „Rabenmutter“ sowie „Übermutter“. Die „Rabenmutter“ bezeichnet eine Mutter, die als gefühlskalt oder vernachlässigend betrachtet wird. Die „Übermutter“ hingegen strebt nach Perfektion in der Erziehung und ist möglicherweise überengagiert, was zu übermäßigem Druck auf das Kind führen kann.

Was ist „Pistanthrophobia“? Bedeutung, Erklärung, Definition


In einer Welt, die von sozialen Interaktionen und Beziehungen geprägt ist, taucht eine spezifische Phobie immer häufiger auf: „Pistanthrophobia“. Dieses emotionale Phänomen betrifft Menschen, die eine tiefe Angst vor Vertrauen und zwischenmenschlicher Bindung empfinden. Menschen, die unter „Pistanthrophobia“ leiden, können Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen oder in bestehenden Beziehungen Sicherheit zu finden. Diese Phobie kann sich in verschiedenen Formen äußern und erhebliche Auswirkungen auf das persönliche Leben sowie auf zwischenmenschliche Beziehungen haben.

In diesem Artikel soll unter anderem näher auf die Bedeutung, Eigenschaften und mögliche Bewältigungsstrategien für „Pistanthrophobia“ eingegangen werden, um ein tieferes Verständnis für die komplexen, emotionale Herausforderungen zu erlangen, die mit „Pistanthrophobia“ einhergehen.

Begriffsinterpretation von „Pistanthrophobia“

Der Begriff „Pistanthrophobia“ setzt sich aus dem griechischen Wort „pistis“ (zu Deutsch: „Vertrauen“) und dem englischen Wort „phobia“ (zu Deutsch: „Angst“) zusammen. In Kombination kann „Pistanthrophobia“ daher in etwa mit „die Angst zu vertrauen“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit eine irrational begründete Angst davor, Menschen innerhalb oder außerhalb von Beziehungen zu vertrauen. Letztendlich führt „Pistanthrophobia“ indirekt dazu, dass die betroffenen Individuen unfähig sind, emotionale Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten. Das schließt sowohl Liebesbeziehungen, als auch freundschaftliche oder gar geschäftliche Beziehungen mit ein.

„Pistanthrophobia“ ist ein ernstzunehmendes, sozialpsychologisches Problem, welches Betroffenen schwer zu schaffen macht. Es ist offiziell als Angststörung klassifiziert und bedarf – insofern therapeutisch festgestellt – einer dedizierten, psychologischen Behandlung, um nachhaltig überwunden zu werden.

Woher stammt der Ausdruck „Pistanthrophobia“?

Die genaue Herkunft des Begriffs „Pistanthrophobia“ und seine erstmalige Verwendung sind nicht eindeutig dokumentiert, da er sich vermutlich organisch in Online-Diskussionen und sozialen Medien entwickelte, bevor er in psychologischen Kontexten an Bedeutung gewann. Es ist wahrscheinlich, dass der Begriff „Pistanthrophobia“ in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Sensibilisierung für psychische Gesundheit und emotionalen Wohlbefindens populärer wurde. Die genaue Person oder der genaue Ort der ersten Verwendung bleiben jedoch unklar.

Alle Hauptmerkmale der „Pistanthrophobia“

Die „Pistanthrophobia“ zeigt sich häufig recht unspezifisch, ist aber oftmals durch eine Reihe charakteristischer Merkmale gekennzeichnet:

  • Angst vor Vertrauen (Betroffene haben eine tiefe Angst davor, anderen zu vertrauen oder sich auf zwischenmenschliche Beziehungen einzulassen)
  • Misstrauen (sie neigen dazu, anderen gegenüber misstrauisch zu sein und deren Absichten zu hinterfragen)
  • Schwierigkeiten in Beziehungen (sie haben oft Schwierigkeiten, stabile und gesunde Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten)
  • Angst vor Verletzlichkeit (die Angst davor, verletzlich zu sein oder emotional abhängig zu werden, führt dazu, dass sie Distanz wahren)
  • Isolation (Betroffene können sich isoliert fühlen, da sie sich schwer damit tun, sich anderen zu öffnen und echte Nähe zuzulassen)
  • Unbehagen in Beziehungen (selbst in funktionierenden Beziehungen können sie sich unwohl fühlen und nach Auswegen suchen)
  • Angst vor Verlust (die Angst vor dem Verlust von Autonomie oder dem Verlassenwerden verstärkt ihre Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf Beziehungen)

Wie kann „Pistanthrophobia“ überwunden werden?

Die Überwindung von „Pistanthrophobia“ erfordert oft professionelle Hilfe durch Therapie, insbesondere durch kognitive Verhaltenstherapie, die dabei hilft, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu verändern. Ebenso kann die Arbeit an der Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstakzeptanz helfen, um Vertrauen in andere aufzubauen. Achtsamkeitspraktiken und Entspannungstechniken können dazu beitragen, Angst und Stress zu reduzieren. Die Unterstützung durch Freunde und Familie sowie das Eingehen auf zwischenmenschliche Beziehungen in einem eigenen Tempo und mit einem gesunden Maß an Risikobereitschaft können ebenfalls zur Überwindung von „Pistanthrophobia“ beitragen.

Wo begegnet uns der Ausdruck „Pistanthrophobia“ besonders häufig?

Die „Pistanthrophobia“ begegnet uns vor allem innerhalb der Bereiche Beziehungen & Freundschaften sowie im Alltagsleben. Die genannten Bereiche sollen in den folgenden Unterabschnitten noch detaillierter ausgeführt werden.

Beziehungen & Freundschaften

Die „Pistanthrophobia“ manifestiert sich besonders deutlich in zwischenmenschlichen Beziehungen und Freundschaften. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen und emotionale Nähe zuzulassen. Dies kann zu Problemen bei der Bildung und Aufrechterhaltung von Beziehungen führen, da sie sich zurückziehen oder die Nähe anderer meiden, aus Angst verletzt oder enttäuscht zu werden.

Alltagsleben

Im Alltagsleben zeigt sich die „Pistanthrophobia“ durch ein generelles Misstrauen gegenüber anderen Menschen und ihren Absichten. Betroffene können sich zurückziehen und soziale Interaktionen meiden, um sich vor potenziellen Verletzungen zu schützen. Dies kann zu Einsamkeit, Isolation und einem eingeschränkten sozialen Leben führen, da sie sich unsicher und unwohl in der Nähe anderer fühlen.

Gesellschaftliche Einordnung der „Pistanthrophobia“

In der Gesellschaft wird die „Pistanthrophobia“ zunehmend als eine Folge moderner Lebensstile und sozialer Dynamiken betrachtet. Die steigende Digitalisierung und die damit einhergehende Virtualisierung zwischenmenschlicher Interaktionen könnten das Vertrauensverhalten beeinflussen. Die sozialen Medien können unrealistische Erwartungen und ein verzerrtes Bild von Beziehungen vermitteln, was zu einem erhöhten Misstrauen führen kann. Die Akzeptanz und Sensibilisierung für psychische Gesundheitsprobleme fördern jedoch auch eine offene Diskussion über die Herausforderungen, die mit der „Pistanthrophobia“ verbunden sind.

Kritische Betrachtung der „Pistanthrophobia“

Eine kritische Betrachtung der „Pistanthrophobia“ erfordert eine differenzierte Analyse der individuellen Ursachen und Ausprägungen. Während eine gewisse Skepsis und Vorsicht in zwischenmenschlichen Beziehungen normal und gesund sein können, kann eine übermäßige Angst vor Vertrauen und Bindung zu sozialer Isolation und emotionaler Einschränkung führen. Es ist wichtig, zwischen gesundem Selbstschutz und übertriebener Abwehrhaltung zu unterscheiden und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Vielerorts wird die „Pistanthrophobia“ auch als reine Manifestation eigener Denkweisen verstanden. Kritiker argumentieren hier, dass die eigene Angst nur überwunden werden kann, wenn sich die jeweilige Person ihrer Angst wirklich stellt, anstatt dieser konsequent auszuweichen und sich diese im Unterbewusstsein festsetzen zu lassen.

Fazit zum Thema „Pistanthrophobia“ und ähnliche Phobien

Zusammenfassend kann die „Pistanthrophobia“ als eine soziale Phobie verstanden werden, die sich dadurch äußert, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, Menschen zu vertrauen. Dies bezieht sich vor allem auf den Kontext von Beziehungen, kann sich aber auch auf Freundschaften oder Geschäftspartnerschaften ausweiten. Die „Pistanthrophobia“ ist ein ernstzunehmendes Problem und ist der individuellen Lebensqualität stark abträglich, da diese zu Einsamkeit und Depressionen führen kann.

Neben der „Pistanthrophobia“ existieren unter anderem noch die „Anthropophobie“ sowie die „Autophobie“. Eine „Anthropophobie“ bezeichnet die Angst vor Menschenmengen oder sozialen Situationen. Betroffene fühlen sich unwohl oder ängstlich in großen Menschenansammlungen oder bei sozialen Veranstaltungen und meiden diese häufig, um der Angst zu entgehen. Hingegen ist die „Autophobie“ die Angst vor Einsamkeit oder dem Alleinsein. Menschen mit „Autophobie“ empfinden Angst oder Panik, wenn sie allein gelassen werden oder sich in einer isolierten Umgebung befinden. Diese Phobie kann zu starken Gefühlen der Verlassenheit oder Isolation führen.

Was ist das „Couvade Syndrom“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Das „Couvade Syndrom“, wird auch „Schwangerschaftssyndrom bei Männern“ genannt und ist ein faszinierendes, wenn auch umstrittenes Phänomen, bei dem werdende Väter während der Schwangerschaft ihrer Partnerin körperliche und psychische Symptome entwickeln, die traditionell mit der Schwangerschaft verbunden sind. Typische Anzeichen umfassen Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und sogar den Wehen ähnliche Schmerzen. Obwohl das Syndrom seit Jahrhunderten dokumentiert ist, bleiben seine Ursache und die genauen Mechanismen Gegenstand intensiver Diskussionen in der medizinischen Gemeinschaft. Einige Experten vermuten, dass hormonelle Veränderungen oder psychosoziale Faktoren eine Rolle spielen könnten, während andere darauf hinweisen, dass soziale Erwartungen und der Wunsch des Vaters, sich mit seiner Partnerin zu solidarisieren, eine Rolle spielen könnten.

Der folgende Artikel wird sich daher einmal mit den Gegebenheiten des „Couvade Syndroms“ befassen, wie sich dieses äußert und in welchen Kontexten dieses hauptsächlich zum Ausdruck gebracht wird.

Begriffsinterpretation des „Couvade Syndroms“

Der Ausdruck „Couvade Syndrom“ setzt sich aus dem französischen Substantiv „couvade“ (zu Deutsch: „die Ausbrütung“) und dem deutschen Wort „Syndrom“ (für eine Kombination aus körperlichen und psychischen Störungen oder Veränderungen) zusammen. In Kombination könnte das „Couvade Syndrom“ demnach in etwa mit „Schwangerschaftssyndrom bei Männern“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit das Phänomen, dass werdende Väter schnell ähnliche Symptome entwickeln, wie ihre Frauen. Obwohl diese keinerlei körperliche Veränderungen erfahren und Männern an sich nicht schwanger werden können, kommt es bei vielen Männern zu den so typischen Schwangerschaftssymptomen, wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Wehen sowie psychologische Veränderungen.

Die Wissenschaft kann sich das „Couvade Syndrom“ bis heute nicht erklären und begründet dieses vor allem auf der psychosozialen Ebene, beziehungsweise auf dem Anstieg des Hormonspiegels beim Mann, der durch die Frau indirekt beeinflusst werden kann.

Woher stammt der Begriff „Couvade Syndrom“?

Der Begriff „Couvade Syndrom“ wurde erstmals im 19. Jahrhundert von dem französischen Ethnologen Claude Lévi-Strauss geprägt, der das Phänomen bei einigen indigenen Völkern in Südamerika beobachtete. Die besagten Völker praktizierten bestimmte Rituale, bei denen die Männer während der Schwangerschaft ihrer Partnerinnen bestimmte Verhaltensweisen annahmen, die denen von Schwangeren ähnelten.

Die Idee hinter dem Begriff „Couvade Syndrom“ ist nun, dass Männer metaphorisch eine Art „Brutpflege“ betreiben, indem sie durch Nachahmung der Schwangerschaftssymptome ihrer Partnerinnen ihre Verbundenheit und Fürsorge ausdrücken. Seitdem wird der Begriff „Couvade Syndrom“ verwendet, um ähnliche Phänomene bei Männern in verschiedenen Kulturen zu beschreiben, unabhängig von rituellen Praktiken.

Welche Symptomatik weist das „Couvade Syndrom“ auf?

Das „Couvade Syndrom“ manifestiert sich durch eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen, die traditionell mit der Schwangerschaft verbunden sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen, einschließlich Reizbarkeit und emotionale Labilität
  • Bauchschmerzen oder den Wehen sehr ähnliche Beschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Appetitveränderungen
  • hormonelle Veränderungen (wie beispielsweise erhöhte Östrogen- oder Prolaktinwerte)

Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle Männer alle Symptome erleben und ihre Intensität kann von Fall zu Fall variieren können.

Wo begegnet uns das „Couvade Syndrom“ im Alltag?

Das „Couvade Syndrom“ begegnet uns heute in vielen, verschiedenen Kontexten:

  • Schwangerschaft
  • Medizin
  • Psychologie

Die folgenden Unterabschnitte sollen daher einmal die oben genannten Hauptverwendungsgebiete des „Couvade Syndroms“ detaillierter erklären.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft trifft man auf das „Couvade Syndrom“, wenn Partner von schwangeren Frauen ähnliche Symptome, wie beispielsweise Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme entwickeln. Männer können sich nämlich mit den physischen und emotionalen Veränderungen ihrer Partnerinnen identifizieren und zeigen Solidarität, indem sie ähnliche Erfahrungen machen.

Medizin

In der medizinischen Forschung dient das „Couvade Syndrom“ als Gegenstand der Untersuchung, um die möglichen Ursachen und Auswirkungen von psychosomatischen Symptomen bei Männern während der Schwangerschaftsperiode besser zu verstehen. Einen medizinischen Beweis für die tatsächliche Existenz des „Couvade Syndroms“ gibt es jedoch nicht.

Psychologie

Im Bereich der Psychologie wird das „Couvade Syndrom“ als Beispiel für die Komplexität der menschlichen Psyche und die Auswirkungen sozialer Erwartungen auf individuelle Gesundheit betrachtet. Psychologen analysieren die Motive und Auswirkungen dieses Phänomens, um Einblicke in die Beziehungsdynamik und das Verhalten von Paaren während der Schwangerschaft zu gewinnen.

Gesellschaftliche Einordnung des „Couvade Syndroms“

Gesellschaftlich spielt das „Couvade Syndrom“ vor allem bei werdenden Müttern und Vätern eine große Rolle – die Zielgruppe ist bei der Frau also auf das gebärfähige Alter einzuschränken, während Männer vergleichsweise ihr ganzes Leben dafür infrage kommen. Innerhalb dieser Zielgruppe wird der Ausdruck „Couvade Syndrom“ teilweise verstanden – wenn auch nicht immer. Außerhalb der besagten Zielgruppe ist der Begriff „Couvade Syndrom“ häufig unbekannt.

Kritische Auseinandersetzung mit dem „Couvade Syndrom“

Trotz seiner langen Geschichte und weitreichenden Diskussionen in verschiedenen Disziplinen bleibt das „Couvade Syndrom“ ein kontroverses Thema. Einige Kritiker argumentieren, dass die Betonung des Phänomens stereotype Geschlechterrollen verstärken könnte, indem es Männer als empfindsam und schwach darstellt, während Frauen als primär für die Geburt und die damit verbundenen Herausforderungen zuständig angesehen werden.

Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Grundlage des „Couvade Syndroms“ umstritten, da viele Studien zu gemischten Ergebnissen kommen oder methodische Schwächen aufweisen. Einige Forscher argumentieren sogar, dass das „Couvade Syndrom“ eher kulturell und sozial konstruiert ist als biologisch begründet. Insgesamt erfordert das „Couvade Syndrom“ eine kritische Betrachtung, um die tatsächlichen Motive und Auswirkungen dieses Phänomens zu verstehen.

Fazit zum Thema „Couvade Syndrom“ und Nennung ähnlicher Begriffe

Unterm Strich kann das „Couvade Syndrom“ demnach als Phänomen der Medizin verstanden werden, bei dem werdende Väter ähnliche Symptome wie die sich in ihrer Schwangerschaft befindlichen Frauen (werdenden Mütter) entwickeln. Die Palette an Symptomen reicht dabei von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu hormonellen Schwankungen und dem typischen, dicken Bauch. Forscher können sich das „Couvade Syndrom“ bis heute nicht ganz erklären, schieben dieses aber vor allem psychologischen Ursachen zu. Einige Experten vermuten sogar, dass die hormonellen Veränderungen bei der Frau auch indirekt beim Mann Veränderungen anstoßen könnten.

Neben dem Begriff „Couvade Syndrom“ existieren beispielsweise noch die Begrifflichkeiten „Dad Bod“ oder „Sympathie-Schwangerschaft“. Der Begriff „Dad Bod“ beschreibt das körperliche Erscheinungsbild von Männern, die einen gemütlichen, entspannten Körperbau, der oft mit Vätern in Verbindung gebracht wird. Diese haben weniger Zeit für intensives Training und legen ihre Prioritäten eher auf andere Sachen, wie beispielsweise die Familienpflege. Hingegen meint die „Sympathie-Schwangerschaft“ ebenfalls ein Phänomen, bei dem Partner von schwangeren Frauen während der Schwangerschaft ähnliche Symptome wie Übelkeit, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen entwickeln. Es wird angenommen, dass dies auf eine starke emotionale Verbindung und Solidarität mit dem schwangeren Partner zurückzuführen ist.

Was ist Trinkgeld-Nudging? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als Trinkgeld-Nudging wird das selbstständige Festlegen der Höhe des Trinkgeldes durch Service-Einrichtungen oder -Dienstleister bezeichnet.

In anderen Worten: Trinkgeld-Nudging ist, wenn Orte und Einrichtungen, an denen man Service und Dienstleistungen erfährt, selbst festlegen wie hoch das Trinkgeld ist. (Kein Scherz!)

Das Trinkgeld-Nudging geschieht auf zwei Arten: Die Service-Einrichtungen legen einfach selbst das Trinkgeld fest (Bsp.: 15 Prozent) oder die Dienstleister geben Gästen (in der Regel) drei Auswahlmöglichkeiten für die Höhe des Trinkgeldes, wobei perfider Weise die kleinste Höhe selten Null ist. (Bsp.: 10, 15 oder 20 Prozent)

Vom Trinkgeld-Nudging erhoffen sich Service-Einrichtungen zwei Dinge: 1) Kunden geben überhaupt Trinkgeld, also mehr als null Euro und 2) Kunden geben mehr Trinkgeld als gewöhnlich.

Was ist Trinkgeld-Nudging? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die unsägliche und freche Taktik des Trinkgeld-Nudging stammt aus den USA. Dort erhalten Service-Mitarbeiter in Restaurants in der Regel kein festes oder nur ein sehr sehr geringes Gehalt. (Kein Scherz!) Sie leben von den Trinkgeldern. Daher sind sie auf die Trinkgelder angewiesen und natürlich auch an eine gewisse Höhe der Trinkgelder. Die Trinkgeldkultur ist in den USA also eine ganze andere als in Deutschland.

Trinkgeld-Nudging: In den USA und mittlerweile auch in Europa findet meist folgende Situation statt. Beim Bezahlen bekommen Kunden ein iPad vor die Nase gehalten. Auf dem iPad steht, dass sie gebeten werden, Trinkgeld zu geben. Dann haben sie drei Auswahlmöglichkeiten: 10, 15 oder 20 Prozent. Wird nun eins davon gewählt, so wird das Trinkgeld automatisch auf die Gesamtsumme für das Essen draufgerechnet, dann wird bezahlt und das Geld wird (per Karte oder App) abgebucht. Eine Barzahlung findet nicht statt.

In anderen Situationen wird einfach ein festes Trinkgeld auf die Rechnung gebucht. Wer beim Kartenleser oder im Checkout (der App) nicht aufpasst, zahlt das Trinkgeld (oder eine sogenannte „Servicegebühr“) dann mit. (Dieses Praxis ist (noch) nicht illegal in Deutschland. Stand Januar 2024)

Die Orte an denen Trinkgeld-Nudging stattfinden kann, sind unter anderem:

  • Restaurants
  • Cafés
  • Imbisse
  • Bistros
  • Schnellrestaurants
  • Taxis
  • Lieferungen / Lieferanten
  • Friseure

Trinkgeld-Nudging kann praktisch überall stattfinden, wo direkter Kundenkontakt besteht. Leider findet es in Orten mit Selfservice und Selbstbedienung statt.

Was ist Nudging? Erklärung

Die Idee des Nudging ist, dass das Verhalten von Kunden auf (eigentlich) subtile Art und Weise zu Gunsten des Unternehmens beeinflusst werden soll. („To nudge“ bedeutet auf deutsch „anstoßen“, „schubsen“. Kunden sollen also zu bestimmen Handlungen geschubst werden.)

Wenn das Trinkgeld bezahlen freiwillig erfolgt, so müssen Gäste selbst aktiv werden oder sie zahlen gar kein Trinkgeld. Haben Gäste jedoch eine Auswahl vor sich, so können sie sich einfach für eine von drei Optionen entscheiden und schon ist die Sache erledigt.

Ein Beispiel für Nudging: Worauf fällt Ihnen leichter eine Antwort ein?

a. Was willst du heute essen?
b. Willst du heute Nudeln, Brot oder Kartoffeln essen?

Während a. eine offene Frage ist, ist b. eine geschlossene Frage. Bei a. muss man überlegen, bei b. muss man sich einfach eins der drei aussuchen und fertig. Der mentale Aufwand für b. ist einfach geringer.

Kritik am Trinkgeld-Nudging

Trinkgeld war mal freiwillig und sollte Wertschätzung gegenüber der Dienstleistung ausdrücken.

Das Problem am Trinkgeld-Nudging ist, dass Unternehmen mit Trinkgeldern als feste Einnahme rechnen und planen. Sie sind also auf diese Einnahme angewiesen, um Kosten, insbesondere Lohnkosten, zu decken. In anderen Worten: Auf Kunden wird das Zahlen des Gehaltes direkt abgewälzt. Damit hat für Deutschland das Trinkgeld jeden Sinn verloren. (Denn das Trinkgeld sollte auf den Lohn oben draufkommen, nicht Teile des Lohnes ersetzen!)

Ferner noch erzeugt, das Trinkgeld-Nudging, wenn es den Lohn ausgleichen soll, ein moralisches Problem und Dilemma: Gäste bzw. Kunden entscheiden darüber, ob ein Kellner oder Service-Mitarbeiter gut oder schlecht bezahlt wird.

In Restaurants Trinkgeld zu geben, findet der Autor dieses Beitrages normal. Denn hier interagiert ein Kellner oder eine Kellnerin mit mir und ich möchte ggf. Wertschätzung ausdrücken. Es gibt aber mittlerweile auch Berichte, dass für banale Dienstleistungen wie z.B. das Reichen eines Brötchens, einer Flasche Wasser oder eines Kaffees auch Trinkgeld verlangt wird. Den Autor macht das wütend und es führt dazu, dass er nicht mehr gewillt ist überhaupt Trinkgeld zu geben.

Außerdem muss die Frage gestellt werden, ob beim bargeldlosen Zahlen das Trinkgeld überhaupt bei den Mitarbeitern ankommt. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, bezahlt mit Bargeld.

Was kann man gegen Trinkgeld-Nudging tun?

Sich beim Service-Personal zu beschweren, bringt nichts. Denn das Service-Personal legt dieses Gebaren nicht fest. Inhaber und Unternehmer sind das. Doch die erreicht man nicht.

Eine Möglichkeit wäre online eine Rezension über das Trinkgeld-Nudging abzugeben, um dem eigenen Ärger Luft zu machen. Aber bitte sachlich bleiben!

Was ist das „Rebecca-Syndrom“? Bedeutung, Erklärung, Definition


In der Welt der Psychologie taucht ein faszinierendes Phänomen auf, das als das „Rebecca-Syndrom“ bekannt ist. Dieses einzigartige Konzept wirft einen Blick auf bestimmte Verhaltensmuster und psychologische Eigenschaften, die in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten können. Der Begriff leitet sich von der Figur Rebecca aus Daphne du Mauriers gleichnamigem Roman ab, der von Eifersucht, Manipulation und komplexen zwischenmenschlichen Dynamiken geprägt ist.

Das „Rebecca-Syndrom“ eröffnet eine Diskussion über die Auswirkungen von Machtstrukturen, emotionalem Missbrauch und Identitätsverlust. In diesem Artikel werden die Bedeutung, Eigenschaften und Hintergründe des „Rebecca-Syndrom“ erkundet.

Begriffsdefinition des „Rebecca-Syndroms“

Der Ausdruck „Rebecca-Syndrom“ stammt aus der deutschen Sprache und setzt sich aus dem Namen „Rebecca“ (weiblicher Vorname) und „Syndrom“ (ein Krankheitsbild, das durch das gleichzeitige Auftreten spezifischer, charakteristischer Symptome gekennzeichnet ist) zusammen.

Das „Rebecca-Syndrom“ selbst bezieht sich auf ein psychologisches Phänomen, das durch eine übermäßige Identifikation oder Besessenheit mit einer anderen Person, insbesondere in zwischenmenschlichen Beziehungen, gekennzeichnet ist. Wer unter dem „Rebecca-Syndrom“ leidet, der neigt tendenziell zu Manipulation, Eifersucht und Machtmissbrauch. Hinzukommt ein kontrollierendes oder rachsüchtiges Verhalten, um die Identität und das Leben einer anderen Person zu beeinflussen.

Dies kann zu komplexen Beziehungsdynamiken führen, in denen Machtstrukturen und emotionale Abhängigkeiten eine zentrale Rolle spielen. Das „Rebecca-Syndrom“ weist daher vor allem die Facetten Eifersucht, Besessenheit und Streitsüchtigkeit auf.

Wortherkunft und Symptomatik des „Rebecca-Syndroms“

Die Romanfigur „Rebecca“ erschien erstmals im Jahr 1938 in ihrem gleichnamigen Roman „Rebecca“. Der Roman selbst wurde schnell zu einem Bestseller und ist seitdem ein Klassiker der modernen Literatur. Die Geschichte wurde mehrmals adaptiert, darunter auch in Filmen und Theaterstücken. „Rebecca“ bleibt eines der bekanntesten Werke dieser Autorin.

Das „Rebecca-Syndrom“ ist an sich kein etablierter Begriff in der medizinischen oder psychologischen Literatur und es gibt keine bekannte Jahreszahl, in der diese psychologische Auffälligkeit Einzug in die Wissenschaft oder in den allgemeinen Sprachgebrauch erhielt – vermutlich geschah dieser aber bereits in den 1950er- und 1960er-Jahren.

Auswirkung auf Beziehungen

Das „Rebecca-Syndrom“ kann tiefgreifende Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen haben. Beziehungen können von Eifersucht, Besessenheit und emotionaler Abhängigkeit geprägt sein. Der Identitätsverlust und die starke Identifikation mit einer anderen Person können zu Konflikten, emotionaler Belastung und sogar zu einem Verlust der eigenen Individualität führen. Die Auswirkungen des „Rebecca-Syndroms“ auf Beziehungen sind daher eher negativer Natur – eine professionelle Behandlung des „Rebecca-Syndroms“ wird von Psychologen daher unbedingt empfohlen.

Behandlung des „Rebecca-Syndroms“

Die Behandlung des „Rebecca-Syndroms“ erfordert einen umfassenden Ansatz, der psychologische, emotionale und soziale Aspekte berücksichtigt:

  • Psychotherapie (Einbeziehung von Therapieformen, wie beispielsweise kognitiver Verhaltenstherapie zur Bewältigung von Eifersucht und Kontrollverhalten)
  • Selbstreflexion und Bewusstseinsbildung (Förderung des Selbstbewusstseins und der individuellen Identität)
  • soziale Unterstützung (Integration von Familie und Freunden zur Unterstützung des Heilungsprozesses)
  • medikamentöse Therapie (notfalls medikamentöse Behandlung von begleitenden Angst- oder Depressionssymptomen)

Einsatz des Ausdrucks „Rebecca-Syndrom“

Obwohl es sich beim „Rebecca-Syndrom“ um eine klassische, verhaltensbedingte Auffälligkeit im Beziehungskontext handelt, so kann der Begriff noch den folgenden Bereichen zugeordnet werden:

  • Verhaltens- und Beziehungspsychologie
  • als Trendbegriff auf Social Media
  • innerhalb der Alltagssprache

Die oben genannten Kontexte sollen nun noch genauer erklärt werden.

Verhaltens- und Beziehungspsychologie

In der Verhaltens- und Beziehungspsychologie dient der Ausdruck „Rebecca-Syndrom“ als Metapher für eine übermäßige Identifikation und Besessenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen. Psychologen verwenden diesen Begriff, um bestimmte Verhaltensmuster zu beschreiben, die zu Kontrollverhalten und einer Dysbalance in der Machtstruktur führen können. Diese Beziehungsdynamiken werden in therapeutischen Kontexten analysiert, um individuelle Konflikte und die Förderung gesunder Beziehungsaspekte zu verstehen.

Social Media

Auf Social Media wird das „Rebecca-Syndrom“ zunehmend als Trendbegriff genutzt, um Verhaltensweisen zu beschreiben, welche auf Symptome des „Rebecca-Syndroms“ in rein digitaler Form abzielen. Nutzer verwenden den Ausdruck, um Eifersucht, Manipulation und Abhängigkeit in digitalen Beziehungen zu thematisieren. Das „Rebecca-Syndrom“ wird in Diskussionen über Online-Dynamiken herangezogen und reflektiert so die Vielschichtigkeit sozialer Interaktionen in der digitalen Ära.

Alltagssprachliche Verwendung

Der Begriff „Rebecca-Syndrom“ hat ebenfalls Eingang in die gesprochene Alltagssprache gefunden und wird metaphorisch genutzt, um übermäßige Identifikation, Eifersucht oder Kontrollverhalten zu beschreiben. Wenngleich „Rebecca-Syndrom“ nur wenigen Menschen bekannt sein dürfte, so wird der Ausdruck häufig in Beziehungen verwendet, in denen dem Opfer des „Rebecca-Syndroms“ etwaige Charakterzüge am eifersüchtigen Partner auffallen.

Gesellschaftliche Einordnung des „Rebecca-Syndroms“

Das „Rebecca-Syndrom“ betrifft häufig Menschen, die anfällig für tiefe emotionale Bindungen und einen starken Identifikationsdrang sind. Individuen mit geringem Selbstwertgefühl oder unsicherer Selbstidentität neigen eher dazu, die Persönlichkeit anderer zu übernehmen und sich in Beziehungen stark zu engagieren. Menschen mit früheren traumatischen Erfahrungen oder geringem Selbstvertrauen können anfällig für die Entstehung dieses Syndroms sein. Es manifestiert sich oft in romantischen Beziehungen, Freundschaften oder sogar in sozialen Medien, wo der Wunsch nach Akzeptanz und Zugehörigkeit besonders stark ausgeprägt sein kann. Das „Rebecca-Syndrom“ verdeutlicht soziale und psychologische Herausforderungen bei der Ausbildung gesunder, ausgewogener Beziehungen.

Kritische Auseinandersetzung mit dem „Rebecca-Syndrom“

Die kritische Betrachtung des „Rebecca-Syndroms“ wirft wichtige Fragen hinsichtlich ethischer Überlegungen und psychologischer Dynamiken auf. Der Begriff kann dazu neigen, Verhaltensweisen zu pathologisieren und komplexe Beziehungsdynamiken zu vereinfachen. Es ist entscheidend, dabei zu berücksichtigen, dass jede Beziehung einzigartig ist und von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.

Das „Rebecca-Syndrom“ sollte nicht als starre Diagnose, sondern als Metapher betrachtet werden, um bestimmte Verhaltensmuster zu verstehen. Kritiker des „Rebecca-Syndroms“ bemängeln jedoch, dass die Ursache der Symptomatik häufig auch beim vermeintlichen Opfer gefunden werden kann – in dem Fall beim Partner. Dieser würde etwaige Ausprägungen vielerorts durch sein Verhalten provozieren.

Fazit zum Thema „Rebecca-Syndrom“ und ähnliche Verhaltensauffälligkeiten

Das „Rebecca-Syndrom“ bezieht sich zusammenfassend also auf übermäßige Identifikation und Besessenheit in Beziehungen. Menschen, die davon betroffen sind, neigen dazu, stark kontrollierend zu sein und ihre Identität stark von anderen abhängig zu machen. Ähnliche Verhaltensauffälligkeiten können tiefgreifende Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben. Wir das „Rebecca-Syndrom“ erkannt, so sollte dies unbedingt behandelt werden. Infrage kommen hierfür verschiedene Verhaltenstherapien oder gar eine medikamentöse Einstellung. Das „Rebecca-Syndrom“ weist überdies Kritiker auf, die die Entstehung einer solchen Symptomatik häufig auf Provokationen des Partners zurückführen.

Starke Parallelen zum „Rebecca-Syndrom“ weisen beispielsweise das „Münchhausen-Syndrom“ und das „Capgras-Syndrom“ auf. Beim „Münchhausen-Syndrom“ handelt es sich um eine psychische Störung, bei der Menschen absichtlich körperliche oder psychische Symptome vortäuschen oder verursachen, um im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Das „Capgras-Syndrom“ wiederum meint eine psychische Störung, bei der Betroffene glauben, dass eine nahestehende Person durch eine identisch aussehende, aber fremde Person ersetzt wurde.

Was ist das „Dorian-Gray-Syndrom“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Das „Dorian-Gray-Syndrom“, benannt nach dem berühmten literarischen Werk „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde, fasziniert seit langem Psychologen und Forscher gleichermaßen. Dieses Syndrom beschreibt einen Zustand, bei dem Menschen eine übermäßige Besessenheit von ihrem äußeren Erscheinungsbild entwickeln, oft auf Kosten ihrer inneren Gesundheit und emotionalen Wohlbefindens. Die Parallele zum Roman liegt in der Idee eines scheinbar unveränderlichen, makellosen äußeren Selbst, während das wahre Ich im Verborgenen leidet.

In diesem Artikel werden wir die Bedeutung und Eigenschaften des „Dorian-Gray-Syndroms“ beleuchten, eine klare Definition geben und versuchen, die psychologischen Mechanismen hinter diesem Phänomen zu entschlüsseln. Ein tieferes Verständnis dieses Syndroms ermöglicht es nämlich, die komplexen Zusammenhänge zwischen äußerer Erscheinung und innerem Wohlbefinden zu erforschen.

Begriffsdefinition des „Dorian-Gray-Syndroms“

Das „Dorian-Gray-Syndrom“ stammt aus der englischen Sprache und bezeichnet ein psychologisches Phänomen, bei dem Individuen eine übermäßige Fixierung auf ihr äußeres Erscheinungsbild entwickeln, während sie gleichzeitig die Vernachlässigung ihrer inneren emotionalen und mentalen Gesundheit riskieren.

Der Begriff „Dorian-Gray-Syndrom“ leitet sich dabei von Oscar Wildes gleichnamigen Roman ab, in dem der Protagonist ein unvergängliches Porträt besitzt, während sein reales Ich die negativen Konsequenzen seines Lebens erfährt. Ähnlich konzentrieren sich Menschen mit dem „Dorian-Gray-Syndrom“ stark auf äußere Schönheit, um ein scheinbar perfektes Bild aufrechtzuerhalten, während emotionale Herausforderungen und psychische Belastungen im Verborgenen bleiben. Dieses Syndrom wirft wichtige Fragen zur Balance zwischen äußerem Erscheinungsbild und innerem Wohlbefinden auf.

Es kann bisweilen als pathologische Störung diagnostiziert werden und kann im schlimmsten Fall ernstzunehmende Auswirkungen auf die individuelle Schönheit haben. Hierzulande ist das „Dorian-Gray-Syndrom“ eher unter dem Namen „Schönheitswahn“ oder „Schönheits-OP-Sucht“ bekannt.

Woher stammt der Ausdruck „Dorian-Gray-Syndrom“?

Der Roman „Dorian-Gray-Syndrom“ wurde erstmals 1890 veröffentlicht und erzählt die Geschichte des jungen Dorian Gray, der ein Porträt besitzt, das anstelle seiner selbst altert und die Spuren seines dekadenten Lebens trägt. Wilde, ein irischer Schriftsteller und Ästhetiker, schuf dieses Werk inmitten der viktorianischen Ära, einer Zeit intensiver gesellschaftlicher Normen und Wertvorstellungen.

Der Roman wurde zunächst in Teilen in einer Zeitschrift veröffentlicht, bevor er 1891 als Buch erschien. Die tragische Erzählung und Wildes einzigartiger Schreibstil haben dazu beigetragen, dass der Ausdruck „Dorian-Gray-Syndrom“ Einzug in die psychologische Diskussion fand, um die obsessive Fixierung auf äußere Schönheit und die Vernachlässigung des Inneren zu beschreiben. Es gibt jedoch keinen spezifischen Zeitpunkt, zu dem das „Dorian-Gray-Syndrom“ in der Psychologie als anerkannte Störung oder Erkrankung eingeführt wurde.

Wie äußert sich das „Dorian-Gray-Syndrom“?

Das „Dorian-Gray-Syndrom“ manifestiert sich durch eine übermäßige Besessenheit von äußerer Schönheit, die oft mit Vernachlässigung der inneren emotionalen und mentalen Gesundheit einhergeht. Individuen, die von diesem Phänomen betroffen sind, zeigen die folgenden, charakteristische Verhaltensweisen und Denkmuster:

  • Fixierung auf äußeres Erscheinungsbild
  • Angst vor Alterung und Verfall
  • Vernachlässigung innerer Bedürfnisse
  • Suche nach Bestätigung von außen
  • Sucht nach Schönheits-OPs und Selbstoptimierungsmaßnahmen
  • Griff zu Medikamenten und Psychopharmaka

Verwendung des Ausdrucks „Dorian-Gray-Syndrom“

Der Ausdruck „Dorian-Gray-Syndrom“ kommt heute in vielen Kontexten zum Einsatz. Ganz besonders haben sich dabei jedoch die folgenden Bereiche herauskristallisiert:

  • Schönheitsmedizin
  • Psychologie
  • Film und Fernsehen

In den nachstehenden Unterabschnitten soll noch einmal näher auf die oben genannten Kontexte des „Dorian-Gray-Syndrom“ eingegangen werden.

Schönheitsmedizin

Der Begriff „Dorian-Gray-Syndrom“ findet verstärkt Anwendung in der Schönheitsmedizin, wo Menschen nach scheinbar endlosen Maßnahmen zur äußerlichen Verbesserung streben. Kosmetische Eingriffe, chirurgische Verfahren und nicht-invasive Behandlungen werden oft durch die obsessiven Bestrebungen nach makelloser Schönheit motiviert. Das Syndrom spiegelt sich in der Suche nach dem vermeintlich zeitlosen und unvergänglichen äußeren Selbst wider, während innere Aspekte der Gesundheit möglicherweise vernachlässigt werden.

Psychologie

Innerhalb der Psychologie dient der Ausdruck „Dorian-Gray-Syndrom“ als Metapher für die tiefgreifenden psychologischen Auswirkungen, wenn Menschen ihr äußeres Erscheinungsbild übermäßig betonen und dabei ihre innere Gesundheit vernachlässigen. Psychologen verwenden diesen Begriff, um auf die Komplexität der Selbstwahrnehmung und die Wechselwirkungen zwischen äußerem Erscheinungsbild und emotionaler Stabilität hinzuweisen. Die intensive Fixierung auf das Aussehen kann zu Selbstwertproblemen, Angstzuständen und Depressionen führen, wodurch die Bedeutung einer ausgewogenen psychologischen Betreuung und Intervention hervorgehoben wird.

Film und Fernsehen

Im Kontext von Film und Fernsehen wird das „Dorian-Gray-Syndrom“ als künstlerisches Motiv und soziales Phänomen thematisiert. Charaktere, die von der Fixierung auf äußere Schönheit und dem Streben nach Unsterblichkeit geprägt sind, bieten Stoff für dramatische Geschichten. Filme und Serien reflektieren und kommentieren damit die gesellschaftlichen Standards und die oft problematischen Auswirkungen einer obsessiven Suche nach perfektem äußerem Erscheinungsbild.

Gesellschaftliche Einordnung des „Dorian-Gray-Syndroms“

Das „Dorian-Gray-Syndrom“ findet in der Gesellschaft einen bedeutenden Platz, da es auf die zunehmende Prävalenz von Schönheitsidealen und den Druck, diesen zu entsprechen, hinweist. In einer Ära von sozialen Medien und konstantem Bildvergleich wird das Streben nach perfekter Ästhetik verstärkt. Dieses Syndrom unterstreicht die gesellschaftlichen Normen, die das äußere Erscheinungsbild priorisieren und dabei oft die psychische Gesundheit vernachlässigen. Die Medien, Werbung und soziale Plattformen beeinflussen die Wahrnehmung von Schönheit und fördern eine Kultur, in der das Streben nach einem idealisierten Äußeren oft die innere Zufriedenheit beeinträchtigt.

Kritiken zum „Dorian-Gray-Syndrom“

Dem „Dorian-Gray-Syndrom“ werden sowohl Zustimmungen als auch Kritiken zuteil. Einige Gegner argumentieren beispielsweise, dass der Begriff effektiv die problematische Fixierung auf äußere Schönheit und deren potenzielle negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit einfängt. Kritiker bemängeln außerdem, dass die Verwendung eines literarischen Ausdrucks in der Psychologie zu einer möglichen Verharmlosung führen kann. Manche betonen, dass die Komplexität der psychologischen Faktoren nicht allein durch eine metaphorische Bezeichnung erfasst werden kann. Die Diskussion darüber, inwieweit der Begriff als akzeptable Beschreibung von Verhaltensweisen und Haltungen dienen soll, bleibt innerhalb der Fachwelt und darüber hinaus weiterhin relevant.

Fazit zum Thema „Dorian-Gray-Syndrom“ und ähnliche Erkrankungen

Zusammenfassend verdeutlicht das „Dorian-Gray-Syndrom“ die Gefahr, wenn Menschen zu sehr darauf fixiert sind, perfekt auszusehen, dabei aber ihre innere Gesundheit vernachlässigen. Es zeigt, wie der Druck, gesellschaftlichen Schönheitsidealen zu entsprechen, zu psychischen Problemen führen kann. Es ist daher wichtig zu erkennen, dass wahre Schönheit in einem ausgewogenen Verhältnis von äußerer Pflege und innerer Zufriedenheit liegt.

Eng verwandt mit dem „Dorian-Gray-Syndrom“ sind zum Beispiel die „Body Dysmorphic Disorder (BDD)“ und die „Orthorexia Nervosa“. BDD ist eine psychische Störung, bei der Personen übermäßig besorgt über vermeintliche Fehler oder Makel in ihrem Erscheinungsbild sind. Hingegen weist man bei der „Orthorexia Nervosa“ eine Besessenheit für vermeintlich gesunde Lebensmittel auf (auch dies kann negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben).

Was ist „MBSR“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Bei der „MBSR“-Methode (auch: „Mindful-Based Stress Reduction“ genannt) handelt es sich um ein etabliertes Konzept zur Stressbewältigung, beziehungsweise für Achtsamkeitstraining. Die aus den USA stammende Behandlungsmethode wurde ursprünglich bei chronischen Schmerzpatienten angewandt, verbreitete sich alsbald aber auch im Bereich Stress- und Belastungsmanagement. „MSBR“ wird daher mittlerweile vor allem in Kliniken sowie in Gesundheitszentren verwendet.

Ganz grob gesagt, handelt es sich bei „MSBR“ um ein achtwöchiges Stressbewältigungstraining. Es bietet effektive Werkzeuge zur Stressreduktion und zur individuellen Stressprävention. Infrage kommen hierfür Stress, Schmerz sowie seelische Belastungen gleichermaßen. Da die „MSBR“-Methode hierzulande noch vergleichsweise unbekannt ist, soll diese im nun folgenden Artikel einmal umfassend vorgestellt werden. Auch sollen die Hauptanwendungsbereiche aufgezeigt und eine kritische Betrachtung vorgenommen werden.

Begriffsdefinition von „MBSR“

Der Begriff „MBSR“ ist eine Abkürzung, die für die „Mindful-Based Stress Reduction“-Methode steht. Der Ausdruck stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den Wörtern „mindful-based“ (zu Deutsch: „achtsam-basiert“), „stress“ (zu Deutsch: „Stress“ oder „körperliche Belastung“ sowie „seelische Belastung“) und „reduction“ (zu Deutsch: „Reduzierung“) zusammen. In Kombination kann „Mindful-Based Stress Reduction“ daher ungefähr mit „Achtsamkeits-basierte Stressreduktion“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit eine spezielle Behandlungsmethode, bei der stressbedingte Verhaltensmuster in alltäglichen Situationen erkannt, beziehungsweise herausgefordert werden sollen. Auf diese Weise soll ein bewussterer und besserer Umgang mit Stress entwickelt werden. Die Therapie mit „MSBR“ setzt dabei auf eine stationäre oder ambulante Behandlung von mindestens 8 Wochen Dauer, die von erfahrenen Psychotherapeuten durchgeführt wird.

Da die „MBSR“-Methode in Deutschland ein anerkanntes Präventionsprogramm darstellt, wird dieses von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, beziehungsweise bezuschusst. Übernommen werden zertifizierte „MBSR“-Kurse, insoweit eine ärztliche Indikation dafür vorliegt.

Woher stammt die „Mindfulness-Based Stress Reduction“?

Die „Mindfulness-Based Stress Reduction“-Methode wurde bereits im Jahre 1979 vom US-amerikanischen Professor Dr. Jon Kabat-Zinn entwickelt. Zu dieser Zeit arbeitete Kabat-Zinn gemeinsam mit seinem Team an der Stress Reduction Clinic in der Universität von Massachusetts in Worcester, USA an einem neuen Konzept zur Behandlung von chronischen Schmerzpatienten (die quasi unter Dauerstress litten). Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die neuentdeckte Methode sich auch für andere Stressarten einsetzen ließ. Infrage kamen hierfür beispielsweise Burnout-Patienten oder Angstpatienten, denen mit der „MBSR“-Methode ebenfalls geholfen werden konnte. Kabat-Zinn meldete wenig später Patent für seine „MBSR“-Methode an, die ab da ein fester Bestandteil (US-amerikanischer) Psychotherapien wurde. Erst in den vergangenen Jahren schwappte diese Methode allmählich auch nach Deutschland über.

Wie funktioniert die „Mindfulness-Based Stress Reduction“?

Im Rahmen einer „MBSR“-Behandlung werden die folgenden Punkte innerhalb eines achtwöchigen Programms abgearbeitet:

1. Achtsamkeitstraining (durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis lernen die Patienten im Hier und Jetzt zu leben und dies auch zu schätzen)
2. Stressbewusstsein entwickeln (verschiedene Achtsamkeitsübungen sollen dafür sorgen, dass stress- oder angstauslösende Gedanken sowie Reaktionen erkannt werden)
3. Akzeptanztraining (stressige Situationen sollen fortan akzeptiert werden, anstatt diese zu bekämpfen)
4. Stressbewältigung (Entwicklung von konstruktiven Strategien zur Stressbewältigung)
5. Alltagsschulung (die erlernten Techniken werden nicht nur in den Kursstunden, sondern auch im täglichen Leben angewendet)
6. Gruppendynamik (Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern fördert das individuelle Verständnis)

Wo kommt „MBSR“ überall zum Einsatz?

Die „MBSR“-Methode hat sich mittlerweile als probates Mittel in folgenden Bereichen etabliert:

  • Stressbewältigung
  • Achtsamkeitstraining
  • Burnout-Therapie

Die oben genannten Einsatzbereiche der „MBSR“-Methode werden in den folgenden Unterabschnitten nun noch detaillierter aufgezeigt.

Stressbewältigung

Die „MBSR“-Methode hat sich als äußerst wirksames Instrument zur Stressbewältigung erwiesen. Menschen, die unter hohem beruflichem oder persönlichem Stress leiden, finden in „MBSR“ eine strukturierte und erprobte Herangehensweise. Das achtwöchige Programm ermöglicht es entsprechend, die Ursachen des Stresses zu erkennen, sich mit diesen auseinanderzusetzen und hilfreiche Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Indem stressbedingte Verhaltensmuster erkannt und akzeptiert werden, können die Teilnehmer schließlich einen gesünderen Umgang mit Stress entwickeln und eine langfristige Resilienz aufbauen.

Achtsamkeitstraining

Auch im Bereich des Achtsamkeitstrainings stellt die „MBSR“-Methode ein gutes Werkzeug dar. Es lehrt die Teilnehmer, achtsam im gegenwärtigen Moment zu leben und ihre Sinne zu schärfen. Durch die regelmäßige Praxis formeller und informeller Achtsamkeitsübungen können Menschen Achtsamkeit in ihren individuellen Alltag integrieren. Durch die so bewusstere Wahrnehmung von Gedanken und Gefühlen wird so ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst geschaffen.

Burnout-Therapie

Zu guter Letzt kommt „MBSR“ auch im Bereich der Burnout-Therapie zum Einsatz. Auch hier kann die Ursache des Burnouts (welcher meist auf chronischem Stress basiert) erkannt und bewältigt werden. „MBSR“ fördert die Selbstfürsorge und das Bewusstsein für die eigenen Grenzen, was in der Burnout-Therapie von unschätzbarem Wert sein kann. Durch die regelmäßige Praxis von Achtsamkeit und Stressbewältigungstechniken können Betroffene außerdem langsam ihren Weg zur Genesung von Burnout finden.

Von welchen Personengruppen wird „MBSR“ bevorzugt eingesetzt?

„Mindfulness-Based Stress Reduction“ kann sich für die folgenden Personengruppen als enorm vorteilhaft erweisen:

  • Personen mit chronischen Erkrankungen
  • Stressgeplagte Berufstätige
  • Burnout-gefährdete Patienten
  • Personen auf der Suche nach mehr Achtsamkeit

Angewandt wird die „MBSR“-Methode zudem von Psychotherapeuten sowie Kliniken für Psychotherapie und von spezialisierten Gesundheitszentren.

Kritische Auseinandersetzung mit der „MBSR“-Methode

Trotz ihrer recht weiten Verbreitung und ihrer positiven Ergebnisse gerät die „MBSR“-Methode immer wieder ins Zentrum von Kritiken. Bemängelt wird dabei häufig, dass „MBSR“ zu stark individualisiert ist und den gesellschaftlichen Kontext vernachlässigt. Andere bemängeln wiederum, dass die Wirksamkeit von „MBSR“ in wissenschaftlichen Studien nie eindeutig nachgewiesen werden konnte. Es wird auch darauf hingewiesen, dass „MBSR“ nicht für jeden geeignet ist und möglicherweise bei bestimmten psychischen Gesundheitsproblemen oder Persönlichkeitstypen nicht empfohlen wird. Zu guter Letzt werden die achtwöchige Dauer und der umfassende Behandlungsbedarf kritisiert, der sich oftmals nur schwer in den individuellen Alltag integrieren ließe.

Fazit zum Thema „MBSR“ und Nennung ähnlicher Methodiken

Zusammenfassend kann die „Mindfulness-Based Stress Reduction“ als ein Konzept aus der Psychotherapie beschrieben werden, welche bereits 1979 vom US-amerikanischen Professor Dr. Jon Kabat-Zinn zur ursprünglichen Behandlung von chronischen Schmerzpatienten entwickelt wurde. Mit der Zeit etablierte sich diese Methode aber auch zur allgemeinen Stressbewältigung und Stressprävention sowie zum Achtsamkeitstraining.

Die „MBSR“-Methode ist unter anderem eng verwandt mit der „Kognitiven Verhaltenstherapie“ und der „Achtsamkeitsbasierten, kognitiven Therapie“. Während die „Kognitive Verhaltenstherapie“ auf die Identifizierung und Veränderung von destruktiven Denkmustern und Verhaltensweisen abzielt, so wurde die „Achtsamkeitsbasierte, kognitive Therapie“ speziell zur Rückfallprävention bei Depressionen entwickelt, kann aber auch zur Stressbewältigung eingesetzt werden.

Was ist „Schattenarbeit“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Bei der „Schattenarbeit“ handelt es sich um ein Konzept aus der Psychologie, welches auf den schweizerischen Psychiater Carl Gustav Jung zurückgeht. Die faszinierende Idee dahinter beschäftigt sich mit den tiefliegenden, unangenehmen Aspekten der Persönlichkeit, die im Laufe der Jahre verdrängt oder verleugnet wurden. Diese sind oft der Grund für die Art und Weise unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit der „Schattenarbeit“ sollen diese verborgenen Persönlichkeitsanteile nun wieder freigelegt werden.

Die „Schattenarbeit“ wird dabei von einem erfahrenen Psychologen angewandt und gilt als eine der erfolgreichsten Errungenschaften zur Erforschung der menschlichen Psyche. Im Rahmen dieses Artikels werden wir uns eingehend mit der Frage befassen, was „Schattenarbeit“ genau bedeutet und wie sie unser Verhalten, unsere Entscheidungen und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst. Darüber hinaus soll eine kritische Betrachtung mit dem Thema „Schattenarbeit“ vorgenommen werden.

Begriffsdefinition von „Schattenarbeit“

Das Wort „Schattenarbeit“ kommt aus der deutschen Sprache und setzt sich aus den Wörtern „Schatten“ und „Arbeit“ zusammen. „Schatten“ dient hier als Metapher für einen kühlen, dunklen, beziehungsweise für einen überdeckten, häufig unbekannten Ort. Gemeint sind damit die verborgenen Persönlichkeitsanteile, die im Unterbewusstsein gespeichert werden. Somit liegen diese im Verborgenen und können nur durch psychologische Praktiken wiedererlangt werden. Dafür ist nun die „Arbeit“ zuständig. Denn mithilfe von „Arbeit“ an der individuellen Persönlichkeit können die verborgenen Persönlichkeitsanteile dann wieder freigelegt werden.

Die „Schattenarbeit“ ist daher als Name für ein psychologisches Konzept zu verstehen. Sie gilt als ein unter Psychologen häufig genutzte Methode zur Behandlung von Patienten. Darüber hinaus ist die „Schattenarbeit“ mittlerweile auch unter Hobbypsychologen, Hypnotiseuren sowie Persönlichkeitscoaches sehr beliebt.

Herkunft und Ursprung der „Schattenarbeit“

Der schweizerische Psychologe Carl Gustav Jung entwickelte die „Schattenarbeit“ im Laufe seiner Karriere als Psychoanalytiker. Das Konzept dahinter entstand im Rahmen seiner Arbeiten zur Analytischen Psychologie, die er in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts erstellte. Während seiner Zusammenarbeit mit Sigmund Freud und seiner späteren eigenständigen Arbeit erforschte Jung die Tiefen der menschlichen Psyche und kam zu dem Schluss, dass es einen „Schatten“, beziehungsweise eine verborgene, oft unangenehme Seite der Persönlichkeit gibt, die unser Verhalten beeinflusst. Zwischen 1920 und 1930 feilte Jung weiter am Konzept der „Schattenarbeit“, bevor dieses später ein fester Bestandteil der Analytischen Psychologie wurde. Seine Arbeiten an diesem Konzept setzte er noch bis zu seinem Tod in seiner Züricher Praxis fort.

Wie funktioniert die „Schattenarbeit“?

Die durch Jung entwickelte „Schattenarbeit“ lässt sich in den nachfolgenden Schritten umsetzen:

1. Schattenidentifikation (Reflexion, Erkennung persönlicher Vorurteile, Ängste und unliebsame Eigenschaften)
2. Bewusstwerdung (sich der Verdrängung bewusst werden, „Schatten“ erkennen und akzeptieren)
3. Konfrontation (Auseinandersetzung mit den „Schatten“, Analyse des individuellen Verhaltens zur Entscheidungsfindung)
4. Integration (Integration des „Schatten“ in das bewusste Selbst)
5. Selbstakzeptanz (Erlangung von innerer Ruhe und einer besseren Kontrolle über die eigenen Handlungen und Emotionen)

Die Schattenarbeit zielt also insgesamt darauf ab, die Selbstkenntnis zu vertiefen und ein persönliches Wachstum zu fördern.

In welchen Bereichen trifft man auf „Schattenarbeit“?

Die „Schattenarbeit“ gilt als ein bemerkenswertes Konzept des 20. Jahrhunderts und begegnet uns heute in den folgenden Bereichen des Lebens:

  • Psychotherapie
  • Hypnosetherapie
  • Persönlichkeitsentwicklung

In den folgenden Unterabschnitten sollen die oben genannten Hauptverwendungsbereiche für die „Schattenarbeit“ noch näher beschrieben werden.

Psychotherapie

In der Psychotherapie spielt die „Schattenarbeit“ eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Bewältigung psychischer Probleme. Psychotherapeuten verwenden die Konzepte von Carl Jung, um ihren Patienten zu helfen, verborgene, verdrängte oder gar unterdrückte Aspekte ihrer Persönlichkeit aufzudecken. Auf diese Weise können innere Konflikte besser verstanden, beziehungsweise beseitigt werden. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit dem „Schatten“ können tiefliegende Traumata, Ängste und ungelöste Probleme aufgedeckt werden, was letztendlich zu emotionaler Heilung und persönlichem Wachstum führt.

Hypnosetherapie

In der Hypnosetherapie wird die „Schattenarbeit“ ebenso häufig verwendet, um Informationen oder Erfahrungen aus dem Unterbewusstsein wiederzuerlangen. Die Hypnose selbst kann hier zunächst dabei helfen, den Zugang zum Unterbewusstsein zu erleichtern, wo viele Schattenaspekte verankert sind. Hierfür versetzen Hypnosetherapeuten ihre Patienten in einen tranceähnlichen Zustand, um auf tiefe Schichten der Psyche zuzugreifen und die Integration von Schattenaspekten zu fördern. Durch diese Methode kann man oft schneller mit der eigentlichen „Schattenarbeit“ beginnen.

Persönlichkeitsentwicklung

Persönlicher und beruflicher Erfolg sind oft eng an eine gesunde, bewusste Persönlichkeit geknüpft. In der Persönlichkeitsentwicklung dient die „Schattenarbeit“ daher dazu, ein höheres Maß an Selbstkenntnis zu erlangen und persönliches Wachstum zu ermöglichen. Auch hier setzt man sich aktiv mit den individuellen Schattenaspekten auseinander, um bestimmte Verhaltensmuster in Beziehungen sowie für Entscheidungen besser verstehen (und gegebenenfalls optimieren) zu können. Dies ermöglicht es, bewusstere und gesündere Lebenswege zu wählen und eine tiefere Selbstakzeptanz zu entwickeln.

Kritiken an der „Schattenarbeit“

Trotz ihrer Wichtigkeit für die Persönlichkeitserforschung, so erfährt die „Schattenarbeit“ seit jeher eine Fülle an Kritiken. Zu den Hauptkriterien zählen unter anderem, dass das Konzept als zu subjektiv und zu vage gilt. Es könne in den Augen der Kritiker schwierig sein, eindeutig zu definieren, welche Aspekte genau als „Schatten“ gelten. Denn dies hängt zu stark von individuellen Überzeugungen sowie Normen und Werten ab (die beispielsweise von Kultur zur Kultur stark variieren können). Weiterhin kann die „Schattenarbeit“ in einigen Fällen als zu intensiv und emotional belastend wahrgenommen werden. In manchen kann das zu einem übermäßigen Fokus auf die negativen Aspekte der Persönlichkeit führen (und damit zu einem verstärkten Gefühl der Selbstablehnung). Die „Schattenarbeit“ kann und sollte daher nur von erfahrenen Psychotherapeuten angewandt werden und beispielsweise nicht von selbsternannten Hobbypsychologen oder Persönlichkeitscoaches.

Fazit zum Thema „Schattenarbeit“ und ähnliche Begriffe aus der Psychologie

Unterm Strich stellt die „Schattenarbeit“ ein bemerkenswertes Konzept aus der Psychologie des 20. Jahrhunderts dar, welches vom schweizerischen Psychoanalytiker namens Carl Gustav Jung entwickelt wurde. Die Methode soll verborgene oder verdrängte Persönlichkeitsanteile freilegen, damit gezielter an diesen gearbeitet, beziehungsweise die Selbstakzeptanz gefördert werden können. Sie wird heute noch in zahlreichen Psychotherapiepraxen sowie bei Hypnosetherapien eingesetzt und gilt nicht zuletzt als sehr umstritten.

Mit dem Konzept der „Schattenarbeit“ sind zum Beispiel die psychologischen Begriffe „Selbstakzeptanz“ und „Selbstreflexion“ verwandt. Während die „Selbstakzeptanz“ sich auf die Fähigkeit einer Person bezieht, sich selbst und alle Aspekte seiner Persönlichkeit ohne Vorbehalte anzunehmen, so verweist die „Selbstreflexion“ auf einen Prozess des kritischen Nachdenkens über die eigenen Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen sowie Motivationen. Beide Begriffe sind ein wichtiger Teil der „Schattenarbeit“.

Was ist die 3-2-8-Methode? Bedeutung, Erklärung, Definition


Immer wieder gilt die Social-Media-Plattform TikTok als Brutstätte für neue Food- und Fitnesstrends. So ist dies auch bei der sogenannten „3-2-8-Methode“ der Fall, die das Körperfett zum Schmelzen bringen soll. Mit Kraftsport, Cardio oder Bewegung allein ist es da in den meisten Fällen jedoch nicht getan. Daher hat sich die Kombination aus allen drei Workout-Arten jetzt bewährt. Die Rede ist von Kraftsport in Kombination mit Cardio und Yoga sowie Bewegung in einem ganz bestimmten Verhältnis.

Auf diese Weise können (fast spielend) Körperfett abgebaut und die eigene Fitness sowie Widerstandskraft erhöht werden. Wichtig hierfür sind regelmäßiges Krafttraining sowie Cardio-Training und Yoga (für die Beweglichkeit und den Blutfluss) und viel Bewegung. Wie die neue „3-2-8-Methode“ jedoch im Detail funktioniert und was sich hinter den einzelnen Zahlen verbirgt, darüber wird der nachstehende Artikel informativ und detailliert aufklären.

Begriffsinterpretation von „3-2-8-Methode“

Der Begriff „3-2-8-Methode“ setzt sich aus drei Zahlen und dem Wort „Methode“ zusammen. Dies verweist auf ein bestimmtes System, welches sich zu einer durchführbaren Methode zusammensetzt. Die „3“ steht dabei für drei Cardio-Einheiten pro Woche, die zum Beispiel in Form von Ergometer, Stepper oder Schwimmen absolviert werden können. Die „2“ steht für zwei hochintensive Krafteinheiten pro Woche, die beispielsweise im Fitnessstudio umgesetzt werden können. Die „8“ steht zu guter Letzt für mindestens 8.000 Schritte pro Tag, die sich derjenige bewegen muss, der diese Methode gern umsetzen möchte. Die „3-2-8-Methode“ setzt also auf einen Mix aus unterschiedlichen Aktivitäten, die den körpereigenen Stoffwechsel ankurbeln und so Körperfett verbrennen soll. Der Übersichtlichkeit halber wird die Methode einfach nur mit den drei Zahlen, nämlich „3-2-8“, zusammengefasst, was sehr eingängig ist.

Herkunft und Bedeutung der „3-2-8-Methode“

Die „3-2-8-Methode“ wurde von der US-amerikanischen TikTokerin namens „Natalie Rose“ erfunden. Sie nutzte zunächst eigene Kurzvideos, in denen sie ihren Alltag schilderte und dabei auf ihre vielseitigen (Fitness-)Aktivitäten verwies. Schnell entwickelte die findige Influencerin ein eigenes System, welches diese fortan unter dem Namen „3-2-8-Methode“ vermarktete. Durch die Verwendung als Bildtitel, Videotitel sowie Hashtag auf anderen Social-Media-Plattformen, wie beispielsweise Instagram oder Facebook wurde die „3-2-8-Methode“ schnell berühmt und ging entsprechend viral. Heute gilt dieser Trend als beliebte Fitnessmethode, die auf Foren, Plattformen sowie in Fitnessmagazinen beworben wird.

Funktionsweise und Wirkung der „3-2-8-Methode“

Die Funktionsweise der neuen „3-2-8-Methode“ ist im Grunde genommen recht unkompliziert:

  • es müssen mindestens 2 Kraftsporteinheiten pro Woche absolviert werden (hier eignet sich ein Ganzkörpertraining, welches Hauptübungen wie zum Beispiel Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken beinhaltet)
  • es müssen mindestens 3 Cardio-/Yoga-Einheiten pro Woche absolviert werden (hier kann auf Pilates oder Yoga sowie Ergometer, Stepper oder Schwimmen gesetzt werden)
  • es müssen mindestens 8.000 Schritte pro Tag gegangen werden (dies zielt auf mehr Bewegung im Alltag und damit auf eine Erhöhung des Kalorienverbrauchs, beziehungsweise auf das Ankurbeln des Stoffwechsels ab)

Werden die oben genannten Erfordernisse regelmäßig umgesetzt, so verspricht die „3-2-8-Methode“ einen rapiden Gewichtsverlust sowie eine Erhöhung der körperlichen Fitness (und nicht zuletzt deswegen auch eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands).

Praktische Beispiele für die „3-2-8-Methode“

Die „3-2-8-Methode“ begegnet uns heute in den verschiedensten Lebensbereichen. Allen voran sind das aber die folgenden Hauptverwendungszwecke:

  • Diäten
  • gesünderer Lifestyle

Die oben genannten Hauptverwendungsbereiche für die „3-2-8-Methode“ werden in den folgenden Unterabschnitten noch umfassender erörtert.

Diäten

Die „3-2-8-Methode“ gilt vor allem als beliebte Unterstützung im Rahmen von Diäten und geplanten Körpergewichtsreduktionen. Diese können beispielsweise den Verlust von Körperfett, Körpergewicht als solchem oder beidem zum Ziel haben. Hier hilft die „3-2-8-Methode“ auf wundersame Art und Weise, da diese einerseits den Kalorienumsatz steigert und auf der anderen Seite den Stoffwechsel ankurbelt, was die körpereigene Fettverbrennung verbessert. In Verbindung mit einem leichten Kaloriendefizit und einer proteinreichen Kost kann die Wirksamkeit der „3-2-8-Methode“ daher nochmals gewaltig gesteigert werden.

Gesünderer Lifestyle

Nicht nur in Diäten, sondern vor allem auch von Personen, die sich einen gesünderen und glücklicheren Lifestyle wünschen, wird die „3-2-8-Methode“ mittlerweile gern und oft umgesetzt. Hierfür werden die erforderlichen Komponenten bestmöglich in den individuellen Alltag integriert – dies können beispielsweise ein mittäglicher Spaziergang, das regelmäßige Schwimmtraining sowie der Gang ins Fitnessstudio sein, der ab sofort in den individuellen Alltag integriert wird.

Gesellschaftliche Einordnung der „3-2-8-Methode“

Gesellschaftlich kann die „3-2-8-Methode“ vor allem jüngeren Generationen, wie beispielsweise den Generationen Y, Z und Alpha zugeordnet werden. Bei diesen handelt es sich um die Hauptzielgruppe von Social-Media-Plattformen. Entsprechend kommt diese Zielgruppe auch verstärkt mit den Verbreitern dieser Methode in Kontakt. Aber auch bei älteren Personen ist die „3-2-8-Methode“ mittlerweile sehr beliebt, weil diese ein ganzheitliches Konzept predigt, welches in keiner Weise kommerziell oder opportunistisch wirkt.

Kritiken zur „3-2-8-Methode“

Obwohl die „3-2-8-Methode“ an sich ein nachhaltiges und leicht umzusetzendes Konzept ist, wird diese von vielen Seiten kritisiert. Bemängelt wird dabei oft, dass die Methode gerade für viele Berufstätige schwierig in den individuellen Alltag zu integrieren sei. Die Umsetzung erfordere wöchentlich mehrere Stunden, die allein dafür aufgewendet werden müssten. Dabei lassen sich die in der „3-2-8-Methode“ genannten „Workouts“ teilweise natürlich in den Alltag integrieren. Auch kritisieren Gegner dieser Methode, dass diese ein ungeheures Maß an Willensstärke benötigt, da sich diese aus einer Vielzahl von Workouts zusammensetzt, die dann fortlaufend absolviert werden müssen. Auch wird die Sinnhaftigkeit stark angezweifelt – schließlich müsse der Lifestyle so dann auch fortgeführt werden, um die körperlichen Fortschritte halten zu können.

Fazit zum Thema „3-2-8-Methode“ und ähnliche Ansätze

Zusammenfassend stellt die „3-2-8-Methode“ also ein ganzheitliches Konzept in Bezug auf die individuelle Alltags- und Sportgestaltung dar, welches Krafttraining in Verbindung mit Cardio- und Yoga-Training sowie reichlich Bewegung im Alltag predigt. Die Methode wurde von der US-amerikanischen TikTokerin namens „Natalie Rose“ erfunden und verbreitete sich schon bald viral auf Social Media. Mit der Zeit schwappte dieser Trend allmählich auch nach Europa über, wo dieser nun von führenden Fitnessmagazinen beworben wird.

Mit der „3-2-8-Methode“ sind unter anderem das „Seed Cycling“ und das „Granola Girl“ verwandt. Bei beiden Alternativen handelt es sich ebenfalls um Social-Media-Trends. Beim „Seed Cycling“ wird auf vorteilhafte Samen, Kerne und Sprossen in der Ernährung gesetzt, die den weiblichen Hormonspiegel vorteilhaft beeinflussen sollen. „Granola Girls“ setzen hingegen auf eine bewusste, natürliche Ernährung (bevorzugt pflanzlich), die ebenfalls positive Effekte auf die eigene Gesundheit und Fitness haben soll.

Was ist „Othering“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Soziale Dynamiken sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Immer wieder kommt es in unseren Sozialleben aber zu neuartigen Phänomenen, die aufgrund unterschiedlicher Umstände entstehen. Das sogenannte „Othering“ ist so ein Fall, bei dem die Betroffenen kurzerhand fremdgemacht werden. Dadurch soll eine genauere Grenzziehung zu einer Person oder Gruppe ermöglicht werden. Durch diese mutwillig erzwungene Abgrenzung soll die nicht-eigene Person oder Gruppe entsprechend andersartig oder fremd kategorisiert und damit indirekt abgewertet werden.

Auf das vergleichsweise neue Phänomen des „Othering“ trifft man mittlerweile vielerorts im Alltag. Aber auch in der Wissenschaft wird das „Othering“ bereits seit Jahrhunderten eingesetzt – oftmals sogar völlig unbeabsichtigt. Indem diese Stigmatisierung von führenden Verhaltensforschern nun entdeckt wurde, kann bewusster mit dieser Thematik umgegangen werden. Für die, die sich mit dem „Othering“ noch nicht genau auskennen und gern erfahren möchten, was es damit genau auf sich hat, soll der nun folgende Artikel einige hilfreiche Informationen liefern.

Begriffsdefinition von „Othering“

Der Begriff „Othering“ stammt aus der englischen Sprache und stellt ein Idiom, beziehungsweise eine Wortneuschöpfung dar. Er lehnt sich stark an das Adjektiv „other“ (zu Deutsch: „anders“ oder „fremd“) sowie an das Substantiv „otherness“ (zu Deutsch: „Andersartigkeit“) an. Dadurch könnte man „Othering“ in etwa mit „Andersmachung“ oder „Fremdmachung“ übersetzen.

Gemeint ist damit eine willkürliche Abgrenzung zwischen einzelnen Personen, Personengruppen oder Kulturen, um diese als andersartig zu kategorisieren. Damit weichen die andere Person, Gruppe oder Kultur quasi von der selbstinduzierten Norm ab und wird somit ausgegrenzt. Diese Ausgrenzung kann als schmerzhaft sowie beleidigend, beziehungsweise despektierlich von den Betroffenen aufgefasst werden.

Das „Othering“ stellt damit eine von der Verhaltenspsychologie erst kürzlich entdeckte Anomalie der Alltagspsychologie dar, die es zu bekämpfen gilt und welche die Ansichten und Sprechweisen moderner Gesellschaften nachhaltig verändern könnten.

Wortherkunft und Bedeutung des Ausdrucks „Othering“

Das hinter dem „Othering“ stehende Konzept wurde von verschiedenen Philosophen entwickelt. Unter ihnen beispielsweise Hegel und Simone de Beauvoir. Ein weiterer, bedeutsamer Schriftsteller, der sich mit dieser Thematik befasste, war der US-amerikanische Theoretiker Edward Said. Außerdem gilt noch der deutsche Anthropologe namens Johannes Fabian als Mitbegründer der „Othering“-Theorie. Trotz dessen, dass das „Othering“ vor mehreren, hunderten Jahren bereits theoretisch besprochen wurde, erlebte dieses erst vor wenigen Jahren eine Renaissance und rückt erst jetzt wieder in den Fokus von Verhaltensforschern und Ethikern.

„Othering“ bedeutet nichts anderes, als sich dessen bewusst zu sein, dass die (wenn auch nur indirekte) Ausgrenzung von Personen, Gruppen oder Kulturen aus einem größeren Zusammenhang oder einer selbstgewählten Norm Schaden anrichten kann.

Welche Personen sind von „Othering“ betroffen?

Von „Othering“ waren in der Geschichte immer wieder Personen, Gruppen oder ganze Kulturen betroffen. Das Wort „Orient“ kann beispielsweise im Zusammenhang mit dem Begriff „Othering“ genannt werden. Denn es umfasst eine Palette an Ländern, Menschen und Kulturen, die sich vom „Okzident“ (also dem heutigen „Westen“) abgrenzt. Auch Staatsangehörigkeiten, Rassezugehörigkeiten oder Geschlechter fallen gleichermaßen unter das „Othering“, weil diese die Menschen in Kategorien stecken. So ziemlich jeder Mensch war und ist in seinem Leben schon einmal von „Othering“ betroffen gewesen – entweder als Opfer oder aber als Täter.

In welchen Bereichen wird „Othering“ verwendet?

„Othering“ begegnet uns beinahe in unserem gesamten Alltagsleben. Die nun folgenden Unterabschnitte sollen aber einmal die häufigsten Situationen aufzeigen, in denen uns das „Othering“ begegnet und sollen diese noch tiefgehender erklären:

  • in Wortbeispielen
  • auf Social Media
  • im gesellschaftlichen Alltagsleben

Wortbeispiele

Prominente Beispiele für „Othering“ sind beispielsweise die Folgenden:

  • die Herkunft einer Person
  • das Geschlecht einer Person
  • das Alter einer Person
  • der sozioökonomische Background einer Person
  • die Zugehörigkeit von Ländern zu bestimmten Kulturkreisen
  • die Fertigkeiten einer Person
  • die Hautfarbe einer Person

Werden die oben genannten Dinge erfragt, so entsteht oft indirekt der Eindruck des „Othering“. Auch kann es sich um „Othering“ handeln, wenn manche Dinge als Norm bezeichnet werden, andersartige Dinge wiederum von dieser ausgeschlossen werden.

Social Media

Social Media bietet eine gigantische Bühne für „Othering“, beziehungsweise schließt User indirekt aus. Dies geschieht, indem Social Media nur außergewöhnliche Schönheit, Reichtum oder Erfolg aufzeigt und diesen durch Likes pusht. Hier kann es dazu kommen, dass die eigentliche Normalität als langweilig, beziehungsweise nicht erstrebenswert empfunden wird. Für den User entsteht so der Eindruck, nicht mehr „dazuzugehören“ und fühlt sich daher als Opfer des „Othering“.

Gesellschaftliches Alltagsleben

Auch im gesellschaftlichen Alltagsleben treffen wir oft auf das „Othering“. Ob in den Nachrichten, in alltäglichen Konversationen oder in der Schule sowie Universität – vielerorts kommt es zur Festlegung der Norm, wodurch Personen, Gruppen oder ganze Kulturen indirekt ausgeschlossen werden können. In abendländischen Kulturen kann das Nichtvorhandensein von Moscheen beispielsweise als „Othering“ bezeichnet werden, auch wenn dies vielerorts nicht willkürlich geschieht.

Gesellschaftliche Einordnung von „Othering“

„Othering“ wird von nahezu allen Altersgruppen und Persönlichkeiten betrieben – oftmals ganz unbewusst. Etwaige Verhalten und Denkmuster werden im Alltag selten hinterfragt, weshalb entsprechend viele Menschen dem „Othering“ unterliegen. Unter jungen Personen ist das „Othering“ jedoch noch vergleichsweise gering ausgeprägt, da diese häufig offener und feinfühliger für Unterschiede sind, beziehungsweise nicht so stark auf eigenen Ansichten beharren. Mit dem Alter nimmt die Fähigkeit zur Wahrnehmung unbeabsichtigten „Otherings“ jedoch ab. Auch sinkt die individuelle Fähigkeit zur Toleranz.

Kritiken zur Thematik des „Othering“

Obwohl sich „Othering“ noch am Anfang der Verhaltensforschung steht, gibt es doch bereits eine Reihe an Kritikern, die diesem negativ gegenübersteht. Bemängelt wird beim „Othering“ häufig, dass es sich um eine reine Theorie handelt, die die ohnehin schon komplexen, sozialen Dynamiken des Alltags noch weiter verkomplizieren. Speziell der Norm angepasste oder wenig von diesen abweichenden Personen, Gruppen oder Kulturen sind oftmals auch gar nicht feinfühlig genug, das „Othering“ als solches zu erkennen. Es wird daher von vielen Menschen als sinnentleerte Theorie verschrien, die keinen wirklichen Nutzen zu haben scheint.

Fazit zum Thema „Othering“ sowie ähnliche Begrifflichkeiten

Das „Othering“ stellt unterm Strich ein soziales Phänomen dar, welches Menschen, Gruppen oder ganze Kulturen unwillkürlich oder willkürlich abgrenzt oder als andersartig einstuft. Es beeinflusst soziale Dynamiken auf schädliche, da schmerzhafte und verletzende Weise. Obwohl das „Othering“ von Kritikern als sinnlos betrachtet wird, hat es teilweise schwerwiegende Auswirkungen auf die Vielfalt.

Mit dem Begriff „Othering“ lassen sich zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Marginalisierung“ und „Exklusion“ in Verbindung bringen. Bei der „Marginalisierung“ geschieht ebenfalls eine soziale Ausgrenzung, bei der „Exklusion“ kommt es sogar zu einer bewussten Benachteiligung und Schädigung andersartiger Sozialgruppen.

Was ist eine hochfunktionale Depression? Woran erkennt man sie? Erklärung


Im Gegensatz zur bekannten Depression ist die hochfunktionale Depression im Alltag für die Mitmenschen kaum sichtbar. Denn die Betroffenen können wie gewohnt ihrer Arbeit nachgehen und bewältigen auch ihren Haushalt. Demzufolge ist die hochfunktionale Depression nicht leicht zu diagnostizieren. Sie unterscheidet sich in ihrer Art und Dauer merklich von einer „typischen“ Depression.

Die hochfunktionale Depression ist aus psychologischer Sicht eine atypische Depression, aber ebenso behandlungswürdig wie die uns geläufige Form der Depression. Noch allerdings gilt sie nicht als klassifizierte Krankheit, es gibt also keine eindeutige Diagnose.

Hochfunktionale Depression? Anzeichen, Eigenschaften, Merkmale

Die Erkrankung sich mit Antriebslosigkeit, anhaltenden Stimmungstiefs und dem Verlust von Freude. Zu den typischen Symptomen gehören

außerdem untypische Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Merkmale gehen oft mit geschwächtem Selbstvertrauen, aber verstärkter Selbstkritik einher. Viele Betroffene haben ein sehr hohes Schlafbedürfnis, nicht selten auch starken Appetit. Sie sind sehr empfindsam und tun sich schwer mit Kritik.

Abhängig von der Symptomintensität wird die hochfunktionale Depression in unterschiedliche Schweregrade eingeordnet. Die Betroffenen wirken am Arbeitsplatz und im Alltag kaum eingeschränkt, doch diese Funktionsfähigkeit ist nur äußerer Schein. Sie gehen ihren Verpflichtungen oft sogar erfolgreich nach und ihr Verhalten unterscheidet sich kaum von dem ihrer Mitmenschen. Doch im Inneren können sich wahre Dramen abspielen. Die fühlen sich schwach, ausgelaugt und kaum leistungsfähig.

Sie werden von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt. Die Bezeichnung hochfunktionale Depression bezieht sich auf das scheinbare Funktionieren – das herausstechende Merkmal, das ein Erkennen der Krankheit sehr erschwert. Dauern die Beschwerden mindestens 24 Monate an, sind die Symptome aber so schwach, dass man nicht von einer der depressiven Episode sprechen kann, handelt es sich um eine Dysthymia. Bei dieser Erscheinungsform gibt es zwar Zeiten, in denen die Betroffenen in entspannter, positiver Stimmung sind, die halten aber nicht länger als 2-3 Wochen an.

Was das Heimtückische an einer hochfunktionalen Depression?

Da Betroffene so gut „funktionieren“, wirken sie auf ihre Umwelt ganz unauffällig. Niemand würde vermuten, dass sie unter einer Vielzahl an verdeckten Symptomen leiden. Wenn sie sich jemandem anvertrauen und über ihre Schwierigkeiten sprechen möchten, werden diese schnell als unbedeutend, manchmal sogar als gar nicht vorhanden abgewertet. Ihre Umgebung unterstellt ihnen gerne Hypochondrie. So vergrößern sich bei den Betroffenen Zweifel an der eigenen Wahrnehmung und an ihrer Person.

