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Was ist Snailbrook? Erklärung, Bedeutung, Definition


Snailbrook ist die Planstadt und Arbeitersiedlung von Elon Musk. Die Stadt ist als Wohnort für Mitarbeiter von Elon Musks Firmen SpaceX, Tesla und seiner Baufirma „The Boring Company“ gedacht.

Was ist Snailbrook? Erklärung, Bedeutung, Definition

Die Stadt, genauer gesagt „die Siedlung“, wurde im Jahr 2021 gegründet und ist rund 1.400 Hektar groß.

Snailbrook befindet sich in Texas, am Colorado River, rund 60 Kilometer östlich von Austin. Snailbrook liegt am Bastrop County. Im Bastrop Country liegen die Firmen von Elon Musk. Hier befinden sich SpaceX, Tesla und „The Boring Company“.

Auf deutsch bedeutet „Snailbrook“: Schneckenhaus oder Schneckenbach. Snailbrook ist nach dem Maskotchen der „The Boring Company“ benannt. „The Boring Company“ hat als Maskotchen eine Schnecke, die „Gary“ heißt. Die Schnecke wurde nach der Schnecke von Spongebob Squarepants benannt, die ebenfalls „Gary“ heißt.

Übrigens: Kanye West soll Elon Musk bei der Arbeitersiedlung „Snailbrook“ beraten haben.

Snailbrook als Arbeitersiedlung

In Snailbrook sollen nur Mitarbeiter der Firmen von Elon Musk wohnen.

Die Mitarbeiter können sich auf die Wohnungen bewerben. Attraktiv werden die Wohnungen, weil ihre Mieten unter dem Marktniveau liegen soll.

Aber es gibt einen Haken: Kündigt man bei einer Firma von Elon Musk oder wird man entlassen, so muss man die Wohnung in Snailbrook innerhalb von 30 Tagen verlassen.

Snailbrook: Elon Musk, Siedlung, Gebäude

In Snailbrook sollen 110 Häuser entstehen.

In der Siedlung gibt es bereits einen Pool, einen Sportplatz und ein Fitnessstudio

Weiterhin sind geplant: Eine Montessori-Schule, ein öffentliches Schwimmbad und ein Gemischtwarenladen.

Ein Anwesen für Elon Musk soll auch gebaut werden.

Snailbrook: Warum Texas? Gründe

Elon Musk änderte im Jahr 2020 den Hauptsitz von Tesla. Die Firma zog von Kalifornien nach Texas um. Die Gründe dafür waren Steuern und Kosten. Denn in Texas gibt es weniger Gesetze für die Flächenutzung, es gibt weniger Gesetze für den Umweltschutz und es gibt weniger / geringere Arbeitsschutzregeln. Außerdem verlangt Texas keine Körperschaftssteuer und Privatpersonen müssen keine Einkommens- oder Kapitalertragssteuer zahlen.

Wer ist Elon Musk?

Elon Musk ist ein südafrikanisch-US-amerikanischer Unternehmer, der für seine Leistungen in den Bereichen Technologie und Raumfahrt bekannt ist. Er wurde am 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika, geboren.

Musk gründete im Jahr 2000 die Firma X.com, die später zu PayPal wurde. PayPal wurde im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden US-Dollar an eBay verkauft.

Im Jahr 2002 gründete Musk SpaceX, ein Unternehmen für Raumfahrt und Weltraumtechnologie. Das Unternehmen hat erfolgreich mehrere unbemannte Raumflüge durchgeführt und ist der erste private Raumfahrtanbieter, der eine erfolgreiche Rückkehr von Astronauten zur Erde durchgeführt hat. 2003 gründete Musk Tesla.

2018 gründete Musk das Unternehmen The Boring Company, das auf die Entwicklung von Tunnelbohrmaschinen spezialisiert ist und als Ziel hat, unterirdischen Verkehrssysteme zu schaffen.

Was ist eine “Sleep Divorce”? Erklärung, Bedeutung, Definition


Bei der „Sleep Divorce“ entscheidet sich ein Paar dazu in getrennten Betten und/oder getrennten Schlafzimmern zu schlafen.

Was ist eine “Sleep Divorce”? Erklärung, Bedeutung, Definition

Das gemeinsame Übernachten zählt für viele Paare zu den schönsten und intimsten Erfahrungen einer gemeinsamen Beziehung. Ob in der Partnerschaft oder Ehe – in unseren kulturellen Werten hat sich das Bild der gemeinsamen Übernachtung fest verankert. Mittlerweile gibt es jedoch eine Vielzahl an alternativen Schlafkonzept für Paare, wie beispielsweise die „Sleep Divorce“, die althergebrachte Konzepte infrage zu stellen scheinen. Einher geht damit der Trend zur Optimierung individueller Lebensbereiche. Andernorts wiederum kann eine „Sleep Divorce“ auch auf potenzielle Probleme in der Partnerschaft hindeuten.

Ganz grob gesagt bezeichnet die „Sleep Divorce“ einen Zustand, bei dem beide Partner getrennt voneinander übernachten. Damit ist nicht unbedingt eine andere Wohnung oder ein anderes Haus gemeint, sondern übernachten beide Partner vielmehr in getrennten Schlafzimmern. „Sleep Divorce“ beschreibt damit eine an sich schon recht alte Schlafgewohnheit, bei dem Paare über Nacht in getrennten Räumlichkeiten schlafen. Hierfür kann es eine Vielzahl von Gründen geben. Das Konzept der „Sleep Divorce“ weist zudem Befürworter und Ablehner auf. Doch, um was genau handelt es sich dabei eigentlich und was sind die Vor- und Nachteile einer „Sleep Divorce“? Im nun folgenden Artikel soll darüber einmal umfassend aufgeklärt werden.

Begriffsdefinition des Ausdrucks „Sleep Divorce“

Der Ausdruck „Sleep Divorce“ setzt sich aus den zwei englischen Worten „to sleep“ (Verb, zu Deutsch: „schlafen“) und „the divorce“ (Substantiv, zu Deutsch: „die Scheidung“) zusammen. Sinnbildlich ist damit eine Scheidung im Schlaf gemeint. Der Begriff beschreibt jedoch weniger eine Scheidung im Traum, sondern vielmehr eine örtliche Trennung im Schlaf. Gewissermaßen wird hier mit der althergebrachten Tradition gebrochen, dass Paare in einem gemeinsamen Bett übernachten müssen. Paare gelten – zumindest im Schlaf – also als geschieden. Dieser Zustand wird über das eigentliche Schlafen hinaus jedoch nicht weiter fortgeführt.

Während das Wort „Sleep“ eher neutral ist, so ist das Wort „Divorce“ stark negativ konnotiert. Eine Scheidung ist eine unschöne und emotional anspruchsvolle Sache, die mit Leid und Schmerz daher geht. Das Wort steht damit im großen Gegensatz zum eigentlich eher entspannenden und erholsamen Schlaf. Damit soll zum einen der merkliche Bruch mit der Tradition des gemeinsamen Übernachtens aufgezeigt werden, zum anderen soll damit auch die (örtliche) Trennung des Paares dargestellt werden.

Unterm Strich beschreibt der Ausdruck „Sleep Divorce“ daher einen Zustand, bei dem ein Paar oder Ehepaar in getrennten Betten oder Schlafzimmern übernachtet und diesen Zustand regelmäßig wiederholt. Ansonsten führen beide Partner jedoch ein (potenziell) normales Beziehungsleben.

Weshalb entscheiden sich immer mehr Paare für eine „Sleep Divorce“? Gründe

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, weshalb sich immer mehr Paare für das Konzept der „Sleep Divorce“ entscheiden. Das kann zum einen biorhythmische, zum anderen gesundheitliche oder wiederum psychische und beziehungstechnische Ursachen haben. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen daher einmal die häufigsten Ursachen für eine „Sleep Divorce“ aufgezeigt werden.

Unterschiedliche Schlafrhythmen

Nicht immer setzen die einzelnen Beziehungspartner gleiche Schlafzeiten um. Gründe hierfür können unterschiedliche Arbeitsrhythmen wie zum Beispiel Tag- und Nachtschicht oder abweichende Biorhythmen (beispielsweise Tag- und Nachtmensch) sein. Um sich in den gegenseitigen Vorgehensweisen in puncto Schlaf nicht zu behindern, sich nicht gegenseitig aufzuwecken oder gar beim Schlaf zu stören, setzen viele Paare deshalb auf getrennte Schlaflokalitäten.

Schnarchen

Auch das Schnarchen kann als veritabler Grund für die Umsetzung der „Sleep Divorce“ gelten. Schnarchen verursacht für gewöhnlich laute und unangenehme Geräusche, die vom anderen Partner als störend empfunden werden. Oft kommt es sogar vor, dass der durch das Schnarchen im Schlaf gestörte Partner dadurch schlecht oder gar nicht richtig schlafen kann. In so einem Fall bietet sich eine „Sleep Divorce“ also ebenfalls an.

Schlafstörungen

Nicht immer verfügen die einzelnen Partner in einer Beziehung über einen perfekten Schlafrhythmus. Emotionale Belastungen, Krankheiten oder anderweitige Gründe können dazu führen, dass einzelne Partner (ungewollt) schlaflose Nächte verbringen. In diesen wälzen sich diese im Bett hin und her und halten den anderen Partner potenziell vom Schlafen ab. Auch in so einer Situation setzen viele Paare auf die „Sleep Divorce“.

Stress & Beziehungsprobleme

Zu guter Letzt können natürlich auch Stress und Beziehungsprobleme die Ursache einer „Sleep Divorce“ darstellen. Stress wird im Allgemeinen als aufwühlend empfunden und lässt Stressgeplagte mitunter sehr schlecht oder gar nicht einschlafen. Beziehungsprobleme sorgen hingegen dafür, dass sich einzelne Partner nicht nur emotional, sondern auch räumlich von ihrem Partner trennen möchten, beziehungsweise Abstand benötigen. Dies geschieht häufig zunächst im Schlaf. Eine „Sleep Divorce“ aus beziehungstechnischen Gründen stellt damit oftmals der Vorbote für eine potenzielle Trennung dar.

Wie kann eine „Sleep Divorce“ erfolgreich umgesetzt werden?

Um eine „Sleep Divorce“ erfolgreich – und damit nicht beziehungsschädigend – umzusetzen, ist es wichtig, dass beide Partner offen und ehrlich miteinander kommunizieren können. In rein praktischer Hinsicht bedeutet eine „Sleep Divorce“, dass ein zusätzliches Schlafzimmer eingerichtet werden muss. Findet eine „Sleep Divorce“ aber nun sporadisch statt, so genügen als Ausweichquartier fürs Schlafen häufig auch das Wohnzimmer und eine bequeme Couch. Gegebenenfalls sollten eine zusätzliche Bettwäsche, genügend Kissen und weitere Schlafutensilien doppelt vorhanden sein. Bei rein gesundheitlichen Ursachen einer „Sleep Divorce“, also beispielsweise Schnarchen oder Schlafapnoe kann gegebenenfalls ein CPAP-Schlafgerät Abhilfe schaffen und den anderen Partner wieder ruhig schlafen lassen.

Vor- und Nachteile einer „Sleep Divorce“:

Wir möchten Ihnen im Folgenden gern auch noch alle Vor- und Nachteile einer „Sleep Divorce“ aufzeigen. Hierbei soll mit den Vorteilen einer „Sleep Divorce“ begonnen werden:

  • eine „Sleep Divorce“ sorgt im Allgemeinen für eine bessere Schlafqualität
  • und ermöglicht mehr Privatsphäre
  • die individuellen Schlafbedürfnisse können besser erfüllt werden
  • dies sorgt wiederum für weniger Konflikte in der Beziehung

Natürlich weist eine „Sleep Divorce“ aber auch den ein oder anderen Nachteil auf:

  • weniger emotionale und körperliche Nähe in einer Beziehung
  • höherer Bedarf an Wohnraum
  • gesellschaftliche Stigmatisierung

Fazit zum Thema „Was ist Sleep Divorce“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine „Sleep Divorce“ für viele Paare ein interessantes Konzept darstellt, um eine bessere Nachtruhe für beide Partner zu ermöglichen. Neben einer besseren Schlafqualität, mehr Privatsphäre und weniger Beziehungskonflikte kann eine „Sleep Divorce“ aber auch eine emotionale Entfernung voneinander bedeuten. Gleichzeitig geht mit der „Sleep Divorce“ oftmals eine gesellschaftliche Stigmatisierung einher („Paare müssen IMMER zusammen übernachten!“ So heiß es oft.).

Mit dem Begriff der „Sleep Divorce“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Schlafstörungen“, „Beziehungsprobleme“ sowie „Intimität“ und „Nachtruhe“ verwandt. Als Gegenteil von „Sleep Divorce“ kann außerdem der Begriff „Co-Sleeping“ genannt werden, der bisweilen als das unter Paaren am häufigsten angewandte Schlafkonzept gilt.

Was ist “Toxische Nostalgie”? Erklärung, Bedeutung, Definition


Toxische Nostalgie verklärt die Vergangenheit und verschweigt kritische Punkte in der Geschichte. Man bleibt in der scheinbar „guten“ alten Zeit gedanklich hängen.

Was ist “Toxische Nostalgie”? Erklärung, Bedeutung, Definition

Wenn wir an die eigene Vergangenheit denken, fallen den meisten von uns sowohl positive als auch unangenehme Begebenheiten ein. Wer toxische Nostalgie betreibt, verklärt die Vergangenheit jedoch und berichtet ausschließlich von positiven Ereignissen. Er erweckt den Eindruck, als hätte es in seinem Leben niemals Hürden und Hindernisse gegeben. Es ist zwar natürlich, unangenehme Begebenheiten zu verdrängen, doch wer seine Geschichte so verklärt, dass alles Erlebte nur auf der Habenseite zu verbuchen ist, täuscht sich selbst und sein Umfeld – wenn auch nicht mit Absicht. Zugleich nimmt er sich die Chance auf ein glückliches Leben in der Aktualität.

Manchmal reichen eine schöne Melodie oder ein bestimmtes Foto, um uns in angenehmen Erinnerungen schwelgen zu lassen. Vielen erscheint vor allem die Welt ihrer Kindheit als heil und rosig. Das ist völlig natürlich und ein Verhalten, das wohl jeder hin und wieder an den Tag legt. Erst wenn positive Ereignisse aus der Vergangenheit immer wieder bemüht werden, fragen sich Angehörige und Freunde, ob das nicht ein bisschen „zu viel des Guten“ ist. Sie vermuten, dass das nicht der Wahrheit entsprechen kann.

Nostalgie und toxische Nostalgie

Nostalgie ist per se nicht schlecht. Sie wird nur dann kritisch, wenn sie ein bestimmtes Ausmaß erreicht. Vor allem in der dunklen Jahreszeit neigen wir zu nostalgischen Gefühlen, erinnern uns an die Vergangenheit, in der alles viel schöner, sorgloser und leichter erschien. Nostalgie unterscheidet sich von Sehnsucht durch den hohen Anteil an Sentimentalität. Anders als „normale“ Erinnerungen sind nostalgische Erinnerungen intensiv, emotional und lebhaft. Man sehnt sich nach bestimmten Personen, Orten, Gegenständen und Ereignissen aus der Vergangenheit. Sehnsucht bedeutet, sich nach jemandem oder etwas Unbestimmtem zu sehnen. Auch dieser Emotion ist sehr intensiv und kehrt immer wieder, ist aber nicht grundsätzlich traurig, sondern häufig freudig (verliebt sein). Sehnsucht entsteht durch emotionale oder räumliche Entfernung und basiert auf einer Unsicherheit. Wer starke Sehnsüchte hat, erlebt sich selbst als unvollkommen.

Neigen bestimmte Menschen mehr zu Nostalgie als andere?

In psychologischen Forschungen konnte festgestellt werden, dass Nostalgie vor allem Menschen befällt, die zu Traurigkeit neigen und einsam sind. Sie nehmen die Nostalgie sehr ernst. Es scheint so, als ob Einsamkeit und Traurigkeit die Nostalgie befördern. Denn Menschen, die positiv gestimmt sind, halten sich viel seltener mit Erinnerungen auf. Ferner stellten die Forscher fest, dass das Gefühl einem bestimmten Muster folgt:

Die Befragten spielten in der Erinnerung immer die Hauptrolle, waren aber von anderen Menschen umgeben. Vielfach begann die Erinnerung mit einer negativen Begebenheit, die sich im Laufe der Beschäftigung zum Positiven wandelte. Die Veränderung geschah stets durch Interaktion mit anderen Menschen. Viel seltener schilderten die Befragten Bewältigungsszenen, in deren Verlauf eine Veränderung zum Negativen stattfand. Die Forscher gehen davon aus, dass Nostalgie eine Form von autobiografischer Erinnerung darstellt. Sie ist biografisch, positiv und findet auf Beziehungsebene statt. Sie wird in unterschiedlichen Kulturen sehr ähnlich erlebt.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Nostalgie bei schweren Depressionen schädlich ist, denn sie verstärkt sie. Nostalgische Erinnerungen sind so facettenreich, dass sich Mediziner durch Nostalgie dennoch Hilfe bei leichteren Depressionen versprechen.

Toxische Nostalgie kombiniert Täuschung und Selbsttäuschung

Wenn das Verhaften in einer verklärten Vergangenheit extreme Ausmaße annimmt, spricht man von toxischer Nostalgie. Bei den Betroffenen spielt „die gute alte Zeit“ eine überproportional wichtige Rolle. Doch sie hindert die Betroffenen auch daran, ein glückliches Leben im Hier und Jetzt zu führen. Wir alle tragen die berühmte rosarote Brille, wenn wir an die Vergangenheit denken. Wenn man jedoch ausschließlich positive Erinnerung hat, ist das unrealistisch.

Ab einem gewissen Alter kann vermutlich jeder Mensch auf unangenehme, schwierige und vielleicht sogar traumatische Erlebnisse zurückblicken. Nur Positives zu erinnern, ist unglaubwürdig und zeugt von Verleugnung. Gleichzeitig werden die glorifizierten Erinnerungen zu einem Maßstab für die Zukunft, der einfach nicht erfüllbar ist. Man muss an seinen hohen Erwartungen scheitern und steigert damit sein Unglück.

Können sich Menschen von toxischer Nostalgie befreien?

Um die toxische Nostalgie hinter sich zu lassen, ist eine Änderung der Einstellung nötig. Doch die geschieht nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, der oft Monate dauert. Entscheidend ist der Wille zur Veränderung. Denn mit toxischer Nostalgie kann man sein Umfeld so stark belasten, dass sich Freunde und Familie von einem abwenden. Ist der Leidensdruck groß genug, geschieht eine Einstellungsänderung leichter. Es geht darum, die Vergangenheit als etwas Vergangenes zu betrachten. Sie darf nicht mit mehr den hohen Stellenwert im Leben haben, den sie bis dato innehatte. Wer den Augenblick, so wie er ist, akzeptieren kann, ist auf dem richtigen Weg. Seiner inneren Stimme und Geräuschen in der Umgebung zu lauschen, unterstützt den Wunsch, im Hier und Jetzt zu leben.

Im Hier und Jetzt bewusst zu leben, ist auch Übungssache. Es beginnt mit der Bewusstmachung. Je bewusster man sich seines Verhaltens ist, desto leichter ist der Wandel möglich. Sich auf das, was man gerade tut, zu konzentrieren, lässt sich genauso einüben wie ein Workout. Damit die Muskulatur sich kräftigt und stabil bleibt, sind viele Wiederholungen nötig. Es geht jedoch nicht darum, stets im Hier und Jetzt zu leben. Manchmal in die Vergangenheit abzuschweifen, einfach zu träumen, ist hilfreich, wenn man in einer stressigen Phase steckt. Außerdem regt Abschweifen in die Vergangenheit die Fantasie an und verhilft zu neuen Ideen.

