Übersicht aller Beiträge in der Kategorie: Mundart und Dialekt.

Was bedeutet „Jutster“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Jutster“ ist als Anrede „mein Jutster“ eine sehr positive und freundliche Anrede an einen Freund, den man sehr mag.

„Mein Jutster“ oder „meine Jutste“ wird auch als Anrede für Menschen verwendet, die man sehr mag und gut findet.

Was bedeutet „Jutster“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Ausdruck „Jutster“ stammt aus der berlinischen Mundart und bedeutet auf hochdeutsch „Gutester“. Bekannt ist „Jutster“ aus der Anrede „mein Jutster“, was eben „mein Gutester“ bedeutet.

„Mein Gutester“ ist mit „mein Bester“ verwandt und ist eine freundliche Ansprache an einem liebgewonnen Menschen und Freund.

Wahrscheinlich ist, dass „mein Bester“ eine Verkürzung von „mein bester Freund“ ist, wodurch die genaue Bedeutung eben klar sein sollte. Mit „mein Jutster“ wird ein bester Freund angesprochen.

Hinweis: Der berlinerische Ausdruck „Jutster“ oder „Jutste“ sollte nicht mit dem französischen Wort „juste“ verwechselt werden. „Juste“ ist z.B. bekannt aus dem Ausdruck „juste Milieu“.

Ursprung: Jutster

In der berlinerischen und magdeburgerischen Mundart wird der Buchstabe „g“ oft zu einem „j“ geändert. Aus „gut“ wird „jut“, aus „gehen“ wird „jehn“ und aus der „Garage“ wird die „Jarage“. Aus „Vogel“ wird „Vorel“. (Ja, wirklich!)

Es finden noch weitere grammatikalische Veränderungen in der berlinerischen Mundart statt: Buchstaben werden weggelassen und Wörter so kürzer gemacht. (Aus „Laufen“ wird „loofn“.) Wörter werden zusammen gezogen. (Aus „Kommst du“ wird „Kommste“. Aus „Ich fühle es“ wird „Ick fühls“. Aus „auf dem“ wird „uffm“.)

„Mein Jutster“ ist eine mögliche Verkürzung von „mein guter Freund“.

Grammatik: Jutster

Vom Wort „Jutster“ gibt es zwei Sprachvarianten: Jutster und Jutester. Beide Varianten sind möglich.

Deklination: Jutster

„Jutster“ gibt es natürlich in allen möglichen Varianten:

  • Anrede an eine weibliche beste Freundin: meine Jutste
  • Anrede an weibliche beste Freundinnen: meine Jutsten
  • Anrede an einen männlichen besten Freund: mein Jutster
  • Anrede an männliche beste Freunde: meine Jutsten
  • Anrede an beste Freunde: meine Jutsten

Zum Geburtstag kann dann natürlich auf berlinerisch „alles Jute“ oder „Alles Jutste“ gewünscht werden.

Der Ausdruck „mein Jutster“ kann zu „mein aller bester Jutster“ gesteigert werden.

Verbreitung: Jutster

Der Unternehmer und Influencer Ron Bielecki ist für die Verwendung des Ausdrucks „mein Jutster“ bekannt. Er hat den berlinerischen Ausdruck in den Jahren nach 2021 etwas berühmter und bekannter gemacht.

Die Redaktion hat das Wort „jutster“ in die YouTube-Suche eingeben. Es erschienen viele Videos von und über Ron Bielecki.

„Der Guteste“ ist ein Lied von Fler.

Weitere Bedeutung von Jutster

„Die Allerjutsten“ ist eine Webvideo-Serie. In dieser wirkten unter anderem Amar, Inscope21, Marc Eggers, Rewinside, Ron Bielecki, Tim Gabel und unsympathischTV mit. Die Erstaustrahlung war ab August 2023.

Was bedeutet „jwd“? Bedeutung, Geschichte, Erklärung, Definition


Die Bezeichnung „jwd” ist eine berlinerische Abkürzung für „janz weit draußen” oder auch „janz weet draußen” – hochdeutsch: “ganz weit draußen”.

Diese Redewendung entstammt dem Berliner Großraum, in dem der Berlinerische (auch Berlinische) Dialekt gesprochen wird. Der Ausdruck bezeichnet scherzhaft eine Gegend, die weit außerhalb liegt und nur schwer und mit großem Zeitaufwand zu erreichen ist.

Berliner verwenden diese Bezeichnung gerne für einen abgelegenen Ort vor der Stadt. Ein Synonym für die Abkürzung „jwd” in Schreibform ist „Jottwede“. Hierbei werden die drei Buchstaben „j”, „w” und „d”, wie man sie spricht, zu einem Wort zusammengefasst.

Geschichte von jwd

Die Bezeichnung „jwd” hängt mit den Berliner Post-Zustellbezirken im 19. Jahrhundert zusammen. Das damalige Stadtgebiet von Berlin wurde aufgrund des rasanten Wachstums in Himmelsrichtungen eingeteilt. So stand beispielsweise „SW” für den Südwesten und „NO” für den Nordosten Berlins.

Mit dieser neuen Regelung kamen einige neue Regionen zu den Post-Zustellbezirken Berlins hinzu. Infolgedessen wurden neue Zustellbezirke gerne scherzhaft mit der Pseudo-Himmelsrichtung „jwd” bezeichnet.

Insbesondere für die Berliner Postboten der damaligen Zeit waren die neuen Regionen tatsächlich gefühlt „janz weit draußen”, da diese meist fernab der bis dato bekannten Bezirke lagen.

Anwendung von jwd: Beispiele

Einige Beispiele, die Berliner gern als „jwd”-Gegenden bezeichnen, sind Hohenschönhausen, Schöneweide oder die Insel Eiswerder. Grundsätzlich kann man jede Region mit „jwd” bezeichnen.

Weder sprachlich noch geografisch sind hier eindeutige Grenzen gesetzt. Unüblich wäre dieser Ausdruck lediglich für das Zentrum Berlins. Die Bezeichnung „jwd” hat sich auch umgangssprachlich bundesweit etabliert. Insbesondere in der deutschen Jugendsprache ist die Abkürzung unabhängig vom Wohnort häufig zu hören.

Der Begriff „jwd” ist in weiten Teilen Deutschlands ein Synonym für meist ländliche Regionen. Er wird häufig von Städtern verwendet, um Ortschaften mit einer geringen Bevölkerung zu beschreiben. Die Formulierung ist dennoch nicht spöttisch zu verstehen.

Die Berliner Mundart

Im Berliner Dialekt wird meist das „g” wie ein „j” gesprochen (z. B. „Jemüse” für „Gemüse” oder „jejangen” für „gegangen”). Manche Worte, die „ei” enthalten, spricht man wie „ee” (z. B. „keen” für „kein” oder „een” für „ein”).

Der Berliner Dialekt, der umgangssprachlich auch als Berliner Schnauze bezeichnet wird, ist häufig mit derben, aber herzlichen Humor der Einwohner verbunden.

Menschen, die die Berliner Mundart pflegen, sagen beispielsweise nicht tschüss, sondern: „Ick, mach`n Abjang!” (Hochdeutsch: „Ich mach einen Abgang”). Ein ähnliches Beispiel für diesen Humor ist: „Kommse rin, könnse rauskieken!” (Hochdeutsch: „Kommen Sie rein, da können Sie rausschauen!”) für einen Ausdruck einer gastfreundlichen Einladung.

Einheimische, die mit der Berliner Mundart aufgewachsen sind, gelten eher als forsche Personen und weniger als zurückhaltend.

Weitere Bedeutung von JWD

„Jwd” ist in Berlin nicht nur ein Sprachausdruck, sondern ein kultureller Bestandteil. Daher findet man in der deutschen Hauptstadt und der Umgebung häufig Dinge, die mit den drei Buchstaben benannt sind.

Beispiele hierfür sind ein Fachbetrieb für Druck- und Werbetechnik in Weißensee oder die Diskothek JWD in Spandau auf der Insel Eiswerder. Ein weiterer Vertreter ist die JWD-Security in Hoppegarten.

Der TV-Moderator Joko Winterscheidt veröffentlichte ein Magazin, das bewusst mit den drei Buchstaben bezeichnet wurde. „JWD” stand in diesem Zusammenhang für „Joko Winterscheidts Druckerzeugnis”, der Name diente erfolgreich dazu, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Was bedeutet „butschern“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck butschern oder butschern gehen stammt aus dem niederdeutschen Sprachgebrauch. Das hochdeutsche Pendant steht für nach draußen gehen oder etwas zu unternehmen. Butschern gehen kann den negativen Anklang von Herumlungern und Stromern haben. Die Intention hinter dem Butschern ist keine zielgerichtete Handlung mit einer Erwartung. Ein Butscher lässt sich Treiben und nimmt die Dinge, wie sie passieren. Butschern ist ein Verb, das gleichbedeutend mit herumbutschern verwendet werden kann.

Butschern: Ursprung, Wortherkunft

Der Begriff stammt aus dem norddeutschen Raum. Abgeleitet wurde das Verb von der plattdeutschen Bezeichnung für einen kleinen Jungen. In der Region um Bremen und Bremerhaven wurden Jungen als Butscher bezeichnet. Es gibt zusätzlich die gleichbedeutenden Ausdrücke Butjer und Buttscher, die besonders in Mecklenburg-Vorpommern verbreitet sind. Der Ausdruck hat sich als Koseform für Jungs entwickelt, die sich durch eine besondere Raffinesse ausgezeichnet haben. Sie waren das, was das Plattdeutsche als plietsch bezeichnet. Pfiffige Jungs mit Selbstbewusstsein und einem Maß an Cleverness. Die ursprüngliche Bedeutung für einen Butscher schließt das Stromern und Herumtreiben ein. Butscher hielten sich gern in der Nähe von Häfen auf. Das Hafenmilieu war immer ein Versprechen auf Abenteuer und besondere Erlebnisse. Dies erklärt den Bezug zum norddeutschen Sprachraum. Die jungen Herumtreiber sind ohne Ziel unterwegs und diese Ziellosigkeit ist bis heute Teil der Bedeutung.

Im Duden wird die Bezeichnung Butscher als Straßenjunge geführt. Ein Begriff, der Interpretationsbedarf weckt. Als Jungs noch Butscher genannt wurden, haben sich Kinder viel auf der Straße aufgehalten. Die schulische Versorgung war noch nicht kontinuierlich und nicht jeder Gesellschaftsschicht zugänglich. Das Zuhause war eine Unterkunft mit einem Platz zum Schlafen und nicht der Ort, an dem Kinder sich den ganzen Tag aufgehalten haben. Besonders in den Nachkriegszeiten waren Kinder in dem Viertel des Wohnortes unterwegs. Die Anbindung an das Elternhaus hat sich von heutigen gesellschaftlichen Vorstellungen stark unterschieden. Der Ausdruck Straßenjunge hatte in der damaligen Zeit eine andere Bedeutung, als die heutige Assoziation erzeugt.

Butschern: Vom Streunern und Strolchen zum draußen Spielen

Die Lebendigkeit der Sprache wirkt auf Sprachen, die im Alltag nur eine geringen Anteil einnehmen. Das Plattdeutsch in Norddeutschland hat viele Unterstützter und einige Ausdrücke werden bis heute regelmäßig verwendet. Butschern zählt zu den gebräuchlichsten Wörtern und erfreut sich großer Beliebtheit. Zahlreiche Organisationen haben sich dem Schutz der Niederdeutschen Sprache gewidmet und rufen jährlich zur Wahl des beliebtesten plattdeutschen Wortes auf. Im Jahr 2021 wurde der Ausdruck butschern zum Sieger gekürt. Dies ist ein Zeichen für die Präsenz des Wortes im Alltag.

Butschern hat nach wie vor einen Bezug zu Kindern. Butschern gehen Kinder, die draußen spielen gehen. Das kann im Garten, im Wald oder irgendwo dort sein, wo Kindern nach einer Beschäftigung suchen, die ihnen zufällig begegnet. Gern wird das Spielen mit Pfützen und Matsch in Verbindung gebracht. Der Kern von Freiheit und Selbstständigkeit, vielleicht ein wenig Eigensinn dahinter, wenn Kinder heute butschern gehen. In jüngster Zeit hat sich der Begriff ausgeht und es gibt Butscherhosen und ähnliche Kleidungsstücke, die auf die moderne Abenteuersuche ausgerichtet sind.

Zum Einkaufen butschern gehen

Eine Einkaufbummel zu machen ist die elegante Ausdrucksweise, sich von den Angeboten inspirieren zu lassen und bei Gefallen etwas zu kaufen. Im norddeutschen Raum wird für dieses Beschäftigung auch das Wort butschern gehen verwendet. Es beschriebt das ziellose Losgehen und sich treiben lassen auf der Suche nach etwas, das man selbst noch nicht kennt. So butschern Norddeutsche über Flohmärkte und durch Geschäfte. Ausgedehnt wird der Begriff zusätzlich auf Unternehmungen, die in ein Café oder Ähnliches führen. Nicht zu verwechseln ist das Butschern mit dem Ausdruck auf den Swutsch gehen, denn dieser beschreibt ganz gezielt den Spaß, das Amüsieren und das abendliche Ausgehen.

Stromernde Haustiere

Haustiere und deren frei lebenden Artgenossen sind lassen sich ebenfalls beim Stromern beobachten. Folglich wird das Butschern auch auf Hunde und Katzen angewendet, die eine Entdeckungstour unternehmen. Besonders Besitzer von Freigänger-Katzen kennen das Verhalten, wenn das Tier für einige Tage nicht nach Hause kommt und vermutlich lediglich durch die Gegend gezogen ist.

Was bedeutet „Oaschloch“? Bedeutung, Defintion, Erklärung


„Oaschloch“ ist die bayerische und österreichische Dialektvariante des Wortes „Arschloch“. Insbesondere in der österreichischen und Wiener Schimpfkultur ist das Wort „Oaschloch“ fest verankert.

Bekannte Sprüche mit Oaschloch sind:

  • Heast, Oaschloch!
  • Schleich di, Du Oaschloch! (bedeutet auf hochdeutsch: „Hau ab, du Arschloch!“)

Hinweis: Die richtige Schreibweise ist ohne „r“: „Oaschloch“. „Oarschloch“ ist falsch.

Schleich di, Du Oaschloch! Bedeutung, Defintion, Erklärung

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ erlangte Berühmtheit als ein Augenzeuge bei dem islamistischen Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 jenen Satz dem Attentäter nachrief. (Vier Menschen verloren an dem Tag ihr Leben. 22 Menschen wurden verletzt.)

Auf einem Handyvideo wurde der Ausruf aufgezeichnet. Ganz eindeutig ist der Satz nicht zu hören, aber das Wort „Oaschloch“ ist eindeutig hörbar.

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ verbreitete sich in den sozialen Medien viral und wurde zu einem Spruch, der die Stimmung in Wien, wiedergab. Der Spruch wurde zu einem Symbol für den Zusammenhalt in Wien und für eine gemeinsame Haltung gegen den Terror und Furcht. Der Spruch steht für Widerstand und Solidarität. Er steht dafür, dass sich die Österreicher und Wiener nicht teilen lassen wollen.

Kanzler Kurz sagte zu dem Attentat, dass es nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten gehe, sondern um einen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei.

Der Spruch „Schleich di, Du Oaschloch!“ drückt Wut, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Trotz und den Willen, sich nicht unterkriegen zulassen aus.

„Schleich di, du Oaschloch“ wurde zum österreichischen Spruch des Jahres 2020 gewählt.

„Schleich di, Du Oaschloch!“: Verbreitung und Bedeutung

Das Wort „Oaschloch“ trendete auf Twitter. Auf Twitter dankten viele dem „Balkonrufer“ für seinen Mut. Viele Medien verglichen den Spruch „Schleich di, Du Oaschloch!“ mit Sätzen „Je Suis Charlie“ oder „Pray for London“.

Die Wirkung vom Satz „Schleich di, Du Oaschloch!“ ist auch, dass der Name vom Täter nicht verbreitet wurde. Das Wort „Oaschloch“ ersetzte den Namen des Täters. Damit wird dem Täter der Märtyrer-Status nicht gegönnt.

Der Ausruf „Schleich di, Du Oaschloch!“ wurde vielfältig verbreitet:

  • „Schleich di, Du Oaschloch!“ stand auf dem Titelbild der deutschen Tageszeitung taz.
  • „Schleich di, Du Oaschloch!“ wurde in großen Buchstaben an den Wiener Nachthimmel geschrieben.
  • Die Zeitungen Zeit, Berliner Zeitung, Der Standard, Kurier und andere berichteten über den Spruch.
  • Weltweit verbreitete sich der Spruch ebenfalls.
  • Ein Browser-Plugin wurde veröffentlicht, dass den Namen des Täters durch das Wort „Oaschloch“ ersetzt.
  • Auf Amazon* werde Buttons, T-Shirts, Beutel und andere Bekleidungsstücke mit dem Aufdruck „Schleich di, Du Oaschloch!“* angeboten. Siehe hier* (*Externer Link zu Amazon und Provisionslink)

Bei Google erreichten die Suchanfragen nach dem Wort „Oaschloch“ im November 2020 ihren historisch höchsten Stand.

Kritik: „Schleich di, Du Oaschloch!“

Das Wort „Oaschloch“ kann auch als verharmlosend gewertet werden. Denn ein Oaschloch ist auch jemand, der seine Frau betrügt oder andere schlägt. Den Attentäter mit solchen Oaschlechcha gleichzusetzen, ist falsch.

Weitere Bedeutung Oaschloch

Der Plural von Oaschloch ist „Oaschlechcha“.

„Oaschloch“ ist ein österreichischer Kurzfilm aus dem Jahr 2017. Regie führte David Weinand.

Was bedeutet Schnutenpulli? Plattdeutsches Wort, Bedeutung, Definition, Erklärung


Viele, die sich mit der Norddeutschen Sprache nicht auskennen, können mit dem Begriff „Schnutenpulli“ erst einmal nicht viel anfangen. Viel komplizierter wird es jedoch, wenn der Norddeutsche im korrekten Platt „Snutenpulli“ sagt. In diesem Fall tauchen oftmals Fragezeichen auf den Gesichtern auf, dabei ist die Lösung im Grunde recht einfach. Der „Schnutenpulli“ ist nichts anderes als ein Synonym für die in Corona-Zeiten omnipräsente, also allgegenwärtige Gesichtsmaske, die im Fachjargon auch gern als Mund-Nase-Bedeckung bezeichnet wird.

Was bedeutet Schnutenpulli? Plattdeutsches Wort, Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Schnute bezeichnet dabei umgangssprachlich den Mund. Gerade bei Kindern und wenn es niedlich aussieht, wird dieser Begriff verwendet. „Ich wich dir mal die Schnute ab“, sagt die Mama vielleicht mal zu ihrem Nachwuchs, aber auch die Phrase „eine Schnute ziehen“ ist Menschen über Norddeutschland hinaus bekannt. Damit wird normalerweise ausgedrückt, dass man beleidigt, verdrossen oder enttäuscht ist, sicherlich ein Gefühl, dass jeder Masken- oder Schnutenpulliträger in der Corona-Zeit schon erlebt hat.

Der Pulli ist eine umgangssprachliche Verniedlichungsform von Pullover. Er wird heute vor allem als etwas hippere Abkürzung verwendet, früher wurde damit auch ein dünner Pullover oder ein Shirt bezeichnet. Der Pullover ist wiederum eine Adaption aus dem Englischen und hat, wie der Name bereits andeutet, den ursprünglichen deutschen Begriff „Überzieher“ ersetzt. Der „Schnutenpulli“ ist somit ein Kleidungsstück, das man sich üblicherweise über seinen niedlichen Mund zieht.

Der „Schnutenpulli“ hat die Nase vorn – Das „Plattdeutsche Wort des Jahres 2020“

Mit Ausbreitung der Corona-Pandemie waren auch die Menschen in Norddeutschland irgendwann gezwungen, sich beim Betreten von Geschäften oder in anderen Situtationen Mund und Nase zu bedecken. Die offiziellen Bezeichnungen für die nun notwendige Maske besaßen von Anfang an keinen großen Reiz, so dass sich der Plattdütsche entschied, von nun an einen „Snutenpulli“ zu tragen. Der Begriff verbreitete sich so rasend schnell, dass es im Juli 2020 zum „Plattdeutschen Wort des Jahres“ erklärt wurde.

Die Entscheidung trafen das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen und der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern, die bereits seit 1995 die schönsten Wortschöpfungen aus dem plattdeutschen Raum küren. Sie verfolgen dabei das Ziel, die niederdeutsche Sprache auch über die Region hinaus ins Gespräch zu bringen und zu Diskussionen über ihre Geschichte und Verwendung anzuregen.

Der „Schnutenpulli“ ist zwar das bekannteste und beliebteste Wort 2020, in der Kategorie „Schönstes Wort“ ist aber der Ausdruck „Ballerdutje“ ganz vorn. Das Wort ist insbesondere in Ostfriesland populär und bezeichnet dort umgagssprachlich einen dicken, schmatzenden Kuss. Vielleicht ist das ebenfalls ein Hinweis auf die schwierigen Corona-Zeiten, in denen das ungenierte Knutschen in der Öffentlichkeit kaum mehr möglich ist. „Ut´n Schwientroch ward kein Violin“ ist schließlich die beliebteste Redensart des Nordens im Jahr 2020. Das aus einem klobigen Futterbottich kein zartes Instrument werden kann, zeugt von der Weisheit der plattdeutschen Sprache.

Am „Schnutenpulli“ scheiden sich die Geister – Kritik und Regionalstolz

Mit der Auswahl des „Schnutenpulli“ zum Plattdeutschen Wort des Jahres ist allerdings längst nicht jeder zufrieden. Kritiker weisen beispielsweise darauf hin, dass in der Vergangenheit unzählige neue Wortschöpfungen entstanden sind, die durch hohe Kreativität überzeugten, sich aber dennoch nicht lange im allgemeinen Sprachgebrauch halten konnten. Begriffe wie „Lämmerhüppen“ (Diskothek) oder „Ackerschnacker“ (Mobiltelefon), die einst ebenfalls von der Jury aus Stavenhagen präsentiert wurden, sind heute in der norddeutschen Bevölkerung schon fast nicht mehr präsent. Einige warnten angesichts dieser Tendenz davor, dass der regionale Dialekt beschädigt werden könnte, wenn er außerhalb des plattdeutschen Sprachgebietes nur noch durch scherzhafte Ausdrücke wahrgenommen wird.

Die Befürworter sehen in den immer neuen Wortkreationen hingegen einen Beweis für die Vitalität der plattdeutschen Sprache. Es macht den Unterstützern auch überhaupt nichts aus, dass der „Schnutenpulli“ ein wenig das zotig-gemütliche des Norddeutschen widerspiegelt. Die Auswahl zum Wort des Jahres sehen sie sogar als beinahe unvermeidbar an, da der „Schnutenpulli“ mit rasender Geschwindigkeit in den norddeutschen Sprachschatz übergegangen ist und es keine Hinweise gibt, dass der Begriff schnell in Vergessenheit geraten wird. Immerhin kann man mittlerweile sogar Gesichtsmasken kaufen, auf denen voller Stolz und mit ein bisschen Selbstironie „Schnutenpulli“ zu lesen ist. Die schönsten Exemplare sind zusätzlich mit einem Anker, Boot oder Leuchtturm versehen, oft kann man auch „Moin“ und andere typisch norddeutsche Ausdrücke darauf lesen.

Der „Schnutenpulli“ in anderen Dialekten und Variationen

Plattdeutsch ist natürlich nicht der einzige Dialekt, der in Zeiten von Corona interessante, ironische und manchmal despektierliche Wortschöpfungen hervorgebracht hat. In Hessen sagt man beispielsweise Babbellappe, in Bayern Goschnhalder und im Ländle ist das Mauldäschle weit verbreitet. Im Rheinland sagen manche Schnüssjardine, in Sachsen Guschndeggel und im Thüringischen soll schon der Ausdruck Fratzenschlüpper gefallen sein.

Mehr Synonyme für die Maske bzw. den Mund-Nasen-Schutz findest du hier.

Die Auswahl an Begriffen, die eine Bedeckung des Mundes und somit der Schnute in den Vordergrund stellen, ließe sich beliebig fortsetzen, manchmal werden aber auch andere Zusammenhänge thematisiert. Die Ausdrücke Seuchensegel oder Virenbinde weisen dabei auf Covid-19 als den Verursacher der Maskenpflicht hin, mit den Wortschöpfungen Merkelburka oder Söderlabbn soll offenbar suggeriert werden, welche Personen die Verantwortung für die beschlossenen Maßnahmen tragen.

Einige Wortkreationen haben sich gleichwohl auch als Stolpersteine erwiesen. So sahen sich Anbieter, die ihre Mund-Nase-Bedeckung forsch als Atemschutzmaske anpriesen, schnell mit Abmahnungen und Strafzahlungen konfrontiert. Was eventuell lustig gemeint war, führte aufgrund von Unwissenheit schnell zu finanziellen Einbußen, da ein Schnutenpulli eben keinesfalls die Eigenschaften einer Atemschutzmaske besitzen muss und somit schnell der Tatbestand der Täuschung vorliegt. Im Grunde ist es allerdings auch viel schöner, einen „Schnutenpulli“ anstelle einer Atemschutzmaske zu tragen.

Was bedeutet „Mia san mia“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Mia san Mia“ ist vor allem Fußballfans ein Begriff. In der Tat spielt der glorreiche deutsche Rekordmeister FC Bayern München eine Schlüsselrolle in Bezug auf die Bekanntheit dieses Ausspruchs. Doch auch außerhalb des Sports ist der Ausdruck geläufig.

FC Bayern München: „Mia san mia“ (Bedeutung, Ursprung)

Der deutsche Rekordmeister ist ein stolzer Verein. „Der Stern des Südens“ – wie seine treuen Anhänger den Klub liebevoll bezeichnen – kann auf große Erfolge sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart zurückblicken. Aufgrund dieser auf der ganzen Welt wahrgenommenen Strahlkraft, polarisiert der Verein wie kaum ein Zweiter. Dabei ist es wenig verwunderlich, dass sich der Klub zu einer eigenen Marke entwickelt hat. Bei einer Marke allein bleibt es allerdings nicht. Fans und Verantwortliche wollen mehr sein als nur ein Produkt auf dem internationalen Parkett.

