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Was ist Ostracismus? Erklärung, Bedeutung, Definition


Werden einzelne Personen oder Gruppen durch andere Menschen gezielt ausgeschlossen, spricht man von Ostracismus. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und wird in der Psychologie verwendet. Er wird mit Ächtung übersetzt.

Herkunft des Begriffes „Ostracismus“

Im Athen der Antike war es üblich, zu mächtige Bürger von politischen Entscheidungen fernzuhalten oder sie aus dem politischen Leben der Stadt zu entfernen, indem man das Scherbengericht einberief. Das Wort leitet sich von Ostracon (Tonscherbe) ab, die als Stimmzettel diente. Wer eine bestimmte Anzahl Scherben erhalten hatte, wurde verbannt und hatte fortan keine Stimme mehr.

Ausgrenzung anderer findet in jeder Gesellschaft, in jeder Population und Altersgruppe statt. Selbst bei Naturvölkern ist das Verhalten zu finden. Ostracismus kommt in der Regel bei Gruppen mit starkem Gemeinschaftsgefühl und hoher Verbundenheit vor. Das psychologische Phänomen dient dazu, die Zusammengehörigkeit der Gruppe zu stärken, Feinde abzuhalten und die eigene Effizienz zu steigern.

Ostracismus: psychischen Folgen der Ausgrenzung

Wer Ostracismus erlebt, befindet sich in einem psychologisch schwierigen Zustand und in Gefahr, zu vereinsamen. Ostracismus ist eine schwere Form der Zurückweisung und kann, anders als eine verbale Zurückweisung oder eine körperliche Auseinandersetzung, gravierende psychische Folgen haben. Denn der Betreffende weiß nicht, aus welchem Grund ihm die Beachtung entzogen wurde. Er muss also mit der Uneindeutigkeit umgehen. Die soziale Zurückweisung ist ein Erkrankungsrisiko von erheblichen Ausmaß und wurde bisher in der Medizin nur wenig beachtet. Besonders betroffen sind Menschen mit schwachen Bindungsmustern. Sie reagieren äußerst empfindlich auf die Zurückweisung.

Wie findet Ostracismus statt

Die soziale Ausgrenzung geschieht auch verschiedene Arten: Andere vermeiden zum Beispiel den Blickkontakt, geben keine Antworten auf Fragen oder behandeln die Person einfach wie Luft. Die Erfahrung schwächt das Selbstwertgefühl.

Die psychische Gesundheit eines Menschen hängt wesentlich davon ab, ob er von anderen Personen seiner sozialen Gruppe wahrgenommen wird und wie er mit ihnen kommuniziert. Sobald die unangepasste Person aus der Gruppe ausgeschlossen wird, fühlen sich die anderen wieder stärker zugehörig und können effizienter agieren, Der Ausgeschlossene aber wird eines fundamentalen menschlichen Bedürfnisses beraubt. Denn die psychische Gesundheit von Menschen hängt stark von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ab.

Ostracismus wirkt sich auch auf die emotionalen Fähigkeiten aus. Die Konsequenzen können so schlimm sein wie seelische Folter und lassen den Betreffenden in großer Schutzlosigkeit zurück. Die Mmacht ihn zum leichten Opfer für Feinde.

Kann man Ostracismus messen?

Eine Messmethode wurde vom amerikanischen Psychologen Kippling D. Williams nach eigener Ausgrenzungserfahrung entwickelt. Die Idee dahinter nennt sich Cyberball.

Bei einem Parkbesuch wurde er am Rücken von einer Frisbee-Scheibe getroffen und spielte sie zu den Männern zurück, die sie geworfen hatten. Sie spielten ihm die Frisbee-Scheibe wieder zu und machten Williams damit zum Mitspieler. Doch nach kurzer Zeit spielten sie nur noch untereinander und beachteten ihn nicht mehr. Das negative Erlebnis des Ausgestoßenwerdens machte Williams sehr niedergeschlagen und wütend zugleich. In der Folge programmierte Williams das Spiel Cyberball (2000), um mehr über das Phänomen der Ausgrenzung zu erfahren.
Beim Spiel Cyberball wird eine Versuchsperson im Glauben gelassen, mittels Experiment das mentale Vorstellungsvermögen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit (bei Erfüllung einer Aufgabe) zu untersuchen.

Die Versuchsperson sollte mit zwei anderen Personen im Internet so realistisch wie möglich Ball spielen. Die Gegner waren jedoch keine echten Menschen, sondern wurden vom Computer gesteuert. Bis zur Hälfte lief das Spiel ohne Störung ab. Doch dann geschah genau das Gleiche, was Williams auch bei seiner Frisbee-Erfahrung im Park erlebt hatte:

Die Versuchsperson bekam keinen Ball mehr zugeworfen und wurde behandelt, als gäbe es sie nicht. Nach ein paar Minuten unterbrach Williams das Spiel und fragte die Versuchsperson nach ihren Gefühlen. Die Reaktion war mit seiner identisch: Sie fühlte sich traurig und zugleich wütend. Williams definierte die Reaktion aus Wut und Trauer als eine Art Frühwarnsystem, das dem Betreffenden signalisiert, dass er in größter Gefahr schwebt.

Die Gefühle setzen bereits beim Erkennen der Situation ein. So ist es der Person noch möglich, zu reagieren, etwa, indem sie ihr Verhalten ändert und sich eventuell einer anderen Gruppe anschließt. Das Frühwarnsystem hat also die Funktion, die Situation zu reflektieren. So kann die ausgeschlossene Person auch erkennen, ob es sich womöglich nur um ein Missverständnis handelt.

Was macht Ostracismus so gefährlich?

Ein wesentliches Merkmal des Ostracismus ist die fehlende Erklärung für das Verhalten, Dadurch besteht die Gefahr, dass sich der Ausgeschlossene selbst Verhaltensweisen zuschreibt, die gar nicht auf ihn zutreffen. Das schwächt sein Selbstwertgefühl erheblich. Er befindet sich sogar in einer Situation des Kontrollverlustes. Da er ignoriert wird, kann er sich nicht gegen die ausgrenzenden Personen wehren. Er fühlt sich, als sei er unsichtbar. Die ganze Existenz der betroffenen Person kann bedroht sein. Sie zeigt negative Emotionen wie Angst und Traurigkeit, doch die positiven Affekte nehmen deutlich ab.

Ausgeschlossen werden verändert Menschen

Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Kontrolle und möchte ein sinnvolles, für andere Menschen bedeutsames Leben leben. Um die Kontrolle wieder zurückzuerlangen, reagieren betroffene Menschen nicht selten aggressiv und unsozial. Besonders ausgeprägt ist die Aggression bei Menschen, die Ostritcismus sehr lange aushalten mussten. Da ihre Grundbedürfnisse bedroht sind, werden sie immer verzweifelter und hilfloser, zeigen große Ängste und schlechte Leistungen. Am Ende dieser Phase erleben sie die völlige Resignation.

Warum trinken Italiener Cappuccino nur Vormittags? Erklärung, Gründe


Italien gilt in Europa und der Welt als Land mit einer besonders reichhaltigen Kaffeekultur. Zwischen Alpen und Sizilien wird soviel Kaffee getrunken, wie sonst nirgends auf der Welt. Der „Cappuccino“ gilt als eine der beliebtesten Kaffeegetränke in Bella Italia. Dennoch ranken sich um dieses köstliche Kaffeegetränk zahlreiche Mythen und Traditionen. Dem Cappuccino wird nämlich beispielsweise vorausgesagt, dass dieser ausschließlich vormittags getrunken wird – zumindest in Italien. Während der Cappuccino in allen übrigen Teilen der Welt nahezu ganztags genossen wird.

Diese typisch italienische Tradition stammt nicht von ungefähr. Da diese hierzulande nahezu unbekannt ist und nur Touristen immer wieder von der Tradition, seinen Cappuccino nur vormittags zu trinken, mitbekommen, soll diese im folgenden Artikel einmal ausführlich erklärt werden. Dabei soll unter anderem auf historische Hintergründe und Einflüsse sowie auf die Auswirkungen der Globalisierung auf den Konsum von Cappuccino eingegangen werden.

Definition und Zubereitung von „Cappuccino“

Das Wort „Cappuccino“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt soviel wie „kleine Kapuze“. Gemeint ist damit die Optik eines Cappuccinos, der sich optisch stark an den damaligen Kapuzinermönchen und ihren braunen Gewändern orientiert. Ein „Cappuccino“ besteht im Wesentlichen aus Kaffee und Milch, die in den frisch gebrühten Kaffee gegossen wird. Anschließend wird dem Getränk noch ein Häubchen aus Milchschaum aufgesetzt, sodass sich der „Cappuccino“ vom regulären Milchkaffee unterscheidet.

Für die Zubereitung von „Cappuccino“ werden in der Regel hochwertige Kaffeebohnen verwendet, die von einer Kaffeemaschine zusammen mit stillem Wasser oder Leitungswasser zu Kaffee verarbeitet werden. Für die Milch wird fettreiche Vollmilch verwendet, die zunächst gebrüht und anschließend zu Schaum aufgeschlagen wird. Die noch heiße Milch wird dann dem Kaffee hinzugefügt – der fettreiche Milchschaum dient als Topping.

Serviert wird ein „Cappuccino“ meist in durchsichtigen Gläsern mit einem Henkel oder ohne Henkel. Auf diese Weise kann der Konsument die typisch kaffeebraune Farbe und das milchweiße Häubchen des Getränks erkennen.

Historische und kulturelle Hintergründe

Die italienische Kaffeekultur besitzt eine einzigartige Tradition, die sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte entwickelte. Traditionell gilt das Frühstück in Italien als kleine Mahlzeit, die oftmals nur aus einem kleinen Snack oder einem Getränk besteht. Da das gesellschaftliche Leben in Italien üblicherweise spät beginnt, bleibt morgens nicht viel Zeit für die Zubereitung, beziehungsweise für den Genuss einer vollwertigen Mahlzeit. Vielmehr legen Italiener Wert auf eine üppige Mittags- sowie Abendmahlzeit. Eigens für diesen Umstand entwickelten die Italiener im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte energiereiche und gleichzeitig belebende Getränke (zum Beispiel in Form des Kaffees), das Frühstück und Getränk in einem darstellt. Zudem ist der Cappuccino an sich preisgünstig und unkompliziert zuzubereiten.

Geschmack, Gesundheit und Tradition

In Italien hält sich hartnäckig die Tradition, dass der Cappuccino nur morgens oder maximal vormittags getrunken wird. Für den Italiener gibt es hierfür gleich eine ganze Reihe an Gründen:

  • Cappuccinos gelten in Italien als Frühstücksgetränk
  • Cappuccinos sind fett- und kalorienreich
  • Einflüsse des italienischen Klimas

In den nun folgenden Unterabschnitten sollen die eben genannten Gründe noch detaillierter aufgezeigt werden.

Cappuccinos gelten in Italien als Frühstücksgetränk

Energiereich, belebend und lecker – so wird der Cappuccino in Italien empfunden. Deswegen eignet sich dieser hervorragend als kleine, aber nährstoffreiche, erste Mahlzeit des Tages. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffee ist der Cappuccino etwas sättigender und leichter zu verdauen und wird in Italien daher vor allem morgens sehr geschätzt. Teilweise wird dieser noch mit etwas Gebäck oder Ciabatta-Brot ergänzt und fertig ist die typisch italienische Frühstücksmahlzeit.

Cappuccinos sind fett- und kalorienreich

Aufgrund ihres sehr hohen Vollmilchgehalts gelten Cappuccinos als fett- und kalorienreich. Eine kleine Tasse Cappuccino (200 Milliliter) liefert im Schnitt rund 90 Kalorien und damit deutlich mehr als ein herkömmlicher, schwarzer Kaffee, mit 4 Kalorien auf die gleiche Menge. Die cremige Textur und der reichhaltige Geschmack sorgen aber dann dafür, dass der Cappuccino in Italien morgens und vormittags so beliebt ist.

Einflüsse des italienischen Klimas

Das heiße, mediterrane Klima in weiten Teilen Italiens ist ein weiterer Grund dafür, weshalb Cappuccino morgens und vormittags so beliebt ist. Speziell in den heißen Sommermonaten verzichten Italiener auf ein üppiges Frühstück und bevorzugen einen leichtverdaulichen Cappuccino. Dieser kann ebenso kalt getrunken werden. In Kombination mit dem warmen Klima wird tagsüber prinzipiell weniger gegessen, als beispielsweise in den kühleren Abendstunden. Hier eignet sich der Cappuccino als leichter und belebender Snack für zwischendurch.

Welche Auswirkungen haben die Globalisierung auf den Cappuccino-Konsum der Italiener?

Die zunehmende Globalisierung hat natürlich auch Einfluss auf den Kaffeekonsum der Italiener. So haben sich die Präferenzen in Bezug auf den Kaffeekonsum der Italiener in den vergangenen Jahren teilweise stark verändert. So wird der Cappuccino mittlerweile nicht mehr ausschließlich morgens, sondern vereinzelt auch nachmittags getrunken. Der Cappuccino selbst wird aber zunehmend auch von alternativen Kaffeearten ersetzt. Das Aufkommen von internationalen Kaffeeketten, wie beispielsweise Starbucks, hat die italienische Kaffeekultur in den letzten Jahren stark beeinflusst. Der Trend geht in Italien morgens immer mehr in Richtung Frappé oder Eiskaffee und damit weg vom klassischen Cappuccino.

Kritische Betrachtung in puncto Cappuccino ausschließlich vormittags trinken

Kritiker bemängeln an der langgehegten Tradition, dass Cappuccino in Italien nur vormittags getrunken wird, vor allem, dass dies letztlich eine Frage der individuellen Vorlieben sei. Zumal gibt es keine wissenschaftliche Grundlage, die den Konsum von Cappuccino ausschließlich vormittags empfiehlt. Viele sehen in der Tradition zudem ein Relikt der Vergangenheit, da sich die italienische Kaffeekultur durch das Aufkommen internationaler Kaffeeketten ohnehin in einem Wandel befindet. Somit bemängeln Kritiker an Verfechtern dieser Tradition, dass diese nicht offen genug für Praktiken und Traditionen von außerhalb Italiens sind, was den Kaffeegenuss betrifft.

Fazit zum Thema „Cappuccino vormittags trinken“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der ausschließliche Konsum von Cappuccino morgens oder vormittags eine typisch italienische Tradition darstellt. Dieser wird aber zunehmend durch internationale Einflüsse verwässert. Die ursprüngliche Idee dahinter ist, dass der Cappuccino eine leichte und dennoch leckere und belebende Frühstücksmahlzeit darstellen kann.

Mit der Tradition um den Cappuccino sind im internationalen Vergleich beispielsweise die britische „Teatime“ oder die schwedische „Fika“ bekannt, bei denen es sich um typische Nebenmahlzeiten des jeweiligen Landes handelt. In Deutschland könnte als Pendant hierfür das „Vesper“ dienen, welches im Bundesland Sachsen zum Beispiel typischerweise zwischen 15 und 17 Uhr eingenommen wird.

Was ist finanzielle Gewalt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Wer finanzielle Gewalt ausübt, nutzt seine ökonomische Überlegenheit zu seinen Gunsten aus und setzt sie als Machtmittel ein. Finanzielle Gewalt heißt beispielsweise, dem Partner bzw. der Partnerin zu wenig finanzielle Mittel für den Lebensunterhalt bereitzustellen, eine ökonomische Abhängigkeit herzustellen oder diese aufrechtzuerhalten.

Finanzielle Gewalt bedeutet Missbrauch von Abhängigkeit

Sehr häufig üben Männer finanzielle Gewalt gegenüber ihren Partnerinnen aus und unterdrücken sie damit. Denn werden Frauen in ihrer finanziellen Freiheit beschränkt, bedeutet das eine Beschränkung ihrer Autonomie und ihrer Rechte. Das geschieht in der Partnerschaft, aber noch häufiger bei Trennung oder Scheidung.

Für Ex-Partner ist die Verweigerung von Geld eine beliebte Möglichkeit, Macht auszuüben. Das geschieht sowohl bei Frauen, die finanziell unabhängig sind, als auch bei solchen, die auf Unterhalt des ehemaligen Partners angewiesen sind. Nicht selten finden Männer, die finanzielle Gewalt ausüben, Unterstützung durch rechtliche Instanzen, aber auch durch Geldinstitute oder Anwälte.

Es gibt viele Formen finanzieller Gewalt

Immer dann, wenn ein finanzielles Machtgefälle (ohne die Zustimmung des Partners) in einer Beziehung hergestellt wird, kann man von finanzieller Gewalt sprechen. Gewalt, die durch die Verweigerung von Geld ausgeübt wird, ist, anders als körperliche Gewalt, nicht nach außen sichtbar, doch sie macht sich mit gravierenden Folgen bemerkbar.

Finanzielle Gewalt erniedrigt und schwächt das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Die geraten sehr leicht in Existenznot, können ihre Bedürfnisse nur noch beschränkt ausleben und werden häufig diskriminiert. Am stärksten betroffen sind alleinerziehende Mütter, die vom Unterhalt des Ex-Partners abhängig sind. Die ehemaligen Partner nutzen die finanzielle Abhängigkeit der Frauen aus und manipulieren beispielsweise ihre Einkünfte, um die Höhe der Unterhaltszahlungen zu reduzieren. Auch die Unkenntnis darüber, wie viel der Ehemann eigentlich verdient, ist eine Form von finanzieller Gewalt.

Finanzielle Gewalt gegenüber Frauen ist gesellschaftlich akzeptiert

Weil es in vielen Partnerschaften die Norm ist, dass Männer über die Finanzen bestimmen, nehmen Frauen gar nicht wahr, dass ihnen eine Form von Gewalt angetan wird. Auch ist die Gesetzeslage in Deutschland zu diesem Thema dürftig. In der Sozialgesetzgebung findet sich nirgendwo ein Passus, der explizit auf das Thema finanzielle Gewalt eingeht. Die Situation wird dadurch zementiert, dass „man nicht über Geld spricht.“

Das Thema ist mit Scham verbunden. In vielen außereuropäischen Ländern leben Männer eine deutlich stärkere Form finanzieller Gewalt gegenüber ihren Frauen aus. Je nach Kulturkreis und Erziehung ist es dort gang und gäbe, dass die Frau kein eigenes Konto hat oder wird der Zugriff auf das gemeinsame Konto verweigert wird. Auch ihre Arbeitskraft im Familienunternehmen nicht oder nur sehr gering zu entlohnen, ist eine Form ökonomischer Gewalt. Denn auch hier geht es um eine ungleiche Verteilung der Macht.

Wie kommen Frauen aus der Negativspirale heraus?

Obwohl finanzielle Gewalt verbreitet ist, ist sie in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Doch Schweigen über Geldthemen macht es denjenigen, die Macht ausüben wollen, noch leichter. Vielfach schaffen konservative Rollenmuster erst Machtgefälle. In Deutschland herrscht in Beziehungen immer noch das „1-Verdiener-Lebensmodell“ vor.

Vereinfacht gesagt bedeutet das: Der Mann bringt das Geld nachhause, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt und geht höchstens halbtags einer bezahlten Tätigkeit nach. Damit ist sie auf das finanzielle Wohlwollen des Partners angewiesen und reduziert ihre Karrierechancen erheblich. Die Steuergesetzgebung unterstützt dieses Modell, das die Machtverhältnisse zuungunsten der Frau beeinflusst. Doch spätestens bei der Scheidung steht sie mit geringen finanziellen Mitteln da und hat darüber hinaus kaum Rentenpunkte erwirtschaftet. Die Altersarmut ist vorprogrammiert.

Der erste Schritt, um aus der Negativspirale herauszukommen, ist die Aneignung von Finanzwissen. Je mehr sie über das Thema Geld weiß, desto besser kann sie sich schützen und Eigeninitiative entwickeln, um die Abhängigkeit hinter sich zu lassen. Danach ist es wichtig, auf Teilzeit-, Neben- und Minijobs zu verzichten und sich eine adäquat bezahlte Vollzeit-Arbeitsstelle zu suchen. Das macht nicht nur finanziell frei, sondern auch selbstbewusst.

Was ist der Lake-Wobegon-Effekt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Lake Wobegon ist eine Fantasiestadt des Schriftstellers Garrison Keillor. Sie liegt im mittleren Westen der USA und zeichnet sich dadurch aus, dass hier scheinbar alles perfekt ist. In den Augen der Bewohner gibt es in der Stadt nur starke Frauen, sehr attraktive Männer und hochbegabte Kinder. Die Situation ist unrealistisch übertrieben, hat aber einiges mit der menschlichen Natur gemeinsam. Die Psychologie bedient sich des Namens Lake Wobegon, wenn sie vom Phänomen der Selbstüberschätzung bzw. der selbstwertdienlichen Verzerrung spricht. Sie nennt es Lake-Wobegon-Effekt.

Wie äußert sich der Lake-Wobegon-Effekt?

Man spricht vom Lake-Wobegon-Effekt sprechen, wenn ein einzelner Mensch oder die Mehrheit der Menschen in einem Land bestimmte persönliche Fähigkeiten für überdurchschnittlich gut halten. Die Fähigkeiten können alle Lebensbereiche betreffen, beispielsweise das Autofahren, aber auch die medizinische Gesundheitsvorsorge oder das Verhalten am Arbeitsplatz. Die Verzerrung dient dazu, den eigenen Selbstwert zu erhöhen. Männer neigen stärker zum Lake-Wobegon-Effekt als Frauen, was vermutlich an der unterschiedlichen Sozialisierung liegt. Mädchen werden auch heute noch eher dazu erzogen, bescheiden und zurückhaltend zu sein. Erst langsam ändert sich das Bild.

Der Lake-Wobegon-Effekt am Arbeitsplatz: Menschen, die den Lake-Wobegon-Effekt an den Tag legen, sind davon überzeugt, dass sie bessere Ideen haben als ihre Kollegen, die einzigen sind, die wirklich arbeiten oder alleinige Führungskompetenz besitzen. Sie glauben, perfekt und fehlerfrei zu sein und sind permanent bestrebt, ihr idealisiertes Selbstbild aufrechtzuerhalten. Dass sie im Grunde ihres Herzens sehr unsicher sind, nutzen Sie jede Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Der Lake-Wobegon-Effekt hat große Ähnlichkeit mit dem Dunning-Kruger-Effekt. Auch diese Menschen haben eine sehr hohe Meinung von sich und halten sich für Experten, obwohl sie lediglich über Halbwissen verfügen. Zusätzlich fehlt ihnen die Fähigkeit, ihre Inkompetenz wahrzunehmen, sodass sie nichts an ihrem Zustand verändern können.

Ist der Lake-Wobegon-Effekt in manchen Ländern häufiger zu finden?

In Studien fanden Psychologen heraus, dass der Lake-Wobegon-Effekt unter Amerikanern besonders stark verbreitet ist. Demnach sind US-amerikanische Bürger viel stärker als Deutsche davon überzeugt, produktiver zu sein als ihre Kollegen. Allerdings stimmt das Selbstbild mit der Realität selten überein. Möglicherweise hat diese unrealistische Selbsteinschätzung etwas mit dem „amerikanischen Traum“ zu tun, der für viele Amerikaner immer noch ein Mantra ist. Das Selbstbewusstsein speist sich auch aus der Vorstellung, dass die USA eine unangefochtene Weltmacht ist. Auch wir Deutschen tragen eine Art von Selbstüberschätzung mit uns herum, beispielsweise die, dass wir produktiver seien als die Mittelmeerländer, allen voran Griechenland. Auswertungen zeigen jedoch, dass die Griechen ca. 500 Stunden mehr pro Jahr arbeiten als die Deutschen. Wie produktiv Griechen sind, lässt sich daraus allerdings nicht ableiten.

Die unangenehmen Seiten der Selbstüberschätzung: Menschen, die an Selbstüberschätzung leiden, werten andere schnell ab, denn in ihren Gedanken existieren nur zwei Extreme, es gibt kaum Zwischenstufen. Sie neigen zu Belehrungen und präsentieren ihre Überzeugung häufig arrogant. Wohl jeder von uns hatte schon einmal mit inkompetenten Menschen zu tun. Handelt es sich dabei um Vorgesetzte, ist die Zusammenarbeit besonders schwierig. Wenn die betreffenden Personen vielleicht sogar an Größenwahn leiden, ist die Arbeit eine einzige Belastung.

Der Lake-Wobegon-Effekt hat auch positive Seiten

Der Lake-Wobegon-Effekt kann aber auch dazu führen, dass wir uns in einer unsicheren Situation sicherer fühlen. Selbstsicheres Auftreten kann im Bewerbungsgespräch der entscheidende Faktor sein, dass wir den Job bekommen und im Verkauf die Umsätze eines Unternehmens steigern.

Den Lake-Wobegon-Effekt unternehmerisch nutzen: Gerade US-amerikanische Firmen nutzen den Effekt, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Teams zu verbessern. Das zeigt sich beispielsweise im Google-Konzern. Das Unternehmen setzt ein dem Lake-Wobegon-Effekt ähnliches Konzept für seine Personalbeschaffung ein. Google stellt nur Bewerber ein, deren Fähigkeiten den Durchschnitt der Angestellten übertreffen. Das führt mittel- und langfristig zu einer Verbesserung der Qualifikation aller Mitarbeitenden.

Der Lake-Wobegon-Effekt kann sich auch in einem mangelhaften Risikomanagement zeigen. Wenn man Erfolge nur den eigenen Fähigkeiten zuschreibt, Misserfolge jedoch stets an äußerlichen Ursachen festmacht, ist das für ein Unternehmen gefährlich. Immer noch sind viele Firmen davon überzeugt, dass bei ihnen alles gut funktioniert und sie nicht von Risiken bedroht werden. Blickt man genauer hin, stellt sich heraus, dass in der Geschäftsleitung ein Defizit an Risikointelligenz besteht. Wird die Unternehmensleitung tatsächlich mit einem nicht einkalkulierten Risiko konfrontiert, kann die ganze Existenz gefährdet sein. Gutes Risikomanagement beschäftigt sich mit unvorhersehbaren Szenarien in der Zukunft, um genau das zu vermeiden.

Was ist eine Digitalsucht? Bedeutung, Definition, Erklärung


Wie vom Spielen, Alkohol oder Tabletten kann man auch von digitalen Angeboten süchtig werden. Digitalsüchtige verbringen täglich viele Stunden mit Computerspielen, in Chats, auf Social-Media-Plattformen, Pornografie-Seiten oder kaufen online ein. Während Mediziner noch vor wenigen Jahren vor allem junge Menschen unter 20 Jahren gefährdet sahen, sind jetzt immer mehr Erwachsene, auch Senior:innen, von Digitalsucht betroffen.

Die wichtigsten Merkmale einer Internetsucht / Digitalsucht

Digitalsucht ist eine Abhängigkeit, die es den Betroffenen extrem schwer macht, die Geräte für einen längeren Zeitraum nicht zu nutzen. Die stundenlange Nutzung führt dazu, dass sie in eine Art Parallelwelt abtauchen und immer weniger Zeit in der realen Welt mit Freunden und Familie verbringen. Sie vernachlässigen wichtige Lebensbereiche wie soziale Kontakte, aber auch wichtige Aufgaben wie die Steuererklärung.

Die Internet- oder Online-Sucht entwickelt sich schleichend und wird daher auch vom Umfeld spät bemerkt. Sie kann so gravierende Züge annehmen, dass sie zum Verlust des Arbeitsplatzes und zum Scheitern von Beziehungen führt.

Auch Verschuldung ist eine häufige Folge der Sucht. Ist das Suchtmittel nicht verfügbar, kommt es zu Entzugserscheinungen. Die unterscheiden sich kaum von denen bei Alkohol- oder Tablettensucht. Süchtige müssen ihr Verlangen nach dem Suchtmittel sofort befriedigen. Andernfalls machen sich innerer Unruhe, Zittern, Gereiztheit und Aggressivität bemerkbar.

Was begünstigt die Internetsucht / Digitalsucht?

Aufgrund der Isolation während der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Onlinesüchtigen massiv erhöht. Betroffen sind alle Altersgruppen anzutreffen. Gerade ältere Menschen, die nicht mehr auf gewohnte Strukturen zurückgreifen konnten, haben mithilfe von Social Media gegen Langeweile angekämpft und schleichend die Kontrolle über ihren Internetkonsum verloren.

Es sind gerade die Vorteile des Internets, die eine Sucht begünstigen. Denn im rund um die Uhr verfügbaren World Wide Web scheinen die Möglichkeiten grenzenlos zu sein. Hinzu kommt, dass das Internet kein seelenloser Raum ist. Bei seiner Nutzung spielen auch soziale Aspekte und Gefühle eine große Rolle. Etliche Inhalte empfinden wir als angenehm, denn sie lenken uns ab, machen Spaß und entspannen. Wir erleben Zugehörigkeiten und Anerkennung. Bei Verhaltenssüchten wie der Internetsucht kommen die gleichen biochemischen Vorgänge im Gehirn zum Tragen wie bei stoffgebundenen Süchten.

Belohnungsmechanismen befeuern das Suchtverhalten. Im Social-Media-Bereich ist das besonders stark spürbar. Man freut sich über Likes und positive Kommentare und möchte immer mehr davon haben. Ein Like hat sogar messbare Folgen, wie MRT-Untersuchungen zeigen. Es setzt das Glückshormon Dopamin frei, das für Wohlbefinden sorgt. Zudem halten Social-Media-Plattformen die Illusion aufrecht, mit dem Gegenüber in einer Beziehung zu stehen. Tatsächlich hält diese Illusion der Realität nicht stand und ist keineswegs mit echten Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn vergleichbar. Vorbelastungen wie Konflikte im sozialen Umfeld oder psychische Probleme sind ebenfalls geeignet, eine Internetsucht zu begünstigen. Auch genetische Faktoren beeinflussen die ihre Entstehung.

Wie wird Digitalsucht festgestellt?

Die Universität Lübeck hat hierfür 2023 einen neuen Diagnoseschlüssel entwickelt. Der bezieht nicht nur die Zeit, die man am Bildschirm verbringt, sondern weitere Kriterien mit ein:

  • Süchtige haben Entzugserscheinungen, wenn digitalen Angebote nicht verfügbar ist
  • sie isolieren sich und verharmlosen ihr Verhalten
  • sie machen falsche Angaben über die Zeit, die sie im Internet verbringen
  • sie verlieren das Interesse an Aktivitäten im Freien und an Hobbys
  • auch offline drehen sich ihre Gedanken vorwiegend um Aktivitäten im Netz
  • sie sind massiv gefährdet, die Partner:in oder den Arbeitsplatz zu verlieren

Online-Computerspielsucht ist besonders stark verbreitet

Computerspiel-Süchtige verbringen viele Stunden am PC, häufig sogar ganze Nächte. Das wirkt sich auf den folgenden Tag aus. Die Betroffenen sind unkonzentriert, übermüdet und machen Fehler. Das führt wiederum zu Konsequenzen in Schule, Universität oder am Arbeitsplatz.

omputerspielsucht wirkt sich auch emotional negativ aus. Spielsüchtige sind häufig gereizt, neigen aber auch zu Depressionen, wenn sie ihre Sucht nicht befriedigen können.

Glücksspiel-, Videospiel- und Online-Spielsucht wurden mittlerweile von der WHO als Suchterkrankungen anerkannt und damit der Alkohol- und Kokain-Abhängigkeit gleichgestellt. Ende des Jahres 2023 soll der neue Diagnoseschlüssel deutschlandweit angewendet werden.

Wie wird Internetsucht / Digitalsucht behandelt?

Internetsüchtige haben die Kontrolle über ihr Verhalten im Netz verloren und verbringen häufig mehr als acht Stunden täglich im Netz. In der internetfreien Zeit denken sie ständig daran, was sie als nächstes online tun werden.

Eine Sucht zu bekämpfen, ist nicht leicht. Genau wie bei anderen Süchten auch haben Internetsüchtige jedoch große Vorbehalte, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch je früher sie Hilfsangebote wahrnehmen, desto größer die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung. In der Regel ist zur Behandlung von Süchten eine längere Therapie erforderlich. Günstige Prognosen haben Internetsüchtige nach einem Aufenthalt in einer Suchtklinik, da sie hier rund um die Uhr betreut werden und die Möglichkeit eines Rückfalls gering ist.

Die Therapie ist ganzheitlich ausgerichtet und umfasst Gruppen- wie Einzelgespräche, aber auch arbeitstherapeutische Maßnahmen, um die die Zeit, die durch den Verzicht auf das Suchtmittel frei wird, sinnvoll zu füllen. Zwar werden mittlerweile auch Online-Beratungen angeboten, doch Psychotherapeuten sehen das Angebot kritisch, da auch sie keinen echten Kontakt zur Außenwelt herstellen.

Was ist vulnerabler Narzissmus? Was sind vulnerable Narzissten? Erklärung


Narzissmus wird als Persönlichkeitsstörung kategorisiert, einige Psychologen definieren sie aber auch als Persönlichkeitseigenschaft. Die meisten narzisstischen Menschen empfinden sich als großartig, möchten permanent bewundert werden und tragen ein übertriebenes Selbstbewusstsein nach außen. Diese selbstbezogenen Menschen haben sehr hohe Erwartungen an andere, aber kein Mitgefühl für ihre Mitmenschen. Sie können sich auch nicht in sie hineinversetzen. Ihre Charaktereigenschaften sind für ihre Umgebung so unangenehm, dass sie große Konflikte am Arbeitsplatz und in Beziehungen hervorrufen. Ganz anders bei vulnerablen Narzissten, denn die zeigen untypische Charakterzüge: Sie sind sensibel, schüchtern und schnell verletzt.

Es hat den Anschein, als ob in unserer modernen Zeit besonders viele Menschen nach Aufmerksamkeit hungern (siehe Social Media). Tatsächlich ist Narzissmus kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Schon in der griechischen Mythologie werden solche Charaktere beschrieben.

3 Arten des Narzissmus

Man unterscheidet drei Typen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung:

1. den exhibitionistischen Narzissmus

Bei diesen Menschen ist das Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit übermäßig groß. Die sind selbstverliebt und treten arrogant auf. Hinter der Fassade steckt ein schwaches Selbstwertgefühl, voller Angst und Unsicherheit.

2. den grandios-malignen Narzissmus (die bekannteste Form)

Diese Personen haben Fantasien von Großartigkeit. Sie fühlen sich mächtiger, erfolgreicher und schöner als andere und träumen von grenzenloser Liebe. Auch sie sind eigentlich ängstlich und leiden.

3. den vulnerabel-fragilen Narzissmus

Vulnerable Narzissten können wir nicht auf den ersten Blick erkennen, denn sie treten schüchtern und unsicher auf. Auch sie haben kein gesundes Selbstbewusstsein.

Die wichtigsten Eigenschaften von vulnerablen Narzissten

Die Personen sind leicht verletzbar (= vulnerabel). Diese Persönlichkeitsstörung nennt man auch verdeckten Narzissmus, da er nicht offen zur Schau gestellt wird. Doch in der Verletzlichkeit liegt das Problem, denn schon die kleinste Form von Kritik empfinden die Betroffenen so niederschmetternd, dass eine Suizidgefährdung im Raum steht. Wer mit vulnerablen Narzissten Umgang hat, wird sich bemühen, nichts zu sagen oder zu tun, was deren Unmut heraufbeschwören könnte – zu groß ist die Angst, dass sich der Narzisst etwas antun.

Dass Verletzlichkeit und narzisstische Charaktereigenschaften gepaart auftreten, ist selten und stellt die Umwelt vor große Herausforderungen. Es scheint paradox, dass ein Mensch mit offensichtlich großem, ja übertriebenem Selbstbewusstsein so sensibel ist. Deshalb nehmen wir vulnerable Narzissten kaum als solche wahr. Wir betrachten ihre Eigenschaften als ganz normal und vermuten keinesfalls eine Persönlichkeitsstörung dahinter. Doch diese Art von Narzissmus ist ebenso problematisch wie der exhibitionistische oder grandiose Narzissmus.

Weil vulnerable Narzissten alles andere als selbstverliebt, sondern gehemmt wirken, kann es vorkommen, dass selbst Fachleute wie Psychologen den Narzissmus nicht erkennen und fälschlicherweise eine Depression diagnostizieren. Doch auch vulnerable Narzissten sind unfähig, echte Empathie für andere zu empfinden, sodass sie keine tiefen Beziehungen aufbauen können.

Bei dieser Persönlichkeitsstörung basiert das Selbstbewusstsein auf Angst und Scham. Aufgrund ihres Schamgefühls und ihre Ängste ist es den Betroffenen unmöglich, ihre vorhandene Bewunderung für die eigene Person offen zu zeigen.

Die Behandlung von verdecktem Narzissmus

Wer mit vulnerablen Narzissten zu tun hat, sollte ihnen mit möglichst viel Verständnis, Empathie und Anerkennung begegnen, was eine Herausforderung ist. Doch nur dann, wenn der Leidensdruck sehr groß ist, wird ein Narzisst den Weg zum Psychotherapeuten finden. In der Therapie lernt er, dass andere Menschen nicht grundsätzlich negativ ihm gegenüber eingestellt sind und ihn nicht abwerten möchten. Mit der Zeit schafft er es, sein Selbstbild zu korrigieren, seine Bedürfnisse angemessen auszudrücken und daraus ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Was ist die Cherophobie? Bedeutung, Erklärung, Definition


Das Wort Cherophobie kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Furcht vor Glück“. Im englischsprachigen Raum wird dazu der Begriff „Fear of Happiness“ verwendet. Die Angst, eine solche Erkrankung (Angst vor Glück) zu erleiden, ist aktuell in vielen psychotherapeutischen Praxen und in den Medien präsent.

Was ist die Cherophobie? Bedeutung, Erklärung, Definition

Allerdings gibt es keine genauen Angaben dazu, wie viel Menschen, die an einer Depression leiden, auch anfällig für die Glücksfurcht sind. Einige Menschen gehen bei einer schlechten Gefühlswelt davon aus, ihnen fehle die Fähigkeit zum Glücklichsein. Solange man so denkt, wird wohl jedes Ereignis durch diesen Störungsfilter wahrgenommen. Hierin liegt also der Fehler.

Schon Aristoteles schrieb davon, dass alles Menschen glücklich sein wollen. Für die meisten Menschen mag dies zutreffend sein; für Cherophobiker trifft dies allerdings nicht immer zu. Cherophobiker haben Angst vor dem Glücklichsein und fürchten sich vor Heiterkeit. Menschen, die darunter leiden, vermeiden Situationen, in denen sie Vergnügen oder Freude erleben könnten. Auch wird oftmals der Umgang mit fröhlichen Leuten vermieden. Sollte ein Cherophobiker doch einmal Euphorie erfahren, gerät er schnell in die Lage der Angst, weil er vermutet, dieses Glück bald wieder zu verlieren.

Die Frage, ob es ein Zuviel an Glück gibt, würden Cherophobiker vermutlich bejahen. In jedem noch so kleinen Glücksgefühl vermuten sie ein Warnzeichen. Ihrer Theorie zufolge wird zu viel Glück als Vorbote von kommendem Unheil angesehen. Somit unterdrückt der Cherophobiker kontinuierlich Glücksgefühle und sorgt dafür, dass der Fokus auf Misserfolg und Unzufriedenheit gelegt wird. Tatsächlich ist zu beobachten, dass sich manche Menschen unwohl fühlen, wenn ihnen lange Zeit nur Gutes widerfährt. Damit sie diese Angst umgehen können, benötigen sie diese Unruhe und ziehen sich lieber in die ihnen bekannte Verzweiflung zurück.

In einigen Fällen der Cherophobie ist zu beobachten, dass es Zusammenhänge zu Depressionen gibt. Man ist dazu geneigt, sich permanent in unerfreuliche Stimmung zu versetzen. Doch nicht jeder, der depressive Symptome aufweist, ist automatisch ein Cherophobiker. Zahlreiche gesunde Menschen leiden ebenso an Cherophobie. Dabei werden sie von gewohnten Mustern angetrieben, wie beispielsweise Aberglaube oder das tägliche Verhalten sowie Sprüche, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Insbesondere das alltägliche Verhalten bringt die Menschen in die Lage, lieber das Unglück von morgen, als das Glück von heute in Kauf zu nehmen. Noch schlimmer ist es, wenn Menschen Katastrophen heraufbeschwören und sich dann in der erwarteten Betroffenheit beziehungsweise Niedergeschlagenheit zu wälzen. Dabei unterlassen sie es, der Gegenwart überhaupt eine Chance zu geben.

Was bedeutet die Angst vor dem Glücklichsein?

Nicht die bloßen Glücksgefühle machen den Betroffenen Angst. Vielmehr sind es die negativen Gefühle oder Folgen, die sich daraus ergeben könnten, wie beispielsweise Einsamkeit, Traurigkeit und Enttäuschung. Viele schöne Erlebnisse bringen diese Folge-Gefühle nun einmal mit sich. Cherophobiker können dann beim Erleben dieser Gefühle schnell in ein Loch fallen. Andere Menschen wiederum haben sogar ein Problem damit, sich Genuss und Freude überhaupt zu erlauben. Sie sind der Ansicht, ihnen stehe eine solche Freude nicht zu, da sie es nicht wert sind. Vor allem liegt dies an verschiedenen verinnerlichten Glaubenssätze, die man tausendmal im Leben gehört hat und dann meint, auf Gutes folgt stets Schlechtes. Die Annahme, dass auf Glück Pech folgt, ist fest in den Gehirnen manifestiert.

Diese Gedanken stehen Cherophobiker immer wieder im Weg und haben zur Folge, dass sie positive Erlebnisse – die jeder Mensch benötigt, um Kraft zu tanken – bewusst ausblenden und nicht erleben wollen. Auch wichtig für das menschliche Wohlbefinden ist die Produktion verschiedener Glückshormone, wie beispielsweise Dopamin, Serotonin oder Noradrenalin. Bildet ein Mensch zu wenig dieser Glückshormone, birgt es die Gefahr, an einer Depression zu erkranken.

Gibt es ein Rezept für das Glücklichsein?

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei der Bevölkerung die Fähigkeit, glücklich zu sein, zu circa 50 % angeboren ist. Lässt man eine Erkrankung an einer Depression oder die Furcht vor dem Glücklichsein einmal außen vor, so liegt es bei jedem in den eigenen Händen, glücklich zu sein.

Das Rezept zum Glücklichsein liegt darin, dass man verschiedene Saboteure des Glücks entlarvt und sich nur mit dem Besten zufriedengibt. Eine herausragende Eigenschaft ist es, wer in schlechten oder schwierigen Situationen Freude empfinden kann. Wer sich die guten Zeiten von destruktiven Muster klauen lässt, hat verloren. Jeder Mensch sollte selbst aufspüren, welche hinderlichen Muster bei ihm das Glücklichsein verhindern. Hat man dies herausgefunden, ist das Glücklichsein keinesfalls mehr genetisch bedingt.

Kursierende Irrtümer

Von Psychologen und Psychiatern wird die Cherophobie als Angst vor Frohsinn, guter Laune und Fröhlichkeit beschrieben. Spezialisiert man sich auf eine „Störung“, so wird man unter dem Begriff „Angststörung“ fündig. Cherophobiker meiden bewusst Gelegenheiten, in denen sie eventuell auf Heiterkeit und Freude stoßen könnten. So gehen sie beispielsweise nicht auf Feste, Partys, Karneval oder andere Paraden. Manchmal werden Menschen, die unter Cherophobie leiden, auch landläufig als jene Menschen beschrieben, die zum Lachen in den Keller gehen. Solch eine Aussage ist jedoch abwertend und anmaßend zugleich.

Was ist eine Sleep Vacation? Erklärung, Bedeutung, Definition


Unsere Welt wird immer hektischer und stressiger. Mehr und mehr Menschen sind auf der Suche nach Erholung und Ausgleich vom fordernden Alltag. Anstatt sich jedoch in Abenteuerurlaube zu stürzen, so entscheiden sich immer mehr für die sogenannte „Sleep Vacation“. Bei dieser liegt der Fokus auf der Erholung, die explizit durch qualitativ hochwertigen Schlaf erzielt werden soll. In einer entspannten Umgebung sollen Zeit und Raum für genügend Schlaf geschaffen werden. Schlafqualität, als auch Schlafdauer sollen so verbessert werden, um den Körper ein Maximalmaß an Erholung zu gönnen.

Die „Sleep Vacation“ reiht sich daher in eine Vielzahl relativ junger Erholungskonzepte ein, bei der der aus dem Urlaub, dem Wochenende oder der Freizeit generierbare Erholungsfaktor maximiert werden soll. Auf diese Weise soll das Individuum für den Alltag fitter und leistungsfähiger gemacht werden. Da die „Sleep Vacation“ als solche bei vielen aber noch recht unbekannt ist, soll diese im nun folgenden Artikel einmal ausführlich erklärt werden. Dabei soll unter anderem auch auf das Konzept der „Sleep Vacation“, die Durchführung sowie sämtliche Vor- und Nachteile eingegangen werden.

Was ist eine Sleep Vacation? Erklärung, Bedeutung, Definition

Der Begriff „Sleep Vacation“ stammt aus dem Englischen und stellt ein Kunstbegriff dar. Dieser setzt sich aus den beiden Substantiven „sleep“ (zu Deutsch: „Schlaf“) sowie „vacation“ (zu Deutsch: „Urlaub“ oder „Auszeit“) zusammen. Kombiniert bedeutet „Sleep Vacation“ also so viel wie „Schlafurlaub“.

Wie der Name bereits andeutet, so handelt es sich bei einer „Sleep Vacation“ also um einen Urlaub, bei dem der Schlaf im Vordergrund steht und als Hauptelement zur Erholung eingesetzt werden soll. Mit dem Wort „vacation“ gehen alle Bemühungen einher, die eine Abwechslung zum Alltag, wie zum Beispiel dem Schul-, Berufs-, Selbstständigen- oder Unternehmeralltag, schaffen. Das können zum Beispiel freie Tage, Wochenenden, verlängerte Wochenenden, Kurzurlaube oder längere Urlaube sein.

Wichtig ist, dass es sich bei einer „Sleep Vacation“ um einen von sonstigen Verpflichtungen freigeräumten Zeitraum handelt, in dem das Individuum sich komplett auf einen langen und erholsamen Schlaf (oftmals über mehrere Tage) konzentriert. Dadurch sollen dann die eigene Gesundheit, die geistige Leistungsfähigkeit und damit das individuelle Wohlbefinden gesteigert werden.

Das Konzept hinter einer „Sleep Vacation“

Das Konzept hinter der „Sleep Vacation“ basiert auf folgenden Annahmen:

  • Guter Schlaf ist essenziell für die Gesundheit
  • Erholsamer Schlaf fördert die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit
  • Qualitativ hochwertiger Schlaf stärkt das Immunsystem und ermöglicht regenerative Kräfte im Körper
  • Die individuelle Schlafqualität und Schlafdauer können verbessert werden
  • Gewohnte Schlafumgebungen können angepasst und optimiert werden

Eine „Sleep Vacation“ legt den Fokus daher nicht nur auf den Schlaf, sondern auch auf die Schlafumgebung, die Schlafdauer und die Schlafplanung. Sie soll insgesamt das individuelle Wohlbefinden und die eigene Gesundheit verbessern. Dabei setzt die „Sleep Vacation“ gezielt auf den Schlaf als Instrument zur Erholung, weniger auf aktive Erholung oder ungewohnte Eindrücke, wie das beispielsweise bei Wanderurlauben der Fall ist.

Dadurch wird einer „Sleep Vacation“ ein langfristig positiver und nachhaltiger Effekt eingeräumt, der sich auch auf weitere Lebensbereiche, wie beispielsweise Karriere, Beziehung oder Hobbies ausweiten kann.

Historie und Herkunft der „Sleep Vacation“

Die Idee an sich, sich auf den Schlaf zu konzentrieren, um sich gezielt zu erholen, ist nicht neu. Bereits im alten Rom fand man spezielle „Schlafräume“ vor, in denen die damaligen Bürger Roms sich von den Strapazen des Alltags erholen konnten. Im Mittelalter galt der Schlaf als Teil des täglichen Rhythmus und wurde in Klöstern beispielsweise konsequent und planerisch umgesetzt. Der Ausdruck „Sleep Vacation“ entstand dann aber erst Anfang der 1990er-Jahren, als dieser erstmals als Marketingbegriff in Hotels oder Wellness-Einrichtungen eingesetzt wurde. Vorrangig in den USA erfreut sich das Konzept der „Sleep Vacation“ größter Beliebtheit – aber auch im europäischen Raum wird dies immer bekannter. „Sleep Vacations“ werden mittlerweile von vielen Hotels, bis hin zu Pensionen, Anbietern von Urlaubsappartements und Reiseveranstaltern offeriert.

Wie wird eine „Sleep Vacation“ durchgeführt?

Eine „Sleep Vacation“ setzt vor allem darauf, optimale Bedingungen für einen erholsamen Schlaf zu schaffen. Hierfür wird eine möglichst angenehme Schlafumgebung benötigt. Diese kann durch qualitativ hochwertige Matratzen, passende Bettwäsche sowie bequeme Betten und eine gute Luft- und Raumtemperatur, beziehungsweise -qualität gewährleistet werden. Außerdem setzen viele Hotel- und Wellness-Einrichtungen auf schlaffördernde Settings, wie beispielsweise kunstvoll eingerichtete Zimmer mit entspannungsfördernden Landschaften, die der Besucher durch die Fenster beobachten kann.

Neben den genannten Maßnahmen sind immer auch Aktivitäten zur Entspannung und Stressbewältigung anzuraten. Hierfür kommen zum Beispiel lockere Massagen, leichtes Yoga sowie ASMR infrage. Auch eine musikalische Untermalung der Schlafräume mit ruhiger Musik kann der Schlafqualität sehr zuträglich sein.

Bei einer „Sleep Vacation“ sollte unbedingt auch auf eine Optimierung des Schlafrhythmus geachtet werden. Dafür kann es hilfreich sein, zu den gleichen Zeiten zu Bett zu gehen, beziehungsweise dem Körper vor dem Schlafengehen genügend zum Herunterkommen zu gewähren.

Vor- und Nachteile einer „Sleep Vacation“

Eine „Sleep Vacation“ bietet für Körper und Geist insgesamt eine Fülle an Vorteile, aber auch einige Nachteile, die im Folgenden allesamt einmal aufgelistet werden sollen.

Vorteile einer „Sleep Vacation“

  • Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
  • Stärkung des Immunsystems
  • Behebung von bestehenden Schlafproblemen oder Schlafstörungen
  • Stressabbau

Nachteile einer „Sleep Vacation“

  • Eine solche Auszeit kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein
  • Der in der „Sleep Vacation“ gewonnene Schlafrhythmus ist im Alltag schwierig umzusetzen (was zu einem größeren Schlafbedürfnis im Alltag führen kann)
  • Weniger Erlebnisse als bei einem aktiven Erholungsurlaub

Fazit zum Thema „Sleep Vacation“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine „Sleep Vacation“ eine sinnvolle und effektive Möglichkeit darstellen kann, sich auf den eigenen Schlaf und dessen Maß an Erholung zu konzentrieren. Es handelt sich bei einer „Sleep Vacation“ in der Regel um eine kurze Auszeit vom Alltag, in der bewusst das Element Schlaf zur individuellen Regeneration der körperlichen und geistigen Kräfte eingesetzt wird. Eine „Sleep Vacation“ ist recht einfach umsetzbar – kann entweder zu Hause oder in Ferienwohnungen, Pensionen oder Hotels durchgeführt werden.

Mit dem Begriff „Sleep Vacation“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Wellness-Urlaub“ oder „ASMR“ verwandt. Bei einem „Wellness-Urlaub“ wird neben einem erholsamen Schlaf aber auch noch auf weitere Entspannungstechniken, wie beispielsweise Massagen, Sport und aktive Erholung gesetzt. „ASMR“ („Autonomous Sensory Meridian Response“) stellt hingegen ein Entspannungskonzept dar, bei dem auf visuelle und auditive Reize gesetzt wird.

Warum hat man zwei Nieren? Wozu braucht der Mensch sie? Erklärung


Menschen haben zwei Nieren, damit der Körper auch bei Ausfall einer der beiden Nieren noch in der Lage ist, die grundlegenden Funktionen aufrechtzuerhalten. Diese Redundanz einer der beiden Nieren ermöglicht es, dass eine Niere die Funktion der anderen übernehmen kann, falls diese beschädigt oder erkrankt ist oder aus anderen Gründen nicht mehr funktioniert.

Welche Funktion haben die Nieren im Körper?

Die Nieren sind Filterorgane und dafür zuständig, kontinuierlich unser Blut zu filtern und von Abfallstoffen und überschüssiger Flüssigkeit zu befreien.
Die eigentliche Filterung findet in den Nephronen, den funktionellen Bereichen der Nieren, statt. Jede Niere besteht aus ungefähr einer Million Nephronen. Bei der Filterung des Blutes entsteht als Abfallprodukt Harn, auch bekannt als Urin, der über die Harnleiter in die Harnblase transportiert und über die Harnröhre anschließend ausgeschieden wird. Aufgrund ihrer Filterfunktion sind die Nieren auch maßgeblich an der Regulation von Elektrolyten wie Natrium, Kalzium und Kalium, sowie an der Regulation des Säure-Basen-Haushalts, des Blutdrucks und des Blutvolumens beteiligt.

Wo im Körper liegen die Nieren und wie sind sie aufgebaut?

Fast alle Menschen besitzen zwei Nieren, die paarartig angelegt sind und sich auf beiden Seiten der Wirbelsäule im hinteren Bereich des Bauchraums knapp unterhalb der Rippen befinden. Bei erwachsenen Menschen sind die Nieren zwischen 10 und 12 cm lang, 5 bis 5 cm breit und etwa 3 cm dick. In der Regel sind die Nieren bohnenartig geformt. Sie sind von einer bindegewebeartigen Kapsel umgeben, und zusätzlich von einer Fettschicht sowie der Nierenfaszie gegen Verletzungen geschützt.

Was passiert, wenn eine Niere kaputtgeht?

Dass fast alle Menschen zwei Nieren besitzen, ist eine Sicherheitsmaßnahme der Evolution. So wird sichergestellt, dass der Körper auch nur mit einer funktionierenden Niere überleben kann und diese die grundlegenden Funktionen aufrechterhalten kann. Das bedeutet, dass eine Niere theoretisch in der Lage ist, alle Aufgaben der anderen Niere zu übernehmen und der Körper wenig bis gar nicht durch das Fehlen einer der beiden Nieren beeinträchtigt wird.

Können sich die Nieren selbst regenerieren?

Bis zu einem gewissen Grad sind die Nieren in der Lage, sich zu regenerieren und sogar ihre Funktion an veränderte Bedingungen anzupassen. Zum Beispiel bei einem Verlust oder einer Schädigung eines Teils einer Niere können die übrig bleibenden Nephronen dieser Niere hypertrophieren – sich als vergrößern – und ihre Funktion erhöhen, um die verlorenen Nephronen auszugleichen. Eine vollständige Regeneration ist nicht möglich und der Ausgleich kann nur bis zu einem gewissen Grad stattfinden.

In welchen Fällen haben Menschen nur eine Niere?

Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum Menschen nur eine Niere haben. Dazu gehören angeborene Fehlbildungen, Verletzungen, Erkrankungen oder Lebendspenden. Einige Menschen werden mit nur einer Niere geboren. Diese angeborene Anomalie nennt man Nierenagenesie und in den meisten Fällen kann die verbleibende Niere das Fehlen ausgleichen. In anderen Fällen muss Menschen aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen eine Niere operativ entfernt werden. Diese Operation wird als Nephrektomie bezeichnet. Gründe für eine Nephrektomie können zum Beispiel Nierenkrebs, schwere Niereninfektionen, Nierensteine oder Trauma, also Verletzungen, sein. Ein weiterer Grund, warum manche Menschen nur eine Niere haben, ist die freiwillige Spende einer Niere an eine andere Person, die an komplettem Nierenversagen leidet.

Freiwillige Nierenspenden

Wenn eine Person mit zwei gesunden Nieren sich dazu entschließt, eine davon an einen anderen Menschen zu spenden, ist dies aufgrund der Ausgleichsfähigkeit der Nieren möglich. Eine solche Lebendspende kann bei Personen mit Nierenversagen lebensrettend sein oder verbessert in jedem Fall die Lebensqualität des Empfängers oder der Empfängerin deutlich, da er oder sie dann nicht mehr auf Dialyse und Medikamente angewiesen ist.

Was ist eine Dialyse?

Eine Dialyse ist eine medizinische Behandlung, die die Arbeit der Nieren entsetzt. Dabei wird in regelmäßigen Abständen das Blut der Patientin oder des Patienten gereinigt. Wenn eine Transplantation nicht möglich ist, kann eine Dialysebehandlung als Ersatztherapie dienen, um die Funktion der Nieren teilweise zu übernehmen. Durch die Entfernung von Abfallstoffen, überschüssigen Flüssigkeiten und Elektrolyten aus dem Blut, sorgt die Dialyse dafür, dass das innere Gleichgewicht des Körpers aufrechterhalten wird. Es gibt zwei Haupttypen von Dialyse: die Hämodialyse, bei der das Blut des Patienten oder der Patientin durch ein künstliches Nieren- oder Dialysegerät gefiltert wird, und die Peritonealdialyse, bei der die körpereigene Bauchhöhle und das Peritoneum als Filtermembran genutzt werden.

Wie kann man Nierenerkrankungen vorbeugen?

Um Risikofaktoren für Nierenerkrankungen zu minimieren, ist besonders die Ernährung ein wichtiger Faktor. Gesunde Lebensmittel mit wenig Fett und Salz sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Nierengesundheit.

Auch eine regelmäßige Blutdruckkontrolle sowie das Vorbeugen von Diabetes sind wichtig.

Nicht zuletzt tragen auch Alkohol und Nikotin dazu bei, die Nieren zu schädigen, genauso wie die übermäßige Einnahme von Medikamenten oder Drogen.

Was ist der Matthäus-Effekt? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Matthäus-Effekt ist ein Begriff, der aus dem Bereich der Soziologie beziehungsweise Psychologie stammt. Laut des Matthäus-Effekts sind aktuelle Erfolge das Ergebnis von Vorteilen in der Vergangenheit und werden weniger als gemeinhin angenommen dadurch erreicht, dass jemand eine gute Leistung erbringt. Das bedeutet also, dass die Vergangenheit und Vorteile, die mehr oder weniger unverschuldet entstanden sind, einen größeren Einfluss auf den Erfolg einer Person oder eines Unternehmens haben, als harte Arbeit.

Begründet wird der Matthäus-Effekt unter anderem dadurch, dass schon kleine Erfolge – häufig bedingt durch zufällige oder nicht selbst herbeigeführte Vorteile, eine größere Aufmerksamkeit auf die Person oder das Unternehmen lenken und so dazu führen, dass weitere und größere Erfolge wahrscheinlicher werden. Das Ergebnis ist, dass die Menge an Erfolgen bei einer geringen Anzahl von Personen deutlich höher ist, als bei dem Großteil der Menschen.

Woher kommt der Begriff „Matthäus-Effekt“?

Der Begriff „Matthäus-Effekt“ bezieht sich auf das Gleichnis von den anvertrauten Talenten im Matthäusevangelium (Mt 25,29 LUT). Dort heißt es:

„Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“

Auch wenn der ursprüngliche Sinn des Gleichnisses aus dem Matthäusevangelium eigentlich nichts damit zu tun hat, was in der Bibelpassage erzählt wird, wird das soziologische Phänomen dennoch oft daraus abgeleitet.

Wie wurde der Matthäus-Effekt entdeckt?

Als der amerikanische Soziologe Robert K. Merton das Phänomen zuerst bemerkte und definierte, bezog er sich hauptsächlich auf die Häufigkeit von Zitaten anderer Autorinnen und Autoren in wissenschaftlichen Publikationen. Der Soziologe stellt fest, dass bekannte Autorinnen und Autoren häufiger zitiert werden als unbekannte Autorinnen und Autoren und dadurch noch bekannter werden.

Trotz der Richtigkeit des Matthäus-Effekts haben Zitationsanalysen gezeigt, dass der Anstieg von Zitierungen einer Veröffentlichung nach einem Erfolg nur von kurzer Dauer ist. Dies kann zum Beispiel so erklärt werden, dass Informationen, die bereits allgemein bekannt sind, nicht mehr zitiert werden (müssen), sondern es ausreicht, nur noch den Namen des Autors oder der Autorin beziehungsweise einfach als bloße Tatsache in einem Text erscheinen.

In einigen Fällen kommt es auch zu einem Matthäus-Effekt, wenn sich mehrere Autorinnen oder Autoren gegenseitig als eine Art der Gefälligkeit zitieren. Man nennt dies ein Zitierkartell.

Gibt es andere relevante Felder, in denen der Matthäus-Effekt auftritt?

Auch im schulischen Umfeld kann der Matthäus-Effekt eine große Rolle spielen. So besagt das Prinzip des Matthäus-Effekts zum Beispiel in der Lern-Lehr-Forschung, dass Vorwissen einen wesentlichen, entscheidenden Faktor in Bezug auf vorhergesagten Lernerfolg darstellt. Das heißt, je mehr Vorwissen ein Schüler oder eine Schülerin hat, desto besser können neue Informationen aufgenommen, verarbeitet und angewandt werden.
Daraus folgt, dass Schüler und Schülerinnen mit mehr Vorwissen stärker von neuen Lerninhalten profitieren und diese schneller und besser verstehen und anwenden können. Über längere Zeit wird so die Lücke zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Lernenden immer größer. Zusätzlich führt das dazu, dass in vielen Fällen Kindern aus sozial besser gestellten Familien diejenigen sind, die aufgrund von mehr Förderungsmöglichkeiten oder besserer Betreuungsqualität vor Schuleintritt ein höheres Vorwissen mitbringen, was die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten immer weiter verstärkt.

Auch im Bereich der Wirtschaft findet der Matthäus-Effekt Anwendung. So ziehen zum Beispiel Unternehmen, die bereits erfolgreich sind, oft weitere Ressourcen und Investitionen an, was zu einem stärkeren Wachstum und einer weiteren Verstärkung ihrer Marktposition führt. Dies fördert die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Marktmacht, wodurch kleinere Unternehmen und Neugründungen benachteiligt werden.

Des Weiteren wirkt sich der Matthäus-Effekt auch auf das soziale Umfeld aus, da er soziale Mobilität einschränkt. Er führt dazu, dass Menschen mit höherem sozialen Status oder besserer Bildung oft besseren Zugang zu mehr Ressourcen und Netzwerken haben, was ihnen einen Vorteil gegenüber Menschen mit niedrigerem sozialen Status oder geringerer Bildung verschafft. Dies kann dazu führen, dass die soziale Schere immer stärker auseinander geht und die Chancen für Aufstieg und sozialen Wandel immer geringer werden.

Was kann man tun, um den Matthäus-Effekt zu mindern?

Je nach Umfeld und Situation gibt es verschiedene Maßnahmen, mit denen der Matthäus-Effekt gemindert und Chancengleichheit gefördert werden kann.

Im schulischen Umfeld gehören frühkindliche Bildung und Förderung sowie die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern dazu. Indem allen Kindern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, frühzeitig Bildungsangebote und Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, können Unterschiede im Vorwissen verringert werden. Gleichzeitig sollten Lehrerinnen und Lehrer darauf achten, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Voraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu erkennen und auszugleichen, um so das individuelle Potenzial aller ausreichend zu fördern.

Im Wirtschaftsumfeld hilft eine bewusstere Netzwerkbildung dabei, den Matthäus-Effekt zu mindern. Dabei sollten Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Bildungshintergründen regelmäßig die Gelegenheit erhalten, sich zu vernetzen und so möglicherweise voneinander zu profitieren.

Des Weiteren ist es sinnvoll, Ressourcen gezielt so umzuverteilen, dass benachteiligte Gruppen oder Individuen unterstützt werden können.

Was ist ein Meltdown? Bedeutung, Erklärung, Definition, Psychologie


Im Kontext der Psychologie bezeichnet man einen Zustand extremer psychischer oder emotionaler Belastung, der dazu führt, dass die betroffene Person die Kontrolle über ihre Emotionen, ihr Verhalten oder ihre Gedanken verliert, als Meltdown. Ein Meltdown kann bei Menschen aller Altersklassen auftreten und steht oft mit verschiedenen psychischen Störungen oder Neurodivergenzen, insbesondere Autismus, ADHS, Angststörungen und Stressstörungen, in Verbindung.

Ursachen für einen Meltdown: Gründe

Es kann eine Vielzahl von Gründen für einen Meltdown geben, und je nach Person und zugrunde liegender Störung oder Neurodivergenz sind die Ursachen unterschiedlich. In vielen Fällen spielt Überforderung eine Rolle. Diese kann sowohl sensorischer als auch mentaler Art sein, oft ist der Meltdown das Resultat einer Kombination aus sensorischer und mentaler Überforderung. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine betroffene Person zu viele Aufgaben gleichzeitig bearbeiten muss und dabei keinen ruhigen Ort finden kann, um sich den Aufgaben ungestört zu widmen.

Stattdessen prasseln konstant und in der Regel über einen längeren Zeitraum mehr oder weniger relevante Informationen auf die Person ein, bis es schließlich zu einem Meltdown kommt. Bei Neurodivergenzen wie Autismus wird dies durch eine häufig vorliegende Reizfilterschwäche verstärkt, bei der das Gehirn Schwierigkeiten hat, relevante von irrelevanten Reizen zu unterscheiden. Doch speziell bei autistischen Personen kann bereits die sensorische Be- beziehungsweise Überlastung ausreichen, um einen Meltdown zu verursachen. Diese sensorische Überlastung kann zum Beispiel durch chaotische, unkontrollierbare Lautstärke, grelles Licht oder intensive Gerüche ausgelöst werden.

Auch emotionale Belastung oder emotionale Stresssituationen können zu einem Meltdown führen, selbst wenn die Person eigentlich psychisch stabil und neurotypisch ist. Dies kann passieren, wenn starke Emotionen wie Trauer, Wut oder Frustration über längere Zeit bestehen beziehungsweise nicht angemessen verarbeitet oder ausgedrückt werden können.

Symptome und Anzeichen: Meltdown

Je nach Person manifestiert sich ein Meltdown sehr unterschiedlich. Die Symptome können von körperlichen bis zu verhaltensbedingten und emotionalen Reaktionen reichen und halten unterschiedlich lange an. Körperlich kann ein Meltdown ähnlich aussehen wie eine Panikattacke. Die betroffene Person zittert oder schwitzt, atmet schnell oder verliert sogar kurzfristig das Bewusstsein.

Auf der emotionalen Seite kann eine Person, die einen Meltdown erlebt, zum Beispiel plötzlich von intensiven Gefühlen wie starker Wut oder überwältigender Trauer gepackt werden. In vielen Fällen kann es dann sehr schwer bis unmöglich sein, die Person zu beruhigen oder den Ausbruch zu kontrollieren.

Diese starken Emotionen werden oft körperlich ausgedrückt, weswegen Personen, die gerade einen Meltdown erleben, schreien, schlagen, treten, unkontrolliert weinen oder sich sogar selbst verletzten können.
In vielen Fällen ist ein klares, rationales Denken nicht mehr möglich, bis der Meltdown vorbeigezogen ist.

Bewältigungsstrategien: Meltdown

Der beste Weg, Meltdowns zu bewältigen, ist, sie zu verhindern beziehungsweise einen bevorstehenden Meltdown rechtzeitig zu erkennen. Dazu gilt es, auf frühe Anzeichen von Überforderung, sensorischer Überlastung oder emotionalem Stress zu achten. Diese sind je nach Person unterschiedlich und es bedarf einfühlsamer Gespräche und in den meisten Fällen einer engen Beziehung zur Person, um die Anzeichen zu erkennen. Falls möglich, kann eine außenstehende Person der betroffenen Person helfen, sich aus der belastenden Situation zu entfernen oder andere beruhigende Hilfestellungen geben, um eine Eskalation zu vermeiden.

Auch Selbstregulation und Selbstbewusstsein, im Sinne von einer guten Kenntnis über die eigenen Grenzen, ist wichtig, um Meltdowns zu vermeiden oder abzuwenden. Falls es nicht gelingt, Situationen zu vermeiden, die einen Meltdown verursachen können, können Selbstregulationstechniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation helfen. Auch Kopfhörer, die Geräusche blockieren oder eine dunkle Sonnenbrille können helfen, einen Meltdown zu verhindern oder zumindest abzumildern.

Da Meltdowns meistens aufgrund von sensorischer Überlastung auftreten, kann es auch helfen, die Umgebung zu verändern. So kann zum Beispiel das Licht gedämmt werden oder Lärm durch das Schließen von Türen oder Fenstern oder das Ausschalten von anderen Geräuschquellen wie Fernseher oder Radio reduziert werden.

Nicht zuletzt helfen auch Struktur und Routine im Alltag dabei, Meltdowns zu vermeiden, da sie den betroffenen Personen Sicherheit und Vorhersehbarkeit bringen. Das reduziert vor allem unerwartete sensorische Reize und die Personen können sich besser mental auf das Bevorstehende vorbereiten.

Auch Medikamente und professionelle Hilfe wie Therapie können Betroffenen dabei helfen, die Frequenz von Meltdowns zu reduzieren oder Strategien zu entwickeln, wie sie sich besser regulieren können.

Was können Außenstehende tun, um betroffenen Menschen zu helfen?

Wenn man in seinem Freundschaftskreis oder in der Familie eine Person hat, die anfällig für Meltdowns ist, kann es helfen, sich über Meltdowns und ihre Ursachen zu informieren, damit man im Fall die betroffene Person bestmöglich unterstützen kann. Außerdem ist es wichtig, während der Begleitung eines Meltdowns als außenstehende Person ruhig und entspannt zu bleiben, da die Situation sonst noch weiter eskalieren kann. Durch diese sogenannte Co-Regulation kann die Person, die einen Meltdown erlebt, schneller wieder in einen normalen Zustand finden:

Dabei kann es helfen, leise und ruhig zu sprechen, schnelle Bewegungen und laute Geräusche zu vermeiden und eine allgemein sichere, warme Präsenz auszustrahlen. Es ist obendrein wichtig, sich selbst und die betroffene Person während eines Meltdowns zu schützen, und Sicherheit zu bieten.

Falls möglich, kann man die betroffene Person wissen lassen, dass man für sie da ist und im schlimmsten Fall davor schützen, sich oder anderen Schaden zuzufügen.

Des Weiteren kann eine begleitende Person der betroffenen Person helfen, bekannte Bewältigungsstrategien anzuwenden. So kann man zum Beispiel gemeinsam Atemübungen machen.

Weitere Bedeutung von Meltdown

In der Atomkraft wird von einem „Meltdown“ gesprochen, wenn der Kern eines Atomreaktors schmilzt und droht in die Umgebung einzudringen.

„Meltdown“ ist der Name einer Hardware-Sicherheitslücke bei Mikroprozessoren.

Was ist der „Scary Hour (Trick)“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Wohl jeder kennt es von sich, dass er von Zeit zu Zeit unliebsame Aufgaben verschiebt, obwohl sie auf der To-do-Liste ganz oben stehen. Leider löst die „Aufschieberitis“ (Prokrastination) das Problem nicht, sondern verschlimmert es in den meisten Fällen. Der „Scary Hour Trick“ ist eine Möglichkeit, gegen „Aufschieberitis“ vorzugehen, sodass man lästige Aufgaben schneller bzw. überhaupt erledigt. Dank dieses Tricks wird man produktiver, da man konzentrierter arbeitet. Auch die Frustration darüber, dass man es „wieder nicht geschafft hat“, fällt weg.

So funktioniert der Scary Hour Trick:

Die Methode ist zwar nicht neu, wurde aber dank der US-amerikanischen TikTokerin Laura Wheeler wieder sehr populär. Andere nennen diese wichtigen 60 Minuten „die Stunde der Angst“. Einige Produktivität-Coaches haben sie auch auf 90 Minuten ausgedehnt, doch das Grundprinzip ist immer gleich.

Laura Wheeler zwingt sich dazu, gleich am Morgen 60 Minuten Zeit für die die unangenehmsten Aufgaben des Tages zu reservieren und diese dann ohne Unterbrechung abzuarbeiten. Dafür stellt sie sich einen Timer. Klingelt der nach Ablauf der Stunde, wendet sie sich anderen Aufgaben zu. Es ist nicht zielführend, sich erneut mit den gleichen Aufgaben zu beschäftigen. Diese Vorgehensweise wiederholt sie täglich. Die Methode ist sehr effektiv, denn sie schafft Ordnung im Kopf, außerdem fällt das unangenehme Gefühl weg, noch etwas erledigen zu müssen. Man hat schließlich etwas getan.

Die „Scary Hour Methode“ ist ein hervorragendes Mittel zur Optimierung der Produktivität. Wird die Stunde der Angst überwunden, ist das oft wie ein Befreiungsschlag. Viele schafften es erst dadurch, die schwierigsten Aufgaben anzupacken. Denn die ersten Stunden am Morgen sind für die meisten Menschen die produktivsten. Die ideale Zeit für die „Scary Hour“ sind 90 Minuten nach dem üblichen Arbeitsbeginn. Dann kann man sich seinen Aufgaben besonders konzentriert widmen. Es macht keinen Sinn, die anstehenden Aufgaben auf den Abend zu verlegen, selbst wenn man von sich behauptet, ein Nachtmensch zu sein. In der Regel stimmt die Selbsteinschätzung nicht mit der Realität überein.

Vorgehensweise im Detail:

Idealerweise beginnt man mit der Aufgabe, die mit dem wichtigsten Ziel des Monats zusammenhängt. Die oberste Priorität herauszufinden, ist nicht immer ganz einfach, sollte aber nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Wer das nicht schafft, dem hilft bei der Zieldefinition die OKR-Methode aus dem Projektmanagement. Es ist leichter, die schwierigste Aufgabe innerhalb einer Liste herauszufinden, als die ganze Liste nach Prioritäten zu sortieren. Fast immer ist die wichtigste Aufgabe nämlich die, die einem den größten Respekt abverlangt. Um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, sich zu 100 % auf diese Aufgabe zu konzentrieren. Denn die größten Zeitverschwender sind langes Grübeln über ein Problem und die Beeinflussung durch zahlreiche Kommunikationskanäle. Damit der Eine weitere Regel gilt als unumstößlich: Man darf seine Arbeit nie mehr als einmal unterbrechen. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Notfall die Pläne für den Tag durcheinanderbringt, doch in allen anderen Fällen ist die Unterbrechung kontraproduktiv und das Scheitern vorprogrammiert.

Drei Schritte, um die „Scary Hour“ erfolgreich zu starten:

1. Täglich 60 Minuten im Kalender festlegen

2. An jedem Vorabend ebenfalls eine Erinnerung definieren (Klingeln etc.)

3. Jede Form der Ablenkung in dieser Zeit blockieren

Scary Hour: Zusätzliche Unterstützung durch praktische Managementtools

Wer besonders erfolgreich sein möchte, kombiniert den „Scary Hour Trick“ mit Produktivitätswerkzeugen wie Zeiterfassungs-Tools und Kundenbeziehungs-Managementtools (CRM-Tools), mit denen Kundendaten organisiert werden. Während der 90 Minuten darf man sich nicht verleiten lassen, auf Social Media zu surfen oder E-Mails zu lesen. Wer das nicht schafft, kann sich zum Beispiel Browsererweiterungen installieren, die bestimmte Webseiten blockieren. Natürlich sollte man seinen Erfolg am Ende der Zeit auch dokumentieren und die erledigten Aufgaben in einer Liste abhaken.

Was ist „Pareidolie“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Unter Pareidolie versteht man (im klinischen Kontext) kurz andauernde Wahrnehmungsstörungen, bei denen die Betroffenen in abstrakten Mustern und Strukturen Gesichter von vertrauten Personen, Tiere und Gegenstände erkennen. Diese Form der Sinnestäuschung ist weit verbreitet. Der Begriff stammt aus dem griechischen. „Para“ bedeutet neben und „Eidolon“ Form oder Bild. Bei Pareidolie wird ein vorhandenes Objekt durch ein weiteres, fantasiertes Bild ergänzt wird. Das Gehirn vervollständigt unzusammenhängende Fragmente zu vertrauten Formen und ergänzt ein vorhandenes Objekt um ein zusätzliches Bild.

In der Alltagssprache wird von Pareidolie gesprochen, wenn man in Gegenständen, Mustern, Formen und Figuren Gesichter erkennt.

Wie entsteht Pareidolie? Ursachen, Gründe, Psychologiue

Die Fehldeutungen sind Interpretationen des Unterbewusstseins. Das menschliche Gehirn ist stets versucht, scheinbar unzusammenhängende Bilder und Strukturen zu komplettieren, sie mit vertrauten Mustern zu vergleichen und sich diesen anzunähern. Die Erkennung von Gesichtern ist demnach eine Mischung aus optischer Täuschung, individueller Erwartungshaltung und bereits etablierten Denkkonzepten. Man sieht menschliche Gesichter, weil man sie aufgrund seiner Erfahrungen erwartet. Evolutionsforscher vermuten dahinter einen Mechanismus, der Menschen vor Gefahren schützen soll. Denn je besser man versteckte Gesichter innerhalb eines diffusen Umfeldes erkennen kann, desto schneller kann man potenzielle Feinde erkennen und gegebenenfalls die Flucht antreten. Auch für unsere sozialen Beziehungen ist die Gesichtserkennung unverzichtbar, denn nur auf ihrer Basis ist Interaktion möglich. Schon Säuglinge sind sehr früh in der Lage, Gesichter zu erkennen.

Bei welchen Personengruppen tritt das Phänomen gehäuft auf?

Zu solchen Fantasiegebilden des Geistes kommt es überwiegend bei völlig gesunden Menschen. Die sind sogar in der Lage, das Phänomen bewusst zu steuern. Neuere psychologische Studien legen jedoch nahe, dass Menschen, die in zufällig angeordneten Punkten Gesichter, Pflanzen und Tiere zu erkennen glauben, eine nervöse, eher ängstliche Persönlichkeitsstruktur haben. Personen mit diesen Eigenschaften vermuten hinter den erkannten Gesichtern etwas Unangenehmes, Bedrohliches. Auch bei Patienten mit Schizophrenie oder Psychosen wurden vermehrt Pareidolien festgestellt.

Studien ergaben außerdem, dass Pareidolien viel häufiger bei Frauen auftreten als bei Männern. Die Vermutung liegt nahe, dass Frauen aufgrund ihrer vielfältigen sozialen Aufgaben und Verhaltensmuster leichter Gesichter bzw. die darin gezeigte Emotion wahrnehmen können und auch müssen. Pareidolie ist unter religiösen Menschen ebenfalls stärker ausgeprägt als unter Personen, die keinen Zugang zu spirituellen Welten haben.

Was sehen die Betroffenen vor allem?

Es kommt sehr häufig vor, dass Menschen in Wolkenformen Gesichter zu erkennen glauben. Aber auch in Pfützen und Spiegelungen an Glasscheiben werden Gesichter erkennt. Diese Art der Wahrnehmung zu vermeiden, ist gar nicht so einfach, denn das menschliche Gehirn ist darauf ausgerichtet, Muster zu erkennen. Evolutionsbedingt sind die Aktivierung-Komponenten für das Konzept Gesicht stark verbreitet. Für Kinder steckt die Welt noch voller Mystik und Wunder, deren Geheimnisse sie ergründen möchten. Deshalb sehen auch Kinder in Wolkengebilden häufig Fantasiewesen wie Drachen, Feen und Ähnliches

Pareidolie, optische Täuschung und Halluzination

Bei der optischen Täuschung gibt es ebenfalls eine Dysfunktion zwischen dem, was das Auge wahrnimmt, und dem, was das Gehirn daraus macht. Durch eine bestimmte Anzahl von Formen und Farben sehen wir plötzlich Bewegung, wo keine sein kann; oder wir glauben, eine Seite sei länger als die andere, obwohl beide Seiten gleich lang sind. Die optische Täuschung wird häufig von Künstlern initiiert. Sie ist eine angenehme Stimulierung der Sinne im Alltag, die Spaß macht und keinerlei schädliche Nebenwirkungen hat.

Pareidolien sind auch etwas anderes als Halluzinationen, denn sie werden nicht vom Affekt erzeugt. Es ist also möglich, dass mehrere Personen das gleiche Gesicht im Gegenstand oder in der Wolke erkennen. Dagegen ist die Halluzination eine pathologische Illusion. Der Halluzinierende kann die Unmöglichkeit seiner Wahrnehmung nicht erkennen. Er hält etwas Gegenständliches für etwas völlig anderes, verkennt also die Realität. Bei Einnahmen von psychoaktiven Substanzen, bei großer Müdigkeit oder bei Fieber können Halluzinationen auftreten. Diese verschwinden aber wieder, wenn das Fieber sinkt bzw. die volle Aufmerksamkeit zurückkehrt.

Was ist die Intellektualisierung von Gefühlen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie


Bei der Intellektualisierung geht es um die Überbetonung des Verstandes beim Menschen. Dies bedeutet, dass Gefühle und Emotionen auf Rationalität und Logik reduziert werden.

Was ist das Intellektualisieren von Gefühlen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie

Grob gesagt handelt es sich bei der Intellektualisierung um eine psychoanalytische Theorie, bei der in der Entwicklungsphase von Kindern ein typischer Abwehrmechanismus geschaffen wird. Dieser Reifungsprozess soll eine einfache Einstellung zur Abwehr von sexuellen und aggressiven Impulsen herstellen. Insbesondere Jugendliche beschäftigen sich mit Themen wie Sexualität, Liebe und dem Sinn des Lebens und versuchen so, ihre aktuellen Triebkonflikte zu bewältigen.

Dabei nutzen nicht nur Kinder und Jugendliche diesen Abwehrmechanismus, sondern jeder Mensch. Hier geht es um psychische Prozesse, um mit unerwünschten Emotionen und Empfindungen umgehen zu können. So kann die mentale Balance wiederhergestellt werden. Im Leben werden die Menschen häufig mit den verschiedensten Abwehrmechanismen konfrontiert. Die Kunst liegt jedoch darin, das zugrunde liegende Problem nachhaltig zu lösen. Nachfolgend werden drei typische Szenarien für einen Abwehrmechanismus vorgestellt:
Angenommen, man lässt seinen Schal versehentlich im Bus liegen. Anstatt sich darüber zu ärgern, denken die meisten Menschen „Nicht so schlimm; der war eh schon alt und entsprach nicht mehr ganz meinem Geschmack.“ Eine andere Situation gibt es im Job. Angenommen, man ärgert sich über den Chef. Anstatt ihn mit den Konflikten zu konfrontieren, lässt man abends seinen Frust am Mitbewohner aus. Vielleicht haben einige im Jugendalter auch gerne mit dem Feuer gespielt, weshalb man sich heute in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.

Alle diese drei Szenarien entsprechen den psychischen Abwehrmechanismen von Verschiebung, Rationalisierung und Sublimierung. Jeder kennt sie und jeder nutzt diese Abwehrmechanismen, damit Stress und negative Emotionen vermieden werden. Was auf den ersten Blick nützlich für das mentale Wohlbefinden erscheint, kann jedoch im übermäßigen Gebrauch schädlich wirken. Hintergrund ist, dass man davon abgehalten wird, sich unbequemen und den wahren Emotionen zu stellen. Dieser Prozess ist aber unabdingbar für ein authentisches Leben und für entsprechende Zufriedenheitsgefühle. Doch was genau ist ein Abwehrmechanismus und wie ist es möglich, auf eine reifere Art mit solch negativen Emotionen und Gefühlen umzugehen?

Abwehrmechanismen

Erstmals wurde der Begriff „Abwehrmechanismus“ im Rahmen der Psychoanalyse von Sigmund Freud geprägt. Der Begriff steht für psychische Vorgänge, mit denen wir zwischenmenschliche oder innerpsychische Konflikte regulieren, damit wir emotional entlastet werden. Dies ist oftmals ein ganz unbewusster Prozess, denn unsere Psyche möchte uns vor schmerzhaften Gefühlen schützen. Dies bedeutet, dass uns unser Bewusstsein eine bestimmte Situation „alternativ“ handhaben oder wahrnehmen lässt. Einige Abwehrmechanismen wie beispielsweise Verleugnung werden von Freud als eher unreif betrachtet. Ein Abwehrmechanismus, wie etwa Sublimierung, bringt den Menschen intellektuell auf eine höhere Stufe. Dies kann auf eine gut entwickelte und reife Persönlichkeit hindeuten.

Belegt ist allerdings, dass jeder Mensch solche Abwehrmechanismen nutzt. Sie sind ein Ventil für negative Gefühle wie Minderwertigkeitskomplexe, Ärger, Scham, Trauer und Schuld. Je nachdem, welcher Persönlichkeitstyp man ist, nutzt man auch andere Abwehrmechanismen. Beispielsweise wird ein Optimist sich oftmals mithilfe von Rationalisierung die Wahrheit „schönreden“. Als Beispiel kann hier das erwähnte Szenario mit dem vergessenen Schal genommen werden. Ein anderer Mensch wiederum, der sehr streng mit sich ist, neigt vielleicht eher dazu, unerwünschte Impulse zu verdrängen.

Das Problem hierbei ist allerdings, dass, je mehr man sich in solche Kompensationen verstrickt, das Ursprungsproblem jedoch nicht gelöst wird. In einigen Fällen kann dies sogar noch verstärkt werden. Dies bedeutet, dass nur, wenn wir uns den negativen Gefühlen auch stellen, der Sache auf den Grund gehen und daran wachsen und Heilung erfahren können. Oftmals verbirgt sich nämlich ein Muster dahinter, welches schon in der Kindheit entstanden ist. So hat man sich als Kind geschützt, um mit schmerzhaften Erfahrungen besser umgehen zu können. Allerdings bieten Abwehrmechanismen nur temporäre und oberflächliche Linderung.