Was sind Pferdemädchen? Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Pferdemädchen werden junge Mädchen bezeichnet, die eine besondere Verbindung zu einem Pferd pflegen, viel Zeit mit diesem Tier verbringen und sich leidenschaftlich für Pferde interessieren. Pferdemädchen begeistern sich in besonderer Weise für das Reiten. Sie betreiben es entweder als Hobby oder als Sport.

Was sind Pferdemädchen? Eigenschaften, Klischees

Der Begriff Pferdemädchen wird in der Regel als eine Zuschreibung von außen verwendet, das heißt, Menschen, die nicht Pferdemädchen sind, bezeichnen Mädchen, die eine innige Beziehung oder freundschaftliche Liebe zu einem Pferd haben als solche. Viele dieser Beschreibungen nutzen Stereotype, die ein mythisches Bild von Pferdemädchen als vernarrt, verträumt und abgehoben von der realen Welt zeichnen.

Ein zentrales Klischee über Pferdemädchen ist ein angenommener Reichtum. Da Kauf, Haltung und Pflege eines Pferdes kostenintensiv sind, gelten Pferdemädchen als reich bzw. müssen in der Vorstellung vieler Menschen Eltern mit hohem Einkommen haben.

Was sind Pferdemädchen? Darstellungen, Medien

Das mythische Bild von Pferdemädchen ergibt sich hauptsächlich aus Medien, die junge Mädchen darstellen, die sich mit Pferden und dem Reiten von Pferden beschäftigen. Die 1974 in Deutschland ausgestrahlte britische Fernsehserie Black Beauty handelt von dem jungen Mädchen Vicky, das ein krankes Gebrauchspferd gesund pflegt und mit diesem Abenteuer erlebt.

Die Pferdezeitschrift Wendy, die erstmals 1986 in Deutschland erschienen ist, beinhaltet Comics, in denen die Titelfigur Wendy Thorsteeg als junges Mädchen viele Abenteuer mit ihren zahlreichen Pferden durchmacht. Über Wendy gibt es mittlerweile Bücher, Hörspiele und Filme.

In jüngerer Zeit ist das klischeehafte Pferdemädchen vor allem durch die Buch- und Filmreihe Ostwind bekannt geworden. Darin freundet sich die vierzehnjährige Mika auf dem Pferdehof ihrer Großmutter mit dem als nicht zähmbar und gefährlich geltenden Hengst Ostwind an. Als klischeehaft gilt Mikas Verwandlung von einem Mädchen ohne Erfahrung mit Pferden zu einer guten Reiterin innerhalb von nur wenigen Wochen.

Was sind Pferdemädchen? Realität, Hobby

In der Realität handelt es sich bei der sogenannten Pferdeliebe um ein praktiziertes Hobby, das im Falle des Reitsports auch zum Beruf werden kann. Pferdemädchen unterscheiden sich in diesem Sinn nicht von anderen Menschen, die ein bestimmtes Hobby wie Fußball, Tanzen oder Klavierspielen ausüben.

Ein Pferd jedoch ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen. Pferde benötigen Futter, Pflege und Zuneigung. Dies erfordert von Pferdemädchen tatkräftige Mitarbeit auf Pferdehöfen. Zum realen Leben von solchen Mädchen gehört deshalb auch die Stallarbeit.

Reiterhöfe haben darüber hinaus häufig auch eine pädagogische Komponente. Im Umgang mit Pferden sollen junge Mädchen lernen, Verantwortung zu übernehmen und etwas über das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur erfahren. So ist es zum Beispiel möglich, auf vielen Reiterhöfen ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren. Die Einkommensstruktur der Eltern spielt dabei eine weitaus geringere Rolle als vielfach angenommen.

Was sind Pferdemädchen? Pferdefrauen, Männer

Zur klischeehaften Darstellung von Pferdemädchen gehört die Ansicht, dass Mädchen aus der Pferdeliebe herauswachsen, wenn sie erwachsen werden und sich dann wieder um das reale Leben, Beziehungen zu Männern und die Gründung einer Familie kümmern. Tatsächlich beschäftigen sich viele Mädchen auch als erwachsene Frauen oft ein Leben lang mit Pferden, üben Reitsport aus oder arbeiten auf Reiterhöfen, ohne dabei andere Aspekte des Lebens zu vernachlässigen.

Vielfach vergessen wird, dass Reitsport nicht nur eine weibliche Domäne ist. Vielmehr wird im Reitsport nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden. Das heißt, Frauen und Männer nehmen an denselben Wettbewerben teil. Ungefähr ein Fünftel aller Reitsportler sind Männer.

Was bedeutet „melaninreich“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die simbabwische Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga verwendet den Ausdruck „melaninreiche Menschen“ als Ersatz für den Ausdruck „Schwarze“.

Was bedeutet „melaninreich“? Bedeutung, Definition, Erklärung

In einem am 18. März 2023 veröffentlichten Interview in der FAZ erklärte Tsitsi Dangarembga ihren Ansatz. (Das Interview trägt den Titel „Von einer schwarzen Frau erwartet man nicht, eine Intellektuelle zu sein“.)

Sie erklärt, dass der Ausdruck „melaninreiche Menschen“ aus der afroamerikanischen Debatte um neutrale Begriffe für schwarze Menschen stammt. (Weitere alternative Begriffe sind: Person of Colour, BPoC, BIPoC)

Sie führt aus, dass „melaninreich“ ein messbarer Ausdruck sei, vergleichbar mit „heiß“ oder „kalt“.

Der Ausdruck „melaninreich“ soll als neue Kategorie dienen, um den „Balast der alten“ (Begriffe) zu vermeiden. (Anmerkung der Redaktion: Sie meint vermutlich, dass alte Begriffe wie „Schwarze“ eine Geschichte von Rassismus, Ausbeutung, Sklaverei und Kolonialismus haben.)

Kritik am Begriff „melaninreich“

Meinung der Redaktion:

Der Ausdruck „melaninreich“ deutet auf eine dichotome Einteilung hin. Es gibt melaninreiche Menschen und es gäbe demnach melaninarme Menschen. Es stellen sich viele Fragen:

Wer genau sollen melaninreiche Menschen sein? Sind dies nur Menschen mit afrikanischen Wurzeln? Was ist mit Asiaten, Aboriginals oder Ureinwohnern?

Wer genau sollen melaninarme Menschen? Werden z.B. Norweger, Dänen und Deutsche hier in eine Kategorie gesteckt?

Wann hat man genug Melanin in der Haut, um als Melaninreich zu gelten? Wann hat man zu wenig Melanin in der Haut und gilt dann als melaninarm?

Man muss dem Begriff „melaninreich“ aber zugutehalten, dass er nicht politisch aufgeladen ist. An dieser Stelle sollte man den ursprünglichen Ansatz von Tsitsi Dangarembga nicht vergessen: „Melaninreiche Menschen“ soll nur ein Ersatz für das Wort „Schwarze“ sein. Mehr erstmal nicht.

Man muss aber auch sagen, dass mit dem Ausdruck „melaninreich“ weiterhin eine Einteilung nach Farben bzw. Farbzuschreibungen stattfindet. Damit hat man zwar einen (politisch noch unaufgeladenen) Ausdruck, kommt aber nicht vom Kern des Problems weg: Menschen nach Hautfarbe unterscheiden und abgrenzen.

Was ist Melanin? Erklärung

Der Farbstoff Melanin (Pigment) ist für die Färbung von Haut und Haaren verantwortlich. Melanin beeinflusst auch die Farbgebung unserer Augen. In der Natur kommt Melanin in verschiedenen Arten vor. Beim Menschen findet man hauptsächlich die Varianten Phäomelanin und Eumelanin. Phäomelanin sorgt für rötliche und blonde Haare, Eumelanin für dunkle Augen- und Haarfarben. Das Pigment ist gleichmäßig in der Haut verteilt und erzeugt ein ebenmäßiges Hautbild. Es kann an bestimmten Körperstellen auch gehäuft auftreten. Dort finden sich dann Pigmentflecken – bekannt als Sommersprossen, Muttermale, Leberflecken oder Altersflecken.

Wie wird Melanin gebildet?

Die Produktion von Melanin heißt Melagonese. Für die Herstellung von Melanin sind Melanozyten verantwortlich. Diese Zellen befinden sich in der Basalzellenschicht der Epidermis (der tiefsten Hautschicht). Sie erzeugen Melanin aus der Aminosäure Thyrosin und speichern es, umhüllt von einer Membran, in den Melanosomen. Man spricht von enzymatischer Bräunung, also einer durch Enzyme verursachten Bräunung.

Wie schützt Melanin die Haut?

Sobald die Haut der Sonne ausgesetzt ist, wird die Melaninproduktion angeregt. Ursächlich hierfür sind die ultravioletten Strahlen. Die Schutzwirkung erfolgt, indem Melanin die Lichtenergie der Sonne in Wärme umwandelt. Die dunklen Pigmente wirken wie ein natürlicher Hautschutz vor den schädlichen Auswirkungen der Strahlen. Je weniger Melanin der Körper produziert, desto anfälliger ist er für die freien Radikale aus der UV-Strahlung. Wenn man sich also der Sonne aussetzt und braun wird, ist das ein Zeichen dafür, dass sich der Körper vor Sonne schützen will.

Eine gesteigerte Melaninproduktion nennt sich Hyperpigmentierung. Hervorgerufen wird sie unter anderem durch Luftverschmutzung, Medikamente, entzündliche Hauterkrankungen oder Laserbehandlungen. Ursache ist eine Funktionsstörung der Melanozyten.

Was ist der Altmaierknick? Erklärung, Bedeutung, Definition


Im Jahr 2012 brach mit dem sogenannten Altmaierknick der Ausbau der Solarenergie ein. Nach fünf Jahren fiel dann auch noch der Ausbau in Windkraft an Land weg. Studien belegen, dass Deutschland nach diesen Einbrüchen in die Energiekrise geraten ist.

Damals war Peter Altmaier (CDU) Umweltminister und strich sämtliche EEG-Förderungen für Solarstrom. Damit fiel der Ausbau von jährlich mehr als 8.000 Megawatt auf unter 2.000 Megawatt ab. Bis heute wurde das Niveau von damals nicht wieder erreicht.

In 2017 wurde ein ähnliches Phänomen (Knick) beobachtet, nämlich unter dem damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Hier betraf es den Windkraftausbau an Land. Dies war insbesondere die Folge von restriktiver Abstandsregeln sowie der Übergang zu Ausschreibungen.

Wie eine Kurzstudie des Solarunternehmens GP Joule belegt, wären bis heute bei „knickfreiem“ Ausbau mehr als 20.000 Megawatt an Solar- und 30.000 Megawatt an Windenergie am Netz. Damit hätte der Strompreis im August 2022 um mehr als 8 Cent je Kilowattstunde niedriger liegen können, als es nunmehr der Fall war. Wäre der Anstieg der zusätzlichen Kapazitäten kontinuierlich fortgeführt worden, wären die geringeren Großhandelspreise der gesamten 50.000 Megawatt auch bedingungslos bei den einzelnen Haushalten angekommen. Demnach hätten Kunden lediglich eine höhere EEG-Umlage in Kauf nehmen müssen. Beispielhaft hätten die Stromkosten bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von circa 3.000 Kilowattstunden im Jahr 2021 um 111 Euro geringer ausfallen können.

Altmaierknick: Wieso kam es zu diesem Szenario?

Die Antwort hierauf ist der sogenannte Altmaierknick. Experten erläutern, dass seit Amtsantritt und der Verabschiedung des „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ des früheren Bundesumweltministers nichts mehr aufwärts geht. Diese These belegen auch diverse Diagramme. Anhand solcher ist zum Beispiel zu erkennen, dass der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland zwischen den Jahren 2002 und 2010 von 2,9 auf 10,8 % gestiegen ist. Im Jahr 2016 lag der Wert lediglich noch bei 12,6 %. Somit ist belegt, dass die Große Koalition den Ausbau von Photovoltaik um 80 % reduziert hat.

Das sagt Peter Altmaier selbst zur Energiewende

Auf einer Konferenz Anfang des Jahres 2021 betont er selbst, dass die Energiewende besser als ihr Ruf sei. Er belegte dies damit, dass Deutschland bis 2020 seine Klimaziele erreicht habe und das liege nicht nur an Corona. Er erläutert weiterhin, dass Deutschland erleben wird, wie sich der Kohleausstieg beschleunigen wird. Es sollte nicht nachgelassen werden, egal ob mit oder ohne Pandemie. Die Klima-Offensive von Peter Altmaier lässt sich grundsätzlich genau auf den 11.09.2020 terminieren. Hier hatte er im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht ein über 20-Punkte-Manifest erstellt. Hierin sollte Wirtschaft und Klimaschutz wieder vereint werden. Er gab zu, dass die Politik viele Menschen hinsichtlich des Klimas enttäuscht hatte. Im gleichen Atemzug betonte er, dass dies jedoch die entscheidende Frage der heutigen Zeit ist.

Was passierte nach der Novellierung der Photovoltaik-Förderung?

Im Sommer 2012 wurde die Photovoltaik-Förderung novelliert. Mit dieser Förderung sollten nicht nur Fördersätze gesenkt werden, sondern auch der jährliche Zubau von Solarzellen mit einer Leistung von 2,5 bis 3,5 Gigawatt gefördert werden. Dies sollte zudem den anstehenden Preisanstieg des elektrischen Stroms bremsen, was vor allem aufgrund der steigenden Kosten der EEG-Umlage zu erwarten war. Somit sollten Gewerbe und private Haushalte entlastet werden. Erwartungsgemäß wurde jedoch deutlich zu wenig Photovoltaik installiert. Es reichte nicht aus, um den Ausstieg aus der Kernenergie auszugleichen. Unter diesem „Altmaierknick“, der nach dem damaligen Umweltminister Peter Altmaier benannt wurde, leidet die Energiewende bis heute.

Die bis vor der Novelle boomende Solarzellenproduktion in Deutschland brach nach der Novelle regelrecht ein. Dies hatte rund 75.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich gekostet. Soll die Lücke, die der Ausstieg aus der Kernenergie hinterlässt, wieder geschlossen werden, müsse der Ausbau von Photovoltaikanlagen immens angekurbelt werden.

Was ist der „Rice Purity Test“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Bei dem Rice Purity Test handelt es sich um eine Umfrage, bei der die Teilnehmer selbst anhand bestimmter Fragen ihren Grad der Unschuld testen können. Bei den Fragen handelt es sich um weltliche Angelegenheiten und das Ergebnis basiert auf einer prozentualen Skala von 0 bis 100. 100 Punkte stehen dabei für höchste Reinheit.

Der Test selbst besteht aus 100 Fragen, die ursprünglich an der Rice University durchgeführt wurden. Getestet wird der Grad der Unschuld, wobei sich die Fragen auf Drogen, Geschlechtsverkehr, Betrug und andere Aktivitäten wie beispielsweise diverse Laster beziehen. Damals absolvierten neue Studenten diesen Test, um sich mit anderen Studenten, die ein ähnliches Ergebnis bei diesem Test erzielten, verbinden zu können. Mittlerweile wird der Rice Purity Test nur noch als Spaß angesehen.

Bei einigen Menschen ist der Rice-Reinheitstest auch als Unschuldstest bekannt. Grund hierfür ist, dass die meisten Fragen sich auf die Unschuld in Taten, Gedanken und Worten bezieht. Spielerisch kann mit dem Test herausgefunden werden, wie unschuldig man im Vergleich zu seinen Freunden ist. Eine andere gute Möglichkeit bietet dieser Test auch, um eventuell über Dinge zu sprechen, die sonst noch nie zur Sprache gekommen sind.

Wie funktioniert der Rice Purity Test? Erklärung

Die insgesamt 100 Fragen des Testes zielen auf Kriminalität, sexuelle Erfahrungen oder Kontakt mit Dogen ab. Hierbei werden Fragen gestellt wie zum Beispiel, ob man schon einmal Sex in der Öffentlichkeit hatte, Händchen gehalten hat oder gar Vandalismus betrieben hat. Aus den jeweiligen Antworten ergibt sich dann eine Punktzahl zwischen 0 und 100. Je mehr Fragen mit „Nein“ beantwortet werden, umso größer ist auch die Unschuld – zumindest im Sinne des Tests. Weshalb der Rice Purity Test überhaupt entwickelt wurde, ist bis heute noch nicht ganz klar. Fest steht aber, dass seit den 1920er-Jahren immer wieder an amerikanischen Collage-Zeitungen verschiedene Reinheitstests veröffentlicht wurden.

Der Rice Purity Test als TikTok-Trend

Auf TikTok veröffentlichen viele Menschen ihren Score und zeigen, wie sehr ihr Score sinkt, je länger sie am College sind. Andere TikToker geben eine Schätzung über den Unschuldsgrad ihrer Freunde ab und lassen dann den Realitätscheck das wahre Ergebnis herausfinden. Einige User prahlen auch mit dem entweder sehr hohen oder sehr niedrigen Score. Eine TikTokerin fragt sich beispielsweise, wie es sein kann, dass sie erst 15 Jahre alt ist und einen Score von 5 besitzt. Übrigens ist 15 Jahre auch das Durchschnittsalter für Menschen, die diesen Test durchführen.

Ist der Rice Purity Test gefährlich?

Natürlich wird nicht jedem ganz wohl dabei sein, Intimes im Internet zu teilen und sich anhand dieser Informationen mit anderen zu vergleichen. Vielen Eltern bereitet dieser Trend zu Recht Sorgen. Ein Experte im Bereich Sexualpädagogik der Beratungsstelle Profamilia in Mainz gibt jedoch Entwarnung. Der Test ist nicht gefährlich. Er ist sich sicher, dass die Mehrzahl der Jugendlichen anhand der Testfragen selbst erkennen wird, dass dieser Test nicht wirklich ernstzunehmen ist. Es ist nichts weiter als eine nette Beschäftigung für zwischendurch, so wie man es von diversen Psychotests aus Zeitschriften kennt.

Bei vielen Heranwachsenden steht die Welt Kopf und das kann vor allem der Grund dafür sein, weshalb der Test von so vielen Jugendlichen durchgeführt wird. Viele Teenager stellen sich nicht selten Fragen wie „Wie sind andere?“, „Wie bin ich?“. Eben diese Fragen können den Auslöser bilden, um den Rice Purity Test zu absolvieren.

Was bedeuten die einzelnen Punktzahlen?

Das Ergebnis des Tests bewegt sich im Rahmen von 0 bis 100 Punkten – je höher die erreichte Punktzahl ist, umso unschuldiger ist man.

100 bis 98 Punkte (Rice Purity Test)

Man ist rein wie Gold. Jedoch erreichen sehr wenige Leute diese Punktzahl.

97 bis 94 Punkte (Rice Purity Test)

Man ist ganz rein und hat vielleicht schon einmal jemanden geküsst oder Händchen gehalten.

93 bis 77 Punkte (Rice Purity Test)

In dieser Punktekategorie ist man durchschnittlich rein. Vermutlich hat man schon einmal geliebt.

76 bis 45 Punkte (Rice Purity Test)

Die Reinheit ist befleckt und man hatte schon einige unanständige Erfahrungen, Probleme mit dem Gesetz und Drogen konsumiert.

44 bis 9 Punkte (Rice Purity Test)

Bei dieser Punktekategorie ist die Reinheit sehr verdorben. Man hat harte Drogen konsumiert, war in der Öffentlichkeit intim und man war schon einmal im Gefängnis.