Bayrischer Dialektik und Regionalität: „Mia san mia“

Der Ausdruck „mia san mia“ bedeutet ins Hochdeutsche übersetzt „Wir sind Wir“. Es handelt sich demnach um einen im Freistaat Bayern gebrauchten Dialekt. Die bayerische Mundart ist nicht nur zur beliebtesten aller Dialekte deutschlandweit gekürt worden, sondern auch Ausdruck eines besonderen Lebensgefühls. Nur als regionale Macht kann der große FC Bayern sicher nicht bezeichnet werden, doch der Ausspruch an sich ist es. Er fand jedoch Bekanntheit bis weit über die Grenzen des Freistaats hinaus, auch dank der enormen Bedeutung des Fußballs innerhalb der Gesellschaft.

„Mia san mia“ als Ausdruck von Identität

Das oft gepriesene „Wir-Gefühl“ hat mit der Suche und dem Ausleben der eigenen Identität zu tun. Insbesondere im Fußball geht es um Zusammengehörigkeit. Der Sport verbindet und weckt Emotionen. Siege einer Fußballmannschaft erzeugen bei ihren Fans echte Glücksgefühle und stillen das tiefe Verlangen nach Verbundenheit. Eine Mannschaft – und das müssen nicht nur die Bayern sein – sind im Volksmund elf Freunde, eine verschworene Truppe. Auch wenn dies in der Realität natürlich ganz anders aussehen kann und beispielsweise Egoismus und Eigennützigkeit im Vordergrund stehen, sind gemeinsame Ziele und Erfolge das Nonplusultra innerhalb der Sportwelt. Da der FC Bayern in aller Regel von einem Erfolgserlebnis zum nächsten marschiert, trifft dieser Ausdruck auf sie in besonderem Maße zu.

„Mia san mia“ im Fußball: FC Bayern München (Bedeutung, Erklärung)

Der FC Bayern hat gewiss viele Fans – sehr viele. Doch wohl mindestens genauso viele scheinen den Klub nicht zu mögen. Die oben beschriebene Polarisierung kommt nicht von ungefähr. Dem Verein selbst, das heißt ihren Vorsitzenden, Funktionären und Fans wird aufgrund des bayuvarischen Selbstverständnisses, mit denen Siege „zur Kenntnis genommen“ werden, Arroganz vorgeworfen. Ein für Außenstehende seltsam anmutendes Überlegenheitsgefühl stellt sich ein und hinterlässt bei gegnerischen Fans einen unsympathischen Eindruck. Erfolge verleiten bekanntlich zum Hochmut. Eine solche Lebensweisheit trifft selbstverständlich nicht auf alle Menschen oder Fußballfans des FC Bayern zu, doch manch ein Klischee bleibt eben über mehrere Generationen bestehen.

Die Sportwelt und der Fußball im Speziellen ist ein einziges Schaulaufen und Kräftemessen der Besten. Ein „Mia san Mia“ ist auch Ausdruck eines gesundes Selbstbewusstseins, welches bei starker – vor allem internationaler Konkurrenz – dringend notwendig ist, um zu bestehen. Eine Mischung aus identitätsstiftenden und überheblichen Einflüssen kann dem Wettbewerb geschuldet sein. Eine „harte Schale“ – wie es im Volksmund so schön heißt – ist unabdingbar für eine Konkurrenzsituation. In der Welt des Sports geht es um jede Menge Prestige und Geld. Darüber hinaus dürfen die Aspekte Medien und Vermarktung nicht unerwähnt bleiben. Ein „Mia san Mia“ wird zur Tradition und verbindet persönliche Werte mit jenen des Klubs. Die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit bildet die Grundlage des „Mia san Mia-Gefühls“. Darauf bauen sich soziale, zwischenmenschliche Beziehungen auf. Ohne den Wettbewerbsfaktor Bundesliga beziehungsweise die internationale Bühne, wäre der Klub selbst nicht für den Ausspruch bekannt geworden. Es bedurfte eines „Multiplikators“. Medien und Presse transportieren sämtliche Themen um den Sport herum und spielen bei der Verbreitung dieses Phänomens eine nicht unwesentliche Rolle.

Heimat und Heimatgefühle: Mia san mia

Dieser Unterpunkt entfernt sich vom reinen Aspekt des Fußballs. Da der Ausspruch aus Bayern kommt und sich auf eine bayerische Lebenseinstellung bezieht, kommt der Begriff der Heimat ins Spiel. Soziologische und historische Grundthemen verknüpfen sich. Ein Bundesland hält zusammen. Dies gilt natürlich mit Nichten für die dort ansässigen Sportvereine, die in einer Konkurrenzsituation stehen. Ein Beispiel für das bayerische Lebensgefühl ist das Oktoberfest, welches außerhalb von Corona-Zeiten eines der am besten besuchte Fest der Welt ist. Die eingefleischten Bayern stellen ihre Liebe zur Tradition mit ihren Lederhosen und Dirndln förmlich zur Schau. Das „Mir san Mir“ ist ein dehnbarer Ausdruck, der auf sämtliche Errungenschaften und den Stolz Bayerns bezogen werden kann.

Die „Mia san mia“-Mentalität

Sowohl im Fußball als auch außerhalb des Sports spielt der Begriff der Mentalität eine große Rolle. Dies spiegelt sich in einer Grundeinstellung der Menschen wider. Eine eingeschworene Truppe zu sein, die Charakter beweist und besonders in schweren Zeiten zusammenhält. Ob die Bayern auf einer mentalen Ebene stärker sind als beispielsweise die Hessen oder die Saarländer, lässt sich natürlich so pauschal nicht beantworten. Jedes Bundesland und jeder Fußballklub steht in gewisser Weise für eigene Vorstellungen und Werte. Eine eigens antrainierte DNA, die den weiteren Lebensweg und moralische Fragen zu beantworten versucht, hat ebenso mit Mentalität zu tun. Mental starke Menschen vertrauen sich zu jeder Lebenslage selbst. Ein Aufgeben oder sich unterkriegen lassen kommt nicht in Frage. Das Leben ist wie ein Fußballspiel ein einziger Kampf. Am Ende zahlt sich die Mühe in Form eines Erfolgserlebnisses aus.

Was bedeutet „Mia san mia“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Letzten Endes basiert ein „Mia san Mia-Gefühl“ auf einem Urvertrauen. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und Stärken spielen sowohl im Fußball als auch im „normalen“ Berufsleben eine entscheidende Rolle. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Menschen, die in sich ruhen und sich selbst wie auch anderen vertrauen können, haben einen Vorteil all jenen gegenüber, die unsicher sind und mit sich oder anderen hadern. An dieser Stelle kommt höhere Psychologie ins Spiel, denn Erfolg und Misserfolg liegen häufig nah beieinander. So nah, dass Details über den Ausgang eines Spiels entscheiden können. Das Urvertrauen könnte den Unterschied machen. Dieses Gefühl ist nicht in Kürze zu „erwerben“, sondern braucht Erfahrung und reift im Laufe der Zeit zu einer Art Schutzmauer heran. Kein Mensch ist frei von Makeln, doch der Umgang damit will gelernt sein. Ein „Mia san Mia“ kann wahre Wunder wirken.

Was heißt „Oida“ auf deutsch? Bedeutung, Erklärung, Übersetzung


„Oida“ ist ein bayrisch-österreichisches Universalwort und Universalausruf, der als Ansprache an Personen dient und hilft verschiedenste Emotionen Ausdruck zu verleihen. Dabei ist die Bedeutung von „Oida“ stark abhängig vom Kontext, der Situation, Mimik, Gestik und der Aussprache.

„Oida“ heißt auf hochdeutsch: Alter.

In Österreich und insbesondere in Wien ist „Oida“ gebräuchlich. Teils ist der Gebrauch von „Oida“ strafbar. Dies kommt darauf an, wer in Österreich mit „Oida“ angesprochen wird. Dazu weiter unten im Text mehr.

Was heißt „Oida“ auf deutsch? Bedeutung, Erklärung, Definition

„Oida“ wird als Ansprache verwendet, im Sinne von „Junge“, „Alter“, „Dude“ oder „Boi“. Dabei ist „Oida“ Geschlechtsneutral, das heißt Jungen sprechen Jungen mit „Oida“ an, Jungen sprechen Mädchen mit „Oida“ an, Mädchen sprechen Mädchen mit „Oida“ an und Mädchen sprechen Jungen mit „Oida“ an.

Aber auch um verschiedensten Emotionen Ausdruck zu verleihen, wird „Oida“ verwendet. Hierbei kann es mit Ausdrücken wie „Meine Güte“ und „Oh man!“ verglichen werden. Wenn „Oida“ verwendet wird, um Emotionen auszudrücken, so hat das Wort in diesem Fall keine semantische Bedeutung, sondern stellt einen Ausruf dar; vergleichbar mit einem Laut.

Wann wird „Oida“ gesagt?

Die Bedeutung von „Oida“ ist stark abhängig vom Kontext, der Situation und von der Aussprache. Dies führt dazu, dass „Oida“ dazu verwendet wird, verschiedensten Emotionen und Erlebnissen ein Wort zugeben:

  • Mit „Oida“ wird Wut, Frust, Erstaunen, Verwunderung, Verwirrung oder Zorn ausgedrückt.
  • Mit „Oida“ drückt jemand aus, dass er/sie überrascht ist. Dies gilt für positive wie negative Überraschungen.
  • Mit „Oida“ wird Respekt und Anerkennung ausgedrückt.
  • Mit „Oida“ wird Langeweile und Überdrüßigkeit ausgedrückt.

„Oida“ wird als Universalwort verwendet, um Emotionen Ausdruck zu verleihen.

Sag „Oida“ nicht zu Polizisten

In Wien ist es vorgekommen, dass ein Fotograf der während einer Polizeikontrolle „Oida“ zu den Beamten sagte, eine Strafe von 100 Euro wegen Anstandsverletzung zahlen musste. Der Fotograf war Zeuge eines Polizeieinsatzes und schoss aus vielen Metern Entfernung Fotos. Die Polizei bemerkte dies, stoppte den Mann und kontrollierte ihn. Im Gespräch sagte der Fotograf „Oida“, was die Beamten als Anstandsverletzung werteten.

Auf Twitter äußerte sich die Polizei Wien, dass „Oida“ nicht dem guten Ton entspricht und Polizisten so nicht angesprochen werden sollten.

Die Polizei ernte auf Twitter und Facebook viele böse Kommentare. Viele Social-Media-Nutzer waren erstaunt darüber, dass die Polizei wegen „Oida“ eine Strafe verhängte.

Anmerkung der Redaktion: Wie weit die Anstandsverletzungen in Österreichen gehen, zeigt ein anderer Fall. Ein Mann ass 2016 am Wiener Praterstern einen Döner und rülpste dabei laut. Dafür sollte er 70 Euro Strafe wegen Anstandsverletzung zahlen. Die Polizei warf ihm vor, dass sein lautes Rülpsen den öffentlichen Anstand verletzt habe. Nach Beschwerde des Mannes entschied der Verwaltungsgerichtshof, dass das Verfahren eingestellt wird.

Blähungen während einer Amtshandlung auf einem Fest führten 2009 zu einer Strafe von 50 Euro wegen Anstandsverletzung. Der Mann zahlte, um die Angelegenheit schnell zu beenden.

Weiteres zu Oida

„Oida“ ist der Name eines Vereines zur Förderung der Ideen- und Kreativitätsentfaltung.

Oida wird auf T-Shirts und Bekleidung gedruckt. Sowie ist „OIDA“ eine Modelinie und das Vorgänger-Label des deutschen Mode-Labels „494“.

„OIDA“ ist ein Projekt der Studenten des Masterstudiengangs „Journalismus und Neue Medien“ der FHWien. Das Projekt behandelt das Altwerden und die Erfahrungen von alten Menschen.

Medien zu Oida

„Das OIDA“ ist ein Buch von Stefan Vetter.

„Om, Oida! Yoga ohne Maskerade“ ist ein Buch von Eva Karel.

„Slam, Oida!: 15 Jahre Poetry Slam in Österreich“ ist ein Buch von Mieze Medusa und Markus Köhle.

Verschiedene Musiker haben ein Lied names „Oida“ oder mit „Oida“ im Titel herausgebracht. Nachfolgend einige Beispiele:

  • Attwenger – Oida
  • DaBayer – Na Oida He
  • Guida – Oida
  • LGoony & Crack Iganz – Oida Wow
  • Peeti, Hernik – Oida Seas
  • Tracksh*ttaz – Oida Taunz!
  • Yung Hurn – Bam Oida

Weitere Bedeutung von Oida

In Vorarlberg wird „Odr“ als Variante von „Oida“ gesprochen.

„Kroida Oida“ ist eine Kräutermischung von deutschen Kräuterhersteller Dipster.

„Minga Oida“ ist ein Online-Shop für Bekleidung. „Minga“ bedeutet „München“, also heißt „Minga Oida“: „München, Alter!“

„Oída“ ist auch ein spanisches Substantiv und bedeutet auf deutsch: „Hören“.

„OIDA“ ist die Abkürzung für „Optoelectronics Industry Development Association“, einer US-amerikanischen Firma.

„Yoshi Oida“ ist ein japanischer Schauspieler.

Erschwitzen – Wie gefährlich ist die Hitze? Gegenteil zu Erfrieren


Das Verb „erschwitzen“ kann auf zwei Arten verstanden werden:

Erschwitzen als Synonym für sich etwas erarbeiten

Wird gesagt, dass jemand sich etwas erschwitzt hat, so ist damit gemeint, dass die Person viel Energie, Mühe und Kraft in etwas investiert hat. Zu sagen, dass eine Person sich einen Erfolg erschwitzt hat, bedeutet, dass man ihr den Aufwand eventuell ansehen kann. Dieser äußert sich z.B. durch Schweißperlen auf der Stirn oder sogar Schweißflecken.

Erschwitzen als Gegenteil zu Erfrieren

Der Ausdruck „Erschwitzen“ wird auch als sprachliches Gegenwort zu Erfrieren verwendet. In der Umgangs- und Alltagssprache findet  „erschwitzen“ kaum Anwendung.

„Erschwitzen“ bedeutet hier, dass jemand durch große und lang anhaltende Hitze schwitzt und leidet. Dabei verliert die Person viel Wasser, was zu einer Dehydrierung führen kann. Dies kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Als Mittel gegen Wasserverlust hilft: Wasser trinken.

Während beim Erfrieren niedrige Temperaturen lebensbedrohlich sind, so sind bei Erschwitzen hohe Körpertemperaturen lebensbedrohlich.

Als oberfränkisches Wort des Jahres 2018 wurde „Derschwitzen“ gewählt. „Derschwitzen“ enthält den Ausdruck „erschwitzen“ und meint, dass jemand durch große Hitze zu grunde geht.

Kann man erschwitzen?

Zunächst einmal ist Schwitzen positiv zu bewerten. Denn durch das Schwitzen versucht der Körper sich selbst abzukühlen. Jedoch führt übermäßiges Schwitzen – gerade bei Hitze dazu – das man viel Wasser verliert.

Statt „erschwitzen“ wird in der Umgangssprache eher „Sonnenstich“, „Hitzeschaden“, „Hitzekrampf“ oder „Hitzschlag“ gesagt. Im Detail sollten die eben genannten Diagnosen zwingend unterschieden werden. Sie haben jedoch ähnliche Ursachen:

  • sich lange in der prallen Sonne aufhalten
  • sich lange in einer sehr warmen Umgebung aufhalten (Sommerhitze, Menschenansammlungen)
  • Mangel an Flüssigkeiten und damit Mangel Elektrolyten

Die Symptome können sich teils wie folgt zeigen:

  • Benommenheit
  • Durst
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Ohrgeräusche
  • rote Haut / Roter Kopf
  • Schmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit

Als Maßnahmen dagegen sind empfohlen:

  • sich im Schatten aufhalten
  • kühlen mit feuchten Tüchern / kalte Dusche
  • Flüssigkeiten zu sich nehmen
  • im Notfall einen Arzt aufsuchen
Sächsische Worte des Jahres 2018


Als sächsische Worte des Jahre 2018 wurden gewählt:

  • schönstes sächsisches Wort des Jahres 2018: Beschmuh (Betrug, Täuschung, Schwindel)
  • bedrohtestes Wort des Jahres 2018: dorwiern (quengeln, nerven)
  • beliebtestes Wort des Jahres 2018: friemeln (fummeln, montieren, basteln, etwas zusammenbringen / zusammenbasteln)

Erstmalig wurde auch das sächsische Schimpfwort des Jahres 2018 gewählt. „Diggnischl“ wurde hier gewählt. Es bedeutet so viel wie „Dickkopf“.

Folgende weitere Worte standen auch zur Wahl:

  • Bemme – Bezeichnung für eine Scheibe Brot – Mehr zum Wort Bemme erfährst du hier.
  • biddeln – spazieren gehen, einkaufen
  • Blämbe – dünner Kaffee, geschmacklose oder schlecht schmeckendes Getränk, Flüssigkeit oder Suppe
  • Gaggsch – Witz, Spaß; in anderem Kontext: Dutt
  • fähnsn – weinen
  • Mauge – keine Lust haben; in anderem Zusammenhang: Kartoffelbrei
  • ningln – quengeln, sich beschweren (Mehr zum Wort „ningeln“ findest du hier.)
  • äscha – Ablehnung im Sinne von Nein, keinesfalls
  • kaubln – tauschen

Alle Gewinner-Worte und sächsischen Worte der vergangenen Jahre (seit 2008) haben wir hier gelistet.

Sächsische Worte des Jahres 2018: Abstimmung und Jury

Bis zum 28. September konnte abgestimmt werden. Die sächsischen Worte des Jahres 2018 wurden am 3. Oktober in Dresden im Schauspielhaus vorgestellt. Außerdem wurde eine neue Kategorie „Sächsische Schimpfwörter“ 2018 erstmalig vorgestellt. Online konnte auf der Webseite der Sächsischen Zeitung abgestimmt werden: Externer Link zum Voting: hier.

Veranstaltet wird die Suche und die Abstimmung nach dem beliebtesten sächsisches Wort des Jahres 2018 von der Sächsischen Zeitung, dem MDR Sachsen und der Ilse-Bähnert-Stiftung. Über 3.000 Worte wurden eingeschickt und eine Jury wählte die obrigens 10 aus, die nun zur Wahl stehen. Teil der Jury sind unter anderem der MDR-Moderator Andeas Berger, der Dresdener Schauspieler Tom Pauls und der Chef des Kabaretts „Leipziger Lachmesse“ Frank Berger.

Sächsische Worte des Jahres 2018: Kriterien

Die Kriterien für die Worte, die zur Wahl stehen, sind:

  • Das Worte müssen ihren Ursprung in Sachsen haben oder in Sachsen verbreitet sein.
  • Die Worte müssen im Alltag der Sachsen eine Rolle spielen.
  • Gewinner Worte der vergangenen Jahre dürfen nicht noch einmal gewählt werden.
Was bedeutet Bläke, Matzbläke und bläken? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Die Substantive „Bläke“ und „Matzbläke, sowie das Verb „bläken“ gehen alle auf das gleiche Wort zurück: Bläke.

Was bedeutet Bläke?

„Bläke“ bzw. „Blähke“ ist eine ältere Bezeichnung für die Zunge.

Es wird z.B. auch „Kuh-Bläke“ zur Zunge einer Kuh gesagt.

Kinder strecken ihre Bläke raus.

Der Ausdruck „Bläke“ ist in Ostmitteldeutschland – Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – verbreitet.

Was bedeutet „Matzbläke“?

Der Ausdruck „Matzbläke“ hat mehrere Bedeutungen:

  • „Matzbläke“ ist ein derber Rufname für Kinder.
  • Als „Matzbläke“ werden aber auch dumme und unsympathische Menschen bezeichnet. Matzbläke bedeutet „Idiot“ oder „Dummkopf“.
  • Als „Matzbläke“ werden auch bleiche und krankaussehende Menschen bezeichnet.

Insbesondere in Halle (Saale) und im Umland von Halle (Saale) ist der Ausdruck „Matzbläke“ verbreitet. Im Berliner Raum ist der Ausdruck auch bekannt.

Im eigentliche wortwörtlichen Sinne bedeutet „Matzbläke“: „Quarkmaul“.

Als „Matz“ wurde früher Quark bezeichnet. „Bläke“ bezieht sich auf die Zunge. Somit bedeutet „Matzbläke“ eigentlich „Quarkzunge“, womit die weiß-gefärbte Zunge gemeint ist, die durch das Essen von Quark ihre Färbung erhält.

„Matzbläke“ als Bezeichnung für krankaussehende Menschen kann auf weißen Zungenbelag anspielen, die kranke Menschen teils aufweisen.

Weitere Schreibweisen sind: Matzbleeke, Matsbleeke

Bläkarsch

Ein weitere Wort ist „Bläkarsch. Als „Bläkarsch“ werden Kinder oder Menschen bezeichnet, die laut heulen und schreien. „Bläkarsch“ ist ein Schimpfwort.

Ein Synonym für „Bläkarsch“ ist  „Schreihals“.

Was bedeutet bläken?

Als bläken wird lautes Schreien, heftiges Weinen und Brüllen von Kindern bezeichnet.

„Bläken“ ist das Verb. Es wird zum Beispiel gesagt, „Hör auf mit bläken!“ (hochdeutsch: „Hör auf mit schreien!“)

„Bläken“ ist auch Verb, dass z.B. das Zunge herausstrecken bei Pferden bezeichnet. Auch dies geht auf den Ausdruck „Bläke“ für die Zunge zurück.

Ein Synonym für „bläken“ ist „plärren“.
Eine weitere Schreibweise ist „bleeken“.

Herkunft: Wo stammt „bläken“ her?

„Bläken“ stammt vermutlich vom Wort „Bläke“ ab, da wenn Kinder sehr laut Schreien und Weinen ihre Zunge sichtbar ist.

„Bläken“ ist eine Nebenform zum Verb „blöken“. Als „Blöken“ wird lautes Schreien und Brüllen bei Schafen und Rindern bezeichnet. Menschen können aber auch „blöken“. Hierbei bedeutet „blöken“, dass sie zu laut sind oder angemesses sagen. „Blöken“ ist hier synonym mit „meckern“.

Eine weitere Erklärung für das Wort „bläken“ kann sein, dass das Wort „blecken“ seine Spuren hinterlassen hat. „Blecken“ war im mittelhochdeutschen gebräuchlich und bedeutet auf hochdeutsch: entblößen, zeigen.

Da beim Bläken unter anderem die Zähne und die Zunge gezeigt werden, welche bei geschlossenem Mund nicht sichtbar sind, könnte dies vom Wort „blecken“ abstammen. Diese Vermutung ist unbestätigt.

(Diese Theorien sind unbestätigt.)

Was bedeutet poofen / pofen? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Poofen“ oder „pofen“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der „schlafen“ bzw. „tief und fest schlafen“ bedeutet.

Mit „Poofen“ ist in der Regel der Nachtschlaf gemeint, kein Nickerchen, Mittagsschlaf oder Schlaf, der tagsüber stattfindet.

Teils wird als „poofen“ oder „pofen“ das Rauchen von Marihuana bezeichnet.

Beide Schreibweisen – mit einem „o“ oder zwei „o“ – sind verbreitet.

Teils sind regionale Varianten mit „b“ am Anfang verbreitet: boofen, bofen, die Bofe, die Boofe, bofeln, boofeln. (Insbesondere ist der Aufdruck „Boofe“ verbreiter, als Bezeichnung für eine Schlafstätte in einem Nationalpark.)

Synonyme für poofen sind: pennen, ratzen, schlafen

Beispiele mit poofen

  • „Ich geh poofen“ bedeutet: „Ich geh schlafe“.
  • „Ich geh in die Poofe.“ bedeutet: „Ich geh ins Bett.“
  • „Du hast den ganzen Tag gepoft!“ bedeutet: „Du hast den ganzen Tag geschlafen.“
  • „Aufwachen. Ausgepooft!“ bedeutet: „Aufwachen. Genug geschlafen!“

Die Substantivierung für poofen ist „Poofe“

„Poofe“ bedeutet Bett. Es ist ein anderes Wort dafür und die Substantivierung des Verbes „poofen“. Es wird z.B. gesagt: „Ich geh jetzt inne Pofe!“

Auch hier sind beide Varianten möglich: Poofe, Pofe (Beide haben die gleiche Bedeutung.)

Herkunft: Wo poofen herkommt

Die genaue Herkunft von „poofen“ ist nicht geklärt. Es wird vermutet, dass „poofen“ aus der Gaunersprache Rotwelsch stammt und als „puffen“ oder „buffen“ zunächst in die deutsche Sprache gelangte. „Puffen“ und „buffen“ bedeutet: übernachten, nächtigen, schlafen. Vermischt mit regionalen Mundarten entstand dann „poofen“ bzw. „pofen“.

„Puffen“ bedeutet auch pennen, schlafen.

Ob eine Verbindung zwischen dem „Puff“ (Bordell) und „puffen“ besteht, ist nicht geklärt.

Im hochdeutschen bedeutet „puffen“ jemanden leicht stoßen. Ein „Puff“ ist hier ein harmloser Schlag.

Weiteres

Alle vier Ausdrücke („poofen“, „pofen“, „boofen“ und „bofen“) sind in der deutschen Sprache verbreitet.

Da die „Boofe“ eine sichere Stelle für das Übernachten unter freiem Himmel in zum Beispiel einem Nationalpark bedeutet, wird dieser Begriff relativ häufig über Google.de gesucht.

Der Ausdruck „pofen“ wird häufiger über Google.de gesucht als „poofen“.

Was bedeutet Mauken? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Mauken ist eine Bezeichnung für Füße, die stinken oder übel riechen. Besonders stinkende Füße werden auch als „Käsemauken“ oder „Schweißmauken“ bezeichnet.

Allgemein bedeutet der Ausdruck „Mauken“ auch ungenehmer Geruch oder Gestank.

Der Ausdruck „Mauken“ ist in Ostmitteldeutschland, in Sachsen, im Ruhrgebiet und auch in Bayern verbreitet. Es kann vermutet werden, dass er weit in Deutschland verbreitet ist – dies ist jedoch unbestätigt.

Seltener werden als Mauken auch dicke Wollsocken bezeichnet.

Teils wird „Mauken“ auch als „Maucken“ (mit c) geschrieben.

Der Spiegel titelte 2007: „Mörder-Mauken – Schweißfüße lösen Großeinsatz der Polizei aus“ – Link zum Beitrag (Externer Link zu Spiegel.de)

Wie der Ausdruck „Mauken“ herkommen könnte

Mauke ist eine altere Bezeichnung für Füße. Als „Mauke“ wird unter anderem die Hautentzündigung in der Fesselbeuge bei Huf- und Klaurentieren bezeichnet. (Pferde und Kühe können davon betroffen sein.) Eine „Mauke“ geht mit einem unangenehmen fauligen Geruch einher, sowie ein Nässen der Haut.

