Ein »Normie« ist eine Person, die sich am Mainstream des Geschmacks orientiert, also genau das mag, was die Mehrheit auch toll findet. Anstatt eigenständige Interessen zu entwickeln, schaut sich der Normie gerne das bei anderen Menschen ab, was gerade im Trend liegt. Der Begriff Normie wird oft im Zusammenhang von popkulturellen Interessen verwendet, kann aber auch weiter gefasst werden und auf nahezu alle Interessens- oder Wissensgebiete übertragen werden.
Der Begriff »Normie« wird als abschätzige Bezeichnung verwendet. Wirklich niemand möchte ein Normie sein oder auch nur so genannt werden.
Was sind „Normies“? Was bedeutet „Normies“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Normies finden genau das toll, was die aktuelle Popkultur gerade abfeiert. Der Normie greift etwa zu einem (und meistens auch wirklich nur einem) Marvel-Comic in seiner lokalen Großbuchhandlung, weil er gerade mit seinen Freunden »Avengers« im Kino gesehen hat und meint anschließend sofort, sich umfassend mit dem Marvel-Universum auszukennen. Und das, ohne sich auch nur mit einem anderen Fan unterhalten zu haben oder auch je nur einen Comicbuchladen von innen gesehen zu haben.
Beispiele für »Normies«: Der Normie-Nerd
Ein anderes Bespiel: Der Normie hält sich für einen totalen Nerd, nur weil er mal »The Big Bang Theory« geschaut hat. Er hat keine Ahnung von Naturwissenschaften und hat Mathe, so schnell es ging, in der Schule abgewählt. Aber weil er sich neue Frühstücksbrettchen mit aufgedrucktem Periodensystem gekauft hat, hält er sich für den nächsten Einstein.
Darum sind Normies schlimm
Das Schlimme an Normies ist, das sie sich sofort für Experten ihres jeweiligen aktuellen Interessengebiets halten. Das nervt langjährige Anhänger desselben, die weit mehr Zeit, Energie und Gedanken in eine Sache investiert haben gewaltig. Normies bleiben einer Sache, die sie spannend finden nicht treu, sondern wenden sich dem Ganzen schnell wieder ab, sobald der nächste Trend sie erfasst. Normies halten sich auch gerne für etwas ganz Besonderes, obwohl sie meistens die Allerletzten sind, die auf einen Trend aufspringen.
Normies und Konsum
Normies gehen jedem Trend, der gerade vermarktet wird, auf dem Leim. Normies kaufen sich gerne ihre aktuelle Identität zusammen. Ein Normie, der etwa gerade Marie Kondos Aufräumdokus auf Netflix gesehen hat, wird sich tief bewegt von ihrer Message sofort die Wohnung leer räumen, nur um sich gleich darauf überteuerte Schachteln und Dekoartikel aus dem offiziellen Shop von Marie Kondo zu kaufen und seine Bude damit vollzustellen. Normies verstehen die Verkaufsmasche hinter den Trends nicht, denen sie hinterherlaufen. Sie glauben, dass eine einfache Kaufentscheidung sie zu etwas Besonderen macht. Ein Normie kauft sich ein Marvel T-Shirt und glaubt, das würde reichen, um der Comicbuchszene anzugehören. Mit Normies können Unternehmen also jede Menge Geld machen.
Normies im weiteren Sinne
Der Begriff »Normie« kann weiter gefasst werden und gilt nicht nur für den Bereich der Popkultur. Auch unter Musikhörern gibt es jede Menge Normies, die immer das hören, was gerade im Radio läuft. Und auch, was Lebensentwürfe oder Meinungen angeht, kann man von »Normies« sprechen, wenn man den Mainstream der Leute meint. Wenn die halbe Abschlussklasse nach dem Abi BWL studiert, wird der Normie das auch tun. Denn was kann verkehrt daran sein, wenn alle es machen? Zu hinterfragen oder sich eigene Gedanken über etwas zu machen, gehören nicht zu den Stärken eines Normies.
Allgemeine Eigenschaften von Normies: Bedeutung, Erklärung
Der Normie orientiert sich also grundsätzlich an seiner Umgebung, und das ist in der Regel die soziale Gruppe, der er angehört. Hierbei folgt der Normie der Devise »das, was beliebt ist, muss gut sein« und folgt dem Interesse der Mehrheit. Denn der Normie möchte beliebt sein, er will keinesfalls anecken, sondern immer dazugehören. Absurderweise möchte er aber auch gleichzeitig etwas ganz Besonderes sein. Darum versucht er schnell jedem Trend zu folgen und ist, wenn es darauf ankommt, äußerst wandlungsfähig, was seine Meinungen und Interessen angeht. Wenn die Masse sich von einem Trend anwendet, ist auch der Normie schnell weg. Normies haben keine Interessen, die sie nicht von anderen übernommen haben. Und nur selten bleiben sie einer Sache über Jahre treu. Normies sind also Konformisten.
Siehe auch: Was ist die Normopathie?
Das Selbstbild von Normies
Eine weitere Eigenschaft des Normies ist, dass er niemals glauben wird, ein Normie zu sein. Normies halten sich nicht für Normies. Im Gegenteil, sie finden sich immer ausgesprochen originell. Obwohl Normies extrem angepasst sind, halten sie sich für Rebellen. Diese vernebelte Sicht auf sich selbst schützt sie vor der Erkenntnis, eigentlich total langweilig zu sein.