8 bis 0 Punkte (Rice Purity Test)

Man ist von Kopf bis Fuß korrupt. Bewegt man sich in dieser Punktekategorie, hat man schon einige wilde Taten hinter sich, wie beispielsweise das Bezahlen – oder bezahlt werden – für Intimitäten.

Kann überhaupt ein „gutes“ Ergebnis beim Rice Purity Test erzielt werden?

Ein „gutes“ oder „schlechtes“ Ergebnis gibt es bei diesem Test nicht, dennoch kann Folgendes im Allgemeinen festgehalten werden: Je höher die Punktzahl ist, umso reiner ist man. In seltenen Fällen kann eine hohe Punktzahl aber auch bedeuten, dass man Angst hat, Fehler zu begehen. Dies kann unter Umständen auch bedeuten, dass man eventuell ein bisschen zu unschuldig für sein eigenes Wohlergehen ist.

Dennoch sollte sich immer vor Augen gehalten werden, dass es bei dem Test um den reinen Spaßfaktor geht und das Ergebnis nicht ernst genommen werden sollte. Das Wichtigste ist, über das Ergebnis mit Freunden oder Familie lachen zu können.

Was sind „Hauskauf-Nomaden“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Hauskaufnomaden sind Betrüger, die sich ein Eigentums- und Wohnrecht erschleichen, indem sie den Kauf einer Immobilie vortäuschen. Sie hatten nie die Absicht, diese zu erwerben. Genau wie Mietnomaden gehen sie nach einem Muster vor. Tage oder Wochen, bevor der Kaufpreis fällig wird, ziehen sie in die Immobilie ein. Mit dem Einzug vor Zahlung des Kaufpreises sind die Hauskauf-Nomaden Eigentümer geworden und haben nun Eigentumsrechte. Besitzer der Immobilie ist immer noch die Verkäuferpartei.

Wie gehen Hauskauf-Nomaden vor?

Zunächst erschleicht sich der vermeintliche Käufer das Vertrauen des Verkäufers. Das beginnt mit seinem seriösen Auftreten: Hauskaufnomaden sind freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, treten selbstsicher auf und stellen den geforderten Kaufpreis nicht infrage. Von der Besichtigung bis zur Einigung über den Kaufpreis verläuft alles harmonisch. Auch der Notartermin ist unproblematisch und beide Seiten unterschreiben den Kaufvertrag. Jetzt bittet der Käufer den Besitzer der Immobilie darum, schon vor der eigentlichen Übergabe Möbel und andere Gegenstände im Haus abstellen zu dürfen. Dieser willigt ein und gibt ihm die Schlüssel. Dieser Fehler kann fatale Folgen für den Verkäufer haben, denn sobald er in Besitz der Schlüssel ist, zieht der vermeintliche Käufer ins Haus ein, wird Eigentümer und sorgt umgehend dafür, dass der Vorbesitzer der Immobilie diese nicht mehr betreten kann. Nun bleibt die Zahlung des vereinbarten Kaufpreises aus. Spätestens jetzt merkt der ursprüngliche Besitzer, dass er hereingelegt wurde und muss den Kaufvertrag rückabwickeln.

Wie sind Hauskauf-Nomaden möglich?

Hauskauf-Nomaden „profitieren“ hier vom Unterschied zwischen Besitz und Eigentum. Ein Beispiel: Wenn ich das Auto meiner Freundin fahre, bin ich zum Zeitpunkt der Fahrt Eigentümer, aber nicht Besitzer. Hauskauf-Nomaden werden nach dem Einzug zu Eigentümern, sie werden aber nie zu Besitzern, wenn sie den vollen Kaufpreis nicht zahlen. Besitzer bleibt weiterhin der Verkäufer, der noch nicht bezahlt wurde.

Ab dem Moment, ab dem Hauskauf-Nomaden, zu Eigentümern werden, erhalten sie Eigentumsrechte. Ab hier ist es sehr schwierig für Verkäufer die Hauskauf-Nomaden los werden. Meist muss ein Gerichtsprozess geführt werden, in dem ein Richter den Auszug anordnet. Bis es zuweit ist, können aber Monate oder Jahre vergehen.

Wie kann man sich vor Hauskaufnomaden schützen?

Die Schlüsselübergabe sollte nur nach Geldeingang erfolgen, denn später (oder bei fehlenden Klauseln im Kaufvertrag) haben Hausverkäufer wenig Handhabe, gegen Hauskaufnomaden vorzugehen. Haben diese kein Vermögen, ist es schwer, überfällige Raten einzuklagen. Deshalb sollte jeder Verkäufer vor Abschluss des Kaufvertrages größte Vorsicht walten lassen. Wenn ein Hausinteressent zu allen Forderungen des Eigentümers ohne kritisches Nachfragen ja sagt, sollten Verkäufer hellhörig werden. Dass alle Forderungen einfach so akzeptiert werden, ist „zu schön, um wahr zu sein“.

Grundsätzlich sollten sich Hausverkäufer ein Bild über die Finanzkraft der Interessenten machen. Das ist für Privatpersonen jedoch nicht so einfach. Eine unverbindliche Bankzusage (unter Vorbehalt) ist nicht sehr aussagekräftig. Nur eine vorbehaltlose Bankzusage hinsichtlich der Hausfinanzierung hat einen Wert. Der Notar hat die Aufgabe, den Verkäufer vor einer solchen (möglichen) Falle zu warnen. Tut er das nicht, kann er für den Schaden haftbar gemacht werden. Beispielsweise muss der Notar dem Verkäufer bei unpünktlicher Ratenzahlung ein Rücktrittsrecht einräumen.

Mögliche Gründe und Ursachen für das Hauskauf-Nomaden

Von Mietnomaden hat man schon öfter etwas gehört, Hauskaufnomaden gab es bisher seltener. Mittlerweile sind, steigt ihre Zahl jedoch stark an. Warum das so ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Seit Jahren ist der Immobilienmarkt extrem angespannt, die Preise scheinen ins Unermessliche zu steigen, sodass sich selbst eine Durchschnittsfamilie kaum noch ein Haus leisten kann. Wer sich sicher ist, unter normalen Umständen seinen Traum vom Eigenheim nicht mehr realisieren zu können, greift vielleicht aus Frustration zu unlauteren Methoden.

Hauskaufnomaden findet man in jeder Altersgruppe. Auch junge Paare, die einen gut situierten Eindruck machen, können sich im schlimmsten Fall als Hauskaufnomaden herausstellen. Manchmal ist das Motiv reine Langeweile und die finanzschwachen Kaufinteressenten suchen lediglich den Nervenkitzel. Andere wiederum möchten „in den eigenen vier Wänden“ wohnen und haben den Betrug gewissenhaft geplant. Neben Frustration kann ein weiteres Motiv Angst vor der Zukunft sein. Auch Rache spielt unter Hauskaufnomaden eine Rolle. Sie möchten sich an allen rächen, denn es augenscheinlich finanziell besser geht als ihnen.

Fatale Folgen für den Immobilienbesitzer

Um die Hauskaufnomaden wieder vor die Tür setzen zu können, muss er eine Räumungsklage anstrengen. Das ist mit viel Aufwand und Stress verbunden. Außerdem kommen auf den Vorbesitzer erhebliche Folgekosten zu. Es kann Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr dauern, bis der Nomade endlich aus dem Haus auszieht. Der geplante Hausverkauf verzögert sich und es ist davon auszugehen, dass die Hauskaufnomaden im Haus Schäden hinterlassen haben.

Was bedeutet „Regenbogenblut“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Am 16. März 2023 wurden im Deutschen Bundestag die Ausschlusskriterien für die Blutspende in Deutschland gelockert. Homosexuelle Männer dürfen jetzt nicht mehr pauschal von der Blutspende ausgeschlossen werden. Die Änderung wurde mit Stimmen der Ampel-Koaltion beschlossen und das Transfusionsgesetz geändert. Konkret heißt es in dem Gesetz nun, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht mehr für einen möglichen Ausschluss von der Blutspende berücksichtigt werden darf.

Vor der Änderung des Transfusionsgesetz galt die Richtlinie, dass homosexuelle Männer nur Blut spenden dürfen, wenn sie in den vergangenen vier Monaten keinen Geschlechtsverkehr mit „einem neuen oder mehr als einem Geschlechtspartner“ hatten. Diese Richtlinie entstand als Reaktion auf die Krankheit Aids. Sie beruhte auf der Annahme, dass bei schwulen Männern das Risiko zur Weitergabe des Virus besonders hoch sein soll.

Was bedeutet „Regenbogenblut“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Auf dem Twitter-Kanal der SPD-Fraktion im Bundestag wurde am 17. März 2023 ein Tweet mit Video veröffentlicht. In dem Video teilte die SPD-Politikerin Heike Engelhardt die Gesetzesänderung mit. Als Hashtag wurde unter anderem #Regenbogenblut verwendet. Dieser Hashtag sorgte für Diskussionen.

Diese Diskussionen um und über den Begriff „Regenbogenblut“ führten dazu, dass der Ausdruck als Hashtag am 17. März 2023 es in die Twitter Trends schaffte und so noch bekannter wurde.

Kritik am Begriff „Regenbogenblut“

Meinung der Redaktion: Der Ausdruck „Regenbogenblut“ ist fehl am Platz, denn er spaltet. Mit dem Ausdruck „Regenbogenblut“ kann nun zwischen Blut von „normalen“ Menschen und Blut von LGBT+-Menschen (Regenbogen-Menschen?) unterschieden werden. (Die Redaktion verwendet absichtlich den Ausdruck „normal“. Gemeint sind cis-heteronormative Menschen.)

Diese Unterscheidung ist Unsinn und hilft niemanden. Wer Blut braucht, wird nie gefragt werden, ob er „Regenbogenblut“ oder „normales Blut“ möchte. Es wird auch niemanden diese Wahl ermöglicht.

Auf einem molekularen Level ist eh beim Blut nicht ersichtlich, von was für einem Menschen es stammt. Wozu also unterscheiden? Ferner muss natürlich festgestellt werden, dass das Blut von schwulen Männer die gleiche Farbe hat, wie das von allen anderen Menschen: nämlich rot. Warum also Blut bzw. den Spender politisch aufladen?

Der Autor möchte davon ausgehen, dass die SPD den Ausdruck „Regenbogenblut“ positiv meint. In einem Plakat in den sozialen Medien schreibt die Bundestagsfraktion der SPD: „Regenbogenblut tut gut!“

Hinweis zur Blutspende: Wer Angst vor Blut von Schwulen hat, sollte sich einmal über die Prozesse der Blutspende informieren. Denn so einfach ist Blutspenden gar nicht. Bevor man Blutspenden darf, muss man sich erstmal ausweisen, eine Checkliste ausfüllen und dann folgt ein Arztgespräch. Erst, wenn der Arzt sein OK gibt, darf man Blutspenden. Die Blutspende selber dauert 5 bis 10 Minuten. Nach der Blutspende geht das Blut in ein Labor und wird dort auf Krankheitserreger untersucht. Nur wenn das Blut unbedenklich ist, wird es weiterverarbeitet.

Weitere Bedeutung von Regenbogenblut

„Regenbogenblut“ ist ein Roman von Iris Krumbiegel.

Was bedeutet „RuZZland“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Ruzzland“ ist ein Neologismus (Wortneuschöpfung) aus dem Wort „Russland“ und dem russischen nationalistischen Propaganda-Symbol „Z„.

„Ruzzland“ ist eine alternative Bezeichnung für Russland.

Was bedeutet „RuZZland“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Ausdruck „Ruzzland“ bildete sich nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und dem Verbreiten des russischen Propaganda-Symbol „Z„. (Das „Z“ steht für „Za pobyedu“ und bedeutet auf deutsch „Für den Sieg“.)

Der Ausdruck „Ruzzland“ (mit zwei Z) hat eine abwertende Konnotation. „Ruzzland“ bezeichnet ein nationalistisches Russland.

Das Wort „Ruzzland“ wird in den sozialen Medien verwendet. Es wird absichtlich als Ersatz für das Wort „Russland“ verwendet. Weswegen die Einwohner von Ruzzland nicht „Russen“ heißen, sondern „Ruzzen“.

Hier gibt es zwei Schreibweisen: Ruzzland und RuZZLand (mit zwei großen Z).

Was ist “Mom Shaming”? Bedeutung, Erklärung, Definition


Allgemein spricht man von Mom Shaming, wenn eine Mutter für ein bestimmtes Verhalten (meist öffentlich) kritisiert, angeprangert oder bloßgestellt wird. Betroffene werden belehrt oder kritisiert, wobei die Äußerungen oder Bedenken oftmals unbegründet sind. Damit einhergehend werden Mütter unerwartet mit Kritik konfrontiert. Von „Mom Shaming“ betroffene Mütter erhalten die Kritik oftmals ungefragt.

Dabei kann jeder Opfer von Mom Shaming werden, sogar prominente Personen. In jüngster Vergangenheit war Herzogin Meghan, als sie Anfang 2021 mit ihrem Sohn Archie und ihrem Hund im Wald spazierte. Der Sohn war in einer Babytrage, jedoch hing er ein wenig schief heraus. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Internetnutzer Kritik äußerten. Unter anderem wurde der Herzogin nahegelegt, einen Aufpasser zu engagieren. Das Foto eines Paparazzos hatte den Anstoß zum Mom Shaming gegeben. Die Bilder verbreiteten sich in den sozialen Netzwerken. Es folgten zahlreiche Kommentare von Nutzern, die unter die Kategorie Mom Shaming fallen.

Es handelt sich bei Mom Shaming um einen Anglizismus, der sich im deutschen Sprachraum eingebürgert hat. Die Zusammensetzung erfolgt aus den Wörtern „Mutter“ und „Bloßstellen“.

Ursachen für Mom Shaming erklärt

Eine Ursache für Mom Shaming ist ein verzerrtes Idealbild der Mutterrolle. Die Digitalisierung hat mit dazu beigetragen, dass unrealistische Idealvorstellungen entstanden sind. In sozialen Netzwerken werden häufig Bilder verbreitet, die Perfektion implizieren. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Plattform Twitter über die Abschaffung des Like-Buttons diskutiert hatte. Es ist erwiesen, dass soziale Netzwerke ein falsches Idealbild vermitteln, das vor allem jüngere Menschen gefährdet.

Experten sprechen heutzutage von einer verzerrten Selbstwahrnehmung, die durch soziale Netzwerke verstärkt wird. Es handelt sich um Menschen, die sich hässlich, erfolglos oder minderbegabt fühlen, obwohl es nicht der Realität entspricht. Ein Grund hierfür sind die Bilder auf sozialen Netzwerken, die eine perfekte Welt vorspielen. Häufig posten prominente Menschen Bilder, die gezielt in Szene gesetzt werden. Es werden Bilder vom Haus, Auto oder Urlaub gemacht, die Perfektion suggerieren. Damit einhergehend setzen junge Menschen die Bilder mit der Realität gleich.

Letztlich haben soziale Netzwerke auch eine Plattform für Mom Shaming erschaffen. Der Vergleich mit anderen Müttern verstärkt das Konkurrenzdenken. Dies hat zur Folge, dass es zu Konflikten kommt. Zudem sind vor allem jüngere Mütter unter enormen Druck, wenn sie die vermeintlich perfekten Mütter in den sozialen Netzwerken sehen. Abseits davon kommt es häufig vor, dass Menschen, die selbst keine Familie haben, Mom Shaming betreiben. Es ist eine Negativspirale, die sich durch die sozialen Netzwerke zieht.

Umgang mit Mom Shaming – Beachtenswertes im Blick

Zum einen ist es hilfreich, von Vergleichen Abstand zu nehmen. Es ist wichtig, dass Mütter ihren eigenen Weg gehen. Damit einhergehend hat jeder das Recht, die Kindererziehung nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Auf der anderen Seite ist es wichtig, sich mit anderen Müttern zu solidarisieren. Man kann sich austauschen, um den richtigen Umgang mit Mom Shaming zu finden. Es ist von elementarer Bedeutung, das Konkurrenzdenken abzulegen. Hiermit ist es möglich, auf andere Mütter offen zuzugehen.

Zudem ist es von essenzieller Bedeutung, Idealvorstellungen hinter sich zu lassen. Damit einhergehend sollte man sich bewusst machen, dass im 21. Jahrhundert nicht ausschließlich die Frau für die Kindererziehung zuständig ist. Auch dem Vater kommt eine wichtige Rolle zu. Alte Rollenmuster sind nicht mehr zeitgemäß. Es ist wichtig, als Frau aus der Opferrolle zu gehen, um eine aktive Rolle einzunehmen. Hiermit ist es weitaus einfacher, mit Mom Shaming umzugehen.

Fazit: Was ist Mom Shaming?

Mom Shaming ist letztlich ein ernst zu nehmendes Problem. In vielen Fällen entwickeln Mütter sogar psychische Erkrankungen. Zusätzlich lässt Mom Shaming die Suizidalitätsrate steigen. Deshalb ist es wichtig, auf das Thema zu sensibilisieren. Vor allem junge Mütter haben es schwer, der Kritik standzuhalten. Folglich ist es wichtig, einzuschreiten, sollte es zu Mom Shaming kommen. Auch Betroffene sollten sich zur Wehr zu setzen und sich klar von Menschen distanzieren, die verletzende Kritik äußern.

Über „Mom Shaming“

Es ist interessant, dass Mütter so oft in der Kritik für ihr Leben mit dreifach Belastung stehen. Viele Mütter kümmern sich um den Haushalt, die Kinder und gehen einem Job oder Beruf nach. Dass sie die Energie für das alles haben, ist bewunderswert. Aber der Maßstab an dem Mütter gemessen werden, ist viel zu hoch. Von Vätern hingegen, wird viel weniger verlangt und sie werden auch eher dafür gelobt, dass sie die Kinder versorgen oder sich um den Haushalt kümmern. Hier herrscht Doppelmoral, denn was von Frauen erwartet wird, ist bei Männern, wenn sie nur kleinste Aufgaben übernehmen, Anerkennung wert.

Unsere deutsche Sprache zeigt diese Doppelmoral auch schön: Der Ausdruck „Rabenmutter“ ist viel verbreiteter als der Ausdruck „Rabenvater“.

Was ist der „Bare Minimum Monday“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Das Konzept des „Bare Minimum Monday“ steht im deutlichen Gegensatz zum momentanen Zeitgeist. Hierbei nimmt sich das Individuum bewusst einen Tag aus dem arbeitsamen Geschehen heraus und leistet nur das absolute Minimum. Anstatt produktiv oder übermäßig engagiert zu sein, wird nur ein Mindestmaß an Arbeit verrichtet oder Leistung dargeboten.

Der „Bare Minimum Monday“ reiht sich damit in eine Vielzahl an Entspannungskonzepten und Vorgehensweisen ein, die typisch für die moderne Gesellschaft (und speziell für den Bereich Wissensarbeiten) ist. Im nun folgenden Artikel soll der Begriff „Bare Minimum Monday“ daher einmal detailliert erklärt werden. Darüber hinaus sollen ein Praxisbezug sowie Kritik an den dahinterstehenden Konzepten aufgezeigt werden.

Was ist der „Bare Minimum Monday“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Der Begriff „Bare Minimum Monday“ setzt sich aus den englischen Wörtern „bare“ (Adjektiv, zu Deutsch: „kaum“), „minimum“ (Substantiv, zu Deutsch: „Minimum“) und „Monday“ (Substantiv, zu Deutsch: „Montag“) zusammen. Wörtlich übersetzt bedeutet „Bare Minimum Monday“ also „Kaum-Mindestanforderungen-Montag“. Aus der reinen Übersetzung lassen sich bereits grobe Sinnbedeutungen erahnen.