Diese übel riechende Erkrankung bei Tieren könnte metaphorisch auf die Schweißfüße von Menschen übertragen wurden sein. Dies im Sinne von „Deine Füße stinken wie Mauke“. (Diese Theorie ist unbestätigt.)

Woher der Begriff „Mauke“ genau kommt und wie er entstanden ist, ist unklar.

Weitere Bedeutung von Mauken

„Mauken“ heißt eine Technik bei der Herstellung von Keramik. Es bezeichnet unter anderem das feuchte einlagern von Ton, der mit Wasser und Zusätzen vermengt wurde – der also noch keine Keramik ist. Dies wird auch „Tonalterung“ genannt. Sie sorgt dafür, dass ein Fäulnisprozess einsetzt, der dafür sorgt, dass organische Bestandteile, die noch im Ton enthalten sind, zersetzt werden.

In der Oberlausitzer Mundart wird Kartoffelbrei auch als „Abernmauke“ bezeichnet. „Abern“ bedeutet so viel wie „Erd-Birnen“ und bezeichnet damit Kartoffeln. Der Ausdruck „Mauke“ stammt vom slawischen Wort „muka“ ab, was Mehl bedeutet.

In der sächsischen Mundart soll auch gesagt werden, „Keine Mauke zu etwas haben“. Dies bedeutet: Keine Lust haben.

Kartoffeln auch als „Mauke“ bezeichnet.

„Haus Mauken“ ist eine Ferienwohnung in Stolzalpe im Bezirk Murau im österreichischen Bundesland Steiermark.

„Mauken“ ist ein Ortsteil der Stadt Jessen in Sachsen-Anhalt.

„Mauken“ heißt ein Gehöft in Bayern.

„Pretzsch-Mauken“ ist eine Messstelle für den Wasserstand der Elbe.

Mehrere Gewässer tragen den Namen „Mauken“: Kleine Mauken, Mittlere Mauken und Große Mauken. Sie befinden sich bei München.

Was bedeutet muckelig / Muckel / Muksch?


Der Ausdruck muckelig hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie dir vor:

„Muckelig“ = gemütlich, kuschlig

Muckelig bedeutet: angenehm warm, kuschlig, mollig warm oder gemütlich. Es ist (vermutlich) stark verwandt mit dem norddeutschen „muggelig“, dass allgemein mit gemütlich, kuschlig und warm übersetzt wird.

Im Rheinland ist „muckelig“ verbreitet. In Norddeutschland ist „muggelig“ verbreitet. In anderen Regionen ist das Wort „mummeln“ verbreitet, was eine gewisse Ähnlichkeit zu „muckelig“ und „muggelig“ aufweist.

Insbesondere das Verb „muckeln“ ist synonym mit dem Verb „kuscheln“. Wer muckelt, der kuschelt. Bei schlechten Wetter muckelt man sich z.B. in seiner Decke ein.

Etwas das „muckelig“ ist, ist gemütlich und kuschlig. „Sich einmuckeln“ ist das Verb dazu. Es bedeutet, es sich gemütlich machen.

Ein Synonym für „sich anmuckeln“ ist z.B. „sich anbucken“. Dieses ist in Norddeutschland verbreitet. „Anbucken“ bedeutet: anlehnen, ankuscheln, anschmiegen.

Weitere Schreibweise: Muckelich.

„Muckelig“ = beleidigt

Muckelig bedeutet aber auch:

  • eingeschnappt sein
  • beleidigt sein
  • sauer sein
  • schmollen
  • verärgert sein
  • launisch sein
  • mürrisch sein.
  • pikiert sein

Teils auch: nörgeln.

Wenn jemand eingemuckelt ist, dann ist er oder sie beleidigt.

Muckelig und Muksch

Dass Wort „muckelig“ im Sinne von beleidigt sein, kann sich vom Wort „Mucksch“, „Muksch“ oder „muckisch“ ableitet. Es bedeutet:

  • launisch
  • unfreundlich

Jemand der eingeschmuckelt ist oder der muckelig ist, wird auch als „Muckel“ bezeichnet.

Das Verb dazu lautet unter anderem „Muckschen“. Es bedeutet verärgert sein und schweigen.

In Norddeutschland und in der plattdeutschen Mundart bezeichnet „Muksch“ den Gemütszustand des Eingeschnappt- und Beleidigtseins, aber auch teils für eine griesgrämige und schlechte Laune.

Weitere Worte: aufmucken, mucken, Mucks

Eine weiteres Wort, dass gut in diese Reihe passt, ist: „Mucken“ bzw. „Aufmucken“. Wer aufmuckt (oder in der Mundart „uffmuckt“), der legt Widerspruch ein, der wehrt sich und der widersetzt sich.

„Mucks“ im Sinne von „keinen Mucks machen“ bezeichnet kurze und schwer hörbare Geräusche. (Mucks bedeutet Laut. Das Verb zu „Mucks“ ist: mucksen.)

„Mucken“ ist auch ein altes rheinisches Wort für braunen Holzmulm. Aus diesem Wort leitet sich z.B. der Ausdruck „Muckefuck“ ab. (Das „fuck“ leitet sich vermutlich vom Wort „faul“ ab.)

Das englische Wort „Muck“ bedeutet: Mist, Dreck, Dung oder Unrat.

Übrigens: In der Geschichte „Der kleine Muck“ ist Muck die Kurzform für den Namen „Muckrah“.

Was ist ein Spannmann? Bedeutung, Definition


Der Ausdruck „Spannmann“ ist im Ruhrgebiet verbreitet und hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie vor:

Ein Spannmann ist unter anderem ein Gehilfe, ein ungelernter Hilfsarbeiter oder auch ein ungelernter Geselle.

Als Spannmann kann auch jemand bezeichnet werden, der eine Stelle nur aufgrund seiner Beziehungen erhalten hat. Ohne dieses „Vitamin B“ wäre er dort nicht hingekommen.

Ein Spannmann kann aber auch ein guter Kumpel oder ein Partner sein.

In einer weiteren Bedeutung ist „Spannmann“ ein anderer Ausdruck für „Spanner“. Also jemand, den des erregt, wenn er andere beobachtet, wie sie nackt sind oder Sex haben. (Auch Voyeur genannt.)

Spannmann ist auch ein Ausdruck für einen Häftling mit dem eine Gefängniszelle geteilt wird.

Das Gegenwort zum Spann ist z.B. der Lellek.

Weitere Sprachvariante: Spannemann.

Herkunft: Wo der Ausdruck Spannmann herkommt

Der Ausdruck „Spannmann“ stammt vermutlich aus den Gaunersprachen. Bei Überfällen war derjenige „Spannmann“ der aufpassen musste, dass keine Polizei oder Aufpasser kommen. Er war also jemand, der Schmiere steht. Die anderen waren derweil mit dem Raub beschäftigt.

Der Ausdruck „Spannmann“ setzt sich aus dem Verb „spannen“ und „Mann“ zusammen. „Spannen“ ist heute noch im Wort „Spanner“ verbreitet und bekannt. Es bedeutet so viel wie: gucken, aufpassen, schauen, beobachten.

In dieser Hinsicht ergibt das Wort „Spannmann“ Sinn. Ungelernte Hilfsarbeiter oder Gehilfen müssen noch einiges lernen. Das passiert über das Zuschauen, also das „spannen“.

Im 18. Jahrhundert soll das Wort „Spannmann“ im Ruhrgebiet und Norddeutschland aufgetaucht sein.

„Spann“ = Veraltete Maßeinheit

Eine andere Theorie besagt, dass der Ausdruck „Spannmann“ sich von der Maßeinheit „Spann“ ableitet. Ein Spann war ein schwedischen Volumenmaß für Getreide.

Im 19 Jahrhundert war ein Spann auch ein Längenmaß im Bergbau. Unter anderem wurde dieses im Herzogtum Braunschweig, im Ruhrgebiet und Rheinland verwendet. Ein Spann war rund 1,9 Meter lang.

Die Männer die mit dem Verladen des Getreides oder Vermessens im Bergbau zu tun hatten, könnten „Spannmänner“ genannt wurden sein. (Dieses Theorie ist unbestätigt.)

Was bedeutet ningeln / ningelig? Bedeutung, Erklärung


„Ningeln“ ist ein sächsisches Verb, dass folgende Bedeutung hat:

  • klägliches jammern / jammern
  • leises weinen
  • quengeln
  • wimmern
  • wehklagen

Kleine Kinder „ningeln“ in der Regel in einer gewissen Intensität und (gut hörbaren) Lautstärke. „Ningeln“ beinhaltet bei Babys und Kindern nicht das Aussprechen von Worten, sondern lediglich das Kundtun von Zufriedenheit oder Unwohlsein durch Geräusche wie Schreie oder Weinen.

Was bedeutet ningeln / ningelig? Bedeutung, Erklärung

Babys können auch ningeln.

Ningeln wird auch in folgenden Kombinationen gesagt:

  • „ningeln und schreien“
  • „ningeln und weinen“
  • „ningeln und brüllen“

Das Adjektiv zu ningeln ist: Ningelig. (Beispiel: „Dein Kind ist aber ningelig.“)

Weitere Sprachvarianten sind:

  • Ningelei, die
  • Geningel, das

Herkunft von ningeln

Auch wenn es scheint, dass „Ningeln“ vom Wort „Nörgeln“ abgeleitet ist, so ist dies falsch. Wer „ningelt“ gibt (in der Regel) Geräusche von sich, wer „nörgelt“ der spricht und artikuliert Worte. „Ningeln“ ist eine regionale (sächsische) Variante des Wortes „Wimmern“.

In Thüringen wird unter anderem „ningern“ gesagt. Es bedeutet ähnliches wie „ningeln“: nörgeln, maulen, sich beschweren. Es wird teils scherhaft verwendet.

Weiteres

Erwachsene können auch „ningeln“. Sie haben dann an allem und überall etwas auszusetzen. Sie nörgeln wegen Kleinigkeit und regen sich über alles auf. Nichts kann sie zufriedenstellen.

Für Erwachsene die ningeln gibt es eigene Begriffe:

  • Ningel-buchse – als Bezeichnung für ein weinerliches Kind oder einen weinerlichen Mensch.
  • Ningelschwein – Eine abwertende Bezeichnung für Menschen, die stets und ständig nörgeln.

Erwachsene können z.B. über die Arbeit ningeln oder wenn sie verärgert sind.

Im Zusammenhang mit Erwachsenen und ningeln, bedeutet „ningeln“ auch: weinerliches reden. Es wird damit teils auch mit „nuscheln“ übersetzt.

„Ningeln Stuben“ ist ein Restaurant in Hilchenbach in Nordrhein-Westfalen.

Weitere bekannte sächsische Worte: Hitsche, muddln, Humini, Oorschwerbleede, Sgladschdglei

Was bedeutet Lütt / Lütte? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Lütt“ ist ein norddeutsches und umgangssprachliches Adjektiv, dass auf hochdeutsch „klein“ bedeutet.

Es stammt vom englischen Wort für klein „little“ ab.

„Lütt und Lütt“

„Lütt und Lütt“ ist ein norddeutsches Getränk, bei dem Bier und Köm gemischt werden. Dabei werden beide Gläser in eine Hand genommen und aus beiden Gläsern wird gleichzeitig getrunken.

„Lütt Dirn“

„Lütt Dirn“ bedeutet „kleines Mädchen“. „Dirn“ ist eine norddeutsche Bezeichnung für junge Mädchen.

Der Lütte

Als „der Lütt“ werden unter anderem auch kleine Kinder bezeichnet. „Der Lütt“ heißt der Kleine.

Lütt Matten

„Lütt Matten und die weiße Muschel“ ist ein Kinderbuch von Benno Pludra. Es wurde 1963 im Kinderbuchverlag Berlin mit Sitz in Ostberlin verlegt.

„Lütt Matten“ bedeutet „der kleine Matten“. (Matten ist der Vorname der Hauptfigur. „Matten“ leitet sich von Martin ab.)

„Lütt Matten“ heißt auch eine Figur im Gedicht „Matten Has'“ von Klaus Groth. Es wurde komplett im dirthmarscher Platt geschrieben.

„Lütt Matten“ heißt auch eine Kneipe in Garding, Schleswig-Holstein.

Sprachbeispiel:

  • „Ein lüttes Glück“

Weitere Beispiele mit „Lütt“ und „Lüttes“

Der Ausdruck „Lütt“ bzw. in der flektierten Form „lüttes“ ist stark verbreitet in Norddeutschland. Einige haben den Ausdruck sogar mit in den Namen ihrer Unternehmung aufgenommen.

Unternehmen und Dienstleister

  • „Lüttes Welt“ ist eine Naturkosmetik-Serie.
  • „Lüttes Lächeln“ ist eine Fotografin aus Hamurg.
  • „Lütt“ ist ein Webshop in dem Babysachen verkauft werden.
  • „Lütt Köök Huus“ ist eine Gastronomie in Bremen.
  • „Lütt und Fien“ ist ein ehemaliges Geschäft für Spielwaren, Textilien und Accessories in Hamburg.
  • „Lütt Marie“ ist Dienstleisterin für gefärbte Wolle
  • „Lütte Höög“ ist ein Hamburger Craftbier. „Lütte Höög“ bedeutet auf hochdeutsch: „Kleine Freude“.

Lütt Ferienwohnungen

  • „Lüttes Mühlenhus“ heißt eine Ferienwohnung in Schleswig-Holstein.
  • „Lüttes Nest“ heißt eine Ferienwohnung in Schleswig-Holstein.
  • „Lüttes Apartment“ heißt ein mietbares Apartment in Eimsbüttel
  • „Lütt Hus“ oder „Lütt Huus“ heißen verschiedene Ferienwohnungen oder -häuser.
  • „Lütt Logis“ ist ein Bed&Breakfast in Schleswig-Holstein.

Weiteres

  • „Lüttes Lampenladen“ war eine Kinderserien im ARD. Die Hauptfigur hieß „Lütte“.
  • „Lüttes Blog“ ist ein Blog.
  • „Lütten Klein“ heißt ein Stadtteil von Rostock.

„Lütte“ ist ein Ortsteil von Bad Belzig in Brandenburg.

Was heißt „bruddeln“? Was bedeutet der Ausdruck? Bedeutung


„Bruddeln“ ist ein schwäbisches Wort, dass dafür steht, wenn jemand leise und kaum hörbar vor sich selbst seinen Unmut kundtut, sich beschwert oder schimpft.

„Bruddeln“ ist kein Nörgeln und kein Schimpfen. Es muss daher davon unterschieden werden. „Bruddeln“ dient dazu den eigenen Ärger zu artikulieren, jedoch nicht, um andere darüber zu informieren, sondern nur um diesen für sich selbst auszusprechen. Die Äußerungen sind an niemanden gerichtet. Deswegen muss etwas Gebruddeltes für andere akustisch nicht verständlich sein.

„Bruddeln“ hilft auch Konflikte zu vermeiden, da nicht (sofort) offen angesprochen wird, was jemanden stört. „Bruddeln“ führt dazu, dass ein Streit oder eine Diskussion vermieden wird. wEs ist der einfachere Weg, mit dem eigenen Ärger umzugehen. Es ist damit ein Ventil, um Dampf abzulassen.

Ein schwäbische Synonym für bruddeln ist: brägeln, mokieren
Weitere Synonyme für bruddeln: meckern, maulen

Auch im plattdeutschen ist der Ausdruck „bruddeln“ bekannt. Er bedeutet auf hochdeutsch: brodeln, pfuschen, nachlässig arbeiten

Im kölnischen Dialekt bedeutet „Bruddel“: Streit.

Herkunft: Wo bruddeln herkommt

Der Ausdruck „bruddeln“ könnte vom Wort „brodeln“ kommen. Als „brodeln“ wird heute eine Suppe bezeichnet, die kocht und der sich blasen bilden. Als „brodeln“ wird aber auch eine starke Erregung bezeichnet. (z.B. „Die Stimmung war am brodeln“

Verbreitung von bruddeln

„Bruddeln“ ist heute weit verbreitet und wird auch von Medien verwendet:

  • „Bruddeln in der Mutterstadt“ heißt ein Beitrag auf reflect.de – Link zum Beitrag: hier
  • „Vom Bruddeln und Buddeln “ ist ein Artikel auf tagblatt.de – Link zum Artikel: hier
  • Titel der Onlinebefragung der Stadt Reutlingen: „Bruddeln kann jeder!“ – Link zum Beitrag: hier
  • „Claus Vogt: ‚Nicht nur bruddeln'“ ist bei Beitrag im Gäubote – Link zum Beitrag: hier
  • „Schwabe liebt das Bruddeln“ titelte die Augsburger Allgemeine – Link zum Beitrag: hier
  • „So macht Bruddeln richtig Spaß“ titelte baden online – Link zum Beitrag: hier
  • „Bruddeln als Burnout-Prophylaxe“ titelte die Kreiszeitung Böblinger Bote – Link zum Beitrag: hier
Sächsisches Wort des Jahres (2008 bis heute)


Das sächsisches Wort des Jahres wird seit 2008 jährlich in drei Kategorien gewählt. Zur Auswahl stehen: schönstes Wort des Jahres, bedrohtestes Wort des Jahres und beliebtestes Wort des Jahres. Gekürt wird das Wort jedes Jahr am 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) im Dresdner Schauspielhaus. Im Frühjahr eines Jahres können Vorschläge eingereicht werden.

Die Wahl und Kür der sächsischen Worte eines Jahres wurde von der Ilse-Bähnert-Stiftung geschaffen und in Zusammenarbeit mit der germanistischen Fakultät der Technischen Universität Dresden veranstaltet. Teil der Jury sind unter anderem der Schauspieler Tom Pauls, der Journalist Peter Ufer und der MDR-Moderator Andreas Berger.

Ziel der sächsischen Worte des Jahres ist es, aussterbende sächsische Worte zu retten, die sächsische Sprache zu pflegen und ihren Erhalt als einen wichtigen deutschen Dialekt zufördern.

Mehrere zehntausend Worte werden der Jury jedes Jahr eingesendet.

Sächsisches Wort des Jahres 2008

  • Schönstes Wort: muddln (etwas langsam und ziellos verrichten)
  • Bedrohtestes Wort: lawede (brüchig, marode, instabil, (aber nicht kaputt!))
  • Beliebtestes Wort: nu (sächsische Bestätigung; vergleichbar mit „ja“)

Sächsisches Wort des Jahres 2009

  • Schönstes Wort: färdsch (sächsisch für „Fertig“)
  • Bedrohtestes Wort: Asch (Gefäß, Behälter, Schüssel, Waschschüssel; teils auch aus Ton)
  • Beliebtestes Wort: fischelant (lebhaft, geschäftig, clever, auf Zack – leitet sich vom französischen „vigilant“ ab, was „wachsam“ bedeutet)

Sächsisches Wort des Jahres 2010

  • Schönstes Wort: bäbbeln (Fußball spielen; mit einem Ball spielen; einfach so kicken)
  • Bedrohtestes Wort: dschidschoriengrien (verschiedene Grüntöne, die undefinierbar sind; auch kräftiges grün)
  • Beliebtestes Wort: Hornzsche (ärmliche Behausung, teils auch verwahrlost. Baufälliges Haus, schlechte Wohnung oder auch schmutziges Bett.)

Sächsisches Wort des Jahres 2011

  • Schönstes Wort: bomforzionös (großartig, hervorragend; leitet sich vom französischen „bonne force“ ab, was „hervorragend“ bedeutet)
  • Bedrohtestes Wort: Haderlump (sächsisch für: Schelm, Landstreicher, Schlingel, Taugenichts)
  • Beliebtestes Wort: katschn (auch gadschn; laut kauen, so dass die Kaugeräusche gut hörbar sind)

Sächsisches Wort des Jahres 2012

  • Schönstes Wort: plumbn (starker Regen, sich betrinken oder Wasser mit einer Pumpe fördern)
  • Bedrohtestes Wort: Renfdl (Anfangs- oder Endstück vom Brot; Brotkante)
  • Beliebtestes Wort: didschn (etwas eintauchen / tunken, um es aufzuweichen oder damit es sich voll saugt – z.B. Keks in den Milch, Brot in den Kaffee)

Sächsisches Wort des Jahres 2013

  • Schönstes Wort: forhohnebibln (jemanden veralbern, verarschen, verspotten)
  • Bedrohtestes Wort: schnorbslich (köstlich; Geräusch, dass beim Kauen harter Lebensmittel entsteht; wie z.B. Nüsse, Mohrrüben, Gemüse)
  • Beliebtestes Wort: Hitsche (sächsisches Wort für Fußbank)

Sächsisches Wort des Jahres 2014

  • Schönstes Wort: Däschdlmäschdl (Techtelmächtel, Liebschaft)
  • Bedrohtestes Wort: forblembern (Geld oder Zeit verschwenden/vergeuden)
  • Beliebtestes Wort: Gelumbe (Kram, Zeug, etwas Nutzloses, nutzlose Dinge)

Sächsisches Wort des Jahres 2015

  • Schönstes Wort: Dämmse (Große drückende Hitze und Schwüle)
  • Bedrohtestes Wort: Eiforbibbsch (Sächsischer Ausruf des Erstaunens)
  • Beliebtestes Wort: Blaadsch (Unbeholfener / ungeschickter Mensch)

Sächsisches Wort des Jahres 2016

  • Schönstes Wort: Bibbus (kleines Ding, stiftähnlich)
  • Bedrohtestes Wort: Mäffdl (kleines klappriges altes Auto)
  • Beliebtestes Wort: diggschn (Schmollen, beleidgt sind, eingeschnappt sein)

Sächsisches Wort des Jahres 2017

  • Schönstes Wort: Schmieche (sächsische Bezeichnung für einen Zollstock)
  • Bedrohtestes Wort: Reformande (eine Strafpredigt, Zurechtweisung, Verweis)
  • Beliebtestes Wort: andadschn (sächsische Variante des Wortes „antatschen“. Bedeutet: anfassen, berühren

2017 saß die Leipziger Kabarettistin Elisabeth Hart mit in der Jury.

Sächsisches Wort des Jahres 2018

  • Schönstes Wort: Beschmuh (bedeutet: Betrug, Täuschung, Schummelei, Schwindel)
  • Bedrohtestes Wort: dorwiern (quengeln, nerven)
  • Beliebtestes Wort: friemeln (fummeln, etwas basteln, etwas miteinander verbinden)

Erstmalig wurde 2018 auch das sächsisches Schimpfwort des Jahres gewählt. Gewonnen hat: Diggnischl. Es ist die sächsische Version von Dickkopf.

Unteren Beitrag zum sächsischen Wort des Jahres 2018 findest du hier.

Was bedeutet Assek, Kloppek, Mottek, Oschek, Pastek? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet Kloppek?

Als „Kloppek“ wird in der Ruhrgebietssprache ein Hammer bezeichnet.

„Kloppek“ ist eine Polnisierung der Substantivierung des plattdeutschen Wortes „kloppen“. „Kloppen“ bedeutet auf Plattdeutsch „schlagen“. Die slawische Endung -ek wurde im 19. Jahrhundert an das Wort angefügt, so dass „Kloppek“ entstand.

Was bedeutet Mottek?

Der Ausdruck Mottek ist im Ruhrgebiet und im Berliner Raum verbreitet. Mottek ist ein Lehnwort, dass aus dem polnischen stammt. Es bedeutet: Vorschlaghammer, Hammer oder Bergmannshammer. Das original polnische Worte ist: „młotek“.

Während der Industrialisierung haben polnische Einwanderer den Begriff mit ins Ruhrgebiet gebracht.

Mottek ist der Name einer Band.

Was bedeutet Oschek?

„Oschek“ hat in der Sprache des Ruhrgebiets mehrere Bedeutungen:

  • Als Oschek werden großer Gegenstände, Dinge oder Sachen bezeichnet. (Watt für ein Oschi!)
  • Als Oschek wird ein großer oder gefährlich aussehender Mensch bezeichnet. („Pass bei dem Oschek auf!“)
  • Oschek wird teils als abwertende Anrede verwendet. (Ey du Oschek, komm mal her!)

„Oschek“ leitet sich vom Wort Oschi ab und ist ebenfalls eine Polnisierung. Das slawische „-ek“ wurde an das Wort angeführt. Der Ursprung des Wortes Oschi ist ungeklärt.

Was bedeutet Pastek?

„Pastek“ bedeutet auf Ruhrdeutsch: Pastor. Es ist wieder ein Mischwort aus „Pastor“ und der slawischen Endung „-ek“.

Was bedeutet Assek?

„Assek“ ist ein Wort des Ruhrgebiets, dass synonyme mit dem Wort „Assi“ ist. „Assek“ setzt sich sogar aus dem „Assi“ und der slawischen Endung „-ek“ zusammen.
Als Assek werden Menschen bezeichnet, die sich schlecht benehmen und durch schädliche Verhalten negativ auffallen.

Wie das Polnische ins Deutsche kam:

Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wanderten Polen, Ostdeutsche, Russen und Preußen in das Ruhrgebiet ein. Neben ihrer Arbeitskraft brachten sie auch ihre Sprache mit. Zuvor wurde im Ruhrgebiet westfälisch, platt oder niederfränkisch gesprochen. Diese Sprachen vermischten sich mit den Sprachen der Einwanderer.

Die slawische Endung „-ek“ wurde so in das Rheinland getragen. Weitere Wortkreationen sind so entstanden: Antek und Frantek, Bischek

Was bedeutet „Zückerli“?

„Zückerli“ ist ein schweizerdeutsches Wort, dass mehrere Bedeutungen hat. Es bedeutet unter anderem:

  • Bonbon
  • Bezeichnung für ein Stück Würfelzucker

Als „Zückerli“ wird auch etwas Bezeichnet, dass etwas Saures oder Bitteres süßt.

Die Formulierung „Leck mich doch am Zückerli“ bedeutet sinngemäß auf deutsch: „Leck mich doch am Arsch.“

Synonyme für Zückerli:

  • Bummeli
  • Dääfi
  • Dröbsli
  • Gutzi
  • Täfeli
  • Zältli
  • Zäutli
  • Zockerbollä
  • Zockerstei
  • Züggi

Zückerli ist der Name eines deutschen Diabetes Online Shops.

Was bedeutet „Büjeliese“?

Im rheinischen Dialekt bekannte Bezeichnung für „Bügeleisen“ oder „Plätteisen“.
Es wird auch „Büjelieser“ gesagt. Das Wort bedeutet das gleiche wie „Büjeliese“.
Das Wort „Büjel“ bedeutet auf hochdeutsch: Bügel. (der Bügel; nicht das Verb)

Der Ausdruck „Büjeliese“ gehört zum Ripuarischen Dialekt, auch Ripwarisch oder nordmittelfränkisch genannt.