Wie viele Abwehrmechanismen gibt es und wie können sie reduziert werden?

Es existieren – je nach Einordnung – knapp 20 verschiedene Abwehrmechanismen. Diese können sich in vielfältigen und teilweise konträren Verhaltensweisen auf unterschiedlichen Ebenen äußern. Nachfolgend werden die wichtigsten Abwehrmechanismen aufgezeigt, wobei auf die Intellektualisierung am Ende nochmals näher eingegangen wird.

Folgende Abwehrmechanismen gibt es:

  • Projektion
  • Sublimierung
  • Affektisolierung
  • Kompensation
  • Verdrängung
  • Verleugnung
  • Rationalisierung
  • Identifikation
  • Verschiebung
  • Somatisierung und Konversion
  • Idealisierung
  • Abwertung
  • Reaktionsbildung

Nun betrachten wir uns die Intellektualisierung einmal genauer. Bei der Intellektualisierung nehmen die Menschen eine abstrakte, theoretische „Forscherperspektive“ ein. Hierbei distanzieren sie sich von realen Situationen beziehungsweise von ihren Gefühlen. Ein Beispiel: Die Ehefrau möchte mit ihrem Ehemann über konkrete Probleme in der Ehe sprechen.

Anstatt sich des eigentlichen Problems anzunehmen, reagiert der Ehemann eher sehr oberflächlich und argumentiert mit allgemeinen Theorien aus der Liebe. Dies hat zur Folge, dass keine praktikable Lösung gefunden werden kann. Des Weiteren erweckt es für die Ehefrau den Anschein, als säße sie in einer Vorlesung, da ihr Partner scheinbar emotionslos reagiert. Eine andere Sonderform der Intellektualisierung ist, ein angespanntes Verhältnis mit einem Arbeitskollegen zu „pathologisieren“. Anstatt das Verhältnis mit dem Arbeitskollegen konstruktiver zu gestalten, wird der Konflikt auf eine psychologische Ebene gehoben, indem er dem Kollegen eine narzisstische Persönlichkeitsstörung unterstellt. Hierbei wird nun also von „Pathologisieren“ gesprochen, da ein Krankheitsbild dargestellt wird.

Wie kann in solchen Situationen jedoch reifer reagiert werden? Oftmals kommt die Intellektualisierung bei solchen Menschen vor, die von Grund auf eine spezielle wissenschaftlich-philosophische Ader haben. Jene Menschen denken oftmals über mögliche Gründe nach, wieso ein Mensch sich in bestimmten Situationen gerade so verhält. Somit sind also die Grenzen zwischen einer theoretischen Einordnung eines Szenarios aus reinem Interesse und die Abspaltung der eigenen Gefühle durch intellektuelle Betrachtung fließend. Doch wie lässt sich dieser Abwehrmechanismus verhindern?

Da hilft nur, sich regelmäßig daran zu erinnern, dass man sich den menschlichen Emotionen auch annehmen muss, um sich weiterentwickeln zu können. Es muss nicht immer zwingend alles auf eine wissenschaftliche Weise eingeordnet oder gelabelt werden.

Bei der Intellektualisierung geht es um einen bewussten Akt, Emotionen auszublenden. Hierbei soll verhindert werden, sich mit verschiedenen Ängsten aus Situationen heraus oder Stress auseinandersetzen zu müssen. Es wird sich nur noch auf die Fakten konzentriert und man entfernt sich emotional von dem eigentlichen Problem.

Wann ist Intellektualisierung noch gesund?

Nicht ganz zu verleugnen ist es natürlich, dass in manchen Situationen eine Intellektualisierung hilfreich sein kann. Hierbei muss man nur einmal auf die Arbeit von Chirurgen, Polizei, Rettungssanitätern und Wissenschaftlern schauen. Es wäre fatal, wenn bei einem Rettungssanitäter während der Behandlung eines Patienten, der sich in Lebensgefahr befindet, Gefühle aufkommen. Hier muss ein Rettungssanitäter in der Lage sein, methodisch, ruhig und emotionslos zu bleiben und dementsprechend zu arbeiten, damit er sein bestes Ergebnis erzielen kann.

Ab wann wird eine Intellektualisierung ungesund?

Ungesund wird es dann, wenn man ständig seine Gefühle unterdrückt. Das alleinige Unterdrücken oder Blockieren von Emotionen lässt das Problem nicht verschwinden; es wird lediglich weiter weggeschoben. Findet dieser Prozess zu lange statt, wächst und eitert das Problem.

Irgendwann werden diese Gefühle und unterdrückten Emotionen wieder hervorkommen. Dann können sie womöglich nicht mehr auf eine gesunde Art und Weise kontrolliert werden. Dann läuft man Gefahr, dass man gegenüber seinen Kindern oder seinem Partner handgreiflich wird, weil nie die Chance bestanden hat, ein bestimmtes Kindheitstrauma zu lösen. Viele greifen auch auf Drogen zurück, um mit ihren Gefühlen umgehen zu können. Bei Emotionen handelt es sich nicht um Dinge, die „repariert“ werden müssen. Vielmehr handelt es sich um Dinge, die erlebt, durchlebt, verstanden und bewältigt werden müssen. Erst, wenn das geschafft ist, kann erkannt werden, dass man auf der anderen Seite wieder herauskommt.

Was ist Masking? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie


Der Begriff Masking, auf Deutsch auch als „maskieren“ bekannt, wird verwendet, um das bewusste oder unbewusste Unterdrücken oder Verändern von Verhaltensweisen von Menschen mit Autismus, ADHS oder anderen Neurodivergenzen zu beschreiben. Das Ziel ist, durch das Unterdrücken oder Verändern der Verhaltensweisen neurotypisch zu wirken und eher in der Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Warum maskieren neurodivergente Menschen? Erklärung, Bedeutung, Definition, Psychologie

Viele Menschen mit Neurodivergenzen haben besondere Verhaltensweisen, die zum Teil gesellschaftlich nicht anerkannt sind. Diese sind überwiegend ein Resultat aus dem anders funktionierenden Gehirn. Oft fällt es neurodivergenten Menschen zum Beispiel schwer, soziale Situationen und Hinweise korrekt zu deuten und zu verstehen. Dies kann dazu führen, dass sie sich nicht wie erwartet verhalten und zum Beispiel als unhöflich, emotionslos, kühl oder überheblich wahrgenommen werden. Auch ein übermäßiges Teilen von Informationen, die neurotypische Menschen als zu persönlich empfinden, kann typisch für Menschen mit Neurodivergenzen sein. Oft werden sie auch als zu laut, zu leise, zu frech, zu ruhig oder anderweitig als zu viel oder zu wenig beschrieben. Des weiteren fällt es vielen Menschen mit Neurodivergenz schwer, Blickkontakt zu halten.

Eine weitere Verhaltensweise von vielen neurodivergenten Menschen ist das sogenannte Stimming. Zu Stimming zählen alle Aktionen, die der Selbststimulation zu Regulation dienen. Viele Menschen mit Neurodivergenzen haben Schwierigkeiten, Reize zu filtern. Das bedeutet, dass das Gehirn nicht automatisch und unbewusst entscheiden kann, welche Reize relevant sind und wahrgenommen werden müssen und welche nicht. Dadurch prasselt eine ungefilterte Flut an Reisen (also Licht, Geräusche, sensorische Informationen wie Kleidung, Wind, und Gerüche) auf das neurodivergente Gehirn ein. Dies kann extrem anstrengend und überwältigend sein. Um diese Überwältigung auszuhalten, kann Stimming hilfreich sein. Durch meist wiederholende Bewegungen, Vokalisierungen oder Berührungen wird der Fokus auf einen einzelnen Reiz gelenkt, was bei der Regulation hilft. Der bekannteste Stim ist wohl das autistische Klischee des hin und her Schaukelns. Doch auch das Wippen mit dem Bein, das Klickern mit einem Kugelschreiber oder das Herumkauen auf der Unterlippe können zu Stimming gehören.

All diese Verhaltensweisen können soziale Interaktion und das Schließen von Freundschaften erschweren. Um eher Anschluss zu finden, maskieren viele neurodivergente Menschen diese Verhaltensweisen und kopieren das Benehmen von neurotypischen Menschen. Sie hoffen, dadurch eher akzeptiert zu werden und einfacher Zugang zu anderen Menschen zu finden. So zwingen sich neurodivergente Menschen zum Beispiel, Blickkontakt zu halten, obwohl es ihnen sehr unangenehm ist, oder unterdrücken Stimming, um ihr Umfeld nicht zu stören.

Gibt es ein Problem mit Masking?

Masking ist für neurodivergente Menschen extrem anstrengend. Da sie sich konstant darauf konzentrieren müssen, wie sie sich verhalten, wie sie sprechen, was sie sagen, wo sie hinschauen, wie sich der Körper bewegt, wie laut oder leise sie sprechen und wie lange sie sprechen, fällt es schwer, sich gleichzeitig auch noch auf den Inhalt dessen, was das Gegenüber sagt, zu konzentrieren. Auf Dauer kann Masking zu starkem Stress bis zu Burnout, psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Anxiety, Identitätsverlust und sogar Suizidalität führen.

Der Grund dafür liegt darin, dass Masking nicht nur psychisch extrem anstrengend ist, sondern man auch konstant die Botschaft an sich selbst sendet, dass man nicht richtig ist, wenn man sich nicht verstellt. Dies ist extrem schädlich für das eigene Selbstwertgefühl.

Was bedeutet neurodivergent und neurotypisch?

Als neurodivergent bezeichnet man Menschen, deren Gehirn irgendwie anders funktioniert als das der meisten Menschen. Zu den bekanntesten Neurodivergenzen gehören Autismus, ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie und Tourette’s. Aber auch eine Hochbegabung oder eine Synästhesie kann zu den Neurodivergenzen gezählt werden. Menschen, die keine Neurodivergenzen haben, bezeichnet man als neurotypisch.

Was kann man tun, damit neurodivergente Menschen nicht maskieren müssen?

Um neurodivergenten Menschen die Last des ständigen Maskierens abzunehmen, gilt es vor allem, ein Bewusstsein für Neurodivergenz und neurodivergente Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu schaffen. Nur so kann eine Akzeptanz entstehen. Denn wenn alle Menschen sich darüber im Klaren sind, dass Verhaltensweisen, die vielleicht unhöflich oder kalt wirken, womöglich gar nicht so gemeint sind und der unmaskierte Ausdruck einer neurodivergenten Persönlichkeit sind, ist es viel leichter, diese Verhaltensweisen hinzunehmen. Das Bewusstsein über Neurodivergenz und die damit verbundenen Verhaltensweisen ist der wichtigste Schritt, neurodivergenten Menschen das Leben zu erleichtern. So wie an vielen Orten die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Behinderungen mitgedacht werde und behindertenfreundliche Lösungen in den Alltag implementiert werden, so müssen auch die Bedürfnisse neurodivergenter Menschen mitgedacht werden. Denn nur weil Neurodivergenzen meist unsichtbar sind, bedeutet es nicht, dass sie weniger real sind als körperliche Unterschiede.

Was ist eine News-Diät / Newsdiät? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei einer News-Diät wird der Konsum von Nachrichten auf eine bestimmte Zeitdauer reduziert und festgelegt. Eine News-Diät kann z.B. sein, dass man maximal zwei Stunden am Tag Nachrichten liest.

Von einer News-Diät erhofft man sich meist mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit, sowie mehr persönliche freie Zeit.

Was ist eine News-Diät / Newsdiät? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der moderne Mensch wird von einer unüberschaubaren Flut an Informationen und Nachrichten überrollt – und zwar Tag für Tag, rund um die Uhr. Egal, ob Zeitungen, Online-Medien oder soziale Netzwerke – Informationen trudeln heute aus allen Richtungen ein und sind nicht immer positiv. Weiterhin sorgt die permanente Verfügbarkeit im Job dafür, dass nach Feierabend weder Schluss mit der Arbeit, noch mit der Informationsaufnahme ist. Und so sorgen permanente Benachrichtigungen schnell für eine Überreizung und Überforderung des Körpers und des Geists.

Zu viele Informationen und Nachrichten können krank mach. Da sind sich Wissenschaftler mittlerweile einig. Innerhalb der vergangenen Jahre wurden daher alternative Lebensweisen entwickelt, die der ständigen Informationsflut Einhalt gebieten sollen. Darunter zum Beispiel die sogenannte „News-Diät“. Sie zielt auf eine Reduktion und die selektive Auswahl von Informationen ab. Um was es sich dabei jedoch konkret handelt und wie eine News-Diät tatsächlich umgesetzt werden kann, dazu sollen innerhalb der nun folgenden Abschnitte detailliertere Informationen geliefert werden.

Definition des Begriffs „News-Diät“

Der Ausdruck „News-Diät“ ist ein Kunstbegriff, der sich aus den beiden Begriffen „News“ und „Diät“ zusammensetzt. Das Wort „News“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt soviel wie Nachrichten oder Neuigkeiten. Hingegen stammt der Begriff „Diät“ aus der deutschen Sprache, genauer gesagt aus dem medizinischen Umfeld. Er beschreibt eine vorübergehende Veränderung individueller Ernährungsgewohnheiten. Diese haben zum Ziel, Körpergewicht zu reduzieren oder gesundheitliche Probleme zu behandeln.

Eine „News-Diät“ bedeutet in diesem Kontext, dass der Anwender einer ebensolchen die Aufnahme von Informationen, Neuigkeiten oder Nachrichten bewusst reduziert. Der Fokus liegt dabei auf der Reduktion des Informationsinputs, nicht aber der verringerten Nahrungsaufnahme.

Der Begriff „News-Diät“ kommt besonders häufig im Lifestyle-Umfeld sowie in sozialen Netzwerken zum Einsatz und ist relativ neu. Seine Ursprünge lassen sich auf den Beginn des 21. Jahrhunderts zurückverfolgen. Ab da sorgten das aufkommende Internet sowie die neuen Mobiltelefone für eine ständige Belieferung mit Informationen, beziehungsweise für eine ständige Verfügbarkeit am Arbeitsplatz.

Wie wird eine „News-Diät“ genau umgesetzt?

Eine News-Diät kann auf unterschiedliche Art und Weisen umgesetzt werden. Im Folgenden sollen daher einmal ein paar gängige Praktiken zur Umsetzung einer News-Diät aufgezeigt werden:

  • Festlegung der Dauer einer News-Diät (1 Tag, 1 Woche, 1 Monat oder noch länger?)
  • Auf welchen Kanälen eine News-Diät erfolgen soll (Welche Quellen, Kanäle oder Medien sollen reduziert werden?)
  • Reduktion des Nachrichtenkonsums
  • Benachrichtigungen auf mobilen Endgeräten vermeiden
  • Feste Benachrichtigungszeiten einplanen (In denen die obigen Restriktionen nicht gelten.)
  • Verzicht auf Nachrichtenkonsum vor dem Schlafengehen
  • Fokus auf rein lokale Ereignisse
  • Alternative Freizeitgestaltung (Freie Zeit sinnvoll nutzen, mit Sport, Hobbies sowie Erholung.)

Dabei sei zu beachten, dass es für eine News-Diät keinerlei Vorgaben gibt und diese individuell durchgeführt werden kann. Entweder kann eine News-Diät alle oben genannten Dinge umfassen oder sich nur Teilen davon bedienen – dies bleibt dem Anwender einer News-Diät völlig selbst überlassen.

Welche Effekte hat eine News-Diät? Wirkung, Psychologie

Eine News-Diät kann durchaus positive Effekte auf die individuelle Gesundheit aufweisen. Ein verringerter Nachrichtenkonsum wirkt sich nämlich häufig positiv auf die psychische Gesundheit aus. Weiterhin können dadurch auch die eigene Konzentration und Kreativität gesteigert werden. Zu guter Letzt bietet eine News-Diät auch rein organisatorische Vorteile. Und zwar wird weniger Zeit für das Konsumieren von Nachrichten verschwendet, die dann sinnvoller und produktiver eingesetzt werden kann. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen die besonderen Effekte einer News-Diät daher einmal umfassend erklärt werden.

Positive Effekte für Körper, Geist und Wohlbefinden

Weniger Nachrichten (und überhaupt Informationen) zu konsumieren, wirkt sich vor allem positiv auf die mentale Gesundheit aus. Grund dafür ist, dass eine potenzielle Reizüberflutung vermieden wird. Eine Reduktion von Reizen sorgt im Allgemeinen für weniger Stress und damit für weniger Cortisol-Ausschüttungen. Bei Cortisol handelt es sich um das körpereigene Stresshormon, welches für Anspannung, Angst und Unwohlsein sorgen kann. Tritt dieses vermehrt auf, so leitet in der Regel auch unsere physische Gesundheit darunter. Gleichzeitig sorgen weniger Nachrichten, weniger negative Emotionen und weniger Gereiztheit für mehr seelische Harmonie und damit insgesamt für ein deutlich besseres Wohlbefinden.

Konzentrationssteigerung und Kreativität

News-Diäten können ebenfalls dazu beitragen, dass die eigene Konzentration und Kreativität deutlich gesteigert werden. Eine Reduktion der ständigen Informationsflut kann den Geist stark entlasten und dadurch gehemmte Ressourcen freisetzen. Nur wer ständige Informationen ignoriert oder selektiert, der kann nach Meinungen von Experten auch wirklich gezielt und effektiv arbeiten. Geringere Ablenkungen führen außerdem zu mehr Kreativität. Denn ist der Geist mit weniger Nachrichten und damit potenziellen Ablenkungen konfrontiert, so schafft dies Raum für neue Ideen, Gedanken und Sichtweisen, die dann kreativ umgesetzt werden können. News-Diäten können daher dazu beitragen, dass der eigene Fokus sich auf eine geringe Anzahl an Projekten, Gedanken oder Fähigkeiten verringert, die dann umso intensiver und effektiver umgesetzt werden können.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Durchführung von News-Diäten und Kritiken

Bislang gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, die sich mit dem noch vergleichsweise jungen Konzept der News-Diät befasst haben. Einige Forschungsarbeiten namhafter Wissenschaftler kamen jedoch zu dem Schluss, dass ein erhöhter Nachrichten- und Informationskonsum automatisch zu mehr Stress und einer Verschlechterung der mentalen Gesundheit führen können. Das neue Lifestyle-Konzept der „News-Diät“ wird aber auch von vielen Seiten kritisiert. Die häufigsten Kritikpunkte sind dabei, dass eine News-Diät zum Verpassen wichtiger Informationen führen kann (wie dies beispielsweise innerhalb der Corona-Krise der Fall war). Es ist daher wichtiger denn je, eine gute Balance zwischen der individuellen Nachrichtenaufnahme und dem bewussten Ignorieren von redundanten Informationen zu finden.

Fazit zum Thema „News-Diät“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine „News-Diät“ ein neues Lifestyle-Konzept darstellt, bei dem der Anwender bewusst auf die Aufnahme von Nachrichten oder Informationen verzichtet. Dies soll zur geistigen Entspannung, zu einer besseren mentalen Gesundheit sowie zu mehr Wohlbefinden führen. Gleichzeitig sollen so auch die eigene Kreativität und der Fokus für ein bestimmtes Projekt oder das Erlernen einer Fähigkeit gesteigert werden. Die „News-Diät“ stellt insgesamt eine individuelle Strategie zur Stressbewältigung und Vermeidung von Überforderungen dar und findet immer mehr Anhänger.

Mit dem Ausdruck „News-Diät“ sind unter anderem die Begriffe „Medienfasten“ oder „Informationsdiät“ verwandt. Während das „Medienfasten“ vor allem auf einen Verzicht von (digitalen) Medien abzielt, verringert eine „Informationsdiät“ die Aufnahme sämtlicher Informationen (also nicht nur Nachrichten, sondern auch andere Informationen). Auch diese Konzepte haben die körperliche und geistige Entlastung zum Ziel.

Was bedeutet „Protecting Your Peace“? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Protecting Your Peace“ bedeutet auf deutsch „Beschütze deinen Frieden“. Es bedeutet sinngemäß übersetzt auf deutsch: „Beschütze deinen inneren Frieden und deine innere Ruhe“.

Was bedeutet „Protecting Your Peace“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Bei „Protecting Your Peace“ wird das Ziel verfolgt, sich selbst vor negativen Einflüssen und Stress schützen. Dafür grenzt man sich von Personen und Situationen ab, die belastend sind, Stress verursachen und nicht gut tun.

Das Kernthema bei „Protecting Your Peace“ ist Mental Health. Es geht darum, seine eigene Bedürfnisse zu erkennen, zu kommunizieren und für sie eintreten, sowie Grenzen zu setzen.

Das positive Ziel von „Protecting Your Peace“ ist es, die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu bewahren. Man möchte Aufregung, Agitiertheit und Unruhe vermeiden.

Wer seine innere Ruhe bewahrt, kann ein gesünderes und glücklicheres Leben führen. Denn nun kann man die eigene Energie auf wirklich wichtige und erfüllende Dinge lenken wie z.B. sich kreativ ausdrücken, sich mit anderen verbunden fühlen und als Teil der Natur erleben.

Im schlimmsten Fall führt „Protecting Your Peace“ zur Isolation und Vereinsamung, wenn man es übertreibt.

Auf TikTok ist „Protecting Your Peace“ im Frühjahr 2023 ein Trend. „Protecting Your Peace“ wird hier als „Pause Knopf“ für das Privatleben beschrieben.

„Protecting Your Peace“ ist eine Reaktion auf Überforderung, Druck und zu viele Verpflichtungen. Es ist eine Reaktion darauf, dass man zu wenig Me Time hat und die Self Care vernachlässigt wird. Hier geht es darum eigene vernachlässigte Bedürfnisse zu erkennen und dafür einzustehen. Dafür wird Stress und insbesondere Freizeitstress reduziert.

Was macht man bei „Protecting Your Peace“? Wie geht das?

Es wirkt einfach: Man liegt entspannt im Bett. Man tut mal nichts. Aber „Protecting Your Peace“ ist etwas komplexer:

Wie „Protecting Your Peace“ wirklich geht:

Bei „Protecting Your Peace“ geht es um viel mehr als nur den inneren Frieden zu bewahren und zu verteidigen. Es geht darum, zu erkennen, was mir gut tut und was mir nicht gut tut. Dafür braucht es folgende Eigenschaften und Fähigkeiten:

Nein sagen, wenn man etwas nicht will:

„Nein sagen“ bedeutet, dass man übt klar und direkt Ablehnung auszudrücken, auch wenn dies sich erst einmal falsch anfühlt. Es ist ein wichtiger Ausdruck von Selbstachtung und Selbstbestimmung. „Nein sagen“ ist eine notwendige Fähigkeit, um persönliche Grenzen zu setzen.

Wer „Nein“ sagt, signalisiert anderen, dass man eine Grenze hat und diese respektiert werden muss. „Nein sagen“ kann schwierig sein, insbesondere dann, wenn man Konflikte oder negative Reaktionen befürchtet. Aber trotzdem ist „Nein sagen“ in Ordnung, denn es ist der beste Weg die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu schützen.

Grenzen setzen:

„Grenzen setzen“ bedeutet, dass man weiß, was man akzeptieren und was nicht. „Grenzen setzen“ ist eine wichtige Fähigkeit, damit die eigenen Bedürfnisse von anderen respektiert werden.

Das Setzen von Grenzen ist in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz und in der Familie wichtig. So zeigt man, was ok ist und was nicht.

Grenzen sollten dies angemessen gesetzt und verbal kommuniziert werden.

Eigene Bedürfnisse erkennen und dafür einstehen:

Ein Mensch hat lebenslang Bedürfnisse. Zu diesen Bedürfnissen zählen Dinge wie Trinken, Essen oder Schlafen. Jedoch gibt es auch psychologische Grundbedürfnisse. Dies kann zum Beispiel der Wunsch nach Autonomie sein. Man möchte sich kompetent fühlen. Auch hat man das Bedürfnis nach Bindung, das heißt, gute Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen. Wenn man sich innerlich entspannter und erfüllter fühlen möchte, ist dies einer der wichtigsten Ansatzpunkte, um für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.

Zunächst müssen aber erst einmal die eigenen Bedürfnisse erkannt werden. Dies ist oftmals leichter gesagt als getan, denn meistens handeln die Menschen im Alltag im Autopilot-Modus. Dies bedeutet, dass viele Tätigkeiten automatisch ablaufen. Man reagiert ferngesteuert und man macht das, was man machen muss, ohne groß darüber nachzudenken. Vielmehr sollte sich täglich Zeit genommen werden, insbesondere dann, wenn ein Ort oder eine Tätigkeit gewechselt wird. Dazu sollte einen Moment innegehalten werden, um dies zu realisieren.

Abstand zu stressigen Personen, Orten oder Situationen suchen:

Es gibt verschiedene Verhaltensweisen, die bei Stress nicht geeignet sind. Dies kann zum Beispiel eine ungesunde Ernährung oder ein übermäßiger Alkoholkonsum sein. Oftmals kann es auch das Gefühl sein, dass man immer alleine klarkommen muss.

Jedoch ist es so, dass niemand alles immer alleine schafft. Das ist ganz menschlich und deshalb sollten wir ab und zu um Hilfe bitten. Zudem sollte man sich nicht zu sehr auf Negatives konzentrieren, sondern eher das hervorheben, was einem persönlich guttut.

Dinge nicht persönlich nehmen

Man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen. Nicht jeder Mensch kommt mit einem sehr starken Selbstbewusstsein auf die Welt. Die Menschen haben die Angewohnheit, alles, was in ihrem Leben passiert, erst einmal bei sich selbst zu hinterfragen. Man kann nicht immer an allen Fehlern, die einem passieren, Schuld sein. Deshalb sollte man lernen, die schlechte Stimmung nicht auf sich selbst zu reflektieren.

Auf eine gesunde Work-life-Balance achten

Bei der Work-Life-Balance geht es darum, einen gesunden Mittelweg zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Eine gesunde Work-Life-Balance zeichnet sich dadurch aus, dass die Belastungen von der Arbeitswelt mit dem persönlichen Leben durch Triumphe, Freuden oder Glücksmomente ausgeglichen werden können. Findet man eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben, wirkt sich dies positiv auf den Körper aus.

Meditieren

Es sollte gelernt werden, die Aufmerksamkeit zu bündeln und effektiv wahrzunehmen. Man sollte sich nicht selbstlos in Gedanken verlieren. Oftmals kann dies auch bedeuten, dass man völlig frei von Gedanken wird. Ein solches Erlebnis wird auch als „vollkommene Stille des Bewusstseins“ bezeichnet. Beim Meditieren gibt es unterschiedliche Arten und Formen, jedoch haben sie alle eines gemeinsam.

Beim Meditieren konzentriert man sich auf die eigene Aufmerksamkeit und nur auf eine einzige Sache. Dies kann zum Beispiel ein Wort, ein Bild, eine Empfindung oder auch der eigene Atem sein. Man verankert sich mit dieser einen Wahrnehmung oder Sache. Tauchen dabei andere Gedanken auf, sollten diese wie Blätter auf einem Bach vorbeifließen. Man sollte immer zu seinem inneren Anker zurückkehren. Somit kann man die nötige Distanz zu den eigenen Gedanken gewinnen.

Auf die innere Stimme hören

Oftmals weiß die innere Stimme schon sehr genau, was gut für uns ist. Sie hilft bei Entscheidungsfindungen und sie fühlt sich für einen selbst gut an. Beispielsweise kann sie auch gut als Wegweiser fungieren, wenn man sich beruflich neu orientieren möchte. Allerdings ist es nicht immer ganz leicht, auf die eigene Stimme zu hören, da dies auch eine radikale Veränderung bedeuten kann.

Bevor man sich also beispielsweise hauptberuflich künstlerisch als Zeichner betätigt und den Job kündigt, sollte der künstlerischen Betätigung erst einmal mehr Raum in der Freizeit gegeben werden. Nicht immer muss jede Passion zur Berufung gemacht werden. Beispielsweise kann die innere Stimme auch ein Hinweis darauf sein, die eigene Freizeit anders zu gestalten.

Dankbarkeit zeigen; Dankbarkeitsübungen durchführen

Dankbarkeit ist der beste Weg, um Emotionen wie Neid, Ärger und Frust zu verdrängen. Ist man in einem Moment dankbar, kann man auch nicht gleichzeitig frustriert oder wütend sein. Es gibt tausende Wege, Dankbarkeit zu üben. Beispielsweise kann man sich abends oder morgens drei Dinge in ein Buch schreiben, die einen glücklich gemacht haben. Man kann dies auch gut in der Mittagspause tun, indem man einfach für zehn Dinge dankbar ist. Das ist ganz kostenlos und kann jederzeit ohne großen Aufwand durchgeführt werden.

Zeit mit sich selbst verbringen

Einmal einen Abend zu Hause alleine verbringen oder auch alleine in den Urlaub zu fahren; bei vielen unserer Gegenüber wirft dies Fragen auf. Sie fragen sich, wieso man freiwillig alleine sein möchte. Dabei gibt es jedoch einen Unterschied zwischen „alleine sein“ und „einsam sein“. Ist man einsam, fehlt einem etwas und man sucht Anschluss. Man sucht den Kontakt zu einer bestimmten Person, die einem Zuneigung und Aufmerksamkeit schenkt. Ist man hingegen alleine, hat man sich für diesen Zustand bewusst entschieden. Man nimmt sich Zeit für sich selbst und genießt diese ohne eine weitere Person. Entscheidet man sich des Öfteren für das alleine sein, wird man merken, wie gut das tut.

Andere nicht verändern

Jemanden verändern zu wollen, passiert häufig in Liebesbeziehungen. Der andere hat sich nicht so verhalten, wie man es selbst gerne gehabt hätte. Doch andere kann man nicht verändern. Um Dinge verändern zu wollen, muss man bei sich selbst anfangen. Anders können sich Dinge nicht bessern. Die Menschen müssen also so akzeptiert werden, wie sie sind. So kommt man auch nie auf die Idee, den anderen verändern zu wollen. Üblicherweise ist dies nämlich vergebene Liebesmüh, die auch noch mehr Konsequenzen mit sich bringen kann, als man denkt. Deshalb sollte man dieses Risiko nicht eingehen und andere so akzeptieren, wie sie sind und nur sich selbst ändern.

Zuhause aufräumen; sorgt für Ruhe

Im Haushalt finden sich mindestens zwei Drittel an Dingen, die entsorgt werden können. Wer zu Hause Platz und Freiräume schafft, befreit sich auch von innerem Ballast. Man sollte sich von Dingen verabschieden, die unglücklich machen. Hierüber sind sich auch etliche Aufräum-Experten einig. Zudem sorgt dieser Vorgang des Aufräumens in der Wohnung oder am Arbeitsplatz für mehr Ästhetik und optische Ruhe. Dies wiederum entspannt und erfreut unseren Körper.

Digital Detox; einfach mal das Handy auslassen

Die digitale Entgiftung bezeichnet die Methode, sich von digitalen Medien zu distanzieren. Man setzt sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne das Ziel, die Nutzung von digitalen Geräten wie Fernseher, PC oder Smartphones zu reduzieren. Gleichzeitig wird hierdurch auch der Stress reduziert und man kann die Zeit wieder dem richtigen Leben widmen. Jeder sollte einmal selbst darauf achten, wie viel Zeit man an einem Tag mit digitalen Medien verbringt. Häufig bedeutet die Nutzung des Smartphones eine Ablenkung von dem realen Leben. Empfindet man Stress oder Druck bei der Nutzung von digitalen Medien, sollte eine kleine Pause eingelegt werden.

Siehe: Was ist ein Digital Detox?

In die Natur gehen

Mindestens zwei oder mehr Stunden pro Woche draußen in der Natur verbringen; das macht Menschen glücklicher und gesünder. Dies haben auch schon einige Studien belegt. Menschen, die während einer Woche gar nicht bis kaum draußen waren, waren unglücklicher als Menschen, die sich in der Woche 200 bis 300 Minuten im Freien aufhielten. Um sich selbst in die Natur zu schicken, muss man sich einfach nur daran erinnern, wie schön der letzte Spaziergang im Grünen oder die tolle Mittagspausenrunde im Park war.

Sich selbst durch Worte, Bilder, Formen oder Farbe ausdrücken

Eine Maltherapie ist ein kreativer Prozess. Hierbei werden eigene Erfahrungen anhand von Farben und Formen erweitert. Dies macht es möglich, eigene Ressourcen zu entdecken, wodurch sich sogar neue Lösungsansätze für das Leben bilden können.

Wichtig hierbei ist es, die Gefühle ohne Worte auszudrücken. Hierzu werden selbst gestaltete Arbeiten oder Bilder produziert. Man verleiht seinen Gefühlen und Emotionen durch Malen, Formen oder Zeichnen ein Ventil. Die Hand wird quasi von den Emotionen gelenkt. Somit können Emotionen sichtbar gemacht werden und man erhält ein materielles Bild von dem, was einem gerade bewegt.

Was ist Telefonangst? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition


Telefonangst bezieht sich sowohl auf die Angst davor, angerufen zu werden als auch auf die Angst, jemanden anzurufen. Generell haben die Betroffenen Angst, zu telefonieren. Sie vermeiden es, den Telefonhörer abzunehmen, wenn es klingelt oder rufen nicht an, obwohl ein Telefonat notwendig oder deutlich sinnvoller wäre als beispielsweise eine E-Mail zu schreiben. Viele Betroffene benutzen ein ganzes Spektrum an Vermeidungsstrategien, damit ihre Angst nicht auffällt. Man schätzt, dass etwa 3 Prozent der deutschen Bevölkerung davon betroffen sind.

Was ist Telefonangst? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition

Bei der Telefonangst haben Menschen konkret Angst vor folgenden:

  • Sie wissen nicht, was sie sagen sollen.
  • Sie haben Angst, dass sie etwas falsches sagen oder dass sie etwas sagen, was dem Gegenüber missfällt.
  • Sie sagen ihre Antwort nicht schnell genug. Sie haben Angst vor zu langen Pausen.
  • Sie haben Angst, dass sie ihre Gedanken nicht gut genug ausdrücken können.

Das Kernproblem der Telefonangst ist: Die Echtzeitkommunikation beim Telefonieren erzeugt (gefühlt) Druck. Denn man fühlt sich verpflichtet sofort auf die Aussagen der anderen Person zu reagieren und traut sich nicht lange zu überlegen (wie z.B. bei einer Email). Alles andere könnte unhöflich sein.

Siehe auch: Was ist Postangst?

Telefonangst im beruflichen Umfeld ist meist kontraproduktiv. Besonders an Arbeitsplätzen, die viel Kundenkontakt erfordern, kann sie sogar geschäftsschädigend sein. Im schlimmsten Fall bedeutet sie den Arbeitsplatzverlust. Es ist also sinnvoll, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen und Gegenstrategien anzuwenden. Eventuell ist auch medizinische Hilfe notwendig.

Ab wann kann man von einer Telefonphobie sprechen?

Viele Menschen scheuen sich davor, mit Fremden zu telefonieren und vermeiden ist, den Hörer abzunehmen, wenn es läutet. Diese Telefonangst ist in allen Altersgruppen und bei Männern genauso verbreitet wie bei Frauen. Es handelt sich um eine tief sitzende Angst, die von verschiedenen anderen Ängsten gespeist wird. Man spricht auch von Telefonphobie. Sie zählt zu den Sozialphobien. Mit Sozialphobie nennt man die Angst, mit zu bestimmten sozialen Situationen konfrontiert zu werden. Nicht jeder, der ungern telefoniert, leidet unter einer Phobie. Erst wenn die Telefonangst länger als sechs Monate anhält, kann man von einer klinischen Diagnose sprechen. Dann handelt es sich um eine Angststörung, die mittels Therapie behandelt werden sollte.

Sorgen, die hinter der Telefonangst liegen, sind beispielsweise:

  • Angst vor Blamage
  • Angst vor Ablehnung
  • Angst davor, missverstanden zu werden oder etwas nicht zu verstehen (bei Schwerhörigen verbreitet)
  • Angst, den anderen Gesprächspartner zu stören

Telefonangst bzw. Telefonphobie kann zu erheblichen körperlichen und seelischen Einschränkungen führen. Bereits das Klingeln des Telefons löst bei manchen Betroffenen panische Angst aus. Sie bekommen schweißnasse Hände, beginnen zu schwitzen und zu zittern. Beim Telefonieren selbst haben sie ein Gefühl von Unruhe und oft körperliche Symptome wie Erröten, Herzklopfen, Schweiß etc.

Telefonangst: Warum Telefonieren für manche Menschen besonders schwierig ist

1. Man kann den Gesprächspartner nicht richtig einschätzen

Das Problem beim Telefonieren ist die Tatsache, dass man kein direktes Gegenüber hat und daher kein authentisches, optisch erkennbares Feedback bekommt. Doch jeder möchte im Gespräch gerne sehen, wie der Gesprächspartner auf ihn reagiert. Die Gegenreaktion lässt sich am besten am Gesichtsausdruck unter Körpersprache erkennen, was beim Telefonat unmöglich ist. Um sein Gegenüber und dessen Anliegen am Telefon einschätzen zu können, müssen daher Fragen gestellt werden. Das macht eine gezielte, bewusste Kommunikation und Interaktion erforderlich. Die bessere Möglichkeit der Einschätzung durch direkten Kontakt gilt natürlich für beide Gesprächspartner.

2. Angst vor einer möglichen Blamage

Viele Menschen haben Angst, sich am Telefon zu blamieren, weil sie glauben, dem Thema und dem Gespräch weder rhetorisch noch inhaltlich gewachsen zu sein. Die Betroffenen befürchten, sie könnten peinlich oder nicht kompetent genug wirken. Die Befürchtungen sind unbegründet, doch Phobien sind nicht rational. Dahinter steckt oft ein falsches Selbstbild, das von Perfektionismus geprägt ist. Man glaubt, sich lächerlich zu machen, wenn man sich verhaspelt, vielleicht sogar stottert oder den Faden verliert. Infolgedessen entwickeln Menschen mit Telefonphobie Vermeidungsstrategien und telefonieren so selten wie möglich.

3. Bequemlichkeit

Insbesondere jüngere Menschen kommunizieren intensiv mit den sozialen Medien und möchten ein Telefonat so einfach wie möglich handhaben. Im Vergleich zu früheren Generationen hat sich Ihr Kommunikationsverhalten stark gewandelt. Für den Austausch mit anderen nutzen sie fast ausschließlich ihr Smartphone. E-Mails und Chats sind zwar praktisch, doch sie sorgen für eine Barriere zwischen den Gesprächspartnern, sodass die Kommunikation dadurch unpersönlicher ist.

Was kann man tun, um Telefonangst überwinden?

Soziale Phobien lassen sich am besten durch direkte Konfrontation beheben. Wer Angst überwinden möchte, muss sich ihr stellen. Es geht darum, wie man auf (mögliche) Ablehnung reagiert. Genau das ist eine Frage des Selbstwertes. Wer seinen Selbstwert stärkt, kann sich seiner Telefonangst stellen und sie Schritt für Schritt überwinden. Je häufiger die Betroffenen telefonieren, desto routinierter werden sie, bis sie allmählich ihrer Angst verlieren. Denn ständiges Vermeiden vergrößert die Angst lediglich.

Es ist nützlich, sich das Ziel des Telefonats vorher genau zu überlegen und schriftlich festzuhalten. Durch den Spickzettel haben Betroffene die Möglichkeit, die Richtung des Telefonats zu lenken und behalten die Fäden in der Hand.

Ein Telefonat ist immer mit unbekannten Variablen verbunden. Die beste Strategie gegen Unklarheiten ist deshalb das Nachfragen.

Auch ein vorformulierter Einstieg als Spickzettel hat sich bewährt. Sollte man ins Stocken geraten, lässt sich dieser leicht ablesen.

Akzeptanz und Humor sind hilfreich, wenn man es mit unliebsamen Gesprächspartnern zu tun hat, das Gespräch aber nicht vermeiden kann. Wer genau weiß, wie der Kunde tickt, kann sich leichter auf ein möglicherweise schwieriges Telefonat einstellen. Die Charaktereigenschaften des Telefonpartners gelassen zu sehen, ist hilfreich, denn man wird ihn nicht ändern können.

Eine gute Strategie ist es, sich auszumalen, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Wenn man sich klarmacht, was der „Worst Case“ wäre, ist der meist gar nicht so schlimm, wie gedacht.

Auch fürs Telefonieren gilt das Sprichwort: „Übung macht den Meister“. Je häufiger man auch mit unbequemen Zeitgenossen zu tun hat, desto schneller verliert sich die Angst vorm Telefonieren.

Was ist „Brown Noise“? Wirkung, Erklärung, Bedeutung, Definition


Brown Noise bedeutet auf Deutsch „Braunes Rauschen“. Dahinter versteckt sich nichts anderes als Basstöne, die aus sehr tiefen Frequenzen bestehen und eine höhere Leistungsdichte besitzen als beispielsweise rosa Rauschen. Braunes Rauschen kann anhand dröhnender und tiefer Frequenzen erzeugt werden wie zum Beispiel durch einen:

  • Wasserfall
  • Donner
  • Sturm

Dabei hat Brown Noise keineswegs etwas mit der Farbe Braun zu tun. Vielmehr ist „Brown Noise“ die Ableitung des Namens des Erfinders. Dies war nämlich ein schottischer Botaniker namens Robert Brown.

Frequenz des Brown Noise

Als Frequenz bezeichnet man die Geschwindigkeit, mit der die sogenannte Wellenform in der Sekunde vibriert. Physikalisch gesehen liegt die Frequenz des braunen Rauschens bei 1/f². Als Brownsches Rauschen wird die Leistungsdichte bezeichnet, die sich umgekehrt proportional zum Quadrat der Frequenz verhält. Dies bedeutet, dass bei einem braunen Rauschen pro Intervall zwischen zwei Tönen, die Leistungsdichte um 6 dB abfällt.

Vor allem beim Einschlafen sollen die braunen Töne helfen. Auf YouTube finden sich zu diesen Tonfrequenzen unzählige Videos von Kaminfeuer über Meeresrauschen bis hin zu Regenschauern. Diese Klangkulissen sollen andere Geräusche beziehungsweise Störgeräusche übertönen und somit für Entspannung sorgen. Das Angebot an solchen Videos ist immens hoch, so dass es schwierig ist, kompromisslos unterscheiden zu können, welche Videos tatsächlich das braune Rauschen beinhalten. Auch Videos, in denen ein undefinierbarer Klang abgespielt wird, sammeln Tausende von Klicks und aus den Kommentaren kann entnommen werden, dass die Menschen dadurch endlich wieder zu ihrem wohlverdienten Schlaf gefunden haben. Zudem sollen die Töne auch beim Lernen helfen; es fördert die Konzentration und lässt die Menschen fokussierter werden. Auch das Beruhigen von Babys soll damit funktionieren. Das Faszinierende an diesem Rauschen ist, dass es wohl bei jedem Menschen Erinnerungen aus der Kindheit weckt, wie etwa lange Autofahrten, bei denen man auf der Rücksitzbank geschlafen hat. Andere wiederum behaupten, es klinge so, als ob man unter der Dusche steht und sich die Ohren zuhält, während das Wasser auf den Kopf prasselt.

Die unterschiedlichen Arten der Frequenzen werden zudem noch in verschiedene Farben eingeteilt. Um sich besser konzentrieren oder besser einschlafen zu können, hören sich viele Menschen Waldgesänge oder Regengeräusche an. Der Unterschied zu diesen Hintergrundgeräuschen ist jedoch, dass beim braunen Rauschen der Ton immer gleichbleibend ist.

Wirkung Brown Noise

Wer bei sich selbst schon einmal Probleme mit der Konzentration festgestellt hat, der sollte Brown Noise einfach einmal ausprobieren. Im Vergleich zu White Noise ist Brown Noise wesentlich tiefer und lässt an Wasserfälle oder Donnergrollen erinnern. Aufgrund dieser tiefen Bassfrequenzen ist es den Menschen möglich, sich besser konzentrieren zu können. Hierdurch wird nämlich die Ablenkung anderer Geräusche minimiert.

Einige Arten von Rauschen helfen sogar gegen Tinnitus. Bei Tinnitus handelt es sich um ein Geräusch im Ohr, welches nur Betroffene selbst hören. Bei den meisten Menschen, die unter Tinnitus leiden, existiert eine von extern kommende Schallquelle überhaupt nicht. Insbesondere, wenn der Körper zur Ruhe kommt, tritt der Tinnitus auf. Geräuschblocker oder Ohropax können dabei nicht helfen, den quälenden Ton loszuwerden.

Deshalb schwören Betroffene auf das sogenannte Sound-Masking. Hierbei wird künstlich eine Geräuschkulisse erschaffen und somit die anderen, vorhandenen Geräusche „überschallt“. Deshalb kann das braune Rauschen sogar dabei helfen, den Tinnitus zu „übertönen“ und entspannt gleichzeitig den gestressten Körper. Betroffene berichten, dass das braune Rauschen den Tinnitus sogar so sehr in Schach hält, dass sie ihn kaum noch wahrnehmen. Für viele Leidende stellt dies eine regelrechte Erlösung dar.

Andere Noise-Arten

Pink Noise / Rosa Rauschen

Das rosa Rauschen könnte man mit einem Ton vergleichen, der erklingt, wenn beim Radio kein Sender eingestellt ist. Im hochfrequenten Bereich ist das rosa Rauschen leiser und im niedrigfrequenten Bereich lauter. Wird es während des Schlafs angewendet, kann das Erinnerungsvermögen am nächsten Tag gestärkt werden.

White Noise / Weißes Rauschen

Klingt identisch wie das rosa Rauschen, nur dass die hohen Frequenzen vermehrt wahrzunehmen sind. Insbesondere in der Psychoakustik wird das weiße Rauschen zum Behandeln von Tinnitus eingesetzt. Zudem erhöht es die Konzentration und reduziert Stress.

Violett Noise / Violettes Rauschen

Das violette Rauschen ist ein Geräusch, welches bei hohen Frequenzen lauter wird. Manchmal bezeichnet man es auch als lila Rauschen. Mit dem violetten beziehungsweise lila Rauschen kann Tinnitus blockiert werden.

Blue Noise / Blaues Rauschen

Das blaue Rauschen hört sich eher an wie ein Zischen und wird auch als hochfrequentes weißes Rauschen bezeichnet. Das blaue Rauschen kann beim Abschalten helfen. Üblicherweise nutzt man es aber als sekundäre Komponente.

Warum, wozu ist OP-Kleidung blau oder grün? Erklärung


Die Farbe der Operationswäsche änderte sich ungefähr am Anfang des 20. Jahrhunderts zu Grün. Hierfür gab es gleich mehrere gute Gründe, die sich bis in die heutige Zeit hineinziehen. Insbesondere ist grüne OP-Kleidung verträglicher für die Augen. Da ein OP-Saal sehr gut ausgeleuchtet ist, würde helle beziehungsweise weiße Kleidung die Augen blenden. Eine schnellere Ermüdung kann eintreten. Die Farbe Grün oder Blau hingegen absorbiert das Licht und ist daher blendfrei. Deshalb werden auch die Tücher, mit denen die Patienten bedeckt werden, überwiegend in Blau und Grün gehalten.

Warum, wozu ist OP-Kleidung blau oder grün? Erklärung

Ein weiteres Kriterium, weshalb OP-Kleidung grün oder blau ist, nennt sich „Nachbild-Effekt“. Diesen Effekt hat schon fast jeder von uns einmal erlebt. Wer längere Zeit auf ein farbiges Objekt schaut und anschließend auf eine weiße Fläche, der sieht das sogenannte Nachbild dieses Objekts in seinen Komplementärfarben. Die Komplementärfarbe von Rot (Operationswunden) ist Grün. Aus diesem Grund kann mit grünen Laken oder grüner OP-Kleidung kein Nachbild-Effekt entstehen.

Doch grüne OP-Kleidung hat noch viele andere Vorteile. Zum einen ist es die beruhigende Wirkung der Farbe Grün, die sich dann positiv auf den Patienten auswirkt und zum anderen können in manchen Kliniken anhand der Farbe der Kleidung auch die unterschiedlichen Bereiche festgestellt werden.

Mit der grünen Farbe von OP-Kleidung sollen Patienten beruhigt und ihnen die Angst vor einer Operation genommen werden. Zudem soll sich die farbliche OP-Kleidung deutlich von der normalen Krankenhauskleidung unterscheiden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Kleidung auch ordnungsgemäß gereinigt werden kann, sofern sie nicht in der Müllverbrennungsanlage landet. Mit den unterschiedlichen Farben können die Wäscheströme besser auseinandergehalten werden. Sämtliche Textilien, die in einem OP zum Einsatz kommen, benötigen nämlich eine Sonderbehandlung, um wieder steril zu werden.

Viele Kliniken besitzen einen eigenen Farbcode

Einige Krankenhäuser legen Wert darauf, dass jede Abteilung ihren eigenen Farbcode trägt. Deshalb ist es gang und gäbe, dass in der Chirurgie auf Blau gesetzt wird, Anästhesisten Grün und die Bediensteten auf der Intensivstation Gelb tragen. In einigen anderen Fällen kann die unterschiedliche Farbe auch ein Indiz auf das Infektionspotenzial des Eingriffs sein. In manchen Krankenhäusern wird von Ärzten grüne Kleidung getragen, die sich mit infiziertem Gewebe beschäftigen. Andere Kliniken wiederum setzen darauf, dass sämtliches Personal (Ärzte, Assistenten, Krankenpfleger etc.) eine Einheitsfarbe tragen. Dies soll die Zusammenarbeit und den Teamgeist fördern, damit gemeinsame Aufgaben besser gelöst werden können.

Der weitverbreitete Irrglaube, dass auf farbiger Kleidung die Blutflecken nicht so sehr herausstechen als auf heller Kleidung, ist also widerlegt. Schlüssig war diese Annahme noch nie, denn wer in einem OP arbeitet, sollte partout keine Scheu vor Blut haben. Egal, ob auf weißem, grünem oder blauem Hintergrund. Überdies sehen die meisten Patienten von der Kleidung im OP-Saal sowieso so gut wie nichts. Zudem wird kein Arzt blutverschmiert den OP-Saal verlassen und sich so unter die anderen Patienten in der Klinik mischen.

Statussymbol „Weißer Kittel“

Im Trend ist ohnehin zu beobachten, dass immer mehr Ärzte auf das berühmte Statussymbol des weißen Kittels verzichten. Sie möchten somit ihren Patienten näher sein. Sie möchten nicht der Halbgott in Weiß, sondern eher der nette Ratgeber von nebenan sein. Diese Entwicklung war zunächst bei Psychologen und Kinderärzten zu beobachten. Doch mittlerweile ist die ganz normale Kleidung auch in verschiedenen normalen Arztpraxen angekommen. Einige tragen immer noch etwas kürzere Kittel, weil sie vielleicht nicht auf die besonders praktischen Taschen verzichten möchten, andere wiederum tragen nur schlichte Polohemden.

In einigen größeren Gemeinschaftspraxen wird explizit auf spezielle Polohemden gesetzt, die eine „Corporate Identity“ mit einheitlichen Farben schaffen soll. Manchmal wird zudem das Logo auf die Polohemden gestickt oder die genaue Berufsbezeichnung von Laborant bis Arzthelferin. Ein weiterer Grund, weshalb einige Arztpraxen auf Polohemden setzen, ist jener, dass die heutigen Waschmaschinen ganz andere Funktionen bieten als noch vor 100 Jahren. Mittlerweile ist es problemlos möglich und auch allseits beliebt, lieber ein frisch gewaschenes Polohemd anzuziehen als einen weißen Kittel, der unter Umständen auch noch zusätzlich gebügelt werden muss.

Was für Copingstrategien gibt es? Bedeutung, Erklärung, Definition


Bei Copingstrategien handelt es sich um Maßnahmen, um belastende Situationen zu verarbeiten. Es handelt sich um einen Anglizismus, der sich aus dem englischen Verb „to cope with“ ableitet. Das Verb steht im deutschen Sprachraum für „mit etwas fertig werden“. Eine alternative Bezeichnung ist auch Coping. Es handelt sich letztlich um Bewältigungsstrategien, um Stress, Ängste und Sorgen abzubauen.

Die Fähigkeiten sind bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Dies hat zur Folge, dass Personenkreise unterschiedlich reagieren, wenn es um bedrohliche oder belastende Ereignisse geht. Aufgrund dessen kommt den Copingstrategien eine wichtige Bedeutung zu, um negative Ereignisse zu verarbeiten. Diesbezüglich folgen weitere Informationen zu den möglichen Bewältigungsstrategien, die es gibt.

Stressmodell nach Lazarus – erste wissenschaftliche Ansätze

Der US-Psychologe Richard S. Lazarus hat sich eingehender mit der Stressbewältigung auseinandergesetzt, und zwar auf wissenschaftlicher Ebene. Zu seiner Zeit gab es nur begrenztes Interesse an den Themen. Dennoch widmete er sich Forschungsarbeiten, die mit dem Thema Stress und Emotionen zu tun hatten. Seine Forschungen unternahm an der Johns Hopkins University. Unter anderem nutze er Filmsequenzen, um die Belastungsfähigkeit von Menschen wissenschaftlich zu untersuchen. Den Filmszenen fügte er unterschiedliche Kommentare bei, um die Reaktion seiner Probanden in Erfahrung zu bringen. Anhand dessen hat er herausgefunden, welche Bedeutung den Bewältigungsstrategien zukommt. Seine Forschungsarbeiten haben unter Beweis gestellt, dass es nicht nur darauf ankommt, was passiert. Es ist ebenso wichtig, wie die betroffene Person mit den Ereignissen umgeht und sie deutet.

Im Zuge seiner langjährigen Arbeit hat sich das Stressmodell entwickelt, das nach Lazarus benannt ist. Das Stressmodell nach Lazarus wurde im Jahre 1974 veröffentlicht. Das Modell veranschaulicht, welche Faktoren sich auf die Empfindung von Stress auswirken. Damit einhergehend hat er Lösungsansätze konzipiert, um eigene Copingstrategien zu entwickeln. Er gilt als Pionier, in Hinblick auf die Stressbewältigung. Sein Bewältigungsmodell setzt sich aus drei Schritten zusammen, die nachfolgend genauer erläutert werden.

Im ersten Schritt wird eine stressige Situation bewertet. Es handelt sich um die primäre Bewertung der Situation. Dabei kann eine Situation als positiv, irrelevant oder gefährlich eingestuft werden. Es geht fließend dazu über, sich der sekundären Bewertung – dem zweiten Schritt – zu widmen. Hierbei wird ermittelt, inwieweit es der betroffenen Person möglich ist, das Problem mit eigenen Ressourcen zu beseitigen. In dieser Phase werden Konzepte entwickelt, um die stressige Situation aufzulösen.

Laut dem Stressmodell nach Lazarus können Stresssituationen problemorientiert oder emotionsorientiert gelöst werden. Bei einer problemorientierten Lösungsweise wird die stressige Situation aktiv geändert. Dies wird realisiert, indem man sich beispielsweise von einem stressigen Ort zurückzieht. Wird das Problem auf emotionaler Ebene gelöst, dann kann man sich ablenken oder sich innerlich von einem Problem distanzieren.

Schließlich folgt der letzte, dritte Schritt, und zwar die Neubewertung. Hat eine betroffene Person die stressige Situation erfolgreich gemeistert, kommt es zu einer Neubewertung. Gefährliche Situationen können nach der Bewältigung als positive Herausforderung gedeutet werden. Es ist ein wichtiger Lernprozess, der es ermöglicht, die eigene Resilienz auszubauen. Konträr dazu kann es ebenfalls zu einer negativen Neubewertung kommen. Sind alle Versuche gescheitert, Stress zu verarbeiten, können bestimmte Situation als gefährlich eingestuft werden. Dies hat zur Folge, dass es zu Vermeidungsstrategien kommt, um derartigen Problemen aus dem Weg zu gehen. Dies hat wiederum zum Nachteil, dass Betroffene nicht lernen, konstruktiv mit schweren Situationen fertigzuwerden.

Siehe: Was ist Coping?

Positive und negative Einflüsse auf die Resilienz

Die Resilienz spielt eine zentrale Rolle, wenn es um Copingstrategien geht. Es ist die psychische Widerstandsfähigkeit. Menschen, die eine ausgeprägte Resilienz haben, können besser mit schweren Situationen umgehen. Diesbezüglich gibt es zahlreiche Faktoren, die sich auf die Resilienz auswirken.

Unter anderem hat die Kindheit einen entscheidenden Einfluss auf die Resilienz. Frühkindliche Erfahrungen haben oftmals Einfluss auf die Bewältigungsstrategien im Erwachsenenleben und vieles mehr. Mangelt es Kindern an wichtigen Erfahrungen – Umgang mit Stress – so kann es einen negativen Einfluss auf die Resilienz haben. Eltern, die ihre Kinder überbehüten, sorgen für eine verminderte Resilienzfähigkeit. Diesbezüglich spricht man auch von sogenannten „Helikoptereltern“. Es handelt sich um Eltern, die ihre Kinder ständig wie ein Helikopter umkreisen.

Konträr dazu sind eigene Erfahrungen von essenzieller Bedeutung – auch negative Erfahrungen. Selbstverständlich sollten Eltern eingreifen, wenn das Wohlergehen des Kindes in Gefahr ist. Abseits davon ist es jedoch bedeutsam, dass Kinder lernen, mit Herausforderungen umzugehen. Hiermit wird nicht nur die Resilienz gestärkt. Im gleichen Zuge hat es positive Auswirkungen auf die Selbstwirksamkeit. Bei der Selbstwirksamkeit handelt es sich um die Überzeugung, dass man Schwierigkeiten meistern kann. Es ist eine wichtige Fähigkeit, insbesondere im Erwachsenenalter.

Letztlich haben die Copingstrategien der Eltern Einfluss auf das Kind. Die eigenen Eltern sind wichtige Bezugspersonen, die das Verhalten des Kindes prägen. Verdrängen Eltern Probleme, so wird das Kind das Verhalten aller Wahrscheinlichkeit nach übernehmen. Sprechen die Eltern hingegen die Probleme offen und konstruktiv an, so lernt das Kind einen aktiven Umgang mit Problemen. Deshalb sollten nicht nur Eltern, sondern auch wichtige Vertrauenspersonen, ein vorbildliches Beispiel geben. Nur so kann das Kind konstruktive Verhaltensweisen lernen, die es im späteren Leben einsetzen kann.

Fazit: Copingstrategien

Copingstrategien sind in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter von substanzieller Bedeutung. Deshalb gilt es, effiziente Strategien zu entwickeln. Auf diese Weise ist es möglich, schwierigen Lebenssituationen zu begegnen. Es schützt die eigene psychische Gesundheit und sorgt für eine innere Ausgeglichenheit, ungeachtet der aktuellen Lebenslage. Menschen, mit effektiven Strategien, sind sich ihrer Stärken bewusst. Hiermit können sie weitaus gelassener mit prekären Lebensumständen umgehen, als Personenkreise, die keine Strategie entwickelt haben.

Was ist Coping? Bedeutung, Erklärung, Definition


Coping leitet sich von der englischen Wendung „to cope with“ ab, was sich mit „überwinden“ oder „bewältigen“ übersetzen lässt. Der Begriff Coping fasst mehrere Strategien zur Problembewältigung zusammen und wurde vom amerikanischen Psychologen Richard Lazarus im Rahmen seines transaktionalen Stressmodells geprägt. Coping beschreibt alle kognitiven, emotionalen und handlungsorientierten Anstrengungen, um Stress, Krisen und Belastungen zu bewältigen.

Als Anhänger der kognitiven Emotionstheorie versteht Lazarus Coping als Sammelbegriff für alle Reaktionen, die Menschen in stressauslösenden Situationen zeigen. In den meisten Fällen ist Coping ein Prozess, in dem sich die Betroffenen ihrem Problem annähern. Die Fähigkeit und die Art und Weise, wie wir mit den Herausforderungen durch Belastungen umgehen, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Sie wird vom mehreren Faktoren wie Grad der Belastung, der persönlichen Gesundheit und den individuellen Ressourcen beeinflusst.

Ausgangssituation(en) für Coping-Reaktionen

Für welche Coping-Reaktion sich ein Mensch entscheidet, hängt ab:

  • 1. vom Gesundheitszustand allgemein
  • 2. vom Grad der seelischen und körperlichen Belastungen
  • 3. vom Auslöser des Stresses
  • 4. vom Zeitfaktor (wie lange ist man schon mit der Situation konfrontiert?)
  • 5. von der Bedeutung, die die Person der Herausforderung beimisst
  • 6. von negativen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen in der Vergangenheit

Die Reaktionen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen:

– Ergebnisbezogene Coping-Reaktionen basieren auf dem Denkmuster: „Es muss doch einen Grund hierfür geben“. Die Betroffenen suchen die Ursache für die belastende Situation im Außen, also nicht im eigenen Einflussbereich.

– Selbstzentrierte Coping-Reaktionen folgen dem Muster: „Hätte ich bloß dieses oder jenes getan“. Die Betroffenen beziehen das Problem unmittelbar auf ihre Person geben sich selbst die Schuld am Ereignis.

Welche typischen Coping-Reaktionen gibt es?

Coping-Reaktionen äußern sich durch Handeln, können aber auch ausschließlich mental ablaufen. So versuchen wir beispielsweise, das Ereignis in Gedanken neu zu interpretieren, spielen es zum Beispiel herunter. Eine andere, ganz typische Reaktion ist die Vermeidung bzw. Flucht vor der beängstigenden Situation, statt uns damit auseinanderzusetzen.

Die Psychologie unterscheidet problemorientiertes und emotionsorientiertes Coping zur Stressbewältigung. Eine dritte, ebenfalls häufige Variante, ist das bewertungsorientierte Coping.

a) Problemorientiert: durch direktes Handeln oder die Vermeidung einer Handlung versuchen wir, die schwierige Situation zu überwinden oder passen uns an die Stresssituation an.

b) Gefühlsorientiert: Wir sind bemüht, unser emotionales Befinden zu verbessern, beispielsweise durch positives Denken. Viele Menschen benutzen jedoch auch Alkohol, Drogen oder Medikamente, um ihren Stresslevel zu beeinflussen und um sich besser zu fühlen.

c) Wertungsorientiert: Diese Form von Coping ist eine kognitive Bewältigungsstrategie, bei der wir die Situation neu bewerten (positives Denken). Indem sie die Krise als Herausforderung betrachten, sie also positiv bewerten, gelingt es vielen, neue Ressourcen zu aktivieren. Möglich ist das aber nur, wenn sich Ansätze zur Problemlösung abzeichnen.

Siehe: Was für Copingstrategien gibt es?

Diese Formen von Coping kommen nach Lazarus am häufigsten vor:

  • die Reaktion auf negative Umwelteinflüsse regulieren
  • die Aussicht auf Erholung stärken
  • das emotionale Gleichgewicht sichern
  • den Organismus an die Situation anpassen, damit schwere Ereignisse leichter ertragbar sind
  • Anstrengungen, ein positives Selbstbild zu bewahren
  • befriedigende soziale Beziehungen aufrechterhalten

Jeder Mensch ist in seinem Leben mit Stress konfrontiert und braucht hierfür Bewältigungsstrategien. Im Laufe seines Lebens entwickelt jeder Mensch eigene Strategien, um mit Stress, Ängsten und anderen belastenden Gefühlen fertig zu werden. Ob Yoga, Fast Food essen oder Filme schauen, nicht jede Strategie ist geeignet, Stress erfolgreich auszubauen. Einige Coping-Verhaltensweisen sind sogar schädlich. Doch jeder Mensch trägt die Fähigkeit in sich, mit schwierigen Situationen angemessen umzugehen und Stresssymptome abzubauen.

Der amerikanische Psychologe Lazarus untersuchte, wie Menschen Stresssituation sinnvoll bewältigen können. In diesem Zusammenhang wird heute von Resilienz gesprochen. Wer eine wirkungsvolle Bewältigungsstrategie gefunden hat, besitzt genügend psychische Widerstandskraft, um sich relativ schnell wieder von der belastenden Situation zu erholen. Ob die Fähigkeit, Coping-Strategien erfolgreich anzuwenden, mit dem Alter zunimmt, ist nicht erforscht. Menschen, die gute Coping-Fähigkeiten besitzen, verfügen aber stets über eine ganze Palette an geeigneten Strategien.

Was ist Parentifizierung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Parentifizierung“ leitet sich vom englischen Wort „parents“ ab. Übersetzt steht es für das Wort „Eltern“. Spricht man von Parentifizierung, so handelt es sich um Kinder, welche die Rolle der Eltern übernehmen und sich für die Gesundheit der Eltern verantwortlich fühlen. Es handelt sich um eine Rollenumkehr, die ernsthafte Konsequenzen für das Kind hat. Durch die Übernahme von Aufgaben, die nicht altersgerecht sind, kann es zu Entwicklungsstörungen kommen. Diesbezüglich folgen weitere Erläuterungen zur Thematik, um die Hintergründe verständlich zu thematisieren.

Was ist Parentifizierung? Folgen, Bedeutung, Definition, Erklärung

Ob Rechnung bezahlen, Kochen oder den Einkauf erledigen, es gibt Dinge, die Erwachsenen vorbehalten sind. Werden Kinder dennoch mit solchen Aufgaben betraut, so hat dies langfristige Folgen. Dabei schränken sich die negativen Konsequenzen nicht nur auf das Kindesalter ein. In besonderen Härtefällen wirken sich die Folgen bis ins Erwachsenenalter aus.

Unter anderem kann es sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken. Kinder, die nur Liebe bekommen, wenn Sie helfen, haben ein geringes Selbstvertrauen. Eltern sind wichtige Bezugspersonen, die uns ein Leben lang prägen. Kinder sind auf die Liebe der Eltern angewiesen. Kam es in der Kindheit zu Ablehnungen, so wirkt sich das langfristig auf das Vertrauen aus. Das Kind lernt, dass es nur akzeptiert und geliebt wird, wenn es Leistung erbringt. Dies hat zur Folge, dass die Kinder als Erwachsene Probleme haben, sich selbst zu akzeptieren.

Ob Partnerschaft, Berufsleben oder Freundeskreis, zahlreiche Lebensbereiche können unter der Parentifizierung leiden. Durch das geringe Selbstwertgefühl haben es Erwachsene später schwer, Vertrauen aufzubauen. Damit einhergehend stellen Erwachsene hohe Ansprüche an sich selbst. Sie sind der Überzeugung, dass sie nur gut sind, wenn sie anderen helfen. Somit führen sie gewissermaßen ihre Rolle als Kind fort, indem sie ständig anderen Menschen helfen.

Nicht selten kommt es zu einer sozialen Isolation. Kinder, die ständig ihren Eltern helfen, haben zwangsläufig weniger Zeit. Sie können weder Freunde treffen noch können sie unbeschwert spielen. In schlimmsten Fall kann es zu Mobbing kommen, wenn ein Elternteil etwa alkoholkrank ist. Hiermit erhöht sich der Leidensdruck von Kindern. Es können sich Ängste und Depressionen entwickeln, je nach Ausprägung der Parentifizierung.

Parentifizierung behandeln – mögliche Auswege im Blick

Allgemein hin ist es empfehlenswert, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nicht selten stehen hinter der Parentifizierung weitere Probleme, die einer Behandlung bedürfen. Dies kann eine Alkohol- und Drogensucht sein oder eine psychische Erkrankung der Eltern. Des Weiteren kann es passieren, dass Kinder selbst Angststörungen oder sonstige Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Deshalb ist es bedeutsam, so früh wie möglich zu intervenieren.

In erster Instanz ist es wichtig, dass die Eltern auf das Thema sensibilisiert werden. Schließlich sind es die Eltern, die dafür verantwortlich sind, wenn ein Kind überlastet wird. Ein Therapeut kann dabei helfen, destruktive Verhaltensweisen der Eltern zu erkennen. Damit einhergehend können weitere Maßnahmen eingeleitet werden, um die Eltern bei der Verhaltensänderung zu unterstützen.

Schließlich geht es darum, die Folgen für das Kind einzuschätzen. Liegt bereits eine soziale Isolation vor? Gibt es Verhaltensauffälligkeiten in der Schule? Wie ist das Wohlbefinden des Kindes? Es gilt, wichtige Fragen zu beantworten. Anhand dessen können therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden, um das Kind zu entlasten. Häufig tragen Kinder einen seelischen Ballast mit sich. Folgerichtig braucht es einen Ansprechpartner.

Rechtliche Einordnung der Parentifizierung: Ist das emotionaler Missbrauch?

Es handelt sich nicht um ein Kavaliersdelikt. Denn die Parentifizierung fällt unter die Kategorie „emotionaler Missbrauch“. Somit kann es rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn Kinder emotionalem Missbrauch ausgesetzt sind. In besonders schweren Fällen kann das Gericht eine Fremdunterbringung anordnen. Aufgrund der langfristigen Folgen für die Gesundheit des Kindes, ist die Rechtsprechung besonders streng in diesem Zusammenhang. Auch bei einer Scheidung kann es zu Komplikationen kommen, in Hinblick auf das Sorgerecht. Besteht die Gefahr einer Parentifizierung, so wird dem Elternteil das Sorgerecht abgesprochen.

Letztlich wird im Einzelfall geprüft, wie schwer die Parentifizierung wiegt. Nicht in allen Fällen wertet das Gericht die Parentifizierung als emotionalen Missbrauch. Konträr dazu gibt es sogar eine Form der Parentifizierung, die positiver Natur ist. Diesbezüglich gibt es die adaptive Parentifizierung, die sich von der destruktiven Parentifizierung abgrenzt. Dabei übernimmt das Kind Aufgaben, die nicht überfordernd sind und dem Alter entsprechen. Das Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei negative Konsequenzen fürchten zu müssen.

Familien, die besonders gefährdet sind

Es gibt Familienkonstellationen, die besondere Gefahr laufen, wenn es um das Thema Parentifizierung geht. Unter anderem kann eine Scheidung dazu führen, dass es zu einer Parentifizierung kommt. Kinder sind besonders feinfühlig und verstehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dies hat zur Folge, dass Kinder sich für das Wohlbefinden der Eltern verantwortlich fühlen. Sie trösten, beruhigen oder versuchen, die Eltern zu beraten. Dabei sollten Eltern Verantwortung übernehmen, indem sie dafür Sorge tragen, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht zu kurz kommen.

Besonders schwierig wird es, wenn ein Elternteil schlecht über den Scheidungspartner redet. Damit einhergehend wird das Verhältnis zum anderen Elternteil gestört. Es ist von elementarer Bedeutung, nicht schlecht über den anderen Partner zu reden. Anderenfalls wird das Kind mit Wissen konfrontiert, das nicht altersgerecht ist. Diesbezüglich ist es tabu, das Kind über den Scheidungsgrund zu informieren und vieles mehr. Für die Entwicklung des Kindes ist es bedeutsam, ein gutes Vertrauensverhältnis zu beiden Eltern zu haben.

Ferner können Suchterkrankungen dazu führen, dass es zu einer Parentifizierung kommt. Drogen- und Alkoholmissbrauch haben häufig zur Folge, dass das ganze Umfeld leidet. Neben der Gefahr, eine Co-Abhängigkeit zu entwickeln, kommt es häufig zu einer Parentifizierung. Kinder möchten ihre Eltern schützen, insbesondere in Fällen, in denen die Eltern selbst hilflos sind. Kinder versuchen häufig, den Haushalt zu erledigen. Im schlimmsten Fall begleiten sie ihren alkoholkranken Elternteil in die Kneipe und helfen auf dem Weg nach Hause.

Aber auch vermeintlich intakte Familie können ein Risiko darstellen. Ein hohes Leistungsdenken, das Eltern auf ihre Kinder übertragen, kann zu Parentifizierung führen. Es ist wichtig, Kindern genügend Freiraum zu gewähren. Wer hingegen Kinder schon in frühen Jahren auf Leistung und gute Noten trimmt, läuft Gefahr, sie zu überfordern.

Fazit: Was ist Parentifizierung?

Die Parentifizierung ist mit enormen Gefahren verbunden. In den seltensten Fällen handelt es sich um eine adaptive Parentifizierung. Deshalb ist es wichtig, erste Alarmzeichen ernstzunehmen. Anderenfalls wird das Wohlergehen des Kindes gefährdet. Die negativen Folgen wirken sich bis ins Erwachsenenalter aus. Deshalb sollten Eltern sicherstellen, dass die Kinder ausschließlich altersgerechte Aufgaben übernehmen.

Was ist der „Romeo und Julia Effekt“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ beschreibt ein psychologisches Phänomen, das sich zwischen zwei Liebenden abspielt. Werden Liebenden Hindernisse in den Weg gelegt, so intensivieren sich ihre Liebesgefühle und sie wollen einander umso mehr. Der Effekt bezieht sich auf das Shakespeare-Stück „Romeo und Julia“, dem wohl berühmtesten Liebespaar in der Literaturgeschichte.

Reaktantes Verhalten: Was ist Reaktanz?

Das Verhalten, die Liebenden infolge der negativen Reaktionen ihrer Umgebung an den Tag legen, nennt sich reaktantes Verhalten bzw. Reaktanz. Es äußert sich ähnlich wie kindliches Trotzverhalten, ist aber nicht kindlich, sondern quasi eine unvermeidbare Folge von unterdrückendem Verhalten von Autoritätspersonen. Gerade bei Ereignissen, die Menschen nicht kontrollieren können (beispielsweise wenn sie mit starken Einschränkungen konfrontiert werden) zeigen vor allem Jugendliche eine „Jetzt-erst-recht-Redaktion“. Allen Warnungen zum Trotz verbünden sie sich nun besonders stark. Ihr Verhalten ist ein Versuch, die verlorene Autonomie wiederzuerlangen.

Den „Romeo-und-Julia-Effekt“ gab es schon in der Antike

Ungewöhnliche Liebesbeziehungen zwischen zwei Menschen können reaktantes Verhalten provozieren (den beschriebenen „Romeo-und-Julia-Effekt“). Die Liebenden in der Shakespeare-Tragödie tun genau das Gegenteil dessen, was die Gesellschaft bzw. die Eltern von ihnen erwartet. Durch Drohungen und Sanktionierungen tritt nicht der erhoffte Effekt ein, stattdessen halten die Liebenden sogar bis zum Tode zusammen.

Der „Romeo und Julia Effekt“ ist auch zu beobachten, wenn zwischen zwei Partnern ein großer und Altersunterschied besteht (insbesondere dann, wenn die Frau älter ist als der Mann). Solche Beziehungen werden von vielen Gesellschaften wenig akzeptiert und vielfach sanktioniert. Sowohl das engere als auch das weitere familiäre Umfeld, aber auch Kollegen und Kolleginnen sowie Freundeskreise legen diesen Beziehungen Steine in den Weg, manipulieren die Beteiligten und versuchen, die Verbindung zu sabotieren.

Nicht erst bei Shakespeare traten verbotene Liebesbeziehungen auf, sie waren bereits in der griechischen Mythologie ein wichtiges Thema. Durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte wurden Liebesbeziehungen, die durch äußere Einflüsse unterdrückt werden, gerne und prägnant thematisiert. Beispiele hierfür sind die Odyssee Homers sowie zahlreiche Märchen der Gebrüder Grimm.

Der römische Dichter Ovid schrieb schon im Jahr eins oder zwei nach Christus von Pyramus und Thisbe – einem Liebespaar, dessen Geschichte der von Romeo und Julia gleicht. Ob Film-Melodram „Lovestory“ oder 50er-Jahre-Musical „West Side Story“ – das Interesse an Geschichten über verbotene oder tragische Liebesbeziehungen ist bis heute nicht abgeebbt, sodass diese häufig Kernthema von Filmen, Musicals, Büchern et cetera. Sind. Die darin enthaltene Tragik übt auf Leser und Zuschauer eine magische Anziehungskraft aus und ist ein Garant für volle Kassen.

Psychologie hinter der Reaktanz

Wenn Liebenden durch Unterdrückung von außen eingeschränkt werden, führt das oft zu Reaktanz. Beide fühlen sich noch enger verbunden, sozusagen als Kämpfer gegen den Rest der Welt. Kinder kommen um das dritte Lebensjahr herum in ihre Trotzphase. Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ wirkt zwar wie das Trotzverhalten kleiner Kinder, ist aber nicht damit gleichzusetzen. Es steckt mehr dahinter. Auch bei Romeo und Julia im Shakespeare-Drama sind es die Eltern, die das Störfeuer abgeben. Das bewirkt, dass die Liebe beider zueinander immer stärker wird. Hätten sich andere Gleichaltrige zur Thematik geäußert hätten, wäre das als unpassend empfunden worden. Solche Äußerungen hätten die Reaktionen des Liebespaares in eine ganz andere Richtung beeinflusst.

„Romeo-und-Julia-Effekt“ ist wissenschaftlich belegt

Es existieren Studien mit übereinstimmenden Ergebnissen darüber, wie Jugendliche reagieren, wenn Eltern den Umgang mit bestimmten Personen verbieten. Sie bestätigen das Shakespeare-Schauspiel. Die Liebe beider nimmt dann zu, wenn sich Eltern auf eine ganz bestimmte, autoritäre Art gegen die Beziehung der Partner aussprechen. Gleichzeitig mit der wachsenden Zuneigung entstehen auch kritischere Stimmen gegenüber dem Partner oder der Partnerin. Oberflächlich betrachtet wirkt das paradox, ist aber ebenfalls begründbar: Das Denken ist kritisch, beim Fühlen ist die Situation genau umgekehrt.

Der „Romeo-und-Julia-Effekt“ geschieht nicht auf kognitiver, sondern auf emotionaler Ebene. Der Effekt ist multirational, es steckt ein Motiv dahinter. Die Liebe nimmt deshalb zu, weil die Betroffenen wieder die Freiheit erlangen möchten, die durch die Autorität der Eltern eingeschränkt wird. Der Einfluss der Eltern wirkt erst dann, wenn die Jugendlichen darüber nachdenken, was zu ihnen gesagt wurde, also in der Reflexion. Um ihren Einfluss bei ihren jugendlichen Kindern zu behalten, sollten Eltern ihre Erziehung möglichst konsistent halten und eine klare Linie verfolgen. Wankelmütigkeit verstärkt den „Romeo-und-Julia-Effekt“.Was ist der Romeo und Julia Effekt?

Was ist Hypervigilanz? Was kann man dagegen tun? Erklärung, Bedeutung, Definition


Hypervigilanz bedeutet erhöhte Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit. Der Begriff Hypervigilanz ist ein Begriff aus der Psychologie. Hypervigilanz ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome von psychiatrischen Diagnosen wie der PTBS (Post-Traumatische-Belastungsstörung) oder der komplexen PTBS. Menschen mit Hypervigilanz sind oft sehr schreckhaft und angespannt, ständig auf der Hut oder kämpfen mit Angstzuständen.

Was sind die Symptome von Hypervigilanz?

Die Symptome von Hypervigilanz sind vielfältig und hängen oft von der ihr zugrunde liegenden Störung ab. Sie ähneln sich jedoch oft von zugrunde liegender Störung zu zugrunde liegender Störung stark. Im Folgenden werden die am häufigsten auftretenden Symptome von Hypervigilanz aufgeführt:

Betroffene Personen tendieren dazu, ihre Mitmenschen und ihre Umgebung kontinuierlich genau zu beobachten und ständig zu hinterfragen, ob sich irgendwo eine Bedrohung verbergen könnte. Hierzu wird von den betroffenen Personen zum Beispiel die Körpersprache, Stimmlage oder Gesichtsausdrücke der Personen, mit denen sie interagieren, intensiv analysiert.

Die Betroffenen hegen oft ungewöhnlich großes Misstrauen gegenüber anderen Personen oder sie befürchten, dass andere Menschen ihr Vertrauen missbrauchen könnten. Dies kann sogar bis hin zu paranoiden Zuständen reichen.

Betroffene Personen erwarten überall Gefahr, auch wenn sie sich eigentlich darüber im Klaren sind, dass keine Gefahr bestehen kann.

Sie sind oft übertrieben schreckhaft in Bezug auf plötzliche Geräusche oder Bewegungen und zucken häufig zusammen, wenn andere Menschen kaum reagieren.

Betroffene Personen machen sich oft exzessiv Sorgen darüber, was andere Menschen über sie denken, wie sie gesehen werden und ob sie verurteilt werden.

Sie verspüren oft eine ständige innere Unruhe oder ein dauerhaft erhöhtes Angstlevel.

Betroffene Menschen sind häufig leichter reizbar als andere und neigen eher zu aggressivem Verhalten. Dies ist ein Schutzmechanismus gegen empfundene Bedrohungen.

Die Wahrnehmung von betroffenen Personen ist oft verzerrt. Sie glauben, dass andere Menschen sie nicht mögen, dass sie gemobbt werden oder Verschwörungen gegen sie im Gange sind.

Auch körperliche Symptome gehören dazu: diese können Zittern, starkes Schwitzen, ein erhöhter Herzschlag oder schnelle Atmung sein.

Betroffene Personen verspüren ein ständiges Gefühl von Angst oder erleben Panikattacken, auch wenn es eigentlich keinen rationalen Grund dafür gibt.

Viele hypervigilante Menschen leiden unter Schlafproblemen. Sie wachen zum Beispiel häufig auf oder haben Albträume. Dies führt in Verbindung mit dem konstant hohen Stressniveau oft zu einer chronischen Erschöpfung bei den betroffenen Menschen.

Ein weiteres Symptom ist das sogenannte Katastrophisieren: Hierbei empfinden betroffene Menschen selbst kleinere Rückschläge als große persönliche Fehlschläge und reagieren oft entsprechend dramatisch.

Betroffene Personen entwickeln zudem oft eine soziale Phobie oder ziehen sich so stark zurück, dass sie fast komplett sozial isoliert sind.

Was ist die Ursache für Hypervigilanz?

In vielen Fällen ist eine Hypervigilanz das Resultat von Traumata. Besonders häufig tritt Hypervigilanz bei Menschen auf, die eine traumatische Kindheit erlebt haben. Aufgrund dieser Erfahrungen entsteht bei den Betroffenen die Überzeugung, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist, und jeder Mensch, dem sie begegnen, ihnen potenziell schaden will. Dies ist ein Schutzmechanismus, um weitere psychische oder körperliche Verletzungen oder Traumata zu verhindern.

Was kann man gegen Hypervigilanz tun?

Um eine Hypervigilanz zu beruhigen, muss ein grundlegendes Gefühl von innerer Sicherheit bei den Betroffenen geschaffen werden. In den meisten Fällen ist hierzu eine Therapie nötig, um das zugrunde liegende Trauma oder die zugrunde liegenden Traumata aufzuarbeiten und zu verstehen, dass die Vergangenheit keine Bedrohung mehr darstellt. Auch Atemtraining, Meditation und Sport können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und zu regulieren und die Realität als solche wahrzunehmen.

Was sind die 5 Phasen einer Beziehung? Erklärung, Bedeutung, Definition


Eine Partnerschaft (Beziehung) durchläuft immer fünf Phasen. Diese fünf Phasen bestehen aus:

  1. Verliebtheit und Schmetterlinge im Bauch
  2. Einkehr der Realität
  3. Ernüchterung
  4. Festigkeit
  5. Ankommen

Alle Paare, die diese fünf Phasen schon einmal durchlebt haben, kann so schnell nichts mehr entzweien. Sie waren schon an den unterschiedlichsten Tiefpunkten ihrer Beziehung und konnten diese erfolgreich zusammen meistern. Jeder Tiefpunkt, der gemeinsam bekämpft wird, lässt das Paar zusammenschweißen. Positiver Nebeneffekt: Die Höhen erscheinen noch schöner. Nur, wer diese Phasen versteht und wer weiß, an welchem Punkt der Beziehung man gerade steht, kann mit den Herausforderungen viel leichter umgehen.

Es kann jedoch festgehalten werden, dass sich diese Phasen zwar durch jede Partnerschaft ziehen, diese aber unterschiedlich lang sind. Dies bedeutet, dass der Partner sich vielleicht noch in einer ganz anderen Phase befindet, wie man selbst. Daher kann es vorkommen, dass man selbst die rosarote Brille noch trägt, wohingegen der andere sie schon längst abgelegt hat.

Wie lange ein Mensch sich in einer Phase befindet, hängt ganz von einem selbst ab. Manchmal schaffen es Paare gar nicht, alle Stadien zu durchlaufen, da sie zwischendrin bemerken, dass sie gar nicht zusammenpassen. Da jede Partnerschaft unterschiedlich und einzigartig ist, kann auch nicht genau gesagt werden, wie lange jede einzelne Phase in einer Beziehung anhält.

Erste Phase einer Beziehung: Die Verliebtheit

Jede Beziehung fängt mit der Verliebtheitsphase an. Hier tragen beide Partner die rosarote Brille, schweben auf Wolke 7 und haben Schmetterlinge im Bauch. Der Partner erscheint während dieser Phase fast ideal und es kann nichts Schlechtes an ihm gefunden werden. Nicht zuletzt kommt daher das Sprichwort: „Man ist blind vor Liebe“. Die Menschen können es kaum erwarten, ihren Partner wiederzusehen und beschenken ihn immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten.

Die erste Phase ist aber auch die entscheidendste Phase dafür, wie stabil die spätere Partnerschaft einmal wird. Das Paar wächst in der Verliebtheitsphase regelrecht zusammen. Diese Phase dauert circa drei bis 18 Monate an und leider überleben viele Beziehungen gerade diese Phase nicht. Viele Menschen steigen an diesem Punkt wieder aus, ohne zu wissen, welche Vorteile sich aus dieser längeren Beziehung ergeben hätten.