Der genaue Ursprung des Begriffs „Bare Minimum Monday“ ist dabei nicht bekannt. Vermutlich geht dieses relativ neue Konzept auf Online-Communities zurück, die diesen nach und nach prägten. Im Wesentlichen beschreibt der „Bare Minimum Monday“ eine Geisteshaltung, bei der das Individuum bewusst einen entspannten und wenig strebsamen Montag umsetzt und sich entsprechend wenig einsatz- und leistungsbereit zeigt.

Es handelt sich dabei um ein Konzept, welches antithetisch zur heutigen Leistungsgesellschaft steht und der eigenen Entspannung dient. Gleichzeitig wohnt dem Begriff auch eine gewisse Protesthaltung inne. Der Montag stellt der erste Arbeitstag nach dem Wochenende dar, welches an sich bereits zur Erholung dient. Folglich erhielt das Individuum am Wochenende bereits seine Erholung, setzt diese zum Montag aber dennoch indirekt fort.

Siehe: Was sind Sunday Scaries?

Das Prinzip des „Bare Minimum Mondays“ kurz erklärt

Das Prinzip des „Bare Minimum Monday“ ist noch relativ neu und beschreibt eine Geisteshaltung, beziehungsweise ein Arbeitskonzept. Dieses beruht gewissermaßen auf dem „Weg des geringsten Widerstandes“, der vom Individuum damit eingeschlagen wird. Der „Bare Minimum Monday“ kommt ausschließlich an Montagen zum Einsatz – vor allem am Arbeitsplatz, in Ausbildung oder schulischem, beziehungsweise universitärem Umfeld.

In den nun folgenden Unterabschnitten sollen einmal die hinter dem „Bare Minimum Monday“ stehenden Prinzipien sowie dessen Praxisbezug erklärt werden.

Regeln und Prinzipien

Das hinter dem „Bare Minimum Monday“ stehende Prinzip besteht darin, am Wochentag Montag bewusst weniger zu erledigen, beziehungsweise sich auf das Nötigste zu beschränken. Hektik, endlose To-Do-Listen sowie Stress und ein hohes Arbeitspensum sind an diesem Tag tabu. Stattdessen beschränkt sich das Individuum auf die Erledigung des Wesentlichen. Um welche Aktivitäten es sich dabei konkret handelt, das wiederum bestimmt das Individuum ebenfalls selbst.

„Bare Minimum Monday“ in der Praxis

Beim „Bare Minimum Monday“ reduziert das Individuum beispielsweise bewusst seine Arbeitszeit (vorzugsweise an Montagen) und nimmt sich lediglich Zeit für die wichtigsten Aufgaben. Gleichzeitig werden individuelle Verpflichtungen, Kommunikation und anderweitige Ablenkungen auf das absolute Mindestmaß reduziert. Vielerorts wird stattdessen mehr Zeit zur Entspannung, für mehr Muse sowie mehr Bewegung eingeplant. Letztere Aktivitäten sollen den Stresslevel senken und damit das Wohlbefinden steigern.

Einen „faulen Montag“ nutzen vor allem Individuen in Arbeitsverhältnissen (Angestellte, Arbeiter oder Nebenjobler) sowie Auszubildende, Schüler und Studenten gern. Das Konzept des „Bare Minimum Monday“ wird dabei vorrangig von jüngeren Generationen angewandt – vorrangig ohne Absprache mit dem jeweiligen Vorgesetzten.

Wieso wird der „Bare Minimum Monday“ von vielen genutzt?

Der „Bare Minimum Monday“ wird von vielen Menschen genutzt, um sich einen zusätzlichen Erholungstag zum Wochenende zu schaffen. Dieser kann zum Beispiel notwendig werden, wenn das Wochenende zwar für Erholungen genutzt wurde, diese jedoch teilweise anstrengend und stressig waren. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Festival-Besuch oder einen Kurztrip in eine andere Stadt oder ein anderes Land handeln.

Gleichzeitig ist der „Bare Minimum Monday“ für viele Nutzer eine beliebte Möglichkeit, sich einen leichten und angenehmen Start in die mit Verpflichtungen gefüllte Arbeitswoche zu schaffen. Anstatt Montag direkt unter vollster Konzentration und Anstrengungen zu starten, wird hier also lieber ein sanfter Einstieg gewählt.

Unterschiede zu anderen „Lazy-Konzepten“

Im Gegensatz zu anderen „Lazy-Konzepten“ beschränkt sich der „Bare Minimum Monday“ (wie der Name das bereits vermuten lässt) hauptsächlich auf den Wochentag Montag. Dieser stellt für viele Schüler, Studenten, Auszubildende sowie Arbeitnehmer der erste Tag nach dem Wochenende dar und läutet damit den erneuten Beginn einer Arbeitswoche ein.

Bei anderen „Lazy-Konzepten“ geschieht keine Festlegung auf den Wochentag. Auch wird sich bei diesen weniger auf die Vorgehensweise festgelegt, wie beispielsweise beim „Bare Minimum Monday“. Bei letzterem wird das Arbeitspensum bewusst reduziert und es werden nur absolute notwendige Tätigkeiten ausgeführt – bei anderen „Lazy-Konzepten“ werden teilweise nicht mal die Mindestanforderungen umgesetzt.

Kritik am „Bare Minimum Monday“

Das Konzept des „Bare Minimum Monday“ hat vor allem auch Kritiker, die befürchten, dass wichtige Aufgaben und Verpflichtungen so schnell vernachlässigt werden können. Außerdem befürchten diese eine Herabsetzung der allgemeinen Produktivität, da Individuen aufgrund eines „Bare Minimum Mondays“ in der Arbeitswoche unterm Strich weniger schaffen.

Wiederum andere kritisieren, dass das Konzept des „Bare Minimum Monday“ überhaupt auf Gegenwind stößt und führen die Kritik als weiteres Beispiel für die übermäßige Fokussierung dieser Gesellschaft auf Produktivität und Leistungsfähigkeit ins Feld. Stattdessen solle Individuen mehr Zeit für (selbst instruierte) Selbstfürsorge und Entspannung eingeräumt werden.

Fazit zum „Bare Minimum Monday“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der „Bare Minimum Monday“ ein relativ neues Konzept darstellt, bei dem sich Individuen bewusst Zeit für sich selbst und zur Entspannung nehmen und dafür das am Montag vorliegende Arbeitspensum reduzieren. „Bare Minimum Mondays“ sind häufig selbst instruiert und weisen – vor allem in der leistungsorientierten Arbeitswelt – vielerorts Kritiker auf.

Mit dem Ausdruck „Bare Minimum Monday“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Self-Care Sunday“ sowie „Digital Detox“ verwandt. Während der „Self-Care Sunday“ an Sonntagen stattfindet und seine Konzentration vorrangig auf die Steigerung des eigenen Wohlbefindens richtet, so handelt es sich beim „Digital Detox“ um ein zeitunabhängiges Konzept, welches den bewussten Verzicht auf (digitalen) Medienkonsum vorsieht.

Was ist Kriegstourismus? Bedeutung, Erklärung, Definition


Von Kriegstourismus spricht man ganz allgemein, wenn Besuche in Kriegsgebieten zur persönlichen Unterhaltung stattfinden oder um Aufmerksamkeit in den sozialen Medien zu erhaschen.

Auch spricht man von Kriegstourismus, wenn eine Reise in ein Kriegsgebiet nicht aus Gründen der Berichterstattung oder aus politischen Gründen stattfindet, sondern privater Natur ist. Dann stehen nicht das besuchte Land, seine Stellvertreter und die Menschen, sondern der Besucher selbst im Vordergrund.

Gründe für Kriegstourismus

Eine Variante von Kriegstourismus ist Urlaub in einem verwüsteten Land. Dabei suchen Menschen im Urlaub besonderer Nervenkitzel und setzen sich bewusst Gefahren aus. Viele sind geradezu süchtig nach Sensationen. Ihnen reicht es nicht, gefährliche Ereignisse im Fernsehen anzuschauen, sie möchten selbst vor Ort sein und hautnah erleben, was echte Gefahr bedeutet. Reiseagenturen verdienen mit Reiseangeboten nach Afghanistan, Irak, Syrien oder Pakistan viel Geld.

In Sarajevo gibt es sogar ein Hostel, in dem Gäste in einem ehemaligen Bunker nächtigen. Zur Kategorie „Dark Tourism“ zählen auch Reisen in Gebiete, in denen Naturkatastrophen stattgefunden haben. Auch hier ist die Lust an der Sensation das Hauptmotiv. Selbst wenn die Kriege schon vorbei sind, die Besucher dieser Länder sind nach wie vor großen Risiken ausgesetzt, insbesondere durch Terrorgefahr.

Kriegstourismus von Politikern

In Kriegszeiten machen sich häufig Politikern auf dem Weg ins Kriegsgebiet, um sich selbst ein Bild von den Geschehnissen vor Ort zu machen. Sie besuchen beispielsweise Kinderkrankenhäuser, schauen sich Flüchtlingsunterkünfte an und sprechen mit Hilfsorganisationen. Auf ihrem Weg zu den einzelnen Schauplätzen lassen sie sich gerne ablichten und verbreiten die Bilder in den sozialen Medien. Doch nicht immer sind die Motive dieser Personen so moralisch, wie sie es nach außen darstellen. Ihnen geht es mehr um die eigene Publicity als um handfeste Hilfe für das zerstörte Land.

Deutsche und europäische Politiker reisen gerne in Katastrophen- und Kriegsgebiete, um sich mit dem betroffenen Land solidarisch zu erklären. Doch wenn diese Reisen nur deshalb stattfinden, weil man sein eigenes Image im Heimatland aufpolieren möchte, handelt es sich um Kriegstourismus in seiner negativsten Form. Ab 2022 zeigt westliche Politprominenz eine ausgeprägte Begeisterung für waghalsige Reisen in die Ukraine, sogar in unter Beschuss stehende Gebiete. Dabei setzen sie sich medienwirksam in Szene, sprechen mit Bewohnern der zerbombten Städte und mit ortsansässigen Politikern.

Auch hiervon gibt es wohlwollende Bilder in den Medien. Oft sind ihre Besuche mit Versprechen von Waffenlieferungen verbunden, denen nicht immer Taten folgen. Wichtiger wäre es, wenn statt Umarmungen und Händedrücken echte Unterstützung mitgebracht würde.

Kriegstourismus von Prominenten – gestützt von NGOs

Viele Besucher von Kriegsgebieten reisen mit internationalem Auftrag, beispielsweise die Schauspielerin Angelina Jolie in ihrer Rolle als UN-Sonderbeauftragte. Sie besuchte viele arme Länder wie Sudan, Libanon, Jemen, Tschad und Sierra Leone. Diese Besuche werfen die Frage auf, ob es wirklich notwendig ist, diese Kriegsgebiete zu besuchen, um auf das Elend der Dritten Welt aufmerksam zu machen. Denn diese Prominenten beanspruchen zahlreiche Sicherheitskräfte und verursachen nicht nur dadurch hohe Kosten im Land. Der Effekt ihrer Besuche wird von vielen Menschen als sehr gering eingeschätzt. Im besten Fall würden sie Spenden und Geberkonferenzen generieren, aber nichts an der eigentlichen Problematik ändern.

Auch im 2022 von Russland begonnenen Ukraine-Krieg geht man davon aus, dass die Kriegsverbrechen und Gräueltaten mit der Zeit in Vergessenheit geraten und ein zerstörtes Land zurückbleiben wird, das mit viel Kraft und Geld aufgebaut werden muss.

Was ist “Territoriale Integrität”? Bedeutung, Erklärung, Definition


Territoriale Integrität ist das Recht auf Selbstbestimmung eines Staates. Sie garantiert die Unverletzlichkeit eines Hoheitsgebietes (Territorium) bzw. die Grenzen eines souveränen Staates und ist ein Begriff aus dem Völkerrecht.

Was ist “Territoriale Integrität”? Bedeutung, Erklärung, Definition

Integrität wird mit Unbestechlichkeit, Unbescholtenheit oder Makellosigkeit übersetzt. Wer integer ist, hält starke moralische Prinzipien ein und ist ehrlich. Integrität ist unerlässlich, um jemandem vertrauen zu können. Im politischen Sinne ist mit Integrität die Unverletzlichkeit eines Staatsgebietes gemeint. Es bedeutet, dass andere Länder die Grenzen eines Staates wahren.

Der Begriff territoriale Integrität beschränkt sich auf Beziehungen zwischen einzelnen Staaten, denen das Recht auf Selbstbestimmung zugesprochen wird. Dagegen hat die territoriale Souveränität einen Absolutheitsanspruch. Sie beschreibt die Verfügungsgewalt über ein Territorium, auch wenn keine Herrschaftsgewalt besteht. Es muss beachtet werden, dass ein Hoheitsgebiet nicht grundsätzlich mit dem Staatsgebiet gleichzusetzen ist.

Durch besondere Vereinbarungen kann es durchaus Gebiete innerhalb eines Staatsgebietes geben, über die ein anderer Staat Souveränität besitzt (z. B.Guantanamo Bay auf Kuba, ein umstrittener Stützpunkt der USA). Dieses Gebiet gehört nicht zum Hoheitsgebiet Kubas, Kuba übt hier also keine Hoheitsgewalt aus. Weltweit betrachtet ist diese Situation jedoch selten.

Territoriale Integrität in Theorie und Praxis

Nach der Charta der Vereinten Nationen (Art. 2 Abs. 4) bedeutet territoriale Integrität, dass alle Mitglieder in ihren internationalen Beziehungen sämtliche Handlungen unterlassen, die gegen die politische Unabhängigkeit und Unversehrtheit der anderen Staaten gerichtet sind oder die Ziele der Vereinten Nationen gefährden (auch Androhung und Anwendung von Gewalt). Im Umweltvölkerrecht wären auch Umwelteinflüsse von außen eine Verletzung der territorialen Integrität.

Vielfach orientiert sich politisches Handeln jedoch nicht an den hohen moralischen Werten, die die Integrität definieren, sondern an Profitstreben und ist von Korruption geprägt. Territoriale Integrität kann auch eine Sache der Perspektive sein und nicht immer ist ein Referendum Ausdruck direkter Demokratie. Wenn Länder Beschlüsse zu Papier bringen, heißt das noch lange nicht, dass ein Staat tatsächlich souverän handeln kann. Auch wenn die territoriale Integrität als internationales Prinzip Geltung haben mag, so kann sich das Territorium eines Landes durchaus verändern, kann kleiner oder größer werden. Die deutsche Geschichte hat gezeigt, dass die Lebensbedingungen in einem Land und seine Regierung nicht unbedingt schlechter werden, wenn dessen äußeren Grenzen schrumpfen. Egal, welches Land, Gebietsteilungen sind nicht in Stein gemeißelt und auch umkehrbar.

Die territoriale Integrität wird nicht immer gewahrt, sondern hängt häufig von den Interessen anderer mächtiger Staaten ab. Wenn man in die Geschichte zurückblickt, so lässt sich feststellen, dass einige der heutigen EU-Mitgliedstaaten erst aufgrund der Verletzung ihrer territorialen Integrität entstanden sind. Als sich Slowenien 1991 von Jugoslawien unabhängig erklärte, existierte es vorher gar nicht als eigenständiger Staat. Doch niemand bestand auf der territorialen Integrität von Jugoslawien. Genauso wenig bestanden westliche Staaten auf die territoriale Integrität der Sowjetunion, als die baltischen Länder Litauen, Estland und Lettland ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärten.

Im Laufe der Geschichte haben sich Ländergrenzen immer wieder verschoben. Auf starren Grenzen zu beharren, ist also eher ein Wunschdenken, das mit der Realität kaum standhält. Eine solche Haltung schafft mehr Probleme als dass sie förderlich ist. Beispiel Bosnien-Herzegowina: Man beharrte im „Dayton-Abkommen“ darauf, den einstigen Teilstaat Jugoslawiens intakt zu lassen, obwohl sich große Teile der Bevölkerung zu Serbien oder zu Kroatien zugehörig fühlten. Das hatte zur Folge, dass der Staat bis heute uneinheitlich und schlecht zu regieren ist. Ähnliches geschah in Afghanistan, im Kosovo, in Somalia und im Ukraine-Russland-Krieg. Politiker betrachteten und betrachten diese Staaten immer einheitlicher, als sie tatsächlich waren bzw. sind.

Was ist AGI (Artificial General Intelligence)? Bedeutung, Erklärung, Definition


AGI steht für „Artifical General Intelligence“ und heißt übersetzt „Allgemeine Künstliche Intelligenz“. Im deutschen Sprachraum wird deshalb auch das Kürzel AKI verwendet. Es geht dabei um eine besondere Form der künstlichen Intelligenz, die bisher noch nicht erreicht worden ist. Bei AGI soll die künstliche Intelligenz nicht nur vorgeschriebene Aufgaben lösen, wie es bisher der Fall ist. Künstliche Intelligenz soll stattdessen in der Lage sein, intellektuelle Fähigkeiten zu entwickeln, die dem menschlichen Gehirn nahekommen.

Was ist AGI (Artificial General Intelligence)? Bedeutung, Erklärung, Definition

Forscher möchten somit eine Intelligenz schaffen, die autonom handeln kann. Diesbezüglich gibt es erste Ansätze, um die künstliche Intelligenz voranzubringen, und zwar in Richtung Autonomie. Deep Learning orientiert sich etwa am menschlichen Gehirn. Das Programm nutzt neuronale Netze, um Informationen zu verarbeiten. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Programmen ist, dass Deep Learning in der Lage ist, selbst zu lernen. Gleichzeitig bleibt es beim Ansatz, AGI zu realisieren. Aktuell kann die Künstliche Intelligenz nicht einmal mit kleinen Kindern mithalten, wenn es um neue Aufgabenumgebungen geht.

Im weiteren Textverlauf folgen weitere Informationen zum aktuellen Forschungsstand und den Vor- und Nachteilen, die mit AGI einhergehen.

Verschiedene Formen der Künstlichen Intelligenz

Im Verlauf der Entwicklungsgeschichte haben sich verschiedene Formen der Künstlichen Intelligenz etabliert. Allgemein hin spricht man auch von verschiedenen Ebenen, die eine Künstliche Intelligenz erreichen kann.

Zum einen gibt es die Künstliche Intelligenz mit reaktiven Maschinen. Es ist die erste Ebene der KI. Wie der Wortlaut andeutet, kann die KI ausschließlich auf festgeschriebene Situationen reagieren. Die KI kann weder lernen noch Sachverhalte verstehen, die neu hinzukommen. Bekanntheit erlangte die KI aus diesem Spektrum mit dem Schachcomputer Deep Blue. Feng-hsiung Hsu hatte 1985 mit dem Projekt angefangen. 1996 hatte Deep Blue Geschichte geschrieben, als der Computer den Schachweltmeister Garri Kasparow geschlagen hat.

Auf der anderen Seite gibt es die Limited Memory KI. Die Künstliche Intelligenz hat ein eigenes „Gedächtnis“, nämlich den Speicherplatz. Dabei handelt es sich um die zweite Ebene der KI. Hiermit ist es der KI möglich, größere Datenmengen zu verarbeiten und entsprechende Rückschlüsse zu ziehen. Unter anderem ist diese Form der KI in selbstfahrenden Autos präsent. Die KI kann anhand der eingespeisten Daten auf bestimmte Situationen adäquat reagieren.

Schließlich gibt es die dritte Ebene, die heute noch zu dem Bereich der Science-Fiction gehört. Roboter aus dieser KI-Stufe sollten in der Lage sein, die Emotionen der Menschen zu deuten. Im gleichen Zuge soll es Maschinen möglich sein, auf bestimmte Emotionsregungen zu reagieren. Hiermit werden Roboter in der Lage sein, in Interaktion mit ihrem Umfeld zu treten – zumindest der Theorie nach.