Sie fürchten, gar nicht krank zu sein und leben in einer Art Schwebezustand. Weiterhin erledigen sie ihre Aufgaben so gewissenhaft wie möglich, während ihre Hoffnung auf Heilung schwindet. So versuchen sie erst gar nicht, sich einem Facharzt anzuvertrauen. Das wiederum erschwert den Gang zum Psychotherapeuten und verlängert das Leiden unnötig. Mit der Zeit verfestigt sich die hochfunktionale Depression – mit real schlechteren Heilungschancen.

Wichtige Aufgabe: Das Bewusstsein in der Gesellschaft schärfen

Die Umwelt von hochfunktional depressiven Menschen muss für das Krankheitsbild sensibilisiert werden. Sie müssen anerkennen, dass auch dann, wenn Menschen im Alltag sehr gut funktionieren, eine depressive Erkrankung vorliegen kann. Wenn weder Kollegen noch Freunde oder Familie die Depressionen ernst nehmen, als Bagatelle abtun oder gar nicht erst erkennen, fühlen sich die Erkrankten umso mehr ausgeliefert und verunsichert.

Egal ob Depressionen mit dauerhaft milden Symptomen oder „klassische“ Depressionen – die Krankheit muss ernst genommen werden und lässt sich mit heutigen Methoden sehr gut behandeln und heilen. Je früher, desto besser.

Was ist Trauma Dumping? Bedeutung, Erklärung, Definition


Trauma Dumping ist ein Trend in den sozialen Netzwerken, insbesondere auf TikTok. Es geht darum, dass immer mehr Menschen sehr belastende Informationen mit anderen teilen, auch wenn sich diese gar nicht dafür interessieren.

Menschen, die Trauma Dumping ausgesetzt sind, werden in denkbar ungünstigen Momenten mit einer Fülle an Informationen konfrontiert, die sie nicht hören wollten. Man zwingt ihnen die negativen Informationen quasi auf. Sie sind gezwungen, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die gar nicht mit ihnen zu tun haben, die sie aber trotzdem nicht einfach von sich weisen können. Meist verfügen die Zuhörenden nicht über eine geeignete Strategie, um adäquat mit den negativen Informationen umzugehen. Vor allem die Fülle kann zu einer Belastung und zu psychischem Stress führen.

Was ist Trauma Dumping? Bedeutung, Erklärung, Definition

Derjenige, der Trauma Dumping betreibt, vollzieht eine Art seelischen Missbrauch – allerdings, ohne dies zu wissen. Er lädt seinen ganzen Seelenballast bei einer fremden Person ab, erleichtert sich dadurch und lässt den anderen überfordert damit zurück.

Noch einige Jahrzehnte zuvor gab es klare Regeln dafür, über welche Themen man offen oder bei bestimmten Gelegenheiten (beispielsweise beim Mittagessen am Tisch) sprach. Mittlerweile sind diese Regeln völlig aufgeweicht. Immer mehr Menschen konfrontieren andere mit allem, was sie gerade beschäftigt. Das Verhalten wird durch das Internet gefördert, da man quasi immer, überall und für jeden erreichbar ist. Das Medium Internet begünstigt die schädliche Form der einseitigen Kommunikation massiv.

Sobald man die Spielwiese der Social-Media-Plattformen betritt, kann man mit Trauma Dumping konfrontiert werden. Besonders ausgeprägt ist das Phänomen bei Menschen mit sehr großer Zuhörerschaft (beispielsweise Streamern), die gezielt ihr Publikum einbeziehen und damit eine vermeintliche Nähe aufbauen möchten. Bevorzugt findet die Scheinkommunikation in kleinen Gruppen zwischen Menschen statt, die keine echte soziale Beziehung haben. Diese Beziehungen nennt man parasoziale Beziehungen.

Durch die Interaktion mit dem Gegenüber entsteht zwar der Eindruck, dass man ein enger Verbindung steht, tatsächlich ist das nicht der Fall. Die beliebten Personen mit großer Fangemeinde suggerieren also eine Verbundenheit, die nicht existiert. Sie fragen ihre Fans nach ihrem Befinden, sodass sich diese dazu aufgefordert fühlen, auch Intimes preiszugeben. Sie kehren ihr Innerstes nach außen.

Trauma Dumping erzeugt Trigger

Trauma Dumping ist mehr als nur unhöfliches Verhalten, es stellt eine Grenzüberschreitung dar und kann verletzend und verstörend sein. Selbst wenn es der Fall sein sollte, dass der Prominente echten Anteil nehmen möchte, so ist es dennoch die falsche Umgebung und Gelegenheit, um Gesundheitsthemen wie Traumata anzusprechen. Es stellt sich die Frage, was der Zuhörer oder Zuschauer mit diesen Informationen anfangen soll. Er ist kein Psychotherapeut und kann nicht wirklich helfen. Doch das ist eigentlich nicht das, was an diesem Verhalten am meisten zu denken gibt. Eigentlich sollte er gar nicht in die Verlegenheit gebracht werden, diese Rolle einzunehmen. Es ist ein großer Unterschied, ob man sagt, dass es einem gerade nicht zu gut geht, oder ob man schlimme Erlebnisse aus der Vergangenheit ausführlich beschreibt. Denn damit lässt man sein Gegenüber mehr oder weniger ratlos zurücklässt. Es kann durchaus passieren, dass der Zuhörer getriggert wird, dass die negativen Berichte bei ihm Empfänger der Botschaft alte, längst verarbeitet geglaubte Dinge aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein befördern und sehr unangenehme Gefühle wecken.

Trauma Dumping: Fazit

Wir alle müssen von Zeit zu Zeit unsere Sorgen loswerden und uns bei einer Person unseres Vertrauens Dampf ablassen können. Das ist in Ordnung, wenn es nicht überhandnimmt. In den meisten Fällen kann sich die betroffene Person gut abgrenzen. Wenn sie aber regelmäßig und häufig mit echten Traumata konfrontiert wird, ist das einfach zu viel. Wer den Drang verspürt, seiner Gefühlssituation in allen Details zu offenbaren, sollte dies lieber schriftlich tun – am besten mit einem Tagebucheintrag. Der entlastet die eigene Seele, belastet aber niemand anderen. Auch die Telefonseelsorge ist eine gute Anlaufstelle. Die Ansprechpartner am anderen Ende der Leitung wurden extra dafür geschult, sich Sorgen anderer anzuhören. Wer extrem großen Leidensdruck hat, sollte auf jeden Fall seinen Arzt aufsuchen und sich um eine Psychotherapie bemühen.

Was ist „Guilt Tripping“? Bedeutung, Eigenschaften, Erklärung, Definition


Zwischenmenschliche Beziehungen bringen vielerorts mächtige Taktiken und manipulative Verhaltenszüge hervor. Das sogenannte „Guilt Tripping“ ist beispielsweise eine derartige, emotionale Manipulationstechnik, die bei anderen Menschen intensive (obwohl unberechtigte) Schuldgefühle auslösen soll. Damit hat das „Guilt Tripping“ das große Potenzial, individuelle Beziehungen stark zu beeinflussen und zugunsten des Manipulators zu gestalten. Entscheidungen und Dynamiken des Opfers werden durch den Manipulator bewusst gesteuert und unterbewusst beeinflusst.

Das „Guilt Tripping“ ist daher eine Art passiver Aggressivität, welche mit gezielten Schuldzuweisungen arbeitet und auf subtile Weise einen emotionalen Druck aufbaut. Um was es sich dabei jedoch genau handelt, darüber soll der nun folgende Artikel einmal voll umfassend aufklären. Nebst einer detaillierten Begriffsdefinition des Ausdrucks „Guilt Tripping“ sollen daher auch dessen Verwendung und eine gesellschaftliche Einordnung aufgezeigt werden.

Begriffsdefinition von „Guilt Tripping“

Der Begriff „Guilt Tripping“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Substantiv „guilt“ (zu Deutsch: „Schuld“) und dem Verb „tripping“ (zu Deutsch: „stolpern“ oder „gezielt ein Bein gestellt zu bekommen“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Guilt Tripping“ daher in etwa mit „Schuld zuschieben“ oder „unberechtigte Schuldzuweisung“ übersetzen.

Gemeint ist damit die Intention des Manipulators, das Opfer (entweder bewusst oder unbewusst) Schuldzuweisungen zuzufügen und dessen Verhalten damit nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. „Guilt“ ist ein vergleichsweise scharfes Wort, welches vor allem dann verwendet wird, wenn jemand ein Verbrechen begangen hat. Jene Schuld wird dem Opfer aber auch dann zugeschoben, wenn dies gar nicht der Fall ist, beziehungsweise nur eine Banalität durch dieses verursacht wurde.

Indem dem Opfer die Schuld zugewiesen wird, füllt sich dieses schlecht, beziehungsweise verantwortlich und versucht den vermeintlichen Schaden wiedergutzumachen. Dies ist die eigentliche Intention des Manipulators, der sich dadurch Vorteile erschleicht.

Herkunft und Bedeutung von „Guilt Tripping“

Das genaue Entstehungsdatum des Ausdrucks „Guilt Tripping“ ist nicht genau bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass der Begriff im Verlauf der vergangenen Jahre in sozialen Strukturen entstand und sich dann immer mehr im allgemeinen Sprachgebrauch festigte. Es handelt es sich dabei um ein mächtiges, soziales Werkzeug, welches dazu dient, andere zu kontrollieren und negativ zu beeinflussen (beziehungsweise zu deren Ungunsten zu beeinflussen). Seine geografische Herkunft lässt sich auf den englischsprachigen Raum – vermutlich in den Vereinigten Staaten von Amerika – festmachen. „Guilt Tripping“ wirft insgesamt moralische Fragen auf, die ein Mangel an Empathie und Verantwortung begründen. Es wird als stark negativ und wenig erstrebenswert empfunden.

Verwendung des Begriffs „Guilt Tripping“

Der Ausdruck „Guilt Tripping“ wird heute in den verschiedensten Kontexten verwendet. Besonders beliebt sind dabei die Folgenden:

  • Social Media
  • Beziehungen
  • Alltag

Die oben genannten Verwendungsbereiche von „Guilt Tripping“ sollen in den nun folgenden Unterabschnitten noch detaillierter erklärt werden.

Social Media

Auf Social Media wird der Begriff „Guilt Tripping“ vor allem in Verbindung mit Hashtags, in Kommentaren sowie in Postings jeglicher Art verwendet. Teilweise dient „Guilt Tripping“ auch als thematische Bezeichnung von Bildern oder Kurzvideos. Insgesamt ist „Guilt Tripping“ auf Social Media besonders oft zu finden, da der Begriff eher der Jugendkultur zugeschrieben werden kann, die sich bevorzugt auf Social Media bewegt. Neben den dedizierten, sozialen Plattformen findet man „Guilt Tripping“ aber auch vielerorts in sozialen Foren, die über das Thema Liebe und Beziehungen sprechen.

Beziehungen

In Beziehungen wird der Ausdruck „Guilt Tripping“ häufig von den Opfern dieser manipulativen Technik verwendet. Aber auch Beziehungsexperten und Therapeuten ist dieser Begriff durchaus bekannt und wird entsprechend häufig von diesen thematisiert. Ebenfalls wird „Guilt Tripping“ oftmals in Streits sowie Trennungsphasen verwendet – vor allem dann, wenn dem potenziellen Opfer diese manipulative Taktik aufgefallen ist. Damit stellen Beziehungen gewissermaßen den Hauptverwendungsbereich dieses Ausdrucks dar.

Alltag

Im Alltag selbst kommt der Ausdruck „Guilt Tripping“ eher weniger häufig zum Einsatz. Falls doch, dann nur, wenn über soziale Dynamiken oder die Beziehungen von Freunden oder Verwandten gesprochen wird. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass der Begriff vor allem von potenziellen Manipulatoren deutlicher seltener verwendet wird – vermutlich, weil sich diese ihrer Taktik gar nicht bewusst sind oder diese verschleiern wollen.

Gesellschaftliche Einordnung von „Guilt Tripping“

Im gesellschaftlichen Kontext wird der Begriff „Guilt Tripping“ vor allem von Mitgliedern jüngerer Generationen, wie beispielsweise den Generationen „Y“, „Z“ und „Alpha“ verwendet. Bei diesen Gruppen handelt es sich um jene Personen, die auf Social Media sowie in Internetforen am aktivsten sind. Von Personen älterer Generationen, wie beispielsweise der Generation „X“ wird der Begriff teilweise noch verstanden. Noch ältere Generationen verstehen den Begriff aber oftmals nicht, beziehungsweise kennen diese manipulative Technik nicht. Ausnahmen bilden hierbei Psychotherapeuten sowie Psychologen. Anzumerken sei außerdem noch, dass die Technik der manipulativen Schuldzuweisung an sich nicht neu ist, sich der Begriff „Guilt Tripping“ jedoch erst im Verlauf der vergangenen Jahre im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert hat.

Kritiken am Begriff „Guilt Tripping“

Trotz seiner weitreichenden Verwendung und seines an sich aufklärenden Charakters ruft der Begriff „Guilt Tripping“ auch einige Kritiker auf den Plan. Bemängelt wird häufig die fehlende Trennschärfe zwischen bewusster Manipulation und vermeintlich aufrichtiger Kommunikation – welche eine sehr subjektive und damit wenig messbare Sache ist. Kritiker betonen außerdem, dass das Etikett des „Guilt Trippings“ oftmals vorschnell angewendet wird, um eigene Ausdrücke und Bedenken zu legitimieren oder zu beschwichtigen. Weiterhin angekreidet wird von Kritikern, dass Schuldgefühle in einigen Situationen tatsächlich angemessen sind und nicht immer böse Absichten dahinterstehen müssen, wenn jemand auf eine potenzielle Schuld hinweist. Die Debatte um den Ausdruck „Guilt Tripping“ wirft daher verschiedene Fragen auf und bedarf daher einer gewissen Feinabstimmung.

Fazit zum Thema „Guilt Tripping“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Begriff „Guilt Tripping“ eine (unberechtigte) manipulative Schuldzuweisung meint. Es handelt sich um eine soziale Dynamik, in der es einen Manipulator und ein Opfer gibt. Dem Opfer wird vom Manipulator Schuld eingeredet, damit sich das Opfer schlecht fühlt und der Manipulator verschiedene Vorteile daraus ziehen kann. „Guilt Tripping“ kann daher als eine Art der passiven Aggression verstanden werden und kommt vor allem im Beziehungsumfeld häufig vor. Die Verwendung des Begriffs geschieht aber auch auf Social Media sowie im Kontext jugendlicher Subkulturen.

Mit dem Begriff „Guilt Tripping“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Gaslighting“ und „passive Aggression“ verwandt. Während „Gaslighting“ auf eine psychologische Manipulation hindeutet, bei der einer Person absichtlich Zweifel eingeredet werden, so deutet „passive Aggression“ auf eine indirekte Art der Aggression hin, die nicht physisch, sondern mental erfolgt.

Was ist die Wolfsstunde? Bedeutung, Erklärung, Definition


Nächtliches Aufwachen ist im Prinzip ganz normal. Dies kann sogar bis zu 20 Mal in der Nacht auftreten. Die meisten Menschen können sich jedoch daran am nächsten Morgen nicht mehr erinnern. Die Wolfsstunde hat daher ihren Namen, da früher in diesen Stunden zwischen zwei und drei Uhr nachts keine Menschen auf den Straßen waren. Nur noch Wölfe waren zu diesen Zeiten anzutreffen. Deshalb nennt man die Zeit zwischen zwei und drei Uhr nachts auch die „Stunde des Wolfes“ oder eben „Wolfsstunde“.

Wolfsstunde: Wieso gerade zwischen zwei und drei Uhr nachts?

Dass die Menschen zu dieser Uhrzeit nachts wach werden, hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen kann es sein, dass die Hormone im Ungleichgewicht sind. Das Hormon Melatonin läuft zu dieser Uhrzeit auf Hochtouren. Zur gleichen Zeit ist dabei das Wohlfühl-Hormon Serotonin auf einem Tiefstand. Auch das Cortisol ist quasi auf null gepolt. Aufgrund dieser Konstellation wachen die Menschen nachts zwischen zwei und drei Uhr mit betrübter Stimmung auf und fangen an zu grübeln.

Ein weiterer Grund kann sein, dass der Schlafrhythmus meistens zu dieser Zeit die erste Runde absolviert hat. Dies bedeutet, dass alle Schlafphasen durchlaufen wurden und der Körper mit einem neuen Zyklus beginnt. Zwischen diesen beiden Zyklen wird man kurz wach, was man üblicherweise nicht bemerkt. Ein weiterer Grund für die Wolfsstunde könnte der sogenannte biphasische Schlaf sein. Einige Forscher nehmen an, dass wir früher in zwei Etappen geschlafen haben. Die erste Etappe belief sich von neun Uhr abends bis 2 Uhr nachts und die zweite Etappe fing in den frühen Morgenstunden an und hielt sich bis zum Sonnenaufgang. Mit der wachsenden Industrialisierung dann änderte sich das Schlafverhalten der Menschheit. Einen Beweis für diese Theorie der Forscher gibt es allerdings nicht.

Sind also die Hormone am nächtlichen Aufwachen schuld?

Wir haben nun gelernt, dass das nächtliche Aufwachen zwischen zwei und drei Uhr kein Zufall ist. Betrachtet man dieses medizinische Phänomen mit Hinblick auf die Hormone, ist an dem Aufwachen das Zusammenspiel zwischen Serotonin, Melatonin und Cortisol verantwortlich. Vielen ist das Hormon Melatonin als das Schlafhormon bekannt. Dieses ist dafür verantwortlich, dass der Körper bei der Dunkelheit dieses Schlafhormon ausschüttet und es dann in das sogenannte Wohlfühl-Hormon Serotonin umwandelt. Cortisol hingegen wird bei Stressreaktionen vom Körper ausgeschüttet. Ungefähr gegen drei Uhr nachts ist die Körpertemperatur im Schlaf erheblich heruntergefahren und im Gegenzug dazu der Melatonin-Spiegel sehr hoch. Gleichzeitig sind jedoch auch der Serotonin- und Cortisol-Spiegel niedrig. Aufgrund dieser Konstellation fehlt die Anti-Stress-Wirkung des Cortisols sowie der stimmungsaufhellende Effekt des Serotonins. Kommt dann eine sehr große Melatoninaktivität hinzu, kann die Hormonbalance, die für einen guten Schlaf benötigt wird, durcheinander kommen. Dadurch wachen wir leichter auf.

Auch die Durchblutung des Gehirns ist in der Nachtphase in bestimmten Bereichen etwas heruntergefahren. Dies bedeutet, wenn man nachts aufwacht, ist man viel anfälliger für negative Gefühle wie Pessimismus, Angst oder Dünnhäutigkeit. Die Menschen wachen also in dieser Phase nicht nur leicht auf, sie schlafen auch nur sehr schwer wieder ein. Grund sind die Grübeleien, die entstehen und die negativen Gedankenspiralen.

Ist die chinesische Organuhr schuld am nächtlichen Aufwachen?

Einige Menschen denken, dass die Wolfsstunde etwas mit der chinesischen Organuhr zu tun hat. Bei dieser Organuhr werden verschiedene Uhrzeiten unterschiedlichen Organen zugeordnet. Daher auch der Name „Organuhr“. Die Theorie dieses Phänomens besagt, dass man bei einem Aufwachen um zwei Uhr nachts laut der Organuhr höchstwahrscheinlich Leberbeschwerden hat. Allerdings ist diese Aussage der Verfechter der Organuhr kaum tragbar. Menschen mit Lebererkrankungen haben zumeist noch weitere Symptome als nur nächtliches Aufwachen. Wer also zwischen zwei und drei Uhr nachts „lediglich“ wach wird und sonst keine weiteren Beschwerden hat, wie beispielsweise Appetitverlust oder verfärbten Urin, muss sich also keine Gedanken um eine Lebererkrankung machen.

Abhilfe beim Erwachen in der Wolfsstunde

Wer sich bei dem nächtlichen Aufwachen zwischen zwei und drei Uhr nicht komplett in einer negativen Gedankenspirale verlieren möchte, sollte kurz aufstehen, damit die Hirndurchblutung wieder aktiviert wird. Sinnvoll ist es auch, sich Licht auszusetzen, damit das Melatonin im Körper abgebaut werden kann. Zudem kann die wache Zeit genutzt werden, um die Toilette zu besuchen oder ein Glas Wasser zu trinken. Danach sollte es wesentlich leichter sein, wieder in den Schlaf zurückzufinden. Außerdem kann es hilfreich sein, sich immer wieder zu sagen, dass die negative Stimmungslage lediglich eine Folge der aktuellen Hormonlage ist und es sich auch keinesfalls lohnt, diesen negativen Gedanken nachzugehen.

Welche Übungen gibt es gegen die nächtliche Grübelfalle?

Es gibt verschiedene Übungen, die dabei helfen können, aus der nächtlichen Gedankenfalle und somit auch von dem schlafraubenden Gedankenkarussell herauszukommen. Zunächst einmal sollte zwischen Grübeln und Nachdenken unterschieden werden. Spricht man vom Nachdenken, so ist dies ein Prozess, der zu einem Ergebnis und einem Ende führen wird. Beim Grübeln hingegen gibt es nicht wirklich einen Fortschritt. Die Gedanken drehen sich immer wieder und wieder im Kopf herum, ohne dass es wirklich vorangeht. Letztlich ist das Grübeln eine Art Endlosschleife ohne Ziel. So ähnlich wie bei einer Schallplatte, welche einen Sprung hat und immer wieder denselben Abschnitt abspielt. Doch wie kann man Grübelspiralen entlarven? Wer sich nicht ganz klar darüber ist, ob er gerade grübelt oder nachdenkt, kann dies ganz einfach herausfinden. Hierzu stellt man zunächst einen Wecker auf drei Minuten ein und gibt sich während dieser Zeit seinen Gedanken hin. Ist die Zeit abgelaufen, kann man sich drei Fragen stellen:

  • Habe ich eine Lösung gefunden, beziehungsweise zeichnet sich eine eventuelle Lösung ab?
  • Geht es mir nun besser?
  • Ist mir durch meine Gedankengänge etwas klar geworden, was mir vorher noch nicht klar war, beziehungsweise habe ich vorher etwas noch nicht gewusst?

Beantwortet man diese Fragen dreimal mit „Nein“, kann davon ausgegangen werden, dass man sich zu diesem Zeitpunkt gerade einer unsinnigen Grübelei hingibt.

Feste Zeiten für Sorgen und Grübeleien einrichten

Um die Wolfsstunde etwas zu entschärfen, kann es hilfreich sein, sich täglich einen festen Zeitraum einzuplanen, in dem das Grübeln und das gedankliche Wälzen von Ängsten, Sorgen sowie Problemen gestattet ist. Dieses Zeitfenster sollte allerdings nicht länger als eine Viertelstunde oder 20 Minuten andauern. In diesem Zeitrahmen kann man sich dann seinen Gedanken voll und ganz hingeben, brauchbare Neubewertungen der Situation/Lage oder des Problems treffen und versuchen, Lösungen zu finden. Außerhalb dieses Zeitrahmens sollte das Gedankenkarussell und das Grübeln tabu sein. Das gilt auch für die Wolfsstunde, falls man sich in dieser Zeit wach wiederfindet. Um dieses Prozedere bestmöglich umzusetzen, sollte man sich einen Timer stellen, der den Start der Grübelzeit ankündigt und auch das Ende dieser Phase einläutet.

Was ist ein „emotional Hangover“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Ein „Emotional Hangover“ beschreibt einen Erschöpfungszustand nach intensiven, emotionalen Erfahrungen oder unerwarteten Erlebnissen. Dieses Phänomen kann jedoch ganz unterschiedlich ausgelöst werden. Entweder durch positive oder auch durch negative Erlebnisse.

Was ist ein „emotional Hangover“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Es kann zum Beispiel vorkommen, dass man sich nach einem Tag, an dem ein großes, emotionales Event anstand, sich „verkatert“ fühlt. Ebenso kann dieses Phänomen auch nach einer glücklichen Hochzeit sowie nach einer schmerzlichen Trennung hervorgerufen werden. Dies bedeutet, dass am Vortag die maximale emotionale Kapazität ausgeschöpft wurde. Dabei ist es ganz unbedeutend, ob es sich dabei um Emotionen der Freude, Wut oder Trauer handelt. Demnach kann es passieren, dass man sich am Tag nach dem Erlebten müde und angeschlagen fühlt.

Das Phänomen des emotionalen Hangovers kann auch nach einem Urlaub mit dem Partner oder der Familie auftreten, da man an den vorherigen Tagen nicht alleine war und permanent Neues und Aufregendes erlebt hat. Der Unterschied zum klassischen Kater liegt einzig und allein an der Ursache, wobei die Symptome jedoch recht ähnlich sind. Symptome, wie schnelle Reizbarkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten können auftreten. Aber auch körperliche Erscheinungen, wie Bauch- oder Kopfschmerzen können dadurch ausgelöst werden. Unterschiedlich ist auch, wie stark der emotionale Kater ausgeprägt ist oder wie lange er andauert. Menschen, die eher introvertiert sind, leiden häufiger an dem „Emotional Hangover“.

Wacht man morgens also mit halb feuchten, geröteten und halb verkrusteten Augen auf und ein Alkoholkonsum am Vortag kann ausgeschlossen werden, so leidet man an einem „Emotional Hangover“. Allein die Nüchternheit des Lebens hat dieses Phänomen hervorgerufen.

Symptome und Ursachen des „emotional Hangover“

Von einem „Emotional Hangover“ wird gesprochen, wenn man nach einem emotional aufwühlenden Tag morgens aufwacht und ähnliche Symptome wie nach einer durchzechten Nacht hat. Symptome wie Kopf- oder Muskelschmerzen können dann auftreten. Zudem ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die üblichen Begleiterscheinungen wie Reizbarkeit, Erschöpfung oder Übelkeit auftreten können. Der „Emotional Hangover“ schlägt sich jedoch in erster Linie nicht auf den Körper aus.

Emotional verkatert zu sein, bedeutet eine Reaktion des Körpers auf die menschlich-gewohnte Sünde des Vortags. Es war einfach zu viel. Im Alltag durchlebt man viele Gemütszustände, die von negativen und positiven Emotionen geprägt sind. Diesen „Wellen“ hält unser „Ich“ permanent stand. Trifft uns allerdings eine zu große Welle von Emotionen, kann es schon einmal einen Tag brauchen, damit der Körper sich wieder emotional aufrappeln kann.

Für einen emotionalen Kater gibt es verschiedene Gründe. Beispielsweise bringt ein Beziehungsende viele negative Gefühle mit sich wie Traurigkeit, Trauer oder gar Wut. Ganz gleich wer diese Emotionen eingeleitet hat, können sie für den Körper traumatisch sein und in Folge einen emotionalen Kater hinterlassen. Schöne Events wie beispielsweise Geburtstage oder Hochzeiten, an denen viele Menschen auf einmal zusammenkommen, können emotional sehr anstrengend auf den Körper wirken und ihn am nächsten Tag ermüden lassen. Ebenso der Tod eines geliebten Menschen kann zu einem emotionalen Kater führen. Grund hierfür sind die ergreifenden und lähmenden Emotionen, die mit dem Verlust eines Menschen einhergehen. Auch Hiobsbotschaften über einen geliebten Menschen oder gar über sich selbst können beängstigend und überwältigend zugleich sein. Deshalb können auch schlechte Nachrichten zu einem emotionalen Kater führen.

Wie kann man einem „Emotional Hangover“ vorbeugen?

Wer von sich weiß, dass es einem nach emotionalen Ereignissen am nächsten Tag oftmals schlecht geht, macht es Sinn, sich einen eigenen „Safe-Space“ zu schaffen. Dies bedeutet, dass es sinnvoll ist, einen Rückzugsort zu haben, wenn die Gefühle der Welt einfach zu viel werden. Dieser „Safe-Space“ kann entweder der Lieblingssessel, die Bank im Park oder ein bestimmtes Zimmer sein.

Jedoch kann man sich aber auch mit den engsten Freunden auf eine Art Code verständigen, um dem emotionalen Kater vorzubeugen. So kann zum Beispiel im Laufe des Abends einer großen Feier für ein paar Minuten verschwunden oder auch früher gegangen werden. Nur der Freundeskreis weiß dann, dass man früher gegangen ist, weil man am nächsten Morgen nicht angeschlagen sein will und nicht, weil man keinen Spaß hatte.

Ein hilfreicher Tipp kann außerdem sein, alles aufzuschreiben, um mit diesen Gefühlen besser umgehen zu können. Es kann aufgeschrieben werden, von welchen Emotionen man am Vortag begleitet wurde und wodurch sie ausgelöst wurden. Sieht man das Aufgeschriebene dann erst einmal auf einem Blatt Papier, kann man sich viel einfacher davon distanzieren. Für das nächste Mal weiß man dann genau, welche Aktivitäten den emotionalen Kater hervorgerufen haben.

Was ist der „Survival Mode“ / Überlebensmodus? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Survival Mode“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „Überlebensmodus“.

Als „Survival Mode“ werden verschiedene Strategien bezeichnet, die ein Mensch anwendet, um mit Stress im Leben umzugehen, um zu überleben. Dies mag sich im ersten Moment sehr hart anhören, doch genau dazu sind diese Strategien da, nämlich um das Überleben des Menschen zu sichern. Das entwickelt sich vor allem in der Kindheit.

Als Kind ist man von einigen Menschen abhängig (Eltern, Großeltern etc.). Je nach dem erlebtem Trauma (Gewalt (körperlich / psychisch), Misshandlung, Vernachlässigung) und/oder Stress in der Kindheit, rüstet sich der Geist mit verschiedenen Strategien aus, um das Überleben zu sichern und um sich besser zu schützen. Diese Strategien spiegeln sich dann in unserem Nervensystem wider. Das heißt, dass der Sympathikus viel aktiver ist als der Parasympathikus. Der Parasympathikus kann deshalb seine Aufgabe – nämlich dem Entspannen – überhaupt nicht gerecht werden; bedeutet also im Umkehrschluss: Der Körper ist ständig angespannt und bereitet sich auf potenzielle Gefahren vor. Dabei ist es völlig unbedeutend, ob tatsächlich eine reale Gefahr bevorsteht oder nicht, denn für unser Nervensystem stellt alles eine Gefahr dar.

Auf körperlicher Ebene ist der „Survival Mode“ ein sehr anstrengender Zustand. Dieser sorgt dafür, dass der Körper seine Aufgaben nicht mehr richtig wahrnehmen kann, wie beispielsweise Heilungsprozesse oder andere Funktionen durchführen. Ein Indiz dafür, dass der Parasympathikus nicht mehr richtig arbeitet, können vermehrte Krankheiten, große Erschöpfung und Müdigkeit sein. Auch die Heilungsprozesse könnten länger andauern als üblich. Der Körper benötigt mehr Ruhe, als jene, die er bekommt. Der Überlebensmodus erstreckt sich deshalb nicht nur auf eine emotionale und mentale Ebene, sondern insbesondere auch auf eine körperliche Ebene.

Was ist der „Survival Mode“ / Überlebensmodus? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Überlebenskampf ist eigentlich eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf eine wahrgenommene Gefahr. Somit stehen uns in Stresssituationen vorprogrammierte Reaktionen zur Verfügung. Diese können zum Beispiel sein: Erstarrung, Flucht, Zorn, Wachsamkeit und erwartetes Vergnügen (Suchtverhalten). Entwickelt man eine oder mehrere dieser Reaktionen, ist das ein Anzeichen auf das Überleben des Körpers in gefährlichen Situationen.

Nimmt man als Beispiel einen schweren Autounfall oder ein Trauma, zeigt sich, dass sich viele Menschen noch an alle Einzelheiten erinnern können. Dies kommt daher, dass die Sinne durch den entwickelten Stress bei dem Ereignis geschärft waren. Nach einiger Zeit kann es dann zu einem Art „Schock“ kommen und es können Schwierigkeiten beim „klar denken“ entstehen. All das nennt man Überlebensreaktion.

Nicht immer wird klar erkannt, dass die Grundlage einiger Verhaltensprobleme auch einfach nur Überlebensreaktionen sein können. Beispielsweise kann es bei einem Streit zwischen einem Paar passieren, dass der Partner einfach abhaut oder ausrastet. Es kann auch vorkommen, dass man während einem Vortrag vergisst, was man sagen wollte oder einfach anfängt zu stottern. Bei Kindern ist es eventuell so, dass sie sich bei Druck oder Stress zurückziehen. Sie laufen entweder vor einer wahrgenommenen Bedrohung weg oder fangen an, wild um sich zu schlagen, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen.

Was bedeutet Stress eigentlich?

Ganz einfach gesagt bedeutet ein Leben in permanentem Stress, ein Leben im Überlebensmodus. Körper und Geist sind im Ungleichgewicht. Dabei ist der Stress ein angeborener Mechanismus und auch ein Teil unseres autonomen Nervensystems. Dieses hat die Aufgabe, stets die Balance zwischen Körper und Geist herzustellen. Einfach ausgedrückt bedeutet das, dass in einer Stresssituation das Gleichgewicht zwischen Entspannung und Anspannung wiederhergestellt werden muss, damit man leistungsbereit und gesund bleibt. Allgemein wird unter Stress verstanden, wenn man bedrohliche oder belastende Situationen durchlebt. Hierfür wird viel Energie aufgebracht, damit das Überleben gesichert werden kann. Dabei wird in drei Arten von Stress unterschieden:

  • Chemischer Stress (Giftstoffe, verschiedene Allergien, Bakterien und Viren)
  • Physischer Stress (Stürze, Autounfälle, Traumata)
  • Emotionaler Stress (zum Beispiel eine alleinerziehende Mutter, Hypotheken, Finanzen allgemein, Konflikte mit dem Partner, Chef oder Arbeitskollegen)

Was passiert mit dem Körper, wenn er im Überlebensmodus / Survival Mode steckt?

Es kann festgehalten werden, dass der Körper in gewisser Weise in dem Stress feststeckt. Dabei ist es egal, welche der zuvor genannten vier Strategien verfolgt wird. Im Überlebensmodus gibt es kaum Möglichkeiten zu wachsen oder zu expandieren. Auch stellt es kaum eine Flexibilität dar. Die einzige Aufgabe, die dieser Modus hat, ist: Überleben. Man könnte sagen, dass das dem Lebensstandard eines Neandertalers entspricht. Hierbei ging es nämlich wirklich nur um das reine Überleben. Dennoch sind wir bei der menschlichen Entwicklung einige Schritte weiter und deshalb sollte der Mensch lernen zu leben und nicht zu überleben. Dabei kann das Überleben auch am Leben selbst hindern.

In der Kindheit mag das Verhalten des Überlebensmodus besonders notwendig und wichtig sein. Doch nach der Kindheit stört dieses Verhalten nur noch und es hält einem auf einem Fleck gefangen. Dies sollte man sich bewusst machen.

Was ist Anatidaephobie? Erklärung, Bedeutung, Definition


Phobien gibt es in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Die Anatidaephobie ist eine besonders seltene, aber real existierende Phobie. Es handelt sich um die Angst davor, von Enten beobachtet zu werden. Es gibt eine ganze Reihe von Tieren, die bei Menschen Ängste auslösen können. In diesem Fall ist es weniger die Ente selbst, als die Möglichkeit, dass sie Menschen betrachten kann und dadurch sehr unangenehme Gefühle auslöst. Der Cartoonist Gary Larson hat die Anatidaephobie auf sehr amüsante Weise zu Papier gebracht. Für die Betroffenen ist sie jedoch alles andere als lächerlich, denn sie beeinträchtigt die Lebensqualität teilweise erheblich.

Wie entsteht eine Anatidaephobie?

Anatidaephobie gehört in die Gruppe der Tierphobien (Vogelphobie). Häufig hängt die Phobie mit unangenehmen Erinnerungen aus der Kindheit zusammen. Eine ausgewachsene Gans oder eine große Ente, die plötzlich auf ein kleines Kind zuläuft, kann erhebliche Angst auslösen. Das Kind erschrickt sich und wird künftig mit unangenehmen Gefühlen an das Ereignis zurückdenken. Die schlechte Erfahrung kann das seelische Gleichgewicht bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigen. Oft werden Tierphobien auch von engen Bezugspersonen übernommen. Springt die Mutter beim Anblick einer Maus auf den Stuhl und schreit, macht es das Kind automatisch nach, verinnerlicht die Angst und zeigt sie selbst in auffälliger Weise. Da sie erlernt ist, kann sie auch wieder abtrainiert werden.

Wie zeigt sich eine Anatidaephobie?

Wer unter einer Anatidaephobie leidet, hält sich kaum in der freien Natur auf, weil er stets befürchten muss, Enten zu begegnen. In seiner Vorstellung könnten überall Enten auftauchen. Die Erkrankung weist Parallelen zum Verfolgungswahn auf und hat damit Symptome, die einer Paranoia ähneln.

  • Begegnen die Betroffene Enten, schreien sie, zucken zusammen oder erstarren.
  • Bei starken Symptomen können sich Schweißausbrüche, Herzrasen und Übelkeit einstellen.
  • Es kann zu Panikattacken kommen.

Wie sollte die Umwelt auf den Phobiker reagieren?

Anatidaephobie klingt belustigend, doch sich über den Menschen mit einer Angststörung lustig zu machen, ist respektlos und verletzt die Gefühle der Betroffenen. Man muss wissen, dass es sich um eine psychische Erkrankung handelt, die mit einer heftigen Krise einhergehen kann. Auch wenn Anatidaephobie keine anerkannte Angststörung ist, sollten Angehörige sie ernst nehmen und nicht bagatellisieren.

Wie alle Phobien kann auch eine Anatidaephobie mit einer geeigneten Therapie behandelt werden. Es gehört ein wenig Fingerspitzengefühl dazu, das richtige Maß im Umgang mit dem Phobiker zu finden. Er sollte nicht in Watte gepackt und vor jedem vermeintlichen Risiko beschützt werden. Das verschlimmert die Phobie nur.

Anatidaephobie: Wann besteht Therapiebedarf?

Eine Phobie wie die Anatidaephobie wirkt auf Außenstehende völlig irrational. Sie kann verschiedene Ausprägungen haben. Beim einen kann bereits der Gedanke, von Enten beobachtet zu werden, eine Panikattacke auslösen, der andere fühlt sich bei der Vorstellung nur etwas unwohl. Ist der Alltag des Betroffenen stark eingeschränkt, traut er sich beispielsweise kaum ins Freie, ist eine Psychotherapie ratsam.

Die Therapie kann jedoch nur dann wirksam sein, wenn hoher Leidensdruck besteht und der Erkrankte seine Angst aus eigenen Stücken bekämpfen möchte. Wird er dagegen zu einer Behandlung gedrängt, kann diese nicht zum Erfolg führen. Er muss sich darüber im Klaren sein, dass er an einer Angststörung leidet, die man behandeln kann und sollte.

Anzeichen, die eine Behandlung sinnvoll machen:

  1. Der Erkrankte verlässt viele Wochen lang kaum das Haus.
  2. Tut er es doch, schaut er sich ständig ängstlich um.
  3. Lösen selbst Bilder aus Zeitungen und TV irrationale Ängste aus, besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.

In der Psychotherapie geht man Ursachen der Angstgedanken auf den Grund und löst sie schrittweise auf (Konfrontationstherapie). Dabei wird der Betroffene mit echten Tieren oder Bildern von ihnen konfrontiert. So gewöhnt er sich schrittweise an die Enten und verliert langsam seine Angst. Ein anderer therapeutischer Ansatz ist die kognitive Verhaltenstherapie. In der Therapie werden irrationale Denkmuster durch positive ersetzt, sodass die Ängste ebenfalls aufgelöst werden können. Eine Therapie dauert viele Wochen oder Monate. Eventuell ist auch eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll.

Anatidaephobie: Wie können sich Betroffene bei der Begegnung mit Enten selbst helfen?

Bei einer realen Begegnung mit Enten ist es am besten, den Platz umgehend zu verlassen. Dabei sind hektische Bewegungen zu vermeiden, denn sie könnten die Enten aufschrecken und die Angst vergrößern. Auch beruhigende Strategien helfen, die Angst zu reduzieren. Eine gute Atemtechnik unterstützt beim Entspannen. Erfahrungen mit Yoga oder autogenem Training kommen Betroffenen zugute. Positives Denken hilft, lockerer zu werden und sich von der Angst abzulenken. Wer positiv denkt, lenkt seine Gedanken auf schönere Dinge und gewinnt dadurch mehr Sicherheit. Wer sich überwinden kann, sollte die Enten füttern. Auf diese Weise lässt sich Angst ebenfalls reduzieren (Konfrontationstherapie).

Was ist „Brain Tapping“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Beim „Brain Tapping“ handelt es sich um eine neue Methode, die die kognitive Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern und gleichzeitig zu mehr mentaler Gesundheit führen soll. Das „Brain Tapping“ gewinnt daher vor allem in einer Zeit hoher Ansprüche an die eigene Leistungsfähigkeit zunehmende Bedeutung. Ganz konkret verwendet diese Methode spezielle Audiosignale, die mit visuellen Stimulationen gepaart werden. Auf diese Weise soll das Gehirn entspannt oder in einen extrem fokussierten Zustand versetzt werden. Möglich wird dies durch die Aktivierung bestimmter Gehirnwellenmuster.

„Brain Tapping“ steht im Verdacht, die eigene Denkleistung, den Nachtschlaf und das individuelle Stressempfinden deutlich zu verbessern. Es handelt sich daher um einen sogenannten „Biohacking-Trend“, der auf die Optimierung der eigenen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität abzielt.

Nicht jeder versteht das dahinterstehende Konzept jedoch vollumfänglich. Die neue Methode namens „Brain Tapping“ soll daher im nun folgenden Artikel einmal detailliert erklärt werden. Nebst einer umfassenden Begriffsdefinition sollen auch Merkmale und Anwendungsgebiete des „Brain Tappings“ genannt werden.

Begriffsdefinition von „Brain Tapping“

Der Begriff „Brain Tapping“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus dem Substantiv „brain“ (zu Deutsch: „Gehirn“) und dem Verb „to tap“ (zu Deutsch: „klopfen“ oder „abklopfen“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Brain Tapping“ daher in etwa mit „Gehirn abklopfen“ übersetzen.

Gemeint sind damit spezielle Gehirnwellenmuster, wie beispielsweise Alpha-, Beta- sowie Theta-Wellen, die durch das „Brain Tapping“ aktiviert werden. Dies fühlt sich für den Anwender des „Brain Tappings“ wie ein leichtes Klopfen auf dem Kopf an, wodurch der Name resultiert. Wichtig ist, dass jedoch nicht direkt das Gehirn mit dieser Methode bearbeitet wird, sondern die Reize (ob Audio- oder visuelle Reize) treffen zunächst auf den Kopf ein und werden dann via Resonanz an das Gehirn weitergegeben. Grundsätzlich klingt der Begriff „Brain Tapping“ zunächst eher geheimnisvoll und macht nicht zuletzt deswegen neugierig.

Herkunft und Bedeutung von „Brain Tapping“

„Brain Tapping“ ist keine Erfindung einer bestimmten Person. Auch lässt sich diese Methode auf kein genaues Jahr zurückverfolgen. Verschiedene Praktiken und Techniken, die dem „Brain Tapping“ ähneln, werden aber schon viele Jahre verwendet. Diesbezüglich befasst sich die Wissenschaft bereits seit Längerem mit mentaler Stimulation und Entspannung. Maßgebliche Inspiration für die Entwicklung von „Brain Tapping“ gab das Gebiet der Gehirnwellenforschung. Dabei wurde festgestellt, dass das menschliche Gehirn sehr unterschiedlich auf verschiedene Frequenzen reagiert. Wenig später folgte die Einbeziehung von Biofeedback, Neurofeedback und Binaural Beets, die als die Vorläufer des heutigen „Brain Tappings“ gelten. Da es sich bei dieser Methode um ein noch vergleichsweise junges Konzept handelt, bietet dieses interessante Erweiterungsmöglichkeiten und schlussendlich reichlich geistige Potenziale.

Merkmale und Funktionsweise von „Brain Tapping“

Beim „Brain Tapping“ werden mit speziellen Gerätschaften Audiosignale sowie visuelle Stimulationen erzeugt – dies kann beispielsweise durch eine VR-Brille geschehen oder per Kopfhörer und TV. Denkbar ist aber auch die Verwendung von mobilen Apps. Durch das Abspielen bestimmter Audiodateien mit ausgewähltem Muster an Audiowellen wird das Gehirn bewusst stimuliert. Dabei kann es sich zum Beispiel um Naturgeräusche oder isochrone Töne handeln. Durch die so erzeugte Schwingung im Kopf wird das Gehirn in einen Zustand der Entspannung, des Fokus und der Kreativität versetzt. Das „Brain Tapping“ weist zudem die folgenden Merkmale auf:

  • Wirkt extrem entspannend
  • Entführt Körper und Geist in eine andere Welt
  • Spricht verschiedenste Sinnesreize an
  • Kann einen Trance-ähnlichen Zustand verursachen
  • Lässt sich relativ unkompliziert umsetzen
  • Kann beliebig oft wiederholt werden
  • Bereits 15 bis 20 Minuten am Stück genügen für den typischen Effekt

Anwendungsgebiete für „Brain Tapping“

Die momentan im Trend liegende Methode des „Brain Tappings“ bietet eine Vielzahl an Anwendungsgebieten. Darunter die folgenden Bereiche:

  • „Brain Tapping“ verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit
  • „Brain Tapping“ reduziert Stress und wirkt entspannend
  • „Brain Tapping“ kann bei der Rehabilitation helfen

Die oben genannten Einsatzbereiche sollen in den nun folgenden Unterabschnitten noch etwas umfassender erklärt werden.

Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit

Durch die verschiedenen Wellenarten und die Stimulation großer Areale des Gehirns wird dieses in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt. In diesem dominieren Fokus und Kreativität, was nicht nur neue Bewusstseinserfahrungen ermöglicht, sondern die kognitive Leistungsfähigkeit steigert. Wird dies regelmäßig wiederholt, so kann „Brain Tapping“ die mentalen Kapazitäten nachhaltig erhöhen.

Stressreduktion und Entspannung

Indem die für die Verarbeitung von Emotionen und Stress zuständigen Areale des Gehirns in Schwingungen versetzt werden, wirkt „Brain Tapping“ zugleich entspannt und entkrampfend. Somit eignet sich diese Methode auch ideal zur individuellen Stressreduktion und Förderung von Resilienz.

Rehabilitation nach Erkrankungen oder Verletzungen

Die Schwingungen, die durch Alpha-, Beta- oder Theta-Wellen im Gehirn verursacht werden, wirken darüber hinaus heilend und stoffwechselfördernd. Auf diese Weise können – zum Beispiel durch einen Unfall – beschädigte Areale des Gehirns besser durchblutet, beziehungsweise regeneriert werden. „Brain Tapping“ findet daher mehr und mehr Beachtung auch in der Rehabilitation von Hirnverletzungen oder Hirnerkrankungen.

Kritiken am „Brain Tapping“

Trotz der großen Popularität, die das „Brain Tapping“ aktuell genießt, gibt es auch einige Kritiker. Bemängelt wird häufig die begrenze wissenschaftliche Evidenz dieser Methode. Gleichzeitig zweifeln Kritiker die Funktion und Wirksamkeit des „Brain Tappings“ an. Obwohl es Studien über die positiven Wirkungsweisen gibt, werden diese oftmals als reine Placebo-Effekte bezeichnet. Weiterhin besteht die Sorge, dass eine unsachgemäße oder übermäßige Nutzung des „Brain Tappings“ zu unerwünschten Nebenwirkungen führen könnten (die heute potenziell noch nicht erforscht sind). Zu guter Letzt wird noch kritisiert, dass mit dem „Brain Tapping“ auch eine gewisse Kommerzialisierung einhergeht, die sich im Verkauf von bestimmten Geräten, Zertifikaten und Serivce-Leistungen äußert.

Fazit zum Thema „Brain Tapping“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das „Brain Tapping“ eine neue Methode zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit, zur Stressreduktion sowie zur Behandlung von Hirnverletzungen und -erkrankungen darstellt. Bei dieser Methode wirken werden audio-visuelle Reize auf das Individuum ein und sorgen im Gehirn für das Entstehen bestimmter Wellen, die ihrerseits positive Effekte aufweisen. Das „Brain Tapping“ gilt als noch nicht komplett erforscht und weist daher zahlreiche Kritiker und Skeptiker auf.

Mit dem Begriff „Brain Tapping“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „ASMR“ und „White Noise“ verwandt. Bei „ASMR“ (oder auch: „Autonomous Sensory Meridian Response“) handelt es sich um eine angenehme, als sanftes Kribbeln wahrgenommene Empfindung, die durch bestimmte visuelle oder auditive Reize ausgelöst wird. Als „White Noise“ hingegen wird ein sanftes Hintergrundgeräusch bezeichnet, welches ebenfalls beruhigend wirkt.

Was ist „Mount Stupid“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Beim „Mount Stupid“ handelt es sich um ein Konzept aus der Psychologie, welches das Phänomen beschreibt, dass Menschen mit geringem Wissen oder Fähigkeiten die Tendenz aufweisen, sich zu überschätzen. Der „Mount Stupid“ stellt im Detail eine spezifische Phase des „Dunning-Kruger-Effekts“ dar. In dieser Phase der Unwissenheit und des übermäßigen Selbstbewusstseins ist dem Betroffenen gar nicht bewusst, dass dieser über einen Mangel von tiefgehendem Verständnis verfügt.

Der „Mount Stupid“-Effekt kann im gesellschaftlichen und sozialen Leben teilweise schwerwiegenden Folgen haben. Denn wer sich selbst fähiger und kompetenter einschätzt, als er wirklich ist, der läuft Gefahr, Fehler zu machen. Diese Fehler können – je nach Bereich – drastische Auswirkungen auf die Mitmenschen haben oder zu sozialen Problemen führen.

Zwar ist das Modell des „Dunning-Kruger-Effekts“ weitverbreitet, jedoch herrscht vor allem über die Phase „Mount Stupid“ vielerorts Unkenntnis. Die psychologischen Mechanismen und die potenziellen Auswirkungen sowie eine umfassende Begriffsdefinition von „Mount Stupid“ sollen daher einmal Gegenstand des nun folgenden Artikels sein.

Begriffsdefinition von „Mount Stupid“

Der Begriff „Mount Stupid“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Substantiv „mount“ (zu Deutsch: „Berg“ oder „Gipfel“) und dem Adjektiv „stupid“ (zu Deutsch: „dumm“ oder „unwissend“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Mount Stupid“ daher in etwa mit „Gipfel der Unwissenheit“ oder „Berg der Dummheit“ übersetzen.

Gemeint ist damit eine bestimmte Phase beim Erlernen einer neuen Fähigkeit, bei der sich Neulinge in ihrem Können oder Know-how oftmals fähiger einschätzen, als dies tatsächlich der Fall ist. Das Wort „mount“ lässt sich dahingehend interpretieren, dass in dieser Phase der Klimax der Unwissenheit erreicht wird. Ein Berg gilt als erhöhte Landschaftsform. „Stupid“ ist gleichzusetzen mit dem Mangel an Wissen oder Fähigkeiten.

Der Ausdruck „Mount Stupid“ ist daher stark negativ konnotiert und gilt vielerorts als Beleidigung. Dennoch ist anzumerken, dass früher oder später jeder diesem psychologischen Effekt unterliegt. Er gilt als reguläres Stadium beim Erlernen von neuen Dingen.

Thematische Einordnung von „Mount Stupid“

Die Phase des „Mount Stupid“ stellt eine der ersten Phasen des „Dunning-Kruger-Effekts“ dar und verweist auf eine psychologische und kognitive Verzerrung. Nachdem ein Neuling auf einem bestimmten Fachgebiet die erste – oftmals als sehr anstrengend empfundene – Phase beim Erlernen einer neuen Fähigkeit überwunden hat, fühlt sich dieser in der Regel gut und selbstbewusst. Dieses Selbstbewusstsein basiert auf dem Irrglauben, dass dieser soeben den schwierigsten Teil beim Erlernen der neuen Fähigkeit gemeistert hat und der Rest sich wie von selbst ergeben wird. Gleichzeitig herrscht der Irrglauben, dass bereits große Teile der Fähigkeit erlernt wurden und diese bereits bestens anwendbar ist. Beziehen kann sich der „Mount Stupid“ unter anderem auf die folgenden Dinge:

  • Das Erlernen einer neuen Sprache
  • Das Erlernen einer neuen Fähigkeit
  • Das Betreiben einer neuen Sportart
  • Die Ausübung eines neuen Berufs
  • Der Neustart in einem neuen Land oder einer neuen Region
  • Der Start eines neuen Projekts

Der „Mount Stupid“ im Detail

Der „Mount Stupid“ macht sich vor allem durch Selbstüberschätzung, übermäßiges Selbstvertrauen und Unbelehrbarkeit bemerkbar. Individuen, die dem „Mount Stupid“-Effekt unterliegen, sind oftmals keine guten Schüler beim Erlernen einer neuen Fähigkeit. Der „Mount Stupid“ wirkt sich entsprechend nachteilig auf den weiteren Erfolg beim Erlernen, als auch auf das Umfeld des Betroffenen aus. Der „Mount Stupid“ stellt jedoch nur eine recht kurze Phase dar. Nachdem der Betroffene sich über seine tatsächlichen Fähigkeiten bewusst wird, tritt normalerweise ein Umdenken ein.

Wann kommt es verstärkt zum „Mount Stupid“?

Es gibt einige Fälle, in denen das Auftreten des „Mount Stupid“ begünstigt wird. Dabei handelt es sich um die folgenden Umstände:

  • Mangelnde (Praxis)Erfahrung
  • Leichter Zugang zu oberflächlichem Wissen
  • Fehlendes Feedback von der eigenen Umwelt
  • Soziale Bestätigung durch die eigene Umwelt (das Fähigkeiten bereits sehr gut sind)
  • Selbstüberzeugung
  • Selbsttäuschung
  • Arroganz und überzogenes Selbstbewusstsein (auch Narzissmus)
  • Sturheit

Welche Auswirkungen hat der „Mount Stupid“

Die Auswirkungen des „Mount Stupid“ können mitunter vielfältig sein und sind oft von negativer Natur. Die Hauptkonsequenzen sind Fehlentscheidungen, die auf Basis von mangelndem Wissen oder fehlenden Erfahrungen getroffen werden. Weiterhin kann eine ineffiziente Arbeitsweise die Folge sein. Die Unfähigkeit, die Grenzen des eigenen Wissens anzuerkennen, kann außerdem zum Stillstand in puncto persönliche Entwicklung führen. Gleichzeitig lässt die Bereitschaft nach, sich weiterzuentwickeln. Der „Mount Stupid“ führt darüber hinaus zu sozialen Problemen, wenn diese Unfähigkeit anderen auffällt.

Wie kann der „Mount Stupid“ bestmöglich überwunden werden?

Zur Überwindung des „Mount Stupid“ haben sich eine Reihe praktischer Ansätze und Strategien bewährt:

  • Selbstreflexion und Selbsteinschätzung (denn eine kritische Selbsteinschätzung kann dazu dienen, die eigenen Fähigkeiten realistischer einzuschätzen)
  • Aktives Zuhören (eine offene Kommunikation kann zum konstruktiven Austausch führen und das Lernen fördern)
  • Kontinuierliche Weiterbildung (die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Kenntnisse zu erwerben, ist ein wesentlicher Faktor zur Überwindung des „Mount Stupid“)
  • Demut und Bescheidenheit (tugendhafte Haltungen gegenüber neuem Wissen oder neuen Fähigkeiten können ebenfalls sehr hilfreich sein)

Kritische Betrachtung des „Mount Stupids“

Obwohl der „Mount Stupid“ eine vergleichsweise gut erforschte Phase des „Dunning-Kruger-Effekts“ ist, wird diese dennoch von vielen Seiten kritisiert. Argumentiert wird vor allem, dass beim „Mount Stupid“ der Fokus zu stark auf den individuellen Fehlern des Einzelnen liegt und weniger auf den umgebenden, sozialen und kulturellen Strukturen. Während Fehler in einigen Systemen erlaubt und auch erwünscht sind, so werden diese in anderen Systemen scharf kritisiert, beziehungsweise geahndet. Zudem wird verkannt, dass der „Mount Stupid“ nicht immer die Schuld des Betroffenen ist, beziehungsweise sich dieser oftmals nicht selbst von diesem wegbewegen kann. Der „Mount Stupid“ wird von Kritikern daher als theoretisches Konzept angesehen, bei dem das Wissen um dessen bloße Existenz aber keinen nennenswerten Mehrwert brächte.

Fazit zum Thema „Mount Stupid“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der „Mount Stupid“ ein psychologischer Effekt kognitiver Verzerrungen ist, der Teil des berühmten „Dunning-Kruger-Effekt“ ist. Betroffene des „Mount Stupids“ unterliegen der Illusion, dass die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse beim Erlernen von Neuem weit über den tatsächlichen Werten liegen. Das kann zu Fehlentscheidungen und einem eingeschränkten, weiteren Wachstum führen.

Der Begriff „Mount Stupid“ ist in diesem Kontext mit den Verhaltenstheorien „Impostor-Syndrom“, „Valley of Despair“ und „Confidence Gap“ verwandt. Während die Begriffe „Valley of Despair“ und „Confidence Gap“ andere Phasen des „Dunning-Kruger-Effekts“ darstellen, so verweist das „Impostor-Syndrom“ auf die Vorstellung, ein Betrüger zu sein und keine Fähigkeiten zu besitzen, auch wenn beides nicht der Fall ist.

Was ist ein „Cognitive Failure“? Erklärung, Bedeutung, Definition


In der modernen Welt ist der Mensch beständig mit komplexen Aufgaben sowie einem relativen Informationsüberfluss konfrontiert. Nicht immer ist es um die kognitiven Fähigkeiten bestens bestellt. Und diese werden zur Bewältigung des heutigen Alltags- und Berufslebens von immer größerer Bedeutung. Kognitive Fähigkeiten beziehen sich auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Sie umfassen die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen sowie Informationen zu speichern, zu verarbeiten und abzurufen.

Ein „Cognitive Failure“ stellt gewissermaßen eine Entgleisung dieser Funktion des Gehirns dar. Denn dieser beschreibt einen geistigen Ausfall, bei dem die mentale Leistung kurz- oder längerfristig außer Kraft gesetzt sein kann. Dies kann aufgrund einer Erkrankung, aber auch aufgrund von zahlreichen, weiteren Gründen der Fall sein. „Cognitive Failures“ begegnen uns im Alltag relativ oft, wobei die Auswirkungen in verschiedenen Situationen stark variieren können.

Der nun folgende Artikel beschäftigt sich daher einmal mit der Begriffsdefinition des Wortes „Cognitive Failure“ und welche Merkmale und Ursachen dieser haben kann. Darüber hinaus sollen Arten und Ausprägungen und potenzielle Gegenmaßnahmen für den „Cognitive Failure“ aufgezeigt werden.

Begriffsdefinition von „Cognitive Failure“

Das Wort „Cognitive Failure“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Adjektiv „cognitive“ (zu Deutsch: „kognitiv“, „mental“ oder „geistig“) und dem Substantiv „failure“ (zu Deutsch: „Fehler“, „Fehlverhalten“ oder „Ausfall“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Cognitive Failure“ daher mit „geistiger Ausfall“ oder „kognitives Fehlverhalten“ übersetzen.

Gemeint ist damit die Fähigkeit eines Menschen, bestimmte Situationen falsch einzuschätzen oder nicht in der Lage zu sein, kognitiv anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen. Gleichzeitig kann das Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis beeinträchtigt sein.

Für gewöhnlich beschreibt ein „Cognitive Failure“ eine kurzzeitige Fehlfunktion unserer mentalen Kapazitäten, jedoch kann dieser auch im Rahmen einer Grunderkrankung oder Behinderung vorkommen. Das Wort selbst ist stark negativ konnotiert.

Arten und Ausprägungen des „Cognitive Failure“

Ein „Cognitive Failure“ kann sich auf verschiedene Arten und Weisen bemerkbar. Darunter vor allem in Form mentaler Defizite, wie beispielsweise Gedächtnisverlust oder durch eine langsame Informationsverarbeitung. Indirekt kann der „Cognitive Failure“ aber auch zu schädlichen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel zu Unaufmerksamkeit und Konzentrationsproblemen, führen. Eine zögerliche Entscheidungsfindung kann hier ebenso als negativer Effekt eines „Cognitive Failure“ genannt werden. In den folgenden Unterabschnitten soll detaillierter auf die eben genannten Arten und Ausprägungen eines „Cognitive Failure“ eingegangen werden.

Vergesslichkeit und Gedächtnisversagen

Unter dem Einfluss des „Cognitive Failure“ können wichtige Informationen oder Erfahrungen sowie Kenntnisse über alltägliche Aufgaben kurzerhand nicht zur Verfügung stehen. Grund dafür ist, dass Informationen nicht aus dem Gedächtnis abgerufen werden können. Das Gedächtnisversagen kann mitunter schwerwiegende Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation haben. Gleichzeitig sorgen „Cognitive Failures“ bei Betroffenen vor allem für Frustration, Effizienzverlust und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Fehlern.

Langsame Informationsverarbeitung

Die langsame Verarbeitung von Informationen ist ein weiteres Hauptmerkmal des „Cognitive Failure“. Dies kann vor allem dann auftreten, wenn der betroffene gleichzeitig unter Zeitdruck und/oder Stress steht und sich gleichzeitig einer überfordernden Informationsflut gegenüberstehend sieht. Dies verlangsamt die Reaktionszeit und kann ein allgemeines Gefühl der Überforderung einleiten. Mit dem Herabsinken der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit sinken auch hier die eigene Produktivität und Effizienz. Das wirkt sich negativ auf das private und berufliche Umfeld aus.

Unaufmerksamkeit und Konzentrationsprobleme

Reizüberflutung und ständige Ablenkungen können ebenso dazu führen, dass der Betroffene einen „Cognitive Failure“ erleidet. Da sich der mentale Fokus so auf viele verschiedene Dinge gleichzeitig zerstreut, kann so für keine der angepeilten Tätigkeiten genügend Denkleistung aufgebracht werden – es entsteht eine mentale Blockade, die den Geist paralysiert. Anstatt aufmerksam zuhören zu können, so fällt es dem Betroffenen plötzlich unfassbar schwer, einer Unterhaltung zu folgen.

Zögerliche Entscheidungsfindung

Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit sowie eine langsame Informationsverarbeitung führen fast zwangsläufig auch zu einer zögerlichen Entscheidungsfindung. Diese kann sich vor allem in Situationen negativ auswirken, in denen ein schnelles Handeln erforderlich ist – zum Beispiel beim Autofahren.

Gefahren eines „Cognitive Failure“

Ein „Cognitive Failure“ sollte nie unterschätzt werden und weist folgende Gefahren auf:

  • Erhöhte Fehleranfälligkeit (bei Tätigkeiten, wichtigen Aufgaben oder Entscheidungen)
  • Beeinträchtigte Leistungsfähigkeit (bei mentalen Aufgaben)
  • Große Sicherheitsrisiken (zum Beispiel im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz oder im Haushalt)
  • Zwischenmenschliche Kommunikation schlechter (Vergesslichkeit und Unaufmerksamkeit können soziale Interaktionen schwieriger machen)
  • Stress und Frustration (aufgrund von wahrgenommenen „Cognitive Failures“)
  • Geringere Lebensqualität (da „Cognitive Failures“ den Alltag und das berufliche Leben schwieriger machen)

Ursachen des „Cognitive Failure“

Die Gründe für einen „Cognitive Failure“ sind bis heute nicht genau erforscht und können von Individuum zu Individuum variieren. Häufig können jedoch eine kognitive Überlastung sowie Informationsüberflutung dafür sorgen. Auch „Multitasking“, Schlafmangel sowie chronische Erschöpfung können früher oder später in einem „Cognitive Failure“ enden. Speziell bei der Unaufmerksamkeit und Problemen mit dem Gedächtnis können aber auch Grunderkrankungen, wie beispielsweise ADHS dahinterstecken. Stress und Angstzustände sind weitere Ursachen dafür, dass die kognitive Leistungsfähigkeit kurz- oder langfristig heruntergesetzt ist.

Bewältigungsstrategien für einen „Cognitive Failure“

Mittlerweile gibt es eine Fülle an wirksamen Bewältigungsstrategien für den „Cognitive Failure“. Als besonders effektiv haben sich zum Beispiel Achtsamkeitsübungen erwiesen, die die Fähigkeit verbessern, im aktuellen Moment präsenter zu sein und Ablenkungen nicht zuzulassen. Weiterhin können Priorisierung, regelmäßige Erholungspausen sowie mehr Schlaf und eine bessere Ernährung häufig Abhilfe schaffen.

Sind Grunderkrankungen die Ursache von regelmäßigen „Cognitive Failures“, dann sollte hingegen dringend ein entsprechender Facharzt konsultiert werden. Insgesamt sind „Cognitive Failures“ gut behandelbar und oftmals auch nur vorübergehend. Als hilfreich erweist sich bei der Bewältigung des „Cognitive Failures“ vor allem, die individuellen Ursachen ausfindig zu machen und diese dann zu bekämpfen.

Fazit zum Thema „Cognitive Failure“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich beim „Cognitive Failure“ um ein vergleichsweises häufiges Phänomen handelt, bei dem die individuelle Denkleistung kurz- oder langfristig heruntergesetzt sein kann. Vergesslichkeit, eine verlangsamte Informationsverarbeitung, Konzentrationsprobleme und eine zögerliche Entscheidungsfindung gelten als die Hauptmerkmale eines „Cognitive Failures“. Häufig sind Stress, Schlafmangel sowie kognitive Überforderung oder potenzielle Grunderkrankungen die Ursachen für den „Cognitive Failure“.

Mit dem Begriff „Cognitive Failure“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „kognitive Überlastung“, „kognitive Beeinträchtigung“ sowie „mentaler Overload“ verwandt. Während die „kognitive Überlastung“ eher auf die Übersteigung der geistigen Fähigkeiten hindeutet, meint die „kognitive Beeinträchtigung“, wie auch der „Cognitive Failure“, eher die Folgen einer Überlastung. „Mentaler Overload“ kann als alternative Bezeichnung für die „kognitive Überlastung“ genannt werden.

Was ist Ostracismus? Erklärung, Bedeutung, Definition


Werden einzelne Personen oder Gruppen durch andere Menschen gezielt ausgeschlossen, spricht man von Ostracismus. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und wird in der Psychologie verwendet. Er wird mit Ächtung übersetzt.

Herkunft des Begriffes „Ostracismus“

Im Athen der Antike war es üblich, zu mächtige Bürger von politischen Entscheidungen fernzuhalten oder sie aus dem politischen Leben der Stadt zu entfernen, indem man das Scherbengericht einberief. Das Wort leitet sich von Ostracon (Tonscherbe) ab, die als Stimmzettel diente. Wer eine bestimmte Anzahl Scherben erhalten hatte, wurde verbannt und hatte fortan keine Stimme mehr.

Ausgrenzung anderer findet in jeder Gesellschaft, in jeder Population und Altersgruppe statt. Selbst bei Naturvölkern ist das Verhalten zu finden. Ostracismus kommt in der Regel bei Gruppen mit starkem Gemeinschaftsgefühl und hoher Verbundenheit vor. Das psychologische Phänomen dient dazu, die Zusammengehörigkeit der Gruppe zu stärken, Feinde abzuhalten und die eigene Effizienz zu steigern.

Ostracismus: psychischen Folgen der Ausgrenzung

Wer Ostracismus erlebt, befindet sich in einem psychologisch schwierigen Zustand und in Gefahr, zu vereinsamen. Ostracismus ist eine schwere Form der Zurückweisung und kann, anders als eine verbale Zurückweisung oder eine körperliche Auseinandersetzung, gravierende psychische Folgen haben. Denn der Betreffende weiß nicht, aus welchem Grund ihm die Beachtung entzogen wurde. Er muss also mit der Uneindeutigkeit umgehen. Die soziale Zurückweisung ist ein Erkrankungsrisiko von erheblichen Ausmaß und wurde bisher in der Medizin nur wenig beachtet. Besonders betroffen sind Menschen mit schwachen Bindungsmustern. Sie reagieren äußerst empfindlich auf die Zurückweisung.

Wie findet Ostracismus statt

Die soziale Ausgrenzung geschieht auch verschiedene Arten: Andere vermeiden zum Beispiel den Blickkontakt, geben keine Antworten auf Fragen oder behandeln die Person einfach wie Luft. Die Erfahrung schwächt das Selbstwertgefühl.

Die psychische Gesundheit eines Menschen hängt wesentlich davon ab, ob er von anderen Personen seiner sozialen Gruppe wahrgenommen wird und wie er mit ihnen kommuniziert. Sobald die unangepasste Person aus der Gruppe ausgeschlossen wird, fühlen sich die anderen wieder stärker zugehörig und können effizienter agieren, Der Ausgeschlossene aber wird eines fundamentalen menschlichen Bedürfnisses beraubt. Denn die psychische Gesundheit von Menschen hängt stark von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ab.

Ostracismus wirkt sich auch auf die emotionalen Fähigkeiten aus. Die Konsequenzen können so schlimm sein wie seelische Folter und lassen den Betreffenden in großer Schutzlosigkeit zurück. Die Mmacht ihn zum leichten Opfer für Feinde.

Kann man Ostracismus messen?

Eine Messmethode wurde vom amerikanischen Psychologen Kippling D. Williams nach eigener Ausgrenzungserfahrung entwickelt. Die Idee dahinter nennt sich Cyberball.

Bei einem Parkbesuch wurde er am Rücken von einer Frisbee-Scheibe getroffen und spielte sie zu den Männern zurück, die sie geworfen hatten. Sie spielten ihm die Frisbee-Scheibe wieder zu und machten Williams damit zum Mitspieler. Doch nach kurzer Zeit spielten sie nur noch untereinander und beachteten ihn nicht mehr. Das negative Erlebnis des Ausgestoßenwerdens machte Williams sehr niedergeschlagen und wütend zugleich. In der Folge programmierte Williams das Spiel Cyberball (2000), um mehr über das Phänomen der Ausgrenzung zu erfahren.
Beim Spiel Cyberball wird eine Versuchsperson im Glauben gelassen, mittels Experiment das mentale Vorstellungsvermögen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit (bei Erfüllung einer Aufgabe) zu untersuchen.

Die Versuchsperson sollte mit zwei anderen Personen im Internet so realistisch wie möglich Ball spielen. Die Gegner waren jedoch keine echten Menschen, sondern wurden vom Computer gesteuert. Bis zur Hälfte lief das Spiel ohne Störung ab. Doch dann geschah genau das Gleiche, was Williams auch bei seiner Frisbee-Erfahrung im Park erlebt hatte:

Die Versuchsperson bekam keinen Ball mehr zugeworfen und wurde behandelt, als gäbe es sie nicht. Nach ein paar Minuten unterbrach Williams das Spiel und fragte die Versuchsperson nach ihren Gefühlen. Die Reaktion war mit seiner identisch: Sie fühlte sich traurig und zugleich wütend. Williams definierte die Reaktion aus Wut und Trauer als eine Art Frühwarnsystem, das dem Betreffenden signalisiert, dass er in größter Gefahr schwebt.

Die Gefühle setzen bereits beim Erkennen der Situation ein. So ist es der Person noch möglich, zu reagieren, etwa, indem sie ihr Verhalten ändert und sich eventuell einer anderen Gruppe anschließt. Das Frühwarnsystem hat also die Funktion, die Situation zu reflektieren. So kann die ausgeschlossene Person auch erkennen, ob es sich womöglich nur um ein Missverständnis handelt.

Was macht Ostracismus so gefährlich?

Ein wesentliches Merkmal des Ostracismus ist die fehlende Erklärung für das Verhalten, Dadurch besteht die Gefahr, dass sich der Ausgeschlossene selbst Verhaltensweisen zuschreibt, die gar nicht auf ihn zutreffen. Das schwächt sein Selbstwertgefühl erheblich. Er befindet sich sogar in einer Situation des Kontrollverlustes. Da er ignoriert wird, kann er sich nicht gegen die ausgrenzenden Personen wehren. Er fühlt sich, als sei er unsichtbar. Die ganze Existenz der betroffenen Person kann bedroht sein. Sie zeigt negative Emotionen wie Angst und Traurigkeit, doch die positiven Affekte nehmen deutlich ab.

Ausgeschlossen werden verändert Menschen

Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Kontrolle und möchte ein sinnvolles, für andere Menschen bedeutsames Leben leben. Um die Kontrolle wieder zurückzuerlangen, reagieren betroffene Menschen nicht selten aggressiv und unsozial. Besonders ausgeprägt ist die Aggression bei Menschen, die Ostritcismus sehr lange aushalten mussten. Da ihre Grundbedürfnisse bedroht sind, werden sie immer verzweifelter und hilfloser, zeigen große Ängste und schlechte Leistungen. Am Ende dieser Phase erleben sie die völlige Resignation.

Warum trinken Italiener Cappuccino nur Vormittags? Erklärung, Gründe


Italien gilt in Europa und der Welt als Land mit einer besonders reichhaltigen Kaffeekultur. Zwischen Alpen und Sizilien wird soviel Kaffee getrunken, wie sonst nirgends auf der Welt. Der „Cappuccino“ gilt als eine der beliebtesten Kaffeegetränke in Bella Italia. Dennoch ranken sich um dieses köstliche Kaffeegetränk zahlreiche Mythen und Traditionen. Dem Cappuccino wird nämlich beispielsweise vorausgesagt, dass dieser ausschließlich vormittags getrunken wird – zumindest in Italien. Während der Cappuccino in allen übrigen Teilen der Welt nahezu ganztags genossen wird.

Diese typisch italienische Tradition stammt nicht von ungefähr. Da diese hierzulande nahezu unbekannt ist und nur Touristen immer wieder von der Tradition, seinen Cappuccino nur vormittags zu trinken, mitbekommen, soll diese im folgenden Artikel einmal ausführlich erklärt werden. Dabei soll unter anderem auf historische Hintergründe und Einflüsse sowie auf die Auswirkungen der Globalisierung auf den Konsum von Cappuccino eingegangen werden.

Definition und Zubereitung von „Cappuccino“

Das Wort „Cappuccino“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt soviel wie „kleine Kapuze“. Gemeint ist damit die Optik eines Cappuccinos, der sich optisch stark an den damaligen Kapuzinermönchen und ihren braunen Gewändern orientiert. Ein „Cappuccino“ besteht im Wesentlichen aus Kaffee und Milch, die in den frisch gebrühten Kaffee gegossen wird. Anschließend wird dem Getränk noch ein Häubchen aus Milchschaum aufgesetzt, sodass sich der „Cappuccino“ vom regulären Milchkaffee unterscheidet.

Für die Zubereitung von „Cappuccino“ werden in der Regel hochwertige Kaffeebohnen verwendet, die von einer Kaffeemaschine zusammen mit stillem Wasser oder Leitungswasser zu Kaffee verarbeitet werden. Für die Milch wird fettreiche Vollmilch verwendet, die zunächst gebrüht und anschließend zu Schaum aufgeschlagen wird. Die noch heiße Milch wird dann dem Kaffee hinzugefügt – der fettreiche Milchschaum dient als Topping.

Serviert wird ein „Cappuccino“ meist in durchsichtigen Gläsern mit einem Henkel oder ohne Henkel. Auf diese Weise kann der Konsument die typisch kaffeebraune Farbe und das milchweiße Häubchen des Getränks erkennen.

Historische und kulturelle Hintergründe

Die italienische Kaffeekultur besitzt eine einzigartige Tradition, die sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte entwickelte. Traditionell gilt das Frühstück in Italien als kleine Mahlzeit, die oftmals nur aus einem kleinen Snack oder einem Getränk besteht. Da das gesellschaftliche Leben in Italien üblicherweise spät beginnt, bleibt morgens nicht viel Zeit für die Zubereitung, beziehungsweise für den Genuss einer vollwertigen Mahlzeit. Vielmehr legen Italiener Wert auf eine üppige Mittags- sowie Abendmahlzeit. Eigens für diesen Umstand entwickelten die Italiener im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte energiereiche und gleichzeitig belebende Getränke (zum Beispiel in Form des Kaffees), das Frühstück und Getränk in einem darstellt. Zudem ist der Cappuccino an sich preisgünstig und unkompliziert zuzubereiten.

Geschmack, Gesundheit und Tradition

In Italien hält sich hartnäckig die Tradition, dass der Cappuccino nur morgens oder maximal vormittags getrunken wird. Für den Italiener gibt es hierfür gleich eine ganze Reihe an Gründen:

  • Cappuccinos gelten in Italien als Frühstücksgetränk
  • Cappuccinos sind fett- und kalorienreich
  • Einflüsse des italienischen Klimas

In den nun folgenden Unterabschnitten sollen die eben genannten Gründe noch detaillierter aufgezeigt werden.

Cappuccinos gelten in Italien als Frühstücksgetränk

Energiereich, belebend und lecker – so wird der Cappuccino in Italien empfunden. Deswegen eignet sich dieser hervorragend als kleine, aber nährstoffreiche, erste Mahlzeit des Tages. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffee ist der Cappuccino etwas sättigender und leichter zu verdauen und wird in Italien daher vor allem morgens sehr geschätzt. Teilweise wird dieser noch mit etwas Gebäck oder Ciabatta-Brot ergänzt und fertig ist die typisch italienische Frühstücksmahlzeit.

Cappuccinos sind fett- und kalorienreich

Aufgrund ihres sehr hohen Vollmilchgehalts gelten Cappuccinos als fett- und kalorienreich. Eine kleine Tasse Cappuccino (200 Milliliter) liefert im Schnitt rund 90 Kalorien und damit deutlich mehr als ein herkömmlicher, schwarzer Kaffee, mit 4 Kalorien auf die gleiche Menge. Die cremige Textur und der reichhaltige Geschmack sorgen aber dann dafür, dass der Cappuccino in Italien morgens und vormittags so beliebt ist.

Einflüsse des italienischen Klimas

Das heiße, mediterrane Klima in weiten Teilen Italiens ist ein weiterer Grund dafür, weshalb Cappuccino morgens und vormittags so beliebt ist. Speziell in den heißen Sommermonaten verzichten Italiener auf ein üppiges Frühstück und bevorzugen einen leichtverdaulichen Cappuccino. Dieser kann ebenso kalt getrunken werden. In Kombination mit dem warmen Klima wird tagsüber prinzipiell weniger gegessen, als beispielsweise in den kühleren Abendstunden. Hier eignet sich der Cappuccino als leichter und belebender Snack für zwischendurch.

Welche Auswirkungen haben die Globalisierung auf den Cappuccino-Konsum der Italiener?

Die zunehmende Globalisierung hat natürlich auch Einfluss auf den Kaffeekonsum der Italiener. So haben sich die Präferenzen in Bezug auf den Kaffeekonsum der Italiener in den vergangenen Jahren teilweise stark verändert. So wird der Cappuccino mittlerweile nicht mehr ausschließlich morgens, sondern vereinzelt auch nachmittags getrunken. Der Cappuccino selbst wird aber zunehmend auch von alternativen Kaffeearten ersetzt. Das Aufkommen von internationalen Kaffeeketten, wie beispielsweise Starbucks, hat die italienische Kaffeekultur in den letzten Jahren stark beeinflusst. Der Trend geht in Italien morgens immer mehr in Richtung Frappé oder Eiskaffee und damit weg vom klassischen Cappuccino.

Kritische Betrachtung in puncto Cappuccino ausschließlich vormittags trinken

Kritiker bemängeln an der langgehegten Tradition, dass Cappuccino in Italien nur vormittags getrunken wird, vor allem, dass dies letztlich eine Frage der individuellen Vorlieben sei. Zumal gibt es keine wissenschaftliche Grundlage, die den Konsum von Cappuccino ausschließlich vormittags empfiehlt. Viele sehen in der Tradition zudem ein Relikt der Vergangenheit, da sich die italienische Kaffeekultur durch das Aufkommen internationaler Kaffeeketten ohnehin in einem Wandel befindet. Somit bemängeln Kritiker an Verfechtern dieser Tradition, dass diese nicht offen genug für Praktiken und Traditionen von außerhalb Italiens sind, was den Kaffeegenuss betrifft.

Fazit zum Thema „Cappuccino vormittags trinken“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der ausschließliche Konsum von Cappuccino morgens oder vormittags eine typisch italienische Tradition darstellt. Dieser wird aber zunehmend durch internationale Einflüsse verwässert. Die ursprüngliche Idee dahinter ist, dass der Cappuccino eine leichte und dennoch leckere und belebende Frühstücksmahlzeit darstellen kann.

Mit der Tradition um den Cappuccino sind im internationalen Vergleich beispielsweise die britische „Teatime“ oder die schwedische „Fika“ bekannt, bei denen es sich um typische Nebenmahlzeiten des jeweiligen Landes handelt. In Deutschland könnte als Pendant hierfür das „Vesper“ dienen, welches im Bundesland Sachsen zum Beispiel typischerweise zwischen 15 und 17 Uhr eingenommen wird.

Was ist finanzielle Gewalt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Wer finanzielle Gewalt ausübt, nutzt seine ökonomische Überlegenheit zu seinen Gunsten aus und setzt sie als Machtmittel ein. Finanzielle Gewalt heißt beispielsweise, dem Partner bzw. der Partnerin zu wenig finanzielle Mittel für den Lebensunterhalt bereitzustellen, eine ökonomische Abhängigkeit herzustellen oder diese aufrechtzuerhalten.

Finanzielle Gewalt bedeutet Missbrauch von Abhängigkeit

Sehr häufig üben Männer finanzielle Gewalt gegenüber ihren Partnerinnen aus und unterdrücken sie damit. Denn werden Frauen in ihrer finanziellen Freiheit beschränkt, bedeutet das eine Beschränkung ihrer Autonomie und ihrer Rechte. Das geschieht in der Partnerschaft, aber noch häufiger bei Trennung oder Scheidung.