Natürlich ist jeder erst einmal verunsichert, sobald die Schmetterlinge wieder aus dem Bauch verschwunden sind. Dennoch sollte man an diesem Punkt nicht gleich aufgeben, denn am Ende kann trotzdem eine tiefe und verbundene Liebespartnerschaft entstehen.

Zweite Phase einer Beziehung: Einkehr der Realität

Hat man die erste Phase erfolgreich durchlebt und die Schmetterlinge im Bauch nehmen allmählich ab, befindet man sich in der zweiten Phase. Die Hochphase der Gefühle ist vorbei und kann zunächst einmal erschreckend wirken. Viele Menschen werfen an diesem Punkt die Flinte schon ins Korn und geben die Beziehung auf. Jedoch sollte nicht voreilig gehandelt werden, denn auch diese Phase gehört zum Entwicklungsprozess einer stabilen Beziehung dazu.

Plötzlich fallen einem die schlechteren Seiten oder negative Eigenschaften am Partner auf und die ersten Konflikte können entstehen. Sollte es sich aber um wahre Liebe handeln, besteht die Partnerschaft auch diese Hürde. Gemeinsam wird nach Lösungen und Kompromissen gesucht, was letztlich die Beziehung stärkt.

Dritte Phase einer Beziehung: Ernüchterung

Viele fragen sich während dieser Phase, ob man nun wirklich eine Beziehung mit dem anderen führt. Man hat die Ecken und Kanten des anderen kennengelernt und stellt eventuell fest, dass es allein auch schön war und man gerne wieder mehr Freizeit hätte. Gerade in dieser Phase kristallisiert sich heraus, wer wirklich gut zusammenpasst.

Findet man Kompromisse und kann diese auch akzeptieren, so besteht ein gutes Grundgerüst für eine gut funktionierende Partnerschaft. Für den ein oder anderen klingt das natürlich überhaupt nicht mehr nach Romantik. Diese Phase ist jedoch essenziell, denn jetzt entscheidet sich, ob aus der anfänglichen Verliebtheit eine tiefe Verbundenheit entstehen kann.

In der dritten Phase kommt es oftmals zu den ersten Streitereien. Gerade hierbei sollte darauf geachtet werden, dass man konstruktiv bleibt und die Meinung des anderen respektiert. Es sollte geübt werden, die eigenen Bedürfnisse ruhig und besonnen zu kommunizieren.

Vierte Phase einer Beziehung: Akzeptanz und Festigung

In dieser Phase hat man akzeptiert, dass der Partner nicht grundlegend geändert werden kann und immer mehr drängt sich die Frage in den Vordergrund, wie es jetzt nun weitergeht. Entweder besteht die Möglichkeit, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist oder man lebt sich eben auseinander. Man findet regelrecht keinen Zugang mehr zueinander und die Gedanken daran, wie es wohl mit jemand anderem wäre, werden immer präsenter. Insbesondere in dieser vorletzten Phase denken viele Menschen an andere Männer und Frauen. Nicht zuletzt wird in dieser Phase auch am häufigsten fremdgegangen.

Die Paare, die sich mit den Macken und Fehlern des anderen abgefunden haben, wissen, dass jeder Mensch einzigartig ist und lassen wegen kleiner Konflikte nicht gleich die Liebe ihres Lebens gehen. Bis zu dieser Phase liegt schon eine lange Reise hinter dem Paar und viele Hürden wurden gemeinsam gemeistert. Jetzt muss man sich klar werden, ob man dies alles aufgeben oder weitermachen möchte. Man muss bereit sein, immer wieder in die Beziehung zu investieren, damit sie weiter wachsen kann. Eine Beziehung bedeutet gleichzeitig auch Arbeit und beruht auf gegenseitigem Geben und Nehmen.

Fünfte Phase einer Beziehung: Ankommen

Ganz klar kann festgehalten werden, dass die fünfte Phase die beste von allen ist. Es wurde erkannt, dass der Partner für das eigene Leben wichtig ist und man selbst für den anderen genauso wichtig ist. Bis hier hin sind einige Paare schon durch kleinere und größere Krisen gegangen und haben immer wieder zueinander gefunden. Das schweißt zusammen. Während man in Phase 4 viel mit sich selbst beschäftigt ist, nähert man sich in der letzten Beziehungsphase wieder mehr an.

Sie haben in der Laufbahn ihrer Beziehung gelernt, dass sie ihrem Partner Vertrauen und auch Freiheiten schenken können. Schließlich haben sich das beide erarbeitet, mit viel Gesprächen und vielleicht auch Konflikten.

In dieser Phase angekommen, kann das gemeinsame Leben nun einvernehmlich und harmonisch vereint werden. Aufgrund der vorangegangenen Konfliktbewältigungen und Klarstellung der eigenen Bedürfnisse muss sich auch keiner vernachlässigt fühlen. Es gibt also keine falschen Erwartungen mehr an den Partner. Die Zeit der Maskeraden ist vorbei. Da beide dies erkannt haben, lieben sie sich so, wie sie sind. Sie sind also in ihrer Beziehung „angekommen“. Ein langer Weg liegt hinter den Paaren und die Beziehung hat bis hierher schon viel durchgestanden. Wer diese letzte Phase erreicht hat, der kann sich glücklich schätzen.

Fazit: Die 5 Phasen einer Beziehung

Fest steht, dass keine dieser fünf Phasen einer Partnerschaft übersprungen oder abgekürzt werden können. Hilfreich kann es für manche Paare sein, zu wissen, an welchem Punkt der Beziehung man sich gerade befindet. Denn schließlich durchlebt man nicht nur selbst diese Phasen, sondern der Partner genauso. Jeder durchlebt sie, der sich auf eine Partnerschaft und die Liebe einlässt.

Es hilft, wenn man sich vor Augen führt, dass jede überwundene Phase ein weiterer Schritt zur wahren Liebe ist. Die meisten erkennen nur nicht immer, dass sie sich eventuell gerade in einer nicht so schönen Phase der Beziehung befinden, sondern denken, sie kommen aus dieser unüberwindbaren Krise nicht mehr heraus.

Dabei durchläuft jede Partnerschaft fast ähnliche Arten von Krisen. Jede dieser Krisen hat auch ihren Sinn und erfüllt einen bestimmten Zweck. Erst, wer diese Krisen überwindet, stärkt die Partnerschaft und ist somit dem Weg zur großen Liebe wieder ein Stück näher gekommen. Genau genommen sind Krisen für eine Partnerschaft eigentlich unerlässlich, denn nur so können Beziehungen wachsen. Partnerschaften ohne Krisen gibt es nicht.

Vielen kommen manche Krisen auch bekannt vor und sie wurden vielleicht auch schon in anderen vorherigen Beziehungen durchlebt. In der Regel kennen sich die ehemaligen Partner untereinander aber nicht und konnten sich hinsichtlich verschiedener Krisen auch nicht absprechen. Sollten identische oder ähnliche Krisen in den Beziehungen immer wieder auftauchen, dann trägt man eventuell etwas in sich, was genau solche Krisen sucht und produziert. Man sollte also bedenken, dass viele Krisen auch mit einem selbst zu tun haben und nicht immer mit dem Partner.

Es wurde bisher schon oftmals festgestellt, dass genau nach solchen Krisenpotenzialen auch die Partner ausgesucht werden. Es soll jemand an der Seite geben, mit dem genau diese Problemstellung ausgelebt werden kann. Wer sich seiner Krisen bewusster ist und weiß, warum solche Probleme sich immer wiederholen, könnte zukünftig wesentlich leichter und besser damit umgehen. So könnte es sogar vorkommen, dass einige Krisen komplett ausgelassen werden.

Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen


Die Substanz, mit der Raucher immer wieder dazu verleitet werden zu rauchen, nennt sich Nikotin. Diese ist im Tabak enthalten. Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass es ungesund ist. Doch was steckt hinter dem Verlangen immer wieder eine rauchen zu müssen? Tatsächlich gehört die Sucht des Rauchens zu der am schwersten zu besiegenden Gewohnheit.

Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen

Für Menschen gibt es viele verschiedene Gründe, mit dem Rauchen anzufangen. Abgesehen davon ist es umso schwerer, mit dem Rauchen wieder aufzuhören. Nikotin wirkt sehr stark als Suchtmittel und übernimmt schnell die Kontrolle im Leben eines Menschen. Obwohl viele Raucher mit dem Rauchen aufhören möchten, haben oftmals nur weniger als 10 % Erfolg damit.

Mittlerweile gibt es verdichtende Hinweise dafür, dass im Gehirn das sogenannte endogene Opioidsystem mit der Sucht nach Nikotin zusammenhängt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Konsum von Nikotin sogar Endorphine im Gehirn freisetzt. Diese Endorphine wiederum setzen im endogenen Opioidsystem positive Gefühle frei und bewirken so bei den meisten Rauchern eine angenehme Wirkung.

Man kann sich vorstellen, dass das endogene Opioidsystem wie ein Informationsnetz funktioniert. Sämtliche Informationen werden dann über verschiedene Botenstoffe – wie beispielsweise Endorphine – weitergegeben. An speziellen Rezeptoren bleiben diese Botenstoffe dann haften. Konsumiert man eine große Menge an Drogen, vergrößert sich auch die Menge an Botenstoffen und kann so das ganze Informationsnetz im Gehirn durcheinander bringen.

Gründe für das Rauchen

Viele Raucher haben Angst, mit dem Rauchen aufzuhören, weil sie eventuell an Gewicht zunehmen könnten. Ganz unbegründet ist dies nicht, denn Nikotin hemmt nachweislich den Appetit. Menschen, die aufgehört haben zu rauchen, essen dann vermehrt statt zu rauchen. Hinzu kommt, dass Nikotin den Stoffwechsel ankurbelt und folglich ein Raucher auch mehr Kalorien verbraucht. Dennoch ist dies der völlig falsche Grund, mit dem Rauchen anzufangen, denn die wenigsten Menschen haben wegen Gewichtsproblemen angefangen zu rauchen.

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte intensiver darauf achten, nicht den Ersatz im Essen zu suchen, denn dann bestehen gute Chancen, auch ein schlanker Nichtraucher zu bleiben. Eine zusätzliche, ausreichende Bewegung kann diesen Prozess unterstützen.

Andere Raucher berichten, dass sie durch eine Zigarette entspannter werden. Insbesondere, wenn man gestresst und nervös ist, greifen die Menschen am häufigsten zur Zigarette. Sie erhoffen sich dadurch einen beruhigenden Effekt. Es dauert nicht lange, bis der eingeatmete Rauch im Gehirn ankommt und das Verlangen befriedigt. Allerdings ist es umgekehrt: Nicht das Nikotin beruhigt den Raucher, sondern das Ausbleiben des Nikotins löst Anspannung aus. Im Prinzip ist dies nichts anderes, als eine Art Entzugserscheinung, die entsteht, wenn das Zuführen von Nikotin eine längere Zeit ausbleibt. Da bei vielen Rauchern der Eindruck erweckt wird, das Rauchen könnte entspannend wirken, wird oftmals zur Zigarette gegriffen, was einen wahren Teufelskreis bildet.

Werden Raucher befragt, weshalb sie eigentlich Zigaretten konsumieren, ist der häufigste genannte Grund die Geselligkeit. Als Raucher findet man schnell Anschluss – so der Gedankengang. Dennoch hat das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Es gibt immerhin genauso viele Nichtraucher, die die Gesellschaft von anderen Menschen genießen und sich mit ihnen gerne unterhalten. Wer einfach einmal vor die Tür möchte, um frische Luft zu schnappen oder mit anderen Menschen zusammenzustehen, muss sich dafür nicht gleich eine Zigarette anzünden. Wer die Meinung vertritt, dass das Rauchen die Menschen verbindet, der kann genauso gut sagen, dass das Nichtrauchen verbindet. Der Vorteil bei Nichtrauchern ist zudem, dass eine gesellige Runde sich nicht nur auf einen abgegrenzten Raucherbereich konzentrieren muss.

Siehe auch: Synonyme für Zigaretten und Rauchen

Weshalb fällt es schwer, mit dem Rauchen aufzuhören? Erklärung

Grundsätzlich sind dafür zwei Komponenten verantwortlich: die Gewohnheit sowie das Nikotin. Auf natürliche Art und Weise kommt es in der Tabakpflanze vor und gilt als stark süchtig machende Substanz. Wird Nikotin konsumiert, setzt es im Gehirn das Belohnungshormon Dopamin frei.

Des Weiteren fällt es Rauchern schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, da sie gewisse Rituale, also Gewohnheiten, mit der Zigarette verbinden. Das kann entweder die Zigarette nach einem guten Essen oder auch die Zigarette zum Kaffee sein. Eigentlich immer dann, wenn der Mensch sich entspannen möchte. Diese Gewohnheiten zu durchbrechen, erfordert einiges an Disziplin und ist nicht immer ganz einfach. Genauso herausfordernd ist da natürlich auch die körperliche Abhängigkeit.

Fazit: Warum rauchen Menschen? Erklärung, Gründe, Ursachen

Die Beliebtheit des Rauchens hat global gesehen in den letzten Jahren abgenommen. Nicht zuletzt haben die Gesundheitsbedenken einen großen Anteil dazu beigetragen. Trotzdem gibt es immer noch viele Menschen, die regelmäßig rauchen. Es lohnt sich – einfach gesagt – gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Wer schon zu den starken Rauchern gehört, für den kann unter Umständen eine Raucherentwöhnung in Betracht kommen.

Wer sich als Raucher entschieden hat, mit dem Qualmen aufzuhören, probiert meistens erst einmal einen kalten Entzug, welcher jedoch auch einige Gefahren mit sich bringen kann. Als Raucher sollte man sich bewusst machen, dass man nicht allein ist und es auch nicht unmöglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören. In der heutigen Zeit gibt es viele Methoden, um endlich rauchfrei zu werden. Hierzu gehören Praktiken wie beispielsweise Hypnose, eine Spritze ins Ohr oder auch eine Nikotinersatztherapie.

Was ist der „Golem-Effekt“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Man spricht vom sogenannten „Golem-Effekt“, wenn eine Person die negativen Eigenschaften annimmt, die andere von ihr erwarten. Der „Golem-Effekt“ ist ein intrapersonelles Phänomen und eine Form der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Woher kommt der Name des „Golem-Effekts“?

Der „Golem-Effekt“ hat seinen Namen aus der jüdischen Mythologie. In der jüdischen Mythologie wurde von Rabbi Löw aus Prag eine Figur erschaffen – der Golem – , die als Beschützer der Prager Jüdinnen und Juden fungieren sollte. Diese Figur wird in den Erzählungen Schritt für Schritt immer gewalttätiger und korrupter, bis sie schließlich vernichtet werden muss. 1982 benannten Inbar, Rosenthal und Babad das heute als „Golem-Effekt“ benannte Phänomen nach dieser Legende, da er „die Anliegen von Sozialwissenschaftlern und Pädagogen darstellt, die sich auf die negativen Auswirkungen sich selbst erfüllender Prophezeiungen konzentrieren“.

Beispiele für den „Golem-Effekt“

Der „Golem-Effekt“ ist ein häufiges Phänomen in Situationen, in denen Menschen einander unter- oder übergeordnet sind. Dazu gehören zum Beispiel Schulen, Universitäten oder das Berufsumfeld.

Im Bereich der Schule kann der „Golem-Effekt“ beispielsweise auftreten, wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin gegenüber eines Schülers oder einer Schülerin die Meinung vertritt, dass dieser Schüler oder diese Schülerin dumm, unfähig oder faul ist und das auch direkt oder indirekt gegenüber der betroffenen Schülerin oder des betroffenen Schülers suggeriert. Begründet ist der Effekt darin, dass die Handlungen einer Person unbewusst durch die Meinung gegenüber einer anderen Person beeinflusst werden.

Hier würde der Schüler oder die Schülerin im Laufe der Zeit tatsächlich seine oder ihre Arbeit vernachlässigen und so die Erwartungshaltung des Lehrers oder der Lehrerin erfüllen. Die Leistungen werden also nur deshalb schlechter, weil es von dem Schüler oder der Schülerin erwartet wird und diese Erwartungshaltung beim Lehrer oder der Lehrerin unbewusst dafür sorgt, dass der Schüler oder die Schülerin weniger gut gefördert oder anders behandelt wird als andere.

Dasselbe gilt für das berufliche Umfeld. Erwartet ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin schlechte Leistungen, auch wenn der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eigentlich keinen Anlass dafür gibt, ist es wahrscheinlich, dass sich seine oder ihre Leistungen tatsächlich verschlechtern. Vorgesetzten wird daher empfohlen, keine urteilenden Meinungen gegenüber Mitarbeitenden zu entwickeln. Außerdem sollten Vorgesetzte solche persönlichen Befindlichkeiten genau hinterfragen und mit anderen abgleichen, bevor sie sich gegenüber Mitarbeitenden dazu äußern, um dem „Golem Effekt“ vorzubeugen.

Funktioniert der „Golem-Effekt“ auch umgekehrt?

Ja. Man spricht dann allerdings nicht vom „Golem-Effekt“, sondern vom „Galatea-Effekt„. Hierbei verbessern sich die Leistungen von beispielsweise Schülern oder Schülerinnen oder Mitarbeitenden, wenn Lehrer oder Lehrerinnen beziehungsweise Vorgesetzte davon ausgehen, dass die betroffene Person gute Leistungen erbringt.

Sowohl der „Galatea-Effekt“ als auch der „Golem-Effekt“ sind Unterkategorien des des „Pygmalion-Effekts“. Der „Pygmalion-Effekt“ beschreibt allgemein das psychologische Phänomen, bei dem die angenommene Einschätzung einer Person sich auf ihre Leistung auswirkt und sich so selbst bestätigt. Der Effekt wurde im Rahmen eines Experiments von Robert Rosenthal und Lenore F. Jacobson nachgewiesen. Auch beim „Pygmalion-Effekt“ geht der Name auf eine mythologische Figur zurück.

Interessanterweise funktionieren die Effekte auch dann, wenn beispielsweise einem Lehrer von einer dritten Person glaubhaft suggeriert wird, ein Schüler oder eine Schülerin sei unfähig. Auch in diesem Fall wird die Leistung des Schülers oder der Schülerin leiden. Es gilt also immer darauf zu achten, wie man über andere Personen spricht, selbst wenn man nicht direkt mit ihnen zu tun hat.

Was ist „strategische Inkompetenz“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Vereinfacht gesagt ist strategische Inkompetenz ein Verhalten, bei dem sich ein Mensch dümmer stellt als er eigentlich ist, um die Erledigung einer Aufgabe zu vermeiden.

Wer die Taktik anwendet, möchte andere Menschen dazu bringen, die an ihn gestellten Aufgaben selbst zu erledigen. In allen Beziehungen, ob privat oder geschäftlich, werden Aufgaben nach Stärken und Schwächen verteilt. Bei strategischer Inkompetenz geht es jedoch nicht um sinnvolle Aufgabenverteilung, sondern um das Ausnutzen einer anderen Person. Das toxische Verhalten erzeugt beim Gegenüber Enttäuschung, Unmut, Abneigung und häufig Resignation. Die Beziehung gerät in ein massives Ungleichgewicht, wird nachhaltig und oft irreparabel schädigt.

Strategische Inkompetenz ist eine starke Form der Manipulation

Wer die Strategie der strategischen Inkompetenz anwendet, sorgt dafür, dass sein Umfeld im Laufe der Zeit immer mehr Toleranz für sein Verhalten entwickelt. Er steuert das Erwartungsmanagement, indem er sein eigenes Verhalten indirekt angekündigt und gleich die Argumente mitliefert, sodass Kritik kaum möglich scheint. Die beteiligte Person traut sich gar nicht mehr, Kritik zu üben, sondern übernimmt die Aufgabe mit negativen Gefühlen.

Ein typischer Beispielsatz wäre: „Mach du das lieber, du bist viel geschickter darin. Ich habe zwei linke Hände“. Wer lange genug konsequent strategische Inkompetenz anwendet, wird irgendwann gar nicht wehr um Hilfe gebeten. Genau das ist sein unausgesprochenes Ziel. Derjenige, der den Job schließlich erledigt, trägt also in erheblichem Maß dazu bei, dass sich der Vermeider in seiner Rolle einrichtet.

Perfektionismus verstärkt das Verhalten

Perfektionismus, die getarnte Angst vor Zurückweisung, ist eine Eigenschaft, die strategische Inkompetenz oft erst möglich macht. Je perfektionistischer wir sind, desto eher neigen wir dazu, Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen, statt sie anderen zu überlassen. Wir sind der Überzeugung, dass wir sie besser erledigen können. Unvollkommenheit zu akzeptieren, ist ein schwieriger Lernprozess, aber nicht unmöglich.

Menschen, die erwarten, dass Aufgaben nach einem ganz bestimmten Schema erledigt werden müssen, sind besonders anfällig für strategische Inkompetenz von Partnern oder Kollegen. Sie „halsen“ sich selbst unnötig viele Aufgaben auf, weil sie davon überzeugt sind, dass der Partner die Aufgabe nicht wie gewünscht erledigen wird. Der Vermeider weiß natürlich, wie der Perfektionist reagiert und nutzt dessen Bereitwilligkeit zum Nachgeben aus. Der widmet sich zwar der Aufgabe, aber nur unwillig, sodass sich Unzufriedenheit und Enttäuschung breit machen.

Strategische Inkompetenz ist erlerntes Verhalten

Egal ob es um Mülltrennung zuhause oder das Aufräumen der Teeküche im Büro geht, das manipulative Verhalten, sich vor ungeliebten Aufgaben zu drücken, ist erlernt. Es kann also wieder verlernt werden. Insbesondere die geschlechtsspezifische ungleiche Aufgabenverteilung sollte in modernen Zeiten von besseren Mustern abgelöst werden, um die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben.

Strategische Inkompetenz in der Familie

Auf die Familiendynamik wirkt sich gezielte Inkompetenz sehr negativ aus. Das Verhalten der Eltern zeigt Kindern, dass, obwohl zwei Elternteile anwesend sind, nur einer wirklich zuverlässig ist. Außerdem leben Eltern ihren Kindern vor, was sie zu tun haben, wenn sie sich vor unangenehmen Dingen drücken möchten. Damit sind sie ein schlechtes Vorbild und legen den Grundstein für künftige belastete Beziehungen ihrer Kinder.

So können sich Betroffene gegen strategische Inkompetenz wehren:

1. Sprechen Sie das Thema an. Kommunizieren Sie, wie Sie sich bei diesem Verhalten fühlen und machen Sie einen Vorschlag, wie Sie sich die veränderte Situation vorstellen.

2. Bleiben Sie objektiv und vermeiden Sie Schuldzuweisungen. Dass die Situation entstanden ist, haben beide Partner zu verantworten.

3. Fertigen Sie eine Liste an, in der alle Aufgaben aufgezählt werden, die Sie und der Partner regelmäßig übernehmen. Jedes Detail sollte erwähnt werden. So ist das Ungleichgewicht schnell ersichtlich.

4. Im Anschluss gehen Sie gemeinsam die Liste durch und regeln die Zuständigkeiten neu. Jeder bekommt seine Aufgabenbereiche, für die er verantwortlich ist, ohne daran erinnert werden zu müssen.

Weitere Bedeutung für „strategische Inkompetenz“

Ein bekannter deutscher Spruch beschreibt die Idee der strategischen Inkompetenz sehr gut: „Einmal dumm gestellt, reicht für das ganze Leben.“

Was ist der „Galatea-Effekt“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Galatea-Effekt ist ein kognitives Phänomen und interpersonell. Während der Pygmalion-Effekt je nach Erwartungshaltung positive oder negative Auswirkungen haben kann, beschreibt der Galatea-Effekt ausschließlich die positiven Auswirkungen auf die eigene Erwartungshaltung, der Golem-Effekt dagegen ausschließlich die negativen.

Woher hat der Galatea-Effekt sein Namen? Namensherkunft

Namensgeber sind die mythologischen Figuren Pygmalion und Galatea. In der gleichnamigen Oper von Donizetti versucht der König von Kreta, Pygmalion, die ideale Frau zu finden. Da es sie nicht finden kann, kreiert er eine Skulptur, die seinem Idealbild entspricht und gibt ihr den Namen Galatea. Sie verkörpert nicht nur äußerliche Schönheit, sondern auch Tugenden wie Zärtlichkeit, Empfindsamkeit, Noblesse und so weitere.

Als Aphrodite sieht, wie stark Pygmalions Gefühle für Galatea sind, erweckt sie die Skulptur zum Leben. Pygmalions Traum ist in Erfüllung gegangen. Man könnte also sagen, dass sein starkes Verlangen, seine Willenskraft dazu geführt haben, totes Gestein zum Leben zu erwecken und Erfolg zu haben.

Psychologie des Galatea-Effektes: Glaube versetzt Berge

Der Galatea-Effekt legt folgende Überlegung nahe: Je mehr wir an unsere Fähigkeiten glauben, ein Ziel zu erreichen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses auch erreichen. Je weniger wir dagegen an unsere Fähigkeiten glauben, desto schlechtere Ergebnisse werden wir vermutlich erzielen.

Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Der Glaube versetzt Berge“. Erfolg ist auch eine Sache des Kopfes, hängt von unseren eigenen Überzeugungen und Einstellungen ab. Wenn wir fest davon überzeugt sind, ein bestimmtes Ziel erreichen zu können, hat das auch Auswirkungen auf unsere Mitmenschen. Die eignen sich eine „imaginative Vorstellung“ von uns an. Ihre innere Welt ähnelt also der inneren Welt der anderen Person. Das hat einen verstärkenden Effekt. Umgekehrt bedeutet das, wenn wir im Zweifel sind, erzeugen wir im Gegenüber die gleichen Zweifel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir nicht die Unterstützung bekommen, die wir bräuchten, um das Ziel zu erreichen.

Welche Auswirkungen hat der Galatea-Effekt auf das menschliche Miteinander?

Der Galatea-Effekt veranlasst Menschen, Ergebnisse zu liefern. Denn jemand, der schon gedanklich auf sein Ziel hinarbeitet, wird dieses viel eher erreichen als jemand, der sich nicht so intensiv damit beschäftigt hat. Dass dieser psychologische Trick funktioniert, beweisen Spitzensportler seit langem.

Um sich mental auf einen Wettkampf vorzubereiten, nutzen sie immer wieder den Galatea-Effekt. Sie visualisieren sich beispielsweise auf dem Siegertreppchen stehend, die Goldmedaille umhängend, beglückwünscht von Zuschauern, Kollegen und Sportfunktionären. Je besser sie in der Imagination sind, desto besser ist auch ihre Leistung.

Der Galatea-Effekt in der Arbeitswelt

Im Rahmen von Forschungen zum Pygmalion-Effekt stellten die Wissenschaftler fest, dass der Effekt auch das Verhältnis von Vorgesetzten und ihren Mitarbeiter:innen beeinflusst. Nicht nur die Erwartungshaltung der Autoritätsperson spielt eine Rolle, sondern auch die Erwartungshaltung der Personen, der sie Anweisungen gibt.

Die Autoritätsperson kann bewirken, dass sich die Mitarbeiter:innen eine andere Sichtweise aneignen und ihre Selbstwirksamkeit steigern. Anders gesagt macht der Vorgesetzte den Mitarbeitenden Mut, wenn er selbst der Auffassung ist, dass sie die gewünschte Leistung erbringen können. Das hat entscheidenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Es ist bekannt, dass Gedanken das Erreichen von Zielen beeinflussen können. Jeder hat die Möglichkeit, seine Selbstwirksamkeit zu steigern, indem er den Galatea-Effekt aktiviert und für sich nutzt. Denn Selbstwirksamkeit ist der entscheidende Faktor für Erfolg in allen Lebenslagen.

Wie lässt sich der Galatea-Effekt aktivieren?

Nur wer sich selbst richtig einschätzt, herausfindet, was er kann und was er verdient, ist auch in der Lage, dem Galatea-Effekt zu aktivieren. Leistungsfähigkeit, Wert und Möglichkeit sind die Parameter, die hierfür herangezogen werden. Das bedeutet: Das Wunschziel muss realistisch sein (Möglichkeit), die eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten müssen auf dem bestmöglichen persönlichen Niveau sein (Leistungsfähigkeit) und auch die Grundhaltung sollte positiv sein (Wert).

Logischerweise müssen es Kenntnisse und Fertigkeiten sein, die uns dabei helfen, das gewünschte Ziel zu erreichen. Sind diese Bedingungen erfüllt, muss das Vertrauen aktiviert werden. Das ist nicht so leicht, denn es wird von sehr vielen Faktoren, unter anderem der Selbstwirksamkeit, beeinflusst. Erfolg ist daher auch eine Frage des Selbstwertes und der Selbstwahrnehmung, die wiederum die Selbstwirksamkeit steuern.

Was beeinflusst die Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit ist der Schlüssel zur Selbstregulation, denn sie beeinflusst nicht nur unser Denken, Fühlen und Handeln, sondern auch Anstrengung, Ziele und Ausdauer. Unsere Selbstwirksamkeit wird maßgeblich von eigenen Erfahrungen, Emotionen, Erfahrungen anderer und durch die Unterstützung anderer beeinflusst. Somit ist nachvollziehbar, dass man seine Selbstwirksamkeit verbessern kann, wenn man glaubt, dass sie verbesserungswürdig ist. Eine wichtige Quelle der Selbstwirksamkeit ist das eigene Erleben, deshalb sind Ermutigung und die Unterstützung von anderen schon in Kindesalter wichtig. Auch mit gutem Beispiel vorangehen hat erheblichen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit.

Was ist Scripting (zur Manifestation) und wie funktioniert es? Erklärung, Bedeutung, Definition


Beim Scripting handelt es sich um eine Übung zur Manifestation, bei der man seine Wünsche oder Ziele aufschreibt, um sie so zu manifestieren.
Scripting kann ein hilfreiches Tool sein, seine Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen.

Wie funktioniert Scripting? Erklärung

Beim Scripting schreibt man einen oder mehrere Wünsche auf und verhält sich dann so, als wäre der Wunsch schon in Erfüllung gegangen. Dabei versucht man, sich so zu fühlen, wie man es würde, wäre der Wunsch schon Realität. Man stellt sich außerdem regelmäßig genau vor, wie es sein wird, wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, wie man sich verhalten wird und wie das Leben aussehen wird. Je intensiver man sich auf diese Vorstellung einlässt, desto eher wird das Scripting funktionieren. Die Idee basiert auf dem Gesetz der Anziehung.

Was ist das Gesetz der Anziehung?

Das Gesetz der Anziehung, auch Resonanzgesetz genannt, besagt, dass es einen Zusammenhang zwischen unsere inneren Gefühls- und Gedankenwelt und der Realität beziehungsweise unseren äußeren Lebensumständen gibt. Einfach formuliert bedeutet es, dass Gleiches Gleiches anzieht – Gedanken werden zu Dingen. Es wird also weniger das Realität, was man sich wünscht, sondern vielmehr das, an das man viel denkt.

Nach dem Gesetz der Anziehung erzeugt jeder Gedanke eine bestimmte Schwingung und zieht dadurch Gedanken und Gefühle mit ähnlicher Schwingung an.

Anleitung zum Scripting

Man beginnt, indem man sich ein Ziel aufschreibt. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um ein einzelnes Wort, einen Satz oder eine ganze Seite handelt. Je öfter man das Ziel aufschreibt und je detaillierter man es formuliert, desto höher sind die Erfolgschancen.

Nun fokussiert man sich ganz stark darauf und stellt sich genau vor, wie es sich anfühlen wird, wenn das Ziel erreicht ist. Auch hier steigen die Erfolgschancen, je detaillierter und intensiver man die Vorstellung erlebt.
Zuletzt ist es wichtig, bereits im Voraus dankbar dafür zu sein, dass man das Ziel erreichen wird und diese Dankbarkeit auch wirklich authentisch zu spüren.

Es gibt keine ultimative, richtige Methode beim Scripting bzw. beim Manifestieren, die Erfolg garantiert. Vielmehr hängt der Erfolg davon ab, wie ehrlich man daran glaubt, wie intensiv man die zukünftige Gefühlswelt im Jetzt erlebt und wie häufig man die Gedanken und Gefühle der Zukunft erlebt.

Häufige Fragen zum Scripting und zur Manifestation

1. Wie viele Ziele auf einmal kann man manifestieren?
Am besten funktioniert die Methode, wenn man sich auf jeweils ein Ziel fokussiert. Gerade am Anfang ist man sonst schnell überfordert oder es gelingt nicht, die Manifestation authentisch und intensiv zu praktizieren.

2. Wie oft sollte man täglich manifestieren?
Je öfter man manifestiert, desto größer sind die Erfolgschancen. Das bedeutet nicht, dass man sich mehrfach täglich hinsetzen und schreiben oder meditieren sollte. Es kann bereits genügen, sich immer wieder die Gefühle und Gedanken ins Gedächtnis zu rufen.

3. Kann ich alles manifestieren?
Ja. Bei Scripting und Manifestation gibt es keine Grenzen. Je größer der Wunsch oder das Ziel, desto aufwendiger und langwieriger kann der Prozess bis zum Erreichen sein. Grundsätzlich ist es allerdings möglich, jedes Ziel zu manifestieren.

Was ist der „White Gaze“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der White Gaze (auf Deutsch „weißer Blick“) beschreibt eine Perspektive, die insbesondere Menschen mit einer weißen Hautfarbe einnehmen, wenn sie Literatur oder Medien konsumieren. Diese Prägung kann sich im Nachgang auf ihren Blick auf die Gesellschaft oder ihre Umgebung auswirken.

Der White Gaze legt zugrunde, dass die Eindrücke und die Sichtweise der Menschen auf die Welt auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe basieren. White Gaze bezieht sich gemäß seiner Definition auf die Perspektive von Menschen mit einer weißen Hautfarbe, kann sich aber auch die Sichtweise aller anderen Menschen prägen.
Spartenübergreifend nimmt der White Gaze eine gesamtgesellschaftlich dominante Rolle ein, ähnlich wie der Male Gaze, der männliche Blick.

Entstehung des Begriffs „White Gaze“

Geprägt wurde der Begriff des „White Gaze“ erstmals von der afroamerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison. Sie hat die Einnahme der weißen Perspektive in der Literaturszene als Erste identifiziert. Mit dieser Erkenntnis hat sie erkannt, dass Bücher größtenteils für eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe verfasst wurden, unabhängig davon, ob es sich bei den Verfasserinnen oder Verfassern selbst um Menschen mit einer weißen Hautfarbe handelt. Demnach basieren die erzählten Geschichten ihrer Auffassung nach in erster Linie auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe.

Die Perspektiven Menschen mit einer anderen Hautfarbe nähmen in der Belletristik hingegen nur eine Nebenrolle ein und hätten das Ziel, die Machtposition der weißen Gesellschaft zu stärken. Damit würde eine Norm vermittelt, die über die Literatur hinaus in weiten Teilen der Bevölkerung das Gefühl auslöst, dass „weiß“ zu sein der Regelfall sei. An diesem habe sich alles zu orientieren, während andere Hautfarben eine Abweichung von dieser Norm bedeuten und als „anders“ zusammengefasst würden.

Die 1931 in Ohoio geborene Schriftstellerin veröffentlichte bis 2014 mehrere Romane und Sachbücher, die sich mit dem Ungleichgewicht zwischen den gesellschaftlichen Perspektiven von Menschen mit schwarzer und Menschen mit weißer Hautfarbe beziehen. Bereits in The Bluest Eye (auf Deutsch „Sehr blaue Augen“), dem ersten Roman der späteren Literaturnobelpreisträgerin und Pulitzer-Preisträgerin, thematisiert sie die Orientierung der Gesellschaft an einem weißen Wertesystem und das damit verbundene Lebensgefühl der Zweitklassigkeit für Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, dieses System zu durchbrechen und betont, dass sie bezogen auf ihre Werke stets den Anspruch habe, den White Gaze zu vermeiden und diesem in ihren Büchern keine dominante Rolle zu geben.

Der Erkenntnisse afroamerikanischen Autorin folgten weitere Betrachtungsweisen anderer Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Gesellschaftsforscher. Außerdem nehmen sich zunehmend Tageszeitungen und Magazinen diesem Thema an. Die bekannteste deutsche Vertreterin ist May Ayim. Die Pädagogin und afrodeutsche Dichterin veröffentlichte im Jahr 1984 zusammen mit weiteren Autorinnen und Autoren das Werk „Farbe bekennen“. Darin stellt das Autoren-Kollektiv die Lebensrealität von Menschen mit einer dunklen Hautfarbe durch Lyrik, Anthologien und wissenschaftliche Texte dar.

Konzept des White Gaze

Der White Gaze beruht in seiner Grundannahme darauf, dass Leserinnen und Leser von Büchern grundsätzlich immer davon ausgehen, dass die Protagonisten der Erzählung eine weiße Hautfarbe haben. Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder einer anderen Herkunft werden hingegen in den meisten Werken explizit als diese erwähnt und charakterisiert.

Der Hauptgrund für diese Problematik besteht darin, dass die meisten Bücher von Menschen mit einer weißen Hautfarbe geschrieben wurden und ihre Bücher sich, wenn auch unbewusst, in erster Linie auch an eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe richten. Darüber hinaus trifft das Problem des White Gaze sogar häufig auf die Schreibweise von Autorinnen und Autoren zu, die selbst keine weiße Hautfarbe haben. Ihre Werke richten sich häufig auch an ein Publikum mit einer weißen Hautfarbe und wurden ebenfalls bewusst oder unbewusst für diesen Personenkreis geschrieben.

Mittlerweile handelt es sich bei dem White Gaze um einen feststehenden Begriff, der neben der Literatur auch in der Filmtheorie eine große Rolle einnimmt. Nicht selten spielen Menschen mit einer dunklen Hautfarbe in Filmen einen Bösewicht oder lediglich eine Nebenrolle. Beispiele für eine Verwendung des White Gaze finden sich daher in den meisten namhaften Filmproduktionen und in der überwiegenden Mehrzahl der Bestsellerromane. Werke, die explizit aus Sicht von Menschen einer anderen Hautfarbe erzählt werden, sind dagegen noch eine Seltenheit und werden umgekehrt als separatistisch angesehen.

Folgen des White Gaze

Ein Vorwurf an Autorinnen und Autoren, der insbesondere durch die BIPoC-Community. (BIPoC wird als diskriminierungsfreie, selbst gewählte Bezeichnung angesehen) vorgetragen wird, ist die Verstärkung der Unterscheidung zwischen Menschen mit weißer Hautfarbe und allen anderen. Sie kritisieren, dass White Gaze als überwiegende eingenommene Perspektive in der Literatur zur Folge hat, dass eine weiße Hautfarbe auch in der heutigen Zeit und einer moderner werdenden Gesellschaft noch immer zunehmend als Standard angesehen wird.

Für Menschen der BIPoC-Community könne dies im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ausgegrenzt werden und sich selbst der Gesellschaft nicht zugehörig fühlen. Langfristig kann es dazu kommen, dass Betroffene Anpassungsstrategien entwickeln, durch die sie ihre eigene Identität vergessen und überlagern würden. In besonders starken Ausprägungen kann der Identitätsverlust sogar zu der Entstehung des Impostor-Syndroms (umgangssprachlich als Hochstapler-Syndrom bezeichnet) führen, das zu starken Selbstzweifeln und dem Verlust der Wertschätzung für sich selbst und seine Leistungen führen kann.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, werden die Forderungen an Literaten und die Filmindustrie nach offeneren Perspektiven, die auch andere Hautfarben in ihr Zentrum zu nehmen, immer lauter. Neben einer gleichberechtigten Darstellung aller Identitäten sehen sie darin auch einen weiteren Schritt zum Abbau von strukturellem Rassismus. Vor allem würden durch den Konsum von Filmen und Büchern bereits Kinder in den frühen Entwicklungsjahren in ihrem Denken beeinflusst und in den prägenden Kindheitsjahren auf die Einnahme einer „weißen Perspektive“ gepolt.

Lösung des White Gaze Problems

Die Lösung der einseitigen Einnahme der weißen Perspektive durch Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie die Filmindustrie liegt aus Sicht der Expertinnen und Experten in der Bewusstseinsbildung für das Problem des White Gaze. Noch immer sind sich die meisten Menschen nicht darüber bewusst, dass sie beim Lesen eines Buches die Rollen ganz selbstverständlich zuordnen. Hauptcharaktere, sofern sie nicht explizit anders beschrieben werden, sind vor dem geistigen Auge Menschen mit einer weißen Hautfarbe belegt und in Filmen ist der Einfluss der eigenen Vorstellungskraft noch begrenzter. Eine Veränderung könne nur durch das Schaffen weiterer Perspektiven und einer auch durch die Politik unterstützte Aufklärung zu diesem Thema herbeigeführt werden.

Was ist “Mind blanking”? Erklärung, Definition, Bedeutung


Die völlige Abwesenheit von bewussten Gedanken oder Handlungen, während man selbst eigentlich wach ist, wird in Fachkreisen inzwischen als Mind Blanking beschrieben.

Vermutlich haben die meisten Menschen schon einmal den Moment erlebt, in dem sie einfach in die Ferne oder in die Leere gestarrt haben und sich nach einigen Sekunden oder vielleicht sogar Minuten dabei erwischten, dass sie gerade eine völlige geistige Abwesenheit ohne einen konkreten Grund dafür hatten. Dieser Effekt wird in letzter Zeit verstärkt von der Wissenschaft untersucht. Noch ist nicht ganz klar, was das Mind Blanking auslösen kann und ob man es bewusst herbeiführen kann – aber es scheint unter anderem Auswirkungen auf einen guten Schlaf haben zu können.

Was ist “Mind blanking” genau? Erklärung, Definition, Bedeutung

Es ist beinahe eine philosophische Frage, ob es überhaupt möglich ist, einfach an gar nichts zu denken. Selbst im Schlaf ist das Unterbewusstsein schließlich aktiv und gibt verschiedene Impulse an das Gehirn weiter, was sich unter anderem in Träumen zeigen kann. Im wachen Zustand ist das noch schwerer. Würde man sich nun beispielsweise aktiv vornehmen, einfach an nichts zu denken, würde man schließlich genau daran denken. Wie kann es also sein, dass man völlig ohne bewusste Handlung in einen Zustand kommt, der völligere Leere im Bewusstsein gleichkommt?

Sowohl ein Forschungsteam in Australien als auch eines in Belgien haben sich dieses Zustands angenommen und ihn mit verschiedenen Probanden untersucht. Auch hier zeigte sich bei den Studien aber wieder das Problem mit der Nachvollziehbarkeit. Wie kann garantiert werden, dass sich die Probanden der Studie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in einem Zustand von Mind Blanking befunden haben? Es aktiv herbeizuführen ist ja nicht möglich. Trotzdem wurden rund drei dutzend Personen mit der Hilfe von Gehirnscannern überwacht, um ein wenig mehr darüber herauszufinden, wann und wie und vor allem warum dieser Zustand unter Umständen eintreten kann.

Die Studie in Australien hat sich beim Thema Mind Blanking vor allem die Verbindung mit dem Schlaf angesehen. Sie glauben festgestellt zu haben, dass die Gehirnaktivitäten in dieser Zeit besonders langsam sind. Ähnlich, wie es in der Schlafphase ist, scheint das Bewusstsein in dieser Zeit nicht wirklich in der Lage zu sein, neue Informationen aufzunehmen. Daher schaltet das Gehirn für einen Moment aus und weigert sich, den unterschiedlichen Reizen unserer Umgebung nachzugeben und beispielsweise aktiv zu bemerken, wie sich die Dinge um einen herum verändern.

Mind Blanking: Nützliche Informationen für einen besseren Schlaf gewinnen

Die Forschungen in diese Richtung sind nicht nur interessant, um ein wenig mehr über diesen bemerkenswerten Zustand herauszufinden, sondern sind natürlich auch für andere Bereiche der Forschung sehr interessant. Sollten sich die Ergebnisse der Gruppen aus Australien und Belgien bestätigen und der Zustand tritt tatsächlich bei verstärkter Müdigkeit auf und zeigt darüber hinaus Parallelen mit unserem Schlaf, wäre die Forschung über Mind Blanking auch ein wichtiger Ansatz für die Schlafforschung. Noch immer ist ein schlechter Schlaf nicht nur das Symptom, sondern häufig genug auch die Ursache von Beschwerden physischer und psychischer Natur bei vielen Menschen. Je mehr also über einen guten Schlaf herausgefunden wird, desto eher können hier in der Medizin entsprechende Fortschritte erzielt werden.

Das Mind Blanking selbst wird aber wohl noch für einige Jahre ein Mysterium bleiben. Solange nicht klar ist, wie genau der Zustand hervorgerufen wird, so lange kann auch nicht gezielt danach geforscht werden. Noch ist also die große Frage nach dem „Warum“ der entscheidende Faktor, um mehr zu dem Thema herausfinden zu können.

Was bedeutet „ambivertiert“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Carl Gustav Jung, ein Psychiater, prägte die Begriffe Introversion und Extroversion, die wir heute mit extrovertierten und introvertierten Menschen assoziieren. Ambivertierte Menschen fallen zwischen diese beiden Extreme: extreme extrovertierte und extreme introvertierte Persönlichkeiten. Ambivertiert zu sein, beschreibt auch das schnell wechselnde oder gleichzeitige Auftreten gegensätzlicher Empfindungen.

Ambivertiert: Zwischen extrovertiert und introviert

Auch der Psychologe Hans-Jürgen Eisneck hat sich mit diesem Bereich beschäftigt und vorgeschlagen, Menschen einen festen Wert auf einer Skala zwischen den Extremen „Extraversion“ und „Introversion“ zuzuordnen. Neuere Forschungen in der Psychologie legen jedoch nahe, dass Ambversion eher eine Schwankung als ein fester Wert ist.

Ambivertierte Personen sind in manchen Situationen extrovertiert und in anderen eher zurückhaltend und schüchtern. Die Begriffe Introversion und Extraversion passen nicht hundertprozentig und nicht in allen Situationen auf diesen Personenkreis. Tatsächlich trifft diese Eigenschaft auf viele Menschen zu. Niemand ist vollständig extrovertiert oder introvertiert. Solch eine Person wäre in einem Irrenhaus.

Im Grunde bedeutet Ambivalenz nichts anderes als Anpassungsfähigkeit. Mit anderen Worten, wenn Sie sich in einer Situation wohlfühlen, werden Sie offener werden und sich anpassen. Wenn Sie eher unsicher sind und unter den Menschen um sich herum nicht ganz sicher fühlen, ziehen Sie sich in sich selbst zurück. Ambivertierte können sich mit den meisten der folgenden Aussagen identifizieren:

  • Manchmal stehe ich gerne im Mittelpunkt, aber ich brauche das nicht immer.
  • Ich kann Aufgaben alleine erledigen, aber auch gut im Team. Ich habe weder gegen das eine noch gegen das andere eine grundsätzliche Abneigung.
  • Ich brauche ein wenig Zeit, bevor ich einer Person vertrauen kann. Ich bin skeptisch.
  • Ich finde Small Talk nicht unangenehm, aber ich langweile mich schnell.
  • Ich kann mich genauso leicht in meinen eigenen Gedanken verlieren wie in einem guten Gespräch.
  • Einige Leute um mich herum denken, dass ich sehr ruhig bin. Andere halten mich für eine sehr gesellige Person.
  • Ich habe ausgezeichnete Antennen für soziale Situationen. Ich gerate selten in soziale Konflikte.
  • Ich brauche genug Zeit für mich, aber zu viel Ruhe macht mich auf Dauer auch müde.
  • Ambivalenz hat eine sympathische Wirkung

Zwei typische Eigenschaften von ambivertierten Personen

Nachdem wir beschrieben haben, was Ambivalenz eigentlich impliziert, wollen wir uns mit der Essenz der persönlichen Eigenschaften befassen. Denn genau wie Introvertierte und Extrovertierte haben auch Ambivertierte bestimmte Eigenschaften, die sie auszeichnen. Dese Charakterstärken werden aus den beiden Seitenextremen geschöpft – das Beste aus beiden Welten!

Stabilität: Viele Ambivertierte zeigen (emotionale) Stabilität und sind ausgeglichen. Denn wie bereits erwähnt, oszillieren Ambivertierte zwischen zwei Extremen und balancieren daher die beiden Pole perfekt aus. Was bedeutet das? Ablehnung und Kritik sind diesen Menschen weniger wichtig, sie können in vielen Situationen professionell und neutral reagieren und der Erfolg steigt ihnen nicht zu Kopf.

Anpassungsfähigkeit: Ambivertierte sind sehr anpassungsfähig an bestimmte Situationen. Einerseits nutzen sie die Geselligkeit von Extrovertierten, andererseits können sie sich aber auch in sich selbst zurückziehen und anderen den Vortritt lassen. Dadurch können sich Ambivertierte auf ihre Kollegen einstellen und verfügen über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Empathie.

Der Psychologe Adam Grant von der Wharton University fand heraus, dass bis zu zwei Drittel der Menschen sich mit keinem der beiden Lager identifizieren. Sie haben beide Tendenzen – Introversion und Extraversion – in sich und verhalten sich situationsabhängig oder ambivertiert. Diese Eigenschaft kann im Berufsleben besonders wichtig sein. Laut Psychologe Hans-Jürgen Eysenck weisen Ambivertierte in unterschiedlichem Maße typische Extremmerkmale auf.

Ambivertiert zu sein, hat viele Vorteile

Reagieren Menschen stark ambiversal, können also stark zwischen einem extravertierten und einem introvertierten Zustand schwanken, ist dies Ausdruck einer hohen Anpassungsfähigkeit – zumindest dann, wenn der entsprechende Zustand gut zur sozialen Situation passt. Dies macht auch intuitiv Sinn. Wir stellen uns einen Kollegen vor, der aufmerksam, vielleicht ein wenig nachdenklich und ruhig den Ausführungen des Chefs folgt und nicht mit irrelevanten Fragen auffällt, und damit die Effektivität des Meetings nicht schmälert. Dies wirkt introvertiert, ist aber in dieser Situation sehr praktisch, weil er den Erklärungen wirklich gut folgt und Informationen perfekt aufnimmt.

Später wird dieser Kollege eine Beziehung zu Kunden aufbauen und in der Lage sein, seine Kunden auf eine motivierende, lebendige und offene Weise anzusprechen, die ihn extrovertiert macht. Der Umsatz wird davon stark profitieren. Der Kollege ist offensichtlich sehr ambivalent, kann also zwischen seinen Gefühlslagen wechseln und ist damit im Berufsleben erfolgreich. Nur extreme Bedingungen werden ihn nicht gefallen. Das würde bedeuten, dass er in einem Meeting apathisch vor sich hinstarrt und sonst nichts mitbekommt oder Kunden zu euphorisch anspricht und ihnen dadurch Angst macht.

Das heißt, wer den Grad seiner Offenheit oder Stille je nach Situation auf gesunde Weise steuern kann, wird erfolgreicher in seiner Arbeit sein. Auch in Vorstellungsgesprächen spielen solche Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Sie sind meist Teil der sozialen Kompetenzen, die als wertvolle Soft Skills gelten. Diese Qualitäten sind jedoch schwer zu erwerben. Es wird angenommen, dass genetische Einflüsse eine sehr starke Rolle spielen.

Ambivertierte erhalten oft das Feedback, dass sie sehr nett wirken. Diese positive Wahrnehmung beruht darauf, dass sich ambivertierte Menschen gut auf soziale Situationen einstellen und anpassen können. Bei einem extrovertierten Gesprächspartner nehmen ambivertierte Menschen eher die passive Zuhörerrolle ein, bei einem introvertierten Partner ist das Gegenteil der Fall. Deshalb gelten Ambivertierte als die besten Verkäufer – sie wissen genau, was der andere hören will.

Fazit: Was bedeutet „ambivertiert“?

Sie können sich Extroversion und Introversion als zwei Pole vorstellen. Ambivertierte Menschen zeigen die Eigenschaften beider Pole. Ambivalenz schwankt je nach Stimmung und Situation zwischen den Extremen der beiden Pole. Diese Schwankungen können unterschiedlich stark sein, sodass Art und Schweregrad der Anzeichen unterschiedlich sein können. Es wird geschätzt, dass etwa zehn Prozent der Bevölkerung als ambivertiert gilt. Je nach Definition sprechen einige Gelehrte auch von 25 Prozent.

Was ist “Mindful Drinking”? Erklärung, Definition, Bedeutung


Unter Mindful Drinking, zu Deutsch achtsames Trinken, versteht man das bewusste Wahrnehmen des eigenen Alkoholkonsums und die bewusste Entscheidung, wann und wie viel man trinkt. Dazu gehört, dass Menschen auf die Auswirkungen von Alkohol auf Ihren Körper und Ihren Geist achten und Entscheidungen treffen, die mit ihren persönlichen Werten und Zielen übereinstimmen.

Dazu kann es gehören, sich selbst Grenzen zu setzen, z. B. nur in geselligen Runden zu trinken oder nur eine bestimmte Anzahl von Getränken pro Woche zu sich zu nehmen. Achtsames Trinken kann Menschen helfen, die negativen Auswirkungen von Alkohol zu reduzieren und ein gesundes Verhältnis zum Alkohol zu pflegen.

Die Ursprünge und Bedeutung der Mindful Drinking Bewegung

Das Konzept des achtsamen Trinkens gibt es wahrscheinlich schon so lange, wie Alkohol konsumiert wird. In den letzten Jahren hat der Begriff Mindful Drinking jedoch stark an Popularität gewonnen: Es gibt mittlerweile mehrere Bücher zu dem Thema, gerade junge Menschen trinken zunehmend weniger Alkohol und alkoholfreie Alternativen zu klassischen alkoholischen Getränken werden immer beliebter.

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen für achtsames Trinken, und einige von ihnen haben ihre Wurzeln in alten Weisheitstraditionen. Einige Praktiken, die einen achtsamen Alkoholkonsum beinhalten, lassen sich beispielsweise auf die buddhistischen Lehren über Achtsamkeit und den Mittleren Weg zurückführen, die für Mäßigung und Ausgewogenheit in allen Dingen plädieren.

In der heutigen Zeit wurde das Konzept des achtsamen Trinkens von Schriftstellern und Befürwortern popularisiert, die die Menschen dazu ermutigt haben, ihre Beziehung zum Alkohol zu überprüfen und bewusstere Entscheidungen über ihren Konsum zu treffen. Dazu gehört auch die Entwicklung spezifischer Techniken und Strategien für das achtsame Trinken, wie z. B. sich selbst Grenzen zu setzen und auf die körperlichen und emotionalen Auswirkungen von Alkohol zu achten.

Die Grundsätze des Mindful Drinkings

Mindful Drinking soll einen Mittelweg zwischen absolutem Verzicht und gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum bieten. Dabei liegt der Fokus darauf, sich innere Vorgänge und Automatismen in Bezug auf die Wahl alkoholischer oder nichtalkoholischer Getränke bewusst zu machen: Anstatt aus Gewohnheit Wein oder Bier zum Essen zu trinken, treffen mindful drinker regelmäßig eine bewusste Wahl – und entscheiden sich dadurch häufiger gegen den Genuss von Alkohol.

Auch das Trinken in der Gruppe und der weitverbreitete soziale Druck, nur mit Alkohol „dazuzugehören“, wird im Mindful drinking adressiert: Wer in sozialen Situationen trinkt, sollte sich laut dem Konzept bewusst dafür entscheiden. Außerdem schlagen Autoren vor, dass Menschen darauf achten, was und wie viel genau sie trinken und welche Effekte das auf sie hat. Diese bewusste Auseinandersetzung mit Alkohol und seinen Folgen auf den eigenen Körper, die Psyche, Stimmung und das Wohlbefinden, können das Trinkverhalten langfristig verändern – ohne dass dabei das Gefühl entsteht, man müsste der Gesundheit zuliebe auf etwas verzichten.

Das Konzept des Mindful Drinkings zusammengefasst

Mindful Drinking und die Bestandteile des bewussten Alkoholkonsums lassen sich in fünf Punkten zusammenfassen:

1. Bewusste Wahrnehmung: Menschen sollen auf ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen achten während sie Alkohol trinken. Dazu gehört auch, sich der Auswirkungen des Alkohols auf Körper und Geist bewusst zu sein und Veränderungen im Verhalten oder im Urteilsvermögen unter Alkoholeinfluss zu bemerken.

2. Bewusste Entscheidungen treffen: Menschen entscheiden auf der Grundlage ihrer persönlichen Werte und Ziele, wann und wie viel sie trinken. Sie lassen sich nicht von sozialem Druck oder anderen äußeren Faktoren beeinflussen und reflektieren solche äußeren Faktoren und deren Einfluss auf das eigene Trinkverhalten.

3. Grenzen setzen: Sich selbst Grenzen zu setzen, z. B. nur in geselligen Situationen zu trinken oder nur eine bestimmte Anzahl von Getränken pro Woche zu sich zu nehmen, kann helfen, die Kontrolle über den Alkoholkonsum zu behalten und negative Folgen zu vermeiden.

4. Ehrlichkeit mit sich selbst: Wer ehrlich zu sich selbst ist, was das Verhältnis zum Alkohol angeht, und Probleme oder Herausforderungen, denen man gegenübersteht, anerkennt, kann fundiertere Entscheidungen über den eigenen Alkoholkonsum treffen.

5. Unterstützung: Wer mit einer ungesunden Beziehung zu Alkohol zu kämpfen hat, kann davon profitieren, sich Unterstützung von Freunden, der Familie oder einer Fachperson zu holen. Mindful Drinking hilft dabei, Probleme im Umgang mit Alkohol zu identifizieren und sich diese einzugestehen.

Was ist das „Schattenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Nach Stephanie Stahl ist ein Schattenkind unser inneres Kind, das alle negativen Glaubenssätze unserer Kindheit beherbergt. Das sind jene Ängste und Zweifel oder negativen Erfahrungen, die wir seit unserer Kindheit als Ballast mit uns herumtragen. Im Gegensatz dazu das Sonnenkind, das alles Schöne, das wir erlebt haben, verkörpert.

Welche Arten von Schattenkindern gibt es?

Die Art des Schattenkinds wird durch die negativen Ereignisse und Erfahrungen unserer Kindheit bestimmt. Deshalb wird zwischen traurigen, ängstlichen, traumatisierten, tyrannischen, wütenden und depressiven Schattenkindern unterschieden. Dabei kann es sich um Kinder, aber auch Erwachsene handeln. Haben Kinder nach schlechten Erfahrungen zahlreiche gute und schöne gemacht, kann das Sonnenkind in den Vordergrund treten. Das Schattenkind verschwindet dann meistens von selbst.

Wird Negatives aus der Kindheit ins Erwachsenenalter mitgeführt, bleiben Erfolge meistens aus oder Erfolge halten sich nicht lange. Besonders schlimm ist es, wenn es zu ähnlichen Situationen wie in der Kindheit kommt. Schattenkinder fallen dann meistens in Depressionen, erleiden Wutausbrüche oder haben Angstzustände.

Wie wird aus einem Schattenkind ein Sonnenkind?

„Ich bin nicht wichtig oder gut genug“ – das ist einer der Glaubenssätze der Schattenkinder. Um zum Sonnenkind zu werden, ist es notwendig, die eigenen positiven Glaubenssätze, die Stärken, die Werte und die Ressourcen zu finden. Im Grunde geht es darum, Negatives in Positives zu ändern.

Schattenkind: Wie kann man helfen?

Die Psychologin Stephanie Stahl empfiehlt, Ihr Sonnenkind aufzuzeichnen. Am bestens ist es, rechts und links vom Kopf die positiven Eigenschaften von Vater und Mutter zu notieren. Danach überlegen Sie, welche Sie besitzen. Übernehmen Sie zwei positive Glaubenssätze wie „Für mich wird gesorgt“ oder „Ich darf Fehler machen“ Ihrer Eltern. Weiters sollten negative ins Positive wie „Ich bin wertlos“ in „Ich bin wertvoll“ gekehrt und aufgeschrieben werden. Diese Sätze kommen in den Bauch des gezeichneten Sonnenkindes. Fühlen Sie in sich hinein und überlegen Sie, welche Einflüsse diese positiven Glaubenssätze auf Sie haben und notieren Sie auch diese im Bauch des Sonnenkindes.

Danach sollten sieben Stärken wie Humor oder Mut notiert werden. Die kommen in die Arme des Sonnenkindes. Um das Sonnenkind herum kommen Ihre Stärken. Dazu gehören gute Freunde oder Tätigkeiten, die Spaß machen. Über dem Kopf des Sonnenkindes kommen Werte wie Treue oder Gerechtigkeit, die Ihnen wichtig sind.

Frieden schließen, ist oft einfacher als gedacht!

Wichtig ist es, mit der Vergangenheit abzuschließen. Stellen Sie die positiven Erlebnisse und Ereignisse in den Vordergrund und sagen Sie sich, dass es in Ordnung ist, wütend oder ängstlich zu sein. Es kommt immer darauf an, was wir aus unserem Leben machen. Positive Menschen kommen besser an, werden auch positiv wahrgenommen und sind erfolgreicher. Im Mittelpunkt stehen aber immer noch Sie. Kommen negative Erinnerungen auf, denken Sie an Ihr gemaltes Sonnenkind. War der Tag ziemlich negativ, hilft ein angenehmes Bad, ein Glas Wein oder ein kleiner Kuchen. Es gibt keinen Tag, an dem es nur Negatives gibt. Denken Sie an das Positive an diesem Tag. Für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung ist jeder kleiner Schritt ein Fortschritt. Ein schöner Tag ist Grund genug, sich zu freuen.

Lernen Sie, sich an Positivem mehr zu freuen und Negatives hintanzustellen. Machen Sie sich am Ende einer Woche sämtliche positiven Erlebnisse der vergangenen Woche bewusst. Negatives ist vergangen oder kann (fast) nicht geändert werden. Verpasste Termine können nachgeholt werden und Ärger kann mit der richtigen Einstellung abgeschwächt oder häufig auch in Wohlgefallen aufgelöst werden.

Schattenkind: Das Selbstwertgefühl stärken

Die Visualisierung von den eigenen Stärken und positiven Glaubenssätzen ist ein erfolgversprechender Anfang (Zeichnung). Belohnungen für gute Leistungen oder Erfolge sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ziel. Ziele setzen, hilft, das Endziel, ein glücklicheres Leben zu führen, zu erreichen. Das lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Kleine Schritte wie welche positiven Ereignisse fanden diese Woche statt, und diese von Woche zu Woche steigern, bringt Sie langfristig Ihrem Endziel näher.

Belohnen Sie sich für größere Erfolge mit einem kleinen Wellness-Abend oder einem Kurzurlaub. Verbringen Sie einen netten Abend in den eigenen vier Wänden. Fühlen Sie sich bereits besser, verstärken Sie das Erreichte, indem Sie eine Ausstellung, ein Konzert oder einen Event besuchen. Schattenkinder scheuen meistens Veranstaltungen. Tun Sie etwas, das sie schon lange tun wollten, aber nicht den Mut dazu hatten. Scheuen Sie die Menschen? Laden Sie sich zunächst einen Verwandten oder Bekannten zu sich nach Hause ein. Das bietet sich natürlich für Feiertage an. Natürlich können Sie über Belangloses sprechen. Es muss ja nicht immer eine hochwissenschaftliche Diskussion sein. Wichtig ist, dass der Kontakt mit Menschen wieder hergestellt und verbessert wird. Als Einstiegsthemen sind noch immer das Wetter und allgemeine Themen wie die Natur, Essen oder allgemein die Nachrichten am besten.

Was tun bei einem Rückschlag?

War die Kindheit traumatisch, können Ereignisse, die daran erinnern, die negativen Glaubenssätze zurückbringen. Einen Tag eine Pause einlegen und gut essen, die Lieblingsmusik hören und früh schlafen gehen, bringen die Gedanken zur Ruhe. Das Zeichnen eines Schattenkindes, mit den erreichten positiven Glaubenssätzen, bringt Sie trotzdem einen Schritt weiter. Jeder Schritt zählt. Rückschritte gehören zum Leben dazu. Das alte Sprichwort „Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker“ trifft auch darauf zu.

Die Visualisierung

Das gezeichnete Sonnenkind ist eine Möglichkeit, Fotos von tollen Erlebnisse und Zielen, die erreicht wurden, eine andere, um positive Glaubenssätze zu schaffen. Die Zeichnung oder Fotos können unsichtbar für die Umgebung mit sich getragen werden. Ein guter Platz wäre über dem Bett oder an einer anderen Stelle im Hause, die nur Sie kennen oder die für Sie eine besondere Bedeutung hat.

Ressourcen nutzen

Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, stehen auch das Internet, DVDs oder andere Medien zur Verfügung, um positive Erlebnisse zu schaffen. Gute Musik, lustige Filme oder atemberaubende Landschaften kreieren positive Gefühle und Glaubenssätze. Sportliche Aktivitäten helfen, Stress und negative Glaubenssätze abzubauen. Zudem lassen sich auch hier Erfolge erzielen, die das Selbstvertrauen stärken. Fällt die Decke auf dem Kopf und negative Glaubenssätze tauchen auf, fahren Sie für ein paar Stunden an den See, den Teich oder den Fluss und genießen Sie die herrliche Natur. Probieren Sie die einzelen Methoden aus und nutzen Sie jene, mit denen Sie die besten Ergebnisse erzielen.

Was ist das “Reality distortion field” (Realitätsverzerrungsfeld)? Erklärung, Definition, Bedeutung


Als Realitätsverzerrungsfeld bezeichnet man den Versuch, die Realität aus der Kraft der eigenen Gedanken heraus zu verändern.

Jemanden wird aber auch vorgeworfen ein Realitätsverzerrungsfeld zu erzeugen, wenn diese Person sich Fakten, Realitäten und Gefühlen verwehrt. Anders formuliert: Diese Person verleugnet die Befindlichkeiten und Realitäten anderer Personen.

Herkunft des “Reality distortion field” (Realitätsverzerrungsfeld)

Der Begriff „Reality Distortion Field“ (RDF) wurde erstmals von Bud Tribble 1981 in Bezug auf das Charisma des Apple Mitbegründers Steve Jobs gebraucht. Damit beschrieb Tribble Jobs Einfluss auf die Entwickler des Macintosh-Projekts. Angeblich soll der Begriff aus der Science Fiction Serie Star Trek stammen. In der Episode „The Menagerie“ wurde er gebraucht, um die Fähigkeit einer außerirdischen Rasse zu umschreiben, aus mentalen Kräften eine eigene neue Welt zu erschaffen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Entstehung und den Gebrauch des Begriffs „Reality Distortion Field“.

Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field) bei Steve Jobs

Steve Jobs Biograf Walter Isaacson erläutert, dass Robert Friedland Jobs 1972 auf das Feld der Realitätsverzerrung aufmerksam machte. Damals studierte Jobs am Reed College. Daraufhin entwickelte der Apple-Gründer die Fähigkeit, andere wie sich selbst davon zu überzeugen, mit RDF die Welt verändern zu können. Mit einer Mischung aus Charisma, Charme, Überheblichkeit, Beschwichtigung, Marketing und Beharrlichkeit glaubte er, jede Hürde überwinden zu können. Jobs wollte seinen Mitarbeitern vermitteln, dass unabhängig vom Ausmaß der Schwierigkeiten, die Erledigung jeder Aufgabe möglich sei. Jobs nutzt zudem das „Reality Distortion Field“ als Möglichkeit, die Ideen anderer für sich selbst in Anspruch zu nehmen.

In Keynote-Reden von Steve Jobs und auch von Apple-Nutzern wurde der Begriff des Realitätsverzerrungsfeldes ebenso verwendet, wie von den Medien sowie den Kritikern und Konkurrenten des Apple-Gründers. Berühmt wurde der Beitrag von Jim Balsillie auf dem BlackBerry-Blog von „Research in Motion“ mit dem Titel: „Für alle von uns, die außerhalb von Apples Realitätsverzerrungsfeld leben“.

Weitere Beispiele für ein Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field)

Der Begriff Realitätsverzerrungsfeld wurde mit der Zeit auf andere Führungskräfte und Manager ausgeweitet, die ihre Mitarbeiter überzeugen wollen, sich unabhängig von Schwierigkeiten und Widerständen leidenschaftlich für ein Projekt einzusetzen. In einigen Fällen wird „Reality Distortion Field“ auch auf beliebte Produkte bezogen, die durch geschicktes Marketing und die Etablierung einer Fanbasis erfolgreich wurden. Das Realitätsverzerrungsfeld ist oft mit einem überdurchschnittlichen Charisma verbunden. Zugleich ist es aber zumeist an unerfüllbare Anforderungen und Selbstüberschätzung gekoppelt. Hier einige weitere Beispiele für die Annahme von Realitätsverzerrungsfeldern:

Dem Schachmeister Bobby Fischer soll eine spezielle Aura umgeben haben, die seine Gegner verwirrt hätte.

Elisabeth Holmes, die Gründerin von Theranos, soll ein „Reality Distortion Field“ um das Produkt Edison-Blutanalysator hervorgebracht haben.

WeWork-Gründer Adam Neumann wird ein Realitätsverzerrungsfeld zugesprochen.

Die Financial Times wendete den Begriff auf Tesla-Chef Elon Musk an.

Donald Trump übertrug mit seinen Wahlkampagnen den Ansatz von der Wirtschaft auf die Politik. Dabei versuchte er, mit Verschwörungstheorien und „Fake News“ seinen Gegnern zu schaden und eine sektenartige Anhängerschaft um sich zu scharen.

Die Schaffung eines Realitätsverzerrungsfeldes haben auch andere rechtspopulistische Politiker für sich entdeckt. Es erklärt den Aufstieg von Jair Bolsonaro in Brasilien und Rodrigo Duterte auf den Philippinen. Wie erfolgreich das Realitätsverzerrungsfeld funktioniert, zeigt die Tatsache, dass Manager und Politiker trotz offenkundiger Misserfolge ihr Charisma und ihre Popularität nicht einbüßen.

Weitere Bedeutung vom Realitätsverzerrungsfeld (Reality distortion field)

Wird jemanden vorgeworfen, ein Realitätsverzerrungsfeld aufgebaut zu haben, so ist damit gemeint, dass die Person Fakten und die Wahrheit ignoriert, verleugnet und verbiegt. Die Person erschafft quasi ihre eigene Realität.

Was ist das „Sonnenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Das „Sonnenkind“ ist eine in der jüngeren Psychologie gebräuchliche Metapher und meint das Innere Kind in uns. Im Gegensatz zum „Schattenkind“ ist das „Sonnenkind“ die Verkörperung von kindlicher Freude, Verspieltheit und Unbeschwertheit. Leider werden die Eigenschaften im Laufe des Erwachsenwerdens und des Erwachsenen-Daseins immer weniger ausgelebt, sondern von unserer Ratio, dem Intellekt überdeckt. Je älter und „vernünftiger“ wir werden, desto weniger Chancen das „Sonnenkind“, zum Vorschein zu kommen. Wir haben den Zugang zu unserem Inneren Kind, zu unseren Emotionen, verloren und sind stattdessen ernst, wenig kreativ und oft genug auch lustlos geworden.

Was ist das „Sonnenkind“? Erklärung, Definition, Bedeutung

Nicht immer hat man die Freude am Leben so stark propagiert wie seit den 1990er Jahren. Nur vor ungefähr 100 Jahren gab es schon einmal einen Trend, der sich ähnlich darstellte. In den 1920er Jahren war Lebensfreude quasi Programm, denn man wollte sich endlich von den Strapazen des Ersten Weltkrieges erholen. Dabei spielte das innere Kind nicht die Hauptrolle, denn es war noch nicht wirklich definiert. Erst in jüngster Zeit sind sich Psychologinnen und Psychologinnen darin einig, dass das Ausleben der verspielten, kindlichen Anteile für die seelische Gesundheit eines Erwachsenen von immenser Bedeutung ist.

Das Innere Kind – ein Modell nach dem Vorbild Sigmund Freud

„Sonnenkind“ und „Schattenkind“ werden als Analogien zum Freud‘schen Es und Ich verwendet. Die menschliche Natur und Psyche umfasst sämtliche Gefühle, Emotionen, den Geist, die Seele, all seine Gedanken und den Körper mit seinem Körpergedächtnis. Dieses komplexe Etwas ist nicht messbar, nur schwer zu fassen und außerdem bei jedem Menschen anders. Die Natur des Menschen ist individuell. So werden Modelle, welche die Psyche und die menschliche Natur erfassen möchten, aus Beobachtungen und aus Erzählungen des inneren Erlebens gewonnen.

Auch das Innere Kind ist eine Betrachtungsweise für das innere Erleben des Menschen und wurde durch Erika Chopich, John Bradshaw und Margaret Paul bekannt. In der Inneren-Kind-Arbeit wird die positive Erlebniswelt aus der Kindheit als Ressource betrachtet. Durch die Arbeit mit dem Inneren Kind kann sich der Erwachsene selbst die bedingungslose Liebe und Zuwendung schenken, die ihm als Kind versagt blieb.

PsychologInnen wie Stephanie Stahl sehen in der menschlichen Natur drei Persönlichkeitsanteile: Das fröhliche „Sonnenkind“, das verletzte, oft traumatisierte „Schattenkind“ und den Inneren Erwachsenen (Erwachsenen-Ich), der alles rational angeht. Nach diesem Modell hängt es von unseren Erfahrungen aus der Kindheit ab, welche Emotionen wir wahrnehmen können, und welche nicht. Während das „Schattenkind“ viel Negatives erlebte und daher nur ein fragiles Selbstvertrauen aufbauen konnte, hat das „Sonnenkind“ eine positive Prägung und konnte daraufhin überwiegend Freude und Liebe empfinden. Es hat ein gesundes Selbstwertgefühl und ein Urvertrauen entwickelt und brauchte keinen Schutzpanzer vor möglichen neuen Verletzungen. Das sind die besten Voraussetzungen, um die Herausforderung des Lebens zu meistern.

Das Innere Kind versus Vernunft

Das innere Kind wird nicht nur durch den oft genug grauen Alltag mit vielen Regeln und Vorschriften, sondern auch durch längst vergangene seelische Verletzungen und Traumata aus der Kindheit zurückgehalten. Doch Verdrängung war noch nie geeignet, seelische Gesundheit zu fördern. Dennoch muss das „Schattenkind“ kein Opfer seiner Erfahrungen bleiben. Nach dem Inneren-Kind-Modell können auch diejenigen, deren Psyche nicht so gut ausgestattet wurde, ihr Inneres Kind heilen und sich selbst neue, positive Erfahrungen schaffen.

Aus der Innere-Kind-Arbeit haben sich mehrere therapeutische Ansätze entwickelt, die unabhängig nebeneinander stehen und geeignet sind, die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Auch wenn wir es nicht spüren, ist das „Sonnenkind“ nicht unwiederbringlich verloren. Wir können uns auf zwei Arten Zugang zur unbeschwerten, fröhlichen Kraft unseres verborgenen „Sonnenkindes“ verschaffen. Es verdient es mehr als alles andere, aufgeweckt und in den Vordergrund gestellt zu werden, denn letztendlich sind wir auf dieser Erde, um Freude zu empfinden. Es muss also eine Re-Integration stattfinden (psychologische Bezeichnung für diesen Vorgang.

Wie ist Re-Integration des „Sonnenkindes“ möglich?

Zunächst bedeutet das, dem Alltag mehr Freude abzugewinnen, mehr Spaß zu haben und die schönen Dinge des Lebens wirklich zu genießen. Gleichzeitig müssen aber auch die Schattenseiten unseres Lebens aufgearbeitet werden. Nur so kann Heilung von den psychischen Verletzungen stattfinden.

Das „Sonnenkind“ wieder zum Leben zu erwecken, funktioniert beispielsweise über das Gedächtnis: Wir erinnern uns ganz bewusst an schöne Erlebnisse aus der Kindheit, was wir gerne taten und wie uns unsere Freunde unterstützten. Bei Menschen, die eine schwierige Lebensgeschichte haben, kann dieser Prozess durchaus länger dauern. Naturgemäß fallen einem die schönsten Ereignisse der Kindheit nicht sofort ein.

Um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, eignen sich folgende Fragen:

  • Mit welchen Kindern habe ich meine Zeit verbracht?
  • Was habe ich als Kind besonders gerne gespielt und mit wem?
  • Wann ging ich gerne zur Schule und welcher Lehrer/welches Fach hat mir besonders gefallen?
  • Welche Bücher habe ich besonders gerne gelesen?Auch über den Körper lässt sich das „Sonnenkind“ wieder aktivieren. Unsere Körperzellen speichern nicht nur sämtliche Traumata und Blockaden, sondern auch die angenehme Ereignisse. Diese inneren Schätze lassen sich über die Gefühlsebene hervorholen, beispielsweise, indem man wieder herumhüpft wie ein Kind, mit den Armen schlenkert und unkontrollierte, freie Bewegungen macht. Besonders gut eignen sich hierfür Hüpfbewegungen. Wer in Gesellschaft vergnügt hüpft, profitiert noch mehr davon – garantiert werden alle daran Spaß haben und die Freude überträgt sich.
Welches sind die 6 Liebesstile nach John Alan Lee? Erklärung


Liebe ist nicht kategorisierbar. Liebe ist frei. Das heißt es immer. Dennoch gibt es Konzepte, wie das des kanadischen Soziologen John Alan Lee, das sechs Liebesstile aufzeigt. Hierbei handelt es sich um Stile, in denen Menschen in der Lage sind, zu lieben. Was es damit auf sich hat, wird in diesem Beitrag behandelt.

6 Liebesstile nach John Alan Lee

Menschen sind auf unterschiedliche Weise in der Lage, zu lieben. Dazu zählt nicht nur die romantische Liebe, mit der das Wort „Liebe“ häufig gleichgesetzt wird. Wer seinen Partner und dessen Liebesstil versteht, wird schnell bemerken, ob die Bedürfnisse zusammenpassen oder nicht. Welche Liebesstile es gibt, zeigen wir in den folgenden Punkten.

Das Konzept der sechs Liebesstile umfasst nicht nur klassische Liebesbeziehungen (hetero- sowie homosexuelle), sondern auch Freundschaften und andere Bindungsformen. In erster Linie sind sie dazu gedacht, die eigene Beziehung besser zu verstehen. Sie sorgen für Selbsterkenntnis, um die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen und auszudrücken.

Auch der Partner weist oftmals einen speziellen Liebesstil auf, der ebenfalls dank des Konzepts von Lee erörtert und verstanden werden kann. Bringen die Partner zwei unterschiedliche Liebesstile mit, so ist es einfacher, Kompromisse zu finden und einander zu verstehen.

Häufig haben Menschen nicht nur einen Liebesstil, sondern ein Mischungsverhältnis aus mehreren der folgenden Stile. Wer seinen eigenen Stil kennt, kann bei der Partnerwahl vermehrt darauf achten, ein passendes Gegenstück zu finden.

Primäre Liebesstile

Eros – die leidenschaftlich romantische Liebe

Der Eros ist in der westlichen Welt am meisten verbreitet. Er verlangt nach einer starken emotionalen Bindung. Gezeichnet wird er von sexueller und körperlicher Anziehung sowie Leidenschaft und Sexualität.

In der Nähe des Partners zeigen sich starke Gefühle, Zärtlichkeit und Erotik. Die Nähe des Gegenübers wird immer wieder aufs Neue gesucht. Der Nachteil darin liegt, dass die Gefühle nur maximal drei Jahre halten, bis der sogenannte „Rosa-Rote-Brille-Effekt“ verflogen ist.

Kommt es zu Streit und Meinungsverschiedenheiten, so leidet dieser Liebestyp am meisten. Die Liebe genießt eine hohe Wichtigkeit und Emotionalität.

Ludus – die freie unverbindliche Liebe

Bei dieser Liebesform ist der Drang nach Vergnügung immens. Eine vertiefte romantische Liebesbeziehung steht nicht im Fokus, sondern ausschließlich der Spaßfaktor. Die Partner wechseln häufig, oft gibt es mehrere parallele Liebschaften. Die Liebe bringt Leichtigkeit mit sich und vermeidet Stress. Liebeskummer nach Trennungen treten selten auf.

Die Beziehung bleibt häufig oberflächlich, wodurch die Erfüllung ausbleibt. Oft wird auch versucht, die Leere mit der Bestätigung anderer zu füllen, beispielsweise durch sexuelle Handlungen oder gar Sexsucht. Nymphomanie zeugt nicht selten aus einer inneren Leere.

Storge – die freundschaftliche Liebe

Die freundschaftliche Beziehung (Storge) bringt viele Vorteile mit sich, denn wenn sie eine gute Basis besitzt, kann sie für lange Beziehungen sorgen. Sie ist geprägt von tiefem, gegenseitigem Verständnis. Der Charakter und die Persönlichkeit werden wertgeschätzt. Storge ist ein sehr harmonischer Liebesstil.

Doch wenn es zu harmonisch und freundschaftlich wird, dann bleibt die Leidenschaft aus. Es kommt zu einer sporadischen Beziehung, bei der es besser gewesen wäre, wenn es nie über die Freundschaft hinausgegangen wäre. Zudem können zu viele Gemeinsamkeiten eine Beziehung einschläfern.

Sekundäre Liebesstile

Mania – die obsessive Liebe

Die besitzergreifende Liebe zeugt häufig von einem sehr geringen Selbstwertgefühl, welches durch die Bindung zu einer anderen Person kompensiert werden soll. Der Partner wird in den Himmel gehoben. Überdies muss sich die Person stets in einer Beziehung befinden.

Dieser Liebesstil ist von vielen Hochs und Tiefs geprägt. Emotionale Achterbahnfahrten gehören zum Alltag. Höhenflüge und Ängste gehen Hand in Hand. Weiterhin wird der Partner stets überwacht. Es artet in eine Art Besessenheit aus, die nach viel emotionaler und körperlicher Nähe des Partners verlangt. Die Besitzansprüche sind immens, genauso wie die ständigen Eifersuchtsattacken.

Pragma – die pragmatische Liebe

Das Pragma ist von materiellen und sozialen Vorteilen geprägt. Dieser Liebesstil ist am seltensten zu finden, meist in höheren Klassen, wo das Ansehen eine wichtige Rolle spielt. Kommt es hier zu Seitensprüngen, so ist ein Beziehungsaus eher unwahrscheinlich. Menschen mit diesem Liebesstil sind bodenständig und suchen häufig nach Lösungen, wie einer therapeutischen Unterstützung.

Es geht um die Erfüllung der Wünsche des Partners, wodurch dieser Liebesstil häufig von großen Erfolgen geprägt wird. Liebesähnliche Gefühle können auftreten.

Doch die Erfüllung der beruflichen Wünsche reicht meistens nicht aus. Es tritt nicht selten eine Leere auf, die zur Untreue beider Partner führt. Die pragmatische Liebe kann häufig ein Überbleibsel der romantischen Liebe sein. Punkte wie Status, Geld, Kinder, Arbeit und gemeinsame Habseligkeiten erhalten die Beziehung aufrecht.

In einigen Fällen kann es dazu führen, dass die Partner einander hassen und ihre eigenen Emotionen unterdrücken. Sie spielen nur noch mit, der materiellen und sozialen Vorteile wegen.

Agape – die altruistische Liebe

Dieser Liebesstil findet sich häufig bei gläubigen Menschen wieder. Der Partner wird als „Segen“ oder auch „Aufgabe“ angesehen. Menschen mit dieser Art zu lieben, opfern sich förmlich für ihren Partner. Sie geben alles auf, um für ihn oder sie da zu sein. Das führt sogar dazu, dass der Partner zum „Sinn des eigenen Lebens“ ernannt wird.

Grundsätzlich steht dieser Liebesstil für lange und aufrichtige Beziehungen, selbst in schweren Zeiten. Wichtig dabei ist, dass beide Partner diesen Liebesstil verfolgen.

Doch auch dieser Liebesform bringt Nachteile mit sich. Betroffene sind sehr selbstkritisch und haben häufig das Gefühl, nicht genug zu sein. Zudem wird die Aufopferungsgabe und Großzügigkeit schnell von anderen Menschen ausgenutzt. Weiterhin kann das hohe Maß an Liebe und Aufmerksamkeit den aktuellen Partner förmlich in die Flucht jagen.

Fazit – Liebesstile nach John Alan Lee

Die Liebesstile nach John Alan Lee bieten einen umfassenden Überblick. Doch nichts ist in Stein gemeißelt. Die einzelnen Stile können variieren oder auch gemischt werden. Somit ist kein Partner ausschließlich romantisch oder altruistisch oder gar obsessiv.

Das Wichtigste an einer gut funktionierenden Beziehung ist die gemeinsame Arbeit und Wertschätzung. Selbst wenn einige Punkte auf einen selbst oder auf den Partner zutreffen, so sollten sie keinesfalls den Charakter und die Beziehung bestimmen. Auch negative Eigenschaften der Liebesstile sollten nicht als Ausrede verwendet werden. Sie gelten lediglich als Orientierungshilfe, um die eigenen Gefühle und die des Partners ein Stück weit besser zu verstehen.

Was sind intrusive Gedanken? Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter intrusiven Gedanken, auch bekannt unter der Bezeichnung „Intrusion“, versteht man plötzlich unwillentlich auftretende Gedanken, die häufig als störend und lästig empfunden werden. Sie weisen unterschiedliche Formen auf und haben zum Teil einen Bezug zu psychischen Störungen und Erkrankungen. Oft stehen sie in Verbindung mit tabuisierten Themen wie Sexualität oder Gewalt. Häufig besteht ein Bezug zu Angst, welche sich im Erleben eines Menschen manifestiert hat. Diese kann sehr vielfältig sein und zum Beispiel mit Verlust in Verbindung stehen, was sich in der Befürchtung äußern kann, eine nahestehende Person zu verlieren. Oder auch in dem ständigen Gedanken, sich möglicherweise mit Krankheitserregern infizieren zu können.