Was bedeutet „Hitsche“? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


„Hitsche“ ist ein im sächsischen und ostmitteldeutschen Sprachraum gebräuchlicher Ausdruck für eine Fußbank, einen Fußstuhl, kleinen Hocker oder einen Schemel. Eine Hitsche dient als Fußbank mit einer Stehfläche, um Hochgelegenes zu erreichen und als Ablagemöglichkeit für die Beine.

Die Hitsche dient zur Selbsterhöhung und ist ein Gegenstand, der im sächsischen Alltag nicht wegzudenken ist. Durch seine Leichtigkeit kann die Hitsche überall mit hingenommen werden. Sie kommt zum Einsatz, wenn jemand etwas Hohes erreichen möchte.

Hitsche kann auch einen kleinen Schlitten bezeichnen. Auf schlesisch wird der Begriff „Ritsche“ verwendet. Im Erzgebirge wird „Hitsch“ gesagt. (Ohne „e“) Der Ausdruck „Hitsche“ ist auch als „Hütsche“, „Hidsche“ oder „Hutsche“ bekannt.

Käsehitsche

In Sachsen ist auch der Ausdruck „Käsehitsche“ bzw. „Gäsehitsche“ verbreitet. Damit wird ein Schlitten oder kleines/winziges Auto / Fahrzeug bezeichnet. (Gäse = Käse)

Vergleichbar wäre der Ausdruck „Käsedose“ als Bezeichnung für ein kleines Auto.

Sächsische Wort des Jahres 2013

„Hitsche“ wurden zum beliebtesten sächsischen Wort des Jahres 2013 gewählt. Als schönstes Wort wurde „forhohnebibln“ gewählt und als bedrohtestes Wort „schnorbslich„.

Wortherkunft: Wo kommt „Hitsche“ her?

Das Wort „Hitsche“ und seine Varianten leiteten sich vom Verb „hutschen“ ab. „Hutschen“ bedeutet: auf dem Boden kriechen oder rutschen.

Hitschen-Race

„Hitschen-Race“ ist eine Sommer-Veranstaltung in Annaberg-Buchholz. Bei diesem Rennen geht es darum, dass Teilnehmer in selbstgebauten Booten und auf selbstgebauten Flößen am schnellsten über einen Teich rudern.

Eine Winter-Veranstaltung in Annaberg-Buchholz heißt auch „Hitschen-Race“. Hierbei geht es darum dass die um die Wette in selbstgebauten Schlitten einen Berg herunterfahren bzw. rodeln.

Weiteres zum Ausdruck „Hitsche“

„Schnongs auf Hitsche“ war eine Ausstellung in Merseburg. „Schnongs“ ist hallisch und bedeutet: Bonbons. Mehr zu Schnongs: hier.

Wer auf Amazon nach „Hitsche“ sucht, dem werden Fußbänke angeboten.

Was bedeutet „Eschek“?

Im Ruhrgebiet gebräuchlicher Ausdruck für unsympathische Menschen. Der Ausdruck „Eschek“ ist eine Beleidigung.

Beispiel:
„Wat en Eschek!“

Was bedeutet „Eşek“? (türkisch)

„Eşek“ ist türkisches Wort, dass zum einen „Esel“ und zum anderen „Dummkopf“ bedeutet. Gesprochen wird es „Eschek“.

Was bedeutet „Schwatte“? Ist der Ausdruck rassistisch? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung


„Schwatte“ ist eine bekannte Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe.

„Schwatte“ ist ein in Deutschland verbreitetes Mundartwort für die Farbe „schwarz“. Aus diesem leiten sich die Substantive „Der Schwatte“ („Der Schwarze“) oder Die Schwatten („Die Schwarzen“) ab. Aber auch Begriffe wie „schwatter Humor“ oder „schwatte Jacken“.

Das Wort wird neutral und teils auch abwertend verwendet.

Der Begriff „Schwatte“ stammt aus dem Rheinland und Ruhrgebiet. Es geht auf das Plattdeutsche zurück.

Bekannte – unter oder mit dem Namen – „Schwatte“

Der schwarze Keno Veith verbreitet unter seinem Künstlernamen „De schwatte Ostfrees Jung“ („Der schwarze Ostfriesen-Junge“) Videos in denen er auf Plattdeutsch und Ostfriesisch über seinen Alltag spricht. Er arbeitet in der Landwirtschaft. Er ist Sohn einer Kamerunerin und eines Ostfriesen.

Als „Schwatten“ wurde die CDU bezeichnet. (Schwarz war die Farbe der CDU.)

In einem Gespräch zwischen Sigmar Gabriel und einer Putzfrau fragte diese ihn, die mittlerweile berühmte Frage: „Warum bleibt ihr dann bei den Schwatten?“

Der Fußballspieler Willi Koslowski (Schalke 04) wurde auch „der Schwatte“ genannt – wegen seiner dunklen Hausfarbe.

Geistliche wurden früher unter anderem „Die Schwatten“ genannt. (wegen der schwarzen Kleidung)

Als „schwatte Berge“ wurden Kohlenberge im Ruhrgebiet bezeichnet.

„Der schwatte Pitter“ ist Teil einer Sagengeschichte des Ruhrgebietes. Der schwatte Pitter war ein Vormäher.

Das „Em schwatte Päd“ ist ein 1603 erbautes Bürgerhaus in der Stadt Neuss. Es trägt das Zeichen „Zum Schwatten Ross 1603“.

„Machet gut, Schwatte!“ ist ein Buch über den Bergbau und Kohleabbau im Ruhrgebiet. Mit dem Buch verabschieden sich 18 Autoren von der Kohle.

Das „schwatte Gatt“ ist ein Naturschutzgebiet im Münsterland im Kreis Bork. „Schwatte Gatt“ heißt auf hochdeutsch „schwarzes Loch“.

Der „schwatte-Jans“ ist ein Orden, der als höchste Auszeichnung der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft-Harsewinkel e.V. 1954 vergeben wird. Er geht auf den Oberst Johann Beckort zurück.

Was bedeutet Lellek / Lelleks? Bedeutung, Definition, Wortherkunft


Negative und abwertende Bezeichnungen für jemanden, der eine Aufgabe macht ohne sie zu hinterfragen bzw. für jemanden, der einfach nur Handlanger für einfältige Arbeiten ist.

Ein Lellek ist z.B. ein einfältiger Diener, ein Lakai, ein Laufbursche oder auch ein Vollpfosten.

Wird z.B. gesagt „Ja, bin ich denn dein Lelleck?“ so dies ein Ausruf und Protest, dass jemand nicht einfach jede Aufgabe bedingungslos übernimmt.

Der Ausdruck Lellek ist im Ruhrgebiet verbreitet. Ein Gegenwort zum Lellek ist der „Spannmann„.

Polnisierung des Ruhrpotts

Lellek ist die Verpolnischung des Wortes Lelbeck. Lelbeck ist ein alter Ruhrpott-Begriff für einen Tu-nicht-gut. Die Nachsilbe „-ek“ wird im Slawischen als Verniedlichungs- und Verkleinerungsform verwendet. Im 20. Jahrhundert ist sie in das Ruhrgebiet eingewandert. Weitere bekannte Begriffe sind z.B.: Kloppek (Hammer), Mottek (Vorschlaghammer; wird auch im berlinerischen so genannt), Assek (gemeinhin sagt man auch „Assi“), Oschek (großer Gegenstand oder große Person (Ein Oschi), Pastek (Pfarrer) oder Bischek (Schlitzohr).

Variante: Lelleck (mit c)

Weitere Bedeutungen:

Der Ausdruck „lellek“ kann auch als Adjektiv verwendet werden. Hier bedeutet er: blöd oder bescheuert.
„Biste lellek?“

Auf tschechisch und polnisch bedeutet „lelek“ Ziegenmelker.
Auf ungarisch bedeutet „Lélek “ Seele, Geist, Gemüt oder Psyche. („test és lélek“ bedeutet „Leib und Seele“)

Als „Lelleck“ wurden Paramilitärs bezeichnet, die während des polnisch-osmanischen Krieges im 16. Jahrhundert Attentate gegen die osmanischen Besatzer verübten. Ihnen wird nachgesagt, dass sie mit äußerster Brutalität vorgingen.

„Lellek“ im deutschen Rap

Deutsche Rapper verenden den Ausdruck „Lellek“ in ihren Texten ebenfalls. Nachfolgend einige Beispiele:

  • 187 Strassenbande – Lied: „Mit den Jungz“ – Liedzeile: „Wir sind keine Lelleks“
  • DAT ADAM – Lied: „xD“ – Liedzeile: „Ey, die YouTube-Lelleks zeigen steady“
  • TJ_beastboy & Mary Man – Lied: „whack/killa“ – Liedzeile: „Die YouTube-Lelleks machen besseres Zeug als ihr“
  • Azad – Lied: „187“ – Liedzeile: „Lelleks reden groß“
  • Olexesh – Lied: „Schüsse aus’m Benz“ – Liedzeile: „Kleine Lelleks suchen Stress“
  • Tior – Lied: „Sie machen Auge“ – Liedzeile: „Und du Lellek kommst nur hoch“
  • Eko Fresh – Lied: „Fast Life“ – Liedzeile: „Kreuzen Lelleks und der Teuel sich auf selben Wegen“
  • Snaga & Pillath – Lied: „Sag es allen“ – Liedzeile: „um euch Lelleks zu klatschen“
  • Kalim – Lied: „Wo ich herkomm'“ – Liedzeile: „Für so ’ne Lelleks wie dich wird das hier brenzlich“
  • Vin – Lied: „07 Halbzeit“ – Liedzeile: „im Vergleich zu diesem Lellek hab ich wirklich viel Verstand“

Personen mit Nachnamen Lellek

Laut Forebears sollen rund 200 Personen in Deutschland diesen Nachnamen tragen.

  • Dirk Lellek (1964 – 2016), deutscher Fußballspieler
  • Eberhard Lellek, Wiesbadener Künstler
  • Jens Lellek (*1968), deutscher Fußballspieler
  • Simone Lellek, Agrarwissenschaftlerin
  • Walter E. Lellek (1924 – 1998), deutscher Politiker
  • Dr. Walter Lellek, HNO-Arzt in Stockerau, Österreich
Was bedeutet „Pinökel“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Als „Pinökel“ werden kleine Gegenstände und Dinge bezeichnet, deren Namen nicht sofort einfällt und gesagt werden kann. „Pinökel“ ist daher auch ein Jokerwort, also ein Platzhalterwort wie „Dings“ oder „Dingsda“.

Mit einem „Pinörkel“ kann man „prokeln“ (stochern).

Was bedeutet „Pinökel“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Als Pinökel werden auch kleine, spitze und längliche Gegenstände bezeichnet – wie z.B. Nadeln oder kleine Stifte. Diese sind mit erwachsenen Fingern schwer greifbar, so dass eine Pinzette oder schlanke Finger helfen. In einigen Fällen stehen die kleine Gegenstände etwas hervor. Einige Quellen werden sehr konkret: Ein Pinökel ist ein Haken oder ein Pinn. Aber auch kleine Spielfiguren sollen als Pinökel bezeichnet werden.

Beispiel: „Zieh mal den Pinökel da raus.“

Damit ist Pinökel vergleichbar mit Worten wie Nubsi/Nupsi oder Pippus/Bippus. Diese beiden Varianten werden mehr in Mitteldeutschland gesprochen.

Das Wort „Pinökel“ als Bezeichnung für einen kleinen nadelartigen Gegenstand ist besonders stark in Ostwestfalen, Lipperland und Norddeutschland verbreitet.

Das Wort „Pinökel“ ist stark im Norddeutschen Raum verbreitet.

Wo „Pinökel“ herkommen könnte

Das Wort „Pinökel“ soll vom englischen Wort „pin“ abgeleitet sein. (Nicht bestätigt.) – Das englische Wort „pin“ heißt auf deutsch: „Stift“, „Nadel“, „Reißzwecke“ oder „Bolzen“.

Eine Ableitung vom englischen Wort „pinnacle“ ist auch denkbar, aber nicht bestätigt. Das englische Wort „Pinnacle“ bedeutet auf deutsch: Gipfel, Höhepunkt

Weitere Sprachvarianten

Vom Wort „Pinökel“ („Pinörkel“) existieren viele verschiedene Varianten. Diese variieren je nach Region. Dadurch, dass es keine offizielle hochsprachliche Variante gibt, bleibt Pinökel der Mundart überlassen. Das bedeutet, die Sprecher der Mundart können mit dem Wort machen, was sie wollen. Damit ist das Wort allen Einflüssen des Zeitgeistes ausgesetzt.

  • Pennunsel
  • Pinnökel
  • Pinnöösel
  • Pinnöppel
  • Pinnörk
  • Pinnörkel
  • Pinnorrek
  • Pinnunsel
  • Pinokel
  • Pinökel
  • Pinöpel
  • Pinöppel
  • Pinöpsel
  • Pinorik
  • Pinörkel
  • Pinösel
  • Pinuckel
  • Pinuckel

Sonstiges

„Pinökel“ heißt eine Bar in Bremen-Vegesack. Siehe: Link

Im November 2022 gab es eine lebhafte Diskussion auf Twitter über Pinökel, Nupsi, Bippus und Nupsel.

Was bedeutet „Bippus“? Was bedeutet „Nupsi“? Bedeutung, Definition, Wortherkunft


Die Ausdrücke „Bippus“ und „Nupsi“ sind in Sachsen verbreitet.

Was bedeutet „Bippus“?

Der sächsische Ausdruck „Bippus“ bezeichnet ein kleines hervorstehendes Teil, dass meist nur mit den Fingerkuppen gegriffen oder einem Finger gedrückt werden kann. Daher kann z.B. ein Synonym für Bippus „Nippel“ oder „Nope“ sein.

Ein Bippus ist z.B. eine Nase an der Tapete oder an einem Bauteil. Ein Bippus hat meist eine zylindrische Form, kann aber auch eckig sein.

Der Ausdruck „Bippus“ wird auch verwendet, wenn ein Teil unbeschreibar bzw. undefinierbar ist. Mit „Bippus“ erhält dieses Teil eine Bezeichnung.

Bippus wird teils „Pippus“ geschrieben. Ein Bippus wird in anderen Regionen in Deutschland auch „Pinökel“ genannt.

Der Plural von Bippus ist „Bippusse“.

Was bedeutet „Nupsi“?

Wer einen Bippus kennt, weiß meist auch was ein Nupsi ist. Als Nupsi werden kleine Bauteile oder Kleinteile bezeichnet. Es wird als allgemeiner Ausdruck für kleine hervorstehende Teile und Ausbeulungen verwendet, deren Name unbekannt ist. So wird z.B. von „Metall-Nupsis“ geredet.

Der Ausdruck „Nupsi“ wird verwendet, wenn der Name für ein kleines Teil unbekannt ist und dient als Bezeichnung dafür.

Ein „Nupsi“ soll noch kleiner als ein Bippus sein.

Für „Nupsi“ existiert keine allgemein festgelegte Schreibweise, was dazu führt, dass es viele verschiedene Schreibweisen gibt. Nachfolgend

Die Mehrzahl lautet: Nupsis, Nuppsis, Nuppsies

Varianten: Nuppsie, Nupsie, Nuppsi, Nubsi, Nupsel, Nubsel

Ein weiterer Begriff für kleine namenlose Dinge ist Pinöckel. Pinöckel wird in anderen Regionen in Deutschland gesagt.

Beispiel:

  • „Drügg uff den Bippus.“
  • „Drück auf den Nuppsi!“

Weitere Bedeutung von Bippus und Nuppsi

„Bippus“ ist eine Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika im Bundesstaat Indiana.

„Bippus“ ist Nachname.

„Nuppsi – Plantão Psicológico“ ist eine Einrichtung in Brasilien in Bahia.

Was bedeutet „Schmieche“? Bedeutung


Schmieche ist ein sächsischer Ausdruck für einen Zollstock bzw. einen Gliedermaßstab oder Meterstab.

Herkunft: Wo das Wort „Schmieche“ herkommt

Eine Schmieche ist ein zusammenklappbares Messgerät zum Bestimmen von Längen. Es ist meist nicht länger als zwei Meter.

Der Ausdruck „Schmieche“ leitet sich vom Verb „schmiegen“ ab. „Schmiegen“ bedeutet „etwas eng andrücken/anlegen“. Mit dem Wort „schmiegen“ ist gemeint, dass sich jemand oder ein Tier sehr nah an den Körper eines anderen legt. Es bedeutet auch, dass etwas parallel verläuft oder den Konturen gefolgt wird. (Eine Katze schmiegt sich zum Beispiel an.) Das ist – im übertragenen Sinne – genau das, was passiert, wenn Zollstock benutzt wird. Dieser wird eng an den zu messenden Gegenstand angelegt, um möglichst genau abzumessen.

Das Adjektiv zu „schmiegen“ ist „schmiegsam“.

Welchen Artikel das Wort „Schmieche“ trägt, ist nicht geklärt. Je nach Sprecher wird entweder „Die Schmieche“ oder „Der Schmieche“ gesagt.

Schmieche wird auch als „Schmiech“ oder „Schmiege“ bezeichnet. (Obwohl eine Schmiege ein ganz eigenes Werkzeug ist.)

Schmieche – nicht Schmiege

Die Schmieche sollte aber nicht mit der Schmiege verwechselt werden! Die Schmiege ist ein Werkzeug, um Winkel auf Werkstücke zu übertragen. Sie besteht aus einem Schenkel und einer verstellbaren Zunge. Ein bestimmter Winkel lässt sich durch die Feststellschraube fixieren.

Weiteres zu Schmieche

2017 wurde das Wort „Schmieche“ zum schönsten Wort des Jahres bei der Wahl zum sächsischen Wort des Jahres gewählt. Weitere bekannte sächsische Worte: Bibbus, Modschegiebchen

Verbreitung des Ausdrucks Schmieche

Das Tool „Google Trends“ erlaubt Einblicke in Suchnachfragen nach bestimmten Worten seit 2004. Wir haben das Wort „Schmieche“ überprüft.

„Schmieche“ ist – wie zu erwarten – stark in Sachsen verbreitet, wird aber teils in Bayern auch im Internet gesucht. Dies liegt wohl daran, dass es eine Gemeinde im Bezirk Schwaben mit dem Namen „Schmiechen“ gibt und die bayerischen Suchanfragen durch einen Tippfehler entstehen. (Das „n“ wird vermutlich weggelassen.)

Was bedeutet „muddln“, „muddeln“ und „rummuddeln“? Bedeutung


Sächsisch: Wenn jemand „muddelt“, so verschwendet bzw. vergeudet er seine Zeit, mit planlosem Herumwerkeln, ziellosem Arbeiten und orientierungslosen Suchen. „Muddeln“ bedeutet auch, dass eine Arbeit liederlich, also unsauber, erledigt wird bzw. wurde. Ebenso wird „gemuddelt“, wenn jemand langsam arbeitet und seine Tätigkeit belanglos verrichtet.

„Muddeln“ sorgt dafür, dass Zeit unnötig verschwendet wird. Muddeln kann auch als aktives nichts-tun oder aktives nichts-zustande bringen bezeichnet werden.

„Muddln“ wurde zum schönstes Wort des Jahres 2008 bei der Wahl zum sächsischen Wort des Jahres gewählt.

Ein Synonym für muddeln ist: trödeln.

Herkunft „Muddeln“

Die genaue Herkunft des Ausdrucks „muddeln“ ist nicht genau geklärt. Jedoch wird vermutet, dass es sich von „Mutter“ bzw. „Muddi“ ableitet. Es kann damit gemeint sein, dass Mütter emsig arbeiten und oft beschäftigt sind, ohne dass das Ergebnis sofort allen Beteiligten klar ist.

Auch könnte „muddeln“ vom niederdeutschen „Modder“ abstammen. „Modder“ ist ein Dialektwort für Schlamm oder Matsch. Es wird auch gesagt „Modder nicht so rum.“

Beispiele:

  • „Muddel da jetzt nicht rum. Wir müssen los.“
  • „Ich habe heute zu Hause nur rumgemuddelt. Das war auch mal schön.“

Weitere Bedeutung von muddeln

Muddeln = Norddeutsch für „wühlen“

Im norddeutschen Sprachraum bezeichnet das Wort „muddeln“, dass Spielen und wühlen im Schlamm, wie es bei Schweinen bzw. Wildschweinen beobachtet werden kann. Was Norddeutsche „muddeln“ nennen, ist auch unter dem Begriff „suhlen“ bekannt. Das Wort „muddeln“ könnte sich vom englischen Wort für Schlamm „mud“ ableiten. Das ist aber nicht bestätigt.

Muddeln = Barkeeper-Sprache für „zerstoßen“

Barkeeper, Bartender und Mixer kennen das das englische Wort „muddling“.  „Muddling“ bedeutet, dass etwas zerstoßen oder zerdrückt wird. Dafür wird das Verb „muddeln“ verwendet. Der Ausdruck „Muddling“ ist auch verwandt mit dem englischen Wort für Stößel: Muddler.

Äggsbärde: Bedeutung


„Äggsbärde“ ist eine sächische Variante des hochdeutschen Wortes „Experte“.

Ein „Äggsbärde“ ist sachkundig im sächsischen Dialekt, kennt die Grammatik und weiß, um die unterschiedlichen Weisen Worte auszusprechen. Er weiß auch, dass das Sächsische nicht so einheitlich ist, wie es scheint. Es gibt nämlich 5 Sprachräume.

Ein „Äggsbärde“ ist ein Fachmann oder eine Fachfrau für das Sächsische. Er weiß, um das sächsische Wort des Jahres und kann stets Rat geben, falls es mal nicht so leicht fällt mit dem Sächsischen.

Ebenso weiß ein „Äggsbärde“ wie die Sachsen ticken und welche Worte sie so erschaffen haben. Er sagt nicht Zollstock, sondern Schmieche. Sachsen kennen den Nischel und natürlich das Mutschekiepchen. Sie streiten sich auch immer wieder über die Schreibweise vom Wort „Mutschekiepchen“.

„Äggsbärden“ können sächsisch

Das Wort „Äggsbärde“ ist charakteristisch für den sächsischen Dialekt. Denn das „t“ wird durch den Buchstaben „d“ ersetzt. Das „x“ im Wort „Experte“ klingt ähnlich wie „chs“ und wird durch zwei „g“ ersetzt. Das „p“ wird ein „b“ ersetzt und das „E“ wird einfach durch ein „Ä“ ersetzt. Geboren ist der Äggsbärde.

Weitere sächsische Worte:

Weiteres zu Äggsbärde

Der Ausdruck „Äggsbärde“ wird auf viele verschiedene Bekleidungsgegenstände gedruckt. Diese sind im Internet käuflich erwerbbar. Unter anderem sind:

  • Basecaps
  • Becher / Tassen
  • Biergläser
  • Bleistifte
  • Grilschürzen / Kochschürzten
  • Fasertrücher
  • Figuren / Männer
  • Frühstücksberettchen
  • Kaffee
  • Langarmshirts
  • Liegestühle
  • Mangete
  • Mäppchen
  • Postkarten
  • Smartphone-Hüllen
  • Stoffbeutel
  • Strohhüte
  • Taschen
  • T-Shirts
  • Tücher / Badetücher / Strandtücher
  • Untersetzer

Übrigens: Das Wort „Experte“ bzw. „Äggsbärde“ ist rechtlich nicht geschützt. Deswegen sollte bei selbsternannten Experten, dass Fachwissen immer mit einigen Fragen überprüft werden.

Was bedeutet „bäbbeln“? (sächsisch) Bedeutung, Definition


„Bäbbeln“ oder „bäbbeln gehn“ ist der sächsische Ausdruck für „Fußballspielen“ oder „Kicken“. Die Herkunft des Wortes ist unbekannt.

Was ist bäbbeln genau?

Der Sachse bäbbelt in seiner Freizeit. Damit ist das Kicken bzw. das Spielen mit einem Fußball gemeint, welches nicht auf einer professionellen Ebene stattfindet. Auch muss bäbbeln nicht auf einem Fußballplatz stattfinden, sondern kann auf einem Hof, Hinterhof oder einer freien Fläche sein. Mit „bäbbeln“ ist eben das freie Spiel einfach zum Spaß gemeint, bei dem mehrere Menschen sich einen Ball hin und her schießen.

„Bäbbeln“ wurde zum sächsischen Wort des Jahres 2010 gewählt. Zum  bedrohtesten Wort wurde „dschidschoriengrien“ gewählt und zum beliebtesten Wort „Hornzsche“.

Der Ausdruck „Bäbbeln“ wird auch teils mit „e“ statt „ä“ und ohne „e“ in der letzten Silbe geschrieben: bebbln. Eine weitere „Bäbbeln“-Variante ist: „Bäbbln“.

Synonym bzw. ähnlich mit dem Ausdruck „bäbbeln“ sind folgende Begriffe: bolzen, buffen

Weiteres zu bäbbeln

Der Ausdruck „bäbbeln“ oder die Frage „bäbbeln gehen?“ wird im Internet als T-Shirt-Aufdruck verkauft. So z.B. auf Spreadshirt oder Editionsz.de (SZ bedeutet hier: Sächsische Zeitung)

Der SV Dessau 05 veröffentlicht am 19. April 2016 einen Beitrag auf ihrer Homepage mit folgenden Titel: „Bambini bäbbeln im Schillerpark!“ (Der Titel bedeutet: „Kinder-Fußball im Schillerpark“) – Externer Link zum Beitrag auf svdessau05.de: hier.

Beispiel:

  • „Gehn mor bäbbeln?“
  • „Nich ma rischdisch bäbbeln gönn die!“
  • „Hier wird ni gebäbbeld.“

Weitere sächsische Begriffe:

Anmerkungen

„Bäbbeln“ hat nichts mit den Worten „brabbeln“ (undeutlich reden) oder „babbeln“ (hessisch für sprechen) zu tun und sollte unbedingt von diesen unterschieden werden. Der Kontext entscheidet hier über die Bedeutung. Auch kennt die kölsche Mundart den Ausdruck „Bäbbel“ oder „Bäbbele“, was Mund bedeutet.

Was bedeutet „etzala“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Etzala“ stammt aus der fränkischen bzw. bayrischen Mundart und bedeutet: jetzt.

Es existiert auch in den Varianten: etzad und etzadla.

In Franken ist die Variante „etzadla“ gebräuchlich.

Was bedeutet „etzala“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der YouTuber Drachenlord hat den Ausdruck deutschlandweit bekannt gemacht. Außerdem ist er für den Ausspruch und die Begrüßung „Meddl Loide“ bekannt, sowie für das Wort „Haider“ (vom englischen „Hater“).