Die vierte Ebene ist die AGI und somit die fortschrittlichste Form der KI. In dieser Phase werden Roboter in der Lage sein, dieselben Dinge zu tun wie Menschen. Maschinen werden ein künstliches Bewusstsein haben, sodass es einen erheblichen Meilenstein in der KI darstellen wird. Diesbezüglich gibt es bereits jetzt schon Diskussionen, inwieweit Roboter das Recht darauf haben, als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Damit einhergehend wird besprochen, ob man Robotern Menschenrechte zusprechen sollte.

AGI: Aktueller Entwicklungsstand der KI

Auch wenn die Digitalisierung unermüdlich voranschreitet, gibt es aktuell nur mäßigen Erfolg in puncto AGI. Laut aktuellen Forschern ist es noch ein weiter Weg, bis die Künstliche Intelligenz die vierte Ebene erreicht. Folglich kann es noch Jahre bzw. Jahrzehnte dauern, bis die KI die letzte Ebene erreicht. Aktuelle KI-Systeme können zwar lernen und Zusammenhänge erkennen. Dennoch sind sie nicht in der Lage, zu experimentieren, um gänzlich neue Lösungsansätze zu konzipieren, ohne Hilfe von außen zu bekommen.

Aktuell ist die KI in neuen Lernumgebungen überfordert. Die KI muss mit Informationen eingespeist werden, bevor es Neues lernen kann. Genau hierin unterscheidet sich die maschinelle Intelligenz von der menschlichen Intelligenz. Menschen sind in der Lage, in neuen Umgebungen zurechtzukommen. Die KI ist noch weit davon entfernt, diese Stufe der Intelligenz zu erreichen. Dennoch bleibt es das primäre Ziel der Forschung, die vierte Ebene zu erreichen. Es würde den Handlungsspielraum der Robotik revolutionieren.

AGI als Chance – die Vorteile im Blick

Die KI birgt viele Chancen für Gesellschaft und Politik. Hiermit können Roboter unter anderem gefährliche Aufgaben übernehmen, die sonst Menschen übernehmen müssten. Vor allem in Japan und anderen asiatischen Ländern wird die KI genutzt, um den Alltag der Menschen zu erleichtern. Diesbezüglich wird die KI genutzt, um Menschen bei der Trauerbewältigung zu unterstützen.

In Südkorea hat ein Fernsehunternehmen gezeigt, welches Potenzial hinter der KI steckt. Ein Forschungsteam hat die digitale Identität eines verstorbenen Mädchens rekonstruiert. Die Mutter konnte mithilfe einer VR-Brille die Tochter wiedersehen. Das Team hat sowohl die Stimme als auch das äußere Aussehen der Tochter imitiert. In naher Zukunft kann die KI dabei helfen, mit verstorbenen Angehörigen zu kommunizieren.

Roboter können zudem mühsame Arbeit übernehmen, wie etwa in der Pflege. In Japan kommen bereits heute Roboter in der Pflege zum Einsatz. Das Land hat mit einer Überalterung der Gesellschaft zu kämpfen. Kaum ein Land hat so sehr mit der Problematik zu kämpfen wie Japan. Die Technik stellt einen Teil der Lösung dar. Hiermit ist es möglich, den Pflegenotstand zu bekämpfen. Roboter können etwa Rundgänge unternehmen oder dabei helfen, Patienten vom Bett zu heben.

Darüber hinaus bietet die KI einmalige Chancen in der Medizin. Sie kann dazu beitragen, lebensgefährliche Krankheiten noch früher zu diagnostizieren. Der Vorteil der KI ist das grenzenlose Wissen, das der Künstlichen Intelligenz zur Verfügung steht. Roboter müssen keine Fortbildungen machen. Sie können mit Millionen von Datensätzen versorgt werden, die von der KI verarbeitet werden. Diesbezüglich kann die KI bereits jetzt schon Krebs auf medizinischen Bildern erkennen kann, und zwar ebenso gut wie Ärzte.

Doch die Visionen gehen noch viel weiter, in Hinblick auf AGI. In Zukunft wäre es möglich, dass Roboter lästige Hausarbeiten erledigen. Damit einhergehend wäre es vorstellbar, dass sie den Einkauf erledigen und vieles mehr. Es würde das Leben, so wie es die Menschen jetzt kennen, gänzlich verändern. Aber es bleibt eine Fiktion, zumindest laut aktuellem Forschungsstand. In den nächsten Jahren ist damit zu rechnen, dass es neue Meilensteine in diesem Bereich geben wird.

AGI als Gefahr – Nachteile im Fokus

Filme aus Hollywood nutzen gerne die KI als mögliche Gefahr für die Existenz der Menschheit. Doch wie realistisch sind diese Szenarien? Kann die KI zum Feind der Menschen werden? Welche Gefahren ergeben sich aus der Weiterentwicklung der KI? Es folgen einige Erläuterungen, die Aufschluss geben.

Eine stille Gefahr ist der Stellenabbau, der durch die KI verursacht wird. Mit dem Zeitalter der Digitalisierung und Automatisierung kam es zu leer stehenden Lagerhallen. Wo sonst hunderte Angestellte gearbeitet haben, gibt es nur eine Handvoll Mitarbeiter. Ein Großteil der logistischen Arbeit kann durch Roboter erledigt werden. Der Handelsriese Amazon hat das Potenzial von Robotern erkannt, zum Nachteil seiner Mitarbeiter. Anfang 2023 kam es zu einer Entlassungswelle. Ein Sprecher verlautbarte, dass bis zu 18.000 Stellen gestrichen werden sollen.

Doch gibt es auch potenzielle Gefahren, die gerne in Filmszenen dargestellt werden? Tatsächlich stellen Roboter auch eine Gefahr für Menschen dar, und zwar seit vielen Jahren schon. Diesbezüglich kommt es immer wieder zu Drohnenangriffen. Auf diese Weise können Menschen an allen Orten der Welt getötet werden. Rein theoretisch ist es möglich, die Drohnen autonom handeln zu lassen. Hiermit können bestimmte Menschengruppen automatisch beschossen werden. Folglich kann die KI in Zukunft dazu beitragen, dass sich Konflikte verschärfen.

Des Weiteren stellt die KI, insbesondere AGI, eine Gefahr dar, wenn es um staatliche Überwachung geht. China ist ein Negativbeispiel, das aufzeigt, wie die KI für die Überwachung genutzt werden kann. Es können Bewegungsprotokolle erstellt und Gesichter auf öffentlichen Plätzen erfasst werden. Die KI bietet zahlreiche Möglichkeiten, Menschen zu kontrollieren. In der Volksrepublik China ist es heute schon Alltag, überall überwacht zu werden. Jährlich investiert die Regierung Millionensummen, um den Überwachungsapparat auszubauen.

Abseits davon sind die Risiken auf die menschliche Psyche noch unerforscht. Diesbezüglich steht noch nicht fest, ob digitale Kopien von Verstorbenen den Trauerprozess unterstützen oder hemmen. Kritiker äußern, dass es im schlimmsten Fall, die Trauer verschlimmern kann. Zudem kann nicht ergründet werden, inwieweit die Gesellschaft bereit ist, humanoide Roboter als Teil der Gesellschaft zu akzeptieren. Es kann zu gesellschaftlichen Konflikten führen, deren Ausgang ungewiss ist.

Fazit: Was ist AGI (Artificial General Intelligence)?

Es lässt sich nicht abschließend sagen, wann die KI die vierte Stufe erreichen wird. Damit einhergehend lassen sich die Folgen für die Gesellschaft nur schwer abschätzen. Dennoch ist es wichtig, die Themen heute schon anzusprechen. Auf diese Weise kann ein Großteil der Bevölkerung auf das Thema sensibilisiert werden. Der technische Fortschritt macht fortwährend große Sprünge. Folgerichtig ist es bedeutsam, sich auf die Zukunft vorzubereiten.

Grundsätzlich bietet die KI positive Veränderungen. Die KI wird in Zukunft dazu beitragen, dass das Leben der Menschen einfacher wird. Gleichzeitig braucht es wichtige Gesetzesänderungen, um einen Missbrauch durch KI zu unterbinden. Unter anderem haben staatliche Institutionen die Möglichkeit, die Bevölkerung mithilfe der KI zu überwachen. Deshalb sind Datenschutzgesetze von elementarer Bedeutung, um einen Machtmissbrauch zu unterbinden.

Letztlich wird die KI das Leben der Menschen bereichern. Die Entwicklung der KI kann nicht gestoppt werden, ungeachtet der potenziell möglichen Risiken. Viel wichtiger ist es deshalb, nach Lösungen zu suchen, um die KI in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.

Wie macht man einen Arschbohrer? Kann das gefährlich sein? Erklärung


Bei einem sogenannten Arschbohrer handelt es sich um eine Art Streich, die durch einen Social Media Trend gerade bei älteren Kindern und Jugendlichen populär geworden ist. Für diesen „Arschbohrer“-Streich, schleicht sich Person A von hinten an Person B an und pikst Person B mit dem ausgestreckten Zeigefinger mitten in den Po. Das Ziel liegt darin, möglichst nah an den Anus heranzukommen, damit das Opfer sich richtig schön erschrickt. Die Aktion wird meistens gefilmt und auf Social Media Portalen hochgeladen.

Wie macht man einen „Arschbohrer“?

Um jemand anderem einen „Arschbohrer“ zu verpassen, soll man sich laut des Trends auf Social Media möglichst unbemerkt von hinten an das Opfer heranschleichen. Der Streich funktioniert am besten, wenn das Opfer keine festen Hosen wie zum Beispiel Jeans trägt. Man schleicht sich also von hinten an sein Opfer heran und pikst ihm dann so fest und so schnell wie möglich in die Mitte des Pos. Dabei versucht man, so schnell zu sein, dass man den Anus berührt, bevor die betroffene Person die Gesäßmuskeln anspannt und wegspringt.

Woher kommt der „Arschbohrer“?

Es ist nicht eindeutig geklärt, woher der Trend des „Arschbohrer“-Streichs ursprünglich stammt. In der gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebten Anime-Serie NARUTO gibt es die japanische Version des „Arschbohrers“ als humorvolles Erzählelement. Die Anime-Serie NARUTO könnte also eine mögliche Quelle für den Trend des „Arschbohrers“ sein.

Eine andere mögliche Herkunft des „Arschbohrer“ Streichs könnte der speziell bei älteren Kindern und Jugendlichen extrem bekannte und beliebte Influencer und Streamer Montana Black, unter anderem auch bekannt als Monte, sein. Montana Black hat in einigen seiner Streams und Videos den Begriff „Arschbohrer“ fallen gelassen. So ist zum Beispiel ein Zitat von Montana Black, „Arschbohrer kriegt jeder“ in kürzester Zeit zu einem sehr beliebten Meme bei jüngeren Leuten geworden. Ein Meme ist so etwas Ähnliches wie ein geflügeltes Wort im Internet. Die Videos und Streams des Influencers werden millionenfach angeschaut und sind speziell auf die jüngere Zielgruppe ausgerichtet.

Kann ein „Arschbohrer“ gefährlich sein?

Das tatsächliche physische Verletzungsrisiko bei einem Arschbohrer ist sowohl für das Gesäß des Opfers als auch für den Finger des „Arschbohrenden“ sehr gering. Dennoch gab es bereits Fälle, bei denen die Opfer eines solchen „Arschbohrers“ verletzt wurden. In einigen davon haben die Eltern oder andere Erziehungspersonen Anzeige wegen sexueller Belästigung erstattet.

Denn auch wenn der Trend von den meisten Jugendlichen als harmloser Streich angesehen wird, handelt es sich bei dem Streich um einen körperlichen Übergriff im Genitalbereich. Trotz aller Albernheit sollte diese Art von Verhalten auf gar keinen Fall verharmlost werden. Denn auch wenn das Ganze als lustig dargestellt wird, handelt es sich um einen demütigenden Streich, bei dem die Würde des Opfers verletzt wird.

Gerade für Kinder und Jugendliche ist es sehr wichtig zu lernen, die Grenzen von anderen zu respektieren und zu verstehen, dass sie um Erlaubnis fragen müssen, bevor sie – gerade im Genitalbereich – Berührungen durchführen.
Auch im Umkehrschluss ist es für Kinder und Jugendliche enorm wichtig, sich sicher zu fühlen und sich darauf verlassen zu können, dass ihre Freundinnen und Freunde die eigenen Grenzen wahren und respektieren und nicht für ein paar Likes überschreiten.

Gerade diese Art von „Streich“ kann den Weg zu größeren Übergriffen ebnen, die weit weniger harmlos sein können, als ein Social Media Trend.
Nicht ohne Grund wird der Trend gerade auf Schulhöfen höchst kritisch beobachtet und zum Teil sogar bereits als sexuelle Belästigung aufgefasst.

Eine weitere Problematik an diesem Trend ist die Tatsache, dass die Streiche in vielen Fällen gefilmt werden und dann – oft ohne Zustimmung des Opfers – auf Social Media veröffentlicht werden. Das ist nicht nur illegal, da es gegen das deutsche Datenschutzgesetz verstößt, es stellt außerdem eine Form von Cyber-Mobbing dar, wenn das Opfer der Veröffentlichung nicht zugestimmt hat.

Es scheint, als würde der Trend des „Arschbohrers“ ignorieren, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf ihre eigenen körperlichen Grenzen haben und selbst bestimmen dürfen, welche Video- oder Foto-Aufnahmen von ihnen wo veröffentlicht werden und welche nicht. Schließlich bleiben Videos und Fotos online, selbst wenn sie vordergründig entfernt werden. Eine Tatsache, die vielen Jugendlichen offensichtlich nicht bewusst ist. Was einmal im Netz ist, bleibt dort für immer – es ist fast unmöglich, eine einmal hochgeladene Datei wieder einzufangen und jede einzelne Verbreitung zu stoppen. Es sollte eigentlich Warnung genug sein, dass es immer wieder Menschen gibt, die jahrzehntelang unter den Folgen irgendwelcher Videos oder Memes leiden – und teilweise sogar daran zerbrechen.

Was ist Rage Applying? Bedeutung, Erklärung, Definition


Rage Applying ist ein Bewerbungs-Procedere und zugleich Job-Trend des Jahres 2023, der sich als Folge der Corona-Krise herauskristallisiert hat. Diese Bewerbungsform ist eine Reaktion auf die Situation am aktuellen Arbeitsplatz, die infolge von Wut und Frustration entsteht. Allerdings hat man den Begriff Rage Applying bereits im Jahr 2021 im „Urban Dictionary“, einem Wortverzeichnis für Jugendsprache, aufgenommen.

Was ist Rage Applying? Bedeutung, Erklärung, Definition

Aufgrund der vielen Krisen, die dazu führten, dass zahlreiche Betriebe Kurzarbeit anmeldeten, Mitarbeiter entlassen und oder sogar schließen mussten, hat sich unter Arbeitnehmer:innen große Frustration breitgemacht. Vor allem diejenigen, die hoch motiviert auf den Arbeitsmarkt trafen, fühlten sich bald nicht mehr genug wertgeschätzt.

Neben der turbulenten Situation am Arbeitsmarkt und taten die wachsende Inflation und stagnierende Gehälter ihr Übriges, um Wut und Frust anzustacheln. Besondere jüngere Arbeitnehmer:innen der Generation Z sind mit den ständigen Krisen überfordert und reagieren durch eine besondere Form der Bewerbung: durch Rage Applying. Anders als diejenigen, die in die innere Kündigung abtauchen, gehen Rage Applyer nicht nur einen, sondern mehrere Schritte nach vorne.

Die Betreffenden bewerben sich wahllos bei sehr vielen verschiedenen Firmen, ohne ein bestimmtes Karriereziel vor Augen zu haben. Ob es tatsächlich ein Trend ist oder nur ein Phänomen, das mehr als die üblichen Ausmaße angenommen hat, kann nur schwer bewiesen werden. Phänomene dieser Art gab es schon immer auf dem Arbeitsmarkt, doch nicht alle wurden genau beschrieben oder erhielten eine individuelle Bezeichnung. Es liegt jedoch nahe, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehr Menschen mit ihrer Arbeit unzufrieden sind als in boomenden Zeiten. Ebenso liegt es nahe, dass sich die Betroffenen, um überhaupt eine Arbeit zu finden, wahllos bewerben. Sie wählen den Arbeitgeber vermutlich auch nicht so kritisch aus, wie sie es unter anderen Umständen täten.

Bewerbungen für Jobs zu versenden, an denen man kein echtes Interesse hat, ist jedoch kontraproduktiv. Impulsive Bewerbungen bergen immer die Gefahr, dass das Jobangebot nicht von allen Seiten beleuchtet wird. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Bewerber:Innen wieder in einem an einem Arbeitsplatz landen, der ihnen nicht behagt. Zudem bietet der aktuelle Fachkräftemangel beste Voraussetzungen, einen wirklich erfüllenden Job zu finden – und das mit viel weniger Aufwand, als er bei Rage Applying betrieben wird.

Durch einen Jobwechsel sind außerdem deutlich höhere Gehälter möglich als durch eine jährliche Gehaltsanpassung im bestehenden Betrieb. Es ist gar nicht nötig, wahllos Bewerbungen zu versenden. Vielmehr müssen sich die Firmen Gedanken darüber machen, wie sie qualifizierte Mitarbeiter finden und diese an ihr Unternehmen binden können.

Ist Rage Applying für Unternehmen problematisch?

Es wäre übertrieben zu sagen, dass Arbeitgeber durch diesen neuen Trend zittern müssten. Zwar besteht 2023 ein leicht erhöhtes Risiko für Unternehmen, eine qualifizierte Mitarbeiter:in zu verlieren, doch das war zu keiner Zeit auszuschließen. Jede Unternehmensführung sollte ein Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeitenden sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, denn dann sind sie auch produktiv. Sind Mitarbeitende längere Zeit frustriert, machen sie „Dienst nach Vorschrift“ (Quiet Quitting), gehen in die innere Kündigung oder verlassen die Firma.

In einer Umfrage von „Business Insider“ unter 35.000 Berufstätigen kam heraus, dass sich junge Menschen am meisten Sorgen über die Inflation machen. Sie sehen Ihre finanzielle Zukunft mit großer Sorge. So spielt das Gehalt bei der Jobsuche heute eine übergeordnete Rolle. Der Stellenwert des Geldes ist nicht materialistisch, sondern existenziell zu bewerten.

Macht Rage Applying überhaupt Sinn?

Rage Applying ist keine Strategie, sondern eine einseitige Reaktion auf Frustrationen, die eine viel zu große Rolle spielen. Da erheblicher Aufwand betrieben werden muss, der Erfolg aber fragwürdig bleibt, ist der Trend sehr ineffizient. Es ist kaum nachvollziehbar, warum sich Mitarbeitende so viel Mühe mit Bewerbungen machen sollten, wenn der Arbeitsmarkt gerade eine riesige Auswahl an guten Jobangeboten bereithält und man sich das Beste davon aussuchen kann. Viele Arbeitsmarkt-Kenner sehen in Rage Applying eher eine kindliche Trotzreaktion als eine vernünftige Problemlösung, durch die sich Bewerber:innen mehr schaden als nützen. Die Energie, die Betroffene für die Suche nach einem x-beliebigen Job aufwenden, sollten sie lieber in eine qualifizierte Suche investieren.