Für Ex-Partner ist die Verweigerung von Geld eine beliebte Möglichkeit, Macht auszuüben. Das geschieht sowohl bei Frauen, die finanziell unabhängig sind, als auch bei solchen, die auf Unterhalt des ehemaligen Partners angewiesen sind. Nicht selten finden Männer, die finanzielle Gewalt ausüben, Unterstützung durch rechtliche Instanzen, aber auch durch Geldinstitute oder Anwälte.

Es gibt viele Formen finanzieller Gewalt

Immer dann, wenn ein finanzielles Machtgefälle (ohne die Zustimmung des Partners) in einer Beziehung hergestellt wird, kann man von finanzieller Gewalt sprechen. Gewalt, die durch die Verweigerung von Geld ausgeübt wird, ist, anders als körperliche Gewalt, nicht nach außen sichtbar, doch sie macht sich mit gravierenden Folgen bemerkbar.

Finanzielle Gewalt erniedrigt und schwächt das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Die geraten sehr leicht in Existenznot, können ihre Bedürfnisse nur noch beschränkt ausleben und werden häufig diskriminiert. Am stärksten betroffen sind alleinerziehende Mütter, die vom Unterhalt des Ex-Partners abhängig sind. Die ehemaligen Partner nutzen die finanzielle Abhängigkeit der Frauen aus und manipulieren beispielsweise ihre Einkünfte, um die Höhe der Unterhaltszahlungen zu reduzieren. Auch die Unkenntnis darüber, wie viel der Ehemann eigentlich verdient, ist eine Form von finanzieller Gewalt.

Finanzielle Gewalt gegenüber Frauen ist gesellschaftlich akzeptiert

Weil es in vielen Partnerschaften die Norm ist, dass Männer über die Finanzen bestimmen, nehmen Frauen gar nicht wahr, dass ihnen eine Form von Gewalt angetan wird. Auch ist die Gesetzeslage in Deutschland zu diesem Thema dürftig. In der Sozialgesetzgebung findet sich nirgendwo ein Passus, der explizit auf das Thema finanzielle Gewalt eingeht. Die Situation wird dadurch zementiert, dass „man nicht über Geld spricht.“

Das Thema ist mit Scham verbunden. In vielen außereuropäischen Ländern leben Männer eine deutlich stärkere Form finanzieller Gewalt gegenüber ihren Frauen aus. Je nach Kulturkreis und Erziehung ist es dort gang und gäbe, dass die Frau kein eigenes Konto hat oder wird der Zugriff auf das gemeinsame Konto verweigert wird. Auch ihre Arbeitskraft im Familienunternehmen nicht oder nur sehr gering zu entlohnen, ist eine Form ökonomischer Gewalt. Denn auch hier geht es um eine ungleiche Verteilung der Macht.

Wie kommen Frauen aus der Negativspirale heraus?

Obwohl finanzielle Gewalt verbreitet ist, ist sie in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Doch Schweigen über Geldthemen macht es denjenigen, die Macht ausüben wollen, noch leichter. Vielfach schaffen konservative Rollenmuster erst Machtgefälle. In Deutschland herrscht in Beziehungen immer noch das „1-Verdiener-Lebensmodell“ vor.

Vereinfacht gesagt bedeutet das: Der Mann bringt das Geld nachhause, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt und geht höchstens halbtags einer bezahlten Tätigkeit nach. Damit ist sie auf das finanzielle Wohlwollen des Partners angewiesen und reduziert ihre Karrierechancen erheblich. Die Steuergesetzgebung unterstützt dieses Modell, das die Machtverhältnisse zuungunsten der Frau beeinflusst. Doch spätestens bei der Scheidung steht sie mit geringen finanziellen Mitteln da und hat darüber hinaus kaum Rentenpunkte erwirtschaftet. Die Altersarmut ist vorprogrammiert.

Der erste Schritt, um aus der Negativspirale herauszukommen, ist die Aneignung von Finanzwissen. Je mehr sie über das Thema Geld weiß, desto besser kann sie sich schützen und Eigeninitiative entwickeln, um die Abhängigkeit hinter sich zu lassen. Danach ist es wichtig, auf Teilzeit-, Neben- und Minijobs zu verzichten und sich eine adäquat bezahlte Vollzeit-Arbeitsstelle zu suchen. Das macht nicht nur finanziell frei, sondern auch selbstbewusst.

Was ist der Lake-Wobegon-Effekt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Lake Wobegon ist eine Fantasiestadt des Schriftstellers Garrison Keillor. Sie liegt im mittleren Westen der USA und zeichnet sich dadurch aus, dass hier scheinbar alles perfekt ist. In den Augen der Bewohner gibt es in der Stadt nur starke Frauen, sehr attraktive Männer und hochbegabte Kinder. Die Situation ist unrealistisch übertrieben, hat aber einiges mit der menschlichen Natur gemeinsam. Die Psychologie bedient sich des Namens Lake Wobegon, wenn sie vom Phänomen der Selbstüberschätzung bzw. der selbstwertdienlichen Verzerrung spricht. Sie nennt es Lake-Wobegon-Effekt.

Wie äußert sich der Lake-Wobegon-Effekt?

Man spricht vom Lake-Wobegon-Effekt sprechen, wenn ein einzelner Mensch oder die Mehrheit der Menschen in einem Land bestimmte persönliche Fähigkeiten für überdurchschnittlich gut halten. Die Fähigkeiten können alle Lebensbereiche betreffen, beispielsweise das Autofahren, aber auch die medizinische Gesundheitsvorsorge oder das Verhalten am Arbeitsplatz. Die Verzerrung dient dazu, den eigenen Selbstwert zu erhöhen. Männer neigen stärker zum Lake-Wobegon-Effekt als Frauen, was vermutlich an der unterschiedlichen Sozialisierung liegt. Mädchen werden auch heute noch eher dazu erzogen, bescheiden und zurückhaltend zu sein. Erst langsam ändert sich das Bild.

Der Lake-Wobegon-Effekt am Arbeitsplatz: Menschen, die den Lake-Wobegon-Effekt an den Tag legen, sind davon überzeugt, dass sie bessere Ideen haben als ihre Kollegen, die einzigen sind, die wirklich arbeiten oder alleinige Führungskompetenz besitzen. Sie glauben, perfekt und fehlerfrei zu sein und sind permanent bestrebt, ihr idealisiertes Selbstbild aufrechtzuerhalten. Dass sie im Grunde ihres Herzens sehr unsicher sind, nutzen Sie jede Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Der Lake-Wobegon-Effekt hat große Ähnlichkeit mit dem Dunning-Kruger-Effekt. Auch diese Menschen haben eine sehr hohe Meinung von sich und halten sich für Experten, obwohl sie lediglich über Halbwissen verfügen. Zusätzlich fehlt ihnen die Fähigkeit, ihre Inkompetenz wahrzunehmen, sodass sie nichts an ihrem Zustand verändern können.

Ist der Lake-Wobegon-Effekt in manchen Ländern häufiger zu finden?

In Studien fanden Psychologen heraus, dass der Lake-Wobegon-Effekt unter Amerikanern besonders stark verbreitet ist. Demnach sind US-amerikanische Bürger viel stärker als Deutsche davon überzeugt, produktiver zu sein als ihre Kollegen. Allerdings stimmt das Selbstbild mit der Realität selten überein. Möglicherweise hat diese unrealistische Selbsteinschätzung etwas mit dem „amerikanischen Traum“ zu tun, der für viele Amerikaner immer noch ein Mantra ist. Das Selbstbewusstsein speist sich auch aus der Vorstellung, dass die USA eine unangefochtene Weltmacht ist. Auch wir Deutschen tragen eine Art von Selbstüberschätzung mit uns herum, beispielsweise die, dass wir produktiver seien als die Mittelmeerländer, allen voran Griechenland. Auswertungen zeigen jedoch, dass die Griechen ca. 500 Stunden mehr pro Jahr arbeiten als die Deutschen. Wie produktiv Griechen sind, lässt sich daraus allerdings nicht ableiten.

Die unangenehmen Seiten der Selbstüberschätzung: Menschen, die an Selbstüberschätzung leiden, werten andere schnell ab, denn in ihren Gedanken existieren nur zwei Extreme, es gibt kaum Zwischenstufen. Sie neigen zu Belehrungen und präsentieren ihre Überzeugung häufig arrogant. Wohl jeder von uns hatte schon einmal mit inkompetenten Menschen zu tun. Handelt es sich dabei um Vorgesetzte, ist die Zusammenarbeit besonders schwierig. Wenn die betreffenden Personen vielleicht sogar an Größenwahn leiden, ist die Arbeit eine einzige Belastung.

Der Lake-Wobegon-Effekt hat auch positive Seiten

Der Lake-Wobegon-Effekt kann aber auch dazu führen, dass wir uns in einer unsicheren Situation sicherer fühlen. Selbstsicheres Auftreten kann im Bewerbungsgespräch der entscheidende Faktor sein, dass wir den Job bekommen und im Verkauf die Umsätze eines Unternehmens steigern.

Den Lake-Wobegon-Effekt unternehmerisch nutzen: Gerade US-amerikanische Firmen nutzen den Effekt, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Teams zu verbessern. Das zeigt sich beispielsweise im Google-Konzern. Das Unternehmen setzt ein dem Lake-Wobegon-Effekt ähnliches Konzept für seine Personalbeschaffung ein. Google stellt nur Bewerber ein, deren Fähigkeiten den Durchschnitt der Angestellten übertreffen. Das führt mittel- und langfristig zu einer Verbesserung der Qualifikation aller Mitarbeitenden.

Der Lake-Wobegon-Effekt kann sich auch in einem mangelhaften Risikomanagement zeigen. Wenn man Erfolge nur den eigenen Fähigkeiten zuschreibt, Misserfolge jedoch stets an äußerlichen Ursachen festmacht, ist das für ein Unternehmen gefährlich. Immer noch sind viele Firmen davon überzeugt, dass bei ihnen alles gut funktioniert und sie nicht von Risiken bedroht werden. Blickt man genauer hin, stellt sich heraus, dass in der Geschäftsleitung ein Defizit an Risikointelligenz besteht. Wird die Unternehmensleitung tatsächlich mit einem nicht einkalkulierten Risiko konfrontiert, kann die ganze Existenz gefährdet sein. Gutes Risikomanagement beschäftigt sich mit unvorhersehbaren Szenarien in der Zukunft, um genau das zu vermeiden.

Was ist eine Digitalsucht? Bedeutung, Definition, Erklärung


Wie vom Spielen, Alkohol oder Tabletten kann man auch von digitalen Angeboten süchtig werden. Digitalsüchtige verbringen täglich viele Stunden mit Computerspielen, in Chats, auf Social-Media-Plattformen, Pornografie-Seiten oder kaufen online ein. Während Mediziner noch vor wenigen Jahren vor allem junge Menschen unter 20 Jahren gefährdet sahen, sind jetzt immer mehr Erwachsene, auch Senior:innen, von Digitalsucht betroffen.

Die wichtigsten Merkmale einer Internetsucht / Digitalsucht

Digitalsucht ist eine Abhängigkeit, die es den Betroffenen extrem schwer macht, die Geräte für einen längeren Zeitraum nicht zu nutzen. Die stundenlange Nutzung führt dazu, dass sie in eine Art Parallelwelt abtauchen und immer weniger Zeit in der realen Welt mit Freunden und Familie verbringen. Sie vernachlässigen wichtige Lebensbereiche wie soziale Kontakte, aber auch wichtige Aufgaben wie die Steuererklärung.

Die Internet- oder Online-Sucht entwickelt sich schleichend und wird daher auch vom Umfeld spät bemerkt. Sie kann so gravierende Züge annehmen, dass sie zum Verlust des Arbeitsplatzes und zum Scheitern von Beziehungen führt.

Auch Verschuldung ist eine häufige Folge der Sucht. Ist das Suchtmittel nicht verfügbar, kommt es zu Entzugserscheinungen. Die unterscheiden sich kaum von denen bei Alkohol- oder Tablettensucht. Süchtige müssen ihr Verlangen nach dem Suchtmittel sofort befriedigen. Andernfalls machen sich innerer Unruhe, Zittern, Gereiztheit und Aggressivität bemerkbar.

Was begünstigt die Internetsucht / Digitalsucht?

Aufgrund der Isolation während der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Onlinesüchtigen massiv erhöht. Betroffen sind alle Altersgruppen anzutreffen. Gerade ältere Menschen, die nicht mehr auf gewohnte Strukturen zurückgreifen konnten, haben mithilfe von Social Media gegen Langeweile angekämpft und schleichend die Kontrolle über ihren Internetkonsum verloren.

Es sind gerade die Vorteile des Internets, die eine Sucht begünstigen. Denn im rund um die Uhr verfügbaren World Wide Web scheinen die Möglichkeiten grenzenlos zu sein. Hinzu kommt, dass das Internet kein seelenloser Raum ist. Bei seiner Nutzung spielen auch soziale Aspekte und Gefühle eine große Rolle. Etliche Inhalte empfinden wir als angenehm, denn sie lenken uns ab, machen Spaß und entspannen. Wir erleben Zugehörigkeiten und Anerkennung. Bei Verhaltenssüchten wie der Internetsucht kommen die gleichen biochemischen Vorgänge im Gehirn zum Tragen wie bei stoffgebundenen Süchten.

Belohnungsmechanismen befeuern das Suchtverhalten. Im Social-Media-Bereich ist das besonders stark spürbar. Man freut sich über Likes und positive Kommentare und möchte immer mehr davon haben. Ein Like hat sogar messbare Folgen, wie MRT-Untersuchungen zeigen. Es setzt das Glückshormon Dopamin frei, das für Wohlbefinden sorgt. Zudem halten Social-Media-Plattformen die Illusion aufrecht, mit dem Gegenüber in einer Beziehung zu stehen. Tatsächlich hält diese Illusion der Realität nicht stand und ist keineswegs mit echten Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn vergleichbar. Vorbelastungen wie Konflikte im sozialen Umfeld oder psychische Probleme sind ebenfalls geeignet, eine Internetsucht zu begünstigen. Auch genetische Faktoren beeinflussen die ihre Entstehung.

Wie wird Digitalsucht festgestellt?

Die Universität Lübeck hat hierfür 2023 einen neuen Diagnoseschlüssel entwickelt. Der bezieht nicht nur die Zeit, die man am Bildschirm verbringt, sondern weitere Kriterien mit ein:

  • Süchtige haben Entzugserscheinungen, wenn digitalen Angebote nicht verfügbar ist
  • sie isolieren sich und verharmlosen ihr Verhalten
  • sie machen falsche Angaben über die Zeit, die sie im Internet verbringen
  • sie verlieren das Interesse an Aktivitäten im Freien und an Hobbys
  • auch offline drehen sich ihre Gedanken vorwiegend um Aktivitäten im Netz
  • sie sind massiv gefährdet, die Partner:in oder den Arbeitsplatz zu verlieren

Online-Computerspielsucht ist besonders stark verbreitet

Computerspiel-Süchtige verbringen viele Stunden am PC, häufig sogar ganze Nächte. Das wirkt sich auf den folgenden Tag aus. Die Betroffenen sind unkonzentriert, übermüdet und machen Fehler. Das führt wiederum zu Konsequenzen in Schule, Universität oder am Arbeitsplatz.

omputerspielsucht wirkt sich auch emotional negativ aus. Spielsüchtige sind häufig gereizt, neigen aber auch zu Depressionen, wenn sie ihre Sucht nicht befriedigen können.

Glücksspiel-, Videospiel- und Online-Spielsucht wurden mittlerweile von der WHO als Suchterkrankungen anerkannt und damit der Alkohol- und Kokain-Abhängigkeit gleichgestellt. Ende des Jahres 2023 soll der neue Diagnoseschlüssel deutschlandweit angewendet werden.

Wie wird Internetsucht / Digitalsucht behandelt?

Internetsüchtige haben die Kontrolle über ihr Verhalten im Netz verloren und verbringen häufig mehr als acht Stunden täglich im Netz. In der internetfreien Zeit denken sie ständig daran, was sie als nächstes online tun werden.

Eine Sucht zu bekämpfen, ist nicht leicht. Genau wie bei anderen Süchten auch haben Internetsüchtige jedoch große Vorbehalte, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch je früher sie Hilfsangebote wahrnehmen, desto größer die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung. In der Regel ist zur Behandlung von Süchten eine längere Therapie erforderlich. Günstige Prognosen haben Internetsüchtige nach einem Aufenthalt in einer Suchtklinik, da sie hier rund um die Uhr betreut werden und die Möglichkeit eines Rückfalls gering ist.

Die Therapie ist ganzheitlich ausgerichtet und umfasst Gruppen- wie Einzelgespräche, aber auch arbeitstherapeutische Maßnahmen, um die die Zeit, die durch den Verzicht auf das Suchtmittel frei wird, sinnvoll zu füllen. Zwar werden mittlerweile auch Online-Beratungen angeboten, doch Psychotherapeuten sehen das Angebot kritisch, da auch sie keinen echten Kontakt zur Außenwelt herstellen.

Was ist vulnerabler Narzissmus? Was sind vulnerable Narzissten? Erklärung


Narzissmus wird als Persönlichkeitsstörung kategorisiert, einige Psychologen definieren sie aber auch als Persönlichkeitseigenschaft. Die meisten narzisstischen Menschen empfinden sich als großartig, möchten permanent bewundert werden und tragen ein übertriebenes Selbstbewusstsein nach außen. Diese selbstbezogenen Menschen haben sehr hohe Erwartungen an andere, aber kein Mitgefühl für ihre Mitmenschen. Sie können sich auch nicht in sie hineinversetzen. Ihre Charaktereigenschaften sind für ihre Umgebung so unangenehm, dass sie große Konflikte am Arbeitsplatz und in Beziehungen hervorrufen. Ganz anders bei vulnerablen Narzissten, denn die zeigen untypische Charakterzüge: Sie sind sensibel, schüchtern und schnell verletzt.

Es hat den Anschein, als ob in unserer modernen Zeit besonders viele Menschen nach Aufmerksamkeit hungern (siehe Social Media). Tatsächlich ist Narzissmus kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Schon in der griechischen Mythologie werden solche Charaktere beschrieben.

3 Arten des Narzissmus

Man unterscheidet drei Typen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung:

1. den exhibitionistischen Narzissmus

Bei diesen Menschen ist das Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit übermäßig groß. Die sind selbstverliebt und treten arrogant auf. Hinter der Fassade steckt ein schwaches Selbstwertgefühl, voller Angst und Unsicherheit.

2. den grandios-malignen Narzissmus (die bekannteste Form)

Diese Personen haben Fantasien von Großartigkeit. Sie fühlen sich mächtiger, erfolgreicher und schöner als andere und träumen von grenzenloser Liebe. Auch sie sind eigentlich ängstlich und leiden.

3. den vulnerabel-fragilen Narzissmus

Vulnerable Narzissten können wir nicht auf den ersten Blick erkennen, denn sie treten schüchtern und unsicher auf. Auch sie haben kein gesundes Selbstbewusstsein.

Die wichtigsten Eigenschaften von vulnerablen Narzissten

Die Personen sind leicht verletzbar (= vulnerabel). Diese Persönlichkeitsstörung nennt man auch verdeckten Narzissmus, da er nicht offen zur Schau gestellt wird. Doch in der Verletzlichkeit liegt das Problem, denn schon die kleinste Form von Kritik empfinden die Betroffenen so niederschmetternd, dass eine Suizidgefährdung im Raum steht. Wer mit vulnerablen Narzissten Umgang hat, wird sich bemühen, nichts zu sagen oder zu tun, was deren Unmut heraufbeschwören könnte – zu groß ist die Angst, dass sich der Narzisst etwas antun.

Dass Verletzlichkeit und narzisstische Charaktereigenschaften gepaart auftreten, ist selten und stellt die Umwelt vor große Herausforderungen. Es scheint paradox, dass ein Mensch mit offensichtlich großem, ja übertriebenem Selbstbewusstsein so sensibel ist. Deshalb nehmen wir vulnerable Narzissten kaum als solche wahr. Wir betrachten ihre Eigenschaften als ganz normal und vermuten keinesfalls eine Persönlichkeitsstörung dahinter. Doch diese Art von Narzissmus ist ebenso problematisch wie der exhibitionistische oder grandiose Narzissmus.

Weil vulnerable Narzissten alles andere als selbstverliebt, sondern gehemmt wirken, kann es vorkommen, dass selbst Fachleute wie Psychologen den Narzissmus nicht erkennen und fälschlicherweise eine Depression diagnostizieren. Doch auch vulnerable Narzissten sind unfähig, echte Empathie für andere zu empfinden, sodass sie keine tiefen Beziehungen aufbauen können.

Bei dieser Persönlichkeitsstörung basiert das Selbstbewusstsein auf Angst und Scham. Aufgrund ihres Schamgefühls und ihre Ängste ist es den Betroffenen unmöglich, ihre vorhandene Bewunderung für die eigene Person offen zu zeigen.

Die Behandlung von verdecktem Narzissmus

Wer mit vulnerablen Narzissten zu tun hat, sollte ihnen mit möglichst viel Verständnis, Empathie und Anerkennung begegnen, was eine Herausforderung ist. Doch nur dann, wenn der Leidensdruck sehr groß ist, wird ein Narzisst den Weg zum Psychotherapeuten finden. In der Therapie lernt er, dass andere Menschen nicht grundsätzlich negativ ihm gegenüber eingestellt sind und ihn nicht abwerten möchten. Mit der Zeit schafft er es, sein Selbstbild zu korrigieren, seine Bedürfnisse angemessen auszudrücken und daraus ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Was ist die Cherophobie? Bedeutung, Erklärung, Definition


Das Wort Cherophobie kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Furcht vor Glück“. Im englischsprachigen Raum wird dazu der Begriff „Fear of Happiness“ verwendet. Die Angst, eine solche Erkrankung (Angst vor Glück) zu erleiden, ist aktuell in vielen psychotherapeutischen Praxen und in den Medien präsent.

Was ist die Cherophobie? Bedeutung, Erklärung, Definition

Allerdings gibt es keine genauen Angaben dazu, wie viel Menschen, die an einer Depression leiden, auch anfällig für die Glücksfurcht sind. Einige Menschen gehen bei einer schlechten Gefühlswelt davon aus, ihnen fehle die Fähigkeit zum Glücklichsein. Solange man so denkt, wird wohl jedes Ereignis durch diesen Störungsfilter wahrgenommen. Hierin liegt also der Fehler.

Schon Aristoteles schrieb davon, dass alles Menschen glücklich sein wollen. Für die meisten Menschen mag dies zutreffend sein; für Cherophobiker trifft dies allerdings nicht immer zu. Cherophobiker haben Angst vor dem Glücklichsein und fürchten sich vor Heiterkeit. Menschen, die darunter leiden, vermeiden Situationen, in denen sie Vergnügen oder Freude erleben könnten. Auch wird oftmals der Umgang mit fröhlichen Leuten vermieden. Sollte ein Cherophobiker doch einmal Euphorie erfahren, gerät er schnell in die Lage der Angst, weil er vermutet, dieses Glück bald wieder zu verlieren.

Die Frage, ob es ein Zuviel an Glück gibt, würden Cherophobiker vermutlich bejahen. In jedem noch so kleinen Glücksgefühl vermuten sie ein Warnzeichen. Ihrer Theorie zufolge wird zu viel Glück als Vorbote von kommendem Unheil angesehen. Somit unterdrückt der Cherophobiker kontinuierlich Glücksgefühle und sorgt dafür, dass der Fokus auf Misserfolg und Unzufriedenheit gelegt wird. Tatsächlich ist zu beobachten, dass sich manche Menschen unwohl fühlen, wenn ihnen lange Zeit nur Gutes widerfährt. Damit sie diese Angst umgehen können, benötigen sie diese Unruhe und ziehen sich lieber in die ihnen bekannte Verzweiflung zurück.

In einigen Fällen der Cherophobie ist zu beobachten, dass es Zusammenhänge zu Depressionen gibt. Man ist dazu geneigt, sich permanent in unerfreuliche Stimmung zu versetzen. Doch nicht jeder, der depressive Symptome aufweist, ist automatisch ein Cherophobiker. Zahlreiche gesunde Menschen leiden ebenso an Cherophobie. Dabei werden sie von gewohnten Mustern angetrieben, wie beispielsweise Aberglaube oder das tägliche Verhalten sowie Sprüche, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Insbesondere das alltägliche Verhalten bringt die Menschen in die Lage, lieber das Unglück von morgen, als das Glück von heute in Kauf zu nehmen. Noch schlimmer ist es, wenn Menschen Katastrophen heraufbeschwören und sich dann in der erwarteten Betroffenheit beziehungsweise Niedergeschlagenheit zu wälzen. Dabei unterlassen sie es, der Gegenwart überhaupt eine Chance zu geben.

Was bedeutet die Angst vor dem Glücklichsein?

Nicht die bloßen Glücksgefühle machen den Betroffenen Angst. Vielmehr sind es die negativen Gefühle oder Folgen, die sich daraus ergeben könnten, wie beispielsweise Einsamkeit, Traurigkeit und Enttäuschung. Viele schöne Erlebnisse bringen diese Folge-Gefühle nun einmal mit sich. Cherophobiker können dann beim Erleben dieser Gefühle schnell in ein Loch fallen. Andere Menschen wiederum haben sogar ein Problem damit, sich Genuss und Freude überhaupt zu erlauben. Sie sind der Ansicht, ihnen stehe eine solche Freude nicht zu, da sie es nicht wert sind. Vor allem liegt dies an verschiedenen verinnerlichten Glaubenssätze, die man tausendmal im Leben gehört hat und dann meint, auf Gutes folgt stets Schlechtes. Die Annahme, dass auf Glück Pech folgt, ist fest in den Gehirnen manifestiert.

Diese Gedanken stehen Cherophobiker immer wieder im Weg und haben zur Folge, dass sie positive Erlebnisse – die jeder Mensch benötigt, um Kraft zu tanken – bewusst ausblenden und nicht erleben wollen. Auch wichtig für das menschliche Wohlbefinden ist die Produktion verschiedener Glückshormone, wie beispielsweise Dopamin, Serotonin oder Noradrenalin. Bildet ein Mensch zu wenig dieser Glückshormone, birgt es die Gefahr, an einer Depression zu erkranken.

Gibt es ein Rezept für das Glücklichsein?

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei der Bevölkerung die Fähigkeit, glücklich zu sein, zu circa 50 % angeboren ist. Lässt man eine Erkrankung an einer Depression oder die Furcht vor dem Glücklichsein einmal außen vor, so liegt es bei jedem in den eigenen Händen, glücklich zu sein.

Das Rezept zum Glücklichsein liegt darin, dass man verschiedene Saboteure des Glücks entlarvt und sich nur mit dem Besten zufriedengibt. Eine herausragende Eigenschaft ist es, wer in schlechten oder schwierigen Situationen Freude empfinden kann. Wer sich die guten Zeiten von destruktiven Muster klauen lässt, hat verloren. Jeder Mensch sollte selbst aufspüren, welche hinderlichen Muster bei ihm das Glücklichsein verhindern. Hat man dies herausgefunden, ist das Glücklichsein keinesfalls mehr genetisch bedingt.

Kursierende Irrtümer

Von Psychologen und Psychiatern wird die Cherophobie als Angst vor Frohsinn, guter Laune und Fröhlichkeit beschrieben. Spezialisiert man sich auf eine „Störung“, so wird man unter dem Begriff „Angststörung“ fündig. Cherophobiker meiden bewusst Gelegenheiten, in denen sie eventuell auf Heiterkeit und Freude stoßen könnten. So gehen sie beispielsweise nicht auf Feste, Partys, Karneval oder andere Paraden. Manchmal werden Menschen, die unter Cherophobie leiden, auch landläufig als jene Menschen beschrieben, die zum Lachen in den Keller gehen. Solch eine Aussage ist jedoch abwertend und anmaßend zugleich.

Was ist eine Sleep Vacation? Erklärung, Bedeutung, Definition


Unsere Welt wird immer hektischer und stressiger. Mehr und mehr Menschen sind auf der Suche nach Erholung und Ausgleich vom fordernden Alltag. Anstatt sich jedoch in Abenteuerurlaube zu stürzen, so entscheiden sich immer mehr für die sogenannte „Sleep Vacation“. Bei dieser liegt der Fokus auf der Erholung, die explizit durch qualitativ hochwertigen Schlaf erzielt werden soll. In einer entspannten Umgebung sollen Zeit und Raum für genügend Schlaf geschaffen werden. Schlafqualität, als auch Schlafdauer sollen so verbessert werden, um den Körper ein Maximalmaß an Erholung zu gönnen.

Die „Sleep Vacation“ reiht sich daher in eine Vielzahl relativ junger Erholungskonzepte ein, bei der der aus dem Urlaub, dem Wochenende oder der Freizeit generierbare Erholungsfaktor maximiert werden soll. Auf diese Weise soll das Individuum für den Alltag fitter und leistungsfähiger gemacht werden. Da die „Sleep Vacation“ als solche bei vielen aber noch recht unbekannt ist, soll diese im nun folgenden Artikel einmal ausführlich erklärt werden. Dabei soll unter anderem auch auf das Konzept der „Sleep Vacation“, die Durchführung sowie sämtliche Vor- und Nachteile eingegangen werden.

Was ist eine Sleep Vacation? Erklärung, Bedeutung, Definition

Der Begriff „Sleep Vacation“ stammt aus dem Englischen und stellt ein Kunstbegriff dar. Dieser setzt sich aus den beiden Substantiven „sleep“ (zu Deutsch: „Schlaf“) sowie „vacation“ (zu Deutsch: „Urlaub“ oder „Auszeit“) zusammen. Kombiniert bedeutet „Sleep Vacation“ also so viel wie „Schlafurlaub“.

Wie der Name bereits andeutet, so handelt es sich bei einer „Sleep Vacation“ also um einen Urlaub, bei dem der Schlaf im Vordergrund steht und als Hauptelement zur Erholung eingesetzt werden soll. Mit dem Wort „vacation“ gehen alle Bemühungen einher, die eine Abwechslung zum Alltag, wie zum Beispiel dem Schul-, Berufs-, Selbstständigen- oder Unternehmeralltag, schaffen. Das können zum Beispiel freie Tage, Wochenenden, verlängerte Wochenenden, Kurzurlaube oder längere Urlaube sein.

Wichtig ist, dass es sich bei einer „Sleep Vacation“ um einen von sonstigen Verpflichtungen freigeräumten Zeitraum handelt, in dem das Individuum sich komplett auf einen langen und erholsamen Schlaf (oftmals über mehrere Tage) konzentriert. Dadurch sollen dann die eigene Gesundheit, die geistige Leistungsfähigkeit und damit das individuelle Wohlbefinden gesteigert werden.

Das Konzept hinter einer „Sleep Vacation“

Das Konzept hinter der „Sleep Vacation“ basiert auf folgenden Annahmen:

  • Guter Schlaf ist essenziell für die Gesundheit
  • Erholsamer Schlaf fördert die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit
  • Qualitativ hochwertiger Schlaf stärkt das Immunsystem und ermöglicht regenerative Kräfte im Körper
  • Die individuelle Schlafqualität und Schlafdauer können verbessert werden
  • Gewohnte Schlafumgebungen können angepasst und optimiert werden

Eine „Sleep Vacation“ legt den Fokus daher nicht nur auf den Schlaf, sondern auch auf die Schlafumgebung, die Schlafdauer und die Schlafplanung. Sie soll insgesamt das individuelle Wohlbefinden und die eigene Gesundheit verbessern. Dabei setzt die „Sleep Vacation“ gezielt auf den Schlaf als Instrument zur Erholung, weniger auf aktive Erholung oder ungewohnte Eindrücke, wie das beispielsweise bei Wanderurlauben der Fall ist.

Dadurch wird einer „Sleep Vacation“ ein langfristig positiver und nachhaltiger Effekt eingeräumt, der sich auch auf weitere Lebensbereiche, wie beispielsweise Karriere, Beziehung oder Hobbies ausweiten kann.

Historie und Herkunft der „Sleep Vacation“

Die Idee an sich, sich auf den Schlaf zu konzentrieren, um sich gezielt zu erholen, ist nicht neu. Bereits im alten Rom fand man spezielle „Schlafräume“ vor, in denen die damaligen Bürger Roms sich von den Strapazen des Alltags erholen konnten. Im Mittelalter galt der Schlaf als Teil des täglichen Rhythmus und wurde in Klöstern beispielsweise konsequent und planerisch umgesetzt. Der Ausdruck „Sleep Vacation“ entstand dann aber erst Anfang der 1990er-Jahren, als dieser erstmals als Marketingbegriff in Hotels oder Wellness-Einrichtungen eingesetzt wurde. Vorrangig in den USA erfreut sich das Konzept der „Sleep Vacation“ größter Beliebtheit – aber auch im europäischen Raum wird dies immer bekannter. „Sleep Vacations“ werden mittlerweile von vielen Hotels, bis hin zu Pensionen, Anbietern von Urlaubsappartements und Reiseveranstaltern offeriert.

Wie wird eine „Sleep Vacation“ durchgeführt?

Eine „Sleep Vacation“ setzt vor allem darauf, optimale Bedingungen für einen erholsamen Schlaf zu schaffen. Hierfür wird eine möglichst angenehme Schlafumgebung benötigt. Diese kann durch qualitativ hochwertige Matratzen, passende Bettwäsche sowie bequeme Betten und eine gute Luft- und Raumtemperatur, beziehungsweise -qualität gewährleistet werden. Außerdem setzen viele Hotel- und Wellness-Einrichtungen auf schlaffördernde Settings, wie beispielsweise kunstvoll eingerichtete Zimmer mit entspannungsfördernden Landschaften, die der Besucher durch die Fenster beobachten kann.

Neben den genannten Maßnahmen sind immer auch Aktivitäten zur Entspannung und Stressbewältigung anzuraten. Hierfür kommen zum Beispiel lockere Massagen, leichtes Yoga sowie ASMR infrage. Auch eine musikalische Untermalung der Schlafräume mit ruhiger Musik kann der Schlafqualität sehr zuträglich sein.

Bei einer „Sleep Vacation“ sollte unbedingt auch auf eine Optimierung des Schlafrhythmus geachtet werden. Dafür kann es hilfreich sein, zu den gleichen Zeiten zu Bett zu gehen, beziehungsweise dem Körper vor dem Schlafengehen genügend zum Herunterkommen zu gewähren.

Vor- und Nachteile einer „Sleep Vacation“

Eine „Sleep Vacation“ bietet für Körper und Geist insgesamt eine Fülle an Vorteile, aber auch einige Nachteile, die im Folgenden allesamt einmal aufgelistet werden sollen.

Vorteile einer „Sleep Vacation“

  • Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
  • Stärkung des Immunsystems
  • Behebung von bestehenden Schlafproblemen oder Schlafstörungen
  • Stressabbau

Nachteile einer „Sleep Vacation“

  • Eine solche Auszeit kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein
  • Der in der „Sleep Vacation“ gewonnene Schlafrhythmus ist im Alltag schwierig umzusetzen (was zu einem größeren Schlafbedürfnis im Alltag führen kann)
  • Weniger Erlebnisse als bei einem aktiven Erholungsurlaub

Fazit zum Thema „Sleep Vacation“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine „Sleep Vacation“ eine sinnvolle und effektive Möglichkeit darstellen kann, sich auf den eigenen Schlaf und dessen Maß an Erholung zu konzentrieren. Es handelt sich bei einer „Sleep Vacation“ in der Regel um eine kurze Auszeit vom Alltag, in der bewusst das Element Schlaf zur individuellen Regeneration der körperlichen und geistigen Kräfte eingesetzt wird. Eine „Sleep Vacation“ ist recht einfach umsetzbar – kann entweder zu Hause oder in Ferienwohnungen, Pensionen oder Hotels durchgeführt werden.

Mit dem Begriff „Sleep Vacation“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Wellness-Urlaub“ oder „ASMR“ verwandt. Bei einem „Wellness-Urlaub“ wird neben einem erholsamen Schlaf aber auch noch auf weitere Entspannungstechniken, wie beispielsweise Massagen, Sport und aktive Erholung gesetzt. „ASMR“ („Autonomous Sensory Meridian Response“) stellt hingegen ein Entspannungskonzept dar, bei dem auf visuelle und auditive Reize gesetzt wird.

Warum hat man zwei Nieren? Wozu braucht der Mensch sie? Erklärung


Menschen haben zwei Nieren, damit der Körper auch bei Ausfall einer der beiden Nieren noch in der Lage ist, die grundlegenden Funktionen aufrechtzuerhalten. Diese Redundanz einer der beiden Nieren ermöglicht es, dass eine Niere die Funktion der anderen übernehmen kann, falls diese beschädigt oder erkrankt ist oder aus anderen Gründen nicht mehr funktioniert.

Welche Funktion haben die Nieren im Körper?

Die Nieren sind Filterorgane und dafür zuständig, kontinuierlich unser Blut zu filtern und von Abfallstoffen und überschüssiger Flüssigkeit zu befreien.
Die eigentliche Filterung findet in den Nephronen, den funktionellen Bereichen der Nieren, statt. Jede Niere besteht aus ungefähr einer Million Nephronen. Bei der Filterung des Blutes entsteht als Abfallprodukt Harn, auch bekannt als Urin, der über die Harnleiter in die Harnblase transportiert und über die Harnröhre anschließend ausgeschieden wird. Aufgrund ihrer Filterfunktion sind die Nieren auch maßgeblich an der Regulation von Elektrolyten wie Natrium, Kalzium und Kalium, sowie an der Regulation des Säure-Basen-Haushalts, des Blutdrucks und des Blutvolumens beteiligt.

Wo im Körper liegen die Nieren und wie sind sie aufgebaut?

Fast alle Menschen besitzen zwei Nieren, die paarartig angelegt sind und sich auf beiden Seiten der Wirbelsäule im hinteren Bereich des Bauchraums knapp unterhalb der Rippen befinden. Bei erwachsenen Menschen sind die Nieren zwischen 10 und 12 cm lang, 5 bis 5 cm breit und etwa 3 cm dick. In der Regel sind die Nieren bohnenartig geformt. Sie sind von einer bindegewebeartigen Kapsel umgeben, und zusätzlich von einer Fettschicht sowie der Nierenfaszie gegen Verletzungen geschützt.

Was passiert, wenn eine Niere kaputtgeht?

Dass fast alle Menschen zwei Nieren besitzen, ist eine Sicherheitsmaßnahme der Evolution. So wird sichergestellt, dass der Körper auch nur mit einer funktionierenden Niere überleben kann und diese die grundlegenden Funktionen aufrechterhalten kann. Das bedeutet, dass eine Niere theoretisch in der Lage ist, alle Aufgaben der anderen Niere zu übernehmen und der Körper wenig bis gar nicht durch das Fehlen einer der beiden Nieren beeinträchtigt wird.

Können sich die Nieren selbst regenerieren?

Bis zu einem gewissen Grad sind die Nieren in der Lage, sich zu regenerieren und sogar ihre Funktion an veränderte Bedingungen anzupassen. Zum Beispiel bei einem Verlust oder einer Schädigung eines Teils einer Niere können die übrig bleibenden Nephronen dieser Niere hypertrophieren – sich als vergrößern – und ihre Funktion erhöhen, um die verlorenen Nephronen auszugleichen. Eine vollständige Regeneration ist nicht möglich und der Ausgleich kann nur bis zu einem gewissen Grad stattfinden.

In welchen Fällen haben Menschen nur eine Niere?

Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum Menschen nur eine Niere haben. Dazu gehören angeborene Fehlbildungen, Verletzungen, Erkrankungen oder Lebendspenden. Einige Menschen werden mit nur einer Niere geboren. Diese angeborene Anomalie nennt man Nierenagenesie und in den meisten Fällen kann die verbleibende Niere das Fehlen ausgleichen. In anderen Fällen muss Menschen aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen eine Niere operativ entfernt werden. Diese Operation wird als Nephrektomie bezeichnet. Gründe für eine Nephrektomie können zum Beispiel Nierenkrebs, schwere Niereninfektionen, Nierensteine oder Trauma, also Verletzungen, sein. Ein weiterer Grund, warum manche Menschen nur eine Niere haben, ist die freiwillige Spende einer Niere an eine andere Person, die an komplettem Nierenversagen leidet.

Freiwillige Nierenspenden

Wenn eine Person mit zwei gesunden Nieren sich dazu entschließt, eine davon an einen anderen Menschen zu spenden, ist dies aufgrund der Ausgleichsfähigkeit der Nieren möglich. Eine solche Lebendspende kann bei Personen mit Nierenversagen lebensrettend sein oder verbessert in jedem Fall die Lebensqualität des Empfängers oder der Empfängerin deutlich, da er oder sie dann nicht mehr auf Dialyse und Medikamente angewiesen ist.

Was ist eine Dialyse?

Eine Dialyse ist eine medizinische Behandlung, die die Arbeit der Nieren entsetzt. Dabei wird in regelmäßigen Abständen das Blut der Patientin oder des Patienten gereinigt. Wenn eine Transplantation nicht möglich ist, kann eine Dialysebehandlung als Ersatztherapie dienen, um die Funktion der Nieren teilweise zu übernehmen. Durch die Entfernung von Abfallstoffen, überschüssigen Flüssigkeiten und Elektrolyten aus dem Blut, sorgt die Dialyse dafür, dass das innere Gleichgewicht des Körpers aufrechterhalten wird. Es gibt zwei Haupttypen von Dialyse: die Hämodialyse, bei der das Blut des Patienten oder der Patientin durch ein künstliches Nieren- oder Dialysegerät gefiltert wird, und die Peritonealdialyse, bei der die körpereigene Bauchhöhle und das Peritoneum als Filtermembran genutzt werden.

Wie kann man Nierenerkrankungen vorbeugen?

Um Risikofaktoren für Nierenerkrankungen zu minimieren, ist besonders die Ernährung ein wichtiger Faktor. Gesunde Lebensmittel mit wenig Fett und Salz sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Nierengesundheit.

Auch eine regelmäßige Blutdruckkontrolle sowie das Vorbeugen von Diabetes sind wichtig.

Nicht zuletzt tragen auch Alkohol und Nikotin dazu bei, die Nieren zu schädigen, genauso wie die übermäßige Einnahme von Medikamenten oder Drogen.

Was ist der Matthäus-Effekt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Matthäus-Effekt ist ein Begriff, der aus dem Bereich der Soziologie beziehungsweise Psychologie stammt. Laut des Matthäus-Effekts sind aktuelle Erfolge das Ergebnis von Vorteilen in der Vergangenheit und werden weniger als gemeinhin angenommen dadurch erreicht, dass jemand eine gute Leistung erbringt. Das bedeutet also, dass die Vergangenheit und Vorteile, die mehr oder weniger unverschuldet entstanden sind, einen größeren Einfluss auf den Erfolg einer Person oder eines Unternehmens haben, als harte Arbeit.

Begründet wird der Matthäus-Effekt unter anderem dadurch, dass schon kleine Erfolge – häufig bedingt durch zufällige oder nicht selbst herbeigeführte Vorteile, eine größere Aufmerksamkeit auf die Person oder das Unternehmen lenken und so dazu führen, dass weitere und größere Erfolge wahrscheinlicher werden. Das Ergebnis ist, dass die Menge an Erfolgen bei einer geringen Anzahl von Personen deutlich höher ist, als bei dem Großteil der Menschen.

Woher kommt der Begriff „Matthäus-Effekt“?

Der Begriff „Matthäus-Effekt“ bezieht sich auf das Gleichnis von den anvertrauten Talenten im Matthäusevangelium (Mt 25,29 LUT). Dort heißt es:

„Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“

Auch wenn der ursprüngliche Sinn des Gleichnisses aus dem Matthäusevangelium eigentlich nichts damit zu tun hat, was in der Bibelpassage erzählt wird, wird das soziologische Phänomen dennoch oft daraus abgeleitet.

Wie wurde der Matthäus-Effekt entdeckt?

Als der amerikanische Soziologe Robert K. Merton das Phänomen zuerst bemerkte und definierte, bezog er sich hauptsächlich auf die Häufigkeit von Zitaten anderer Autorinnen und Autoren in wissenschaftlichen Publikationen. Der Soziologe stellt fest, dass bekannte Autorinnen und Autoren häufiger zitiert werden als unbekannte Autorinnen und Autoren und dadurch noch bekannter werden.

Trotz der Richtigkeit des Matthäus-Effekts haben Zitationsanalysen gezeigt, dass der Anstieg von Zitierungen einer Veröffentlichung nach einem Erfolg nur von kurzer Dauer ist. Dies kann zum Beispiel so erklärt werden, dass Informationen, die bereits allgemein bekannt sind, nicht mehr zitiert werden (müssen), sondern es ausreicht, nur noch den Namen des Autors oder der Autorin beziehungsweise einfach als bloße Tatsache in einem Text erscheinen.

In einigen Fällen kommt es auch zu einem Matthäus-Effekt, wenn sich mehrere Autorinnen oder Autoren gegenseitig als eine Art der Gefälligkeit zitieren. Man nennt dies ein Zitierkartell.

Gibt es andere relevante Felder, in denen der Matthäus-Effekt auftritt?

Auch im schulischen Umfeld kann der Matthäus-Effekt eine große Rolle spielen. So besagt das Prinzip des Matthäus-Effekts zum Beispiel in der Lern-Lehr-Forschung, dass Vorwissen einen wesentlichen, entscheidenden Faktor in Bezug auf vorhergesagten Lernerfolg darstellt. Das heißt, je mehr Vorwissen ein Schüler oder eine Schülerin hat, desto besser können neue Informationen aufgenommen, verarbeitet und angewandt werden.
Daraus folgt, dass Schüler und Schülerinnen mit mehr Vorwissen stärker von neuen Lerninhalten profitieren und diese schneller und besser verstehen und anwenden können. Über längere Zeit wird so die Lücke zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Lernenden immer größer. Zusätzlich führt das dazu, dass in vielen Fällen Kindern aus sozial besser gestellten Familien diejenigen sind, die aufgrund von mehr Förderungsmöglichkeiten oder besserer Betreuungsqualität vor Schuleintritt ein höheres Vorwissen mitbringen, was die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten immer weiter verstärkt.

Auch im Bereich der Wirtschaft findet der Matthäus-Effekt Anwendung. So ziehen zum Beispiel Unternehmen, die bereits erfolgreich sind, oft weitere Ressourcen und Investitionen an, was zu einem stärkeren Wachstum und einer weiteren Verstärkung ihrer Marktposition führt. Dies fördert die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Marktmacht, wodurch kleinere Unternehmen und Neugründungen benachteiligt werden.

Des Weiteren wirkt sich der Matthäus-Effekt auch auf das soziale Umfeld aus, da er soziale Mobilität einschränkt. Er führt dazu, dass Menschen mit höherem sozialen Status oder besserer Bildung oft besseren Zugang zu mehr Ressourcen und Netzwerken haben, was ihnen einen Vorteil gegenüber Menschen mit niedrigerem sozialen Status oder geringerer Bildung verschafft. Dies kann dazu führen, dass die soziale Schere immer stärker auseinander geht und die Chancen für Aufstieg und sozialen Wandel immer geringer werden.

Was kann man tun, um den Matthäus-Effekt zu mindern?

Je nach Umfeld und Situation gibt es verschiedene Maßnahmen, mit denen der Matthäus-Effekt gemindert und Chancengleichheit gefördert werden kann.

Im schulischen Umfeld gehören frühkindliche Bildung und Förderung sowie die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern dazu. Indem allen Kindern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, frühzeitig Bildungsangebote und Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, können Unterschiede im Vorwissen verringert werden. Gleichzeitig sollten Lehrerinnen und Lehrer darauf achten, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Voraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu erkennen und auszugleichen, um so das individuelle Potenzial aller ausreichend zu fördern.

Im Wirtschaftsumfeld hilft eine bewusstere Netzwerkbildung dabei, den Matthäus-Effekt zu mindern. Dabei sollten Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Bildungshintergründen regelmäßig die Gelegenheit erhalten, sich zu vernetzen und so möglicherweise voneinander zu profitieren.

Des Weiteren ist es sinnvoll, Ressourcen gezielt so umzuverteilen, dass benachteiligte Gruppen oder Individuen unterstützt werden können.

Was ist ein Meltdown? Bedeutung, Erklärung, Definition, Psychologie


Im Kontext der Psychologie bezeichnet man einen Zustand extremer psychischer oder emotionaler Belastung, der dazu führt, dass die betroffene Person die Kontrolle über ihre Emotionen, ihr Verhalten oder ihre Gedanken verliert, als Meltdown. Ein Meltdown kann bei Menschen aller Altersklassen auftreten und steht oft mit verschiedenen psychischen Störungen oder Neurodivergenzen, insbesondere Autismus, ADHS, Angststörungen und Stressstörungen, in Verbindung.

Ursachen für einen Meltdown: Gründe

Es kann eine Vielzahl von Gründen für einen Meltdown geben, und je nach Person und zugrunde liegender Störung oder Neurodivergenz sind die Ursachen unterschiedlich. In vielen Fällen spielt Überforderung eine Rolle. Diese kann sowohl sensorischer als auch mentaler Art sein, oft ist der Meltdown das Resultat einer Kombination aus sensorischer und mentaler Überforderung. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine betroffene Person zu viele Aufgaben gleichzeitig bearbeiten muss und dabei keinen ruhigen Ort finden kann, um sich den Aufgaben ungestört zu widmen.

Stattdessen prasseln konstant und in der Regel über einen längeren Zeitraum mehr oder weniger relevante Informationen auf die Person ein, bis es schließlich zu einem Meltdown kommt. Bei Neurodivergenzen wie Autismus wird dies durch eine häufig vorliegende Reizfilterschwäche verstärkt, bei der das Gehirn Schwierigkeiten hat, relevante von irrelevanten Reizen zu unterscheiden. Doch speziell bei autistischen Personen kann bereits die sensorische Be- beziehungsweise Überlastung ausreichen, um einen Meltdown zu verursachen. Diese sensorische Überlastung kann zum Beispiel durch chaotische, unkontrollierbare Lautstärke, grelles Licht oder intensive Gerüche ausgelöst werden.

Auch emotionale Belastung oder emotionale Stresssituationen können zu einem Meltdown führen, selbst wenn die Person eigentlich psychisch stabil und neurotypisch ist. Dies kann passieren, wenn starke Emotionen wie Trauer, Wut oder Frustration über längere Zeit bestehen beziehungsweise nicht angemessen verarbeitet oder ausgedrückt werden können.

Symptome und Anzeichen: Meltdown

Je nach Person manifestiert sich ein Meltdown sehr unterschiedlich. Die Symptome können von körperlichen bis zu verhaltensbedingten und emotionalen Reaktionen reichen und halten unterschiedlich lange an. Körperlich kann ein Meltdown ähnlich aussehen wie eine Panikattacke. Die betroffene Person zittert oder schwitzt, atmet schnell oder verliert sogar kurzfristig das Bewusstsein.

Auf der emotionalen Seite kann eine Person, die einen Meltdown erlebt, zum Beispiel plötzlich von intensiven Gefühlen wie starker Wut oder überwältigender Trauer gepackt werden. In vielen Fällen kann es dann sehr schwer bis unmöglich sein, die Person zu beruhigen oder den Ausbruch zu kontrollieren.

Diese starken Emotionen werden oft körperlich ausgedrückt, weswegen Personen, die gerade einen Meltdown erleben, schreien, schlagen, treten, unkontrolliert weinen oder sich sogar selbst verletzten können.
In vielen Fällen ist ein klares, rationales Denken nicht mehr möglich, bis der Meltdown vorbeigezogen ist.

Bewältigungsstrategien: Meltdown

Der beste Weg, Meltdowns zu bewältigen, ist, sie zu verhindern beziehungsweise einen bevorstehenden Meltdown rechtzeitig zu erkennen. Dazu gilt es, auf frühe Anzeichen von Überforderung, sensorischer Überlastung oder emotionalem Stress zu achten. Diese sind je nach Person unterschiedlich und es bedarf einfühlsamer Gespräche und in den meisten Fällen einer engen Beziehung zur Person, um die Anzeichen zu erkennen. Falls möglich, kann eine außenstehende Person der betroffenen Person helfen, sich aus der belastenden Situation zu entfernen oder andere beruhigende Hilfestellungen geben, um eine Eskalation zu vermeiden.

Auch Selbstregulation und Selbstbewusstsein, im Sinne von einer guten Kenntnis über die eigenen Grenzen, ist wichtig, um Meltdowns zu vermeiden oder abzuwenden. Falls es nicht gelingt, Situationen zu vermeiden, die einen Meltdown verursachen können, können Selbstregulationstechniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation helfen. Auch Kopfhörer, die Geräusche blockieren oder eine dunkle Sonnenbrille können helfen, einen Meltdown zu verhindern oder zumindest abzumildern.

Da Meltdowns meistens aufgrund von sensorischer Überlastung auftreten, kann es auch helfen, die Umgebung zu verändern. So kann zum Beispiel das Licht gedämmt werden oder Lärm durch das Schließen von Türen oder Fenstern oder das Ausschalten von anderen Geräuschquellen wie Fernseher oder Radio reduziert werden.

Nicht zuletzt helfen auch Struktur und Routine im Alltag dabei, Meltdowns zu vermeiden, da sie den betroffenen Personen Sicherheit und Vorhersehbarkeit bringen. Das reduziert vor allem unerwartete sensorische Reize und die Personen können sich besser mental auf das Bevorstehende vorbereiten.

Auch Medikamente und professionelle Hilfe wie Therapie können Betroffenen dabei helfen, die Frequenz von Meltdowns zu reduzieren oder Strategien zu entwickeln, wie sie sich besser regulieren können.

Was können Außenstehende tun, um betroffenen Menschen zu helfen?

Wenn man in seinem Freundschaftskreis oder in der Familie eine Person hat, die anfällig für Meltdowns ist, kann es helfen, sich über Meltdowns und ihre Ursachen zu informieren, damit man im Fall die betroffene Person bestmöglich unterstützen kann. Außerdem ist es wichtig, während der Begleitung eines Meltdowns als außenstehende Person ruhig und entspannt zu bleiben, da die Situation sonst noch weiter eskalieren kann. Durch diese sogenannte Co-Regulation kann die Person, die einen Meltdown erlebt, schneller wieder in einen normalen Zustand finden:

Dabei kann es helfen, leise und ruhig zu sprechen, schnelle Bewegungen und laute Geräusche zu vermeiden und eine allgemein sichere, warme Präsenz auszustrahlen. Es ist obendrein wichtig, sich selbst und die betroffene Person während eines Meltdowns zu schützen, und Sicherheit zu bieten.

Falls möglich, kann man die betroffene Person wissen lassen, dass man für sie da ist und im schlimmsten Fall davor schützen, sich oder anderen Schaden zuzufügen.

Des Weiteren kann eine begleitende Person der betroffenen Person helfen, bekannte Bewältigungsstrategien anzuwenden. So kann man zum Beispiel gemeinsam Atemübungen machen.

Weitere Bedeutung von Meltdown

In der Atomkraft wird von einem „Meltdown“ gesprochen, wenn der Kern eines Atomreaktors schmilzt und droht in die Umgebung einzudringen.

„Meltdown“ ist der Name einer Hardware-Sicherheitslücke bei Mikroprozessoren.

Was ist der „Scary Hour (Trick)“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Wohl jeder kennt es von sich, dass er von Zeit zu Zeit unliebsame Aufgaben verschiebt, obwohl sie auf der To-do-Liste ganz oben stehen. Leider löst die „Aufschieberitis“ (Prokrastination) das Problem nicht, sondern verschlimmert es in den meisten Fällen. Der „Scary Hour Trick“ ist eine Möglichkeit, gegen „Aufschieberitis“ vorzugehen, sodass man lästige Aufgaben schneller bzw. überhaupt erledigt. Dank dieses Tricks wird man produktiver, da man konzentrierter arbeitet. Auch die Frustration darüber, dass man es „wieder nicht geschafft hat“, fällt weg.

So funktioniert der Scary Hour Trick:

Die Methode ist zwar nicht neu, wurde aber dank der US-amerikanischen TikTokerin Laura Wheeler wieder sehr populär. Andere nennen diese wichtigen 60 Minuten „die Stunde der Angst“. Einige Produktivität-Coaches haben sie auch auf 90 Minuten ausgedehnt, doch das Grundprinzip ist immer gleich.

Laura Wheeler zwingt sich dazu, gleich am Morgen 60 Minuten Zeit für die die unangenehmsten Aufgaben des Tages zu reservieren und diese dann ohne Unterbrechung abzuarbeiten. Dafür stellt sie sich einen Timer. Klingelt der nach Ablauf der Stunde, wendet sie sich anderen Aufgaben zu. Es ist nicht zielführend, sich erneut mit den gleichen Aufgaben zu beschäftigen. Diese Vorgehensweise wiederholt sie täglich. Die Methode ist sehr effektiv, denn sie schafft Ordnung im Kopf, außerdem fällt das unangenehme Gefühl weg, noch etwas erledigen zu müssen. Man hat schließlich etwas getan.

Die „Scary Hour Methode“ ist ein hervorragendes Mittel zur Optimierung der Produktivität. Wird die Stunde der Angst überwunden, ist das oft wie ein Befreiungsschlag. Viele schafften es erst dadurch, die schwierigsten Aufgaben anzupacken. Denn die ersten Stunden am Morgen sind für die meisten Menschen die produktivsten. Die ideale Zeit für die „Scary Hour“ sind 90 Minuten nach dem üblichen Arbeitsbeginn. Dann kann man sich seinen Aufgaben besonders konzentriert widmen. Es macht keinen Sinn, die anstehenden Aufgaben auf den Abend zu verlegen, selbst wenn man von sich behauptet, ein Nachtmensch zu sein. In der Regel stimmt die Selbsteinschätzung nicht mit der Realität überein.

Vorgehensweise im Detail:

Idealerweise beginnt man mit der Aufgabe, die mit dem wichtigsten Ziel des Monats zusammenhängt. Die oberste Priorität herauszufinden, ist nicht immer ganz einfach, sollte aber nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Wer das nicht schafft, dem hilft bei der Zieldefinition die OKR-Methode aus dem Projektmanagement. Es ist leichter, die schwierigste Aufgabe innerhalb einer Liste herauszufinden, als die ganze Liste nach Prioritäten zu sortieren. Fast immer ist die wichtigste Aufgabe nämlich die, die einem den größten Respekt abverlangt. Um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, sich zu 100 % auf diese Aufgabe zu konzentrieren. Denn die größten Zeitverschwender sind langes Grübeln über ein Problem und die Beeinflussung durch zahlreiche Kommunikationskanäle. Damit der Eine weitere Regel gilt als unumstößlich: Man darf seine Arbeit nie mehr als einmal unterbrechen. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Notfall die Pläne für den Tag durcheinanderbringt, doch in allen anderen Fällen ist die Unterbrechung kontraproduktiv und das Scheitern vorprogrammiert.

Drei Schritte, um die „Scary Hour“ erfolgreich zu starten:

1. Täglich 60 Minuten im Kalender festlegen

2. An jedem Vorabend ebenfalls eine Erinnerung definieren (Klingeln etc.)

3. Jede Form der Ablenkung in dieser Zeit blockieren

Scary Hour: Zusätzliche Unterstützung durch praktische Managementtools

Wer besonders erfolgreich sein möchte, kombiniert den „Scary Hour Trick“ mit Produktivitätswerkzeugen wie Zeiterfassungs-Tools und Kundenbeziehungs-Managementtools (CRM-Tools), mit denen Kundendaten organisiert werden. Während der 90 Minuten darf man sich nicht verleiten lassen, auf Social Media zu surfen oder E-Mails zu lesen. Wer das nicht schafft, kann sich zum Beispiel Browsererweiterungen installieren, die bestimmte Webseiten blockieren. Natürlich sollte man seinen Erfolg am Ende der Zeit auch dokumentieren und die erledigten Aufgaben in einer Liste abhaken.

Was ist „Pareidolie“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Unter Pareidolie versteht man (im klinischen Kontext) kurz andauernde Wahrnehmungsstörungen, bei denen die Betroffenen in abstrakten Mustern und Strukturen Gesichter von vertrauten Personen, Tiere und Gegenstände erkennen. Diese Form der Sinnestäuschung ist weit verbreitet. Der Begriff stammt aus dem griechischen. „Para“ bedeutet neben und „Eidolon“ Form oder Bild. Bei Pareidolie wird ein vorhandenes Objekt durch ein weiteres, fantasiertes Bild ergänzt wird. Das Gehirn vervollständigt unzusammenhängende Fragmente zu vertrauten Formen und ergänzt ein vorhandenes Objekt um ein zusätzliches Bild.

In der Alltagssprache wird von Pareidolie gesprochen, wenn man in Gegenständen, Mustern, Formen und Figuren Gesichter erkennt.

Wie entsteht Pareidolie? Ursachen, Gründe, Psychologiue

Die Fehldeutungen sind Interpretationen des Unterbewusstseins. Das menschliche Gehirn ist stets versucht, scheinbar unzusammenhängende Bilder und Strukturen zu komplettieren, sie mit vertrauten Mustern zu vergleichen und sich diesen anzunähern. Die Erkennung von Gesichtern ist demnach eine Mischung aus optischer Täuschung, individueller Erwartungshaltung und bereits etablierten Denkkonzepten. Man sieht menschliche Gesichter, weil man sie aufgrund seiner Erfahrungen erwartet. Evolutionsforscher vermuten dahinter einen Mechanismus, der Menschen vor Gefahren schützen soll. Denn je besser man versteckte Gesichter innerhalb eines diffusen Umfeldes erkennen kann, desto schneller kann man potenzielle Feinde erkennen und gegebenenfalls die Flucht antreten. Auch für unsere sozialen Beziehungen ist die Gesichtserkennung unverzichtbar, denn nur auf ihrer Basis ist Interaktion möglich. Schon Säuglinge sind sehr früh in der Lage, Gesichter zu erkennen.

Bei welchen Personengruppen tritt das Phänomen gehäuft auf?

Zu solchen Fantasiegebilden des Geistes kommt es überwiegend bei völlig gesunden Menschen. Die sind sogar in der Lage, das Phänomen bewusst zu steuern. Neuere psychologische Studien legen jedoch nahe, dass Menschen, die in zufällig angeordneten Punkten Gesichter, Pflanzen und Tiere zu erkennen glauben, eine nervöse, eher ängstliche Persönlichkeitsstruktur haben. Personen mit diesen Eigenschaften vermuten hinter den erkannten Gesichtern etwas Unangenehmes, Bedrohliches. Auch bei Patienten mit Schizophrenie oder Psychosen wurden vermehrt Pareidolien festgestellt.

Studien ergaben außerdem, dass Pareidolien viel häufiger bei Frauen auftreten als bei Männern. Die Vermutung liegt nahe, dass Frauen aufgrund ihrer vielfältigen sozialen Aufgaben und Verhaltensmuster leichter Gesichter bzw. die darin gezeigte Emotion wahrnehmen können und auch müssen. Pareidolie ist unter religiösen Menschen ebenfalls stärker ausgeprägt als unter Personen, die keinen Zugang zu spirituellen Welten haben.

Was sehen die Betroffenen vor allem?

Es kommt sehr häufig vor, dass Menschen in Wolkenformen Gesichter zu erkennen glauben. Aber auch in Pfützen und Spiegelungen an Glasscheiben werden Gesichter erkennt. Diese Art der Wahrnehmung zu vermeiden, ist gar nicht so einfach, denn das menschliche Gehirn ist darauf ausgerichtet, Muster zu erkennen. Evolutionsbedingt sind die Aktivierung-Komponenten für das Konzept Gesicht stark verbreitet. Für Kinder steckt die Welt noch voller Mystik und Wunder, deren Geheimnisse sie ergründen möchten. Deshalb sehen auch Kinder in Wolkengebilden häufig Fantasiewesen wie Drachen, Feen und Ähnliches

Pareidolie, optische Täuschung und Halluzination

Bei der optischen Täuschung gibt es ebenfalls eine Dysfunktion zwischen dem, was das Auge wahrnimmt, und dem, was das Gehirn daraus macht. Durch eine bestimmte Anzahl von Formen und Farben sehen wir plötzlich Bewegung, wo keine sein kann; oder wir glauben, eine Seite sei länger als die andere, obwohl beide Seiten gleich lang sind. Die optische Täuschung wird häufig von Künstlern initiiert. Sie ist eine angenehme Stimulierung der Sinne im Alltag, die Spaß macht und keinerlei schädliche Nebenwirkungen hat.

Pareidolien sind auch etwas anderes als Halluzinationen, denn sie werden nicht vom Affekt erzeugt. Es ist also möglich, dass mehrere Personen das gleiche Gesicht im Gegenstand oder in der Wolke erkennen. Dagegen ist die Halluzination eine pathologische Illusion. Der Halluzinierende kann die Unmöglichkeit seiner Wahrnehmung nicht erkennen. Er hält etwas Gegenständliches für etwas völlig anderes, verkennt also die Realität. Bei Einnahmen von psychoaktiven Substanzen, bei großer Müdigkeit oder bei Fieber können Halluzinationen auftreten. Diese verschwinden aber wieder, wenn das Fieber sinkt bzw. die volle Aufmerksamkeit zurückkehrt.

Was ist die Intellektualisierung von Gefühlen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie


Bei der Intellektualisierung geht es um die Überbetonung des Verstandes beim Menschen. Dies bedeutet, dass Gefühle und Emotionen auf Rationalität und Logik reduziert werden.

Was ist das Intellektualisieren von Gefühlen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie

Grob gesagt handelt es sich bei der Intellektualisierung um eine psychoanalytische Theorie, bei der in der Entwicklungsphase von Kindern ein typischer Abwehrmechanismus geschaffen wird. Dieser Reifungsprozess soll eine einfache Einstellung zur Abwehr von sexuellen und aggressiven Impulsen herstellen. Insbesondere Jugendliche beschäftigen sich mit Themen wie Sexualität, Liebe und dem Sinn des Lebens und versuchen so, ihre aktuellen Triebkonflikte zu bewältigen.

Dabei nutzen nicht nur Kinder und Jugendliche diesen Abwehrmechanismus, sondern jeder Mensch. Hier geht es um psychische Prozesse, um mit unerwünschten Emotionen und Empfindungen umgehen zu können. So kann die mentale Balance wiederhergestellt werden. Im Leben werden die Menschen häufig mit den verschiedensten Abwehrmechanismen konfrontiert. Die Kunst liegt jedoch darin, das zugrunde liegende Problem nachhaltig zu lösen. Nachfolgend werden drei typische Szenarien für einen Abwehrmechanismus vorgestellt:
Angenommen, man lässt seinen Schal versehentlich im Bus liegen. Anstatt sich darüber zu ärgern, denken die meisten Menschen „Nicht so schlimm; der war eh schon alt und entsprach nicht mehr ganz meinem Geschmack.“ Eine andere Situation gibt es im Job. Angenommen, man ärgert sich über den Chef. Anstatt ihn mit den Konflikten zu konfrontieren, lässt man abends seinen Frust am Mitbewohner aus. Vielleicht haben einige im Jugendalter auch gerne mit dem Feuer gespielt, weshalb man sich heute in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.

Alle diese drei Szenarien entsprechen den psychischen Abwehrmechanismen von Verschiebung, Rationalisierung und Sublimierung. Jeder kennt sie und jeder nutzt diese Abwehrmechanismen, damit Stress und negative Emotionen vermieden werden. Was auf den ersten Blick nützlich für das mentale Wohlbefinden erscheint, kann jedoch im übermäßigen Gebrauch schädlich wirken. Hintergrund ist, dass man davon abgehalten wird, sich unbequemen und den wahren Emotionen zu stellen. Dieser Prozess ist aber unabdingbar für ein authentisches Leben und für entsprechende Zufriedenheitsgefühle. Doch was genau ist ein Abwehrmechanismus und wie ist es möglich, auf eine reifere Art mit solch negativen Emotionen und Gefühlen umzugehen?

Abwehrmechanismen

Erstmals wurde der Begriff „Abwehrmechanismus“ im Rahmen der Psychoanalyse von Sigmund Freud geprägt. Der Begriff steht für psychische Vorgänge, mit denen wir zwischenmenschliche oder innerpsychische Konflikte regulieren, damit wir emotional entlastet werden. Dies ist oftmals ein ganz unbewusster Prozess, denn unsere Psyche möchte uns vor schmerzhaften Gefühlen schützen. Dies bedeutet, dass uns unser Bewusstsein eine bestimmte Situation „alternativ“ handhaben oder wahrnehmen lässt. Einige Abwehrmechanismen wie beispielsweise Verleugnung werden von Freud als eher unreif betrachtet. Ein Abwehrmechanismus, wie etwa Sublimierung, bringt den Menschen intellektuell auf eine höhere Stufe. Dies kann auf eine gut entwickelte und reife Persönlichkeit hindeuten.

Belegt ist allerdings, dass jeder Mensch solche Abwehrmechanismen nutzt. Sie sind ein Ventil für negative Gefühle wie Minderwertigkeitskomplexe, Ärger, Scham, Trauer und Schuld. Je nachdem, welcher Persönlichkeitstyp man ist, nutzt man auch andere Abwehrmechanismen. Beispielsweise wird ein Optimist sich oftmals mithilfe von Rationalisierung die Wahrheit „schönreden“. Als Beispiel kann hier das erwähnte Szenario mit dem vergessenen Schal genommen werden. Ein anderer Mensch wiederum, der sehr streng mit sich ist, neigt vielleicht eher dazu, unerwünschte Impulse zu verdrängen.

Das Problem hierbei ist allerdings, dass, je mehr man sich in solche Kompensationen verstrickt, das Ursprungsproblem jedoch nicht gelöst wird. In einigen Fällen kann dies sogar noch verstärkt werden. Dies bedeutet, dass nur, wenn wir uns den negativen Gefühlen auch stellen, der Sache auf den Grund gehen und daran wachsen und Heilung erfahren können. Oftmals verbirgt sich nämlich ein Muster dahinter, welches schon in der Kindheit entstanden ist. So hat man sich als Kind geschützt, um mit schmerzhaften Erfahrungen besser umgehen zu können. Allerdings bieten Abwehrmechanismen nur temporäre und oberflächliche Linderung.

Wie viele Abwehrmechanismen gibt es und wie können sie reduziert werden?

Es existieren – je nach Einordnung – knapp 20 verschiedene Abwehrmechanismen. Diese können sich in vielfältigen und teilweise konträren Verhaltensweisen auf unterschiedlichen Ebenen äußern. Nachfolgend werden die wichtigsten Abwehrmechanismen aufgezeigt, wobei auf die Intellektualisierung am Ende nochmals näher eingegangen wird.

Folgende Abwehrmechanismen gibt es:

  • Projektion
  • Sublimierung
  • Affektisolierung
  • Kompensation
  • Verdrängung
  • Verleugnung
  • Rationalisierung
  • Identifikation
  • Verschiebung
  • Somatisierung und Konversion
  • Idealisierung
  • Abwertung
  • Reaktionsbildung

Nun betrachten wir uns die Intellektualisierung einmal genauer. Bei der Intellektualisierung nehmen die Menschen eine abstrakte, theoretische „Forscherperspektive“ ein. Hierbei distanzieren sie sich von realen Situationen beziehungsweise von ihren Gefühlen. Ein Beispiel: Die Ehefrau möchte mit ihrem Ehemann über konkrete Probleme in der Ehe sprechen.

Anstatt sich des eigentlichen Problems anzunehmen, reagiert der Ehemann eher sehr oberflächlich und argumentiert mit allgemeinen Theorien aus der Liebe. Dies hat zur Folge, dass keine praktikable Lösung gefunden werden kann. Des Weiteren erweckt es für die Ehefrau den Anschein, als säße sie in einer Vorlesung, da ihr Partner scheinbar emotionslos reagiert. Eine andere Sonderform der Intellektualisierung ist, ein angespanntes Verhältnis mit einem Arbeitskollegen zu „pathologisieren“. Anstatt das Verhältnis mit dem Arbeitskollegen konstruktiver zu gestalten, wird der Konflikt auf eine psychologische Ebene gehoben, indem er dem Kollegen eine narzisstische Persönlichkeitsstörung unterstellt. Hierbei wird nun also von „Pathologisieren“ gesprochen, da ein Krankheitsbild dargestellt wird.

Wie kann in solchen Situationen jedoch reifer reagiert werden? Oftmals kommt die Intellektualisierung bei solchen Menschen vor, die von Grund auf eine spezielle wissenschaftlich-philosophische Ader haben. Jene Menschen denken oftmals über mögliche Gründe nach, wieso ein Mensch sich in bestimmten Situationen gerade so verhält. Somit sind also die Grenzen zwischen einer theoretischen Einordnung eines Szenarios aus reinem Interesse und die Abspaltung der eigenen Gefühle durch intellektuelle Betrachtung fließend. Doch wie lässt sich dieser Abwehrmechanismus verhindern?

Da hilft nur, sich regelmäßig daran zu erinnern, dass man sich den menschlichen Emotionen auch annehmen muss, um sich weiterentwickeln zu können. Es muss nicht immer zwingend alles auf eine wissenschaftliche Weise eingeordnet oder gelabelt werden.

Bei der Intellektualisierung geht es um einen bewussten Akt, Emotionen auszublenden. Hierbei soll verhindert werden, sich mit verschiedenen Ängsten aus Situationen heraus oder Stress auseinandersetzen zu müssen. Es wird sich nur noch auf die Fakten konzentriert und man entfernt sich emotional von dem eigentlichen Problem.

Wann ist Intellektualisierung noch gesund?

Nicht ganz zu verleugnen ist es natürlich, dass in manchen Situationen eine Intellektualisierung hilfreich sein kann. Hierbei muss man nur einmal auf die Arbeit von Chirurgen, Polizei, Rettungssanitätern und Wissenschaftlern schauen. Es wäre fatal, wenn bei einem Rettungssanitäter während der Behandlung eines Patienten, der sich in Lebensgefahr befindet, Gefühle aufkommen. Hier muss ein Rettungssanitäter in der Lage sein, methodisch, ruhig und emotionslos zu bleiben und dementsprechend zu arbeiten, damit er sein bestes Ergebnis erzielen kann.

Ab wann wird eine Intellektualisierung ungesund?

Ungesund wird es dann, wenn man ständig seine Gefühle unterdrückt. Das alleinige Unterdrücken oder Blockieren von Emotionen lässt das Problem nicht verschwinden; es wird lediglich weiter weggeschoben. Findet dieser Prozess zu lange statt, wächst und eitert das Problem.

Irgendwann werden diese Gefühle und unterdrückten Emotionen wieder hervorkommen. Dann können sie womöglich nicht mehr auf eine gesunde Art und Weise kontrolliert werden. Dann läuft man Gefahr, dass man gegenüber seinen Kindern oder seinem Partner handgreiflich wird, weil nie die Chance bestanden hat, ein bestimmtes Kindheitstrauma zu lösen. Viele greifen auch auf Drogen zurück, um mit ihren Gefühlen umgehen zu können. Bei Emotionen handelt es sich nicht um Dinge, die „repariert“ werden müssen. Vielmehr handelt es sich um Dinge, die erlebt, durchlebt, verstanden und bewältigt werden müssen. Erst, wenn das geschafft ist, kann erkannt werden, dass man auf der anderen Seite wieder herauskommt.

Was ist Masking? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie


Der Begriff Masking, auf Deutsch auch als „maskieren“ bekannt, wird verwendet, um das bewusste oder unbewusste Unterdrücken oder Verändern von Verhaltensweisen von Menschen mit Autismus, ADHS oder anderen Neurodivergenzen zu beschreiben. Das Ziel ist, durch das Unterdrücken oder Verändern der Verhaltensweisen neurotypisch zu wirken und eher in der Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Warum maskieren neurodivergente Menschen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie

Viele Menschen mit Neurodivergenzen haben besondere Verhaltensweisen, die zum Teil gesellschaftlich nicht anerkannt sind. Diese sind überwiegend ein Resultat aus dem anders funktionierenden Gehirn. Oft fällt es neurodivergenten Menschen zum Beispiel schwer, soziale Situationen und Hinweise korrekt zu deuten und zu verstehen. Dies kann dazu führen, dass sie sich nicht wie erwartet verhalten und zum Beispiel als unhöflich, emotionslos, kühl oder überheblich wahrgenommen werden. Auch ein übermäßiges Teilen von Informationen, die neurotypische Menschen als zu persönlich empfinden, kann typisch für Menschen mit Neurodivergenzen sein. Oft werden sie auch als zu laut, zu leise, zu frech, zu ruhig oder anderweitig als zu viel oder zu wenig beschrieben. Des weiteren fällt es vielen Menschen mit Neurodivergenz schwer, Blickkontakt zu halten.

Eine weitere Verhaltensweise von vielen neurodivergenten Menschen ist das sogenannte Stimming. Zu Stimming zählen alle Aktionen, die der Selbststimulation zu Regulation dienen. Viele Menschen mit Neurodivergenzen haben Schwierigkeiten, Reize zu filtern. Das bedeutet, dass das Gehirn nicht automatisch und unbewusst entscheiden kann, welche Reize relevant sind und wahrgenommen werden müssen und welche nicht. Dadurch prasselt eine ungefilterte Flut an Reisen (also Licht, Geräusche, sensorische Informationen wie Kleidung, Wind, und Gerüche) auf das neurodivergente Gehirn ein. Dies kann extrem anstrengend und überwältigend sein. Um diese Überwältigung auszuhalten, kann Stimming hilfreich sein. Durch meist wiederholende Bewegungen, Vokalisierungen oder Berührungen wird der Fokus auf einen einzelnen Reiz gelenkt, was bei der Regulation hilft. Der bekannteste Stim ist wohl das autistische Klischee des hin und her Schaukelns. Doch auch das Wippen mit dem Bein, das Klickern mit einem Kugelschreiber oder das Herumkauen auf der Unterlippe können zu Stimming gehören.

All diese Verhaltensweisen können soziale Interaktion und das Schließen von Freundschaften erschweren. Um eher Anschluss zu finden, maskieren viele neurodivergente Menschen diese Verhaltensweisen und kopieren das Benehmen von neurotypischen Menschen. Sie hoffen, dadurch eher akzeptiert zu werden und einfacher Zugang zu anderen Menschen zu finden. So zwingen sich neurodivergente Menschen zum Beispiel, Blickkontakt zu halten, obwohl es ihnen sehr unangenehm ist, oder unterdrücken Stimming, um ihr Umfeld nicht zu stören.

Gibt es ein Problem mit Masking?

Masking ist für neurodivergente Menschen extrem anstrengend. Da sie sich konstant darauf konzentrieren müssen, wie sie sich verhalten, wie sie sprechen, was sie sagen, wo sie hinschauen, wie sich der Körper bewegt, wie laut oder leise sie sprechen und wie lange sie sprechen, fällt es schwer, sich gleichzeitig auch noch auf den Inhalt dessen, was das Gegenüber sagt, zu konzentrieren. Auf Dauer kann Masking zu starkem Stress bis zu Burnout, psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Anxiety, Identitätsverlust und sogar Suizidalität führen.

Der Grund dafür liegt darin, dass Masking nicht nur psychisch extrem anstrengend ist, sondern man auch konstant die Botschaft an sich selbst sendet, dass man nicht richtig ist, wenn man sich nicht verstellt. Dies ist extrem schädlich für das eigene Selbstwertgefühl.

Was bedeutet neurodivergent und neurotypisch?

Als neurodivergent bezeichnet man Menschen, deren Gehirn irgendwie anders funktioniert als das der meisten Menschen. Zu den bekanntesten Neurodivergenzen gehören Autismus, ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie und Tourette’s. Aber auch eine Hochbegabung oder eine Synästhesie kann zu den Neurodivergenzen gezählt werden. Menschen, die keine Neurodivergenzen haben, bezeichnet man als neurotypisch.

Was kann man tun, damit neurodivergente Menschen nicht maskieren müssen?

Um neurodivergenten Menschen die Last des ständigen Maskierens abzunehmen, gilt es vor allem, ein Bewusstsein für Neurodivergenz und neurodivergente Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu schaffen. Nur so kann eine Akzeptanz entstehen. Denn wenn alle Menschen sich darüber im Klaren sind, dass Verhaltensweisen, die vielleicht unhöflich oder kalt wirken, womöglich gar nicht so gemeint sind und der unmaskierte Ausdruck einer neurodivergenten Persönlichkeit sind, ist es viel leichter, diese Verhaltensweisen hinzunehmen. Das Bewusstsein über Neurodivergenz und die damit verbundenen Verhaltensweisen ist der wichtigste Schritt, neurodivergenten Menschen das Leben zu erleichtern. So wie an vielen Orten die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Behinderungen mitgedacht werde und behindertenfreundliche Lösungen in den Alltag implementiert werden, so müssen auch die Bedürfnisse neurodivergenter Menschen mitgedacht werden. Denn nur weil Neurodivergenzen meist unsichtbar sind, bedeutet es nicht, dass sie weniger real sind als körperliche Unterschiede.

Was ist eine News-Diät / Newsdiät? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei einer News-Diät wird der Konsum von Nachrichten auf eine bestimmte Zeitdauer reduziert und festgelegt. Eine News-Diät kann z.B. sein, dass man maximal zwei Stunden am Tag Nachrichten liest.

Von einer News-Diät erhofft man sich meist mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit, sowie mehr persönliche freie Zeit.