Beispiele:

  • „Etzala reichts aber.“ –  „Jetzt reicht es mir.“ (Im Sinne von: Ich hab die Schnauze voll.)
  • „etza gemma af a Mass.“ – „Jetzt gehen wir eine Mass trinken.“
  • „Etzad gemma auf die Kerwa.“ – „Jetzt gehen wir auf die Kirmes.“
  • „Seid etzala laise.“ – „Seid jetzt leise.“

Verbreitung des Ausdrucks „etzala“

Über das Tool von Google „Trends“ lässt sich einblicken, wann nach bestimmten Worten bei Google.de gesucht wurde. Wir haben dies für das Wort „etzala“ gemacht:

Seit Sommer 2015 – also der YouTuber Drachenlord bekannt wurde – steigen die Suchnachfragen nach dem Wort „etzala“. Vorher war das Wort sehr selten interessant und wurde nur in folgenden Monaten gesucht: November 2007, Februar 2010 und August 2014. Ab Juli 2015 steigen dann die Suchnachfragen nach „Etzala“ sprunghaft an.

Suchinteresse bei Google.de nach „etzala“

Im September 2015 fallen die Suchanfragen wieder und seit Dezember 2015 steigen sie massiv. Dies korreliert mit dem (teils) öffentlichen Interesse nach dem YouTuber Drachenlord, welcher durch seine Inhalte, Aussagen und Videos immer wieder für aufsehen sorgt.

Vor dem Bekanntwerden des YouTubers Drachenlord und der damit einhergehenden Verbreitung von „etzala“, war der Ausdruck „etzadla“ bekannter und wurde mehrfach auf Google gesucht.

Der Ausdruck „etzala“ steht mittlerweile in direkter Verbindung mit dem YouTuber Drachenlord. Unter dem Hashtag #etzala teilen z.B. Fan Erlebenisse, Gedanken und Äußerungen zum YouTuber Drachenlord.

Was bedeuet „krökeln“?

In Hannover bekannte und verbreitete Bezeichnung für Tischfußball spielen oder kickern. Der Tischfußballspieler wird „Krökler“ genannt und der Tischfußballtisch selbst, trägt die Bezeichnung „Krökeltisch.“

Das Wort „Krökeln“ leitet sich von der hannoverschen Bezeichnung für (Eisen-)stange ab. Eine „Krökel“ bezeichnet im regionalen Dialekts Hannover „hannöversch“ eine Stange oder Eisenstange. (Die Männchen im Tischfußball sind an einer Eisenstange montiert.)

Beispiele:

  • „Krökeln wir heute?“
  • „Wer krökelt eine Runde mit mir?“
Was bedeutet „stöckeln“? + Varianten: stokeln, stockeln Bedeutung, Wortherkunft


„Stöckeln“ ist eine weitere Bezeichnung für die Fortbewegung. Es bedeutet: „gehen“ oder „laufen“.

„Stöckeln“ wird unter anderem zur Bezeichnung der ruckartigen und etwas steifen Gangart verwendet, die entsteht, wenn jemand lange Beine hat und Schuhe mit Stöckelabsätzen trägt, aber ungeübt im Gehen mit Stöckelschuhen ist, wodurch Unsicherheit entsteht. Das führt dazu, dass die Person genau drauf achtet, wo sie hintritt und in welchem Winkel sie den Fuß hält.

„Stöckeln“ wird auch verwendet, wenn jemand etwas ruckartig und steif geht. Damit wird gesagt, dass jemanden eine gewisse Eleganz und Entspanntheit im Gang fehlt. Es wird z.B. gesagt: „Sie stöckelte los.“ Statt „stöckeln“ kann auch gesagt werden: sich wie ein Storch bewegen.

„Stöckeln“ leitet sich vom „Stöckel“ ab. Als „Stöckel“ werden und wurden Absätze bezeichnet.

Ein ähnliches Wort zu „stöckeln“ ist: staksen.

Es existieren mehrere verschiedene regionale Varianten des Wortes „stöckeln“:

Was bedeutet „stokeln“?

Im südlichen Hildesheim ist „stokeln“ ein bekannter Ausdruck für „stochern“ oder für einen unsicheren Gang.

„Stokeln“ hat noch eine weitere Bedeutung. Es ist eine Technik beim Stahlbrennen. Der Stahlbrenner ordnet hierbei die kühlenden Kohlen im Ofen neu, um Verstopfungen durch die Schlacke zu verhindern oder, um etwas aus dem Ofen herauszunehmen. („Stokeln“ wird hier im Sinne von „stochern“ verstanden.)

Allgemeiner bedeutet „stokeln“ bzw. „stockeln“, dass jemand etwas mit einem Stock berührt bzw. einen Stock benutzt, um nach etwas zu tasten. „Stockeln“ ist hier die direkte Verbisierung von „Stock“. Vergleichbar mit stochern.

Was bedeutet „stockeln“?

In Hannoverwird z.B. „stockeln“ oder „losstockeln“ gesagt, wenn sich jemand oder eine Gruppe langsam in Bewegung setzt.

 

Was bedeutet „Stokel“?

Das Schimpfwort „Stokel“ bezeichnet einen als ungeschickt, Idiot oder dämlich.

Was bedeutet „jovel“? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung


Der Ausdruck „Jovel“ ist ein im Münsteraner Raum gebräuchlicher Ausdruck für gut, schön, prima, toll, klasse oder nett.

Was bedeutet „jovel“? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung

Es wird auch gesagt: „jovel masseln“ = „Es sich gut gehen.“

„Jovel“ stammt aus dem Dialekt „Masematte“, der in den Elendsvierteln Münsters gesprochen wurde. (Seit dem zweiten Weltkrieg ist dieser Dialekt weitesgehend verschwunden.)

Beispiel:

  • „Es war jovel in der Stadt.“ („Es war gut in der Stadt“)

Eine Schreibvariante von „jovel“ ist „jofel“ (Mit „f“ statt „v“.)

Jovel Gegenwort: Schovel

Das Gegenteil von „jovel“ ist „schovel“. Es bedeutet: „schlecht, blöd“. Wenn etwas schovel ist, dann ist „Kacke“ oder „Mist“.

Wortherkunft: Wo „jovel“ herkommt

Wie viele Worte stammt auch „jovel“ aus der Gaunersprache Rotwelsch. Hier wurde etwas schönes oder angenehmes als „jofe“ bezeichnet. Der Ausdruck „jofe“ geht auf das jiddische „jophe“ zurück. „Jophe“ bedeutet: schön.

„Die Jophe“ bedeutet „Die Schöne“.

Jovel Music Hall

Die „Jovel Music Hall Münster“ ist ein Club in Münster. Er wird auch nur „Jovel“ genannt. Zur „Jovel Music Hall“ gehört auch der „Jovel Hof“.

Der Club wurde 1979 von Steffi Stephan, Mitbegründer und Mitglied des Panikorchestors von Udo Lindenburg, in einem ehemaligen Kino gegründet. 1987 erfolgte der Umzug in eine Abfüllhalle der ehemaligen Germania-Brauerei. Der Umzug erfolgte, weil das Kino wegen baufällig abgerissen wurde. 2006 musste das Jovel aus den Gebäude der ehemaligen Brauerei ausziehen. Die Suche nach einem neuen Standort dauerte knapp zwei Jahre. 2008 zog das Jovel in das denkmalgeschütztes Autohaus „Kiffe“. Zur Eröffnung im November trat das Panikorchester auf.

Weitere Bedeutung von „Jovel“

„Münster ist jovel!“ ist ein Buch von Heidi von Saint-George und Jutta Grosse.

„Münster: Noch tofter als jovel“ ist ein Buch von Wolfgang Schermann.

„Jovel“ heißt eine Kneipe in Lemgo.

„Jovel“ ist der Name eines US-amerikanischen Musikers.

„Jovel“ ist ein bosnischer und serbischer Jungenvorname.

Was bedeutet muggelig? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung, Definition


Der Ausdruck „muggelig“ ist ein aus dem norddeutschen Sprachraum stammendes Adjektiv, dass etwas oder jemanden als gemütlich oder angenehm beschreibt. Wenn es zu Hause muggelig ist, dann ist es warm, gemütlich, angenehm, kuschelig, behaglich, heimelig und sehr schön.

Eine Person, eine Beziehung, ein Gefühl oder ein Gegenstand können muggelig sein.

Was bedeutet muggelig? Bedeutung, Wortherkunft, Erklärung, Definition

Wenn etwas Muggelig ist, dann ist es warm, bequem, weich oder angenehm. Eine muggelige Person ist herzlich, offen, liebenswert und vertrauenswürdig. Wenn sich jemand muggelig fühlt, dann fühlt er sich harmonisch, zufrieden oder im Gleichgewicht. Wer andere anmuggelt, der kommt einer anderen Person ziemlich nahe.

Etwas kann muggelig sein oder muggeln.

Durch die WDR-Serie „Dittsche – Das wahre Leben“ verbreitete sich der Ausdruck.

Weitere Schreibweise: Muggelich

Beispiele mit muggelig

  • „Deine Bude ist muggelig.“
  • „Ich brauche eine Decke die muggelig ist!“
  • „Im Winter ist es kalt draußen und drinnen bei uns, ist es schön muggelig.“

Wo „muggelig“ herstammen könnte

Im dänischen gibt es die Idee des Hygge. Hygge wird „Hügge“ ausgesprochen. Der Ausdruck kann am besten mit „Gemütlichkeit“ übersetzt werden. Wortwörtlich bedeutet : Wohlbefinden. Hygge stamm aus dem norwegischen und ist seit Anfang des 19. Jahrhundert Bestandteil der dänischen Lebensweise.

Hygge bezeichnet eine gemütliche Atmosphäre, Heimeligkeit und eine Herzlichkeit. Wer Hygge lebt, lebt das Gute mit Leben und teilt dies mit anderen. Familie ist Hygge. Warmes Licht, wie das von Kerzen ist Hygge.

Das Adjektiv zu „Hygge“ ist „hyggelig“. „Muggelig“ könnte sich davon ableiten. Nur wäre dann noch die Frage offen, wie das „m“ in das Wort kam.

Anmerkung zu muggelig

Mit den Muggeln aus Harry Potter hat das Wort „muggelig“ nichts zu tun.

Der Ausdruck „muggelig“ existiert nicht nur im norddeutschen Sprachraum, sondern er wird in der Varainte „muckelig“ auch in Nordrhein-Westfalen gesprochen.

Ein ähnlich aussehendes Wort – mit anderer Bedeutung – ist „muckelig“ bzw. „eingemuckelt sein“. Dieses bedeutet, beleidigt sein.

Weitere Bedeutung von Muggelig

„Muggelig“ ist der Name eines Online-Magazins über Astrologie und Persönlichkeitsentwicklung.

„Muggelig Records GmbH“ ist eine Berliner Plattenfirma.

Teils werden Edelsteine oder Schmucksteine „muggelig“ geschliffen. Das bedeutet, dass sie flach geschliffen werden.

Was bedeutet „Ich hab die Flemm“? Bedeutung, Definition


„Ich hab die Flemm“ ist ein saarländischer Ausdruck für einen depressiven Zustand der allgemeinen Lustlosig- und Antriebslosigkeit – z.B. bei eintönigen, langweiligen und sich wiederholenden Aufgaben. Bezeichnet aber auch einen Zustand der Wut, des Gernervt-seins und des etwas-satt-habens. Wer die Flemm hat, hat die Schnauze voll.

„Ich hab die Flemm“: Erklärung, Bedeutung

Allgemein ist jemand der „Die Flemm hat“ nicht gut drauf, hat keine Lust und ist genervt. Dies äußert sich durch eine gewisse Gleichgültigkeit, ein gewisses Desinteresse und Lustlosigkeit, sowie Traurigkeit und Niedergeschlagenheit.

Beispiel:

  • „Ich hann de Flemm.“ – „Ich hab die Schnauze voll.“
  • „Ich hab heute die Flemm. Ich will einfach nur Heim aufs Sofa.“
  • „Die Flemm machd sisch brääd!“
  • „Wer die Flemm hat, der geht Hemm.“

Teils wird „Flemm“ auch mit „ä“ geschrieben: Flämm.

Die Flemm ist etwas, dass man hat oder kriegt. Beispiele: „Ich han die Flemm“ oder „Ich krieg die Flemm.“

Herkunft: „Ich hab die Flemm“

Der Ausdruck, „die Flemm haben“, leitet sich aus dem französischen ab. Die französische Sprache kennt zwei Worte mit ähnlichen Bedeutung:

  • Le flegme – die Gelassenheit, das Phlegma (Trägheit, Langsamkeit, Schwerfälligkeit)
  • La flemme – die Faulheit

Jedoch beschreibt keins der Worte exakt einen negativen Zustand der Antriebs- und Lustlosigkeit.

Auf französisch existiert der Ausdruck „avoir la flême“ / „j’ai la flemme“. Zu deutsch bedeutet dies:

  • faulenzen
  • faul sein
  • herumtrödeln
  • keine Lust haben

Weiteres zu „Ich hab die Flemm“

„Die Flemm“ heißt ein Buch, welches im Jahr 1989 veröffentlicht wurde.

Flemm ist ein Nachname. Unter anderem trägt der Schauspieler „Siegfried Flemm“ diesen. „Elisabeth Flemm“ ist eine Autorin, die das Buch „Der Engel mit dem blonden Zopf“ geschrieben hat.

„Flemm“ heißt eine Figur im Roman „Der Sohn des Teufels“ von Jonathan Nasaw.

„Flemm“ ist der Name eines Musikers.

„Flemms“ heißt eine US-amerikanische Alternative/Indie-Band.

„Herr Flemm“ heißt ein Musiker.

„Remm Flemm“ ist der Name des Karnevalvereins „Alte Große Uckerather Karnevalsgesellschaft von 1860 e.V.“

Was bedeutet Bimbes? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Der Ausdruck „Bimbes“ hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie dir vor:

Bimbes = pfälzisch für „Geld“

In der pfälzischen Umgangssprache ist „Bimbes“ eine gängige Bezeichnung für Geld. Hemlut Kohl wird zugeschrieben, dass er Geld als „Bimbes“ bezeichnete.

Bimbes = ARD-Dokumentation über Helmut Kohl

„Bimbes“ ist der Name einer ARD-Dokumentation über Helmut Kohl und die schwarzen Kassen der CDU. In der Reportage werden der Umgang Kohls mit schwarzen Kassen, die Flick-Affäre und die Spendenaffäre, sowie Kohls „Ehrenwort“ thematisiert. Der genaue Titel der Dokumentation ist „Bimbes – Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl“.

Bimbes = Brotaufstrich aus Birnensaft

„Bimbes“ ist ein aus eingedicktem Birnensaft hergestellter Brotaufstrich. Dieser wird traditionell in der Gemeinde Altendiez im Rhein-Land-Kreis in Rheinland-Pfalz hergestellt. Die für den Brotaufstrich verwendete Birnensorte wird auch Graubirne oder mundartlich Groobiirn oder Bimbes-Birne genannt.

Um „Bimbes“ herzustellen, werden die Birnen gewaschen, gekocht und eine Nacht lang gegart. Am nächsten Morgen wird der Saft ausgepresst. Dann wird dieser gekocht und durch Zugabe von Zucker verdickt, bis er die gewünschte Konsistenz hat.

Wortherkunft: Wo das Wort „Bimbes“ herkommt

Das Wort „Bimbes“ fand Eingang in die deutsche Sprache durch die rotwelsche Bezeichnung für Getreide und Brot als „Bims“ bzw. „Bimbes“. Das Geld wird im Zusammenhang mit Lebensmitteln verwendet, da diese das Grundbedürfnis „Hunger“ befriedigen.

Eine vergleichbare Bezeichnung ist „Pimmer“. Es bezeichnet ebenfalls „Brot“. Die Herkunft von „Pimmer“ ist unbekannt.

Geschichte vom Wort „Bimbes“

Das Wort „Bimbes“ wurde 1999/2000 deutschlandweit durch die CDU-Affäre und Helmut Kohls Art Geld als „Bimbes“ zu bezeichnen, bekannt. Seit dem steht der Begriff „Bimbes“ meist im Zusammenhang mit dem ehemaligen und verstorbenen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl.

Zeitungen titelten damals:

  • Kohl und der Bimbes (Tagesspiegel)
  • Die Macht des Bimbes (Welt)
  • Mit und ohne Bimbes (Frankfurter Allgemeine)
  • Bimbes mit Bimbes (Spiegel)

Seit 2000 steht das Wort „Bimbes“ im Duden.

2017 wurde das Wort wieder populär, als die ARD-Dokumentation mit gleichnamigen Titel über Helmut veröffentlicht wurde.

Trivia

Die Firma Mediakomplett besitzt zurzeit die Domain bimbes.de.

Beispiele

  • „Gib ma Bimbes!“
  • „Der hat viel Bimbes.“
  • „Bimbes in de Dasch.“ = „Geld in der Tasche“
Was bedeutet Preiß, Saupreiß, Preißn? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


„Preißn“ ist eine scherzhafte bis abwertende bayerische Bezeichnung für Deutsche aus dem Norden oder Osten.

Teils werden auch alle als „Preißn“ bezeichnet, die nicht bairisch sprechen oder nicht aus Bayern kommen. Dies führt dazu, dass internationale Besucher z.B. beim Oktoberfest als „Preißn“ bezeichnet werden. Nach welchen Kriterien dies entschieden wird, entscheidet jeder Sprecher des baierischen für sich selbst.

Gern unterscheiden die Bayern zwischen „Preiß oder Bayer?“

Grammatik: Preiß

„Preiß“ ist der Singular.
„Preißn“ ist der Plural.
„Saupreiß“ ist die Verstärkung.

Weitere Varianten sind:

Preiss, Preissn, Saupreissn, Saupreuße, Saupreusse

Wo stammt der Ausdruck „Preiß“ her?

Der Begriff geht auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück. Die Bewohner Süddeutschland (Köngreich Bayern,Baden, Württemberg) bezeichneten Einwohner Preußens als „Preißn“. Damit waren nicht nur die Bürger Preußens gemeint, sondern auch protestantische Norddeutsche. (Die Süddeutschen waren katholisch.)

Der Ausdruck „Preißn“ entstand durch die süddeutsche Mundart und ist eine Abwandlung des Ausdrucks „Preußen“.

Später – im Deutschen Kaiserreich – bezeichneten die Bayern alle als „Preißn“, die einen norddeutschen oder ostdeutschen Dialekt hatten.

Eine geographische Grenze bildet die Germersheimer Linie(Oberdeutsche Sprachgrenze). In Altbayern werden sogar alle Deutschen nördlich des Mains scherzhaft als „Preißn“ bezeichnet.

Der Begriff wurde zum Schimpfwort als die preußische Armee die österreichischen Truppen besiegte und zur dominierenden Macht im Deutschen Bund – und später im deutschen Kaiserreich – wurde. In Süddeutschland (Bayern, Baden,Württemberg) weckte dies Missmut, da die Bayern ein Bündnis mit Österreich eingegangen waren. Die protestantischen Preußen hatten somit das katholische Süddeutschland und Österreich besiegt und formten mit den Süddeutschen das deutsche Reich.

Die Unterschiede zwischen Preußen und Bayern sorgten für einige Spannungen und Missmut:

  • Religion: Preußen war protestantisch – Bayern katholisch
  • Preußen war militärisch überlegen
  • Preußen war industriell überlegen

Mit dem Sieg der Preußen änderte sich die internationale Rolle Bayerns. War es vorher ein eigenständiges Königreich, dass diplomatisch frei agieren konnte, so musste es sich – nach 1871 – Preußen unterordnen.

Prießn in Luxemburg und Österreich

Auch in Österreich wird der Ausdruck „Preiß“ als Bezeichnung für alle Deutschen verwendet, die nicht bairisch sprechen. „Preiß“ existiert hier neben der üblichen Bezeichnung für Deutsch „Piefke“.

In Luxemburg werden als „Preis“ bzw. „Preiß“ alle Deutschen bezeichnet – ja damit auch die Bayern. Der Begriff „Preis“ wurde während der deutschen Besetzung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg zum Schimpfwort.

Weitere Bedeutung von Preiß

„Preiß“ ist ein verbreiteter Nachname.

Was bedeutet Muggefugg? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Muggefugg“ hat mehrere Bedeutungen, die sich um Kaffee und einen Ersatz drehen. In diesem Beitrag stellen wir dir diese vor:

  1. Sächsische Bezeichnung für schlechten, dünnen und ungenießbaren Kaffee oder Kaffeeersatz.
  2. Teils wird mit „Muggefugg“ auch „Malzkaffee“ bezeichnet.
  3. „Muggefugg“bezeichnet in einigen Regionen auch Kinderkaffee, also Kaffee ohne Koffein.

Muggefugg wird teils auch „Muggefug“ geschrieben.

Herkunft: Wo kommt das Wort Muggefugg her: Erklärung

„Muggefugg“ ist die sächische Variante des hochdeutschen „Muckefuck“ (Gesprochen: Mukkefukk). „Muckefuck“ ist eingedeutscht aus dem französischen „Mocca fou“, was „falscher Kaffee“ bedeutet. Als falscher Kaffee wird Kaffee aus Ersatzstoffen bezeichnet.

Am Wort „Muggefugg“ zeigt sich der sächsische Dialekt, der das „ck“ durch Doppel-„g“ ersetzt. (Wie z.B. bei „sägg’sch„, „Ischgrischgleidegriese“ oder „Sgladschdglei„.)

Auch: Bliemchengaffee, Blörre

Weitere Schreibweisen von Muggefugg sind: Muckefug, Muggefug, Muggefugg, Mukkefukk, Mukkefukk

Andere Namen für Muggefugg sind: Getreidekaffee, Kinderkaffee, Landkaffee und Malzkaffee

Muckefuck: Geschichte

Vermutlich wanderte das Wort „Muckefuck“, während der napoleonischen Besetzung (1806), in den deutschen Sprachraum ein. (Während der Kriege war Kaffee knapp. Dies führte dazu, dass die Menschen kreativ wurden, den vorhandenen Kaffee streckten und nach Alternativen suchten.)

Die Franzosen brachten eben den Ausdruck für falschen Mokka mit: Mocca fou.

Friedrich der Große (Friedrich II.) ist auch am Ersatzkaffee schuld. Erst verbat er, dass illegal eingeführter Kaffee getrunken werden darf. Dann am 21. Januar 1781 erließt er eine Kaffee-Verordnung, die das Rösten von Kaffeebohnen unter Strafe stellte. Jetzt durften nur noch die staatliche Kaffeerösterei Kaffeebohnen rösten und nur noch behordlich genehmigte Verkäufer durften den Kaffee verkaufen. Außerdem erhöhte er die Einfuhrzölle auf Kaffeebohnen drastisch. Diese Luxussteuer galt von 1781 bis 1787.

Die Folge: Die Preise für Kaffee stiegen stark an. Man brauchte Alternativen.

Hierbei kam auch ein neuer Beruf auf, der des Kaffeeschnüffler. Kaffeeschnüffler hatten die Aufgabe, illegal gerösteten Kaffee ausfindig zu machen. Da nun gerösteter Kaffee stark und gut richt, hatten die Kaffeeschnüffler auch einigen Erfolg. (Übrigens: Damen nach Kaffeenoten abzuschnüffeln war explizit von staatlicher Seite erlaubt.)

Warum tat Friedrich der Große das? Friedrich der Große erkannte im Kaffee ein Suchtpotential und hatte Angst, dass Kaffeetrinken zur Volkskrankheit werden könnte. Aber, die Gründe waren wohl eher wirtschaftlicher Natur: Friedrich der Große wollte nicht, dass seine Bürger Geld im Ausland geben, sondern wollte, dass sie ihr Geld im heimischen Markt ausgeben. (Das Geld sollte im Land behalten werden.) Außerdem half er damit den Bierbrauern, denn diese bemerkten, dass die Menschen statt Bier nun Kaffee tranken, was zu Umsatzeinbußen führte.

Als Friedrich II. 1786 starb, wurde das staatliche Kaffeemonopol wieder aufgehoben.

Was ist der Ersatzkaffee Muckefuck? Erklärung

Muckefuck, der Ersatzkaffee, wird nicht aus Kaffeebohnen hergestellt. In der Regel bilden Gerste, Roggen oder Malz die Basis für diesen Ersatzkaffee. Auch das Kraut Zichorie wird für den Kaffee verwendet. Es verleiht eine bittere Geschmacksnote. Das Ziel war es, dass das Aufbrühgetränk im Geschmack an Kaffee erinnern sollte.

Der Ersatzkaffee kann auch aus gerösteten Dattelkernen gewonnen werden.

Muckefuck ist koffeinfrei, da keine Kaffeebohnen verwendet werden.

Verbreitung von Muggefugg

Die Ausdrücke „Muggefugg“ und „Muggefug“ (mit einem g) sind stark in Ostdeutschland, insbesondere in Sachsen und seinen Nachbarländern verbreitet.

Weitere Bedeutung von Muggefugg und Muggefug

„Muggefugg“ ist ein Metal-Rockband aus Cottbus. Ihre Webseite ist www.muggefugg.de

„Muggefug e.V.“ ist ein ehrenamtlicher Verein in Cottbus.

„Die Muggefugg-Symphoniker“ ist ein Ensemble von sechs professionellen Musikern, die mit klassischen Instrumenten bekannte Lieder spielen. Sie treten in Rathäusern, Schlössern und Museen auf. Sie treten auch teils als „Trio Muggefugg“ auf.

„Muggefugg Scheegs“ nennen sich zwei Leipziger Kabarettisten.

„Muggefugg“ ist eine Gäststätte in Schwarzenberg, Sachsen.

mähren, rummähren, sich ausmähren – Bedeutung, Definition


Bedeutung:

„Mähren“ hat vier verschiedene Bedeutung, die durch den situativen Kontext bestimmt werden:

  1. meckern, sich beschweren, maulen
  2. matschen, kleckern (rummatschen, rumkleckern)
  3. bummeln, trödeln, (herumtrödeln, rumtrödeln)
  4. lang und ausführlich über etwas reden

Dies führt dazu, dass die Aufforderung: „Mähr nicht so rum!“ vielfältig interpretiert werden kann: „Beeil dich!“ oder „Iss ordentlich!“ oder „Beschwer dich jetzt nicht!“ „Mähr dich aus“ bedeutet „Werd fertig, wir wollen los.“ oder „Komm zum Punkt.“

„Mähren“ wird meist so verstanden, dass jemand seine Zeit sinnlos vertut oder verschwendet, sich mit lange Dingen beschäftigt und kein Ergebnis produziert. Jemand der „mährt“ findet nicht das Gesuchte und hat wenig Fachkenntnisse bei einer Sache. Er oder sie macht also einfach so an etwas rum.