Was ist „Lumpenpazifismus“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Der Lumpenpazifismus beschreibt eine Ideologie, die sich für friedliche Lösungen von Konflikten jeglicher Art einsetzt. Gerade in Zeiten schwelender Konflikte oder ausgebrochenen Kriegen rückt die Geisteshaltung des Lumpenpazifismus wieder verstärkt in den Vordergrund. Er beschreibt eine pazifistische Einstellung durch passiven und gewaltlosen Widerstand. Er ist dabei vom reinen Pazifismus abzugrenzen, bei dem die Vorstellungen der Anhänger auch gewaltsam und mit Nachdruck geäußert werden.

Was ist „Lumpenpazifismus“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Der Lumpenpazifismus entspringt einer antiautoritären Haltung, die Autorität, Gewalt und Zwang ablehnt und sich für die friedliche und weitgehend passive Lösung von Konflikten oder Problemen einsetzt. Sie ist daher eine schwächere Form des Pazifismus. Dem Lumpenpazifismus stark zugeneigte Verhaltensweisen sind daher oft Ablehnung, Ignoranz sowie Passivität und (stiller) Protest.

Der Lumpenpazifismus weist bereits eine längere Historie auf und existiert bereits seit mehreren Jahrhunderten in mehr oder weniger gleicher Form. Durch die Verbreitung von Fernsehen und Internet ist die Anhängerschaft des Lumpenpazifismus heute deutlich größer geworden. Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal einer detaillierten Begriffsdefinition des Wortes „Lumpenpazifismus“ widmen, dessen Historie aufzeigen und Merkmale und Kritikpunkte des, beziehungsweise am Lumpenpazifismus darstellen.

Begriffsdefinition des Wortes „Lumpenpazifismus“

Das Wort „Lumpenpazifismus“ setzt sich aus den beiden Begriffen „Lumpen“ und „Pazifismus“ zusammen. „Lumpen“ sind entweder alte und zerschlissene Kleider, beziehungsweise schlecht gekleidete und ungepflegte Menschen. Metaphorisch betrachtet bedeutet das Wort „Lumpen“ in diesem Zusammenhang jedoch eher schwach oder nutzlos.

Hingegen beschreibt der Begriff „Pazifismus“ eine Geisteshaltung, die Gewalt und Zwang in jeglicher Form ablehnt. Pazifisten sind damit gegen den Krieg, gegen das Kämpfen und entziehen sich etwaiger Pflichten (beispielsweise der Wehrpflicht). Durch das eher negativ konnotierte Wort „Lumpen“ wird die eigentlich starke und überzeugte Geisteshaltung des Pazifismus jedoch abgeschwächt. Sie bleibt unter Umständen erfolglos, beziehungsweise wird mit schwachen Mitteln geäußert.

Damit beschreibt der Lumpenpazifismus einen hilflosen, aber unter Umständen gut gemeinten Versuch, die Welt von Gewalt zu befreien oder sich zumindest gegen diese Vorgehensweise zu stellen. In der Praxis hat Lumpenpazifismus jedoch keinerlei Auswirkungen auf kriegerische Auseinandersetzungen oder deren Verlauf. Zwar befürworten Anhänger des Lumpenpazifismus Gewaltlosigkeit und passiven Widerstand, jedoch führt letzterer in der Regel zu keinem fruchtbaren Resultat.

Historie des Begriffs „Lumpenpazifismus“

Die Historie des Begriffs „Lumpenpazifismus“ geht auf die 1920er-Jahre zurück, in welchen dieser vom deutschen Schriftsteller sowie politischen Aktivisten namens Bertholt Brecht geprägt wurde. Brecht kritisierte mit dieser Begriffsneuschöpfung den damals vorherrschenden Pazifismus schwacher Ausprägung, dem dieser durch seine naive und idealistische Art und Weise auffiel. Im Zuge der nationalsozialistischen Regierung in den 1930- und 1940er-Jahren gewann der Begriff „Lumpenpazifismus“ nochmal an Bedeutung und wurde von den Nazis spöttisch verwendet, um so Widerstandskämpfer zu diffamieren. Teilweise wurde der Begriff auch für tatsächlich tätige Aktivisten eingesetzt, deren Leistungen dadurch herabgesetzt werden sollten.

In den 1960er-Jahren errang der Begriff „Lumpenpazifismus“ erneute Bekanntheit, indem dieser im Zuge des Vietnamkriegs für US-amerikanische Anti-Kriegsdemonstranten verwendet wurde. Diese zeichneten sich ebenfalls durch eine idealistische, antiautoritäre und friedliche Geisteshaltung aus, die aber erfolglos blieb.

Auch heute rückt der Ausdruck „Lumpenpazifismus“ wieder verstärkt in den Vordergrund. So werden Menschen, die sich zwar gegen den Ukraine-Krieg und gegen staatliche Maßnahmen richten, aber nicht tätig werden, ebenfalls als Lumpenpazifisten bezeichnet.

Merkmale eines „Lumpenpazifisten“

Mit der Bezeichnung „Lumpenpazifismus“ wird oft eine abgeschwächte, beziehungsweise ergebnislose Art des Pazifismus betitelt. Sie wird auch als passiver Widerstand und absolute Gewaltlosigkeit bezeichnet. Anhänger des Lumpenpazifismus glauben daher an die gewaltfreie Konfrontation von Eliten, um so politische und soziale Änderungen herbeizuführen. Sein Hauptaugenmerk richtet der Lumpenpazifismus daher auf folgende Dinge:

  • Ablehnung von Gewalt in jeglicher Form
  • Ablehnung von Militär und Polizei
  • Ablehnung von Politik
  • Glaube an die Macht des passiven Widerstands und Betonung von Moral

In den nun folgenden Unterabschnitten sollen die oben genannten Überzeugungen von Lumpenpazifisten einmal tiefgehender ausgeführt werden.

Ablehnung von Gewalt in jeglicher Form

Lumpenpazifisten lehnen Gewalt (egal in welcher Form) grundsätzlich ab und setzen dabei auf passive Widerstandsmethoden wie beispielsweise stillen Protest, zivilen Ungehorsam oder Boykott. Konventionelle Arten der Selbstverteidigung durch körperliche Gewalt oder durch den Einsatz von Waffen lehnen Lumpenpazifisten damit entschieden ab. Für Lumpenpazifisten führt Gewalt in eine Spirale des Hasses und der Vergeltung, die über kurz oder lang zum Teufelskreis wird.

Ablehnung von Militär und Polizei

Die Ablehnung von Gewalt durch Lumpenpazifisten schlussfolgert natürlich auch in der Ablehnung von Militär und Polizei. Demnach sind Lumpenpazifisten der Meinung, dass dieser Teil eines unterdrückerischen Systems ist. Die Gewaltanwendung durch Militär und Polizei wird von Lumpenpazifisten ebenfalls entschieden abgelehnt. Denn diese wird als unmoralisch und ineffektiv betrachtet. Bevorzugt werden hingegen alternative Formen der Konfliktlösung, beziehungsweise Rechtsprechung, die auf Frieden und Verständigung basieren.

Ablehnung von Politik

Auch zur Politik haben Lumpenpazifisten eine stark negative Meinung, die darauf fußt, dass staatliche Institutionen sowie Regierungen ebenfalls Teil des unterdrückerischen Systems sind. Nach Ansicht von Lumpenpazifisten werden diese von Interessensgemeinschaften und Lobbyisten manipuliert und vertreten damit nicht das Interesse des breiten Volkes. Vielmehr setzen Lumpenpazifisten jedoch auf gesellschaftliche Gleichheit und Solidarität sowie auf Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen.

Glaube an die Macht des passiven Widerstands und Betonung von Moral

Lumpenpazifisten sehen Gewaltlosigkeit und passiven Widerstand als effektivste Art an, um politische und soziale Änderungen herbeizuführen. Sie sind der Ansicht, dass Gewalt nur noch mehr Gegengewalt auslöst. Sie glauben ferner daran, dass durch passiven Widerstand mehr Unterstützung von der breiten Öffentlichkeit erfahren werden kann.

„Lumpenpazifismus“ im aktuellen Kontext

Lumpenpazifismus findet im aktuellen Kontext wieder verstärkt statt. Als Beispiele können hierfür die Flüchtlingskrise der 2010er-Jahre, die Corona-Krise sowie der momentane Ukraine-Krieg genannt werden. Bezüglich der genannten Ereignisse lehnten, beziehungsweise lehnen Lumpenpazifisten die politischen Entscheidungen sowie die Umsetzung durch Polizei und Militär entschieden ab. Dies äußerte sich in jüngster Vergangenheit vor allem durch die sogenannten „Montagsdemos“ sowie „Friedensdemos“ gegen die militärische Unterstützung der Ukraine. Weiterhin kommt es derzeit auch im Zusammenspiel mit dem Klimaschutz (zum Beispiel bei „Fridays for Future“) zum Lumpenpazifismus, indem Anhänger hier durch friedliche Protestveranstaltungen auf sich aufmerksam machen.

Kritik am „Lumpenpazifimus“ und Haltung der Medien

Das Wort „Lumpenpazifismus“ wird von den Medien oft abwertend und spöttisch benutzt. Anhänger einer stillen und friedlichen Protestbewegung werden so als naiv und unrealistisch dargestellt. Gleichzeitig soll der Ausdruck vermitteln, dass Lumpenpazifisten der Realität nicht gewachsen sind und über bloße Diskussionen und stille Protestaktionen hinaus keine wirklichen Änderungen herbeiführen. Als Lumpenpazifisten werden heute aber vor allem auch Andersdenkende, sogenannte Freidenker sowie verstärkt systemkritische Menschen bezeichnet. Der Begriff erlebte – vor allem im Kontext des aktuellen Ukraine-Kriegs – in den vergangenen zwei Jahren eine erneute Renaissance und wird seitdem wieder häufiger in den Medien sowie im allgemeinen Alltagsgebrauch verwendet.

Fazit zum Thema „Lumpenpazifismus“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Begriff „Lumpenpazifismus“ stark negativ konnotiert ist und eine abwertende Bezeichnung für die Geisteshaltung des Pazifismus darstellt. Anhänger verspüren hier zwar den Drang nach Veränderung, lassen diesem jedoch keine aktiven Handlungen folgen und hoffen gewissermaßen, dass sich die Dinge von selbst zum Besseren verändern. Kritiker des Lumpenpazifismus entgegnen häufig, dass in manchen Fällen eine militärische Intervention oder Unterstützung notwendig ist, um Frieden und Stabilität auf lange Sicht gewährleisten zu können.

Mit dem Wort „Lumpenpazifismus“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Gutmensch“, „Friedensapostel“ oder „Naivling“ verwandt. Auch ein „Gutmensch“ äußert sich durch seine friedliebenden, naiven Ansichten, zielt jedoch eher auf das harmonische Miteinander ab und übersieht dabei oftmals die tatsächliche Realität. Hingegen entspricht das Wort „Friedensapostel“ schon deutlich mehr dem Begriff „Lumpenpazifist“. Zu guter Letzt ist ein „Naivling“ leicht beeinfluss- und manipulierbar und schätzen die Realität und die Konsequenzen seiner Handlungen falsch ein.

Was bedeutet “Friedensschwurbler”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Friedensbewegungen haben insbesondere in der westlichen Welt eine lange Tradition. Hier setzen sich Aktivisten bereits seit Jahrzehnten immer wieder für die friedliche Lösung von Konflikten – ausgelöst durch Gewalt oder Krieg – ein. Innerhalb der vergangenen Jahre entstanden daraus eine Reihe neuer Begriffe wie zum Beispiel Friedensschwurbler, Putin-Versteher oder Verschwörungstheoretiker. Speziell der Begriff „Friedensschwurbler“ wird momentan aber besonders häufig und gern von Medien, Menschen und im Alltag verwendet.

Ähnlich wie beispielsweise der Begriff „Pazifist“, so beschreibt auch der Ausdruck „Friedensschwurbler“ eine Geisteshaltung, die sich gegen militärische Konflikte sowie politische Entscheidungen dafür richtet. Im Subkontext beschreibt der Begriff aber immer auch eine gewisse Skepsis gegenüber von Politik und Medien.

Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal mit einer umfassenden Begriffsdefinition des Modeworts „Friedensschwurbler“ befassen. Dabei sollen zudem die verschiedenen Ansichten von Friedensschwurblern, die allgemeine Kritik an diesen sowie die Verwendung innerhalb der Medien erörtert werden.

Was bedeutet “Friedensschwurbler”? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff „Friedensschwurbler“ setzt sich zunächst aus den Wörtern „Frieden“ und „Schwurbler“ zusammen und stellt damit ein Kunstwort dar, welches vermutlich erst innerhalb der vergangenen Jahre entstand. Sein Ursprung liegt daher in der Umgangssprache, wo der Begriff auch heute noch bevorzugt anzutreffen ist. Im ursprünglichen Kontext meint dies eine Verbindung der Wörter „Friedensbewegung“ sowie „fanatisiert und ausgiebig mitzuteilen“.

Während die Worte „Frieden“ sowie „Friedensbewegung“ an sich neutral gewertet werden können, so ist das Wort „Schwurbler“ stark negativ konnotiert. Es beschreibt einen abwertenden Ausdruck gegenüber einem Menschen, der sich pseudowissenschaftlichen Ansichten sowie Verschwörungstheorien widmet und ausladend unwissenschaftliche Aussagen tätigt, beziehungsweise kundtut. Ein Schwurbler äußert damit häufig rein subjektive Meinungen und versucht diese als die alleinige Wahrheit zu verkaufen. Schwurbler stehen mit ihren Meinungen häufig komplett antithetisch zu vorherrschenden, allgemeinen Ansichten.

Ein Friedensschwurbler ist demnach ein Mensch, der die Ansicht vertritt, dass der Frieden in jedem Fall eine deutlich bessere Lösung ist, auch wenn dies nicht der Fall sein sollte. Er vertritt die Meinung und trägt seine Ansichten auf Basis unbelegbarer und unwissenschaftlicher Thesen einer breiten Öffentlichkeit zu und versucht diese von seinen Ansichten zu überzeugen. Dabei geht dieser fast schon fanatisch und zu großen Teilen rein emotional und damit wenig faktenbasiert vor.

Welche Ansichten vertritt ein Friedensschwurbler?

Friedensschwurbler sind vor allem gegen Krieg, gegen die Politik sowie gegen die Medien. Die Geisteshaltung ist entsprechend skeptisch, misstrauisch und stellenweise paranoid. Durch seine große Überzeugungskraft schafft es der Friedensschwurbler teilweise, andere Menschen von seinen abstrusen und nicht wahrheitsgemäßen Ansichten zu überzeugen. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen daher einmal die folgenden Hauptansichten von Friedensschwurblern näher thematisiert werden:

  • Kritik an militärischen Interventionen
  • Skepsis gegenüber der (Innen- und Außen-)Politik
  • Misstrauen gegenüber den Medien

Kritik an militärischen Interventionen

Die Kritik von Friedensschwurblern gegenüber militärischen Interventionen basiert vor allem auf der These, dass diese unverhältnismäßig hohen zivilen Opfer fordern, beziehungsweise unschuldige Menschen in die Konflikte miteinbezogen werden. Weiterhin befürchten Friedensschwurbler eine unkontrollierbare Eskalation militärischer Konflikte (zum Beispiel in Form eines endzeitlichen, atomaren Kriegs) und damit potenzielle Racheakte oder Vergeltungsmaßnahmen von verschiedenen Kriegsparteien. Damit geht fast zeitgleich ein Verlust der eigenen Souveränität oder die von anderen Nationen einher, die Friedensschwurbler ebenfalls ankreiden. Zu guter Letzt argumentieren Friedensschwurbler auch oft hohe Kosten, die mit militärischen Interventionen verbunden sind und die an anderer Stelle (vermeintlich) sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Skepsis gegenüber der Politik

Friedensschwurbler sind oftmals auch sehr skeptisch gegenüber der jeweiligen Innen- oder Außenpolitik eines Landes. Sie vertreten die Ansicht, dass politische Entscheidungen oft von Interessensgruppen, Untergrundorganisationen oder Geheimbünden beeinflusst werden. Sie glauben daher nicht an eine vorherrschende Demokratie, sondern vermuten Ungerechtigkeiten und ungleiche Handelsabkommen als wahre Machtquelle heutiger Gesellschaften. Damit begeben sich diese selbst in die Opferrolle und wiegen sich in der Rolle der Schwachen und Bedürftigen, auf deren Kosten politische Entscheidungen ausgetragen werden.

Misstrauen gegenüber den Medien

Friedensschwurbler sind häufig misstrauisch gegenüber den Medien, da diese glauben, dass diese die Realität einseitig oder manipulierend darstellen. Damit glauben Friedensschwurbler an eine Verzerrung durch politische Machteliten, beziehungsweise durch mächtige Geldgeber, die alternative Meinungen unterbinden. Weiterhin kritisieren Friedensschwurbler, dass die Medien potenzielle Konflikte und Gewalt häufig einseitig darstellen, beziehungsweise argumentieren. Demnach fordern Friedensschwurbler eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien sowie deren Berichterstattungen.

Friedensschwurbler im aktuellen Kontext

Im Zuge zunehmender Spannungen, vorherrschender Konflikte auf der Welt und weiteren, drohenden Auseinandersetzungen haben Friedensschwurbler aktuell gewissermaßen Hochkonjunktur. Die Zahl der Friedensschwurbler wächst im Angesicht des derzeitigen Ukraine-Kriegs sowie drohenden Konflikten zwischen China und Taiwan demnach unaufhörlich. Friedensschwurbler verfolgen jedoch häufig eine Geisteshaltung, die innerhalb der vergangenen Jahre schon vielerorts in anderen Situationen zum Tragen kam. Als weitere Beispiele hierfür könnten daher auch Lügenpresse oder Corona-Krise angeführt werden. Die jeweiligen Geisteshaltungen von Friedensschwurblern gegenüber den Thematiken Lügenpresse, Corona-Krise sowie Ukraine-Konflikt sollen daher innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte einmal detailliert aufgezeigt werden.

Friedensschwurbler und die Lügenpresse

Der Begriff „Lügenpresse“ hat seinen Ursprung vermutlich unter den Vertretern der heutigen Friedensschwurbler, die diesen im Verlauf der vergangenen Jahre – vor allem im Kontext der Flüchtlings- und Corona-Krise – prägten. Der Begriff äußert damit eine derbe und deutliche Kritik an der Berichterstattung von Journalisten, die häufig als zu einseitig oder beschwichtigend, beziehungsweise wahrheitsverzerrend dargestellt wird. Auch im heutigen Kontext wird dieser von Friedensschwurblern noch oft und gern genutzt, um darauf hinzuweisen, dass Medien nur eine der beiden oder mehreren Kriegsparteien als rechtmäßig darstellt.

Friedensschwurbler und die Corona-Krise

Unter den heutigen Friedensschwurblern finden sich auch viele, ehemalige Corona-Gegner wieder. Gemeint sind damit Menschen, die die damaligen Corona-Maßnahmen entschieden ablehnten und Corona an sich als überschätzte Gefahr, beziehungsweise sogar Inszenierung der Regierung ansahen. Friedensschwurbler verwiesen damit darauf, dass Corona nur von den Medien dramatisiert wurde, um im Hintergrund eine politische Agenda durchzudrücken.

Friedensschwurbler und der Ukraine-Konflikt

Friedensschwurbler haben eine deutlich negative Haltung gegenüber dem aktuellen Ukraine-Krieg, beziehungsweise hinsichtlich der Beteiligungen von Deutschland und der NATO in diesem Konflikt. Sie stellen sich teilweise auf die Seite der russischen Invasoren und sind für den Abbruch aller der Ukraine zur Unterstützung dienenden Maßnahmen. Sie setzen sich damit für eine vermeintlich friedliche Lösung innerhalb der Region ein, auch wenn diese nur durch das Niederlegen der Waffen des eigentlichen Konfliktverursachers geschehen kann. Darüber hinaus fordern Friedensschwurbler eine umfassendere Aufklärung sowie eine verstärkte Beteiligung der Zivilbevölkerung hinsichtlich einer friedlichen Lösung des Konflikts.