Was ist eine News-Diät / Newsdiät? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der moderne Mensch wird von einer unüberschaubaren Flut an Informationen und Nachrichten überrollt – und zwar Tag für Tag, rund um die Uhr. Egal, ob Zeitungen, Online-Medien oder soziale Netzwerke – Informationen trudeln heute aus allen Richtungen ein und sind nicht immer positiv. Weiterhin sorgt die permanente Verfügbarkeit im Job dafür, dass nach Feierabend weder Schluss mit der Arbeit, noch mit der Informationsaufnahme ist. Und so sorgen permanente Benachrichtigungen schnell für eine Überreizung und Überforderung des Körpers und des Geists.

Zu viele Informationen und Nachrichten können krank mach. Da sind sich Wissenschaftler mittlerweile einig. Innerhalb der vergangenen Jahre wurden daher alternative Lebensweisen entwickelt, die der ständigen Informationsflut Einhalt gebieten sollen. Darunter zum Beispiel die sogenannte „News-Diät“. Sie zielt auf eine Reduktion und die selektive Auswahl von Informationen ab. Um was es sich dabei jedoch konkret handelt und wie eine News-Diät tatsächlich umgesetzt werden kann, dazu sollen innerhalb der nun folgenden Abschnitte detailliertere Informationen geliefert werden.

Definition des Begriffs „News-Diät“

Der Ausdruck „News-Diät“ ist ein Kunstbegriff, der sich aus den beiden Begriffen „News“ und „Diät“ zusammensetzt. Das Wort „News“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt soviel wie Nachrichten oder Neuigkeiten. Hingegen stammt der Begriff „Diät“ aus der deutschen Sprache, genauer gesagt aus dem medizinischen Umfeld. Er beschreibt eine vorübergehende Veränderung individueller Ernährungsgewohnheiten. Diese haben zum Ziel, Körpergewicht zu reduzieren oder gesundheitliche Probleme zu behandeln.

Eine „News-Diät“ bedeutet in diesem Kontext, dass der Anwender einer ebensolchen die Aufnahme von Informationen, Neuigkeiten oder Nachrichten bewusst reduziert. Der Fokus liegt dabei auf der Reduktion des Informationsinputs, nicht aber der verringerten Nahrungsaufnahme.

Der Begriff „News-Diät“ kommt besonders häufig im Lifestyle-Umfeld sowie in sozialen Netzwerken zum Einsatz und ist relativ neu. Seine Ursprünge lassen sich auf den Beginn des 21. Jahrhunderts zurückverfolgen. Ab da sorgten das aufkommende Internet sowie die neuen Mobiltelefone für eine ständige Belieferung mit Informationen, beziehungsweise für eine ständige Verfügbarkeit am Arbeitsplatz.

Wie wird eine „News-Diät“ genau umgesetzt?

Eine News-Diät kann auf unterschiedliche Art und Weisen umgesetzt werden. Im Folgenden sollen daher einmal ein paar gängige Praktiken zur Umsetzung einer News-Diät aufgezeigt werden:

  • Festlegung der Dauer einer News-Diät (1 Tag, 1 Woche, 1 Monat oder noch länger?)
  • Auf welchen Kanälen eine News-Diät erfolgen soll (Welche Quellen, Kanäle oder Medien sollen reduziert werden?)
  • Reduktion des Nachrichtenkonsums
  • Benachrichtigungen auf mobilen Endgeräten vermeiden
  • Feste Benachrichtigungszeiten einplanen (In denen die obigen Restriktionen nicht gelten.)
  • Verzicht auf Nachrichtenkonsum vor dem Schlafengehen
  • Fokus auf rein lokale Ereignisse
  • Alternative Freizeitgestaltung (Freie Zeit sinnvoll nutzen, mit Sport, Hobbies sowie Erholung.)

Dabei sei zu beachten, dass es für eine News-Diät keinerlei Vorgaben gibt und diese individuell durchgeführt werden kann. Entweder kann eine News-Diät alle oben genannten Dinge umfassen oder sich nur Teilen davon bedienen – dies bleibt dem Anwender einer News-Diät völlig selbst überlassen.

Welche Effekte hat eine News-Diät? Wirkung, Psychologie

Eine News-Diät kann durchaus positive Effekte auf die individuelle Gesundheit aufweisen. Ein verringerter Nachrichtenkonsum wirkt sich nämlich häufig positiv auf die psychische Gesundheit aus. Weiterhin können dadurch auch die eigene Konzentration und Kreativität gesteigert werden. Zu guter Letzt bietet eine News-Diät auch rein organisatorische Vorteile. Und zwar wird weniger Zeit für das Konsumieren von Nachrichten verschwendet, die dann sinnvoller und produktiver eingesetzt werden kann. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen die besonderen Effekte einer News-Diät daher einmal umfassend erklärt werden.

Positive Effekte für Körper, Geist und Wohlbefinden

Weniger Nachrichten (und überhaupt Informationen) zu konsumieren, wirkt sich vor allem positiv auf die mentale Gesundheit aus. Grund dafür ist, dass eine potenzielle Reizüberflutung vermieden wird. Eine Reduktion von Reizen sorgt im Allgemeinen für weniger Stress und damit für weniger Cortisol-Ausschüttungen. Bei Cortisol handelt es sich um das körpereigene Stresshormon, welches für Anspannung, Angst und Unwohlsein sorgen kann. Tritt dieses vermehrt auf, so leitet in der Regel auch unsere physische Gesundheit darunter. Gleichzeitig sorgen weniger Nachrichten, weniger negative Emotionen und weniger Gereiztheit für mehr seelische Harmonie und damit insgesamt für ein deutlich besseres Wohlbefinden.

Konzentrationssteigerung und Kreativität

News-Diäten können ebenfalls dazu beitragen, dass die eigene Konzentration und Kreativität deutlich gesteigert werden. Eine Reduktion der ständigen Informationsflut kann den Geist stark entlasten und dadurch gehemmte Ressourcen freisetzen. Nur wer ständige Informationen ignoriert oder selektiert, der kann nach Meinungen von Experten auch wirklich gezielt und effektiv arbeiten. Geringere Ablenkungen führen außerdem zu mehr Kreativität. Denn ist der Geist mit weniger Nachrichten und damit potenziellen Ablenkungen konfrontiert, so schafft dies Raum für neue Ideen, Gedanken und Sichtweisen, die dann kreativ umgesetzt werden können. News-Diäten können daher dazu beitragen, dass der eigene Fokus sich auf eine geringe Anzahl an Projekten, Gedanken oder Fähigkeiten verringert, die dann umso intensiver und effektiver umgesetzt werden können.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Durchführung von News-Diäten und Kritiken

Bislang gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, die sich mit dem noch vergleichsweise jungen Konzept der News-Diät befasst haben. Einige Forschungsarbeiten namhafter Wissenschaftler kamen jedoch zu dem Schluss, dass ein erhöhter Nachrichten- und Informationskonsum automatisch zu mehr Stress und einer Verschlechterung der mentalen Gesundheit führen können. Das neue Lifestyle-Konzept der „News-Diät“ wird aber auch von vielen Seiten kritisiert. Die häufigsten Kritikpunkte sind dabei, dass eine News-Diät zum Verpassen wichtiger Informationen führen kann (wie dies beispielsweise innerhalb der Corona-Krise der Fall war). Es ist daher wichtiger denn je, eine gute Balance zwischen der individuellen Nachrichtenaufnahme und dem bewussten Ignorieren von redundanten Informationen zu finden.

Fazit zum Thema „News-Diät“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine „News-Diät“ ein neues Lifestyle-Konzept darstellt, bei dem der Anwender bewusst auf die Aufnahme von Nachrichten oder Informationen verzichtet. Dies soll zur geistigen Entspannung, zu einer besseren mentalen Gesundheit sowie zu mehr Wohlbefinden führen. Gleichzeitig sollen so auch die eigene Kreativität und der Fokus für ein bestimmtes Projekt oder das Erlernen einer Fähigkeit gesteigert werden. Die „News-Diät“ stellt insgesamt eine individuelle Strategie zur Stressbewältigung und Vermeidung von Überforderungen dar und findet immer mehr Anhänger.

Mit dem Ausdruck „News-Diät“ sind unter anderem die Begriffe „Medienfasten“ oder „Informationsdiät“ verwandt. Während das „Medienfasten“ vor allem auf einen Verzicht von (digitalen) Medien abzielt, verringert eine „Informationsdiät“ die Aufnahme sämtlicher Informationen (also nicht nur Nachrichten, sondern auch andere Informationen). Auch diese Konzepte haben die körperliche und geistige Entlastung zum Ziel.

Was bedeutet „Protecting Your Peace“? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Protecting Your Peace“ bedeutet auf deutsch „Beschütze deinen Frieden“. Es bedeutet sinngemäß übersetzt auf deutsch: „Beschütze deinen inneren Frieden und deine innere Ruhe“.

Was bedeutet „Protecting Your Peace“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Bei „Protecting Your Peace“ wird das Ziel verfolgt, sich selbst vor negativen Einflüssen und Stress schützen. Dafür grenzt man sich von Personen und Situationen ab, die belastend sind, Stress verursachen und nicht gut tun.

Das Kernthema bei „Protecting Your Peace“ ist Mental Health. Es geht darum, seine eigene Bedürfnisse zu erkennen, zu kommunizieren und für sie eintreten, sowie Grenzen zu setzen.

Das positive Ziel von „Protecting Your Peace“ ist es, die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu bewahren. Man möchte Aufregung, Agitiertheit und Unruhe vermeiden.

Wer seine innere Ruhe bewahrt, kann ein gesünderes und glücklicheres Leben führen. Denn nun kann man die eigene Energie auf wirklich wichtige und erfüllende Dinge lenken wie z.B. sich kreativ ausdrücken, sich mit anderen verbunden fühlen und als Teil der Natur erleben.

Im schlimmsten Fall führt „Protecting Your Peace“ zur Isolation und Vereinsamung, wenn man es übertreibt.

Auf TikTok ist „Protecting Your Peace“ im Frühjahr 2023 ein Trend. „Protecting Your Peace“ wird hier als „Pause Knopf“ für das Privatleben beschrieben.

„Protecting Your Peace“ ist eine Reaktion auf Überforderung, Druck und zu viele Verpflichtungen. Es ist eine Reaktion darauf, dass man zu wenig Me Time hat und die Self Care vernachlässigt wird. Hier geht es darum eigene vernachlässigte Bedürfnisse zu erkennen und dafür einzustehen. Dafür wird Stress und insbesondere Freizeitstress reduziert.

Was macht man bei „Protecting Your Peace“? Wie geht das?

Es wirkt einfach: Man liegt entspannt im Bett. Man tut mal nichts. Aber „Protecting Your Peace“ ist etwas komplexer:

Wie „Protecting Your Peace“ wirklich geht:

Bei „Protecting Your Peace“ geht es um viel mehr als nur den inneren Frieden zu bewahren und zu verteidigen. Es geht darum, zu erkennen, was mir gut tut und was mir nicht gut tut. Dafür braucht es folgende Eigenschaften und Fähigkeiten:

Nein sagen, wenn man etwas nicht will:

„Nein sagen“ bedeutet, dass man übt klar und direkt Ablehnung auszudrücken, auch wenn dies sich erst einmal falsch anfühlt. Es ist ein wichtiger Ausdruck von Selbstachtung und Selbstbestimmung. „Nein sagen“ ist eine notwendige Fähigkeit, um persönliche Grenzen zu setzen.

Wer „Nein“ sagt, signalisiert anderen, dass man eine Grenze hat und diese respektiert werden muss. „Nein sagen“ kann schwierig sein, insbesondere dann, wenn man Konflikte oder negative Reaktionen befürchtet. Aber trotzdem ist „Nein sagen“ in Ordnung, denn es ist der beste Weg die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu schützen.

Grenzen setzen:

„Grenzen setzen“ bedeutet, dass man weiß, was man akzeptieren und was nicht. „Grenzen setzen“ ist eine wichtige Fähigkeit, damit die eigenen Bedürfnisse von anderen respektiert werden.

Das Setzen von Grenzen ist in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz und in der Familie wichtig. So zeigt man, was ok ist und was nicht.

Grenzen sollten dies angemessen gesetzt und verbal kommuniziert werden.

Eigene Bedürfnisse erkennen und dafür einstehen:

Ein Mensch hat lebenslang Bedürfnisse. Zu diesen Bedürfnissen zählen Dinge wie Trinken, Essen oder Schlafen. Jedoch gibt es auch psychologische Grundbedürfnisse. Dies kann zum Beispiel der Wunsch nach Autonomie sein. Man möchte sich kompetent fühlen. Auch hat man das Bedürfnis nach Bindung, das heißt, gute Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen. Wenn man sich innerlich entspannter und erfüllter fühlen möchte, ist dies einer der wichtigsten Ansatzpunkte, um für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.

Zunächst müssen aber erst einmal die eigenen Bedürfnisse erkannt werden. Dies ist oftmals leichter gesagt als getan, denn meistens handeln die Menschen im Alltag im Autopilot-Modus. Dies bedeutet, dass viele Tätigkeiten automatisch ablaufen. Man reagiert ferngesteuert und man macht das, was man machen muss, ohne groß darüber nachzudenken. Vielmehr sollte sich täglich Zeit genommen werden, insbesondere dann, wenn ein Ort oder eine Tätigkeit gewechselt wird. Dazu sollte einen Moment innegehalten werden, um dies zu realisieren.

Abstand zu stressigen Personen, Orten oder Situationen suchen:

Es gibt verschiedene Verhaltensweisen, die bei Stress nicht geeignet sind. Dies kann zum Beispiel eine ungesunde Ernährung oder ein übermäßiger Alkoholkonsum sein. Oftmals kann es auch das Gefühl sein, dass man immer alleine klarkommen muss.

Jedoch ist es so, dass niemand alles immer alleine schafft. Das ist ganz menschlich und deshalb sollten wir ab und zu um Hilfe bitten. Zudem sollte man sich nicht zu sehr auf Negatives konzentrieren, sondern eher das hervorheben, was einem persönlich guttut.

Dinge nicht persönlich nehmen

Man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen. Nicht jeder Mensch kommt mit einem sehr starken Selbstbewusstsein auf die Welt. Die Menschen haben die Angewohnheit, alles, was in ihrem Leben passiert, erst einmal bei sich selbst zu hinterfragen. Man kann nicht immer an allen Fehlern, die einem passieren, Schuld sein. Deshalb sollte man lernen, die schlechte Stimmung nicht auf sich selbst zu reflektieren.

Auf eine gesunde Work-life-Balance achten

Bei der Work-Life-Balance geht es darum, einen gesunden Mittelweg zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Eine gesunde Work-Life-Balance zeichnet sich dadurch aus, dass die Belastungen von der Arbeitswelt mit dem persönlichen Leben durch Triumphe, Freuden oder Glücksmomente ausgeglichen werden können. Findet man eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben, wirkt sich dies positiv auf den Körper aus.

Meditieren

Es sollte gelernt werden, die Aufmerksamkeit zu bündeln und effektiv wahrzunehmen. Man sollte sich nicht selbstlos in Gedanken verlieren. Oftmals kann dies auch bedeuten, dass man völlig frei von Gedanken wird. Ein solches Erlebnis wird auch als „vollkommene Stille des Bewusstseins“ bezeichnet. Beim Meditieren gibt es unterschiedliche Arten und Formen, jedoch haben sie alle eines gemeinsam.

Beim Meditieren konzentriert man sich auf die eigene Aufmerksamkeit und nur auf eine einzige Sache. Dies kann zum Beispiel ein Wort, ein Bild, eine Empfindung oder auch der eigene Atem sein. Man verankert sich mit dieser einen Wahrnehmung oder Sache. Tauchen dabei andere Gedanken auf, sollten diese wie Blätter auf einem Bach vorbeifließen. Man sollte immer zu seinem inneren Anker zurückkehren. Somit kann man die nötige Distanz zu den eigenen Gedanken gewinnen.

Auf die innere Stimme hören

Oftmals weiß die innere Stimme schon sehr genau, was gut für uns ist. Sie hilft bei Entscheidungsfindungen und sie fühlt sich für einen selbst gut an. Beispielsweise kann sie auch gut als Wegweiser fungieren, wenn man sich beruflich neu orientieren möchte. Allerdings ist es nicht immer ganz leicht, auf die eigene Stimme zu hören, da dies auch eine radikale Veränderung bedeuten kann.

Bevor man sich also beispielsweise hauptberuflich künstlerisch als Zeichner betätigt und den Job kündigt, sollte der künstlerischen Betätigung erst einmal mehr Raum in der Freizeit gegeben werden. Nicht immer muss jede Passion zur Berufung gemacht werden. Beispielsweise kann die innere Stimme auch ein Hinweis darauf sein, die eigene Freizeit anders zu gestalten.

Dankbarkeit zeigen; Dankbarkeitsübungen durchführen

Dankbarkeit ist der beste Weg, um Emotionen wie Neid, Ärger und Frust zu verdrängen. Ist man in einem Moment dankbar, kann man auch nicht gleichzeitig frustriert oder wütend sein. Es gibt tausende Wege, Dankbarkeit zu üben. Beispielsweise kann man sich abends oder morgens drei Dinge in ein Buch schreiben, die einen glücklich gemacht haben. Man kann dies auch gut in der Mittagspause tun, indem man einfach für zehn Dinge dankbar ist. Das ist ganz kostenlos und kann jederzeit ohne großen Aufwand durchgeführt werden.

Zeit mit sich selbst verbringen

Einmal einen Abend zu Hause alleine verbringen oder auch alleine in den Urlaub zu fahren; bei vielen unserer Gegenüber wirft dies Fragen auf. Sie fragen sich, wieso man freiwillig alleine sein möchte. Dabei gibt es jedoch einen Unterschied zwischen „alleine sein“ und „einsam sein“. Ist man einsam, fehlt einem etwas und man sucht Anschluss. Man sucht den Kontakt zu einer bestimmten Person, die einem Zuneigung und Aufmerksamkeit schenkt. Ist man hingegen alleine, hat man sich für diesen Zustand bewusst entschieden. Man nimmt sich Zeit für sich selbst und genießt diese ohne eine weitere Person. Entscheidet man sich des Öfteren für das alleine sein, wird man merken, wie gut das tut.

Andere nicht verändern

Jemanden verändern zu wollen, passiert häufig in Liebesbeziehungen. Der andere hat sich nicht so verhalten, wie man es selbst gerne gehabt hätte. Doch andere kann man nicht verändern. Um Dinge verändern zu wollen, muss man bei sich selbst anfangen. Anders können sich Dinge nicht bessern. Die Menschen müssen also so akzeptiert werden, wie sie sind. So kommt man auch nie auf die Idee, den anderen verändern zu wollen. Üblicherweise ist dies nämlich vergebene Liebesmüh, die auch noch mehr Konsequenzen mit sich bringen kann, als man denkt. Deshalb sollte man dieses Risiko nicht eingehen und andere so akzeptieren, wie sie sind und nur sich selbst ändern.

Zuhause aufräumen; sorgt für Ruhe

Im Haushalt finden sich mindestens zwei Drittel an Dingen, die entsorgt werden können. Wer zu Hause Platz und Freiräume schafft, befreit sich auch von innerem Ballast. Man sollte sich von Dingen verabschieden, die unglücklich machen. Hierüber sind sich auch etliche Aufräum-Experten einig. Zudem sorgt dieser Vorgang des Aufräumens in der Wohnung oder am Arbeitsplatz für mehr Ästhetik und optische Ruhe. Dies wiederum entspannt und erfreut unseren Körper.

Digital Detox; einfach mal das Handy auslassen

Die digitale Entgiftung bezeichnet die Methode, sich von digitalen Medien zu distanzieren. Man setzt sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne das Ziel, die Nutzung von digitalen Geräten wie Fernseher, PC oder Smartphones zu reduzieren. Gleichzeitig wird hierdurch auch der Stress reduziert und man kann die Zeit wieder dem richtigen Leben widmen. Jeder sollte einmal selbst darauf achten, wie viel Zeit man an einem Tag mit digitalen Medien verbringt. Häufig bedeutet die Nutzung des Smartphones eine Ablenkung von dem realen Leben. Empfindet man Stress oder Druck bei der Nutzung von digitalen Medien, sollte eine kleine Pause eingelegt werden.

Siehe: Was ist ein Digital Detox?

In die Natur gehen

Mindestens zwei oder mehr Stunden pro Woche draußen in der Natur verbringen; das macht Menschen glücklicher und gesünder. Dies haben auch schon einige Studien belegt. Menschen, die während einer Woche gar nicht bis kaum draußen waren, waren unglücklicher als Menschen, die sich in der Woche 200 bis 300 Minuten im Freien aufhielten. Um sich selbst in die Natur zu schicken, muss man sich einfach nur daran erinnern, wie schön der letzte Spaziergang im Grünen oder die tolle Mittagspausenrunde im Park war.

Sich selbst durch Worte, Bilder, Formen oder Farbe ausdrücken

Eine Maltherapie ist ein kreativer Prozess. Hierbei werden eigene Erfahrungen anhand von Farben und Formen erweitert. Dies macht es möglich, eigene Ressourcen zu entdecken, wodurch sich sogar neue Lösungsansätze für das Leben bilden können.

Wichtig hierbei ist es, die Gefühle ohne Worte auszudrücken. Hierzu werden selbst gestaltete Arbeiten oder Bilder produziert. Man verleiht seinen Gefühlen und Emotionen durch Malen, Formen oder Zeichnen ein Ventil. Die Hand wird quasi von den Emotionen gelenkt. Somit können Emotionen sichtbar gemacht werden und man erhält ein materielles Bild von dem, was einem gerade bewegt.

Was ist Telefonangst? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition


Telefonangst bezieht sich sowohl auf die Angst davor, angerufen zu werden als auch auf die Angst, jemanden anzurufen. Generell haben die Betroffenen Angst, zu telefonieren. Sie vermeiden es, den Telefonhörer abzunehmen, wenn es klingelt oder rufen nicht an, obwohl ein Telefonat notwendig oder deutlich sinnvoller wäre als beispielsweise eine E-Mail zu schreiben. Viele Betroffene benutzen ein ganzes Spektrum an Vermeidungsstrategien, damit ihre Angst nicht auffällt. Man schätzt, dass etwa 3 Prozent der deutschen Bevölkerung davon betroffen sind.

Was ist Telefonangst? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition

Bei der Telefonangst haben Menschen konkret Angst vor folgenden:

  • Sie wissen nicht, was sie sagen sollen.
  • Sie haben Angst, dass sie etwas falsches sagen oder dass sie etwas sagen, was dem Gegenüber missfällt.
  • Sie sagen ihre Antwort nicht schnell genug. Sie haben Angst vor zu langen Pausen.
  • Sie haben Angst, dass sie ihre Gedanken nicht gut genug ausdrücken können.

Das Kernproblem der Telefonangst ist: Die Echtzeitkommunikation beim Telefonieren erzeugt (gefühlt) Druck. Denn man fühlt sich verpflichtet sofort auf die Aussagen der anderen Person zu reagieren und traut sich nicht lange zu überlegen (wie z.B. bei einer Email). Alles andere könnte unhöflich sein.

Siehe auch: Was ist Postangst?

Telefonangst im beruflichen Umfeld ist meist kontraproduktiv. Besonders an Arbeitsplätzen, die viel Kundenkontakt erfordern, kann sie sogar geschäftsschädigend sein. Im schlimmsten Fall bedeutet sie den Arbeitsplatzverlust. Es ist also sinnvoll, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen und Gegenstrategien anzuwenden. Eventuell ist auch medizinische Hilfe notwendig.

Ab wann kann man von einer Telefonphobie sprechen?

Viele Menschen scheuen sich davor, mit Fremden zu telefonieren und vermeiden ist, den Hörer abzunehmen, wenn es läutet. Diese Telefonangst ist in allen Altersgruppen und bei Männern genauso verbreitet wie bei Frauen. Es handelt sich um eine tief sitzende Angst, die von verschiedenen anderen Ängsten gespeist wird. Man spricht auch von Telefonphobie. Sie zählt zu den Sozialphobien. Mit Sozialphobie nennt man die Angst, mit zu bestimmten sozialen Situationen konfrontiert zu werden. Nicht jeder, der ungern telefoniert, leidet unter einer Phobie. Erst wenn die Telefonangst länger als sechs Monate anhält, kann man von einer klinischen Diagnose sprechen. Dann handelt es sich um eine Angststörung, die mittels Therapie behandelt werden sollte.

Sorgen, die hinter der Telefonangst liegen, sind beispielsweise:

  • Angst vor Blamage
  • Angst vor Ablehnung
  • Angst davor, missverstanden zu werden oder etwas nicht zu verstehen (bei Schwerhörigen verbreitet)
  • Angst, den anderen Gesprächspartner zu stören

Telefonangst bzw. Telefonphobie kann zu erheblichen körperlichen und seelischen Einschränkungen führen. Bereits das Klingeln des Telefons löst bei manchen Betroffenen panische Angst aus. Sie bekommen schweißnasse Hände, beginnen zu schwitzen und zu zittern. Beim Telefonieren selbst haben sie ein Gefühl von Unruhe und oft körperliche Symptome wie Erröten, Herzklopfen, Schweiß etc.

Telefonangst: Warum Telefonieren für manche Menschen besonders schwierig ist

1. Man kann den Gesprächspartner nicht richtig einschätzen

Das Problem beim Telefonieren ist die Tatsache, dass man kein direktes Gegenüber hat und daher kein authentisches, optisch erkennbares Feedback bekommt. Doch jeder möchte im Gespräch gerne sehen, wie der Gesprächspartner auf ihn reagiert. Die Gegenreaktion lässt sich am besten am Gesichtsausdruck unter Körpersprache erkennen, was beim Telefonat unmöglich ist. Um sein Gegenüber und dessen Anliegen am Telefon einschätzen zu können, müssen daher Fragen gestellt werden. Das macht eine gezielte, bewusste Kommunikation und Interaktion erforderlich. Die bessere Möglichkeit der Einschätzung durch direkten Kontakt gilt natürlich für beide Gesprächspartner.

2. Angst vor einer möglichen Blamage

Viele Menschen haben Angst, sich am Telefon zu blamieren, weil sie glauben, dem Thema und dem Gespräch weder rhetorisch noch inhaltlich gewachsen zu sein. Die Betroffenen befürchten, sie könnten peinlich oder nicht kompetent genug wirken. Die Befürchtungen sind unbegründet, doch Phobien sind nicht rational. Dahinter steckt oft ein falsches Selbstbild, das von Perfektionismus geprägt ist. Man glaubt, sich lächerlich zu machen, wenn man sich verhaspelt, vielleicht sogar stottert oder den Faden verliert. Infolgedessen entwickeln Menschen mit Telefonphobie Vermeidungsstrategien und telefonieren so selten wie möglich.

3. Bequemlichkeit

Insbesondere jüngere Menschen kommunizieren intensiv mit den sozialen Medien und möchten ein Telefonat so einfach wie möglich handhaben. Im Vergleich zu früheren Generationen hat sich Ihr Kommunikationsverhalten stark gewandelt. Für den Austausch mit anderen nutzen sie fast ausschließlich ihr Smartphone. E-Mails und Chats sind zwar praktisch, doch sie sorgen für eine Barriere zwischen den Gesprächspartnern, sodass die Kommunikation dadurch unpersönlicher ist.

Was kann man tun, um Telefonangst überwinden?

Soziale Phobien lassen sich am besten durch direkte Konfrontation beheben. Wer Angst überwinden möchte, muss sich ihr stellen. Es geht darum, wie man auf (mögliche) Ablehnung reagiert. Genau das ist eine Frage des Selbstwertes. Wer seinen Selbstwert stärkt, kann sich seiner Telefonangst stellen und sie Schritt für Schritt überwinden. Je häufiger die Betroffenen telefonieren, desto routinierter werden sie, bis sie allmählich ihrer Angst verlieren. Denn ständiges Vermeiden vergrößert die Angst lediglich.

Es ist nützlich, sich das Ziel des Telefonats vorher genau zu überlegen und schriftlich festzuhalten. Durch den Spickzettel haben Betroffene die Möglichkeit, die Richtung des Telefonats zu lenken und behalten die Fäden in der Hand.

Ein Telefonat ist immer mit unbekannten Variablen verbunden. Die beste Strategie gegen Unklarheiten ist deshalb das Nachfragen.

Auch ein vorformulierter Einstieg als Spickzettel hat sich bewährt. Sollte man ins Stocken geraten, lässt sich dieser leicht ablesen.

Akzeptanz und Humor sind hilfreich, wenn man es mit unliebsamen Gesprächspartnern zu tun hat, das Gespräch aber nicht vermeiden kann. Wer genau weiß, wie der Kunde tickt, kann sich leichter auf ein möglicherweise schwieriges Telefonat einstellen. Die Charaktereigenschaften des Telefonpartners gelassen zu sehen, ist hilfreich, denn man wird ihn nicht ändern können.

Eine gute Strategie ist es, sich auszumalen, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Wenn man sich klarmacht, was der „Worst Case“ wäre, ist der meist gar nicht so schlimm, wie gedacht.

Auch fürs Telefonieren gilt das Sprichwort: „Übung macht den Meister“. Je häufiger man auch mit unbequemen Zeitgenossen zu tun hat, desto schneller verliert sich die Angst vorm Telefonieren.

Was ist „Brown Noise“? Wirkung, Erklärung, Bedeutung, Definition


Brown Noise bedeutet auf Deutsch „Braunes Rauschen“. Dahinter versteckt sich nichts anderes als Basstöne, die aus sehr tiefen Frequenzen bestehen und eine höhere Leistungsdichte besitzen als beispielsweise rosa Rauschen. Braunes Rauschen kann anhand dröhnender und tiefer Frequenzen erzeugt werden wie zum Beispiel durch einen:

  • Wasserfall
  • Donner
  • Sturm

Dabei hat Brown Noise keineswegs etwas mit der Farbe Braun zu tun. Vielmehr ist „Brown Noise“ die Ableitung des Namens des Erfinders. Dies war nämlich ein schottischer Botaniker namens Robert Brown.

Frequenz des Brown Noise

Als Frequenz bezeichnet man die Geschwindigkeit, mit der die sogenannte Wellenform in der Sekunde vibriert. Physikalisch gesehen liegt die Frequenz des braunen Rauschens bei 1/f². Als Brownsches Rauschen wird die Leistungsdichte bezeichnet, die sich umgekehrt proportional zum Quadrat der Frequenz verhält. Dies bedeutet, dass bei einem braunen Rauschen pro Intervall zwischen zwei Tönen, die Leistungsdichte um 6 dB abfällt.

Vor allem beim Einschlafen sollen die braunen Töne helfen. Auf YouTube finden sich zu diesen Tonfrequenzen unzählige Videos von Kaminfeuer über Meeresrauschen bis hin zu Regenschauern. Diese Klangkulissen sollen andere Geräusche beziehungsweise Störgeräusche übertönen und somit für Entspannung sorgen. Das Angebot an solchen Videos ist immens hoch, so dass es schwierig ist, kompromisslos unterscheiden zu können, welche Videos tatsächlich das braune Rauschen beinhalten. Auch Videos, in denen ein undefinierbarer Klang abgespielt wird, sammeln Tausende von Klicks und aus den Kommentaren kann entnommen werden, dass die Menschen dadurch endlich wieder zu ihrem wohlverdienten Schlaf gefunden haben. Zudem sollen die Töne auch beim Lernen helfen; es fördert die Konzentration und lässt die Menschen fokussierter werden. Auch das Beruhigen von Babys soll damit funktionieren. Das Faszinierende an diesem Rauschen ist, dass es wohl bei jedem Menschen Erinnerungen aus der Kindheit weckt, wie etwa lange Autofahrten, bei denen man auf der Rücksitzbank geschlafen hat. Andere wiederum behaupten, es klinge so, als ob man unter der Dusche steht und sich die Ohren zuhält, während das Wasser auf den Kopf prasselt.

Die unterschiedlichen Arten der Frequenzen werden zudem noch in verschiedene Farben eingeteilt. Um sich besser konzentrieren oder besser einschlafen zu können, hören sich viele Menschen Waldgesänge oder Regengeräusche an. Der Unterschied zu diesen Hintergrundgeräuschen ist jedoch, dass beim braunen Rauschen der Ton immer gleichbleibend ist.

Wirkung Brown Noise

Wer bei sich selbst schon einmal Probleme mit der Konzentration festgestellt hat, der sollte Brown Noise einfach einmal ausprobieren. Im Vergleich zu White Noise ist Brown Noise wesentlich tiefer und lässt an Wasserfälle oder Donnergrollen erinnern. Aufgrund dieser tiefen Bassfrequenzen ist es den Menschen möglich, sich besser konzentrieren zu können. Hierdurch wird nämlich die Ablenkung anderer Geräusche minimiert.

Einige Arten von Rauschen helfen sogar gegen Tinnitus. Bei Tinnitus handelt es sich um ein Geräusch im Ohr, welches nur Betroffene selbst hören. Bei den meisten Menschen, die unter Tinnitus leiden, existiert eine von extern kommende Schallquelle überhaupt nicht. Insbesondere, wenn der Körper zur Ruhe kommt, tritt der Tinnitus auf. Geräuschblocker oder Ohropax können dabei nicht helfen, den quälenden Ton loszuwerden.

Deshalb schwören Betroffene auf das sogenannte Sound-Masking. Hierbei wird künstlich eine Geräuschkulisse erschaffen und somit die anderen, vorhandenen Geräusche „überschallt“. Deshalb kann das braune Rauschen sogar dabei helfen, den Tinnitus zu „übertönen“ und entspannt gleichzeitig den gestressten Körper. Betroffene berichten, dass das braune Rauschen den Tinnitus sogar so sehr in Schach hält, dass sie ihn kaum noch wahrnehmen. Für viele Leidende stellt dies eine regelrechte Erlösung dar.

Andere Noise-Arten

Pink Noise / Rosa Rauschen

Das rosa Rauschen könnte man mit einem Ton vergleichen, der erklingt, wenn beim Radio kein Sender eingestellt ist. Im hochfrequenten Bereich ist das rosa Rauschen leiser und im niedrigfrequenten Bereich lauter. Wird es während des Schlafs angewendet, kann das Erinnerungsvermögen am nächsten Tag gestärkt werden.

White Noise / Weißes Rauschen

Klingt identisch wie das rosa Rauschen, nur dass die hohen Frequenzen vermehrt wahrzunehmen sind. Insbesondere in der Psychoakustik wird das weiße Rauschen zum Behandeln von Tinnitus eingesetzt. Zudem erhöht es die Konzentration und reduziert Stress.

Violett Noise / Violettes Rauschen

Das violette Rauschen ist ein Geräusch, welches bei hohen Frequenzen lauter wird. Manchmal bezeichnet man es auch als lila Rauschen. Mit dem violetten beziehungsweise lila Rauschen kann Tinnitus blockiert werden.

Blue Noise / Blaues Rauschen

Das blaue Rauschen hört sich eher an wie ein Zischen und wird auch als hochfrequentes weißes Rauschen bezeichnet. Das blaue Rauschen kann beim Abschalten helfen. Üblicherweise nutzt man es aber als sekundäre Komponente.

Warum, wozu ist OP-Kleidung blau oder grün? Erklärung


Die Farbe der Operationswäsche änderte sich ungefähr am Anfang des 20. Jahrhunderts zu Grün. Hierfür gab es gleich mehrere gute Gründe, die sich bis in die heutige Zeit hineinziehen. Insbesondere ist grüne OP-Kleidung verträglicher für die Augen. Da ein OP-Saal sehr gut ausgeleuchtet ist, würde helle beziehungsweise weiße Kleidung die Augen blenden. Eine schnellere Ermüdung kann eintreten. Die Farbe Grün oder Blau hingegen absorbiert das Licht und ist daher blendfrei. Deshalb werden auch die Tücher, mit denen die Patienten bedeckt werden, überwiegend in Blau und Grün gehalten.

Warum, wozu ist OP-Kleidung blau oder grün? Erklärung

Ein weiteres Kriterium, weshalb OP-Kleidung grün oder blau ist, nennt sich „Nachbild-Effekt“. Diesen Effekt hat schon fast jeder von uns einmal erlebt. Wer längere Zeit auf ein farbiges Objekt schaut und anschließend auf eine weiße Fläche, der sieht das sogenannte Nachbild dieses Objekts in seinen Komplementärfarben. Die Komplementärfarbe von Rot (Operationswunden) ist Grün. Aus diesem Grund kann mit grünen Laken oder grüner OP-Kleidung kein Nachbild-Effekt entstehen.

Doch grüne OP-Kleidung hat noch viele andere Vorteile. Zum einen ist es die beruhigende Wirkung der Farbe Grün, die sich dann positiv auf den Patienten auswirkt und zum anderen können in manchen Kliniken anhand der Farbe der Kleidung auch die unterschiedlichen Bereiche festgestellt werden.

Mit der grünen Farbe von OP-Kleidung sollen Patienten beruhigt und ihnen die Angst vor einer Operation genommen werden. Zudem soll sich die farbliche OP-Kleidung deutlich von der normalen Krankenhauskleidung unterscheiden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Kleidung auch ordnungsgemäß gereinigt werden kann, sofern sie nicht in der Müllverbrennungsanlage landet. Mit den unterschiedlichen Farben können die Wäscheströme besser auseinandergehalten werden. Sämtliche Textilien, die in einem OP zum Einsatz kommen, benötigen nämlich eine Sonderbehandlung, um wieder steril zu werden.

Viele Kliniken besitzen einen eigenen Farbcode

Einige Krankenhäuser legen Wert darauf, dass jede Abteilung ihren eigenen Farbcode trägt. Deshalb ist es gang und gäbe, dass in der Chirurgie auf Blau gesetzt wird, Anästhesisten Grün und die Bediensteten auf der Intensivstation Gelb tragen. In einigen anderen Fällen kann die unterschiedliche Farbe auch ein Indiz auf das Infektionspotenzial des Eingriffs sein. In manchen Krankenhäusern wird von Ärzten grüne Kleidung getragen, die sich mit infiziertem Gewebe beschäftigen. Andere Kliniken wiederum setzen darauf, dass sämtliches Personal (Ärzte, Assistenten, Krankenpfleger etc.) eine Einheitsfarbe tragen. Dies soll die Zusammenarbeit und den Teamgeist fördern, damit gemeinsame Aufgaben besser gelöst werden können.

Der weitverbreitete Irrglaube, dass auf farbiger Kleidung die Blutflecken nicht so sehr herausstechen als auf heller Kleidung, ist also widerlegt. Schlüssig war diese Annahme noch nie, denn wer in einem OP arbeitet, sollte partout keine Scheu vor Blut haben. Egal, ob auf weißem, grünem oder blauem Hintergrund. Überdies sehen die meisten Patienten von der Kleidung im OP-Saal sowieso so gut wie nichts. Zudem wird kein Arzt blutverschmiert den OP-Saal verlassen und sich so unter die anderen Patienten in der Klinik mischen.

Statussymbol „Weißer Kittel“

Im Trend ist ohnehin zu beobachten, dass immer mehr Ärzte auf das berühmte Statussymbol des weißen Kittels verzichten. Sie möchten somit ihren Patienten näher sein. Sie möchten nicht der Halbgott in Weiß, sondern eher der nette Ratgeber von nebenan sein. Diese Entwicklung war zunächst bei Psychologen und Kinderärzten zu beobachten. Doch mittlerweile ist die ganz normale Kleidung auch in verschiedenen normalen Arztpraxen angekommen. Einige tragen immer noch etwas kürzere Kittel, weil sie vielleicht nicht auf die besonders praktischen Taschen verzichten möchten, andere wiederum tragen nur schlichte Polohemden.

In einigen größeren Gemeinschaftspraxen wird explizit auf spezielle Polohemden gesetzt, die eine „Corporate Identity“ mit einheitlichen Farben schaffen soll. Manchmal wird zudem das Logo auf die Polohemden gestickt oder die genaue Berufsbezeichnung von Laborant bis Arzthelferin. Ein weiterer Grund, weshalb einige Arztpraxen auf Polohemden setzen, ist jener, dass die heutigen Waschmaschinen ganz andere Funktionen bieten als noch vor 100 Jahren. Mittlerweile ist es problemlos möglich und auch allseits beliebt, lieber ein frisch gewaschenes Polohemd anzuziehen als einen weißen Kittel, der unter Umständen auch noch zusätzlich gebügelt werden muss.

Was für Copingstrategien gibt es? Bedeutung, Erklärung, Definition


Bei Copingstrategien handelt es sich um Maßnahmen, um belastende Situationen zu verarbeiten. Es handelt sich um einen Anglizismus, der sich aus dem englischen Verb „to cope with“ ableitet. Das Verb steht im deutschen Sprachraum für „mit etwas fertig werden“. Eine alternative Bezeichnung ist auch Coping. Es handelt sich letztlich um Bewältigungsstrategien, um Stress, Ängste und Sorgen abzubauen.

Die Fähigkeiten sind bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Dies hat zur Folge, dass Personenkreise unterschiedlich reagieren, wenn es um bedrohliche oder belastende Ereignisse geht. Aufgrund dessen kommt den Copingstrategien eine wichtige Bedeutung zu, um negative Ereignisse zu verarbeiten. Diesbezüglich folgen weitere Informationen zu den möglichen Bewältigungsstrategien, die es gibt.

Stressmodell nach Lazarus – erste wissenschaftliche Ansätze

Der US-Psychologe Richard S. Lazarus hat sich eingehender mit der Stressbewältigung auseinandergesetzt, und zwar auf wissenschaftlicher Ebene. Zu seiner Zeit gab es nur begrenztes Interesse an den Themen. Dennoch widmete er sich Forschungsarbeiten, die mit dem Thema Stress und Emotionen zu tun hatten. Seine Forschungen unternahm an der Johns Hopkins University. Unter anderem nutze er Filmsequenzen, um die Belastungsfähigkeit von Menschen wissenschaftlich zu untersuchen. Den Filmszenen fügte er unterschiedliche Kommentare bei, um die Reaktion seiner Probanden in Erfahrung zu bringen. Anhand dessen hat er herausgefunden, welche Bedeutung den Bewältigungsstrategien zukommt. Seine Forschungsarbeiten haben unter Beweis gestellt, dass es nicht nur darauf ankommt, was passiert. Es ist ebenso wichtig, wie die betroffene Person mit den Ereignissen umgeht und sie deutet.

Im Zuge seiner langjährigen Arbeit hat sich das Stressmodell entwickelt, das nach Lazarus benannt ist. Das Stressmodell nach Lazarus wurde im Jahre 1974 veröffentlicht. Das Modell veranschaulicht, welche Faktoren sich auf die Empfindung von Stress auswirken. Damit einhergehend hat er Lösungsansätze konzipiert, um eigene Copingstrategien zu entwickeln. Er gilt als Pionier, in Hinblick auf die Stressbewältigung. Sein Bewältigungsmodell setzt sich aus drei Schritten zusammen, die nachfolgend genauer erläutert werden.

Im ersten Schritt wird eine stressige Situation bewertet. Es handelt sich um die primäre Bewertung der Situation. Dabei kann eine Situation als positiv, irrelevant oder gefährlich eingestuft werden. Es geht fließend dazu über, sich der sekundären Bewertung – dem zweiten Schritt – zu widmen. Hierbei wird ermittelt, inwieweit es der betroffenen Person möglich ist, das Problem mit eigenen Ressourcen zu beseitigen. In dieser Phase werden Konzepte entwickelt, um die stressige Situation aufzulösen.

Laut dem Stressmodell nach Lazarus können Stresssituationen problemorientiert oder emotionsorientiert gelöst werden. Bei einer problemorientierten Lösungsweise wird die stressige Situation aktiv geändert. Dies wird realisiert, indem man sich beispielsweise von einem stressigen Ort zurückzieht. Wird das Problem auf emotionaler Ebene gelöst, dann kann man sich ablenken oder sich innerlich von einem Problem distanzieren.

Schließlich folgt der letzte, dritte Schritt, und zwar die Neubewertung. Hat eine betroffene Person die stressige Situation erfolgreich gemeistert, kommt es zu einer Neubewertung. Gefährliche Situationen können nach der Bewältigung als positive Herausforderung gedeutet werden. Es ist ein wichtiger Lernprozess, der es ermöglicht, die eigene Resilienz auszubauen. Konträr dazu kann es ebenfalls zu einer negativen Neubewertung kommen. Sind alle Versuche gescheitert, Stress zu verarbeiten, können bestimmte Situation als gefährlich eingestuft werden. Dies hat zur Folge, dass es zu Vermeidungsstrategien kommt, um derartigen Problemen aus dem Weg zu gehen. Dies hat wiederum zum Nachteil, dass Betroffene nicht lernen, konstruktiv mit schweren Situationen fertigzuwerden.

Siehe: Was ist Coping?

Positive und negative Einflüsse auf die Resilienz

Die Resilienz spielt eine zentrale Rolle, wenn es um Copingstrategien geht. Es ist die psychische Widerstandsfähigkeit. Menschen, die eine ausgeprägte Resilienz haben, können besser mit schweren Situationen umgehen. Diesbezüglich gibt es zahlreiche Faktoren, die sich auf die Resilienz auswirken.

Unter anderem hat die Kindheit einen entscheidenden Einfluss auf die Resilienz. Frühkindliche Erfahrungen haben oftmals Einfluss auf die Bewältigungsstrategien im Erwachsenenleben und vieles mehr. Mangelt es Kindern an wichtigen Erfahrungen – Umgang mit Stress – so kann es einen negativen Einfluss auf die Resilienz haben. Eltern, die ihre Kinder überbehüten, sorgen für eine verminderte Resilienzfähigkeit. Diesbezüglich spricht man auch von sogenannten „Helikoptereltern“. Es handelt sich um Eltern, die ihre Kinder ständig wie ein Helikopter umkreisen.

Konträr dazu sind eigene Erfahrungen von essenzieller Bedeutung – auch negative Erfahrungen. Selbstverständlich sollten Eltern eingreifen, wenn das Wohlergehen des Kindes in Gefahr ist. Abseits davon ist es jedoch bedeutsam, dass Kinder lernen, mit Herausforderungen umzugehen. Hiermit wird nicht nur die Resilienz gestärkt. Im gleichen Zuge hat es positive Auswirkungen auf die Selbstwirksamkeit. Bei der Selbstwirksamkeit handelt es sich um die Überzeugung, dass man Schwierigkeiten meistern kann. Es ist eine wichtige Fähigkeit, insbesondere im Erwachsenenalter.

Letztlich haben die Copingstrategien der Eltern Einfluss auf das Kind. Die eigenen Eltern sind wichtige Bezugspersonen, die das Verhalten des Kindes prägen. Verdrängen Eltern Probleme, so wird das Kind das Verhalten aller Wahrscheinlichkeit nach übernehmen. Sprechen die Eltern hingegen die Probleme offen und konstruktiv an, so lernt das Kind einen aktiven Umgang mit Problemen. Deshalb sollten nicht nur Eltern, sondern auch wichtige Vertrauenspersonen, ein vorbildliches Beispiel geben. Nur so kann das Kind konstruktive Verhaltensweisen lernen, die es im späteren Leben einsetzen kann.

Fazit: Copingstrategien

Copingstrategien sind in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter von substanzieller Bedeutung. Deshalb gilt es, effiziente Strategien zu entwickeln. Auf diese Weise ist es möglich, schwierigen Lebenssituationen zu begegnen. Es schützt die eigene psychische Gesundheit und sorgt für eine innere Ausgeglichenheit, ungeachtet der aktuellen Lebenslage. Menschen, mit effektiven Strategien, sind sich ihrer Stärken bewusst. Hiermit können sie weitaus gelassener mit prekären Lebensumständen umgehen, als Personenkreise, die keine Strategie entwickelt haben.

Was ist Coping? Bedeutung, Erklärung, Definition


Coping leitet sich von der englischen Wendung „to cope with“ ab, was sich mit „überwinden“ oder „bewältigen“ übersetzen lässt. Der Begriff Coping fasst mehrere Strategien zur Problembewältigung zusammen und wurde vom amerikanischen Psychologen Richard Lazarus im Rahmen seines transaktionalen Stressmodells geprägt. Coping beschreibt alle kognitiven, emotionalen und handlungsorientierten Anstrengungen, um Stress, Krisen und Belastungen zu bewältigen.

Als Anhänger der kognitiven Emotionstheorie versteht Lazarus Coping als Sammelbegriff für alle Reaktionen, die Menschen in stressauslösenden Situationen zeigen. In den meisten Fällen ist Coping ein Prozess, in dem sich die Betroffenen ihrem Problem annähern. Die Fähigkeit und die Art und Weise, wie wir mit den Herausforderungen durch Belastungen umgehen, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Sie wird vom mehreren Faktoren wie Grad der Belastung, der persönlichen Gesundheit und den individuellen Ressourcen beeinflusst.

Ausgangssituation(en) für Coping-Reaktionen

Für welche Coping-Reaktion sich ein Mensch entscheidet, hängt ab:

  • 1. vom Gesundheitszustand allgemein
  • 2. vom Grad der seelischen und körperlichen Belastungen
  • 3. vom Auslöser des Stresses
  • 4. vom Zeitfaktor (wie lange ist man schon mit der Situation konfrontiert?)
  • 5. von der Bedeutung, die die Person der Herausforderung beimisst
  • 6. von negativen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen in der Vergangenheit

Die Reaktionen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen:

– Ergebnisbezogene Coping-Reaktionen basieren auf dem Denkmuster: „Es muss doch einen Grund hierfür geben“. Die Betroffenen suchen die Ursache für die belastende Situation im Außen, also nicht im eigenen Einflussbereich.

– Selbstzentrierte Coping-Reaktionen folgen dem Muster: „Hätte ich bloß dieses oder jenes getan“. Die Betroffenen beziehen das Problem unmittelbar auf ihre Person geben sich selbst die Schuld am Ereignis.

Welche typischen Coping-Reaktionen gibt es?

Coping-Reaktionen äußern sich durch Handeln, können aber auch ausschließlich mental ablaufen. So versuchen wir beispielsweise, das Ereignis in Gedanken neu zu interpretieren, spielen es zum Beispiel herunter. Eine andere, ganz typische Reaktion ist die Vermeidung bzw. Flucht vor der beängstigenden Situation, statt uns damit auseinanderzusetzen.

Die Psychologie unterscheidet problemorientiertes und emotionsorientiertes Coping zur Stressbewältigung. Eine dritte, ebenfalls häufige Variante, ist das bewertungsorientierte Coping.

a) Problemorientiert: durch direktes Handeln oder die Vermeidung einer Handlung versuchen wir, die schwierige Situation zu überwinden oder passen uns an die Stresssituation an.

b) Gefühlsorientiert: Wir sind bemüht, unser emotionales Befinden zu verbessern, beispielsweise durch positives Denken. Viele Menschen benutzen jedoch auch Alkohol, Drogen oder Medikamente, um ihren Stresslevel zu beeinflussen und um sich besser zu fühlen.

c) Wertungsorientiert: Diese Form von Coping ist eine kognitive Bewältigungsstrategie, bei der wir die Situation neu bewerten (positives Denken). Indem sie die Krise als Herausforderung betrachten, sie also positiv bewerten, gelingt es vielen, neue Ressourcen zu aktivieren. Möglich ist das aber nur, wenn sich Ansätze zur Problemlösung abzeichnen.

Siehe: Was für Copingstrategien gibt es?

Diese Formen von Coping kommen nach Lazarus am häufigsten vor:

  • die Reaktion auf negative Umwelteinflüsse regulieren
  • die Aussicht auf Erholung stärken
  • das emotionale Gleichgewicht sichern
  • den Organismus an die Situation anpassen, damit schwere Ereignisse leichter ertragbar sind
  • Anstrengungen, ein positives Selbstbild zu bewahren
  • befriedigende soziale Beziehungen aufrechterhalten

Jeder Mensch ist in seinem Leben mit Stress konfrontiert und braucht hierfür Bewältigungsstrategien. Im Laufe seines Lebens entwickelt jeder Mensch eigene Strategien, um mit Stress, Ängsten und anderen belastenden Gefühlen fertig zu werden. Ob Yoga, Fast Food essen oder Filme schauen, nicht jede Strategie ist geeignet, Stress erfolgreich auszubauen. Einige Coping-Verhaltensweisen sind sogar schädlich. Doch jeder Mensch trägt die Fähigkeit in sich, mit schwierigen Situationen angemessen umzugehen und Stresssymptome abzubauen.

Der amerikanische Psychologe Lazarus untersuchte, wie Menschen Stresssituation sinnvoll bewältigen können. In diesem Zusammenhang wird heute von Resilienz gesprochen. Wer eine wirkungsvolle Bewältigungsstrategie gefunden hat, besitzt genügend psychische Widerstandskraft, um sich relativ schnell wieder von der belastenden Situation zu erholen. Ob die Fähigkeit, Coping-Strategien erfolgreich anzuwenden, mit dem Alter zunimmt, ist nicht erforscht. Menschen, die gute Coping-Fähigkeiten besitzen, verfügen aber stets über eine ganze Palette an geeigneten Strategien.

Was ist Parentifizierung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Parentifizierung“ leitet sich vom englischen Wort „parents“ ab. Übersetzt steht es für das Wort „Eltern“. Spricht man von Parentifizierung, so handelt es sich um Kinder, welche die Rolle der Eltern übernehmen und sich für die Gesundheit der Eltern verantwortlich fühlen. Es handelt sich um eine Rollenumkehr, die ernsthafte Konsequenzen für das Kind hat. Durch die Übernahme von Aufgaben, die nicht altersgerecht sind, kann es zu Entwicklungsstörungen kommen. Diesbezüglich folgen weitere Erläuterungen zur Thematik, um die Hintergründe verständlich zu thematisieren.

Was ist Parentifizierung? Folgen, Bedeutung, Definition, Erklärung

Ob Rechnung bezahlen, Kochen oder den Einkauf erledigen, es gibt Dinge, die Erwachsenen vorbehalten sind. Werden Kinder dennoch mit solchen Aufgaben betraut, so hat dies langfristige Folgen. Dabei schränken sich die negativen Konsequenzen nicht nur auf das Kindesalter ein. In besonderen Härtefällen wirken sich die Folgen bis ins Erwachsenenalter aus.

Unter anderem kann es sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken. Kinder, die nur Liebe bekommen, wenn Sie helfen, haben ein geringes Selbstvertrauen. Eltern sind wichtige Bezugspersonen, die uns ein Leben lang prägen. Kinder sind auf die Liebe der Eltern angewiesen. Kam es in der Kindheit zu Ablehnungen, so wirkt sich das langfristig auf das Vertrauen aus. Das Kind lernt, dass es nur akzeptiert und geliebt wird, wenn es Leistung erbringt. Dies hat zur Folge, dass die Kinder als Erwachsene Probleme haben, sich selbst zu akzeptieren.

Ob Partnerschaft, Berufsleben oder Freundeskreis, zahlreiche Lebensbereiche können unter der Parentifizierung leiden. Durch das geringe Selbstwertgefühl haben es Erwachsene später schwer, Vertrauen aufzubauen. Damit einhergehend stellen Erwachsene hohe Ansprüche an sich selbst. Sie sind der Überzeugung, dass sie nur gut sind, wenn sie anderen helfen. Somit führen sie gewissermaßen ihre Rolle als Kind fort, indem sie ständig anderen Menschen helfen.

Nicht selten kommt es zu einer sozialen Isolation. Kinder, die ständig ihren Eltern helfen, haben zwangsläufig weniger Zeit. Sie können weder Freunde treffen noch können sie unbeschwert spielen. In schlimmsten Fall kann es zu Mobbing kommen, wenn ein Elternteil etwa alkoholkrank ist. Hiermit erhöht sich der Leidensdruck von Kindern. Es können sich Ängste und Depressionen entwickeln, je nach Ausprägung der Parentifizierung.

Parentifizierung behandeln – mögliche Auswege im Blick

Allgemein hin ist es empfehlenswert, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nicht selten stehen hinter der Parentifizierung weitere Probleme, die einer Behandlung bedürfen. Dies kann eine Alkohol- und Drogensucht sein oder eine psychische Erkrankung der Eltern. Des Weiteren kann es passieren, dass Kinder selbst Angststörungen oder sonstige Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Deshalb ist es bedeutsam, so früh wie möglich zu intervenieren.

In erster Instanz ist es wichtig, dass die Eltern auf das Thema sensibilisiert werden. Schließlich sind es die Eltern, die dafür verantwortlich sind, wenn ein Kind überlastet wird. Ein Therapeut kann dabei helfen, destruktive Verhaltensweisen der Eltern zu erkennen. Damit einhergehend können weitere Maßnahmen eingeleitet werden, um die Eltern bei der Verhaltensänderung zu unterstützen.

Schließlich geht es darum, die Folgen für das Kind einzuschätzen. Liegt bereits eine soziale Isolation vor? Gibt es Verhaltensauffälligkeiten in der Schule? Wie ist das Wohlbefinden des Kindes? Es gilt, wichtige Fragen zu beantworten. Anhand dessen können therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden, um das Kind zu entlasten. Häufig tragen Kinder einen seelischen Ballast mit sich. Folgerichtig braucht es einen Ansprechpartner.

Rechtliche Einordnung der Parentifizierung: Ist das emotionaler Missbrauch?

Es handelt sich nicht um ein Kavaliersdelikt. Denn die Parentifizierung fällt unter die Kategorie „emotionaler Missbrauch“. Somit kann es rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn Kinder emotionalem Missbrauch ausgesetzt sind. In besonders schweren Fällen kann das Gericht eine Fremdunterbringung anordnen. Aufgrund der langfristigen Folgen für die Gesundheit des Kindes, ist die Rechtsprechung besonders streng in diesem Zusammenhang. Auch bei einer Scheidung kann es zu Komplikationen kommen, in Hinblick auf das Sorgerecht. Besteht die Gefahr einer Parentifizierung, so wird dem Elternteil das Sorgerecht abgesprochen.

Letztlich wird im Einzelfall geprüft, wie schwer die Parentifizierung wiegt. Nicht in allen Fällen wertet das Gericht die Parentifizierung als emotionalen Missbrauch. Konträr dazu gibt es sogar eine Form der Parentifizierung, die positiver Natur ist. Diesbezüglich gibt es die adaptive Parentifizierung, die sich von der destruktiven Parentifizierung abgrenzt. Dabei übernimmt das Kind Aufgaben, die nicht überfordernd sind und dem Alter entsprechen. Das Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei negative Konsequenzen fürchten zu müssen.

Familien, die besonders gefährdet sind

Es gibt Familienkonstellationen, die besondere Gefahr laufen, wenn es um das Thema Parentifizierung geht. Unter anderem kann eine Scheidung dazu führen, dass es zu einer Parentifizierung kommt. Kinder sind besonders feinfühlig und verstehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dies hat zur Folge, dass Kinder sich für das Wohlbefinden der Eltern verantwortlich fühlen. Sie trösten, beruhigen oder versuchen, die Eltern zu beraten. Dabei sollten Eltern Verantwortung übernehmen, indem sie dafür Sorge tragen, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht zu kurz kommen.

Besonders schwierig wird es, wenn ein Elternteil schlecht über den Scheidungspartner redet. Damit einhergehend wird das Verhältnis zum anderen Elternteil gestört. Es ist von elementarer Bedeutung, nicht schlecht über den anderen Partner zu reden. Anderenfalls wird das Kind mit Wissen konfrontiert, das nicht altersgerecht ist. Diesbezüglich ist es tabu, das Kind über den Scheidungsgrund zu informieren und vieles mehr. Für die Entwicklung des Kindes ist es bedeutsam, ein gutes Vertrauensverhältnis zu beiden Eltern zu haben.

Ferner können Suchterkrankungen dazu führen, dass es zu einer Parentifizierung kommt. Drogen- und Alkoholmissbrauch haben häufig zur Folge, dass das ganze Umfeld leidet. Neben der Gefahr, eine Co-Abhängigkeit zu entwickeln, kommt es häufig zu einer Parentifizierung. Kinder möchten ihre Eltern schützen, insbesondere in Fällen, in denen die Eltern selbst hilflos sind. Kinder versuchen häufig, den Haushalt zu erledigen. Im schlimmsten Fall begleiten sie ihren alkoholkranken Elternteil in die Kneipe und helfen auf dem Weg nach Hause.

Aber auch vermeintlich intakte Familie können ein Risiko darstellen. Ein hohes Leistungsdenken, das Eltern auf ihre Kinder übertragen, kann zu Parentifizierung führen. Es ist wichtig, Kindern genügend Freiraum zu gewähren. Wer hingegen Kinder schon in frühen Jahren auf Leistung und gute Noten trimmt, läuft Gefahr, sie zu überfordern.

Fazit: Was ist Parentifizierung?

Die Parentifizierung ist mit enormen Gefahren verbunden. In den seltensten Fällen handelt es sich um eine adaptive Parentifizierung. Deshalb ist es wichtig, erste Alarmzeichen ernstzunehmen. Anderenfalls wird das Wohlergehen des Kindes gefährdet. Die negativen Folgen wirken sich bis ins Erwachsenenalter aus. Deshalb sollten Eltern sicherstellen, dass die Kinder ausschließlich altersgerechte Aufgaben übernehmen.

Was ist der „Romeo und Julia Effekt“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ beschreibt ein psychologisches Phänomen, das sich zwischen zwei Liebenden abspielt. Werden Liebenden Hindernisse in den Weg gelegt, so intensivieren sich ihre Liebesgefühle und sie wollen einander umso mehr. Der Effekt bezieht sich auf das Shakespeare-Stück „Romeo und Julia“, dem wohl berühmtesten Liebespaar in der Literaturgeschichte.

Reaktantes Verhalten: Was ist Reaktanz?

Das Verhalten, die Liebenden infolge der negativen Reaktionen ihrer Umgebung an den Tag legen, nennt sich reaktantes Verhalten bzw. Reaktanz. Es äußert sich ähnlich wie kindliches Trotzverhalten, ist aber nicht kindlich, sondern quasi eine unvermeidbare Folge von unterdrückendem Verhalten von Autoritätspersonen. Gerade bei Ereignissen, die Menschen nicht kontrollieren können (beispielsweise wenn sie mit starken Einschränkungen konfrontiert werden) zeigen vor allem Jugendliche eine „Jetzt-erst-recht-Redaktion“. Allen Warnungen zum Trotz verbünden sie sich nun besonders stark. Ihr Verhalten ist ein Versuch, die verlorene Autonomie wiederzuerlangen.

Den „Romeo-und-Julia-Effekt“ gab es schon in der Antike

Ungewöhnliche Liebesbeziehungen zwischen zwei Menschen können reaktantes Verhalten provozieren (den beschriebenen „Romeo-und-Julia-Effekt“). Die Liebenden in der Shakespeare-Tragödie tun genau das Gegenteil dessen, was die Gesellschaft bzw. die Eltern von ihnen erwartet. Durch Drohungen und Sanktionierungen tritt nicht der erhoffte Effekt ein, stattdessen halten die Liebenden sogar bis zum Tode zusammen.

Der „Romeo und Julia Effekt“ ist auch zu beobachten, wenn zwischen zwei Partnern ein großer und Altersunterschied besteht (insbesondere dann, wenn die Frau älter ist als der Mann). Solche Beziehungen werden von vielen Gesellschaften wenig akzeptiert und vielfach sanktioniert. Sowohl das engere als auch das weitere familiäre Umfeld, aber auch Kollegen und Kolleginnen sowie Freundeskreise legen diesen Beziehungen Steine in den Weg, manipulieren die Beteiligten und versuchen, die Verbindung zu sabotieren.

Nicht erst bei Shakespeare traten verbotene Liebesbeziehungen auf, sie waren bereits in der griechischen Mythologie ein wichtiges Thema. Durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte wurden Liebesbeziehungen, die durch äußere Einflüsse unterdrückt werden, gerne und prägnant thematisiert. Beispiele hierfür sind die Odyssee Homers sowie zahlreiche Märchen der Gebrüder Grimm.

Der römische Dichter Ovid schrieb schon im Jahr eins oder zwei nach Christus von Pyramus und Thisbe – einem Liebespaar, dessen Geschichte der von Romeo und Julia gleicht. Ob Film-Melodram „Lovestory“ oder 50er-Jahre-Musical „West Side Story“ – das Interesse an Geschichten über verbotene oder tragische Liebesbeziehungen ist bis heute nicht abgeebbt, sodass diese häufig Kernthema von Filmen, Musicals, Büchern et cetera. Sind. Die darin enthaltene Tragik übt auf Leser und Zuschauer eine magische Anziehungskraft aus und ist ein Garant für volle Kassen.

Psychologie hinter der Reaktanz

Wenn Liebenden durch Unterdrückung von außen eingeschränkt werden, führt das oft zu Reaktanz. Beide fühlen sich noch enger verbunden, sozusagen als Kämpfer gegen den Rest der Welt. Kinder kommen um das dritte Lebensjahr herum in ihre Trotzphase. Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ wirkt zwar wie das Trotzverhalten kleiner Kinder, ist aber nicht damit gleichzusetzen. Es steckt mehr dahinter. Auch bei Romeo und Julia im Shakespeare-Drama sind es die Eltern, die das Störfeuer abgeben. Das bewirkt, dass die Liebe beider zueinander immer stärker wird. Hätten sich andere Gleichaltrige zur Thematik geäußert hätten, wäre das als unpassend empfunden worden. Solche Äußerungen hätten die Reaktionen des Liebespaares in eine ganz andere Richtung beeinflusst.

„Romeo-und-Julia-Effekt“ ist wissenschaftlich belegt

Es existieren Studien mit übereinstimmenden Ergebnissen darüber, wie Jugendliche reagieren, wenn Eltern den Umgang mit bestimmten Personen verbieten. Sie bestätigen das Shakespeare-Schauspiel. Die Liebe beider nimmt dann zu, wenn sich Eltern auf eine ganz bestimmte, autoritäre Art gegen die Beziehung der Partner aussprechen. Gleichzeitig mit der wachsenden Zuneigung entstehen auch kritischere Stimmen gegenüber dem Partner oder der Partnerin. Oberflächlich betrachtet wirkt das paradox, ist aber ebenfalls begründbar: Das Denken ist kritisch, beim Fühlen ist die Situation genau umgekehrt.

Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ geschieht nicht auf kognitiver, sondern auf emotionaler Ebene. Der Effekt ist multirational, es steckt ein Motiv dahinter. Die Liebe nimmt deshalb zu, weil die Betroffenen wieder die Freiheit erlangen möchten, die durch die Autorität der Eltern eingeschränkt wird. Der Einfluss der Eltern wirkt erst dann, wenn die Jugendlichen darüber nachdenken, was zu ihnen gesagt wurde, also in der Reflexion. Um ihren Einfluss bei ihren jugendlichen Kindern zu behalten, sollten Eltern ihre Erziehung möglichst konsistent halten und eine klare Linie verfolgen. Wankelmütigkeit verstärkt den „Romeo-und-Julia-Effekt“.Was ist der Romeo und Julia Effekt?

Was ist Hypervigilanz? Was kann man dagegen tun? Erklärung, Bedeutung, Definition


Hypervigilanz bedeutet erhöhte Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit. Der Begriff Hypervigilanz ist ein Begriff aus der Psychologie. Hypervigilanz ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome von psychiatrischen Diagnosen wie der PTBS (Post-Traumatische-Belastungsstörung) oder der komplexen PTBS. Menschen mit Hypervigilanz sind oft sehr schreckhaft und angespannt, ständig auf der Hut oder kämpfen mit Angstzuständen.

Was sind die Symptome von Hypervigilanz? Erklärung

Die Symptome von Hypervigilanz sind vielfältig und hängen oft von der ihr zugrunde liegenden Störung ab. Sie ähneln sich jedoch oft von zugrunde liegender Störung zu zugrunde liegender Störung stark. Im Folgenden werden die am häufigsten auftretenden Symptome von Hypervigilanz aufgeführt:

Betroffene Personen tendieren dazu, ihre Mitmenschen und ihre Umgebung kontinuierlich genau zu beobachten und ständig zu hinterfragen, ob sich irgendwo eine Bedrohung verbergen könnte. Hierzu wird von den betroffenen Personen zum Beispiel die Körpersprache, Stimmlage oder Gesichtsausdrücke der Personen, mit denen sie interagieren, intensiv analysiert.

Die Betroffenen hegen oft ungewöhnlich großes Misstrauen gegenüber anderen Personen oder sie befürchten, dass andere Menschen ihr Vertrauen missbrauchen könnten. Dies kann sogar bis hin zu paranoiden Zuständen reichen.

Betroffene Personen erwarten überall Gefahr, auch wenn sie sich eigentlich darüber im Klaren sind, dass keine Gefahr bestehen kann.

Sie sind oft übertrieben schreckhaft in Bezug auf plötzliche Geräusche oder Bewegungen und zucken häufig zusammen, wenn andere Menschen kaum reagieren.

Betroffene Personen machen sich oft exzessiv Sorgen darüber, was andere Menschen über sie denken, wie sie gesehen werden und ob sie verurteilt werden.

Sie verspüren oft eine ständige innere Unruhe oder ein dauerhaft erhöhtes Angstlevel.

Betroffene Menschen sind häufig leichter reizbar als andere und neigen eher zu aggressivem Verhalten. Dies ist ein Schutzmechanismus gegen empfundene Bedrohungen.

Die Wahrnehmung von betroffenen Personen ist oft verzerrt. Sie glauben, dass andere Menschen sie nicht mögen, dass sie gemobbt werden oder Verschwörungen gegen sie im Gange sind.

Auch körperliche Symptome gehören dazu: diese können Zittern, starkes Schwitzen, ein erhöhter Herzschlag oder schnelle Atmung sein.

Betroffene Personen verspüren ein ständiges Gefühl von Angst oder erleben Panikattacken, auch wenn es eigentlich keinen rationalen Grund dafür gibt.

Viele hypervigilante Menschen leiden unter Schlafproblemen. Sie wachen zum Beispiel häufig auf oder haben Albträume. Dies führt in Verbindung mit dem konstant hohen Stressniveau oft zu einer chronischen Erschöpfung bei den betroffenen Menschen.

Ein weiteres Symptom ist das sogenannte Katastrophisieren: Hierbei empfinden betroffene Menschen selbst kleinere Rückschläge als große persönliche Fehlschläge und reagieren oft entsprechend dramatisch.

Betroffene Personen entwickeln zudem oft eine soziale Phobie oder ziehen sich so stark zurück, dass sie fast komplett sozial isoliert sind.

Was ist die Ursache für Hypervigilanz?

In vielen Fällen ist eine Hypervigilanz das Resultat von Traumata. Besonders häufig tritt Hypervigilanz bei Menschen auf, die eine traumatische Kindheit erlebt haben. Aufgrund dieser Erfahrungen entsteht bei den Betroffenen die Überzeugung, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist, und jeder Mensch, dem sie begegnen, ihnen potenziell schaden will. Dies ist ein Schutzmechanismus, um weitere psychische oder körperliche Verletzungen oder Traumata zu verhindern.

Was kann man gegen Hypervigilanz tun?

Um eine Hypervigilanz zu beruhigen, muss ein grundlegendes Gefühl von innerer Sicherheit bei den Betroffenen geschaffen werden. In den meisten Fällen ist hierzu eine Therapie nötig, um das zugrunde liegende Trauma oder die zugrunde liegenden Traumata aufzuarbeiten und zu verstehen, dass die Vergangenheit keine Bedrohung mehr darstellt. Auch Atemtraining, Meditation und Sport können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und zu regulieren und die Realität als solche wahrzunehmen.

Was sind die 5 Phasen einer Beziehung? Erklärung, Bedeutung, Definition


Eine Partnerschaft (Beziehung) durchläuft immer fünf Phasen. Diese fünf Phasen bestehen aus:

  1. Verliebtheit und Schmetterlinge im Bauch
  2. Einkehr der Realität
  3. Ernüchterung
  4. Festigkeit
  5. Ankommen

Alle Paare, die diese fünf Phasen schon einmal durchlebt haben, kann so schnell nichts mehr entzweien. Sie waren schon an den unterschiedlichsten Tiefpunkten ihrer Beziehung und konnten diese erfolgreich zusammen meistern. Jeder Tiefpunkt, der gemeinsam bekämpft wird, lässt das Paar zusammenschweißen. Positiver Nebeneffekt: Die Höhen erscheinen noch schöner. Nur, wer diese Phasen versteht und wer weiß, an welchem Punkt der Beziehung man gerade steht, kann mit den Herausforderungen viel leichter umgehen.

Es kann jedoch festgehalten werden, dass sich diese Phasen zwar durch jede Partnerschaft ziehen, diese aber unterschiedlich lang sind. Dies bedeutet, dass der Partner sich vielleicht noch in einer ganz anderen Phase befindet, wie man selbst. Daher kann es vorkommen, dass man selbst die rosarote Brille noch trägt, wohingegen der andere sie schon längst abgelegt hat.

Wie lange ein Mensch sich in einer Phase befindet, hängt ganz von einem selbst ab. Manchmal schaffen es Paare gar nicht, alle Stadien zu durchlaufen, da sie zwischendrin bemerken, dass sie gar nicht zusammenpassen. Da jede Partnerschaft unterschiedlich und einzigartig ist, kann auch nicht genau gesagt werden, wie lange jede einzelne Phase in einer Beziehung anhält.

Erste Phase einer Beziehung: Die Verliebtheit

Jede Beziehung fängt mit der Verliebtheitsphase an. Hier tragen beide Partner die rosarote Brille, schweben auf Wolke 7 und haben Schmetterlinge im Bauch. Der Partner erscheint während dieser Phase fast ideal und es kann nichts Schlechtes an ihm gefunden werden. Nicht zuletzt kommt daher das Sprichwort: „Man ist blind vor Liebe“. Die Menschen können es kaum erwarten, ihren Partner wiederzusehen und beschenken ihn immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten.

Die erste Phase ist aber auch die entscheidendste Phase dafür, wie stabil die spätere Partnerschaft einmal wird. Das Paar wächst in der Verliebtheitsphase regelrecht zusammen. Diese Phase dauert circa drei bis 18 Monate an und leider überleben viele Beziehungen gerade diese Phase nicht. Viele Menschen steigen an diesem Punkt wieder aus, ohne zu wissen, welche Vorteile sich aus dieser längeren Beziehung ergeben hätten.

Natürlich ist jeder erst einmal verunsichert, sobald die Schmetterlinge wieder aus dem Bauch verschwunden sind. Dennoch sollte man an diesem Punkt nicht gleich aufgeben, denn am Ende kann trotzdem eine tiefe und verbundene Liebespartnerschaft entstehen.

Zweite Phase einer Beziehung: Einkehr der Realität

Hat man die erste Phase erfolgreich durchlebt und die Schmetterlinge im Bauch nehmen allmählich ab, befindet man sich in der zweiten Phase. Die Hochphase der Gefühle ist vorbei und kann zunächst einmal erschreckend wirken. Viele Menschen werfen an diesem Punkt die Flinte schon ins Korn und geben die Beziehung auf. Jedoch sollte nicht voreilig gehandelt werden, denn auch diese Phase gehört zum Entwicklungsprozess einer stabilen Beziehung dazu.

Plötzlich fallen einem die schlechteren Seiten oder negative Eigenschaften am Partner auf und die ersten Konflikte können entstehen. Sollte es sich aber um wahre Liebe handeln, besteht die Partnerschaft auch diese Hürde. Gemeinsam wird nach Lösungen und Kompromissen gesucht, was letztlich die Beziehung stärkt.

Dritte Phase einer Beziehung: Ernüchterung

Viele fragen sich während dieser Phase, ob man nun wirklich eine Beziehung mit dem anderen führt. Man hat die Ecken und Kanten des anderen kennengelernt und stellt eventuell fest, dass es allein auch schön war und man gerne wieder mehr Freizeit hätte. Gerade in dieser Phase kristallisiert sich heraus, wer wirklich gut zusammenpasst.

Findet man Kompromisse und kann diese auch akzeptieren, so besteht ein gutes Grundgerüst für eine gut funktionierende Partnerschaft. Für den ein oder anderen klingt das natürlich überhaupt nicht mehr nach Romantik. Diese Phase ist jedoch essenziell, denn jetzt entscheidet sich, ob aus der anfänglichen Verliebtheit eine tiefe Verbundenheit entstehen kann.

In der dritten Phase kommt es oftmals zu den ersten Streitereien. Gerade hierbei sollte darauf geachtet werden, dass man konstruktiv bleibt und die Meinung des anderen respektiert. Es sollte geübt werden, die eigenen Bedürfnisse ruhig und besonnen zu kommunizieren.

Vierte Phase einer Beziehung: Akzeptanz und Festigung

In dieser Phase hat man akzeptiert, dass der Partner nicht grundlegend geändert werden kann und immer mehr drängt sich die Frage in den Vordergrund, wie es jetzt nun weitergeht. Entweder besteht die Möglichkeit, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist oder man lebt sich eben auseinander. Man findet regelrecht keinen Zugang mehr zueinander und die Gedanken daran, wie es wohl mit jemand anderem wäre, werden immer präsenter. Insbesondere in dieser vorletzten Phase denken viele Menschen an andere Männer und Frauen. Nicht zuletzt wird in dieser Phase auch am häufigsten fremdgegangen.

Die Paare, die sich mit den Macken und Fehlern des anderen abgefunden haben, wissen, dass jeder Mensch einzigartig ist und lassen wegen kleiner Konflikte nicht gleich die Liebe ihres Lebens gehen. Bis zu dieser Phase liegt schon eine lange Reise hinter dem Paar und viele Hürden wurden gemeinsam gemeistert. Jetzt muss man sich klar werden, ob man dies alles aufgeben oder weitermachen möchte. Man muss bereit sein, immer wieder in die Beziehung zu investieren, damit sie weiter wachsen kann. Eine Beziehung bedeutet gleichzeitig auch Arbeit und beruht auf gegenseitigem Geben und Nehmen.

Fünfte Phase einer Beziehung: Ankommen

Ganz klar kann festgehalten werden, dass die fünfte Phase die beste von allen ist. Es wurde erkannt, dass der Partner für das eigene Leben wichtig ist und man selbst für den anderen genauso wichtig ist. Bis hier hin sind einige Paare schon durch kleinere und größere Krisen gegangen und haben immer wieder zueinander gefunden. Das schweißt zusammen. Während man in Phase 4 viel mit sich selbst beschäftigt ist, nähert man sich in der letzten Beziehungsphase wieder mehr an.

Sie haben in der Laufbahn ihrer Beziehung gelernt, dass sie ihrem Partner Vertrauen und auch Freiheiten schenken können. Schließlich haben sich das beide erarbeitet, mit viel Gesprächen und vielleicht auch Konflikten.

In dieser Phase angekommen, kann das gemeinsame Leben nun einvernehmlich und harmonisch vereint werden. Aufgrund der vorangegangenen Konfliktbewältigungen und Klarstellung der eigenen Bedürfnisse muss sich auch keiner vernachlässigt fühlen. Es gibt also keine falschen Erwartungen mehr an den Partner. Die Zeit der Maskeraden ist vorbei. Da beide dies erkannt haben, lieben sie sich so, wie sie sind. Sie sind also in ihrer Beziehung „angekommen“. Ein langer Weg liegt hinter den Paaren und die Beziehung hat bis hierher schon viel durchgestanden. Wer diese letzte Phase erreicht hat, der kann sich glücklich schätzen.

Fazit: Die 5 Phasen einer Beziehung

Fest steht, dass keine dieser fünf Phasen einer Partnerschaft übersprungen oder abgekürzt werden können. Hilfreich kann es für manche Paare sein, zu wissen, an welchem Punkt der Beziehung man sich gerade befindet. Denn schließlich durchlebt man nicht nur selbst diese Phasen, sondern der Partner genauso. Jeder durchlebt sie, der sich auf eine Partnerschaft und die Liebe einlässt.

Es hilft, wenn man sich vor Augen führt, dass jede überwundene Phase ein weiterer Schritt zur wahren Liebe ist. Die meisten erkennen nur nicht immer, dass sie sich eventuell gerade in einer nicht so schönen Phase der Beziehung befinden, sondern denken, sie kommen aus dieser unüberwindbaren Krise nicht mehr heraus.

Dabei durchläuft jede Partnerschaft fast ähnliche Arten von Krisen. Jede dieser Krisen hat auch ihren Sinn und erfüllt einen bestimmten Zweck. Erst, wer diese Krisen überwindet, stärkt die Partnerschaft und ist somit dem Weg zur großen Liebe wieder ein Stück näher gekommen. Genau genommen sind Krisen für eine Partnerschaft eigentlich unerlässlich, denn nur so können Beziehungen wachsen. Partnerschaften ohne Krisen gibt es nicht.

Vielen kommen manche Krisen auch bekannt vor und sie wurden vielleicht auch schon in anderen vorherigen Beziehungen durchlebt. In der Regel kennen sich die ehemaligen Partner untereinander aber nicht und konnten sich hinsichtlich verschiedener Krisen auch nicht absprechen. Sollten identische oder ähnliche Krisen in den Beziehungen immer wieder auftauchen, dann trägt man eventuell etwas in sich, was genau solche Krisen sucht und produziert. Man sollte also bedenken, dass viele Krisen auch mit einem selbst zu tun haben und nicht immer mit dem Partner.

Es wurde bisher schon oftmals festgestellt, dass genau nach solchen Krisenpotenzialen auch die Partner ausgesucht werden. Es soll jemand an der Seite geben, mit dem genau diese Problemstellung ausgelebt werden kann. Wer sich seiner Krisen bewusster ist und weiß, warum solche Probleme sich immer wiederholen, könnte zukünftig wesentlich leichter und besser damit umgehen. So könnte es sogar vorkommen, dass einige Krisen komplett ausgelassen werden.

Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen


Die Substanz, mit der Raucher immer wieder dazu verleitet werden zu rauchen, nennt sich Nikotin. Diese ist im Tabak enthalten. Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass es ungesund ist. Doch was steckt hinter dem Verlangen immer wieder eine rauchen zu müssen? Tatsächlich gehört die Sucht des Rauchens zu der am schwersten zu besiegenden Gewohnheit.

Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen

Für Menschen gibt es viele verschiedene Gründe, mit dem Rauchen anzufangen. Abgesehen davon ist es umso schwerer, mit dem Rauchen wieder aufzuhören. Nikotin wirkt sehr stark als Suchtmittel und übernimmt schnell die Kontrolle im Leben eines Menschen. Obwohl viele Raucher mit dem Rauchen aufhören möchten, haben oftmals nur weniger als 10 % Erfolg damit.

Mittlerweile gibt es verdichtende Hinweise dafür, dass im Gehirn das sogenannte endogene Opioidsystem mit der Sucht nach Nikotin zusammenhängt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Konsum von Nikotin sogar Endorphine im Gehirn freisetzt. Diese Endorphine wiederum setzen im endogenen Opioidsystem positive Gefühle frei und bewirken so bei den meisten Rauchern eine angenehme Wirkung.

Man kann sich vorstellen, dass das endogene Opioidsystem wie ein Informationsnetz funktioniert. Sämtliche Informationen werden dann über verschiedene Botenstoffe – wie beispielsweise Endorphine – weitergegeben. An speziellen Rezeptoren bleiben diese Botenstoffe dann haften. Konsumiert man eine große Menge an Drogen, vergrößert sich auch die Menge an Botenstoffen und kann so das ganze Informationsnetz im Gehirn durcheinander bringen.

Gründe für das Rauchen

Viele Raucher haben Angst, mit dem Rauchen aufzuhören, weil sie eventuell an Gewicht zunehmen könnten. Ganz unbegründet ist dies nicht, denn Nikotin hemmt nachweislich den Appetit. Menschen, die aufgehört haben zu rauchen, essen dann vermehrt statt zu rauchen. Hinzu kommt, dass Nikotin den Stoffwechsel ankurbelt und folglich ein Raucher auch mehr Kalorien verbraucht. Dennoch ist dies der völlig falsche Grund, mit dem Rauchen anzufangen, denn die wenigsten Menschen haben wegen Gewichtsproblemen angefangen zu rauchen.

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte intensiver darauf achten, nicht den Ersatz im Essen zu suchen, denn dann bestehen gute Chancen, auch ein schlanker Nichtraucher zu bleiben. Eine zusätzliche, ausreichende Bewegung kann diesen Prozess unterstützen.

Andere Raucher berichten, dass sie durch eine Zigarette entspannter werden. Insbesondere, wenn man gestresst und nervös ist, greifen die Menschen am häufigsten zur Zigarette. Sie erhoffen sich dadurch einen beruhigenden Effekt. Es dauert nicht lange, bis der eingeatmete Rauch im Gehirn ankommt und das Verlangen befriedigt. Allerdings ist es umgekehrt: Nicht das Nikotin beruhigt den Raucher, sondern das Ausbleiben des Nikotins löst Anspannung aus. Im Prinzip ist dies nichts anderes, als eine Art Entzugserscheinung, die entsteht, wenn das Zuführen von Nikotin eine längere Zeit ausbleibt. Da bei vielen Rauchern der Eindruck erweckt wird, das Rauchen könnte entspannend wirken, wird oftmals zur Zigarette gegriffen, was einen wahren Teufelskreis bildet.

Werden Raucher befragt, weshalb sie eigentlich Zigaretten konsumieren, ist der häufigste genannte Grund die Geselligkeit. Als Raucher findet man schnell Anschluss – so der Gedankengang. Dennoch hat das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Es gibt immerhin genauso viele Nichtraucher, die die Gesellschaft von anderen Menschen genießen und sich mit ihnen gerne unterhalten. Wer einfach einmal vor die Tür möchte, um frische Luft zu schnappen oder mit anderen Menschen zusammenzustehen, muss sich dafür nicht gleich eine Zigarette anzünden. Wer die Meinung vertritt, dass das Rauchen die Menschen verbindet, der kann genauso gut sagen, dass das Nichtrauchen verbindet. Der Vorteil bei Nichtrauchern ist zudem, dass eine gesellige Runde sich nicht nur auf einen abgegrenzten Raucherbereich konzentrieren muss.

Siehe auch: Synonyme für Zigaretten und Rauchen

Weshalb fällt es schwer, mit dem Rauchen aufzuhören? Erklärung

Grundsätzlich sind dafür zwei Komponenten verantwortlich: die Gewohnheit sowie das Nikotin. Auf natürliche Art und Weise kommt es in der Tabakpflanze vor und gilt als stark süchtig machende Substanz. Wird Nikotin konsumiert, setzt es im Gehirn das Belohnungshormon Dopamin frei.

Des Weiteren fällt es Rauchern schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, da sie gewisse Rituale, also Gewohnheiten, mit der Zigarette verbinden. Das kann entweder die Zigarette nach einem guten Essen oder auch die Zigarette zum Kaffee sein. Eigentlich immer dann, wenn der Mensch sich entspannen möchte. Diese Gewohnheiten zu durchbrechen, erfordert einiges an Disziplin und ist nicht immer ganz einfach. Genauso herausfordernd ist da natürlich auch die körperliche Abhängigkeit.

Fazit: Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen

Die Beliebtheit des Rauchens hat global gesehen in den letzten Jahren abgenommen. Nicht zuletzt haben die Gesundheitsbedenken einen großen Anteil dazu beigetragen. Trotzdem gibt es immer noch viele Menschen, die regelmäßig rauchen. Es lohnt sich – einfach gesagt – gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Wer schon zu den starken Rauchern gehört, für den kann unter Umständen eine Raucherentwöhnung in Betracht kommen.

Wer sich als Raucher entschieden hat, mit dem Qualmen aufzuhören, probiert meistens erst einmal einen kalten Entzug, welcher jedoch auch einige Gefahren mit sich bringen kann. Als Raucher sollte man sich bewusst machen, dass man nicht allein ist und es auch nicht unmöglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören. In der heutigen Zeit gibt es viele Methoden, um endlich rauchfrei zu werden. Hierzu gehören Praktiken wie beispielsweise Hypnose, eine Spritze ins Ohr oder auch eine Nikotinersatztherapie.

Was ist der „Golem-Effekt“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Man spricht vom sogenannten „Golem-Effekt“, wenn eine Person die negativen Eigenschaften annimmt, die andere von ihr erwarten. Der „Golem-Effekt“ ist ein intrapersonelles Phänomen und eine Form der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Woher kommt der Name des „Golem-Effekts“?

Der „Golem-Effekt“ hat seinen Namen aus der jüdischen Mythologie. In der jüdischen Mythologie wurde von Rabbi Löw aus Prag eine Figur erschaffen – der Golem – , die als Beschützer der Prager Jüdinnen und Juden fungieren sollte. Diese Figur wird in den Erzählungen Schritt für Schritt immer gewalttätiger und korrupter, bis sie schließlich vernichtet werden muss. 1982 benannten Inbar, Rosenthal und Babad das heute als „Golem-Effekt“ benannte Phänomen nach dieser Legende, da er „die Anliegen von Sozialwissenschaftlern und Pädagogen darstellt, die sich auf die negativen Auswirkungen sich selbst erfüllender Prophezeiungen konzentrieren“.

Beispiele für den „Golem-Effekt“

Der „Golem-Effekt“ ist ein häufiges Phänomen in Situationen, in denen Menschen einander unter- oder übergeordnet sind. Dazu gehören zum Beispiel Schulen, Universitäten oder das Berufsumfeld.

Im Bereich der Schule kann der „Golem-Effekt“ beispielsweise auftreten, wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin gegenüber eines Schülers oder einer Schülerin die Meinung vertritt, dass dieser Schüler oder diese Schülerin dumm, unfähig oder faul ist und das auch direkt oder indirekt gegenüber der betroffenen Schülerin oder des betroffenen Schülers suggeriert. Begründet ist der Effekt darin, dass die Handlungen einer Person unbewusst durch die Meinung gegenüber einer anderen Person beeinflusst werden.

Hier würde der Schüler oder die Schülerin im Laufe der Zeit tatsächlich seine oder ihre Arbeit vernachlässigen und so die Erwartungshaltung des Lehrers oder der Lehrerin erfüllen. Die Leistungen werden also nur deshalb schlechter, weil es von dem Schüler oder der Schülerin erwartet wird und diese Erwartungshaltung beim Lehrer oder der Lehrerin unbewusst dafür sorgt, dass der Schüler oder die Schülerin weniger gut gefördert oder anders behandelt wird als andere.

Dasselbe gilt für das berufliche Umfeld. Erwartet ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin schlechte Leistungen, auch wenn der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eigentlich keinen Anlass dafür gibt, ist es wahrscheinlich, dass sich seine oder ihre Leistungen tatsächlich verschlechtern. Vorgesetzten wird daher empfohlen, keine urteilenden Meinungen gegenüber Mitarbeitenden zu entwickeln. Außerdem sollten Vorgesetzte solche persönlichen Befindlichkeiten genau hinterfragen und mit anderen abgleichen, bevor sie sich gegenüber Mitarbeitenden dazu äußern, um dem „Golem Effekt“ vorzubeugen.

Funktioniert der „Golem-Effekt“ auch umgekehrt?

Ja. Man spricht dann allerdings nicht vom „Golem-Effekt“, sondern vom „Galatea-Effekt„. Hierbei verbessern sich die Leistungen von beispielsweise Schülern oder Schülerinnen oder Mitarbeitenden, wenn Lehrer oder Lehrerinnen beziehungsweise Vorgesetzte davon ausgehen, dass die betroffene Person gute Leistungen erbringt.

Sowohl der „Galatea-Effekt“ als auch der „Golem-Effekt“ sind Unterkategorien des des „Pygmalion-Effekts“. Der „Pygmalion-Effekt“ beschreibt allgemein das psychologische Phänomen, bei dem die angenommene Einschätzung einer Person sich auf ihre Leistung auswirkt und sich so selbst bestätigt. Der Effekt wurde im Rahmen eines Experiments von Robert Rosenthal und Lenore F. Jacobson nachgewiesen. Auch beim „Pygmalion-Effekt“ geht der Name auf eine mythologische Figur zurück.

Interessanterweise funktionieren die Effekte auch dann, wenn beispielsweise einem Lehrer von einer dritten Person glaubhaft suggeriert wird, ein Schüler oder eine Schülerin sei unfähig. Auch in diesem Fall wird die Leistung des Schülers oder der Schülerin leiden. Es gilt also immer darauf zu achten, wie man über andere Personen spricht, selbst wenn man nicht direkt mit ihnen zu tun hat.

Was ist „strategische Inkompetenz“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Vereinfacht gesagt ist strategische Inkompetenz ein Verhalten, bei dem sich ein Mensch dümmer stellt als er eigentlich ist, um die Erledigung einer Aufgabe zu vermeiden.

Wer die Taktik anwendet, möchte andere Menschen dazu bringen, die an ihn gestellten Aufgaben selbst zu erledigen. In allen Beziehungen, ob privat oder geschäftlich, werden Aufgaben nach Stärken und Schwächen verteilt. Bei strategischer Inkompetenz geht es jedoch nicht um sinnvolle Aufgabenverteilung, sondern um das Ausnutzen einer anderen Person. Das toxische Verhalten erzeugt beim Gegenüber Enttäuschung, Unmut, Abneigung und häufig Resignation. Die Beziehung gerät in ein massives Ungleichgewicht, wird nachhaltig und oft irreparabel schädigt.

Strategische Inkompetenz ist eine starke Form der Manipulation

Wer die Strategie der strategischen Inkompetenz anwendet, sorgt dafür, dass sein Umfeld im Laufe der Zeit immer mehr Toleranz für sein Verhalten entwickelt. Er steuert das Erwartungsmanagement, indem er sein eigenes Verhalten indirekt angekündigt und gleich die Argumente mitliefert, sodass Kritik kaum möglich scheint. Die beteiligte Person traut sich gar nicht mehr, Kritik zu üben, sondern übernimmt die Aufgabe mit negativen Gefühlen.

Ein typischer Beispielsatz wäre: „Mach du das lieber, du bist viel geschickter darin. Ich habe zwei linke Hände“. Wer lange genug konsequent strategische Inkompetenz anwendet, wird irgendwann gar nicht wehr um Hilfe gebeten. Genau das ist sein unausgesprochenes Ziel. Derjenige, der den Job schließlich erledigt, trägt also in erheblichem Maß dazu bei, dass sich der Vermeider in seiner Rolle einrichtet.

Perfektionismus verstärkt das Verhalten

Perfektionismus, die getarnte Angst vor Zurückweisung, ist eine Eigenschaft, die strategische Inkompetenz oft erst möglich macht. Je perfektionistischer wir sind, desto eher neigen wir dazu, Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen, statt sie anderen zu überlassen. Wir sind der Überzeugung, dass wir sie besser erledigen können. Unvollkommenheit zu akzeptieren, ist ein schwieriger Lernprozess, aber nicht unmöglich.

Menschen, die erwarten, dass Aufgaben nach einem ganz bestimmten Schema erledigt werden müssen, sind besonders anfällig für strategische Inkompetenz von Partnern oder Kollegen. Sie „halsen“ sich selbst unnötig viele Aufgaben auf, weil sie davon überzeugt sind, dass der Partner die Aufgabe nicht wie gewünscht erledigen wird. Der Vermeider weiß natürlich, wie der Perfektionist reagiert und nutzt dessen Bereitwilligkeit zum Nachgeben aus. Der widmet sich zwar der Aufgabe, aber nur unwillig, sodass sich Unzufriedenheit und Enttäuschung breit machen.

Strategische Inkompetenz ist erlerntes Verhalten

Egal ob es um Mülltrennung zuhause oder das Aufräumen der Teeküche im Büro geht, das manipulative Verhalten, sich vor ungeliebten Aufgaben zu drücken, ist erlernt. Es kann also wieder verlernt werden. Insbesondere die geschlechtsspezifische ungleiche Aufgabenverteilung sollte in modernen Zeiten von besseren Mustern abgelöst werden, um die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben.

Strategische Inkompetenz in der Familie

Auf die Familiendynamik wirkt sich gezielte Inkompetenz sehr negativ aus. Das Verhalten der Eltern zeigt Kindern, dass, obwohl zwei Elternteile anwesend sind, nur einer wirklich zuverlässig ist. Außerdem leben Eltern ihren Kindern vor, was sie zu tun haben, wenn sie sich vor unangenehmen Dingen drücken möchten. Damit sind sie ein schlechtes Vorbild und legen den Grundstein für künftige belastete Beziehungen ihrer Kinder.

So können sich Betroffene gegen strategische Inkompetenz wehren:

1. Sprechen Sie das Thema an. Kommunizieren Sie, wie Sie sich bei diesem Verhalten fühlen und machen Sie einen Vorschlag, wie Sie sich die veränderte Situation vorstellen.

2. Bleiben Sie objektiv und vermeiden Sie Schuldzuweisungen. Dass die Situation entstanden ist, haben beide Partner zu verantworten.

3. Fertigen Sie eine Liste an, in der alle Aufgaben aufgezählt werden, die Sie und der Partner regelmäßig übernehmen. Jedes Detail sollte erwähnt werden. So ist das Ungleichgewicht schnell ersichtlich.

4. Im Anschluss gehen Sie gemeinsam die Liste durch und regeln die Zuständigkeiten neu. Jeder bekommt seine Aufgabenbereiche, für die er verantwortlich ist, ohne daran erinnert werden zu müssen.

Weitere Bedeutung für „strategische Inkompetenz“

Ein bekannter deutscher Spruch beschreibt die Idee der strategischen Inkompetenz sehr gut: „Einmal dumm gestellt, reicht für das ganze Leben.“

Was ist der „Galatea-Effekt“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Galatea-Effekt ist ein kognitives Phänomen und interpersonell. Während der Pygmalion-Effekt je nach Erwartungshaltung positive oder negative Auswirkungen haben kann, beschreibt der Galatea-Effekt ausschließlich die positiven Auswirkungen auf die eigene Erwartungshaltung, der Golem-Effekt dagegen ausschließlich die negativen.

Woher hat der Galatea-Effekt sein Namen? Namensherkunft

Namensgeber sind die mythologischen Figuren Pygmalion und Galatea. In der gleichnamigen Oper von Donizetti versucht der König von Kreta, Pygmalion, die ideale Frau zu finden. Da es sie nicht finden kann, kreiert er eine Skulptur, die seinem Idealbild entspricht und gibt ihr den Namen Galatea. Sie verkörpert nicht nur äußerliche Schönheit, sondern auch Tugenden wie Zärtlichkeit, Empfindsamkeit, Noblesse und so weitere.

Als Aphrodite sieht, wie stark Pygmalions Gefühle für Galatea sind, erweckt sie die Skulptur zum Leben. Pygmalions Traum ist in Erfüllung gegangen. Man könnte also sagen, dass sein starkes Verlangen, seine Willenskraft dazu geführt haben, totes Gestein zum Leben zu erwecken und Erfolg zu haben.

Psychologie des Galatea-Effektes: Glaube versetzt Berge

Der Galatea-Effekt legt folgende Überlegung nahe: Je mehr wir an unsere Fähigkeiten glauben, ein Ziel zu erreichen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses auch erreichen. Je weniger wir dagegen an unsere Fähigkeiten glauben, desto schlechtere Ergebnisse werden wir vermutlich erzielen.

Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Der Glaube versetzt Berge“. Erfolg ist auch eine Sache des Kopfes, hängt von unseren eigenen Überzeugungen und Einstellungen ab. Wenn wir fest davon überzeugt sind, ein bestimmtes Ziel erreichen zu können, hat das auch Auswirkungen auf unsere Mitmenschen. Die eignen sich eine „imaginative Vorstellung“ von uns an. Ihre innere Welt ähnelt also der inneren Welt der anderen Person. Das hat einen verstärkenden Effekt. Umgekehrt bedeutet das, wenn wir im Zweifel sind, erzeugen wir im Gegenüber die gleichen Zweifel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir nicht die Unterstützung bekommen, die wir bräuchten, um das Ziel zu erreichen.

Welche Auswirkungen hat der Galatea-Effekt auf das menschliche Miteinander?

Der Galatea-Effekt veranlasst Menschen, Ergebnisse zu liefern. Denn jemand, der schon gedanklich auf sein Ziel hinarbeitet, wird dieses viel eher erreichen als jemand, der sich nicht so intensiv damit beschäftigt hat. Dass dieser psychologische Trick funktioniert, beweisen Spitzensportler seit langem.

Um sich mental auf einen Wettkampf vorzubereiten, nutzen sie immer wieder den Galatea-Effekt. Sie visualisieren sich beispielsweise auf dem Siegertreppchen stehend, die Goldmedaille umhängend, beglückwünscht von Zuschauern, Kollegen und Sportfunktionären. Je besser sie in der Imagination sind, desto besser ist auch ihre Leistung.

Der Galatea-Effekt in der Arbeitswelt

Im Rahmen von Forschungen zum Pygmalion-Effekt stellten die Wissenschaftler fest, dass der Effekt auch das Verhältnis von Vorgesetzten und ihren Mitarbeiter:innen beeinflusst. Nicht nur die Erwartungshaltung der Autoritätsperson spielt eine Rolle, sondern auch die Erwartungshaltung der Personen, der sie Anweisungen gibt.

Die Autoritätsperson kann bewirken, dass sich die Mitarbeiter:innen eine andere Sichtweise aneignen und ihre Selbstwirksamkeit steigern. Anders gesagt macht der Vorgesetzte den Mitarbeitenden Mut, wenn er selbst der Auffassung ist, dass sie die gewünschte Leistung erbringen können. Das hat entscheidenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Es ist bekannt, dass Gedanken das Erreichen von Zielen beeinflussen können. Jeder hat die Möglichkeit, seine Selbstwirksamkeit zu steigern, indem er den Galatea-Effekt aktiviert und für sich nutzt. Denn Selbstwirksamkeit ist der entscheidende Faktor für Erfolg in allen Lebenslagen.

Wie lässt sich der Galatea-Effekt aktivieren?

Nur wer sich selbst richtig einschätzt, herausfindet, was er kann und was er verdient, ist auch in der Lage, dem Galatea-Effekt zu aktivieren. Leistungsfähigkeit, Wert und Möglichkeit sind die Parameter, die hierfür herangezogen werden. Das bedeutet: Das Wunschziel muss realistisch sein (Möglichkeit), die eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten müssen auf dem bestmöglichen persönlichen Niveau sein (Leistungsfähigkeit) und auch die Grundhaltung sollte positiv sein (Wert).

Logischerweise müssen es Kenntnisse und Fertigkeiten sein, die uns dabei helfen, das gewünschte Ziel zu erreichen. Sind diese Bedingungen erfüllt, muss das Vertrauen aktiviert werden. Das ist nicht so leicht, denn es wird von sehr vielen Faktoren, unter anderem der Selbstwirksamkeit, beeinflusst. Erfolg ist daher auch eine Frage des Selbstwertes und der Selbstwahrnehmung, die wiederum die Selbstwirksamkeit steuern.

Was beeinflusst die Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit ist der Schlüssel zur Selbstregulation, denn sie beeinflusst nicht nur unser Denken, Fühlen und Handeln, sondern auch Anstrengung, Ziele und Ausdauer. Unsere Selbstwirksamkeit wird maßgeblich von eigenen Erfahrungen, Emotionen, Erfahrungen anderer und durch die Unterstützung anderer beeinflusst. Somit ist nachvollziehbar, dass man seine Selbstwirksamkeit verbessern kann, wenn man glaubt, dass sie verbesserungswürdig ist. Eine wichtige Quelle der Selbstwirksamkeit ist das eigene Erleben, deshalb sind Ermutigung und die Unterstützung von anderen schon in Kindesalter wichtig. Auch mit gutem Beispiel vorangehen hat erheblichen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit.

Was ist Scripting (zur Manifestation) und wie funktioniert es? Erklärung, Bedeutung, Definition


Beim Scripting handelt es sich um eine Übung zur Manifestation, bei der man seine Wünsche oder Ziele aufschreibt, um sie so zu manifestieren.
Scripting kann ein hilfreiches Tool sein, seine Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen.

Wie funktioniert Scripting? Erklärung

Beim Scripting schreibt man einen oder mehrere Wünsche auf und verhält sich dann so, als wäre der Wunsch schon in Erfüllung gegangen. Dabei versucht man, sich so zu fühlen, wie man es würde, wäre der Wunsch schon Realität. Man stellt sich außerdem regelmäßig genau vor, wie es sein wird, wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, wie man sich verhalten wird und wie das Leben aussehen wird. Je intensiver man sich auf diese Vorstellung einlässt, desto eher wird das Scripting funktionieren. Die Idee basiert auf dem Gesetz der Anziehung.

Was ist das Gesetz der Anziehung?

Das Gesetz der Anziehung, auch Resonanzgesetz genannt, besagt, dass es einen Zusammenhang zwischen unsere inneren Gefühls- und Gedankenwelt und der Realität beziehungsweise unseren äußeren Lebensumständen gibt. Einfach formuliert bedeutet es, dass Gleiches Gleiches anzieht – Gedanken werden zu Dingen. Es wird also weniger das Realität, was man sich wünscht, sondern vielmehr das, an das man viel denkt.

Nach dem Gesetz der Anziehung erzeugt jeder Gedanke eine bestimmte Schwingung und zieht dadurch Gedanken und Gefühle mit ähnlicher Schwingung an.

Anleitung zum Scripting

Man beginnt, indem man sich ein Ziel aufschreibt. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um ein einzelnes Wort, einen Satz oder eine ganze Seite handelt. Je öfter man das Ziel aufschreibt und je detaillierter man es formuliert, desto höher sind die Erfolgschancen.

Nun fokussiert man sich ganz stark darauf und stellt sich genau vor, wie es sich anfühlen wird, wenn das Ziel erreicht ist. Auch hier steigen die Erfolgschancen, je detaillierter und intensiver man die Vorstellung erlebt.
Zuletzt ist es wichtig, bereits im Voraus dankbar dafür zu sein, dass man das Ziel erreichen wird und diese Dankbarkeit auch wirklich authentisch zu spüren.

Es gibt keine ultimative, richtige Methode beim Scripting bzw. beim Manifestieren, die Erfolg garantiert. Vielmehr hängt der Erfolg davon ab, wie ehrlich man daran glaubt, wie intensiv man die zukünftige Gefühlswelt im Jetzt erlebt und wie häufig man die Gedanken und Gefühle der Zukunft erlebt.

Häufige Fragen zum Scripting und zur Manifestation

1. Wie viele Ziele auf einmal kann man manifestieren?
Am besten funktioniert die Methode, wenn man sich auf jeweils ein Ziel fokussiert. Gerade am Anfang ist man sonst schnell überfordert oder es gelingt nicht, die Manifestation authentisch und intensiv zu praktizieren.

2. Wie oft sollte man täglich manifestieren?
Je öfter man manifestiert, desto größer sind die Erfolgschancen. Das bedeutet nicht, dass man sich mehrfach täglich hinsetzen und schreiben oder meditieren sollte. Es kann bereits genügen, sich immer wieder die Gefühle und Gedanken ins Gedächtnis zu rufen.

3. Kann ich alles manifestieren?
Ja. Bei Scripting und Manifestation gibt es keine Grenzen. Je größer der Wunsch oder das Ziel, desto aufwendiger und langwieriger kann der Prozess bis zum Erreichen sein. Grundsätzlich ist es allerdings möglich, jedes Ziel zu manifestieren.

Was ist der „White Gaze“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der White Gaze (auf Deutsch „weißer Blick“) beschreibt eine Perspektive, die insbesondere Menschen mit einer weißen Hautfarbe einnehmen, wenn sie Literatur oder Medien konsumieren. Diese Prägung kann sich im Nachgang auf ihren Blick auf die Gesellschaft oder ihre Umgebung auswirken.

Der White Gaze legt zugrunde, dass die Eindrücke und die Sichtweise der Menschen auf die Welt auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe basieren. White Gaze bezieht sich gemäß seiner Definition auf die Perspektive von Menschen mit einer weißen Hautfarbe, kann sich aber auch die Sichtweise aller anderen Menschen prägen.
Spartenübergreifend nimmt der White Gaze eine gesamtgesellschaftlich dominante Rolle ein, ähnlich wie der Male Gaze, der männliche Blick.

Entstehung des Begriffs „White Gaze“

Geprägt wurde der Begriff des „White Gaze“ erstmals von der afroamerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison. Sie hat die Einnahme der weißen Perspektive in der Literaturszene als Erste identifiziert. Mit dieser Erkenntnis hat sie erkannt, dass Bücher größtenteils für eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe verfasst wurden, unabhängig davon, ob es sich bei den Verfasserinnen oder Verfassern selbst um Menschen mit einer weißen Hautfarbe handelt. Demnach basieren die erzählten Geschichten ihrer Auffassung nach in erster Linie auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe.

Die Perspektiven Menschen mit einer anderen Hautfarbe nähmen in der Belletristik hingegen nur eine Nebenrolle ein und hätten das Ziel, die Machtposition der weißen Gesellschaft zu stärken. Damit würde eine Norm vermittelt, die über die Literatur hinaus in weiten Teilen der Bevölkerung das Gefühl auslöst, dass „weiß“ zu sein der Regelfall sei. An diesem habe sich alles zu orientieren, während andere Hautfarben eine Abweichung von dieser Norm bedeuten und als „anders“ zusammengefasst würden.

Die 1931 in Ohoio geborene Schriftstellerin veröffentlichte bis 2014 mehrere Romane und Sachbücher, die sich mit dem Ungleichgewicht zwischen den gesellschaftlichen Perspektiven von Menschen mit schwarzer und Menschen mit weißer Hautfarbe beziehen. Bereits in The Bluest Eye (auf Deutsch „Sehr blaue Augen“), dem ersten Roman der späteren Literaturnobelpreisträgerin und Pulitzer-Preisträgerin, thematisiert sie die Orientierung der Gesellschaft an einem weißen Wertesystem und das damit verbundene Lebensgefühl der Zweitklassigkeit für Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, dieses System zu durchbrechen und betont, dass sie bezogen auf ihre Werke stets den Anspruch habe, den White Gaze zu vermeiden und diesem in ihren Büchern keine dominante Rolle zu geben.

Der Erkenntnisse afroamerikanischen Autorin folgten weitere Betrachtungsweisen anderer Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Gesellschaftsforscher. Außerdem nehmen sich zunehmend Tageszeitungen und Magazinen diesem Thema an. Die bekannteste deutsche Vertreterin ist May Ayim. Die Pädagogin und afrodeutsche Dichterin veröffentlichte im Jahr 1984 zusammen mit weiteren Autorinnen und Autoren das Werk „Farbe bekennen“. Darin stellt das Autoren-Kollektiv die Lebensrealität von Menschen mit einer dunklen Hautfarbe durch Lyrik, Anthologien und wissenschaftliche Texte dar.

Konzept des White Gaze

Der White Gaze beruht in seiner Grundannahme darauf, dass Leserinnen und Leser von Büchern grundsätzlich immer davon ausgehen, dass die Protagonisten der Erzählung eine weiße Hautfarbe haben. Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder einer anderen Herkunft werden hingegen in den meisten Werken explizit als diese erwähnt und charakterisiert.

Der Hauptgrund für diese Problematik besteht darin, dass die meisten Bücher von Menschen mit einer weißen Hautfarbe geschrieben wurden und ihre Bücher sich, wenn auch unbewusst, in erster Linie auch an eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe richten. Darüber hinaus trifft das Problem des White Gaze sogar häufig auf die Schreibweise von Autorinnen und Autoren zu, die selbst keine weiße Hautfarbe haben. Ihre Werke richten sich häufig auch an ein Publikum mit einer weißen Hautfarbe und wurden ebenfalls bewusst oder unbewusst für diesen Personenkreis geschrieben.

Mittlerweile handelt es sich bei dem White Gaze um einen feststehenden Begriff, der neben der Literatur auch in der Filmtheorie eine große Rolle einnimmt. Nicht selten spielen Menschen mit einer dunklen Hautfarbe in Filmen einen Bösewicht oder lediglich eine Nebenrolle. Beispiele für eine Verwendung des White Gaze finden sich daher in den meisten namhaften Filmproduktionen und in der überwiegenden Mehrzahl der Bestsellerromane. Werke, die explizit aus Sicht von Menschen einer anderen Hautfarbe erzählt werden, sind dagegen noch eine Seltenheit und werden umgekehrt als separatistisch angesehen.

Folgen des White Gaze

Ein Vorwurf an Autorinnen und Autoren, der insbesondere durch die BIPoC-Community. (BIPoC wird als diskriminierungsfreie, selbst gewählte Bezeichnung angesehen) vorgetragen wird, ist die Verstärkung der Unterscheidung zwischen Menschen mit weißer Hautfarbe und allen anderen. Sie kritisieren, dass White Gaze als überwiegende eingenommene Perspektive in der Literatur zur Folge hat, dass eine weiße Hautfarbe auch in der heutigen Zeit und einer moderner werdenden Gesellschaft noch immer zunehmend als Standard angesehen wird.

Für Menschen der BIPoC-Community könne dies im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ausgegrenzt werden und sich selbst der Gesellschaft nicht zugehörig fühlen. Langfristig kann es dazu kommen, dass Betroffene Anpassungsstrategien entwickeln, durch die sie ihre eigene Identität vergessen und überlagern würden. In besonders starken Ausprägungen kann der Identitätsverlust sogar zu der Entstehung des Impostor-Syndroms (umgangssprachlich als Hochstapler-Syndrom bezeichnet) führen, das zu starken Selbstzweifeln und dem Verlust der Wertschätzung für sich selbst und seine Leistungen führen kann.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, werden die Forderungen an Literaten und die Filmindustrie nach offeneren Perspektiven, die auch andere Hautfarben in ihr Zentrum zu nehmen, immer lauter. Neben einer gleichberechtigten Darstellung aller Identitäten sehen sie darin auch einen weiteren Schritt zum Abbau von strukturellem Rassismus. Vor allem würden durch den Konsum von Filmen und Büchern bereits Kinder in den frühen Entwicklungsjahren in ihrem Denken beeinflusst und in den prägenden Kindheitsjahren auf die Einnahme einer „weißen Perspektive“ gepolt.

Lösung des White Gaze Problems

Die Lösung der einseitigen Einnahme der weißen Perspektive durch Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie die Filmindustrie liegt aus Sicht der Expertinnen und Experten in der Bewusstseinsbildung für das Problem des White Gaze. Noch immer sind sich die meisten Menschen nicht darüber bewusst, dass sie beim Lesen eines Buches die Rollen ganz selbstverständlich zuordnen. Hauptcharaktere, sofern sie nicht explizit anders beschrieben werden, sind vor dem geistigen Auge Menschen mit einer weißen Hautfarbe belegt und in Filmen ist der Einfluss der eigenen Vorstellungskraft noch begrenzter. Eine Veränderung könne nur durch das Schaffen weiterer Perspektiven und einer auch durch die Politik unterstützte Aufklärung zu diesem Thema herbeigeführt werden.

Was ist “Mind blanking”? Erklärung, Definition, Bedeutung


Die völlige Abwesenheit von bewussten Gedanken oder Handlungen, während man selbst eigentlich wach ist, wird in Fachkreisen inzwischen als Mind Blanking beschrieben.

Vermutlich haben die meisten Menschen schon einmal den Moment erlebt, in dem sie einfach in die Ferne oder in die Leere gestarrt haben und sich nach einigen Sekunden oder vielleicht sogar Minuten dabei erwischten, dass sie gerade eine völlige geistige Abwesenheit ohne einen konkreten Grund dafür hatten. Dieser Effekt wird in letzter Zeit verstärkt von der Wissenschaft untersucht. Noch ist nicht ganz klar, was das Mind Blanking auslösen kann und ob man es bewusst herbeiführen kann – aber es scheint unter anderem Auswirkungen auf einen guten Schlaf haben zu können.

Was ist “Mind blanking” genau? Erklärung, Definition, Bedeutung

Es ist beinahe eine philosophische Frage, ob es überhaupt möglich ist, einfach an gar nichts zu denken. Selbst im Schlaf ist das Unterbewusstsein schließlich aktiv und gibt verschiedene Impulse an das Gehirn weiter, was sich unter anderem in Träumen zeigen kann. Im wachen Zustand ist das noch schwerer. Würde man sich nun beispielsweise aktiv vornehmen, einfach an nichts zu denken, würde man schließlich genau daran denken. Wie kann es also sein, dass man völlig ohne bewusste Handlung in einen Zustand kommt, der völligere Leere im Bewusstsein gleichkommt?

Sowohl ein Forschungsteam in Australien als auch eines in Belgien haben sich dieses Zustands angenommen und ihn mit verschiedenen Probanden untersucht. Auch hier zeigte sich bei den Studien aber wieder das Problem mit der Nachvollziehbarkeit. Wie kann garantiert werden, dass sich die Probanden der Studie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in einem Zustand von Mind Blanking befunden haben? Es aktiv herbeizuführen ist ja nicht möglich. Trotzdem wurden rund drei dutzend Personen mit der Hilfe von Gehirnscannern überwacht, um ein wenig mehr darüber herauszufinden, wann und wie und vor allem warum dieser Zustand unter Umständen eintreten kann.

Die Studie in Australien hat sich beim Thema Mind Blanking vor allem die Verbindung mit dem Schlaf angesehen. Sie glauben festgestellt zu haben, dass die Gehirnaktivitäten in dieser Zeit besonders langsam sind. Ähnlich, wie es in der Schlafphase ist, scheint das Bewusstsein in dieser Zeit nicht wirklich in der Lage zu sein, neue Informationen aufzunehmen. Daher schaltet das Gehirn für einen Moment aus und weigert sich, den unterschiedlichen Reizen unserer Umgebung nachzugeben und beispielsweise aktiv zu bemerken, wie sich die Dinge um einen herum verändern.

Mind Blanking: Nützliche Informationen für einen besseren Schlaf gewinnen

Die Forschungen in diese Richtung sind nicht nur interessant, um ein wenig mehr über diesen bemerkenswerten Zustand herauszufinden, sondern sind natürlich auch für andere Bereiche der Forschung sehr interessant. Sollten sich die Ergebnisse der Gruppen aus Australien und Belgien bestätigen und der Zustand tritt tatsächlich bei verstärkter Müdigkeit auf und zeigt darüber hinaus Parallelen mit unserem Schlaf, wäre die Forschung über Mind Blanking auch ein wichtiger Ansatz für die Schlafforschung. Noch immer ist ein schlechter Schlaf nicht nur das Symptom, sondern häufig genug auch die Ursache von Beschwerden physischer und psychischer Natur bei vielen Menschen. Je mehr also über einen guten Schlaf herausgefunden wird, desto eher können hier in der Medizin entsprechende Fortschritte erzielt werden.

Das Mind Blanking selbst wird aber wohl noch für einige Jahre ein Mysterium bleiben. Solange nicht klar ist, wie genau der Zustand hervorgerufen wird, so lange kann auch nicht gezielt danach geforscht werden. Noch ist also die große Frage nach dem „Warum“ der entscheidende Faktor, um mehr zu dem Thema herausfinden zu können.

Was bedeutet „ambivertiert“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Carl Gustav Jung, ein Psychiater, prägte die Begriffe Introversion und Extroversion, die wir heute mit extrovertierten und introvertierten Menschen assoziieren. Ambivertierte Menschen fallen zwischen diese beiden Extreme: extreme extrovertierte und extreme introvertierte Persönlichkeiten. Ambivertiert zu sein, beschreibt auch das schnell wechselnde oder gleichzeitige Auftreten gegensätzlicher Empfindungen.

Ambivertiert: Zwischen extrovertiert und introviert

Auch der Psychologe Hans-Jürgen Eisneck hat sich mit diesem Bereich beschäftigt und vorgeschlagen, Menschen einen festen Wert auf einer Skala zwischen den Extremen „Extraversion“ und „Introversion“ zuzuordnen. Neuere Forschungen in der Psychologie legen jedoch nahe, dass Ambversion eher eine Schwankung als ein fester Wert ist.

Ambivertierte Personen sind in manchen Situationen extrovertiert und in anderen eher zurückhaltend und schüchtern. Die Begriffe Introversion und Extraversion passen nicht hundertprozentig und nicht in allen Situationen auf diesen Personenkreis. Tatsächlich trifft diese Eigenschaft auf viele Menschen zu. Niemand ist vollständig extrovertiert oder introvertiert. Solch eine Person wäre in einem Irrenhaus.

Im Grunde bedeutet Ambivalenz nichts anderes als Anpassungsfähigkeit. Mit anderen Worten, wenn Sie sich in einer Situation wohlfühlen, werden Sie offener werden und sich anpassen. Wenn Sie eher unsicher sind und unter den Menschen um sich herum nicht ganz sicher fühlen, ziehen Sie sich in sich selbst zurück. Ambivertierte können sich mit den meisten der folgenden Aussagen identifizieren:

  • Manchmal stehe ich gerne im Mittelpunkt, aber ich brauche das nicht immer.
  • Ich kann Aufgaben alleine erledigen, aber auch gut im Team. Ich habe weder gegen das eine noch gegen das andere eine grundsätzliche Abneigung.
  • Ich brauche ein wenig Zeit, bevor ich einer Person vertrauen kann. Ich bin skeptisch.
  • Ich finde Small Talk nicht unangenehm, aber ich langweile mich schnell.
  • Ich kann mich genauso leicht in meinen eigenen Gedanken verlieren wie in einem guten Gespräch.
  • Einige Leute um mich herum denken, dass ich sehr ruhig bin. Andere halten mich für eine sehr gesellige Person.
  • Ich habe ausgezeichnete Antennen für soziale Situationen. Ich gerate selten in soziale Konflikte.
  • Ich brauche genug Zeit für mich, aber zu viel Ruhe macht mich auf Dauer auch müde.
  • Ambivalenz hat eine sympathische Wirkung

Zwei typische Eigenschaften von ambivertierten Personen

Nachdem wir beschrieben haben, was Ambivalenz eigentlich impliziert, wollen wir uns mit der Essenz der persönlichen Eigenschaften befassen. Denn genau wie Introvertierte und Extrovertierte haben auch Ambivertierte bestimmte Eigenschaften, die sie auszeichnen. Dese Charakterstärken werden aus den beiden Seitenextremen geschöpft – das Beste aus beiden Welten!

Stabilität: Viele Ambivertierte zeigen (emotionale) Stabilität und sind ausgeglichen. Denn wie bereits erwähnt, oszillieren Ambivertierte zwischen zwei Extremen und balancieren daher die beiden Pole perfekt aus. Was bedeutet das? Ablehnung und Kritik sind diesen Menschen weniger wichtig, sie können in vielen Situationen professionell und neutral reagieren und der Erfolg steigt ihnen nicht zu Kopf.

Anpassungsfähigkeit: Ambivertierte sind sehr anpassungsfähig an bestimmte Situationen. Einerseits nutzen sie die Geselligkeit von Extrovertierten, andererseits können sie sich aber auch in sich selbst zurückziehen und anderen den Vortritt lassen. Dadurch können sich Ambivertierte auf ihre Kollegen einstellen und verfügen über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Empathie.

Der Psychologe Adam Grant von der Wharton University fand heraus, dass bis zu zwei Drittel der Menschen sich mit keinem der beiden Lager identifizieren. Sie haben beide Tendenzen – Introversion und Extraversion – in sich und verhalten sich situationsabhängig oder ambivertiert. Diese Eigenschaft kann im Berufsleben besonders wichtig sein. Laut Psychologe Hans-Jürgen Eysenck weisen Ambivertierte in unterschiedlichem Maße typische Extremmerkmale auf.

Ambivertiert zu sein, hat viele Vorteile

Reagieren Menschen stark ambiversal, können also stark zwischen einem extravertierten und einem introvertierten Zustand schwanken, ist dies Ausdruck einer hohen Anpassungsfähigkeit – zumindest dann, wenn der entsprechende Zustand gut zur sozialen Situation passt. Dies macht auch intuitiv Sinn. Wir stellen uns einen Kollegen vor, der aufmerksam, vielleicht ein wenig nachdenklich und ruhig den Ausführungen des Chefs folgt und nicht mit irrelevanten Fragen auffällt, und damit die Effektivität des Meetings nicht schmälert. Dies wirkt introvertiert, ist aber in dieser Situation sehr praktisch, weil er den Erklärungen wirklich gut folgt und Informationen perfekt aufnimmt.

Später wird dieser Kollege eine Beziehung zu Kunden aufbauen und in der Lage sein, seine Kunden auf eine motivierende, lebendige und offene Weise anzusprechen, die ihn extrovertiert macht. Der Umsatz wird davon stark profitieren. Der Kollege ist offensichtlich sehr ambivalent, kann also zwischen seinen Gefühlslagen wechseln und ist damit im Berufsleben erfolgreich. Nur extreme Bedingungen werden ihn nicht gefallen. Das würde bedeuten, dass er in einem Meeting apathisch vor sich hinstarrt und sonst nichts mitbekommt oder Kunden zu euphorisch anspricht und ihnen dadurch Angst macht.

Das heißt, wer den Grad seiner Offenheit oder Stille je nach Situation auf gesunde Weise steuern kann, wird erfolgreicher in seiner Arbeit sein. Auch in Vorstellungsgesprächen spielen solche Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Sie sind meist Teil der sozialen Kompetenzen, die als wertvolle Soft Skills gelten. Diese Qualitäten sind jedoch schwer zu erwerben. Es wird angenommen, dass genetische Einflüsse eine sehr starke Rolle spielen.

Ambivertierte erhalten oft das Feedback, dass sie sehr nett wirken. Diese positive Wahrnehmung beruht darauf, dass sich ambivertierte Menschen gut auf soziale Situationen einstellen und anpassen können. Bei einem extrovertierten Gesprächspartner nehmen ambivertierte Menschen eher die passive Zuhörerrolle ein, bei einem introvertierten Partner ist das Gegenteil der Fall. Deshalb gelten Ambivertierte als die besten Verkäufer – sie wissen genau, was der andere hören will.

Fazit: Was bedeutet „ambivertiert“?

Sie können sich Extroversion und Introversion als zwei Pole vorstellen. Ambivertierte Menschen zeigen die Eigenschaften beider Pole. Ambivalenz schwankt je nach Stimmung und Situation zwischen den Extremen der beiden Pole. Diese Schwankungen können unterschiedlich stark sein, sodass Art und Schweregrad der Anzeichen unterschiedlich sein können. Es wird geschätzt, dass etwa zehn Prozent der Bevölkerung als ambivertiert gilt. Je nach Definition sprechen einige Gelehrte auch von 25 Prozent.

Was ist “Mindful Drinking”? Erklärung, Definition, Bedeutung


Unter Mindful Drinking, zu Deutsch achtsames Trinken, versteht man das bewusste Wahrnehmen des eigenen Alkoholkonsums und die bewusste Entscheidung, wann und wie viel man trinkt. Dazu gehört, dass Menschen auf die Auswirkungen von Alkohol auf Ihren Körper und Ihren Geist achten und Entscheidungen treffen, die mit ihren persönlichen Werten und Zielen übereinstimmen.

Dazu kann es gehören, sich selbst Grenzen zu setzen, z. B. nur in geselligen Runden zu trinken oder nur eine bestimmte Anzahl von Getränken pro Woche zu sich zu nehmen. Achtsames Trinken kann Menschen helfen, die negativen Auswirkungen von Alkohol zu reduzieren und ein gesundes Verhältnis zum Alkohol zu pflegen.

Die Ursprünge und Bedeutung der Mindful Drinking Bewegung

Das Konzept des achtsamen Trinkens gibt es wahrscheinlich schon so lange, wie Alkohol konsumiert wird. In den letzten Jahren hat der Begriff Mindful Drinking jedoch stark an Popularität gewonnen: Es gibt mittlerweile mehrere Bücher zu dem Thema, gerade junge Menschen trinken zunehmend weniger Alkohol und alkoholfreie Alternativen zu klassischen alkoholischen Getränken werden immer beliebter.

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen für achtsames Trinken, und einige von ihnen haben ihre Wurzeln in alten Weisheitstraditionen. Einige Praktiken, die einen achtsamen Alkoholkonsum beinhalten, lassen sich beispielsweise auf die buddhistischen Lehren über Achtsamkeit und den Mittleren Weg zurückführen, die für Mäßigung und Ausgewogenheit in allen Dingen plädieren.

In der heutigen Zeit wurde das Konzept des achtsamen Trinkens von Schriftstellern und Befürwortern popularisiert, die die Menschen dazu ermutigt haben, ihre Beziehung zum Alkohol zu überprüfen und bewusstere Entscheidungen über ihren Konsum zu treffen. Dazu gehört auch die Entwicklung spezifischer Techniken und Strategien für das achtsame Trinken, wie z. B. sich selbst Grenzen zu setzen und auf die körperlichen und emotionalen Auswirkungen von Alkohol zu achten.

Die Grundsätze des Mindful Drinkings

Mindful Drinking soll einen Mittelweg zwischen absolutem Verzicht und gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum bieten. Dabei liegt der Fokus darauf, sich innere Vorgänge und Automatismen in Bezug auf die Wahl alkoholischer oder nichtalkoholischer Getränke bewusst zu machen: Anstatt aus Gewohnheit Wein oder Bier zum Essen zu trinken, treffen mindful drinker regelmäßig eine bewusste Wahl – und entscheiden sich dadurch häufiger gegen den Genuss von Alkohol.

Auch das Trinken in der Gruppe und der weitverbreitete soziale Druck, nur mit Alkohol „dazuzugehören“, wird im Mindful drinking adressiert: Wer in sozialen Situationen trinkt, sollte sich laut dem Konzept bewusst dafür entscheiden. Außerdem schlagen Autoren vor, dass Menschen darauf achten, was und wie viel genau sie trinken und welche Effekte das auf sie hat. Diese bewusste Auseinandersetzung mit Alkohol und seinen Folgen auf den eigenen Körper, die Psyche, Stimmung und das Wohlbefinden, können das Trinkverhalten langfristig verändern – ohne dass dabei das Gefühl entsteht, man müsste der Gesundheit zuliebe auf etwas verzichten.

Das Konzept des Mindful Drinkings zusammengefasst

Mindful Drinking und die Bestandteile des bewussten Alkoholkonsums lassen sich in fünf Punkten zusammenfassen:

1. Bewusste Wahrnehmung: Menschen sollen auf ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen achten während sie Alkohol trinken. Dazu gehört auch, sich der Auswirkungen des Alkohols auf Körper und Geist bewusst zu sein und Veränderungen im Verhalten oder im Urteilsvermögen unter Alkoholeinfluss zu bemerken.

2. Bewusste Entscheidungen treffen: Menschen entscheiden auf der Grundlage ihrer persönlichen Werte und Ziele, wann und wie viel sie trinken. Sie lassen sich nicht von sozialem Druck oder anderen äußeren Faktoren beeinflussen und reflektieren solche äußeren Faktoren und deren Einfluss auf das eigene Trinkverhalten.

3. Grenzen setzen: Sich selbst Grenzen zu setzen, z. B. nur in geselligen Situationen zu trinken oder nur eine bestimmte Anzahl von Getränken pro Woche zu sich zu nehmen, kann helfen, die Kontrolle über den Alkoholkonsum zu behalten und negative Folgen zu vermeiden.

4. Ehrlichkeit mit sich selbst: Wer ehrlich zu sich selbst ist, was das Verhältnis zum Alkohol angeht, und Probleme oder Herausforderungen, denen man gegenübersteht, anerkennt, kann fundiertere Entscheidungen über den eigenen Alkoholkonsum treffen.

5. Unterstützung: Wer mit einer ungesunden Beziehung zu Alkohol zu kämpfen hat, kann davon profitieren, sich Unterstützung von Freunden, der Familie oder einer Fachperson zu holen. Mindful Drinking hilft dabei, Probleme im Umgang mit Alkohol zu identifizieren und sich diese einzugestehen.

Was ist das „Schattenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Nach Stephanie Stahl ist ein Schattenkind unser inneres Kind, das alle negativen Glaubenssätze unserer Kindheit beherbergt. Das sind jene Ängste und Zweifel oder negativen Erfahrungen, die wir seit unserer Kindheit als Ballast mit uns herumtragen. Im Gegensatz dazu das Sonnenkind, das alles Schöne, das wir erlebt haben, verkörpert.

Welche Arten von Schattenkindern gibt es?

Die Art des Schattenkinds wird durch die negativen Ereignisse und Erfahrungen unserer Kindheit bestimmt. Deshalb wird zwischen traurigen, ängstlichen, traumatisierten, tyrannischen, wütenden und depressiven Schattenkindern unterschieden. Dabei kann es sich um Kinder, aber auch Erwachsene handeln. Haben Kinder nach schlechten Erfahrungen zahlreiche gute und schöne gemacht, kann das Sonnenkind in den Vordergrund treten. Das Schattenkind verschwindet dann meistens von selbst.

Wird Negatives aus der Kindheit ins Erwachsenenalter mitgeführt, bleiben Erfolge meistens aus oder Erfolge halten sich nicht lange. Besonders schlimm ist es, wenn es zu ähnlichen Situationen wie in der Kindheit kommt. Schattenkinder fallen dann meistens in Depressionen, erleiden Wutausbrüche oder haben Angstzustände.

Wie wird aus einem Schattenkind ein Sonnenkind?

„Ich bin nicht wichtig oder gut genug“ – das ist einer der Glaubenssätze der Schattenkinder. Um zum Sonnenkind zu werden, ist es notwendig, die eigenen positiven Glaubenssätze, die Stärken, die Werte und die Ressourcen zu finden. Im Grunde geht es darum, Negatives in Positives zu ändern.

Schattenkind: Wie kann man helfen?

Die Psychologin Stephanie Stahl empfiehlt, Ihr Sonnenkind aufzuzeichnen. Am bestens ist es, rechts und links vom Kopf die positiven Eigenschaften von Vater und Mutter zu notieren. Danach überlegen Sie, welche Sie besitzen. Übernehmen Sie zwei positive Glaubenssätze wie „Für mich wird gesorgt“ oder „Ich darf Fehler machen“ Ihrer Eltern. Weiters sollten negative ins Positive wie „Ich bin wertlos“ in „Ich bin wertvoll“ gekehrt und aufgeschrieben werden. Diese Sätze kommen in den Bauch des gezeichneten Sonnenkindes. Fühlen Sie in sich hinein und überlegen Sie, welche Einflüsse diese positiven Glaubenssätze auf Sie haben und notieren Sie auch diese im Bauch des Sonnenkindes.

Danach sollten sieben Stärken wie Humor oder Mut notiert werden. Die kommen in die Arme des Sonnenkindes. Um das Sonnenkind herum kommen Ihre Stärken. Dazu gehören gute Freunde oder Tätigkeiten, die Spaß machen. Über dem Kopf des Sonnenkindes kommen Werte wie Treue oder Gerechtigkeit, die Ihnen wichtig sind.

Frieden schließen, ist oft einfacher als gedacht!

Wichtig ist es, mit der Vergangenheit abzuschließen. Stellen Sie die positiven Erlebnisse und Ereignisse in den Vordergrund und sagen Sie sich, dass es in Ordnung ist, wütend oder ängstlich zu sein. Es kommt immer darauf an, was wir aus unserem Leben machen. Positive Menschen kommen besser an, werden auch positiv wahrgenommen und sind erfolgreicher. Im Mittelpunkt stehen aber immer noch Sie. Kommen negative Erinnerungen auf, denken Sie an Ihr gemaltes Sonnenkind. War der Tag ziemlich negativ, hilft ein angenehmes Bad, ein Glas Wein oder ein kleiner Kuchen. Es gibt keinen Tag, an dem es nur Negatives gibt. Denken Sie an das Positive an diesem Tag. Für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung ist jeder kleiner Schritt ein Fortschritt. Ein schöner Tag ist Grund genug, sich zu freuen.

Lernen Sie, sich an Positivem mehr zu freuen und Negatives hintanzustellen. Machen Sie sich am Ende einer Woche sämtliche positiven Erlebnisse der vergangenen Woche bewusst. Negatives ist vergangen oder kann (fast) nicht geändert werden. Verpasste Termine können nachgeholt werden und Ärger kann mit der richtigen Einstellung abgeschwächt oder häufig auch in Wohlgefallen aufgelöst werden.

Schattenkind: Das Selbstwertgefühl stärken

Die Visualisierung von den eigenen Stärken und positiven Glaubenssätzen ist ein erfolgversprechender Anfang (Zeichnung). Belohnungen für gute Leistungen oder Erfolge sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ziel. Ziele setzen, hilft, das Endziel, ein glücklicheres Leben zu führen, zu erreichen. Das lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Kleine Schritte wie welche positiven Ereignisse fanden diese Woche statt, und diese von Woche zu Woche steigern, bringt Sie langfristig Ihrem Endziel näher.

Belohnen Sie sich für größere Erfolge mit einem kleinen Wellness-Abend oder einem Kurzurlaub. Verbringen Sie einen netten Abend in den eigenen vier Wänden. Fühlen Sie sich bereits besser, verstärken Sie das Erreichte, indem Sie eine Ausstellung, ein Konzert oder einen Event besuchen. Schattenkinder scheuen meistens Veranstaltungen. Tun Sie etwas, das sie schon lange tun wollten, aber nicht den Mut dazu hatten. Scheuen Sie die Menschen? Laden Sie sich zunächst einen Verwandten oder Bekannten zu sich nach Hause ein. Das bietet sich natürlich für Feiertage an. Natürlich können Sie über Belangloses sprechen. Es muss ja nicht immer eine hochwissenschaftliche Diskussion sein. Wichtig ist, dass der Kontakt mit Menschen wieder hergestellt und verbessert wird. Als Einstiegsthemen sind noch immer das Wetter und allgemeine Themen wie die Natur, Essen oder allgemein die Nachrichten am besten.

Was tun bei einem Rückschlag?

War die Kindheit traumatisch, können Ereignisse, die daran erinnern, die negativen Glaubenssätze zurückbringen. Einen Tag eine Pause einlegen und gut essen, die Lieblingsmusik hören und früh schlafen gehen, bringen die Gedanken zur Ruhe. Das Zeichnen eines Schattenkindes, mit den erreichten positiven Glaubenssätzen, bringt Sie trotzdem einen Schritt weiter. Jeder Schritt zählt. Rückschritte gehören zum Leben dazu. Das alte Sprichwort „Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker“ trifft auch darauf zu.

Die Visualisierung

Das gezeichnete Sonnenkind ist eine Möglichkeit, Fotos von tollen Erlebnisse und Zielen, die erreicht wurden, eine andere, um positive Glaubenssätze zu schaffen. Die Zeichnung oder Fotos können unsichtbar für die Umgebung mit sich getragen werden. Ein guter Platz wäre über dem Bett oder an einer anderen Stelle im Hause, die nur Sie kennen oder die für Sie eine besondere Bedeutung hat.

Ressourcen nutzen

Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, stehen auch das Internet, DVDs oder andere Medien zur Verfügung, um positive Erlebnisse zu schaffen. Gute Musik, lustige Filme oder atemberaubende Landschaften kreieren positive Gefühle und Glaubenssätze. Sportliche Aktivitäten helfen, Stress und negative Glaubenssätze abzubauen. Zudem lassen sich auch hier Erfolge erzielen, die das Selbstvertrauen stärken. Fällt die Decke auf dem Kopf und negative Glaubenssätze tauchen auf, fahren Sie für ein paar Stunden an den See, den Teich oder den Fluss und genießen Sie die herrliche Natur. Probieren Sie die einzelen Methoden aus und nutzen Sie jene, mit denen Sie die besten Ergebnisse erzielen.

Was ist das “Reality distortion field” (Realitätsverzerrungsfeld)? Erklärung, Definition, Bedeutung


Als Realitätsverzerrungsfeld bezeichnet man den Versuch, die Realität aus der Kraft der eigenen Gedanken heraus zu verändern.

Jemanden wird aber auch vorgeworfen ein Realitätsverzerrungsfeld zu erzeugen, wenn diese Person sich Fakten, Realitäten und Gefühlen verwehrt. Anders formuliert: Diese Person verleugnet die Befindlichkeiten und Realitäten anderer Personen.

Herkunft des “Reality distortion field” (Realitätsverzerrungsfeld)

Der Begriff „Reality Distortion Field“ (RDF) wurde erstmals von Bud Tribble 1981 in Bezug auf das Charisma des Apple Mitbegründers Steve Jobs gebraucht. Damit beschrieb Tribble Jobs Einfluss auf die Entwickler des Macintosh-Projekts. Angeblich soll der Begriff aus der Science Fiction Serie Star Trek stammen. In der Episode „The Menagerie“ wurde er gebraucht, um die Fähigkeit einer außerirdischen Rasse zu umschreiben, aus mentalen Kräften eine eigene neue Welt zu erschaffen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Entstehung und den Gebrauch des Begriffs „Reality Distortion Field“.

Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field) bei Steve Jobs

Steve Jobs Biograf Walter Isaacson erläutert, dass Robert Friedland Jobs 1972 auf das Feld der Realitätsverzerrung aufmerksam machte. Damals studierte Jobs am Reed College. Daraufhin entwickelte der Apple-Gründer die Fähigkeit, andere wie sich selbst davon zu überzeugen, mit RDF die Welt verändern zu können. Mit einer Mischung aus Charisma, Charme, Überheblichkeit, Beschwichtigung, Marketing und Beharrlichkeit glaubte er, jede Hürde überwinden zu können. Jobs wollte seinen Mitarbeitern vermitteln, dass unabhängig vom Ausmaß der Schwierigkeiten, die Erledigung jeder Aufgabe möglich sei. Jobs nutzt zudem das „Reality Distortion Field“ als Möglichkeit, die Ideen anderer für sich selbst in Anspruch zu nehmen.

In Keynote-Reden von Steve Jobs und auch von Apple-Nutzern wurde der Begriff des Realitätsverzerrungsfeldes ebenso verwendet, wie von den Medien sowie den Kritikern und Konkurrenten des Apple-Gründers. Berühmt wurde der Beitrag von Jim Balsillie auf dem BlackBerry-Blog von „Research in Motion“ mit dem Titel: „Für alle von uns, die außerhalb von Apples Realitätsverzerrungsfeld leben“.

Weitere Beispiele für ein Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field)

Der Begriff Realitätsverzerrungsfeld wurde mit der Zeit auf andere Führungskräfte und Manager ausgeweitet, die ihre Mitarbeiter überzeugen wollen, sich unabhängig von Schwierigkeiten und Widerständen leidenschaftlich für ein Projekt einzusetzen. In einigen Fällen wird „Reality Distortion Field“ auch auf beliebte Produkte bezogen, die durch geschicktes Marketing und die Etablierung einer Fanbasis erfolgreich wurden. Das Realitätsverzerrungsfeld ist oft mit einem überdurchschnittlichen Charisma verbunden. Zugleich ist es aber zumeist an unerfüllbare Anforderungen und Selbstüberschätzung gekoppelt. Hier einige weitere Beispiele für die Annahme von Realitätsverzerrungsfeldern:

Dem Schachmeister Bobby Fischer soll eine spezielle Aura umgeben haben, die seine Gegner verwirrt hätte.

Elisabeth Holmes, die Gründerin von Theranos, soll ein „Reality Distortion Field“ um das Produkt Edison-Blutanalysator hervorgebracht haben.

WeWork-Gründer Adam Neumann wird ein Realitätsverzerrungsfeld zugesprochen.

Die Financial Times wendete den Begriff auf Tesla-Chef Elon Musk an.

Donald Trump übertrug mit seinen Wahlkampagnen den Ansatz von der Wirtschaft auf die Politik. Dabei versuchte er, mit Verschwörungstheorien und „Fake News“ seinen Gegnern zu schaden und eine sektenartige Anhängerschaft um sich zu scharen.

Die Schaffung eines Realitätsverzerrungsfeldes haben auch andere rechtspopulistische Politiker für sich entdeckt. Es erklärt den Aufstieg von Jair Bolsonaro in Brasilien und Rodrigo Duterte auf den Philippinen. Wie erfolgreich das Realitätsverzerrungsfeld funktioniert, zeigt die Tatsache, dass Manager und Politiker trotz offenkundiger Misserfolge ihr Charisma und ihre Popularität nicht einbüßen.

Weitere Bedeutung vom Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field)

Wird jemanden vorgeworfen, ein Realitätsverzerrungsfeld aufgebaut zu haben, so ist damit gemeint, dass die Person Fakten und die Wahrheit ignoriert, verleugnet und verbiegt. Die Person erschafft quasi ihre eigene Realität.

Was ist das „Sonnenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Das „Sonnenkind“ ist eine in der jüngeren Psychologie gebräuchliche Metapher und meint das Innere Kind in uns. Im Gegensatz zum „Schattenkind“ ist das „Sonnenkind“ die Verkörperung von kindlicher Freude, Verspieltheit und Unbeschwertheit. Leider werden die Eigenschaften im Laufe des Erwachsenwerdens und des Erwachsenen-Daseins immer weniger ausgelebt, sondern von unserer Ratio, dem Intellekt überdeckt. Je älter und „vernünftiger“ wir werden, desto weniger Chancen das „Sonnenkind“, zum Vorschein zu kommen. Wir haben den Zugang zu unserem Inneren Kind, zu unseren Emotionen, verloren und sind stattdessen ernst, wenig kreativ und oft genug auch lustlos geworden.

Was ist das „Sonnenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung

Nicht immer hat man die Freude am Leben so stark propagiert wie seit den 1990er Jahren. Nur vor ungefähr 100 Jahren gab es schon einmal einen Trend, der sich ähnlich darstellte. In den 1920er Jahren war Lebensfreude quasi Programm, denn man wollte sich endlich von den Strapazen des Ersten Weltkrieges erholen. Dabei spielte das innere Kind nicht die Hauptrolle, denn es war noch nicht wirklich definiert. Erst in jüngster Zeit sind sich Psychologinnen und Psychologinnen darin einig, dass das Ausleben der verspielten, kindlichen Anteile für die seelische Gesundheit eines Erwachsenen von immenser Bedeutung ist.

Das Innere Kind – ein Modell nach dem Vorbild Sigmund Freud

„Sonnenkind“ und „Schattenkind“ werden als Analogien zum Freud‘schen Es und Ich verwendet. Die menschliche Natur und Psyche umfasst sämtliche Gefühle, Emotionen, den Geist, die Seele, all seine Gedanken und den Körper mit seinem Körpergedächtnis. Dieses komplexe Etwas ist nicht messbar, nur schwer zu fassen und außerdem bei jedem Menschen anders. Die Natur des Menschen ist individuell. So werden Modelle, welche die Psyche und die menschliche Natur erfassen möchten, aus Beobachtungen und aus Erzählungen des inneren Erlebens gewonnen.

Auch das Innere Kind ist eine Betrachtungsweise für das innere Erleben des Menschen und wurde durch Erika Chopich, John Bradshaw und Margaret Paul bekannt. In der Inneren-Kind-Arbeit wird die positive Erlebniswelt aus der Kindheit als Ressource betrachtet. Durch die Arbeit mit dem Inneren Kind kann sich der Erwachsene selbst die bedingungslose Liebe und Zuwendung schenken, die ihm als Kind versagt blieb.

PsychologInnen wie Stephanie Stahl sehen in der menschlichen Natur drei Persönlichkeitsanteile: Das fröhliche „Sonnenkind“, das verletzte, oft traumatisierte „Schattenkind“ und den Inneren Erwachsenen (Erwachsenen-Ich), der alles rational angeht. Nach diesem Modell hängt es von unseren Erfahrungen aus der Kindheit ab, welche Emotionen wir wahrnehmen können, und welche nicht. Während das „Schattenkind“ viel Negatives erlebte und daher nur ein fragiles Selbstvertrauen aufbauen konnte, hat das „Sonnenkind“ eine positive Prägung und konnte daraufhin überwiegend Freude und Liebe empfinden. Es hat ein gesundes Selbstwertgefühl und ein Urvertrauen entwickelt und brauchte keinen Schutzpanzer vor möglichen neuen Verletzungen. Das sind die besten Voraussetzungen, um die Herausforderung des Lebens zu meistern.

Das Innere Kind versus Vernunft

Das innere Kind wird nicht nur durch den oft genug grauen Alltag mit vielen Regeln und Vorschriften, sondern auch durch längst vergangene seelische Verletzungen und Traumata aus der Kindheit zurückgehalten. Doch Verdrängung war noch nie geeignet, seelische Gesundheit zu fördern. Dennoch muss das „Schattenkind“ kein Opfer seiner Erfahrungen bleiben. Nach dem Inneren-Kind-Modell können auch diejenigen, deren Psyche nicht so gut ausgestattet wurde, ihr Inneres Kind heilen und sich selbst neue, positive Erfahrungen schaffen.

Aus der Innere-Kind-Arbeit haben sich mehrere therapeutische Ansätze entwickelt, die unabhängig nebeneinander stehen und geeignet sind, die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Auch wenn wir es nicht spüren, ist das „Sonnenkind“ nicht unwiederbringlich verloren. Wir können uns auf zwei Arten Zugang zur unbeschwerten, fröhlichen Kraft unseres verborgenen „Sonnenkindes“ verschaffen. Es verdient es mehr als alles andere, aufgeweckt und in den Vordergrund gestellt zu werden, denn letztendlich sind wir auf dieser Erde, um Freude zu empfinden. Es muss also eine Re-Integration stattfinden (psychologische Bezeichnung für diesen Vorgang.

Wie ist Re-Integration des „Sonnenkindes“ möglich?

Zunächst bedeutet das, dem Alltag mehr Freude abzugewinnen, mehr Spaß zu haben und die schönen Dinge des Lebens wirklich zu genießen. Gleichzeitig müssen aber auch die Schattenseiten unseres Lebens aufgearbeitet werden. Nur so kann Heilung von den psychischen Verletzungen stattfinden.

Das „Sonnenkind“ wieder zum Leben zu erwecken, funktioniert beispielsweise über das Gedächtnis: Wir erinnern uns ganz bewusst an schöne Erlebnisse aus der Kindheit, was wir gerne taten und wie uns unsere Freunde unterstützten. Bei Menschen, die eine schwierige Lebensgeschichte haben, kann dieser Prozess durchaus länger dauern. Naturgemäß fallen einem die schönsten Ereignisse der Kindheit nicht sofort ein.

Um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, eignen sich folgende Fragen:

  • Mit welchen Kindern habe ich meine Zeit verbracht?
  • Was habe ich als Kind besonders gerne gespielt und mit wem?
  • Wann ging ich gerne zur Schule und welcher Lehrer/welches Fach hat mir besonders gefallen?
  • Welche Bücher habe ich besonders gerne gelesen?Auch über den Körper lässt sich das „Sonnenkind“ wieder aktivieren. Unsere Körperzellen speichern nicht nur sämtliche Traumata und Blockaden, sondern auch die angenehme Ereignisse. Diese inneren Schätze lassen sich über die Gefühlsebene hervorholen, beispielsweise, indem man wieder herumhüpft wie ein Kind, mit den Armen schlenkert und unkontrollierte, freie Bewegungen macht. Besonders gut eignen sich hierfür Hüpfbewegungen. Wer in Gesellschaft vergnügt hüpft, profitiert noch mehr davon – garantiert werden alle daran Spaß haben und die Freude überträgt sich.
Welches sind die 6 Liebesstile nach John Alan Lee? Erklärung


Liebe ist nicht kategorisierbar. Liebe ist frei. Das heißt es immer. Dennoch gibt es Konzepte, wie das des kanadischen Soziologen John Alan Lee, das sechs Liebesstile aufzeigt. Hierbei handelt es sich um Stile, in denen Menschen in der Lage sind, zu lieben. Was es damit auf sich hat, wird in diesem Beitrag behandelt.

6 Liebesstile nach John Alan Lee

Menschen sind auf unterschiedliche Weise in der Lage, zu lieben. Dazu zählt nicht nur die romantische Liebe, mit der das Wort „Liebe“ häufig gleichgesetzt wird. Wer seinen Partner und dessen Liebesstil versteht, wird schnell bemerken, ob die Bedürfnisse zusammenpassen oder nicht. Welche Liebesstile es gibt, zeigen wir in den folgenden Punkten.

Das Konzept der sechs Liebesstile umfasst nicht nur klassische Liebesbeziehungen (hetero- sowie homosexuelle), sondern auch Freundschaften und andere Bindungsformen. In erster Linie sind sie dazu gedacht, die eigene Beziehung besser zu verstehen. Sie sorgen für Selbsterkenntnis, um die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen und auszudrücken.

Auch der Partner weist oftmals einen speziellen Liebesstil auf, der ebenfalls dank des Konzepts von Lee erörtert und verstanden werden kann. Bringen die Partner zwei unterschiedliche Liebesstile mit, so ist es einfacher, Kompromisse zu finden und einander zu verstehen.

Häufig haben Menschen nicht nur einen Liebesstil, sondern ein Mischungsverhältnis aus mehreren der folgenden Stile. Wer seinen eigenen Stil kennt, kann bei der Partnerwahl vermehrt darauf achten, ein passendes Gegenstück zu finden.

Primäre Liebesstile

Eros – die leidenschaftlich romantische Liebe

Der Eros ist in der westlichen Welt am meisten verbreitet. Er verlangt nach einer starken emotionalen Bindung. Gezeichnet wird er von sexueller und körperlicher Anziehung sowie Leidenschaft und Sexualität.

In der Nähe des Partners zeigen sich starke Gefühle, Zärtlichkeit und Erotik. Die Nähe des Gegenübers wird immer wieder aufs Neue gesucht. Der Nachteil darin liegt, dass die Gefühle nur maximal drei Jahre halten, bis der sogenannte „Rosa-Rote-Brille-Effekt“ verflogen ist.

Kommt es zu Streit und Meinungsverschiedenheiten, so leidet dieser Liebestyp am meisten. Die Liebe genießt eine hohe Wichtigkeit und Emotionalität.

Ludus – die freie unverbindliche Liebe

Bei dieser Liebesform ist der Drang nach Vergnügung immens. Eine vertiefte romantische Liebesbeziehung steht nicht im Fokus, sondern ausschließlich der Spaßfaktor. Die Partner wechseln häufig, oft gibt es mehrere parallele Liebschaften. Die Liebe bringt Leichtigkeit mit sich und vermeidet Stress. Liebeskummer nach Trennungen treten selten auf.

Die Beziehung bleibt häufig oberflächlich, wodurch die Erfüllung ausbleibt. Oft wird auch versucht, die Leere mit der Bestätigung anderer zu füllen, beispielsweise durch sexuelle Handlungen oder gar Sexsucht. Nymphomanie zeugt nicht selten aus einer inneren Leere.

Storge – die freundschaftliche Liebe

Die freundschaftliche Beziehung (Storge) bringt viele Vorteile mit sich, denn wenn sie eine gute Basis besitzt, kann sie für lange Beziehungen sorgen. Sie ist geprägt von tiefem, gegenseitigem Verständnis. Der Charakter und die Persönlichkeit werden wertgeschätzt. Storge ist ein sehr harmonischer Liebesstil.

Doch wenn es zu harmonisch und freundschaftlich wird, dann bleibt die Leidenschaft aus. Es kommt zu einer sporadischen Beziehung, bei der es besser gewesen wäre, wenn es nie über die Freundschaft hinausgegangen wäre. Zudem können zu viele Gemeinsamkeiten eine Beziehung einschläfern.

Sekundäre Liebesstile

Mania – die obsessive Liebe

Die besitzergreifende Liebe zeugt häufig von einem sehr geringen Selbstwertgefühl, welches durch die Bindung zu einer anderen Person kompensiert werden soll. Der Partner wird in den Himmel gehoben. Überdies muss sich die Person stets in einer Beziehung befinden.

Dieser Liebesstil ist von vielen Hochs und Tiefs geprägt. Emotionale Achterbahnfahrten gehören zum Alltag. Höhenflüge und Ängste gehen Hand in Hand. Weiterhin wird der Partner stets überwacht. Es artet in eine Art Besessenheit aus, die nach viel emotionaler und körperlicher Nähe des Partners verlangt. Die Besitzansprüche sind immens, genauso wie die ständigen Eifersuchtsattacken.

Pragma – die pragmatische Liebe

Das Pragma ist von materiellen und sozialen Vorteilen geprägt. Dieser Liebesstil ist am seltensten zu finden, meist in höheren Klassen, wo das Ansehen eine wichtige Rolle spielt. Kommt es hier zu Seitensprüngen, so ist ein Beziehungsaus eher unwahrscheinlich. Menschen mit diesem Liebesstil sind bodenständig und suchen häufig nach Lösungen, wie einer therapeutischen Unterstützung.

Es geht um die Erfüllung der Wünsche des Partners, wodurch dieser Liebesstil häufig von großen Erfolgen geprägt wird. Liebesähnliche Gefühle können auftreten.

Doch die Erfüllung der beruflichen Wünsche reicht meistens nicht aus. Es tritt nicht selten eine Leere auf, die zur Untreue beider Partner führt. Die pragmatische Liebe kann häufig ein Überbleibsel der romantischen Liebe sein. Punkte wie Status, Geld, Kinder, Arbeit und gemeinsame Habseligkeiten erhalten die Beziehung aufrecht.

In einigen Fällen kann es dazu führen, dass die Partner einander hassen und ihre eigenen Emotionen unterdrücken. Sie spielen nur noch mit, der materiellen und sozialen Vorteile wegen.

Agape – die altruistische Liebe

Dieser Liebesstil findet sich häufig bei gläubigen Menschen wieder. Der Partner wird als „Segen“ oder auch „Aufgabe“ angesehen. Menschen mit dieser Art zu lieben, opfern sich förmlich für ihren Partner. Sie geben alles auf, um für ihn oder sie da zu sein. Das führt sogar dazu, dass der Partner zum „Sinn des eigenen Lebens“ ernannt wird.

Grundsätzlich steht dieser Liebesstil für lange und aufrichtige Beziehungen, selbst in schweren Zeiten. Wichtig dabei ist, dass beide Partner diesen Liebesstil verfolgen.

Doch auch dieser Liebesform bringt Nachteile mit sich. Betroffene sind sehr selbstkritisch und haben häufig das Gefühl, nicht genug zu sein. Zudem wird die Aufopferungsgabe und Großzügigkeit schnell von anderen Menschen ausgenutzt. Weiterhin kann das hohe Maß an Liebe und Aufmerksamkeit den aktuellen Partner förmlich in die Flucht jagen.

Fazit – Liebesstile nach John Alan Lee

Die Liebesstile nach John Alan Lee bieten einen umfassenden Überblick. Doch nichts ist in Stein gemeißelt. Die einzelnen Stile können variieren oder auch gemischt werden. Somit ist kein Partner ausschließlich romantisch oder altruistisch oder gar obsessiv.

Das Wichtigste an einer gut funktionierenden Beziehung ist die gemeinsame Arbeit und Wertschätzung. Selbst wenn einige Punkte auf einen selbst oder auf den Partner zutreffen, so sollten sie keinesfalls den Charakter und die Beziehung bestimmen. Auch negative Eigenschaften der Liebesstile sollten nicht als Ausrede verwendet werden. Sie gelten lediglich als Orientierungshilfe, um die eigenen Gefühle und die des Partners ein Stück weit besser zu verstehen.

Was sind intrusive Gedanken? Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter intrusiven Gedanken, auch bekannt unter der Bezeichnung „Intrusion“, versteht man plötzlich unwillentlich auftretende Gedanken, die häufig als störend und lästig empfunden werden. Sie weisen unterschiedliche Formen auf und haben zum Teil einen Bezug zu psychischen Störungen und Erkrankungen. Oft stehen sie in Verbindung mit tabuisierten Themen wie Sexualität oder Gewalt. Häufig besteht ein Bezug zu Angst, welche sich im Erleben eines Menschen manifestiert hat. Diese kann sehr vielfältig sein und zum Beispiel mit Verlust in Verbindung stehen, was sich in der Befürchtung äußern kann, eine nahestehende Person zu verlieren. Oder auch in dem ständigen Gedanken, sich möglicherweise mit Krankheitserregern infizieren zu können.

Was sind intrusive Gedanken? Bedeutung, Definition, Erklärung

Des Weiteren weisen intrusive Gedanken meistens Verbindungen zu Erinnerungen an vergangene Ereignisse auf, welche eine Person in ihrem realen Leben durchlebt hat. Das Erlebte wurde zum Teil nicht vollständig verarbeitet, weshalb es sich in Form von Intrusion der betroffenen Person immer wieder aufdrängt. Grundsätzlich zeichnet sich diese Form von Gedanken dadurch aus, dass die erlebende Person wenig bis keine Kontrolle über die Gedanken besitzt.

In manchen Fällen sind die Gedanken besonders ausgeprägt. Dies ist meistens bei einem zugrundeliegenden traumatischen Erlebnis der Fall. Hierbei kann es zu immer wiederkehrenden intrusiven Gedanken kommen, welche auch als „Flashbacks“ bezeichnet wird. Dieser psychologische Begriff findet sich auch in der Alltagssprache immer wieder. Im Bereich der Psychotraumatologie wird genau unterschieden zwischen Flashback und Intrusion. Beide lassen sich jedoch intrusiven Gedanken zuordnen.

Flashbacks sind eine besonders intensive Form von Intrusion. Sie können Symptome von bestimmten psychischen Störungen und Erkrankungen sein, wie der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder Depression. Als Auslöser dieser Form von Intrusion gelten bestimmte Trigger, bei denen es sich um Schlüsselreize handelt. Diese führen bei der betroffenen Person dazu, dass sich Erinnerungen an bestimmte traumatische Ereignisse der Vergangenheit plötzlich ins Bewusstsein drängen. Sie werden wieder erinnert und häufig auf gedanklicher Ebene erneut durchlebt, was von den Betroffenen als quälend empfunden wird. Dabei gibt es einen großen Bezug zu Emotionen, welche in Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen in der Vergangenheit erlebt wurden. Auch die Emotionen werden wieder aktiviert, weshalb sich diese als Teil des Flashbacks auf das Erleben der Person auswirken. Es muss jedoch nicht immer ein konkreter Trigger vorliegen.

Intrusionen, bei denen es sich nicht um Flashbacks handelt, werden meistens weniger intensiv erlebt. Die betroffene Person kann dabei ihre Umgebung noch wahrnehmen und behält zumindest teilweise den Bezug zur Realität. Charakteristisch ist bei diesen Gedanken auch, dass sie häufig in Momenten auftreten, in denen sie unangemessen erscheinen. Dies können z. B. aufdrängende sexuelle Gedanken in einer ernsten Situation sein, in welcher ein seriöses Auftreten oder Empathie gefordert ist. Häufig lösen die Gedanken auch Sorgen oder Ängste aus und lassen Betroffene wiederholt über vergangene Ereignisse grübeln. Intrusionen müssen außerdem nicht unbedingt einen bestimmten Auslöser haben, sondern können ganz plötzlich auftreten, ohne dass sie sich kontrollieren lassen. Sie können auch weitere körperliche Symptome auslösen, welche häufig mit Stress in Verbindung stehen. Hierzu zählen u. A. Herzrasen und Atemprobleme. Teilweise kann sich das Erleben bis hin zu einer Panikattacke steigern. Im psychiatrischen Kontext werden bei bestimmten psychischen Störungen auftretende Zwangsgedanken ebenfalls den intrusiven Gedanken zugeordnet.

Kontrolle über intrusive Gedanken erlangen

In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass es möglich ist, mit bestimmten Gedankentechniken intrusive Gedanken zu hemmen. Ebenfalls spielen bestimmte Hirnregionen und Neurotransmitter eine große Rolle. Grundsätzlich kommt im Gehirn dem Hippocampus und in diesem Zusammenhang dem Neurotransmitter GABA eine besondere Bedeutung zu. Forschung hat gezeigt, dass Personen mit einer zu geringen GABA-Konzentration im Hippocampus schlechter in der Lage sind, intrusive Gedanken zu hemmen. Durch die Freisetzung von GABA ist es regulär möglich, dass die Aktivität bestimmter Nervenzellen gehemmt werden kann. Eine zu geringe GABA-Konzentration erweist sich hierbei als hinderlich.