Weitere Bedeutungen

„Mähren“ ist auch im schlesischen Sprachraum als „mæren“ bekannt. Hier bedeutet es „mischen“, „etwas vermengen“, oder „etwas unterrühren“.

„Mähren“ ist auch als Verb für „rühren“ oder „tunken“ bekannt.

Ebenso ist es in Bayern als „gemehrn“ bekannt. Hier wird es im Sinne von „heulen“, „maulen“, „weinen“ oder „jammern“ verwendet. Die Substantivierung ist: „Gmehrer“ (G’mehrer), was so viel bedeutet wie Heulsuse oder Weichei, also für jemanden mit einem weinerlichen Charakter.

In Hessen wird „mähren“ oder „rummähren“ gesagt, wenn jemand meckert oder sich unberechtigt beschwert.

Mögliche Herkunft von rummähren

„Mähren“ leitet sich vom Wort Mähre (Märe) ab, was eine ältere Bezeichnung für einen alten Gaul oder olles Pferd ist. Ebenso ist es möglich, dass „mähren“ sich von der „Mär“ ableitet, einem älteren Wort für Märchen.

„Mähren“ ist stark im ostmitteldeutschen Raum, thüringischen und im sächsischen Sprachraum verbreitet.

Beispiel: „Mär dich aus!“

Varianten: rummähren, rummehren, mähren, mehren, mären, meren, ausmähren, ausmären, ausmehren, ausmeren, gemehre, gemähre, rummährn, ausmährn, G’mehr, G’mähr

Möppes: Bedeutung, Definition


Bedeutung:

  1. Bezeichnung in der Jodel-Community für eine kleine Frau mit großen Brüsten.
  2. wird auch im Rheinland verwendet, als liebevolle Anrede für einen sehr gemochten Menschen. Diesem Menschen kann man nicht lange böse sein, da er/sie knuffig und liebenswert ist.
    Als Abkürzungen sind „Möpp“ oder „Moppe“ gängig.
  3. Der Ausdruck „Möppes“ ist ein umgangsspraches Synonym für Brüste.
  4. Wird Möppes mit dem Wort „fies“ zu „fieser Möpp“ (männliche Variante) oder „fiese Möppes“ (weibliche Variante) kombiniert, so wird das Wort zum Schimpfwort und Bezeichnung für einen widerlichen oder schlechten Menschen.

Wortart: Substantiv

In der Jodel-Community ist der Ausdruck „Kontromöppes“ oder „Kontromörres“ für weibliche Kontrolleure in der Straßenbahn, UBahn oder im Bus bekannt. Das männliche Gegenstück heißt: Kontrolörres

Woher das Wort „Möppes“ als Bezeichnung für kleine Frauen mit großen Brüste kommen könnte

Eine Herleitung des Wortes „Möppes“ vom Synonyme für größere Brüste „Möpse“ ist möglich, aber nicht bestätigt. Wahrscheinlicher ist es, dass „Möppes“ eine Verrheinländischung des Wortes „Moppel“ ist, mit abgewandelter Bedeutung. Das Wort „Moppel“ bedeutet nämlich, kleine bzw. kleingewachsene Person mit rundlicher Figur. Diese Herkunft ist möglich, aber nicht bestätigt.

Der Ausdruck „Möppes“ ist schon lange eine bekannter Ausdruck in der deutschen Sprache. Google meldet, dass schon 2006 Suchanfragen mit „Möppes“ bei Google Trends eingingen. Das Wort wird alle paar Monate immer wiedergesucht und erlangte mit dem Bekanntwerden der Jodel-App größere Beliebt- sowie Bekanntheit. Seit Juni 2016 verbreitet es sich rasant in Deutschland. Dies belegen die gestiegenen Suchanfragen. Vor Jahreszeiten wird kein Halt gemacht. Möppes wird das ganze Jahr gesucht – mal weniger, mal mehr.

Übrigens laut Google kommen die meisten Suchanfragen, die das Wort „Möppes“ beinhalten aus Baden-Württemberg. Auf Platz 2 folgt Bayern. Nah am Suchbegriff „Möppes“ ist auch der „Lörres„.

In den sozialen Medien insbesondere Instagram finden sich viele Beiträge, wo Frauen Bilder von sich oder mit ihren Freundinnen hochladen und den Hashtag „#möppes“ verwenden. Sie bezeichnen sich damit selbst als Möppes.

Spökenkieker

Bedeutung: Im niederdeutschen und westfälischen Raum gebräuchliche Bezeichnung für Menschen, die die Zukunft vorher sagen können.

Spökenkieker ist ein zusammengesetztes Wort. „Spöken“ bedeutet Geister oder Spuk. „Kieker“ kann mit Gucker oder Schauer übersetzt werden. Demnach ist der Spökenkieker ein Geisterseher.

Im heutigen Sprachgebrauch werden Pessimisten und Schwarzseher als Spökenkieker bezeichnet, da diese glauben, die Zukunft hervorsagen zu können – auch, wenn dies nicht zutrifft.

Spökenkieker kann auch mit „Seher“ übersetzt werden.

Wortart: Substantiv

Alles über Bölkstoff: Bedeutung, Wortherkunft, Definition


„Bölkstoff“ ist eine in Norddeutschland gebräuchliche Bezeichnung für Nahrungs- und Genußmittel, die durch Gärung gewonnen werden. In der Regel wird unter „Bölkstoff“ Bier verstanden.

Durch die Comicfigur Werner verbreitete sich der Ausdruck „Bölkstoff“ in den 1980er und 1990er Jahren in Deutschland.

Das reale Bölkstoff-Bier ist ein helles untergäriges Pilsener. Seine offizielle Bezeichnung ist „Bölkstoff Pilsner“. Gern wird es auch als Wernerbier bezeichnet. Insbesondere zeichnet sich Bölkstoff durch einen Schnappverschluss aus und wenn es geöffnet wird, macht es „Fump“ oder „Plop“. Bölkstoff „kesselt“. Auf dem Bölkstoff-Etikett ist die Comic-Figur Werner zu sehen, die unterschiedliche Sachen sagt, unter anderem: „Frühstück“, „Hau wech“, „Bescheid“, „Weisse Bescheid“.

Bölkstoff wird in 0,33 Liter-Flaschen verkauft. Diese werden als Sixpack oder in einem 20er Kasten verkauft.

Bölkstoff als echtes Bier

„Bölkstoff“ war zunächst keine echte Biermarke, sondern existierte nur in den Werner-Filmen. In den Werner-Geschichten tranken die Figuren in frühen Geschichten noch Bier von der Flensburger Brauerei, genannt „Flens“. Dies führte dazu, dass die Nachfrage nach „Flensburger“ in Deutschland stieg. In späteren Geschichte tranken sie „Bölkstoff“ und gebrauchten auch den Ausdruck „Flaschbier“, als allgemeine Bezeichnung für Bier.

Ende der 1980er Jahre fragten Fans verstärkt nach einem echten „Bölkstoff“. Der Werner-Erfinder Brösel – Rötger Feldmann – gründete daraufhin 1988/89 eine Firma mit folgenden Namen „Flaschbier und Bölkstoff Handelsgesellschaft GmbH“. Seine Idee war es mit der Flensburger-Brauerei zusammen das „Bölkstoff-Bier“ zu brauen. Doch dieser Plan ging nicht auf.

1989 einigte sich Brösel mit der Gilde-Brauerei, die das Bölkstoff-Bier produzieren wollte. Doch es gab Probleme mit den Namensrechten. Ein Schleswig-Holsteiner hatte sich die Namensrechte am Namen „Bölkstoff“ gesichert. Brösel musste sich daraufhin die Namensrechte zurück erkaufen. Erst nach dem erfolgreichen Kauf konnte die Produktion des Bölkstoff-Bieres beginnen. Das selbstgezeichnete Etikett sicherte er beim Deutschen Patentamt und auch für den Namen „Flaschbier“ sicherte er sich die Namensrechte.

Zwei Jahre später – ab 1991 – braute dann die Gilde-Brauerei das Bölkstoff-Bier. Die Brauerei wurde Anfang der 2000er von der InBev-Gruppe übernommen und die Marke Bölkstoff wurde an die Flensburger-Brauerei verkauft. Diese braut und vertreibt das Bier nun seit 2002 in 0,33-Liter-Flaschen braut. Auf dem Etikett ist Werner abgebildet.

Das Bier wird mittlerweile an über 900 Adressen verkauft. Auf Werner.de steht eine Liste von JET-Tankstellen und Getränkehändlern, die das Bier verkaufen.

Weitere Synonyme für Bier findest du hier.

Weitere Comic-Getränke die später real wurden sind:

  • Duff-Beer (The Simpsons)
  • Nuka Cola (aus Fallout)
  • Romulan Ale (Star Trek)
  • Slurm (Futurama)

Was bedeutet bölken?

Die Bezeichnung „Bölkstoff“ leitet sich vom Verb „bölken“ ab, welches mit „rülpsen“ oder „aufstoßen“ übersetzt werden kann. Das Luftaufstoßen tritt in Folge der – im Bier – enthaltenen Kohlensäure auf.

Bölken hat in der plattdeutschen Mundart noch weitere Bedeutungen:

  • Schreien
  • Rufen
  • Grölen
  • Rülpsen / aufstoßen

Es ist damit teils vergleichbar mit dem Wort „blöken“.

Bolle

Bedeutung: Gebräuchliche Bezeichnung für:

  1. die Zwiebel, welche eine sehr alte Gewürz und Gemüsepflanze ist.
  2. jemanden, der sich übermäßig freut.

Wortart: Substantiv und Adjektiv (je nach Kontext)

Beispiel 1: „Haste Bollen auf der Stulle, kannste furzen wie ein Bulle!“

Beispiel 2: „Der freut sich wie Bolle, so wie der grient.“

Was bedeutet Bollchen? Bedeutung, Definition


„Bollchen“ ist eine umgangssprachliche und ältere Bezeichnung für Bonbons, die zum lutschen gedacht sind.

Bollchen wird im Braunschweiger und Magdeburger Raum verstärkt gesprochen und ist auch in der plattdeutschen Mundart bekannt. Aber auch in der kasselänerischen und hessischen Mundart ist der Ausdruck bekannt.

Der Ausdruck „Bollchen“ wird auch in anderen Varianten gesprochen bzw. geschrieben:

  • Bolchen
  • Bollerchen
  • Boilchen
  • Bollschen

Das hochdeutsche Wort für Bollchen ist „Bonbon“. Das Wort „Bonbon“ leitet sich vom französischen Wort „bon“ her, was auf deutsch gut bedeutet. Durch die Verdoppelung entstand der Ausdruck „Bonbon“.

Herkunft: Wie der Ausdruck „Bollchen“ entstanden sein könnte

„Bollchen“ ist die Verniedlichung. Durch das angehängte „-chen“ entsteht sie. Zieht man die Verniedlichung ab, bleibt das Wort „Boll“ über.

Der Ausdruck „Bollchen“erinnert stark an den gebräuchliche Ausdruck für Zwiebeln und große Freude: Bolle. („Ich mich wie Bolle.“ = „Ich freue mich sehr.“)

Jedoch ist es unwahrscheinlich (und auch unbestätigt) dass der Ausdruck „Bollchen“ vom Wort für die Zwiebel „Bolle“ abstammt. Aber eine Verbindung zwischen der Freude („Bolle“) und dem Bollchen ist denkbar, aber unbestätigt. („Bollchen“ bereiten heute wie damals Kindern und Erwachsenen Freude)

Als weiterer Ausdruck für „Bonbon“ existiert der Ausdruck „Bongse“ und der norddeutsche Ausdruck „Bonschen“. (Von beiden könnte sich das hallische Schnongs ableiten.)

Erste industrielle und damit erschwingliche Bonbons kamen ab den 1840er Jahren auf den Markt in Deutschland. Vorher waren Bonbons sehr teuer und wurden in Hand hergestellt. Als an den französischen Höfen Bonbon serviert wurden, riefen die Kinder „Bon“, „Bon“. „Bon“ heißt auf deutsch: „Gut“. Daraus entstand der Ausdruck „Bonbon“. In der regionalen Mundart muss sich der Ausdruck zu „Bollchen“ weiter entwickelt haben.

Weitere Bedeutung von Bollchen

„Zum Bollchen“ heißt ein Restaurant in Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen.

Was bedeutet Klönschnack? – Bedeutung, Definition und Wortherkunft erklärt


„Klönschnack“ ist im norddeutschen Raum eine weit verbreitete Bezeichnung für eine gemütliche und entspannte Plauderei.

„Klönschnack“ findet formlos statt. Es kann ein kleiner Schwatz auf der Straße mit der Nachbarin, in der Bar mit einem Freund oder in entspannter Atmosphäre in einem Café sein. Es dient dem Austausch, dem Kennenlernen und der Beziehungspflege, jedoch ohne eine Absicht oder ein Ziel zu verfolgen. Es ist ein zwangloses Gespräch, dass aus Freude am Reden stattfindet.

In Norddeutschland ist „Klönschnack“ auch eine Veranstaltung bei der man sich trifft, um sich auszutauschen und kennenzulernen.

Eine niederdeutsche Schreibweise ist: Klöönsnack.

Klönschnack setzt sich aus Worten „Klönen“ und „Schnacken“ zusammen. „Klönen“ wird übersetzt werden mit „gemütlich plaudern“ oder „sich unterhalten“. „Schnacken“ bedeutet: reden, sich unterhalten.

Synonyme für Klönschnack sind: Schwatz, Plausch, Smalltalk

Wortart: Substantiv

Weiteres zu Klönschnack

„Hamburger Klönschnack“ ist ein Hamburger Print- und Online-Magazin über Hamburg und verschiedene Themen.

„Klönsnack“ ist eine Postwurfsendung mit Kleinanzeigen für die Gemeinden Wagenfeld und Rahden, sowie die nähere Umgebung.

„Klönschnack“ ist eine Radiosendung des NDR, die in plattdeutscher Sprache ausgestrahlt wird und 1978 das erste mal ausgestrahlt wurde.

„Klönschnack“ ist eine bronzene Skulptur des Bildhauers Fidelis Bentele, die in Hannover im Stadtteil Kirchrode steht. Die Skulptur zeigt zwei Damen beim plaudern. Der Platz um die Skulptur wird „Klönschnackplatz“ genannt. Dort befinden sich Bänke und ein Park.

Verschiedene Ferienwohnungen an der Nordsee tragen den Ausdruck „Klönschnack“ im Namen.

„Klönschnack“ heißt ein Schwarzer Tee, den das Tee Handels Kontor Bremen vertreibt.

„Klönschnack“ heißt ein Restaurant in Langwedel. „Restaurant & Café Klönschnack“ ist eine Gastronomie in Oststeinbek.

„Sylter Klönschnack“ ist eine Gaststätte in Westerland.

Kristall-Palast Magdeburg

Bedeutung: Bezeichnet ein ehemaliges Ball- und Konzertgebäude mit großem Saal in Magdeburg.

Erbaut wurde das Gebäude 1891 und wurde bis 1986 genutzt. 1986 wurde es baupolizeilich gesperrt, da es zuvor nur mangelhaft renoviert und saniert wurde. Seit 1986 zerfällt das Gebäude und bleibt ungenutzt.

Aufnahmen aus dem Jahr 2014 zeigen den maroden Zustand.

Wortart: Name

Beispiel 1: „Was wird aus dem Kristall-Palast?“

Beispiel 2: „Der Kristall-Palast verfällt zusehends!“

 

Was schmust der Luppert? Bedeutung, Erklärung


Bedeutung: Bekannte Frage, die die hallische Mundart kennzeichnet, welche in Halle (Saale) gesprochen wird und mit dem Mansfeldischen verwandt ist. Mit der Frage „Was schmust der Luppert?“ wird nach der Uhrzeit gefragt.

Was bedeutet „schmusen“? Wo kommt es her?

Das Verb „schmusen“ entstammt der hallischen Mundart und kann mit „reden/erzählen“ übersetzt werden.

Das Wort „schmusen“ wird im hallischen Dialekt als ein Mundartwort für „erzählen“ verwendet. So wird unter anderem auch gesagt: „Mist schmusen“, was auf hochdeutsch bedeutet: „Unfug erzählen“. Das Verb „schmusen“ für „erzählen“ stammt aus dem Rotwelschen. „Schmusen“ stammt vom Wort „schwatzen“ ab, welches wiederum vom jiddischen „schmues“ entlehnt ist. („Schmues“ bedeutet: Gerüchte)

Was bedeutet Luppert? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Substantiv „Luppert“ kann mit „Uhr“ oder „Taschenuhr“ übersetzt werden. Mit „Luppert“ ist das Wort „Lope“, was ebenfalls Uhr bedeutet. Der „Luppermalochner“ (oder auch Luppertschuster) ist z.B. der Uhrenmacher. Als „Lupper-Dallme“ wurde ein Uhrschlüsse bezeichnet und als „Lupper-Schlängchen“ wurde eine Uhrenkette bezeichnet.

„Luppert“ war auch ein Wort, dass mit „Pistole“ übersetzt wurde.

Der Ausdruck „Lupper ganfen“ bedeutet „Uhren stehlen“.

Die Herkunft des Wortes Luppert ist unbekannt. Es stammt höchstwahrscheinlich aus der Gaunersprache Rotwelsch. Jedoch ist unklar, woher es sich ableitet.

Es gibt viele Varianten der Schreibweise des Luppert.

Varianten von „Was schmust der Luppert?“

  • Was schmust d´r Lubbert?
  • Was schmust dor Lubbert?
  • Was schmust der Lubber?
  • Was schmust der Lippert?
  • Was schmust der Lipper?
  • Was schmust der Luppert?
  • Was schmust der Lupper?

Anmerkungen

In der Bergmannssprache des Ruhrgebiets existiert ein ähnlicher Ausdruck. Dort wird gesagt: „Wat schmust der Osnek?“ – Mit dieser Frage, wird wie im hallischen auch, nach der Uhrzeit gefragt.

Weitere hallische Worte sind: Schecks, Schnongs, Ische, Kleechen/Kleeche, nuutschen

Was bedeutet Chabos auf deutsch? Übersetzung, Bedeutung


Das Wort „Chabo“ bedeutet wortwörtlich auf deutsch: „Junge“ oder „Bauern auf dem Schachbrett des Lebens.“ Mit dem Ausdruck „Chabo“ werden exklusiv nur Männer angeredet. Das Wort wird im Deutschen sinngemäß verwendet, als Bezeichnung für Freunde und Bekannte.

Chabo kann sinngemäß wie folgt übersetzt werden:

  • Typ
  • Jungs
  • Junge
  • Mann
  • Kumpel
  • Brüder (bevorzugte Übersetzung)

Chabo wird teils auch „Chab“ geschrieben.

Der Ausdruck „Chabo“ wird teils negativ verwendet, ist aber größtenteils neutral konnotiert.

Bekannt wurde der Begriff durch Haftbefehls Lied „Chabos wissen der Babo ist.“ (zu deutsch: Brüder wissen wer die Chef ist.)

„Chabo“ wird wie folgt ausgesprochen: Tschabo

Herkunft des Wortes Chabos

Der Ausdruck „Chabos“ stammt aus der Gaunersprache Rotwelsch und der Zigeunersprache. Dort wurde „Chabo“ auch wie folgt geschrieben: Tšabo

In der englischen Roma Sprache existieren Sprachvarianten des Wortes „Chabo“. Dies sind „chabbo“ und „chábo“ (auch sie bedeuten „Junge“). In der Roma-Spache wird für „Junge“ auch „čhavo“ und „Chav“ gesagt. (In Großbritannien ist „Chav“ eine abwertende Bezeichnung für junge Menschen der Unterschicht, die durch eine bestimmten Kleidungsstil und bestimmte Verhaltensweisen auffallen.)

Grammatik

Ein Mann wird als „Chabo“ bezeichnet. „Chabo“ bedeutet wortwörtlich auf deutsch: Junge.

Eine Frau wird als „Chaya“ bezeichnet. (Im Frankfurter Slang werden als „Chaya“ auch attraktive Frauen oder Prostituierte bezeichnet.) „Chaya“ bedeutet wortwörtlich übersetzt: Mädchen.

Die Mehrzahl ist: Chabos.

Synonyme/Varianten: Tschabo, Tchawo, Tschaia (für Frauen), Tschaie (für Frauen)

Beispiele:

  • „Chabos wissen der Babo ist“
  • „Meine Brüder nenn ich Chabos“

Weitere Worte: Azzlack, Babo

Verbreitung des Wortes Chabo im Rap/Hip-Hop

Durch den Rapper Haftbefehl hat sich der Begriff „Chabo“ stark in der deutschen Sprache verbreitet. Andere Rapper verwenden den Begriff auch. Nachfolgend haben wir einige gelistet:

  • Haftbefehl – Lied: „Chabos wissen wer der Babo ist“ – Liedzeile: „Chabos wissen, wer der Babo ist“
  • Haftbefehl – Lied: „Julius Cesar“ – Liedzeile: „Kilos in der Louis-Bag, vergifte diese Welt, Chabo“
  • Haftbefehl – Lied: „Ich rolle mit meim Besten“ – Liedzeile: „Chabos, jetzt gibt’s Heckmeck“
  • Haftbefehl – Lied: „Money Money“ – Liedzeile: „Ey, Chabo, was macht 400 Gramm Kokain auf der Straße?“
  • KC Rebell – Lied: „Dizz da“ – Liedzeile: „Alles oder Nix, Chabos wissen, dass du blasen willst“
  • KC Rebell – Lied: „Rebell Army“ – Liedzeile: „Deshalb schreiben sie mir starter auch ein Diss – Chabo“
  • Nimo – Lied: „Alupacks ernähren mich“ – Liedzeile: „Perspektivlos auf der Suche, Chabos haben viel zu tun“
  • Soufian – Lied: „Hab die Straße im Blut“ – Liedzeile: „Gras im Treppenhaus, Chabo macht Flous“ (Flous ist arabisch und bedeutet auf deutsch: Geld)
  • Soufian – Lied: „Azzlack Versace“ – Liedzeile: „Chabo tickt groß“
  • Capo – Lied: „Erzähl ma“ – Liedzeile: „Was ist bloß mit diesen Chabos los?“
  • SSIO – Lied: „Pibissstrahlen auf 808 Bässe“ – Liedzeile: „Deal die Kilos, mach die Mios, Chabo“
  • Veysel – Lied: „Maximum frisch“ – Liedzeile: „Ich brauch Geld, Chabo, und das schnell, Chabo“
  • Vega – Lied: „1312“ – Liedzeile: „Das hier ist Mucke für die Chabos die taub sind bei Hektik“
  • Coup (Germany) – Lied: „Tach Tach“ – Liedzeile: „Hafti ballert, das ist von und für die Straße, Chabo“

Weitere Bedeutung des Wortes Chabo

Eine japanische Zwerghuhnart wird auch Chabo genannt. Die Rasse heißt: Japanese Bantam.

Magdemandy

Bedeutung: Abwertende Bezeichnung für weibliche Einwohner der Landes Hauptstadt Sachsen-Anhalts, welche sich durch einen bestimmten Kleidungs- und Frisurenstil, sowie ihr Verhalten auszeichnen.

„Magdemandy“ ist eine Kombination aus dem Wortteil „Magde“, welches der erste Teil des Namens Magdeburgs ist und dem Namen „Mandy“, welcher in den 1990er Jahren oft vergeben wurde und viele negative Assoziationen besitzt.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „So eine Magdemandy.“

Beispiel 2: „Die Magdemandy läuft dich gleich um!“

peksig

Bedeutung: Wird genutzt, um Menschen, Gegenstände oder Räume als schmutzig bzw. dreckig zu bezeichnen.

Das Substantiv ist Peks.

Da es keine offizielle Definition des Wortes gibt, gibt es je nach Region (oder auch Dorf) unterschiedliche Schreibweisen und Varianten. Folgende sind bekannt:

  • Pattig
  • peeg
  • pegsig
  • peksich
  • peksig

Wortart: Adjektiv

Beispiele:

  • „Bei dir ist es peksig!“
  • Ganz schön peksig hier.“
Patt

Bedeutung:

1.“Patt“ ist die plattdeutsche Bezeichnung für Schmutz oder Dreck.

2. „Patt“ bezeichnet eine Situation im Schach, die das Ende des Spiels, ohne einen Sieger oder Verlierer, bezeichnet

Als Adjektiv wird „pattig“ verwendet, welches etwas Schmutziges bezeichnet. „Bei dir ist es pattig.“

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Da ist viel Patt unter deinen Schränken.“

Beispiel 2: „Es ist pattig bei dir.“

Labbe

Bedeutung: Bezeichnet den Mund, insbesondere die Lippen.

Das Wort leitet sich vom Wort „Lippe“ ab.

Nicht zu verwechseln ist es mit der pfälzsischen Mundart, wo „De Labbe“, den Führerschein bezeichnet. „De Lappe“ entsteht durch eine Verkürzung und heißt auf hochdeutsch „Lappen“.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Was hast du für ne Labbe?“

Beispiel 2: „So eine Pattlabbe!“

Auch: Pattlabbe

Was bedeutet Oorschwerbleede? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bedeutung: Sächsischer Ausruf, der Wut zum Ausdruck bringt. In diesem Sinne kann „Oorschwerbleede“ verwendet werden, um auszudrücken, dass eine Situation den Sprecher an seine Verstandes- und Verstehensgrenzen führt. Dies sorgt für Wut und Frustation.

Was bedeutet Oorschwerbleede? Bedeutung, Definition, Erklärung

Ausgeschrieben bedeutet Oorschwerbleede = „Oh man, ich werde blöde.“
Es kann mit der Aussage „Mir platzt gleich der Kragen!“ beschrieben werden. Die Reaktion ist im dem Sinne zu verstehen, dass der Sachse sich veralbert bzw. forhohnebiblt fühlt. Er also denkt, dass er bewusst und gezielt zur Weisglut gebracht wird.

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Wortart: Zusammengesetzte und verkürzte Worte

Beispiel 1: „Oorschwerbleede, wie gehdn das?“

Schreibweisen von Oorschwerbleede: Oorschwerdbleede, Oarschwerbleede

Weitere bekannte sächsische Worte: Sgladschdglei, Hitsche, Schmieche, Findschrischdschgudd, MuggefuggHumini, Eiforbibbsch, Gusche, Nischel, Huddelei, Renfdl, Mutschekiepchen, Demse (Dämse)

„Oorschwerbleede“ wurde noch nicht zum sächsischen Wort des Jahres gewählt.