Was sind intrusive Gedanken? Bedeutung, Definition, Erklärung

Des Weiteren weisen intrusive Gedanken meistens Verbindungen zu Erinnerungen an vergangene Ereignisse auf, welche eine Person in ihrem realen Leben durchlebt hat. Das Erlebte wurde zum Teil nicht vollständig verarbeitet, weshalb es sich in Form von Intrusion der betroffenen Person immer wieder aufdrängt. Grundsätzlich zeichnet sich diese Form von Gedanken dadurch aus, dass die erlebende Person wenig bis keine Kontrolle über die Gedanken besitzt.

In manchen Fällen sind die Gedanken besonders ausgeprägt. Dies ist meistens bei einem zugrundeliegenden traumatischen Erlebnis der Fall. Hierbei kann es zu immer wiederkehrenden intrusiven Gedanken kommen, welche auch als „Flashbacks“ bezeichnet wird. Dieser psychologische Begriff findet sich auch in der Alltagssprache immer wieder. Im Bereich der Psychotraumatologie wird genau unterschieden zwischen Flashback und Intrusion. Beide lassen sich jedoch intrusiven Gedanken zuordnen.

Flashbacks sind eine besonders intensive Form von Intrusion. Sie können Symptome von bestimmten psychischen Störungen und Erkrankungen sein, wie der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder Depression. Als Auslöser dieser Form von Intrusion gelten bestimmte Trigger, bei denen es sich um Schlüsselreize handelt. Diese führen bei der betroffenen Person dazu, dass sich Erinnerungen an bestimmte traumatische Ereignisse der Vergangenheit plötzlich ins Bewusstsein drängen. Sie werden wieder erinnert und häufig auf gedanklicher Ebene erneut durchlebt, was von den Betroffenen als quälend empfunden wird. Dabei gibt es einen großen Bezug zu Emotionen, welche in Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen in der Vergangenheit erlebt wurden. Auch die Emotionen werden wieder aktiviert, weshalb sich diese als Teil des Flashbacks auf das Erleben der Person auswirken. Es muss jedoch nicht immer ein konkreter Trigger vorliegen.

Intrusionen, bei denen es sich nicht um Flashbacks handelt, werden meistens weniger intensiv erlebt. Die betroffene Person kann dabei ihre Umgebung noch wahrnehmen und behält zumindest teilweise den Bezug zur Realität. Charakteristisch ist bei diesen Gedanken auch, dass sie häufig in Momenten auftreten, in denen sie unangemessen erscheinen. Dies können z. B. aufdrängende sexuelle Gedanken in einer ernsten Situation sein, in welcher ein seriöses Auftreten oder Empathie gefordert ist. Häufig lösen die Gedanken auch Sorgen oder Ängste aus und lassen Betroffene wiederholt über vergangene Ereignisse grübeln. Intrusionen müssen außerdem nicht unbedingt einen bestimmten Auslöser haben, sondern können ganz plötzlich auftreten, ohne dass sie sich kontrollieren lassen. Sie können auch weitere körperliche Symptome auslösen, welche häufig mit Stress in Verbindung stehen. Hierzu zählen u. A. Herzrasen und Atemprobleme. Teilweise kann sich das Erleben bis hin zu einer Panikattacke steigern. Im psychiatrischen Kontext werden bei bestimmten psychischen Störungen auftretende Zwangsgedanken ebenfalls den intrusiven Gedanken zugeordnet.

Kontrolle über intrusive Gedanken erlangen

In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass es möglich ist, mit bestimmten Gedankentechniken intrusive Gedanken zu hemmen. Ebenfalls spielen bestimmte Hirnregionen und Neurotransmitter eine große Rolle. Grundsätzlich kommt im Gehirn dem Hippocampus und in diesem Zusammenhang dem Neurotransmitter GABA eine besondere Bedeutung zu. Forschung hat gezeigt, dass Personen mit einer zu geringen GABA-Konzentration im Hippocampus schlechter in der Lage sind, intrusive Gedanken zu hemmen. Durch die Freisetzung von GABA ist es regulär möglich, dass die Aktivität bestimmter Nervenzellen gehemmt werden kann. Eine zu geringe GABA-Konzentration erweist sich hierbei als hinderlich.

Es existieren unterschiedliche Herangehensweisen und Empfehlungen, wie sich intrusive Gedanken kontrollieren lassen. Ein möglicher Weg kann in dem Versuch bestehen, die Gedanken zu akzeptieren. Es geht hierbei um die Akzeptanz, dass diese Gedanken auftreten und um das Bewusstsein, dass viele weitere Menschen davon betroffen sind. Es kann hilfreich sein, den Gedanken ihre Relevanz zu nehmen. Wenn ihnen weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird erscheinen sie unwichtiger, als wenn die Gedanken immer um sie kreisen. Die Intrusionen sollten jedoch nicht ignoriert oder verdrängt werden. Der Versuch der Akzeptanz kann dazu führen, zu lernen, mit den Gedanken besser umzugehen. Es ist hilfreich zu reflektieren, in welchen Situationen die Gedanken auftreten und diese schriftlich festzuhalten. Dies kann mit Hilfe eines Tagebuchs erfolgen. So kann sich die betroffene Person täglich Zeit nehmen und sich mit den verschriftlichten Gedanken befassen. Es wird jedoch empfohlen, sich dabei zeitlich zu begrenzen. Die Gedanken lassen sich auch positiv umformulieren. Wiederkehrende Sorgen können z. B. als sinnvoll erachtet werden, weil sie dazu anregen, bedacht zu handeln und Gefahren zu erkennen. Dies kann sich in vielen Lebenssituationen als vorteilhaft erweisen.

Sind intrusive Gedanken besonders ausgepägt, wie es bei Flashbacks der Fall ist, ist es sinnvoll professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die kann in Form einer Psychotherapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten oder im Rahmen einer psychiatrischen Behandlung durch einen Facharzt erfolgen.

Welche sind die 5 Sprachen der Liebe? Erklärung, Bedeutung, Definition


Die fünf Sprachen der Liebe sind ein Begriff aus der Paartherapie. Das Konzept wurde von Gary Chapman, einem baptistischen Pastor, Anthropologen und Paar- und Beziehungsberater geprägt. Im Jahr 1992 erschien sein Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“.
Sprache bedeutet hier „Tat“ – also Taten der Liebe, die bewirken, dass der Partner sich geliebt fühlt.

Die fünf Sprachen der Liebe in einer Beziehung zu beachten, soll verhindern, dass Partner sich unverstanden und ungeliebt fühlen. Die Kenntnis der Sprachen soll dabei für verschiedene Perspektiven sensibilisieren und offen machen für mehr Verständnis und Akzeptanz.
Es wird angenommen, dass jeder Mensch eine Liebessprache bevorzugt. Dieses Verhalten wird bereits in früher Kindheit geprägt und spiegelt die Art, wie in der Familie Zuneigung gezeigt wurde.

1. Sprache der Liebe: Lob und Anerkennung

Die Psychologie versteht Anerkennung als Geste des Bewusstseins. Bei einem bewussten Verhalten der Anerkennung, gibt der Mensch dem Gegenüber seelische Bedeutsamkeit. Anerkennendes Verhalten spiegelt dem Partner / der Partnerin diese Bedeutsamkeit und gibt inneren Sinn.

Voraussetzung ehrlich gemeinte Anerkennung geben zu können, ist die Fähigkeit den Partner wirklich wahrzunehmen. Dies wird durch aktives Zuhören und Empathie erreicht.
Das genaue Zuhören hilft sich in die Lage des Gegenübers hineinzuversetzen und die Situation aus seinem Blickwinkel zu sehen. Erst dann kann der Partner oder die Partnerin richtig verstanden werden. Körpersprache, Gestik und Mimik geben wichtige Hinweise auf den emotionalen Zustand des Gegenübers und sollten beachtet werden. Der Sprechende sollte möglichst nicht unterbrochen werden und es sollte Augenkontakt hergestellt werden.

Eine weitere Möglichkeit Anerkennung zu zeigen ist Lob. Lob ist eine positive Äußerung über die Leistungen und das Verhalten eines Menschen. Lob wird durch Sprache, Mimik und Gestik gegeben. Beispiele sind Komplimente, Anlächeln und anerkennendes Zunicken.

Liebevolle Gespräche und aufbauende Worte zeigen Menschen mit dieser Liebessprache, dass sie wertgeschätzt sind.

Fehlt es an aufrichtiger Anerkennung in einer Beziehung wird sie dysfunktional. Beispielsweise kann mangelnde Anerkennung dazu führen, dass ein Partner das Gefühl bekommt, es mache keinen Unterschied, ob er Teil der Beziehung ist oder nicht. Durch mangelnde Anerkennung fühlen sich diese Menschen zurückgesetzt und verletzt. Des Weiteren behalten sie Beleidigungen und unfreundliche Worte länger in ihrem Gedächtnis.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Lob und Anerkennung:

  • wertschätzende Aussagen: „Es ist schön, dass du Teil meines Lebens bist!“ , „Danke, dass du für mich da bist!“
  • konkrete Komplimente: „Deine neue Frisur steht dir sehr gut.“
  • Liebesbriefe, kleine Notizen (bspw. am Spiegel im Badezimmer)
  • ermutigende Worte
  • konkretes Lob: „Dein Essen hat hervorragend geschmeckt!“

2. Sprache der Liebe: Zweisamkeit

In der Liebessprache Zweisamkeit geht es darum bewusst Zeit miteinander zu verbringen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit gelegt. Das Konzept beruht auf der Annahme, dass es eine quantitativ und eine qualitativ verbrachte gemeinsame Zeit gibt.

Während der quantitativen Zeit werden beispielsweise Haushaltstätigkeiten verrichtet oder Hobbys ausgeführt, bei denen andere Personen zwar anwesend sind, aber keine besondere Zuwendung erhalten.

Die qualitativ verbrachte Zeit wird gezielt (absichtsvoll), aktiv und exklusiv verbracht. Dabei werden gemeinsame Aktivitäten bewusst und geplant wahrgenommen. Die innere Haltung bei dieser Sprache ist offen, präsent und aufmerksam.
Beispiele sind gemeinsame Hobbys, gemeinsame Wochenenden und Urlaube oder regelmäßige Rituale, wie Mahlzeiten oder Filmabende. Dabei gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit allein dem Gegenüber. Ablenkungen, wie ein dazwischen geschobenes Telefonat, sollten vollständig vermieden werden.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Zweisamkeit:

  • Wandern als gemeinsames Hobby
  • Rituale: jeden Freitag Abend gemeinsam kochen und essen, dabei Gespräche führen
  • Spaziergang mit ausgeschaltetem Smartphone

3. Sprache der Liebe: Geschenke

Menschen mit dieser Liebessprache zeigen ihre Zuneigung besonders gern durch Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten. Außerdem fühlen sie sich durch gedankenvolle Geschenke selbst besonders geliebt.

Hinter dem Geschenk sollten konkrete persönliche Gedanken stehen, die sich individuell auf die beschenkte Person beziehen. Der Wert des Geschenkes bemisst sich dabei nicht am Geldwert, sondern an ideellen Werten.
Keinesfalls sollten Geschenke willkürlich ausgewählt und nur um des Schenkens Willen gemacht werden. Das würde bei Menschen dieser Liebessprache sogar zum umgekehrten Effekt führen, da sie diese als gedankenlos und in der Folge als lieblos bewerten würden.

Die Geschenke werden dabei nicht nur zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten gemacht, sondern auch im allgemeinen Alltag nach Gefühl („wenn gerade danach ist“). Regelmäßig kleine Geschenke sind erfolgreicher als seltene oder einmalige große. Der Ausspruch „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ wird als ernstzunehmendes Motto angesehen.

Bei Mangel an der Umsetzung dieser Liebessprache reagieren die Betroffenen mit Enttäuschung.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Geschenke:

  • ein Freundschaftsarmband
  • ein selbst gemaltes Bild
  • ein Kaffee an den Arbeitsplatz gebracht

4. Sprache der Liebe: Hilfsbereitschaft

Hier wird besonderen Wert auf gegenseitige Unterstützung gelegt. Menschen mit dieser Liebessprache haben eine ausgeprägte Fähigkeit zu sehen, wo Hilfe benötigt wird, ohne dass expliziert darauf hingewiesen wird und helfen gern.

Diese Menschen helfen aus Leidenschaft. Dabei ist es ihnen wichtig, dass ihre geleistete Hilfe gern angenommen und nicht nur unter Widerwillen akzeptiert wird. Für sie ist ihre Hilfe ein Ausdruck ihrer Liebe und wird nicht nur als allgemeine Nettigkeit angesehen. Typische Sätze sind „Kann ich dir etwas Gutes tun?“ oder „Womit kann ich dir helfen?“.

Menschen, die diese Sprache bevorzugen, fällt es auch besonders leicht andere um Hilfe zu bitten. Dennoch wissen sie es zu schätzen, wenn ihnen ohne Aufforderung Hilfe geleistet wird. Wichtig ist dabei, dass die Unterstützung freiwillig und gern geleistet wird.

Bei Mangel an Geben und Annahme von Hilfsbereitschaft in einer Beziehung, reagieren diese Menschen mit emotionalem Rückzug. Übersehen oder Ablehnung der Hilfe wird als fehlende Wertschätzung gedeutet.

Ausdrucksformen für die Liebessprache Hilfsbereitschaft:

  • unaufgefordert Aufräumen
  • etwas zur Post bringen
  • Müll rausbringen

5. Sprache der Liebe: Zärtlichkeit / Körperliche Intimität

Bei der Liebessprache Zärtlichkeit ist Körperkontakt der Schlüsselfaktor. Sie gilt als die am häufigsten verbreitete Sprache der Liebe.
Auf regelmäßigen Körperkontakt in verschiedenen Variationen wird mehr Wert gelegt als auf Worte. Die Berührung dient dabei als Bekenntnis der Liebe.

Diese Liebessprache umfasst nicht nur sexuelle Handlungen, sondern auch Kuscheln, Umarmungen oder Massagen.
Eine Nackenmassage nach einem anstrengenden Arbeitstag, Händchen halten und alle Arten körperlicher Intimität sind Ausdrucksweisen dieser Sprache.

Menschen mit dieser Liebessprache zeigen ihre Zuneigung auch gern in der Öffentlichkeit durch Berührungen.

Bei Mangel an Berührungen fühlen sich Menschen mit dieser Liebessprache vernachlässigt.

Ausdrucksformen der Liebessprache Zärtlichkeit:

  • liebevoll in die Wange kneifen
  • Zungenkuss
  • sanft durch die Haare streichen

Siehe auch: Welche sind die 6 Liebestypen?

Was ist „delayed gratification“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hinter dem Begriff “Delayed Gratification” verbirgt sich ein Konzept aus der Psychologie, bei dem man auf eine sofortige Belohnung verzichtet, wenn eine spätere Belohnung größer ausfallen wird. Das Prinzip ist bereits seit den 1960er Jahren bekannt.

Woher kommt der Begriff “Delayed Gratification”? Wortherkunft

“Delayed Gratification” ist ein Begriff aus der englischen Sprache. “Delayed” bedeutet übersetzt “verzögert” und “Gratification” kann im Deutschen mit “Gratifikation” oder auch einfach mit “Belohnung” übersetzt werden. Zusammengesetzt würde man also von einer “verspäteten Gratifikation” reden. Allerdings wird das Prinzip in der deutschen Fachsprache auch einfach als “Belohnungsaufschub” bezeichnet.

Das Prinzip der “Delayed Gratification” erklärt

Von einer “Delayed Gratification” oder dem Belohnungsaufschub sprechen Psychologen, wenn jemand eine Belohnung ausschlägt, die die Person direkt bekommen könnte, wenn dafür zu einem späteren Zeitpunkt eine größere Belohnung winken würde.

Das Prinzip wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Walter Mischel mit dem sogenannten Marshmallow-Test zwischen 1968 und 1974 untersucht. Bei dem Test wurden Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren als Probanden verwendet. In mehreren Einzelversuchen wurde immer ein Kind in einen Raum geführt. Ein Versuchsleiter teilte dem Kind mit, dass er den Raum kurz verlassen würde, aber bald wiederkommen würde. Die Kinder sollten warten.

Jedes Kind erhielt eine kleine Glocke und der Versuchsleiter teilte den Kindern mit, dass sie die Glocke jederzeit benutzen könnten. Wenn die Kinder die Glocke läuten sollten, bevor der Versuchsleiter zurückkommt, würden sie einen Marshmallow bekommen – bei Abwandlungen des Versuchs gab es für die Kinder eventuell einen Keks, einen Bonbon oder ähnliches. Wenn die Kinder allerdings warten konnten, bis der Versuchsleiter von sich aus wiederkommt, würden sie als Belohnung zwei Marshmallows bekommen. Anschließend verließ der Versuchsleiter den Raum.

Die Versuche gingen in der Regel ca. fünfzehn Minuten, bevor der Versuchsleiter von sich aus zu den Kindern zurückkam. Im Durchschnitt klingelten viele Kinder aber zwischen sechs bis zehn Minuten, weil sie den versprochenen Marshmallow haben wollten.

Über die Ergebnisse des Marshmallow-Tests

Walter Mischel wollte mit dem Marshmallow-Test überprüfen, wie viel Selbstbeherrschung bereits kleine Kinder entwickeln konnten. Gleichzeitig wollte der Psychologe überprüfen, ob bereits Kinder so logisch vorausdenken konnten, dass sie ihre Handlungen gegeneinander abwägen könnten.

Zwischen 1980 und 1981 besuchte Walter Mischel die Kinder noch einmal, die am Marshmallow-Test mitgemacht hatten. Dabei machte er eine interessante Beobachtung. Die Kinder, die bei dem Test länger gewartet hatten oder die Glocke gar nicht geläutet hatten, waren in ihrer späteren Laufbahn auch erfolgreicher.

Mischel erklärte den Zusammenhang seiner Testergebnisse mit den Erfolgen der Kinder so, dass die Kinder, die länger warten konnten, eine bessere Charakterstärke entwickelten. Sie konnten besser mit Stress umgehen und ließen sich weniger von Versuchungen ablenken. Dadurch waren die Kinder auch in der Lage, effizienter zu lernen und bessere Ergebnisse in Prüfungen zu erzielen.

2018 wurde eine Replikationsstudie unter ähnlichen Bedingungen aber mit einer diverseren Gruppe aus Kindern durchgeführt, um die Ergebnisse des ursprünglichen Marshmallow-Tests zu überprüfen. Auch wenn die Gruppe der Teilnehmer deutlich kleiner war, konnten auch in der Replikationsstudie ähnliche Ergebnisse wie bei der ursprünglichen Studie von Walter Mischel beobachtet werden.

“Delayed Gratification” bei Tieren

Über die Jahre wurden Versuche ähnlich wie der Marshmallow-Test auch mit Tieren durchgeführt, um zu überprüfen, ob es das Phänomen der “Delayed Gratification” nur bei Menschen oder auch bei einigen Tierarten geben könnte. In verschiedenen Studien wurde die Willenskraft unter anderem von Affen, Hunden, Pferden und auch einigen Meereslebewesen durchgeführt. Dabei konnten die Wissenschaftler beobachten, dass auch einige Tierarten wie beispielsweise Schimpansen, Hunde, einige Vogelarten und sogar Tintenfische eine gute Impulskontrolle aufweisen konnten und die angebotenen Futterproben nicht auffraßen, bevor die Versuchsleiter es ihnen erlaubten.

Auch wenn die Ergebnisse nicht ganz so aussagekräftig waren wie beispielsweise der Marshmallow-Test, war es für die Wissenschaftler doch eindeutig, dass auch Tiere zumindest in gewissem Maße eine Selbstkontrolle und womöglich auch ein logisches Verständnis besitzen.

“Delayed Gratification” im Alltag

Auch wenn die “Delayed Grafitication” durch die Versuchsreihen mit Kindern bekannt geworden ist, spielt das Prinzip des Belohnungsaufschubs auch bei Erwachsenen eine Rolle. Denn auch im normalen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen man lieber die kurzfristige, naheliegende Belohnung nehmen würde, auch wenn die langfristige Belohnung eventuell besser wäre. Ein Beispiel dafür ist eine Diät.

Bei einer Diät muss eine gewisse Selbstkontrolle vorausgesetzt werden, um auch bestimmte Mahlzeiten oder Speisen zu verzichten. Die naheliegende “Belohnung” oder “Versuchung” wäre es, einfach etwas zu essen, auf das man gerade Lust hat. Wenn Diät-Haltende dieser Versuchung aber nicht nachgeben und stattdessen ihr langfristiges Ziel im Auge behalten, werden sie am Ende der Diät im Idealfall mit einer besseren Gesundheit und dem Gewichtsverlust belohnt, auf den sie es abgezielt haben.

Ähnliches gilt für Fortbildungen, um beispielsweise die berufliche Karriere voranzutreiben. Diejenigen, die die Fortbildung mitmachen, könnten ein vorhandenes Vergnügen oder eine Ablenkung wie das Anschauen eines Films wählen. Wenn sie sich aber nicht ablenken lassen, können sie am Ende eventuell den Abschluss der Fortbildung erreichen und damit in ihrem Beruf bessere Verdienstchancen erzielen.

Exotische Beispiele einer “Delayed Gratification”

Ein eher exotisches Beispiel sind dagegen Spielshows. Es gibt einige Shows, bei denen den Teilnehmern eine Wahl gelassen wird. Sie können einen bereits erspielten Gewinn nehmen und damit direkt nach Hause gehen. Oder sie können auf eine Risiko-Variante setzen, bei der am Ende ein deutlich größerer Gewinn winkt. Bei solchen Shows wird allerdings auch damit gespielt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust teilweise oft deutlich größer ist als die Wahrscheinlichkeit, den eventuell höheren Gewinn zu bekommen.

Ähnliches gilt auch an der Börse beim Aktienhandel. Aktienbesitzer können ihre Aktien direkt verkaufen und einen überschaubaren Gewinn dafür erhalten. Allerdings können sie auch warten, dass sich die Preise für die Aktien verändern und dadurch der Preis bei einem Verkauf in die Höhe schnellt. Bei solchen Beispielen wird der Belohnungsaufschub mit einer Risikoanalyse kombiniert, sodass Betroffene auch immer abwägen müssen, welches Ergebnis für sie nicht nur den besseren Gewinn ergibt, sondern auch welches der Ergebnisse eine höhere Chance hat, tatsächlich einzutreten.

Sogenannte “Schnäppchenjäger” nutzen aber auch unbewusst eine “Delayed Gratification”. Sie beobachten die Preise und warten ab, ob diese zu einem späteren Zeitpunkt eventuell niedriger sind, um dadurch dann beim Einkauf deutlich Geld einsparen zu können. Eine Wahrscheinlichkeit, dass die Preise aber wirklich fallen, gibt es nie.

Was ist die Swimmers Body Illusion? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die „Swimmer´s body illusion“ widerspricht der Annahme, dass eine Eigenschaft auf eine vorher durchgeführte Tätigkeit zurückzuführen ist. Tatsächlich war die Eigenschaft allerdings schon vorher vorhanden und bildet vielmehr die Voraussetzung, die Tätigkeit erfolgreich durchzuführen. Anders ausgedrückt, handelt es sich um eine Verwechselung von Ursache und Wirkung: Das Ergebnis, welches ein Mensch erreichen möchte, ist in Wirklichkeit die Bedingung, um die Handlung erfolgreich durchzuführen.

Was ist die Swimmers Body Illusion? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ein Beobachter geht automatisch von der Theorie aus, dass ein disziplinierter Schwimmer zwangsläufig einen sportlichen Körper ausbildet. In Wirklichkeit bildet jedoch eine athletische Figur die Voraussetzung, um überhaupt eine hohe Leistung erbringen zu können. Zwar fördert regelmäßiges Schwimmen auch bei Menschen mit durchschnittlicher Statur deren Fitness, es verändert aber nicht deren Körperbau.

Der Ausdruck „Swimmer´s body illusion“ lässt sich ungefähr mit „Illusion über den Körper eines Schwimmers“ übersetzen. Er geht auf das Werk „Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli zurück. Der Autor beschreibt in diesem Buch die 52 größten Denkfehler, die ihm in seiner Laufbahn begegnet sind. Seine Gedanken basieren auf der These, dass ein Mensch seine Ziele eher erreicht, wenn er nicht unbewusst falschen Annahmen folgt, sondern zunächst logisch über den richtigen Weg nachdenkt.

„Swimmer´s body illusion“ – Weitere Beispiele für verhängnisvolle Fehleinschätzungen

In jeder Buchhandlung findet man ein Regal mit gut gemeinten Ratgebern, die den Leser dazu animieren, seine eigenen Ziele umzusetzen und letztendlich erfolgreich und glücklich zu werden. Warum scheitern so viele Menschen bei der Umsetzung dieser Empfehlungen? Der Autor eines solchen Werkes hat die von ihm beschriebenen Ziele vermutlich deshalb erreicht, weil er von Geburt an einfach ein positiv gestimmter Mensch ist. Vielen Lesern fehlt aber diese zuversichtliche Grundstimmung, sodass für sie der beschriebene Weg nicht der richtige ist.

Dobelli bezieht sich in seinem Buch auf das Beispiel einer Hochschule, die offenbar aufgrund ihrer strengen Auswahlkriterien die begabtesten Absolventen hervorbringt. Auch hier handelt es sich um eine Verwechslung von Ursache und Wirkung: Da das Institut im Auswahlverfahren nur auf die besten Bewerber zurückgreift, stellt sich das Ergebnis zwangsläufig von selbst ein.

Die Werbebranche nutzt häufig das Prinzip der „Swimmer´s body illusion“, um mit ihrer Hilfe den Vorteil eines Artikels positiv darzustellen. Dies lässt sich erreichen, indem man den Artikel von Menschen bewerben lässt, die das vorgeführte Produkt im Grunde nicht benötigen. Oder anders ausgedrückt: Attraktive Menschen werben für Kosmetika, die dem Käufer Schönheit verleihen sollen.

Der Mensch neigt unbewusst dazu, einen Überbringer einer Mitteilung mit dem Inhalt der Nachricht in einen Topf zu werfen. Personen mit „erstrebenswerten“ Eigenschaften lassen die von ihnen vorgestellten Produkte oder Angebote in einem positiven Licht erscheinen. Umgekehrt lösen Menschen mit weniger angesehenen Eigenschaften unterschwellig eine Abneigung gegen die von ihnen beworbene Ware aus.

Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der „Swimmer´s body illusion“ ziehen?

Die „Swimmer´s body illusion“ vermittelt den Eindruck, jede Person könne ein definiertes Ziel erreichen, wenn sie nur genug Durchhaltevermögen aufbringt. Unabhängig von der Frage, ob das angestrebte Ziel wirklich erstrebenswert ist – Wer definiert, was einen schönen und erstrebenswerten Körper darstellt? – verführt diese Annahme den Menschen zu dem Glauben, er könne Dinge in seinem Sinne beeinflussen, über die er tatsächlich gar keine Macht besitzt. Als Ergebnis wird er fast unweigerlich scheitern.

Die als „Swimmer´s body illusion“ beschriebene Wunschvorstellung erzeugt beim Menschen psychischen Druck und erschwert es ihm, sich selbst zu akzeptieren. Dem kann er sich allerdings erfolgreich entziehen, indem er sich selbst realistische Ziele setzt, die er tatsächlich erreichen kann. Fazit: Wer sich vornimmt, durch regelmäßiges Schwimmen nicht seinen Körperbau, sondern seine Fitness zu verbessern, wird dieses Ziel fast zwangsläufig erreichen.

Was ist Hangxiety? Bedeutung, Definition, Erklärung


Einige Drinks mit Bekannten und Freunden beim Ausgehen oder auf einer Party können für einen lustigen Abend sorgen. Aber der Kater, den man am nächsten Tag hat? Das ist weit weniger lustig.

Vermutlich kennt jeder die üblichen physischen Symptome eines Katers – die Übelkeit, die pochenden Kopfschmerzen, das Bedürfnis, beim ersten Anzeichen von Sonnenlicht eine Sonnenbrille zu benutzen. Aber ein Kater kann aber auch mit psychischen Symptomen einhergehen, vor allem mit Angstzuständen. Dieses Phänomen ist so weit verbreitet, dass es inzwischen eine eigene Bezeichnung hat: Hangxiety.

Wie kommt es zu Hangxiety?

Das Konzept der Katerangst ist relativ neu, und die Experten haben noch keine einzige Ursache gefunden. Sie haben jedoch mehrere Theorien.

Soziale Ängste: Wenn man unter Angst leidet, vor allem unter sozialer Angst, kann man merken, dass ein oder zwei Getränke dabei helfen, dass man sich entspannt und mit den ängstlichen oder nervösen Gefühlen vor (oder während) eines gesellschaftlichen Ereignisses fertig wird. Etwa zwei Drinks oder eine Alkoholkonzentration im Blut von 0,055 erhöhen in der Regel das Gefühl der Gelassenheit und reduzieren die Schüchternheit. Aber wenn die Wirkung des Alkohols abnimmt, tritt die Angst wieder auf. Physische Kater-Symptome können die Angst verstärken und dazu führen, dass sich eine Person noch schlechter fühlt.

Alkoholentgiftung: Egal, ob eine Person einen oder fünf Drinks getrunken hat, irgendwann muss der Körper den Alkohol ausscheiden. Diese Phase der Entgiftung, die als eine leichte Entzugsform betrachtet werden kann, kann mehrere Stunden dauern.

Die Betroffenen können sich während dieser Zeit unruhig, ängstlich, nervös oder zittrig fühlen, genau wie bei einem schwereren Alkoholentzug.

Emotionaler Entzug: Falls Endorphine, die natürlichen Wohlfühlhormone und Schmerzmittel, als Reaktion auf ein traumatisches Ereignis ausgeschüttet werden, sinkt ihr Spiegel natürlich über mehrere Tage. Auch Alkoholkonsum löst die Ausschüttung von Endorphinen aus und senkt schließlich die Wirkung. Auf den ersten Blick mag es also so aussehen, als ob der Alkoholkonsum hilft, den körperlichen oder emotionalen Schmerz einer Person zu betäuben. Aber das macht es nicht ungeschehen.

Dehydrierung: Ein Grund dafür, dass die Schlange auf der Bar-Toilette oft sehr lang ist, ist, dass die Menschen durch den Alkoholkonsum mehr urinieren als sonst. Außerdem trinkt man wahrscheinlich nicht so viel Wasser, wie man sollte, wenn man Alkohol trinkt. Die kombinierte Wirkung dieser beiden Faktoren kann zu einer Dehydrierung führen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass dies zu Hangxiety und anderen Stimmungsschwankungen beitragen kann.

Folsäuremangel: Eine unzureichende Zufuhr entsprechender Nährstoffe kann sich ebenfalls auf die Stimmungslage auswirken. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2011 an Erwachsenen, die an Depressionen oder Angstzuständen leiden, zeigte eine Verbindung zwischen einem niedrigen Folsäurespiegel und diesen Störungen. Alkohol kann auch zu einem niedrigeren Folsäurespiegel führen, was erklären kann, warum sich eine Person am folgenden Tag nicht ganz wohl fühlt.

Außerdem neigen die Menschen eher dazu, sich Lebensmittel zu gönnen, die ebenfalls Angstgefühle auslösen können.

Einnahme von Medikamenten: Einige Medikamente, einschließlich einiger Medikamente gegen Angstzustände und entzündungshemmende Arzneimittel, können mit Alkohol in Wechselwirkung treten. In Kombination mit Alkohol können Medikamente weniger wirksam sein, und der Betroffene kann sich ängstlich, unruhig oder aufgewühlt fühlen. Bei einigen Arzneimitteln besteht auch das Risiko von Nebenwirkungen wie Gedächtnisproblemen oder schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Organschäden oder Geschwüren.

Bedauern oder Peinlichkeit

Alkohol hilft dem Menschen, seine Hemmungen abzubauen, so dass er sich nach ein paar Drinks entspannter und wohler fühlt. Aber mehr als drei Drinks können das Denken, die Sprache, das Gleichgewicht, den Verstand und das Urteilsvermögen beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigung des Urteilsvermögens und des Denkens kann eine Person dazu bringen, Dinge zu tun oder zu sagen, die sie üblicherweise nicht tun würde. Wenn man sich am nächsten Tag daran erinnert (oder zu erinnern versucht), was passiert ist, empfindet man vielleicht Scham oder Bedauern.
Und wenn eine Person nicht ganz sicher ist, was sie getan hat, kann sie nervös werden, wenn sie darauf wartet, dass ihre Freunde ihr das Geschehene mitteilen.

Alkoholunverträglichkeit

Die manchmal auch als Alkoholallergie bezeichnete Alkoholintoleranz kann viele Symptome hervorrufen, die den physischen Symptomen der Hangxiety ähneln, darunter:

  • Übelkeit
  • schnelle Herzfrequenz oder Herzklopfen
  • Kopfschmerzen
  • Ermüdung

Weitere Symptome von Hangxiety sind Schläfrigkeit oder Reizbarkeit und gerötete, warme Haut, insbesondere am Hals und im Gesicht. Auch stimmungsbezogene Symptome, einschließlich Angstgefühle, können auftreten.

Schlechter Schlaf

Alkoholkonsum kann den Schlaf beeinträchtigen, auch wenn eine Person nicht viel trinkt. Selbst wenn man genug geschlafen hat, ist es wahrscheinlich, dass der Schlaf nicht von bester Qualität war, wodurch sich der Betroffene groggy fühlen kann. Jeder, der unter Angstzuständen leidet, kennt wahrscheinlich diesen Kreislauf, ob mit oder ohne Alkohol:: Die Angstsymptome verschlimmern sich, wenn man nicht genug Schlaf bekommt, aber dieselben Symptome erschweren es, gut zu schlafen.

Warum leiden nicht alle Menschen unter Hangxiety?

Warum erwachen die einen nach dem Trinken entspannt und bereit für ein spätes Frühstück, wohingegen die anderen in ihre Decke eingewickelt die Schwere der Welt spüren? Neuen Forschungsergebnissen zufolge haben sehr schüchterne Menschen eine höhere Gefahr von Hangxiety.

Eine Studie aus dem Jahr 2019 untersuchte 97 Personen mit unterschiedlichem Grad an Schüchternheit, die in der Öffentlichkeit trinken. Die Wissenschaftler baten 50 der Teilnehmer, wie üblich zu trinken, und die übrigen 47, sich nüchtern zu verhalten.

Die Forscher maßen dann das Angstniveau vor, während und nach Zeiten des Trinkens oder der Nüchternheit. Diejenigen, die Alkohol tranken, zeigten eine gewisse Verringerung der Angstsymptome während des Trinkens. Diejenigen, die sehr nüchtern waren, hatten jedoch am nächsten Tag eher einen stärkeren Kater.

Alkohol ist auch dafür bekannt, dass er Angstzustände verschlimmert, so dass eine Person, die bereits unter Angstzuständen leidet, anfälliger für Hangxiety ist.

Wie kann man mit Hangxiety umgehen?

Wenn man nicht neu im Rodeo der Hangxiety ist, hat man wahrscheinlich schon eine Reihe von Methoden zur Bewältigung. Aber wahrscheinlich will niemand mehr spazieren gehen, Yoga machen oder ein Tagebuch über seine Gefühle schreiben, wenn er Kopfschmerzen hat oder sich das Zimmer dreht, wenn er sich bewegt.

Man muss lernen, mit körperlichen Symptomen umzugehen. Die Verbindung zwischen Geist und Körper ist wahrscheinlich ein wichtiger Faktor bei Hangxiety. Eine gute körperliche Gesundheit wird das Angstgefühl nicht vollständig beseitigen, aber sie kann helfen, mit aufdringlichen Gedanken und Sorgen besser umzugehen.

Was ist Bulimielernen? Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter Bulimielernen steckt das kurzfristige Lernen von Fakten oder Formeln, Sachverhalten oder Wissen für einen Test oder eine Prüfung. Es wird in kurzer Zeit sehr, sehr viel gelernt. Doch dieses Auswendiggelernte wird in einer genauso kurzen Zeitspanne wieder vergessen.

Was ist Bulimielernen? Eigenschaften, Merkmale

Das Bulimielernen ist auch noch bekannt als „Bulimie-Lernen“ „Lernbulimie“ oder schlicht als „bulimisches Lernen“ und ist eine Wortneuschöpfung. Entstanden ist das Wort an die Anlehnung an die Störung „Bulimie“, welche eine Essstörung ist. Die Menschen, die unter einer Bulimie-Erkrankung leiden, erbrechen aufgenommene Nahrung wieder, um schlank zu sein oder noch dünner zu werden.

Verglichen damit lernt man beim Bulimielernen viele Dinge auswendig in einer kurzen Zeit. Die Informationen werden sehr intensiv, aber nur kurzfristig gelernt, um sie bei der nächsten Prüfung oder einem Test reproduzieren zu können. Doch dieses gelernte Wissen wird genauso schnell wieder vergessen und nur ein kleiner Bruchteil bleibt im Gedächtnis haften.

Diese Strategie beim Lernen wird von SchülerInnen und StudentInnen besonders häufig bei Tests eingesetzt, bei denen man sich nicht für die Lernthemen interessiert und nur die Prüfungen bestehen will.

Warum vergisst man beim Bulimielernen so vieles?

Das schnelle und kurzfristige Lernen findet beim Bulimielernen meist kurz vor einer Prüfung statt und es wird in kurz aufeinanderfolgenden Intervallen sehr viel Lernstoff auswendig gelernt. Vielleicht haben die SchülerInnen und StudentInnen noch einige Tage bis zur Prüfung, aber es kann auch vorkommen, dass sie erst wenige Stunden vor einer Prüfung oder einem Test zu lernen beginnen, Da der Lernstoff danach meist nicht mehr wiederholt wird, wird nur das Kurzzeitgedächtnis aktiviert. Somit gelangen die Inhalte nicht ins Langzeitgedächtnis, wofür die Lerninhalte regelmäßig und immer wieder wiederholt werden müssten. Der Gegensatz zum bulimischen Lernen ist also das kumulative Lernen, bei dem Wissen immer wieder gefestigt und wiederholt wird. Dadurch kann man sich Gelerntes langfristig merken.

Langfristig gesehen kann Bulimie Lernen als primäre Lernmethode dazu führen, dass man sehr gute Noten hat, allerdings nur über eine mäßige Fachkenntnis verfügt. Dies kann im späteren Leben vielleicht zu Schwierigkeiten führen, wenn Fachwissen vorausgesetzt und gefordert wird.

Was spricht für das Bulimielernen?

In der Schule oder während des Studiums müssen viele Informationen gelernt werden, die die Lernenden oftmals nicht interessiert. Dieses Desinteresse bringt die Menschen dazu, sich nicht eingehend mit dem Lernstoff befassen zu wollen und keine Zeit damit zu verbringen. Außerdem können manche Lerninhalte als irrelevant erscheinen und absolut unnotwendig für die spätere Berufsausbildung. Zudem sind manche Inhalte nicht praxisrelevant und deshalb verspüren Lernende keine Lust, sich damit zu beschäftigen und dieses Wissen zu festigen.

Daher wird Bulimie Lernen genau in solchen Fällen angewandt. Einerseits ist es sehr zeitschonend und man muss nicht viel Zeit mit einem unliebsamen Lernstoff verbringen, andererseits ist es eine effektive Herangehensweise, um sich schnell das nötige Wissen anzueignen, was bei einer Prüfung gefordert wird.

Bulimielernen wird sogar oft als Indikator für einen Erfolgswillen angesehen. Auch die Fähigkeit, Prioritäten setzen zu können, wird mit dieser Lernart in Verbindung gebracht. Immerhin wird das gelernt, was einen vielleicht nicht interessiert und für was man keine Begeisterung aufbringen kann.

Außerdem zeigt das bulimische Lernen eine gute Konzentrationsfähigkeit an, denn die Lernenden sitzen oft stundenlang vor dem Lernstoff, um sich diesen schnell anzueignen. Wenn man eine gut ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit ha, ist es auch leichter in den Flow Zustand zu kommen. In einem Flow Zustand ist man fähig, mentale und körperliche Höchstleistungen zu vollbringen.

Argumente gegen Bulimielernen

Insgesamt hat bulimisches Lernen keinen guten Ruf, besonders nicht in den Lern-, Kognitions- und Bildungswissenschaften. Hauptgrund ist, dass gelerntes Wissen nur im Kurzzeitgedächtnis bleibt, bevor es zum größten Teil wieder vergessen wird. Es kommt aber nicht ins Langzeitgedächtnis, wo Informationen längerfristig gespeichert werden. Deshalb wird es als eine sehr oberflächliche und nicht eingehende Form des Lernens betrachtet.

Dies ist in der Schule noch nicht so gefährlich wie im akademischen Bereich. Da ist es durchaus sehr riskant, sich nur von Prüfung zu Prüfung durchzuschlagen, ohne eigentlich Wissen zu sammeln und zu merken. Irgendwann kommt man vielleicht an den Punkt, an dem man zwar die Informationen gelernt hat, aber bereits Gelerntes schon wieder vergessen hat, sodass man keine Verbindungen zwischen den Lerninhalten herstellen kann. So können Zusammenhänge nicht verstanden werden und auch komplexe Verbindungen nicht gezogen werden. Dann ist es fraglich, ob man die notwenigen Kompetenzen überhaupt besitzt.

Bulimie Lernen ist kein Erwerb von Wissen

Die Lernart der Lernbulimie ist keine Form, die darauf abzielt, einen Wissenserwerb zu haben, sondern das Gegenteil ist der Fall. Man setzt sich weder mit dem Thema direkt auseinander, noch kann man sein Wissen in einem bestimmten Bereich durch Bulimielernen ausbauen. Es werden keine Kompetenzen oder weiteres Fachwissen erlernt. Das Auswendiglernen, ohne die wirkliche Auseinandersetzung mit dem Gelernten führt dazu, dass man keine kritische Meinung dazu bilden kann. Der Stoff wird einfach gelernt, ohne hinterfragt zu werden.

So manches, was an den Schulen oder Universitäten heute gelehrt wird, ist im späteren Leben im Beruf vielleicht nicht relevant. Doch sollten so einige Lerninhalte hinterfragt werden und auch die angewendeten Methoden, sonst lernt man es nicht, Themen kritisch zu betrachten und sich seine eigene Meinung zu bilden.

Deshalb ist das Bulimielernen kaum dafür geeignet, wenn das gelernte Wissen behalten werden und die Kompetenzen in verschiedenen Bereichen ausgebaut werden möchten.

Was ist Bulimielernen? Fazit, Bedeutung, Erklärung und Definition

Zusammenfassend beschreibt Bulimie Lernen eine Form des Wissenserwerbs, bei dem nur kurzfristig sehr viel Lernstoff auswendiggelernt wird. Es wird nicht darauf geachtet, ob das Wissen im Gedächtnis haften bleibt, oder ob man es schnell wieder vergisst. Durch diese Lernform wird nur das Kurzzeitgedächtnis angeregt und das Langzeitgedächtnis erhält die gelernten Informationen nicht. Das passiert, weil das gelernte Wissen zu einem späteren Zeitpunkt nicht wiederholt und verfestigt wird.

Es gehört aber viel Konzentration zu dieser Lernform, denn oft müssen SchülerInnen und StudentInnen eine lange Zeit durchgehend lernen, um das geforderte Wissen bis zur Prüfung zu können. Meist ist die Prüfung in wenigen Tagen vor dem Beginn des Lernens.

Dennoch wird Bulimie Lernen als schlecht angesehen. Vor allem in akademischen Kreisen ist man dieser Meinung. Bei einer höheren Ausbildung kann man nicht immer wieder Gelerntes vergessen, da man ansonsten nicht in der Lage ist, Querverbindungen zwischen Informationen zu ziehen, was eine der wichtigsten Kompetenzen ist. Außerdem bildet man sich beim sturen Auswendiglernen häufig keine eigene Meinung zu einem Thema. Man setzt sich also nicht kritisch mit dem Sachverhalt auseinander und kann das Wissen nicht vertiefen.

Was bedeutet „überdreht sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Zunächst bedeutet “überdreht sein” durch starke seelische Belastung/Übermüdung unnatürlich wach/munter zu sein. Ein Beispiel dafür wäre folgendes: “Der Kind war nach dem Rummelbesuch völlig überdreht.”

Was bedeutet „überdreht sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Eine ähnliche, aber nicht ganz die gleiche Bedeutung von “überdreht sein”, ist überspannt oder verrückt sein. Eine überspannte Komödie oder ein verrückter Schauspieler können beispielsweise überdreht sein.

Die Synonyme für “überdreht sein” lassen sich in eher positive und eher negative Adjektive unterteilen. Die positiven sind beispielsweise lebhaft, menschlich und gut gelaunt. Die negativen sind beispielsweise unkontrolliert, unbeherrscht, angespannt, hitzköpfig oder unausgeglichen. Meistens wird mit Überdrehtheit etwas Negatives assoziiert.

Überdrehtes Verhalten bei Menschen

Überdrehtheit ist eine Charaktereigenschaft, die die meisten als negativ bewerten würden oder als Laster sehen. Jemand, der überdreht ist, ist bezüglich seiner Emotionen nicht ausgeglichen. Deshalb reagiert er zu stark auf bestimmte Reize. Solche Menschen werden oft als unangenehm wahrgenommen. Man kann nicht einschätzen, wie sie auf bestimmte Dinge reagieren werden, da viele Reaktionen überzogen sind. Die Ursache für solch ein Verhalten ist immer eine starke oder einseitige nervliche Beanspruchung oder eine Unterforderung der Nerven, welche dann mit großen Emotionen und Reaktionen kompensiert wird.

Die Menschen, die betroffen sind, leiden oft selbst unter ihrer Überdrehtheit. Innere Anspannung, Nervosität, Stress und Schlafstörungen sind häufig die Ursachen für überzogene Reaktionen. Dem Körper und dem Geist fehlt die notwendige Erholung, weshalb die Gefühle und Emotionen nur schwer zu kontrollieren sind. Diese innere Unruhe ist der Grund für ein überdrehtes Verhalten. Die Gründe für innere Unruhe können vielfältig sein und von uns selbst oder unserem Umfeld ausgehen. Die Gründe können folgende sein:

  • übermäßige Arbeitsbelastung
  • ständiger emotionaler Stress aufgrund komplizierter Beziehungen
  • Termindruck
  • Reizüberflutung
  • belastende Umstände
  • Enttäuschungen und Rückschläge
  • zu hohe Anforderungen an uns von anderen oder uns selbst
  • Hormonschwankungen
  • Selbstvorwürfe

Wenn überdrehtes Verhalten zum Problem wird

Ständige Angespanntheit ist ungesund. Jeder Anspannungsphase sollte eine Entspannungsphase folgen, ansonsten kann das Abwehrsystem unseres Körpers nicht mehr optimal arbeiten. So kann es nach längerer Zeit sogar zu psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen oder schweren Krankheiten kommen. Eine typische Langzeitfolge von ständigem Stress sind Depressionen.

Überdreht sein kann auch ein Symptom einer Krankheit sein. Beispielsweise sind Menschen mit der historischen Persönlichkeitsstörung dafür bekannt, zu überzogenem Verhalten und Reaktionen zu neigen. Die häufigste Diagnose, die beim Überdrehen gestellt wird, ist das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Ungefähr 4 % aller Erwachsenen und 5 % aller Kinder leiden an dieser Störung.

Was man gegen innere Unruhe tun kann

  • 1. Bei hoher Belastung, bitten Sie Ihre Mitmenschen um Hilfe.
  • 2. Planen und strukturieren Sie Ihre Tage und Wochen.
  • 3. Geben Sie sich genug Zeit, um Gedanken zu sortieren und Entscheidungen zu treffen. Bei sinnlosem Gedankenkreisen sollten die Gedanken bewusst gestoppt werden. Dies kann gut funktionieren, indem man sie aufschreibt und den Zettel wegwirft.
  • 4. Bei essentiellen Problemen suchen Sie nach einer Lösung und schließen Sie das Thema ab.
  • 5. Vergeben Sie sich selbst Fehler und achten Sie Ihre Grenzen.
  • 6. Bewusste Phasen der Entspannung sollte es jeden Tag geben.
  • 7. Entspannungstechniken lernen und regelmäßig nutzen ist eine der wirkungsvollsten Methoden.
  • 8. Frische Luft und Bewegung tun immer gut und bauen Stress ab.
  • 9. Lernen Sie, abends den Tag bewusst abzuschließen und erlauben Sie sich, abzuschalten.
  • 10. Arzneipflanzen wie Baldrian, Melisse oder Passionsblume können bei  innerer Unruhe Linderung verschaffen.

Hilfreich ist es, sich eine Zeit lang selbst zu beobachten und aufzuschreiben, wann man überdreht reagiert und wann man sehr angespannt ist. Dann kann man sich überlegen, wie man mit diesen Situationen besser umgehen kann.

Überdreht sein bei Kindern

Sehr häufig wird der Begriff “überdreht sein” mit Kindern in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass Kinder generell noch größere Schwierigkeiten damit haben, ihre Emotionen zu regulieren. Daher neigen sie zu überzogenen Gefühlsausbrüchen. Außerdem kennen sie ihre Grenzen noch nicht und toben oft so viel und lange, dass sie schon längst alle Kräfte aufgebraucht haben. Dann werden sie plötzlich quengelig. Manchmal enden solche Tage in Wein- oder Wutanfällen. Um das zu vermeiden, helfen einfache Tricks, wie Mittagspause machen, rechtzeitig aufhören, ruhige Aktivitäten wie Bücher lesen oder puzzeln oder CD’s oder Kassetten hören, bevor es ins Bett geht. Kinder benötigen oft viel Zeit, um von der Überdrehtheit wieder zur Ruhe zu kommen.

Was sind Unterschiede zwischen Schuld und Verantwortung? Erklärung


Eine nicht unübliche Meinung unter der wissenden Elite ist, dass Schuld ein oberflächliches Gebilde ist, das von den verschiedenen Systemen, vor allem den vorbereiteten Religionen, ins Leben gerufen wurde, um die Kontrolle über den Verstand und die Bewegungen der Massen zu gewinnen und zu behalten. Der Trick, den diese Systeme anwenden, besteht darin, etwas Äußeres und Unwirkliches in etwas umzuwandeln, das vom Individuum innerlich als sehr real empfunden wird.

Geschichte der Schuld

Aber aus unserer existenziellen Sicht ist die Hauptursache dafür, dass die verschiedenen Systeme den Gebrauch von Schuld als eine Form des Managements sehr gut erfüllt haben, dass die Menschen zwischen ihrer persönlichen echten Schuld, die aus der Überschreitung des Selbst entspringt, und der unechten Schuld, die aus der Überschreitung der Normen und Tabus einer ausgewählten Kultur entspringt, hin- und hergerissen sind. Wir würden vielleicht die erste existenzielle Schuld und die zweite oberflächliche Schuld nennen.

Manchmal überschneiden sich die beiden tatsächlich. Denn was sind die verschiedenen Weltreligionen, wenn sie nicht mehr die gesammelten Erkenntnisse darüber sind, wie man in der Welt zurechtkommt? Warum sollte man sich der schwierigen Aufgabe unterziehen, die richtige Art und Weise zu finden, wie man zu seiner Person steht, wenn diese Aufgabe bereits von den Meistern des Lebens erfüllt und frei geteilt wurde?

Aber bei existenzieller Schuld geht es nicht darum, positive Normen oder Tabus zu übertreten, Normen und Tabus, die sich mit der Zeit und dem Ort verändern. Es geht um etwas sehr viel Tieferes und sehr viel Unöffentlicheres. Existenzielle Schuld entsteht, wenn man verrät, wer und was man ist, wenn man eine Lebensrichtung einschlägt, von der man auf einer bestimmten Stufe seines Seins erkennt, dass sie einen von der eigenen Selbstverwirklichung und damit von der eigenen Bestimmung fernhält. Für diese Art von Verrat, den Verrat am Selbst, ist Schuld die ideale Reaktion. Es ist ein Leuchtfeuer, das Sie darauf hinweist, dass Sie etwas falsch machen. Dieser psychische Schmerz sollte nicht ignoriert oder als eine oberflächliche Form der Bewältigung abgetan werden, sondern er muss beachtet und als Anstoß für wichtige Veränderungen im Lebensstil genutzt werden.

Wo kommt die Pflicht ins Bild?

Wir könnten sagen, dass Schuld das ist, was man bisher falsch gemacht hat, und Pflicht das, was man von jetzt an richtig machen kann. In dieser Erfahrung ist Schuld auf die Vergangenheit gerichtet und Pflicht auf die Zukunft. Sie existieren Seite an Seite in der Gegenwart. Schuldgefühle treten in dem Moment in den Hintergrund, in dem man sich entscheidet, sich zu mobilisieren, in dem Moment, in dem man sich entscheidet, nicht mehr über seine Fehler zu grübeln, sondern etwas zu tun, um sie zu berichtigen, in dem Moment, in dem man sich entscheidet, einen Lebensstil zu leben, der mit dem Charakter übereinstimmt, von dem man weiß, dass man in diesem tieferen Stadium seines Seins ist.

Die meisten unserer reaktiven Verhaltensweisen enden kurz vor Missbrauch und Grenzverletzungen. Doch wie oft haben Sie sich schon etwas wie das Folgende gedacht?

  • „Wenn das nicht passiert wäre, hätte ich es nicht getan….“
  • “Wenn er das nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht gesagt….“
  • “Wenn sie das getan hätte, hätte ich das nicht getan….“
  • “Wenn er das einfach getan hätte, hätte ich es vielleicht getan….“

Die Unterscheidung zwischen Schuld und Pflicht ist mehr als eine summarische ethische Unterscheidung; sie hat eine exakte mentale Wahrheit, die unser Verhalten und unser Wohlbefinden tiefgreifend beeinflusst. Auf einer intestinalen emotionalen Ebene ist es der Unterschied zwischen Kraft und ständiger Ohnmacht. Unsere erhöhte Reaktionsfähigkeit auf emotionale Verletzungen hat dazu geführt, dass wir Schuld nicht mehr als Verletzung unserer persönlichen Werte ansehen, sondern als etwas, das uns von anderen zugefügt wird. Daher haben wir Ausdrücke wie „Mach mir keine Schuldgefühle“ und „Sie macht mir ein Schuldgefühl“.

Weil es so aussieht, als würde uns jemand bestrafen, indem er uns das Gefühl gibt, verantwortlich zu sein, verspüren wir häufig den Drang, uns an denjenigen zu rächen, die das tun. Niemand fühlte sich schuldiger, weil er es versäumt hatte, für seinen eigenen Verwandtenkreis zu sorgen, als der jüngere Mann, der von seinem Chef gefeuert wurde, nachdem er seine Ehefrau vor den Augen seines Babys vergewaltigt hatte. Er beschuldigte sie, seine Schuld heraufzubeschwören, während sie in Wahrheit aus der Verletzung seiner persönlichen Normen herrührte. Ebenso machte die missbrauchte Mutter ihren Sohn dafür verantwortlich, dass er mit seinem Vater zusammenleben und Missbrauch erleiden musste, weil sie ihn nicht verteidigt hatte.

Ursprung der Verantwortung

Die Verantwortung hingegen entspringt dem primären Mitgefühl mit der ihm innewohnenden Motivation, zu verbessern, zu schätzen, zu verbinden oder zu verteidigen. Wenn wir nach diesen Motiven handeln, bleiben wir unseren tieferen Werten treu und fühlen uns befähigt, das Szenario zumindest ein bisschen besser zu machen.

Im Rahmen einer Studie zur Behandlung von Straftätern, die häusliche Gewalt ausüben, stieß man vor fast zwanzig Jahren bei sieben außergewöhnlichen Einrichtungen auf viele Organisationszeiten für Täter. In diesen Organisationsperioden konfrontierten die Leiter die gerichtlich verurteilten Täter zwangsweise mit der gesamten Vielfalt ihres missbräuchlichen Verhaltens. Die Täter waren nicht mehr befugt, irgendeinen Kontext für ihr Verhalten zu liefern, da dies zu „Ausreden, Rechtfertigungen und der Suche nach Schuldzuweisungen an den Betroffenen“ wurde.

Das Protokoll der Studien sah vor, dass die Ehefrauen der Teilnehmer der Organisation nach jeder Konsultation per Telefon anriefen, um zu erfahren, wie sich ihre Partner zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Woche verhielten. Mehr als die Hälfte der Frauen gaben an, dass ihre Männer defensiv, verärgert und gereizt von der Organisation nach Hause kamen und sie am einfachsten dafür verantwortlich machten, dass sie die Demütigung ertragen mussten: „Wegen dir muss ich diese Organisation besuchen und wie ein Verbrecher behandelt werden!“ Die Situation war so schlimm, dass 30 % der Aussteiger von den Frauen initiiert wurden, die eigentlich geschützt werden sollten.

Die untersuchten Organisationsleiter waren richtige Menschen mit den befriedigenden Absichten, die Welt sicherer zu machen. Sie sahen aber offensichtlich nicht mehr, was ihnen durch ihre Reaktion auf emotionale Verletzungen widerfuhr. Sie haben nicht nur die Missbraucher nicht mehr herausgeholt (indem sie den Teil von ihnen ignorierten, der jetzt nicht mehr missbraucht werden musste), sondern sie wurden durch die Missbraucher verändert. Sie versuchten zu manipulieren, was ihre Kunden dachten und wie sie sich fühlten und verhielten, indem sie ihre Ansichten missachteten und ihre Schuldgefühle, Scham und Angst vor den Konsequenzen manipulierten, und genau das taten die Männer ihren Frauen an. Die Berater unterstützten unwissentlich die missbräuchliche Dynamik.

Die Pflicht

Der erste Schritt in Richtung Pflicht – und tatsächlicher Kraft – besteht darin, zu erkennen, dass Sie, falls Sie jetzt nicht mehr die Menge der emotionalen Verletzungen in Ihrer Umgebung verringern, zumindest indirekt dazu beitragen.

Denken Sie daran, wenn Sie versucht sind, einem mürrischen Kellner gegenüber unhöflich zu sein oder sich als Reaktion auf einen konkurrierenden Autofahrer an die Hupe zu lehnen, nicht beachten oder vergessen: Sie tragen, wenn auch indirekt, zu Kindesmissbrauch, häuslicher Gewalt und anderen gefährlichen Verhaltensweisen bei. Zumindest verbreiten Sie emotionale Verletzungen, die nichts anderes als schlechte Auswirkungen auf Sie und Ihr Umfeld haben können.

Emotionale Verletzungen werden sich weiterhin schnell verbreiten, solange wir Schuld mit Pflicht verwechseln und davon ausgehen, dass wir nicht verantwortlich sind, wenn wir nicht für etwas verantwortlich sind. Und solange wir annehmen, dass unsere schlechte Meinung über andere gerechtfertigt ist oder dass sie etwas verdienen, was wir als Reaktion auf ihre Negativität tun, sind wir für die virulente Entfaltung der emotionalen Verletzungen verantwortlich, die wir jetzt erleben.

Was bedeutet „an sich arbeiten“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hinter dem Ausdruck „an sich arbeiten“ verbirgt sich auch das Wort “Persönlichkeitsentwicklung”. Wer an sich selbst arbeitet, hat sich als Ziel gesetzt, seine Persönlichkeit zu verändern, beziehungsweise weiterzuentwickeln.

Was bedeutet „an sich arbeiten“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Thema der Persönlichkeitsentwicklung kommt aus der Psychologie und ist sehr vielfältig und tiefgründig. Der Begriff selbst wird definiert als alle Veränderungen von Persönlichkeitsmerkmalen, die ein Mensch während seines ganzen Lebens durchläuft. Dieser Prozess wird vorangetrieben durch den Menschen selbst, aber auch durch äußere Einflüsse. Diese Einflüsse können folgende sein:

  • Erfolge und Misserfolge in jeder Lebensphase
  • Feedback von Bezugspersonen oder Fremden
  • zwischenmenschliche Erfahrungen
  • Erziehungsweise der Eltern
  • Traumata oder Verluste

Die Persönlichkeit kann sich in eine gute oder eine eher schlechte Richtung entwickeln. Wenn man aktiv an sich selbst arbeitet, versucht man selbstverständlich die Persönlichkeitsmerkmale zu verbessern. Was hierbei verbessern bedeutet, ist von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation ganz verschieden. Es gibt sehr viele verschiedene Theorien zur optimalen Persönlichkeitsentwicklung.

Momentan wird der Fokus dabei auf selbstbestimmtes und lebenslanges Lernen gerichtet. Um seine Ziele im Leben zu erreichen, sollte man nie aufhören, an sich selbst zu arbeiten. Es ist mittlerweile bewiesen, dass eine optimierte Persönlichkeit viel größeren Einfluss auf Erfolge jeder Art hat als der Intelligenzquotient.

Voraussetzungen, um sich erfolgreich weiterzuentwickeln

Zunächst muss der Körper und Geist eine gesunde und fitte Grundlage bieten. Für einen gesunden Körper und Geist sollte man auf die richtige Ernährung achten. Veränderung benötigt viel Energie, die wir unserem Körper zuführen müssen. Viel Obst, Gemüse und Wasser sind ein wichtiger Faktor. Außerdem sollte man auf Fertigprodukte und zu viel Industriezucker so gut es geht verzichten. Ansonsten können wir uns immer auf unseren Körper verlassen. Wir fühlen, welche Lebensmittel uns Kraft geben und welche uns träge machen.

Die zweite Voraussetzung ist Sport. Dabei ist es total egal, welcher Sport. Wenn man körperlich fit ist, kann man sich auf seinen Körper verlassen. Das gibt einem mehr Selbstbewusstsein, Kraft und Motivation, um an sich selbst zu arbeiten. Wenn einem Sport nicht so liegt, kann man auch ruhigere Möglichkeiten finden, sich genügend zu bewegen. Lange regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und ein wenig einfaches Stretching oder Yoga eignen sich optimal.

Weiterhin sehr wichtig sind Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Um Fortschritte bei der Weiterentwicklung zu machen, muss man ehrlich zu sich selbst und auch zu seinen Mitmenschen sein. Für viele Menschen ist es schwierig, immer aufrichtig zu sein. Jedoch ist das eine Eigenschaft, die sich erlernen lässt. Mit der Zeit fällt es einem immer leichter bis man es ganz automatisch macht. Auf dieser Grundlage ist man mit sich selbst im Reinen und muss keine Energie verschwenden, sich vor anderen zu verstellen.

Zuletzt ist es für jeden Typ Mensch von Vorteil, eine Entspannungstechnik zu beherrschen. Es ist bewiesen, dass jede Art von Meditation dabei hilft, negative Emotionen zu verarbeiten, Stress loszulassen und sich selbst zu finden. Das Gehirn muss den ganzen Tag arbeiten und schon ein paar Minuten Entspannung täglich helfen dabei, schneller und besser zu arbeiten. Es gibt viele verschiedene Techniken. Einfach zu lernen und für Nichtkenner gut verständlich ist Autogenes Training. Diese Methode ist eine Art Selbsthypnose und die Grundlagen lassen sich sogar mit Youtube-Videos erlernen.

Das kann man tun, um an sich selbst zu arbeiten

0. Tagebuch führen oder schreiben. Nur wer seine Gedanken ordnet, kann Klarheit gewinnen.

1. Seine Ziele genau definieren und aufschreiben. Dabei kann man große Ziele haben und kleine Zwischenziele. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Ziele erreichbar sind und dass sie so formuliert sind, dass man genau weiß, wann man sie erreicht hat. Diese kleinen Erfolge sind wichtig für das Glücksempfinden und unsere Motivation weiterzumachen.

2. Offen sein für Neues und keine Angst vor Veränderungen. Veränderungen fühlen sich immer erst einmal komisch an. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an alles. Man sollte so oft es geht seine Komfortzone verlassen und keine Unsicherheiten vermeiden. Am besten geht man neugierig auf alles Neue zu.

3. Herausforderungen sollten als Chance gesehen werden. Auch wenn Herausforderungen eine Möglichkeit zum Scheitern bieten, bieten sie genauso die Möglichkeit, Neues kennenzulernen und sich ins Positive zu entwickeln. In solchen Situationen muss der Fokus unbedingt auf das Positive gerichtet werden. So etabliert man ein positives und somit zufriedenes Mindset.

4. Positive Psychologie wird immer wichtiger in der Medizin. Therapien werden immer mehr darauf ausgelegt, sich auf die Guten Dinge zu konzentrieren und die Negativen auszublenden und so Stück für Stück zu vergessen. Dafür soll man sich damit beschäftigen, was Glück für einen bedeutet und wie glückliche Gefühle entstehen. Dankbarkeit ist hierbei sehr hilfreich. Man sollte sich darin üben, dankbar für Kleinigkeiten im Leben zu sein.

5. Nur wenn man richtig zuhören und Informationen aufnehmen kann, kann man lernen und sich weiterentwickeln. Heutzutage kann das schwierig sein, da unser Gehirn den ganzen Tag mit Informationen überflutet wird. Es hat gelernt, vieles auszublenden, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Jedoch kann dadurch auch Wichtiges verloren gehen. Auch Zuhören kann durch Übung verbessert werden.

6. Da sich die Eigen- und die Fremdwahrnehmung oft signifikant voneinander unterscheiden, sollte man immer mal Feedback von seinen Mitmenschen einfordern. Ob Familie, Freunde oder Kollegen, jeder hat eine persönliche Einschätzung. Natürlich sollte man nicht nur darauf hören, was andere sagen, jedoch kann ein Abgleich oft hilfreich sein.

7. Der wohl wichtigste Punkt ist die Selbstreflexion. Nur wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt, kann man an ihnen arbeiten. Anfangs kann es unangenehm sein, seinen eigenen Charakter so zu untersuchen und zu bewerten. Allerdings ist dies enorm wichtig, auch um sich selbst akzeptieren und mögen zu können. Hierbei sollten die Schwächen nicht als Fehler betrachtet werden, sondern als Möglichkeit für Wachstum. Wenn man an sich arbeitet, kann man sich auch auf die Stärken konzentrieren und diese noch weiter ausbauen oder ergänzen. Man sollte sich selbst regelmäßig reflektieren, denn nur so kann man Veränderungen überhaupt bemerken.

Warum hat man, wenn man verliebt ist keinen Hunger? Erklärung


Verliebte verspüren häufig keinen Hunger. Verantwortlich dafür sind Prozesse, die sich zeitgleich in unserem Körper abspielen. Was genau dahintersteckt, wird folglich ausführlich erklärt.

Appetitlosigkeit bei Verliebtheit – Schuld sind die Hormone

Zurückzuführen ist der ausbleibende Hunger auf die permanente Appetitlosigkeit, die das Verliebtsein mit sich bringt. Hierfür ist das Hormon Serotonin verantwortlich. Bei Menschen, die sich in ihren Schwarm verlieben oder eine frische Beziehung eingehen, steigt nachweislich der Serotoninspiegel, was Appetitlosigkeit und schlaflose Nächte zur Folge hat.

Das Serotonin ist auch als Glückshormon bekannt. Es sorgt primär für eine glückliche Stimmung. Ebendarum fühlen sich Verliebte gut, auch wenn sie weder essen noch schlafen. Sie sind förmlich euphorisch und lächeln häufig ohne ersichtlichen Grund.

Unser erhöhter Serotonin-Gehalt im Körper sorgt mitunter für die erstrebenswerten Schmetterlinge im Bauch. Höhenflüge gehen mit dem Verliebtsein einher und die Gedanken drehen sich einzig und allein um die Person der Begierde.

Verliebte agieren obsessiv

Der gesteigerte Serotoninspiegel lässt sich nicht nur bei Verliebten, sondern auch bei Menschen mit Zwangsneurosen nachweisen. Das liegt daran, dass Liebe auch eine Art Obsession darstellt. Menschen mit Frühlingsgefühlen haben nur noch ihren Schwarm im Sinn und machen sich keine Gedanken mehr um Schlaf und Ernährung.

Ist Appetitlosigkeit bei Verliebtheit bedrohlich?

Normalerweise bleibt der ausbleibende Hunger nicht lange bestehen. Bereits nach wenigen Tagen legt sich das stark obsessive Verhalten und Hungergefühle kommen zurück. Angesichts dessen stellt die Gemütsverfassung keinen lebensbedrohlichen Zustand dar.

Gegen das ausbleibende Hungergefühl agieren?

Verliebte Menschen bekommen häufig keinen Bissen herunter. Mit einigen Tricks kann dagegen vorgegangen werden. So nehmen Betroffene weiterhin wichtige Mikro- und Makronährstoffe zu sich und laufen nicht Gefahr, Mangelzustände zu begünstigen.

Menschen, deren Fokus ausschließlich auf dem Partner oder potenziellen Partner liegt, können mehrfach täglich kleinere Portionen essen. So wird das fehlende Hungergefühl ausgeglichen sowie der Zustand, keine vollen Mahlzeiten herunter zu bekommen.

Auch Kräuter in Form von Tees können unseren Appetit anregen und helfen dabei, mehr essen zu können. Löwenzahn, Kümmel und Schafgarbe sind tolle Vertreter, die das „Problem“ gezielt bekämpfen.

Weiterhin appetitanregend sind Zimt, Ingwer und Schnittlauch. Die Gewürze kannst du ebenfalls deinem Tee beimischen oder zu deinen Mahlzeiten hinzufügen. Ebenso tust du deiner Gesundheit einen großen Gefallen, denn Ingwer und auch Zimt sind wahre Booster für Immunsystem und Co.

Den Fokus vom Traummenschen ablenken

Verliebten fällt es schwer, den Fokus von ihrer Person der Begierde abzulenken. Sie bewegen sich fernab jeglicher Realität und haben nur noch die schönsten Szenarien vor Augen. Hier können sportliche Aktivitäten oder auch ein Spaziergang behilflich sein. Bewegung regt gleichzeitig den Stoffwechsel und infolgedessen den Appetit an. Zudem sorgt gerade ein aktives Erlebnis im Freien für einen klar denkenden Kopf.

Bleibt der Hunger immer aus?

Nicht jeder Mensch verliert seinen Appetit, wenn er verliebt ist. Schlaflosigkeit ist ein primärer Zustand, der häufiger eintritt. Viele frisch verliebte Menschen essen ganz normal weiter – haben teilweise sogar einen gesteigerten Appetit! Das sagt aber keinesfalls etwas über die Intensität der Verliebtheit aus, denn jeder Körper reagiert anders auf die Hormonumstellung.

Fazit: Deswegen haben Verliebte keinen Hunger

Grund für das ausbleibende Hungergefühl ist der erhöhte Serotonin-Gehalt in unserem Körper. Auch Menschen mit Zwangsneurosen weisen einen hohen Spiegel des Glückshormons auf, womit das stark obsessive Verhalten von Verliebten zu erklären ist.

Im Fokus ist nur noch der potenzielle Partner – tagein und tagaus. Die Nächte werden kürzer und die Mahlzeiten immer kleiner. Mit einigen Tricks, wie kleineren Portionen über den Tag verteilt, wird dem gezielt entgegengewirkt. Alles in allem ist der fehlende Appetit beim Verliebtsein kein bedrohlicher Zustand und legt sich wie von selbst wieder.

Was ist Präkrastination? Bedeutung, Definition, Erklärung


Im Gegensatz zur Prokrastination beschreibt die Präkrastination das Phänomen, Aufgaben sofort zu erledigen. Es ist eine Art innerer Zwang, der gegebenenfalls mit einem hohen Stressempfinden einhergeht. Alternativ ist das vorschnelle Abarbeiten von To-dos als blinder Aktionismus geläufig.

Problem: Präkrastination – mehr als Produktivität

Die Prokrastination bezeichnet das ständige Aufschieben von Aufgaben. Oftmals sind Studenten mit solch einem Verhalten verknüpft. Allerdings trifft die Aufschieberitis ebenso andere Personengruppen aus diversen Berufsfeldern und Gesellschaftsschichten. Dabei ist die Kehrseite der Medaille, die Präkrastination, deutlich weniger geläufig. Denn die meisten Menschen verbinden mit dem zügigen Abarbeiten von Aufgaben vor allem einen motivierten Geist gepaart mit einer hohen Produktivität. Wer präkrastiniert, wird demnach eher als erfolgreich betrachtet. Das entspricht aber nicht zwangsläufig der Realität.

Eine To-do-Liste ist etlichen Menschen bekannt. Die Arbeitsaufgaben reihen sich Tag für Tag aneinander und die Aufstellung leert sich scheinbar nie. Ein Präkrastinierer nutzt solche Aufgabenlisten gegebenenfalls ebenso. Aber es drängt die Person, die erstbeste Angelegenheit in möglichst kurzer Zeit abzuwickeln. Dadurch leidet allerdings die Prioritätensetzung. Effektives und effizientes Arbeiten geht mit dem Setzen von Prioritäten einher. Wichtige und dringende To-dos sind zuerst anzugehen, ehe andere To-dos folgen. Bei der Präkrastination ist ebendies das Problem. Betroffene bewältigen die Aufgaben in wahlloser Reihenfolge – Hauptsache: fertig.

Zusätzlich birgt die Präkrastination das Risiko, eher mittelmäßige Ergebnisse zu erzielen. Wer sich kopfüber in eine Aufgabe stürzt, macht sich im Regelfall seltener Gedanken um das Resultat. Dadurch erfolgt das Abarbeiten tendenziell wenig gut durchdacht. Die Konsequenz: Flüchtigkeitsfehler.

Der Ursprung der Präkrastination

David Rosenbaum, ein US-amerikanischer Psychologe führte eine Studie unter Studierenden durch. In Pennsylvania sollten besagte Lernende einen Eimer tragen. Die Wegstrecke belief sich auf einen längeren Gang, wobei es galt, die Eimer unterwegs nicht abzustellen. Es kamen zwei Eimer für diesen Zweck zum Einsatz: Ein Eimer stand näher zum Zielpunkt, der andere näher zum Studierenden.

Die Aufgabe bestand darin, den Kübel möglichst unkompliziert zum Ziel zu tragen. Erstaunlicherweise verwendeten rund 80 Prozent der Teilnehmenden jenen Behälter, der ihnen am nächsten war. Das stand im Gegensatz zu der Annahme, den einfachen Weg zu nutzen. Hätten die Studierenden den einfachen Weg gewählt, hätten sie sich für den geringeren Kraftaufwand des näher am Ziel gelegenen Bottichs entschieden. Stattdessen wählten die meisten Teilnehmenden die größere physische Mühe, um den Kübel zu bewegen. Die Lernenden behielten die Vorgehensweise ebenfalls bei, als die Eimer befüllt und damit schwergewichtiger wurden. Es drängte die Studierenden, die Aufgabe frühzeitig anzugehen, um sie möglichst bald abhaken zu können.

Risiken und Ursachen der Präkrastination

Wer Aufgaben sofort erledigen will, belastet unter Umständen die eigene Gesundheit. Denn das prompte Abhaken von To-dos führt gegebenenfalls zum innerlichen Ausbrennen, dem sogenannten Burn-out. Es besteht ebenfalls das Risiko, Depressionen zu entwickeln.

Der Grund dafür liegt in der Tendenz, sich zu viele Angelegenheiten aufzuladen und zugleich Entscheidungen vorschnell zu treffen. Das geht zulasten der Logik und der kühlen »Kopfentscheidung«. Denn wer übereilt agiert, macht eher Fehler.

Als Gründe für dieses Verhalten kommen vorrangig drei Ursachen infrage. Während der Perfektionismus, also die Angst, Fehler zu machen oder sich Kritik preiszugeben, eher das Aufschieben zur Folge hat, gilt das bei der Präkrastination nicht.

Warum Menschen präkrastinieren: Gründe, Ursachen

Vorschnelles Erledigen unliebsamer Arbeitsaufgaben entsteht beispielsweise aus reiner Gewissenhaftigkeit heraus. Es ist jedoch ebenso evolutionär erklärbar. Wer pflichtbewusst arbeitet und zügig Aufgaben erledigt, zeigt vor allem, dass er oder sie der Verantwortung gerecht wird. Dahinter verbirgt sich gegebenenfalls eine Form der Versagensangst oder Angst vor Ablehnung.

Zugleich besteht ein evolutionärer Zusammenhang zum Präkrastinieren. Dabei geht es vor allem um die Chancen im Leben. Das zügige Abarbeiten von To-dos dient dem Zweck, keine Gelegenheiten zu verpassen. Wer die Aufgabe fertig hat, hat schließlich Ressourcen oder Kapazitäten frei für andere Dinge.

Außerdem entlastet dieses Vorgehen das Gehirn. Trotz einem vermehrten Aufwand bei der Bewältigung der Aufgaben hilft die vorschnelle Erledigung, den inneren Arbeitsspeicher zu leeren. Damit ist es möglich, die kognitiven Anstrengungen zum Erinnern der Aufgabenliste im Bewusstsein zu senken. Es herrscht eine gewisse Anspannung im Verstand vor, bis die Arbeit abgehakt ist. Das ist neben der Gewissenhaftigkeit und Evolution ein weiterer Grund, warum Menschen Aufgaben sofort erledigen.

Präkrastination vermeiden – Strategien gegen vorschnelles Abhaken

Wer feststellt, regelmäßig zu präkrastinieren, sucht womöglich nach Lösungswegen, um Arbeitsaufgaben entspannter zu bewältigen. Dazu hilft es, die To-dos zu entschlacken. Das heißt, die Prioritäten in den Fokus zu setzen. Was ist wichtig und eilt? Diese Arbeiten sind grundsätzlich zuerst zu erledigen. Gleichzeitig lohnt es sich, die Aufgaben in zeitlichen oder thematischen Blöcken zu organisieren.

Anstatt jede aufleuchtende E-Mail prompt einzeln abzurufen und auf die Art zuverlässig aus dem produktiven Arbeitsfluss gerissen zu werden, ist es sinnvoller, das E-Mail-Programm zu gewissen Zeiten zu öffnen. Dann können Betroffene die jeweiligen E-Mails in einem Durchgang bearbeiten. Daneben erscheint es hilfreich, die To-do-Liste zu vereinfachen. Wer eine geringere Anzahl an Aufgaben auf dem Zettel hat, präkrastiniert tendenziell weniger.

Zusammenfassung: Präkrastination statt Prokrastination?

Das Aufschieben ist inzwischen ein gängiges Phänomen in der Gesellschaft. Viele Menschen schieben wichtige Dinge auf die sprichwörtlich lange Bank. Dagegen ist das Präkrastinieren im alltäglichen Sprachgebrauch kaum geläufig – obwohl die Probleme und Auswirkungen durchaus vergleichbar sind.

Dr. Rosenbaum hat mit seiner Studie bedeutsame Erkenntnisse in diesem Verhaltensaspekt erlangt. Denn wer präkrastiniert, folgt einem inneren Drang, Aufgaben schnellstmöglich abzuarbeiten. Das sorgt für Druck und einer gesteigerten Anspannung. Dadurch steigt das Risiko, Depressionen oder ein Burn-out zu entwickeln. Mit gezielten Strategien lässt es sich dagegen deutlich entspannter arbeiten, wobei insbesondere die Prioritätensetzung beachtenswert ist.

Was bedeutet „Neurodivers“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Neurodivers“ bedeutet „neurologisch vielfältig“. Atypische neurologische Ausstattungen sollen im Zuge von Neurodiversität als Teil des normalen menschlichen Spektrums respektiert werden. Die Einteilung in „neurotypisch“ und „neurodivergent“, die ohnehin nicht problemlos möglich ist, soll nicht mehr vorgenommen werden, sondern vielmehr eine Entpathologisierung von Neuro-Minderheiten stattfinden. Dieses Ziel verfolgt die globale Neurodiversitätsbewegung. Dabei spielt vor allem der Wandel vom „medizinischen Modell von Behinderung“ zum „sozialen Modell von Behinderung“ eine Rolle.

Wortherkunft und Bedeutung von „neurodivers“

Das Adjektiv „neurodivers“ und das dazugehörige Nomen „Neurodiversität“, welches wiederum auch als „neurologische Diversität“ bezeichnet werden kann, setzt sich aus folgenden Worten zusammen:

„Neurologie“ ist eine Teildisziplin der Medizin. Sie beschäftigt sich mit der Lehre des Nervensystems. Ein Großteil davon betrifft das Gehirn. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen. Das altgriechische Wort „Neuron“ bedeutet „Nerv“ und „logie“ ist „die Lehre“.

„Diversität“ bezeichnet Vielfalt und Verschiedenheit. Das Wort kommt aus dem Lateinischen: „diversitas“ kann mit „Unterschied“ oder „Verschiedenheit“ übersetzt werden.

Neurodiversität beschreibt also die neurologische Vielfalt: die Vielfalt kognitiver Funktionen. Es handelt sich dabei um einen Neologismus, also ein neu geschaffenes Wort.

Der Gedanke hinter dem Fachbegriff „Neurodiversität“ ist, dass die Vielfalt in der neurologischen Ausstattung von Menschen als eine normale soziale Vielfalt wahrgenommen und respektiert wird. Neurologische und psychische Krankheiten sowie Entwicklungsstörungen gelten im Zuge der Neurodiversität als natürliche menschliche neurologische Vielfalt. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit AD(H)S oder Autismus.
Neurodivers sind somit alle Menschen, sowohl jene mit typischen als auch jene mit atypischen neurologischen Ausstattungen.

„Neurotypisch“ und „neurodivergent“

„Neurotypisch“ bezeichnet jenen großen Teil der Menschen, der sich in seiner neurologischen Ausstattung sehr ähnlich ist. Ihre neurologische Entwicklung entspricht dem, was als „normal“ wahrgenommen wird.

Dem gegenüber steht der Begriff „neurodivergent“. Unter diesem werden all jene Menschen erfasst, die nicht in das typische neurologische Schema fallen. Das betrifft Menschen mit Autismus, AD(H)S, Dyskalkulie (Rechenschwäche), Dyslexie (Lese-Rechtschreibschwäche), Dyspraxie (motorische Entwicklungsstörung) oder Zwangsstörungen.

Allerdings ist es schwierig, Menschen eindeutig in „neurotypisch“ und „neurodivergent“ einzuteilen. Intellektuelle und soziale Fähigkeiten können in unterschiedlichen Ausmaßen neurotypisch oder neurodivergent sein, auch wenn eine Person keinerlei diagnostizierte Störung aufweist. Hier ist es äußerst schwierig, eine eindeutige Trennlinie zu ziehen, ab wann man eine Art des Verhaltens oder Erlebens als neurodivergent bezeichnet. Ein Mensch, der keine Autismus-Spektrum-Störungsdiagnose erhalten hat, kann trotzdem bestimmte autistische Symptome aufweisen. Die Einteilung in die zwei Gruppen funktioniert nur bedingt, was sich beispielhaft an dem fließenden Übergang von Menschen mit Autismus und Menschen ohne Autismus beobachten lässt.

Ein und dasselbe Krankheitsbild muss nicht bei jeder betroffenen Person auftreten. So unterscheiden sich die Symptome von AD(H)S oder Autismus bei jedem Menschen und weichen zum Teil stark voneinander ab. Wie intensiv eine betroffene Person dadurch in ihrem Alltag eingeschränkt ist und in welchem Ausmaß ihr eine Teilhabe an der Gesellschaft möglich ist, unterscheidet sich ebenfalls stark.

Ein weiteres Problem ist, dass man nicht ohne Weiteres sagen kann, wie ein „neurotypisches“ Gehirn aussieht. Die Menschen, die klar als neurotypisch identifiziert werden können, gibt es nicht. Die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen sind immer in einem solchen Ausmaß vorhanden, dass sich kein Standard für einen neurotypischen Menschen ausmachen lässt.

Verwendung und Funktion von „neurodivers“

Eine Funktion des Begriffes der Neurodiversität ist es, Vorurteilen gegen neurodivergente Menschen entgegenzutreten. Er wird oft als Alternative zu Begriffen wie „Störung“, „Krankheit“, „Dysfunktion“ oder „Behinderung“ genutzt, die eine stark negative Konnotation mit sich bringen. Kritikerinnen und Kritiker dieser negativen Bezeichnungen erkennen im Glauben, der im allgemeinen Bewusstsein vorherrscht, dass solche neurologischen Defizite behandelt und geheilt werden müssten, ein großes Problem.

Die Bezeichnung als Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen etc. ist für Betroffene oft ein Ärgernis, da sie ihre neurologischen Gegebenheiten eher als eine andere Art, die Welt zu erleben, verstehen. Denken, Handeln und Erleben finden anders statt – das macht sie aber nicht zu etwas Negativem, argumentieren viele Betroffene. Die Begriffe haben einen ausschließenden Charakter und implizieren immer, dass etwas nicht stimmt, nicht normal ist und nicht dazugehört.

Neurodiversitätsbewegung

Die Neurodiversitätsbewegung setzt sich für die Rechte von Menschen ein, die zu Neuro-Minderheiten zählen. Sie entstand in den 1990er-Jahren und weitete sich zu einer globalen Bewegung aus. Die größte Untergruppe setzt sich für die Rechte von Menschen mit Autismus ein. Auslöser für die Entstehung der Bewegung war die pathologische Betrachtung von neurodivergenten Menschen in Europa und den USA.

Das Ziel der Neurodiversitätsbewegung ist ein Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung und ein Aufbau von Chancengleichheit. Im bestehenden System seien alltägliche Dinge vorrangig auf neurotypische Menschen ausgelegt. Demnach müssten sich viele Dinge ändern, um neurodivergenten Menschen den Zugang zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen.