Es existieren unterschiedliche Herangehensweisen und Empfehlungen, wie sich intrusive Gedanken kontrollieren lassen. Ein möglicher Weg kann in dem Versuch bestehen, die Gedanken zu akzeptieren. Es geht hierbei um die Akzeptanz, dass diese Gedanken auftreten und um das Bewusstsein, dass viele weitere Menschen davon betroffen sind. Es kann hilfreich sein, den Gedanken ihre Relevanz zu nehmen. Wenn ihnen weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird erscheinen sie unwichtiger, als wenn die Gedanken immer um sie kreisen. Die Intrusionen sollten jedoch nicht ignoriert oder verdrängt werden. Der Versuch der Akzeptanz kann dazu führen, zu lernen, mit den Gedanken besser umzugehen. Es ist hilfreich zu reflektieren, in welchen Situationen die Gedanken auftreten und diese schriftlich festzuhalten. Dies kann mit Hilfe eines Tagebuchs erfolgen. So kann sich die betroffene Person täglich Zeit nehmen und sich mit den verschriftlichten Gedanken befassen. Es wird jedoch empfohlen, sich dabei zeitlich zu begrenzen. Die Gedanken lassen sich auch positiv umformulieren. Wiederkehrende Sorgen können z. B. als sinnvoll erachtet werden, weil sie dazu anregen, bedacht zu handeln und Gefahren zu erkennen. Dies kann sich in vielen Lebenssituationen als vorteilhaft erweisen.

Sind intrusive Gedanken besonders ausgepägt, wie es bei Flashbacks der Fall ist, ist es sinnvoll professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die kann in Form einer Psychotherapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten oder im Rahmen einer psychiatrischen Behandlung durch einen Facharzt erfolgen.

Welche sind die 5 Sprachen der Liebe? Erklärung, Bedeutung, Definition


Die fünf Sprachen der Liebe sind ein Begriff aus der Paartherapie. Das Konzept wurde von Gary Chapman, einem baptistischen Pastor, Anthropologen und Paar- und Beziehungsberater geprägt. Im Jahr 1992 erschien sein Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“.
Sprache bedeutet hier „Tat“ – also Taten der Liebe, die bewirken, dass der Partner sich geliebt fühlt.

Die fünf Sprachen der Liebe in einer Beziehung zu beachten, soll verhindern, dass Partner sich unverstanden und ungeliebt fühlen. Die Kenntnis der Sprachen soll dabei für verschiedene Perspektiven sensibilisieren und offen machen für mehr Verständnis und Akzeptanz.
Es wird angenommen, dass jeder Mensch eine Liebessprache bevorzugt. Dieses Verhalten wird bereits in früher Kindheit geprägt und spiegelt die Art, wie in der Familie Zuneigung gezeigt wurde.

1. Sprache der Liebe: Lob und Anerkennung

Die Psychologie versteht Anerkennung als Geste des Bewusstseins. Bei einem bewussten Verhalten der Anerkennung, gibt der Mensch dem Gegenüber seelische Bedeutsamkeit. Anerkennendes Verhalten spiegelt dem Partner / der Partnerin diese Bedeutsamkeit und gibt inneren Sinn.

Voraussetzung ehrlich gemeinte Anerkennung geben zu können, ist die Fähigkeit den Partner wirklich wahrzunehmen. Dies wird durch aktives Zuhören und Empathie erreicht.
Das genaue Zuhören hilft sich in die Lage des Gegenübers hineinzuversetzen und die Situation aus seinem Blickwinkel zu sehen. Erst dann kann der Partner oder die Partnerin richtig verstanden werden. Körpersprache, Gestik und Mimik geben wichtige Hinweise auf den emotionalen Zustand des Gegenübers und sollten beachtet werden. Der Sprechende sollte möglichst nicht unterbrochen werden und es sollte Augenkontakt hergestellt werden.

Eine weitere Möglichkeit Anerkennung zu zeigen ist Lob. Lob ist eine positive Äußerung über die Leistungen und das Verhalten eines Menschen. Lob wird durch Sprache, Mimik und Gestik gegeben. Beispiele sind Komplimente, Anlächeln und anerkennendes Zunicken.

Liebevolle Gespräche und aufbauende Worte zeigen Menschen mit dieser Liebessprache, dass sie wertgeschätzt sind.

Fehlt es an aufrichtiger Anerkennung in einer Beziehung wird sie dysfunktional. Beispielsweise kann mangelnde Anerkennung dazu führen, dass ein Partner das Gefühl bekommt, es mache keinen Unterschied, ob er Teil der Beziehung ist oder nicht. Durch mangelnde Anerkennung fühlen sich diese Menschen zurückgesetzt und verletzt. Des Weiteren behalten sie Beleidigungen und unfreundliche Worte länger in ihrem Gedächtnis.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Lob und Anerkennung:

  • wertschätzende Aussagen: „Es ist schön, dass du Teil meines Lebens bist!“ , „Danke, dass du für mich da bist!“
  • konkrete Komplimente: „Deine neue Frisur steht dir sehr gut.“
  • Liebesbriefe, kleine Notizen (bspw. am Spiegel im Badezimmer)
  • ermutigende Worte
  • konkretes Lob: „Dein Essen hat hervorragend geschmeckt!“

2. Sprache der Liebe: Zweisamkeit

In der Liebessprache Zweisamkeit geht es darum bewusst Zeit miteinander zu verbringen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit gelegt. Das Konzept beruht auf der Annahme, dass es eine quantitativ und eine qualitativ verbrachte gemeinsame Zeit gibt.

Während der quantitativen Zeit werden beispielsweise Haushaltstätigkeiten verrichtet oder Hobbys ausgeführt, bei denen andere Personen zwar anwesend sind, aber keine besondere Zuwendung erhalten.

Die qualitativ verbrachte Zeit wird gezielt (absichtsvoll), aktiv und exklusiv verbracht. Dabei werden gemeinsame Aktivitäten bewusst und geplant wahrgenommen. Die innere Haltung bei dieser Sprache ist offen, präsent und aufmerksam.
Beispiele sind gemeinsame Hobbys, gemeinsame Wochenenden und Urlaube oder regelmäßige Rituale, wie Mahlzeiten oder Filmabende. Dabei gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit allein dem Gegenüber. Ablenkungen, wie ein dazwischen geschobenes Telefonat, sollten vollständig vermieden werden.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Zweisamkeit:

  • Wandern als gemeinsames Hobby
  • Rituale: jeden Freitag Abend gemeinsam kochen und essen, dabei Gespräche führen
  • Spaziergang mit ausgeschaltetem Smartphone

3. Sprache der Liebe: Geschenke

Menschen mit dieser Liebessprache zeigen ihre Zuneigung besonders gern durch Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten. Außerdem fühlen sie sich durch gedankenvolle Geschenke selbst besonders geliebt.

Hinter dem Geschenk sollten konkrete persönliche Gedanken stehen, die sich individuell auf die beschenkte Person beziehen. Der Wert des Geschenkes bemisst sich dabei nicht am Geldwert, sondern an ideellen Werten.
Keinesfalls sollten Geschenke willkürlich ausgewählt und nur um des Schenkens Willen gemacht werden. Das würde bei Menschen dieser Liebessprache sogar zum umgekehrten Effekt führen, da sie diese als gedankenlos und in der Folge als lieblos bewerten würden.

Die Geschenke werden dabei nicht nur zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten gemacht, sondern auch im allgemeinen Alltag nach Gefühl („wenn gerade danach ist“). Regelmäßig kleine Geschenke sind erfolgreicher als seltene oder einmalige große. Der Ausspruch „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ wird als ernstzunehmendes Motto angesehen.

Bei Mangel an der Umsetzung dieser Liebessprache reagieren die Betroffenen mit Enttäuschung.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Geschenke:

  • ein Freundschaftsarmband
  • ein selbst gemaltes Bild
  • ein Kaffee an den Arbeitsplatz gebracht

4. Sprache der Liebe: Hilfsbereitschaft

Hier wird besonderen Wert auf gegenseitige Unterstützung gelegt. Menschen mit dieser Liebessprache haben eine ausgeprägte Fähigkeit zu sehen, wo Hilfe benötigt wird, ohne dass expliziert darauf hingewiesen wird und helfen gern.

Diese Menschen helfen aus Leidenschaft. Dabei ist es ihnen wichtig, dass ihre geleistete Hilfe gern angenommen und nicht nur unter Widerwillen akzeptiert wird. Für sie ist ihre Hilfe ein Ausdruck ihrer Liebe und wird nicht nur als allgemeine Nettigkeit angesehen. Typische Sätze sind „Kann ich dir etwas Gutes tun?“ oder „Womit kann ich dir helfen?“.

Menschen, die diese Sprache bevorzugen, fällt es auch besonders leicht andere um Hilfe zu bitten. Dennoch wissen sie es zu schätzen, wenn ihnen ohne Aufforderung Hilfe geleistet wird. Wichtig ist dabei, dass die Unterstützung freiwillig und gern geleistet wird.

Bei Mangel an Geben und Annahme von Hilfsbereitschaft in einer Beziehung, reagieren diese Menschen mit emotionalem Rückzug. Übersehen oder Ablehnung der Hilfe wird als fehlende Wertschätzung gedeutet.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Hilfsbereitschaft:

  • unaufgefordert Aufräumen
  • etwas zur Post bringen
  • Müll rausbringen

5. Sprache der Liebe: Zärtlichkeit / Körperliche Intimität

Bei der Liebessprache Zärtlichkeit ist Körperkontakt der Schlüsselfaktor. Sie gilt als die am häufigsten verbreitete Sprache der Liebe.
Auf regelmäßigen Körperkontakt in verschiedenen Variationen wird mehr Wert gelegt als auf Worte. Die Berührung dient dabei als Bekenntnis der Liebe.

Diese Liebessprache umfasst nicht nur sexuelle Handlungen, sondern auch Kuscheln, Umarmungen oder Massagen.
Eine Nackenmassage nach einem anstrengenden Arbeitstag, Händchen halten und alle Arten körperlicher Intimität sind Ausdrucksweisen dieser Sprache.

Menschen mit dieser Liebessprache zeigen ihre Zuneigung auch gern in der Öffentlichkeit durch Berührungen.

Bei Mangel an Berührungen fühlen sich Menschen mit dieser Liebessprache vernachlässigt.

Ausdrucksformen der Liebessprache Zärtlichkeit:

  • liebevoll in die Wange kneifen
  • Zungenkuss
  • sanft durch die Haare streichen

Siehe auch: Welche sind die 6 Liebestypen?

Was ist „delayed gratification“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hinter dem Begriff “Delayed Gratification” verbirgt sich ein Konzept aus der Psychologie, bei dem man auf eine sofortige Belohnung verzichtet, wenn eine spätere Belohnung größer ausfallen wird. Das Prinzip ist bereits seit den 1960er Jahren bekannt.

Woher kommt der Begriff “Delayed Gratification”? Wortherkunft

“Delayed Gratification” ist ein Begriff aus der englischen Sprache. “Delayed” bedeutet übersetzt “verzögert” und “Gratification” kann im Deutschen mit “Gratifikation” oder auch einfach mit “Belohnung” übersetzt werden. Zusammengesetzt würde man also von einer “verspäteten Gratifikation” reden. Allerdings wird das Prinzip in der deutschen Fachsprache auch einfach als “Belohnungsaufschub” bezeichnet.

Das Prinzip der “Delayed Gratification” erklärt

Von einer “Delayed Gratification” oder dem Belohnungsaufschub sprechen Psychologen, wenn jemand eine Belohnung ausschlägt, die die Person direkt bekommen könnte, wenn dafür zu einem späteren Zeitpunkt eine größere Belohnung winken würde.

Das Prinzip wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Walter Mischel mit dem sogenannten Marshmallow-Test zwischen 1968 und 1974 untersucht. Bei dem Test wurden Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren als Probanden verwendet. In mehreren Einzelversuchen wurde immer ein Kind in einen Raum geführt. Ein Versuchsleiter teilte dem Kind mit, dass er den Raum kurz verlassen würde, aber bald wiederkommen würde. Die Kinder sollten warten.

Jedes Kind erhielt eine kleine Glocke und der Versuchsleiter teilte den Kindern mit, dass sie die Glocke jederzeit benutzen könnten. Wenn die Kinder die Glocke läuten sollten, bevor der Versuchsleiter zurückkommt, würden sie einen Marshmallow bekommen – bei Abwandlungen des Versuchs gab es für die Kinder eventuell einen Keks, einen Bonbon oder ähnliches. Wenn die Kinder allerdings warten konnten, bis der Versuchsleiter von sich aus wiederkommt, würden sie als Belohnung zwei Marshmallows bekommen. Anschließend verließ der Versuchsleiter den Raum.

Die Versuche gingen in der Regel ca. fünfzehn Minuten, bevor der Versuchsleiter von sich aus zu den Kindern zurückkam. Im Durchschnitt klingelten viele Kinder aber zwischen sechs bis zehn Minuten, weil sie den versprochenen Marshmallow haben wollten.

Über die Ergebnisse des Marshmallow-Tests

Walter Mischel wollte mit dem Marshmallow-Test überprüfen, wie viel Selbstbeherrschung bereits kleine Kinder entwickeln konnten. Gleichzeitig wollte der Psychologe überprüfen, ob bereits Kinder so logisch vorausdenken konnten, dass sie ihre Handlungen gegeneinander abwägen könnten.

Zwischen 1980 und 1981 besuchte Walter Mischel die Kinder noch einmal, die am Marshmallow-Test mitgemacht hatten. Dabei machte er eine interessante Beobachtung. Die Kinder, die bei dem Test länger gewartet hatten oder die Glocke gar nicht geläutet hatten, waren in ihrer späteren Laufbahn auch erfolgreicher.

Mischel erklärte den Zusammenhang seiner Testergebnisse mit den Erfolgen der Kinder so, dass die Kinder, die länger warten konnten, eine bessere Charakterstärke entwickelten. Sie konnten besser mit Stress umgehen und ließen sich weniger von Versuchungen ablenken. Dadurch waren die Kinder auch in der Lage, effizienter zu lernen und bessere Ergebnisse in Prüfungen zu erzielen.

2018 wurde eine Replikationsstudie unter ähnlichen Bedingungen aber mit einer diverseren Gruppe aus Kindern durchgeführt, um die Ergebnisse des ursprünglichen Marshmallow-Tests zu überprüfen. Auch wenn die Gruppe der Teilnehmer deutlich kleiner war, konnten auch in der Replikationsstudie ähnliche Ergebnisse wie bei der ursprünglichen Studie von Walter Mischel beobachtet werden.

“Delayed Gratification” bei Tieren

Über die Jahre wurden Versuche ähnlich wie der Marshmallow-Test auch mit Tieren durchgeführt, um zu überprüfen, ob es das Phänomen der “Delayed Gratification” nur bei Menschen oder auch bei einigen Tierarten geben könnte. In verschiedenen Studien wurde die Willenskraft unter anderem von Affen, Hunden, Pferden und auch einigen Meereslebewesen durchgeführt. Dabei konnten die Wissenschaftler beobachten, dass auch einige Tierarten wie beispielsweise Schimpansen, Hunde, einige Vogelarten und sogar Tintenfische eine gute Impulskontrolle aufweisen konnten und die angebotenen Futterproben nicht auffraßen, bevor die Versuchsleiter es ihnen erlaubten.

Auch wenn die Ergebnisse nicht ganz so aussagekräftig waren wie beispielsweise der Marshmallow-Test, war es für die Wissenschaftler doch eindeutig, dass auch Tiere zumindest in gewissem Maße eine Selbstkontrolle und womöglich auch ein logisches Verständnis besitzen.

“Delayed Gratification” im Alltag

Auch wenn die “Delayed Grafitication” durch die Versuchsreihen mit Kindern bekannt geworden ist, spielt das Prinzip des Belohnungsaufschubs auch bei Erwachsenen eine Rolle. Denn auch im normalen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen man lieber die kurzfristige, naheliegende Belohnung nehmen würde, auch wenn die langfristige Belohnung eventuell besser wäre. Ein Beispiel dafür ist eine Diät.

Bei einer Diät muss eine gewisse Selbstkontrolle vorausgesetzt werden, um auch bestimmte Mahlzeiten oder Speisen zu verzichten. Die naheliegende “Belohnung” oder “Versuchung” wäre es, einfach etwas zu essen, auf das man gerade Lust hat. Wenn Diät-Haltende dieser Versuchung aber nicht nachgeben und stattdessen ihr langfristiges Ziel im Auge behalten, werden sie am Ende der Diät im Idealfall mit einer besseren Gesundheit und dem Gewichtsverlust belohnt, auf den sie es abgezielt haben.

Ähnliches gilt für Fortbildungen, um beispielsweise die berufliche Karriere voranzutreiben. Diejenigen, die die Fortbildung mitmachen, könnten ein vorhandenes Vergnügen oder eine Ablenkung wie das Anschauen eines Films wählen. Wenn sie sich aber nicht ablenken lassen, können sie am Ende eventuell den Abschluss der Fortbildung erreichen und damit in ihrem Beruf bessere Verdienstchancen erzielen.

Exotische Beispiele einer “Delayed Gratification”

Ein eher exotisches Beispiel sind dagegen Spielshows. Es gibt einige Shows, bei denen den Teilnehmern eine Wahl gelassen wird. Sie können einen bereits erspielten Gewinn nehmen und damit direkt nach Hause gehen. Oder sie können auf eine Risiko-Variante setzen, bei der am Ende ein deutlich größerer Gewinn winkt. Bei solchen Shows wird allerdings auch damit gespielt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust teilweise oft deutlich größer ist als die Wahrscheinlichkeit, den eventuell höheren Gewinn zu bekommen.

Ähnliches gilt auch an der Börse beim Aktienhandel. Aktienbesitzer können ihre Aktien direkt verkaufen und einen überschaubaren Gewinn dafür erhalten. Allerdings können sie auch warten, dass sich die Preise für die Aktien verändern und dadurch der Preis bei einem Verkauf in die Höhe schnellt. Bei solchen Beispielen wird der Belohnungsaufschub mit einer Risikoanalyse kombiniert, sodass Betroffene auch immer abwägen müssen, welches Ergebnis für sie nicht nur den besseren Gewinn ergibt, sondern auch welches der Ergebnisse eine höhere Chance hat, tatsächlich einzutreten.

Sogenannte “Schnäppchenjäger” nutzen aber auch unbewusst eine “Delayed Gratification”. Sie beobachten die Preise und warten ab, ob diese zu einem späteren Zeitpunkt eventuell niedriger sind, um dadurch dann beim Einkauf deutlich Geld einsparen zu können. Eine Wahrscheinlichkeit, dass die Preise aber wirklich fallen, gibt es nie.

Was ist die Swimmers Body Illusion? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die „Swimmer´s body illusion“ widerspricht der Annahme, dass eine Eigenschaft auf eine vorher durchgeführte Tätigkeit zurückzuführen ist. Tatsächlich war die Eigenschaft allerdings schon vorher vorhanden und bildet vielmehr die Voraussetzung, die Tätigkeit erfolgreich durchzuführen. Anders ausgedrückt, handelt es sich um eine Verwechselung von Ursache und Wirkung: Das Ergebnis, welches ein Mensch erreichen möchte, ist in Wirklichkeit die Bedingung, um die Handlung erfolgreich durchzuführen.

Was ist die Swimmers Body Illusion? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ein Beobachter geht automatisch von der Theorie aus, dass ein disziplinierter Schwimmer zwangsläufig einen sportlichen Körper ausbildet. In Wirklichkeit bildet jedoch eine athletische Figur die Voraussetzung, um überhaupt eine hohe Leistung erbringen zu können. Zwar fördert regelmäßiges Schwimmen auch bei Menschen mit durchschnittlicher Statur deren Fitness, es verändert aber nicht deren Körperbau.

Der Ausdruck „Swimmer´s body illusion“ lässt sich ungefähr mit „Illusion über den Körper eines Schwimmers“ übersetzen. Er geht auf das Werk „Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli zurück. Der Autor beschreibt in diesem Buch die 52 größten Denkfehler, die ihm in seiner Laufbahn begegnet sind. Seine Gedanken basieren auf der These, dass ein Mensch seine Ziele eher erreicht, wenn er nicht unbewusst falschen Annahmen folgt, sondern zunächst logisch über den richtigen Weg nachdenkt.

„Swimmer´s body illusion“ – Weitere Beispiele für verhängnisvolle Fehleinschätzungen

In jeder Buchhandlung findet man ein Regal mit gut gemeinten Ratgebern, die den Leser dazu animieren, seine eigenen Ziele umzusetzen und letztendlich erfolgreich und glücklich zu werden. Warum scheitern so viele Menschen bei der Umsetzung dieser Empfehlungen? Der Autor eines solchen Werkes hat die von ihm beschriebenen Ziele vermutlich deshalb erreicht, weil er von Geburt an einfach ein positiv gestimmter Mensch ist. Vielen Lesern fehlt aber diese zuversichtliche Grundstimmung, sodass für sie der beschriebene Weg nicht der richtige ist.

Dobelli bezieht sich in seinem Buch auf das Beispiel einer Hochschule, die offenbar aufgrund ihrer strengen Auswahlkriterien die begabtesten Absolventen hervorbringt. Auch hier handelt es sich um eine Verwechslung von Ursache und Wirkung: Da das Institut im Auswahlverfahren nur auf die besten Bewerber zurückgreift, stellt sich das Ergebnis zwangsläufig von selbst ein.

Die Werbebranche nutzt häufig das Prinzip der „Swimmer´s body illusion“, um mit ihrer Hilfe den Vorteil eines Artikels positiv darzustellen. Dies lässt sich erreichen, indem man den Artikel von Menschen bewerben lässt, die das vorgeführte Produkt im Grunde nicht benötigen. Oder anders ausgedrückt: Attraktive Menschen werben für Kosmetika, die dem Käufer Schönheit verleihen sollen.

Der Mensch neigt unbewusst dazu, einen Überbringer einer Mitteilung mit dem Inhalt der Nachricht in einen Topf zu werfen. Personen mit „erstrebenswerten“ Eigenschaften lassen die von ihnen vorgestellten Produkte oder Angebote in einem positiven Licht erscheinen. Umgekehrt lösen Menschen mit weniger angesehenen Eigenschaften unterschwellig eine Abneigung gegen die von ihnen beworbene Ware aus.

Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der „Swimmer´s body illusion“ ziehen?

Die „Swimmer´s body illusion“ vermittelt den Eindruck, jede Person könne ein definiertes Ziel erreichen, wenn sie nur genug Durchhaltevermögen aufbringt. Unabhängig von der Frage, ob das angestrebte Ziel wirklich erstrebenswert ist – Wer definiert, was einen schönen und erstrebenswerten Körper darstellt? – verführt diese Annahme den Menschen zu dem Glauben, er könne Dinge in seinem Sinne beeinflussen, über die er tatsächlich gar keine Macht besitzt. Als Ergebnis wird er fast unweigerlich scheitern.

Die als „Swimmer´s body illusion“ beschriebene Wunschvorstellung erzeugt beim Menschen psychischen Druck und erschwert es ihm, sich selbst zu akzeptieren. Dem kann er sich allerdings erfolgreich entziehen, indem er sich selbst realistische Ziele setzt, die er tatsächlich erreichen kann. Fazit: Wer sich vornimmt, durch regelmäßiges Schwimmen nicht seinen Körperbau, sondern seine Fitness zu verbessern, wird dieses Ziel fast zwangsläufig erreichen.

Was ist Hangxiety? Bedeutung, Definition, Erklärung


Verkatert nimmt man den Tag nach einem Rausch nicht so ernst? Nicht bei der sogenannten „Hangxiety“! Denn dieses Phänomen beschreibt die Überforderung des Gehirns nach einer durchzechten Nacht. Anstatt ruhig und fast schon stoisch in den Tag zu starten, ist das Gehirn durch den Abbau von Giftstoffen noch so beschäftigt, dass der normale Alltag dann schwer zu schaffen macht. Betroffene merken dies oft in Form von nervlicher Anspannung oder gar in Zittern. „Hangxiety“ wird durch das Gehirn verursacht und stellt gewissermaßen eine Überforderung des Sympathikus dar.

Glücklicherweise tritt „Hangxiety“ nur nach einem Vollrausch auf und wird weniger durch allgemeine Zustände oder gar Erkrankungen verursacht. Dennoch ist dieser mittlerweile ein ernstzunehmendes, gesundheitliches Phänomen geworden, welches im nun folgenden Artikel einmal umfassend thematisiert werden soll. Im Artikel selbst werden daher eine Begriffsdefinition, die Bedeutung sowie die Verwendung von „Hangxiety“ angeführt.

Begriffsdefinition von „Hangxiety“

Der Ausdruck „Hangxiety“ stammt aus der englischen Sprache und stellt ein Kunstwort aus den beiden Wörtern „hangover“ (zu Deutsch: „Katerstimmung“) und „anxiety“ (zu Deutsch: „Angststörung“ oder „Panikattacke“) dar. Kombiniert kann „Hangxiety“ daher in etwa „verängstigte Stimmung während der Katerstimmung“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit eine Verunsicherung, die durch die Überlastung des sympathischen Nervensystems im Gehirn verursacht wird. Dafür verantwortlich sind diverse Giftstoffe – zum Beispiel Alkohol – der am Folgetag eines Vollrausches langsam vom Körper abgebaut ist. Da dieser Vorgang sämtliche Kapazitäten des Gehirns vereinnahmt, so fühlen sich die Betroffenen bei einer „Hangxiety“ in der Regel überfordert, ängstlich bis hin zu panisch.

Die „Hangxiety“ betrifft vor allem von Grund auf unsichere, nervöse Menschen – durch den Einfluss von Alkohol und dessen Abbau am Folgetag wird der Sympathikus bei jenen Personengruppen noch schneller überfordert. Die „Hangxiety“ wird allgemein als unangenehm empfunden und wurde erst kürzlich entdeckt.

Ursprung und Bedeutung von „Hangxiety“

Die „Hangxiety“ wurde vermutlich im Jahre 2018 in einer Studie der britischen Universität Exeter entdeckt. Sie stellte zunächst fest, dass schüchterne, introvertierte Menschen häufiger von den negativen Nachwirkungen eines Vollrausches betroffen sind, beziehungsweise in einem stärkeren Ausmaß. Schnell stellten Forscher fest, dass dies an einer Überbeanspruchung des Sympathikus liegt – dieser ist bei introvertierten Menschen ohnehin fragiler, als bei extrovertierten Menschen. In Folge diverser Tests mit verschiedenen Probanden wurde so das Phänomen der „Hangxiety“ entdeckt.

„Hangxiety“ bedeutet, dass jemand nach einer durchzechten Nacht extreme Schwierigkeiten mit der Bewältigung seines normalen Alltags hat. Die Situation wird als extrem unangenehm empfunden, weshalb Betroffene nicht selten diesen entfliehen möchten. In diesem Kontext kann sich das Trinken schnell als Bumerang erweisen – wird während der „Hangxiety“ beispielsweise erneut getrunken, so lassen sich die negativen Folgen häufig abschwächen (wenn auch nur zeitlich begrenzt). An sich stellt die „Hangxiety“ mittlerweile eine klassifizierte Verhaltensauffälligkeit dar.

Verwendung von „Hangxiety“

Nachdem die „Hangxiety“ quasi rein zufällig inmitten einer wissenschaftlichen Studie entdeckt wurde, breitete sich diese rasch auf verschiedene Bereiche des alltäglichen Lebens aus. Besonders verbreitet ist die „Hangxiety“ heute in folgenden Bereichen:

  • Suchterkrankungen
  • Social Media
  • Alltagssprache

Die oben genannten Hauptverwendungsbereiche der „Hangxiety“ sollen in den nachstehenden Unterabschnitten einmal genauer untersucht werden.

Suchterkrankungen

Im Rahmen von Suchterkrankungen, wie zum Beispiel Alkoholsucht, stellt die „Hangxiety“ bisweilen ein gängiges Symptom dar. Nachdem die Wirkung des berauschenden Alkohols nachlässt, bei dem der Sympathikus unterdrückt wird, so schlägt dieser nach dem Rausch wieder mit voller Härte zurück. Betroffene erleben diese Situation als unangenehm, was zum „Kontern“ anregt (wie der erneute Alkoholgenuss aufgrund der negativen Folgen eines Rausches auch genannt wird). Experten vermuten daher, dass die „Hangxiety“ ein wichtiger Grund dafür ist, warum Alkoholsucht überhaupt erst zustande kommt.

Social Media

„Hangxiety“ verbreitet sich aktuell auch viral auf Social Media. Hier machen vor allem junge Influencer auf dieses gefährliche Phänomen aufmerksam. Meist tritt dieses dann auf, wenn ohnehin unsichere Personen zum Alkohol greifen und danach mit den Folgen der „Hangxiety“ kämpfen müssen. Das Wort „Hangxiety“ verbreitet sich aktuell in Video- sowie Bildbeschreibungen, in Kommentaren und als Hashtag auf Plattformen, wie beispielsweise Instagram oder TikTok.

Alltagssprache

Durch das gehäufte Auftreten auf Social Media schwappte „Hangxiety“ mittlerweile auch auf die gesprochene Alltagssprache über. Hier wird der Begriff häufig in lockeren Freundesrunden oder auf Partys verwendet. Beispielsweise warnen sich Menschen gegenseitig mit Sprüchen wie „Trink nicht so viel, sonst erlebst du morgen wieder eine „Hangxiety“!“. Im deutschen Sprachgebrauch hält „Hangxiety“ daher als aktueller Trendbegriff Einzug.

Gesellschaftliche Einordnung von „Hangxiety“

Gesellschaftlich stellt der Begriff „Hangxiety“ vor allem ein Trendausdruck für jüngere Generationen dar (wenngleich alle Alters- und Zielgruppen davon betroffen sein können!). „Hangxiety“ entstand als typischer, viraler Ausdruck auf Social Media, weshalb vor allem Personen unter 30 Jahren dieses Phänomen kennen. Gleichzeitig wird das Wort „Hangxiety“ auch unter Verhaltens- und Suchtforschern immer bekannter. Die „Hangxiety“ gilt mittlerweile als klassifiziertes, gesundheitliches Problem, welches aber häufig selbst herbeigeführt wird (nämlich durch den überhöhten Konsum von Alkohol). Von älteren Personen wird der Ausdruck „Hangxiety“ oftmals nicht gekannt, beziehungsweise auch nicht verstanden.

Kritische Betrachtung der „Hangxiety“

Obwohl es sich bei der „Hangxiety“ um ein erst kürzlich entdecktes, im universitären Umfeld nachgewiesenes Phänomen handelt, so wird der Wahrheitsgehalt trotzdem angezweifelt. Viele sehen in der „Hangxiety“ nur einen weiteren, sinnfreien Social-Media-Trend, beziehungsweise eine Wortneuschöpfung für einen bereits existierenden Begriff (nämlich den klassischen Alkoholkater). Sie werfen den Entdeckern der „Hangxiety“ eine gewisse Überdramatisierung vor – die Folgen eines Alkoholkaters würden schlimmer dargestellt, als diese tatsächlich sind. Und wer den Alkohol nicht verträgt, der sollte diesen ohnehin meiden.

Fazit zum Thema „Hangxiety“ und ähnliche Begrifflichkeiten

Zusammenfassend kann die „Hangxiety“ als eine katerähnliche Stimmung am Tag nach einer durchzechten Nacht verstanden werden, bei dem die Betroffenen häufig mit nervlicher und psychischer Überlastung zu kämpfen haben. Aufgrund einer Überlastung des Sympathikus (aufgrund des zeitgleich stattfindenden Alkoholabbaus) kommt es zu nervösen Zuständen, Angst und Zittern, was von den Betroffenen als sehr unangenehm empfunden wird.

Neben der „Hangxiety“ existieren in diesem Kontext noch weitere Begrifflichkeiten, wie beispielsweise „Post-Party-Blues“ und „Sozialer Kater“. Der „Post-Party-Blues“ beschreibt ein Gefühl von Angst oder Unwohlsein, das nach sozialen Ereignissen oder Feiern auftreten kann, wenn man über sein Verhalten oder seine Interaktionen nachdenkt. Hingegen stellt der „Soziale Kater“ das Unbehagen oder die Sorge dar, die nach sozialen Aktivitäten auftreten können, insbesondere wenn Alkohol im Spiel war.

Was ist Bulimielernen? Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter Bulimielernen steckt das kurzfristige Lernen von Fakten oder Formeln, Sachverhalten oder Wissen für einen Test oder eine Prüfung. Es wird in kurzer Zeit sehr, sehr viel gelernt. Doch dieses Auswendiggelernte wird in einer genauso kurzen Zeitspanne wieder vergessen.

Was ist Bulimielernen? Eigenschaften, Merkmale

Das Bulimielernen ist auch noch bekannt als „Bulimie-Lernen“ „Lernbulimie“ oder schlicht als „bulimisches Lernen“ und ist eine Wortneuschöpfung. Entstanden ist das Wort an die Anlehnung an die Störung „Bulimie“, welche eine Essstörung ist. Die Menschen, die unter einer Bulimie-Erkrankung leiden, erbrechen aufgenommene Nahrung wieder, um schlank zu sein oder noch dünner zu werden.

Verglichen damit lernt man beim Bulimielernen viele Dinge auswendig in einer kurzen Zeit. Die Informationen werden sehr intensiv, aber nur kurzfristig gelernt, um sie bei der nächsten Prüfung oder einem Test reproduzieren zu können. Doch dieses gelernte Wissen wird genauso schnell wieder vergessen und nur ein kleiner Bruchteil bleibt im Gedächtnis haften.

Diese Strategie beim Lernen wird von SchülerInnen und StudentInnen besonders häufig bei Tests eingesetzt, bei denen man sich nicht für die Lernthemen interessiert und nur die Prüfungen bestehen will.

Warum vergisst man beim Bulimielernen so vieles?

Das schnelle und kurzfristige Lernen findet beim Bulimielernen meist kurz vor einer Prüfung statt und es wird in kurz aufeinanderfolgenden Intervallen sehr viel Lernstoff auswendig gelernt. Vielleicht haben die SchülerInnen und StudentInnen noch einige Tage bis zur Prüfung, aber es kann auch vorkommen, dass sie erst wenige Stunden vor einer Prüfung oder einem Test zu lernen beginnen, Da der Lernstoff danach meist nicht mehr wiederholt wird, wird nur das Kurzzeitgedächtnis aktiviert. Somit gelangen die Inhalte nicht ins Langzeitgedächtnis, wofür die Lerninhalte regelmäßig und immer wieder wiederholt werden müssten. Der Gegensatz zum bulimischen Lernen ist also das kumulative Lernen, bei dem Wissen immer wieder gefestigt und wiederholt wird. Dadurch kann man sich Gelerntes langfristig merken.

Langfristig gesehen kann Bulimie Lernen als primäre Lernmethode dazu führen, dass man sehr gute Noten hat, allerdings nur über eine mäßige Fachkenntnis verfügt. Dies kann im späteren Leben vielleicht zu Schwierigkeiten führen, wenn Fachwissen vorausgesetzt und gefordert wird.

Was spricht für das Bulimielernen?

In der Schule oder während des Studiums müssen viele Informationen gelernt werden, die die Lernenden oftmals nicht interessiert. Dieses Desinteresse bringt die Menschen dazu, sich nicht eingehend mit dem Lernstoff befassen zu wollen und keine Zeit damit zu verbringen. Außerdem können manche Lerninhalte als irrelevant erscheinen und absolut unnotwendig für die spätere Berufsausbildung. Zudem sind manche Inhalte nicht praxisrelevant und deshalb verspüren Lernende keine Lust, sich damit zu beschäftigen und dieses Wissen zu festigen.

Daher wird Bulimie Lernen genau in solchen Fällen angewandt. Einerseits ist es sehr zeitschonend und man muss nicht viel Zeit mit einem unliebsamen Lernstoff verbringen, andererseits ist es eine effektive Herangehensweise, um sich schnell das nötige Wissen anzueignen, was bei einer Prüfung gefordert wird.

Bulimielernen wird sogar oft als Indikator für einen Erfolgswillen angesehen. Auch die Fähigkeit, Prioritäten setzen zu können, wird mit dieser Lernart in Verbindung gebracht. Immerhin wird das gelernt, was einen vielleicht nicht interessiert und für was man keine Begeisterung aufbringen kann.

Außerdem zeigt das bulimische Lernen eine gute Konzentrationsfähigkeit an, denn die Lernenden sitzen oft stundenlang vor dem Lernstoff, um sich diesen schnell anzueignen. Wenn man eine gut ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit ha, ist es auch leichter in den Flow Zustand zu kommen. In einem Flow Zustand ist man fähig, mentale und körperliche Höchstleistungen zu vollbringen.

Argumente gegen Bulimielernen

Insgesamt hat bulimisches Lernen keinen guten Ruf, besonders nicht in den Lern-, Kognitions- und Bildungswissenschaften. Hauptgrund ist, dass gelerntes Wissen nur im Kurzzeitgedächtnis bleibt, bevor es zum größten Teil wieder vergessen wird. Es kommt aber nicht ins Langzeitgedächtnis, wo Informationen längerfristig gespeichert werden. Deshalb wird es als eine sehr oberflächliche und nicht eingehende Form des Lernens betrachtet.

Dies ist in der Schule noch nicht so gefährlich wie im akademischen Bereich. Da ist es durchaus sehr riskant, sich nur von Prüfung zu Prüfung durchzuschlagen, ohne eigentlich Wissen zu sammeln und zu merken. Irgendwann kommt man vielleicht an den Punkt, an dem man zwar die Informationen gelernt hat, aber bereits Gelerntes schon wieder vergessen hat, sodass man keine Verbindungen zwischen den Lerninhalten herstellen kann. So können Zusammenhänge nicht verstanden werden und auch komplexe Verbindungen nicht gezogen werden. Dann ist es fraglich, ob man die notwenigen Kompetenzen überhaupt besitzt.

Bulimie Lernen ist kein Erwerb von Wissen

Die Lernart der Lernbulimie ist keine Form, die darauf abzielt, einen Wissenserwerb zu haben, sondern das Gegenteil ist der Fall. Man setzt sich weder mit dem Thema direkt auseinander, noch kann man sein Wissen in einem bestimmten Bereich durch Bulimielernen ausbauen. Es werden keine Kompetenzen oder weiteres Fachwissen erlernt. Das Auswendiglernen, ohne die wirkliche Auseinandersetzung mit dem Gelernten führt dazu, dass man keine kritische Meinung dazu bilden kann. Der Stoff wird einfach gelernt, ohne hinterfragt zu werden.

So manches, was an den Schulen oder Universitäten heute gelehrt wird, ist im späteren Leben im Beruf vielleicht nicht relevant. Doch sollten so einige Lerninhalte hinterfragt werden und auch die angewendeten Methoden, sonst lernt man es nicht, Themen kritisch zu betrachten und sich seine eigene Meinung zu bilden.

Deshalb ist das Bulimielernen kaum dafür geeignet, wenn das gelernte Wissen behalten werden und die Kompetenzen in verschiedenen Bereichen ausgebaut werden möchten.

Was ist Bulimielernen? Fazit, Bedeutung, Erklärung und Definition

Zusammenfassend beschreibt Bulimie Lernen eine Form des Wissenserwerbs, bei dem nur kurzfristig sehr viel Lernstoff auswendiggelernt wird. Es wird nicht darauf geachtet, ob das Wissen im Gedächtnis haften bleibt, oder ob man es schnell wieder vergisst. Durch diese Lernform wird nur das Kurzzeitgedächtnis angeregt und das Langzeitgedächtnis erhält die gelernten Informationen nicht. Das passiert, weil das gelernte Wissen zu einem späteren Zeitpunkt nicht wiederholt und verfestigt wird.

Es gehört aber viel Konzentration zu dieser Lernform, denn oft müssen SchülerInnen und StudentInnen eine lange Zeit durchgehend lernen, um das geforderte Wissen bis zur Prüfung zu können. Meist ist die Prüfung in wenigen Tagen vor dem Beginn des Lernens.

Dennoch wird Bulimie Lernen als schlecht angesehen. Vor allem in akademischen Kreisen ist man dieser Meinung. Bei einer höheren Ausbildung kann man nicht immer wieder Gelerntes vergessen, da man ansonsten nicht in der Lage ist, Querverbindungen zwischen Informationen zu ziehen, was eine der wichtigsten Kompetenzen ist. Außerdem bildet man sich beim sturen Auswendiglernen häufig keine eigene Meinung zu einem Thema. Man setzt sich also nicht kritisch mit dem Sachverhalt auseinander und kann das Wissen nicht vertiefen.

Was bedeutet „überdreht sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Zunächst bedeutet “überdreht sein” durch starke seelische Belastung/Übermüdung unnatürlich wach/munter zu sein. Ein Beispiel dafür wäre folgendes: “Der Kind war nach dem Rummelbesuch völlig überdreht.”

Was bedeutet „überdreht sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Eine ähnliche, aber nicht ganz die gleiche Bedeutung von “überdreht sein”, ist überspannt oder verrückt sein. Eine überspannte Komödie oder ein verrückter Schauspieler können beispielsweise überdreht sein.

Die Synonyme für “überdreht sein” lassen sich in eher positive und eher negative Adjektive unterteilen. Die positiven sind beispielsweise lebhaft, menschlich und gut gelaunt. Die negativen sind beispielsweise unkontrolliert, unbeherrscht, angespannt, hitzköpfig oder unausgeglichen. Meistens wird mit Überdrehtheit etwas Negatives assoziiert.

Überdrehtes Verhalten bei Menschen

Überdrehtheit ist eine Charaktereigenschaft, die die meisten als negativ bewerten würden oder als Laster sehen. Jemand, der überdreht ist, ist bezüglich seiner Emotionen nicht ausgeglichen. Deshalb reagiert er zu stark auf bestimmte Reize. Solche Menschen werden oft als unangenehm wahrgenommen. Man kann nicht einschätzen, wie sie auf bestimmte Dinge reagieren werden, da viele Reaktionen überzogen sind. Die Ursache für solch ein Verhalten ist immer eine starke oder einseitige nervliche Beanspruchung oder eine Unterforderung der Nerven, welche dann mit großen Emotionen und Reaktionen kompensiert wird.

Die Menschen, die betroffen sind, leiden oft selbst unter ihrer Überdrehtheit. Innere Anspannung, Nervosität, Stress und Schlafstörungen sind häufig die Ursachen für überzogene Reaktionen. Dem Körper und dem Geist fehlt die notwendige Erholung, weshalb die Gefühle und Emotionen nur schwer zu kontrollieren sind. Diese innere Unruhe ist der Grund für ein überdrehtes Verhalten. Die Gründe für innere Unruhe können vielfältig sein und von uns selbst oder unserem Umfeld ausgehen. Die Gründe können folgende sein:

  • übermäßige Arbeitsbelastung
  • ständiger emotionaler Stress aufgrund komplizierter Beziehungen
  • Termindruck
  • Reizüberflutung
  • belastende Umstände
  • Enttäuschungen und Rückschläge
  • zu hohe Anforderungen an uns von anderen oder uns selbst
  • Hormonschwankungen
  • Selbstvorwürfe

Wenn überdrehtes Verhalten zum Problem wird

Ständige Angespanntheit ist ungesund. Jeder Anspannungsphase sollte eine Entspannungsphase folgen, ansonsten kann das Abwehrsystem unseres Körpers nicht mehr optimal arbeiten. So kann es nach längerer Zeit sogar zu psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen oder schweren Krankheiten kommen. Eine typische Langzeitfolge von ständigem Stress sind Depressionen.

Überdreht sein kann auch ein Symptom einer Krankheit sein. Beispielsweise sind Menschen mit der historischen Persönlichkeitsstörung dafür bekannt, zu überzogenem Verhalten und Reaktionen zu neigen. Die häufigste Diagnose, die beim Überdrehen gestellt wird, ist das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Ungefähr 4 % aller Erwachsenen und 5 % aller Kinder leiden an dieser Störung.

Was man gegen innere Unruhe tun kann

  • 1. Bei hoher Belastung, bitten Sie Ihre Mitmenschen um Hilfe.
  • 2. Planen und strukturieren Sie Ihre Tage und Wochen.
  • 3. Geben Sie sich genug Zeit, um Gedanken zu sortieren und Entscheidungen zu treffen. Bei sinnlosem Gedankenkreisen sollten die Gedanken bewusst gestoppt werden. Dies kann gut funktionieren, indem man sie aufschreibt und den Zettel wegwirft.
  • 4. Bei essentiellen Problemen suchen Sie nach einer Lösung und schließen Sie das Thema ab.
  • 5. Vergeben Sie sich selbst Fehler und achten Sie Ihre Grenzen.
  • 6. Bewusste Phasen der Entspannung sollte es jeden Tag geben.
  • 7. Entspannungstechniken lernen und regelmäßig nutzen ist eine der wirkungsvollsten Methoden.
  • 8. Frische Luft und Bewegung tun immer gut und bauen Stress ab.
  • 9. Lernen Sie, abends den Tag bewusst abzuschließen und erlauben Sie sich, abzuschalten.
  • 10. Arzneipflanzen wie Baldrian, Melisse oder Passionsblume können bei  innerer Unruhe Linderung verschaffen.

Hilfreich ist es, sich eine Zeit lang selbst zu beobachten und aufzuschreiben, wann man überdreht reagiert und wann man sehr angespannt ist. Dann kann man sich überlegen, wie man mit diesen Situationen besser umgehen kann.

Überdreht sein bei Kindern

Sehr häufig wird der Begriff “überdreht sein” mit Kindern in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass Kinder generell noch größere Schwierigkeiten damit haben, ihre Emotionen zu regulieren. Daher neigen sie zu überzogenen Gefühlsausbrüchen. Außerdem kennen sie ihre Grenzen noch nicht und toben oft so viel und lange, dass sie schon längst alle Kräfte aufgebraucht haben. Dann werden sie plötzlich quengelig. Manchmal enden solche Tage in Wein- oder Wutanfällen. Um das zu vermeiden, helfen einfache Tricks, wie Mittagspause machen, rechtzeitig aufhören, ruhige Aktivitäten wie Bücher lesen oder puzzeln oder CD’s oder Kassetten hören, bevor es ins Bett geht. Kinder benötigen oft viel Zeit, um von der Überdrehtheit wieder zur Ruhe zu kommen.

Was sind Unterschiede zwischen Schuld und Verantwortung? Erklärung


Eine nicht unübliche Meinung unter der wissenden Elite ist, dass Schuld ein oberflächliches Gebilde ist, das von den verschiedenen Systemen, vor allem den vorbereiteten Religionen, ins Leben gerufen wurde, um die Kontrolle über den Verstand und die Bewegungen der Massen zu gewinnen und zu behalten. Der Trick, den diese Systeme anwenden, besteht darin, etwas Äußeres und Unwirkliches in etwas umzuwandeln, das vom Individuum innerlich als sehr real empfunden wird.

Geschichte der Schuld

Aber aus unserer existenziellen Sicht ist die Hauptursache dafür, dass die verschiedenen Systeme den Gebrauch von Schuld als eine Form des Managements sehr gut erfüllt haben, dass die Menschen zwischen ihrer persönlichen echten Schuld, die aus der Überschreitung des Selbst entspringt, und der unechten Schuld, die aus der Überschreitung der Normen und Tabus einer ausgewählten Kultur entspringt, hin- und hergerissen sind. Wir würden vielleicht die erste existenzielle Schuld und die zweite oberflächliche Schuld nennen.

Manchmal überschneiden sich die beiden tatsächlich. Denn was sind die verschiedenen Weltreligionen, wenn sie nicht mehr die gesammelten Erkenntnisse darüber sind, wie man in der Welt zurechtkommt? Warum sollte man sich der schwierigen Aufgabe unterziehen, die richtige Art und Weise zu finden, wie man zu seiner Person steht, wenn diese Aufgabe bereits von den Meistern des Lebens erfüllt und frei geteilt wurde?

Aber bei existenzieller Schuld geht es nicht darum, positive Normen oder Tabus zu übertreten, Normen und Tabus, die sich mit der Zeit und dem Ort verändern. Es geht um etwas sehr viel Tieferes und sehr viel Unöffentlicheres. Existenzielle Schuld entsteht, wenn man verrät, wer und was man ist, wenn man eine Lebensrichtung einschlägt, von der man auf einer bestimmten Stufe seines Seins erkennt, dass sie einen von der eigenen Selbstverwirklichung und damit von der eigenen Bestimmung fernhält. Für diese Art von Verrat, den Verrat am Selbst, ist Schuld die ideale Reaktion. Es ist ein Leuchtfeuer, das Sie darauf hinweist, dass Sie etwas falsch machen. Dieser psychische Schmerz sollte nicht ignoriert oder als eine oberflächliche Form der Bewältigung abgetan werden, sondern er muss beachtet und als Anstoß für wichtige Veränderungen im Lebensstil genutzt werden.

Wo kommt die Pflicht ins Bild?

Wir könnten sagen, dass Schuld das ist, was man bisher falsch gemacht hat, und Pflicht das, was man von jetzt an richtig machen kann. In dieser Erfahrung ist Schuld auf die Vergangenheit gerichtet und Pflicht auf die Zukunft. Sie existieren Seite an Seite in der Gegenwart. Schuldgefühle treten in dem Moment in den Hintergrund, in dem man sich entscheidet, sich zu mobilisieren, in dem Moment, in dem man sich entscheidet, nicht mehr über seine Fehler zu grübeln, sondern etwas zu tun, um sie zu berichtigen, in dem Moment, in dem man sich entscheidet, einen Lebensstil zu leben, der mit dem Charakter übereinstimmt, von dem man weiß, dass man in diesem tieferen Stadium seines Seins ist.

Die meisten unserer reaktiven Verhaltensweisen enden kurz vor Missbrauch und Grenzverletzungen. Doch wie oft haben Sie sich schon etwas wie das Folgende gedacht?

  • „Wenn das nicht passiert wäre, hätte ich es nicht getan….“
  • “Wenn er das nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht gesagt….“
  • “Wenn sie das getan hätte, hätte ich das nicht getan….“
  • “Wenn er das einfach getan hätte, hätte ich es vielleicht getan….“

Die Unterscheidung zwischen Schuld und Pflicht ist mehr als eine summarische ethische Unterscheidung; sie hat eine exakte mentale Wahrheit, die unser Verhalten und unser Wohlbefinden tiefgreifend beeinflusst. Auf einer intestinalen emotionalen Ebene ist es der Unterschied zwischen Kraft und ständiger Ohnmacht. Unsere erhöhte Reaktionsfähigkeit auf emotionale Verletzungen hat dazu geführt, dass wir Schuld nicht mehr als Verletzung unserer persönlichen Werte ansehen, sondern als etwas, das uns von anderen zugefügt wird. Daher haben wir Ausdrücke wie „Mach mir keine Schuldgefühle“ und „Sie macht mir ein Schuldgefühl“.

Weil es so aussieht, als würde uns jemand bestrafen, indem er uns das Gefühl gibt, verantwortlich zu sein, verspüren wir häufig den Drang, uns an denjenigen zu rächen, die das tun. Niemand fühlte sich schuldiger, weil er es versäumt hatte, für seinen eigenen Verwandtenkreis zu sorgen, als der jüngere Mann, der von seinem Chef gefeuert wurde, nachdem er seine Ehefrau vor den Augen seines Babys vergewaltigt hatte. Er beschuldigte sie, seine Schuld heraufzubeschwören, während sie in Wahrheit aus der Verletzung seiner persönlichen Normen herrührte. Ebenso machte die missbrauchte Mutter ihren Sohn dafür verantwortlich, dass er mit seinem Vater zusammenleben und Missbrauch erleiden musste, weil sie ihn nicht verteidigt hatte.

Ursprung der Verantwortung

Die Verantwortung hingegen entspringt dem primären Mitgefühl mit der ihm innewohnenden Motivation, zu verbessern, zu schätzen, zu verbinden oder zu verteidigen. Wenn wir nach diesen Motiven handeln, bleiben wir unseren tieferen Werten treu und fühlen uns befähigt, das Szenario zumindest ein bisschen besser zu machen.

Im Rahmen einer Studie zur Behandlung von Straftätern, die häusliche Gewalt ausüben, stieß man vor fast zwanzig Jahren bei sieben außergewöhnlichen Einrichtungen auf viele Organisationszeiten für Täter. In diesen Organisationsperioden konfrontierten die Leiter die gerichtlich verurteilten Täter zwangsweise mit der gesamten Vielfalt ihres missbräuchlichen Verhaltens. Die Täter waren nicht mehr befugt, irgendeinen Kontext für ihr Verhalten zu liefern, da dies zu „Ausreden, Rechtfertigungen und der Suche nach Schuldzuweisungen an den Betroffenen“ wurde.

Das Protokoll der Studien sah vor, dass die Ehefrauen der Teilnehmer der Organisation nach jeder Konsultation per Telefon anriefen, um zu erfahren, wie sich ihre Partner zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Woche verhielten. Mehr als die Hälfte der Frauen gaben an, dass ihre Männer defensiv, verärgert und gereizt von der Organisation nach Hause kamen und sie am einfachsten dafür verantwortlich machten, dass sie die Demütigung ertragen mussten: „Wegen dir muss ich diese Organisation besuchen und wie ein Verbrecher behandelt werden!“ Die Situation war so schlimm, dass 30 % der Aussteiger von den Frauen initiiert wurden, die eigentlich geschützt werden sollten.

Die untersuchten Organisationsleiter waren richtige Menschen mit den befriedigenden Absichten, die Welt sicherer zu machen. Sie sahen aber offensichtlich nicht mehr, was ihnen durch ihre Reaktion auf emotionale Verletzungen widerfuhr. Sie haben nicht nur die Missbraucher nicht mehr herausgeholt (indem sie den Teil von ihnen ignorierten, der jetzt nicht mehr missbraucht werden musste), sondern sie wurden durch die Missbraucher verändert. Sie versuchten zu manipulieren, was ihre Kunden dachten und wie sie sich fühlten und verhielten, indem sie ihre Ansichten missachteten und ihre Schuldgefühle, Scham und Angst vor den Konsequenzen manipulierten, und genau das taten die Männer ihren Frauen an. Die Berater unterstützten unwissentlich die missbräuchliche Dynamik.

Die Pflicht

Der erste Schritt in Richtung Pflicht – und tatsächlicher Kraft – besteht darin, zu erkennen, dass Sie, falls Sie jetzt nicht mehr die Menge der emotionalen Verletzungen in Ihrer Umgebung verringern, zumindest indirekt dazu beitragen.

Denken Sie daran, wenn Sie versucht sind, einem mürrischen Kellner gegenüber unhöflich zu sein oder sich als Reaktion auf einen konkurrierenden Autofahrer an die Hupe zu lehnen, nicht beachten oder vergessen: Sie tragen, wenn auch indirekt, zu Kindesmissbrauch, häuslicher Gewalt und anderen gefährlichen Verhaltensweisen bei. Zumindest verbreiten Sie emotionale Verletzungen, die nichts anderes als schlechte Auswirkungen auf Sie und Ihr Umfeld haben können.

Emotionale Verletzungen werden sich weiterhin schnell verbreiten, solange wir Schuld mit Pflicht verwechseln und davon ausgehen, dass wir nicht verantwortlich sind, wenn wir nicht für etwas verantwortlich sind. Und solange wir annehmen, dass unsere schlechte Meinung über andere gerechtfertigt ist oder dass sie etwas verdienen, was wir als Reaktion auf ihre Negativität tun, sind wir für die virulente Entfaltung der emotionalen Verletzungen verantwortlich, die wir jetzt erleben.

Was bedeutet „an sich arbeiten“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hinter dem Ausdruck „an sich arbeiten“ verbirgt sich auch das Wort “Persönlichkeitsentwicklung”. Wer an sich selbst arbeitet, hat sich als Ziel gesetzt, seine Persönlichkeit zu verändern, beziehungsweise weiterzuentwickeln.

Was bedeutet „an sich arbeiten“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Thema der Persönlichkeitsentwicklung kommt aus der Psychologie und ist sehr vielfältig und tiefgründig. Der Begriff selbst wird definiert als alle Veränderungen von Persönlichkeitsmerkmalen, die ein Mensch während seines ganzen Lebens durchläuft. Dieser Prozess wird vorangetrieben durch den Menschen selbst, aber auch durch äußere Einflüsse. Diese Einflüsse können folgende sein:

  • Erfolge und Misserfolge in jeder Lebensphase
  • Feedback von Bezugspersonen oder Fremden
  • zwischenmenschliche Erfahrungen
  • Erziehungsweise der Eltern
  • Traumata oder Verluste

Die Persönlichkeit kann sich in eine gute oder eine eher schlechte Richtung entwickeln. Wenn man aktiv an sich selbst arbeitet, versucht man selbstverständlich die Persönlichkeitsmerkmale zu verbessern. Was hierbei verbessern bedeutet, ist von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation ganz verschieden. Es gibt sehr viele verschiedene Theorien zur optimalen Persönlichkeitsentwicklung.

Momentan wird der Fokus dabei auf selbstbestimmtes und lebenslanges Lernen gerichtet. Um seine Ziele im Leben zu erreichen, sollte man nie aufhören, an sich selbst zu arbeiten. Es ist mittlerweile bewiesen, dass eine optimierte Persönlichkeit viel größeren Einfluss auf Erfolge jeder Art hat als der Intelligenzquotient.

Voraussetzungen, um sich erfolgreich weiterzuentwickeln

Zunächst muss der Körper und Geist eine gesunde und fitte Grundlage bieten. Für einen gesunden Körper und Geist sollte man auf die richtige Ernährung achten. Veränderung benötigt viel Energie, die wir unserem Körper zuführen müssen. Viel Obst, Gemüse und Wasser sind ein wichtiger Faktor. Außerdem sollte man auf Fertigprodukte und zu viel Industriezucker so gut es geht verzichten. Ansonsten können wir uns immer auf unseren Körper verlassen. Wir fühlen, welche Lebensmittel uns Kraft geben und welche uns träge machen.

Die zweite Voraussetzung ist Sport. Dabei ist es total egal, welcher Sport. Wenn man körperlich fit ist, kann man sich auf seinen Körper verlassen. Das gibt einem mehr Selbstbewusstsein, Kraft und Motivation, um an sich selbst zu arbeiten. Wenn einem Sport nicht so liegt, kann man auch ruhigere Möglichkeiten finden, sich genügend zu bewegen. Lange regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und ein wenig einfaches Stretching oder Yoga eignen sich optimal.

Weiterhin sehr wichtig sind Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Um Fortschritte bei der Weiterentwicklung zu machen, muss man ehrlich zu sich selbst und auch zu seinen Mitmenschen sein. Für viele Menschen ist es schwierig, immer aufrichtig zu sein. Jedoch ist das eine Eigenschaft, die sich erlernen lässt. Mit der Zeit fällt es einem immer leichter bis man es ganz automatisch macht. Auf dieser Grundlage ist man mit sich selbst im Reinen und muss keine Energie verschwenden, sich vor anderen zu verstellen.

Zuletzt ist es für jeden Typ Mensch von Vorteil, eine Entspannungstechnik zu beherrschen. Es ist bewiesen, dass jede Art von Meditation dabei hilft, negative Emotionen zu verarbeiten, Stress loszulassen und sich selbst zu finden. Das Gehirn muss den ganzen Tag arbeiten und schon ein paar Minuten Entspannung täglich helfen dabei, schneller und besser zu arbeiten. Es gibt viele verschiedene Techniken. Einfach zu lernen und für Nichtkenner gut verständlich ist Autogenes Training. Diese Methode ist eine Art Selbsthypnose und die Grundlagen lassen sich sogar mit Youtube-Videos erlernen.

Das kann man tun, um an sich selbst zu arbeiten

0. Tagebuch führen oder schreiben. Nur wer seine Gedanken ordnet, kann Klarheit gewinnen.

1. Seine Ziele genau definieren und aufschreiben. Dabei kann man große Ziele haben und kleine Zwischenziele. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Ziele erreichbar sind und dass sie so formuliert sind, dass man genau weiß, wann man sie erreicht hat. Diese kleinen Erfolge sind wichtig für das Glücksempfinden und unsere Motivation weiterzumachen.

2. Offen sein für Neues und keine Angst vor Veränderungen. Veränderungen fühlen sich immer erst einmal komisch an. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an alles. Man sollte so oft es geht seine Komfortzone verlassen und keine Unsicherheiten vermeiden. Am besten geht man neugierig auf alles Neue zu.

3. Herausforderungen sollten als Chance gesehen werden. Auch wenn Herausforderungen eine Möglichkeit zum Scheitern bieten, bieten sie genauso die Möglichkeit, Neues kennenzulernen und sich ins Positive zu entwickeln. In solchen Situationen muss der Fokus unbedingt auf das Positive gerichtet werden. So etabliert man ein positives und somit zufriedenes Mindset.

4. Positive Psychologie wird immer wichtiger in der Medizin. Therapien werden immer mehr darauf ausgelegt, sich auf die Guten Dinge zu konzentrieren und die Negativen auszublenden und so Stück für Stück zu vergessen. Dafür soll man sich damit beschäftigen, was Glück für einen bedeutet und wie glückliche Gefühle entstehen. Dankbarkeit ist hierbei sehr hilfreich. Man sollte sich darin üben, dankbar für Kleinigkeiten im Leben zu sein.

5. Nur wenn man richtig zuhören und Informationen aufnehmen kann, kann man lernen und sich weiterentwickeln. Heutzutage kann das schwierig sein, da unser Gehirn den ganzen Tag mit Informationen überflutet wird. Es hat gelernt, vieles auszublenden, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Jedoch kann dadurch auch Wichtiges verloren gehen. Auch Zuhören kann durch Übung verbessert werden.

6. Da sich die Eigen- und die Fremdwahrnehmung oft signifikant voneinander unterscheiden, sollte man immer mal Feedback von seinen Mitmenschen einfordern. Ob Familie, Freunde oder Kollegen, jeder hat eine persönliche Einschätzung. Natürlich sollte man nicht nur darauf hören, was andere sagen, jedoch kann ein Abgleich oft hilfreich sein.

7. Der wohl wichtigste Punkt ist die Selbstreflexion. Nur wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt, kann man an ihnen arbeiten. Anfangs kann es unangenehm sein, seinen eigenen Charakter so zu untersuchen und zu bewerten. Allerdings ist dies enorm wichtig, auch um sich selbst akzeptieren und mögen zu können. Hierbei sollten die Schwächen nicht als Fehler betrachtet werden, sondern als Möglichkeit für Wachstum. Wenn man an sich arbeitet, kann man sich auch auf die Stärken konzentrieren und diese noch weiter ausbauen oder ergänzen. Man sollte sich selbst regelmäßig reflektieren, denn nur so kann man Veränderungen überhaupt bemerken.

Warum hat man, wenn man verliebt ist keinen Hunger? Erklärung


Verliebte verspüren häufig keinen Hunger. Verantwortlich dafür sind Prozesse, die sich zeitgleich in unserem Körper abspielen. Was genau dahintersteckt, wird folglich ausführlich erklärt.

Appetitlosigkeit bei Verliebtheit – Schuld sind die Hormone

Zurückzuführen ist der ausbleibende Hunger auf die permanente Appetitlosigkeit, die das Verliebtsein mit sich bringt. Hierfür ist das Hormon Serotonin verantwortlich. Bei Menschen, die sich in ihren Schwarm verlieben oder eine frische Beziehung eingehen, steigt nachweislich der Serotoninspiegel, was Appetitlosigkeit und schlaflose Nächte zur Folge hat.

Das Serotonin ist auch als Glückshormon bekannt. Es sorgt primär für eine glückliche Stimmung. Ebendarum fühlen sich Verliebte gut, auch wenn sie weder essen noch schlafen. Sie sind förmlich euphorisch und lächeln häufig ohne ersichtlichen Grund.

Unser erhöhter Serotonin-Gehalt im Körper sorgt mitunter für die erstrebenswerten Schmetterlinge im Bauch. Höhenflüge gehen mit dem Verliebtsein einher und die Gedanken drehen sich einzig und allein um die Person der Begierde.

Verliebte agieren obsessiv

Der gesteigerte Serotoninspiegel lässt sich nicht nur bei Verliebten, sondern auch bei Menschen mit Zwangsneurosen nachweisen. Das liegt daran, dass Liebe auch eine Art Obsession darstellt. Menschen mit Frühlingsgefühlen haben nur noch ihren Schwarm im Sinn und machen sich keine Gedanken mehr um Schlaf und Ernährung.

Ist Appetitlosigkeit bei Verliebtheit bedrohlich?

Normalerweise bleibt der ausbleibende Hunger nicht lange bestehen. Bereits nach wenigen Tagen legt sich das stark obsessive Verhalten und Hungergefühle kommen zurück. Angesichts dessen stellt die Gemütsverfassung keinen lebensbedrohlichen Zustand dar.

Gegen das ausbleibende Hungergefühl agieren?

Verliebte Menschen bekommen häufig keinen Bissen herunter. Mit einigen Tricks kann dagegen vorgegangen werden. So nehmen Betroffene weiterhin wichtige Mikro- und Makronährstoffe zu sich und laufen nicht Gefahr, Mangelzustände zu begünstigen.

Menschen, deren Fokus ausschließlich auf dem Partner oder potenziellen Partner liegt, können mehrfach täglich kleinere Portionen essen. So wird das fehlende Hungergefühl ausgeglichen sowie der Zustand, keine vollen Mahlzeiten herunter zu bekommen.

Auch Kräuter in Form von Tees können unseren Appetit anregen und helfen dabei, mehr essen zu können. Löwenzahn, Kümmel und Schafgarbe sind tolle Vertreter, die das „Problem“ gezielt bekämpfen.

Weiterhin appetitanregend sind Zimt, Ingwer und Schnittlauch. Die Gewürze kannst du ebenfalls deinem Tee beimischen oder zu deinen Mahlzeiten hinzufügen. Ebenso tust du deiner Gesundheit einen großen Gefallen, denn Ingwer und auch Zimt sind wahre Booster für Immunsystem und Co.

Den Fokus vom Traummenschen ablenken

Verliebten fällt es schwer, den Fokus von ihrer Person der Begierde abzulenken. Sie bewegen sich fernab jeglicher Realität und haben nur noch die schönsten Szenarien vor Augen. Hier können sportliche Aktivitäten oder auch ein Spaziergang behilflich sein. Bewegung regt gleichzeitig den Stoffwechsel und infolgedessen den Appetit an. Zudem sorgt gerade ein aktives Erlebnis im Freien für einen klar denkenden Kopf.

Bleibt der Hunger immer aus?

Nicht jeder Mensch verliert seinen Appetit, wenn er verliebt ist. Schlaflosigkeit ist ein primärer Zustand, der häufiger eintritt. Viele frisch verliebte Menschen essen ganz normal weiter – haben teilweise sogar einen gesteigerten Appetit! Das sagt aber keinesfalls etwas über die Intensität der Verliebtheit aus, denn jeder Körper reagiert anders auf die Hormonumstellung.

Fazit: Deswegen haben Verliebte keinen Hunger

Grund für das ausbleibende Hungergefühl ist der erhöhte Serotonin-Gehalt in unserem Körper. Auch Menschen mit Zwangsneurosen weisen einen hohen Spiegel des Glückshormons auf, womit das stark obsessive Verhalten von Verliebten zu erklären ist.

Im Fokus ist nur noch der potenzielle Partner – tagein und tagaus. Die Nächte werden kürzer und die Mahlzeiten immer kleiner. Mit einigen Tricks, wie kleineren Portionen über den Tag verteilt, wird dem gezielt entgegengewirkt. Alles in allem ist der fehlende Appetit beim Verliebtsein kein bedrohlicher Zustand und legt sich wie von selbst wieder.

Was ist Präkrastination? Bedeutung, Definition, Erklärung


Im Gegensatz zur Prokrastination beschreibt die Präkrastination das Phänomen, Aufgaben sofort zu erledigen. Es ist eine Art innerer Zwang, der gegebenenfalls mit einem hohen Stressempfinden einhergeht. Alternativ ist das vorschnelle Abarbeiten von To-dos als blinder Aktionismus geläufig.

Problem: Präkrastination – mehr als Produktivität

Die Prokrastination bezeichnet das ständige Aufschieben von Aufgaben. Oftmals sind Studenten mit solch einem Verhalten verknüpft. Allerdings trifft die Aufschieberitis ebenso andere Personengruppen aus diversen Berufsfeldern und Gesellschaftsschichten. Dabei ist die Kehrseite der Medaille, die Präkrastination, deutlich weniger geläufig. Denn die meisten Menschen verbinden mit dem zügigen Abarbeiten von Aufgaben vor allem einen motivierten Geist gepaart mit einer hohen Produktivität. Wer präkrastiniert, wird demnach eher als erfolgreich betrachtet. Das entspricht aber nicht zwangsläufig der Realität.

Eine To-do-Liste ist etlichen Menschen bekannt. Die Arbeitsaufgaben reihen sich Tag für Tag aneinander und die Aufstellung leert sich scheinbar nie. Ein Präkrastinierer nutzt solche Aufgabenlisten gegebenenfalls ebenso. Aber es drängt die Person, die erstbeste Angelegenheit in möglichst kurzer Zeit abzuwickeln. Dadurch leidet allerdings die Prioritätensetzung. Effektives und effizientes Arbeiten geht mit dem Setzen von Prioritäten einher. Wichtige und dringende To-dos sind zuerst anzugehen, ehe andere To-dos folgen. Bei der Präkrastination ist ebendies das Problem. Betroffene bewältigen die Aufgaben in wahlloser Reihenfolge – Hauptsache: fertig.

Zusätzlich birgt die Präkrastination das Risiko, eher mittelmäßige Ergebnisse zu erzielen. Wer sich kopfüber in eine Aufgabe stürzt, macht sich im Regelfall seltener Gedanken um das Resultat. Dadurch erfolgt das Abarbeiten tendenziell wenig gut durchdacht. Die Konsequenz: Flüchtigkeitsfehler.

Der Ursprung der Präkrastination

David Rosenbaum, ein US-amerikanischer Psychologe führte eine Studie unter Studierenden durch. In Pennsylvania sollten besagte Lernende einen Eimer tragen. Die Wegstrecke belief sich auf einen längeren Gang, wobei es galt, die Eimer unterwegs nicht abzustellen. Es kamen zwei Eimer für diesen Zweck zum Einsatz: Ein Eimer stand näher zum Zielpunkt, der andere näher zum Studierenden.

Die Aufgabe bestand darin, den Kübel möglichst unkompliziert zum Ziel zu tragen. Erstaunlicherweise verwendeten rund 80 Prozent der Teilnehmenden jenen Behälter, der ihnen am nächsten war. Das stand im Gegensatz zu der Annahme, den einfachen Weg zu nutzen. Hätten die Studierenden den einfachen Weg gewählt, hätten sie sich für den geringeren Kraftaufwand des näher am Ziel gelegenen Bottichs entschieden. Stattdessen wählten die meisten Teilnehmenden die größere physische Mühe, um den Kübel zu bewegen. Die Lernenden behielten die Vorgehensweise ebenfalls bei, als die Eimer befüllt und damit schwergewichtiger wurden. Es drängte die Studierenden, die Aufgabe frühzeitig anzugehen, um sie möglichst bald abhaken zu können.

Risiken und Ursachen der Präkrastination

Wer Aufgaben sofort erledigen will, belastet unter Umständen die eigene Gesundheit. Denn das prompte Abhaken von To-dos führt gegebenenfalls zum innerlichen Ausbrennen, dem sogenannten Burn-out. Es besteht ebenfalls das Risiko, Depressionen zu entwickeln.

Der Grund dafür liegt in der Tendenz, sich zu viele Angelegenheiten aufzuladen und zugleich Entscheidungen vorschnell zu treffen. Das geht zulasten der Logik und der kühlen »Kopfentscheidung«. Denn wer übereilt agiert, macht eher Fehler.

Als Gründe für dieses Verhalten kommen vorrangig drei Ursachen infrage. Während der Perfektionismus, also die Angst, Fehler zu machen oder sich Kritik preiszugeben, eher das Aufschieben zur Folge hat, gilt das bei der Präkrastination nicht.

Warum Menschen präkrastinieren: Gründe, Ursachen

Vorschnelles Erledigen unliebsamer Arbeitsaufgaben entsteht beispielsweise aus reiner Gewissenhaftigkeit heraus. Es ist jedoch ebenso evolutionär erklärbar. Wer pflichtbewusst arbeitet und zügig Aufgaben erledigt, zeigt vor allem, dass er oder sie der Verantwortung gerecht wird. Dahinter verbirgt sich gegebenenfalls eine Form der Versagensangst oder Angst vor Ablehnung.

Zugleich besteht ein evolutionärer Zusammenhang zum Präkrastinieren. Dabei geht es vor allem um die Chancen im Leben. Das zügige Abarbeiten von To-dos dient dem Zweck, keine Gelegenheiten zu verpassen. Wer die Aufgabe fertig hat, hat schließlich Ressourcen oder Kapazitäten frei für andere Dinge.

Außerdem entlastet dieses Vorgehen das Gehirn. Trotz einem vermehrten Aufwand bei der Bewältigung der Aufgaben hilft die vorschnelle Erledigung, den inneren Arbeitsspeicher zu leeren. Damit ist es möglich, die kognitiven Anstrengungen zum Erinnern der Aufgabenliste im Bewusstsein zu senken. Es herrscht eine gewisse Anspannung im Verstand vor, bis die Arbeit abgehakt ist. Das ist neben der Gewissenhaftigkeit und Evolution ein weiterer Grund, warum Menschen Aufgaben sofort erledigen.

Präkrastination vermeiden – Strategien gegen vorschnelles Abhaken

Wer feststellt, regelmäßig zu präkrastinieren, sucht womöglich nach Lösungswegen, um Arbeitsaufgaben entspannter zu bewältigen. Dazu hilft es, die To-dos zu entschlacken. Das heißt, die Prioritäten in den Fokus zu setzen. Was ist wichtig und eilt? Diese Arbeiten sind grundsätzlich zuerst zu erledigen. Gleichzeitig lohnt es sich, die Aufgaben in zeitlichen oder thematischen Blöcken zu organisieren.

Anstatt jede aufleuchtende E-Mail prompt einzeln abzurufen und auf die Art zuverlässig aus dem produktiven Arbeitsfluss gerissen zu werden, ist es sinnvoller, das E-Mail-Programm zu gewissen Zeiten zu öffnen. Dann können Betroffene die jeweiligen E-Mails in einem Durchgang bearbeiten. Daneben erscheint es hilfreich, die To-do-Liste zu vereinfachen. Wer eine geringere Anzahl an Aufgaben auf dem Zettel hat, präkrastiniert tendenziell weniger.

Zusammenfassung: Präkrastination statt Prokrastination?

Das Aufschieben ist inzwischen ein gängiges Phänomen in der Gesellschaft. Viele Menschen schieben wichtige Dinge auf die sprichwörtlich lange Bank. Dagegen ist das Präkrastinieren im alltäglichen Sprachgebrauch kaum geläufig – obwohl die Probleme und Auswirkungen durchaus vergleichbar sind.

Dr. Rosenbaum hat mit seiner Studie bedeutsame Erkenntnisse in diesem Verhaltensaspekt erlangt. Denn wer präkrastiniert, folgt einem inneren Drang, Aufgaben schnellstmöglich abzuarbeiten. Das sorgt für Druck und einer gesteigerten Anspannung. Dadurch steigt das Risiko, Depressionen oder ein Burn-out zu entwickeln. Mit gezielten Strategien lässt es sich dagegen deutlich entspannter arbeiten, wobei insbesondere die Prioritätensetzung beachtenswert ist.

Was bedeutet „Neurodivers“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Neurodivers“ bedeutet „neurologisch vielfältig“. Atypische neurologische Ausstattungen sollen im Zuge von Neurodiversität als Teil des normalen menschlichen Spektrums respektiert werden. Die Einteilung in „neurotypisch“ und „neurodivergent“, die ohnehin nicht problemlos möglich ist, soll nicht mehr vorgenommen werden, sondern vielmehr eine Entpathologisierung von Neuro-Minderheiten stattfinden. Dieses Ziel verfolgt die globale Neurodiversitätsbewegung. Dabei spielt vor allem der Wandel vom „medizinischen Modell von Behinderung“ zum „sozialen Modell von Behinderung“ eine Rolle.

Wortherkunft und Bedeutung von „neurodivers“

Das Adjektiv „neurodivers“ und das dazugehörige Nomen „Neurodiversität“, welches wiederum auch als „neurologische Diversität“ bezeichnet werden kann, setzt sich aus folgenden Worten zusammen:

„Neurologie“ ist eine Teildisziplin der Medizin. Sie beschäftigt sich mit der Lehre des Nervensystems. Ein Großteil davon betrifft das Gehirn. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen. Das altgriechische Wort „Neuron“ bedeutet „Nerv“ und „logie“ ist „die Lehre“.

„Diversität“ bezeichnet Vielfalt und Verschiedenheit. Das Wort kommt aus dem Lateinischen: „diversitas“ kann mit „Unterschied“ oder „Verschiedenheit“ übersetzt werden.

Neurodiversität beschreibt also die neurologische Vielfalt: die Vielfalt kognitiver Funktionen. Es handelt sich dabei um einen Neologismus, also ein neu geschaffenes Wort.

Der Gedanke hinter dem Fachbegriff „Neurodiversität“ ist, dass die Vielfalt in der neurologischen Ausstattung von Menschen als eine normale soziale Vielfalt wahrgenommen und respektiert wird. Neurologische und psychische Krankheiten sowie Entwicklungsstörungen gelten im Zuge der Neurodiversität als natürliche menschliche neurologische Vielfalt. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit AD(H)S oder Autismus.
Neurodivers sind somit alle Menschen, sowohl jene mit typischen als auch jene mit atypischen neurologischen Ausstattungen.

„Neurotypisch“ und „neurodivergent“

„Neurotypisch“ bezeichnet jenen großen Teil der Menschen, der sich in seiner neurologischen Ausstattung sehr ähnlich ist. Ihre neurologische Entwicklung entspricht dem, was als „normal“ wahrgenommen wird.

Dem gegenüber steht der Begriff „neurodivergent“. Unter diesem werden all jene Menschen erfasst, die nicht in das typische neurologische Schema fallen. Das betrifft Menschen mit Autismus, AD(H)S, Dyskalkulie (Rechenschwäche), Dyslexie (Lese-Rechtschreibschwäche), Dyspraxie (motorische Entwicklungsstörung) oder Zwangsstörungen.

Allerdings ist es schwierig, Menschen eindeutig in „neurotypisch“ und „neurodivergent“ einzuteilen. Intellektuelle und soziale Fähigkeiten können in unterschiedlichen Ausmaßen neurotypisch oder neurodivergent sein, auch wenn eine Person keinerlei diagnostizierte Störung aufweist. Hier ist es äußerst schwierig, eine eindeutige Trennlinie zu ziehen, ab wann man eine Art des Verhaltens oder Erlebens als neurodivergent bezeichnet. Ein Mensch, der keine Autismus-Spektrum-Störungsdiagnose erhalten hat, kann trotzdem bestimmte autistische Symptome aufweisen. Die Einteilung in die zwei Gruppen funktioniert nur bedingt, was sich beispielhaft an dem fließenden Übergang von Menschen mit Autismus und Menschen ohne Autismus beobachten lässt.

Ein und dasselbe Krankheitsbild muss nicht bei jeder betroffenen Person auftreten. So unterscheiden sich die Symptome von AD(H)S oder Autismus bei jedem Menschen und weichen zum Teil stark voneinander ab. Wie intensiv eine betroffene Person dadurch in ihrem Alltag eingeschränkt ist und in welchem Ausmaß ihr eine Teilhabe an der Gesellschaft möglich ist, unterscheidet sich ebenfalls stark.

Ein weiteres Problem ist, dass man nicht ohne Weiteres sagen kann, wie ein „neurotypisches“ Gehirn aussieht. Die Menschen, die klar als neurotypisch identifiziert werden können, gibt es nicht. Die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen sind immer in einem solchen Ausmaß vorhanden, dass sich kein Standard für einen neurotypischen Menschen ausmachen lässt.

Verwendung und Funktion von „neurodivers“

Eine Funktion des Begriffes der Neurodiversität ist es, Vorurteilen gegen neurodivergente Menschen entgegenzutreten. Er wird oft als Alternative zu Begriffen wie „Störung“, „Krankheit“, „Dysfunktion“ oder „Behinderung“ genutzt, die eine stark negative Konnotation mit sich bringen. Kritikerinnen und Kritiker dieser negativen Bezeichnungen erkennen im Glauben, der im allgemeinen Bewusstsein vorherrscht, dass solche neurologischen Defizite behandelt und geheilt werden müssten, ein großes Problem.

Die Bezeichnung als Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen etc. ist für Betroffene oft ein Ärgernis, da sie ihre neurologischen Gegebenheiten eher als eine andere Art, die Welt zu erleben, verstehen. Denken, Handeln und Erleben finden anders statt – das macht sie aber nicht zu etwas Negativem, argumentieren viele Betroffene. Die Begriffe haben einen ausschließenden Charakter und implizieren immer, dass etwas nicht stimmt, nicht normal ist und nicht dazugehört.

Neurodiversitätsbewegung

Die Neurodiversitätsbewegung setzt sich für die Rechte von Menschen ein, die zu Neuro-Minderheiten zählen. Sie entstand in den 1990er-Jahren und weitete sich zu einer globalen Bewegung aus. Die größte Untergruppe setzt sich für die Rechte von Menschen mit Autismus ein. Auslöser für die Entstehung der Bewegung war die pathologische Betrachtung von neurodivergenten Menschen in Europa und den USA.

Das Ziel der Neurodiversitätsbewegung ist ein Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung und ein Aufbau von Chancengleichheit. Im bestehenden System seien alltägliche Dinge vorrangig auf neurotypische Menschen ausgelegt. Demnach müssten sich viele Dinge ändern, um neurodivergenten Menschen den Zugang zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen.