Kritik an Friedensschwurblern

Friedensschwurbler stoßen vielerorts auf Kritik, beziehungsweise negative Resonanz. Insbesondere Politiker und die Medien werfen Friedensschwurbler naive, weltfremde und stellenweise terroristische Absichten vor. Demnach werden Friedensschwurbler von Politikern und Medien oftmals abwertend dargestellt, beziehungsweise ins Lächerliche gezogen. Die von Friedensschwurblern häufig für Öffentlichkeitszwecke verwendeten „Anti-Kriegsdemos“ finden in der Regel unter hohem Polizeieinsatz statt und werden nur bedingt genehmigt. Ausschweifende Berichterstattungen und öffentliche Inszenierungen von Friedensschwurblern werden von Politikern und Medien – so gut es geht – unterbunden.

Fazit zum Thema „Friedensschwurbler“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Begriff „Friedensschwurbler“ im heutigen Kontext stark negativ konnotiert ist und von Politikern, Medien sowie den Menschen in der Regel als abwertende Bezeichnung zu verstehen ist. Bei einem Friedensschwurbler handelt es sich um eine Person, die bewusst oder unbewusst Fakten verdreht oder diese unter den Tisch fallen lässt, um utopisches Gedankengut hinsichtlich in der Realität unmöglicher Friedensverhandlungen zu verbreiten. Friedensschwurbler setzen sich für Frieden und Abrüstung ein, auch wenn dies zur eigenen Gefahr werden kann, beziehungsweise als naiv, unbedeutend oder unrealistisch betrachtet wird.

Mit dem Begriff „Friedensschwurbler“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Pazifist“, „Friedensfanatiker“ oder „Weltverbesserer“ verwandt. Während „Pazifisten“, „Friedensfanatiker“ und eben „Friedensschwurbler“ nahezu identische Bedeutungen haben, ist ein „Weltverbesserer“ ein naiver Mensch, der (vermeintliche) Verbesserungen erzielen will, die oftmals nicht in die Realität umzusetzen sind, beziehungsweise sogar mehr Schaden anrichten würden.

Was ist Kriegsbegeisterung / Kriegseuphorie? Bedeutung, Erklärung, Definition


Von Kriegsbegeisterung spricht man, wenn sich größere Bevölkerungsgruppen oder ganze Völker für Krieg oder kriegerische Auseinandersetzungen begeistern, sowie diese befürworten.

Kriegsbegeisterung im Ersten Weltkrieg: Wie kam es dazu? Erklärung

Aufgrund der die militärischen Interventionen im Irak und in Afghanistan konnte man in den letzten Jahrzehnten feststellen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung Kriegen skeptisch gegenübersteht. Historisch betrachtet ist diese Haltung keineswegs selbstverständlich. Deutschland erlebte beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 eine nie da gewesene Kriegsbegeisterung, die sich schon im Vorfeld abzeichnete.

Historiker nennen dieses Ereignis das „August-Erlebnis“. Die Begeisterung zeigte sich durch Fahnen schwenkende Menschen auf den Straßen, Männer, die jubelnd ihre Hüte in die Luft warfen und um Gottes Beistand für den Gang zu den Waffen baten. Man versammelte sich auf den Straßen, um den Soldaten zuzujubeln. Die Kriegsbegeisterung 1914 erfasste nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.

Kriegseuphorie: überhöhte Vorstellungen der eigenen Macht und viel Unwissenheit

Das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo war quasi die Initialzündung, wurde als Vorwand eingesetzt. Die eigentliche Triebkraft für den Ersten Weltkrieg waren jedoch der übersteigerten Nationalismus und ein starkes Überlegenheitsgefühl des Deutschen Reiches. Nach dem Attentat in Sarajevo erklärten Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich Russland und anderen Nationen zuerst den Krieg. Der hatte sich durch wiederkehrende Krisen schon vorher angebahnt, konnte bis dahin noch abgewendet werden. Infolge der Propaganda durch Kaiser Wilhelm II. sah die Bevölkerung Krieg als eine gerechte Sache an. Obwohl das Land gar nicht angegriffen worden war, schien die militärische Verteidigung in den Augen aller unbedingt notwendig.

Der Glaube der militärischen und politischen Führung, den Krieg in wenigen Monaten mit einem Sieg Deutschlands beenden zu können, heizte die Euphorie weiter an. Der letzte zurückliegende Krieg war der deutsch-französische Krieg von 1870/71, der recht schnell gewonnen wurde. Man war davon überzeugt, auch jetzt andere Völker mit Leichtigkeit besiegen zu können. In der Zwischenzeit hatte man die Waffenindustrie erheblich weiterentwickelt und auch die Größe der Heere war rasant gewachsen. Da Deutschland auch eine leistungsfähige Kriegsmarine aufbaute, konnte sich bald ein unrealistisches Überlegenheitsgefühl etablieren. Selbst die Militärs waren ahnungslos darüber, was im Falle eines Krieges auf sie zukommen würde. Zum unrealistischen Bild eines schnellen Sieges gesellte sich große Unwissenheit. So war die Bevölkerung leicht zu manipulieren.

Die Kriegsbegeisterung zeigte sich hauptsächlich in den Städten. Auf dem Land schätzte man die Situation realistischer ein. Hier lebten alle von der Landwirtschaft. Man wusste, dass die Männer einberufen und die Ernte damit ausfallen würden. Somit war die ländliche Bevölkerung Kriegshandlungen viel kritischer gegenüber eingestellt.

Entstehung von Kriegsbegeisterung aus Sicht von Historikern (bezogen auf den Ersten Weltkrieg):

1. These: Die Wehrpflicht für zur Kriegsbegeisterung

Die Begeisterungswellen befeuerten einen Krieg der Völker. Bis zum 19. Jahrhundert führte man Kriege mit Berufsheeren, was sich erst mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht änderte. Frankreich, Deutschland, Russland und das ganze Habsburger Reich verankerten diese in ihren Gesetzgebungen. Das führte auch zu einer Veränderung des Kriegsführungsprinzips. Nun kämpften nicht mehr einzelne Heere, sondern ganze Völker gegeneinander. Es gab keine Trennung mehr zwischen Volk und Armee, mit der Folge, dass auch die normale Bevölkerung in den Krieg hineingezogen wurde.

Man kann dies als eine Form der Radikalisierung betrachten. Die Regierung konnte die nationalistischen Leidenschaften, die durch den Kriegsausbruch hervorgerufen wurden, von jetzt an nicht mehr kontrollieren. Das wiederum machte einen Friedenskompromiss unmöglich.

2. These: Krieg hat eine soziale Verwurzelung

Eine Armee aus wehrpflichtigen Soldaten ist nur dann motiviert, wenn die Bevölkerung hinter ihr steht und in Kriegshandlungen eine Notwendigkeit sieht. Damit das eintritt, muss das Volk von einem gerechten Krieg ausgehen, der der Verteidigung des Landes dient und gewonnen werden kann. Genau das war im Deutschen Reich vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges der Fall. Man hatte das Gefühl, im Recht zu sein und speiste daraus den Kriegsenthusiasmus.

Die stärksten Ideologien im Kaiserreich waren Militarismus und Nationalismus. Ohne diese Ideologien ist Kriegsbegeisterung nicht denkbar. Im Deutschen Reich etablierte sich ein regelrechtes Kriegsvereinswesen, aus dem sich dann eine ganze Volksbewegung entwickelte. In den Kriegsvereinen pflegte man gezielt die Erinnerung an Einigungskriege und verbreitet sie propagandistisch in Vereinszeitschriften. So konnten sich auch in der Bevölkerung nationalistische Gedanken festsetzen. Die Kriegsvereine waren mächtig, hatten ca. drei Millionen Mitglieder. Die patriotischen Gedanken von Kaiser Wilhelm II. stießen hier auf sehr fruchtbaren Boden. Mitglieder dieser Vereine waren meist einfache Arbeiter und Kleinbürger, die leicht manipuliert werden konnten. Historiker sprechen von einem Gesinnungsmilitarismus der einfachen Leute.

Warum sollte man auf Fleisch verzichten? Vorteile und Nachteile Fleischverzicht


Der Hauptgrund für den Verzicht auf Fleisch ist für viele Menschen eine moralische Motivation. Diese Menschen erkennen alle Lebewesen als solche an und sprechen ihnen die gleichen Rechte zu wie anderen Haustieren, also zum Beispiel Hunden und Katzen. Sie sehen keinen Unterschied zwischen einer Kuh und einem Hund und wollen verhindern, dass Tiere für die eigene Ernährung leiden und getötet werden müssen. Außerdem wehren sie sich dadurch gegen die Massentierhaltung, welche sie als grausam und unnötig empfinden. Ein weiterer wichtiger Grund für den Verzicht auf Fleisch sind die Auswirkungen, die die Herstellung von Fleisch auf das Klima hat. Fleisch- und Milchprodukte sind einer der Haupttreiber des Klimawandels, da ihr Herstellung eine extrem hohe Menge an Treibhausgasen verursacht und große Flächen Land dafür beansprucht werden.

Massentierhaltung und Leid

Menschen, die aus moralischen Gründen auf Fleisch verzichten, können und wollen das unvorstellbare Leid, das in einer Massentierhaltung entsteht, nicht ignorieren. Sie glauben an den intrinsischen Wert eines jeden Lebewesens und sind der Überzeugung, dass jedes Lebewesen ein gleiches Recht auf Leben und Freiheit hat. Diese Rechte werden in der Massentierhaltung systematisch ignoriert und übergangen. Auch wenn viele Menschen glauben, die Schlachtung selbst wäre aufgrund einer Betäubung des Tiers schmerzlos, liegen sie damit einerseits sehr oft falsch, andererseits vergisst diese Rechtfertigung für Fleischkonsum all das, was dem Tier vor der Schlachtung widerfährt. Denn Schlachttiere werden fast immer auf engstem Raum gehalten, verbringen ihr Leben in ihren eigenen Exkrementen, leiden unter schwersten Entzündungen der Extremitäten, werden gewaltsam von ihren Jungen getrennt und in den allermeisten Fällen grob und gewaltvoll behandelt.

Ethische Veganerinnen wollen dieses Leid verhindern und stellen den eigenen Genuss nicht auf eine höhere Relevanzstufe als die Unversehrtheit von Lebewesen.

Fleischkonsum und Klima

Der größte Verursacher von klimaschädlichen Auswirkungen des Fleischkonsums ist zweifelsohne die Tierhaltung selbst. Hierbei gibt es mehrere Faktoren, die klimaschädliche Auswirkungen haben. Für unter anderem die Bereitstellung von Weideflächen werden pro Jahr 11.568 Quadratkilometer Waldfläche abgeholzt – Tendenz stark steigend. Diese rasante Rodung ist nicht nur fatal für die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren in den Regenwäldern, sondern bedroht außerdem das weltweite Klima.

Nicht zuletzt werden durch die Rodung von Waldflächen auch die letzten verbleibenden indigenen Völker immer weiter verdrängt, was zu einem schrittweisen Verschwinden ganzer Kulturen und Lebensräume führt. Während diese Tatsache zwar keine direkten Auswirkungen auf den Klimawandel hat, so ist sie doch ein wichtiger ethischer Faktor, der den Konsum von Fleisch infrage stellt.

Rodung von Wäldern

Circa 80 Prozent der früher vorhandenen Urwälder wurden bis dato vor allem durch Brandrodung beseitigt, um Platz zu schaffen für Weideflächen und Monokulturen.

Diese gerodeten Flächen sind aufgrund der fehlenden Vegetation ungeschützt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, wofür Urwaldboden eigentlich nicht geschaffen ist. Aufgrund der sehr dünnen Humusschicht trocknet der Boden extrem schnell aus und verkrustet. In Gebieten mit viel Regen kann der stark vertrocknete Boden entweder nicht mehr schnell genug Wasser aufnehmen, was zu Überschwemmungen oder Erdrutschen führt. In anderen Fällen wird das überschüssige Wasser nicht mehr von den ehemals dort wachsenden Pflanzen aufgenommen und spült einfach alle Nährstoffe aus dem jetzt freiliegenden Boden.

Das Ergebnis sind unbrauchbare, tote Flächen: Wüsten. Denn aufgrund der fehlenden Nährstoffe und Wasserreservoire können auf diesen Flächen weder Tiere noch Pflanzen ohne menschliche Hilfe gedeihen.

Doch nicht nur das: Wälder spielen eine höchst relevante Rolle im Kohlenstoffkreislauf. Sie absorbieren Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und speichern es als pflanzliche Biomasse. Durch die Rodung wird das gespeicherte CO₂ freigesetzt und gelangt in großen Mengen in die Atmosphäre.

Schließlich wird zusätzlich rund die Hälfte der Energie, die die Bäume durch die Sonne aufnehmen, in Wasserdampf verwandelt. Durch die Abgabe dieses Wasserdampfs in die Atmosphäre entsteht ein kühlender Effekt, der bei einem Verschwinden der Wälder wegfällt und zu einem ungehinderten Ansteigen der Temperatur beiträgt.

Rodung für Futtermittelzucht

In vielen Fällen werden Flächen gerodet, um Futtermittel für Viehzucht herzustellen. Das fast immer in Monokulturen angebaute Soja entzieht dem ohnehin schon geschädigten Boden alle verbleibenden Nährstoffe. Da der Boden außerdem aufgrund des fehlenden, tiefen Wurzel- und Pilzgeflechts kein Wasser mehr speichern kann, muss künstlich gewässert werden, was weitere Nährstoffe aus dem Boden spült. Zunächst können diese durch künstliche Düngemittel ersetzt, welche wiederum das Wachstum von Unkraut fördern, was zum Einsatz von noch aggressiveren Chemikalien führt. Das fehlende Wurzelwerk führt hier dazu, dass diese Chemikalien ins Grundwasser gelangen, wo sie weitreichend Schaden anrichten. Ein Kreislauf, von dem nur die Besitzer der Viehzucht profitieren. Die Kombination aus Kunstdünger und Pestiziden sorgt für eine schrittweise Vergiftung des Bodens, auf welchem schließlich weder Monokulturen noch heimische Pflanzen mehr wachsen können.

Rodung für Weideflächen

Auch für die Viehzucht selbst wird eine enorme Menge an Platz benötigt. All diese Tiere müssen natürlich einerseits mit Futter und Wasser versorgt werden. Andererseits produzieren diese Tiere während ihrer Verdauung große Mengen Methan und Lachgas. Vor allem Methan ist höchst problematisch, da es 25 Mal klimaschädlicher ist als CO₂. Auch die festen Abfallprodukte aus der Verdauung sorgen für Probleme – denn sie siechen in den nackten Boden, verunreinigen das Grundwasser und vergiften den Boden selbst, sodass er für jegliches Pflanzenwachstum unbrauchbar wird.

Transport

Nicht zuletzt müssen all diese Tiere auch sowohl lebend als auch als Fleischprodukte transportiert werden, was weitere Treibhausgase ausstößt. Von der Grausamkeit des Lebendtransports und der Schlachtung ganz zu schweigen, müssen Fleisch- und Milchprodukte während des Transports und vor dem Verkauf konstant gekühlt werden, was neben Treibstoff für die Transportfahr- und Flugzeuge zusätzliche Energieaufwendung bedeutet.

Gesundheitliche Folgen von Fleischverzicht

Wer sich entscheidet, auf Fleisch- und idealerweise auch auf Milchprodukte zu verzichten, tut nicht nur dem Planeten und allen zukünftigen Generationen einen großen Gefallen. Auch die eigene Gesundheit profitiert von einer vegetarischen oder veganen Ernährung:

Denn für die Haltung der Tiere ist meist ein massiver Einsatz von Antibiotika nötig, da die Bedingungen ansonsten nicht lebenskompatibel wären. Diese Antibiotika finden sich auch im finalen Fleisch- und Milchprodukt und können Resistenzen sowohl beim Konsumenten als auch im Tier selbst verursachen. Im schlimmsten Fall können so eigentlich harmlose bakterielle Infektionen nicht mehr behandelt werden und fatal enden. Laut dem Robert-Koch-Institut sterben bereits heute in Europa rund 30.000 Menschen pro Jahr an Infektionen, die aufgrund von multiresistenten Keimen nicht mehr behandelbar sind.

Doch der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten hat nicht nur im Krankheitsfall negative Auswirkungen auf unseren Körper. Fleisch- und Milchprodukte können zum Beispiel zu Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten führen, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte, einen Schlaganfall oder verstopfte Blutgefäße erhöht. Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken ist nachweislich höher, wenn man nicht auf Fleisch- und Milchprodukte verzichtet.

Nicht zuletzt ist insbesondere verarbeitetes Fleisch wie Wurst krebserregend. Auch die Darmflora und damit der gesamte Körper und unter anderem auch das Hautbild und die Alterungserscheinungen profitieren von einem Verzicht auf Fleisch, da die Bakterien im Darm unter einem hohen Fleischkonsum leiden und schrittweise – auch durch die enthaltenen Antibiotika – zerstört werden, was zu Reizdarm und ähnlichen Erkrankungen führen kann.

Eine ausgewogenen vegetarische oder idealerweise vegane Ernährung führt dem Körper alle nötigen Nährstoffe und Spurenelemente zu, die für eine optimale Gesundheit und ein langes Leben nötig sind. Einzig auf Omega 3 und B12 sollte man bei einer fleischfreien Ernährung ein besonderes Auge werfen, da diese Stoffe nur in geringen Mengen in pflanzlichen Quellen zu finden sind. Hierfür eignen sich entweder Nahrungsergänzungsmittel, oder man implementiert vegane Quellen von B12 und Omega 3 wie Algen, fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi sowie Wurzel- und Knollengemüse in den Ernährungsplan. Die häufige Sorge, man würde weder Protein noch Eisen über eine fleischfreie Ernährung in ausreichender Menge konsumieren, sind inzwischen hinreichend widerlegt. Pflanzliche Protein- und Eisenquellen wie Hülsenfrüchte, Tofu oder Nüsse sorgen für eine ausreichende Versorgung.

Siehe: Warum sollte man Fleisch essen?

Nachteile einer fleischfreien Ernährung

Es können nur Nachteile durch eine vegane Ernährung entstehen, wenn diese nicht richtig umgesetzt wird und sie einseitig erfolgt. Deswegen sollte man, wenn man sich für eine vegane Ernährung entscheidet, nicht einfach nur tierische Produkte weglassen und sonst so weiter essen wie bisher. Idealerweise ersetzt man die tierischen Produkte durch vegane Alternativen. Damit sind allerdings nicht Ersatzprodukte wie vegane Steaks gemeint, sondern vielmehr vegane Proteinquellen wie Hülsenfrüchte oder Tofu. Der einzige wirkliche Nachteil entsteht vielleicht bei einem Restaurantbesuch in einem regulären Restaurant: Viele Veganer und Veganerinnen kennen das Problem, wenn die einzige Möglichkeit auf der Karte, die für sie geeignet ist, eine Portion Pommes oder ein Salat mit Essig und Öl ist.

Nichtsdestotrotz stellen viele Menschen nach kurzer Zeit fest, dass der Verzicht auf Fleisch und Milch sich nicht wie ein Verzicht, sondern vielmehr wie eine Befreiung anfühlt und bemerken eine Verbesserung in vielen Lebensbereichen – von der Stimmung über die Energie bis hin zu Aussehen von Haut und Haar.

