Kategorie: Mundart und Dialekt
Wie viele Mundarten und Dialekte gibt es in Deutschland? Was macht sie aus?
Es gibt rund 20 verschiedene Dialekte und Mundarten in Deutschland. Wobei sich die genaue Zahl nur schwer ermitteln lässt, da es gerade in ländlichen Regionen sein kann, dass fast in jedem Dorf ein etwas abgewandelter Dialekt gesprochen wird.
Welcher Dialekt ist der bekannteste und welcher der unbeliebteste?
Bayerisch zählt laut einigen Umfragen zum schönsten und beliebtesten Dialekt der Deutschen. Sehr bekannt ist der Ausspruch „O’zapft is“. Dies ist nicht zu verwechseln mit Fränkisch. Klingt zwar für den Laien sehr ähnlich, ist aber eine eigenständige Mundart.
Sächsisch, wie man im Raum Sachsen spricht, schneidet dabei nicht gut ab und ist eher unbeliebt.
Welche Mundarten gibt es noch?
In der Hauptstadt wird berlinerisch gesprochen, auch bekannt als Berliner Schnauze. Hamburgerisch im Norden ist eine Kombination zwischen Hoch- und Plattdeutsch. „Moin Moin“ als Begrüßung ist hierfür typisch.
Badisch und Schwäbisch sind die Mundarten, die in der Region Baden-Württemberg hauptsächlich gesprochen oder geschwätzt werden, wie man dort sagt. Weitere Dialekte sind hessisch, den man im Raum Frankfurt am Main babbelt, Kölsch, in der Gegend um Köln. Ein Satz mit großem Wiedererkennungswert ist „Et kütt wie et kütt“. In der ländlichen Region der Pfalz redet man überwiegend Pfälzisch. Dies bedeutet man macht aus dem „s“ immer ein „sch“. Also beispielsweise aus erst wird erscht.
Nicht zu vergessen, sind die Mundarten in Magdeburg und Halle. Beide Städte haben ganz eigene kleine Sprache mit eigenen Worten entwickelt. „Was schmust der Luppert“ wird z.B. nur in Halle und im hallischen Umland verstanden. Was ein „Bötel“ ist und warum man ihn mit Lehm und Stroh isst, wissen dafür die Magdeburger.
Wo wird Plattdeutsch gesprochen?
Dieser Dialekt ist einer der ältesten und wird im Norden, Mecklenburg-Vorpommern, Ostfriesland und auch in Hamburg gesprochen oder gesnackt, wie man dort dafür sagt.
Plattdeutsch ist ein Dialekt, der vom Aussterben bedroht ist. Daher kümmern sich die Sprecher darum, dass Plattdeutsch am Leben bleibt. So findet z.B. jährlich die Wahl zum plattdeutschen Wort des Jahres statt. 2020 hat z.B. „Schnutenpulli“ gewonnen, ein plattdeutscher Ausdruck für „Mund-Nasen-Bedeckung“.