Die Bewegung besteht aus Einzelpersonen, Verbänden und Institutionen, die sich jeweils sowohl in ihren Forderungen als auch den Methoden unterscheiden. Eine Gemeinsamkeit im Vorgehen ist allerdings die Aufklärung über Neuro-Minderheiten durch das Bereitstellen von Informationen. Die meisten Menschen hätten ein bestimmtes einseitiges Bild im Kopf, wenn sie an „Autismus“, „AD(H)S“ oder ähnliches denken. Diese Vorstellungen seien durch die Pathologisierung geprägt und sowohl negativ behaftet als auch kein differenziertes Abbild der Realität. Durch die gezielte Aufklärung ließe sich dem entgegenwirken, davon ist ein Großteil der Bewegung überzeugt.

Das soziale Modell von Behinderung

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Vertreterinnen und Vertreter der Neurodiversitätsbewegung darauf abzielen, das vorherrschende „medizinische Modell von Behinderung“ durch das „soziale Modell von Behinderung“ abzulösen.

Während das medizinische Modell von Behinderung die Krankheit oder Behinderung als untrennbar von der Person und damit viele Nachteile sowie eine deutliche Verringerung der Lebensqualität einhergehen sieht, konzentriert sich das soziale Modell von Behinderung auf die Veränderungen, die in der Gesellschaft erforderlich sind, um Ausgrenzungen zu bekämpfen.

Die notwendigen Veränderungen sind vielfältig. Zum einen bräuchte es eine generell positivere Einstellung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen. Das kann durch mehr Sichtbarkeit von Minderheiten, den allgemeinen Zugang zu Informationen über die Vielfältigkeit neurologischer Voraussetzungen und infolgedessen einem Rückgang von Stigmatisierung, Unterschätzung und Abwertung geschehen. Zum anderen würden Hilfestellungen benötigt, die zu einer Barrierefreiheit beitragen. Diese Hilfen richten sich nach den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Personen und Gruppen.

Wichtig bei diesem Modell ist die Unterscheidung zwischen „Beeinträchtigung“ und „Behinderung“. Während „Beeinträchtigung“ die tatsächlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen eines Menschen bezeichnet, sind „Behinderungen“ die gesellschaftlichen Einschränkungen, die Menschen mit Beeinträchtigungen erfahren. Eine Behinderung findet dadurch statt, dass in der Gesellschaft keine Anpassung an die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung geschieht.

Was ist eine Überreaktion? Bedeutung, Definition, Erklärung


Eine Überreaktion kann es in unterschiedlicher Hinsicht geben. Sie kann sich zum Beispiel auf gesundheitliche Aspekte beziehen. Man benutzt den Begriff jedoch auch in Verbindung mit menschlichen Verhaltensweisen. Weiterhin ist die Überreaktion auch aus der Welt der Wirtschaft und Finanzen bekannt.

Was ist eine Überreaktion? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wendet man das Wort Überreaktion auf die Gesundheit des Menschen an, dann sind körperliche Reaktionen damit gemeint, die in irgendeiner Hinsicht als zu viel oder zu hoch eingestuft werden. Besonders oft spricht man dann von einer allergischen Überreaktion. Diese kommt immer dann zustanden, wenn man einen gewissen Stoff oder eine gewisse Substanz nicht verträgt und deshalb eine körperliche Reaktion folgt.

Diese folgt oft nach dem Genuss einer Substanz, oder nachdem die Haut damit in Berührung gekommen ist. Zum Beispiel werden allergische Reaktionen aller Art nicht selten als Überreaktion bezeichnet.

Die allergische Überreaktion im Detail

Kommt es zu einer allergischen Überreaktion, dann zeigt das menschliche Immunsystem mit einer starken Reaktion an, dass es es nicht in der Lage ist etwas zu verarbeiten. Ein Beispiel aus der Praxis ist etwa eine Nussallergie. Ist eine Person allergisch auf Nüsse und verzehrt sie trotzdem, dann wehrt sich das Immunsystem sinnbildlich gegen die Nüsse im Körper. Dies kann zum Beispiel durch Schwellungen im Bereich der Atemwege, Hautausschläge oder Übelkeit erfolgen. Ein weiteres Beispiel wäre Heuschnupfen. Hier reagiert der Körper mit der Entwicklung von Schnupfen und tränenden Augen darauf, dass eine gewisse Art von Pollen in den Organismus gelangt ist.

Die Überreaktion aus der wirtschaftlichen Perspektive betrachtet

Von Überreaktionen im wirtschaftlichen Bereich ist häufig dann die Rede, wenn den Wirtschaftsexperten die weitere Entwicklung der Finanzmärkte nicht klar ist. Sie können schlicht nicht voraussagen, ob es derzeit günstig ist in ein bestimmtes Projekt oder in bestimmte Wertpapiere zu investieren. Meist ist die Unbestimmbarkeit äußerer Faktoren ein Grund hierfür.

Investoren entscheiden sich dann häufig für eine sichere Notlösung. Diese kann zum Beispiel so aussehen, dass Aktien lieber sofort in großer Stückzahl verkauft werden, da ihr Kurs aktuell noch als passabel gilt. Weil nicht absehbar ist, ob der Kurs zukünftig gehalten wird oder stark abfällt, wird verkauft. Das scheint eben das kleinere Übel zu sein. Denn schließlich könnte es sein, dass der Kurs tatsächlich stark an wert verliert. Verkauft man zu spät hat man möglicherweise mit hohen finanziellen Verlusten zu rechnen. In einem solchen Fall ist von einer Überreaktion der Aktienmärkte die Rede. Und zwar deshalb, weil der Markt ungewöhnlich stark reagiert wenn überdurchschnittliche viele Wertpapiere zur gleichen Zeit verkauft werden.

Die Überreaktion aus der menschlichen Perspektive betrachtet

Eine Überreaktion aus menschlicher Perspektive bezieht sich auf das Verhalten von Menschen. Ihr Verhalten wird in diesem Fall von ihren Mitmenschen als übertrieben oder überzogen eingestuft. Zum Beispiel kann eine Überreaktion in dieser Hinsicht dann vorliegen, wenn eine Person mit einem lautstarken Wutausbruch auf einen als absolut harmlos eingestuften Scherz reagiert. Schreit diese Person ihr Gegenüber an und schlägt vielleicht sogar wild um sich, ist eine Überreaktion zu beobachten. Ursache und Reaktion stehen dann in einem Missverhältnis miteinander.

Warum zeigen Menschen in ihrem Verhalten manchmal eine Überreaktion?

Das kann unterschiedliche Gründe haben. Manchmal ist nicht die Situation, in der sich eine Person gerade befindet, hierfür ausschlaggebend, sondern eine allgemeine Anspannung. Steht jemand also schon seit langer Zeit unter Druck und ist gestresst, kann sich das in einer Überreaktion in einer eigentlich normalen Situation zeigen.

Manchmal wird eine Person auch speziell getriggert und das ist der Grund für eine Überreaktion. Zum Beispiel hat jemand in seiner Kindheit schlimme Erfahrungen im Bereich körperlicher Züchtigung durch Elternteile gemacht. Wird diese Person dann als Erwachsener bei einem kleinen Streit von einer anderen Person ein wenig geschubst, kann das zu einer Überreaktion führen. Die Person tritt nicht einfach einen Schritt zurück, um die Situation zu bewältigen, sondern beginnt direkt eine wilde Schlägerei um sich diesmal aktiv gegen eine als solche empfundene Ungerechtigkeit zu wehren. Hin und wieder sind auch psychische Störungen oder Krankheiten der Grund für eine Überreaktion.

Warum hat man bei einer Erkältung Gliederschmerzen? Erklärung, Grund, Ursachen


Damit werden Schmerzen beschrieben, die meistens nur in den Armen oder Beinen auftreten. In der Regel handelt es sich dabei um die Begleiterscheinung eines grippalen Infekts, der nach wenigen Tagen wieder abklingt.

Wie stark die Gliederschmerzen sind, hängt von der Intensität der Erkrankung selbst ab. Es müssen nicht immer Beine und Arme gleichzeitig betroffen sein. In einigen Fällen schmerzen auch nur partielle Partien. Einige Betroffene klagen zusätzlich über eine erhöhte Empfindlichkeit der Haut oder brennende Augen.

Die Schmerzen werden häufig als ziehend oder brennend beschrieben. Oft hat man bei einer Erkältung neben diesen Effekten außerdem das Gefühl der völligen Erschöpfung.

In der Regel klingen die Gliederschmerzen zeitgleich mit den anderen Symptomen wieder ab. Nur in seltenen Fällen bleiben sie weiterhin bestehen. Falls die Gliederschmerzen nicht nach spätestens 10 bis 15 Tagen abgeklungen sind, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dann kann im schlimmsten Fall eine andere Erkrankung der Grund für die Symptome sein.

Übrigens muss nicht zwingend jede Erkältung mit Gliederschmerzen einhergehen. Wenn kein Fieber auftritt, ist der Flüssigkeitsverlust auch nicht so groß, dass wichtige Elektrolyte aus dem Körper geschwemmt werden.

Warum hat man bei einer Erkältung Gliederschmerzen? Erklärung, Grund, Ursachen

Es handelt sich dabei in erster Linie um eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen die krankmachenden Erreger. Sobald der Körper diese erkannt hat, schüttet er jede Menge Botenstoffe aus. Außerdem versucht das Immunsystem gleichzeitig mit einer Entzündung, die Erreger abzuwehren. Bei einer Erkältung zeigt sich das oft an einer verschnupften Nase. Da die Botenstoffe aber im gesamten Körper vorhanden sind, zeigen sich die Entzündungsherde auch an anderen Stellen.

Das Immunsystem setzt dabei die Schmerzgrenzen des Körpers herab. Das heißt, die jeweiligen Rezeptoren reagieren deutlich sensibler auf äußere Reize.

Wir haben bei einer Erkältung also Gliederschmerzen, weil die Botenstoffe in unserem Körper eine Entzündungsreaktion auslösen. Das wiederum bringt eine Kette anderer Effekte mit sich. Zuerst wird die Schmerzgrenze des Körpers wird herabgesetzt. Anschließend reagieren die jeweiligen Rezeptoren in der Haut und den Muskeln deutlich sensibler auf äußere Reize. Wir fühlen uns erschöpft und haben Gliederschmerzen in den Armen oder den Beinen.

Die oben beschriebene Kettenreaktion ist aber nur eine der möglichen Ursachen. Ein weiterer Grund für Gliederschmerzen während einer Erkältung kann auch Fieber sein. Sobald Krankheitserreger in den Körper eindringen, sorgt das Immunsystem für eine höhere Temperatur. Die Hirnanhangsdrüse hilft dabei, diese Abwehrreaktion in Gang zu setzen. Das hat allerdings nicht nur positive Effekte zur Folge, denn der Körper verliert dabei sehr viel Flüssigkeit und damit auch wichtige Elektrolyte. Wenn der Gehalt an Kalium verringert ist, kann sich das ebenfalls in Form von Gliederschmerzen bemerkbar machen.

Was kann man bei Gliederschmerzen während einer Erkältung tun?

Während der Erkältung selbst sollte man sich und die schmerzenden Gliedmaßen möglichst schonen. Jede Form von besonderer Anstrengung ist zu vermeiden. Gerade bei anstrengenden Sportarten verliert der Körper noch mehr Elektrolyte. Außerdem sind die Muskeln während dieser Zeit sowieso schon mit der Entzündungsreaktion des Körpers beschäftigt. Ein hartes Training wirkt daher also eher kontraproduktiv.

Wenn die Gliederschmerzen sehr stark sind, kann man kurzfristig mit Ibuprofen entgegenwirken. Diese Mittel dürfen aber nicht zu lange eingenommen werden, da sie die Abwehrreaktion des Körpers herabsetzen.

Zu Beginn einer Erkältung kann man die schmerzenden Glieder leicht kühlen, um die Symptome der Entzündung zu lindern. Ist die Erkrankung allerdings weiter fortgeschritten, empfehlen sich Wärmeanwendungen.

Auch leichte Dehnübungen helfen dabei, die Durchblutung in den Muskeln zu fördern.

In den meisten Fällen ist es ausreichend, sich während einer Erkältung körperlich zu schonen. Wenn man dem Körper dann noch alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zuführt, verschwinden auch die Gliederschmerzen in der Regel mit den anderen Symptomen wieder.

Was ist eine Kränkung? Wie überwindet man sie? Erklärung


Kränkungen können auf verschiedene Arten entstehen. Ein beleidigendes Wort, eine falsche Bemerkung oder eine verächtliche Geste können uns rasch verletzen. Wenn die kränkende Person eine nahestehende Person ist, können die Emotionen gegenüber dem Verursacher stärker sein als gegenüber einer fremden Person.

Wenn wir die Worte oder Handlungen anderer jedoch nicht als persönlich auffassen, können wir nicht enttäuscht, gekränkt oder gedemütigt werden. Dies ist möglich, indem wir uns bewusst machen, dass die Handlungen und Worte anderer Personen nichts mit uns selbst zu tun haben. Sie spiegeln lediglich die Einstellung und das Verhalten dieser Person wider und haben nichts mit unserer eigenen Person zu tun.

Wie Sie mit Kritik umgehen, um seltener gekränkt zu werden

Ein weiterer Weg, um seltener gekränkt zu werden, ist es, offener für Kritik zu

sein. Oft fühlen wir uns gekränkt, weil wir Kritik annehmen, als ob sie persönlich gemeint wäre. Wenn wir jedoch lernen, Kritik anzunehmen und sie als Feedback zu betrachten, das uns helfen kann, uns weiterzuentwickeln, reduziert sich das Risiko, dass wir uns gekränkt fühlen.

Wieso ist es so schmerzhaft, verletzt zu werden?

Kränkungen sind schmerzhafte Erfahrungen, die jeden von uns treffen können. Wir fühlen uns von anderen abgewiesen oder kritisiert, wenn unser Selbstwert oder ein anderer für uns wichtiger Wert verletzt wird. Böse Zungen können Angst, Empörung, Trauer, Leid und Scham erzeugen. Diese Emotionen treten oft nachhaltig auf. Trotzdem empfinden jeder und jede die Erniedrigung anders und einzigartig.

Wie Kränkung unsere Psyche beeinflusst

Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass unsere Psyche auf Kränkungen sehr sensibel reagiert. Schon im Kindesalter lernen wir, dass soziale Interaktionen für unser Wohlergehen entscheidend sind. Wenn wir also abgewiesen oder kritisiert werden, empfinden wir das als Bedrohung für unser soziales Umfeld und reagieren dementsprechend verletzt. Diese Verletztheit kann sich in verschiedenen Formen äußern. Manche Menschen neigen dazu, sich zurückzuziehen und in ihrer eigenen Welt zu verkriechen. Andere reagieren aggressiv und versuchen, die Kränkung mit Gewalt zu verarbeiten. Wieder andere versuchen, die Situation zu ignorieren und so tun, als ob nichts geschehen wäre.

Egal, welche Strategie man wählt: Kränkungen hinterlassen immer Spuren in unserer Psyche. Sie können unser Selbstwertgefühl negativ beeinflussen und uns daran hindern, offen auf andere zuzugehen. Oft fühlen wir uns auch hilflos und alleingelassen, weil es keine einfache Möglichkeit gibt, mit den Folgen umzugehen.

Trotz allem bleibt Hoffnung: Indem wir uns unsere Gefühle bewusst machen und annehmen, können wir lernen, damit zu leben und sie letzten Endes zu einer Verbesserung führen. Denn nur wenn wir uns unseren Verletzungen stellen, können wir sie heilen und uns selbst mehr Liebe
schenken.

In jeder Kränkung gibt es zwei Aspekte

1. Die Situation an sich, welche die Demütigung hervorruft, insbesondere eine beleidigende Äußerung oder die Zurückweisung des Gegenübers. Um eine Beschimpfung als solche zu empfinden, muss allweil auch ein innerer Bewertungsprozess stattfinden. Eine verletzende Situation wird von einer verletzenden Meinung begleitet, wenn die Erwartung nicht erfüllt wird.

2. Ob solche Verletzungen mit Absicht oder unbeabsichtigt vorkommen, ist irrelevant. Jeder Mensch hat sogenannte „Trigger“ emotionaler Reaktionen, die während der Kindheit entstanden sind und uns noch als Erwachsene stark beeinflussen können.

Die häufigsten Triggerpunkte bei Kränkungen:

1. Die Angst vor Ablehnung
2. Die Angst vor Kritik
3. Die Angst vor dem Versagen
4. Die Angst, nicht geliebt zu werden
5. Die Furcht, allein zu sein.

Wie man sein Selbstwertgefühl stärkt, um weniger empfindlich gegenüber Kränkungen zu sein

Unsere Selbstachtung beeinflusst die Schnelligkeit, mit der wir uns durch Kritik, Nichtachtung und Ablehnung anderer verletzt fühlen. Wenn unser Selbstwertgefühl niedrig ist, neigen wir dazu, Kränkungen und Verletzungen zu erleben, wo gar keine sind. Unsere körperliche und seelische Verfassung beeinflusst auch unsere Empfindlichkeit. Wenn wir emotional oder körperlich angeschlagen sind, lassen wir uns mehr von anderen Kommentaren verletzen.

Die Art und Weise, wie das Geschehen sich abspielt (z. B. die Anwesenheit anderer Menschen) verstärkt normalerweise unsere Kränkung. Wenn uns ähnliche Situationen in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gebracht haben oder wir besonders sensibel sind, neigen wir dazu, mehr auf verletzende Bemerkungen zu reagieren als jemand, der dies nicht ist. Die Motivation des Angreifers spielt ebenfalls eine Rolle: Fühlen
wir uns stärker angegriffen und unwohl in dem Fall, wo es scheint, als sei unser Stolz beabsichtigt gekränkt worden?

Wie unsere körperliche und seelische Verfassung Kränkungen beeinflusst

1. Wie stark unser Selbstwertgefühl ist, beeinflusst, wie sehr wir uns durch Kritik oder Nichtachtung verletzt fühlen.

2. Emotionaler und körperlicher Stress machen uns anfälliger für Kränkungen.

3. In Gegenwart anderer Menschen, die uns wichtig sind, neigen wir dazu, unsere Kränkung stärker zu empfinden.

4. Wunde Punkte in unserer Vergangenheit erleichtern es in der Zukunft erneut verletzbar zu sein.

5. Wenn wir denken, jemand habe absichtlich versucht, uns zu verletzen, tun sie es tatsächlich stärker.

6. Hohe Erwartung schaffen eine größere Chance, enttäuscht zu werden und dadurch auch stärkere Veränderung im emotionalen Gleichgewicht.

Warum Kränkungen so schmerzhaft sind und wie man sie überwindet
Kränkungen, Geringschätzung und seelische Verletzungen sind schmerzhaft. Sie können verbunden sein mit negativen Gefühlen wie Traurigkeit, Wut oder Angst. Die einen reagieren wütend auf die Person, die sie verletzt hat; andere ziehen sich in den Rückzug zurück; wieder andere können das Vertrauen in andere oder gar in sich selbst verlieren. Selbstzweifel bestimmen manchmal unser Leben. Wir können die Opfer-Täter-Rolle verlassen und bewusster werden: Wir sind selbst für unser Gefühl der Beleidigung und/oder Verletzung verantwortlich. Häufiges Vorankommen mit Verletzungen und Zurückweisungen führt zu psychosomatischen Beschwerden oder zur Verbitterung. Seelische Verletzungen, die durch körperliche Vergewaltigung
erfolgten, zerstören den Menschen.

Der beste Schutz vor Kränkungen und Verletzungen der Seele ist ein starkes Selbstbewusstsein. Ein starkes Selbstwertgefühl verhindert, dass wir uns durch die Worte anderer verletzt, zurückgewiesen oder gekränkt fühlen. Wenn wir uns selbst schätzen, können wir Sätze schlucken, die uns schaden, aber nicht unserem Charakter. Selbst wenn Sie sich selbst als liebenswert einschätzen, nehmen Sie die Worte und das Verhalten anderer nicht persönlich. Nur wenn Sie sich selbst wenig schätzen, sind Sie verwundbar.

10 Tipps, um Kränkungen zu überwinden

Kränkungen sind unvermeidlich. Wir werden im Laufe unseres Lebens alle verletzt und getäuscht werden. Aber wie können wir lernen, mit Kränkungen umzugehen und sie zu überwinden?

Hier sind 10 Tipps:

1. Seien Sie sich bewusst, dass Kränkungen normal sind.
2. Lassen Sie sich Zeit, um die Kränkung zu verarbeiten.
3. Sie sind für Ihre Gefühle verantwortlich.
4. Bestimmen Sie Ihre Gefühle.
5. Sprechen Sie über Ihre Empfindungen.
6. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf.
7. Machen Sie etwas, um Ihren Schmerz zu lindern.
8. Hören Sie auf, dem anderen die Schuld zu geben.
9. Vergeben Sie dem anderen – aber auch sich selbst.
10. Lernen Sie aus Erfahrung und machen Sie weiter!

Wenn Sie das nächste Mal das Gefühl haben, gekränkt zu sein, fragen Sie sich, ob es sich um eine persönliche Kränkung handelt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie immer jemanden fragen, den Sie kennen und dem Sie vertrauen. Sobald Sie sich bewusst sind, dass die Situation nicht persönlich gegen Sie gerichtet ist, können Sie sich selbst etwas Ruhe gönnen und die Situation entspannter behandeln.

Was ist Timeboxing? Vorteile, Nachteile, Erklärung


Beim Timeboxing weist man einem bestimmten Vorhaben in seinem Kalender eine feste Zeitspanne zu.

Was ist Timeboxing? Erklärung, Bedeutung, Definition

Anstatt einfach zu arbeiten, bis etwas erledigt ist, trifft man eine Entscheidung, wann und wie viel Zeit man dafür aufwenden kann. Um es anders auszudrücken: Timeboxing bedeutet, eine bestimmte Zeitspanne für ein bestimmtes Vorhaben in seinem Kalender einzuplanen.

Im Grunde ist es ähnlich wie die Planung einer Versammlung. man wählt den Tag, den Beginn und das Ende der Zeit aus. Und das Wichtigste: man reserviert Zeit für seinen Kalender, um Terminkonflikte zu vermeiden.

Sobald man ein Zeitfenster reserviert hat, muss man es wie einen Termin behandeln. Wenn man sich ein Timebox-Projekt vornehmen, kann man jetzt nicht mehr durch Umplanungen oder Ablenkungen unterbrochen werden.

Bei großen Aufgaben kann es sinnvoll sein, zahlreiche Zeitblöcke im Voraus zu bestellen. Mit dieser Technik kann man effizient Zeit einplanen und Prioritäten setzen.

Timeboxing: Vorteile und Nachteile

Timeboxing hat zahlreiche Vorteile. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:

Man geht bewusster mit seiner Arbeit um. Um eine Timebox zu erstellen, muss man Prioritäten setzen und festlegen, wie lange die Aufgaben dauern sollen. Je mehr man diese Informationen für jedes Vorhaben berücksichtigt, desto bewusster wird einem, wie viel Zeit man benötigt.

Es ist einfacher, sich selbst „unter Druck zu setzen“, um die Aufgaben anzugehen, die man aufgeschoben habt oder von denen man weiß, dass man damit zu kämpfen hat.

Wenn man sich strenge Grenzen setzt, wann und wie viel Zeit man für ein bestimmtes Vorhaben aufwenden darf, kann man seinen Terminkalender besser vorbereiten. Außerdem ist man effizienter und zielgerichteter, wenn man nicht unterbrochen oder abgelenkt wird, während man an seinem Projekt arbeitet.

Verringert Multitasking. Der menschliche Verstand ist nicht in der Lage, Multitasking zu betreiben. Jedes Mal, wenn wir die Aufgaben wechseln, muss der Verstand Daten neu eingeben, was Energie und Zeit kostet. Wenn man einen Zeitplan aufstellt, konzentriert man sich jeweils auf ein Unternehmen (oder eine zugehörige Organisation von Aufgaben) zur gleichen Zeit. Auf diese Weise springt man nicht zwischen Initiativen hin und her.

Auf diese Weise kann man Perfektionismus, Überarbeitung und Übertreibung vermeiden.

Stellt eine Wiederholung her. Mit Hilfe von Timeboxing kann man sich einen besseren Überblick über seinen Tag verschaffen. Wenn man seine Timeboxen in seinen Kalender einträgt, kann man wirklich sehen, wann jede Aufgabe erledigt sein könnte. Wenn man seine Arbeit im Voraus plant, ist es viel unwahrscheinlicher, dass man in das „Ratespiel“ der Zeitplanung verwickelt wird, und man kann jeden Tag mit mehr Zuversicht angehen.

Die Nachteile des Timeboxing

Obwohl Timeboxing viele Vorteile hat, ist es nicht für jeden geeignet. Im Folgenden findet man einige der häufigsten Nachteile von Timeboxing und einige Möglichkeiten, sie zu überwinden.

Man kann sein Unternehmen nicht beenden, bevor die Timebox abgelaufen ist. Zu Beginn ist das ein nicht unübliches Problem bei Timeboxing. Wenn man jedoch im Laufe der Zeit etwas Musik hört, wird man die Zeit, die man für die Erledigung einzelner Aufgaben benötigt, besser einschätzen kann.

Timeboxing unterbricht den Arbeitsfluss. Es kann irritierend sein, wenn man Aufgaben wechseln muss, während der Timer abläuft. Deshalb ist es empfehlenswert, vergleichbare Aufgaben in Timeboxen zu gruppieren.

Durch Timeboxing hetzt man durch die Aufgaben, was dazu führt, dass man zu wenig Zeit für die Arbeit hat. Wenn man eine Timebox organisiert, ist man vernünftig. Man sollte nicht jedes Quäntchen Produktivität aus Zeitkontrollstrategien wie Timeboxing herauspressen. Wenn man das versucht, könnte man eher ausbrennen als Erfolg haben. Hält man stattdessen seine Erwartungen vernünftig und plant man Ausfallzeiten zwischen den Aufgaben ein, kann man nicht ausbrennen.

Warum ist Timeboxing einzigartig?

Beim Timeboxing schränkt man seine Arbeit ein, damit man nicht zu viel Zeit verliert.

Die Timeboxing-Methode beinhaltet wachsende Zeitintervalle, die als „Timeboxes“ bezeichnet werden und von ein paar Minuten bis zu mehreren Monaten reichen können. Zusätzlich zu den Fristen und Zielen können die Timeboxen auch aus Meilensteinen, Leistungen und einem Budget bestehen.

Unabhängig vom Ergebnis meldet man seine Arbeit bei Ablauf der Timebox als erledigt an. Danach überprüft man, ob man seine Ziele erreicht hat oder nicht.

Vielleicht muss man zum Beispiel seinen Arbeitsplatz aufräumen, ohne den ganzen Nachmittag damit zu verbringen. Wenn eine 30-Minuten-Timebox abläuft, bricht man sofort ab, unabhängig davon, wie viel Aufräumarbeit man geleistet hat.

Erste Schritte mit Timeboxing

1. Identifizieren von geeigneten Aufgaben

Die gängige Regel lautet, dass man jedem Vorhaben, das man benötigt, eine Timebox zuweist. Am hilfreichsten ist es jedoch, Timeboxen für die folgenden Aufgaben zu erstellen:

Die Aufgaben, die man nicht erledigen muss

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um zeitraubende Aufgaben, einschließlich des Schreibens eines Berichts. Infolgedessen ist das Aufschiebeverhalten das Ergebnis der Erkenntnis, dass man diese Aufgaben nicht schnell erledigen kann.

Wenn man seine Arbeit in kleinere, leichter zu bewältigende Abschnitte mit eigenen Zeitlimits und Meilensteinen aufteilt, erscheint einem das Vorhaben weniger entmutigend. Um dann das nächste Ziel zu erreichen, muss man sich nur noch selbst inspirieren.

Die Aufgaben, die man so schnell wie möglich erledigen muss

Die Reinigung der Toilette oder das Ordnen der E-Mails sind Beispiele für wichtige, aber unangenehme Aufgaben. Diese Aufgaben werden entweder eine lange Zeit in Anspruch nehmen oder übermäßig viel Zeit verschlingen.

Ein striktes Abschlussdatum schränkt die Zeit ein, die man von Anfang an mit der Aufgabe verbringt.

2. Unterschiede zwischen festen und flexiblen Zeitvorgaben

Um zu verdeutlichen, was man nach jeder Timebox tun muss, unterscheidet man zwischen „harten“ Timeboxen und „weichen“ Timeboxen:

Weiche Timebox. Eine weiche Timebox kann man sich als eine Sammlung kleinerer Aufgaben vorstellen, die man in große Aufgaben zerlegt hat. Wenn man eine Timebox abgeschlossen hat, geht man direkt zur nächsten Timebox über. Man kann seine Bilder mit symbolischen Meilensteinen versehen, um sie besser zu analysieren und einfacher handzuhaben.

Harte Timebox. Eine harte Timebox ist eine, an die man nicht mehr denken wird, sobald sie vorbei ist. Man geht von einer völlig unzusammenhängenden Timebox zur nächsten über, sobald man eine beendet hat. Wenn sich das Bewusstsein auf eine einzigartige Art von Unternehmung verlagert, treten Meilensteine besonders deutlich hervor.

3. Die Timebox-Zeit zu einer Priorität machen

Wenn man einen hektischen Tag hat, kann es verlockend sein, seine Timeboxen neu zu planen, zu verschieben oder abzusagen. Das sollte man auf ein Minimum beschränken. Wenn man seine Timeboxen eingerichtet hat, betrachtet man sie als selbst geplante Konferenzen.

Indem man sich Zeit für ein bestimmtes Vorhaben nimmt, verpflichtet man sich selbst, es in dieser Zeit zu erledigen. Daher sollten Timeboxen nicht in letzter Minute abgesagt werden, ähnlich wie man eine Versammlung nicht in letzter Minute absagen würden, solange es nicht wirklich notwendig ist.

4. Etwas mehr Zeit einplanen

Die beste Art und Weise, eine Timebox zu erstellen, ist, sie visuell ansprechend zu gestalten. Um zu sehen, welche Zeitbeschränkung man für ein bestimmtes Vorhaben hat, kann man sich die Zeit in seinem Kalender eintragen. Das hilft nicht nur, seinen Zeitplan einzuhalten, sondern macht auch anderen klar, dass man vielleicht nicht mehr erreichbar ist.

5. Beschränkung für die Timebox festlegen

Nach dem weit verbreiteten technologischen Know-how sollte man auf keinen Fall mehr als neunzig Minuten in einer einzigen Sitzung für eine Unternehmung aufwenden.

Die Menge kann jedoch reduziert werden. Setzt man sich zum Beispiel ein 5-Minuten-Zeitlimit für Brainstorming-Aufgaben, sollte es auch etwa 5 Minuten dauern.

Es hängt ganz von einem selbst ab, wie lang seine Zeitfenster sind und wie viele Aufgaben man zu erledigen möchte. Aber unabhängig von der Dauer der Timebox sollte man nach neunzig Minuten eine Pause machen.

6. Pausen zwischen den Timeboxen machen

Pausen helfen, gezielt länger durchzuhalten. Auch hier legt das technische Know-how nahe, dass das Interesse nach neunzig Minuten nachlässt, aber es würde schon viel früher nachlassen. Um seine wiederkehrenden Abläufe reibungslos zu gestalten, sollte man im Voraus Pausen einplanen.

Es ist zum Beispiel möglich, fünfundvierzig Minuten zu arbeiten und dann eine 15-minütige Pause einzulegen. So hat man eine ganze Stunde Zeit.

Außerdem muss man diese Pausen optimal nutzen. Es ist zu empfehlen, während der Pausen eine extra Pause einzulegen, damit sich die Augen ausruhen können, vor allem, wenn man den ganzen Tag vor dem Computer arbeitet. Man sollte sich stattdessen strecken oder einen kurzen Spaziergang im Freien machen.

Sobald man zurückkehrt, wird man seine Aufmerksamkeit und Konzentration wiedererlangt haben, gerade rechtzeitig, um für jede weitere fünfundvierzigminütige Zeitspanne zu arbeiten.

7. Einen Zeitmesser setzen

Sobald man jeder Aufgabe Zeit zugewiesen hat, stellt man einen Timer ein, der einen daran erinnert, dass es an der Zeit ist, direkt zur nächsten Aufgabe überzugehen. Man wird jetzt nicht mehr nur aufgefordert, effizient zu arbeiten, wenn man eine bestimmte Zeitspanne festlegt. Außerdem kann man so sicherstellen, dass man auch andere wichtige Erledigungen nicht verpasst.

8. Ähnliche Aufgaben müssen zusammen gruppiert werden

Es ist gut, für die meisten Aufgaben und Projekte Zeitfenster zu erstellen, um effizient zu arbeiten. Denn trotz Timeboxing kostet es Zeit und intellektuelle Kraft, zwischen den Aufgaben zu wechseln. Um dieses Problem zu vermeiden, müssen die Aufgaben in nebeneinander liegenden Timeboxen zusammengefasst werden. Selbst wenn man Timeboxen dreht, wird die Gruppierung vergleichbarer Aufgaben es einfacher machen, zielgerichtet und flüssig zu arbeiten.

9. Überprüfen und wiederholen

Die Entwicklung am Ende jeder Timebox oder jedes Tages sollten überprüft werden. Kann man alles überprüfen und für seine zukünftigen Pläne verwenden, wenn man alle seine Aufgaben erledigt hat?

Wenn nicht, fragt man sich, warum. Hat man genügend Zeit für die Erledigung der Aufgabe eingeplant? Was hat einen abgelenkt oder entgleisen lassen?

Fazit:

Timeboxing ist also unerlässlich für ein gutes Zeitmanagement. Wer seine Aufgaben stets ordentlich und pünktlich erledigen möchte, sollte auf die Methode zurückgreifen.

Warum hat man Nasenbluten? Erklärung


Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens Nasenbluten. Es kann schnell vorbei sein, aber auch einige Zeit andauern. Es sieht oft dramatisch aus, da sich die rote Flüssigkeit sichtbar ausbreitet. Nur selten wird ärztliche Hilfe benötigt. Regelmäßig betroffene Menschen lernen schnell, wie sie das Nasenbluten stoppen können.

Ursachen für Nasenbluten

Es gibt ganz verschiedene Gründe, die diesen Zustand auslösen können. Das Bohren in der Nase ist wahrscheinlich der häufigste Auslöser. Kinder, aber auch Erwachsene fühlen Borken in der Nase. Diese Verkrustungen lassen sich schlecht hinaus schnäuzen. Deshalb werden die Finger zur Hilfe genommen. Sind die Betroffenen unvorsichtig, reißen sie mit dem Fingernagel eine Ader in der Nasenschleimhaut auf. Das Blut beginnt zu laufen, bis die Wunde wieder verkrustet ist. Eine Ursache für plötzliches Bluten der Nase kann auch ernsthafte Gründe haben. Gefäß- und Kreislauferkrankungen führen eventuell zu diesem Symptom. Manchmal bewirken blutverdünnende Medikamente das Nasenbluten. Werden Nasentropfen über eine lange Zeit auf die Schleimhaut gegeben, können sie ebenfalls dieses Problem verursachen. In seltenen Fällen kann sich ein Tumor in der inneren Nase dadurch bemerkbar machen.

Hilfe bei Nasenbluten

Betroffene und Helfende sollten in aller ersten Linie ruhig bleiben. Der Kopf sollte vornüber geneigt gehalten werden. So kann das Blut ablaufen. Halten Sie der betroffenen Person eine Schale unter die Nase oder setzen sie sie direkt vor ein Waschbecken. Ist die Stelle, an der die Ader verletzt ist, erreichbar, kann diese Stelle zusammengepresst werden. Dazu wird die Nase mit den Fingern von außen verschlossen. Sollte das Blut weiterhin ausströmen, ist es wichtig, dass es ablaufen kann. Ein kalter Lappen im Nacken oder an der Nase direkt kann dann hilfreich sein. Dauert der Zustand längere Zeit an, empfiehlt es sich, medizinische Hilfe zu suchen. Sollten zusätzliche Atemprobleme oder Brustschmerzen auftreten, kann es notwendig werden, ein Krankenhaus aufzusuchen. Vorangegangene Operationen können dafür ebenfalls eine Indikation sein.

Wichtig

  • In keinem Fall den Kopf in den Nacken legen. Früher wurde das immer wieder von Menschen geraten. Das Blut läuft dann direkt in den Rachen und landet im Magen. Es kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Es ist nicht zu erkennen, wie stark der Blutfluss ist.
  • Wenn die betroffene Person liegt, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Die Nasenöffnung zeigt zum Boden, damit das Blut ablaufen kann. In Rückenlage könnte das Nasenbluten die Atemwege zulegen.
  • Die Nase sollte nicht mit trockenen Tüchern zugestopft werden. Besonders wenn der Blutstrom gering ist, verklebt die offene Stelle schnell. Werden die Tücher dann wieder herausgezogen, reißt die Wunde erneut und stärker auf.

Nasenbluten vorbeugen

Wer häufiger unter Nasenbluten leidet, sollte für eine gepflegte Nasenschleimhaut sorgen. Verschiedene Salben bewirken, dass die Haut in der Nase geschmeidig bleibt. Warme Nasenduschen können helfen, dass sich kein Schorf bildet oder sich leichter löst. Tritt das Bluten regelmäßig nach dem Putzen der Nase auf, sollte es behutsamer durchgeführt werden. Beim Niesen mit geschlossenem Mund wird ein hoher Druck auf die Nasenschleimhaut ausgeübt. In dem Fall kann es hilfreich sein, mit geöffnetem Mund zu niesen.

Fazit

Nasenbluten ist lästig, aber nur selten ein ernstes Problem. Kinder, die in der Nase bohren, haben häufig damit zu tun. Das austretende Blut kann bei ihnen für große Aufregung sorgen. Es ist daher wicht, dass die helfende Person die Ruhe bewahrt und ihnen die richtigen Schritte beibringt. Mit der Zeit lernen auch Kleinkinder, dass der Finger in der Nase der Auslöser ist. Das Taschentuch wird dann schnell zur angenehmeren Alternative.

Was ist Selbstlosigkeit? Erklärung, Bedeutung, Definition


Selbstlosigkeit ist eine Denkweise, die sich auf andere Menschen, nicht auf das eigene Selbst richtet, mithin also in psychologischer Hinsicht das Gegenteil von Narzissmus und Egoismus.

Was ist Selbstlosigkeit? Erklärung, Bedeutung, Definition

Aus diesem Denken folgt als Handlung die Uneigennützigkeit. Der aus dem Lateinischen abgeleitete Begriff für Selbstlosigkeit ist Altruismus (von lateinisch alter = andere). Den Begriff der Selbstlosigkeit schuf der französische Mathematiker und Philosoph Auguste Comte (1798 – 1857). Er postulierte ausdrücklich, das Selbstlosigkeit ein bewusstes Denken voraussetze und Uneigennützigkeit ein absichtliches Verhalten sein muss, das das selbstlos handelnde Individuum mehr Aufwand zugunsten eines anderen Menschen oder Wesens kostet, als es ihm an Nutzen einbringt. Daraus folgt unter anderem, dass echte Selbstlosigkeit stillschweigend stattfindet: Wer nämlich dafür bewundert werden will und deshalb mit seinen guten Taten hausiert, hofft auf hohe Anerkennung, die ihm möglicherweise mehr einbringt, als die Uneigennützigkeit an Aufwand verursacht hat.

Wer handelt selbstlos?

Es gibt sehr viele Menschen, die stillschweigend selbstlos handeln. Nach der genannten Definition sind sie schlecht zu ermitteln, weil ihre Uneigennützigkeit im Verborgenen stattfindet. Doch altruistische Verhaltensweisen sind unter anderem in den Religionen tief verwurzelt, gehören offenbar zu den Grundbedürfnissen von Menschen und wurden immer wieder auch bei Tieren nachgewiesen. Daher besteht unter Forschern eine Diskussion darüber, ob Selbstlosigkeit wirklich bewusst und willentlich existieren muss oder nicht doch angeboren ist. Einig sind sich alle Betrachter des Phänomens darüber, dass die Art einer selbstlosen Handlung und ihr direkter Effekt unerheblich für die Würdigung der Selbstlosigkeit sind. Es zählt allein, dass die Handlung

  • Aufwand verursacht,
  • jemandem hilft und
  • dem Helfenden praktisch nichts einbringt oder sehr viel weniger, als ihn sein Aufwand gekostet hat. Ein Dankeschön der bedachten Person muss genügen. Manchmal gibt es (so bei anonymen Spenden) nicht einmal das.

Selbstlos Handelnde spenden sehr oft anonym. Wenn die Empfänger unpolitische und gemeinnütziger Vereine sind, dürfen sie solche Spenden auch in großer Höhe annehmen. Parteien sind hingegen verpflichtet, bei Spenden über 500 Euro den Spender auf Nachfrage zu benennen. Andere Menschen engagieren sich in Vereinen und Hilfsorganisationen. Die Mediziner der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ absolvieren ihre Einsätze während ihrer Urlaubszeit und wenden nicht selten zusätzlich eigene finanzielle Mittel beispielsweise für die Reise an den Einsatzort auf.

Moralische und normative Selbstlosigkeit

Moralische Altruisten handeln aus Prinzip selbstlos. Sie haben einen moralischen Kompass, der ihnen sagt, wann sie helfen und dabei ihre eigenen Interessen zurückstellen müssen. Dabei geht es um unmittelbare materielle, um seelische und oft um praktische Hilfe. Vielfach soll das selbstlose Handeln eine bestehende Ungerechtigkeit beseitigen, weshalb auch der Einsatz für ungerecht behandelte Menschen zum uneigennützigen Handeln gehört. Die Gerechtigkeit haben die meisten Menschen als soziale Norm verinnerlicht.

Die normativen Altruisten handeln zwar auch nach genannter Definition selbstlos, doch sie folgen einer gesellschaftlichen und oft auch einer gesetzlichen Norm. Für Letzteres ist die Pflicht zur ersten Hilfe bei einem Verkehrsunfall bzw. medizinischen Notfall das gängigste Beispiel. Die Ersthelfer müssen selbstlos handeln, ob sie es wollen oder nicht, weil sie sich sonst strafbar machen. Gesellschaftliche Normen, wegen derer wir uns zur selbstlosen Hilfe verpflichtet fühlen, betreffen beispielsweise das Anbieten eines Sitzplatzes im öffentlichen Verkehrsmittel durch jüngere zugunsten älterer Personen oder noch mehr das Hinauftragen der schweren Einkäufe für die Seniorin aus dem obersten Stockwerk, der wir gerade im Flur begegnen. Wenn diese Art von normativer Selbstlosigkeit über die gängige Erwartung hinausgeht, weil beispielsweise die junge helfende Nachbarin nun anbietet, in Zukunft häufig bei den Einkäufen zu helfen, wird aus der normativen Selbstlosigkeit ein außerordentlicher Altruismus, den die Psychologie als supererogatorisches Handeln bezeichnet. Der Begriff stammt aus der Theologie und wurde vom barmherzigen Samariter abgeleitet.

Selbstlosigkeit: Altruismus und Sympathie

Sehr viele Menschen verhalten sich automatisch selbstloser, wenn ihnen die hilfsbedürftige Person sympathisch ist. Damit verknüpft ist Empathie, also ein Einfühlen in das Gegenüber. Auf diesen Effekt setzen zum Beispiel Hilfsorganisationen, die mit Bildern von offensichtlich sehr hilfsbedürftigen, aber gleichzeitig hübschen und sympathischen afrikanischen Kindern um Spenden werben. Daran ist nichts verkehrt, wenn es hilft. Doch echte Selbstlosigkeit sollte auch ohne diesen Sympathiebonus funktionieren. Reine Empathie, die sich in einen anderen Menschen hineinversetzt, auch wenn er gerade nicht so sympathisch erscheint (weil er zum Beispiel als Obdachloser verwahrlost ist), funktioniert immer und führt nach Möglichkeit zu uneigennützigem Handeln.

Rationale Selbstlosigkeit

Immer wieder wird hinterfragt, ob es wirklich echte Selbstlosigkeit gibt oder ob die Helfenden nicht doch einen Gewinn aus ihren Handlungen ziehen. Dies darf durchaus vermutet werden, denn selbst wenn sie vollkommen stillschweigend und anonym handeln, verschafft ihnen doch ihr Altruismus ganz persönlich ein gutes Gefühl. Dieses kann viel wert sein und in einigen Fällen sogar der Kompensation persönlicher Versäumnisse oder gar handfester Schuld dienen. Wenn dem so ist, wäre zu hinterfragen,

  • a) wie der Wert dieses guten Gefühls objektiv zu bemessen ist und
  • b) wie die Helfenden subjektiv selbst diesen Wert einschätzen.

Beides sind sehr rationale Überlegungen, die sich sogar teilweise in nackten Zahlen ausdrücken lassen. Sollte beispielsweise eine Person das Gefühl haben, in ihrem Job überbezahlt zu sein (etwa als Makler, der für einen vergleichsweise geringen Aufwand und fast ohne Know-how beträchtliche Summen verdient), könnte diese Person exakt so viel selbstlos spenden, wie sie glaubt zu viel zu verdienen. Damit wäre der Punkt b) beantwortet.

Der Punkt a) könnte nur durch jemanden geklärt werden, der angemessene Einkünfte objektiv berechnen kann. Aus solchen Überlegungen leitet sich die These vom rationalen Altruismus ab. Sie postuliert, dass durch selbstloses Handeln in der Gesellschaft ein Ausgleich für systemische Ungerechtigkeit geschaffen wird. Dieser Ausgleich, auch wenn er selbstlos und mithin anonym stattfindet, ist ein wichtiger Kit für das Zusammenleben. Es ist nämlich müßig, dem Makler per Gesetz seinen Gewinn beschneiden zu wollen. Solche Versuche gibt es immer wieder, doch sie führen zu Marktverwerfungen.

Wenn aber dieser Makler altruistisch handelt, nivelliert er einen Teil der herrschenden Ungerechtigkeit und Not, macht die Gesellschaft damit friedvoller und sicherer und profitiert letzten Endes selbst von einem funktionierenden Gemeinwesen, in welchem sich auch etwas makeln lässt. Dies dürfte ihm selbst klar sein. Daher ist seine Selbstlosigkeit durchaus rational begründbar. Schlecht ist das nicht, doch es hinterlässt ein weiteres Mal die Frage, ob es wirklich Selbstlosigkeit ganz ohne Eigennutz gibt.

Warum hat man Muttermale? Erklärung


Muttermale finden sich auf nahezu jeder Haut. Es handelt sich um gutartige Hautveränderungen, die sich an Stellen bilden, wo viele pigmentbildenden Zellen, sogenannte Melanozyten, aufeinandertreffen. Die meisten Muttermale besitzen eine dunkle Färbung. Von den sogenannten sympathischen Hautflecken, die harmlos sind, gilt es maligne Melanome, den schwarzen Hautkrebs zu unterscheiden.

Was sind Muttermale? Definition

Muttermale sind Veränderungen der Haut, die in der Fachsprache Nävus genannt werden. Es erfolgt eine Unterteilung in Pigmentflecke und Feuermale. Muttermale entstehen, wenn eine Hautstelle von zu vielen Pigmentzellen besiedelt ist. Sind dagegen Äderchen in der Überzahl, kommt es zur Bildung von Feuermalen.

Muttermale sind generell gutartige Hautveränderungen. Diese können flach oder erhaben ausfallen und kommen in verschiedenen Formen und Farben vor. In einigen Fällen können aus Muttermalen bösartige Hauttumore, sogenannte Melanome, entstehen.

Wie entstehen Muttermale? Entstehung

Konzentrieren sich auf der Haut Melanozyten, Zellen, die für die Bildung des Hautfarbstoffes verantwortlich sind, entstehen dunkle Flecken, sogenannte Muttermale. Viele Muttermale sind angeboren. Die Hautveränderungen können sich jedoch auch erst im Laufe des Lebens ausbilden.

Bei der Entstehung von Muttermalen werden zwei Arten von Zellen unterschieden:

  • Melanozyten: Eine Anhäufung dieser, den Hautfarbstoff Melanin bildenden und auch für die Hautbräunung verantwortlichen Zellen ist die häufigste Ursache für die Entstehung von Muttermalen.
  • Nävuszellen: Nävuszellen sind mit Melanozyten verwandt. Diese Zellen können ebenso Melanin herstellen, sind aber nicht in der Lage, den Hautfarbstoff an andere Zellen abzugeben.

Eine genetische Veranlagung für die Bildung von Muttermalen besitzen vermehrt hellhäutige Personen. Studien bestätigen, dass nicht nur die Gene für die Entstehung von Muttermalen verantwortlich sind. Großen Einfluss auf eine mögliche Veranlagung besitzt auch die Zeit, die Kinder oder Jugendliche ungeschützt in der Sonne verbracht haben.

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls zu einer vermehrten Ausbildung von Muttermalen führen. Während der Schwangerschaft sollten Frauen ihre Muttermale genau beobachten, denn es besteht ein erhöhtes Risiko der Bildung von malignen Melanomen.

Muttermale und Hautkrebs

Die meisten Muttermale sind gutartig. Eine Entartung zu Hautkrebs kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Gefahr stellen Muttermale dar, die sich in ihrer Größe, Form oder Farbe plötzlich verändern. Der Mediziner spricht hier von dysplastischer Nävus. Die entarteten Muttermale sind durch die Vermehrung atypischer Zellen gekennzeichnet. Ein dysplastischer Nävus gilt als Vorstufe von schwarzem Hautkrebs. Ein malignes Melanom muss aber nicht zwingend aus veränderten Muttermalen entstehen.

Ein besonders hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, besitzen Menschen mit über 40 Muttermalen am Körper. Auch bei Personen mit unregelmäßig geformten Muttermalen besteht ein um bis zu 15-fach erhöhtes Risiko, Hautkrebs zu bekommen. Sind im Verwandtenkreis bereits Fälle von Hautkrebs aufgetreten, steigt das Risiko, selbst Hautkrebs zu bekommen ebenfalls deutlich an.

Gefährliche Muttermale erkennen

Wer seine Muttermale näher untersuchen möchte, um eine mögliche Gefahr zu erkennen, kann sich der ABCDE-Regel bedienen:

A = Asymmetrie (auffällig verformte Flecken gelten als Risiko)
B = Begrenzung (Muttermale sollten scharfe Begrenzungen aufweisen, wirken die Linien verwaschen, besteht ein erhöhtes Risiko)
C = Color (besitzen die Muttermale mehrere Farben, sollte eine Kontrolle durch den Hautarzt erfolgen)
D = Durchmesser (Muttermale ab einer Größe von fünf Millimetern sollten regelmäßig kontrolliert und beobachtet werden)
E = Entwicklung (verändern sich Muttermale wie oben beschrieben, sollten diese genau beobachtet und ärztlich untersucht werden)

Verhaltensregeln: Muttermale

Wer einer Risikogruppe angehört, sollte seine Haut monatlich auf Veränderungen hin kontrollieren. Selbst nicht gut einsehbare Körperstellen sollten von einer zweiten Person untersucht werden.

Eine regelmäßige Kontrolle von Muttermalen durch den Hautarzt kann vor Hautkrebs schützen. Werden bösartige Veränderungen rechtzeitig erkannt, betragen die Heilungschancen nahezu 100 Prozent.

Wer auffällig viele oder bereits verformte Muttermale besitzt, sollte seine Haut nicht der prallen Sonne aussetzen. Ein ausreichender Sonnenschutz ist besonders bei Kindern wichtig, denn das Hautkrebsrisiko verdoppelt sich, wenn es im Kindesalter vermehrt zu Sonnenbränden kam.

Entfernung von Muttermalen

Besteht der Verdacht einer bösartigen Veränderung von Muttermalen, werden diese entfernt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Es gibt unterschiedliche Methoden. Für größere Muttermale wird ein Skalpell benutzt. Kleinere Hautveränderung lassen sich durch Ausstanzen entfernen.

Mit einem Skalpell entfernte Muttermale hinterlassen Hautwunden, die häufig genäht werden müssen. Bei medizinischen Eingriffen werden Muttermale nicht mit einem Laser entfernt. Eine Untersuchung des Gewebes wäre nicht mehr möglich, da dieses verbrannt wird.

Nach der Entfernung von Muttermalen sollten Betroffene etwa zwei Wochen keinen Sport treiben und auf die Belastung der entsprechenden Körperregion verzichten. Die Wunde sollte in den ersten Tagen nicht mit Wasser in Kontakt gebracht werden.

Warum hat man einen Filmriss? Wie entsteht er? Erklärung


Einen Filmriss zu haben bedeutet, dass sich die Betroffenen nicht mehr an bestimmte Sequenzen einer vergangenen Situation erinnern können. Werden einzelne Teile noch erinnert, handelt es sich um einen fragmentarischen Filmriss.

Was geschieht bei einem Filmriss? Erklärung

Bestimmte Bereiche des Gehirns sind beim Filmriss vollständig lahmgelegt, die Speicherung der Erinnerung funktioniert nicht mehr. Ein solches Black-out kann einige Minuten, aber auch ganze Stunden umfassen. Häufig ist der Auslöser zu starker Alkoholkonsum. Medizinisch gesehen ist diese Form von Filmriss eine anterograde Amnesie. Dadurch ist die Fähigkeit, neue Erinnerungen abzuspeichern, zeitweise beeinträchtigt. Man kann sich nicht erinnern, weil der fragliche Zeitraum nicht im Gedächtnis verankert wurde.

Bei einer retrograden Amnesie dagegen wäre lediglich der Zugang zu den gespeicherten Informationen blockiert. Vorübergehende Amnesien (transiente globale Amnesien) treten auch nach Gehirnerschütterungen, epileptischen Anfällen und Vergiftungen auf. Bei Demenzen und der Alzheimererkrankung handelt es sich dagegen um progressive organische Amnesien, die beispielsweise durch Defekte im Hippocampus und anderen Hirnarealen hervorgerufen werden. Daneben gibt es noch viele weitere Formen von Amnesien, die jeweils auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

Was geschieht beim Black-out im Gehirn? Erklärung

Bis heute ist nicht vollständig erforscht, wie der zeitlich begrenzte Gedächtnisverlust nach Alkoholkonsum entsteht. Unbestritten bleibt, dass bestimmte Prozesse im Hippocampus gestört werden. Da Alkohol ein Zell Gift ist, beeinträchtigt er den Bodenstoffwechsel im Gehirn und die Signalverarbeitung. Der Hippocampus ist das älteste Assoziationsfeld des Großhirns und eine zentrale Schaltstelle im limbischen System. Hier werden Informationen aus mehreren Sinnesorganen gemeinsam verarbeitet. Auch im Alter werden im Hippocampus noch Nervenzellen gebildet, die dazu dienen, neue Information abzuspeichern. Der Hippocampus ist also fürs Gedächtnis von zentraler Bedeutung.

Hirnforscher nahmen lange Zeit an, dass Alkohol das Gedächtnis beeinträchtige, weil bei einem Rausch Hirnzellen absterben. Langjähriger Alkoholmissbrauch schädigt Hirnzellen tatsächlich und kann das Gedächtnis und Lernprozesse massiv beeinträchtigen. Doch mittlerweile geht man davon aus, dass ein akuter Filmriss nicht durch eine Hirnschädigung verursacht wird. Der Alkohol wirkt sich trotzdem sehr negativ auf die Hirnfunktion aus, denn er kurbelt die Produktion von Steroidhormonen an, die die Synapsen im Hippocampus beeinträchtigen.

Wie es zum Filmriss kommt, ist individuell verschieden

Alkohol geht nicht ins Fettgewebe über, sondern direkt ins Blut. Bei leerem Magen geht dieser Prozess deutlich schneller als wenn wir etwas gegessen haben. Etwa eine halbe bis eine Stunde nach dem Trinken ist die Alkoholkonzentration im Blut am höchsten. Trinken wir danach nicht mehr weiter, werden pro Stunde 0,1 Promille Alkohol abgebaut. Welche Alkoholmenge ein Black-out auslöst, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wer rasch große Mengen Alkohol konsumiert, erlebt schneller ein Filmriss als jemand, der kontrolliert und über einen längeren Zeitraum trinkt. Alkohol ist und bleibt ein Gift, das beinahe sämtliche Neurotransmitter blockiert, die im Gehirn dafür zuständig sind, die Verbindung zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis herzustellen.

Filmrisse können peinlich sein, manchmal auch unheimlich. Langfristig schaden sie immer dem Gedächtnis. Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumieren und schon einen Filmriss hatten, schnitten in Gedächtnistests schlechter ab als solche, die noch keinen Filmriss erlebt hatten. Hinzu kommt, dass ein Black-out das nächste begünstigt. Medikamente, die auf das Gehirn wirken (beispielsweise Benzodiazepine), verstärken die negative Wirkung des Alkohols. Dann reichen schon sehr geringe Mengen Alkohol aus, um einen Filmriss zu bewirken. Es wird auch angenommen, dass es eine genetische Veranlagung für Filmrisse gibt. Wer häufiger darunter leidet, sollte sich auf jeden Fall von seinem Arzt untersuchen lassen und den Alkoholkonsum so weit wie möglich einschränken. Derzeit wird intensiv daran geforscht, welche Medikamente die Erinnerungsbildung stärken können. Trotzdem gibt es keinen Zweifel daran, dass Alkohol die kognitiven Funktionen sowohl kurz- als auch langfristig schwächt. Die beste Methode, einen Filmriss zu vermeiden, ist ganz auf Alkohol, insbesondere in Verbindung mit Medikamenten, zu verzichten.

Siehe: Sober October

Warum ist Blut rot? Erklärung


Die rote Farbe des Blutes kommt durch die Anwesenheit der roten Blutkörperchen zustande. Diese enthalten Hämoglobin, das mithilfe von Eisen-Ionen Sauerstoff binden kann. Da der im gesamten Körper benötigte Sauerstoff nur schlecht wasserlöslich ist, ist der Umweg über die Bindung an ein Protein notwendig – genauer an das Eisen im Hämring.

Warum ist Blut rot? Erklärung

Sauerstoffarmes, dunkelrotes Blut wird aus dem Körper durch die Kraft des Herzens und der Gefäße in die Lunge gepumpt und dort mit Sauerstoff beladen. Anschließend gelangt das sauerstoffreiche, daher charakteristisch hellrote Blut in die Arterien und transportiert den lebenswichtigen Sauerstoff zu allen Organen.

Im Muskel wird der Sauerstoff vom Hämoglobin auf das Myoglobin übertragen und bis zur weiteren Verwendung gespeichert. Wichtig hierbei ist die Eigenschaft von Myoglobin, Sauerstoff stärker an sich zu ziehen als das Hämoglobin, man spricht von einer stärkeren Affinität, wobei der Sauerstoffpartialdruck usschlaggebend ist. Nach der Übertragung von Sauerstoff auf Myoglobin kann dieser weiter zu den unterschiedlichen Geweben transportiert und dort verwendet werden.

Außerdem bringt Hämoglobin Kohlendioxid zurück zur Lunge, wo es als Abfallprodukt wieder ausgeatmet wird. Der Transport von Kohlendioxid findet allerdings in Form von Bicarbonat statt. Daraus entsteht die wichtige Pufferwirkung für den Blut-ph-Wert, der nur geringfügige Schwankungen zulässt.

Die Struktur von Myoglobin

Das globuläre Myoglobin besteht aus dem Protein Globin und einer Hämgruppe, die ein zentrales, zweiwertiges Eisenion trägt und damit Sauerstoff binden kann. Häm besteht aus einem aromatisches Ringsystem mit vielen konjugierten Doppelbindungen, sodass Proteine mit Häm aufgrund der Lichtabsorption rot gefärbt sind.

Die Struktur von Hämoglobin

Hämoglobin besteht aus insgesamt vier Polypeptidketten, die sich aus Aminosäuren zusammensetzen: Zwei Alpha- und zwei Beta-Ketten. Diese tragen jeweils eine eisenhaltige Hämgruppe, daher kann Hämoglobin im Gegensatz zu Myoglobin maximal sogar vier Sauerstoff-Moleküle binden. Die Proteinhülle dient als Schutz vor Oxidation zu dreiwertigem Eisen (dieses wird dann als Methämoglobin bezeichnet), das stattdessen Wasser an sich bindet. Freies Häm ohne Proteinhülle würde außerdem Kohlenmonoxid irreversibel an sich binden und zu einer Vergiftung führen.

Man bezeichnet die spezifische Faltung von Hämoglobin und Myoglobin auch als „globin fold“, beim Hämoglobin ergibt sich so die Form eines Tetraeders. In dessen Mitte befindet sich eine wassergefüllte Pore, die eine Rolle in Bezug auf die Sauerstoff-Affinität spielt. Für die Abgabe und Aufnahme des Sauerstoffs durch Hämoglobin sind neben Kohlendiioxid und 2,3-Bisphosphoglyerat auch Protonen, die beim aeroben Stoffwechsel entstehen, verantwortlich. Sie bewirken jeweils einen Wechsel zwischen der T- und der R-Form von Hämoglobin, wobei T für „tense“ (angespannt) und R für „relaxed“ (entspannt) steht.

Ähnliche bunte Moleküle

Große Systeme von konjugierten Doppelbindungen sind durch die Absorption von Licht farbig. Ein Beispiel hierfür ist neben dem bereits erwähnten Häm mit seinen Ringsystemen auch Chlorophyll, das eine ähnliche Struktur aufweist. Allerdings befindet sich im Chlorophyll statt zweiwertigem Eisen zweiwertiges Magnesium und zeigt eine grüne Farbe.

Konjugierte Doppelbindungen als Ringsystem sind außerdem in Form der Anthocyane in der Natur vertreten, man findet sie in Heidelbeeren, Rotkohl oder Kirschen. Diese Färbung ist allerdings abhängig vom pH-Wert: Im sauren Bereich überwiegt die Rotfärbung, im basischen Bereich zeigen sie eine blaue Farbe. Anthocyane können auch Komplexe mit Eisen oder Aluminium bilden, sodass eine Blauverschiebung stattfindet, ein Beispiel hierfür ist die blaue Farbe von Hortensien.

Die chemische Gemeinsamkeit von konjugierten Doppelbindungen als lange Kette, die Licht absorbiert und daher eine spezifische Färbung zeigt, findet man beispielsweise auch als oranges ß-Carotin in Karotten oder rotes Lycopin in Tomaten.

Was ist das „Pretty Privilege“? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Pretty Privilege“, bedeutet auf deutsch so viel wie „Schönheitsprivileg“. Es bezeichnet die Tatsache, dass Menschen, die als schön wahrgenommen werden, viele Vorteile im Leben haben. Der Begriff wird verwendet, um auf sachgrundlose Ungleichbehandlung und Diskriminierung von weniger attraktiven Menschen aufmerksam zu machen. Es soll ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür geschaffen werden, Vorurteile und unbewusste Einflüsse zu reflektieren.

Was ist das „Pretty Privilege“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Jeder Mensch unterliegt einem sogenannten Bias. Das ist die wissenschaftliche Bezeichnung für unbewusste Wahrnehmungsverschiebungen. Diese greifen auch beim Pretty Privilege.

Studien belegen, dass vermeintlich attraktiveren Menschen mehr Verantwortung gegeben wird und mehr Vertrauen ausgesprochen wird. Der sogenannte „Halo-Effekt“ bezeichnet dabei die Erkenntnis, dass Menschen, die als attraktiv wahrgenommen werden, positivere Eigenschaften zugeschrieben werden, zum Beispiel, dass sie intelligenter oder hilfsbereiter seien.

Einzelne Studien haben gezeigt, dass attraktive Männer bis zu 13% mehr verdienen als weniger attraktive Kollegen, obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass schönere Menschen im Durchschnitt keine bessere Leistung erbringen.

Pretty Privilege in der Filmwelt

Anhand von Filmen lässt sich das Pretty Privelege sehr gut nachvollziehen. Nicht nur werden für Filme explizit regelmäßig als schön empfundene Schauspieler ausgewählt. Sowohl in Filmen für Erwachsene, für Teenager aber auch schon in Zeichentrickfilmen für Kinder sind die Guten und Helden regelmäßig schöne Menschen, Böse und Schurken weichen häufig von der Normschönheit ab. Dies spiegelt zum einen die Wahrnehmung der Gesellschaft, verstärkt durch die Reproduktion dieses Bild auch noch zusätzlich.

Pretty Privilege und Social Media

Gerade im Bereich der Sozialen Medien spielt das Pretty Privilege eine große Rolle. Attraktive Influencer haben häufig eine größere Reichweite und können somit höhere Werbeeinnahmen erzielen. Große Teile der Influencer verdienen ihr Geld mit Videos und Tipps zur Schönheit und dem Verkauf von Produkten, die der Schönheit dienlich sein sollen. Auch die Foto- und Videofilter basieren auf dem Wunsch, schön auszusehen, um dadurch Privilegien zu erhalten.

Viele Dating Apps zielen primär auf die Bewertung des Aussehens ab, so dass schöne Menschen es leichter haben, Partner zu finden. Die erfolgreichsten Dating Apps lassen die Nutzer binnen Sekunden allein anhand eines Fotos entscheiden, ob sie mehr über einen anderen Menschen wissen wollen oder nicht.

Die Kehrseite des Pretty Privilege

Als schön wahrgenommen zu werden, bringt jedoch nicht nur Vorteile. Schönen Frauen wird im Gegensatz zu schönen Männern weniger Intelligenz und Kompetenz zugetraut. Zudem besteht die Annahme, dass schöne Menschen es leichter im Leben haben und sie weniger Leid erfahren, so dass ihnen häufig weniger Mitleid zu Teil wird und ihnen weniger geholfen wird.

Durch das Pretty Privilege werden auch weitere Diskriminierungsformen verstärkt. Denn durch die bisherigen Prägungen, werden vor allem weiße Menschen als schön wahrgenommen, was Rassismus fördert. Zudem gelten Frauen als attraktiv, wenn sie einen schlanken Körper haben. Da vor allem von Frauen erwartet wird, gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, führt die Erwartung des Pretty Privilege dazu, dass Frauen mehr Geld für Schönheitsprodukte ausgeben und sich gesundheitsgefährdenden Schönheitsoperationen unterziehen. Mittlerweile entsteht dadurch auch ein Markt für Männer, auf dem Produkte für volles Haar oder Muskelwachstum verkauft werden.

Das Pretty Privilege greift auch bei Verbrechern. Sie fallen schon bei den polizeilichen Ermittlungen weniger auf, da man schönen Menschen seltener böse Handlungen zutraut. Ihnen wird eher geglaubt, sie erhalten häufig mildere Urteile oder werden eher freigesprochen. Vor allem auch attraktive (Serien-)Mörder haben in Amerika Unterstützer, die sich für geringere Strafen einsetzen, wie beispielsweise der Fall von Ted Bundy zeigt.

Warum hat man schwitzige Hände? Was hilft dagegen? Erklärung, Gründe


Feuchte und verschwitzte Hände können für Betroffene in verschiedenen Lebenssituationen wie beispielsweise beim Händeschütteln zur Begrüßung sehr unangenehm sein. Ursachen für die starke Schweißproduktion sind einerseits individuelle Veranlagung und andererseits der eigene Lebenswandel.

Warum hat man schwitzige Hände? Gründe, Erklärung

Grundsätzlich verteilen sich Schweißdrüsen über den gesamten Körper des Menschen. Unter den Achseln, an den Füßen und Händen gibt es jedoch besonders viele Schweißdrüsen, weshalb man hier auch stärker als am restlichen Körper schwitzt. Wie aktiv die Drüsen sind, ist individuell sehr unterschiedlich und teilweise Veranlagung. Darüber hinaus beeinflusst der eigene Lebenswandel die Intensität des Schwitzens an den Händen und anderen Körperstellen.

Verschiedene Genussmittel können die Schweißproduktion des Körper anregen und dadurch zu schwitzigen Händen führen. Ein Beispiel dafür ist Kaffee, welcher den Stoffwechsel anregt. Auch der Genuss von scharfen Lebensmitteln wie Chilis oder scharf gewürzten Speisen verstärkt die Schweißproduktion. Auf körperliche Anstrengung reagiert der Körper ebenfalls durch vermehrtes Schwitzen. Durch die Belastung etwa beim Sport oder schwerer Arbeit steigt die Körpertemperatur an. Sie kann nur durch die Ausschüttung von Schweiß gesenkt werden, weshalb man beim Training auch an den Händen mehr schwitzt. Verdunstet der Schweiß auf der Hautoberfläche, hat das einen kühlenden Effekt und die Körpertemperatur sinkt wieder. Nach der körperlichen Belastung endet das Schwitzen daher meistens schnell wieder.

Ein weiterer typischer Auslöser für schwitzige Hände ist Stress. In einer Prüfungssituation, bei einem Gespräch mit dem Chef oder in einem Zustand von Angst kurbelt der menschliche Körper die Schweißproduktion an. Daraus kann sich eine Wechselwirkung ergeben, denn wer Angst vor schwitzigen Händen hat, der gerät schnell in eine Stresssituation und schwitzt dadurch noch stärker.

Schwitzige Hände als Anzeichen von Krankheiten

Kommt es zu einer besonders starken Schweißbildung an den Händen, kann eine krankhafte Fehlfunktion der Drüsen die Ursache sein. In diesen Fällen spricht man vom Krankheitsbild der Hyperhidrose. Betroffene leiden nicht nur unter starkem Handschweiß, sondern schwitzen auch in anderen Bereichen des Körpers übermäßig. Die Diagnose für Hyperhidrose kann nur ein Facharzt stellen.

Was hilft gegen schwitzige Hände?

Um die Schweißbildung an den Händen zu reduzieren, sollte man die Auslöser des Schwitzens meiden. Das kann zum Beispiel der Verzicht auf Kaffee oder scharfe Gewürze sein. Neigt man stattdessen in Stresssituationen zu schwitzigen Händen, helfen Entspannungstechniken und eine Vermeidung von Alltagsstress, soweit dies möglich ist.

Außerdem kann man mit unterschiedlichen Substanzen dafür sorgen, dass sich Schweißdrüsen zusammenziehen und dadurch weniger Schweiß produzieren. Als Hausmittel wird hierzu häufig Apfelessig verwendet, welcher am Abend auf die Handinnenflächen aufgetragen wird und über Nacht einzieht. Auch ein Bad der Hände in erkaltetem Salbeitee mehrmals am Tag kann die Schweißproduktion reduzieren. Darüber hinaus hält der Fachhandel spezielle Handcremes und Sprays mit chemischen Inhaltsstoffen bereit. Sie sind jedoch nicht unkritisch zu betrachten und sollten nur nach gründlicher Abwägung der Vor- und Nachteile verwendet werden.

Fazit: Ursachen und Hilfe bei schwitzigen Händen

Neben der genetischen Veranlagung ist in erster Linie der individuelle Lebenswandel ein Auslöser für schwitzige Hände. Sie werden durch Stress, scharfes Essen und Koffein häufig verstärkt. Abhilfe schaffen Entspannungstechniken gegen Stress, das Vermeiden von auslösenden Lebens- und Genussmitteln sowie Hausmittel in Form von Salbeitee und Apfelessig. Nur bei sehr starkem Schwitzen an den Händen kann eine Krankheit als Ursache vorliegen. Diese Eventualität ist immer mit einem Arzt abzuklären.

Warum hat man Schluckauf? Wie entsteht er? Erklärung


Schluckauf bezeichnet eine kräftige, reflexartige Kontraktion des Zwerchfells. Die Atembewegung wird durch einen plötzlichen Verschluss der Stimmlippen abrupt unterbrochen. Dies verursacht das allgemein als „Hicks“ bekannte charakteristische Geräusch, welches den Schluckauf begleitet. Die grundlegenden Mechanismen wie auch der eigentliche Zweck des auch als Singultus bezeichneten Schluckaufs sind dagegen kaum bekannt und erforscht.

Wie entsteht Schluckauf? Erklärung

Kommt es zu einer plötzlichen Verkrampfung des Zwerchfells, verschließt sich die zwischen den Stimmbändern gelegene Ritze reflexartig. Dadurch kann die Luft nicht mehr aus der Lunge strömen. Die eingezogene Luft prallt an den verschlossenen Stimmbändern ab. Der entstandene Druck entlädt sich im bekannten „Hicks“-Geräusch.

Für den Schluckauf verantwortlich gemacht werden können Nerven im Gehirn, genauer das im Hirnstamm befindliche Schluckaufzentrum. Häufig wird Schluckauf durch eine Reizung des Zwerchfellnervs ausgelöst. Dies geschieht vermehrt bei einem zu hastig erfolgten Schlucken.

Weiterhin können kalte oder heiße Speisen und Getränke, Alkohol oder Nikotin Schluckauf auslösen. Damit besitzt auch das Klischee des permanent hicksenden Betrunkenen durchaus seine Berechtigung.

Was bedeutet Schluckauf?

Schluckauf tritt plötzlich und unvermittelt auf. Dies kann für die Betroffenen lästig und unangenehm erscheinen. In der Regel ist Schluckauf jedoch harmlos. Entspannt sich das Zwerchfell, kann wieder Luft in die Lunge strömen und Schluckauf verschwindet. Meist dauert Schluckauf nur wenige Sekunden an.

Ursachen für Schluckauf

Ein harmloser und nur über einen kurzen Zeitraum andauernder Schluckauf entsteht zusammengefasst durch folgende Auslöser:

  • Überdehnung des Magens (durch hastiges Essen)
  • kalte und kohlensäurehaltige Getränke
  • heiße und kalte Speisen und Getränke im Wechsel
  • scharf gewürztes Essen
  • Alkoholkonsum
  • Stress und Erregungszustände
  • Angst und Aufregung
  • Einnahme von Medikamenten (Benzodiazepine)

Diese Formen des Schluckaufs geben keinen Anlass zur Sorge und verschwinden nach kurzer Zeit von selbst.

Wiederkehrender oder länger anhaltender Schluckauf kann auf folgende Ursachen hindeuten:

  • Störungen des Zwerchfells
  • gastroösophageale Refluxerkrankung
  • Abszess unter dem Zwerchfell
  • Magengeschwür
  • Reizungen im Oberbauch nach operativen Eingriffen
  • Störungen des Schluckaufzentrums im Gehirn

Häufig können keine Ursachen für häufig wiederkehrenden Schluckauf gefunden werden. Dann sprechen Mediziner von einem idiopathischen Singultus.

Erklärungsversuche für Schluckauf

Schluckauf ist nicht frei von allerlei traditionellen Vorstellungen und abergläubischen Ansätzen. So wird häufig angenommen, dass eine nicht anwesende Person gerade an einen denkt, wenn man Schluckauf bekommt.

Tatsächlich kann bereits der Fötus im Mutterleib Schluckauf bekommen. Wissenschaftler nehmen an, dass durch den Schluckauf das Fruchtwasser aus der Speiseröhre befördert werden kann und die Föten ihren Atemreflex trainieren. Auch Säuglinge hicksen häufiger. Forscher vermuten, dass dadurch die Luft aus dem Magen befördert wird und der Schluckauf damit eine ähnliche Funktion wie das Rülpsen besitzt.

Schluckauf kann auch auftreten, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt oder die Nahrung nicht ausreichend eingespeichelt und hastig verschluckt wird. Hier kann es helfen, vermehrt Flüssigkeit aufzunehmen und die Nahrung dadurch aus der Speiseröhre zu befreien.

Tipps bei akutem Schluckauf

Bei akut auftretendem Schluckauf kann man sich diverser Hausmittel bedienen. Bewährt haben sich das Trinken von Wasser oder das Anhalten der Luft. Auch ein mit Zitronensaft beträufeltes Stück Zucker unter der Zunge soll den Schluckauf stoppen.

Eine drastischere, aber durchaus wirkungsvolle Methode ist das Erschrecken des von Schluckauf Geplagten. Daneben existieren auch originelle Tipps, wie sich sieben Männer mit Glatze vorzustellen.

Alle Maßnahmen verfolgen ein Ziel: Der Betroffene wird abgelenkt. Dadurch entspannt sich die Atmung und das Zwerchfell kann sich beruhigen. In der Regel ist Schluckauf nach wenigen Minuten verschwunden und muss nicht medizinisch behandelt werden.

Weinen ohne Grund: Warum passiert das? Erklärung


Wir besitzen Tränendrüsen an den Augen, welche die Tränenflüssigkeit produzieren. Hierbei wird unter drei verschiedenen Arten von Tränen unterschieden. Die basalen Tränen schützen unser Auge vor dem Austrocknen und ernähren die Zellen der Hornhaut. Sie bestehen aus Wasser, Salzen, Proteinen, Nährstoffen und enthalten sogar Antikörper und das Protein Lysozym, um Krankheitserreger und Keime abzuwehren. Durch regelmäßiges Blinzeln sorgt das Lid dafür, dass ein Tränenfilm die Hornhaut ständig bedeckt und kleine Fremdkörper herausgespült werden.

Die zweite Art von Tränen sind die reflektorischen Tränen, welche durch äußere Reize entstehen. Dies tut der Körper, um die Hornhaut vor Rauch, Gasen oder Ähnlichem zu schützen. Da sie vor allem zum Spülen dienen, sind die etwas dünnflüssiger und enthalten nur wenig Proteine.

Zuletzt gibt es noch emotionale Tränen. Wenn wir denken, wir weinen grundlos, handelt es sich um emotionale Tränen. Der Körper versucht mit ihnen die Stoffe loszuwerden, die die psychisch-emotionale Reaktion ausgelöst haben. Daher besteht die Tränenflüssigkeit aus Hormonen, wie zum Beispiel Prolaktin oder Serotonin.

Warum weinen wir? Erklärung, Grund, Gründe

Tränen befreien uns psychisch und biochemisch von negativen Emotionen oder Gefühlen, weshalb weinen generell erleichternd und befreiend wirkt. Weiterhin dient es der non-verbalen Kommunikation und ist damit wichtig im sozialen Umgang. Wir können damit sehr eindeutig Gefühle äußern und uns ohne Worte unserem Gegenüber mitteilen. Wir drücken damit Hilfebedürftigkeit aus und bewirken, dass unsere Mitmenschen uns gegenüber mehr Empathie empfinden.

Weinen wird in jeder Kultur verstanden. Das liegt daran, dass Weinen eine so genannte archetypische Verhaltensweise ist. Wir müssen es also nicht erlernen, sondern können es schon von Geburt an. Neugeborene und Babys drücken durch Weinen ihre Unzufriedenheit aus, da sie keine andere Möglichkeit haben sich mitzuteilen. Je nachdem, in welcher Kultur ein Mensch aufwächst und ob er ein Mädchen oder ein Junge ist, wird ihm eine bestimmte Ansicht zum Weinen beigebracht. Es gibt Kulturen, in denen Weinen als Schwäche gilt. Dort wird Kindern beigebracht, Tränen zu unterdrücken. In anderen Kulturen wird das Weinen als stark angesehen. Außerdem existiert in den meisten Ländern und Kulturen noch immer die Ansicht, Jungs oder Männer dürfen nicht offen weinen. Diese Erziehung und Prägung sorgen dafür, dass jeder Mensch eine andere Ansicht und Einstellung zum Weinen entwickelt.

Weinen hat immer eine Ursache

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als würde man grundlos weinen, stimmt das sehr selten. Scheinbar überflüssige Tränen haben immer einen Grund.

Die häufigste Ursache ist zu viel Stress. Mehrere Faktoren können dazu führen, unter Dauerstress zu stehen. Wenn der Stresspegel langsam ansteigt, merken wir das häufig nicht. Dann reicht oft eine Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, wie beispielsweise ein Passant, der einen anmeckert oder ein Computer, der sich aufhängt. In diesem Fall sollte man das Weinen als Zeichen dafür sehen, dass man sich zu viel Stress zumutet.

Ein weiterer häufiger Grund ist Angst. Natürlich hängen Angst und Stress zusammen. Durch Ängste ist man im Stress und durch zu viel Stress bekommt man Angst. Ist man so ängstlich, dass man weinen muss, sollte man auf seinen Körper hören. Um mit Ängsten richtig umzugehen, gibt es viele Methoden. Unter Anderem sehr hilfreich sind Entspannungstechniken, wie Autogenes Training oder Meditation.

Ein typisches Symptom einer Depression ist häufiges Weinen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder, der viel weint, depressiv ist.
Wenn das ständige Weinen belastend oder einschränkend ist, sollte man zum Arzt oder Psychotherapeuten gehen, um eine psychische Erkrankung auszuschließen und vor allem vorzubeugen. Denn auch ernsthafte Erkrankungen, wie das Boderline-Syndrom oder eine Bipolare Störung können Auslöser für “grundloses” Weinen sein.

Die sogenannte Affektinkontinenz kann eine Ursache für gefühlt grundloses Weinen sein. Sie ist Bestandteil einiger psychischer und neurologischer Krankheiten. Auslöser dafür können zum Beispiel Alkoholmissbrauch, Schlaganfall oder Demenz sein. Menschen mit der Affektstörung haben Probleme damit, ihre Gefühle zu steuern und angemessen auszudrücken. Dadurch haben sie oft Gefühlsausbrüche, welche meistens Weinen beinhalten.

Ein ebenfalls weit verbreiteter Grund für Weinen ohne Grund ist Hochsensibilität. Viele Menschen sind hochsensibel und wissen es nicht, da sie es nicht anders kennen. Sie verarbeiten Emotionen anders als “normale” Menschen und haben Schwierigkeiten, mit äußeren Reizen klar zu kommen.

Das Klischee, dass Frauen immer grundlos weinen, kommt daher, dass ihre Hormone während des Zyklus zu einer erhöhten Sensibilität führen. Deshalb ist es nur zum Teil Klischee. Die hormonelle Beschaffenheit während der Periode wirkt sich auf das vegetative Nervensystem und die Emotionalität aus, welche mit den Tränendrüsen interagieren. Deshalb weinen einige Frauen wirklich mehr aufgrund ihrer Hormone, jedoch ist das nicht immer der Fall. Die Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft und die Wechseljahre haben eine ähnliche Wirkung. Sie bringen den Hormonhaushalt durcheinander, wodurch die Frau sensibler und damit anfälliger für Tränen wird.