Bedeutung: Oorschwerbleede

Seit 2004 zeichnet Google Suchanfragen auf. Erste „Oorschwerbleede“-Suchanfragen verzeichnet die Suchmaschine in größerem Mengen im Juli 2011. Dann ebten die Suchanfragen wieder ab. Erst im Mai 2012, August 2012, Dezember 2012 und Januar 2013 zeigen sich vermehrte Suchanfragen mit „Oorschwerbleede“. Im Juni 2013 steigen die Suchanfragen dann auf einen Höhepunkt. Seitdem wird nach „Oorschwerbleede“ immer wieder gesucht.

Steppke

Bedeutung: Bezeichnet positiv im Magdeburger und Berliner Dialekt einen kleinen pfiffigen Jungen.

Das Wort „Steppke“ ist eine Eindeutschung der Comicfigur „Flupke“, welche ab 1930 im belgischen Comic „Quick et Flupke“ erschienen ist und den deutschen Namen „Stups und Steppke“ trug.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Dein Kleiner ist ein richtiger Steppke.“

 

Quasselkopp

Bedeutung: Bezeichnet Menschen, welche gerne und ausführlich erzählen bzw. reden

Das Wort setzt sich aus den Substantiven „Quassel“ und „Kopp“ zusammen. „Quassel“ ist hier die Substantivierung des Verbes „quasseln“, welches für die Tätigkeit des Redens steht. „Kopp“ bezeichnet den Kopf.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „So ein Sabberack, aber auch!“

Beispiel 2: „Der Sabberack redet ohne Punkt und Komma!“

Varianten: Quasselkopf, Quackelkopp, Quackelkopf

Auch: Sabberrack, Sabberkopf, Sabbelkopp

Quackelkopp

Bedeutung: Bezeichnet Menschen, welche gerne etwas Seltsames und Lustiges erzählen

Das Wort setzt sich aus den Substantiven „Quackel“ und „Kopp“ zusammen. „Quackel“ ist hier die Substantivierung des Verbes „quackeln“, welches für unsinniges oder unnützes Zeug reden steht. „Kopp“ bezeichnet den Kopf.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „So ein Sabberack, aber auch!“

Beispiel 2: „Der Sabberack redet ohne Punkt und Komma!“

Varianten: Quasselkopf, Quackelkopp, Quackelkopf

Auch: Sabberrack, Sabberkopf, Sabbelkopp

„Pottsau“ und „potthässlich“ – Was bedeuten die Ausdrücke?


In diesem Beitrag erklären wir dir die Worte „Pottsau“ und „potthässlich“. Zunächst folge „Pottsau“, danach dann „potthässlich“.

Was bedeutet Pottsau?

Der Ausdruck „Pottsau“ hat zwei Bedeutungen:

Als „Pottsau“ wird eine Person bezeichnet, die schmutzig, unsauber und ungepflegt ist, aber auch eine Person die absichtlich Dreck macht.

Als „Pottsau“ wird auch jemand bezeichnet, der etwas Verbotenes, Verwerfliches, Unmoralisches oder Unanständiges tut. Eine Pottsau kann auch hinterhältig sein. „Pottsau“ wird als Beleidigung verwendet.

Beispiele mit „Pottsau“

  • „Du Pottsau! Du traust dir was!“
  • „Zieh deine ollen Schuhe aus, du Pottsau.“
  • „Die Pottsau furzte einfach in der Straßenbahn.“
  • „Die alte Pottsau!“

Wortherkunft / Etymologie: Wo kommt „Pottsau“ her?

Der Ausdruck „Pottsau“ setzt sich aus den Worten „Pott“ und „Sau“ zusammen. „Pott“ ist eine Bezeichnung für größere Gefäße, Tassen und Eimer, kann aber auch eine Bezeichnung für die Toilette sein. Ein Pott ist auf jeden Fall ein hässliches Gefäß.

„Sau“ bezieht sich auf das weibliche Schwein und ist auch eine Bezeichnung für bemitleidenswerte Menschen. („Die arme Sau.“)

„Pottsau“ kann als „im Dreck wühlen“ übersetzt werden. Deswegen war der Ausdruck früher eine Bezeichnung für Personen, die in Abfällen oder Müll nach etwas essbarem gesucht haben.

Weiteres zu „Pottsau“

„Pottsau“ kann auch eine positive Selbstbezeichnung für Menschen sein, die aus dem Ruhrpott kommen. Hier ist „Pott“ die Abkürzung für „Ruhrpott“.

„Arschkrampen / Brettermeier die Pottsau“ ist eine CD von Dietmar Wischmeyer.

„Pottsau“ ist ein Lied von Down by the Köttelbecke.

Was bedeutet „potthässlich“?

„Potthässlich“ ist ein Adjektiv dafür, dass etwas oder jemand sehr hässlich oder außerordentlich hässlich ist. „Potthässlich“ ist eine Steigerung des Ausdrucks „hässlich“.

Beispiel: „Diese Stadt ist potthässlich.“

Die genaue Herkunft von „potthässlich“ ist unklar. „Pott“ als Bezeichnung für Gefäß, dass hässlich ist, aber seine Funktion erfüllt, ist seit dem Mittelalter verbreitet. Wie die Verbindung von „potthässlich“ entstand, kann nur gemutmaßt werden.

Eine Ableitung aus der englischen Sprache ist denkbar, aber unbestätigt. Dort gibt es die Ausdrücke wie „Butt ugly“ und „plug-ugly“. Sie bedeuten das gleiche wie „potthässlich“.

Bötel – Was ist das? Bedeutung, Geschichte


„Bötel“ ist eine im Magdeburger Raum gebräuchliche Bezeichnung für ein zartes und mageres Eisbein. In der lokalen Magdeburger Mundart wird teils auch „Eisbeen“ gesagt.

Der „Bötel“ ist eine reichhaltige Mahlzeit.

Im Süddeutschen Raum wird statt „Böteln“ Haxe oder Haxn gesagt. Im Berliner Raum ist der Ausdruck „Eisbein“ verbreitet.

Beispiele:

  • „In der Bötelstube gibts Bötel mit Lehm und Stroh.“
  • „Das Fett gehört zum Bötel dazu!“

Bötel mit Lehm und Stroh

In Magdeburg wird „Bötel mit Lehm und Stroh“ gegessen. „Lehm“ steht hier für Erbspüree. „Stroh“ steht hier für Sauerkraut. Dementsprechend wird der Bötel mit Erbsenpüree und Sauerkraut serviert. Das Erbspüree besteht aus gelben gestrockneten Erbsen, die eingeweicht wurden. Das Sauerkraut besteht, wie gewohnt, aus Weißkohl.

Der Bötel wird mit Senf gegessen. Hier wird meistens die mittelscharfe Variante empfohlen. In die Brühe des Bötel kann mit Brot eingetunkt werden.

Wortherkunft: Woher kommt das Wort Bötel?

Das Wort „Bötel“ leitet sich vom indogermanischen Wort „bhu“ ab, welches übersetzt Haus, Hof oder Anwesen heißt. Im niederdeutschen fand „bhu“ als „Böte“ Eingang, wovon sich später das Wort „Bötel“ ableitete. Lehm und Stroh stellen bei vielen Völkern Materialien zum Hausbau dar, so dass das Haus aus/mit Lehm und Stroh gebaut wird.

„Bötel“ hat im plattdeutschen noch weitere Bedeutungen. Es ist eine Bezeichnung für einen kleinen Mann, einen Zwerg oder einen kleinen Jungen.

Der Bötel mit Lehm und Stroh ist ein sehr reichhaltiges Essen. Metaphorisch gesehen kann damit gemeint sein, dass jemand, der den Bötel isst, viel Kraft erhält, um ein Haus zubauen bzw. um körperlich schwer zu arbeiten.

Weiteres zum Wort „Bötel“

In Magdeburg gibt es das Restaurant „Bötelstube“. Hier wird der Bötel mit Sauerkraut, Erbspüree und Salzkartoffeln serviert.

Bötel ist ein Nachname. Die Opernsängern „Bernhard Bötel“ und „Heinrich Bötel“ hießen so.

Was bedeutet Kasalla? Bedeutung, Wortherunft, Definition, Thorsten Legat


„Kasalla“ ist ein Begriff aus dem Rheinischen und dem Kölner Raum. „Kasalla“ bedeutet:

  • Ärger
  • Krawall
  • Prügel
  • Schläge

Im kölschen Dialekt wird „Kasalla“ gern als Drohung verwendet, dass es Handgreiflichkeiten kommt, wenn jemand ein bestimmtes Verhalten nicht unterlässt. Auf kölsch wird dann gesagt: „Et jit Kasalla“.

Thorsten Legat verwendet den Ausdruck „Kasalla“ ebenfalls, jedoch in einer abweichenden Bedeutung.

Im Saarland bedeutet „Kasalla haben“, dass jemand sehr betrunken ist.

Vier weitere Schreibweisen von Kasalla sind „Ksalla“, „Kadalla“ und „Casala“ / „Cassala“. (Nicht zu verwechseln mit Möbelhersteller aus Lauenau „Casala“.)

Dschungelcamp: Thorsten Legat und „Kasalla“

Durch den Teilnehmer der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (Dschungelcamp, IBES) Thorsten Legat wurde der Ausdruck „Kasalla im Jahr 2016 und darüber hinaus populär. Thorsten Legat ist mit dem Ausdruck „Kasalla“ verbunden.

Thorsten Legat sagte während des Dschungelcamps wiederholt, „Das gibt Kasalla“ oder „Mach mal Kasalla“. Damit meinte er, dass es jetzt los geht, dass die Action beginnt und er sich bei den Prüfungen voll reinhängt. (Doch die eigentliche Bedeutung von „Kasalla“ ist eher, dass es Ärger oder Krawall gibt.)

Wortherkunft: Woher kommt Kasalla? (Etymolohie)

„Kasalla“ als Ausdruck für Prügel stammt vermutlich vom Möbelhersteller „Casala“ ab. Seit Mitte der 1940er Jahre stellte Casala Tische und Stühle für Schulen her. Zu damaliger Zeit war es noch üblich Schüler durch Prügel zu bestrafen. Dafür mussten die Schüler sich auf einen Casala-Tisch mit dem Bauch auf den Tisch legen und Schläge auf den Hinter aushalten. Während der Prügel blickten sie wohl auf das Firmenschild Casala. Aus diesem Erlebnis bildete sich der Ausdruck „Kasalla“ oder „Das gibt Kasalla“.

Band: Kasalla (Bedeutung)

„Kasalla“ ist eine Kölsch-Rockband, die seit 2011 aktiv ist. 2014 erhielt den Band den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Mundart.

Bisher hat die Band folgende Alben veröffentlicht:

  • 2012: Et jitt Kasalla!
  • 2012: Immer en Bewäjung
  • 2015: Us der Stadt met K
  • 2016: Live in der Kölnarena
  • 2017: Mer sind eins

Bekannte Singles der Band sind:

  • 2012: Pirate
  • 2012: Marie
  • 2015: Alle Jläser huh
  • 2015: Stadt met K
  • 2017: Mer sin eins

Casala Objektmöbel

„Casala“ ist ein Hersteller von Möbeln aus Lauenau.

„Casala“ setzt sich aus dem Namend es Gründern und dem Gründungsort zusammen: Carl Sasse Lauenau.

Weitere Bedeutung von Kasalla

„Kasalla“ ist ein 1992 erschienes Album der Kölner Band „Brings“.

„Kasalla“ ist ein Lied von Chakuza & Bizzy Montana.

Was bedeutet Schnongs / Schnongse? Bedeutung, Definition


Bedeutung: Im hallischen Raum gebräuchliche Bezeichnung für Bonbons, die zum Lutschen bestimmt sind.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Ich nuutsche a Schnongs.“ (hochdeutsch: „Ich lutsche ein Bonbon.“)

Auch: Schnongse

Einzahl: Schnongs
Mehrzahl: Schnongse

Synonyme für Schnongs sind: Kamelle, Drops

Woher das Wort Schnongs kommen könnte

Schnongse reimt sich auf Bongse. „Bongse“ bzw. „Bongs“ ist auch eine Bezeichnung für Bonbons. „Schnongs“ könnte sich vom Wort „Bongs“ ableiten. Das Original hochdeutsche Worte ist „Bonbon“. Dieses leitet sich vom französischen „bon“ ab, was auf deutsch „gut“ bedeutet. Der Ausdruck „Bonbon“ entstand durch Wiederholung des Wortes „bon“ zu „bonbon“.

Google-Trends zeigt übrigens eindeutig, dass das Wort „Schnongs“ nur in Sachsen-Anhalt gesprochen wird und damit auch hier verbreitet ist. Auch wenn das Google-Trends-Tool nur ganz Sachsen-Anhalt anzeigt, so ist der Ausdruck mehr südlichen Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen rein, verbreitet. (Im nördlichen Sachsen-Anhalter Raum und in Raum sagt man dagegen Bollchen.)

Weitere hallische Worte: Was schmust der Luppert?, kleechen, jirschen

Wann das Wort „Schnongs“ entstanden ist, lässt sich schwer sagen. Bonbons waren im Mittelalter meist sehr teuer und wurden zum Beispiel zu Hochzeiten gereicht. In Frankreich sollen, wenn die Zuckerkugeln gereicht wurden, die Kinder stets „Bon!“ gerufen haben. In Deutschland verbreiteten sich Bonbons ab der Zeit der industriellen Revolution. Durch Bonbonfabriken wurden die Preise massiv gesenkt und die Bonbons wurden erschwinglicher. Ab den 1840er Jahren verbreiteten sich Bonbonwerke und mit ihnen Verkaufsstellen, an denen Bonbonbs an Händler wie Apotheken, Krämer, Restaurants und Gaststätten verkauft wurden.

Weitere Bedeutung von Schnongs

„Schnongs auf Hitsche“ hieß eine Kunstausstellung  in Merseburg. Die ausstellenden Künstler setzten sich mit dem Alltag und Alltäglichen auseinander.

„Schnongs.tv“ war ein Projekt von Mediendesignstudenten des Fachbereichs Design an der Hochschule Anhalt.

„Schnongs 2“ war das zu Schnongs.tv dazu gehörige Kurzfilmfestival das im Jahr 2014 in Dessau stattfand. Das erste Kurzfilmfestival „Schnongs“ fand 2012 statt.

„Schnongs“ hieß ein Kurzfilm.

„Schnongse“ ist ein Webshop für Kinderbekleidung.

Was bedeutet kleechen / kläjen? Bedeutung, Wortherkunft, Definition, Erklärung


„Kleechen“ bzw. „Kläjen“ ist eine in Halle (Saale), im hallischen Umland und in der Mansfelder Mundart gebräuchliche Bezeichnung für Arbeiten bzw. dem Verrichten vom Arbeit, die dem Ziel dient Geld zu verdienen.

Vom Ausdruck gibt es mehrere Schreibvarianten, die die gleiche Bedeutung haben: „kleechen“ und „kläjen“.

Kleeche / Kleechen: Erklärung, Bedeutung

Teils wird als Verb noch „gehen“ an kleechen gehängt, so das folgende Formulierung entsteht: „kleechen gehen“ bzw. „kläjen gehen“ (oder in der regionalen mundart: „kleechen gehn“ bzw. „kläjen gehn“.)

Die Substantivierung lautet „Auf Kleeche“oder „Auf Kläje“. In der regionalen Mundart gibt es hier verschiedene Abwandlungend des Wortes „auf“:

  • Uff Kleeche
  • Off Kleeche
  • Uff Kläje
  • Off Kläje

„Auf Kleeche“ bedeutet auf hochdeutsch: Auf Arbeit.

Der Ausdruck „Kleechen“ sollte nicht mit dem Wort „Klischee“ verwechselt werden. Er ist keine falsch geschriebene Variante dieses Wortes.

Übrigens der Arbeiter ist nicht der Kläjer. „Kläjer“ ist mundsprachliche Bezeichnung für einen Kläger.

Wortherkunft: Wo kommt Kleechen her?

Wie viele Worte, die in Halle (Saale) und im Umland, sowie im Mansfelder Land gesprochen werden, stammt Kleechen / Kläjen vermutlich aus der Gaunersprache Rotwelsch oder dem Jiddischen. Wo „Kleechen“ bzw. „Kläjen“ herkommt, ist unklar.

Als „Kläje“ wurde der Kupferbergbau im Mansfelder Land bezeichnet.

„Kläjen“ wird teils als altes Verb für „kratzen“ gelistet. „Kläjen“ soll hier eine Abwandlung von Kleien oder Kläwen sein. Auch kann „kläjen“ eine andere Bezeichnung für langsames arbeiten sein – im Sinne von mären / rummären.

Eine Ableitung von „Klagen“ wäre vom Kontext her denkbar, denn viele beklagen oder beschweren sich über ihre Arbeit. Dies ist aber unbestätigt.

Konjugationen von kleechen

  • Ich kleeche
  • Du kleechst
  • Er/Sie/Es kleechen
  • Wir kleechen
  • Ihr kleecht
  • Sie kleechen

Beispiel: „Heite wird jekleecht!“

Weiteres: Eine berühmte Phrase aus Halle (Saale) ist: Was schmust der Luppert?

Weitere Bedeutung von kleechen

„Kleechen“ ist auch die Verniedlichung des Wortes „Klee“ – also „Klee-chen“.

Was bedeutet Sgladschdglei? Bedeutung, Erklärung, Definition


„Sgladschdglei“ ist ein sächsischer Ausdruck, der eine Zusammenziehung der sächsisch ausgesprochenen Worte, „Es klatscht gleich“, ist. „Sgladschdglei“ ist gleichzusetzen mit der Androhung von Schlägen. Jedoch wird es stets in dem Kontext verwendet, dass jemand dies nur angedroht wird, damit die Person ein bestimmtes (nerviges) Verhalten oder bestimmte Aussagen unterlässt und einstellt.

Was bedeutet Sgladschdglei? Bedeutung, Erklärung, Definition

Wer „Sgladschdglei“ sagt, drückt damit eine gewisse Genervtheit, Empörung und Ungeduld mit dem was andere tun oder sagen aus. „Sgladschdglei“ ist sozusagen, dass sächsische „What the fuck“ bzw. auf hochdeutsch „Was zur Hölle“.

„Sgladschdglei“ wird meistens vom Satz „aber kein Beifall“ begleitet, so dass deutlich wird, dass jemand es ernst meint.

Ausgeschrieben bedeutet „Sgladschdglei“ = „Es klatscht gleich“

Über Sgladschdglei

An „Sgladschdglei“ zeigen sich die Eigenheiten des sächsisches Dialektes. Worte werden verkürzt, zusammengezogen und anders ausgesprochen. So wird das „k“ durch „g“ ersetzt. Das „t“ wird durch „d“ ersetzt. Das „ch“ am Ende wird weggelassen.

Wortart: Zusammengesetzte und verkürzte Worte

Beispiel 1: „Sgladschdglei“ – „Abor gee Baifall!“

Varianten: S gladschd glei, S’gladsch glei!

Weitere bekannte sächsische Phrasen sind:

Weiteres zu Sgladschdglei

Im Internet werden T-Shirts, Buttons und andere Gegenstände mit „Sgladschdglei“-Aufdruck verkauft. Auch ist der Ausdruck „Sgladschdglei“ als Aufkleber und Aufnäher erhältlich.

„Koksmann“ und Sgladschdglei ist ein T-Shirt-Motiv.

„Sgladschdglei“ ist ein Geocache.

Ab Januar 2004 bis heute sind Suchnachfragen bei Google einsehbar. Im Google Trends Tool zeigt sich, dass „Sgladschdglei“ erste signifikante Suchanfragen im Dezember 2006 erhielt. Seit Juni 2009 verbreitet sich der Ausdruck stärker und erhält seit dem vermehrt Suchnachfragen bei Google.de.

Eiforbibbsch

Bedeutung: Sächsischer Ausruf des Erstaunens und der Verwunderung. „Eiforbibbsch“ ist ein weit bekanntes Wort der sächsischen Sprache – jedoch wird es heute nur noch wenig erwendet.

„Eiforbibbsch“ wurde 2015 zum bedrohtesten sächsischen Wort des Jahres gewählt. In dem Jahr wurden „Blaadsch“ und „Dämse“ zu den sächsischen Wörtern des Jahres in den Kategorien Schönstes und Beliebtestes Wort gewählt.

„Eiforbibbsch“ kann auf hochdeutsch mit „verflixt“ übersetzt werden.

Wortart: Ausruf

Beispiel 1: „Eiforbibbsch, nu gugge ma!“

Varianten: Ei verbibbsch!

Weitere sächsische Worte: Hitsche, Schmieche, Humini, Oorschwerbleede, Sgladschdglei, Nischel

Was bedeutet Gusche / Gosche? Bedeutung, Wortherkunft


„Gusche“ ist ein Ausdruck der besonders in Mitteldeutschland und im sächsischen Sprachraum verbreitet ist. „Gusche“ ist eine saloppe Bezeichnung für den Mund, die wie folgt übersetzt wird:

  • Fresse
  • Fressluke
  • Klappe
  • Mund
  • Maul
  • Schnauze

Wenn jemand eine „Gusche“ hat, so redet diese Person zu viel, hat ein loses Mundart oder erzählt unsinniges Zeug.

Beispiele mit Gusche und Gosche

  • „Halt de Gusche!“ (Bedeutet: „Halt den mund“, damit ist gemeint, dass jemand leise sein soll und aufhören soll mit dem Reden.)
  • „Wisch dir de Gosch ab!“ (Bedeutet: „Mach deinen Mund sauber!“ Damit wird jemand aufgefordert seinen Mund zu reinigen.)
  • „Die eine ist eine Gusche, die tratscht alles weiter.“ (Bedeutet: „Eine Frau ist ein Tratschweib, die alles weiterzählt.)

Gusche und Gosche

Eine andere Variante von „Gusche“ ist „Gosche“. Gosche hat die gleiche Bedeutung wie Gusche. „Gosche“ ist mehr in Westdeutschland insbesondere in Süddeutschland verbreitet.

Weitere Schreibvarianten:

  • Gusch
  • Gosch
  • Gosche

Wortherkunft Gusche / Gosche

Beide Ausdrücke – Gusche und Gosche – sollen sich seit dem 16. Jahrhundert in den mitteldeutschen, süd- und oberdeutschen Mundarten verbreiten. Die Herkunft von „Gusche“ oder „Gosche“ ist unklar. Unter anderem ist das Verb „guschen“ verbreitet, was bedeutet, dass jemand das Gesicht verzieht, jammert oder wehleidig ist.

Etymologisch sollen beide Begriffe auf den indogermanischen Ausdruck „gheu“ zurück gehen. „Gheu“ bedeutet: gähnen, klaffen.

Mit Gusche ist weniger der Mund an sich gemeint, sondern viel mehr, was jemand sagt, also welche Worte aus dem Mund herauskommen, sowie die Form des Mundes.

Weiteres zum Wort „Gusche“ und „Gosche“

„Goschnhobel“ ist eine bairische und schwäbische Bezeichnung für die Mundharmonika.

„Gusche“ ist ein Nachname: Siehe den deutschen Fußballspieler Stephan Gusche.

„Goschehobel“ bzw. „Goschenhobel“ ist der Name einer Musikergruppe, die alemannische Lieder im Folk-Rock-Stil präsentiert.

Was bedeutet Nischel? – Bedeutung, Etymologie und Herkunft erklärt


„Nischel“ ist im mitteldeutschen und sächsischen Sprachraum eine verbreitete Bezeichnung für den Kopf und Schädel. Auch in der niederhessischen Mundart ist „Nischel“ oder „Nissel“ als Bezeichnung für den Kopf verbreitet.

Beispiel: „Jemand einen auf den Nischel geben.“

Das Verb „abnischeln“ ist regional verbreitet. „Abnischel“ bedeutet, jemanden an den Kopf fassen, jemand in liebevolle Absicht am Kopf packen, jemanden am Kopf schütteln.

Karl-Marx-Monument in Chemnitz: Nischel

Das 7,10 Meter große Karl-Marx-Monument in Chemnitz wird von Einwohnern „Karl-Marx-Kopf“ oder „Nischel“ genannt. Mit Sockel ist es über 13 meter hoch und wiegt rund vierzig Tonnen.

Das Karl-Marx-Monument befindet sich im Chemnitzer Stadtzentrum an der Brückenstraße und ist heutzutage ein Wahrzeichen der Stadt Chemnitz.

Im Jahr 1953 wurde Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“ umbenannt. Das Karl-Marx-Monument wurde am 9. Oktober 1971 der Öffentlichkeit vorgestellt und eingeweiht. Entwurfen wurde der Kopf vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel.

Weiteres: Auf Amazon werden Post vom „Nischel“ in Chemnitz verkauft. Siehe hier* (Externer Link zu Amazon und Provisionslink.)

Wortherkunft / Etymologie von Nischel

Wo das Wort „Nischel“ herkommt, ist nicht belegt.

Eine Ableitung vom Wort „Nuß“, was ebenfalls den Kopf bezeichnet, ist denkbar, aber unbelegt.

„Nüschel“ ist in der Schweiz eine Bezeichnung für Schnupfen.

Auch kann sich von „Nischel“ bzw. „Nüscheln“ der Ausdruck „nuscheln“ ableiten, womit gemeint ist, das jemand schlecht redelt.

Eine weitere Möglichkeit, wo „Nüschel“ herkommt ist, dass es eine Ableitung von „Nüster“ bzw. „Nüstern“ ist. Nüster sind die Nasenöffnungen bei Pferde. Diese Verbindung ist aber unbestätigt.

Weitere Schreibweisen sind: Nüschel, Nuschel, Nissel

Weiteres zu Nischel

Das Video zum Lied „Deine Zeit“ von Seeed wurde vor dem Nischel Chemnitz gedreht.

„De Nischel EP“ ist ein Lied von Carsten Rechenberger & Recall8.

Was bedeutet Hudelei / Huddelei? Bedeutung, Definition


Die Ausdrücke „Hudelei“ und „Huddelei“ sehen sehr ähnlich aus und unterscheiden sich nur durch ein „d“. Doch in ihrer Bedeutung und in denen Regionen in denen die Worte gesprochen werden, unterscheiden sie sich massiv.

Anmerkung: Da es keine festgelegte Schreibweise für die Worte „Hudelei“ und „Huddelei“ gibt, passiert es teils, dass die Worte gleichgeschrieben werden. Hier ist dann stets der Kontext zu beachten, in dem das Wort geäußert wird.