Die Bewegung besteht aus Einzelpersonen, Verbänden und Institutionen, die sich jeweils sowohl in ihren Forderungen als auch den Methoden unterscheiden. Eine Gemeinsamkeit im Vorgehen ist allerdings die Aufklärung über Neuro-Minderheiten durch das Bereitstellen von Informationen. Die meisten Menschen hätten ein bestimmtes einseitiges Bild im Kopf, wenn sie an „Autismus“, „AD(H)S“ oder ähnliches denken. Diese Vorstellungen seien durch die Pathologisierung geprägt und sowohl negativ behaftet als auch kein differenziertes Abbild der Realität. Durch die gezielte Aufklärung ließe sich dem entgegenwirken, davon ist ein Großteil der Bewegung überzeugt.

Das soziale Modell von Behinderung

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Vertreterinnen und Vertreter der Neurodiversitätsbewegung darauf abzielen, das vorherrschende „medizinische Modell von Behinderung“ durch das „soziale Modell von Behinderung“ abzulösen.

Während das medizinische Modell von Behinderung die Krankheit oder Behinderung als untrennbar von der Person und damit viele Nachteile sowie eine deutliche Verringerung der Lebensqualität einhergehen sieht, konzentriert sich das soziale Modell von Behinderung auf die Veränderungen, die in der Gesellschaft erforderlich sind, um Ausgrenzungen zu bekämpfen.

Die notwendigen Veränderungen sind vielfältig. Zum einen bräuchte es eine generell positivere Einstellung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen. Das kann durch mehr Sichtbarkeit von Minderheiten, den allgemeinen Zugang zu Informationen über die Vielfältigkeit neurologischer Voraussetzungen und infolgedessen einem Rückgang von Stigmatisierung, Unterschätzung und Abwertung geschehen. Zum anderen würden Hilfestellungen benötigt, die zu einer Barrierefreiheit beitragen. Diese Hilfen richten sich nach den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Personen und Gruppen.

Wichtig bei diesem Modell ist die Unterscheidung zwischen „Beeinträchtigung“ und „Behinderung“. Während „Beeinträchtigung“ die tatsächlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen eines Menschen bezeichnet, sind „Behinderungen“ die gesellschaftlichen Einschränkungen, die Menschen mit Beeinträchtigungen erfahren. Eine Behinderung findet dadurch statt, dass in der Gesellschaft keine Anpassung an die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung geschieht.

Was ist eine Überreaktion? Bedeutung, Definition, Erklärung


Eine Überreaktion kann es in unterschiedlicher Hinsicht geben. Sie kann sich zum Beispiel auf gesundheitliche Aspekte beziehen. Man benutzt den Begriff jedoch auch in Verbindung mit menschlichen Verhaltensweisen. Weiterhin ist die Überreaktion auch aus der Welt der Wirtschaft und Finanzen bekannt.

Was ist eine Überreaktion? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wendet man das Wort Überreaktion auf die Gesundheit des Menschen an, dann sind körperliche Reaktionen damit gemeint, die in irgendeiner Hinsicht als zu viel oder zu hoch eingestuft werden. Besonders oft spricht man dann von einer allergischen Überreaktion. Diese kommt immer dann zustanden, wenn man einen gewissen Stoff oder eine gewisse Substanz nicht verträgt und deshalb eine körperliche Reaktion folgt.

Diese folgt oft nach dem Genuss einer Substanz, oder nachdem die Haut damit in Berührung gekommen ist. Zum Beispiel werden allergische Reaktionen aller Art nicht selten als Überreaktion bezeichnet.

Die allergische Überreaktion im Detail

Kommt es zu einer allergischen Überreaktion, dann zeigt das menschliche Immunsystem mit einer starken Reaktion an, dass es es nicht in der Lage ist etwas zu verarbeiten. Ein Beispiel aus der Praxis ist etwa eine Nussallergie. Ist eine Person allergisch auf Nüsse und verzehrt sie trotzdem, dann wehrt sich das Immunsystem sinnbildlich gegen die Nüsse im Körper. Dies kann zum Beispiel durch Schwellungen im Bereich der Atemwege, Hautausschläge oder Übelkeit erfolgen. Ein weiteres Beispiel wäre Heuschnupfen. Hier reagiert der Körper mit der Entwicklung von Schnupfen und tränenden Augen darauf, dass eine gewisse Art von Pollen in den Organismus gelangt ist.

Die Überreaktion aus der wirtschaftlichen Perspektive betrachtet

Von Überreaktionen im wirtschaftlichen Bereich ist häufig dann die Rede, wenn den Wirtschaftsexperten die weitere Entwicklung der Finanzmärkte nicht klar ist. Sie können schlicht nicht voraussagen, ob es derzeit günstig ist in ein bestimmtes Projekt oder in bestimmte Wertpapiere zu investieren. Meist ist die Unbestimmbarkeit äußerer Faktoren ein Grund hierfür.

Investoren entscheiden sich dann häufig für eine sichere Notlösung. Diese kann zum Beispiel so aussehen, dass Aktien lieber sofort in großer Stückzahl verkauft werden, da ihr Kurs aktuell noch als passabel gilt. Weil nicht absehbar ist, ob der Kurs zukünftig gehalten wird oder stark abfällt, wird verkauft. Das scheint eben das kleinere Übel zu sein. Denn schließlich könnte es sein, dass der Kurs tatsächlich stark an wert verliert. Verkauft man zu spät hat man möglicherweise mit hohen finanziellen Verlusten zu rechnen. In einem solchen Fall ist von einer Überreaktion der Aktienmärkte die Rede. Und zwar deshalb, weil der Markt ungewöhnlich stark reagiert wenn überdurchschnittliche viele Wertpapiere zur gleichen Zeit verkauft werden.

Die Überreaktion aus der menschlichen Perspektive betrachtet

Eine Überreaktion aus menschlicher Perspektive bezieht sich auf das Verhalten von Menschen. Ihr Verhalten wird in diesem Fall von ihren Mitmenschen als übertrieben oder überzogen eingestuft. Zum Beispiel kann eine Überreaktion in dieser Hinsicht dann vorliegen, wenn eine Person mit einem lautstarken Wutausbruch auf einen als absolut harmlos eingestuften Scherz reagiert. Schreit diese Person ihr Gegenüber an und schlägt vielleicht sogar wild um sich, ist eine Überreaktion zu beobachten. Ursache und Reaktion stehen dann in einem Missverhältnis miteinander.

Warum zeigen Menschen in ihrem Verhalten manchmal eine Überreaktion?

Das kann unterschiedliche Gründe haben. Manchmal ist nicht die Situation, in der sich eine Person gerade befindet, hierfür ausschlaggebend, sondern eine allgemeine Anspannung. Steht jemand also schon seit langer Zeit unter Druck und ist gestresst, kann sich das in einer Überreaktion in einer eigentlich normalen Situation zeigen.

Manchmal wird eine Person auch speziell getriggert und das ist der Grund für eine Überreaktion. Zum Beispiel hat jemand in seiner Kindheit schlimme Erfahrungen im Bereich körperlicher Züchtigung durch Elternteile gemacht. Wird diese Person dann als Erwachsener bei einem kleinen Streit von einer anderen Person ein wenig geschubst, kann das zu einer Überreaktion führen. Die Person tritt nicht einfach einen Schritt zurück, um die Situation zu bewältigen, sondern beginnt direkt eine wilde Schlägerei um sich diesmal aktiv gegen eine als solche empfundene Ungerechtigkeit zu wehren. Hin und wieder sind auch psychische Störungen oder Krankheiten der Grund für eine Überreaktion.

Warum hat man bei einer Erkältung Gliederschmerzen? Erklärung, Grund, Ursachen


Damit werden Schmerzen beschrieben, die meistens nur in den Armen oder Beinen auftreten. In der Regel handelt es sich dabei um die Begleiterscheinung eines grippalen Infekts, der nach wenigen Tagen wieder abklingt.

Wie stark die Gliederschmerzen sind, hängt von der Intensität der Erkrankung selbst ab. Es müssen nicht immer Beine und Arme gleichzeitig betroffen sein. In einigen Fällen schmerzen auch nur partielle Partien. Einige Betroffene klagen zusätzlich über eine erhöhte Empfindlichkeit der Haut oder brennende Augen.

Die Schmerzen werden häufig als ziehend oder brennend beschrieben. Oft hat man bei einer Erkältung neben diesen Effekten außerdem das Gefühl der völligen Erschöpfung.

In der Regel klingen die Gliederschmerzen zeitgleich mit den anderen Symptomen wieder ab. Nur in seltenen Fällen bleiben sie weiterhin bestehen. Falls die Gliederschmerzen nicht nach spätestens 10 bis 15 Tagen abgeklungen sind, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dann kann im schlimmsten Fall eine andere Erkrankung der Grund für die Symptome sein.

Übrigens muss nicht zwingend jede Erkältung mit Gliederschmerzen einhergehen. Wenn kein Fieber auftritt, ist der Flüssigkeitsverlust auch nicht so groß, dass wichtige Elektrolyte aus dem Körper geschwemmt werden.

Warum hat man bei einer Erkältung Gliederschmerzen? Erklärung, Grund, Ursachen

Es handelt sich dabei in erster Linie um eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen die krankmachenden Erreger. Sobald der Körper diese erkannt hat, schüttet er jede Menge Botenstoffe aus. Außerdem versucht das Immunsystem gleichzeitig mit einer Entzündung, die Erreger abzuwehren. Bei einer Erkältung zeigt sich das oft an einer verschnupften Nase. Da die Botenstoffe aber im gesamten Körper vorhanden sind, zeigen sich die Entzündungsherde auch an anderen Stellen.

Das Immunsystem setzt dabei die Schmerzgrenzen des Körpers herab. Das heißt, die jeweiligen Rezeptoren reagieren deutlich sensibler auf äußere Reize.

Wir haben bei einer Erkältung also Gliederschmerzen, weil die Botenstoffe in unserem Körper eine Entzündungsreaktion auslösen. Das wiederum bringt eine Kette anderer Effekte mit sich. Zuerst wird die Schmerzgrenze des Körpers wird herabgesetzt. Anschließend reagieren die jeweiligen Rezeptoren in der Haut und den Muskeln deutlich sensibler auf äußere Reize. Wir fühlen uns erschöpft und haben Gliederschmerzen in den Armen oder den Beinen.

Die oben beschriebene Kettenreaktion ist aber nur eine der möglichen Ursachen. Ein weiterer Grund für Gliederschmerzen während einer Erkältung kann auch Fieber sein. Sobald Krankheitserreger in den Körper eindringen, sorgt das Immunsystem für eine höhere Temperatur. Die Hirnanhangsdrüse hilft dabei, diese Abwehrreaktion in Gang zu setzen. Das hat allerdings nicht nur positive Effekte zur Folge, denn der Körper verliert dabei sehr viel Flüssigkeit und damit auch wichtige Elektrolyte. Wenn der Gehalt an Kalium verringert ist, kann sich das ebenfalls in Form von Gliederschmerzen bemerkbar machen.

Was kann man bei Gliederschmerzen während einer Erkältung tun?

Während der Erkältung selbst sollte man sich und die schmerzenden Gliedmaßen möglichst schonen. Jede Form von besonderer Anstrengung ist zu vermeiden. Gerade bei anstrengenden Sportarten verliert der Körper noch mehr Elektrolyte. Außerdem sind die Muskeln während dieser Zeit sowieso schon mit der Entzündungsreaktion des Körpers beschäftigt. Ein hartes Training wirkt daher also eher kontraproduktiv.

Wenn die Gliederschmerzen sehr stark sind, kann man kurzfristig mit Ibuprofen entgegenwirken. Diese Mittel dürfen aber nicht zu lange eingenommen werden, da sie die Abwehrreaktion des Körpers herabsetzen.

Zu Beginn einer Erkältung kann man die schmerzenden Glieder leicht kühlen, um die Symptome der Entzündung zu lindern. Ist die Erkrankung allerdings weiter fortgeschritten, empfehlen sich Wärmeanwendungen.

Auch leichte Dehnübungen helfen dabei, die Durchblutung in den Muskeln zu fördern.

In den meisten Fällen ist es ausreichend, sich während einer Erkältung körperlich zu schonen. Wenn man dem Körper dann noch alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zuführt, verschwinden auch die Gliederschmerzen in der Regel mit den anderen Symptomen wieder.

Was ist eine Kränkung? Wie überwindet man sie? Erklärung


Kränkungen können auf verschiedene Arten entstehen. Ein beleidigendes Wort, eine falsche Bemerkung oder eine verächtliche Geste können uns rasch verletzen. Wenn die kränkende Person eine nahestehende Person ist, können die Emotionen gegenüber dem Verursacher stärker sein als gegenüber einer fremden Person.

Wenn wir die Worte oder Handlungen anderer jedoch nicht als persönlich auffassen, können wir nicht enttäuscht, gekränkt oder gedemütigt werden. Dies ist möglich, indem wir uns bewusst machen, dass die Handlungen und Worte anderer Personen nichts mit uns selbst zu tun haben. Sie spiegeln lediglich die Einstellung und das Verhalten dieser Person wider und haben nichts mit unserer eigenen Person zu tun.

Wie Sie mit Kritik umgehen, um seltener gekränkt zu werden

Ein weiterer Weg, um seltener gekränkt zu werden, ist es, offener für Kritik zu

sein. Oft fühlen wir uns gekränkt, weil wir Kritik annehmen, als ob sie persönlich gemeint wäre. Wenn wir jedoch lernen, Kritik anzunehmen und sie als Feedback zu betrachten, das uns helfen kann, uns weiterzuentwickeln, reduziert sich das Risiko, dass wir uns gekränkt fühlen.

Wieso ist es so schmerzhaft, verletzt zu werden?

Kränkungen sind schmerzhafte Erfahrungen, die jeden von uns treffen können. Wir fühlen uns von anderen abgewiesen oder kritisiert, wenn unser Selbstwert oder ein anderer für uns wichtiger Wert verletzt wird. Böse Zungen können Angst, Empörung, Trauer, Leid und Scham erzeugen. Diese Emotionen treten oft nachhaltig auf. Trotzdem empfinden jeder und jede die Erniedrigung anders und einzigartig.

Wie Kränkung unsere Psyche beeinflusst

Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass unsere Psyche auf Kränkungen sehr sensibel reagiert. Schon im Kindesalter lernen wir, dass soziale Interaktionen für unser Wohlergehen entscheidend sind. Wenn wir also abgewiesen oder kritisiert werden, empfinden wir das als Bedrohung für unser soziales Umfeld und reagieren dementsprechend verletzt. Diese Verletztheit kann sich in verschiedenen Formen äußern. Manche Menschen neigen dazu, sich zurückzuziehen und in ihrer eigenen Welt zu verkriechen. Andere reagieren aggressiv und versuchen, die Kränkung mit Gewalt zu verarbeiten. Wieder andere versuchen, die Situation zu ignorieren und so tun, als ob nichts geschehen wäre.

Egal, welche Strategie man wählt: Kränkungen hinterlassen immer Spuren in unserer Psyche. Sie können unser Selbstwertgefühl negativ beeinflussen und uns daran hindern, offen auf andere zuzugehen. Oft fühlen wir uns auch hilflos und alleingelassen, weil es keine einfache Möglichkeit gibt, mit den Folgen umzugehen.

Trotz allem bleibt Hoffnung: Indem wir uns unsere Gefühle bewusst machen und annehmen, können wir lernen, damit zu leben und sie letzten Endes zu einer Verbesserung führen. Denn nur wenn wir uns unseren Verletzungen stellen, können wir sie heilen und uns selbst mehr Liebe
schenken.

In jeder Kränkung gibt es zwei Aspekte

1. Die Situation an sich, welche die Demütigung hervorruft, insbesondere eine beleidigende Äußerung oder die Zurückweisung des Gegenübers. Um eine Beschimpfung als solche zu empfinden, muss allweil auch ein innerer Bewertungsprozess stattfinden. Eine verletzende Situation wird von einer verletzenden Meinung begleitet, wenn die Erwartung nicht erfüllt wird.

2. Ob solche Verletzungen mit Absicht oder unbeabsichtigt vorkommen, ist irrelevant. Jeder Mensch hat sogenannte „Trigger“ emotionaler Reaktionen, die während der Kindheit entstanden sind und uns noch als Erwachsene stark beeinflussen können.

Die häufigsten Triggerpunkte bei Kränkungen:

1. Die Angst vor Ablehnung
2. Die Angst vor Kritik
3. Die Angst vor dem Versagen
4. Die Angst, nicht geliebt zu werden
5. Die Furcht, allein zu sein.

Wie man sein Selbstwertgefühl stärkt, um weniger empfindlich gegenüber Kränkungen zu sein

Unsere Selbstachtung beeinflusst die Schnelligkeit, mit der wir uns durch Kritik, Nichtachtung und Ablehnung anderer verletzt fühlen. Wenn unser Selbstwertgefühl niedrig ist, neigen wir dazu, Kränkungen und Verletzungen zu erleben, wo gar keine sind. Unsere körperliche und seelische Verfassung beeinflusst auch unsere Empfindlichkeit. Wenn wir emotional oder körperlich angeschlagen sind, lassen wir uns mehr von anderen Kommentaren verletzen.

Die Art und Weise, wie das Geschehen sich abspielt (z. B. die Anwesenheit anderer Menschen) verstärkt normalerweise unsere Kränkung. Wenn uns ähnliche Situationen in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gebracht haben oder wir besonders sensibel sind, neigen wir dazu, mehr auf verletzende Bemerkungen zu reagieren als jemand, der dies nicht ist. Die Motivation des Angreifers spielt ebenfalls eine Rolle: Fühlen
wir uns stärker angegriffen und unwohl in dem Fall, wo es scheint, als sei unser Stolz beabsichtigt gekränkt worden?

Wie unsere körperliche und seelische Verfassung Kränkungen beeinflusst

1. Wie stark unser Selbstwertgefühl ist, beeinflusst, wie sehr wir uns durch Kritik oder Nichtachtung verletzt fühlen.

2. Emotionaler und körperlicher Stress machen uns anfälliger für Kränkungen.

3. In Gegenwart anderer Menschen, die uns wichtig sind, neigen wir dazu, unsere Kränkung stärker zu empfinden.

4. Wunde Punkte in unserer Vergangenheit erleichtern es in der Zukunft erneut verletzbar zu sein.

5. Wenn wir denken, jemand habe absichtlich versucht, uns zu verletzen, tun sie es tatsächlich stärker.

6. Hohe Erwartung schaffen eine größere Chance, enttäuscht zu werden und dadurch auch stärkere Veränderung im emotionalen Gleichgewicht.

Warum Kränkungen so schmerzhaft sind und wie man sie überwindet
Kränkungen, Geringschätzung und seelische Verletzungen sind schmerzhaft. Sie können verbunden sein mit negativen Gefühlen wie Traurigkeit, Wut oder Angst. Die einen reagieren wütend auf die Person, die sie verletzt hat; andere ziehen sich in den Rückzug zurück; wieder andere können das Vertrauen in andere oder gar in sich selbst verlieren. Selbstzweifel bestimmen manchmal unser Leben. Wir können die Opfer-Täter-Rolle verlassen und bewusster werden: Wir sind selbst für unser Gefühl der Beleidigung und/oder Verletzung verantwortlich. Häufiges Vorankommen mit Verletzungen und Zurückweisungen führt zu psychosomatischen Beschwerden oder zur Verbitterung. Seelische Verletzungen, die durch körperliche Vergewaltigung
erfolgten, zerstören den Menschen.

Der beste Schutz vor Kränkungen und Verletzungen der Seele ist ein starkes Selbstbewusstsein. Ein starkes Selbstwertgefühl verhindert, dass wir uns durch die Worte anderer verletzt, zurückgewiesen oder gekränkt fühlen. Wenn wir uns selbst schätzen, können wir Sätze schlucken, die uns schaden, aber nicht unserem Charakter. Selbst wenn Sie sich selbst als liebenswert einschätzen, nehmen Sie die Worte und das Verhalten anderer nicht persönlich. Nur wenn Sie sich selbst wenig schätzen, sind Sie verwundbar.

10 Tipps, um Kränkungen zu überwinden

Kränkungen sind unvermeidlich. Wir werden im Laufe unseres Lebens alle verletzt und getäuscht werden. Aber wie können wir lernen, mit Kränkungen umzugehen und sie zu überwinden?

Hier sind 10 Tipps:

1. Seien Sie sich bewusst, dass Kränkungen normal sind.
2. Lassen Sie sich Zeit, um die Kränkung zu verarbeiten.
3. Sie sind für Ihre Gefühle verantwortlich.
4. Bestimmen Sie Ihre Gefühle.
5. Sprechen Sie über Ihre Empfindungen.
6. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf.
7. Machen Sie etwas, um Ihren Schmerz zu lindern.
8. Hören Sie auf, dem anderen die Schuld zu geben.
9. Vergeben Sie dem anderen – aber auch sich selbst.
10. Lernen Sie aus Erfahrung und machen Sie weiter!

Wenn Sie das nächste Mal das Gefühl haben, gekränkt zu sein, fragen Sie sich, ob es sich um eine persönliche Kränkung handelt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie immer jemanden fragen, den Sie kennen und dem Sie vertrauen. Sobald Sie sich bewusst sind, dass die Situation nicht persönlich gegen Sie gerichtet ist, können Sie sich selbst etwas Ruhe gönnen und die Situation entspannter behandeln.

Was ist Timeboxing? Vorteile, Nachteile, Erklärung


Beim Timeboxing weist man einem bestimmten Vorhaben in seinem Kalender eine feste Zeitspanne zu.

Was ist Timeboxing? Erklärung, Bedeutung, Definition

Anstatt einfach zu arbeiten, bis etwas erledigt ist, trifft man eine Entscheidung, wann und wie viel Zeit man dafür aufwenden kann. Um es anders auszudrücken: Timeboxing bedeutet, eine bestimmte Zeitspanne für ein bestimmtes Vorhaben in seinem Kalender einzuplanen.

Im Grunde ist es ähnlich wie die Planung einer Versammlung. man wählt den Tag, den Beginn und das Ende der Zeit aus. Und das Wichtigste: man reserviert Zeit für seinen Kalender, um Terminkonflikte zu vermeiden.

Sobald man ein Zeitfenster reserviert hat, muss man es wie einen Termin behandeln. Wenn man sich ein Timebox-Projekt vornehmen, kann man jetzt nicht mehr durch Umplanungen oder Ablenkungen unterbrochen werden.

Bei großen Aufgaben kann es sinnvoll sein, zahlreiche Zeitblöcke im Voraus zu bestellen. Mit dieser Technik kann man effizient Zeit einplanen und Prioritäten setzen.

Timeboxing: Vorteile und Nachteile

Timeboxing hat zahlreiche Vorteile. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:

Man geht bewusster mit seiner Arbeit um. Um eine Timebox zu erstellen, muss man Prioritäten setzen und festlegen, wie lange die Aufgaben dauern sollen. Je mehr man diese Informationen für jedes Vorhaben berücksichtigt, desto bewusster wird einem, wie viel Zeit man benötigt.

Es ist einfacher, sich selbst „unter Druck zu setzen“, um die Aufgaben anzugehen, die man aufgeschoben habt oder von denen man weiß, dass man damit zu kämpfen hat.

Wenn man sich strenge Grenzen setzt, wann und wie viel Zeit man für ein bestimmtes Vorhaben aufwenden darf, kann man seinen Terminkalender besser vorbereiten. Außerdem ist man effizienter und zielgerichteter, wenn man nicht unterbrochen oder abgelenkt wird, während man an seinem Projekt arbeitet.

Verringert Multitasking. Der menschliche Verstand ist nicht in der Lage, Multitasking zu betreiben. Jedes Mal, wenn wir die Aufgaben wechseln, muss der Verstand Daten neu eingeben, was Energie und Zeit kostet. Wenn man einen Zeitplan aufstellt, konzentriert man sich jeweils auf ein Unternehmen (oder eine zugehörige Organisation von Aufgaben) zur gleichen Zeit. Auf diese Weise springt man nicht zwischen Initiativen hin und her.

Auf diese Weise kann man Perfektionismus, Überarbeitung und Übertreibung vermeiden.

Stellt eine Wiederholung her. Mit Hilfe von Timeboxing kann man sich einen besseren Überblick über seinen Tag verschaffen. Wenn man seine Timeboxen in seinen Kalender einträgt, kann man wirklich sehen, wann jede Aufgabe erledigt sein könnte. Wenn man seine Arbeit im Voraus plant, ist es viel unwahrscheinlicher, dass man in das „Ratespiel“ der Zeitplanung verwickelt wird, und man kann jeden Tag mit mehr Zuversicht angehen.

Die Nachteile des Timeboxing

Obwohl Timeboxing viele Vorteile hat, ist es nicht für jeden geeignet. Im Folgenden findet man einige der häufigsten Nachteile von Timeboxing und einige Möglichkeiten, sie zu überwinden.

Man kann sein Unternehmen nicht beenden, bevor die Timebox abgelaufen ist. Zu Beginn ist das ein nicht unübliches Problem bei Timeboxing. Wenn man jedoch im Laufe der Zeit etwas Musik hört, wird man die Zeit, die man für die Erledigung einzelner Aufgaben benötigt, besser einschätzen kann.

Timeboxing unterbricht den Arbeitsfluss. Es kann irritierend sein, wenn man Aufgaben wechseln muss, während der Timer abläuft. Deshalb ist es empfehlenswert, vergleichbare Aufgaben in Timeboxen zu gruppieren.

Durch Timeboxing hetzt man durch die Aufgaben, was dazu führt, dass man zu wenig Zeit für die Arbeit hat. Wenn man eine Timebox organisiert, ist man vernünftig. Man sollte nicht jedes Quäntchen Produktivität aus Zeitkontrollstrategien wie Timeboxing herauspressen. Wenn man das versucht, könnte man eher ausbrennen als Erfolg haben. Hält man stattdessen seine Erwartungen vernünftig und plant man Ausfallzeiten zwischen den Aufgaben ein, kann man nicht ausbrennen.

Warum ist Timeboxing einzigartig?

Beim Timeboxing schränkt man seine Arbeit ein, damit man nicht zu viel Zeit verliert.

Die Timeboxing-Methode beinhaltet wachsende Zeitintervalle, die als „Timeboxes“ bezeichnet werden und von ein paar Minuten bis zu mehreren Monaten reichen können. Zusätzlich zu den Fristen und Zielen können die Timeboxen auch aus Meilensteinen, Leistungen und einem Budget bestehen.

Unabhängig vom Ergebnis meldet man seine Arbeit bei Ablauf der Timebox als erledigt an. Danach überprüft man, ob man seine Ziele erreicht hat oder nicht.

Vielleicht muss man zum Beispiel seinen Arbeitsplatz aufräumen, ohne den ganzen Nachmittag damit zu verbringen. Wenn eine 30-Minuten-Timebox abläuft, bricht man sofort ab, unabhängig davon, wie viel Aufräumarbeit man geleistet hat.

Erste Schritte mit Timeboxing

1. Identifizieren von geeigneten Aufgaben

Die gängige Regel lautet, dass man jedem Vorhaben, das man benötigt, eine Timebox zuweist. Am hilfreichsten ist es jedoch, Timeboxen für die folgenden Aufgaben zu erstellen:

Die Aufgaben, die man nicht erledigen muss

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um zeitraubende Aufgaben, einschließlich des Schreibens eines Berichts. Infolgedessen ist das Aufschiebeverhalten das Ergebnis der Erkenntnis, dass man diese Aufgaben nicht schnell erledigen kann.

Wenn man seine Arbeit in kleinere, leichter zu bewältigende Abschnitte mit eigenen Zeitlimits und Meilensteinen aufteilt, erscheint einem das Vorhaben weniger entmutigend. Um dann das nächste Ziel zu erreichen, muss man sich nur noch selbst inspirieren.

Die Aufgaben, die man so schnell wie möglich erledigen muss

Die Reinigung der Toilette oder das Ordnen der E-Mails sind Beispiele für wichtige, aber unangenehme Aufgaben. Diese Aufgaben werden entweder eine lange Zeit in Anspruch nehmen oder übermäßig viel Zeit verschlingen.

Ein striktes Abschlussdatum schränkt die Zeit ein, die man von Anfang an mit der Aufgabe verbringt.

2. Unterschiede zwischen festen und flexiblen Zeitvorgaben

Um zu verdeutlichen, was man nach jeder Timebox tun muss, unterscheidet man zwischen „harten“ Timeboxen und „weichen“ Timeboxen:

Weiche Timebox. Eine weiche Timebox kann man sich als eine Sammlung kleinerer Aufgaben vorstellen, die man in große Aufgaben zerlegt hat. Wenn man eine Timebox abgeschlossen hat, geht man direkt zur nächsten Timebox über. Man kann seine Bilder mit symbolischen Meilensteinen versehen, um sie besser zu analysieren und einfacher handzuhaben.

Harte Timebox. Eine harte Timebox ist eine, an die man nicht mehr denken wird, sobald sie vorbei ist. Man geht von einer völlig unzusammenhängenden Timebox zur nächsten über, sobald man eine beendet hat. Wenn sich das Bewusstsein auf eine einzigartige Art von Unternehmung verlagert, treten Meilensteine besonders deutlich hervor.

3. Die Timebox-Zeit zu einer Priorität machen

Wenn man einen hektischen Tag hat, kann es verlockend sein, seine Timeboxen neu zu planen, zu verschieben oder abzusagen. Das sollte man auf ein Minimum beschränken. Wenn man seine Timeboxen eingerichtet hat, betrachtet man sie als selbst geplante Konferenzen.

Indem man sich Zeit für ein bestimmtes Vorhaben nimmt, verpflichtet man sich selbst, es in dieser Zeit zu erledigen. Daher sollten Timeboxen nicht in letzter Minute abgesagt werden, ähnlich wie man eine Versammlung nicht in letzter Minute absagen würden, solange es nicht wirklich notwendig ist.

4. Etwas mehr Zeit einplanen

Die beste Art und Weise, eine Timebox zu erstellen, ist, sie visuell ansprechend zu gestalten. Um zu sehen, welche Zeitbeschränkung man für ein bestimmtes Vorhaben hat, kann man sich die Zeit in seinem Kalender eintragen. Das hilft nicht nur, seinen Zeitplan einzuhalten, sondern macht auch anderen klar, dass man vielleicht nicht mehr erreichbar ist.

5. Beschränkung für die Timebox festlegen

Nach dem weit verbreiteten technologischen Know-how sollte man auf keinen Fall mehr als neunzig Minuten in einer einzigen Sitzung für eine Unternehmung aufwenden.

Die Menge kann jedoch reduziert werden. Setzt man sich zum Beispiel ein 5-Minuten-Zeitlimit für Brainstorming-Aufgaben, sollte es auch etwa 5 Minuten dauern.

Es hängt ganz von einem selbst ab, wie lang seine Zeitfenster sind und wie viele Aufgaben man zu erledigen möchte. Aber unabhängig von der Dauer der Timebox sollte man nach neunzig Minuten eine Pause machen.

6. Pausen zwischen den Timeboxen machen

Pausen helfen, gezielt länger durchzuhalten. Auch hier legt das technische Know-how nahe, dass das Interesse nach neunzig Minuten nachlässt, aber es würde schon viel früher nachlassen. Um seine wiederkehrenden Abläufe reibungslos zu gestalten, sollte man im Voraus Pausen einplanen.

Es ist zum Beispiel möglich, fünfundvierzig Minuten zu arbeiten und dann eine 15-minütige Pause einzulegen. So hat man eine ganze Stunde Zeit.

Außerdem muss man diese Pausen optimal nutzen. Es ist zu empfehlen, während der Pausen eine extra Pause einzulegen, damit sich die Augen ausruhen können, vor allem, wenn man den ganzen Tag vor dem Computer arbeitet. Man sollte sich stattdessen strecken oder einen kurzen Spaziergang im Freien machen.

Sobald man zurückkehrt, wird man seine Aufmerksamkeit und Konzentration wiedererlangt haben, gerade rechtzeitig, um für jede weitere fünfundvierzigminütige Zeitspanne zu arbeiten.

7. Einen Zeitmesser setzen

Sobald man jeder Aufgabe Zeit zugewiesen hat, stellt man einen Timer ein, der einen daran erinnert, dass es an der Zeit ist, direkt zur nächsten Aufgabe überzugehen. Man wird jetzt nicht mehr nur aufgefordert, effizient zu arbeiten, wenn man eine bestimmte Zeitspanne festlegt. Außerdem kann man so sicherstellen, dass man auch andere wichtige Erledigungen nicht verpasst.

8. Ähnliche Aufgaben müssen zusammen gruppiert werden

Es ist gut, für die meisten Aufgaben und Projekte Zeitfenster zu erstellen, um effizient zu arbeiten. Denn trotz Timeboxing kostet es Zeit und intellektuelle Kraft, zwischen den Aufgaben zu wechseln. Um dieses Problem zu vermeiden, müssen die Aufgaben in nebeneinander liegenden Timeboxen zusammengefasst werden. Selbst wenn man Timeboxen dreht, wird die Gruppierung vergleichbarer Aufgaben es einfacher machen, zielgerichtet und flüssig zu arbeiten.

9. Überprüfen und wiederholen

Die Entwicklung am Ende jeder Timebox oder jedes Tages sollten überprüft werden. Kann man alles überprüfen und für seine zukünftigen Pläne verwenden, wenn man alle seine Aufgaben erledigt hat?

Wenn nicht, fragt man sich, warum. Hat man genügend Zeit für die Erledigung der Aufgabe eingeplant? Was hat einen abgelenkt oder entgleisen lassen?

Fazit:

Timeboxing ist also unerlässlich für ein gutes Zeitmanagement. Wer seine Aufgaben stets ordentlich und pünktlich erledigen möchte, sollte auf die Methode zurückgreifen.

Warum hat man Nasenbluten? Erklärung


Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens Nasenbluten. Es kann schnell vorbei sein, aber auch einige Zeit andauern. Es sieht oft dramatisch aus, da sich die rote Flüssigkeit sichtbar ausbreitet. Nur selten wird ärztliche Hilfe benötigt. Regelmäßig betroffene Menschen lernen schnell, wie sie das Nasenbluten stoppen können.

Ursachen für Nasenbluten

Es gibt ganz verschiedene Gründe, die diesen Zustand auslösen können. Das Bohren in der Nase ist wahrscheinlich der häufigste Auslöser. Kinder, aber auch Erwachsene fühlen Borken in der Nase. Diese Verkrustungen lassen sich schlecht hinaus schnäuzen. Deshalb werden die Finger zur Hilfe genommen. Sind die Betroffenen unvorsichtig, reißen sie mit dem Fingernagel eine Ader in der Nasenschleimhaut auf. Das Blut beginnt zu laufen, bis die Wunde wieder verkrustet ist. Eine Ursache für plötzliches Bluten der Nase kann auch ernsthafte Gründe haben. Gefäß- und Kreislauferkrankungen führen eventuell zu diesem Symptom. Manchmal bewirken blutverdünnende Medikamente das Nasenbluten. Werden Nasentropfen über eine lange Zeit auf die Schleimhaut gegeben, können sie ebenfalls dieses Problem verursachen. In seltenen Fällen kann sich ein Tumor in der inneren Nase dadurch bemerkbar machen.

Hilfe bei Nasenbluten

Betroffene und Helfende sollten in aller ersten Linie ruhig bleiben. Der Kopf sollte vornüber geneigt gehalten werden. So kann das Blut ablaufen. Halten Sie der betroffenen Person eine Schale unter die Nase oder setzen sie sie direkt vor ein Waschbecken. Ist die Stelle, an der die Ader verletzt ist, erreichbar, kann diese Stelle zusammengepresst werden. Dazu wird die Nase mit den Fingern von außen verschlossen. Sollte das Blut weiterhin ausströmen, ist es wichtig, dass es ablaufen kann. Ein kalter Lappen im Nacken oder an der Nase direkt kann dann hilfreich sein. Dauert der Zustand längere Zeit an, empfiehlt es sich, medizinische Hilfe zu suchen. Sollten zusätzliche Atemprobleme oder Brustschmerzen auftreten, kann es notwendig werden, ein Krankenhaus aufzusuchen. Vorangegangene Operationen können dafür ebenfalls eine Indikation sein.

Wichtig

  • In keinem Fall den Kopf in den Nacken legen. Früher wurde das immer wieder von Menschen geraten. Das Blut läuft dann direkt in den Rachen und landet im Magen. Es kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Es ist nicht zu erkennen, wie stark der Blutfluss ist.
  • Wenn die betroffene Person liegt, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Die Nasenöffnung zeigt zum Boden, damit das Blut ablaufen kann. In Rückenlage könnte das Nasenbluten die Atemwege zulegen.
  • Die Nase sollte nicht mit trockenen Tüchern zugestopft werden. Besonders wenn der Blutstrom gering ist, verklebt die offene Stelle schnell. Werden die Tücher dann wieder herausgezogen, reißt die Wunde erneut und stärker auf.

Nasenbluten vorbeugen

Wer häufiger unter Nasenbluten leidet, sollte für eine gepflegte Nasenschleimhaut sorgen. Verschiedene Salben bewirken, dass die Haut in der Nase geschmeidig bleibt. Warme Nasenduschen können helfen, dass sich kein Schorf bildet oder sich leichter löst. Tritt das Bluten regelmäßig nach dem Putzen der Nase auf, sollte es behutsamer durchgeführt werden. Beim Niesen mit geschlossenem Mund wird ein hoher Druck auf die Nasenschleimhaut ausgeübt. In dem Fall kann es hilfreich sein, mit geöffnetem Mund zu niesen.

Fazit

Nasenbluten ist lästig, aber nur selten ein ernstes Problem. Kinder, die in der Nase bohren, haben häufig damit zu tun. Das austretende Blut kann bei ihnen für große Aufregung sorgen. Es ist daher wicht, dass die helfende Person die Ruhe bewahrt und ihnen die richtigen Schritte beibringt. Mit der Zeit lernen auch Kleinkinder, dass der Finger in der Nase der Auslöser ist. Das Taschentuch wird dann schnell zur angenehmeren Alternative.

Was ist Selbstlosigkeit? Erklärung, Bedeutung, Definition


Selbstlosigkeit ist eine Denkweise, die sich auf andere Menschen, nicht auf das eigene Selbst richtet, mithin also in psychologischer Hinsicht das Gegenteil von Narzissmus und Egoismus.

Was ist Selbstlosigkeit? Erklärung, Bedeutung, Definition

Aus diesem Denken folgt als Handlung die Uneigennützigkeit. Der aus dem Lateinischen abgeleitete Begriff für Selbstlosigkeit ist Altruismus (von lateinisch alter = andere). Den Begriff der Selbstlosigkeit schuf der französische Mathematiker und Philosoph Auguste Comte (1798 – 1857). Er postulierte ausdrücklich, das Selbstlosigkeit ein bewusstes Denken voraussetze und Uneigennützigkeit ein absichtliches Verhalten sein muss, das das selbstlos handelnde Individuum mehr Aufwand zugunsten eines anderen Menschen oder Wesens kostet, als es ihm an Nutzen einbringt. Daraus folgt unter anderem, dass echte Selbstlosigkeit stillschweigend stattfindet: Wer nämlich dafür bewundert werden will und deshalb mit seinen guten Taten hausiert, hofft auf hohe Anerkennung, die ihm möglicherweise mehr einbringt, als die Uneigennützigkeit an Aufwand verursacht hat.

Wer handelt selbstlos?

Es gibt sehr viele Menschen, die stillschweigend selbstlos handeln. Nach der genannten Definition sind sie schlecht zu ermitteln, weil ihre Uneigennützigkeit im Verborgenen stattfindet. Doch altruistische Verhaltensweisen sind unter anderem in den Religionen tief verwurzelt, gehören offenbar zu den Grundbedürfnissen von Menschen und wurden immer wieder auch bei Tieren nachgewiesen. Daher besteht unter Forschern eine Diskussion darüber, ob Selbstlosigkeit wirklich bewusst und willentlich existieren muss oder nicht doch angeboren ist. Einig sind sich alle Betrachter des Phänomens darüber, dass die Art einer selbstlosen Handlung und ihr direkter Effekt unerheblich für die Würdigung der Selbstlosigkeit sind. Es zählt allein, dass die Handlung

  • Aufwand verursacht,
  • jemandem hilft und
  • dem Helfenden praktisch nichts einbringt oder sehr viel weniger, als ihn sein Aufwand gekostet hat. Ein Dankeschön der bedachten Person muss genügen. Manchmal gibt es (so bei anonymen Spenden) nicht einmal das.

Selbstlos Handelnde spenden sehr oft anonym. Wenn die Empfänger unpolitische und gemeinnütziger Vereine sind, dürfen sie solche Spenden auch in großer Höhe annehmen. Parteien sind hingegen verpflichtet, bei Spenden über 500 Euro den Spender auf Nachfrage zu benennen. Andere Menschen engagieren sich in Vereinen und Hilfsorganisationen. Die Mediziner der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ absolvieren ihre Einsätze während ihrer Urlaubszeit und wenden nicht selten zusätzlich eigene finanzielle Mittel beispielsweise für die Reise an den Einsatzort auf.

Moralische und normative Selbstlosigkeit

Moralische Altruisten handeln aus Prinzip selbstlos. Sie haben einen moralischen Kompass, der ihnen sagt, wann sie helfen und dabei ihre eigenen Interessen zurückstellen müssen. Dabei geht es um unmittelbare materielle, um seelische und oft um praktische Hilfe. Vielfach soll das selbstlose Handeln eine bestehende Ungerechtigkeit beseitigen, weshalb auch der Einsatz für ungerecht behandelte Menschen zum uneigennützigen Handeln gehört. Die Gerechtigkeit haben die meisten Menschen als soziale Norm verinnerlicht.

Die normativen Altruisten handeln zwar auch nach genannter Definition selbstlos, doch sie folgen einer gesellschaftlichen und oft auch einer gesetzlichen Norm. Für Letzteres ist die Pflicht zur ersten Hilfe bei einem Verkehrsunfall bzw. medizinischen Notfall das gängigste Beispiel. Die Ersthelfer müssen selbstlos handeln, ob sie es wollen oder nicht, weil sie sich sonst strafbar machen. Gesellschaftliche Normen, wegen derer wir uns zur selbstlosen Hilfe verpflichtet fühlen, betreffen beispielsweise das Anbieten eines Sitzplatzes im öffentlichen Verkehrsmittel durch jüngere zugunsten älterer Personen oder noch mehr das Hinauftragen der schweren Einkäufe für die Seniorin aus dem obersten Stockwerk, der wir gerade im Flur begegnen. Wenn diese Art von normativer Selbstlosigkeit über die gängige Erwartung hinausgeht, weil beispielsweise die junge helfende Nachbarin nun anbietet, in Zukunft häufig bei den Einkäufen zu helfen, wird aus der normativen Selbstlosigkeit ein außerordentlicher Altruismus, den die Psychologie als supererogatorisches Handeln bezeichnet. Der Begriff stammt aus der Theologie und wurde vom barmherzigen Samariter abgeleitet.

Selbstlosigkeit: Altruismus und Sympathie

Sehr viele Menschen verhalten sich automatisch selbstloser, wenn ihnen die hilfsbedürftige Person sympathisch ist. Damit verknüpft ist Empathie, also ein Einfühlen in das Gegenüber. Auf diesen Effekt setzen zum Beispiel Hilfsorganisationen, die mit Bildern von offensichtlich sehr hilfsbedürftigen, aber gleichzeitig hübschen und sympathischen afrikanischen Kindern um Spenden werben. Daran ist nichts verkehrt, wenn es hilft. Doch echte Selbstlosigkeit sollte auch ohne diesen Sympathiebonus funktionieren. Reine Empathie, die sich in einen anderen Menschen hineinversetzt, auch wenn er gerade nicht so sympathisch erscheint (weil er zum Beispiel als Obdachloser verwahrlost ist), funktioniert immer und führt nach Möglichkeit zu uneigennützigem Handeln.

Rationale Selbstlosigkeit

Immer wieder wird hinterfragt, ob es wirklich echte Selbstlosigkeit gibt oder ob die Helfenden nicht doch einen Gewinn aus ihren Handlungen ziehen. Dies darf durchaus vermutet werden, denn selbst wenn sie vollkommen stillschweigend und anonym handeln, verschafft ihnen doch ihr Altruismus ganz persönlich ein gutes Gefühl. Dieses kann viel wert sein und in einigen Fällen sogar der Kompensation persönlicher Versäumnisse oder gar handfester Schuld dienen. Wenn dem so ist, wäre zu hinterfragen,

  • a) wie der Wert dieses guten Gefühls objektiv zu bemessen ist und
  • b) wie die Helfenden subjektiv selbst diesen Wert einschätzen.

Beides sind sehr rationale Überlegungen, die sich sogar teilweise in nackten Zahlen ausdrücken lassen. Sollte beispielsweise eine Person das Gefühl haben, in ihrem Job überbezahlt zu sein (etwa als Makler, der für einen vergleichsweise geringen Aufwand und fast ohne Know-how beträchtliche Summen verdient), könnte diese Person exakt so viel selbstlos spenden, wie sie glaubt zu viel zu verdienen. Damit wäre der Punkt b) beantwortet.

Der Punkt a) könnte nur durch jemanden geklärt werden, der angemessene Einkünfte objektiv berechnen kann. Aus solchen Überlegungen leitet sich die These vom rationalen Altruismus ab. Sie postuliert, dass durch selbstloses Handeln in der Gesellschaft ein Ausgleich für systemische Ungerechtigkeit geschaffen wird. Dieser Ausgleich, auch wenn er selbstlos und mithin anonym stattfindet, ist ein wichtiger Kit für das Zusammenleben. Es ist nämlich müßig, dem Makler per Gesetz seinen Gewinn beschneiden zu wollen. Solche Versuche gibt es immer wieder, doch sie führen zu Marktverwerfungen.

Wenn aber dieser Makler altruistisch handelt, nivelliert er einen Teil der herrschenden Ungerechtigkeit und Not, macht die Gesellschaft damit friedvoller und sicherer und profitiert letzten Endes selbst von einem funktionierenden Gemeinwesen, in welchem sich auch etwas makeln lässt. Dies dürfte ihm selbst klar sein. Daher ist seine Selbstlosigkeit durchaus rational begründbar. Schlecht ist das nicht, doch es hinterlässt ein weiteres Mal die Frage, ob es wirklich Selbstlosigkeit ganz ohne Eigennutz gibt.

Warum hat man Muttermale? Erklärung


Muttermale finden sich auf nahezu jeder Haut. Es handelt sich um gutartige Hautveränderungen, die sich an Stellen bilden, wo viele pigmentbildenden Zellen, sogenannte Melanozyten, aufeinandertreffen. Die meisten Muttermale besitzen eine dunkle Färbung. Von den sogenannten sympathischen Hautflecken, die harmlos sind, gilt es maligne Melanome, den schwarzen Hautkrebs zu unterscheiden.

Was sind Muttermale? Definition

Muttermale sind Veränderungen der Haut, die in der Fachsprache Nävus genannt werden. Es erfolgt eine Unterteilung in Pigmentflecke und Feuermale. Muttermale entstehen, wenn eine Hautstelle von zu vielen Pigmentzellen besiedelt ist. Sind dagegen Äderchen in der Überzahl, kommt es zur Bildung von Feuermalen.

Muttermale sind generell gutartige Hautveränderungen. Diese können flach oder erhaben ausfallen und kommen in verschiedenen Formen und Farben vor. In einigen Fällen können aus Muttermalen bösartige Hauttumore, sogenannte Melanome, entstehen.

Wie entstehen Muttermale? Entstehung

Konzentrieren sich auf der Haut Melanozyten, Zellen, die für die Bildung des Hautfarbstoffes verantwortlich sind, entstehen dunkle Flecken, sogenannte Muttermale. Viele Muttermale sind angeboren. Die Hautveränderungen können sich jedoch auch erst im Laufe des Lebens ausbilden.

Bei der Entstehung von Muttermalen werden zwei Arten von Zellen unterschieden:

  • Melanozyten: Eine Anhäufung dieser, den Hautfarbstoff Melanin bildenden und auch für die Hautbräunung verantwortlichen Zellen ist die häufigste Ursache für die Entstehung von Muttermalen.
  • Nävuszellen: Nävuszellen sind mit Melanozyten verwandt. Diese Zellen können ebenso Melanin herstellen, sind aber nicht in der Lage, den Hautfarbstoff an andere Zellen abzugeben.

Eine genetische Veranlagung für die Bildung von Muttermalen besitzen vermehrt hellhäutige Personen. Studien bestätigen, dass nicht nur die Gene für die Entstehung von Muttermalen verantwortlich sind. Großen Einfluss auf eine mögliche Veranlagung besitzt auch die Zeit, die Kinder oder Jugendliche ungeschützt in der Sonne verbracht haben.

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls zu einer vermehrten Ausbildung von Muttermalen führen. Während der Schwangerschaft sollten Frauen ihre Muttermale genau beobachten, denn es besteht ein erhöhtes Risiko der Bildung von malignen Melanomen.

Muttermale und Hautkrebs

Die meisten Muttermale sind gutartig. Eine Entartung zu Hautkrebs kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Gefahr stellen Muttermale dar, die sich in ihrer Größe, Form oder Farbe plötzlich verändern. Der Mediziner spricht hier von dysplastischer Nävus. Die entarteten Muttermale sind durch die Vermehrung atypischer Zellen gekennzeichnet. Ein dysplastischer Nävus gilt als Vorstufe von schwarzem Hautkrebs. Ein malignes Melanom muss aber nicht zwingend aus veränderten Muttermalen entstehen.

Ein besonders hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, besitzen Menschen mit über 40 Muttermalen am Körper. Auch bei Personen mit unregelmäßig geformten Muttermalen besteht ein um bis zu 15-fach erhöhtes Risiko, Hautkrebs zu bekommen. Sind im Verwandtenkreis bereits Fälle von Hautkrebs aufgetreten, steigt das Risiko, selbst Hautkrebs zu bekommen ebenfalls deutlich an.

Gefährliche Muttermale erkennen

Wer seine Muttermale näher untersuchen möchte, um eine mögliche Gefahr zu erkennen, kann sich der ABCDE-Regel bedienen:

A = Asymmetrie (auffällig verformte Flecken gelten als Risiko)
B = Begrenzung (Muttermale sollten scharfe Begrenzungen aufweisen, wirken die Linien verwaschen, besteht ein erhöhtes Risiko)
C = Color (besitzen die Muttermale mehrere Farben, sollte eine Kontrolle durch den Hautarzt erfolgen)
D = Durchmesser (Muttermale ab einer Größe von fünf Millimetern sollten regelmäßig kontrolliert und beobachtet werden)
E = Entwicklung (verändern sich Muttermale wie oben beschrieben, sollten diese genau beobachtet und ärztlich untersucht werden)

Verhaltensregeln: Muttermale

Wer einer Risikogruppe angehört, sollte seine Haut monatlich auf Veränderungen hin kontrollieren. Selbst nicht gut einsehbare Körperstellen sollten von einer zweiten Person untersucht werden.

Eine regelmäßige Kontrolle von Muttermalen durch den Hautarzt kann vor Hautkrebs schützen. Werden bösartige Veränderungen rechtzeitig erkannt, betragen die Heilungschancen nahezu 100 Prozent.

Wer auffällig viele oder bereits verformte Muttermale besitzt, sollte seine Haut nicht der prallen Sonne aussetzen. Ein ausreichender Sonnenschutz ist besonders bei Kindern wichtig, denn das Hautkrebsrisiko verdoppelt sich, wenn es im Kindesalter vermehrt zu Sonnenbränden kam.

Entfernung von Muttermalen

Besteht der Verdacht einer bösartigen Veränderung von Muttermalen, werden diese entfernt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Es gibt unterschiedliche Methoden. Für größere Muttermale wird ein Skalpell benutzt. Kleinere Hautveränderung lassen sich durch Ausstanzen entfernen.

Mit einem Skalpell entfernte Muttermale hinterlassen Hautwunden, die häufig genäht werden müssen. Bei medizinischen Eingriffen werden Muttermale nicht mit einem Laser entfernt. Eine Untersuchung des Gewebes wäre nicht mehr möglich, da dieses verbrannt wird.

Nach der Entfernung von Muttermalen sollten Betroffene etwa zwei Wochen keinen Sport treiben und auf die Belastung der entsprechenden Körperregion verzichten. Die Wunde sollte in den ersten Tagen nicht mit Wasser in Kontakt gebracht werden.

Warum hat man einen Filmriss? Wie entsteht er? Erklärung


Einen Filmriss zu haben bedeutet, dass sich die Betroffenen nicht mehr an bestimmte Sequenzen einer vergangenen Situation erinnern können. Werden einzelne Teile noch erinnert, handelt es sich um einen fragmentarischen Filmriss.

Was geschieht bei einem Filmriss? Erklärung

Bestimmte Bereiche des Gehirns sind beim Filmriss vollständig lahmgelegt, die Speicherung der Erinnerung funktioniert nicht mehr. Ein solches Black-out kann einige Minuten, aber auch ganze Stunden umfassen. Häufig ist der Auslöser zu starker Alkoholkonsum. Medizinisch gesehen ist diese Form von Filmriss eine anterograde Amnesie. Dadurch ist die Fähigkeit, neue Erinnerungen abzuspeichern, zeitweise beeinträchtigt. Man kann sich nicht erinnern, weil der fragliche Zeitraum nicht im Gedächtnis verankert wurde.

Bei einer retrograden Amnesie dagegen wäre lediglich der Zugang zu den gespeicherten Informationen blockiert. Vorübergehende Amnesien (transiente globale Amnesien) treten auch nach Gehirnerschütterungen, epileptischen Anfällen und Vergiftungen auf. Bei Demenzen und der Alzheimererkrankung handelt es sich dagegen um progressive organische Amnesien, die beispielsweise durch Defekte im Hippocampus und anderen Hirnarealen hervorgerufen werden. Daneben gibt es noch viele weitere Formen von Amnesien, die jeweils auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

Was geschieht beim Black-out im Gehirn? Erklärung

Bis heute ist nicht vollständig erforscht, wie der zeitlich begrenzte Gedächtnisverlust nach Alkoholkonsum entsteht. Unbestritten bleibt, dass bestimmte Prozesse im Hippocampus gestört werden. Da Alkohol ein Zell Gift ist, beeinträchtigt er den Bodenstoffwechsel im Gehirn und die Signalverarbeitung. Der Hippocampus ist das älteste Assoziationsfeld des Großhirns und eine zentrale Schaltstelle im limbischen System. Hier werden Informationen aus mehreren Sinnesorganen gemeinsam verarbeitet. Auch im Alter werden im Hippocampus noch Nervenzellen gebildet, die dazu dienen, neue Information abzuspeichern. Der Hippocampus ist also fürs Gedächtnis von zentraler Bedeutung.

Hirnforscher nahmen lange Zeit an, dass Alkohol das Gedächtnis beeinträchtige, weil bei einem Rausch Hirnzellen absterben. Langjähriger Alkoholmissbrauch schädigt Hirnzellen tatsächlich und kann das Gedächtnis und Lernprozesse massiv beeinträchtigen. Doch mittlerweile geht man davon aus, dass ein akuter Filmriss nicht durch eine Hirnschädigung verursacht wird. Der Alkohol wirkt sich trotzdem sehr negativ auf die Hirnfunktion aus, denn er kurbelt die Produktion von Steroidhormonen an, die die Synapsen im Hippocampus beeinträchtigen.

Wie es zum Filmriss kommt, ist individuell verschieden

Alkohol geht nicht ins Fettgewebe über, sondern direkt ins Blut. Bei leerem Magen geht dieser Prozess deutlich schneller als wenn wir etwas gegessen haben. Etwa eine halbe bis eine Stunde nach dem Trinken ist die Alkoholkonzentration im Blut am höchsten. Trinken wir danach nicht mehr weiter, werden pro Stunde 0,1 Promille Alkohol abgebaut. Welche Alkoholmenge ein Black-out auslöst, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wer rasch große Mengen Alkohol konsumiert, erlebt schneller ein Filmriss als jemand, der kontrolliert und über einen längeren Zeitraum trinkt. Alkohol ist und bleibt ein Gift, das beinahe sämtliche Neurotransmitter blockiert, die im Gehirn dafür zuständig sind, die Verbindung zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis herzustellen.

Filmrisse können peinlich sein, manchmal auch unheimlich. Langfristig schaden sie immer dem Gedächtnis. Menschen, die regelmäßig Alkohol konsumieren und schon einen Filmriss hatten, schnitten in Gedächtnistests schlechter ab als solche, die noch keinen Filmriss erlebt hatten. Hinzu kommt, dass ein Black-out das nächste begünstigt. Medikamente, die auf das Gehirn wirken (beispielsweise Benzodiazepine), verstärken die negative Wirkung des Alkohols. Dann reichen schon sehr geringe Mengen Alkohol aus, um einen Filmriss zu bewirken. Es wird auch angenommen, dass es eine genetische Veranlagung für Filmrisse gibt. Wer häufiger darunter leidet, sollte sich auf jeden Fall von seinem Arzt untersuchen lassen und den Alkoholkonsum so weit wie möglich einschränken. Derzeit wird intensiv daran geforscht, welche Medikamente die Erinnerungsbildung stärken können. Trotzdem gibt es keinen Zweifel daran, dass Alkohol die kognitiven Funktionen sowohl kurz- als auch langfristig schwächt. Die beste Methode, einen Filmriss zu vermeiden, ist ganz auf Alkohol, insbesondere in Verbindung mit Medikamenten, zu verzichten.

Siehe: Sober October

Warum ist Blut rot? Erklärung


Die rote Farbe des Blutes kommt durch die Anwesenheit der roten Blutkörperchen zustande. Diese enthalten Hämoglobin, das mithilfe von Eisen-Ionen Sauerstoff binden kann. Da der im gesamten Körper benötigte Sauerstoff nur schlecht wasserlöslich ist, ist der Umweg über die Bindung an ein Protein notwendig – genauer an das Eisen im Hämring.

Warum ist Blut rot? Erklärung

Sauerstoffarmes, dunkelrotes Blut wird aus dem Körper durch die Kraft des Herzens und der Gefäße in die Lunge gepumpt und dort mit Sauerstoff beladen. Anschließend gelangt das sauerstoffreiche, daher charakteristisch hellrote Blut in die Arterien und transportiert den lebenswichtigen Sauerstoff zu allen Organen.

Im Muskel wird der Sauerstoff vom Hämoglobin auf das Myoglobin übertragen und bis zur weiteren Verwendung gespeichert. Wichtig hierbei ist die Eigenschaft von Myoglobin, Sauerstoff stärker an sich zu ziehen als das Hämoglobin, man spricht von einer stärkeren Affinität, wobei der Sauerstoffpartialdruck usschlaggebend ist. Nach der Übertragung von Sauerstoff auf Myoglobin kann dieser weiter zu den unterschiedlichen Geweben transportiert und dort verwendet werden.

Außerdem bringt Hämoglobin Kohlendioxid zurück zur Lunge, wo es als Abfallprodukt wieder ausgeatmet wird. Der Transport von Kohlendioxid findet allerdings in Form von Bicarbonat statt. Daraus entsteht die wichtige Pufferwirkung für den Blut-ph-Wert, der nur geringfügige Schwankungen zulässt.

Die Struktur von Myoglobin

Das globuläre Myoglobin besteht aus dem Protein Globin und einer Hämgruppe, die ein zentrales, zweiwertiges Eisenion trägt und damit Sauerstoff binden kann. Häm besteht aus einem aromatisches Ringsystem mit vielen konjugierten Doppelbindungen, sodass Proteine mit Häm aufgrund der Lichtabsorption rot gefärbt sind.

Die Struktur von Hämoglobin

Hämoglobin besteht aus insgesamt vier Polypeptidketten, die sich aus Aminosäuren zusammensetzen: Zwei Alpha- und zwei Beta-Ketten. Diese tragen jeweils eine eisenhaltige Hämgruppe, daher kann Hämoglobin im Gegensatz zu Myoglobin maximal sogar vier Sauerstoff-Moleküle binden. Die Proteinhülle dient als Schutz vor Oxidation zu dreiwertigem Eisen (dieses wird dann als Methämoglobin bezeichnet), das stattdessen Wasser an sich bindet. Freies Häm ohne Proteinhülle würde außerdem Kohlenmonoxid irreversibel an sich binden und zu einer Vergiftung führen.

Man bezeichnet die spezifische Faltung von Hämoglobin und Myoglobin auch als „globin fold“, beim Hämoglobin ergibt sich so die Form eines Tetraeders. In dessen Mitte befindet sich eine wassergefüllte Pore, die eine Rolle in Bezug auf die Sauerstoff-Affinität spielt. Für die Abgabe und Aufnahme des Sauerstoffs durch Hämoglobin sind neben Kohlendiioxid und 2,3-Bisphosphoglyerat auch Protonen, die beim aeroben Stoffwechsel entstehen, verantwortlich. Sie bewirken jeweils einen Wechsel zwischen der T- und der R-Form von Hämoglobin, wobei T für „tense“ (angespannt) und R für „relaxed“ (entspannt) steht.

Ähnliche bunte Moleküle

Große Systeme von konjugierten Doppelbindungen sind durch die Absorption von Licht farbig. Ein Beispiel hierfür ist neben dem bereits erwähnten Häm mit seinen Ringsystemen auch Chlorophyll, das eine ähnliche Struktur aufweist. Allerdings befindet sich im Chlorophyll statt zweiwertigem Eisen zweiwertiges Magnesium und zeigt eine grüne Farbe.

Konjugierte Doppelbindungen als Ringsystem sind außerdem in Form der Anthocyane in der Natur vertreten, man findet sie in Heidelbeeren, Rotkohl oder Kirschen. Diese Färbung ist allerdings abhängig vom pH-Wert: Im sauren Bereich überwiegt die Rotfärbung, im basischen Bereich zeigen sie eine blaue Farbe. Anthocyane können auch Komplexe mit Eisen oder Aluminium bilden, sodass eine Blauverschiebung stattfindet, ein Beispiel hierfür ist die blaue Farbe von Hortensien.

Die chemische Gemeinsamkeit von konjugierten Doppelbindungen als lange Kette, die Licht absorbiert und daher eine spezifische Färbung zeigt, findet man beispielsweise auch als oranges ß-Carotin in Karotten oder rotes Lycopin in Tomaten.

Was ist das „Pretty Privilege“? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Pretty Privilege“, bedeutet auf deutsch so viel wie „Schönheitsprivileg“. Es bezeichnet die Tatsache, dass Menschen, die als schön wahrgenommen werden, viele Vorteile im Leben haben. Der Begriff wird verwendet, um auf sachgrundlose Ungleichbehandlung und Diskriminierung von weniger attraktiven Menschen aufmerksam zu machen. Es soll ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür geschaffen werden, Vorurteile und unbewusste Einflüsse zu reflektieren.

Was ist das „Pretty Privilege“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Jeder Mensch unterliegt einem sogenannten Bias. Das ist die wissenschaftliche Bezeichnung für unbewusste Wahrnehmungsverschiebungen. Diese greifen auch beim Pretty Privilege.

Studien belegen, dass vermeintlich attraktiveren Menschen mehr Verantwortung gegeben wird und mehr Vertrauen ausgesprochen wird. Der sogenannte „Halo-Effekt“ bezeichnet dabei die Erkenntnis, dass Menschen, die als attraktiv wahrgenommen werden, positivere Eigenschaften zugeschrieben werden, zum Beispiel, dass sie intelligenter oder hilfsbereiter seien.

Einzelne Studien haben gezeigt, dass attraktive Männer bis zu 13% mehr verdienen als weniger attraktive Kollegen, obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass schönere Menschen im Durchschnitt keine bessere Leistung erbringen.

Pretty Privilege in der Filmwelt

Anhand von Filmen lässt sich das Pretty Privelege sehr gut nachvollziehen. Nicht nur werden für Filme explizit regelmäßig als schön empfundene Schauspieler ausgewählt. Sowohl in Filmen für Erwachsene, für Teenager aber auch schon in Zeichentrickfilmen für Kinder sind die Guten und Helden regelmäßig schöne Menschen, Böse und Schurken weichen häufig von der Normschönheit ab. Dies spiegelt zum einen die Wahrnehmung der Gesellschaft, verstärkt durch die Reproduktion dieses Bild auch noch zusätzlich.

Pretty Privilege und Social Media

Gerade im Bereich der Sozialen Medien spielt das Pretty Privilege eine große Rolle. Attraktive Influencer haben häufig eine größere Reichweite und können somit höhere Werbeeinnahmen erzielen. Große Teile der Influencer verdienen ihr Geld mit Videos und Tipps zur Schönheit und dem Verkauf von Produkten, die der Schönheit dienlich sein sollen. Auch die Foto- und Videofilter basieren auf dem Wunsch, schön auszusehen, um dadurch Privilegien zu erhalten.

Viele Dating Apps zielen primär auf die Bewertung des Aussehens ab, so dass schöne Menschen es leichter haben, Partner zu finden. Die erfolgreichsten Dating Apps lassen die Nutzer binnen Sekunden allein anhand eines Fotos entscheiden, ob sie mehr über einen anderen Menschen wissen wollen oder nicht.

Die Kehrseite des Pretty Privilege

Als schön wahrgenommen zu werden, bringt jedoch nicht nur Vorteile. Schönen Frauen wird im Gegensatz zu schönen Männern weniger Intelligenz und Kompetenz zugetraut. Zudem besteht die Annahme, dass schöne Menschen es leichter im Leben haben und sie weniger Leid erfahren, so dass ihnen häufig weniger Mitleid zu Teil wird und ihnen weniger geholfen wird.

Durch das Pretty Privilege werden auch weitere Diskriminierungsformen verstärkt. Denn durch die bisherigen Prägungen, werden vor allem weiße Menschen als schön wahrgenommen, was Rassismus fördert. Zudem gelten Frauen als attraktiv, wenn sie einen schlanken Körper haben. Da vor allem von Frauen erwartet wird, gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, führt die Erwartung des Pretty Privilege dazu, dass Frauen mehr Geld für Schönheitsprodukte ausgeben und sich gesundheitsgefährdenden Schönheitsoperationen unterziehen. Mittlerweile entsteht dadurch auch ein Markt für Männer, auf dem Produkte für volles Haar oder Muskelwachstum verkauft werden.

Das Pretty Privilege greift auch bei Verbrechern. Sie fallen schon bei den polizeilichen Ermittlungen weniger auf, da man schönen Menschen seltener böse Handlungen zutraut. Ihnen wird eher geglaubt, sie erhalten häufig mildere Urteile oder werden eher freigesprochen. Vor allem auch attraktive (Serien-)Mörder haben in Amerika Unterstützer, die sich für geringere Strafen einsetzen, wie beispielsweise der Fall von Ted Bundy zeigt.

Warum hat man schwitzige Hände? Was hilft dagegen? Erklärung, Gründe


Feuchte und verschwitzte Hände können für Betroffene in verschiedenen Lebenssituationen wie beispielsweise beim Händeschütteln zur Begrüßung sehr unangenehm sein. Ursachen für die starke Schweißproduktion sind einerseits individuelle Veranlagung und andererseits der eigene Lebenswandel.

Warum hat man schwitzige Hände? Gründe, Erklärung

Grundsätzlich verteilen sich Schweißdrüsen über den gesamten Körper des Menschen. Unter den Achseln, an den Füßen und Händen gibt es jedoch besonders viele Schweißdrüsen, weshalb man hier auch stärker als am restlichen Körper schwitzt. Wie aktiv die Drüsen sind, ist individuell sehr unterschiedlich und teilweise Veranlagung. Darüber hinaus beeinflusst der eigene Lebenswandel die Intensität des Schwitzens an den Händen und anderen Körperstellen.

Verschiedene Genussmittel können die Schweißproduktion des Körper anregen und dadurch zu schwitzigen Händen führen. Ein Beispiel dafür ist Kaffee, welcher den Stoffwechsel anregt. Auch der Genuss von scharfen Lebensmitteln wie Chilis oder scharf gewürzten Speisen verstärkt die Schweißproduktion. Auf körperliche Anstrengung reagiert der Körper ebenfalls durch vermehrtes Schwitzen. Durch die Belastung etwa beim Sport oder schwerer Arbeit steigt die Körpertemperatur an. Sie kann nur durch die Ausschüttung von Schweiß gesenkt werden, weshalb man beim Training auch an den Händen mehr schwitzt. Verdunstet der Schweiß auf der Hautoberfläche, hat das einen kühlenden Effekt und die Körpertemperatur sinkt wieder. Nach der körperlichen Belastung endet das Schwitzen daher meistens schnell wieder.

Ein weiterer typischer Auslöser für schwitzige Hände ist Stress. In einer Prüfungssituation, bei einem Gespräch mit dem Chef oder in einem Zustand von Angst kurbelt der menschliche Körper die Schweißproduktion an. Daraus kann sich eine Wechselwirkung ergeben, denn wer Angst vor schwitzigen Händen hat, der gerät schnell in eine Stresssituation und schwitzt dadurch noch stärker.

Schwitzige Hände als Anzeichen von Krankheiten

Kommt es zu einer besonders starken Schweißbildung an den Händen, kann eine krankhafte Fehlfunktion der Drüsen die Ursache sein. In diesen Fällen spricht man vom Krankheitsbild der Hyperhidrose. Betroffene leiden nicht nur unter starkem Handschweiß, sondern schwitzen auch in anderen Bereichen des Körpers übermäßig. Die Diagnose für Hyperhidrose kann nur ein Facharzt stellen.

Was hilft gegen schwitzige Hände?

Um die Schweißbildung an den Händen zu reduzieren, sollte man die Auslöser des Schwitzens meiden. Das kann zum Beispiel der Verzicht auf Kaffee oder scharfe Gewürze sein. Neigt man stattdessen in Stresssituationen zu schwitzigen Händen, helfen Entspannungstechniken und eine Vermeidung von Alltagsstress, soweit dies möglich ist.

Außerdem kann man mit unterschiedlichen Substanzen dafür sorgen, dass sich Schweißdrüsen zusammenziehen und dadurch weniger Schweiß produzieren. Als Hausmittel wird hierzu häufig Apfelessig verwendet, welcher am Abend auf die Handinnenflächen aufgetragen wird und über Nacht einzieht. Auch ein Bad der Hände in erkaltetem Salbeitee mehrmals am Tag kann die Schweißproduktion reduzieren. Darüber hinaus hält der Fachhandel spezielle Handcremes und Sprays mit chemischen Inhaltsstoffen bereit. Sie sind jedoch nicht unkritisch zu betrachten und sollten nur nach gründlicher Abwägung der Vor- und Nachteile verwendet werden.

Fazit: Ursachen und Hilfe bei schwitzigen Händen

Neben der genetischen Veranlagung ist in erster Linie der individuelle Lebenswandel ein Auslöser für schwitzige Hände. Sie werden durch Stress, scharfes Essen und Koffein häufig verstärkt. Abhilfe schaffen Entspannungstechniken gegen Stress, das Vermeiden von auslösenden Lebens- und Genussmitteln sowie Hausmittel in Form von Salbeitee und Apfelessig. Nur bei sehr starkem Schwitzen an den Händen kann eine Krankheit als Ursache vorliegen. Diese Eventualität ist immer mit einem Arzt abzuklären.

Warum hat man Schluckauf? Wie entsteht er? Erklärung


Schluckauf bezeichnet eine kräftige, reflexartige Kontraktion des Zwerchfells. Die Atembewegung wird durch einen plötzlichen Verschluss der Stimmlippen abrupt unterbrochen. Dies verursacht das allgemein als „Hicks“ bekannte charakteristische Geräusch, welches den Schluckauf begleitet. Die grundlegenden Mechanismen wie auch der eigentliche Zweck des auch als Singultus bezeichneten Schluckaufs sind dagegen kaum bekannt und erforscht.

Wie entsteht Schluckauf? Erklärung

Kommt es zu einer plötzlichen Verkrampfung des Zwerchfells, verschließt sich die zwischen den Stimmbändern gelegene Ritze reflexartig. Dadurch kann die Luft nicht mehr aus der Lunge strömen. Die eingezogene Luft prallt an den verschlossenen Stimmbändern ab. Der entstandene Druck entlädt sich im bekannten „Hicks“-Geräusch.

Für den Schluckauf verantwortlich gemacht werden können Nerven im Gehirn, genauer das im Hirnstamm befindliche Schluckaufzentrum. Häufig wird Schluckauf durch eine Reizung des Zwerchfellnervs ausgelöst. Dies geschieht vermehrt bei einem zu hastig erfolgten Schlucken.

Weiterhin können kalte oder heiße Speisen und Getränke, Alkohol oder Nikotin Schluckauf auslösen. Damit besitzt auch das Klischee des permanent hicksenden Betrunkenen durchaus seine Berechtigung.

Was bedeutet Schluckauf?

Schluckauf tritt plötzlich und unvermittelt auf. Dies kann für die Betroffenen lästig und unangenehm erscheinen. In der Regel ist Schluckauf jedoch harmlos. Entspannt sich das Zwerchfell, kann wieder Luft in die Lunge strömen und Schluckauf verschwindet. Meist dauert Schluckauf nur wenige Sekunden an.

Ursachen für Schluckauf

Ein harmloser und nur über einen kurzen Zeitraum andauernder Schluckauf entsteht zusammengefasst durch folgende Auslöser:

  • Überdehnung des Magens (durch hastiges Essen)
  • kalte und kohlensäurehaltige Getränke
  • heiße und kalte Speisen und Getränke im Wechsel
  • scharf gewürztes Essen
  • Alkoholkonsum
  • Stress und Erregungszustände
  • Angst und Aufregung
  • Einnahme von Medikamenten (Benzodiazepine)

Diese Formen des Schluckaufs geben keinen Anlass zur Sorge und verschwinden nach kurzer Zeit von selbst.

Wiederkehrender oder länger anhaltender Schluckauf kann auf folgende Ursachen hindeuten:

  • Störungen des Zwerchfells
  • gastroösophageale Refluxerkrankung
  • Abszess unter dem Zwerchfell
  • Magengeschwür
  • Reizungen im Oberbauch nach operativen Eingriffen
  • Störungen des Schluckaufzentrums im Gehirn

Häufig können keine Ursachen für häufig wiederkehrenden Schluckauf gefunden werden. Dann sprechen Mediziner von einem idiopathischen Singultus.

Erklärungsversuche für Schluckauf

Schluckauf ist nicht frei von allerlei traditionellen Vorstellungen und abergläubischen Ansätzen. So wird häufig angenommen, dass eine nicht anwesende Person gerade an einen denkt, wenn man Schluckauf bekommt.

Tatsächlich kann bereits der Fötus im Mutterleib Schluckauf bekommen. Wissenschaftler nehmen an, dass durch den Schluckauf das Fruchtwasser aus der Speiseröhre befördert werden kann und die Föten ihren Atemreflex trainieren. Auch Säuglinge hicksen häufiger. Forscher vermuten, dass dadurch die Luft aus dem Magen befördert wird und der Schluckauf damit eine ähnliche Funktion wie das Rülpsen besitzt.

Schluckauf kann auch auftreten, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt oder die Nahrung nicht ausreichend eingespeichelt und hastig verschluckt wird. Hier kann es helfen, vermehrt Flüssigkeit aufzunehmen und die Nahrung dadurch aus der Speiseröhre zu befreien.

Tipps bei akutem Schluckauf

Bei akut auftretendem Schluckauf kann man sich diverser Hausmittel bedienen. Bewährt haben sich das Trinken von Wasser oder das Anhalten der Luft. Auch ein mit Zitronensaft beträufeltes Stück Zucker unter der Zunge soll den Schluckauf stoppen.

Eine drastischere, aber durchaus wirkungsvolle Methode ist das Erschrecken des von Schluckauf Geplagten. Daneben existieren auch originelle Tipps, wie sich sieben Männer mit Glatze vorzustellen.

Alle Maßnahmen verfolgen ein Ziel: Der Betroffene wird abgelenkt. Dadurch entspannt sich die Atmung und das Zwerchfell kann sich beruhigen. In der Regel ist Schluckauf nach wenigen Minuten verschwunden und muss nicht medizinisch behandelt werden.

Weinen ohne Grund: Warum passiert das? Erklärung


Wir besitzen Tränendrüsen an den Augen, welche die Tränenflüssigkeit produzieren. Hierbei wird unter drei verschiedenen Arten von Tränen unterschieden. Die basalen Tränen schützen unser Auge vor dem Austrocknen und ernähren die Zellen der Hornhaut. Sie bestehen aus Wasser, Salzen, Proteinen, Nährstoffen und enthalten sogar Antikörper und das Protein Lysozym, um Krankheitserreger und Keime abzuwehren. Durch regelmäßiges Blinzeln sorgt das Lid dafür, dass ein Tränenfilm die Hornhaut ständig bedeckt und kleine Fremdkörper herausgespült werden.

Die zweite Art von Tränen sind die reflektorischen Tränen, welche durch äußere Reize entstehen. Dies tut der Körper, um die Hornhaut vor Rauch, Gasen oder Ähnlichem zu schützen. Da sie vor allem zum Spülen dienen, sind die etwas dünnflüssiger und enthalten nur wenig Proteine.

Zuletzt gibt es noch emotionale Tränen. Wenn wir denken, wir weinen grundlos, handelt es sich um emotionale Tränen. Der Körper versucht mit ihnen die Stoffe loszuwerden, die die psychisch-emotionale Reaktion ausgelöst haben. Daher besteht die Tränenflüssigkeit aus Hormonen, wie zum Beispiel Prolaktin oder Serotonin.

Warum weinen wir? Erklärung, Grund, Gründe

Tränen befreien uns psychisch und biochemisch von negativen Emotionen oder Gefühlen, weshalb weinen generell erleichternd und befreiend wirkt. Weiterhin dient es der non-verbalen Kommunikation und ist damit wichtig im sozialen Umgang. Wir können damit sehr eindeutig Gefühle äußern und uns ohne Worte unserem Gegenüber mitteilen. Wir drücken damit Hilfebedürftigkeit aus und bewirken, dass unsere Mitmenschen uns gegenüber mehr Empathie empfinden.

Weinen wird in jeder Kultur verstanden. Das liegt daran, dass Weinen eine so genannte archetypische Verhaltensweise ist. Wir müssen es also nicht erlernen, sondern können es schon von Geburt an. Neugeborene und Babys drücken durch Weinen ihre Unzufriedenheit aus, da sie keine andere Möglichkeit haben sich mitzuteilen. Je nachdem, in welcher Kultur ein Mensch aufwächst und ob er ein Mädchen oder ein Junge ist, wird ihm eine bestimmte Ansicht zum Weinen beigebracht. Es gibt Kulturen, in denen Weinen als Schwäche gilt. Dort wird Kindern beigebracht, Tränen zu unterdrücken. In anderen Kulturen wird das Weinen als stark angesehen. Außerdem existiert in den meisten Ländern und Kulturen noch immer die Ansicht, Jungs oder Männer dürfen nicht offen weinen. Diese Erziehung und Prägung sorgen dafür, dass jeder Mensch eine andere Ansicht und Einstellung zum Weinen entwickelt.

Weinen hat immer eine Ursache

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als würde man grundlos weinen, stimmt das sehr selten. Scheinbar überflüssige Tränen haben immer einen Grund.

Die häufigste Ursache ist zu viel Stress. Mehrere Faktoren können dazu führen, unter Dauerstress zu stehen. Wenn der Stresspegel langsam ansteigt, merken wir das häufig nicht. Dann reicht oft eine Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, wie beispielsweise ein Passant, der einen anmeckert oder ein Computer, der sich aufhängt. In diesem Fall sollte man das Weinen als Zeichen dafür sehen, dass man sich zu viel Stress zumutet.

Ein weiterer häufiger Grund ist Angst. Natürlich hängen Angst und Stress zusammen. Durch Ängste ist man im Stress und durch zu viel Stress bekommt man Angst. Ist man so ängstlich, dass man weinen muss, sollte man auf seinen Körper hören. Um mit Ängsten richtig umzugehen, gibt es viele Methoden. Unter Anderem sehr hilfreich sind Entspannungstechniken, wie Autogenes Training oder Meditation.

Ein typisches Symptom einer Depression ist häufiges Weinen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder, der viel weint, depressiv ist.
Wenn das ständige Weinen belastend oder einschränkend ist, sollte man zum Arzt oder Psychotherapeuten gehen, um eine psychische Erkrankung auszuschließen und vor allem vorzubeugen. Denn auch ernsthafte Erkrankungen, wie das Boderline-Syndrom oder eine Bipolare Störung können Auslöser für “grundloses” Weinen sein.

Die sogenannte Affektinkontinenz kann eine Ursache für gefühlt grundloses Weinen sein. Sie ist Bestandteil einiger psychischer und neurologischer Krankheiten. Auslöser dafür können zum Beispiel Alkoholmissbrauch, Schlaganfall oder Demenz sein. Menschen mit der Affektstörung haben Probleme damit, ihre Gefühle zu steuern und angemessen auszudrücken. Dadurch haben sie oft Gefühlsausbrüche, welche meistens Weinen beinhalten.

Ein ebenfalls weit verbreiteter Grund für Weinen ohne Grund ist Hochsensibilität. Viele Menschen sind hochsensibel und wissen es nicht, da sie es nicht anders kennen. Sie verarbeiten Emotionen anders als “normale” Menschen und haben Schwierigkeiten, mit äußeren Reizen klar zu kommen.

Das Klischee, dass Frauen immer grundlos weinen, kommt daher, dass ihre Hormone während des Zyklus zu einer erhöhten Sensibilität führen. Deshalb ist es nur zum Teil Klischee. Die hormonelle Beschaffenheit während der Periode wirkt sich auf das vegetative Nervensystem und die Emotionalität aus, welche mit den Tränendrüsen interagieren. Deshalb weinen einige Frauen wirklich mehr aufgrund ihrer Hormone, jedoch ist das nicht immer der Fall. Die Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft und die Wechseljahre haben eine ähnliche Wirkung. Sie bringen den Hormonhaushalt durcheinander, wodurch die Frau sensibler und damit anfälliger für Tränen wird.

Was ist Perfektionsdruck? Wie begegnet man ihm? Erklärung


Perfektionsdruck, besser bekannt als Perfektionismus, ist der Zwang, sich keine Fehler zu erlauben. Aus rein psychologischer Sicht ist er mit den Zwangsstörungen zumindest verwandt und kann dementsprechend therapiert werden. Rein begrifflich lässt sich der momentane Perfektionsdruck, eine konkrete Handlung perfekt auszuführen, vom generalisierten Perfektionismus abgrenzen.

Perfektionsdruck und Perfektionismus als Persönlichkeitsmerkmal

Die milde, bei vielen Menschen anzutreffende Form des Perfektionismus hat drei grundsätzliche Merkmale:

  • Die betreffende Person legt sehr hohe Maßstäbe an ihre eigenen Handlungen an. Dennoch kann sie Fehler von anderen Menschen tolerieren. Perfektionismus hat eine narzisstische Komponente, er ist Ich-bezogen.
  • Die angelegten Maßstäbe sind rigide.
  • Der persönliche Selbstwert hängt ausschließlich von den eigenen Leistungen ab.

Da es sehr viele Menschen gibt, die sich überwiegend über ihre Leistungen definieren, gibt es Perfektionismus auch in milder Form. Daher schlagen manche Psychologen vor, ihn von gewöhnlicher Gewissenhaftigkeit abzugrenzen. Immerhin führt Perfektionsdruck zu hohen Leistungen. Außerdem wird in bestimmten Bereichen Perfektion erwartet und verlangt. Dies betrifft beispielsweise Künstler, Sportler, Wissenschaftler, führende Manager und sogar die Bediener technischer Anlagen, die sich in der Tat bestimmte Fehler nicht erlauben können. Die Psychologie nennt auch eine Grenze, ab welcher Perfektionismus pathologisch wird: Diese besteht im Auftreten von Versagensangst. Gewöhnliche Perfektionisten, die auch als besonders gewissenhafte Zeitgenossen bekannt (und geschätzt) sind, leiden nicht unter ihrem aktuellen Perfektionsdruck. Pathologische Perfektionisten haben bei wichtigen Tätigkeiten stets Angst, sie nicht zu schaffen, wenn sie nicht jede Handlung perfekt ausführen.

Woher kommen Perfektionsdruck und Perfektionismus?

Der temporäre, aktuelle Perfektionsdruck entsteht situativ und kann wohlbegründet sein. Unter ihm stehen auch Personen, die ansonsten keine Perfektionisten sind, schon gar keine pathologischen. Beispiele wären:

  • Sportler im entscheidenden Wettkampf
  • Künstler auf der Bühne
  • Manager und Politiker bei essenziellen Entscheidungen
  • Sanitäter und sonstige Erstretter am Einsatzort
  • Polizisten und Feuerwehrleute in kritischen Situationen
  • Schüler*innen vor wichtigen Prüfungen

Dass in diesen Situationen ein gewisser Perfektionsdruck entsteht, ist vollkommen normal. Es ist wirklich hilfreich, sich so perfekt wie möglich zu verhalten. Geborene Perfektionisten können unter solchen Situationen besonders stark leiden, weil sie jedes eigene Versagen als besonders tiefe persönliche Schuld empfinden. Dieses Leiden ist ihnen nicht unbedingt anzusehen und muss auch keine negative Auswirkung auf das Ergebnis haben, im Gegenteil:

Als Perfektionisten bereiten sie sich auch besonders gründlich auf die Situation vor und können allein deshalb sehr gut abschneiden. Doch im Gegensatz zu den Nicht-Perfektionisten geraten sie praktisch täglich mehrmals in eine Lage, in der sie vermeintlich perfekt agieren müssen. Sie bereiten beispielsweise auch ihren Einkauf sehr genau vor und leiden darunter, wenn sie einen Artikel auf dem Zettel vergessen haben oder wenn sie ihren Zeitplan nicht einhalten konnten. Der Nicht-Perfektionist winkt dann hingegen ab und geht schlimmstenfalls morgen noch mal einkaufen.