Was ist Perfektionsdruck? Wie begegnet man ihm? Erklärung


Perfektionsdruck, besser bekannt als Perfektionismus, ist der Zwang, sich keine Fehler zu erlauben. Aus rein psychologischer Sicht ist er mit den Zwangsstörungen zumindest verwandt und kann dementsprechend therapiert werden. Rein begrifflich lässt sich der momentane Perfektionsdruck, eine konkrete Handlung perfekt auszuführen, vom generalisierten Perfektionismus abgrenzen.

Perfektionsdruck und Perfektionismus als Persönlichkeitsmerkmal

Die milde, bei vielen Menschen anzutreffende Form des Perfektionismus hat drei grundsätzliche Merkmale:

  • Die betreffende Person legt sehr hohe Maßstäbe an ihre eigenen Handlungen an. Dennoch kann sie Fehler von anderen Menschen tolerieren. Perfektionismus hat eine narzisstische Komponente, er ist Ich-bezogen.
  • Die angelegten Maßstäbe sind rigide.
  • Der persönliche Selbstwert hängt ausschließlich von den eigenen Leistungen ab.

Da es sehr viele Menschen gibt, die sich überwiegend über ihre Leistungen definieren, gibt es Perfektionismus auch in milder Form. Daher schlagen manche Psychologen vor, ihn von gewöhnlicher Gewissenhaftigkeit abzugrenzen. Immerhin führt Perfektionsdruck zu hohen Leistungen. Außerdem wird in bestimmten Bereichen Perfektion erwartet und verlangt. Dies betrifft beispielsweise Künstler, Sportler, Wissenschaftler, führende Manager und sogar die Bediener technischer Anlagen, die sich in der Tat bestimmte Fehler nicht erlauben können. Die Psychologie nennt auch eine Grenze, ab welcher Perfektionismus pathologisch wird: Diese besteht im Auftreten von Versagensangst. Gewöhnliche Perfektionisten, die auch als besonders gewissenhafte Zeitgenossen bekannt (und geschätzt) sind, leiden nicht unter ihrem aktuellen Perfektionsdruck. Pathologische Perfektionisten haben bei wichtigen Tätigkeiten stets Angst, sie nicht zu schaffen, wenn sie nicht jede Handlung perfekt ausführen.

Woher kommen Perfektionsdruck und Perfektionismus?

Der temporäre, aktuelle Perfektionsdruck entsteht situativ und kann wohlbegründet sein. Unter ihm stehen auch Personen, die ansonsten keine Perfektionisten sind, schon gar keine pathologischen. Beispiele wären:

  • Sportler im entscheidenden Wettkampf
  • Künstler auf der Bühne
  • Manager und Politiker bei essenziellen Entscheidungen
  • Sanitäter und sonstige Erstretter am Einsatzort
  • Polizisten und Feuerwehrleute in kritischen Situationen
  • Schüler*innen vor wichtigen Prüfungen

Dass in diesen Situationen ein gewisser Perfektionsdruck entsteht, ist vollkommen normal. Es ist wirklich hilfreich, sich so perfekt wie möglich zu verhalten. Geborene Perfektionisten können unter solchen Situationen besonders stark leiden, weil sie jedes eigene Versagen als besonders tiefe persönliche Schuld empfinden. Dieses Leiden ist ihnen nicht unbedingt anzusehen und muss auch keine negative Auswirkung auf das Ergebnis haben, im Gegenteil:

Als Perfektionisten bereiten sie sich auch besonders gründlich auf die Situation vor und können allein deshalb sehr gut abschneiden. Doch im Gegensatz zu den Nicht-Perfektionisten geraten sie praktisch täglich mehrmals in eine Lage, in der sie vermeintlich perfekt agieren müssen. Sie bereiten beispielsweise auch ihren Einkauf sehr genau vor und leiden darunter, wenn sie einen Artikel auf dem Zettel vergessen haben oder wenn sie ihren Zeitplan nicht einhalten konnten. Der Nicht-Perfektionist winkt dann hingegen ab und geht schlimmstenfalls morgen noch mal einkaufen.

Die Perfektionisten fühlen auf die beschriebene Weise, weil ihnen ein sicheres, positives Gefühl der eigenen Identität fehlt. Sie müssen sich diese immer wieder durch Leistung bestätigen. Unter Umständen und je nach sozialem Kontext wollen sie manchmal nicht perfekt sein (auch aus Einsicht in das eigene Unvermögen), wollen aber so wirken. Das kann dazu führen, dass sie mit Manipulationen eine vermeintliche Leistung vortäuschen. Dies ist aber nicht auf alle Perfektionisten zu verallgemeinern. Es gibt unter ihnen auch Personen, die perfekt sein wollen, auch wenn das niemand sonst bemerkt. Sie leben zum Beispiel als Singles in einer penibel aufgeräumten Wohnung, die sie sehr oft zwanghaft reinigen und die kaum jemand außer ihnen selbst betreten darf.

Ausprägungen des Perfektionismus

Perfektionismus hat mehrere Ausprägungen, die mehr oder minder pathologisch sind. Er kann von einer Freude am vollkommenen Gelingen ebenso wie von der Angst vor Versagen und Ablehnung angetrieben werden. Er hat eine konstruktive und destruktive Komponente. Konstruktiv ist das Streben nach Verbesserung, welches tatsächlich zu wertvollen Leistungen führt (auch für die Gemeinschaft), destruktiv sind der Hang zu aufwendigen Zwangshandlungen (wie Putzzwang) und Vermeidungsstrategien, um nicht in Situationen zu geraten, die aus Sicht der/des Betroffenen nicht perfekt zu meistern sind. Damit können sich Perfektionisten wichtige Wege verbauen, was als „Lebensirrtum“ nach Alfred Adler bekannt ist. Das Konstrukt des Perfektionsstreben lässt sich mit zwei Dimensionen beschreiben:

  • perfektionistisches Streben (Streben nach Vollkommenheit)
  • perfektionistische Besorgnis (übertriebene Fehlervermeidung)

Perfektionistisches Streben gilt als gesund und funktional, reine perfektionistische Besorgnis gilt als pathologisch. Das gleichzeitige Vorhandensein beider Dimensionen kann zu Dysfunktionalität führen, weil jemand, der alle Fehler vermeiden möchte, auch nicht mehr handelnd nach einem Erfolg streben kann. Wenn Perfektionisten an ihrer Außendarstellung „basteln“, um auch dort perfekt zu erscheinen, wo sie es nicht sein können, erzeugen sie manchmal Abneigung und Feindseligkeit im sozialen Umfeld. Die Perfektionisten leiden unter der Angst, durchschaut zu werden. Ihr Umfeld mag möglicherweise ihre andauernden Bemühungen um Perfektion nicht sonderlich. Dies verstärkt sich, wenn die perfektionistische Person eine Führungsposition innehat und ihre Untergebenen mit perfektionistischen Vorgaben quält.

Beobachtungen zum Perfektionismus

Im Jahr 1956 nahm der Verhaltenstherapeut Albert Ellis das perfektionistische Verhalten in eine Liste von zwölf irrationalen Überzeugungen auf. Ellis schuf die erste anerkannte Definition des Perfektionismus als absolutes Streben nach Perfektion, vollkommener Leistungsfähigkeit und intelligenter Aktion in allen relevanten Bereichen. Wegen der relevanten pathologischen Ausprägungen des Perfektionismus entwickelten Psychologen in den nachfolgenden Jahrzehnten diagnostische Methoden, mit denen sich der Hang zu Perfektionismus messen lässt. Die Perfektionismus-Skala von Frost deckt funktionalen und dysfunktionalen Perfektionismus auf. Die HMPS-Skala von Flett und Hewitt („Self Oriented-Perfectionism and Socially Prescribed-Perfectionism“) bestimmt anhand von 35 Fragen die generelle Stärke des Perfektionismus. Untersuchte Fragestellungen sind unter anderem:

  • persönliche Standards
  • Sorge um Fehler
  • Zweifel an Handlungen,
  • elterliche Erwartungen
  • Umgang mit Kritik
  • Streben nach absoluter Ordnung

Weitere Ansätze sind die Burns Perfectionism Scale, EDI (Eating Disorder Inventory), PCI (Perfectionism Cognitions Inventory) mit 25 Fragen, die Perfektionismus-Subskala von Garner sowie MOCI (Measure Obsession & Compulsions) von Hodgson und Rachman.

Therapieansätze: Perfektionsdruck

Die Therapie zielt auf die Ursachenforschung, das Etablieren eines leistungsunabhängigen Selbstwertgefühls und das Erlernen flexibler Verhaltensweisen. Letzteres ist wichtig, weil Perfektionisten nur in einem streng strukturierten Tagesablauf zurechtkommen. Indem dieser aufgebrochen wird, können sie nicht mehr nach ihren eigenen Maßstäben perfekt agieren und lernen dabei, dass ihnen das nicht schadet.

Was ist Deeskalation? Wie kann sie gelingen? Erklärung


Zunächst ist es wichtig, den Begriff der Deeskalation als solchen zu betrachten. Das Präfix „de“ verdeutlicht, dass es sich um eine Umkehrung des nachfolgenden Wortstamms handelt. In diesem Fall wird die Eskalation ins Gegenteil verkehrt. Eine Eskalation soll dem Wortsinn zufolge bestenfalls vermieden, zumindest jedoch entschärft werden. Eskalierende Handlungen sind rasch aufeinanderfolgende, negative Ereignisse, die aus dem Ruder zu laufen drohen. Ein unabsehbarer Kontrollverlust, der bei einer Eskalation zu erwarten ist, soll durch eine Deeskalation unterbunden werden, damit die akute Situation wieder kontrollierbar scheint. Der Terminus der Deeskalation ist also untrennbar mit jenem der Eskalation verbunden. Ohne eine Eskalation kann es demnach keine Deeskalation geben.

Deeskalation: Aktiver Vorgang zur Beseitigung einer Gefahr

Der Versuch einer Deeskalation setzt eine bestehende Gefahrenlage voraus. Ausgehend von dieser Lage, deren Ausgang nicht kalkulierbar ist, erfolgt die Entschärfung mittels verschiedener Wege, die nachfolgend erörtert werden.

Diplomatie und Verhandlungen

In den seltensten Fällen lösen sich akute Konflikte von alleine. Eine Deeskalation setzt zumeist erhebliche Kraftanstrengungen voraus. Der wohl zielführendste Weg hinaus aus der Eskalation ist die Diplomatie. Es müssen diverse deeskalierende Maßnahmen getroffen werden, die beispielsweise aus Gesprächen oder Verhandlungen bestehen und einen konkreten Ausweg aus der Gefahrenlage bieten. Um dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat umzusetzen, sind beide Seiten gefragt. Sobald eine Seite nicht an einer Deeskalation interessiert ist, kann sie nicht gelingen. Das gemeinsame Ziel der Entschärfung einer kritischen Situation ist demzufolge Grundvoraussetzung für das Erreichen der Deeskalation. Diplomatische Bemühungen werden in erster Linie mit Politik in Verbindung gebracht und in der Tat lassen sich in diesem Bereich die besten Beispiele nennen. Allerdings kann eine Deeskalation auch im Kleinen stattfinden, beispielsweise wenn sich zwei Nachbarn wegen Ruhestörung streiten und sich aus Gründen der Vernunft zusammenraufen.

Aktuelles Beispiel: Ukraine-Krieg

Aus aktuellem Anlass zum Thema Deeskalation ist der nach wie vor andauernde Ukraine-Krieg zu nennen. Obwohl beide Seiten, Russland und die Ukraine, von einer Deeskalation weit entfernt scheinen, ist die Begriffsklärung an diesem Fallbeispiel anschaulich zu erklären. Der erste Schritt zur Beendigung des blutigen Krieges besteht in der Niederlegung der Waffen. Darauf müssen sich beide Seiten einigen. Gespräche in dieser Richtung gab es zu Beginn des Krieges. Die Verhandlungen blieben ergebnislos. Damit ist eine mögliche Deeskalation früh gescheitert. In der Folge eskalierte der Krieg immer weiter. Allem voran der Abbruch aller diplomatischer Kanäle hat dazu beigetragen. Die Konfliktparteien sind nicht bereit, sich zu Verhandlungen an einen Tisch zu setzen, da nach aktuellem Stand der Dinge keine Seite zu Kompromissen bereit scheint. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass eine Deeskalation ausgeschlossen ist, wenn beide Konfliktparteien an ihren Maximalforderungen festhalten. Dieser Krieg wird ausschließlich über Verhandlungen zu lösen sein. Dennoch kann jeder kleine Schritt wie ein temporärer Rückzug, auch im militärischen Bereich, zu einer Deeskalation beitragen.

Deeskalation: Kompromissbereitschaft entscheidend

Generell lässt sich der Begriff der Deeskalation mit einer Waage vergleichen. Sobald das Pendel zu weit auf eine Seite ausschlägt, ist der Weg in die Eskalation vorprogrammiert und jener der Deeskalation verbaut. Die Lösung kann nur aus einem Kompromiss bestehen. Die Zeit spielt üblicherweise eher gegen eine Deeskalation, da sich die Fronten verhärten und eine Eskalationsspirale wahrscheinlicher werden lässt. Das bedeutet, dass der entstandene Schaden irreparabel geworden ist und eine Rückkehr zur Diplomatie massiv erschwert. Ein Teufelskreis entsteht und die Chancen auf einen friedlichen beziehungsweise diplomatischen Ausgang der Situation schwinden beträchtlich. Eine Rückkehr zur Diplomatie erscheint dann nahezu ausgeschlossen.

Mit Ruhe und Bedacht

Mit Eskalation werden Begriffe wie Hektik und Impulsivität in Verbindung gebracht. Um nun zu entschärfen, bedarf es gegenteiliger Eigenschaften wie Entspannung und Vorsicht. Um deeskalatorisch zu wirken, muss demnach eine Atmosphäre der Ruhe herrschen. Mit Schaum vor dem Mund lässt es sich bekanntlich nicht gut diskutieren. Beide Konfliktparteien müssen also ihre allzu große Emotionalität für einen Moment ruhen lassen und sich die Argumente des jeweils anderen anhören und bestenfalls verstehen. Damit ist auch klar, dass der Prozess der Deeskalation aus mehreren Stufen besteht. Die Bereitschaft, der anderen Konfliktpartei zuzuhören, ist nur ein Anfang. Der zweite und dritte Schritt besteht aus Einsicht beziehungsweise Kompromissbereitschaft, von seinen eigenen Maximalzielen abzurücken. Absolute Forderungen stellen folglich eine Garantie für das Scheitern der Deeskalation dar.

Einbeziehung Dritter

Wenn sich die Konfliktparteien derart unversöhnlich gegenüberstehen, ist nicht selten Hilfe von Dritten nötig. Die zentrale Aufgabe von Außenstehenden besteht in der Vermittlerrolle. Möglicherweise können die verhärteten Fronten mit fremder Hilfe gelöst werden. Jedoch müssen auch in diesem Fall beide Seiten bereit sein, sich auf eine Vermittlerinstanz einzulassen. Der Vorteil einer Einbeziehung Dritter besteht auch darin, die Regeln der Diplomatie einzuhalten. Man könnte sie mit einer neutralen Schiedsrichterrolle vergleichen. Die Spielregeln für eine Verhandlung müssen dringend eingehalten werden, ansonsten ist weiterer Ärger vorprogrammiert.

Selbstreflexion

Es ist sehr leicht, die eigenen Forderungen vorbehaltlos einzufordern und die andere Seite aus Prinzip abzulehnen. Damit eine Deeskalation gelingen kann, muss auch die eigene Haltung kritisch hinterfragt werden. Das heißt nicht, dass daraus eine gönnerhafte oder gar unterwürfige Haltung entstehen muss, doch ein Entgegenkommen beginnt immer zunächst mit der Fähigkeit, die eigenen Positionen zu reflektieren. Da eine Eskalation zwangsläufig mit Eigenschaften wie Sturheit und Unbeugsamkeit zu tun haben, ist eine Deeskalation zumeist ein Problem, bei dem beide Seiten in gleichem Umfang von einer gewissen Sturheit betroffen sind.

Einsicht

Letztlich hilft die beste Diplomatie nichts, wenn am Ende nicht die Einsicht siegt. Vielleicht scheint es nach reiflicher Überlegung sinnvoll, zu einem Kompromiss zu finden, mit dem beide Seite leben können. Leider dauert es üblicherweise ziemlich lange, bis eine Einsicht reift und die verhärteten Fronten werden immer unversöhnlicher.

Fazit: Was ist Deeskalation?

Konflikte gibt es überall. Damit ist klar, dass das Eskalationspotenzial enorm ist. Längst in nicht jedem Konflikt kann nachhaltig deeskaliert werden, da Faktoren wie Komplexität und Unversöhnlichkeit eine wesentliche Rolle bei jeder Eskalation spielen. Gewiss ist jeder diplomatische Versuch die Mühe wert. Wenn nicht einmal die Anstrengung einer Befriedung in Betracht gezogen wird, kann eine Deeskalation de facto nie stattfinden. Es hängt also allem voran am Willen der Konfliktparteien, über den eigenen Schatten zu springen und sich zumindest auf eine Annäherung zu einigen, die beiden Seiten die Möglichkeit gibt, ihre Sicht der Dinge offen darzulegen. Die Schritte danach entscheiden über eine Lösung des Konflikts.

Was ist Megalophobie? Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Megalophobie wird eine spezifische Angsterkrankung bezeichnet. Der Betroffene empfindet eine krankhafte Angst vor großen Dingen. Dabei kann es sich um überdimensionale Gegenstände wie auch um die Größe anderer handeln. Damit grenzt sich der Megalophobiker vom Megalomanen ab. Die Vermeidung der eigenen Größe steht im direkten Kontext zum Größenwahn.

Ursachen: Megalophobie

Eine Megalophobie kann durch negative Erfahrungen mit überdimensionalen Objekten ausgelöst werden. Die Angstsymptome werden deutlich, wenn der Betroffene großen Objekten gegenübersteht oder sich auch nur gedanklich damit beschäftigt.

Dabei kann jeder selbst feststellen, ob es sich um eine rationale Angst handelt oder eine Phobie vorliegt. Von einer Megalophobie kann gesprochen werden, wenn von dem anvisierten Objekt keine reale Gefahr ausgeht.

Nicht selten sind erlernte Verhaltensweisen ursächlich für das Auftreten einer Megalophobie. Die Ursachen reichen oft bis in die Kindheit zurück. Auch eine Vererbung einer Angststörung ist möglich. Wobei sich die letztlich auftretenden Arten von Phobien voneinander unterscheiden können.

Auslöser: Megalophobie

Der primäre Auslöser von Phobien besteht in der Exposition mit dem angstauslösenden Objekt. In diesem Fall wird die Konfrontation mit übergroßen Objekten vermutlich die Ängste auslösen.

Eine Megalophobie kann dabei mit meiner generalisierten Angststörung, sozialen Ängsten oder einer posttraumatischen Belastungsstörung verbunden sein.

Folgende Objekte können eine Megalophobie auslösen:

  • Hochhäuser und Wolkenkratzer
  • Berge und Hügel
  • Flugzeuge und Hubschrauber
  • Denkmäler und Statuen
  • Busse und Züge
  • Schiffe und Boote
  • Tiere (Giraffe, Elefant. Wal)
  • Saalbauten und große Räume (Parallelen zur Klaustrophobie erkennbar)

Diagnose: Megalophobie

Die Diagnosefindung ist dahingehend vereinfacht, dass sich Betroffene einer Megalophobie in der Regel voll bewusst sind. Phobien werden nicht im Rahmen aufwendiger Tests oder Verfahren festgestellt. Die Erkrankung muss lediglich von einem auf Phobien und andere psychische Störungen spezialisierten Facharzt bestätigt werden.

Die Diagnose erfolgt im Rahmen der Anamnese anhand der Vorgeschichte des Patienten und der von ihm geschilderten Symptomatik, welche bei Kontakt mit großen Objekten auftreten.

Der Psychologe wird gezielt nachfragen, um die Phobie näher zu bestimmen und abzugrenzen. Wichtig ist es beispielsweise zu erfahren, ob sich die Angst auf alle großen Objekte bezieht oder auf einige wenige beschränkt bleibt.

Die Abgrenzung der Symptomatik ist für den Patienten hilfreich und kann eine gezielte Behandlung folgen lassen.

Behandlung: Megalophobie

Phobien werden in der Regel durch eine kombinierte Therapie behandelt. Während die Therapie auf die großen Objekte, als direkte Krankheitsursache abzielt, werden Medikamente eingesetzt, um die im Rahmen der Megalophobie auftretenden Symptome zu lindern.

Mögliche Behandlungsoptionen:

  • kognitive Verhaltenstherapie: Bei diesem Ansatz wird den irrationalen Ängsten vor großen Objekten begegnet, indem nach einem Ersatz der Angst durch eine rationale Gefahr gesucht wird.
  • Desensibilisierung/Belichtungstherapie: Die angstauslösenden Objekte werden real belichtet.
  • Gesprächstherapie: Im Rahmen von Gesprächen versucht der Therapeut, die Ursache für die Megalophobie herauszufinden.
  • Gruppentherapie: In Gruppentherapien treffen Gleichgesinnte aufeinander. Das Zusammentreffen in der Gruppe macht es vielen Betroffenen leichter, über ihre Probleme zu sprechen.

Zur medikamentösen Behandlung von Megalophobien wird auf eine Kombination folgender Medikamente zurückgegriffen:

  • Betablocker
  • SSRIs = selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
  • SNRIs = Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Bewältigung und Selbsthilfe: Megalophobie

Die Vermeidung der Konfrontation mit den angstauslösenden Objekten ist eine bewährte Strategie von Angstpatienten. Dadurch wird die Störung jedoch nicht behoben und kann sich zu einer generalisierten Angststörung auswachsen.

Für die Bewältigung der Phobie müssen sich Betroffene ihren Ängsten Schritt für Schritt stellen. Dies kann im Rahmen einer Konfrontationstherapie geschehen. Zunächst werden lediglich Fotos oder Videos der übergroßen Objekte betrachtet. Lässt die Angst nach, stellen sich die Betroffenen ihren realen Ängsten und konfrontieren sich direkt mit den Objekten.

Verschiedene Entspannungstechniken können Phobien lindern helfen. Dazu zählen die progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Atemübungen.

Was bedeutet „verklemmt“? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition


Die Bezeichnung „verklemmt“ wird im Zusammenhang mit Personen verwendet, die vom Sprecher in ihren Äußerungen oder in ihrem Verhalten als verkrampft und gehemmt wahrgenommen werden. Das Antonym zu verklemmt lautet „unverklemmt“ und bezeichnet ein Verhalten, das als frei, ungezwungen oder natürlich empfunden wird.

Was bedeutet „verklemmt“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Verklemmtsein wird besonders häufig im Zusammenhang mit dem Zurückschrecken vor erotischen Themen, sexuellen Handlungen oder einer übertriebenen Angst vor allem Körperlichen erwähnt. Die Person, der zugesprochen wird, dass sie verklemmt sei, scheut davor zurück, sich zu bestimmten Themen zu äußern oder Handlungen vorzunehmen, die andere als normal und natürlich empfinden.

Eine Person wird dann auch als „sexuell verklemmt“ bezeichnet. Das Synonym für diese Art von Verklemmtsein lautet „prüde“.

Die Zuschreibung erfolgt jedoch auf einem breiten Spektrum. So kann als „verklemmt“ bereits gelten, wer nicht bereit ist, einen Flirt einzugehen, oder wer es ablehnt, sich auf bestimmte Weise berühren zu lassen. Die Aufforderung „sei doch nicht so verklemmt“ kann dazu ge- oder missbraucht werden, eine Person zum Überschreiten ihrer Hemmschwellen aufzufordern.

Im weiteren Sinne wird als „verklemmt“ auch bezeichnet, wer es ablehnt, über tabuisierte Themen zu sprechen, sich auf Neues einzulassen oder wer als besonders schüchtern im Umgang mit dem anderen Geschlecht gilt.

Verklemmt: Wortart und Zusammensetzung

Der Begriff „verklemmt“ setzt sich aus dem Verb „klemmen“ und der Vorsilbe „ver-„ zusammen. In seiner ursprünglichen Bedeutung (verhaken, feststecken) kann das Verb reflexiv (sich verklemmen) oder transitiv (etwas verklemmen) auftreten. In seiner übertragenen Bedeutung kann dagegen ausschließlich das Partizip II verwendet werden.
Der Wortart nach handelt es sich damit um ein Adjektiv (Wiewort). Als Satzglied kommt ihm eine attributive (der verklemmte Teenager) oder eine adverbiale Verwendung (der Teenager ist verklemmt) zu.

Verklemmen wird also in der übertragenen Bedeutung immer als Eigenschaft verwendet, ein aktives Sich-Verklemmen oder ein passives Verklemmt-werden gehören nicht zum Formenbestand.

Bedeutungsverstärkung durch die Vorsilbe „ver“

Das Grundwort „klemmen“ kann sich mit verschiedenen trennbaren und untrennbaren Vorsilben verbinden, wie etwa in „ein-klemmen“, „Bel-klemmen“, „vier-klemmen“. In seiner übertragenen Verwendung als Charaktereigenschaft erhält das Grundwort die Vorsilbe vor, die dem Verb eine neue Bedeutungsebenen hinzufügt.

So kann die untrennbare Vorsilbe „ver“ darauf deuten, dass auf ein Objekt eingewirkt wird, wie beispielsweise in „verarbeiten“ oder „verbessern“. „Ver“ beschreibt zudem häufig ein Resultat oder eine negative Folge eines Vorgangs wie in „verfaulen“, „verteufeln“ oder „verwesen“. Weitere Konnotationen der Vorsilbe „ver“ sind

  • ein fehlerhaftes Verhalten (sich verschreiben, verschlafen),
  • die Beendigung oder das Resultat eines Vorgangs (verbrennen, verblühen, versalzen),
  • Wiederholung, Verdichtung oder Intensivierung (vernähen, verbauen).

Positive Konnotationen hat die Vorsilbe „ver“ vor allem dann, wenn sie in Verbindung mit einem Dativobjekt erscheint wie beispielsweise in „vertrauen“, „verdanken“, „vergeben“.

Bedeutung der Vorsilbe „ver“ im Begriff verklemmt

In der Wendung „verklemmt sein“ finden sich abhängig vom Kontext und der Intention des Sprechers diese Bedeutungsebenen wieder. Wer verklemmt ist, zeigt aus Sicht des Sprechers wiederholt oder dauerhaft ein Verhalten, das als unpassend empfunden wird und von dem man annimmt, dass es das Ergebnis einer „falschen“ Erziehung oder Einstellung ist. Das Verhalten wird als übertrieben in Bezug auf zugrundeliegende Moralvorstellungen empfunden.

Verklemmung versus Verklemmtheit: Nominalisierung des Grundwortes

Während vom Grundwort „verklemmen“ das Nomen „Verklemmung“ ableitbar ist, lauten die zu „verklemmt“ gebildeten Nomen „Verklemmtheit“ oder „Verklemmtsein“.

Die Endung „-ung“, wie sie im Nomen „Verklemmung“ erscheint, deutet auf das Resultat eines Vorganges. Der Endsilbe „-heit“ kommt im modernen Sprachgebrauch keine eigene Bedeutung mehr zu, sie wird lediglich verwendet, um ein Adjektiv grammatikalisch in ein Nomen zu verwandeln.

Die auf diese Weise abgeleiteten Begriffe benennen jedoch häufig Abstrakta (Freiheit, Gleichheit) oder Eigenschaften, denen etwas Wesenhaftes zugesprochen wird (Dummheit, Schönheit).

Begriffsgeschichte von „verklemmen“

Das Grundwort „klemmen“ ist bereits aus dem Mittelhochdeutschen bekannt. Es bezeichnet das Einwirken auf ein Objekt durch festen Druck, durch Pressen oder Schieben. Gemeinsam mit anderen Begriffen der Wortfamilie wie beispielsweise „klamm“ oder „beklemmen“ lässt sich das Verb auf die Grundbedeutung „zusammendrücken“ zurückführen.

Aus dem Mittelhochdeutschen ist zudem der Begriff „verklimmen“ bekannt, der das Zusammendrücken oder (sich/etwas) Klammern benennt.

In übertragener Bedeutung wird der Begriff zumeist umgangssprachlich und vermutlich frühestens seit dem 20. Jahrhundert verwendet. Im Wörterbuch der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert findet sich kein Eintrag.

Die Übertragung in den neuen Bedeutungszusammenhang ergibt sich zum einen aus der Vorstellung, dass der „Verklemmte“ ein Gefühl der Enge, des Eingeklemmtseins empfindet, aber das, was ihn „bedrückt“, nicht lösen kann, weil er sich (gegen seinen Willen) darin verklemmt hat. Bestimmte Themen und Handlungen rufen in ihm das Gefühl der Beklemmung hervor.

Negative Konnotationen im Zusammenhang mit der Wortfamilie „klemmen“ zeigen sich zudem in Begriffen und Redewendungen wie:

  • in die Klemme geraten/in der Klemme sein/stecken,
  • bei dir klemmt’s wohl,
  • klamm sein,
  • sich an etwas oder jemanden klammern.

Die Intensität, das „Klammernde“ des Begriffs, kommt in der Wendung „sich dahinterklemmen“ zum Ausdruck, die den besonderen Nachdruck betont, mit dem man eine Handlung betreibt.

Möglich ist auch, dass äußerliche Merkmale oder Symptome, die häufig mit der Verklemmtheit einhergehen, zur Metaphernbildung beigetragen haben, beispielsweise die Beobachtung, dass jemand seine Arme fest an den Körper klemmt oder sich steif und wie eingeklemmt bewegt.

Verklemmt sein: Wortbedeutung versus Wortverwendung

„Verklemmt sein“ bedeutet zunächst, dass eine Person in bestimmter Weise von dem Verhalten abweicht, das man von ihm erwartet oder das als wünschenswert gilt. Diese „Abweichung“ äußert sich nicht darin, dass die Person selbstbewusst für ihre eigenen Werte eintritt. Stattdessen ist das Verklemmtsein von einem Gefühl der Scham und von negativen Emotionen begleitet, die dem Verklemmten selbst unangenehm sind und sich körperlich als Verkrampfung oder Angespanntheit äußern können.

Fachsprachlich würde man ein solches Verhalten zum Spektrum sozialer Phobien zählen und nach objektiven Kriterien einordnen. Umgangssprachlich ist die Zuschreibung des Attributs „verklemmt“ meist negativ konnotiert und beinhaltet eine Herabwürdigung oder den Appell zur Verhaltensänderung. Insbesondere seit den 1970er Jahren gilt Verklemmtheit in westlichen Gesellschaften als eine Eigenschaft, die im Sinne einer „sexuellen Befreiung“ überwunden werden soll.

Doch kann das, was bestimmte Personen oder Kulturkreise als „verklemmt“ bezeichnen, in anderen Wertegemeinschaften als besonders angenehm, höflich oder zurückhaltend beschrieben werden. Die vollständige Bedeutung des Begriffs „verklemmt“ ergibt sich daher nicht aus einer subjektiven Zuschreibung, sondern aus der Wahrnehmung, dass jemand in seinen Vorstellungen „feststeckt“ und dies selbst als unangenehm empfindet.

Was ist ein Me Day? Zweck, Sinn, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Me Day bezeichnet einen Tag, an dem es ausschließlich um die eigenen Bedürfnisse geht. Für viele ist der Me Day eine kleine Auszeit vom Alltagsleben. Menschen entfliehen dem Stress und nehmen sich Zeit für sich selbst, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen. Es geht um Selbstfürsorge und Selbstliebe. Am Me Day festigen Menschen die wichtigste Beziehung in ihrem Leben: die Beziehung zu sich selbst.

Was ist ein Me Day? Zweck, Sinn, Bedeutung, Definition, Erklärung

Im Jahr 2015 ergab eine Umfrage, dass sich 70 Prozent der Amerikaner nicht ausreichend Zeit für sich selbst genehmigen. Verantwortlich für die Umfrage war der Domain Provider „domain.me“. In einer genialen Kombination aus Domain-Werbung und sozialer Bewegung bewarb „domain.me“ den 16. März als Me Day. Vielbeschäftigte Menschen nehmen sich an diesem Tag Zeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Inzwischen hat sich der Me Day zu einem Trend entwickelt und steht für eine Mini-Auszeit, die auch an jedem anderen Tag im Jahr legitim ist.

Was man an einem Me Day macht? Ideen, Erklärung

Als Synonym für rücksichtsloses Verhalten hat der Begriff Egoismus einen negativen Beigeschmack. Beim Me Day geht es allerdings nicht um rücksichtsloses Verhalten, sondern um Quality-Time für sich selbst. Jeder Mensch ist wertvoll und hat es verdient, sich wohlzufühlen. Primär gilt es am Me Day, folgende Fragen zu beantworten:

  • Welchen freizeitlichen Aktivitäten gehe ich gerne nach?
  • Womit kann ich mir selber eine Freude bereiten?
  • Was trägt zu meinem Wohlbefinden bei?
  • Wie ist die Beziehung zu mir selber und wie geht es mir damit?

Me Day und Valentinstag

Am Valentinstag unterstreichen Menschen mithilfe romantischer Geschenke und Gesten ihre Liebe zueinander. Bei unglücklichen Singles kommt dieser Tag weniger gut an. Schließlich entwickelte sich daraus der Trend, den Me Day am Valentinstag zu zelebrieren. Immerhin gilt Selbstliebe als Basis für mehr Respekt und Anstand untereinander. Wer sich selbst liebt, erhöht seine Chancen auf eine funktionale Beziehung.

Mögliche Aktivitäten am Me Day: Ideen

Jeder gestaltet den Me Day nach seinen individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen. Einige schlafen aus und erlauben sich einen gemütlichen Tag vor dem Fernseher. Andere entdecken neue Orte oder begeben sich auf eine abenteuerliche Reise. Manche besuchen eine Wellness-Einrichtung oder Sauna. Besonders beliebt am Me Day sind Massagen und Maniküre.

Während sich viele am Me Day auf Entspannung fokussieren, nutzen andere den Tag, um aktiv etwas in ihrem Leben zu verändern. Das kann ein Anstrich, der Kauf und Aufbau neuer Möbel, die Fahrt mit dem Traumauto oder der Besuch eines Flohmarkts sein.

Alternativ verwöhnen sich Menschen am Me Day mit kulinarischen Highlights. Ob Picknick, exquisites Restaurant oder selber kochen, leckeres Essen trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Am Me Day sind kleine Sünden in Form von Kalorien und Süßspeisen erlaubt.

Me Day: Ideen, Bedeutung, Erklärung

Der Me Day ist eine Mini-Auszeit. Menschen entfliehen dem stressigen Alltag und fokussieren sich ausschließlich auf ihre eigenen Bedürfnisse. Am Me Day rücken Selbstfürsorge und Selbstliebe in den Vordergrund. Der Tag steht in Verbindung mit positivem Egoismus und hat nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Inzwischen hat sich der Me Day zu einem Trend entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen die Mini-Auszeit, um die Beziehung zu sich selber zu festigen und neue Energien zu tanken.

Was ist ein Komplementärnarzisst? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Komplementärnarzisst ist eine Person, die einen Narzissten bestens ergänzt. Narzissten gelten als von sich eingenommen, häufig bis in einen übersteigerten Größenwahn hinein. Daneben gilt der Komplementärnarzisst als jemand, der sich selbst gerne in die Rolle des minderwertigen und nachrangigen Teils einer zwischenmenschlichen Beziehung begibt.

Eigenschaften: Komplementärnarzisst

Ein Komplementärnarzisst ist in aller Regel sehr empfindlich und leicht verletzbar. Er hat von sich selbst ein minderwertiges Bild und hält sich häufig für weniger wertvoll als andere Menschen es sind. Weiterhin fällt er oftmals durch Schüchternheit und Gehemmtheit auf.

Das Verhalten eines Komplementärnarzissten liegt oft in seiner Kindheit begründet. Die Art und Weise wie der Komplementärnarzisst in dieser Zeit durch sein Umfeld geprägt wurde, entscheidet darüber, dass er sich letztlich zu einem Komplementärnarzissten entwickelt hat. Häufig sind Komplementärnarzissten in ihrer Kindheit von ihren Eltern nicht richtig wahrgenommen, manchmal auch vernachlässigt worden. Dies kann mehrere Gründe haben. Die Eltern können zum Beispiel den Fokus auf Geschwisterkinder gesetzt haben und der spätere Komplementärnarzisst ging daneben regelrecht unter. Oder aber die Eltern hatten mit ihrem eigenen Leben und sich selbst derart viele Schwierigkeiten, dass darüber hinaus kein Platz mehr war um die Sorgen und Nöte des Kindes wahrzunehmen. Auf Grund solcher, oder ähnlicher, Strukturen lernen spätere Komplementärnarzissten in der Kindheit zurückzustecken, ihre Wünsche und Bedürfnisse als weniger wichtig, als die der anderen wahrzunehmen und ordnen sich auf Grund dessen automatisch unter. Entwickeln sie sich zu Komplementärnarzissten führen sie dieses Verhalten im Erwachsenenalter fort.

Das Phänomen des parentifizierten Kindes bei Komplementärnarzissten

Komplementärnarzissten sind darüber hinaus oft Kinder, die früh selbstständig wurden. Meist wurden sie dies aus einer Not heraus. Nämlich aus der, weil sich sonst niemand um ihre Belange kümmerte, als sie selbst. Dieses Phänomen wird als das des parentifizierten Kindes bezeichnet. Das bedeutet, dass ein Kind schon früh die Dinge selbst regelt, die eigentlich Aufgabe der Eltern wären. Und damit nicht genug. Ein parentifiziertes Kind übernimmt zudem oft auch noch Fürsorgeaufgaben für mindestens eines seiner Elternteile, weil dieses selbst nicht in der Lage dazu ist.

Welche Eigenschaften weist das parentifizierte Kind auf?

Ein parentifiziertes Kind, das später oftmals zu einem Komplementärnarzissten wird, ist vor allem darauf eingestellt möglichst wenig aufzufallen. Es spürt, dass um es selbst herum schon genügend Chaos herrscht und möchte deshalb nicht auch noch Grund zur Sorge oder zum Ärger werden. Diese Kinder gelten als sehr brav und immer folgsam. Sie funktionieren häufig ganz automatisch so, wie es von ihnen erwartet wird, weil sie sich selbst sehr zurücknehmen. Empfänger von Zuneigung sind sie dabei selten selbst. Allerdings geben sie anderen, meist ihren Eltern, selbst Zuneigung indem sie sich um sie kümmern. Das kann ganz konkret in Form von gesundheitlicher Pflege sein, aber auch abstrakt, indem sie in die Elternrolle schlüpfen und zum Beispiel für ihre Familie kochen, putzen und Einkäufe erledigen.

Ist der Komplementärnarzisst auch ein Narzisst?

Im Grunde ja, denn der Komplementärnarzisst weist ebenfalls eine narzisstische Wesensstruktur auf. Man könnte vom Komplementärnarzissten als von einer Art spiegelverkehrtem Narzissten sprechen. Denn Narzissten wollen vor allem von anderen bewundert werden und andere für ihre eigenen Ziele instrumentalisieren. Der Komplementärnarzisst ist dann glücklich, wenn er sich ganz für eine andere Person einsetzen kann. Dieses Verhalten kann bis zur Selbstaufgabe führen.

Warum verhält sich der Komplementärnarzisst so, wie er sich verhält?

Man vermutet, dass Komplementärnarzissten mit ihrem Verhalten einen Mangel, den sie in sich selbst verspüren, ausgleichen möchten. Sie identifizieren sich mit dem Menschen, an dem sie ihren Komplementärnarzissmus ausleben in dem Sinne, in dem sie sich selbst umso besser fühlen, je mehr sie die andere Person neben sich als besser erscheinen lassen. Dies erreichen sie zum Beispiel durch grenzenlose Bewunderung des anderen und die eigene Abwertung.

Harmonieren Narzissten und Komplementärnarzissten miteinander?

Der Narzisst und der Komplementärnarzisst ergeben das ideale Paar. Denn der eine saugt die unangenehmen Eigenschaften des anderen quasi auf und verwertet sie für sein eigenes Ziel.

Hat ein Komplementärnarzisst eine psychische Störung?

Es kommt ganz darauf an wie schwer der Komplementärnarzissmus bei einer Person ausgeprägt ist, um sagen zu können, ob ein Komplementärnarzisst an einer psychischen Störung leidet oder nicht. Personen, die als Komplementärnarzisst agieren und sich anderen dermaßen unterordnen, dass sie dabei selbst als eigenständige Person kaum noch existent sind, haben sehr wahrscheinlich eine psychische Störung, die von einem Therapeuten oder Psychiater begleitet werden sollte. Bei leichteren Formen des Komplementärnarzissmus muss es sich jedoch nicht zwingend um eine psychische Störung handeln. Dann spricht man eher von einer eigenen Form der Persönlichkeitsstruktur.

Seit wann spricht man von Komplementärnarzissmus?

Der Begriff Komplementärnarzissmus wurde im Jahre 1970 von Jürg Willi geprägt. Das Wort komplementär wurde vom französischen complémentaire abgeleitet. Ins Deutsche übertragen bedeutet das ergänzend. Man spricht deshalb von Komplementärnarzissmus, weil sich Narzisst und Komplementärnarzisst als Paar gut ergänzen.

Komplementärnarzissten sind besonders oft Frauen

Dass besonders viele Komplementärnarzissten Frauen sind ist durch über Jahrhunderte hinweg eingeübte Rollenbilder zu erklären. Von Frauen wird oft noch heute erwartet, dass sie sich den Bedürfnissen und Anweisungen von Männern unterordnen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse als zweitrangig wahrnehmen und behandeln. Auf Grund dessen sind sie besonders oft in der Rolle von Komplementärnarzissten zu finden.

Was ist die 21/90 Regel? Ziel, Bedeutung, Erklärung


Die 21/90-Regel besagt, dass Menschen 21 Tage brauchen, um ein Ziel zur Gewohnheit zu machen und es dauert 90 Tage, um es dauerhaft in den Lebensstil zu implementieren. Für eine positive Veränderung gilt es Anstrengungen zu unternehmen, um die Lebensqualität zu verbessern. Die 21/90 Regel ist dennoch einfach genug.

Menschen verpflichten sich 21 Tage lang einem persönlichen oder beruflichen Ziel. Nach 21 Tagen Verfolgung des Ziels ist daraus eine Gewohnheit geworden. Fährt man 90 weitere Tage damit fort, dann sollte daraus eine dauerhafte Änderung des Lebensstils werden.

Was ist die 21/90 Regel? Ziele setzen, Schritte planen

Was soll sich ändern? Es geht darum, was erreicht werden soll. Dabei kann es sich sowohl um ein berufliches als auch um ein persönliches Ziel handeln. Das Ziel muss präsent sein und wird daher gut sichtbar auf einem Planer notiert. Es muss sichergestellt werden, dass mindestens einige Male am Tag der Blick darauf geworfen wird.

Das hilft, um sich zu engagieren und sich auf dieses Ziel zu konzentrieren. Mit der Planung werden die Schritte notiert, die es zu unternehmen gilt, um dieses Ziel zu erreichen. Das kann zum Beispiel der Wunsch sein, körperlich fitter und aktiver zu werden und mindestens dreimal in der Woche zu joggen.

Zusammen mit einem Freund/einer Freundin, die das gleiche Ziel haben, Pläne zu machen, kann eine gute Möglichkeit sein, motiviert zu bleiben. Eine Planung mit klaren Zeiten und Terminen, in der erreichbare Schwerpunkte aufgestellt werden, stellt sicher, dass das gesteckte Ziel erreicht wird.

Kleine Schritte führen in der Regel eher zum Ziel. Um mit einem besseren Lebensstil zu beginnen, gilt es realistisch vorzugehen. Es ist kaum möglich, mit einem trainierten Sportler bei einem 10 Kilometerlauf Schritt zu halten.

Unsportliche Menschen beginnen zum Beispiel jeden Tag mit zügigem Gehen. Danach beginnen Sie langsam eine Strecke von 2,5 Kilometer zu laufen. Es wird nicht lange dauern, bis es möglich ist auch 8 bis 10 Kilometer zu laufen, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.

Es ist wichtig, den Fokus auf erreichbare Ziele zu legen, welche die neue Gewohnheit ausmachen.

21/90 Regel: Engagiert sein, realistisch bleiben

Um eine Gewohnheit zu entwickeln, ist es unerlässlich, sich für sein Ziel einzusetzen und die neu gefundene Aufgabe 21 Tage hindurch konsequent auszuführen. Das kann manchmal unrealistisch sein, wenn es unvorhergesehene Umstände erforderlich machen, dass ein Tag pausiert werden muss. Nun ist es essenziell, Verantwortung zu übernehmen und nicht zwei Tage hintereinander zu verpassen.

Der international anerkannte Motivationsguru und Autor „Robin Sharma“ schreibt in seinem Buch „Who Will Cry When You Die“, dass neue Gewohnheiten mit einem Paar neuer Schuhe vergleichbar sind. Obwohl sie sich in den ersten Tagen unbequem anfühlen, sitzen sie nach drei Wochen, sobald sie eingelaufen sind, wie eine zweite Haut.

Um den Lebensstil zu ändern, gilt es dem Ziel verpflichtet zu bleiben. Die 21/90-Regel funktioniert nur, wenn sich Menschen konsequent an ihren Plan halten.

21/90 Regeln: Wiederholen und Durchhalten

Nach 21 Tagen ist die erste Etappe geschafft. Jetzt ist es an der Zeit darüber nachzudenken, was falsch gemacht wurde und was man besser machen könnte. Es wurden 21 Tage Beständigkeit, Willenskraft und Ausdauer an den Tag gelegt. Nun kommt die 90 Tage Regel zum Zug.

Die neuen Gewohnheiten, die mittlerweile so vertraut und beinahe eine Selbstverständlichkeit geworden sind, sollten beibehalten werden. In der Folge gehen sie beinahe automatisch als Routine in den Alltag über.

Nach 90 Tagen ist das gesteckte Ziel so weit im Gehirn gespeichert, das nicht mehr viel darüber nachgedacht werden muss. Der innere „Schweinehund“ wurde erfolgreich besiegt.

Was bedeutet „authentisch sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Authentisch zu sein bedeutet, dass man als Mensch echt und immer aufrichtig gegenüber sich selbst ist. Das klingt ein wenig kompliziert, und das ist es auch. Denn sofort stellt sich die Frage: Wann genau ist man ein authentischer Mensch? Wann ist man als Person wirklich echt, aufrichtig und ehrlich im eigenen Verhalten?

Was bedeutet authentisch sein im Detail? Bedeutung, Definition, Erklärung

Für den Begriff authentisch sein gibt es einige Synonyme, die das Phänomen authentisch sein be- und umschreiben. Das sind zum Beispiel folgende Begriffe: wahrhaftig sein, ehrlich sein, glaubwürdig sein, überaus zuverlässig im eigenen Verhalten sein, ein unverfälschtes Bild von sich selbst abgeben. Zusammenfassend wird über authentische Menschen häufig gesagt, dass sie echt wären. Menschen, die sich selbst aus authentisch bezeichnen sind laut dieser Einschätzung also eine Art Original und demnach die originale Version von sich selbst.

Ob ein Mensch authentisch ist oder nicht lässt sich nur sehr schwer überprüfen. Es gibt hierfür keinerlei mathematische oder eine in irgendeiner Form anderweitig prüfende Messlatte, die dem Menschen angelegt werden könnte, und die dessen Authentizität auf einer Werteskala überprüft. Deshalb wird immer wieder versucht sich selbst Kriterien zu schaffen, nach denen man zumindest möglichst genau einschätzen kann, ob eine Person authentisch ist oder nicht.

Welche Kriterien helfen dabei einzuschätzen, ob eine Person authentisch ist?

Wenn man versuchen möchte einzuschätzen, ob eine Person authentisch ist oder nicht, hat man ein wenig Arbeit vor sich. Denn alleine durch einen kurzen Blick auf das Verhalten eines Menschen lässt sich das nicht ohne Zweifel feststellen. Vielmehr funktioniert es so, dass man den Versuch unternimmt die Aussagen der als authentisch einzuschätzenden Personen mit ihrem nachfolgenden Handeln in Beziehung zu setzen. Das wichtigste Kriterium dabei ist es zu überprüfen, ob eine Mensch seine Aussagen und Ankündigungen zu seinem eigenen Verhalten und seinen eigenen Vorhaben am Ende auch umsetzt, oder nicht. Dieser Umsetzung folgt dann ein gewisser Grad an Glaubwürdigkeit, den ein Mensch erreichen kann. Das bedeutet im Klartext, dass eine Person umso glaubwürdiger erscheint, je näher das Verhalten vorherigen Aussagen, Meinungen und Ankündigungen nahekommt. Umso glaubwürdiger man anderen gegenüber erscheint, desto authentischer schätzen sie einen ein.

Sind authentische Menschen mehr sie selbst als andere?

Oftmals wird authentisch sein auch so beschrieben: Authentische Menschen sind nichts anderes als sie selbst. Das ist sicherlich zu weiten Teilen richtig. Denn man selbst ist man immer dann, wenn man seine eigene Meinung auch langfristig vertritt, sie also nicht ständig ändert, je nachdem, welchen Einflüssen durch die Meinungen anderer Menschen man gerade ausgesetzt ist. Dazu gehört es sich selbst eine Meinung zu bilden und selbst seine eigene Meinung zu vertreten. Außerdem treffen authentische Menschen ihre Entscheidungen jeweils selbst und überlassen dies nicht anderen. Auch bestimmen sie ihre Handlungen selbst, und lassen sich dabei nicht von anderen beeinflussen, oder sich gar Befehle von anderen Menschen erteilen. In all dem steckt das Wort selbst was darauf hinweist, dass eine Beschreibung eines authentischen Menschen, als eine Person, die sie selbst ist, zutreffend sein könnte.

Woher stammt der Begriff authentisch sein und was bedeutet er?

Die Bezeichnung authentisch sein stammt aus der griechischen Sprache. Das Authentisch sein kommt zunächst einmal vom Begriff Authentizität. Das Wort Authentizität lässt sich in seinem griechischen Ursprung in zwei Worte teilen. Das sind einmal autos und ontos. Das Wort autos kann in die deutsche Sprache mit dem Wort selbst übersetzt werden. Das griechische Wort ontos wird in der deutschen Sprache mit sein wiedergegeben. Zusammengefügt ergibt sich daraus selbst sein.

Grundlage von Authentizität aus wissenschaftlicher Sicht

Nicht nur Laien, sondern auch Wissenschaftler, die unter anderem an Universitäten lehren und forschen, haben sich mit der Frage beschäftigt was genau authentisch sein bedeutet. Die beiden Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman aus den USA zum Beispiel haben hierfür mehrere Hauptkriterien ermittelt. Ihrer Ansicht nach ist ein authentischer Mensch jemand, der zunächst einmal sehr genau weiß, was gedanklich in ihm selbst vorgeht. Sie meinen authentische Menschen seien sich dessen bewusst welche Stärken und Schwächen sie haben und welche Gefühle in ihnen vorgehen. Michael Kernis und Brian Goldman sagen, dass Menschen erst dann dazu in der Lage seien ihre eigenen Handlungen selbst zu steuern, wenn sie sich selbst, so wie zuvor beschrieben, gut kennen würden.

Was folgt aus wissenschaftlicher Sicht, nachdem die Grundlage für Authentizität ermittelt wurde?

Nachdem die Grundlage für authentisches Verhalten nun definiert wurde, folgt das authentische Verhalten selbst. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht in erster Linie von Ehrlichkeit und Realitätstreue sich selbst gegenüber geprägt. Menschen, die authentisch sind werden von Wissenschaftlern so beschrieben, dass sie sich selbst ganz kompromisslos mit der Realität konfrontieren. Sie machen sich also nicht besser als sie selbst sind. Und sie lügen sich auch selbst nichts vor. Außerdem sind authentische Personen ihrer Meinung nach äußerst konsequent und folgen stets ihren eigenen Werten. Sie achten die Prioritäten, die sie sich selbst gesetzt haben. Auch versuchen sie nicht andere zu Übervorteilen, wenn das ihren eigenen Grundsätzen widerspricht. Im Zweifelsfall nehmen sie dafür auch Nachteile, die sie am Ende selbst betreffen, in Kauf. Sogar dann, wenn sie vorher sehr gut wissen, dass es sich um einen großen Nachteil für sie handelt.

Wer authentisch ist, der ist vor allem auch aufrichtig

Jeder, der schon einmal gelogen hat, und damit also nicht aufrichtig gewesen ist, weiß, dass es schwierig ist dafür zu sorgen, dass Lügen am Ende nicht auffallen. Auf authentische Menschen trifft das nicht zu. Zu einer authentischen Person passt es nämlich nicht unaufrichtig zu sein, denn das wäre nicht echt. Dazu gehört es auch, dass aufrichtige Menschen ihre negativen Seiten und Schwächen nicht versuchen zu verschleiern. Schließlich wäre auch das nicht aufrichtig. Aufrichtig ist demnach der, der sowohl seine guten, als auch seine schlechten Seiten zeigen und mit ihnen umgehen kann.

Gelingt es Menschen immer authentisch zu sein?

Es kann schwer sein immer authentisch zu sein. Denn auch, wenn man gerne seinen eigenen Werten und Grundsätzen folgen möchte, ist es manchmal schwieriger das zu tun, als einfach den Erwartungen anderer zu entsprechen oder sich den Wünschen anderer Personen anzupassen. Schnell ist man dann nicht mehr authentisch. Ein weiteres Problem auf dem Weg ein authentisch agierender Menschen zu werden kann es sein, dass sich Menschen während ihres Lebens ständig verändern. Das betrifft auch ihre Ansichten, Überzeugungen und sogar ihre Rollenbilder von sich selbst. In der Jugend verfolgt man häufig ganz andere Werte als im Alter.

Wer authentisch sein möchte, muss mit diesen Veränderungen und Anpassungen Schritt halten können. Außerdem muss man sich immer wieder selbst neu hinterfragen und für sich selbst klar machen welche Rolle man derzeit selbst einnimmt. Darüber hinaus kann eine Person zur gleichen Zeit in unterschiedlichen sozialen Umfeldern verschiedene Rollen einnehmen. In der Arbeit ist man so zum Beispiel der freundlich Kollege, der anderen ständig Arbeit abnimmt. Zu Hause jedoch fühlt man sich eher als Pascha und möchte sich von der Frau bedienen lassen. Wenn diese Rollen durcheinander geraten ist man womöglich schnell nicht mehr authentisch.

Haben Angst und Selbstzweifel Einfluss auf authentisches Verhalten?

Angst und Selbstzweifel können durchaus Einfluss auf authentisches Verhalten haben. Als Beispiel könnte genannt werden, dass viele Menschen von Zeit zu Zeit öffentlichem Druck nachgeben, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen. Wenn es zum Beispiel als gesellschaftlich schick und anerkannt gilt schlank zu sein, führt dies dazu, dass Menschen, die selbst eigentlich kein Problem damit haben dick zu sein, dennoch eine Diät machen, um dem allgemeinen Idealbild einer guten Figur zu entsprechen. Angst vor Spott oder Ausgrenzung kann dazu führen. Ebenso schlechte Erfahrungen mit Kommentaren anderer, die man bereits gemacht hat. Letztlich können diese Erfahrungen zu Selbstzweifeln führen an deren Ende die Aufgabe der authentischen Verhaltensweise steht.

Kann man es lernen authentisch zu sein?

Sicherlich kann nicht jeder lernen in jeder Situation authentisch zu sein. Allerdings ist es sehr gut möglich für sich selbst den Entschluss zu fassen so authentisch wie möglich leben zu wollen. Menschen, die dies tun können ihr Verhalten bewusst in Richtung Authentizität lenken. Das gelingt ihnen indem sie sich immer wieder neu selbst hinterfragen und abklären, ob ihre Gedanken und Werte noch dieselben sind. Wie zuvor beschrieben verändern sich Menschen im Laufe ihres Lebens. Wer authentisch bleiben möchte muss diese innere Veränderung bewusst selbst begleiten und dann das eigene Verhalten immer wieder an die Veränderungen anpassen. Auch muss eine authentisch agierende Person damit rechnen immer wieder bei anderen anzuecken. Denn wer authentisch ist, verhält sich nicht immer so, wie andere sich das wünschen. Das kann dazu führen, dass Mitmenschen einmal sauer auf einen sind, oder sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Wer authentisch bleiben möchte, der muss das aushalten können.

Was ist eine Scanner Persönlichkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die amerikanische Schriftstellerin Barbara Sher erwähnte in ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ erstmals den Begriff Scannerpersönlichkeit.

Sie beschreibt Scanner als Menschen, die viele verschiedene Interessen haben. Aus diesem Grund engagieren sie sich für sehr unterschiedliche Projekte. Dabei verlieren sie dann aber schnell die Übersicht und haben deswegen Probleme damit, ihre Ideen auch wirklich umzusetzen.

Was ist eine Scanner Persönlichkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung

Für den Begriff Scanner-Persönlichkeit existieren viele verschiedene Synonyme, die alle das gleiche Phänomen bezeichnen. Zu den gängigsten Synonymen zählen Multitalent, Vielbegabte und Tausendsassa.

Jede neue Idee wird zunächst begeistert angefangen, aber dann erlischt das Interesse im Laufe der Zeit und eine neue Idee muss her. Scannern fällt es schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ihre Gedanken wandern von einem Thema zum anderen.

Oftmals ist die Vielfalt interessanter als das Ergebnis. Für die Mitmenschen ist dies selbstverständlich recht frustrierend und führt irgendwann dazu, dass die Ideen nicht mehr wirklich ernst genommen werden. Schließlich wurde kaum ein Projekt jemals verwirklicht.

Profil einer Scanner-Persönlichkeit

Zu dem Profi einer Scanner-Persönlichkeit können auch Intelligenz, schnelle Begeisterungsfähigkeit und Sensibilität zählen. Allerdings sind nicht alle Scanner überdurchschnittlich klug oder sensibel. Zudem ist auch nicht jeder Hochbegabte automatisch ein Multitalent.

Die Scanner interessieren sich für viele verschiedene Themen und wechseln auch zwischen diesen hin und her. Sie lernen gern und können sich in den Themen auch verlieren. Im Gegensatz zu Hochbegabten verfügen sie aber nicht über eine überdurchschnittliche Intelligenz. Auch ihr Wahrnehmungsvermögen ist eher normal. Von einer Hochbegabung spricht man erst ab einem Intelligenzquotienten von 130.

Scanner sind eher auf vielen verschiedenen Gebieten über dem Durchschnitt, aber keineswegs wirkliche Spezialisten oder Fachleute. Dafür sind ihre Interessen zu vielfältig und die Aufmerksamkeitsspanne zu kurz.

Menschen, die hochsensibel sind, haben eine turbulente und tiefgehende Gefühlswelt. Auch dies muss bei Scannern nicht der Fall sein. Sie können eine ausgeglichene Gefühlswelt erleben und trotzdem viel Interesse an Dingen zeigen.

Da sie gern selbstständig lernen, sind viele Scanner vorwiegend Autodidakten, die sich ihr Wissen durch Bücher oder das Internet aneignen. Die wenigsten Scanner besuchen verschiedene Schulen oder haben unterschiedliche Ausbildungen. Eine Schulbildung oder Ausbildung würde ihnen meist auch zu lang dauern.

Scanner sind im höchsten Maße kreativ. Es gelingt ihnen schnell, sich in neue Situationen und Themen einzufinden. Um ihre vielseitigen Talente ausleben zu können, benötigen sie viel Freiraum. Daher verbringen diese Persönlichkeiten oft viel Zeit allein zu Hause.

Tipps für Scanner-Persönlichkeiten

Es ist wichtig, dass der Scanner sich selbst erst einmal verstehen lernt. Schließlich ist es manchmal offensichtlich, dass er anders funktioniert. Zudem ist es für ihn relevant, dass er die richtigen Strukturen für sich findet.

Nur wenn die Scanner-Persönlichkeit diese festen Strukturen hat, kann er sein Talent auch nutzen. Ansonsten ist sein Leben schnell ungeordnet und wirr, da sie sich nur schwer auf eine Sache konzentrieren können.

Es gibt einfach viele Sachen, die sie gern machen möchten. Da die Umwelt Scanner-Persönlichkeiten oft nicht versteht, bekommen sie viel negatives Feedback. Dies kann zu Selbstzweifeln und Depressionen führen.

Das Selbstbild ist dann oft nicht positiv. Viele Scanner-Persönlichkeiten hinterfragen sich daher oft und empfinden sich als unfähig oder gar faul. Zudem stoßen sie sofort auf Ablehnung, wenn sie mit einem neuen Vorschlag kommen.

Allerdings sollten Scanner sich nicht zu sehr in feste Strukturen zwängen. Ein absolut unflexibles Zeitmanagement macht sie unglücklich und engt sie ein. Sie benötigen Methoden, die agiler sind. Zudem können sie selbst entscheiden, wann ein Projekt für sich beendet ist.

Schließlich sind vielseitige Interessen einfach Teil ihres Wesens und müssen grundsätzlich akzeptiert werden. Wenn die Vielfältigkeit richtig genutzt wird, kann das Talent eine echte Bereicherung sein.

In der Werbung oder bei kreativen Jobs sind viele Ideen immer gefragt. In diesen Bereichen können Scanner-Persönlichkeiten glänzen. Die Diagnose der Persönlichkeit ist
schwierig, aber es gibt einige klare Anzeichen.

Selbsttest: Anzeichen für eine Scanner-Persönlichkeit

  • Du beginnst viele neue Projekte und beendest sie nicht.
  • Der Alltag ist eher chaotisch und ungeordnet.
  • Du verzettelst dich schnell und verlierst den Überblick.
  • Du hast mehrere Ausbildungen begonnen und nicht abgeschlossen.
  • Du fühlst dich oft überfordert und gestresst.
  • Du möchtest zur Ruhe kommen und kannst es nicht.
  • Du verlierst schnell wieder die Lust oder das Interesse an einer Sache.
  • Du kannst dich nicht gut entscheiden.
  • Du suchst immer noch nach deinem Traumjob.
  • Du hast Kartons voll mit alten Projekten.
  • Deine Umwelt kritisiert dich häufig.
  • Du hast das Gefühl, dass du manchmal unfähig bist.
  • Du bist oft unkonzentriert.
  • Starre Strukturen machen dir Angst.
  • Du denkst dich gern in Sachen hinein.Wenn mehr als die Hälfte dieser Sätze auf dich zutreffen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du eine Scanner-Persönlichkeit bist. Aber keine Sorge, mit dem richtigen Konzept schaffst du es bestimmt, von deiner Vielseitigkeit zu profitieren. Es ist gut, viele Ideen und Talente zu haben.
Was sind Soft Skills? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei Soft Skills handelt es sich um persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen, welche unabhängig von Fachwissen bzw. Fachkompetenzen bestehen. Soft Skills können auch als soziale Kompetenzen bezeichnet werden.

Was sind Soft Skills und was ist der Unterschied zu Hard Skills? Erklärung

Die auch als „weiche“ Kompetenzen bzw. Fertigkeiten bezeichneten Eigenschaften sind im Gegensatz zu den Hard Skills individuelle Fähigkeiten, welche im Zusammenhang mit den eigenen Einstellungen, Werten und sozialen Aspekten stehen. Die Hard Skills sind im Gegensatz dazu fachliche bzw. berufsbezogene Fähigkeiten. Dazu zählen zum Beispiel erworbene fachliche Zertifikate, Ausbildungen, Programmierkenntnisse, Sprachkenntnisse oder das Wissen in Bezug auf bestimmte Methoden.
Die Soft Skills können in methodische, soziale und persönliche Kompetenzen unterschieden werden. Beispiele für häufig genutzte Soft Skills sind unter anderem Pünktlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Organisationstalent oder Teamfähigkeit.

Die Wortherkunft von Soft Skills:

Die Verwendung von Soft Skills ist er seit den 1990-er Jahren gebräuchlich. Bei dem Begriff handelt es sich um ein englisches Lehnwort. Insbesondere in der Personalwirtschaft wird der Begriff sehr häufig für Stellenanzeigen genutzt.
Soft Skills werden üblicherweise mit „sozialer Kompetenz“ gleichgesetzt. Bei der sozialen Kompetenz handelt es sich der Definition nach um die Gesamtheit aller individuellen Einstellungen und Fertigkeiten, um eigene Handlungsziele zu verknüpfen. Somit kann auch das Verhalten einer Gruppe beeinflusst werden.

Die wichtigsten Soft Skills in der Arbeitswelt:

Grundsätzlich sind je nach Branche und Beruf unterschiedliche Soft Skills relevant. Auch im Laufe der Zeit ändern sich die Prioritäten. Besonders hervorzuhebende Soft Skills sind bspw. Teamfähigkeit, Flexibilität, Kommunikationsfähigkeiten, Agilität, kreatives Denken und Motivation.
In die persönliche Kompetenz zählen bspw. das Auftreten, Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen.

Im Segment der sozialen Kompetenz sind unter anderem Kritikfähigkeit, Toleranz und Empathie Beispiele für Soft Skills.

In den Bereich der methodischen Kompetenz zählen Fähigkeiten, welche für die Lösung von sachlichen Problemen notwendig sind. Dabei sind unter anderem Organisationstalent, Zeitmanagement, Stressresistenz und analytische Fähigkeiten relevant.

Können Soft Skills erlernt werden?

Grundsätzlich können Soft Skills mit verschiedenen Methoden erlernt werden. Während Hard Skills durch Lernen bzw. Wiederholen von fachlichen Informationen erfolgen kann, ist das Erlernen von Soft Skills differenzierter zu betrachten. Durch Coaching kann bspw. Zeitmanagement, Rhetorik oder Organisationstalent erlernt werden.

Weichere Charaktereigenschaften wie Selbstvertrauen oder Durchsetzungsvermögen kann ebenfalls im Rahmen von Schulungen oder gezielten Übungen optimiert werden. Selbstvertrauen zu erlernen, geht dabei tief in die Psychologie hinein und ist sehr komplex. Dies trifft auch auf verschiedene weitere persönliche und soziale Kompetenzen zu.

Soft Skills in Führungspositionen:

Bezogen auf die Mitarbeiterführung sind verschiedene Soft Skills gefragt. Insbesondere Führungskompetenzen und Führungsstärke sind entscheidend für eine gute Mitarbeiterführung. Organisationstalent ist ebenso wie gute Kommunikationsfähigkeiten ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Sehr wichtig ist gerade in besonderen Zeiten die Empathie. Mit dieser Fähigkeit wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Mitarbeitern deutlich erleichtert. Insbesondere bei vielen Mitarbeitergesprächen, egal ob direkt oder virtuell, ist ein guter und aufmerksamer Umgang mit unterschiedlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern essenziell für eine erfolgreiche und kontinuierliche Zusammenarbeit.

Auch die Fokussierung bzw. der Umgang mit neuen Sachverhalten ist sehr wichtig. In Zeiten der digitalen Veränderung und sich stetig ergebenden Neuerungen strömen sehr viele neue Informationen auf alle Mitarbeitenden ein. Die Führungskräfte sind sich dabei auf die wesentlichen Anpassungen fokussieren können, um wichtige Entscheidungen priorisiert treffen zu können.

Die Soft Skills in der Zukunft:

Das in Hamburg ansässige Zukunftsinstitut sieht die Soft Skills in der Zukunft weiterhin sehr wichtig in Bezug auf richtige Mitarbeiterentscheidungen. Durch den stetigen Wandel werden Hard Skills deutlich kurzlebiger und sind im Gegensatz zu der Vergangenheit nicht mehr von entscheidender Bedeutung. Die Soft Skills werden sich zu Meta Skills entwickeln. Dabei handelt es sich um Fertigkeiten auf allgemeiner Ebene, welche als Grundlage für die Konkretisierung und Spezifizierung von Fähigkeiten dienen. Dabei geht es insbesondere darum, wie der jeweilige Mitarbeitende seine Arbeit interpretiert.

Bei den Meta Skills geht es um verschiedene Haltungen und Grundannahmen von der Welt. Diese führen zu verschiedenen Haltungen und Verständnissen von bestimmten Tätigkeiten und den grundsätzlichen Aufgaben, welche den Menschen lösen sollten.

Welche Meta Skills sind in der Zukunft entscheidend?

Gewissenhaftigkeit: Bei einer gewissenhaften Ausübung der Tätigkeit, werden die Arbeiten mit einer entsprechenden Detailgenauigkeit ausgeführt. Diese grundsätzliche Eigenschaft trägt unabhängig von der konkreten Aufgabe zu einer konsequenten Arbeitsweise bei. Dabei ist die gründliche Bearbeitung verschiedener Sachverhalte gegeben.

Eigenverantwortung: Bei dieser grundsätzlichen Eigenschaft erfolgt die Ausführung in eigenständiger Organisation und leistungsbasiert. Mit diesem Meta Skill ist eine professionelle Arbeitsweise gegeben.

Kooperationsbereitschaft: Ein Team leistet immer mehr als ein einzelner Mitarbeiter. Diese Fähigkeit, sich offen für anderen Ideen zu zeigen und kompromissbereit zu sein, ist in Zeiten stetig komplexerer Sachverhalte entscheidend für eine konstruktive Zusammenarbeit. Insbesondere bei umfangreichen Projekten oder Tätigkeiten ist diese Eigenschaft essenziell.

Adaptionsfähigkeit: Eine gute Anpassungsfähigkeit ist vor dem Hintergrund des stetigen Wandels von hoher Bedeutung. Mit einer gewissen Freude für Neuerungen bzw. Innovationen fällt es den entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich leichter, sich auf neue Aspekte im Rahmen der Tätigkeit einzulassen.

Unternehmergeist: Diese Fähigkeit ist insbesondere für Personen mit Führungsaufgaben relevant. Personen mit Unternehmergeist sind auch in stressigen Situationen ruhig und fokussiert. Zudem ist eine gewisse Risikobereitschaft vorhanden, welche auch die möglichen Folgen mit in verschiedene Entscheidungsprozesse einbezieht.

Kreativität: Mit neuen Ideen und Gedanken bringen Mitarbeiter immer wieder neue Erlöspotenziale in das Unternehmen. Gerade in schwierigen Phasen ist ein hoher Grad an Kreativität hilfreich, um verfahrene Situationen aufzulösen

Zusammenfassung Soft Skills:

Soft Skills werden in der Zukunft im Zusammenleben und in der Arbeitswelt immer wichtiger. Dabei handelt es sich um persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten. In einen Zusammenhang werden Soft Skills häufig mit sozialer Kompetenz gebracht. Je nach Branche und Tätigkeitsfeld sind verschiedene Soft Skills gefragt. Aufgrund des stetigen Wandels und der Digitalisierung, in Verbindung mit den erhöhten Anforderungen in Bezug auf die Mitarbeiterführung, sind Soft Skills sehr entscheidend für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Soft Skills sind bspw. Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Stressresistenz oder Empathie.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Anzeichen


Es gibt verschiedenste Anzeichen dafür, dass du alt wirst. In diesem Beitrag sind sie gelistet.

Woran merkt man, dass man alt wird? Gesundheit

Du kannst nicht mehr essen wie mit Anfang 20. Jetzt musst du auf deine Ernährung achten. Hast du einmal zu viel Kohlenhydrate gegessen, so merkst du das schnell auf der Waage.

Du siehst deinen Arzt öfter, wenn du alt geworden bist. Du wirst leider öfter krank.

Du fängst an Gespräche über deine Krankheiten und Wehwehchen zu führen.

Körper / Schmerzen: Je älter du wirst und je schlechter dein Körper trainiert ist, umso mehr Schmerzen und körperliche Probleme wirst du bekommen. (Insbesondere Rückenschmerzen)

Wenn du aufstehst oder dich aufrichtest, stöhnst du. Dein Körper fängt an alle möglichen Geräusche zu machen. (Knacken, Ploppen,…)

Wenn man flach gelegt wird, ist jetzt der Grund ein Hexenschuss.

Ohren: Hast du in deiner Jugend deine Ohren nicht im Club vor der lauten Musik geschützt, so kannst du einen Tinitus Jahre später bekommen.

Deine Ohren werden größer.

Haare: Haare wachsen jetzt an Stellen, wo sie nicht sein sollten. (Augenbrauen, Nase, Ohren) Du verlierst Haare an Stellen, wo du sie gerne behalten hättest.

Die grauen Haare werden immer mehr bis die silbern bist.

Blase: Du wachst Nachts auf, weil du Pullern musst. Bevor du das Haus verlässt, gehst du noch einmal auf Toilette.

Knie / Gelenke: Deine Knie heißen nicht mehr „links“ und „rechts“, sondern „gut“ und „schlecht“.

Haut: Anstatt dich über Pickel zu ärgern, kämpfst du mit deiner trockenen Haut.

Du fängst an Anti-Aging-Produkte und Anti-Falten-Creme zu kaufen.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Psyche, Selbst

Du hast mehr Erinnerungen als Träume.

Du legst weniger wert auf Mode, Make Up und bei Trends mitzumachen.

Du hast Momente der Weisheit, Einsicht und des Verständnis. Momente, wo du verstehst, warum Dinge so gelaufen sind, wie sie sind.

Du entwickelst eine „mit allen Wassern gewaschen“-Mentalität. Das verlieht dir Ruhe und Gelassenheit. Du wirst so, weil du viele Probleme gelöst hast und dich mit viel „Sch**ß“ auseinandersetzen musstest.

Du triffst überlegter Entscheidungen, da du dich viel besser im Griff hast und dich selbst besser verstehst.

Du wirst empfindlicher für laute Geräusche.

Die meisten Filme, die du schaust, laufen vor 19 Uhr.

Du lebst deine 30er Jahre wie deine 20er Jahre bis zu dem Tag an dem „der Unfall“ passierte oder „die Diagnose“ kam.

Es bereitet dir Freude neue Küchenutensilien zu kaufen.

Mittagsschlaf wird dir große Freude bereiten.

Du wirst Sätze wie „damals“ oder „zu meiner Zeit“ sagen.

Dein Wunschurlaub hat eine Bedingung: Keine Kinder.

Die Monster unter dem Bett sind in den Briefkasten gezogen.

Du verbringst deine Nachmittage oder Abende damit Unterlagen zu sortieren oder Erklärungen (wie z.B. die Steuererklärung) zu machen.

(Du liest Beiträge wie diesen hier.)

Woran merkt man, dass man alt wird? Freunde, Bekannte, Familie

Je älter du wirst, umso öfter wirst du auf Hochzeiten und Beerdigungen gehen. Wenn du noch älter wirst, werden die Beerdigungen und Hochzeiten wieder weniger.

Je älter du wirst, umso geringer wird die Anzahl deiner Freunde und Bekannten. Je älter du wirst, umso mehr Erwachsene verlassen dich. (Entweder weil sie sterben oder ihr euch auseinander lebt.)

Für die Familie gilt: Je älter du wirst, umso weniger alte Familienmitglieder werden es, aber umso mehr junge Familienmitglieder kommen nach.

Die Zahl der Mütter, Väter und Babys in deinem Freundeskreis werden mehr. Du wirst in den sozialen Medien mehr Baby- und Hochzeitsfotos sehen.

Die Zahl der Geschiedenen wächst jährlich.

Du wirst auf einmal angeregte Gespräche über Versicherungen, Vorsorge, Rasenmäher und/oder Reinigungsmittel führen.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Andere Menschen, Gesellschaft

Du wirst von jüngeren Menschen mit „Sie“ angesprochen.

Du entwickelst ein Bewusstsein dafür wie sehr andere ihre Zeit verschwenden. Gleichzeitig wirst du aber auch gelassener und schreibst den Leuten weniger vor, was sie tun und lassen sollen. Ebenso wirst du gelassener, was Diskussionen und Streit angeht. (Auf Provokationen und Spitzen reagierst du du mit Gelassenheit.)

Menschen mit Autorität werden jünger. Menschen in Autoritätspositionen werden jünger. (Dein Arzt wird z.B. jünger sein als du.)

Die Filme und die Musik mit der du aufgewachsen bist, wird mittlerweile als „Classic“ oder „Klassiker“ bezeichnet.

Du bemerkst Veränderungen in deiner Stadt. Wird ein Gebäude abgerissen, so kannst du dich daran erinnern, was vorher auf dem Gelände war oder wie es gebaut wurde.

Wenn du in einem Online-Formular nach deinem Alter gefragt wirst, so musst du lange Scrollen.

In deinem Adressbuch (z.B. in deinem Smartphone) wächst die Zahl der Menschen mit denen du entweder jahrelang keinen Kontakt hattest oder die tot sind.

Du merkst das du alt geworden bist, wenn man dir den „Seniorenrabatt“ gibt.

Menschen unter die 30 wirst du als „Kinder“ bezeichnen.

Wer im Jahre 2010 geboren wurde, wird im Jahr 2022 12 Jahre alt.

Siehst du junge Menschen so hast du auf einem Mutter- oder Vatergeühle.

Es gibt Menschen, die nicht wissen, was eine Kasette, ein Walkman oder ICQ ist. Es gibt Menschen, die Al Bundy nicht kennen.

Du interessierst dich bei South Park mehr für Randy als für die Jungs.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Mode und Trends

Du siehst das Modetrends wiederkehren. Du erinnerst dich daran, wie du eine bestimmte Mode früher selbst getragen hast.

Bei Kleidung entscheidest du dich absofort gegen den Style und für den Komfort.

Du hast keine Ahnung, was der neuste Trend ist und selbst wenn du es weißt, verstehst du ihn nicht. Ferner ist dir der neuste Trend einfach egal. Du verstehst die neuste gehypte Social-Media-App nicht.

Neue Technologie oder Geräte überfordert dich.

Du hast keine Ahnung, welche Musiker gerade angesagt sind.

Du verstehst aktuelle Jugendworte und Jugendsprache nicht. Du hast keine Ahnung, was Cringe, wyld, nh, Cheche, Bubatz oder 143 bedeutet. Aber knorke, töfte und dufte kennst du.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Zeit

Vor 20 Jahren war nicht in den 1980er oder 1990er Jahren, sondern es war in den 2000er Jahren. Selbst „vor 10 Jahren“ war in Anfang der 2000er, sondern es war Anfang der 2010er Jahre.

Wenn du 40 Jahre alt bist, werden alle älteren Menschen sagen, wie jung du noch bist, während alle jüngeren Menschen dir sagen, wie alt du schon bist.

Denkst du an die 1990er Jahre wirst du nostalgisch.

Du fängst an über den Tod nachzudenken. Du fängst an darüber nachzudenken, wie du deinen Nachlass regelst und was im Notfall für dich medizinisch getan werden soll. (Patientenverfügung)

Die Zeit vergeht schneller. „Oh, schon ein Monat rum?“ (Ergo bedeutet das, du erlebst weniger woran du dich erinnern kannst.)

Woran merke ich, dass ich alt werde? Partys, Alkohol

Der billige oder günstige Alkohol schmeckt dir nicht mehr. Jetzt muss es hochwertiger Wein, Rum oder Gin mit Geschichte sein.

Statt Party-Einladungen gibt es jetzt mehr Brunch-Verabredungen.

Du schleichst dich nicht mehr zu Hause raus, um auf Partys zu gehen. Nein, du verlässt Partys heimlich, um nach Hause in dein Bett zu gehen.

Wenn du abwägst zwischen „Zur Party gehen und mit Kater aufwachen“ oder „Nicht zu Party gehen und ohne Kater aufwachen“, so entscheidest du dich eher gegen die Party und für den Schlaf.
Anstatt in eine Bar zu gehen, entscheidest du dich für einen Spieleabend Zuhause.

Partys beginnen 18 oder spätestens 19 Uhr.

Dir schmeckt auf einmal Eierlikör und Gin.

Zwei Tage hintereinander Party machen geht es jetzt nicht mehr.

Hast du einen Kater, so braucht es bis zu zwei Tage bis der weg ist. (Ab 40 soll es sogar Drei-Tages-Kater geben.) Du kalkulierst mittlerweile genau, wie lange und schlimm der Kater sein wird.

Gehst du in den Club oder die Disko so fühlst du dich wie auf einem Kindergeburtstag. Alle anderen sehen irgendwie wie Kinder aus. Ferner verlierst du jedes Interesse in einen Club zu gehen.

Deiner größer Albtraum werden Musikfestivals.

Fazit: Woran du merkst, dass du alt wirst?

Ich möchte diesen Artikel mit folgendem Bild beenden: Das Leben ist wie eine Bergwanderung. Je höher man kommt, umso klarer wird die Sicht und die Kraft lassen nach. Diese Metapher beschreibt das Leben wohl am besten. Aus der ungestümen, aber auch ahnungslosen Kraft der Jugend wird im besten Fall die Weisheit des Alters, die mit Ruhe und Gelassenheit an die Dinge geht. Während junge Menschen noch sehr viel ernst nehmen, so lächeln die Alten gelassen. Denn sie wissen, nichts wird heiß gegessen wie es gekocht wird und morgen wird eine andere Sau durch das Dorf getrieben. Also, warum mit den Alltäglichkeiten beschäftigen und aufhalten, wenn es doch wesentlicheres im Leben gibt. Ja, und das Wesentliche im Leben muss jeder für sich entdecken.

Übrigens: Eine gesunde Portion Interesse an allem Möglichen und Hilfe anzunehmen, verlangsamt das geistige Altern. Wer körperlich langsamer altern möchte, hat hier nur zwei Möglichkeiten: Sport und Fasten. Die Medizin kennt nichts anderes.