Huddelei = Sächsisch für Probleme, Ärger

„Huddelei“ (mit Doppel „d“) ist ein sächsischer Ausdruck, der stark im Dresdener und Meißener Raum verbreitet. Huddelei bedeutet:

  • Ärger / Ärger haben
  • Ärgernis
  • Durcheinander
  • Probleme
  • Stress

Beispiele: „Hasde Huddelei?“

Plural: Huddeleien / Huddelein

Was bedeutet Humini?

Die Huddelei wird auch im Wort „Humini“ verwendet. Humini bedeutet: „Huddelei mitm Nischel“. Zu deutsch: Kopfschmerzen. („Nischel“ heißt Kopf.)

Humini wird teils auch „HuMiNi“ geschrieben.

Hudelei = bedeutet: Pfusch, Schlamperei

Der Ausdruck „Hudelei“ im Sinne von Pfusch oder Schlamperei und seine Varianten sind in Westdeutschland, im Ruhrgebiet verbreitet.

„Hudelei“ (mit einem „d“) bedeutet:

  • Chaos
  • Murks
  • Pfusch / Pfuscherei
  • Schlamperei
  • Schlechte Arbeit
  • Unsaubere Arbeit

Was bedeutet „hudeln“

Das dazugehörige Verb „Hudeln“ bedeutet:

  • unsauber arbeiten
  • lustlos arbeiten
  • ohne Sorgfalt arbeiten

Was bedeutet „Hudel“

Hudel ist Bezeichnung für einen alten Lappen oder einen Lumpen. Teils wurde dieser an einem Stock befestigt und diente zum Reinigen von Öfen und Backöfen.

Hudel ist teils auch eine Beleidigung, im Sinne von Dummkopf.

Weitere Varianten

Der Ausdruck wird auch in folgenden Varianten verwendet: (in der Schreibweise mit Doppel „d“)

  • gehudelt = Jemand der schlechte Arbeit verrichtet hat, hat gehudelt.
  • Huddeldrachen = Bezeichnung für anstrengende Frauen
  • hudelig / huddelig = schlampig
  • Huddelskram / Hudelei / Huddelei / Gehudele / Gehuddel = schlechte Arbeit
  • Huddeler = jemand der schlechte Arbeit verrichtet (auch Huddelbruder)

Plural: Hudeleien

Hudelei kommt auch in folgenden Wörtern vor:

  • Lobhudelei = übertriebenes Lob, unangemessenes Lob

„Hudelei“ auf schwäbisch: Hudla

Auf schwäbisch existiert der Ausdruck „Hudelei“ auch in der Variante „Hudla“.

„Hudla“ hat zwei Bedeutungen:

  • sehr in Eile sein, übereilen
  • schlampig arbeiten , ohne Sorgfalt arbeiten

Die schwäbische Aufforderung „No net hudla“ kann deswegen als Aufforderung verstanden, sich zu beruhigen, Dinge nicht zu überstürzen und immer mit der Ruhe vorzugehen.

Weitere Bedeutungen:

Auf österreichisch bedeutet „hudeln“: In Eile sein.

Umgangssprachlich bedeuet „hudeln“ auch: jemanden schlecht behandeln.

Renfdl – sächsische Ausdrücke für das Endstück vom Brot


„Renfld“ ist eine sächsische Bezeichnung für das Anfangs- oder Endstück des Brotes. Es ist ein Ausdruck für den Kanten.

„Rendfl“ wurde 2012 zum bedrohtesten sächsischen Wort des Jahres gewählt. Das schönste sächsische Wort des Jahres 2012 wurde „plumbn“. Es bedeutet, stark regnen, sich betrinken, Wasser fördern. Das beliebteste Wort 2012 wurde „didschn“. Es bedeutet: eintunken, eintauchen. Brot wird z.B. in die Milch gedidscht.

Beispiel 1: „Schiebst mor des Renfdl nüber?“

Weitere Ausdrücke für das Endstück vom Brot: Renfdl

Da keine einheitliche Schreibweise für den Ausdruck „Renfdl“ existiert, gibt es viele regionale Varianten:

  • Ramftl
  • Rämfdl
  • Rämpfdl
  • Rand
  • Randkandn
  • Rändl
  • Ränftchen
  • Ranften
  • Ranftl
  • Ränftl
  • Ränftel
  • Renfdl
  • Renft
  • Renftl
  • Rindl

Weiteres zum Kanten / Brotanschitt

In der deutschen Sprachen gibt es unzählige Begriffe für das Anfangs- und Endstück des Brotes. Dies zeigt wie sehr ein Anfangs- oder Endstück vom Brot beliebt war. Da es je Brot nur zwei Stücke gab, die komplett von Kruste umschlossen waren, waren sie rar und sehr beliebt. Wer eins ergatterte, konnte es mit Butter bestreichen und genießen. Da Brot nach wenigen Tagen hart wurde, wurde es eingetunkt, damit es wieder weich wird. (Auch half das Brot beim Ausbilden der Zähne, da es recht kräftig abgebissen werden musste.)

In diesem Beitrag haben wir sächsische Begriffe und ihre Varianten gelistet.

Wie der Ausdruck „Ränfdl“ bzw. „Renfdl“ entstanden ist, ist unklar. Denkbar ist, dass „Renfdl“ eine Ableitung vom Wort „Rand“ oder „Rahmen“ sein kann und das „l“ am Ende eine Art Verniedlichung bzw. Verkleinerung darstellt. Hier gibt es noch weitere Verkleinerungsformen: Ränfdl, Rämpftla, Ränftchen.

Der Ausdruck „Ränftl“ ist nicht nur in Sachsen, sondern auch in einigen Gebieten Thüringens und in Oberfranken verbreitet.

Was bedeutet Piesepampel? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


„Piesepampel“ ist eine Bezeichnung für einen dummen, engstirnigen, charkterschwachen, schlecht gelaunten und/oder unansehnlichen Menschen.

In der Regel werden Männer als „Piesepampel“ bezeichnet.

Der Ausdruck „Piesepampel“ ist im Rheinischen Dialekt, im Norddeutschen und in der ostdeutschen Mundart verbreitet.

Synonyme für Piesepampel sind: Dummkopf, Einfaltspinsel, Trottel

Mit dem Piesepampel ist vermutlich der „Hahnepampel“ verwandt. „Hahnepampel“ ist eine auch Bezeichung für einfältige, unsichere, aber gutmütige Menschen. Teils werden sie auch Schwächling genannt.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „So ein Piesepampel!“

Wortherkunft: Wo kommt Piesepampel her?

Der Ausdruck „Piesepamel“ besteht aus zwei Wortteilen: „Piese“ und „Pampel“.

„Piese“ ist eine Variante „Pies“. Es gibt zwei Vermutungen, wie „Pies“ entstanden ist: „Pies“ ist vielleicht eine Ableitung von „mies“. „Pies“ ist eine Abkürzung für „Piesel“. „Piesel“ ist Bezeichnung für den Penis, die im Sinne von „Schlappschwanz“ verstanden werden kann.

„Pampel“ leitet sich vermutlich von der Bezeichnung „Bambel“ ab. „Bambel“ leitet sich vom Verb „bambeln“ oder „bammeln“ ab, was „baumeln“ oder „herunterhängen“ bedeutet. Der Bambel, auch „Bambelhannes“ genannt, ist ein langsamer und träger Mensch. Er wird auch „Trottel“ genannt.

Die Herleitungen sind unbestätigt.

Weiteres zu „Piesepampel“

Die FAZ titelte 2008: “ Obama vor dem Brandenburger Tor: Redefreiheit für ‚Piesepampel‘?“ Im Beitrag wird der 2016 verstorbene FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle erwähnt, der über ein Verbot für den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama am Brandenburger-Tor  zu sprechen, sagte, dass jeder Piesepampel in Berlin eine Rede halten konnte. Quelle: Externer Link zum Faz.net-Beitrag: hier.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung titelte 2009: „Der ‚Piesepampel‘ bleibt Ulrike Kriener im Gedächtnis“ – Queller: Externer Link zum Waz.de-Beitrag: hier.

Pattlabbe

Bedeutung:

  1. Bezeichnet jemanden, der schlechte Dinge erzählt oder verbreitet
  2. Bezeichnet jemanden, welcher unter Herpes oder anderen am Mund sichtbaren Krankheiten leidet

Das Wort setzt sich aus den Worten „Patt„, welches für Schmutz oder Dreck steht und „Labbe„, welche ein plattdeutsches Wort für „Mund“ ist, zusammen.

Wort: Substantiv

Beispiel 1: „So eine Pattlabbe! So was sagt man nicht.“

Beispiel 2: „Die Pattlabbe sollte mal zum Arzt.“

Auch: Labbe

Mäkelpott

Bedeutung: Bezeichnet einen Menschen, der wählerisch und mäkelig beim Essen ist.

Im Wort „Mäkelpott“ ist das Adjektiv „mäkelig“ enthalten, welches für jemanden steht, der kritisch und wählerisch ist.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „So ein Mäkelpott: Letztes hat es noch geschmeckt!“

Beispiel 2: „Dein Kind ist ein Mäkelpott.“

Grienefietz

Bedeutung: Name für Menschen, die ein breites Lächeln haben und die viel grinsen. Dieser Begriff im Magdeburger Raum sehr verbreitet.

Dieser Begriff setzt sich aus dem norddeutschen Verb „grienen“ und dem Substantiv „Fietz“ zusammen. „Grienen“ bedeutet „grinsen“. Die Herkunft des Wortes „Fietz“ ist unklar. „Fietz“ steht für einen Menschen oder eine Person. Somit ist der „Grienefietz“ ist eine Person,  die grinsent.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Claus ist ein Grienefietz!“

Beispiel 2: „Thorsten grinst immer so viel. Der ist ein richtiger Grienefietz.“

Varianten: Jrienefietz

Beele und Kahle in der Magdeburger Mundart


„Beele“ und „Kahle“ sind Ausdrücke, die in der Magdeburger Mundart und im Magdeburger Umland verbreitet sind. Als „Beele“ werden Babys und Kleinkinder bezeichnet. Als „Kahle“ werden (kleine) Kinder bezeichnet.

Beele und Kahle: Bedeutung, Definition, Erklärung

„Beele“ wird in der Magdeburger Mundart kaum noch gesprochen. Kahle ist hingegen gebräuchlicher.

Um eine Beele von einer Kahlen zu unterscheiden, gilt: Wenn ein Baby kein Baby mehr ist, wird es Kahle genannt.

Mädchen werden „Die Kahle“ genannt.
Jungen werden „Der Kahle“ genannt.

Kahle hat verschiedene Schreibweisen: Kale, Koale, Kaale

Herkunft: Kahle

Die genaue Herkunft beider Begriffe ist unklar. Eine Ableitung von „kahl“ für Kahle ist möglich, aber nicht belegt. „Kahl“ muss dabei in seiner Bedeutung als „nicht behaart“ verstanden werden. Denn obwohl Kinder keinen kahlen Kopf haben, nicht glatzköpfig sind und Haare aufweisen, fehlt Jungen eins: Der Bart. Am Kinn sind Jungen und Mädchen gleich kahl.

Der Ausdruck „Kahl“ ist in früheren Formen seit dem 8. Jahrhundert in der deutschen Sprache belegt.

Eine Herkunft aus dem plattdeutschen ist auch denkbar.

Einige Menschen tragen den Namen „Kahle“ als Nachnamen. Darunter auch der römische Kaiser „Karl der Kahle“ (13. Juni 823 – 6. Oktober 877). Er erhielt den Beinamen „Kahl“ da er bei der Aufteilung des Frankenreiches während des Reichstag in Worms 829 leer ausging und nicht berücksichtigt wurde. „Kahl“ bedeutet in diesem Kontext: Ohne Land, ohne Besitz. – In diesem Zusammenhang kann Kahle auch verstanden werden. Kinder sind auf dem Weg Erwachsene zu werden, haben aber keinen Besitz. Sie sind Kahle.

In der Jägersprache existiert der Begriff „Kahlwild“. Als Kahlwild werden weibliche Tiere oder junge Tiere bezeichnet, die kein Geweih haben. Sie sind quasi: kahl. In diesem Zusammenhang, dass Kinder etwas fehlt, sollte Kahle verstanden werden.

(Diese Theorien sind unbestätigt und stammen von BedeutungOnline.)

Beispiele

  • „Is das ne süße Beele!“
  • „So eine putzige Beele!“
  • „Deine Kale ist groß gewurden!“
  • „Wo ist deine Kale?“
uffjedn

Bedeutung: Freudige und freundliche Zusage, welche stark im Magdeburger Raum verwendet.

„uffjedn“ ist die Verkürzung für „uffjedn Fall“, was auf hochdeutsch: „auf jeden Fall“ bedeutet.

Hochdeutsch: auf jeden

Wortart: Adverb

Beispiel 1: „Bist du dabei? Uffjedn!“

Beispiel 2: „Gehen wir heute ein Bier trinken? – Uffjedn!“

Auch: uffjeden, uffjdn

rinjehaun

Bedeutung:

  1. Verabschiedung im Magdeburger Raum, welche oft in Kombination mit „abjeklatscht“ verwendet wird. Hier durch ergibt sich der Ausruf: „Rinjehaun und Abjeklatscht“.
    „Rinjehaun und Abjeklatscht“ kann übersetzt werden zu „Reingehauen und Abgeklascht“. Dies ist bei einer Verabschiedung geläufig und bezeichnet verschiedene Handschläge.
  2. Ebenso kann „rinjehaun“ im Kontext der Nahrungsaufnahme verwendet werden. Hier bezeichnet es, dass jemand gut und viel isst.

Wortart: Verb

Beispiel 1: „Wir fahren los. Rinjehaun und abjeklatscht!“

Beispiel 2: „Der Große hat beim Essen rinjehaun!“

Was bedeutet „Himugüegeli“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bedeutung: In der Berner Region in der Schweiz ist „Himugüegeli“ oder „Himelgüegeli“ eine gebräuchliche Bezeichnung für Marienkäfer.

Wortart: Substantiv

Was der Ausdruck „Himugüegeli“ bedeutet:

Der erste Teil des Wortes „Himugüegeli“ bedeutet „Himmel“. Je nach Schreibart bedeutet das „Himu“ oder das „Himel“: Himmel.

Das „-güegeli“ bedeutet: Käfer. Statt „-güegeli“ wird auch „-chäferli“ gesagt. In einer weiteren Variante wird das Käfer Tier gesagt, so z.B. bei „-tierli“.

Synonyme und weitere Begriffe für Himugüegeli und Marienkäfer

Synonyme: Herrgottstierli, Himmugügeli, Himmugüegeli, Marienkäferli, Mariechääfer, Mäiechääfer, Mäiechääfer, Mariechäferli, Muettergotteschäferli

Weitere Synonyme für Marienkäfer haben wir hier zusammengetragen. Es sind übrigens über 50 die wir in Kategorien eingeordnet haben.

Bedeutung des Himu-güegeli

Marienkäfer – oder auf berndeutsch „Himugüegeli“ – sind ein weithin und über Landesgrenzen anerkanntes und verbreitetes Glückssymbol. Dies liegt an der Geschichte zwischen den Menschen und den Marienkäfern. Marienkäfer werden wegen ihrer Nützlichkeit sehr gemocht. Diese Bewertung und Bedeutung entstand in der Agrargesellschaften der vergangenen Jahrhunderte. Die Marienkäfer fressen Blatt- und Schildläuse, damit befreien sie Bauern, Gärtnern und Pflanzenliebhaber von den Schädlingen.

Die Käfer wurden als Geschenk des Himmels, des Gottes, der Jungfrau Maria oder der Mutter Gottes betrachtet. Deswegen findet sich die vermutete Herkunft in einigen Namensvarianten. (Herrgottstierli, Muettergotteschäferli,…) Dies führte auch dazu, dass sie neben Kühen, Schweinen und anderen Tieren eines Bauernhofes in gleicher Art und Wertigkeit gezählt wurden.

Weitere Bedeutung von Himugüegeli

Die „Kita Himugüegeli“ ist eine Kindertagesstätte in Bern.

„Waldspielgruppe Himugüegeli“ heißt eine Waldspielgruppe für Kinder in Grosshöchstetten bei Bern, Schweiz.

„Stilltreffen Himugüegeli“ heißt eine Veranstaltung in Holderbank, Schweiz.

„Himugüegeli“ heißt eine Geschmacksrichtung für E-Zigaretten. Der Geschmack „Himugüegeli“ ist eine Mischung aus Erdbeeren, Melone und Zitrus.

„Himugüegeli“ ist eine Gastwirtschaft in Trub, Schweiz.

Mutschekiepchen: Bedeutung, Wortherkunft, Synonyme


Bedeutung: Bezeichnung für Marienkäfer, welche in Sachsen und südlichen Sachsen-Anhalt (Halle und Umland), sowie in Thüringen sehr verbreitet ist.

Das Wort „Mutschekiepchen“ hat viele Schreib-Varianten, bei denen unterschiedliche regionale sprachliche Eigenheiten mit einfließen. Wir stellen diese hier vor.

„Mutschekiepchen“ wird nicht nur als Bezeichnung für Marienkäfer, sondern auch als Kosename verwendet.

Im englischen wird übrigens „Ladybird“ und „Ladybug“ gesagt. Auch hier ist das Wort zum einen die Bezeichnung für Marienkäfer und zum anderen ein Kosename.

Synonyme für Marienkäfer

Weitere Synonyme für Marienkäfer stellen wir übrigens hier vor: Synonyme Marienkäfer: Welche Namen sie tragen (Sie werden stauen, wie vielfältig die Namen des Marienkäfer sind.)

Klicken Sie auf die Grafik, um zur großen Ansicht zu gelangen.

Beispiele

  • „Guck dir das Modschegiebchen an.“
  • „So viele Mudschekiepchen.“

Wo das Wort Mutschekiepchen herkommt

„Mutschekiepchen“ ist eine Verniedlichung vom Wort „Muhkuh“ und leitet sich auch von diesem ab. Es kann auch als „Kuhkälbchen“ bezeichnet werden. Soll „Mutschekiepchen“ auf hochdeutsch übersetzt werden, so bedeutet „kleine Kuh“ oder „Kälbchen“.

Der erste Teil vom Wort „Mutschekiepchen“: „Mutsche“ steht für die Geräusche, die eine Kuh von sich gibt. Der zweite Teil, das Wort „-kiepchen“ ist eine Abwandlung der Verniedlichung des Wortes „Kuh“.

Wo der Wortteil „Mutsche“ und seine Varianten herkommen

„Muh“ ist die Lautmalerei für die Geräusche, die Kühe von sich geben. Es existieren verschiedene Verben für die Geräusche die Kühe von sich geben. Wir würden heute unter anderem sagen: „Sie muhen.“ Früher sagte man „Sie mutzen“ oder „Sie mutschen“. Auch im lateinischen ist dafür ein Verb bekannt: „mugire“ bzw. „mugio“. Im Althochdeutschen sagte man „muchzen“. Varianten dieser Worte haben die Menschen vor das Wort „kiepchen“ gestellt.

In einigen deutschsprachigen Regionen bedeutet „Motsche“ auch „Kuh“.

Wo der Wortteil „-kiepchen“ und seine Varianten herkommen

„Kiepchen“ oder auch „Kübchen“ ist die Verniedlichung und leitet sich vom Wort „Kühchen“ ab.  Es kann neben „Kuhchen“ auch „Kälbchen“ bedeuten. Im sächsischen Dialekt zeigt sich die Herkunft vom Wort „kiepchen“ besonders gut. „Kiewe“ bedeutet auf sächsisch: Kuh. Das Kühchen ist die „Kiepche“. Das Wort „Kiewe“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „kuo“ oder „kuowe“ ab. Auch wenn diese Worte mit „w“ geschrieben werden, so wird das „w“ bei der Aussprache zum „b“. Dann wird die Verneidlichen „chen“ angehängt, entsteht schnell das Kübchen.

Was haben Marienkäfer mit Kälbchen zutun?

Diese Theorie ist unbestätigt! Marienkäfer haben in unserer Kultur einen hohen Wert und genießen viel Sympathie. Sie werden und wurden früher wegen ihrer Nützlichkeit geschätzt. Heute sind sie unter anderem ein Glückssymbol. Ihr Name „Marienkäfer“ – also Käfer der Marie weist auf die Jungfrau Maria hin. Früher glaubten die Bauern, dass die Käfer ein Geschenk der Jungfrau Maria seien und benannten die nützlichen kleinen Käfer nach ihr.

In der Kindersprache ist dann vermutlich Mutschekiepchen entstanden. Die Käfer sind nützlich wie Kühe. Sie sind hochangesehen und beliebt. Wegen ihrer Größe sind sie den Kühen nicht ebenbürtig, aber in ihrer Nützlichkeit schon. Deswegen könnte damals die Bezeichnung „Muhkuh“, „kleine Kuh“ oder „Kälbchen“ im jeweiligen regionalen Dialekt entstanden sein – eben das Mutschekiepchen.

Weitere Schreibvarianten für Mutschekiepchen

Wir haben über 30 Schreibweisen für das sächsische Wort „Mutschekiepchen“ gefunden. Sie entstehen durch unterschiedliche Aussprachen und Betonungen des Wortes. Manche machen aus dem „u“ ein „o“. Aus dem „t“ wird ein „d“. Einige fügen ein „h“ ein. Manche ersetzen das „k“ durch ein „g“. Andere ersetzen das „p“ durch ein „b“. (oder umgekehrt!)

Wir haben uns in diesem Beitrag dazu entschieden „Mutschekiepchen“ mit u,t, sch, k und p schreiben, da dies die gängigste Schreibweise ist.

  • Mehtschchen
  • Mietschchen
  • Modschegiebchen
  • Modschekiebchen
  • Modschekiepchen
  • Modschie
  • Mohtschchen
  • Modschkiepchen
  • Mohtsche
  • Mohtschegiebchen
  • Mohtschegiewichen
  • Motschchen
  • Motschegiebchen
  • Mot­sche­kieb­chen
  • Motschekühchen
  • Motscheküpchen
  • Mötschchen
  • Mudschegiebchen
  • Mudschekiebchen
  • Mudschekiepchen
  • Muhküpchen (wird in Thüringen gesagt)
  • Muhtschchen
  • Muhtsche
  • Muhtschegiebchen
  • Muhtschegiewichen
  • Mutschegiepchen
  • Mutschekiepschen
  • Mutschekipchen
  • Mutscheküpschn (wird in Thüringen gesagt)
  • Mutschikawl
  • Mutzekiepchen
Was bedeutet murkelig / morkelig? Bedeutung, Definition


Das Adjektiv „murkelig“ hat verschiedene Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie vor:

  • Das Adjektiv „murkelig“ beschreibt einen (leicht) verschmutzten oder verdreckten Hygienezustand bei Menschen, Tieren oder Gegenständen.
  • „Murkelig“ bedeutet auch: Klein, schwächlich, winzig, im Wachstum zurückgeblieben – in negativer Konnotation auch: unansehnlich.
  • „Murkelig“ kann auch „armselig“ bedeuten.

„Murkel“ ist die Substantivierung des Adjektivs „murkelig“.

Teils wird „murkelig“ auch mit „o“ geschrieben: „morkelig“.
Auch die Substantivierung „Murkel“ wird teils mit „o“ geschrieben: „Morkel“.

Als „Murkel“ werden kleine Personen, Tiere oder Wesen bezeichnet. Kinder werden gerne als Murkel bezeichnet.

Der Ausdruck „murkelig“ sollte nicht mit „muckelig“ verwechselt werden. „Muckelig“ bedeutet, dass etwas angenehm, gemütlich, kuschlig oder behaglich ist.

Herkunft vom Wort „murkelig“

Das Adjektiv „murkelig“ kann auf das niederhochdeutsche Wort „Murk“ zurückgeführt werden. „Murk“ bedeutet: Brocken, Knirps, Krümel. Als „Murk“ wurden kleine Gegenstände oder Menschen bezeichnet. Davon das Adjektiv „murkelig“ abzuleiten, erscheint sinnvoll.

Das Verb „murkeln“ kann demnach daher geleitet werden, dass das Zerreißen oder Zerstückeln von Brot dazuführt, dass „Murk“ (oder auch Murks) entsteht. Der Prozess der Murk-erzeugens, kann demnach als „murkeln“ bezeichnet werden. (Ein Verwandschaft mit dem Adjektiv „murkeln“ ist unbestätigt, aber denkbar. „Murkeln“ bedeutet etwas zerdrücken, zerbröseln oder unordentlich zusammenlegen.)

Der Ausdruck „Murks“ könnte auch in diese Reihe passen. „Murks“ bedeutet so viele wie „schlechte Arbeit“ oder „fehlerhafte Arbeit“ vollbringen. Wenn jemand bei seiner Arbeit nun etwas kaputt gemacht hat oder viele Brocken entstand sind, könnte dies als Murks bezeichnet wurden sein. (Damit wäre es direkt verwandt mit „murkeln“.)

Ob das Wort „abmurksen“ in die Reihe passt, muss geklärt werden. Es leitet sich vom niederdeutschen Verb „murken“ ab, was töten bedeutet.

Die hier genannten Theorien für die Herleitung der Bedeutung der Worte sind unbestätigt.

Beispiele mit Murkel und murkelig

  • „Du bist ein Murkel“
  • Schau Dir den kleinen Murkel an.“
  • „Bei dir ist es ganz schön murkelig.“

Varianten: Morkel, morkelig, murkelich, morkelich

Weitere Bedeutung von Morkel

„Morkel“ ist Nachname. Der südafrikanische Cricketspieler „Morné Morkel“ trägt den Namen.

Knatterscheese

Bedeutung: Liebevolle Bezeichnung für ein Motorrad oder Mofa in Magdeburg

Das Wort „Knatterscheese“ beschreibt die Geräusche, die vom Moped ausgehen: Knattern. „Scheese“ war die umgangssprachliche Bezeichnung für eine einfache Kutsche.

Wort: Substantiv

Beispiel 1: „Die Knatterscheese kannste gut hören.“

Beispiel 2: „Praktisch so eine Knatterscheese.“

Kohldampf

Bedeutung: Bezeichnet das Bedürfnis nach Nahrung, welches auch „Hunger“ genannt wird.

Kohldampf in folgenden Kombinationen auftreten:

  • Kohldampf haben
  • Kohldampf schieben

„Kohldampf“ stammt aus dem Rotwelschen. Hier sind die Worte „Dampf“ und „Kohler“ synonym mit dem Wort „Hunger.“ Die Kombination beider Worte zu „Kohldampf“ soll besonders großen Hunger symbolisieren.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Ich hab Kohldampf.“

Beispiel 2: „Der eine hatte richtig Kohldampf. Der hat den Teller fast mit gegessen.“

Auch: Bärenhunger