Die Perfektionisten fühlen auf die beschriebene Weise, weil ihnen ein sicheres, positives Gefühl der eigenen Identität fehlt. Sie müssen sich diese immer wieder durch Leistung bestätigen. Unter Umständen und je nach sozialem Kontext wollen sie manchmal nicht perfekt sein (auch aus Einsicht in das eigene Unvermögen), wollen aber so wirken. Das kann dazu führen, dass sie mit Manipulationen eine vermeintliche Leistung vortäuschen. Dies ist aber nicht auf alle Perfektionisten zu verallgemeinern. Es gibt unter ihnen auch Personen, die perfekt sein wollen, auch wenn das niemand sonst bemerkt. Sie leben zum Beispiel als Singles in einer penibel aufgeräumten Wohnung, die sie sehr oft zwanghaft reinigen und die kaum jemand außer ihnen selbst betreten darf.

Ausprägungen des Perfektionismus

Perfektionismus hat mehrere Ausprägungen, die mehr oder minder pathologisch sind. Er kann von einer Freude am vollkommenen Gelingen ebenso wie von der Angst vor Versagen und Ablehnung angetrieben werden. Er hat eine konstruktive und destruktive Komponente. Konstruktiv ist das Streben nach Verbesserung, welches tatsächlich zu wertvollen Leistungen führt (auch für die Gemeinschaft), destruktiv sind der Hang zu aufwendigen Zwangshandlungen (wie Putzzwang) und Vermeidungsstrategien, um nicht in Situationen zu geraten, die aus Sicht der/des Betroffenen nicht perfekt zu meistern sind. Damit können sich Perfektionisten wichtige Wege verbauen, was als „Lebensirrtum“ nach Alfred Adler bekannt ist. Das Konstrukt des Perfektionsstreben lässt sich mit zwei Dimensionen beschreiben:

  • perfektionistisches Streben (Streben nach Vollkommenheit)
  • perfektionistische Besorgnis (übertriebene Fehlervermeidung)

Perfektionistisches Streben gilt als gesund und funktional, reine perfektionistische Besorgnis gilt als pathologisch. Das gleichzeitige Vorhandensein beider Dimensionen kann zu Dysfunktionalität führen, weil jemand, der alle Fehler vermeiden möchte, auch nicht mehr handelnd nach einem Erfolg streben kann. Wenn Perfektionisten an ihrer Außendarstellung „basteln“, um auch dort perfekt zu erscheinen, wo sie es nicht sein können, erzeugen sie manchmal Abneigung und Feindseligkeit im sozialen Umfeld. Die Perfektionisten leiden unter der Angst, durchschaut zu werden. Ihr Umfeld mag möglicherweise ihre andauernden Bemühungen um Perfektion nicht sonderlich. Dies verstärkt sich, wenn die perfektionistische Person eine Führungsposition innehat und ihre Untergebenen mit perfektionistischen Vorgaben quält.

Beobachtungen zum Perfektionismus

Im Jahr 1956 nahm der Verhaltenstherapeut Albert Ellis das perfektionistische Verhalten in eine Liste von zwölf irrationalen Überzeugungen auf. Ellis schuf die erste anerkannte Definition des Perfektionismus als absolutes Streben nach Perfektion, vollkommener Leistungsfähigkeit und intelligenter Aktion in allen relevanten Bereichen. Wegen der relevanten pathologischen Ausprägungen des Perfektionismus entwickelten Psychologen in den nachfolgenden Jahrzehnten diagnostische Methoden, mit denen sich der Hang zu Perfektionismus messen lässt. Die Perfektionismus-Skala von Frost deckt funktionalen und dysfunktionalen Perfektionismus auf. Die HMPS-Skala von Flett und Hewitt („Self Oriented-Perfectionism and Socially Prescribed-Perfectionism“) bestimmt anhand von 35 Fragen die generelle Stärke des Perfektionismus. Untersuchte Fragestellungen sind unter anderem:

  • persönliche Standards
  • Sorge um Fehler
  • Zweifel an Handlungen,
  • elterliche Erwartungen
  • Umgang mit Kritik
  • Streben nach absoluter Ordnung

Weitere Ansätze sind die Burns Perfectionism Scale, EDI (Eating Disorder Inventory), PCI (Perfectionism Cognitions Inventory) mit 25 Fragen, die Perfektionismus-Subskala von Garner sowie MOCI (Measure Obsession & Compulsions) von Hodgson und Rachman.

Therapieansätze: Perfektionsdruck

Die Therapie zielt auf die Ursachenforschung, das Etablieren eines leistungsunabhängigen Selbstwertgefühls und das Erlernen flexibler Verhaltensweisen. Letzteres ist wichtig, weil Perfektionisten nur in einem streng strukturierten Tagesablauf zurechtkommen. Indem dieser aufgebrochen wird, können sie nicht mehr nach ihren eigenen Maßstäben perfekt agieren und lernen dabei, dass ihnen das nicht schadet.

Was ist Deeskalation? Wie kann sie gelingen? Erklärung


Zunächst ist es wichtig, den Begriff der Deeskalation als solchen zu betrachten. Das Präfix „de“ verdeutlicht, dass es sich um eine Umkehrung des nachfolgenden Wortstamms handelt. In diesem Fall wird die Eskalation ins Gegenteil verkehrt. Eine Eskalation soll dem Wortsinn zufolge bestenfalls vermieden, zumindest jedoch entschärft werden. Eskalierende Handlungen sind rasch aufeinanderfolgende, negative Ereignisse, die aus dem Ruder zu laufen drohen. Ein unabsehbarer Kontrollverlust, der bei einer Eskalation zu erwarten ist, soll durch eine Deeskalation unterbunden werden, damit die akute Situation wieder kontrollierbar scheint. Der Terminus der Deeskalation ist also untrennbar mit jenem der Eskalation verbunden. Ohne eine Eskalation kann es demnach keine Deeskalation geben.

Deeskalation: Aktiver Vorgang zur Beseitigung einer Gefahr

Der Versuch einer Deeskalation setzt eine bestehende Gefahrenlage voraus. Ausgehend von dieser Lage, deren Ausgang nicht kalkulierbar ist, erfolgt die Entschärfung mittels verschiedener Wege, die nachfolgend erörtert werden.

Diplomatie und Verhandlungen

In den seltensten Fällen lösen sich akute Konflikte von alleine. Eine Deeskalation setzt zumeist erhebliche Kraftanstrengungen voraus. Der wohl zielführendste Weg hinaus aus der Eskalation ist die Diplomatie. Es müssen diverse deeskalierende Maßnahmen getroffen werden, die beispielsweise aus Gesprächen oder Verhandlungen bestehen und einen konkreten Ausweg aus der Gefahrenlage bieten. Um dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat umzusetzen, sind beide Seiten gefragt. Sobald eine Seite nicht an einer Deeskalation interessiert ist, kann sie nicht gelingen. Das gemeinsame Ziel der Entschärfung einer kritischen Situation ist demzufolge Grundvoraussetzung für das Erreichen der Deeskalation. Diplomatische Bemühungen werden in erster Linie mit Politik in Verbindung gebracht und in der Tat lassen sich in diesem Bereich die besten Beispiele nennen. Allerdings kann eine Deeskalation auch im Kleinen stattfinden, beispielsweise wenn sich zwei Nachbarn wegen Ruhestörung streiten und sich aus Gründen der Vernunft zusammenraufen.

Aktuelles Beispiel: Ukraine-Krieg

Aus aktuellem Anlass zum Thema Deeskalation ist der nach wie vor andauernde Ukraine-Krieg zu nennen. Obwohl beide Seiten, Russland und die Ukraine, von einer Deeskalation weit entfernt scheinen, ist die Begriffsklärung an diesem Fallbeispiel anschaulich zu erklären. Der erste Schritt zur Beendigung des blutigen Krieges besteht in der Niederlegung der Waffen. Darauf müssen sich beide Seiten einigen. Gespräche in dieser Richtung gab es zu Beginn des Krieges. Die Verhandlungen blieben ergebnislos. Damit ist eine mögliche Deeskalation früh gescheitert. In der Folge eskalierte der Krieg immer weiter. Allem voran der Abbruch aller diplomatischer Kanäle hat dazu beigetragen. Die Konfliktparteien sind nicht bereit, sich zu Verhandlungen an einen Tisch zu setzen, da nach aktuellem Stand der Dinge keine Seite zu Kompromissen bereit scheint. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass eine Deeskalation ausgeschlossen ist, wenn beide Konfliktparteien an ihren Maximalforderungen festhalten. Dieser Krieg wird ausschließlich über Verhandlungen zu lösen sein. Dennoch kann jeder kleine Schritt wie ein temporärer Rückzug, auch im militärischen Bereich, zu einer Deeskalation beitragen.

Deeskalation: Kompromissbereitschaft entscheidend

Generell lässt sich der Begriff der Deeskalation mit einer Waage vergleichen. Sobald das Pendel zu weit auf eine Seite ausschlägt, ist der Weg in die Eskalation vorprogrammiert und jener der Deeskalation verbaut. Die Lösung kann nur aus einem Kompromiss bestehen. Die Zeit spielt üblicherweise eher gegen eine Deeskalation, da sich die Fronten verhärten und eine Eskalationsspirale wahrscheinlicher werden lässt. Das bedeutet, dass der entstandene Schaden irreparabel geworden ist und eine Rückkehr zur Diplomatie massiv erschwert. Ein Teufelskreis entsteht und die Chancen auf einen friedlichen beziehungsweise diplomatischen Ausgang der Situation schwinden beträchtlich. Eine Rückkehr zur Diplomatie erscheint dann nahezu ausgeschlossen.

Mit Ruhe und Bedacht

Mit Eskalation werden Begriffe wie Hektik und Impulsivität in Verbindung gebracht. Um nun zu entschärfen, bedarf es gegenteiliger Eigenschaften wie Entspannung und Vorsicht. Um deeskalatorisch zu wirken, muss demnach eine Atmosphäre der Ruhe herrschen. Mit Schaum vor dem Mund lässt es sich bekanntlich nicht gut diskutieren. Beide Konfliktparteien müssen also ihre allzu große Emotionalität für einen Moment ruhen lassen und sich die Argumente des jeweils anderen anhören und bestenfalls verstehen. Damit ist auch klar, dass der Prozess der Deeskalation aus mehreren Stufen besteht. Die Bereitschaft, der anderen Konfliktpartei zuzuhören, ist nur ein Anfang. Der zweite und dritte Schritt besteht aus Einsicht beziehungsweise Kompromissbereitschaft, von seinen eigenen Maximalzielen abzurücken. Absolute Forderungen stellen folglich eine Garantie für das Scheitern der Deeskalation dar.

Einbeziehung Dritter

Wenn sich die Konfliktparteien derart unversöhnlich gegenüberstehen, ist nicht selten Hilfe von Dritten nötig. Die zentrale Aufgabe von Außenstehenden besteht in der Vermittlerrolle. Möglicherweise können die verhärteten Fronten mit fremder Hilfe gelöst werden. Jedoch müssen auch in diesem Fall beide Seiten bereit sein, sich auf eine Vermittlerinstanz einzulassen. Der Vorteil einer Einbeziehung Dritter besteht auch darin, die Regeln der Diplomatie einzuhalten. Man könnte sie mit einer neutralen Schiedsrichterrolle vergleichen. Die Spielregeln für eine Verhandlung müssen dringend eingehalten werden, ansonsten ist weiterer Ärger vorprogrammiert.

Selbstreflexion

Es ist sehr leicht, die eigenen Forderungen vorbehaltlos einzufordern und die andere Seite aus Prinzip abzulehnen. Damit eine Deeskalation gelingen kann, muss auch die eigene Haltung kritisch hinterfragt werden. Das heißt nicht, dass daraus eine gönnerhafte oder gar unterwürfige Haltung entstehen muss, doch ein Entgegenkommen beginnt immer zunächst mit der Fähigkeit, die eigenen Positionen zu reflektieren. Da eine Eskalation zwangsläufig mit Eigenschaften wie Sturheit und Unbeugsamkeit zu tun haben, ist eine Deeskalation zumeist ein Problem, bei dem beide Seiten in gleichem Umfang von einer gewissen Sturheit betroffen sind.

Einsicht

Letztlich hilft die beste Diplomatie nichts, wenn am Ende nicht die Einsicht siegt. Vielleicht scheint es nach reiflicher Überlegung sinnvoll, zu einem Kompromiss zu finden, mit dem beide Seite leben können. Leider dauert es üblicherweise ziemlich lange, bis eine Einsicht reift und die verhärteten Fronten werden immer unversöhnlicher.

Fazit: Was ist Deeskalation?

Konflikte gibt es überall. Damit ist klar, dass das Eskalationspotenzial enorm ist. Längst in nicht jedem Konflikt kann nachhaltig deeskaliert werden, da Faktoren wie Komplexität und Unversöhnlichkeit eine wesentliche Rolle bei jeder Eskalation spielen. Gewiss ist jeder diplomatische Versuch die Mühe wert. Wenn nicht einmal die Anstrengung einer Befriedung in Betracht gezogen wird, kann eine Deeskalation de facto nie stattfinden. Es hängt also allem voran am Willen der Konfliktparteien, über den eigenen Schatten zu springen und sich zumindest auf eine Annäherung zu einigen, die beiden Seiten die Möglichkeit gibt, ihre Sicht der Dinge offen darzulegen. Die Schritte danach entscheiden über eine Lösung des Konflikts.

Was ist Megalophobie? Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Megalophobie wird eine spezifische Angsterkrankung bezeichnet. Der Betroffene empfindet eine krankhafte Angst vor großen Dingen. Dabei kann es sich um überdimensionale Gegenstände wie auch um die Größe anderer handeln. Damit grenzt sich der Megalophobiker vom Megalomanen ab. Die Vermeidung der eigenen Größe steht im direkten Kontext zum Größenwahn.

Ursachen: Megalophobie

Eine Megalophobie kann durch negative Erfahrungen mit überdimensionalen Objekten ausgelöst werden. Die Angstsymptome werden deutlich, wenn der Betroffene großen Objekten gegenübersteht oder sich auch nur gedanklich damit beschäftigt.

Dabei kann jeder selbst feststellen, ob es sich um eine rationale Angst handelt oder eine Phobie vorliegt. Von einer Megalophobie kann gesprochen werden, wenn von dem anvisierten Objekt keine reale Gefahr ausgeht.

Nicht selten sind erlernte Verhaltensweisen ursächlich für das Auftreten einer Megalophobie. Die Ursachen reichen oft bis in die Kindheit zurück. Auch eine Vererbung einer Angststörung ist möglich. Wobei sich die letztlich auftretenden Arten von Phobien voneinander unterscheiden können.

Auslöser: Megalophobie

Der primäre Auslöser von Phobien besteht in der Exposition mit dem angstauslösenden Objekt. In diesem Fall wird die Konfrontation mit übergroßen Objekten vermutlich die Ängste auslösen.

Eine Megalophobie kann dabei mit meiner generalisierten Angststörung, sozialen Ängsten oder einer posttraumatischen Belastungsstörung verbunden sein.

Folgende Objekte können eine Megalophobie auslösen:

  • Hochhäuser und Wolkenkratzer
  • Berge und Hügel
  • Flugzeuge und Hubschrauber
  • Denkmäler und Statuen
  • Busse und Züge
  • Schiffe und Boote
  • Tiere (Giraffe, Elefant. Wal)
  • Saalbauten und große Räume (Parallelen zur Klaustrophobie erkennbar)

Diagnose: Megalophobie

Die Diagnosefindung ist dahingehend vereinfacht, dass sich Betroffene einer Megalophobie in der Regel voll bewusst sind. Phobien werden nicht im Rahmen aufwendiger Tests oder Verfahren festgestellt. Die Erkrankung muss lediglich von einem auf Phobien und andere psychische Störungen spezialisierten Facharzt bestätigt werden.

Die Diagnose erfolgt im Rahmen der Anamnese anhand der Vorgeschichte des Patienten und der von ihm geschilderten Symptomatik, welche bei Kontakt mit großen Objekten auftreten.

Der Psychologe wird gezielt nachfragen, um die Phobie näher zu bestimmen und abzugrenzen. Wichtig ist es beispielsweise zu erfahren, ob sich die Angst auf alle großen Objekte bezieht oder auf einige wenige beschränkt bleibt.

Die Abgrenzung der Symptomatik ist für den Patienten hilfreich und kann eine gezielte Behandlung folgen lassen.

Behandlung: Megalophobie

Phobien werden in der Regel durch eine kombinierte Therapie behandelt. Während die Therapie auf die großen Objekte, als direkte Krankheitsursache abzielt, werden Medikamente eingesetzt, um die im Rahmen der Megalophobie auftretenden Symptome zu lindern.

Mögliche Behandlungsoptionen:

  • kognitive Verhaltenstherapie: Bei diesem Ansatz wird den irrationalen Ängsten vor großen Objekten begegnet, indem nach einem Ersatz der Angst durch eine rationale Gefahr gesucht wird.
  • Desensibilisierung/Belichtungstherapie: Die angstauslösenden Objekte werden real belichtet.
  • Gesprächstherapie: Im Rahmen von Gesprächen versucht der Therapeut, die Ursache für die Megalophobie herauszufinden.
  • Gruppentherapie: In Gruppentherapien treffen Gleichgesinnte aufeinander. Das Zusammentreffen in der Gruppe macht es vielen Betroffenen leichter, über ihre Probleme zu sprechen.

Zur medikamentösen Behandlung von Megalophobien wird auf eine Kombination folgender Medikamente zurückgegriffen:

  • Betablocker
  • SSRIs = selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
  • SNRIs = Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Bewältigung und Selbsthilfe: Megalophobie

Die Vermeidung der Konfrontation mit den angstauslösenden Objekten ist eine bewährte Strategie von Angstpatienten. Dadurch wird die Störung jedoch nicht behoben und kann sich zu einer generalisierten Angststörung auswachsen.

Für die Bewältigung der Phobie müssen sich Betroffene ihren Ängsten Schritt für Schritt stellen. Dies kann im Rahmen einer Konfrontationstherapie geschehen. Zunächst werden lediglich Fotos oder Videos der übergroßen Objekte betrachtet. Lässt die Angst nach, stellen sich die Betroffenen ihren realen Ängsten und konfrontieren sich direkt mit den Objekten.

Verschiedene Entspannungstechniken können Phobien lindern helfen. Dazu zählen die progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Atemübungen.

Was bedeutet „verklemmt“? Psychologie, Erklärung, Bedeutung, Definition


Die Bezeichnung „verklemmt“ wird im Zusammenhang mit Personen verwendet, die vom Sprecher in ihren Äußerungen oder in ihrem Verhalten als verkrampft und gehemmt wahrgenommen werden. Das Antonym zu verklemmt lautet „unverklemmt“ und bezeichnet ein Verhalten, das als frei, ungezwungen oder natürlich empfunden wird.

Was bedeutet „verklemmt“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Verklemmtsein wird besonders häufig im Zusammenhang mit dem Zurückschrecken vor erotischen Themen, sexuellen Handlungen oder einer übertriebenen Angst vor allem Körperlichen erwähnt. Die Person, der zugesprochen wird, dass sie verklemmt sei, scheut davor zurück, sich zu bestimmten Themen zu äußern oder Handlungen vorzunehmen, die andere als normal und natürlich empfinden.

Eine Person wird dann auch als „sexuell verklemmt“ bezeichnet. Das Synonym für diese Art von Verklemmtsein lautet „prüde“.

Die Zuschreibung erfolgt jedoch auf einem breiten Spektrum. So kann als „verklemmt“ bereits gelten, wer nicht bereit ist, einen Flirt einzugehen, oder wer es ablehnt, sich auf bestimmte Weise berühren zu lassen. Die Aufforderung „sei doch nicht so verklemmt“ kann dazu ge- oder missbraucht werden, eine Person zum Überschreiten ihrer Hemmschwellen aufzufordern.

Im weiteren Sinne wird als „verklemmt“ auch bezeichnet, wer es ablehnt, über tabuisierte Themen zu sprechen, sich auf Neues einzulassen oder wer als besonders schüchtern im Umgang mit dem anderen Geschlecht gilt.

Verklemmt: Wortart und Zusammensetzung

Der Begriff „verklemmt“ setzt sich aus dem Verb „klemmen“ und der Vorsilbe „ver-„ zusammen. In seiner ursprünglichen Bedeutung (verhaken, feststecken) kann das Verb reflexiv (sich verklemmen) oder transitiv (etwas verklemmen) auftreten. In seiner übertragenen Bedeutung kann dagegen ausschließlich das Partizip II verwendet werden.
Der Wortart nach handelt es sich damit um ein Adjektiv (Wiewort). Als Satzglied kommt ihm eine attributive (der verklemmte Teenager) oder eine adverbiale Verwendung (der Teenager ist verklemmt) zu.

Verklemmen wird also in der übertragenen Bedeutung immer als Eigenschaft verwendet, ein aktives Sich-Verklemmen oder ein passives Verklemmt-werden gehören nicht zum Formenbestand.

Bedeutungsverstärkung durch die Vorsilbe „ver“

Das Grundwort „klemmen“ kann sich mit verschiedenen trennbaren und untrennbaren Vorsilben verbinden, wie etwa in „ein-klemmen“, „Bel-klemmen“, „vier-klemmen“. In seiner übertragenen Verwendung als Charaktereigenschaft erhält das Grundwort die Vorsilbe vor, die dem Verb eine neue Bedeutungsebenen hinzufügt.

So kann die untrennbare Vorsilbe „ver“ darauf deuten, dass auf ein Objekt eingewirkt wird, wie beispielsweise in „verarbeiten“ oder „verbessern“. „Ver“ beschreibt zudem häufig ein Resultat oder eine negative Folge eines Vorgangs wie in „verfaulen“, „verteufeln“ oder „verwesen“. Weitere Konnotationen der Vorsilbe „ver“ sind

  • ein fehlerhaftes Verhalten (sich verschreiben, verschlafen),
  • die Beendigung oder das Resultat eines Vorgangs (verbrennen, verblühen, versalzen),
  • Wiederholung, Verdichtung oder Intensivierung (vernähen, verbauen).

Positive Konnotationen hat die Vorsilbe „ver“ vor allem dann, wenn sie in Verbindung mit einem Dativobjekt erscheint wie beispielsweise in „vertrauen“, „verdanken“, „vergeben“.

Bedeutung der Vorsilbe „ver“ im Begriff verklemmt

In der Wendung „verklemmt sein“ finden sich abhängig vom Kontext und der Intention des Sprechers diese Bedeutungsebenen wieder. Wer verklemmt ist, zeigt aus Sicht des Sprechers wiederholt oder dauerhaft ein Verhalten, das als unpassend empfunden wird und von dem man annimmt, dass es das Ergebnis einer „falschen“ Erziehung oder Einstellung ist. Das Verhalten wird als übertrieben in Bezug auf zugrundeliegende Moralvorstellungen empfunden.

Verklemmung versus Verklemmtheit: Nominalisierung des Grundwortes

Während vom Grundwort „verklemmen“ das Nomen „Verklemmung“ ableitbar ist, lauten die zu „verklemmt“ gebildeten Nomen „Verklemmtheit“ oder „Verklemmtsein“.

Die Endung „-ung“, wie sie im Nomen „Verklemmung“ erscheint, deutet auf das Resultat eines Vorganges. Der Endsilbe „-heit“ kommt im modernen Sprachgebrauch keine eigene Bedeutung mehr zu, sie wird lediglich verwendet, um ein Adjektiv grammatikalisch in ein Nomen zu verwandeln.

Die auf diese Weise abgeleiteten Begriffe benennen jedoch häufig Abstrakta (Freiheit, Gleichheit) oder Eigenschaften, denen etwas Wesenhaftes zugesprochen wird (Dummheit, Schönheit).

Begriffsgeschichte von „verklemmen“

Das Grundwort „klemmen“ ist bereits aus dem Mittelhochdeutschen bekannt. Es bezeichnet das Einwirken auf ein Objekt durch festen Druck, durch Pressen oder Schieben. Gemeinsam mit anderen Begriffen der Wortfamilie wie beispielsweise „klamm“ oder „beklemmen“ lässt sich das Verb auf die Grundbedeutung „zusammendrücken“ zurückführen.

Aus dem Mittelhochdeutschen ist zudem der Begriff „verklimmen“ bekannt, der das Zusammendrücken oder (sich/etwas) Klammern benennt.

In übertragener Bedeutung wird der Begriff zumeist umgangssprachlich und vermutlich frühestens seit dem 20. Jahrhundert verwendet. Im Wörterbuch der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert findet sich kein Eintrag.

Die Übertragung in den neuen Bedeutungszusammenhang ergibt sich zum einen aus der Vorstellung, dass der „Verklemmte“ ein Gefühl der Enge, des Eingeklemmtseins empfindet, aber das, was ihn „bedrückt“, nicht lösen kann, weil er sich (gegen seinen Willen) darin verklemmt hat. Bestimmte Themen und Handlungen rufen in ihm das Gefühl der Beklemmung hervor.

Negative Konnotationen im Zusammenhang mit der Wortfamilie „klemmen“ zeigen sich zudem in Begriffen und Redewendungen wie:

  • in die Klemme geraten/in der Klemme sein/stecken,
  • bei dir klemmt’s wohl,
  • klamm sein,
  • sich an etwas oder jemanden klammern.

Die Intensität, das „Klammernde“ des Begriffs, kommt in der Wendung „sich dahinterklemmen“ zum Ausdruck, die den besonderen Nachdruck betont, mit dem man eine Handlung betreibt.

Möglich ist auch, dass äußerliche Merkmale oder Symptome, die häufig mit der Verklemmtheit einhergehen, zur Metaphernbildung beigetragen haben, beispielsweise die Beobachtung, dass jemand seine Arme fest an den Körper klemmt oder sich steif und wie eingeklemmt bewegt.

Verklemmt sein: Wortbedeutung versus Wortverwendung

„Verklemmt sein“ bedeutet zunächst, dass eine Person in bestimmter Weise von dem Verhalten abweicht, das man von ihm erwartet oder das als wünschenswert gilt. Diese „Abweichung“ äußert sich nicht darin, dass die Person selbstbewusst für ihre eigenen Werte eintritt. Stattdessen ist das Verklemmtsein von einem Gefühl der Scham und von negativen Emotionen begleitet, die dem Verklemmten selbst unangenehm sind und sich körperlich als Verkrampfung oder Angespanntheit äußern können.

Fachsprachlich würde man ein solches Verhalten zum Spektrum sozialer Phobien zählen und nach objektiven Kriterien einordnen. Umgangssprachlich ist die Zuschreibung des Attributs „verklemmt“ meist negativ konnotiert und beinhaltet eine Herabwürdigung oder den Appell zur Verhaltensänderung. Insbesondere seit den 1970er Jahren gilt Verklemmtheit in westlichen Gesellschaften als eine Eigenschaft, die im Sinne einer „sexuellen Befreiung“ überwunden werden soll.

Doch kann das, was bestimmte Personen oder Kulturkreise als „verklemmt“ bezeichnen, in anderen Wertegemeinschaften als besonders angenehm, höflich oder zurückhaltend beschrieben werden. Die vollständige Bedeutung des Begriffs „verklemmt“ ergibt sich daher nicht aus einer subjektiven Zuschreibung, sondern aus der Wahrnehmung, dass jemand in seinen Vorstellungen „feststeckt“ und dies selbst als unangenehm empfindet.

Was ist ein Me Day? Zweck, Sinn, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Me Day bezeichnet einen Tag, an dem es ausschließlich um die eigenen Bedürfnisse geht. Für viele ist der Me Day eine kleine Auszeit vom Alltagsleben. Menschen entfliehen dem Stress und nehmen sich Zeit für sich selbst, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen. Es geht um Selbstfürsorge und Selbstliebe. Am Me Day festigen Menschen die wichtigste Beziehung in ihrem Leben: die Beziehung zu sich selbst.

Was ist ein Me Day? Zweck, Sinn, Bedeutung, Definition, Erklärung

Im Jahr 2015 ergab eine Umfrage, dass sich 70 Prozent der Amerikaner nicht ausreichend Zeit für sich selbst genehmigen. Verantwortlich für die Umfrage war der Domain Provider „domain.me“. In einer genialen Kombination aus Domain-Werbung und sozialer Bewegung bewarb „domain.me“ den 16. März als Me Day. Vielbeschäftigte Menschen nehmen sich an diesem Tag Zeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Inzwischen hat sich der Me Day zu einem Trend entwickelt und steht für eine Mini-Auszeit, die auch an jedem anderen Tag im Jahr legitim ist.

Was man an einem Me Day macht? Ideen, Erklärung

Als Synonym für rücksichtsloses Verhalten hat der Begriff Egoismus einen negativen Beigeschmack. Beim Me Day geht es allerdings nicht um rücksichtsloses Verhalten, sondern um Quality-Time für sich selbst. Jeder Mensch ist wertvoll und hat es verdient, sich wohlzufühlen. Primär gilt es am Me Day, folgende Fragen zu beantworten:

  • Welchen freizeitlichen Aktivitäten gehe ich gerne nach?
  • Womit kann ich mir selber eine Freude bereiten?
  • Was trägt zu meinem Wohlbefinden bei?
  • Wie ist die Beziehung zu mir selber und wie geht es mir damit?

Me Day und Valentinstag

Am Valentinstag unterstreichen Menschen mithilfe romantischer Geschenke und Gesten ihre Liebe zueinander. Bei unglücklichen Singles kommt dieser Tag weniger gut an. Schließlich entwickelte sich daraus der Trend, den Me Day am Valentinstag zu zelebrieren. Immerhin gilt Selbstliebe als Basis für mehr Respekt und Anstand untereinander. Wer sich selbst liebt, erhöht seine Chancen auf eine funktionale Beziehung.

Mögliche Aktivitäten am Me Day: Ideen

Jeder gestaltet den Me Day nach seinen individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen. Einige schlafen aus und erlauben sich einen gemütlichen Tag vor dem Fernseher. Andere entdecken neue Orte oder begeben sich auf eine abenteuerliche Reise. Manche besuchen eine Wellness-Einrichtung oder Sauna. Besonders beliebt am Me Day sind Massagen und Maniküre.

Während sich viele am Me Day auf Entspannung fokussieren, nutzen andere den Tag, um aktiv etwas in ihrem Leben zu verändern. Das kann ein Anstrich, der Kauf und Aufbau neuer Möbel, die Fahrt mit dem Traumauto oder der Besuch eines Flohmarkts sein.

Alternativ verwöhnen sich Menschen am Me Day mit kulinarischen Highlights. Ob Picknick, exquisites Restaurant oder selber kochen, leckeres Essen trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Am Me Day sind kleine Sünden in Form von Kalorien und Süßspeisen erlaubt.

Me Day: Ideen, Bedeutung, Erklärung

Der Me Day ist eine Mini-Auszeit. Menschen entfliehen dem stressigen Alltag und fokussieren sich ausschließlich auf ihre eigenen Bedürfnisse. Am Me Day rücken Selbstfürsorge und Selbstliebe in den Vordergrund. Der Tag steht in Verbindung mit positivem Egoismus und hat nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Inzwischen hat sich der Me Day zu einem Trend entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen die Mini-Auszeit, um die Beziehung zu sich selber zu festigen und neue Energien zu tanken.

Was ist ein Komplementärnarzisst? Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Komplementärnarzisst ist eine Person, die einen Narzissten bestens ergänzt. Narzissten gelten als von sich eingenommen, häufig bis in einen übersteigerten Größenwahn hinein. Daneben gilt der Komplementärnarzisst als jemand, der sich selbst gerne in die Rolle des minderwertigen und nachrangigen Teils einer zwischenmenschlichen Beziehung begibt.

Eigenschaften: Komplementärnarzisst

Ein Komplementärnarzisst ist in aller Regel sehr empfindlich und leicht verletzbar. Er hat von sich selbst ein minderwertiges Bild und hält sich häufig für weniger wertvoll als andere Menschen es sind. Weiterhin fällt er oftmals durch Schüchternheit und Gehemmtheit auf.

Das Verhalten eines Komplementärnarzissten liegt oft in seiner Kindheit begründet. Die Art und Weise wie der Komplementärnarzisst in dieser Zeit durch sein Umfeld geprägt wurde, entscheidet darüber, dass er sich letztlich zu einem Komplementärnarzissten entwickelt hat. Häufig sind Komplementärnarzissten in ihrer Kindheit von ihren Eltern nicht richtig wahrgenommen, manchmal auch vernachlässigt worden. Dies kann mehrere Gründe haben. Die Eltern können zum Beispiel den Fokus auf Geschwisterkinder gesetzt haben und der spätere Komplementärnarzisst ging daneben regelrecht unter. Oder aber die Eltern hatten mit ihrem eigenen Leben und sich selbst derart viele Schwierigkeiten, dass darüber hinaus kein Platz mehr war um die Sorgen und Nöte des Kindes wahrzunehmen. Auf Grund solcher, oder ähnlicher, Strukturen lernen spätere Komplementärnarzissten in der Kindheit zurückzustecken, ihre Wünsche und Bedürfnisse als weniger wichtig, als die der anderen wahrzunehmen und ordnen sich auf Grund dessen automatisch unter. Entwickeln sie sich zu Komplementärnarzissten führen sie dieses Verhalten im Erwachsenenalter fort.

Das Phänomen des parentifizierten Kindes bei Komplementärnarzissten

Komplementärnarzissten sind darüber hinaus oft Kinder, die früh selbstständig wurden. Meist wurden sie dies aus einer Not heraus. Nämlich aus der, weil sich sonst niemand um ihre Belange kümmerte, als sie selbst. Dieses Phänomen wird als das des parentifizierten Kindes bezeichnet. Das bedeutet, dass ein Kind schon früh die Dinge selbst regelt, die eigentlich Aufgabe der Eltern wären. Und damit nicht genug. Ein parentifiziertes Kind übernimmt zudem oft auch noch Fürsorgeaufgaben für mindestens eines seiner Elternteile, weil dieses selbst nicht in der Lage dazu ist.

Welche Eigenschaften weist das parentifizierte Kind auf?

Ein parentifiziertes Kind, das später oftmals zu einem Komplementärnarzissten wird, ist vor allem darauf eingestellt möglichst wenig aufzufallen. Es spürt, dass um es selbst herum schon genügend Chaos herrscht und möchte deshalb nicht auch noch Grund zur Sorge oder zum Ärger werden. Diese Kinder gelten als sehr brav und immer folgsam. Sie funktionieren häufig ganz automatisch so, wie es von ihnen erwartet wird, weil sie sich selbst sehr zurücknehmen. Empfänger von Zuneigung sind sie dabei selten selbst. Allerdings geben sie anderen, meist ihren Eltern, selbst Zuneigung indem sie sich um sie kümmern. Das kann ganz konkret in Form von gesundheitlicher Pflege sein, aber auch abstrakt, indem sie in die Elternrolle schlüpfen und zum Beispiel für ihre Familie kochen, putzen und Einkäufe erledigen.

Ist der Komplementärnarzisst auch ein Narzisst?

Im Grunde ja, denn der Komplementärnarzisst weist ebenfalls eine narzisstische Wesensstruktur auf. Man könnte vom Komplementärnarzissten als von einer Art spiegelverkehrtem Narzissten sprechen. Denn Narzissten wollen vor allem von anderen bewundert werden und andere für ihre eigenen Ziele instrumentalisieren. Der Komplementärnarzisst ist dann glücklich, wenn er sich ganz für eine andere Person einsetzen kann. Dieses Verhalten kann bis zur Selbstaufgabe führen.

Warum verhält sich der Komplementärnarzisst so, wie er sich verhält?

Man vermutet, dass Komplementärnarzissten mit ihrem Verhalten einen Mangel, den sie in sich selbst verspüren, ausgleichen möchten. Sie identifizieren sich mit dem Menschen, an dem sie ihren Komplementärnarzissmus ausleben in dem Sinne, in dem sie sich selbst umso besser fühlen, je mehr sie die andere Person neben sich als besser erscheinen lassen. Dies erreichen sie zum Beispiel durch grenzenlose Bewunderung des anderen und die eigene Abwertung.

Harmonieren Narzissten und Komplementärnarzissten miteinander?

Der Narzisst und der Komplementärnarzisst ergeben das ideale Paar. Denn der eine saugt die unangenehmen Eigenschaften des anderen quasi auf und verwertet sie für sein eigenes Ziel.

Hat ein Komplementärnarzisst eine psychische Störung?

Es kommt ganz darauf an wie schwer der Komplementärnarzissmus bei einer Person ausgeprägt ist, um sagen zu können, ob ein Komplementärnarzisst an einer psychischen Störung leidet oder nicht. Personen, die als Komplementärnarzisst agieren und sich anderen dermaßen unterordnen, dass sie dabei selbst als eigenständige Person kaum noch existent sind, haben sehr wahrscheinlich eine psychische Störung, die von einem Therapeuten oder Psychiater begleitet werden sollte. Bei leichteren Formen des Komplementärnarzissmus muss es sich jedoch nicht zwingend um eine psychische Störung handeln. Dann spricht man eher von einer eigenen Form der Persönlichkeitsstruktur.

Seit wann spricht man von Komplementärnarzissmus?

Der Begriff Komplementärnarzissmus wurde im Jahre 1970 von Jürg Willi geprägt. Das Wort komplementär wurde vom französischen complémentaire abgeleitet. Ins Deutsche übertragen bedeutet das ergänzend. Man spricht deshalb von Komplementärnarzissmus, weil sich Narzisst und Komplementärnarzisst als Paar gut ergänzen.

Komplementärnarzissten sind besonders oft Frauen

Dass besonders viele Komplementärnarzissten Frauen sind ist durch über Jahrhunderte hinweg eingeübte Rollenbilder zu erklären. Von Frauen wird oft noch heute erwartet, dass sie sich den Bedürfnissen und Anweisungen von Männern unterordnen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse als zweitrangig wahrnehmen und behandeln. Auf Grund dessen sind sie besonders oft in der Rolle von Komplementärnarzissten zu finden.

Was ist die 21/90 Regel? Ziel, Bedeutung, Erklärung


Die 21/90-Regel besagt, dass Menschen 21 Tage brauchen, um ein Ziel zur Gewohnheit zu machen und es dauert 90 Tage, um es dauerhaft in den Lebensstil zu implementieren. Für eine positive Veränderung gilt es Anstrengungen zu unternehmen, um die Lebensqualität zu verbessern. Die 21/90 Regel ist dennoch einfach genug.

Menschen verpflichten sich 21 Tage lang einem persönlichen oder beruflichen Ziel. Nach 21 Tagen Verfolgung des Ziels ist daraus eine Gewohnheit geworden. Fährt man 90 weitere Tage damit fort, dann sollte daraus eine dauerhafte Änderung des Lebensstils werden.

Was ist die 21/90 Regel? Ziele setzen, Schritte planen

Was soll sich ändern? Es geht darum, was erreicht werden soll. Dabei kann es sich sowohl um ein berufliches als auch um ein persönliches Ziel handeln. Das Ziel muss präsent sein und wird daher gut sichtbar auf einem Planer notiert. Es muss sichergestellt werden, dass mindestens einige Male am Tag der Blick darauf geworfen wird.

Das hilft, um sich zu engagieren und sich auf dieses Ziel zu konzentrieren. Mit der Planung werden die Schritte notiert, die es zu unternehmen gilt, um dieses Ziel zu erreichen. Das kann zum Beispiel der Wunsch sein, körperlich fitter und aktiver zu werden und mindestens dreimal in der Woche zu joggen.

Zusammen mit einem Freund/einer Freundin, die das gleiche Ziel haben, Pläne zu machen, kann eine gute Möglichkeit sein, motiviert zu bleiben. Eine Planung mit klaren Zeiten und Terminen, in der erreichbare Schwerpunkte aufgestellt werden, stellt sicher, dass das gesteckte Ziel erreicht wird.

Kleine Schritte führen in der Regel eher zum Ziel. Um mit einem besseren Lebensstil zu beginnen, gilt es realistisch vorzugehen. Es ist kaum möglich, mit einem trainierten Sportler bei einem 10 Kilometerlauf Schritt zu halten.

Unsportliche Menschen beginnen zum Beispiel jeden Tag mit zügigem Gehen. Danach beginnen Sie langsam eine Strecke von 2,5 Kilometer zu laufen. Es wird nicht lange dauern, bis es möglich ist auch 8 bis 10 Kilometer zu laufen, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.

Es ist wichtig, den Fokus auf erreichbare Ziele zu legen, welche die neue Gewohnheit ausmachen.

21/90 Regel: Engagiert sein, realistisch bleiben

Um eine Gewohnheit zu entwickeln, ist es unerlässlich, sich für sein Ziel einzusetzen und die neu gefundene Aufgabe 21 Tage hindurch konsequent auszuführen. Das kann manchmal unrealistisch sein, wenn es unvorhergesehene Umstände erforderlich machen, dass ein Tag pausiert werden muss. Nun ist es essenziell, Verantwortung zu übernehmen und nicht zwei Tage hintereinander zu verpassen.

Der international anerkannte Motivationsguru und Autor „Robin Sharma“ schreibt in seinem Buch „Who Will Cry When You Die“, dass neue Gewohnheiten mit einem Paar neuer Schuhe vergleichbar sind. Obwohl sie sich in den ersten Tagen unbequem anfühlen, sitzen sie nach drei Wochen, sobald sie eingelaufen sind, wie eine zweite Haut.

Um den Lebensstil zu ändern, gilt es dem Ziel verpflichtet zu bleiben. Die 21/90-Regel funktioniert nur, wenn sich Menschen konsequent an ihren Plan halten.

21/90 Regeln: Wiederholen und Durchhalten

Nach 21 Tagen ist die erste Etappe geschafft. Jetzt ist es an der Zeit darüber nachzudenken, was falsch gemacht wurde und was man besser machen könnte. Es wurden 21 Tage Beständigkeit, Willenskraft und Ausdauer an den Tag gelegt. Nun kommt die 90 Tage Regel zum Zug.

Die neuen Gewohnheiten, die mittlerweile so vertraut und beinahe eine Selbstverständlichkeit geworden sind, sollten beibehalten werden. In der Folge gehen sie beinahe automatisch als Routine in den Alltag über.

Nach 90 Tagen ist das gesteckte Ziel so weit im Gehirn gespeichert, das nicht mehr viel darüber nachgedacht werden muss. Der innere „Schweinehund“ wurde erfolgreich besiegt.

Was bedeutet „authentisch sein“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Authentisch zu sein bedeutet, dass man als Mensch echt und immer aufrichtig gegenüber sich selbst ist. Das klingt ein wenig kompliziert, und das ist es auch. Denn sofort stellt sich die Frage: Wann genau ist man ein authentischer Mensch? Wann ist man als Person wirklich echt, aufrichtig und ehrlich im eigenen Verhalten?

Was bedeutet authentisch sein im Detail? Bedeutung, Definition, Erklärung

Für den Begriff authentisch sein gibt es einige Synonyme, die das Phänomen authentisch sein be- und umschreiben. Das sind zum Beispiel folgende Begriffe: wahrhaftig sein, ehrlich sein, glaubwürdig sein, überaus zuverlässig im eigenen Verhalten sein, ein unverfälschtes Bild von sich selbst abgeben. Zusammenfassend wird über authentische Menschen häufig gesagt, dass sie echt wären. Menschen, die sich selbst aus authentisch bezeichnen sind laut dieser Einschätzung also eine Art Original und demnach die originale Version von sich selbst.

Ob ein Mensch authentisch ist oder nicht lässt sich nur sehr schwer überprüfen. Es gibt hierfür keinerlei mathematische oder eine in irgendeiner Form anderweitig prüfende Messlatte, die dem Menschen angelegt werden könnte, und die dessen Authentizität auf einer Werteskala überprüft. Deshalb wird immer wieder versucht sich selbst Kriterien zu schaffen, nach denen man zumindest möglichst genau einschätzen kann, ob eine Person authentisch ist oder nicht.

Welche Kriterien helfen dabei einzuschätzen, ob eine Person authentisch ist?

Wenn man versuchen möchte einzuschätzen, ob eine Person authentisch ist oder nicht, hat man ein wenig Arbeit vor sich. Denn alleine durch einen kurzen Blick auf das Verhalten eines Menschen lässt sich das nicht ohne Zweifel feststellen. Vielmehr funktioniert es so, dass man den Versuch unternimmt die Aussagen der als authentisch einzuschätzenden Personen mit ihrem nachfolgenden Handeln in Beziehung zu setzen. Das wichtigste Kriterium dabei ist es zu überprüfen, ob eine Mensch seine Aussagen und Ankündigungen zu seinem eigenen Verhalten und seinen eigenen Vorhaben am Ende auch umsetzt, oder nicht. Dieser Umsetzung folgt dann ein gewisser Grad an Glaubwürdigkeit, den ein Mensch erreichen kann. Das bedeutet im Klartext, dass eine Person umso glaubwürdiger erscheint, je näher das Verhalten vorherigen Aussagen, Meinungen und Ankündigungen nahekommt. Umso glaubwürdiger man anderen gegenüber erscheint, desto authentischer schätzen sie einen ein.

Sind authentische Menschen mehr sie selbst als andere?

Oftmals wird authentisch sein auch so beschrieben: Authentische Menschen sind nichts anderes als sie selbst. Das ist sicherlich zu weiten Teilen richtig. Denn man selbst ist man immer dann, wenn man seine eigene Meinung auch langfristig vertritt, sie also nicht ständig ändert, je nachdem, welchen Einflüssen durch die Meinungen anderer Menschen man gerade ausgesetzt ist. Dazu gehört es sich selbst eine Meinung zu bilden und selbst seine eigene Meinung zu vertreten. Außerdem treffen authentische Menschen ihre Entscheidungen jeweils selbst und überlassen dies nicht anderen. Auch bestimmen sie ihre Handlungen selbst, und lassen sich dabei nicht von anderen beeinflussen, oder sich gar Befehle von anderen Menschen erteilen. In all dem steckt das Wort selbst was darauf hinweist, dass eine Beschreibung eines authentischen Menschen, als eine Person, die sie selbst ist, zutreffend sein könnte.

Woher stammt der Begriff authentisch sein und was bedeutet er?

Die Bezeichnung authentisch sein stammt aus der griechischen Sprache. Das Authentisch sein kommt zunächst einmal vom Begriff Authentizität. Das Wort Authentizität lässt sich in seinem griechischen Ursprung in zwei Worte teilen. Das sind einmal autos und ontos. Das Wort autos kann in die deutsche Sprache mit dem Wort selbst übersetzt werden. Das griechische Wort ontos wird in der deutschen Sprache mit sein wiedergegeben. Zusammengefügt ergibt sich daraus selbst sein.

Grundlage von Authentizität aus wissenschaftlicher Sicht

Nicht nur Laien, sondern auch Wissenschaftler, die unter anderem an Universitäten lehren und forschen, haben sich mit der Frage beschäftigt was genau authentisch sein bedeutet. Die beiden Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman aus den USA zum Beispiel haben hierfür mehrere Hauptkriterien ermittelt. Ihrer Ansicht nach ist ein authentischer Mensch jemand, der zunächst einmal sehr genau weiß, was gedanklich in ihm selbst vorgeht. Sie meinen authentische Menschen seien sich dessen bewusst welche Stärken und Schwächen sie haben und welche Gefühle in ihnen vorgehen. Michael Kernis und Brian Goldman sagen, dass Menschen erst dann dazu in der Lage seien ihre eigenen Handlungen selbst zu steuern, wenn sie sich selbst, so wie zuvor beschrieben, gut kennen würden.

Was folgt aus wissenschaftlicher Sicht, nachdem die Grundlage für Authentizität ermittelt wurde?

Nachdem die Grundlage für authentisches Verhalten nun definiert wurde, folgt das authentische Verhalten selbst. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht in erster Linie von Ehrlichkeit und Realitätstreue sich selbst gegenüber geprägt. Menschen, die authentisch sind werden von Wissenschaftlern so beschrieben, dass sie sich selbst ganz kompromisslos mit der Realität konfrontieren. Sie machen sich also nicht besser als sie selbst sind. Und sie lügen sich auch selbst nichts vor. Außerdem sind authentische Personen ihrer Meinung nach äußerst konsequent und folgen stets ihren eigenen Werten. Sie achten die Prioritäten, die sie sich selbst gesetzt haben. Auch versuchen sie nicht andere zu Übervorteilen, wenn das ihren eigenen Grundsätzen widerspricht. Im Zweifelsfall nehmen sie dafür auch Nachteile, die sie am Ende selbst betreffen, in Kauf. Sogar dann, wenn sie vorher sehr gut wissen, dass es sich um einen großen Nachteil für sie handelt.

Wer authentisch ist, der ist vor allem auch aufrichtig

Jeder, der schon einmal gelogen hat, und damit also nicht aufrichtig gewesen ist, weiß, dass es schwierig ist dafür zu sorgen, dass Lügen am Ende nicht auffallen. Auf authentische Menschen trifft das nicht zu. Zu einer authentischen Person passt es nämlich nicht unaufrichtig zu sein, denn das wäre nicht echt. Dazu gehört es auch, dass aufrichtige Menschen ihre negativen Seiten und Schwächen nicht versuchen zu verschleiern. Schließlich wäre auch das nicht aufrichtig. Aufrichtig ist demnach der, der sowohl seine guten, als auch seine schlechten Seiten zeigen und mit ihnen umgehen kann.

Gelingt es Menschen immer authentisch zu sein?

Es kann schwer sein immer authentisch zu sein. Denn auch, wenn man gerne seinen eigenen Werten und Grundsätzen folgen möchte, ist es manchmal schwieriger das zu tun, als einfach den Erwartungen anderer zu entsprechen oder sich den Wünschen anderer Personen anzupassen. Schnell ist man dann nicht mehr authentisch. Ein weiteres Problem auf dem Weg ein authentisch agierender Menschen zu werden kann es sein, dass sich Menschen während ihres Lebens ständig verändern. Das betrifft auch ihre Ansichten, Überzeugungen und sogar ihre Rollenbilder von sich selbst. In der Jugend verfolgt man häufig ganz andere Werte als im Alter.

Wer authentisch sein möchte, muss mit diesen Veränderungen und Anpassungen Schritt halten können. Außerdem muss man sich immer wieder selbst neu hinterfragen und für sich selbst klar machen welche Rolle man derzeit selbst einnimmt. Darüber hinaus kann eine Person zur gleichen Zeit in unterschiedlichen sozialen Umfeldern verschiedene Rollen einnehmen. In der Arbeit ist man so zum Beispiel der freundlich Kollege, der anderen ständig Arbeit abnimmt. Zu Hause jedoch fühlt man sich eher als Pascha und möchte sich von der Frau bedienen lassen. Wenn diese Rollen durcheinander geraten ist man womöglich schnell nicht mehr authentisch.

Haben Angst und Selbstzweifel Einfluss auf authentisches Verhalten?

Angst und Selbstzweifel können durchaus Einfluss auf authentisches Verhalten haben. Als Beispiel könnte genannt werden, dass viele Menschen von Zeit zu Zeit öffentlichem Druck nachgeben, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen. Wenn es zum Beispiel als gesellschaftlich schick und anerkannt gilt schlank zu sein, führt dies dazu, dass Menschen, die selbst eigentlich kein Problem damit haben dick zu sein, dennoch eine Diät machen, um dem allgemeinen Idealbild einer guten Figur zu entsprechen. Angst vor Spott oder Ausgrenzung kann dazu führen. Ebenso schlechte Erfahrungen mit Kommentaren anderer, die man bereits gemacht hat. Letztlich können diese Erfahrungen zu Selbstzweifeln führen an deren Ende die Aufgabe der authentischen Verhaltensweise steht.

Kann man es lernen authentisch zu sein?

Sicherlich kann nicht jeder lernen in jeder Situation authentisch zu sein. Allerdings ist es sehr gut möglich für sich selbst den Entschluss zu fassen so authentisch wie möglich leben zu wollen. Menschen, die dies tun können ihr Verhalten bewusst in Richtung Authentizität lenken. Das gelingt ihnen indem sie sich immer wieder neu selbst hinterfragen und abklären, ob ihre Gedanken und Werte noch dieselben sind. Wie zuvor beschrieben verändern sich Menschen im Laufe ihres Lebens. Wer authentisch bleiben möchte muss diese innere Veränderung bewusst selbst begleiten und dann das eigene Verhalten immer wieder an die Veränderungen anpassen. Auch muss eine authentisch agierende Person damit rechnen immer wieder bei anderen anzuecken. Denn wer authentisch ist, verhält sich nicht immer so, wie andere sich das wünschen. Das kann dazu führen, dass Mitmenschen einmal sauer auf einen sind, oder sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Wer authentisch bleiben möchte, der muss das aushalten können.

Was ist eine Scanner Persönlichkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die amerikanische Schriftstellerin Barbara Sher erwähnte in ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ erstmals den Begriff Scannerpersönlichkeit.

Sie beschreibt Scanner als Menschen, die viele verschiedene Interessen haben. Aus diesem Grund engagieren sie sich für sehr unterschiedliche Projekte. Dabei verlieren sie dann aber schnell die Übersicht und haben deswegen Probleme damit, ihre Ideen auch wirklich umzusetzen.

Was ist eine Scanner Persönlichkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung

Für den Begriff Scanner-Persönlichkeit existieren viele verschiedene Synonyme, die alle das gleiche Phänomen bezeichnen. Zu den gängigsten Synonymen zählen Multitalent, Vielbegabte und Tausendsassa.

Jede neue Idee wird zunächst begeistert angefangen, aber dann erlischt das Interesse im Laufe der Zeit und eine neue Idee muss her. Scannern fällt es schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ihre Gedanken wandern von einem Thema zum anderen.

Oftmals ist die Vielfalt interessanter als das Ergebnis. Für die Mitmenschen ist dies selbstverständlich recht frustrierend und führt irgendwann dazu, dass die Ideen nicht mehr wirklich ernst genommen werden. Schließlich wurde kaum ein Projekt jemals verwirklicht.

Profil einer Scanner-Persönlichkeit

Zu dem Profi einer Scanner-Persönlichkeit können auch Intelligenz, schnelle Begeisterungsfähigkeit und Sensibilität zählen. Allerdings sind nicht alle Scanner überdurchschnittlich klug oder sensibel. Zudem ist auch nicht jeder Hochbegabte automatisch ein Multitalent.

Die Scanner interessieren sich für viele verschiedene Themen und wechseln auch zwischen diesen hin und her. Sie lernen gern und können sich in den Themen auch verlieren. Im Gegensatz zu Hochbegabten verfügen sie aber nicht über eine überdurchschnittliche Intelligenz. Auch ihr Wahrnehmungsvermögen ist eher normal. Von einer Hochbegabung spricht man erst ab einem Intelligenzquotienten von 130.

Scanner sind eher auf vielen verschiedenen Gebieten über dem Durchschnitt, aber keineswegs wirkliche Spezialisten oder Fachleute. Dafür sind ihre Interessen zu vielfältig und die Aufmerksamkeitsspanne zu kurz.

Menschen, die hochsensibel sind, haben eine turbulente und tiefgehende Gefühlswelt. Auch dies muss bei Scannern nicht der Fall sein. Sie können eine ausgeglichene Gefühlswelt erleben und trotzdem viel Interesse an Dingen zeigen.

Da sie gern selbstständig lernen, sind viele Scanner vorwiegend Autodidakten, die sich ihr Wissen durch Bücher oder das Internet aneignen. Die wenigsten Scanner besuchen verschiedene Schulen oder haben unterschiedliche Ausbildungen. Eine Schulbildung oder Ausbildung würde ihnen meist auch zu lang dauern.

Scanner sind im höchsten Maße kreativ. Es gelingt ihnen schnell, sich in neue Situationen und Themen einzufinden. Um ihre vielseitigen Talente ausleben zu können, benötigen sie viel Freiraum. Daher verbringen diese Persönlichkeiten oft viel Zeit allein zu Hause.

Tipps für Scanner-Persönlichkeiten

Es ist wichtig, dass der Scanner sich selbst erst einmal verstehen lernt. Schließlich ist es manchmal offensichtlich, dass er anders funktioniert. Zudem ist es für ihn relevant, dass er die richtigen Strukturen für sich findet.

Nur wenn die Scanner-Persönlichkeit diese festen Strukturen hat, kann er sein Talent auch nutzen. Ansonsten ist sein Leben schnell ungeordnet und wirr, da sie sich nur schwer auf eine Sache konzentrieren können.

Es gibt einfach viele Sachen, die sie gern machen möchten. Da die Umwelt Scanner-Persönlichkeiten oft nicht versteht, bekommen sie viel negatives Feedback. Dies kann zu Selbstzweifeln und Depressionen führen.

Das Selbstbild ist dann oft nicht positiv. Viele Scanner-Persönlichkeiten hinterfragen sich daher oft und empfinden sich als unfähig oder gar faul. Zudem stoßen sie sofort auf Ablehnung, wenn sie mit einem neuen Vorschlag kommen.

Allerdings sollten Scanner sich nicht zu sehr in feste Strukturen zwängen. Ein absolut unflexibles Zeitmanagement macht sie unglücklich und engt sie ein. Sie benötigen Methoden, die agiler sind. Zudem können sie selbst entscheiden, wann ein Projekt für sich beendet ist.

Schließlich sind vielseitige Interessen einfach Teil ihres Wesens und müssen grundsätzlich akzeptiert werden. Wenn die Vielfältigkeit richtig genutzt wird, kann das Talent eine echte Bereicherung sein.

In der Werbung oder bei kreativen Jobs sind viele Ideen immer gefragt. In diesen Bereichen können Scanner-Persönlichkeiten glänzen. Die Diagnose der Persönlichkeit ist
schwierig, aber es gibt einige klare Anzeichen.

Selbsttest: Anzeichen für eine Scanner-Persönlichkeit

  • Du beginnst viele neue Projekte und beendest sie nicht.
  • Der Alltag ist eher chaotisch und ungeordnet.
  • Du verzettelst dich schnell und verlierst den Überblick.
  • Du hast mehrere Ausbildungen begonnen und nicht abgeschlossen.
  • Du fühlst dich oft überfordert und gestresst.
  • Du möchtest zur Ruhe kommen und kannst es nicht.
  • Du verlierst schnell wieder die Lust oder das Interesse an einer Sache.
  • Du kannst dich nicht gut entscheiden.
  • Du suchst immer noch nach deinem Traumjob.
  • Du hast Kartons voll mit alten Projekten.
  • Deine Umwelt kritisiert dich häufig.
  • Du hast das Gefühl, dass du manchmal unfähig bist.
  • Du bist oft unkonzentriert.
  • Starre Strukturen machen dir Angst.
  • Du denkst dich gern in Sachen hinein.Wenn mehr als die Hälfte dieser Sätze auf dich zutreffen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du eine Scanner-Persönlichkeit bist. Aber keine Sorge, mit dem richtigen Konzept schaffst du es bestimmt, von deiner Vielseitigkeit zu profitieren. Es ist gut, viele Ideen und Talente zu haben.
Was sind Soft Skills? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei Soft Skills handelt es sich um persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen, welche unabhängig von Fachwissen bzw. Fachkompetenzen bestehen. Soft Skills können auch als soziale Kompetenzen bezeichnet werden.

Was sind Soft Skills und was ist der Unterschied zu Hard Skills? Erklärung

Die auch als „weiche“ Kompetenzen bzw. Fertigkeiten bezeichneten Eigenschaften sind im Gegensatz zu den Hard Skills individuelle Fähigkeiten, welche im Zusammenhang mit den eigenen Einstellungen, Werten und sozialen Aspekten stehen. Die Hard Skills sind im Gegensatz dazu fachliche bzw. berufsbezogene Fähigkeiten. Dazu zählen zum Beispiel erworbene fachliche Zertifikate, Ausbildungen, Programmierkenntnisse, Sprachkenntnisse oder das Wissen in Bezug auf bestimmte Methoden.
Die Soft Skills können in methodische, soziale und persönliche Kompetenzen unterschieden werden. Beispiele für häufig genutzte Soft Skills sind unter anderem Pünktlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Organisationstalent oder Teamfähigkeit.

Die Wortherkunft von Soft Skills:

Die Verwendung von Soft Skills ist er seit den 1990-er Jahren gebräuchlich. Bei dem Begriff handelt es sich um ein englisches Lehnwort. Insbesondere in der Personalwirtschaft wird der Begriff sehr häufig für Stellenanzeigen genutzt.
Soft Skills werden üblicherweise mit „sozialer Kompetenz“ gleichgesetzt. Bei der sozialen Kompetenz handelt es sich der Definition nach um die Gesamtheit aller individuellen Einstellungen und Fertigkeiten, um eigene Handlungsziele zu verknüpfen. Somit kann auch das Verhalten einer Gruppe beeinflusst werden.

Die wichtigsten Soft Skills in der Arbeitswelt:

Grundsätzlich sind je nach Branche und Beruf unterschiedliche Soft Skills relevant. Auch im Laufe der Zeit ändern sich die Prioritäten. Besonders hervorzuhebende Soft Skills sind bspw. Teamfähigkeit, Flexibilität, Kommunikationsfähigkeiten, Agilität, kreatives Denken und Motivation.
In die persönliche Kompetenz zählen bspw. das Auftreten, Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen.

Im Segment der sozialen Kompetenz sind unter anderem Kritikfähigkeit, Toleranz und Empathie Beispiele für Soft Skills.

In den Bereich der methodischen Kompetenz zählen Fähigkeiten, welche für die Lösung von sachlichen Problemen notwendig sind. Dabei sind unter anderem Organisationstalent, Zeitmanagement, Stressresistenz und analytische Fähigkeiten relevant.

Können Soft Skills erlernt werden?

Grundsätzlich können Soft Skills mit verschiedenen Methoden erlernt werden. Während Hard Skills durch Lernen bzw. Wiederholen von fachlichen Informationen erfolgen kann, ist das Erlernen von Soft Skills differenzierter zu betrachten. Durch Coaching kann bspw. Zeitmanagement, Rhetorik oder Organisationstalent erlernt werden.

Weichere Charaktereigenschaften wie Selbstvertrauen oder Durchsetzungsvermögen kann ebenfalls im Rahmen von Schulungen oder gezielten Übungen optimiert werden. Selbstvertrauen zu erlernen, geht dabei tief in die Psychologie hinein und ist sehr komplex. Dies trifft auch auf verschiedene weitere persönliche und soziale Kompetenzen zu.

Soft Skills in Führungspositionen:

Bezogen auf die Mitarbeiterführung sind verschiedene Soft Skills gefragt. Insbesondere Führungskompetenzen und Führungsstärke sind entscheidend für eine gute Mitarbeiterführung. Organisationstalent ist ebenso wie gute Kommunikationsfähigkeiten ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Sehr wichtig ist gerade in besonderen Zeiten die Empathie. Mit dieser Fähigkeit wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Mitarbeitern deutlich erleichtert. Insbesondere bei vielen Mitarbeitergesprächen, egal ob direkt oder virtuell, ist ein guter und aufmerksamer Umgang mit unterschiedlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern essenziell für eine erfolgreiche und kontinuierliche Zusammenarbeit.

Auch die Fokussierung bzw. der Umgang mit neuen Sachverhalten ist sehr wichtig. In Zeiten der digitalen Veränderung und sich stetig ergebenden Neuerungen strömen sehr viele neue Informationen auf alle Mitarbeitenden ein. Die Führungskräfte sind sich dabei auf die wesentlichen Anpassungen fokussieren können, um wichtige Entscheidungen priorisiert treffen zu können.

Die Soft Skills in der Zukunft:

Das in Hamburg ansässige Zukunftsinstitut sieht die Soft Skills in der Zukunft weiterhin sehr wichtig in Bezug auf richtige Mitarbeiterentscheidungen. Durch den stetigen Wandel werden Hard Skills deutlich kurzlebiger und sind im Gegensatz zu der Vergangenheit nicht mehr von entscheidender Bedeutung. Die Soft Skills werden sich zu Meta Skills entwickeln. Dabei handelt es sich um Fertigkeiten auf allgemeiner Ebene, welche als Grundlage für die Konkretisierung und Spezifizierung von Fähigkeiten dienen. Dabei geht es insbesondere darum, wie der jeweilige Mitarbeitende seine Arbeit interpretiert.

Bei den Meta Skills geht es um verschiedene Haltungen und Grundannahmen von der Welt. Diese führen zu verschiedenen Haltungen und Verständnissen von bestimmten Tätigkeiten und den grundsätzlichen Aufgaben, welche den Menschen lösen sollten.

Welche Meta Skills sind in der Zukunft entscheidend?

Gewissenhaftigkeit: Bei einer gewissenhaften Ausübung der Tätigkeit, werden die Arbeiten mit einer entsprechenden Detailgenauigkeit ausgeführt. Diese grundsätzliche Eigenschaft trägt unabhängig von der konkreten Aufgabe zu einer konsequenten Arbeitsweise bei. Dabei ist die gründliche Bearbeitung verschiedener Sachverhalte gegeben.

Eigenverantwortung: Bei dieser grundsätzlichen Eigenschaft erfolgt die Ausführung in eigenständiger Organisation und leistungsbasiert. Mit diesem Meta Skill ist eine professionelle Arbeitsweise gegeben.

Kooperationsbereitschaft: Ein Team leistet immer mehr als ein einzelner Mitarbeiter. Diese Fähigkeit, sich offen für anderen Ideen zu zeigen und kompromissbereit zu sein, ist in Zeiten stetig komplexerer Sachverhalte entscheidend für eine konstruktive Zusammenarbeit. Insbesondere bei umfangreichen Projekten oder Tätigkeiten ist diese Eigenschaft essenziell.

Adaptionsfähigkeit: Eine gute Anpassungsfähigkeit ist vor dem Hintergrund des stetigen Wandels von hoher Bedeutung. Mit einer gewissen Freude für Neuerungen bzw. Innovationen fällt es den entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich leichter, sich auf neue Aspekte im Rahmen der Tätigkeit einzulassen.

Unternehmergeist: Diese Fähigkeit ist insbesondere für Personen mit Führungsaufgaben relevant. Personen mit Unternehmergeist sind auch in stressigen Situationen ruhig und fokussiert. Zudem ist eine gewisse Risikobereitschaft vorhanden, welche auch die möglichen Folgen mit in verschiedene Entscheidungsprozesse einbezieht.

Kreativität: Mit neuen Ideen und Gedanken bringen Mitarbeiter immer wieder neue Erlöspotenziale in das Unternehmen. Gerade in schwierigen Phasen ist ein hoher Grad an Kreativität hilfreich, um verfahrene Situationen aufzulösen

Zusammenfassung Soft Skills:

Soft Skills werden in der Zukunft im Zusammenleben und in der Arbeitswelt immer wichtiger. Dabei handelt es sich um persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten. In einen Zusammenhang werden Soft Skills häufig mit sozialer Kompetenz gebracht. Je nach Branche und Tätigkeitsfeld sind verschiedene Soft Skills gefragt. Aufgrund des stetigen Wandels und der Digitalisierung, in Verbindung mit den erhöhten Anforderungen in Bezug auf die Mitarbeiterführung, sind Soft Skills sehr entscheidend für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Soft Skills sind bspw. Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Stressresistenz oder Empathie.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Anzeichen


Es gibt verschiedenste Anzeichen dafür, dass du alt wirst. In diesem Beitrag sind sie gelistet.

Woran merkt man, dass man alt wird? Gesundheit

Du kannst nicht mehr essen wie mit Anfang 20. Jetzt musst du auf deine Ernährung achten. Hast du einmal zu viel Kohlenhydrate gegessen, so merkst du das schnell auf der Waage.

Du siehst deinen Arzt öfter, wenn du alt geworden bist. Du wirst leider öfter krank.

Du fängst an Gespräche über deine Krankheiten und Wehwehchen zu führen.

Körper / Schmerzen: Je älter du wirst und je schlechter dein Körper trainiert ist, umso mehr Schmerzen und körperliche Probleme wirst du bekommen. (Insbesondere Rückenschmerzen)

Wenn du aufstehst oder dich aufrichtest, stöhnst du. Dein Körper fängt an alle möglichen Geräusche zu machen. (Knacken, Ploppen,…)

Wenn man flach gelegt wird, ist jetzt der Grund ein Hexenschuss.

Ohren: Hast du in deiner Jugend deine Ohren nicht im Club vor der lauten Musik geschützt, so kannst du einen Tinitus Jahre später bekommen.

Deine Ohren werden größer.

Haare: Haare wachsen jetzt an Stellen, wo sie nicht sein sollten. (Augenbrauen, Nase, Ohren) Du verlierst Haare an Stellen, wo du sie gerne behalten hättest.

Die grauen Haare werden immer mehr bis die silbern bist.

Blase: Du wachst Nachts auf, weil du Pullern musst. Bevor du das Haus verlässt, gehst du noch einmal auf Toilette.

Knie / Gelenke: Deine Knie heißen nicht mehr „links“ und „rechts“, sondern „gut“ und „schlecht“.

Haut: Anstatt dich über Pickel zu ärgern, kämpfst du mit deiner trockenen Haut.

Du fängst an Anti-Aging-Produkte und Anti-Falten-Creme zu kaufen.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Psyche, Selbst

Du hast mehr Erinnerungen als Träume.

Du legst weniger wert auf Mode, Make Up und bei Trends mitzumachen.

Du hast Momente der Weisheit, Einsicht und des Verständnis. Momente, wo du verstehst, warum Dinge so gelaufen sind, wie sie sind.

Du entwickelst eine „mit allen Wassern gewaschen“-Mentalität. Das verlieht dir Ruhe und Gelassenheit. Du wirst so, weil du viele Probleme gelöst hast und dich mit viel „Sch**ß“ auseinandersetzen musstest.

Du triffst überlegter Entscheidungen, da du dich viel besser im Griff hast und dich selbst besser verstehst.

Du wirst empfindlicher für laute Geräusche.

Die meisten Filme, die du schaust, laufen vor 19 Uhr.

Du lebst deine 30er Jahre wie deine 20er Jahre bis zu dem Tag an dem „der Unfall“ passierte oder „die Diagnose“ kam.

Es bereitet dir Freude neue Küchenutensilien zu kaufen.

Mittagsschlaf wird dir große Freude bereiten.

Du wirst Sätze wie „damals“ oder „zu meiner Zeit“ sagen.

Dein Wunschurlaub hat eine Bedingung: Keine Kinder.

Die Monster unter dem Bett sind in den Briefkasten gezogen.

Du verbringst deine Nachmittage oder Abende damit Unterlagen zu sortieren oder Erklärungen (wie z.B. die Steuererklärung) zu machen.

(Du liest Beiträge wie diesen hier.)

Woran merkt man, dass man alt wird? Freunde, Bekannte, Familie

Je älter du wirst, umso öfter wirst du auf Hochzeiten und Beerdigungen gehen. Wenn du noch älter wirst, werden die Beerdigungen und Hochzeiten wieder weniger.

Je älter du wirst, umso geringer wird die Anzahl deiner Freunde und Bekannten. Je älter du wirst, umso mehr Erwachsene verlassen dich. (Entweder weil sie sterben oder ihr euch auseinander lebt.)

Für die Familie gilt: Je älter du wirst, umso weniger alte Familienmitglieder werden es, aber umso mehr junge Familienmitglieder kommen nach.

Die Zahl der Mütter, Väter und Babys in deinem Freundeskreis werden mehr. Du wirst in den sozialen Medien mehr Baby- und Hochzeitsfotos sehen.

Die Zahl der Geschiedenen wächst jährlich.

Du wirst auf einmal angeregte Gespräche über Versicherungen, Vorsorge, Rasenmäher und/oder Reinigungsmittel führen.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Andere Menschen, Gesellschaft

Du wirst von jüngeren Menschen mit „Sie“ angesprochen.

Du entwickelst ein Bewusstsein dafür wie sehr andere ihre Zeit verschwenden. Gleichzeitig wirst du aber auch gelassener und schreibst den Leuten weniger vor, was sie tun und lassen sollen. Ebenso wirst du gelassener, was Diskussionen und Streit angeht. (Auf Provokationen und Spitzen reagierst du du mit Gelassenheit.)

Menschen mit Autorität werden jünger. Menschen in Autoritätspositionen werden jünger. (Dein Arzt wird z.B. jünger sein als du.)

Die Filme und die Musik mit der du aufgewachsen bist, wird mittlerweile als „Classic“ oder „Klassiker“ bezeichnet.

Du bemerkst Veränderungen in deiner Stadt. Wird ein Gebäude abgerissen, so kannst du dich daran erinnern, was vorher auf dem Gelände war oder wie es gebaut wurde.

Wenn du in einem Online-Formular nach deinem Alter gefragt wirst, so musst du lange Scrollen.

In deinem Adressbuch (z.B. in deinem Smartphone) wächst die Zahl der Menschen mit denen du entweder jahrelang keinen Kontakt hattest oder die tot sind.

Du merkst das du alt geworden bist, wenn man dir den „Seniorenrabatt“ gibt.

Menschen unter die 30 wirst du als „Kinder“ bezeichnen.

Wer im Jahre 2010 geboren wurde, wird im Jahr 2022 12 Jahre alt.

Siehst du junge Menschen so hast du auf einem Mutter- oder Vatergeühle.

Es gibt Menschen, die nicht wissen, was eine Kasette, ein Walkman oder ICQ ist. Es gibt Menschen, die Al Bundy nicht kennen.

Du interessierst dich bei South Park mehr für Randy als für die Jungs.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Mode und Trends

Du siehst das Modetrends wiederkehren. Du erinnerst dich daran, wie du eine bestimmte Mode früher selbst getragen hast.

Bei Kleidung entscheidest du dich absofort gegen den Style und für den Komfort.

Du hast keine Ahnung, was der neuste Trend ist und selbst wenn du es weißt, verstehst du ihn nicht. Ferner ist dir der neuste Trend einfach egal. Du verstehst die neuste gehypte Social-Media-App nicht.

Neue Technologie oder Geräte überfordert dich.

Du hast keine Ahnung, welche Musiker gerade angesagt sind.

Du verstehst aktuelle Jugendworte und Jugendsprache nicht. Du hast keine Ahnung, was Cringe, wyld, nh, Cheche, Bubatz oder 143 bedeutet. Aber knorke, töfte und dufte kennst du.

Woran merke ich, dass ich alt werde? Zeit

Vor 20 Jahren war nicht in den 1980er oder 1990er Jahren, sondern es war in den 2000er Jahren. Selbst „vor 10 Jahren“ war in Anfang der 2000er, sondern es war Anfang der 2010er Jahre.

Wenn du 40 Jahre alt bist, werden alle älteren Menschen sagen, wie jung du noch bist, während alle jüngeren Menschen dir sagen, wie alt du schon bist.

Denkst du an die 1990er Jahre wirst du nostalgisch.

Du fängst an über den Tod nachzudenken. Du fängst an darüber nachzudenken, wie du deinen Nachlass regelst und was im Notfall für dich medizinisch getan werden soll. (Patientenverfügung)

Die Zeit vergeht schneller. „Oh, schon ein Monat rum?“ (Ergo bedeutet das, du erlebst weniger woran du dich erinnern kannst.)

Woran merke ich, dass ich alt werde? Partys, Alkohol

Der billige oder günstige Alkohol schmeckt dir nicht mehr. Jetzt muss es hochwertiger Wein, Rum oder Gin mit Geschichte sein.

Statt Party-Einladungen gibt es jetzt mehr Brunch-Verabredungen.

Du schleichst dich nicht mehr zu Hause raus, um auf Partys zu gehen. Nein, du verlässt Partys heimlich, um nach Hause in dein Bett zu gehen.

Wenn du abwägst zwischen „Zur Party gehen und mit Kater aufwachen“ oder „Nicht zu Party gehen und ohne Kater aufwachen“, so entscheidest du dich eher gegen die Party und für den Schlaf.
Anstatt in eine Bar zu gehen, entscheidest du dich für einen Spieleabend Zuhause.

Partys beginnen 18 oder spätestens 19 Uhr.

Dir schmeckt auf einmal Eierlikör und Gin.

Zwei Tage hintereinander Party machen geht es jetzt nicht mehr.

Hast du einen Kater, so braucht es bis zu zwei Tage bis der weg ist. (Ab 40 soll es sogar Drei-Tages-Kater geben.) Du kalkulierst mittlerweile genau, wie lange und schlimm der Kater sein wird.

Gehst du in den Club oder die Disko so fühlst du dich wie auf einem Kindergeburtstag. Alle anderen sehen irgendwie wie Kinder aus. Ferner verlierst du jedes Interesse in einen Club zu gehen.

Deiner größer Albtraum werden Musikfestivals.

Fazit: Woran du merkst, dass du alt wirst?

Ich möchte diesen Artikel mit folgendem Bild beenden: Das Leben ist wie eine Bergwanderung. Je höher man kommt, umso klarer wird die Sicht und die Kraft lassen nach. Diese Metapher beschreibt das Leben wohl am besten. Aus der ungestümen, aber auch ahnungslosen Kraft der Jugend wird im besten Fall die Weisheit des Alters, die mit Ruhe und Gelassenheit an die Dinge geht. Während junge Menschen noch sehr viel ernst nehmen, so lächeln die Alten gelassen. Denn sie wissen, nichts wird heiß gegessen wie es gekocht wird und morgen wird eine andere Sau durch das Dorf getrieben. Also, warum mit den Alltäglichkeiten beschäftigen und aufhalten, wenn es doch wesentlicheres im Leben gibt. Ja, und das Wesentliche im Leben muss jeder für sich entdecken.

Übrigens: Eine gesunde Portion Interesse an allem Möglichen und Hilfe anzunehmen, verlangsamt das geistige Altern. Wer körperlich langsamer altern möchte, hat hier nur zwei Möglichkeiten: Sport und Fasten. Die Medizin kennt nichts anderes.

Verantwortungsbewusste Sprache: Erklärung, Bedeutung, Definition


Mit der richtigen Sprache übernimmst du Verantwortung für dich und dein Leben. Du erleidest dann dein Leben, deine Gefühle, deine Umwelt, deine Mitmenschen und anderes nicht mehr. Mit einer verantwortungsbewussten Sprache bist du entspannter und zufriedener.

Verantwortungsbewusste Sprache: Worum geht es?

Wir Menschen haben immer zwei Möglichkeiten in unserer Sprache und Wahrnehmung. Wir können Opfer sein oder Verantwortung übernehmen. Wer Opfer ist, erleidet sein Leben, seine Gefühle und seine Mitmenschen. Wer Verantwortung übernimmt, erkennt an, dass er oder sie über die eigene Wahrnehmung entscheiden kann und diese so verändern kann.

Ein Beispiel: „Warum bin ich so sauer auf einen Mitmenschen? Diese Person hat meine Erwartungen nicht erfüllt.“ Wer jetzt Opfer spielt, macht den Mitmenschen verantwortlich. Diese Person hätte sich nur anders verhalten müssen, dann wäre alles gut. Hat sie aber nicht! Wer Verantwortung übernimmt, erkennt an, dass es die eigenen Gefühle sind (ich bin sauer) und dass es die eigenen Erwartungen sind. Aha, da es meine Gefühle und meine Erwartungen sind, so kann ich doch an beiden arbeiten!

1. „Man macht das so.“

Verantwortungsbewusste Formulierung: “Ich mache das so.“

Warum? Das „man“ deutet auf eine allgemeingültige nicht-ausgesprochene Regel hin, die in der Gesellschaft wohl für jeden gilt. Wer das „man“ benutzt, schiebt die Verantwortung von sich auf die Gesellschaft (die anderen.) Wenn du das „man“ durch „Ich“ ersetzt, übernimmst du Verantwortung, da du damit zu deiner Handlung stehst.

Also: Statt „Man beachtet Obdachlose nicht“ sagst du „Ich beachte Obdachlose nicht.“ Der Satz mit dem „Ich“ hat eine ganz andere Qualität und löst doch in dir etwas aus!

2. 

“Andere Autofahrer machen mich rasend vor Wut!“

In einer allgemeinen Formel: „Person X macht mich wütend / traurig / ängstlich.“

Verantwortungsbewusste Formulierung: „Ich reagiere mit Wut auf das Autofahr-Verhalten der anderen Fahrer.“
In einer allgemeinen Formel: „Ich reagiere mit Wut / Trauer auf das Verhalten von Person X.“ oder „Ich reagiere mit Gefühl Y auf Ereignis Z“.

Was ist hier los? In der Ursprungsformulierung bin ich das Opfer vom Verhalten von Person X. Ich erleide das Verhalten der Person und diese Person löst diese Gefühle in mir aus.

 (Damit ist die Person auch für mein Gefühl verantwortlich!)

In der besseren Formulierung bringe ich mich in eine Position der Verantwortung und der Schöpfermacht. Ich erkenne so an, dass es meine Gefühle sind und ich entscheiden kann, wie ich reagiere. Auch sollte ich mich fragen, warum ich mit Wut oder Trauer reagiere? (Wut ist immer ein Anzeichen für Ohnmacht.)

Das führt zur Anschlussfrage: Wie möchtest du dich fühlen? Wie möchtest du reagieren?

3. „Du hast ja Zeit dafür.“

Verantwortungsbewusste Formulierung: „Nein, ich nehme mir die Zeit dafür.“

Was ist hier los? „Du hast ja Zeit dafür“ suggeriert, dass jemand zu viel freie Zeit hat oder diese schlecht managed und damit einfach genug Zeit für etwas über hat. 
Die bessere Formulierung gibt wieder, dass man sich bewusst für etwas entschieden hat und sich daher bewusst die Zeit dafür genommen hat.

4. „Ich kann das nicht.“

Verantwortungsbewusste Formulierung : „Ich will das nicht.“
 oder 
“Ich bin da drin ungeübt.“

Was ist hier los? Mit „Ich kann das nicht“ ergebe ich mich dem Schicksal. Ein „ich kann das nicht“ beendet das Denken und jede Möglichkeit. Es zieht einen Schlussstrich.  Mit „Ich will das nicht“ sage ich aus, dass ich etwas einfach nicht will. (Damit habe ich Verantwortung übernommen, denn ich habe eine Entscheidung für oder gegen etwas getroffen.) Mit „Ich bin da drin ungeübt“ sage ich aus, dass mir die Erfahrung und Übung fehlt. Das eröffnet mir Optionen!

5. „Ich muss … zur Arbeit.“

Verantwortungsbewusste Formulierung: „Ich will (nicht) zur Arbeit.“

Du musst einen Scheißdreck! Du musst gar nichts. Niemand steht mit einer Waffe hinter dir und zwingt dich zu irgendwas. Entscheide dich daher für etwas oder gegen etwas. Aber entscheide dich! Du musst nur eins: mit den Konsequenzen deines Handelns leben!

Da du eh zur Arbeit gehst, sag doch einfach, dass du das willst. Damit löst du auch deine Widerstände auf. Das verbraucht weniger Energie und vielleicht fängst du an etwas gutes in deiner Arbeit zu sehen.

6. „Du lenkst mich ab.“

Verantwortungsbewusste Formulierung: „Ich lasse mich ablenken.“

Mit der Aussage „Du lenkst mich ab“ mache ich mich zum Opfer der Umstände und anderen Menschen. Andere sind dann an meinen geistigen Zuständen Schuld und ich trage keinerlei Verantwortung.

Wenn ich mir jedoch eingestehe, dass ich mich ablenken lassen habe, dann sind meine Wahrnehmung und mein Fokus in meiner Verantwortung. (Dann muss ich mir aber vielleicht auch eingestehen, dass ich schwach und leicht ablenkbar bin.)

7. Warum passiert so viel Scheiße? (Ich erleide etwas)

Verantwortungsbewusste Formulierung: Dinge passieren einfach.

Warum? Wenn ich etwas erleide, dann passiert etwas, dass ich gern anders hätte und dass nicht so passiert ist, wie ich das wollte. Ich bin hier Opfer meiner eigenen Erwartungen. Die verantwortungsbewusstere Formulierung ist einfach: Dinge passieren einfach. Ohne Plan und Gott lacht einfach. Wenn Dinge einfach passieren, bist du entspannter und gelassener.

Das Leben und all seine Ereignisse müssen keinen Sinn ergeben. Es muss nicht Teil eines großen Planes sein. Staaten können untergehen, Unternehmen verschwinden und die Welt verändert sich. Nichts ist in Stein gemeißelt.

8. Mit anderen vergleichen

Besser: sich mit sich selbst vergleichen

Warum? Sich mit anderen zu vergleichen, ist der Anfang vom Unglück. Lieber vergleiche ich mich mit mir selbst und sehe wie ich mich entwickelt habe.

Als Beispiel: Vergleiche dich heute mit der Person, die du vor einem, zwei oder fünf Jahren warst.

9. Zuspätkommen

Es gibt kein Zuspätkommen. Wer zuspätkommt, hatte etwas besseres, interessanteres oder spannenderes zu tun!

Die Sucht nach schönen Dingen! Bedeutung, Definition, Erklärung


Viele Menschen streben nach dem Glück im Leben. Mit schönen Dingen möchten sich dabei auch viele umgeben. Das kann ein Gemälde oder Foto sein. Aber auch ein schönes Hobby. Wer genau weiß, wie viel Geld für Hobbys und Interessen ausgegeben werden kann, hat schon einen Vorteil. Doch es gibt Menschen, die über ihr Budget für schöne Dinge hinaus gehen. Dann lässt es sich irgendwann vom Thema Sucht sprechen. Aus den Fängen einer Sucht herauszukommen, kann gar nicht so einfach sein. Viel besser ist es daher, sich einen Tagesplan aufzustellen und zu prüfen, welches Zeitkontingent der Tag mit sich bringt. Dieses sollte im eigenen Interesse eingehalten werden. Doch es gibt auch Süchte, die auf den ersten Blick gar nicht als solche erscheinen. Sich von diesen abzuwenden kann noch viel schwerer sein. Dann kommt es vor, dass es ohne professionelle Hilfe nicht mehr möglich ist, sich von seinen Süchten zu befreien.

Spielen, solange es Spaß macht!

Das Online Casino steht dabei häufig im Mittelpunkt, wenn es um Spielsucht geht. Doch dies muss nicht der Fall sein! Wer genau weiß, in welchen seriösen online Casinos sich die Aktivität lohnt und diese nutzt, kann auf lange Sicht häufig auch gewinnen. Dabei bieten verschiedene Homepages tolle Übersichten über die jeweiligen seriösen online Casinos. Dazu gehört die Übersicht, welche Einzahlungen getätigt werden sollten. Aber auch welche Bonussysteme sie mit sich bringen. Die Spiele des jeweiligen online Casinos können ebenso vorgestellt werden. Dann heißt es das online Casino des eigenen Interesses auszuprobieren. Dabei ist es stets von Vorteil, wenn dieses Casino bereits einen Einblick in die Spiele gibt, ohne eine Pflicht zur Registrierung! So lässt sich ein Gefühl dafür entwickeln, ob das online Casino wirklich zu einem passt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann auch ein anderes online Casino ausprobiert werden. Alle, die stets darauf achten, nicht über ihr Zeitlimit und ihre finanziellen Möglichkeiten hinauszugehen, brauchen sich weniger Gedanken über eine Sucht zu machen. Dies ist ein großer Vorteil! Tatsächlich gibt es viel mehr Menschen, die aus Freude am Spiel im online Casino aktiv sind, als jene, die von einer Sucht betroffen sind.

Die Gefahr liegt im Detail!

Wer sich schon einmal mit dem Thema Sucht beschäftigt hat, kennt die verschiedenen Auswirkungen. Es gibt legale, aber auch illegale Substanzen, nach denen jemand süchtig sein kann. Tatsächlich ist die Sucht nach Zucker ein größeres Thema als die Spielsucht. Zum einen kommt kaum ein Nahrungsmittel ohne Zucker aus, zum anderen kann zu viel Zucker mit der Zeit nicht nur dick, sondern auch krank machen. Selbst im wertvollen Obst steckt Fruchtzucker drin. Dieser ist zwar deutlich gesünder als der Haushaltszucker, aber verdeutlicht, dass kaum ein Lebensmittel ohne Zucker auskommt. Denn Zucker ist auch ein Geschmacksverstärker und -träger. Dies können viele Menschen, die mit Lebensmitteln zu tun haben, aufweisen. Ganz auf Zucker sollte auch nicht verzichtet werden. Daher empfiehlt es sich selbst für Diabetiker eine kleine Menge an zuckerhaltigem Essen oder Getränken zu sich zu nehmen. Doch wer schon allein Würfelzucker zu sich nimmt, sollte schnellstmöglich mit einem Arzt über seine Sucht reden. Es gibt Alternativen, die deutlich gesünder sind. Zumal Zucker an sich auch nicht verboten werden kann. Jedoch gibt es Alternativen, die es sich lohnt zu kennen. Zum Beispiel kann in einem Kuchen der Haushaltszucker auch durch Marmelade oder Honig ersetzt werden.

Was ist Klinomanie?

Daneben gibt es Süchte, von denen kaum einer etwas ahnt. Die Klinomanie gehört in diesem Bereich dazu. Sicher haben die meisten Menschen noch nie etwas davon gehört. Oft wissen selbst Betroffene gar nicht, dass es sich bei ihrem Verhalten um eine Sucht handelt. Dann ist es von Vorteil, wenn eine Homepage wie bedeutungonline.de über diese Dinge aufklärt. Denn Klinomanie hat selbst in Bezug auf die Ähnlichkeit des Wortes, mit Kino, damit gar nichts zu tun. Es handelt sich dabei um eine Form der Bettsucht! Ebenfalls ist auch das Wort der Schlafsucht bekannt. Doch wer auf „Bedeutung online“ weiter liest, wird erfahren, dass es tatsächlich weder das eine noch das andere ist. Bei der Klinomanie streiten sich Körper und Seele des Betroffenen, ob die Person aus dem Bett aufsteht oder weiter schläft. Doch allzu viel Schlaf kann ebenso schaden, wie viel zu wenig. Eine gute Schlafhygiene sollte sich jeder entwickeln, der gesund durch das Leben gehen möchte. Wer zu viel schläft, verpasst auch die schönsten Dinge des Lebens. Dazu kann ein Gewinn in einem online Casino gehören! Viele online Casinos bieten auch die Nutzung via App an. So können diese zwar vom Bett aus, aber auch von unterwegs aus gespielt werden.

Das Leben besteht aus dem Lernen!

Um die verschiedenen Süchte zu erkennen, gilt es ein Leben lang zu lernen. Kein Mensch weiß stets alles und doch lässt es sich immer dazu lernen. So lassen sich auch Regeln eines online Casinos erlernen und die Spielregeln der jeweiligen Slots kennenlernen. Wer sich selbst ein wenig in die Schranken weißt, wird es dabei nicht übertreiben. So heißt es, sich auch selbst immer wieder im Auge zu behalten und sein eigenes Handeln zu überdenken. Dies gilt auch im Bereich des Essens und der Lebensmittel. Wer wenig Obst und Gemüse isst, wird sich selbst schaden. Zu viel Zucker sollte nicht auf dem Speiseplan stehen! Dieser macht nicht nur auf Dauer die Zahnsubstanz kaputt, sondern sorgt auch für Übergewicht. Um sich dann wieder in seinem Körper wohl zu fühlen, gilt es sich zu bewegen. Wer schon einmal von einer Sucht betroffen war, läuft schnell Gefahr wieder in diesen Kreis zu kommen. Natürlich ist Bewegung und Sport gesund. Es befreit auch die trüben Gedanken und erweckt die Lebensgeister. Zu viel Sport jedoch kann ebenfalls süchtig machen. Da Sportler viel Adrenalin ausschütten und dieses für eine positive Stimmung sorgt. Am besten ist es daher, den Punkt kennenzulernen, an dem es zu viel wird, um am eigenen Handeln etwas zu ändern!

Fazit

Obwohl die meisten Menschen denken, dass eher eine Gefahr gibt von Spielen in einem Casino abhängig zu werden, trifft dies nicht zu. Die heimlichen und unbekannten Süchte sind viel häufiger ein Problem. Wer sich ein Zeitlimit setzt und seine Ernährung im Auge behält, wird stets aktiv und gesund sein. So bleibt auch die Nutzung der online Casinos im gesunden Bereich.

Was ist der Ankunftsfehler? Bedeutung, Definition, Erklärung


Erst wenn ein besonderer Umstand eintritt oder ein Traum in Erfüllung geht, denken viele Menschen, können sie glücklich sein. Sie fallen dem Ankunftsfehler zum Opfer. Ihr gesamtes Fühlen und Denken wird auf die vermeintlich bessere Zukunft ausgerichtet. Dabei bemerken sie häufig nicht, dass ihre Gegenwart komplett darunter leidet oder gar an ihnen vorbeizieht. Doch woher kommt der Ankunftsfehler und wie lässt sich dieser vermeiden?

Was ist der Ankunftsfehler? Bedeutung, Definition, Erklärung

Seinen Namen erhielt der Ankunftsfehler vom amerikanisch-israelischen Schriftsteller und Glücksforscher Tal Ben-Shahar. Der „arrival fallacy“ bringt die Annahme mit sich, dass das Erreichen unserer Ziele Glück bewirke. Doch häufig treten kaum Veränderungen ein und das Glück ist nur von einem kurzen Erfolgserlebnis geprägt.

Viele Menschen erkennen erst an ihrem Ziel, dass das Erreichen des Traumes nicht ausreicht, um glücklich zu sein. In der heutigen Leistungsgesellschaft wird ein Mensch oft alleinig nach seinen Zielen und Errungenschaften bemessen. Vor allem für junge Menschen, die all ihre Kraft von klein auf in ihre Ziele gesteckt haben, ist es sehr ernüchternd, wenn das Ziel erreicht wird, das Glück jedoch ausbleibt.

Ziele sollten nichtsdestominder nicht komplett vom Programm gestrichen werden. Sie sind wichtig, um nicht in den Tag hineinzuleben. Doch die Wünsche von Menschen sind unterschiedlich. Während die einen von einer Beförderung träumen, möchten die anderen zum Beispiel ein Haus im Grünen.

Ankunftsfehler: Typisches Denken, typische Annahmen

Der Ankunftsfehler beinhaltet nicht, sich die Zukunft rosarot auszumalen. Erst wenn das gesamte Glück am Erreichen des Zieles festgemacht wird, unterliegen Menschen dem Ankunftsfehler. Nicht nur selten treten Manifeste wie folgende auf:

  • „Mit 20 kg weniger werde ich wieder glücklich sein.“
  • „Wenn das Projekt vorbei ist, ist sämtlicher Stress vorbei.“
  • „Nach meiner Ausbildung fängt das Leben richtig an.“
  • „Mit diesem Zertifikat werden mir alle Türen offen stehen.“

Doch nicht immer wird das gewünschte Ziel erreicht, erst recht nicht, wenn die Ziele sehr hochgestochen sind. Ist das Leben dann am Ende? Das Leben ändert sich keinesfalls über Nacht, nur weil ein Zertifikat ausgestellt wird oder zwei Kleidergrößen kleiner passen. Über Wochen, Monate bis Jahre wird auf ein bestimmtes Ziel hinausgearbeitet. Tritt es ein, dann merken wir rasch, dass das eintretende Glücksgefühl schnell wieder vorbei ist. Hier erfreuen wir uns an dem sogenannten Glücksmoment, denn das Glück hält lediglich einen Moment an.

Die Gefahren des Ankunftsfehlers

Menschen gehen für das Erreichen ihrer Ziele nicht selten über Grenzen. Wenn über einen bestimmten Zeitraum Energie in eine Sache gesteckt wird, dann brauch der Menschen irgendwann eine Belohnung. Sollte der Sinn des Aufwands wegbrechen, so ist es möglich, dass die Person im Anschluss vollkommen ausgelaugt und erschöpft ist.

Neben der Anstrengung treten Menschen in bestimmten Lebensbereichen kürzer. Ist das Zertifikat oder ein bestimmter Abschluss in der Tasche, dann geht es umgehend weiter. Menschen versuchen die verpassten Lebensbereiche aufzuholen und sind gleichzeitig bemüht um einen Arbeitsplatz. Wer gar eine Beförderung erhalten hat, hat nun vermutlich neue Aufgaben, die mehr Einsatz abverlangen.

Wenn das Ziel es war, etwas abzunehmen, dann bewirkt das zwar etwas mit dem Äußeren, doch die Persönlichkeit bleibt unverändert. Wer nur als Beispiel mit verknüpften Erwartungen auf ein aufregenderes Sozialleben gewartet hat, wird wahrscheinlich enttäuscht. Auch hier sucht die Person nach dem Anschluss an das, was sie vernachlässigen musste.

Im schlimmsten Fall treten Enttäuschung und Burnout ein. Der Glücksbestandteil wird ein fester Teil unserer Arbeit, da wir ab einem bestimmten Moment davon ausgehen, das gesetzte Ziel wirklich zu erreichen. Der Glücksmoment wird zu einem festen Bestandteil unseres Empfindens, noch bevor wir das eigentliche Ziel erreichen. Menschen passen sich rasch diesem Zustand an. Das Erreichen des Zieles bringt somit nicht mehr die erhoffte Erfüllung.

Ankunftsfehler vermeiden: Tipps

Besonders hochambitionierte Personen unterliegen häufig dem psychologischen Phänomen. Für die Menschen ist nicht der Weg das Ziel, sondern lediglich das Eintreten des Umstands das Ziel, welches unendliches Glück mit sich bringen soll. Doch es gibt Möglichkeiten, den Ankunftsfehler zu umgehen und den Anforderungen der Leistungsgesellschaft Stand zu halten.

Mit etwas mehr Achtsamkeit und dem Setzen von Teilzielen können Menschen dem Ankunftsfehler gezielt entgegenwirken. Hier reicht es bereits, täglich drei Dinge zu notieren, die wertgeschätzt werden, wie beispielsweise eine geliebte Person. Mit dem Verfassen eines Tagebuchs kann dieser Prozess umso besser unterstützt werden. Wer sich eigenhändig Teilziele steckt, der profitiert von einem ressourcenschonenderen Umgang mit sich selbst und hat am Anfang nicht bereits den Blick auf das große Ganze.

Konsum ist nicht alles. Wenn die laufenden Ausgaben gedeckt sind, dann steht größtenteils nur noch ein materieller Verbrauch an. Die neueste Gucci-Tasche macht auf Dauer nicht glücklich. Erlebnisse mit Freunden und der Familie sind hingegen nachhaltiger. Über den Urlaub von vor drei Jahren sprechen Menschen deutlich häufiger als über eine Tasche aus der aktuellsten Kollektion.

Wo gearbeitet wird, da darf Erholung nicht fehlen. Menschen vernachlässigen in der Mehrzahl der Fälle den Regenerationsprozess, ob beim Sport oder auch neben dem Beruf. Bevor der nächste Gipfel erklommen wird, sollten Menschen einfach mal nichts tun oder sich mit ihren Liebsten umgeben.

Was ist ein Hedonist? Eigenschaften, Bedeutung, Definition, Erklärung


Traditionell war ein Hedonist jemand, der sich zu der antiken Denkrichtung von Aristippos und Epikur hingezogen fühlte. Der moderne Begriff des Hedonismus ist deutlich schwammiger konzipiert und meint meist ein Extrem: Ein Hedonist ist demnach ein kompromissloser Lustsucher, jemand, der sich dem Genuss nicht entziehen kann. Daher muss zwischen dem ursprünglichen Konzept des Hedonismus und der Alltagsbeschreibung unterschieden werden. In beiden Konzepten spielt die Lust eine zentrale Rolle, jedoch in der klassischen Variante auf nuancierte Weise.

Was ist ein Hedonist? Eigenschaften, Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist also ein Hedonist? Akkurat wäre die Erklärung: Ein Hedonist ist ein Vertreter einer antiken philosophischen Strömung, welche Lust und Seelenruhe als Ideal präsentiert. Der Hedonismus ist allen voran eine intellektuelle Denkrichtung.

Schaut man in den gängigen Wörterbüchern nach, findet man die Hedonistin oder den Hedonisten als Menschen beschrieben, der auf seine unmittelbare Lustbefriedigung aus ist. Häufig werden in diesem Kontext auch Begriffe wie Bonvivant und Lebemann/Lebefrau verwendet. Das berühmte Cambridge Dictionary nennt auf seinem Onlineauftritt neben derlei Begriffen auch Extreme wie beach bum, party animal, playboy und sweet tooth als verwandte Begriffe. Gar wird Marquis de Sade als Beispiel bemüht.

Nach letzterer Beschreibung wäre ein Hedonist in seiner Extremform jemand, der kurzfristige Lusterfüllung wie Körperlichkeit (Playboy, Marquis de Sade), Parties (party animal) und Schlemmereien (sweet tooth) in seinen Lebensfokus stellt. Darunter fiele sicherlich auch jemand, der dem von Epikur verpönten Luxus grenzenlos frönt. Der Begriff des Hedonismus hat sich damit im schlimmsten Fall von seiner eigentlichen Bedeutung entfremdet. Bezieht man allerdings Zuschreibungen wie Lebefrau/Lebemann oder Bonvivant – also eine Art lustbezogener nuancierter Freigeist – mit ein, wird der Begriff bestenfalls schwammig. Ein Hedonist wäre nach letzterer Erkenntnis beides: Ein Vertreter der antiken Denkrichtung sowie der lustbezogene Lebemann, Playboy und Partylöwe.

An welchen Eigenschaften erkennt man einen Hedonisten?

Der ganze Vorlauf zu dieser Frage unterstreicht: Diese Antwort ist nicht einfach zu beantworten. Deswegen lässt sie sich in zwei Teilen: den klassischen (Begriff des) Hedonisten und den modernen (Begriff des) Hedonisten.

1. Klassischer Hedonist: Ein Anhänger des antiken Hedonismus wäre in der Regel ein Intellektueller, der durch rationales Denken die Bedeutung der Lust und der Seelenruhe evaluiert. Er muss selbst kein Bonvivant sein, kann es aber. Dabei kennt er auch die Grenzen der Lust durch schädliche Begierden (Luxus), die von der Seelenruhe abhalten.

2. Moderner Hedonist: Wie der Hedonist heute verstanden wird, ist er jemand, der sich von seinen Gelüsten nicht lösen kann. In seiner primitivsten Form kann er sich von seinen impulsgetriebenen Lustgefühlen nicht lösen: Als Partylöwe muss er jede Party mitnehmen, als Playboy kann er sich der Körperlichkeit nicht entziehen. Gemäßigtere Interpretationen umgreifen Begriffe wie Lebemann und Bonvivant.

Eines haben beide Ansichten jedoch gemein: Die Lust nimmt in beiden Konzepten einen zentralen Part in der Weltanschauung ein.

Überblick – Der Hedonist und seine Eigenschaften

Ein Hedonist kann zweierlei sein: Ein Anhänger einer antiken Denkströmung, die von Aristippos und Epikur wesentlich geprägt wurde sowie ein moderner Lebemann, Partygänger oder Playboy, der sich der Lust nicht entziehen kann. Der Begriff des Hedonisten hat über die Jahrhunderte eine bemerkenswerte Evolution durchgemacht: Er ist in seiner heutigen Form eine Art Karikatur seiner ursprünglichen Bedeutung geworden – oder er umgreift zumindest auf schwammige Art mehrere Konzepte. Doch das klassische wie moderne Verständnis von Hedonismus teilen die Lust als Ausgangspunkt.

Hedonismus – Der antike Ursprung

Die philosophische Strömung des Hedonismus stammt aus der Antike. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. lehrte Aristippos von Kyrene im antiken Griechenland eine frühe Variante dessen, was man philosophisch unter Hedonismus versteht. Dabei wurde die Lust als ein Gegenpart zum Schmerz verstanden. Das Ideal des Hedonismus war allerdings damals die Ataraxie – die umfassende Seelenruhe. Hier wird bereits klar, dass sich der frühe Hedonismus von dem unterscheidet, was heute heruntergebrochen als Hedonismus verstanden wird: Lust ist nicht alles.

Als die wohl wichtigste Persönlichkeit des antiken hedonistisch geprägten Denkens gilt Epikur. Der Denker der von 341 v. Chr. bis 271/270 v. Chr. lebte, griff die Gedanken von Aristippos auf und entwickelte sie weiter. Daraus entstand der nuancierte Epikureismus, der sich von einem zügellosen Hedonismus abwandte. Auch wenn er die Begriffe wie Lust und Ataraxie wie Aristippos in das Zentrum seiner Denkbewegung stellte, sah er zwischen beiden keine Trennlinie, sondern eine Evolution: Die Ataraxie war die höchste Form der Lust. Dabei steht die Lust hier auch der Unlust und dem Schmerz entgegen: Die Lust hilft, den Schmerz zu lindern und in einen Zustand der Seelenruhe überzugehen. Epikur geht es insbesondere um das Überwinden von Zuständen der Unlust wie Schmerz, Ängste – aber auch der falschen Begierden. Auch hier zeigt sich ein Unterschied zum modernen Verständnis: Denn neben den natürlichen Begierden sah er auch die schädlichen Begierden, darunter den Luxus, der als Sucht von der eigentlichen Seelenruhe abhält. Der antike Hedonismus war also kein Extrem, sondern eine facettenreiche und nuancierte Philosophie.

Diskrepanz – Der klassische und der moderne Hedonismus

Es wurde bereits angedeutet: Es gibt eine Diskrepanz zwischen der antiken philosophischen Strömung und der modernen Idee von einem Hedonisten als einem kompromisslosen Lustsucher. Die Frage: Was ist ein Hedonist hat also keine eindeutige Antwort.

Während der antike Hedonismus eine empirische Denkrichtung war, die mäßigend vor übertriebenen Begierden wie Luxus warnte – und sich als ein weltgewandtes Gegenmodell zu den idealistischen Platonikern positionierte – ist der moderne Begriff nicht immer positiv konnotiert: Hedonisten gelten als gierige und teils kompromisslose Sucher nach Lusterfüllung und Sinnesgenuss. Im Vergleich zum ursprünglichen antiken Hedonismus kann man hier von einer Karikatur des Hedonisten sprechen. Obwohl es fraglos Menschen auf der Welt gibt, auf welche diese Zuschreibung zutrifft.

Tatsächlich werden auch in der modernen Sprache zwei antike Begriffe genannt, um zwei extreme Lebensphilosophien zu porträtieren: Der Hedonist und der Stoiker. Während der Hedonist nach der Lusterfüllung sucht, fühlt sich der Stoiker zur Erfüllung seiner Selbst zu einem Leben fernab des klassischen Genusses hingezogen. Dabei sind beide Philosophien in ihrem antiken Kern weitaus nuancierter als die moderne polare Darstellung. Aber es war nicht unüblich, unter rivalisierenden philosophischen Strömungen den Gegenpart zu karikieren – ihn als Extrem darzustellen. In diesem Kontext ist es denkbar, dass aus diesem Umstand unser modernes Verständnis von Hedonismus und Stoizismus abgeleitet ist.

Was ist die hedonistische Tretmühle? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff hedonistische Tretmühle beschreibt ein bestimmtes psychologisches Phänomen, das die Menschen betrifft. So besagt die hedonistische Tretmühle, dass positive Gefühlsausschläge niemals von langer Dauer sind. Wenn man sich zum Beispiel sehr glücklich fühlt, dann kehrt dieses Gefühl des Glücks recht schnell wieder auf ein mittleres Niveau zurück.

Was ist die hedonistische Tretmühle? Bedeutung, Definition, Erklärung

Zum ersten Mal las man von der hedonistischen Tretmühle im Jahre 1971. In einem englischsprachigen Aufsatz wurde er zum ersten Mal verwendet. Der Titel des Aufsatzes war Hedonic Relativism and Planning the Good Society. Hedonic Relativism ist also der original verwendete Ausdruck dessen, was im deutschsprachigen Raum als hedonistische Tretmühle bekannt ist. Die Autoren des Aufsatzes waren die Psychologen Brickmann und Campbell. Sie beschreiben darin wie Menschen auf positive Reize immer nur sehr kurz in Form einer emotionalen Veränderung reagieren. Schnell kehren sie wieder in eine Art mittleren Gefühlszustand zurück, der in den meisten Fällen recht stabil bleibt. Sie sagen außerdem, dass der positive Reiz nach kurzer Zeit wiederholt oder erneuert werden müsste, um den Gefühlsausschlag insgesamt länger beibehalten zu können.

Welche Gründe kann es für den positiven Gefühlsausschlag geben?

Die Gründe sind sehr vielfältig. Meist handelt es sich bei ihnen jedoch entweder um die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches oder Traumes, oder um ein unerwartet über einen Menschen hereingebrochenes Glück. Das kann zum Beispiel die Geburt eines Kindes sein, eine unerwartete Gehaltserhöhung oder auch ein Lottogewinn.

Was hat der Hedonismus mit der hedonistischen Tretmühle zu tun?

Der Begriff hedonistische Tretmühle leitet sich vom Begriff Hedonismus ab. In der Antike folgten einige griechische Philosophen einer speziellen Form der Weltanschauung, die sie Hedonismus nannten. Die Vertreter dieser Weltanschauung nannten sich daran angelehnt Hedonisten. Ein Hedonist glaubt daran, dass der Sinn des Lebens darin besteht froh und glücklich zu sein und das Leben zu genießen. Traurigkeit, Leid, Kummer und Schmerzen möchten Hedonisten aus ihrem Leben verbannen. Taucht eines dieser Gefühl auf, dann tut ein Hedonist alles, um es wieder los zu werden. Zum Beispiel sorgt er dann dafür, dass er angenehme Erlebnisse hat und seine Zeit mit Dingen füllt, die ihm Spaß machen. Der Hedonist ist also durchaus aktiv. Er wartet nicht darauf, dass das Glück ihn küsst, sondern sorgt dafür, dass es ihn auch sicher trifft.

So „funktioniert“ die hedonistische Tretmühle

Der Ansatz der beiden Psychologen, die zuerst zur hedonistischen Tretmühle geforscht und über sie geschrieben haben ist der, dass die Theorie der Hedonisten einer Tretmühle gleicht. Um dauerhaft glücklich zu sein, muss man sein eigenes Schicksal überlisten, indem man es aktiv gestaltet. Denn tut man nichts, dann verblassen die Effekte positiver Erlebnisse sehr schnell. Um diese Erkenntnis zu unterstreichen, wurden zahlreiche psychologische Studien durchgeführt. So wurden im Rahmen dessen zum Beispiel Lottogewinner über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet und auch befragt. Diese Studie ergab, dass die Lottogewinner sich kurz nach ihrem Lottogewinn allesamt sehr glücklich fühlten. Dieses Glücksgefühl nahm jedoch immer mehr ab je mehr Zeit danach verstrich, bis irgendwann wieder ein normaler Zustand des Glücksempfindens erreicht war, den die Lottogewinner genauso wie ihr Empfinden von Glück vor dem Lottogewinn beschrieben. Außerdem wurde noch ein Vergleich zwischen Lottogewinnern und Nicht-Lottogewinnern angestellt. Dieser ergab, dass zwischen den Glücksempfindungen der beiden Gruppe keine Unterschiede festzustellen waren, sofern der Lottogewinn der einen Gruppe bereits einige Zeit zurück lag.

Was bedeutet die hedonistische Tretmühle für die Menschen?

Kurz gefasst könnte man sagen, dass die hedonistische Tretmühle beschreibt, dass die Suche der Menschen nach Glück einer dauernden Erneuerung bedarf. Hat man das Glück einmal für sich gewonnen, verschwindet es wieder und muss erneuert werden. Geschieht das nicht, dann war das Glück nur eine Art Momentaufnahme. Somit ist bewiesen, dass die Hatz vieler Menschen nach Glück über Konsum nicht sinnvoll ist. Häufig statten sich Menschen mit teuren Anschaffungen aus, weil sie glauben, dass der Besitz von Dingen sie glücklich machen würde. So werden zum Beispiel teure Elektrogeräte oder hochwertige Sportautos gekauft. Diejenigen, die diese Dingen kaufen, fühlen sich im ersten Moment danach froh und glücklich. Allerdings gewöhnen sie sich dann zügig daran, dass sie diese Dinge, die ihnen anfänglich noch als spannend und toll erschienen, besitzen. Womöglich werden die Sachen sogar langweilig. Mit der Gewöhnung etwas zu haben schwindet dann auch das Glücksgefühl. Das erklärt auch warum Lottogewinner, die sich durch ihren Gewinn viele schöne Konsumgüter kaufen konnten, am Ende doch nicht glücklicher sind als andere Menschen.

Negativität loswerden: Wie wird man negative Gedanken los? Tipps, Psychologie


Negative Gedanken bremsen uns aus. Das ist an sich schon prekär genug, doch ihre Folgen reichen noch weiter: Sie können die physische Gesundheit beeinträchtigen. Die Lebensfreude leidet ohnehin darunter. Um sie zu überwinden, ist es wichtig, den Wirkmechanismus von negativen Schlussfolgerungen, die als besonders bedenklich gelten, zu ergründen. Wer ihn verstanden hat, kann gegen die emotional geprägten negativen Gedanken eine kognitive Strategie entwickeln.

Was sind negative Gedanken? Erklärung, Bedeutung, Definition

Diese Gedanken entstehen mit apodiktischer Wucht in unserem Kopf und setzen sich dort als scheinbare Erkenntnis fest:

  • „Ich schaffe diese Aufgabe nicht.“
  • „Ich werde nicht geliebt.“
  • „Meine Leistung wird ungenügend gewürdigt.“
  • „Die Situation wird immer schlimmer.“
  • „Der 1. FC steigt in dieser Saison unweigerlich ab.“
  • „Das Wetter bessert sich nie wieder.“

Wie wir sehen, müssen sich negative Gedanken durchaus nicht nur auf uns selbst beziehen. Ein Beispiel für globale Gedanken dieser Natur ist die Haltung zu Naturkatastrophen wie der Coronapandemie: Es gibt viele Menschen, die fest daran glauben, dass diese irgendwann Geschichte ist oder wir uns zumindest halbwegs verträglich damit arrangieren. Es gibt aber auch Menschen, die allen Ernstes der tiefsten Überzeugung sind, dass diese Katastrophe in ihrem Leben nicht mehr endet.

Wichtig ist an diesen negativen Gedanken, dass sie mit einem kognitiven Konstrukt untersetzt sind. Sie entstehen zwar aus Gefühlen wie Angst, Enttäuschung, Trauer oder Wut, doch die Personen, die so denken, wissen diese Gedanken sehr rational (kognitiv) zu begründen. Manchmal konstruieren sie ein komplexes Gedankengebäude um den negativen Kerngedanken. Dies gehört zu einer eigenen Kultur des Zweckpessimismus, der darauf hinausläuft, dass es ja dann am Ende nicht mehr schlimmer (am besten nur noch besser) werden kann.

Es gibt übrigens auch das Gegenteil, nämlich die stark positiv gefärbten, beschönigenden (euphemistischen) Gedanken. Beides ist nachgewiesenermaßen falsch. (Siehe: toxische Positivität) Die Welt ist niemals ganz schlecht oder ganz gut, sondern besteht aus lauter Grautönen. Die Entwicklung ist immer offen. Das Prekäre an negativen Gedanken ebenso wie am Euphemismus ist der apodiktische Duktus: So und nicht anders ist es! Das kann ich auch erklären und begründen! Die rationale Begründung ist die eigentliche Gefahr bei negativen Gedanken, doch sie bietet auch den Schlüssel zu ihrer Überwindung. Was sich nämlich rational mit scheinbar logischen Argumenten begründen lässt, lässt sich ebenso logisch widerlegen, wie schon die antiken Philosophen wussten.

Zwei wesentliche Gefahren durch negative Gedanken

Negative Gedanken erzeugen zwei wesentliche Gefahren:

  • #1: Durch die innerste Überzeugung, alles sei schlecht und nicht zu bessern, sabotieren wir unsere Entschlusskraft. Wir wollen nichts mehr ändern. Es ist ja ohnehin verloren.
  • #2: Negative Gedanken entspringen einer depressiven Grundstimmung, mithin einer psychischen Störung, die sich zu einer ernsthaften Depression auswachsen kann. Dies ist für die psychische und physische Gesundheit sehr gefährlich.

Für allem die Verknüpfung von #1 und #2 ist gefährlich. Wenn eine depressive Person der innersten Überzeugung ist, dass alles schlecht und auch nie wieder zu ändern ist, bleibt als Ausweg eigentlich nur der Suizid. Der etwas schwächere Ausweg ist die Flucht in eine Sucht. Daher sollten wir negative Gedanken ernsthaft analysieren, ihre Substanz ermitteln und dann Gegenstrategien entwerfen. In diesem Kontext ist jedoch zwingend noch ein weiterer Aspekt zu betrachten:

Negative versus kritische Gedanken: Unterschied

Negative Gedanken sind an sich nicht immer falsch. Dafür fallen uns zahllose Beispiele ein, nehmen wir nur eines: Ich habe einen Kredit für das Eigenheim aufgenommen, der in der Erwartung berechnet wurde, dass mein Einkommen in den nächsten 20 Jahren stabil bleibt. Nun ist das Unternehmen, in welchem ich als Spezialist beschäftigt war, in den Konkurs geschlittert.

Als Spezialist finde nicht so schnell einen adäquaten Job, nicht am Ort (in welchem mein Eigenheim steht), nicht in dieser Branche, weil mein Unternehmen höchst spezialisiert war, nicht ohne langwierige Umschulung. Ich kann den Kredit nicht tilgen, habe aber zu wenig Eigenkapital in die Finanzierung gesteckt und bekomme daher das Haus auch nicht zu einem Preis verkauft, der wenigstens den Restkredit + Vorfälligkeitsentschädigung abdeckt. Hierfür sehe ich momentan wirklich keinen Ausweg. – Sind das unbegründete, depressive negative Gedanken? Oh nein: Es ist die Wahrheit. Die Fakten stimmen.

Die betreffende Person betrachtet ihre Situation angemessen kritisch. Der Ansatzpunkt ist der letzte Satz: „Hierfür sehe ich momentan wirklich keinen Ausweg.“ Niemand von uns beneidet diese Person, doch möglicherweise gibt es doch einen Ausweg, der nur momentan nicht zu erkennen ist. Wenn diese Person ihre berechtigt kritische Würdigung der eigenen Situation in die Suche nach einer Lösung umwandelt, bleibt es bei der kritischen, aber nicht depressiv-negativen Betrachtung.

Der Ausweg ist wahrscheinlich, dass der Spezialist einen niedriger dotierten Job mit geringerer Spezialisierung annimmt, für den seine Ausbildung genügt, und die Bank um eine Streckung des Darlehens bittet. Das ist unangenehm, aber besser als die private Insolvenz. Sollte sich aber der letzte Satz ohne das Wörtchen momentan festsetzen, wird aus der kritischen Betrachtung ein negativer Gedanke, den der Mensch vielleicht nie wieder abschütteln kann.

Er meldet sich arbeitslos, gibt das Haus mit Verlust auf, sitzt auf einem Berg von Restschulden, geht schließlich in die private Insolvenz und legt sich eine Sucht zu. In diesem Moment verlässt ihn seine Frau. Irgendwann fängt er sich wieder, erzählt aber noch in 30 Jahren, dass er ja mal Spezialist, Eigenheimbesitzer und glücklich verheiratet war, ihm dann jedoch das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Das ist der Unterschied zwischen destruktiven negativen und berechtigt kritischen Gedanken. Erstere führen in die Depression und den Absturz, Letztere zu einer neuen Lösung. Wenn sich nämlich unser Eigenheimbesitzer fängt, arbeitet er zunächst im niedriger dotierten Job, behält das Haus, die Familie, das Umfeld und die Reputation, geht nach kurzer Zeit eine Umschulung auf der Abendschule an und findet einige Jahre später wieder einen besser bezahlten Job, sodass er die Kreditlaufzeit wieder kürzen kann. Der vermeintliche Schicksalsschlag hat ihn damit stärker gemacht: Künftige Ereignisse dieser Art betrachtet er sehr viel gelassener, weil er weiß, dass es immer einen Weg gibt.

Gibt es wirklich immer einen Weg?

Nein. Wer unheilbar krank ist, findet eine Lösung der beschriebenen Art nicht mehr. Es fehlt ihr/ihm einfach die Zeit dafür (meistens auch die physische Konstitution). Allerdings gibt Personen, die sogar mit dem sicheren Tod vor Augen keine starken negativen Gedanken hegen, sondern in ihrer verbleibenden Zeit konstruktiv daran arbeiten, den letzten Weg in Würde, geordneten Verhältnissen und mit ihrer Umwelt versöhnt zu gehen. Dieser Ausnahmefall soll darauf verweisen, dass Krankheit und sicherer Tod die einzigen Szenarien sind, bei denen es wirklich keine Lösung mehr gibt.

Wege zur Überwindung negativer Gedanken

Die Erläuterungen und Beispiele sollten aufgezeigt haben, dass negative Gedanken ein rationales Konstrukt sind – deswegen sprechen wir ja von „Gedanken“. Es gibt auch rein negative Stimmungen, schon das Wetter kann uns allen die Laune verderben. Wir sprechen hier aber ausdrücklich von rational-kognitiv unterfütterten Denkmustern, die es also ebenso rational-kognitiv zu durchbrechen gilt. Dies ist aber nicht der einzige Weg. Nur am Rande erwähnt soll werden, dass sich negative Gedanken, die ja einer depressiven Grundstimmung entspringen, auch wie eine Depression mit physischen und emotionalen Methoden bekämpfen lassen. Diese Methoden sind:

  • ausreichend Licht (Spaziergang genau um die Mittagsstunde)
  • vernünftige körperliche Lebensgewohnheiten (Ernährung, Schlaf, Bewegung)
  • Vermeiden unnötiger Konflikte
  • Arbeitsreduzierung zwecks Stressreduktion
  • nötigenfalls Kontaktreduzierung zwecks Stressreduktion
  • Befreien von Süchten

Schauen wir uns nun aber einige rational-kognitive Strategien gegen negative Gedanken an.

Negative Glaubenssätze erkennen und überwinden

Negative Gedanken basieren auf Glaubenssätzen, die tief in uns eingepflanzt wurden. Es kann sich um pauschale oder auf uns selbst bezogene Glaubenssätze handeln. Ein pauschaler Glaubenssatz wäre, dass der Staat uns alle bevormundet.

In einer Krise, in welcher der Staat sich nun notgedrungen mit einigen unangenehmen Verordnungen durchsetzen (und Freiheiten einschränken) muss, führt dieser Glaubenssatz zum Abdriften in fragwürdige Protestmilieus. Nirgendwo sind negative Gedanken so weit verbreitet wie dort. Man darf jedoch diesen Glaubenssatz hinterfragen und kann ihn auch widerlegen.

Das ist recht einfach: Wir alle wählen unsere Volksvertreter und können sie auch abwählen. Dass sie sich vor ihrer Wahl scheinheilig als Wolf im Schafspelz gegeben haben, um uns dann – einmal an der Macht – übel zu unterdrücken, erscheint unwahrscheinlich (selbst wenn nicht jedes Wahlversprechen gehalten wird). Hinterfragen wir also selbstkritisch so einen negativen Glaubenssatz.

Ein auf uns selbst bezogener negativer Glaubenssatz lautet, dass wir nichts können & wert sind. Dies kommt fast immer aus der Kindheit, lässt sich aber durch Leistung überwinden und wurde durch die Menschen, die momentan so denken, in der Regel auch schon durch Lebensleistung überwunden. Auch diesen Glaubenssatz dürfen wir daher ad acta legen.

Nüchterne Bestandsaufnahme

Negative Gedanken können in einer schwierigen Situation entstehen. Wer wollte unserem Spezialisten mit Eigenheim, aber insolventem Arbeitgeber seine negativen Gedanken verübeln? Doch die nüchterne Bestandsaufnahme zeigt die tatsächliche Situation und auch Auswege auf.

Auf positive Erfahrungen besinnen

Jeder Mensch hat positive Erfahrungen und selbst Dinge erreicht, die er sich vorgenommen hat. Es hilft, sich darauf zu besinnen. Damit wird der negative Gedanke „ich schaffe das sowieso nicht“ überwunden. Dieser war sicher früher auch schon einmal da, doch dann wurde die Aufgabe doch geschafft. Diese Strategie ist sehr wirksam gegen negative Gedanken.

Was ist die Quarterlife Crisis? Phasen, Dauer, Defintion, Erklärung


Von einer Quarterlife Crisis spricht man im Allgemeinen, wenn eine Person zwischen Mitte zwanzig und Anfang dreißig Angst und Sorge über die Richtung oder Qualität ihres Lebens empfindet.

Quarterlife Crisis: Symptome, Anzeichen

Aufgrund der Angst und Sorge leiden Menschen, die eine Quarterlife Crisis durchmachen, unter vielen der gleichen Symptome wie bei allgemeinen Angstzuständen: Schlafstörungen, Nervosität, ein Gefühl der Beklemmung oder das Gefühl, ohne besonderen Grund besorgt zu sein. Dies kann zu Gefühlen von Einsamkeit, Stress, Hoffnungslosigkeit oder Depression führen.

Der Begriff „Quarter-Life-Crisis“ entstand nach der Popularität eines anderen Begriffs: Midlife-Crisis. Diese treten typischerweise auf, wenn eine Person die 40 oder 50 erreicht – ein weiterer Moment, in dem die Menschen den Druck des Älterwerdens spüren und Veränderungen in ihrem Leben anstreben. Bedenken Sie, dass sich eine Quarterlife Crisis für jeden Menschen anders anfühlt. Vielleicht sind Sie besorgt über Ihren beruflichen Werdegang oder über verpasste Chancen. Vielleicht machen Sie sich Sorgen über Ihre Fähigkeit, allein zu überleben, oder darüber, ob Sie zu schnell alt werden.

Die 4 Phasen der Quarter-Life-Crisis

Der typische Mensch, der mit einer Quarter-Life-Crisis zu kämpfen hat, ist hoch motiviert und intelligent. Dennoch können die Zeiten des Übergangs zu einem längeren Schwebezustand führen, der mit Unsicherheit, emotionalem Schmerz und Fragen verbunden ist. Unabhängig von der Ursache Ihrer Quarter-Life-Crisis umfasst diese Erfahrung in der Regel vier Phasen:

  • 1. Das Gefühl, gefangen zu sein: Egal, ob es sich um einen Job, einen Mietvertrag oder eine Beziehung handelt, Sie fühlen sich vielleicht gefangen oder sind unsicher, was Ihre Entscheidungen angeht.
  • 2. Trennung: Viele Menschen, die sich in einer Quarterlife-Crisis befinden, verlassen ihren Arbeitsplatz, ihre sozialen Gruppen oder ihre romantischen Partner und durchleben eine Phase der Trennung und Einsamkeit.
  • 3. Nachdenken: Die nächste Phase ist eine Zeit des Nachdenkens, der Neukalibrierung und der Gewissenserforschung, in der man versucht herauszufinden, was man wirklich will.
  • 4. Verstehen: Am Ende der Krise gehen die meisten Menschen mit einem besseren Verständnis, größerer Motivation und einer positiveren Zukunftsperspektive aus der Krise hervor.

Anzeichen für eine Quarter-Life-Krise

Das Gefühl der Ziellosigkeit: Ein Gefühl, das viele Berufsanfänger erleben, ist das der absoluten Ungewissheit, wohin sie gehen, was sie tun oder mit wem sie zusammen sein sollen. Für manche Menschen kann das aufregend sein, weil sie das Unbekannte mögen und sich darauf freuen, es herauszufinden.

Eifersucht auf Gleichaltrige: Auf dem Weg ins Berufsleben scheinen einige Freunde in bestimmten Bereichen mehr Erfolg zu haben als Sie. Vielleicht leitet Ihr Freund, den Sie immer für einen Trottel gehalten haben, jetzt sein eigenes Start-up, oder Ihre Freunde scheinen alle zu heiraten und/oder Kinder zu bekommen.

Sie fühlen sich unmotiviert: Das Aufschieben wichtiger Entscheidungen, ein Minimum an Einsatz bei der Arbeit oder in einer Beziehung und ein allgemeiner Verlust der Lebensfreude sind alles Anzeichen für eine Quarterlife-Krise. Es besteht der paradoxe Wunsch, als Erwachsener anerkannt zu werden, während man sich gleichzeitig nach einer Zeit sehnt, in der man noch nicht so viele Verpflichtungen hatte.

FOMO ist ein wichtiger Teil der Erfahrung des 21. Jahrhunderts, weil wir durch die sozialen Medien einen (wenn auch ungenauen) Einblick in das Leben von mehr Menschen als je zuvor haben. Es ist wichtig zu erkennen, dass es keinen festen Zeitplan für das „Herausfinden“ gibt und dass der Versuch, bestimmte Meilensteine im Leben zu erreichen, nicht unbedingt der beste Weg ist, um Frieden in das eigene Leben zu bringen.

Wie entsteht eine Quarter-Life-Krise?

Zunächst fühlen Sie sich vielleicht in irgendeiner Form von Verpflichtungen gefangen, entweder in Ihrem Privat- oder Berufsleben. Jetzt müssen Sie Miete zahlen, sind verpflichtet, in Ihrem derzeitigen Job weiterzuarbeiten, oder sind in einer Art „erwachsenen“ Beziehung gefangen. Diese Gefühle von Verpflichtung und Verbindlichkeit können unangenehm und überwältigend sein, vor allem, wenn Sie sie zum ersten Mal erleben.
Als Nächstes erleben Sie vielleicht ein Gefühl anhaltender Einsamkeit, weil Sie von früheren Liebespartnern, Arbeitsplätzen oder sozialen Gruppen getrennt sind. Vielleicht sind Sie gerade an einen neuen Ort gezogen und fühlen sich völlig allein.

Natürlich können diese Phasen unangenehm und überwältigend sein. Eines der größten Probleme mit Quarter-Life-Krisen ist, dass die Betroffenen oft das Gefühl haben, dass sie keinen Grund haben, sich abzumühen. Die Menschen haben sich eingeprägt, dass diese Jahre eigentlich Spaß machen und relativ schmerzfrei sein sollten. Wenn Sie diese Gefühle erleben, versuchen Sie vielleicht, sie zu verdrängen – zu Ihrem eigenen Nachteil.

Wie gehe ich mit einer Quarter-Life-Krise um? Was man tun kann:

Auch wenn sich die Bewältigung der Quarterlife-Crisis unüberwindbar anfühlt, gibt es Möglichkeiten, die Krise zu überwinden und neue Lebensfreude zu schöpfen. :

Erinnern Sie sich daran, dass dies normal ist. Wie bereits erwähnt, ist die Quarter-Life-Crisis ein völlig normales, wenn auch unglückliches Phänomen. Erinnern Sie sich also daran, dass Ihr Kampf völlig normal ist. Es ist alles in Ordnung mit Ihnen, und Ihre Gefühle sind berechtigt. Wenn Sie sich dessen bewusst sind, können Sie Wege finden, um Ihre Quarterlife-Krise zu bewältigen.

Gönnen Sie sich die Zeit zum Nachdenken. Eine Quarterlife-Crisis kann nicht angegangen werden, wenn man nicht einmal weiß, was einen bedrückt. Unabhängig davon, wie viele Stunden Sie arbeiten oder wie viele Kurse Sie belegen, ist es wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich mit dem auseinanderzusetzen, was Sie bedrückt.

Denken Sie daran, dass das Erstellen von Listen, Finanzplänen, Kalendern und anderen wichtigen Erinnerungshilfen Ihnen helfen kann, Klarheit zu schaffen. Auch wenn Sie nicht so weit gehen, kann es sehr hilfreich sein, wenn Sie sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was Sie belastet.

Finden Sie Wege, um Ihre Einsamkeit zu lindern. Der Mensch ist ein soziales Wesen, und wenn wir uns von unseren Freunden und unserer Familie getrennt fühlen, haben wir oft Probleme. Manchmal kann dieser Kampf sogar zu einer weiteren Isolation führen. In diesem Fall können Sie Trost und wertvolle Ratschläge bei Menschen finden, die Sie verstehen.

Teilen Sie Ihre Gedanken und Ziele mit. Unabhängig davon, ob Sie eine ernsthafte Beziehung haben oder nicht, ist es wichtig, dass Sie mit den Menschen, die Ihnen nahe stehen, kommunizieren. Wenn Sie z. B. einen romantischen Partner haben und wissen, dass Sie heiraten oder Kinder haben wollen, werden Sie nie wissen, ob er dieselben Ziele hat, wenn Sie nicht mit ihm über Ihre eigenen Ziele sprechen.

Lassen Sie sich nicht durch Ihren Abschluss oder Ihren Job definieren. Oft fühlen sich Menschen mit Mitte zwanzig und Anfang dreißig verloren, weil sie sich in ihrer derzeitigen Situation gefangen fühlen. Wenn Sie ein bestimmtes Studium absolviert haben oder seit vielen Jahren in derselben Position tätig sind, haben Sie leicht das Gefühl, dass Sie für immer in einer bestimmten Rolle feststecken werden

Cheerleader Syndrom / Effekt: Was ist das? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Cheerleader Effekt ist ein psychologisches bzw. soziologisches Phänomen, das feststellt: Eine Person kann innerhalb einer Gruppe attraktiver wirken, als wenn sie sich einzeln präsentiert.

Zum ersten Mal erwähnt wurde das Phänomen unter dem Titel in der US-amerikanischen Kultserie How I Met Your Mother. Seitdem sind zahlreiche Studien zu dem Thema erschienen, welche die Beobachtungen der Serie teilweise unterstreichen. Der Cheerleader-Effekt ist auch als Cheerleader-Syndrom bekannt.

Cheerleader Syndrom / Effekt: Was ist das? Ursprung

Obwohl es sich um ein wissenschaftlich relevantes psychologisches bzw. soziologisches Phänomen handelt, formulierte die US-amerikanische Serie How I Met Your Mother zuerst das, was heute unter dem Begriff Cheerleader-Effekt verbreitet ist.

In Staffel 4, Episode 7 lief unter dem Titel Not a Father’s Day 2008 eine Folge, die sich mit der Gruppendynamiken von Individuen – hier speziell betrachtet Frauen – beschäftigt. Der Womanizer Barney Stinson ist enttäuscht von den Damen, die in der Bar in sein Blickfeld geraten. Sein Freund Ted Mosby, Protagonist der Show, weist ihn allerdings darauf hin, dass eine Gruppe von Frauen in einer Ecke der Bar besonders attraktiv wirkt.

Daraufhin formuliert Barney Stinson der Cheerleader-Effekt: Die Frauen wirken attraktiver, wenn sie sich in einer Gruppe befinden. Verlassen sie die Gruppe, nimmt ihre Attraktivität ab. Diese Beobachtung wurde schließlich von Psychologen und Sozialforschern aufgenommen und mit Studien genauer betrachtet.

Die psychologische und soziologische Erforschung des Cheerleader-Effekts

Im Englischen auch als Group Attractiveness Effekt bekannt, beleuchtet der Cheerleader-Effekt die Außenwirkung von Individuuen innerhalb von Gruppen und für sich alleine gestellt. So wird von Barney Stinsons Beobachtung ausgegangen: Frauen wirken attraktiver, wenn sie in einer Gruppe interagieren, als wenn sie für sich alleine betrachtet werden.

Die amerikanischen Forscher Drew Walker und Edward Vul der University of California beobachteten in ihrer Studie Hierarchical Encoding Makes Individuals in a Group Seem More Attractive im Jahr 2013 das in How I Met Your Mother fünf Jahre zuvor formulierte Phänomen. Tatsächlich stellten auch sie in fünf Experimenten fest, dass es einen Cheerleader-Effekt zu geben scheint. So wurden Fotografien von Frauen und Männern einzeln und innerhalb einer Gruppe präsentiert – und erfasst, dass es Unterschiede in der Attraktivitätswahrnehmung einzelner Partizipanten zugunsten des Gruppenbildes gab.

Alle fünf Experimente von Walker und Vul belegten in unterschiedlicher Ausprägung den Cheerleader-Effekt. Es folgten weitere Studien, von denen die meisten den Cheerleader-Effekt nachwiesen, während zu den Ausnahmen eine Studie aus Japan gehörte, die keine wesentlichen Unterschiede aufzeichnete.

Ursachen des Cheerleader-Effekts

Welche Faktoren jedoch sorgen dafür, dass Personen in einer Gruppe attraktiver wirken? Walker und Vul sahen darin mehrere Gründe. Zum einen tendiere der Mensch dazu, eine Gruppe in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen, und sie als Ensemble durch Ensemble Coding in einem gehobenen Attraktivitätsdurchschnitt zu betrachten. Das heißt: die Attraktivität des Einzelnen wird im Gruppenschnitt gesehen, der bei einigen Individuuen die Attraktivitätswahrnehmung erhöht. Der Geist fasst also die Gruppe unter einer Attraktvitätskategorie zusammen.

Auch verhindert der genaue Blick auf eine Einzelperson, dass sich auf deren ästhetische Makel konzentriert wird. Die Gruppe lenkt also von einem Detailblick auf die Einzelperson ab und wird in ihrer Gesamtheit auf einer Attraktivitätsskala bewertet.

Wird eine Person dank der Anwesenheit einer Gruppe als durchschnittlich attraktiv gesehen, fällt der Fokus auf individuelle Mäkel graduell weg. Was im Gegenzug heißt: Eine Einzelperson wird viel eher im kritischen Detailblick betrachtet. Ihre Mäkel fallen eher auf.

Zusammenfassung: Cheerleader-Effekt

Der Cheerleader-Effekt definiert, dass Einzelpersonen in einer Gruppe attraktiver wirken, als für sich alleine betrachtet. Das Phänomen wurde zuerst in How I Met Your Mother formuliert. Internationale Studien belegen das Auftreten des Cheerleader-Effekts. So lenkt die Gesamtbetrachtung einer Gruppe teilweise von den Schonheitsmäkeln des Individuums ab. Die Person wird vielmehr der Durchschnittsattraktivität der Gruppe in der Wahrnehmung angepasst.

Was ist der Novemberblues? Was hilft gegen den Novemberblues? Erklärung, Tipps


Der November ist in unseren Breitengraden ein dunkler Monat und die traurigen Feiertage machen es nicht besser. Daher kann es vorkommen, dass man im November unter einem „Novemberblues“ leidet, also an einem Stimmungstief.

Wie äußert sich der Novemberblues?

Manche Menschen tendieren in den kühlen und dunklen Wintermonaten dazu, sich unwohl zu fühlen. Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfweh, Antriebslosigkeit und melancholische Stimmung, bis hin zu leichten oder sogar schweren Depressionen, können dann auftreten. Wie stark diese Symptome ausgeprägt sind und ob sie überhaupt vorhanden sind, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Ursachen des Novemberblues

Wenn die Uhr bei Ablauf der Sommerzeit wieder zurück gestellt wird und es im Herbst immer früher dunkel wird, können sich viele Menschen nicht mehr zu großen Unternehmungen aufraffen, weil die Helligkeit und der Antrieb fehlen. Dies lässt sich unter anderem mit einer hormonellen Umstellung erklären.

Im menschlichen Körper werden diverse Hormone gebildet, die unterschiedliche Funktionen haben. Eins davon ist Melatonin, das sogenannte Schlafhormon. Bei Dunkelheit wird die Hormonproduktion angekurbelt und die Hormonausschüttung erhöht sich. Daher fühlen sich viele Menschen in den dunklen Herbst- und Wintermonaten zunehmend müde und schlapp. Und auch das für die Stimmung wichtige Glückshormon Serotonin, ist in den kalten Monaten häufig zu wenig im Körper vorhanden. Dies verändert dann zusätzlich das psychische Wohlbefinden vieler Menschen.

Dem Novemberblues entgegen wirken: Tipps

Um die Auswirkungen des Novemberblues auf den menschlichen Körper und die Psyche abzumildern, gibt es verschiedene Strategien:

1. Möglichst viel Licht tanken ist eine Option. Da in der Zeit zwischen November und Februar die hellen Tagesphasen sehr kurz sind, kann die Anschaffung einer speziellen Lampe für Lichttherapie helfen.

2. Sauerstoff und Aktivitäten im Freien sind ebenfalls dazu geeignet, um sich fitter zu fühlen und die Stimmung zu verbessern. Radfahren, längere Spaziergänge oder Joggingrunden eignen sich perfekt.

3. Die Stimmung lässt sich ebenfalls heben, wenn man sich überlegt, was Freude macht. Ein entspannendes Schaumbad, ein kuscheliger Abend auf der Couch, ein Theaterbesuch oder vielleicht sogar ein kurzer Wellnessaufenthalt in einem schönen Hotel, können das persönliche Wohlbefinden steigern und die Stimmung heben.

4. Die Produktion vom Glückshormon Serotonin lässt sich auch künstlich ein wenig ankurbeln. Dies ist auch mit einigen besonderen Lebensmitteln möglich. Nüsse, Schokolade oder auch einige Obstsorten wie Bananen, können dabei ein wenig helfen.

Wissenswertes über den Novemberblues

Natürlich gibt es für niemanden ein Patentrezept, welches sofort funktioniert und jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm oder ihr gegen den Novemberblues hilft. Besonders anfällig für diese Art von Stimmungsschwankungen sind außerdem Personen, die bereits unter anderen Hormonstörungen leiden. So zum Beispiel unter einer Fehlfunktion der Schilddrüse. Eines ist jedoch wichtig, sobald der Novemberblues sich verfestigt und auch in den Frühjahrsmonaten nicht verschwindet oder sich die Symptome weiter verschlimmern, ist unbedingt ärztliche Hilfe gefragt.

Bei Beschwerden wie: andauernder tiefer Traurigkeit, der Unfähigkeit den Alltag zu gestalten oder bei Rückzug und sozialer Isolation, liegt der Verdacht einer Depression nahe und diese muss dringend durch einen kompetenten Arzt und/oder Psychologen therapiert werden.

Meist helfen dann kurz- oder langfristig nur spezielle Antidepressiva das Tief zu überwinden und die Stimmungslage wieder zu verbessern.

Was ist der Winterblues? Was hilft gegen den Winterblues? Erkärung, Tipps


Der Winterblues tritt, wie die Bezeichnung schon verrät, ausschließlich im Winter auf. Dabei handelt es sich um ein jahreszeitlich bedingtes Stimmungstief. Dieses Tief kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Manche Menschen verspüren im Winter nie, oder lediglich ab und an, eine etwas melancholischere Stimmung, als in den Sommermonaten. Bei anderen kann sich der Winterblues zu einer saisonalen Depression ausweiten.

Woran man den Winterblues erkennen kann

Es gibt einige typische Symptome, die darauf hinweisen, dass eine Person am Winterblues leiden könnte. Betroffene Menschen sind in der Regel erschöpft und fühlen sich insgesamt energielos. Häufig sind sie auch müder als im Sommer, bis hin zu einer extremen Müdigkeit, der durch ein normales Schlafverhalten nicht beizukommen ist. Manche Menschen haben im Winter grundsätzlich ein großes Problem damit aufzustehen, selbst dann, wenn sie sich generell ausgeschlafen fühlen. Auch das ist ein Symptom für den Winterblues. Weiterhin fühlen sich viele vom Winterblues Betroffene unausgeglichen und unzufrieden mit sich und der sie umgebenden Welt, ohne jedoch genau benennen zu können, woher genau diese Unzufriedenheit stammt. Weiterhin wird häufig das Gefühl der Freudlosigkeit genannt, wenn Menschen am Winterblues leiden. Damit einher geht zudem nicht selten Heißhunger auf süße, fettige und sehr kohlehydrathaltige Speisen. Manche Betroffene klagen sogar über Angstzustände oder Panikattacken. Auch Konzentrationsstörungen können im Zusammenhang mit Winterblues auftreten.

Wie entsteht der Winterblues?

Schuld an der Entstehung des Winterblues sind letztlich die Jahreszeiten und die sich damit verändernden Lichtverhältnisse. Im Winter werden die Tage schrittweise immer kürzer. Das bedeutet, dass der menschliche Körper weniger Licht aufnehmen kann. Denn das ist nur bei Helligkeit möglich. Allerdings benötigt der menschliche Organismus natürliches Licht, um eine Reihe an stimmungsbeeinflussenden Hormonen zu produzieren. Zum Beispiel die Endorphine genannten Glückshormone benötigen Licht, um sich zu vermehren. Bei Lichtmangel im Winter werden zu wenige Endorphine im eigenen Körper produziert, und das kann Folgen haben. Auch vom Lichteinfall abhängig ist die Produktion des stimmungsaufhellenden Stoffes Serotonin. Durch die verringerte Lichteinstrahlung im Winter produziert der Körper auch hiervon weniger als im Sommer. Allerdings entsteht im Körper im Winter mehr Melatonin. Das Melatonin bereitet den menschlichen Organismus auf einen gesunden und geruhsamen Schlaf vor. Es sorgt dafür, dass man sich müde fühlt und ins Bett gehen möchte.

Hat der Winterblues auch gute Seiten?

Auf den ersten Blick mag es so scheinen, dass der Winterblues durchwegs negativ ist. Zu früheren Zeiten aber hatte er eine wichtige Funktion, die das Überleben der menschlichen Rasse sicherte. Während der Steinzeit lebten die Menschen noch nahe an der Natur. Komfortable Eigenheime und eine übermäßige Lebensmittelproduktion, wie man es heute kennt, gab es damals noch nicht. Das Leben gestaltetet sich hart und entbehrungsreich. Mit natürlichen, und auch mit körperlichen Ressourcen musste streng gehaushaltet werden, um überleben zu können. Deshalb schaltete der Mensch im Winter grundsätzlich auf Sparflamme um. Wer viel schläft verbraucht zum Beispiel weniger Energie zur Selbsterhaltung des Körpers. Energie gewinnt der Körper durch zugeführte Nahrung. Davon gab es im Winter seinerzeit wesentlich weniger als im Sommer, weshalb es besser war dann weniger zu essen. Die verringerten Lichtverhältnisse taten damals im Grunde nichts anderes als den Menschen in seinem natürlichen Jahresablauf bestens dabei zu unterstützen, ein jeweils an die Natur angepasstes Leben führen zu können. Der Winterblues sorgte nämlich ganz automatisch dafür, dass Steinzeitmenschen sich weniger bewegten und mehr schliefen.

Was hilft am besten gegen den Winterblues?

Das beste Mittel gegen den Winterblues ist Tageslicht. Deshalb sollte man im Winter tagsüber so oft es geht an die frische Luft gehen. Das ist manchmal schwierig mit Alltag und Beruf kombinierbar. Aber schon 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft täglich können Winterblues vermeiden. Hilfreich ist es deshalb sich ein festes Tageslichtprogramm zu setzen. Man kann zum Beispiel die Mittagspause für einen Spaziergang nutzen. Klug ist es auch sich im Winter einige Sonnentage zu gönnen. Ein Winterurlaub in den Bergen hilft genauso wie ein Kurztrip mit dem Flugzeug in eine sonnige Feriendestination am Meer. Und auch eine Lichttherapie zeigt vielfach Erfolge. Hierfür werden Apparate genutzt, die das Tageslicht nachempfinden. Ärzte können Lichttherapien bei Bedarf sogar verschreiben. Sie eignen sich besonders für schwer vom Winterblues betroffene Personen.

Mit anderen im Kontakt bleiben

Winterblues sorgt dafür, dass Menschen antriebslos sind und das Haus weniger gerne verlassen möchten. Doch gerade in dieser Stimmungslage ist es wichtig seine sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten, damit der Winterblues sich nicht verstärkt. Freunde treffen und mit ihnen sprechen vertreibt vor allem leichtere Formen des Winterblues.

Auf die Ernährung achten

Wer im Winter süß, fettig und gehaltvoll isst folgt zwar häufig seinen inneren Gelüsten, belastet den Körper damit jedoch unnötig. Denn Kohlenhydrate wirken zusätzlich ermüdend und lassen den Körper noch antriebsloser werden, als er ohnehin schon ist. Deshalb sollten Zucker und Fast Food möglichst selten konsumiert werden und statt dessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse geachtet werden. Außerdem sollten Fisch, fettarmes Fleisch, Milchprodukte und verschiedene Körner und Getreidearten auf dem Speisezettel stehen.

Sich selbst verwöhnen

Besonders dann, wenn die Stimmung generell nicht so gut ist, sollte man sich selbst etwas Gutes gönnen. Was das sein kann, sollte nach den eigenen Vorlieben ausgerichtet werden. Wer Wellness mag kann im Winter ab und an einen Wellnesstag mit Sauna, Massage und Thermalbad einlegen, um den Winterblues zu vertreiben. Andere freuen sich über eine Rodelpartie oder einen Besuch im Eisstadion.

Sport und Bewegung

Wer seinen Kreislauf mit Sport ankurbelt tut ebenfalls viel um dem Winterblues entgegenzuwirken. Denn durch Bewegung entstehen Glückshormone. Deshalb sollte man auch im Winter möglichst regelmäßig Spaziergänge machen, joggen, Rad fahren oder wandern gehen.

Winterblues: Was macht man im schlimmsten Fall?

In besonders schweren Fällen kann es schwierig sein zu erkennen, ob man noch an Winterblues leidet, oder ob man bereits eine Depression hat. Wenn die negative Stimmung im Winter gar nicht von guten Tagen abgelöst wird, man kaum aus dem Bett kommt und an überhaupt nichts mehr Freude hat, lohnt es sich den Hausarzt aufzusuchen. Bei Bedarf kann er weitere Schritte einleiten.

Was ist Klinomanie / Bettsucht? Tipps, Bedeutung, Definition, Erklärung


Klinomanie ist das krankhaft ausgeprägte Bedürfnis den ganzen Tag im Bett zuzubringen. Umgangssprachlich wird Klinomanie auch häufig als Bettsucht oder Schlafsucht bezeichnet, wobei beide Begriffe das, worum es bei der Klinomanie geht, nicht ganz treffen. Denn letztendlich streiten sich bei der Klinomanie Körper und Geist, sinnbildlich gesprochen, darum, ob man aufsteht oder nicht.

Was ist Klinomanie im Detail? Bettsucht, Bedeutung, Definition, Erklärung

Wenn man von Klinomanie spricht, dann meint man damit ein unnatürlich großes Bedürfnis danach morgens im Bett zu bleiben. Für gesunde Menschen ist die Klinomanie von Partnern, oder anderen Angehörigen, oftmals nur sehr schlecht nachvollziehbar. Jemand, der an Klinomanie leidet steht auch dann nicht auf, wenn in kurzen Abständen fünf verschiedene Wecker laut schrillen, oder wenn der schon lange aufgestandene Partner einem die Bettdecke wegzieht und zum zehnten Mal zurück ins Schlafzimmer kommt und einen ermahnt nun endlich aufzustehen. Der Kopf Betroffener sagt ihnen, dass das Aufstehen nicht mehr hinauszuzögern ist. Allerdings folgt ihnen ihr Körper nicht, und sie kommen nur schwer gegen ihn an. Daneben können Menschen mit Klinomanie auch noch ein wesentlich übersteigertes Schlafbedürfnis haben. Doch auch, wenn das medizinisch gesehen gestillt wurde, wollen Personen mit Klinomanie nicht aus dem Bett aufstehen.

Symptome: Klinomanie

Wer an Klinomanie leidet, nimmt die ihn umgebende Welt häufig als unangenehm bis gefährlich wahr. Das eigene Bett hingegen erscheint Menschen mit Klinomanie als ein sicherer Ort. Deshalb wirkt es für sie logisch den ganzen Tag dort zu bleiben. Je nachdem wie stark die Klinomanie ausgeprägt ist, kann der Gedanken daran das Bett verlassen zu müssen einfach nur lästig sein, aber auch richtige Panikattacken hervorrufen. Kommt ein übersteigertes Schlafbedürfnis, das in der medizinischen Fachsprache Hypersomnie genannt wird, hinzu, dann macht einem neben Unwohlsein und Ängsten auch der Körper häufig Probleme. Denn tritt die Klinomanie gepaart mit Hypersomnie auf, sind die Patienten über die Maßen schläfrig bis lethargisch. In extremen Fällen schlafen sie immer wieder ungewollt ein, ohne es zwischen den Schlafphasen geschafft zu haben aufzustehen.

Was sind die möglichen Gründe für Klinomanie?

Die Klinomanie alleine ist bislang noch nicht abschließend erforscht. Medizinern liegen zu diesem Zeitpunkt die meisten treffenden Ergebnisse vor, wenn es um mit Hypersomnie verknüpfte Klinomanie geht. Dann steckt häufig eine Depression hinter der krankhaften Störung. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann werden hinter der Klinomanie punktuell auftretende Störungen vermutet. Diese können zum Beispiel aus dem Alltag und außergewöhnlichen Ereignissen gespeist werden. Viele Patienten, die an Klinomanie leiden, haben etwas Traumatisches erlebt, wie zum Beispiel den Verlust eines nahen Angehörigen oder einen schweren Unfall. Stress und Überarbeitung können weitere Gründe sein. Aber auch medizinische Gründe können maßgeblich für den Ausbruch einer Klinomanie sein. Manchmal weist einen der Körper so auf eine Krebserkrankung hin. Auch Schilddrüsenstörungen, wie etwa eine Unterfunktion oder Hashimoto, können unerkannt und unbehandelt zu Klinomanie führen. Manchmal löst auch eine Herzerkrankung Klinomanie aus. In jedem Fall sollten Personen, die die Symptome einer Klinomanie an sich selbst wahrnehmen, ihren Arzt aufsuchen und das Problem schildern.

Was gegen eine leichte Form der Klinomanie helfen kann

Wer nur eine leichte Form der Klinomanie an sich selbst feststellt, kann eine Besserung des Problems durchaus über kleine Veränderungen des Alltags herstellen. Zunächst sollten koffein- und alkoholhaltige Getränke so weit wie möglich gemieden werden. Denn beides wirkt sich negativ auf die Qualität des Nachtschlafes aus. Außerdem sollte man weder hungrig noch zu gesättigt ins Bett gehen. Positiv reagiert der Körper zudem auf eine immer gleich bleibende Schlafroutine. Diese stellt man durch feste Abläufe her. Man sollte also jeweils zur gleichen Zeit ins Bett gehen und den Wecker jeden Morgen zur gleichen Zeit klingeln lassen. Außerdem sollte man sich ausreichend an der frischen Luft bewegen und den Körper in ausreichender Form dem Tageslicht aussetzen. Elektronische Geräte sollten generell aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Gut ist es außerdem vor dem Einschlafen nicht mehr am Handy zu spielen.

Was tun bei schweren Formen der Klinomanie?

Bei einer schweren Form der Klinomanie sollte unbedingt eine ärztliche Behandlung der Erkrankung angestrebt werden. Der erste Gang führt zum Hausarzt, der einen in der Regel zu einem Facharzt überweisen wird. Die Klinomanie kann durch Psychiater oder Nervenärzte, aber auch durch einen Endokrinologen, das ist ein Facharzt für die Schilddrüse, oder einen Kardiologen unterstützt und behandelt werden. Wer helfen kann richtet sich danach aus, was als Ursache für die Klinomanie diagnostiziert wurde. Möglicherweise ist ein Gang zu mehreren unterschiedlichen Fachärzten notwendig, um eine klare Ursache ermitteln zu können. Mögliche Therapien können mit Medikamentengaben oder auch mit einer Verhaltenstherapie eingeleitet und durchgeführt werden.

Was ist Selbstwirksamkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Selbstwirksamkeit wurde erstmals von dem Psychologen Albert Bandura beschrieben. Ihm zufolge ist Selbstwirksamkeit die Überzeugung, die jeder von uns von seiner Fähigkeit hat, die erforderlichen Handlungen zu planen und auszuführen, um die Situationen, mit denen wir konfrontiert sind, zu bewältigen. Das heißt, es ist der Glaube an unsere Fähigkeiten, in verschiedenen Situationen erfolgreich zu sein. Diese Überzeugungen bestimmen, wie Menschen denken, sich verhalten und fühlen.

Wir alle sind in der Regel in der Lage, die Ziele zu erkennen, die wir erreichen wollen, oder was wir konkret verändern wollen. Doch wir sind uns auch bewusst, dass viele dieser Dinge auch nicht einfach sind. Die Selbstwirksamkeit eines jeden Menschen spielt eine grundlegende Rolle dabei, wie wir mit unseren Aufgaben und Herausforderungen umgehen. Sie ist eng mit dem Selbstwertgefühl verbunden. Das Selbstwertgefühl betitelt den Wert, den wir uns selbst beimessen. Es ist logisch, dass wir uns selbst mehr Wert beimessen, wenn wir uns für fähig halten, die Aufgaben zu erfüllen, mit denen wir im Alltag konfrontiert sind.

Was ist der Unterschied zwischen Menschen mit hoher und niedriger Selbstwirksamkeit?

Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit:

  • Sie sehen schwierige Probleme als Aufgaben, die sie bewältigen können.
  • Sie entwickeln ein großes Interesse an den Aktivitäten, an denen sie teilnehmen.
  • Sie entwickeln ein hohes Engagement für ihre Aktivitäten und Interessen.
  • Sie erholen sich schnell von Enttäuschungen und Rückschlägen.

Menschen mit geringer Selbstwirksamkeit:

  • Sie vermeiden schwierige Aufgaben.
  • Sie glauben, dass schwierige Aufgaben und Situationen ihre Fähigkeiten übersteigen und dass sie nicht in der Lage sein werden, sie zu lösen oder zu bewältigen.
  • Sie konzentrieren sich auf persönliche Misserfolge und negative Ergebnisse.
  • Sie verlieren schnell das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.

Die eigenen Überzeugungen bilden sich bereits in der frühen Kindheit heraus, wenn Kinder mit verschiedenen Situationen konfrontiert werden und ihre Erfahrungen sammeln. Im Laufe des Heranwachsens entwickelt sich die Selbstwirksamkeit jedoch weiter und verändert sich sogar, wenn wir neue Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse erwerben.

Nach Bandura gibt es vier Hauptquellen der Selbstwirksamkeit.

Leistung: Eine der effektivsten Möglichkeiten, ein starkes Gefühl der Selbstwirksamkeit zu entwickeln, ist die Leistung. Das heißt, Herausforderungen zu meistern, Aufgaben effektiv zu erledigen. Umgekehrt kann das Scheitern bei der Bewältigung von Herausforderungen unsere Selbstwirksamkeit beeinträchtigen und schwächen.

Soziales Modellieren: Zu sehen, wie andere Menschen Aufgaben erfolgreich bewältigen, ist eine weitere Quelle der Selbstwirksamkeit. Wenn wir sehen, dass andere durch anhaltende Anstrengung erfolgreich sind, werden auch die Beobachter glauben, dass sie diese Fähigkeit besitzen. Sie fördert den Glauben, dass wenn andere das können, kann ich selbst es auch.

Mündliche Überzeugung: Menschen können auch davon überzeugt werden, dass sie die Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, erfolgreich zu sein. Wenn nicht, erinnern Sie sich an einen Moment, in dem jemand etwas Positives und Ermutigendes zu Ihnen gesagt hat, das Ihnen geholfen hat, ein Ziel zu erreichen. Wenn wir von anderen verbal ermutigt und stimuliert werden, hilft uns das, Zweifel an unserer Leistungsfähigkeit zu zerstreuen, und wir können uns darauf konzentrieren, uns anzustrengen und unser Bestes zu geben.

Ein Redner, der sehr nervös wird, bevor er in der Öffentlichkeit spricht, kann in dieser Situation eine geringe Selbstwirksamkeit entwickeln. Es ist nicht so sehr die Intensität dieser Reaktionen, die wichtig ist, sondern wie wir sie interpretieren. So kann eine Person, die nervös wird, ihre Nervosität als Zeichen dafür interpretieren, dass sie sich nicht ausreichend vorbereitet hat oder dass sie nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um dies zu tun.

Umgekehrt, wenn wir diese Nervosität so interpretieren, dass es sich um eine wichtige Situation handelt, die Leute mich beobachten und es normal ist, dass ich nervös bin. Aber ich bin gut vorbereitet und fähig, „es zu tun“, ist unser Grad der Selbstwirksamkeit sehr unterschiedlich.

Wie können wir zu einer Verbesserung unserer Selbstwirksamkeit beitragen?

Obwohl wir unser Konzept der Selbstwirksamkeit schon sehr früh erwerben, entwickeln sich diese Überzeugungen weiter und verändern sich. Sie sind nicht in Stein gemeißelt. Was können wir tun, um sie zu verbessern?

Es gibt drei Möglichkeiten, dies zu tun: durch empirische Beweise, durch das Verwerfen von Überzeugungen, die unserer Selbstwirksamkeit schaden, und durch das Ergreifen von Maßnahmen, die diese Überzeugungen in Frage stellen. Entdecken Sie diese Übungen zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit:

1. Empirische Belege

Erstellen Sie eine Liste Ihrer Leistungen. Manchmal sind Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Selbstwertgefühl so verzerrt, dass wir nicht erkennen können, was wir erreicht haben. Deshalb ist es gut, wenn uns ein geliebter Mensch hilft. Sie werden objektiver sehen können, was Sie in Ihrem Leben erreicht haben. Wenn Sie den empirischen Beweis haben, dass Sie in Ihrem Leben tatsächlich etwas erreicht haben, wird es Ihnen leichter fallen, den nächsten Schritt zu tun.

2. Beseitigung irrationaler Überzeugungen

Was sind irrationale Überzeugungen? Es sind Gedanken über mich, andere und die Welt, die starr und realitätsfremd sind. Außerdem machen sie uns ein schlechtes Gewissen. Diese realitätsfernen Überzeugungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie kategorisch sind (alles, immer, nie, nichts), etwas ist inakzeptabel, unerträglich, entsetzlich, schrecklich. Sie sind irrational, weil die Dinge nicht schwarz und weiß sind, und sie sind in der Regel auch nicht so schrecklich, wie wir sie darstellen.

Einige irrationale Überzeugungen, die Sie in Bezug auf Ihre Selbstwirksamkeit haben könnten, sind:

  • Ich habe keine besonderen Fähigkeiten.
  • Das werde ich nie erreichen.
  • Dieses Problem übersteigt meine Fähigkeiten.
  • Ich muss in der Lage sein, dies ohne Fehler zu tun.
  • Misserfolge sind inakzeptabel.

Machen Sie eine Reflexionsübung und erstellen Sie eine Liste mit irrationalen Überzeugungen. Wenn Sie Ihre Aussagen zusammengestellt haben, denken Sie über deren Wahrheitsgehalt nach (gibt es Beweise dafür?), darüber, ob er wirklich so schrecklich ist, und über die Nützlichkeit des Gedankens. Entwickeln Sie daraus Alternativen, die rationaler sind, mehr der Realität entsprechen und bei denen Sie sich nicht so schlecht fühlen.

Irrationale Überzeugungen treten in allen Lebensbereichen auf. Hier haben wir uns auf die Gedanken konzentriert, die mit unserer Selbstwirksamkeit zu tun haben, aber es wäre eine gute Idee, andere solche Gedanken zu identifizieren und zu versuchen, sie ebenfalls zu neutralisieren.

3. Selbstwirksamkeitsaktionen

An dieser Stelle wird versuchet, die Überzeugungen zu hinterfragen, die wir darüber haben, ob wir in der Lage sind, bestimmte Dinge zu tun oder nicht.

Wenn Ihre Selbstwirksamkeit stark beeinträchtigt ist, setzen Sie sich zunächst kleine, kurzfristige Ziele. Diese sollten nicht allzu schwer zu erreichen sein. Sie können sogar die ersten Ziele innerhalb größerer, langfristiger Ziele sein. Auf diese Weise können Sie Ihre Fortschritte verfolgen und sehen, dass Sie Ihren Zielen näher kommen.

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie Ihre Ziele angehen sollen, unterteilen Sie sie. Legen Sie genau fest, was Sie erreichen wollen, und erstellen Sie einen Aktionsplan, in dem Sie angeben, was Sie brauchen und was Sie bereits haben, um das Ziel zu erreichen.

Feiern Sie immer Ihre Erfolge. Gönnen Sie sich etwas und sagen Sie sich: „Du bist großartig, schau, was du erreicht hast“.

Unterschätzen Sie niemals das, was Sie erreichen. Errungenschaften, egal wie klein sie erscheinen mögen, sind immer zu bewundern und anzuerkennen.

Vergleichen Sie sich nicht mit anderen. Oft ist unsere Selbstwirksamkeit beeinträchtigt, weil wir sehen, dass andere Dinge erreichen, die für uns sehr schwierig sind. Seien Sie nicht verzweifelt. Jeder hat seine eigenen Fähigkeiten, seine eigenen Erfahrungen und seine eigenen Fertigkeiten.

Halten Sie sich von Menschen fern, die Sie kritisieren, Sie herabsetzen und alles, was Sie tun, unterbewerten. Das schadet Ihrer Selbstwirksamkeit, entmachtet und blockiert Sie. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihre Bemühungen schätzen und Sie ermutigen, zu lernen, zu wachsen und zu erreichen, was Sie sich vorgenommen haben.

Haben Sie die Vision, dass Rückschläge oder Fehler eine Chance sind, zu lernen und stärker zu werden. Jeder hat Fehler. Lassen Sie sich nicht von ihnen von Ihrem Weg abhalten. Es gibt keinen perfekten Weg. Fehler gehören dazu.

Was ist der Mandela Effekt? Bedeutung, Definition, Erklärung


Nelson Mandela ist vor wenigen Jahren gestorben. Viele Menschen glaubten jedoch, dass Nelson Mandela schon in den 1980er Jahren verstorben sei. Dieses ganz spezielle Phänomen bezeichnet man als eine kollektive falsche Erinnerung. Mandela wurde im Jahre 1990 aus der Haft entlassen und fälschlicherweise in den Jahren zuvor immer wieder als vermeintlich tot erklärt. Aus diesem speziellen Umstand ist mit der Zeit der sogenannte Mandela Effekt entstanden.

Was ist der Mandela Effekt? Bedeutung, Definition, Erklärung

In der Geschichte traten bereits besonders häufig kollektiv falsche Erinnerungen auf. So hatte sich lange Zeit der Irrglaube verfestigt, dass die USA aus 52 Staaten bestehen würden, obwohl es in Wahrheit 50 Staaten sind. Die falsche Weitergabe von Informationen spielt somit beim Mandela Effekt eine ganz wesentliche Rolle.

Im Zuge von solchen falschen Weitergaben von Informationen muss es sich jedoch nicht nur um reine Fakten in Bezug auf Daten oder Zahlen handeln. Auch Bilder können dabei völlig falsch interpretiert werden. Kann eine bestimmte Person seine fehlerhafte Wahrnehmung nun überzeugend darstellen, kommt es häufig dazu, dass eine ganze Reihe von Menschen darauf einsteigen. Folglich wird diese Information dann in bestimmten Bereichen so präsent, dass sie sich für lange Zeit verfestigen kann.

Das Gehirn ist kein Computer

Doch warum kommt es so häufig zu fehlerhaften Wahrnehmungen und einer ungezügelten Weitergabe? Im Prinzip lässt sich diese Problematik ganz einfach beantworten, denn unser Gehirn kann Informationen nicht einfach speichern, wie es die Festplatte eines Computers tut. Eine Festplatte kann bei ausreichender Speicherkapazität immer mehr Informationen verarbeiten und langfristig speichern.

In Bezug auf eine solche Festplatte ist jedoch noch ein weiterer Aspekt von besonderer Relevanz. Hat man auf seiner Festplatte eine Datei oder vergleichbare Dinge gespeichert, lassen sich diese zu jedem beliebigen Zeitpunkt erneut abrufen, und zwar auch so wie sie gespeichert worden sind. Genau dies kann unser Gehirn nicht leisten.

Speichern wir in unserem Gehirn bestimmte Dinge ab, so können wir diese durchaus unter gewissen Umständen über viele Jahrzehnte nicht einfach vergessen. Dies gilt allerdings nur für ganz besonders prägnante Ereignisse, die unser Gehirn über einen wirklich langen Zeitraum speichert. Bestimmte Informationen gehen irgendwann einfach verloren. Manche Informationen werden mit der Zeit jedoch auch einfach lückenhaft oder verschwimmen. Dies ist dann sicher auch ein ganz wichtiger Grund, warum Dinge falsch wiedergegeben bzw. an andere Menschen fehlerhaft übermittelt werden.

Mandela Effekt und soziale Medien

Der sogenannte Mandela Effekt kann anders als oft vermutet durch die Medien befeuert werden. Natürlich wird dies seitens der Medien nicht bewusst bezweckt, allerdings tragen dieses durch eine bestimmte Art der Berichterstattung nicht selten zu diesem Problem bei.

Genau so geschah es auch im Fall von Nelson Mandela. Hier wurde über Jahre von schrecklichen Bildern aus der Haft berichtet. Hier wurde Mandela oft in einem schlechten Zustand gezeigt. Dieses vehement vermittelte Bild ließ dann folglich bei vielen Menschen den Eindruck erwecken, dass Mandela bald sterben würde.

Sehr viele Menschen können zudem, die Informationen aus den Medien nicht mehr korrekt differenzieren, da alles im Überfluss konsumierbar ist. Bestimmte teils wichtige Informationen werden dann nur noch oberflächlich aufgeschnappt und dann nicht selten als Halbwahrheit oder gar Lüge an weitere Menschen übermittelt. Es ist also nicht nur an den Medien für korrekte Informationen zu sorgen. Jeder Bürger sollte sich stets tiefgründig informieren und erst bei ausreichend Informationen anderen Menschen sein Wissen weitervermitteln. Wer dies nicht tut, handelt mehr oder weniger grob fahrlässig. Letztlich könnte man einem solchen Menschen auch die Verbreitung von Fake-News unterstellen.

Was sind „Red Flags“ 🚩? Bedeutung, Definition, Erklärung


Red Flags (Rote Fahnen) sind Situationen, in denen sich die Dinge nicht ganz richtig anfühlen. Dinge wie Gespräche, Handlungen, die Hinweise auf das Wesen der Person sind. Das können Dinge sein wie die Art und Weise, wie die Person auf extremen Stress reagiert, wie sie sich in brisanten Situationen verhält oder wenn sie konfrontiert wird. Diese Anzeichen können Ihnen einen Hinweis darauf geben, wie diese Person als Partner in einer ernsthaften Beziehung sein könnte. Es ist immer gut, über diese Dinge zu sprechen, um sicherzustellen, dass Sie nichts übersehen.

Was sind „Red Flags“ 🚩? Beispiele

Sie vertrauen niemandem – Eine sorgfältige Prüfung, bevor man jemandem vertraut, ist eine Sache, aber manche Menschen haben ein absolutes Misstrauen gegenüber jeder Person, der sie begegnen. Das kann im Laufe der Zeit problematisch werden, vor allem, wenn ihre Gewohnheiten auf Sie abfärben.

Unterschiedliche Triebausprägungen – Wenn Ihr Partner einen geringeren Geschlechtstrieb hat als Sie, kann das in einer Beziehung problematisch sein. Es ist wichtig, dass beide Parteien in der gleichen Stimmung sind, sonst kann es zu einer Menge emotionalem Stress und Feindseligkeit kommen

Sie überstürzen die Beziehung zu sehr – Manche Menschen sind superschnell, wenn sie jemanden Neues kennenlernen. Diese Paare, die innerhalb weniger Tage oder Wochen von Null auf Verlobung umschalten. Das ist an sich schon ein rotes Tuch. Bei dieser Art von Beziehungsproblemen ist oft Lovebombing im Spiel.

Sie hindern Sie daran, sich in Ihren sozialen Beziehungen zu engagieren – Es ist ein ernstes Warnsignal, wenn Ihr Partner versucht, Sie von Ihren Freunden und Ihrer Familie zu trennen. Diese Art der Trennung deutet darauf hin, dass er Sie isolieren will und Sie ganz für sich allein haben möchte.

Er/sie rollt ständig mit den Augen – Wenn er/sie Sie oft mit den Augen rollt, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass es mit der Beziehung bergab geht. Die Körpersprache ist ein wichtiger Faktor beim Aufbau einer starken Beziehung. Statistiken zeigen, dass Augenrollen oft ein Vorläufer für das Scheitern einer Beziehung ist.

Sie beschimpfen dich, wenn ihr euch streitet – Es ist völlig normal, dass man in einer Beziehung Meinungsverschiedenheiten hat; wir sind nicht alle gleich. Aber wenn Ihr Partner anfängt, Sie zu beschimpfen oder Sie in einem beleidigenden Tonfall zu verfluchen, ist das ein deutliches Warnsignal.

Mangelnder Respekt gegenüber den Eltern – Für manche Menschen ist das ein großes Warnsignal. Wie eine Person ihre Eltern behandelt, ist ein ziemlich guter Indikator dafür, wie sie über die Familie denkt. Wir wissen, dass nicht alle Eltern perfekt sind, und das sollte bei der Interpretation dieser roten Flagge (Red Flag) berücksichtigt werden.

Stimmungsschwankungen – In der einen Minute sind sie zuckersüß, in der nächsten werden Sie aller möglichen Dinge beschuldigt. Von einer Minute auf die andere weiß man nie, woran man ist. Diese Beziehungen sind anstrengend.

Probleme mit dem Schlafrhythmus – Schichtarbeit kann eine Beziehung ganz schön durcheinander bringen. Wenn Sie ein Tagmensch sind und Ihr Partner ein Nachtmensch, werden Sie viele Probleme in Ihrem sozialen Leben, Ihrer Karriere und sogar in der Liebe haben.

Sie neigen dazu, die kleinen Dinge zu verbergen – Wenn sie über kleine Dinge lügen, ist es wahrscheinlich, dass sie auch über die größeren Dinge lügen. Behalten Sie dies im Hinterkopf, wenn Sie bemerken, dass über kleine Dinge gelogen wird.

Sie haben dich in ihrer letzten Beziehung betrogen – Ein großes, rotes Tuch.

Sie wollen deine Passwörter – Warum sollte jemand deine Passwörter wollen? Möglicherweise, um Ihre privaten Nachrichten und E-Mails zu überwachen. Sie haben ein 100-prozentiges Recht auf Ihre eigene Privatsphäre und Sicherheit.

Red Flags: Weitere Beispiele, Bedeutung

Sie machen Ihnen ständig Schuldgefühle – Sie geben Ihnen das Gefühl, dass Sie schuld sind, auch wenn Sie es vielleicht gar nicht sind. Sie verdrehen oft Geschichten und machen Sie zum Bösewicht.

Gegensätzliche Vorstellungen und Gewohnheiten in Bezug auf Geld – Es ist wichtig, dass Sie beide bereit sind, über Finanzen und Geld im Allgemeinen zu sprechen, da wir alle mit unterschiedlichen Ansichten darüber aufgewachsen sind. Finden Sie einen Kompromiss; machen Sie Geld nicht zum Grund, warum Sie beide sich zerstreiten.

Sie geben dir das Gefühl, dumm zu sein – und du weißt, dass du es nicht bist. Das ist inakzeptabel und NIEMALS gesund.

Sie erzählen der Welt nicht, dass Sie zusammen sind – Das könnte das größte Warnsignal sein. Wenn Ihr Partner Ihre Beziehung vor anderen verheimlicht, ist definitiv etwas im Gange, das er/sie Ihnen nicht mitteilen möchte.

Sie müssen ständig beruhigt werden – Wenn Unsicherheit das Leben eines Menschen bestimmt, kann sie auch eine Beziehung bestimmen.

Sie haben eine andere Auffassung von Treue – Wenn Ihr Partner meint, dass es in Ordnung ist, sich mit jemand anderem zu treffen oder per SMS zu flirten, dann könnten Sie Probleme bekommen.

Was sind Red Flags beim Dating? Erklärung, Bedeutung, Definition

Wenn Sie sich mit einem neuen Partner verabreden, kann es eine Weile dauern, bis bestimmte Schwachpunkte – wie die Unfähigkeit, bei der Hausarbeit zu helfen, oder schlechte finanzielle Gewohnheiten – offensichtlich werden.

Aber einige Warnsignale können schon beim ersten Treffen auftauchen. Sie müssen nur wissen, worauf Sie achten müssen.

Um sicherzugehen, dass Sie sie eher früher als später bemerken, sprach INSIDER mit Rori Sassoon, der Gründerin des Platinum Poire Matchmaking Service, um herauszufinden, welche roten Fahnen Sie bei einem ersten Date erkennen können.

1. Sie sind sehr spät dran.

Wenn jemand mehr als ein paar Minuten zu spät kommt, verdienen Sie eine Erklärung.

Probleme mit dem Verkehr oder öffentlichen Verkehrsmitteln sind für die meisten Menschen unvermeidlich, daher ist Verspätung nicht immer ein Warnsignal.

Aber wenn Ihr Date mehr als ein paar Minuten zu spät kommt – und es ihm egal zu sein scheint, dass Sie so lange gewartet haben – dann ist das ein erster Hinweis.

„Ich bin ein wenig pingelig, was die Zeit angeht“, sagte Sassoon gegenüber INSIDER. „Ich meine nicht fünf Minuten, aber wenn jemand 15 Minuten zu spät kommt, erwarte ich definitiv einen Anruf oder eine SMS. Wenn jemand das nicht tut, ist das ein rotes Tuch in dem Sinne, dass es an Respekt für die Zeit der anderen Person mangelt.“

2. Sie erwarten zu viel und zu schnell.

Wenn du dich bei deinem Date unwohl fühlst, willst du wahrscheinlich keine Beziehung mit ihm eingehen.

„Wenn du bei einem ersten Date mit jemandem bist und das Gespräch sehr schnell auf Geschlechtsverkehr kommt, solltest du die Finger davon lassen“, sagte Sassoon zu INSIDER.

Es gibt offensichtliche Ausnahmen, z. B. wenn Sie nur dort sind, um mit jemandem zu schlafen, und das vorher mit Ihrem Date besprochen haben.

Wenn Ihre Verabredung jedoch sofort anfängt, anzügliche Bemerkungen zu machen oder während eines zwanglosen Ausflugs zärtlicher zu werden, als Ihnen lieb ist, ist das ein Zeichen dafür, dass sie Ihre Grenzen nicht respektiert – sowohl jetzt als auch in Zukunft.

Um damit umzugehen, lassen Sie Ihr Date wissen, dass Sie noch nicht bereit sind, über Intimes zu sprechen. Wenn er oder sie sich nicht zurückzieht, ist es Ihr gutes Recht, das Date vorzeitig zu beenden.

3. Sie sind zu aufdringlich.

Wenn Sie sich bei Ihrem Date unwohl fühlen, vertrauen Sie auf Ihren Instinkt.

Ihre Verabredung könnte versuchen, Sie davon zu überzeugen, dass sie es verdient hat, zu Ihnen nach Hause eingeladen zu werden, weil sie Ihnen einen Drink spendiert oder etwas Zeit mit Ihnen verbracht hat.

„Wenn sie darauf bestehen, dich zu sich nach Hause einzuladen, oder darauf drängen, zu dir zu kommen, ist das ein schlechtes Zeichen“, so Sassoon gegenüber INSIDER. „Sie müssen nicht wissen, wo du im Moment wohnst.“

4. Sie werden zu schnell zu persönlich.

Wenn dein Date dich für einen kostenlosen Therapeuten hält, solltest du weglaufen.

Es ist nichts falsch daran, sich jemandem zu öffnen, aber es sollte nicht alles auf einmal herauskommen.

„Wenn Leute anfangen, dir sehr schnell sehr persönliche Dinge zu erzählen, zeigt das eine Art von Bedürftigkeit und Anhänglichkeit, die zeigt, dass sie dich nur als Vehikel zum Entladen für die Beziehung benutzen“, sagte Sassoon zu INSIDER. „Es geht nur um sie, sie stellen keine Fragen, es interessiert sie nicht wirklich, sie wollen sich nur über ihr ganzes Leben auskotzen.“

Wenn sich ein erstes Date wie eine Therapiesitzung anfühlt, bei der Sie unwissentlich zum Therapeuten geworden sind, sollten Sie so schnell wie möglich aussteigen.

5. Das Date fühlt sich an wie ein Vorstellungsgespräch.

Verabredungen machen keinen Spaß, wenn Sie das Gefühl haben, Ihren Lebenslauf hervorholen zu müssen.

Andererseits wollen Sie auch nicht, dass sich das Date wie ein Vorstellungsgespräch anfühlt.

„Manchmal kann eine Person zu präsent sein“, sagte Sassoon zu INSIDER. „Es ist, als würde man Sie interviewen oder verhören. Es ist ein Date, kein Vorstellungsgespräch.“

Sie müssen einen potenziellen Partner nicht automatisch ausschließen, wenn er übermäßig neugierig ist – manche Leute stellen vielleicht viele Fragen, wenn sie nervös sind, oder sie sind wirklich von Ihnen fasziniert -, aber es lohnt sich, ihnen auch ein paar Fragen zu stellen, um zu sehen, ob sie sich öffnen oder nur wieder Fragen an Sie stellen.

6. Sie scheinen nichts planen zu können.

Die Planung eines Rendezvous sollte nicht allein in deiner Verantwortung liegen.

Wenn sie sich weigern, die Verantwortung für irgendeinen Teil der Verabredung zu übernehmen – eine Uhrzeit für ein Treffen, eine Bar, in der man etwas trinken geht, oder sogar die Getränke, die man bekommt – ist das auch kein gutes Zeichen.

„Niemand sagt, dass Sie in ein Fünf-Sterne-Restaurant gehen müssen, um ein Acht-Gänge-Menü zu genießen, aber kommen Sie“, sagte Sassoon zu INSIDER. „Suchen Sie sich etwas, für das sich die Zeitinvestition lohnt.

7. Sie sind heiß und kalt.

Wenn Sie und Ihre Verabredung beim ersten Date auf unterschiedlichen Wellenlängen unterwegs sind, kann es sein, dass Sie auf Dauer nicht zusammenpassen.

Seien Sie misstrauisch, wenn jemand zu einem ersten Date kommt und in einem Moment glücklich wirkt und im nächsten ganz und gar nicht – und das ohne ersichtlichen Grund.

Wenn jemand launisch ist, heißt das nicht, dass er ein schlechter Mensch ist. Aber wenn sein Verhalten während einer einstündigen Verabredung so sporadisch ist, dass Sie sich nervös fühlen, ist er vielleicht noch nicht bereit für eine Beziehung.

Es gibt eine Reihe von Gründen, die ihr Verhalten erklären könnten – wie eine frische Trennung oder Probleme bei der Arbeit – aber der Versuch, eine Beziehung mit ihr zu führen, könnte für Sie eine undankbare Aufgabe sein.

Was ist der „Red Flag“-TikTok-Trend?

Am 31. August enthüllte die Nutzerin @imscout ihre „roten Fahnen bei Männern“. Warnzeichen sind eine sehr individuelle Sache, wie „fährt ein Mutterauto“ beweist.

Andere Nutzer nannten „Lana Rhodes und Belle Delphine folgen“ als ihre größten Warnsignale. „Evie“ verriet in einem DMC mit ihren Followern, dass sie es nicht mag, „bei einem Streit schlafen zu gehen“.

TikToker Meghan Wainwright sprach in ihrem Red-Flags-Video über „Love Bombing“. Der Dating-Trend-im-Dating-Trend beschreibt, wie ein potenzieller Partner dir eine SMS schickt, als wärst du seine Freundin“, bevor er sich zum ersten Mal trifft.

Rote Flaggen können schwer zu durchschauen sein. Aber es lohnt sich immer, daran zu denken, dass es da draußen für jeden jemanden gibt!

Was ist FOBO? (Fear of better Options) Bedeutung, Definition, Erklärung


Das menschliche Leben ist eine Kette von unendlich vielen Entscheidungen: Soll man die rote Strickjacke oder die weiße kaufen? Es ist wie ein kleines Spiel, bei dem es darum geht, wie rational oder irrational wir bei unseren Entscheidungen sein können.

Was ist FOBO? (Fear of better Options) Bedeutung, Definition, Erklärung

Alles, was wir bisher in unserem Leben erlebt haben, ist ein Spiegelbild der Entscheidungen, die wir getroffen haben. Entscheidungen sind das Wichtigste und die Grundlage unseres Lebens, sie mögen richtig oder falsch sein, aber sie sind Teil des Lernzyklus, der uns menschlich macht, aber einige menschliche Gehirne verstehen ihn einfach nicht gut genug.

Wir haben die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, was das Gefühl der Autonomie stärkt und das Gefühl der Kontrolle fördert. Aber eine größere Anzahl von Wahlmöglichkeiten ist der Entscheidungsfindung des Einzelnen abträglich. Vielleicht sind manche Menschen aufgrund der Fülle an Wahlmöglichkeiten in ihrer Entscheidungsfindung gelähmt und können sich bei den trivialsten Dingen nicht mehr entscheiden. Es ist dieses heimtückische Szenario, in dem eine Person das Gefühl hat, dass es fast unmöglich ist, eine relevante Wahl zu treffen, und das mehr Verwirrung stiftet als echte Klarheit. Daher gibt es einen modernen Begriff, der diese Lähmung als „FOBO“, Fear of better Options, beschreibt.

Der New Yorker Risikokapitalgeber und Autor Patrick McGinnis hat diesen Begriff geprägt und definiert ihn als „den heimtückischen Zwilling von FOMO (fear of missing out). Sie hält dich davon ab, dich auf eine Entscheidung festzulegen, falls eine andere, optimalere Gelegenheit auftaucht.“

Die Angst vor der besseren Option ist ein Zeichen dafür, dass man sich für eine schlechte Gelegenheit entscheidet, und sie löst beim Menschen einen Instinkt der geringen Abneigung aus. Dies ist ein soziales Phänomen, das auch als „Maximierung“ bekannt ist, eine schmerzhafte moderne „soziale Angst“, eine weit verbreitete Störung, bei der Individuen meist durch Unentschlossenheit gelähmt werden, „was bedeutet, dass eine Person unermüdlich versucht, alle möglichen Optionen zu verfolgen. Dies führt dazu, dass sich der Einzelne unwohl fühlt, Angst hat und befürchtet, das Beste zu verpassen, wenn er vor zu vielen attraktiven Möglichkeiten steht. Bei einer Fülle von Optionen, die in der Umgebung oder auf Online-E-Commerce-Plattformen zur Verfügung stehen, kann der Einzelne aus Angst, etwas zu verpassen oder von anderen negativ beurteilt zu werden, nicht mehr wählen.

Es handelt sich um eine soziale Angststörung, wenn sie ein erhebliches Gefühl des Überdenkens, der Besorgnis und des Selbstbewusstseins hervorruft, das die Entscheidungsfindung hinauszögert und so dazu führt, dass man viel kostbare Zeit und optimale Chancen im Leben verliert. Hier sind die 5 wichtigsten Anzeichen

FOBO 1: Angst vor Gewissensbissen

Die Unfähigkeit, sich zu entscheiden, was man essen möchte, wenn man online Essen bestellt, bedeutet, dass es schwierig ist, eine klare Entscheidung zu treffen, um sein Essen schnell auf den Teller zu bekommen. Das spiegelt wider, dass man in Wirklichkeit nicht auf alles vorbereitet ist, sondern bewusst auf nichts. Man kann nicht jedes köstliche Gericht auf der Speisekarte bestellen, und selbst wenn man ein oder zwei Gerichte bestellt, fürchtet man die Folgen dieser Entscheidung, die ein nagendes Unbehagen hervorruft, das aus einem Schuldgefühl in einem selbst entsteht.

FOBO 2: Teuflische Beziehung

Wenn Fobo (Fear of Better Options) sich in Beziehungen einschleicht, kämpft es meist darum, den Weg für eine bessere Ehe zu ebnen, oder eine Person hat Angst, Verpflichtungen einzugehen und neigt dazu, toxische Handlungen oder heimtückisches Verhalten gegenüber ihrem Partner zu zeigen. Fobo (Fear of Better Options) macht auch eine Person ängstlich, wenn sie erkennen, das Zeichen der ungesunden Eigenschaften und Unzufriedenheit in der Beziehung starrt direkt in ihr Gesicht und sie entwickeln Angst und werden bewusst, ihren Partner zu verlieren, sorgen sich extrem über Peinlichkeiten, die Welt oder Single ist das Etikett für immer Sie abholen sind die Hauptursache für soziale Angst und Depression unter ihnen, die sich aus Angst verlieren.

FOBO 3: Ich bin unterlegen

Fobo (Fear of Better Options) führt sogar zu Trennungsangst oder Panikstörung aus Angst, überflügelt zu werden. Ein Beispiel: Sie öffnen Netflix und können sich nach stundenlangem Scrollen nicht entscheiden, welche Sendung Sie sich am besten ansehen sollen. Sie geraten in Panik, weil Sie sich nicht sicher sind, welche Geschichte in Ihrem sozialen Umfeld gerade angesagt ist, und so entsteht das Gefühl, überflügelt zu werden.

FOBO 4: Instabilität der Finanzen

Fobo (Fear of Better Options – Angst vor besseren Optionen) ist der Grund dafür, dass Einzelpersonen nicht in der Lage sind, einen außergewöhnlichen Kauf in ihr Budget einzuplanen, da eine Reihe von speziellen Käufen zu Mehrausgaben führen kann. Übermäßige Ausgaben auf Online-E-Commerce-Plattformen, um Geschäftspartner oder soziale Kreise zu beeindrucken, können später zu finanziellen Ängsten und Depressionen führen, da sie eine riesige Kreditrechnung auf sich ziehen, die zu Geldknappheit führt.

FOBO 5: Ablehnen des Traumjobs

Ja! Das Gehalt war perfekt, der Arbeitsweg gut, die Rolle richtig, der Chef nett, die Aufstiegschancen gut, aber irgendetwas stimmte nicht, also haben Sie abgelehnt.

Wie man FOBO überwindet

FOBO entsteht durch ein geringes Selbstwertgefühl in einer Person. Der Einzelne sollte sich mit einem inneren Monolog beschäftigen, d. h. mit einem positiven Selbstgespräch, um sich über seine Tugenden der Akzeptanz klar zu werden und sich an den Rand seiner Komfortzone zu stellen, um seelische Not zu vermeiden und jeden Moment in vollen Zügen zu genießen.

Kognitives Reframing – Eine sozial ängstliche Person wird sich immer um eine negative Überzeugung drehen, die ihre ängstlichen Gedanken verstärkt. Ihr Denkprozess wird sich immer von dem anderer Menschen unterscheiden, z. B. „das Schlimmste annehmen“, „extreme Angst“, „sie werden immer beurteilt“, „übertriebenes Verhalten“. Etc. Personen, die damit zu tun haben, müssen die negativen Glaubenssätze erkennen und sie schnell in positive Gedanken umwandeln, damit sie sich in ihren Entscheidungen sicher fühlen.

Imaginäre Anleitung: Üben Sie Selbsthypnose, um Ihre Ängste zu lindern. Begeben Sie sich mit geschlossenen Augen auf ein imaginäres Abenteuer und atmen Sie dabei tief ein. Sie können sich und Ihrem inneren Kind erlauben, sich vorzustellen, dass sein Aussehen und seine Aura anders sind als die eines Alpha-Anführers und Sie niemanden außer sich selbst beeindrucken müssen. Sie können sich erlauben, sich auf die bessere Seite der Konsequenzen zu konzentrieren und lernen, trotz eines Misserfolgs weiterzumachen.

Was ist Mathe-Angst? Was kann man tun? Erklärung, Tipps


In der Prüfungszeit steigt die Matheangst, vor allem wenn sie mit Prüfungsstress einhergeht. Diese unten beschriebenen Tipps helfen Ihnen, Ihre Mathe-Angst zu minimieren und sich gelassener auf die Prüfungen vorzubereiten.

Was ist Mathe-Angst? Erklärung, Tipps

Die Mathe-Angst ist eine weit verbreitete Krankheit, die die Studentengemeinschaft betrifft. Die Angst vor dem Fach verschlimmert sich in der Zeit der Prüfungen, vor allem, wenn dann noch Prüfungsstress hinzukommt, weil die Schüler in letzter Minute versuchen, die verschiedenen Formeln und Theoreme zu pauken und auswendig zu lernen.

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass man Angst vor dem Fach hat. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass ein wenig Kreativität und regelmäßiges Üben viel dazu beitragen können, die Mathe-Angst zu lindern und den Stress während der Prüfungen zu verringern.

Mathe-Angst verstehen

Um Mathe-Angst zu verstehen, müssen wir die Tatsache akzeptieren, dass dieses Fach im Vergleich zu anderen Fächern nicht leicht zu verstehen ist. Mathe-Angst kann als ein Gefühl der Angst eingestuft werden, das Schüler empfinden, wenn sie versuchen, Aufgaben zu lösen.

Sie ist durch einen leichten bis starken Stress gekennzeichnet, der ein Gefühl der Hilflosigkeit und psychischen Desorganisation hervorruft. Dies kann sich über einen längeren Zeitraum auf die Psyche und in einigen Fällen auch auf die Gesundheit auswirken.

Einige Schüler und Studierende leiden sogar unter ernsthaften Problemen wie Depressionen, Panikattacken, Zittern, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Es ist also unbedingt notwendig, diese Angst von Anfang an zu beseitigen, um zu verhindern, dass sie sich zu ernsteren Problemen entwickelt. Dies ist nur möglich, wenn die Gründe für die Mathe-Angste verstanden werden.

Die Gründe für die Mathe-Angst können bei jedem Kind anders sein. Die Lehrkräfte müssen sehr geduldig sein und ihr Tempo an die Begabung und die Verständnisfähigkeit der einzelnen Schüler anpassen.

Sie können mathematische Konzepte in kleine, verständliche Einheiten zerlegen, damit die Schüler sie leicht verstehen können. Die Lehrer sollten auch dafür sorgen, dass sie für die Schüler zugänglich und ansprechbar sind, wenn sie vor einer Herausforderung stehen.

Diese Art der Unterstützung durch die Lehrkräfte trägt wesentlich dazu bei, eine negative Einstellung gegenüber der Mathematik zu beseitigen und die Schüler zu befähigen, das Fach zu beherrschen.

Mathe-Angst: Was man tun kann:

Hier sind sechs Tipps, die Ihnen helfen, Mathe-Angst und Prüfungsstress loszuwerden:

1. Erkennen Sie die Angst an

Der erste Schritt, um die Mathe-Angst loszuwerden, besteht darin, sich einzugestehen, dass man sie hat. Sobald man sich dessen bewusst ist, ist es einfacher, Maßnahmen zu ergreifen, die dazu beitragen, den Stress oder die Panik, die das Thema verursacht, zu lindern.

2. Versuchen Sie Atemübungen

Da Mathe Stress und Panik auslösen kann, sind Atemübungen sehr hilfreich und helfen, den Geist zu beruhigen. Ein ruhiger Geist ist sehr wichtig für Aufgaben, die kritisches Denken und Problemlösung erfordern.

3. Täglich Mathe üben

Übung macht den Meister. Dieses Sprichwort gilt besonders für Mathematik. Es ist ein Fach, das ständige Übung erfordert, um Fachwissen zu erwerben. Regelmäßiges Üben hilft auch dabei, die Komplexität des Fachs zu verstehen.

4. Mathe im wirklichen Leben anwenden

Wenn Sie die Mathematik in Ihren Alltag einbeziehen, wird sie zu einem Teil Ihres Lebens. Die Angst vor dem Fach wird verschwinden, sobald man versteht, dass Mathematik überall vorkommt.

Mathekenntnisse sind im täglichen Leben sehr wichtig und helfen bei der Bewältigung einfacher bis komplexer Aufgaben.

5. Fragen stellen

Ein Schüler sollte sich nie scheuen, im Matheunterricht Fragen zu stellen. Das Stellen von Fragen hilft dabei, eventuelle Zweifel zu beseitigen.

Ein Aufschieben dieses Prozesses kann sich nachteilig auf das Verständnis des Themas auswirken.

6. Hilfe von Mitschülern annehmen

Die Zusammenarbeit bei der Lösung von Matheaufgaben kann den Schülern sehr helfen. Das Lernen in einer kooperativen Umgebung wirkt in einem Fach wie Mathematik Wunder.

Außerdem macht das Lernen in diesem Fach viel mehr Spaß und ist spannender.

Wenn die Schülerinnen und Schüler die oben genannten Tipps anwenden, fällt es ihnen leichter, ihre mathematischen Fähigkeiten zu entwickeln und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Das Fach Mathematik ist keine unüberwindbare Herausforderung; durch regelmäßiges Üben, das Nachlesen von Tipps und Tricks, das Finden kreativer Lösungswege usw. lässt es sich in kürzester Zeit leichter begreifen.

Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler nicht frustriert sind, sondern ruhig bleiben und sich konzentrieren, wenn sie mit einem schwierigen Matheproblem konfrontiert werden.

Dadurch werden die psychologischen Blockaden beseitigt, die junge Schüler aufgrund früherer negativer Erfahrungen beim Erlernen des Fachs entwickeln.

Was bedeutet „Mindset“? Was ist ein Mindset? Bedeutung, Definition, Erklärung


Für ein glückliches und erfolgreiches Leben ist das Mindset (Selbstbild), welches jeder Mensch entwickeln kann, ausschlaggebend und bestimmend.

Der Ausdruck Mindset beschreibt die Denkweisen, Überzeugungen und das Verhaltensmuster beziehungsweise die innere Haltung des Menschen. Das Wort Mentalität kommt oft als Synonym vor.

Unterschiedliche Selbstbilder

Es gibt zwei Arten von Mindset, Fixed und Growth. Über diese beiden Selbstbilder lässt sich die Motivation und die Art des Lernens erkennen.Menschen haben nicht nur eines der beiden Selbstbilder, beide Einstellungen können sich im Verlauf des Lebens ändern.

Fixed Mindset

Menschen mit einem statistischen Selbstbild sind der Meinung, dass sich an den Talenten nichts ändern lässt, weil die gegeben und festgeschrieben sind. Sie denken nach dem Scheitern einer Aufgabe, dass sie nicht das Talent oder die Begabung für etwas haben.

Growth Mindset

Menschen mit einem dynamischen Selbstbild, welches stetiges Wachstum begrüßen, sind sich sicher, dass sie, unabhängig davon, ob sie das Talent dazu haben oder nicht, sich verbessern und weiterentwickeln können. Das Growth Mindset lässt Herausforderungen angehen und das Positive nicht nur aus dem Erfolg, sondern auch aus dem Scheitern zu akzeptieren.

Entstehung von Talenten

Talente sind oft das Ergebnis von harter Arbeit und selten angeboren.Wenn klar ist, welche Umstände eines der beiden Mindsets auslösen, können Situationen bewusster erlebt und das Denkmuster geändert werden. Dabei handelt es sich um eine Reise, welche das ganze Leben lang dauert.

Der Satz “Ich bin”

Angekommen im Bewusstsein, sollte die Denkweise geändert werden. Eine Herausforderung mit dem Angehen von einem der beiden Mindsets besteht darin, die Denkweise von Sätzen zu ändern: Anstelle von „Ich bin schlecht in XY.” kommt der Gedanke “Bislang war ich schlecht in XY.” Die Schwierigkeit von der Aufgabe bleibt dabei die gleiche, jedoch kann sie motivierter und besser angegangen und die Lösung umgesetzt werden.Bewusst machen, dass wir uns jederzeit verbessern, uns Probleme und Fehler gleichermaßen weiterbringen können wie Erfolge und dass die Weiterentwicklung Spaß macht, ist ein wichtiger Bestandteil im Mindset.

Wichtigkeit und Auswirkung des Mindsets

Mit dem Mindset sollte bewusster umgegangen werden. Im Unterbewusstsein beeinflusst das Denken die Weltanschauung und die Gesinnung das Handeln sowie in der Folge den persönlichen Erfolg.Der Vergleich zwischen dem dynamische und statischen Mindset zeigt die jeweiligen Persönlichkeitsmerkmale, welche die unterschiedlichen Selbstbilder deutlich erkennen lassen:

Positives Mindset für ein glückliches und erfolgreiches Leben

Ein positives Mindset verhilft in jedem Lebensbereich zu Möglichkeiten, Strategien und Wegen, die funktionieren werden, wenn das Bewusstsein dazu bereit ist.

Gegenüberstellung der beiden Selbstbilder

Statistisches Mindset

  • Angst vor Kritik, zu versagen, in der Folge Vermeidung von Herausforderungen
  • Verbleib in der Komfortzone
  • Versuch, Niederlagen, Rückschläge und Misserfolge zu verbergen
  • Im Glauben, dass die Intelligenz fix und gesetzt ist
  • Leistungsorientiert
  • kein Durchhaltevermögen
  • über andere urteilen
  • Notwendigkeit von Anerkennung und Lob
  • Auf Erfolge von anderen Menschen eifersüchtig

Demgegenüber steht das

Dynamische Mindset

  • Kritik wird angenommen
  • Herausforderungen werden als Chance gesehen und angegangen
  • Freude am Wachstum
  • Offen für neues
  • Aus Fehlern lernen und Konsequenzen daraus ziehen
  • Bereitschaft, an bekannten Schwächen zu arbeiten
  • Wachstumsorientiert
  • Aufgeben ist keine Option
  • Durchhaltevermögen ist höher
  • Reflexion des eigenen Verhaltens
  • nicht auf Lob angewiesen
  • Inspiration durch den Erfolg von anderen Menschen
  • Glauben an sich selbst
  • Selbstreflexion

Die richtigen Menschen finden

Sich mit Menschen umgeben, welche ein Growth Mindset haben und mit solchen, die weiterbringen und unterstützen, erleichtert das Verfolgen von Visionen, die Zielsetzung, Anstrengungen als Chance anerkennen, beginnen und Handeln, übernehmen von Verantwortung sowie die Annahme von Dankbarkeit. Dies ist der richtige Weg, die eigene Überzeugung zu verinnerlichen.

Was ist eine Opfermentalität? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die sogenannte Opfermentalität ist eine durchaus sehr problematische innere Einstellung und Überzeugung und bedeutet, dass man sich in einer überaus misslichen Lage befindet und eben nun einmal ein Opfer ist. Zumindest ist man dieser Annahme. In diesem Zusammenhang werden sehr häufig negative Gedanken entwickelt, die sich mit der Zeit immer stärker verfestigen. Im engeren Umfeld dieser Personen, kommt es häufiger zu Problemen, weil diese sich nicht oder nur sehr schwer in die Situation des sogenannten Opfers hineinversetzen können.

Was ist eine Opfermentalität? Bedeutung, Definition, Erklärung

Kann man im Bereich der Opfermentalität nun eigentlich tatsächlich von einer Störung sprechen, oder handelt es sich hierbei einfach nur um eine mehr oder weniger engstirnige Einstellung bezüglich bestimmter Dinge? Sicher ist eine strenge Abgrenzung nicht immer ganz leicht, allerdings kann man sich hier ein Stück weit an der Intensität ausrichten. Je stärker die Opfermentalität ausgeprägt ist, desto eher sollte man auch von einer echten Störung sprechen, die dann unter Umständen auch professionell behandelt werden muss.

Doch, wie lässt sich die Opfermentalität nun wirklich genau ermitteln? Fakt ist zunächst, dass es nicht ein einziges Indiz oder ganz konkretes Merkmal gibt, welches den genauen Aufschluss bringt. Viel mehr handelt es sich hier oft um eine ganze Reihe von Problemen, die sich in sämtlichen Bereichen des Lebens auswirken können und für erhebliche Nachteile sorgen.

Immer sind nur die anderen Schuld

Ein sehr häufiges Merkmal einer solchen Opfermentalität ist, dass die Betroffenen für ihre eigenen Probleme stets und ständig andere Menschen in der Verantwortung sehen.

Vollkommen gleich, ob man nun eine schlechte Note erhält, den Job verliert oder eine Beziehung in die Brüche geht, man ist niemals selbst schuld an einer bestimmten Situation. Genau diese Denkweise führt dann auch noch dazu, dass sich die Menschen verstärkt zurückziehen und mitunter auch schwer depressiv werden.

Siehe auch: Was bedeutet „rumopfern“?

Opfermentalität: Fehlendes Verantwortungsbewusstsein

Menschen, die mit einer derartigen Opfermentalität eng verbunden sind, erkennt man zudem auch daran, dass diese keine Verantwortung übernehmen wollen. Mehr oder minder handelt es sich hier um eine vorsorgliche Handlungsweise. Die betroffenen Personen glauben bei Übernahme von Verantwortung benachteiligt werden zu können und nehmen diese dann lieber gar nicht erst an.

Alles ist schlecht und es gibt keine Hoffnung

Ein sehr typisches Verhalten bzw. Denkmuster ist zudem eine fehlende Perspektive oder Aussicht auf Besserung einer Situation. Man fühlt sich als Opfer in allen möglichen Situationen und Bereichen des Lebens. Man bildet sich zudem ein, dass es keine Hoffnung auf Besserung gibt. Die logische Konsequenz, die sich daraus ergibt, ist eine Resignation.

Fehlende Antriebslosigkeit

Im Zuge einer immer weiter voranschreitenden Opfermentalität fehlt es den betroffenen Personen zudem immer stärker an einem eigenen Antrieb. Da ohnehin alles schlecht ist und man sowieso überall das letzte Rad am Wagen ist, hat man keinerlei Ansporn und möchte sich auch nicht zu Aktivitäten irgendwelcher Art hinreißen lassen.

Kino, Theater oder ein gemeinsamer Besuch einer Bar mit Freunden werden gar nicht erst in Erwägung gezogen, denn man wäre hier aller Voraussicht nach wieder nur das arme Opfer.

Ständig negative Gedanken

Bei der Opfermentalität spielen negative Gedanken eine wichtige Rolle. Nach jedem Erlebnis werden die Gedanken nur auf negative Vorkommnisse gelenkt. War zum Beispiel auf einem Geburtstag oder einer Hochzeitsfeier die Musik nicht gut, wird nur auf diesen Aspekt der Fokus gelenkt. Gab es eventuell darüber hinaus noch ein leckeres Essen oder nette Gespräche, so bleibt dies ohne jegliche Relevanz. Zunehmend beginnen sich diese Menschen dann auch in der Rolle des Opfers zu gefallen. Man fühlt sich benachteiligt und möchte sich um jeden Preis mit dieser Situation abfinden.

Die anderen haben es besser

Wer von einer sehr stark verfestigten Opfermentalität betroffen ist, glaubt zudem auch stets, dass andere Menschen es immer besser oder auch leichter haben als man selbst. Derartige Denkweisen können sich am Arbeitsplatz, in der Schule oder auch im engeren familiären Umfeld bemerkbar machen.

Opfermentalität: Gründe, Ursachen

Stellt sich natürlich auch die Frage, was denn nun eigentlich die Ursache für ein derartiges Verhalten sein könnte. Letztlich ist dies ebenso vielschichtig, wie die Symptome einer solchen Opfermentalität selbst.

Mitunter werden diese Menschen bereits als Kinder gemobbt und ausgegrenzt. Teilweise fehlt auch die Zuneigung der Eltern oder der eigenen Familie. In manchen Fällen ist die Opfermentalität als solche auch ein Symptom weiterer Störungen. Menschen die an schweren Depressionen leiden, fühlen sich dabei auch nicht selten als ein Opfer.

Opfermentalität: Was kann man tun? Maßnahmen, Tipps

Ist die Opfermentalität tendenziell eher gering ausgeprägt, kann es helfen durch neue Hobbys oder auch einen neuen Freundeskreis entsprechend Abhilfe zu schaffen.

Handelt es sich bereits um eine sehr stark verfestigte Opfermentalität, kann oft nur eine Therapie oder ein regelmäßiger Besuch bei einem Psychologen für die gewünschte Entlastung sorgen.

Eine Opfermentalität prägt sich nicht einfach von heute auf Morgen aus und steigert sich mit der Zeit immer mehr. Wer sich selbst als Opfer einer solchen Störung sieht, sollte daher so schnell wie nur möglich Maßnahmen ergreifen und bei Bedarf auch Hilfe von außen holen. Je früher man mit bestimmten Maßnahmen beginnt, desto größer ist dann oft auch der Erfolg.

Warum jucken Mückenstiche? Was hilft gegen den Juckreiz? Erklärung, Tipps


Besonders in der Ferienzeit werden wir oft von Mückenstichen geplagt. Der Juckreiz kann den gesamten Urlaub verderben, aber es gibt einige Mittel und Methoden, mit denen man gegen die Beeinträchtigungen vorgehen kann.

Die genauen Vorgänge bei einem Mückenstich

Besonders abends an warmen Sommertagen werden die Plagegeister aktiv. Der Mückenstich beginnt bereits wenige Minuten nach dem Einstechen zu jucken und schwillt an. Oft bildet sich eine unansehnliche Quaddel. Für die unangenehmen Reaktionen ist das körpereigene Immunsystem verantwortlich. Es reagiert auf die fremden Proteine, welche die Mücken absondern.

Das Insekt selbst ernährt sich von Pflanzensäften, die sie in der Natur vorfindet. Die weiblichen Exemplare der Gattung sind außerdem auf Blut angewiesen. Allerdings nicht zur Ergänzung ihrer Nahrung, sondern für die Bildung ihrer Eier im Anschluss an die Befruchtung.

Um die Blutaufnahme effizienter zu gestalten, verfügt das Insekt über Zacken, die sich an seinem Saugrüssel befinden. Mit diesen ritzt die Mücke winzige Schnitte ins Hautgewebe des Betroffenen und kann so eine größere Blutmenge aufnehmen. Unmittelbar danach spritzt sie ihren Speichel in die entstandene Wunde. Damit wird die Gerinnung blockiert, und das Blut bleibt während des Einsaugens flüssig. Die Mücke hat genug Blut aufgenommen und beendet den Saugvorgang, wenn die Blutmenge ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Der Einstich wird vom Opfer meist nicht bemerkt.

Mückenstich: Biologische Reaktion des Betroffenen

Der menschliche Organismus registriert die ihm unbekannten Proteine, die dem Speichel der Mücke entstammen. Er reagiert ähnlich wie bei einer allergischen Reaktion, bei der in manchen Fällen ebenfalls eine leichte Entzündung auftritt. Vor allem schüttet er vermehrt Histamine aus. Diese sind für die allergischen Reaktionen einschließlich Schwellung, Rötung und Juckreiz verantwortlich. Im Gegensatz zu den Stichen von Bienen oder Wespen enthält der Mückenstich kein Gift. Die Reaktionen unseres Immunsystems sind individuell sehr verschieden, manche zeigen heftige Symptome, andere bleiben vollkommen unbeeindruckt.

Der Juckreiz beginnt meist bereits nach nur wenigen Minuten. Die Dauer der Beeinträchtigung hängt davon ab, ob das Insekt die gesamte verfügbare Menge seines Sekrets zu injizieren vermochte. Auch die individuell unterschiedliche Intensität der Histaminausschüttung beeinflusst den Verlauf.

Der Juckreiz kann sogar über mehrere Tage anhalten, wenn allergische Spätreaktionen auftreten. Die Experten sind sich einig, dass die Mückenart keinen Einfluss auf die Dauer der Symptome hat.

Manche Menschen sind häufiger betroffen

Den Umstand, dass einige Menschen besonders oft von Mücken gestochen werden und andere weniger, konnten die Mediziner ebenfalls aufklären. Unter anderem zieht Wärme die Insekten an. Halten sich also zwei Personen im Raum auf, bevorzugen die Mücken den Menschen, der eine höhere Hauttemperatur aufweist. Frauen verfügen über eine wärmere Haut, deshalb sind sie häufiger betroffen. Das gilt ebenfalls für Kinder, weshalb auch sie von den Insekten öfter aufgesucht werden.

Als ein zweiter Faktor entscheiden die Hautausdünstungen über die Attraktivität einer Person für das stechende Insekt. Der Geruch ist sehr individuell und von der Nahrungsaufnahme abhängig. In Afrika etwa raten die Reiseführer den Teilnehmern einer Safari zu besonders scharfen Gerichten mit ausreichend Knoblauch.

Was hilft gegen Mückenstiche?

Wir alle kennen die Warnung unserer Eltern, bei Mückenstichen nicht zu kratzen. Die Wissenschaftler können die Sinnhaftigkeit dieser Ratschläge nur bestätigen. Denn bereits seit geraumer Zeit ist bekannt, dass beim Kratzen das Histamin weiträumig verteilt wird, und seine Ausschüttung wird zusätzlich noch intensiviert. Dadurch schwillt der Mückenstich weiter an, außerdem wird er heiß und rötet sich, was den Juckreiz weiter verstärkt. Kommt es zu einer Beschädigung der Haut, können Bakterien in die Blutbahn eindringen und es entwickelt sich eine Entzündung, unter Umständen sogar eine Infektion. Unter besonders widrigen Bedingungen kann sogar eine Blutvergiftung entstehen. Mit dem Kratzen verschlimmert der Betroffene somit die Beschwerden.

Abhilfe durch Kühlung

Besser als eine zusätzliche Reizung ist das Kühlen des belasteten Gewebes. Der Betroffene kann auch seinen eigenen Speichel um die Stichstelle verreiben und so für eine Linderung durch Abkühlung sorgen. Mit einer langen Kleidung lässt sich das Auftreten von Mückenstichen sogar vollkommen vermeiden.

Außerdem helfen Eisbeutel oder -würfel, die aber unmittelbar auf der Haut zu Verbrennungen führen können. Besser also ein dünnes Tuch aus Baumwolle dazwischen legen. Kühlpads sind ebenfalls zu empfehlen oder ein Küchentuch mit eingewickelten Eiswürfeln, für manche reicht schon ein feuchter Lappen. Auch eine aufgeschnittene Zwiebel lindert den Juckreiz und die Schwellung. Ein wenig Essig hat eine ebensolche Wirkung, das gilt auch für frischen Ingwer, in Scheiben geschnitten, und für den Franzbranntwein.

Die Angebote der Pharmazie

Weil es eben die Histamine sind, die Schwellungen verursachen, hält die Apotheke die sogenannten rezeptfreien Antihistaminika bereit. Als Gel oder Creme sorgen die Mittel zuverlässig für Linderung, ein Gel sorgt zusätzlich für Kühlung. Die Dosierung der Creme sollte allerdings sehr niedrig ausfallen, und sie eignet sich nur für eine kurzfristige Anwendung. Bei einer heftigen Abwehrreaktion des Organismus kann auch ein Kortison-Präparat eine Alternative sein.

Gute Heilerfolge erzielt man auch mit Hitzeanwendungen. Die Ärzte vermuten, dass so die Bestandteile des Mückenspeichels unwirksam werden, die die Symptome auslösen. In einigen Fällen ergibt sich auch eine Deaktivierung des Histamins. Manche Patienten erhitzen einen Löffel und halten diesen auf die Stichstelle. Aber Vorsicht ist geboten: Je nach Hitzegrad und Dauer können Verbrennungen auftreten.

Auch Hitze kann helfen

Ebenfalls im medizinischen Fachhandel erhältlich sind batteriebetriebene Hitzestifte. Sie erwärmen die Einstichstellen auf bis zu 50 Grad Celsius. Diese Temperaturen zerstören die Eiweiße, die von der Mücke in den Organismus eingebracht wurden und beseitigen damit den Juckreiz.

Die sogenannten Stichheiler sind leichter zu kontrollieren als improvisierte Hilfsmittel. Drei Varianten stehen zur Auswahl:

Der thermische Stichheiler erhitzt die Eiweißmoleküle auf Temperaturen von bis zu 52 Grad Celsius.

Die elektrische Ausführung sendet elektrische Impulse aus, die Proteine unschädlich machen.

Ein mechanischer Stichheiler arbeitet mit Unterdruck, mit dem man die Eiweiße aussaugt.

Mückenstich: Wann wird es Zeit für einen Arztbesuch?

Im Allgemeinen ist ein Mückenstich kein Grund für eine ärztliche Behandlung. Bleibt die Wirkung der Hausmittel jedoch aus, weitet sich sogar die gerötete Stelle trotz Behandlung weiter aus, wird heiß und beginnt zu pochen, sollte man so schnell als möglich den Arzt, vielleicht sogar den Notarzt aufsuchen.

Denn die genannten Symptome weisen auf eine starke Entzündung hin. Unter Umständen konnten an der Einstichstelle schädliche Bakterien eindringen, etwa Fäkalbakterien wie Kolibakterien oder Streptokokken. Denn die Mücke kann auf einem Haufen Kot gesessen haben, bevor sie den Menschen mit einem Stich belästigte.

Die Behandlung der Infektion

In den Körper eingedrungene Streptokokken vermehren sich meist in den Lymphen und verursachen ein Lymphödem, eine starke Gewebeschwellung. Gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, kann eine Blutvergiftung hinzukommen. Eine weitere Gefahr entsteht, wenn Hautbakterien ebenfalls in den Mückenstich eindringen und sich eine Mischinfektion entwickelt.

Treten derartige Komplikationen auf, werden Antibiotika erforderlich, die der Arzt intravenös verabreicht. Besonders wenn außer den örtlichen Anzeichen noch hohes Fieber auftritt, sollte man schnell handeln.

Was ist Misokinesie? Bedeutung, Definition, Erklärung


Wer an Misokinesie leidet, hat ein ausgeprägtes Problem mit zappeligen und sich bewegenden Mitmenschen. Wer an Misokinesie leidet, wünscht sich, dass die Mitmenschen still sitzen, stehen oder sein sollen.

Was ist Misokinesie? Bedeutung, Definition, Erklärung

Mit Misokinesie wird ein Leiden bezeichnet, das Menschen intolerant gegenüber von anderen verursachten Bewegungen macht. Diese Bewegungen sind jeweils in kurzen Abständen wiederkehrend und verursachen unter Umständen zusätzlich auch Geräusche. Beispiele hierfür sind Fingertippen, Fußwackeln und ein allgemeines Herumgezapple wie etwa ständiges auf einem Stuhl Herumrutschen. Wer Misokinesie hat, den treibt all das sprichwörtlich in den Wahnsinn. Dabei sind sowohl der Anblick der beschriebenen Bewegungen, als auch die damit verbundenen eventuellen Geräusche für Menschen mit Misokinesie unerträglich. Misokinesie wird darüber hinaus auch als Hass auf Bewegungen bezeichnet.

Wie viele Menschen sind von Misokinesie betroffen?

Es sind tatsächlich sehr viele Menschen von Misokinesie betroffen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung an Misokinesie leidet. Allerdings ist die Ausprägung sehr unterschiedlich stark. Bei manchen Personen äußert sich Misokinesie lediglich als leichtes Missfallen. Diese Menschen sind von Fußwippen oder Fingertippen ein wenig genervter als andere. Wer jedoch an einer ausgeprägten Form von Misokinesie leidet, für den können diese Bewegungen eine schlimme Alltagsbeeinträchtigung darstellen.

Symptome: Misokinesie

Werden wiederkehrende Bewegungen bei einer anderen Person bemerkt, dann empfinden Menschen, die Misokinesie haben erhöhten Stress und fühlen sich durch die Bewegung extrem gestört. Ihre Aufmerksamkeit kann außerdem nicht mehr von der als störend empfundenen Bewegung abweichen. Es gelingt betroffenen Personen oftmals kaum noch, oder auch gar nicht mehr, sich auf etwas anderes als die Störbewegung zu konzentrieren. Innerlich steigt in ihnen zudem häufig Wut hoch, die sich nicht nur gegen die Bewegung selbst, sondern auch gegen die Person, die die Bewegung verursacht, richtet. Teilweise empfinden Menschen mit Misokinesie auch Ekel, der durch die Bewegungen verursacht wird.

Wer ist von Misokinesie betroffen?

Grundsätzlich kann jeder Mensch an Misokinesie leiden. Allerdings sind Frauen ganz offensichtlich häufiger betroffen als Männer. Auch ältere Menschen klagen häufiger über Misokinesie als junge. Dies hängt damit zusammen, dass die Empfindlichkeit von Menschen gegenüber ihrer Umwelt mit dem Alter ganz allgemein ansteigt. Misokinesie wird zudem verstärkt bei Personen diagnostiziert, die zudem an Misophonie leiden. Misophonie ist der Hass auf von anderen Personen verursachte Geräusche. Dies können zum Beispiel Kau- oder Schluckgeräusche sein.

Welche Ursachen gibt es für Misokinesie?

Vermutlich sind neuronale Prozesse im menschlichen Organismus für das Entstehen von Misokinesie verantwortlich. Sogenannte Spiegel­neuronen spielen wahrscheinlich die Hauptrolle beim Hass auf Bewegungen. Spiegel­neuronen werden deshalb so genannt, weil sie wie eine Art Spiegel funktionieren. Erkennt eine Person bei ihrem Gegenüber die besagten Bewegungen, dann werden diese über die Spiegel­neuronen im eigenen Gehirn gespiegelt. Normalerweise haben Spiegel­neuronen eine positive Wirkung. Erkennt man zum Beispiel, dass die Freundin, die einem gegenüber sitzt gerade sehr traurig ist, empfindet man Empathie mit ihr.

Man kann ihren Schmerz verstehen, und fühlt ihn bis zu einem gewissen grad selbst. Dadurch gelingt es Menschen auf andere zuzugehen und sie zu trösten. Spiegel­neuronen haben die Aufgabe Menschen hinter die Fassade ihrer Mitmenschen blicken zu lassen. Ist also die Freundin traurig, dann gelingt es einem, durch die Arbeit der Spiegel­neuronen, sich vorzustellen weshalb sie traurig sein könnte. Geht es nun um als unangenehm empfundene Bewegungen, tun die Spiegel­neuronen im Grunde nichts anderes, als im Beispiel mit der traurigen Freundin. Ein Mensch nimmt die Wippbewegungen des Anderen wahr und die Spiegel­neuronen helfen dabei zu vermuten weshalb die andere Person die dauernden Bewegungen ausführt. Da ständige Bewegungen das Gehirn oft Nervosität oder Angst als Ursache vermuten lassen, empfindet der Betrachter diese negativen Gefühle selbst. Dies könnte, laut Wissenschaftlern, ein Grund dafür sein, weshalb so viele Menschen sich dauernd wiederholende Bewegungen als unangenehm empfinden.

Die Diagnose von Misokinesie

Bislang gibt es noch keine feststehenden Diagnoseverfahren für Misokinesie. Es gibt zum Beispiel keinen Test, der auf Patienten angewandt werden könnte, mit dem sich Misokinesie zweifelsfrei feststellen lassen würde. Deshalb wird Misokinesie häufig im Ausschlussverfahren diagnostiziert. Da Misokinesie darüber hinaus eine noch relativ unerforschte Form von psychischer Erkrankung ist, nehmen sie selbst Hausärzte bislang nicht immer ernst. Wer glaubt eventuell an Misokinesie zu leiden sucht deshalb am besten einen Facharzt auf. Das kann ein Nervenarzt oder ein Psychiater sein.

Gibt es eine Therapie gegen Misokinesie?

Eine Therapie, die Misokinesie komplett heilen könnte, gibt es bislang nicht. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann das Leiden Betroffener jedoch mildern.

Was ist Second-Hand-Stress? Bedeutung, Definition, Erklärung


Second-Hand-Stress ist eine Stressreaktion auf den Stress fremder Personen.

Warum erleben Menschen Stress aus zweiter Hand?

Unser Körper nimmt die negativen Schwingungen um uns herum auf und beginnt, Cortisol, das wichtigste Stresshormon, zu produzieren. Unser Stressreaktionssystem ist so empfindlich, dass es sogar den Gesichtsausdruck von Menschen wahrnehmen kann und aktiviert wird.

Strategien zum Abbau von Second Hand Stress

1. Halten Sie inne und denken Sie darüber nach, ob Ihr stressauslösendes Verhalten für Sie und andere schädlich ist, und entscheiden Sie sich dagegen. Versuchen Sie, sich nicht in Situationen zu begeben, in denen viel sekundärer Stress entsteht – Menschenmengen, starker Verkehr oder lange Schlangen.

2. Bauen Sie Grenzen und gesunde Gewohnheiten auf. Der beste Weg, die Auswirkungen von Second Hand Stress zu begrenzen, besteht darin, seine Energie selbst zu schützen. Einige entspannende Tipps zur Selbstfürsorge:

– Jede Stunde fünfminütige Pausen einlegen
– Dehnen oder ein paar Minuten spazieren gehen
– Mini-Meditationen
– Mehr Humor im Tag unterbringen

3. Führen Sie ein virtuelles Stressmanagement-Set mit sich, das eine Atemtechnik oder einen Gedanken beinhaltet – wie zum Beispiel „Es geht nicht um mich, sondern um den ganzen Druck, den diese Person verspürt“. Dies ist eine Möglichkeit, diesen sekundären Stress abzuschwächen, damit er sich nicht zu sehr negativ auf Sie auswirkt.

4. Kommunizieren Sie direkt. E-Mail-Nachrichten sollten zunächst als Entwürfe gespeichert und später noch einmal gelesen werden, bevor sie versendet werden, um den richtigen Ton zu treffen, damit Sie anderen keinen unnötigen Stress verursachen.

5. Lassen Sie sich nicht von Kleinigkeiten aufhalten. Wenn man in der Lage ist, kleine Ärgernisse im Rahmen des großen Ganzen zu sehen, kann das helfen.

6. Heben Sie das Positive hervor. Üben Sie, das Positive um sich herum zu sehen, indem Sie jeden Morgen ein paar Dinge aufschreiben, für die Sie dankbar sind, damit das Negative nicht so viel Macht hat, Sie zu stressen.

7. Verbreiten Sie selbst keinen Second Hand Stress. Wenn wir den Stress, den wir ausstrahlen, reduzieren, ist es für die Menschen um uns herum weniger stressig.

Genau wie Passivrauchen ist auch Stress aus zweiter Hand schlecht für die Gesundheit. Er kann sich unmittelbar auf das Nervensystem auswirken und die Konzentration und Motivation für die Arbeit verringern. Die meisten Menschen, die viel mit dem Leben anderer Menschen zu tun haben, erleben diese Art von Stress. Deshalb ist es wichtig, Grenzen zu setzen, um die Auswirkungen von Stress aus zweiter Hand zu verringern.

Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass Sie an Second Hand Stress leiden:

1. Sie sind gestresst, wissen aber nicht, warum

Stress wird immer aus irgendeinem Grund ausgelöst, z. B. nach einem schlechten Tag bei der Arbeit oder nach einem Streit mit Ihrem Partner. Wenn Sie sich jedoch ohne einen bestimmten Grund angespannt fühlen, könnte das einfach bedeuten, dass Sie die Emotionen von jemand anderem übernommen haben.

2. Sie sind misstrauisch

Wenn Sie schon immer als fröhliche und optimistische Person bekannt waren, aber in letzter Zeit selbst den kleinsten Vorfällen um Sie herum skeptisch gegenüberstehen, dann ist das ein Warnzeichen. Der Umgang mit stressigen Menschen kann Sie sogar zu einem Pessimisten machen und Ihre positive Stimmung aus dem Gleichgewicht bringen.

3. Wenn Sie sich ständig müde fühlen

Wenn du dich in der Nähe von Menschen aufhältst, die ständig gestresst sind oder sich über die eine oder andere Sache beschweren, wird dir deine ganze Energie entzogen. Du wirst dich immer müde fühlen, was sich auf Dauer negativ auf deine Gesundheit auswirken wird. Versuchen Sie also, sich von negativen Menschen fernzuhalten.

4. Sie fühlen sich wie benebelt

Hirnnebel, Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwäche können auch ein Anzeichen für Stress sein, den Sie nicht selbst verursachen. Wenn Sie in letzter Zeit unter diesen Symptomen leiden, stellen Sie sicher, dass nicht Ihr Kollege oder Freund der Grund dafür ist.

5. Sie können nicht klar denken

Sekundärer Stress kann auch dazu führen, dass Sie bei der Arbeit weniger produktiv sind. Vielleicht gehen Ihnen die originellen Ideen aus und Ihre Effizienz nimmt ab. Es könnte sein, dass Sie keine Freude daran haben, Ihre Arbeit zu erledigen, sie wird zu einer langweiligen Aufgabe für Sie.

Fakt ist: Mit zunehmender Verfeinerung der Stress-Forschung wird deutlich, dass die Negativität, die wir von anderen auffangen, sich auf unsere einzelnen Bemühungen zur Erreichung unserer persönlichen Ziele auswirken. Neueste Forschungsergebnisse weisen nach, dass sie sich bis auf die Zellebene auswirken und unsere Lebensspanne verkürzen kann.

Was ist Regnose? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Regnose, noch verständlicher auch als Re-Gnose bezeichnet, ist die rückschauende Betrachtung der Gegenwart aus dem Blickwinkel der Zukunft. Der Begriff existiert an sich, doch populär wurde er ab 2020 durch den deutschen Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx (*1955).

Der Unterschied zwischen Regnose und Prognose

Diesen Unterschied hat Matthias Horx mit seiner Publikation „Im Rausch des Positiven“ vom Frühjahr 2020 verdeutlicht. Er bezog sich auf einen Rückblick auf den Ausbruch der Coronakrise, den wir ein gutes Jahr später (vielleicht Ende 2021) vornehmen würden. Bekanntlich ist es mit Stand Oktober 2021 für so einen Rückblick noch zu früh, was Horx zum Zeitpunkt seines Textes nicht wissen konnte. Mit seiner Sprachgewalt ging der Text dennoch viral. Er beschreibt die Regnose als Wandel durch Bewusstsein, indem wir geistig ins Morgen springen, auf das Gestern zurückblicken und uns fragen, auf welchem Weg wir den morgigen Standpunkt erreichen konnten, was sich also auf unserem Weg alles geändert hat. Das ist natürlich ein Unterschied zur Prognose, die sich ja fragt, wie das Morgen selbst wohl beschaffen sein könnte. Diese Frage stellt die Regnose ausdrücklich nicht.

Welchen Zweck erfüllt die Regnose?

Sie verschafft uns ein Verständnis dafür, dass unsere Zukunft nicht einfach auf uns zukommt, ohne dass wir etwas daran ändern könnten, sondern dass wir mit unseren Entscheidungen, Handlungen und inneren Einstellungen die Zukunft selbst formen. Mithilfe der Regnose treten wir mithin zu unserer Zukunft in eine mehr oder weniger produktive Beziehung. Der Gedanke hat eine gewisse Magie, jedoch ist er genau genommen sehr realistisch und überdies sehr zweckmäßig, weil er uns auf Handlungsoptionen verweist.

Mit einer bloßen Prognose konstruieren wir nur eine Zukunft aus der gegenwärtigen Perspektive und imaginieren sie aus einer gefühlsbeladenen Projektionsposition, in welcher Ängste sehr bedeutsam sein können. Beim Ausbruch der Coronapandemie spielten diese eine überragende Rolle. Für die Zukunft gab es fast nur dystopische (furchtbeladene, negative) Bilder. Die Regnose hingegen kann uns in eine positive Zukunft hineinversetzen, in der „alles überstanden“ ist. Es steht uns natürlich frei, so positiv oder lieber doch dystopisch zu denken.

Wieso kann eine Regnose positiv wirken?

Unser Zukunftssinn ist von Natur aus eher pessimistisch beschaffen. Das hat sich möglicherweise in unserer Genese als zweckmäßig erwiesen, denn es ist durchaus praktisch, Gefahren und Probleme zu antizipieren, um sich angemessen auf sie vorzubereiten. Es bedeutet ja nicht, dass wir nicht auch zum Optimismus und dem Schmieden von Plänen fähig sind, doch wenn wir ehrlich in uns hineinhorchen, entdecken wir für die Zukunft jede Menge scheinbar unüberwindbarer Barrieren. Möglicherweise trennt uns vor unserer Zukunft sogar eine Angstbarriere.

Science-Fiction-Dramen greifen diese Eigenart unseres Gehirns gern auf und stellen Horrorzukünfte dar. Das verkauft sich zwar gut, doch es kann unsere Tatkraft hemmen. Mithilfe einer positiv beladenen Regnose hingegen können wir eine Erkenntnisschleife bilden, die zu einer positiven Zukunft und einem verklärenden Rückblick auf das Jetzt führt, weil wir unseren inneren Wandel und unsere tatkräftigen Handlungen in die Zukunftsrechnung mit einbeziehen dürfen. Nach so einer Regnose, die nur ein wenig Fantasie erfordert, stehen wir innerlich mit unserer Zukunft in Verbindung, haben zu ihr eine Brücke geschlagen und damit ein „Future Mind“ geschaffen, also eine Zukunftsbewusstheit. Zu dieser gehört auch die Zukunftsintelligenz. Wir antizipieren äußere Geschehnisse und gleichzeitig unsere inneren Adaptionen, welche uns in Zukunft auf diese Geschehnisse reagieren lassen. Dass wir adaptieren und reagieren können, wissen wir schon jetzt, denn es resultiert aus unserer Erfahrung: Wir haben schon immer adaptiert und reagiert, warum sollten wir es künftig anders halten? Auf diese Weise entsteht mit der Regnose ein positives Gefühl, wenn wir nur an unseren Adaptions- und Reaktionsfähigkeit sowie an unsere künftige Tatkraft (und die unserer Mitmenschen) glauben können. Eine Regnose ist übrigens deutlich weniger apodiktisch als eine Prognose, die behauptet: So und so werden sich die Dinge voraussichtlich entwickeln. Das wirkt steril und kann bei schlechten Umständen in der Gegenwart in der Tat eine Angststarre auslösen, von der uns die Regnose wieder befreit.

Wer ist Matthias Horx?

Horx bezeichnet sich als Publizist und Trendforscher, er ist gegenwärtig (2021) als Unternehmer tätig. Nach einem begonnenen, aber nicht vollendeten Soziologiestudium wurde er zunächst Journalist und Autor, ab 1993 dann mit dem Hamburger Trendbüro Unternehmer.

1998 gründete er das Frankfurter Zukunftsinstitut mit einer Zweigstelle in Wien. Er ist nach wie vor als Publizist tätig und lebt inzwischen in Wien. Als sein Lebensprojekt betrachtet er die Weiterentwicklung der ab den 1960-Jahren entstandenen „Futurologie“, die er zur Beratungsdisziplin für Unternehmer und Politiker gemacht hat. Die bekannte Prognostik integriert er in ein System von Kognitions-, Sozial- und Evolutionswissenschaften. Zu diesem Standpunkt gelangte Horx erst im Verlaufe seine jahrzehntelangen publizistischen Tätigkeit.

In früheren Jahren war er mit anderen Themen (auch politischen) befasst. Seit den 1990er-Jahren erforscht er Trends und schreibt darüber, berät dazu und hält Vorträge. Es geht ihm um die frühzeitige Erkennung von Entwicklungen, um diese politisch und wirtschaftlich nutzen zu können.

Unter anderem interessieren ihn der demografische Wandel, die Zukunft der Arbeitswelt und der Wertewandel in unserem Konsum-, Bildungs- und Freizeitverhalten. Eine seiner Kernthesen lautet, dass sich die bekannten Märkte zusehends in sogenannte Sinnmärkte verwandeln. Des Weiteren prognostiziert er die Urbanisierung des Dorfes (sogenannte „progressive Provinz“). Er irrte sich auch schon. So glaubte er 2001, dass sich das Internet nicht als Massenmedium durchsetzen werde und dass der E-Commerce wegen einer Verstopfung von Städten mit Lieferdiensten (falls es einen großen Aufschwung gäbe) praktisch nicht handhabbar sei.

Im Jahr 2010 äußerte er, dass über das Social Network Facebook etwa ab 2016 niemand mehr reden werde. Zu seinen eigenen Fehlprognosen nimmt er durchaus selbstkritisch Stellung. Auch zu politischen Themen hat er sich in jüngster Zeit wieder geäußert. Er glaubt an die Radikalisierung von Systemkritikern, womit er Recht behielt (Kritiker der Flüchtlings- und Coronapolitik), allerdings glaubt er, dass die dann radikalisierten Bewegungen letzten Endes scheitern werden. In seinen jüngsten Schriften seit den 2010er-Jahren äußerte er sich zu Megatrends, dem klugen Umgang mit der Zukunft, künftigen Familien- und Partnerschaftsmodellen, dem visionären Leben und zur Gesellschaft nach Corona. Der Erfolg des Trendforschers Matthias Horx erklärt sich aus unserem sehr dringenden Bedürfnis, innerhalb einer zunehmend fragmentierten Welt unsere Zukunft planen zu können.

Was ist Retail Therapy? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Retail Therapy bedeutet aus dem englischen übersetzt Einzenhandelstherapie. Es handelt sich hierbei um einen Kaufrausch. Der Betroffene hat den Zwang, etwas einzukaufen, auch wenn er die Ware gar nicht benötigt oder sie viel zu teuer ist. Dadurch soll die Disposition und Stimmung des Käufers verbessert werden. Bei einigen Menschen handelt es sich beim Kaufrausch um eine kurzlebige Gewohnheit. Sie tritt häufig in Zeiten von Stress oder Depression auf.

Was ist Retail Therapy? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Retail Therapy oder Oniomanie ist ein Kaufwahn. Von Therapeuten wird sie auch als pathologisches Kaufen bezeichnet. Die Retail Therapy ist eine psychische Störung. Der Konsument kauft zwanghaft Waren, die er nicht unbedingt benötigt. Durch das Kaufen wird beim Betroffenen ein kurzfristiges Glücksgefühl ausgelöst. In der Regel ist die Retail Therapy immer mit einer psychischen Erkrankung gekoppelt, die behandelt werden sollte.

Vielen Menschen verschafft es eine große Freude und Genugtuung, wenn sie sich schönen Schmuck, schicke Kleidung oder ein teures Handy kaufen können. Häufig fällt der Spruch: “Kauf dir etwas Schönes“, wenn ein Mensch sehr bedrückt oder traurig ist. Das kann sehr gefährlich werden. Durch Käufe, die die Stimmung aufhellen sollen, kann schnell eine Sucht werden. Anfangs wird das Glücksgefühl als etwas Positives empfunden, dass durch den Kauf von Waren entsteht. Das kann aber schnell umschlagen. Das Glücksgefühl hält immer kürzer so, an sodass immer mehr gekauft werden muss. Auf Dauer treibt das jeden Betroffenen in die Schuldenfalle.

Warum ist eine Kaufsucht gefährlich?

Eine klassische Kaufsucht zeigt alle Anzeichen einer Abhängigkeit. Bei vielen Menschen beginnt die Retail Therapy relativ harmlos. Es werden sogenannte Frustkäufe getätigt, die die Stimmung kurzfristig aufhellen sollen. Auch wenn die Kaufsucht bis heute noch nicht als Suchterkrankung anerkannt wurde, weist sie alle typischen Kennzeichen einer Sucht auf. Betroffene Personen haben das eigene Kaufenthalten nicht mehr unter Kontrolle. Um das Glücksgefühl zu erreichen, müssen sie die Dosis steigern. Das bedeutet, dass immer teurere Dinge oder immer häufiger eingekauft werden muss. Ansonsten kommt es zu regelrechten Entzugserscheinungen. In vielen Fällen leiden Betroffene unter Depressionen, wenn sie ihre Sucht nicht ausleben können. Sie halten auch dann an ihrem Verhalten fest, wenn sie bemerken, dass sie dadurch einen großen Schaden anrichten. Eine Kaufsucht macht sich dadurch bemerkbar, dass die gekauften Waren häufig gar nicht benötigt werden und ungenutzt gelagert werden.

Suchterkrankung oder Zwangsstörung?

Es gibt die unterschiedlichsten Meinungen dazu, ob die Kaufsucht eine typische Abhängigkeitserkrankung ist oder zum Bereich der Zwangsstörung gehört. Viele Experten sind sich einig, dass das pathologische Kaufen eine besondere psychische Störung ist. In der Regel tritt sie mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Borderline oder andere Zwangsstörungen auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Retail Therapy eigenständig behandelt wird. Bei der Kaufsucht handelt es sich nicht um ein neues Phänomen. Es hat beispielsweise nichts mit dem Internet zu tun, durch das Einkäufe noch schneller und unkomplizierter getätigt werden können. Die Begründer der modernen Psychiatrie Eugen Bleuler und Emil Kraeplin haben bereits vor über 100 Jahren in ihren Lehrbüchern über die Verhaltenssucht geschrieben. Sie beschreiben die krankhafte Kaufsucht als etwas Triebhaftes. Betroffene können einfach nicht anders.

Retail Therapy kann jeden Menschen treffen

Es gibt keine genauen Zahlen, wie viele Menschen von der Kaufsucht betroffen sind. Man geht aber davon aus, dass circa 5 – 8% der Gefährdeten darunter leiden. Betroffen sind alle Einkommens- und Bevölkerungsschichten. Statistiken belegen, dass im Durchschnitt Frauen häufiger von einer Kaufsucht betroffen sind. Zusätzlich gelten jüngere Menschen als wesentlich gefährdeter als ältere. Wenn die Retail Therapy nicht behandelt wird, droht dem Betroffenen eine finanzielle Katastrophe. Im schlimmsten Fall kommen juristische Probleme dazu, da es zu einer Beschaffungskriminalität kommt oder Shops, bei denen Waren ohne Bezahlung gekauft wurden, eine Anzeige wegen Betrugs gestellt haben.

Was ist Empathielosigkeit? Was kann man tun? Bedeutung, Definition, Erklärung


Empathie ist eine sehr weit verbreitete Stärke vieler Menschen und wird mitunter auch als vollkommen selbstverständlich angesehen. Zunächst geht es hier darum, sich in die Gefühle und Gedanken eines anderen Menschen hineinversetzen zu können. Ist man ein empathischer Mensch, zeigt man dies in aller Regel auch durch bestimmte Handlungen, die sich in Mimik und Gestik ausdrücken können. Menschen, die an einer Empathielosigkeit leiden, können genau dies jedoch nicht. Ein solches Verhalten wird von der Außenwelt zumeist als unsozial und wenig verständlich betrachtet.

Was ist Empathielosigkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ist eine solche Störung für die Außenwelt in jedem Fall sofort zu erkennen? Hier lässt sich in jedem Fall sagen, dass es hier eine ganze Reihe möglicher Indizien gibt, die für außenstehende Personen durchaus sehr schnell zu erkennen sind.

Wer sich nicht gerade empathisch zeigt, tut dies in der Regel ständig, denn klar sollte in jedem Fall auch sein, dass es sich hierbei um ein sehr verfestigtes Verhalten handelt. Gerade im höheren Erwachsenenalter ist es mehr als unwahrscheinlich, dass derartige Verhaltensweisen wieder verschwinden.

Das Umfeld bemerkt die fehlende Empathie zum Beispiel durch fehlende Gefühlsreaktionen. Ist ein Familienangehöriger schwer erkrankt oder möchte man selbst heiraten und konfrontiert die jeweilige Person mit diesen Dingen, so wird eine Reaktion nicht stattfinden. Es werden keine Tränen vergossen und es folgen auch keine befürwortenden Reaktionen oder wohltuenden Worte auf ein freudiges Ereignis.

Wo liegen die Ursachen der Empathielosigkeit? Gründe

Zunächst sollte man sich vor Augen führen, dass es sich mit Blick auf die Empathielosigkeit abhängig von der Stärke der Ausprägung um eine sehr ernsthafte Störung handelt. Somit stellt sich natürlich im besonderen Maße die Frage nach den möglichen Ursachen. Hier wird es jedoch wirklich sehr schwierig, denn die möglichen Ursachen, die für eine solche Störung verantwortlich sind, können extrem vielschichtig sein.

Besonders häufig prägt sich dieses Verhalten bereits in der Kindheit aus. So können sich kleine Kinder in vielen Fällen vollkommen empathielos gegenüber ihren Geschwistern oder den Eltern verhalten.

Auch fehlende soziale Bindungen können für ein geringes Gemeinschaftsgefühl und die nicht vorhandene Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen ursächlich sein. Hat man bereits in früher Kindheit nur wenige oder keine Freunde und ist man zudem auch weder in einem Verein, noch in irgendeiner kreativen Arbeitsgemeinschaft, kann sich ein derartiges Verhalten ebenso schnell ausprägen und auf Dauer verfestigen. Eltern sollten daher darauf bedacht sein ihre Kinder auch mit anderen Kindern zusammenzubringen. Feste Kontakte und gemeinsame Erfolge (hier ist ein Sportverein von besonderer Bedeutung) sind für Kinder unabdingbar und sorgen dafür, dass man auch fähig ist eine Empathie für andere Menschen zu entwickeln.

Siehe auch:

Empathielosigkeit und Depressionen

Eine Empathielosigkeit ist durchaus für die betroffenen Personen ein sehr schwerwiegendes Problem, und zwar auch dann, wenn sie dies selbst nicht zugeben. Es ist sehr typisch für diese Personen solche Probleme auf Dauer zu verdrängen.

Verdrängt man auf Dauer, die in der Tendenz immer stärker zunehmenden Probleme, kommt es oft auch zu einer Ausprägung von Depressionen. Dies erkennt man dann zum Beispiel auch daran, dass die jeweiligen Personen sich verstärkt zurückziehen und kein erfülltes Leben mehr führen können.

Wie stark diese Depressionen sich ausweiten, hängt auch immer ein Stück weit von den sonstigen persönlichen Eigenschaften einer solchen Person ab. Ist man selbst eher labil und nicht in der Lage sich aufzuraffen, ist man ganz besonders anfällig für schwere Depressionen.

Empathielosigkeit und Aggressionen

Die möglichen negativen Begleiterscheinungen einer Empathielosigkeit können in jedem Fall sehr umfassend und somit auch belastend sein. Belastungen können sich sowohl für die betroffene Person selbst, als auch für die jeweiligen Mitmenschen ergeben.

Eine vertiefte Empathielosigkeit kann durchaus auch mit ernsthaften und sehr stark ausgeprägten Aggressionen verbunden sein. Hierbei versuchen die betroffenen Menschen sehr häufig ihre Probleme zu kompensieren und ihren Frust an Gegenständen und anderen Menschen auszulassen. Diese Form der Gewalt kann in Bezug auf Personen physischer aber auch psychischer Ausprägung sein.

Empathielosigkeit und Egoismus

Eine starke Empathielosigkeit muss jedoch nicht immer ausschließlich von Frust, Aggressionen oder bestimmten Formen der Gewalt begleitet sein. Eine Person ohne Empathie kann sich in jedem Fall auch ganz besonders egoistisch verhalten. So greift ein solcher Mensch immer zuerst nach dem größten Stück Kuchen auf dem Tablett oder versucht in der Bahn möglichst 2 Sitzplätze einzunehmen. Wer keine Empathie verspüren kann, wird sich eben nun einmal nicht für die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen begeistern können.

Was man bei einer ausgeprägten Empathielosigkeit tun kann

Die Empathielosigkeit zu überwinden ist definitiv nicht leicht. Je früher man dagegen ankämpft, desto besser, denn gerade im fortschreitenden Erwachsenenalter ist der Charakter schon so fest ausgeprägt, und zwar tatsächlich auch so stark, dass man sich in der Regel nicht mehr ändert.

Bei Kindern und Jugendlichen können vor allem die Eltern gegen ein solches Verhalten ankämpfen und gezielt Abhilfe schaffen. Dies gelingt am besten mit einer direkten Konfrontation. So sollten Eltern ihre Kinder stets mit den Gefühlen anderer Personen konfrontieren und sie fragen, wie sie sich selbst in einer bestimmten Situation fühlen würden.

Manchmal ist der Gang zum Psychologen nötig und kann langfristig helfen

Nicht immer schafft man es selbst sich von der Empathielosigkeit loszusagen. Auch das ganz persönliche Umfeld ist nicht selten mit einer solchen Situation überfordert.

Ein Psychologe oder eine Psychologin kann bei diesem Problem jedoch zielgerichtet helfen. Die erste Erkenntnis muss allerdings immer bei den Betroffenen selbst liegen, denn nur so gelingt auch eine erfolgreiche Therapie, die langfristigen Bestand hat.

Möchte man die Empathielosigkeit wirklich überwinden, benötigt man vor allem Geduld und jede Menge innerlichen Ansporn. Es kann bei einer recht komplexen Störung dieser Art durchaus einige Jahre dauern bis sich ein echter Erfolg einstellt. Man darf demnach unter keinen Umständen schon nach wenigen Wochen aufgeben, wenn sich noch kein Erfolg abzeichnet.

Was ist Ekpathie? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Ekpathie gilt als Gegenstück zur Empathie. Sie bedeutet, dass sich eine Person emotional nicht in zu großem Umfang auf andere Personen einlässt. Sie kann sinnvoll sein, um andere Menschen oder sich selbst vor Ausnutzung oder Manipulation zu bewahren.

Was ist Ekpathie? Bedeutung, Definition, Erklärung

Bei der Bezeichnung Ekpathie handelt es sich um eine verhältnismäßig neue Wortkreation. Aus diesem Grund können viele Menschen seine Bedeutung noch nicht richtig einschätzen. Die Ekpathie wird als Gegenstück zur Empathie eingestuft. Der Begriff Empathie ist den meisten Menschen geläufig. So gelten Menschen, die empathisch empfinden, als in der Lage, die Gefühle und Emotionen anderer Menschen richtig einzuschätzen. Dadurch kommt es zu einer angemessenen Reaktion.

Ein Empath zeigt beispielsweise Mitgefühl für Menschen, die leiden oder sich schlecht fühlen. Die Empathie entsteht bereits in der frühen Kindheit. Sie wird auch als Einfühlungsvermögen eingestuft. Menschen, die Empathie besitzen, vermögen sogar die Gedanken und Absichten anderer Personen zu erkennen. Im Berufsleben wird die Empathie hoch eingeschätzt.

Kleine Kinder sind zunächst noch nicht dazu imstande, Mitgefühl mit anderen kleinen Kindern zu zeigen, wenn diese traurig sind. Setzt jedoch die Entwicklung von Empathie ein, vermag das Kind Schmerz oder Trauer eines anderen nachzuempfinden. Dadurch kann es entsprechend reagieren und die andere Person zum Beispiel aufmuntern.

Siehe auch:

Ekpathie: Ursprung, Geschichte

Definiert wurde der Begriff Ekpathie (Ecpathy) von dem spanischen Psychiater Professor Dr. Jose Luis de Rivera, einem Experten auf den Gebieten psychischer Missbrauch am Arbeitsplatz und Mobbing. Er sieht darin einen bewussten und zugleich freiwilligen Vorgang zum Ausgrenzen von Motivationen, Gedanken und Gefühlen. Bei der Ekpathie handelt es sich seiner Einschätzung nach jedoch nicht um Gefühlskälte oder Gleichgültigkeit. Diese Charakterzüge sind vorwiegend bei Menschen mit geringer Empathie zu finden. Die Ekpathie gleicht die Empathie aber aus. Sie stellt ein kompensatorisches Manöver dar, das als Schutz vor einer Flut aus Emotionen dient, die durch Empathie vorkommen kann. So besteht diese Gefahr prinzipiell bei empathischen Personen.

Die Ekpathie sorgt also dafür, dass ein Mensch nicht von den Gefühlen anderer übermannt wird und dadurch Schaden erleidet. Natürlich ist die Empathie überaus wichtig, denn nur mit ihr lassen sich andere Menschen verstehen. Allerdings birgt die Empathie auch Gefahren in sich. So kann es geschehen, dass eine empathische Person sich allzu intensiv mit der Situation anderer Personen befasst, dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird und sich selbst dabei vergisst.

Wichtigkeit der Ekpathie

Die Ekpathie ist also in bestimmten Situationen von großer Bedeutung. So werden die Menschen häufig von Politikern, Medien und Konzernen manipuliert. Dabei machen sie sich die Empathie oft zunutze, wodurch wiederum das Risiko von Missbrauch steigt. Durch die Ekpathie ist es aber möglich, gefühlsmäßigen Manipulationen entgegenzuwirken.

Als Beispiel für das Manipulieren von empathischen Gefühlen gelten spezielle Formate des Fernsehens oder der Werbung. Dabei werden gespielte Emotionen eingesetzt, auf die viele Menschen emotional reagieren und dadurch ihr logisches Denken vernachlässigen. Dazu zählen u. a. Entschlüsse für sinnlose Käufe oder voreilige Folgerungen über Welt und Gesellschaft.

Ekpathie sinnvoll im Berufsleben

Von Bedeutung ist die Ekpathie auch im Berufsleben, um sich selbst zu schützen. Häufig neigen empathische Menschen dazu, die Arbeit eines Kollegen ebenfalls zu übernehmen, weil er auf sie einen müden und überarbeiteten Eindruck macht. Nutzt der Arbeitskollege diesen Umstand jedoch aus, wird er dieses Verhalten wiederholt verlangen. Ein empathischer Kollege ist dann oft nicht in der Lage, dies abzulehnen, weil er deshalb ein schlechtes Gewissen hat. Infolgedessen überarbeitet er sich früher oder später selbst und leidet darunter.

Ein Übermaß an Empathie kann also durchaus schädlich sein. Im Extremfall drohen dadurch Schäden wie Schuldgefühle, Erschöpfung oder sogar ein Burnout-Syndrom. Psychologen sprechen dann von einem pathologischen Altruismus, was krankhafte Nächstenliebe bedeutet.

Durch ein gesundes Maß Ekpathie ist es möglich, rational und objektiv zu bleiben und ungerechtfertigte Wünsche von Kollegen abzulehnen, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. Ekpathie heißt allerdings nicht, gefühlskalt zu sein. So kann beispielsweise dem betroffenen Kollegen ein Rat gegeben werden, wie er seine Arbeit effizienter gestaltet. Letztendlich ist ihm dadurch sogar besser geholfen.

Ekpathie ist mitunter auch sehr wichtig für Menschen, die am Arbeitsplatz unter Mobbing oder Missbrauch leiden. So kann ihnen ekpathisches Denken dazu verhelfen, mehr Distanz zu ihren Kollegen zu erlangen.

Lässt die Ekpathie Mitgefühl zu?

Natürlich haben auch ekpathische Menschen Gefühle und können mit anderen Personen Mitleid empfinden. Sie handeln jedoch nicht im Überschwang, sondern reagieren stattdessen mit Überlegung, Logik und Rationalität. Auch können sie Menschen, die trauern, Trost spenden. Sie achten jedoch auf ihre Handlungen und denken über die nächsten Schritte nach. Sie können auch Trauer empfinden, lassen sich aber nicht von ihr beeinflussen.

Auf keinen Fall sind ekpathische Personen gefühlskalt, wenngleich sie sich nicht von ihren Emotionen leiten lassen. Außerdem sind sie fähig, Sympathien für andere Personen zu zeigen. Ihr Verhalten dient letztlich zum Eigenschutz vor nervlichen Belastungen und emotionaler Manipulation. Das hilft ihnen dabei, sich nicht negativ beeinflussen oder ausnutzen zu lassen. Die Ekpathie stellt also keine negative Charaktereigenschaft dar.

Ist Ekpathie erlernbar?

Ekpathie und Empathie müssen sich nicht automatisch ausschließen. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie einander ergänzen. So ist es ein großer Vorteil, wenn sich erkennen lässt, wann Empathie angebracht ist und wann es besser ist, ekpathisch zu reagieren. Auf diese Weise schützt die betroffene Person nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen.

Für Menschen, die als ausgeprägte Empathen gelten, ist das Erlernen der Ekpathie allerdings schwieriger. Trotzdem können auch sie lernen, sich ekpathischer zu verhalten. Wichtig ist dabei, sich Reaktionen, die emotional geprägt erfolgen, abzugewöhnen. In emotionalen Situationen gilt es, so ruhig wie möglich zu bleiben, was allerdings nicht immer leicht fällt. Umso wichtiger ist es, nachzudenken, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und sich zurückzuhalten.

Am Arbeitsplatz empfiehlt es sich, zur Förderung der Ekpathie schriftliche Notizen anzufertigen. Dabei wird präzise vermerkt, welche Kollegen Hilfe beanspruchen und wie oft sie das tun. Ebenso sollte der Betroffene festhalten, welche Kollegen ihm Hilfe leisten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, auf bewusste Art und Weise Nein zu sagen und dabei zu beobachten, wie der Kollege darauf reagiert. Fällt seine Reaktion sehr negativ oder sogar wütend aus, gilt dies als Indiz dafür, dass er seine Kollegen vermutlich ausnutzt.

Fazit: Was ist Ekpathie?

Die Ekpathie gilt als Gegensatz zur Empathie. Sie bedeutet jedoch keine Gefühlskälte oder egoistisches Verhalten, sondern lediglich weniger Emotionalität. So kann die Ekpathie durchaus als positive Eigenschaft betrachtet werden, die einen Menschen davor bewahrt, von anderen Personen emotional manipuliert oder ausgenutzt zu werden.