Was ist Geburtstourismus? Länder, Bedeutung, Definition, Erklärung


Unter Geburtstourismus versteht man das gezielte Reisen einer schwangeren Person in ein anderes Land, um dort ihr Kind zu gebären, damit das Kind die Staatsbürgerschaft des entsprechenden Landes erhält. Geburtstourismus hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und wird vor allem von schwangeren Personen aus Ländern praktiziert, in denen sie beziehungsweise ihre Kinder schlechte Chancen auf Bildung, Gleichberechtigung und Wohlstand haben oder deren Pass es fast unmöglich macht, auszuwandern und in einem politisch stabileren Land ein besseres Leben zu führen. Die schwangere Person hofft, dass ihr Kind mit einer anderen Staatsbürgerschaft bessere Chancen auf Auswanderung und damit auf Bildung und Gleichberechtigung hat als in ihrem Ursprungsland.

Warum gibt es Geburtstourismus?

Die Gründe für Geburtstourismus sind naheliegend: Eltern beziehungsweise schwangere Personen wollen ihren Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft und ein faireres Leben geben. Dies wollen sie ihrem Kind dadurch ermöglichen, dass es durch die Geburt in einem anderen Land die jeweilige Staatsbürgerschaft dieses Landes erhält und ihm so mehr Möglichkeiten eröffnen. In vielen Ländern, jedoch speziell bekannt aus den USA und Kanada, gibt es das Geburtsortprinzip – auch bekannt als Bodenrecht (nicht zu verwechseln mit dem Abstammungsrecht). Dieses Geburtsortprinzip besagt, dass Menschen, die auf dem Staatsgebiet der USA oder Kanadas geboren wurden, automatisch die jeweilige Staatsbürgerschaft erhalten.

Was sind Bodenrecht und Abstammungsrecht?

Das Bodenrecht bezeichnet eine Rechtsordnung, bei der das Recht an einem bestimmten Stück Grund oder Territorium an den Eigentümer oder die Eigentümerin des Bodens übertragen wird. So hat der Eigentümer oder die Eigentümerin des Bodens die Kontrolle über alles, was mit oder auf diesem Grundstück passiert und hat das Recht, all das auch zu regulieren.

In Bezug auf Geburtstourismus bedeutet das Bodenrecht, dass ein Kind, das auf dem Grund oder Territorium eines Landes geboren wurde, automatisch auch die Staatsbürgerschaft des Landes erhält, unabhängig davon, ob die Eltern des Kindes ebenfalls diese Staatsbürgerschaft haben oder nicht.

Das Abstammungsrecht hingegen beschreibt, welche Regeln bei der Feststellung der Elternschaft gelten und welche Rechte und Pflichten die Eltern gegenüber ihrem Kind haben. Für den Geburtstourismus ist das Abstammungsrecht insofern relevant, als es komplizierte Fragen zu Abstammung und Staatsbürgerschaft eröffnet – speziell dann, wenn die Eltern nicht verheiratet sind oder das Kind durch eine Samenspende, Leihmutterschaft oder eine gespendete Eizelle entstanden ist.

In vielen Fällen bestimmen die Gesetze des Landes, in dem das Kind geboren wird, wie Abstammung und Staatsbürgerschaft geregelt sind. Hier kann es zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Entscheidung über die Staatsbürgerschaft kommen.

Rechtliche und ethische Schwierigkeiten und Konsequenzen von Geburtstourismus

Geburtstourismus ist in vielen Fällen ein sowohl ethisch als auch rechtlich kontroverses Thema. Länder wie zum Beispiel Kanada versuchen, Geburtstourismus durch strengere Einreisebestimmungen speziell für schwangere Personen einzudämmen. In den USA gibt es hingegen keine speziellen Einreisebestimmungen für schwangere Personen. Es wurde jedoch bereits auf US-amerikanischem Boden geborenen Kindern von nicht-US-amerikanischen Eltern die Staatsbürgerschaft verwehrt, wenn die Gerichte betrügerische Absichten und gezielten Geburtstourismus bei den Eltern vermutet haben. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, ist es nicht möglich, die deutsche Staatsbürgerschaft nur durch eine Geburt auf deutschem Boden zu erwerben. Sie hängt stattdessen von den Staatsbürgerschaften der Eltern ab und wird an Neugeborene nur vergeben, wenn mindestens ein Elternteil selbst die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Dabei ist es egal, wo die Familie lebt und wo das Kind geboren wird.

Kritik an Geburtstourismus

Die Kritiker und Kritikerinnen von Geburtstourismus bemängeln, dass Menschen, die vom Bodenrecht bei der Geburt eines Kindes Gebrauch machen, damit das System ausnutzen und den eigentlichen Bürgerinnen und Bürgern des Landes und der Wirtschaft des Landes schaden. Denn sobald man die jeweilige Staatsbürgerschaft besitzt, kann man Sozialleistungen und andere Hilfsangebote vom Staat des jeweiligen Landes beziehen, auch wenn man gar nicht in dem Land lebt.

Argumente für Geburtstourismus

Auf der anderen Seite stehen Menschen, die den Geburtstourismus damit befürworten, dass so mehr Menschen eine Chance auf ein faires und gutes Leben gegeben wird. Sie sagen außerdem, dass das jeweilige Land sogar von mehr Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen profitieren kann, da das mehr Arbeitskräfte und damit eine stärkere Wirtschaft bedeuten kann.

Fazit

Letztlich ist und bleibt Geburtstourismus ein kontrovers diskutiertes Thema, bei dem es keine eindeutig richtige oder falsche Antwort gibt.

Was ist und bedeutet “Act your Wage”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Act your wage“ meint ein Verhalten, das dem der stillen Kündigung (Quiet Quitting) ähnlich ist, aber nicht identisch mit ihr ist. „Act your wage“ bedeutet, dass Arbeitnehmer:innen so handeln, wie es ihrem Gehalt entspricht. Wer nur den Mindestlohn verdient, arbeitet gemäß diesem Verhaltenskodex auch nur mit minimalem Engagement.

Anders als bei der inneren Kündigung mögen die Mitarbeitenden ihren Job meist und sind mit großen Hoffnungen ins Berufsleben gestartet. Doch irgendwann mussten sie feststellen, dass sie nur ausgenutzt werden. So entschlossen sie sich bewusst dazu, keine Überstunden zu machen oder übermäßigen Einsatz in anderer Form zu zeigen.

„Act your wage“ ist eine Form der Gegenbewegung zu einem ausnutzenden Verhalten, das unter Arbeitgeber:innen immer stärker um sich greift: Sie zahlen unverhältnismäßig niedrige Gehälter und kalkulieren bewusst den Mehreinsatz der Mitarbeitenden ein, um mehr Profit zu machen.

Was ist und bedeutet “Act your Wage”? Bedeutung, Definition, Erklärung

„Dienst nach Vorschrift“ ist keine neue Arbeitseinstellung. Sie existiert seit Jahrhunderten. Arbeitnehmer:innen drücken damit ihren Unmut bezüglich der Arbeitsbedingungen aus. Auch die Generation Z möchte sich ausnutzendes Verhalten nicht mehr gefallen lassen, denn sie hat auch die Burn-Out-Lebensläufe Älterer, die alles für ihren Job getan haben, vor Augen. Mit der Strategie „act your wage“ passen sie Ihren Arbeitsaufwand dem Gehalt an.

Wer wenig verdient, arbeitet nur das Nötigste, wer dagegen viel verdient, arbeitet auch mehr. Zwischen stiller Kündigung und „act your wage“ gibt es zahlreiche Abstufungen. 2023 zeichnet sich der Trend ab, dass die große Karriere für immer weniger Menschen das vorrangige Ziel ist. Sie möchten Ihre Lebenszeit nicht ausschließlich für den Job opfern – vor allem dann nicht, wenn Überstunden nicht bezahlt werden. Sie sind durchaus bereit, gute Arbeit zu leisten, doch nur innerhalb der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit.

Wie Arbeitgeber sich hierzu positionieren, sagt viel über sie aus

Der stille Rückzug verrät mehr über Manager:innen als über Arbeitnehmende. Vorgesetzte offenbaren, dass sie die Mehrarbeit einkalkuliert haben. Die Mitarbeitenden sind nicht mehr bereit, das stillschweigend mitzumachen, zumal die Lebenshaltungskosten stark zugenommen haben, die Löhne aber nicht im gleichen Maße gestiegen sind. Wer nicht einmal auskömmlich verdient, wird nicht die Arbeit für zwei erledigen. „Act your wage“ heißt keineswegs, dass die Betreffenden schlechtere Arbeit leisten. Sie möchten nur nicht mehr ihrer Zeit und Kraft als nötig investieren. Sie setzen Grenzen, wenn sie sich ausgebrannt fühlen.

Nachteile für Arbeitgeber:innen

Für Arbeitgeber:innen hat die Strategie der Mitarbeitenden Konsequenzen. Die können nicht mehr davon ausgehen, dass Mitarbeitende aufgrund einer Hoffnung auf Anerkennung mehr leisten. Sie bringen ausschließlich das ein, was vertraglich geregelt ist. Vorgesetzte sind gezwungen, mehr anzubieten. Sie müssen entweder mehr Personal einstellen oder bessere Gehälter zahlen, wenn ihnen die Person wichtig ist.

Nachteile für Arbeitnehmer:innen

Seinen Arbeitseinsatz auf ein Minimum zu beschränken, ist unkollegial, denn damit bürdet man anderen automatisch mehr Arbeit auf. Wer in seinem Leben nicht die Arbeit priorisiert, kann mit dieser Haltung zurechtkommen. Die möglichen Konsequenzen sollten dabei immer bedacht werden. Nicht jeder Arbeitgeber schätzt diese Arbeitseinstellung und wird die fehlende Motivation abstrafen. Er wird der betreffenden Person kein besseres Gehalt anbieten und ihr möglicherweise kündigen. Deshalb wird selbst in eigenen Reihen, beispielsweise auf TikTok, an „act your wage“ Kritik geübt.

Was ist Quiet Thriving? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das individuelle Wohlbefinden am Arbeitsplatz stellt ein Kernfaktor der heutigen Arbeitswelt dar. Zufriedene Mitarbeiter:innen und ein glückliches Arbeitsumfeld werden daher als Schlüsselfaktoren für den Erfolg am Arbeitsplatz sowie für erfolgreiche Unternehmen im Allgemeinen angesehen. Zufriedenheit und Wohlbefinden gelten aber auch in allen übrigen Lebensbereichen als erstrebenswerte Faktoren, die Tür und Tor zu Erfolg und einem ausgeglichenen Leben öffnen.

Vielerorts gibt es daher neue Konzepte wie beispielsweise „Quiet Thriving“, die Arbeitsforscher bei Arbeitnehmer:innen entdeckt haben. Es handelt es sich dabei um eine Haltung, bei der Menschen sich aktiv um die Veränderung vorherrschender Strukturen bemühen. Anstatt diese passiv hinzunehmen und sich den Umständen zu ergeben, versuchen diese unter großer Anstrengung bewusst Einfluss auf diese zu nehmen. Ziel ist es dabei, sich wieder wohler im entsprechenden Umfeld zu fühlen. Dabei kann es sich um vielerlei Lebensbereiche handeln. „Quiet Thriving“ wird dabei insgesamt als positive Eigenschaft angesehen, bei der derjenige mehr Selbstverantwortung übernimmt und sich aus einer Spirale der Unzufriedenheit zu befreien versucht.

Anstatt im jeweiligen Umfeld nur zu überleben, versucht derjenige dieses aktiv zu gestalten, zu verändern und direkten Einfluss darauf zu nehmen. „Quiet Thriving“ gewinnt in der heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung und soll daher einmal Gegenstand des nun folgenden Artikels werden. In diesem sollen der Begriff, dessen Praxisbezug sowie dessen Vorteile einmal vollumfänglich erklärt werden.

Was ist Quiet Thriving? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff „Quiet Thriving“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt soviel wie „stilles Gedeihen“. Das Adjektiv „quiet“ (deutsch: still oder ruhig) bezieht sich dabei auf eine Handlungsweise, die im Geheimen und ohne Erregung des Aufsehens anderer durchgeführt wird. Unter dem Verb „to thrive“ (deutsch: zu gedeihen, zu erblühen) versteht sich hier das direkte Streben nach Erfolgen oder Weiterentwicklung. Dies kann zum Beispiel durch die Aneignung von Fachwissen, Bescheinigungen sowie verschiedensten Erfolgen geschehen. Diese sorgen dann dafür, dass das Individuum an Einfluss sowie an beruflichem, privatem oder sportlichem Erfolg gewinnt.

Im „Stillen zu gedeihen“ steht dabei im Gegensatz zur Vorgehensweise, bei der sich das Individuum öffentlich zum Weiterkommen bekennt und andere in seine Pläne miteinbezieht. Vielmehr geht es beim „Quiet Thriving“ darum, dass das Individuum seine Pläne im Geheimen umsetzt und andere daran nicht teilhaben lässt. Die Gründe hierfür können recht vielschichtig sein. Vermutlich handelt es sich bei jemanden, der „Quiet Thriving“ betreibt, um eine Person mit niedrigem Selbstbewusstsein oder fehlendem, sozialen Anschluss. Oftmals trauen sich diejenigen eine (öffentlich gemachte) Veränderung auch insgeheim gar nicht zu und fürchten das Versagen (um dann Spott und Hohn bei Nichterreichung zu ernten).

Wie kommt es zum „Quiet Thriving“?

Es gibt viele Situationen, in denen es zu „Quiet Thriving“ kommen kann. Diese können sowohl positiv als auch negativ sein. Vielerorts entsteht „Quiet Thriving“ dort, wo eine grundlegende Unzufriedenheit vorherrscht, aber gleichzeitig die nötige Freiheit gewährt oder dem Individuum überlassen wird, an den Aspekten der Unzufriedenheit zu arbeiten. Auch kommt es oftmals in einem Umfeld der Berücksichtigung individueller Bedürfnisse sowie der Wertschätzung zum „Quiet Thriving“. Derjenige fühlt sich insgeheim dann zum Wachstum für die Gemeinschaft verpflichtet. Als sinnvoll empfundene Arbeit sowie eine transparente Kommunikation sind weitere Umfelder, in denen es häufig zum „Quiet Thriving“ kommen kann.

Unterm Strich kommt es also überall dort zum „Quiet Thriving“, wo eine gewisse Unzufriedenheit mit den Ausgangsbedingungen vorherrscht und gleichzeitig viel Freiraum zur individuellen Entfaltung gewährt wird. In diesem kann das tatsächliche, individuelle Potenzial so frei entfaltet werden. Dies verbessert auf indirektem Wege auch die Produktivität und Effektivität von Organisationen, Gemeinschaften sowie Systemen.

„Quiet Thriving“ in der Praxis

„Quiet Thriving“ wird heute in verschiedensten Bereichen beobachtet. In den nun folgenden Unterabschnitten sollen daher einmal typische Lebenssituationen aufgezeigt werden, in denen des häufig zum „Quiet Thriving“ kommt und welche Auswirkungen das im jeweiligen Umfeld haben kann.

Im schulischen und universitären Umfeld

In der Schule sowie im universitären Umfeld kann sich „Quiet Thriving“ durch eine gezielte Verbesserung von Noten oder Ergebnissen bemerkbar machen. Schüler:innen oder Student:innen steigern hier ihren Lernaufwand, initiieren Lerngruppen oder übernehmen Verantwortung sowie Einsatz beim Halten von Vorträgen oder als Sprecher:innen. „Quiet Thriving“ macht sich im schulischen sowie universitären Umfeld also vor allem durch das stille Streben nach besseren Noten, durch mehr Proaktivität sowie durch mehr Übernahme von Eigenverantwortung bemerkbar.

Am Arbeitsplatz

Am Arbeitsplatz macht sich „Quiet Thriving“ unter anderem durch die Übernahme von mehr Verantwortung (zum Beispiel in Form von größeren Projekten, weiteren Tätigkeiten sowie durch ein größeres Arbeitsvolumina) bemerkbar. Individuen streben hier nach mehr Fachwissen, zeigen mehr Einsatz und versuchen sich selbst weiterzuentwickeln, ohne dass Führungskräfte oder Vorgesetzte dies mitbekommen.

Im Privaten

„Quiet Thriving“ kann sich aber auch im Privaten vollziehen. So kann es sich hier beispielsweise um die Verbesserung der eigenen Lebensumstände in puncto Gesundheit, Beruf und Einkommen sowie im sozialen Umfeld handeln. Im Privaten geschieht das vor allem durch die bewusste Initiierung von Strategien, Taktiken sowie Handlungsweisen, die in den genannten Bereichen zu mehr Erfolg führen sollen.

Welche Vorteile bietet Quiet Thriving?

Das Konzept des „Quiet Thriving“ bietet für das jeweilige Individuum insgesamt eine Vielzahl an Vorteilen, die im Folgenden allesamt einmal aufgelistet werden sollen:

  • gezielte Förderung des eigenen Wohlbefindens (durch Beseitigung des eigenen Ohnmachtsgefühls und durch die Verbesserung der eigenen Umstände)
  • individuelle Stärken werden gefördert (beziehungsweise Schwächen reduziert)
  • aktive Gestaltung von Umständen, Umfeldern sowie Haltungen (führt bei Organisationen oder Gemeinschaften zu mehr Erfolg und Wohlstand)
  • Stärkung der psychischen Gesundheit
  • Erhöhung von Produktivität und Effektivität
  • positive Kultur
  • Reduktion von Burnout-Risiken

Fazit zum Thema „Quiet Thriving“

Das Konzept des „Quiet Thriving“ bietet insgesamt eine vielversprechende Möglichkeit, das individuelle Wohlbefinden von Mitarbeiter:innen, Schüler:innen, Student:innen sowie Sportler:innen zu stärken und damit gleichzeitig die Organisation, Gemeinschaft oder das System voranzubringen. Es verbessert gleichzeitig die individuelle Gesundheit (mental, als schlussendlich auch physisch) und sorgt für mehr Resilienz. Es gilt heute als wichtiges Instrument zur Prävention von Burnout.

Mit dem Begriff „Quiet Thriving“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „positive Psychologie“, „Stärkenorientierung“ sowie „Stressmanagement“ oder „Eigenverantwortung“ verwandt. Während „positive Psychologie“ sowie „Stressmanagement“ dem Bereich der Esoterik sowie der Regeneration zuzuordnen sind, zielen „Stärkenorientierung“ und „Eigenverantwortung“ vor allem auf die persönliche Weiterentwicklung ab.

Was ist “Everything Shower”? Sinn, Wozu, Erklärung


Hinter dem Namen „Everything Shower“ versteckt sich genau das, was sich erahnen lässt: Eine Dusche, bei der sich um den ganzen Körper gekümmert wird. Hierbei werden sämtliche Produkte eingesetzt, die im heimischen Badezimmer zur Verfügung stehen. Die meisten unterscheiden das Duschen entweder mit oder ohne Haare duschen.

Ein ganz anderes Level stellt da die Everything Shower dar. Everything Shower umfasst den Einsatz von mehreren Shampoo-Vorgängen, Peelings und ganz viel Pflege. Allerdings sollte das Nutzen dieser ganzen Pflegeprodukte nicht in Stress ausarten, sondern es sollte nur das genutzt werden, wonach einem gerade ist.

Bei „Everything Shower“ handelt es sich um einen von vielzähligen TikTok-Trends. Schon mehr als 51 Millionen mal wurde der Hashtag „everythingshower“ angeklickt.

Was wird für Everything Shower benötigt?

Zunächst einmal gilt es, sich eine schöne und besinnliche Atmosphäre zu schaffen. Hierzu wird eine wohlriechende Duftkerze angezündet und die Lieblingsmusik angestellt. Dann geht es unter die Dusche, wobei darauf geachtet werden sollte, dass nicht zu heißes Wasser genutzt wird, da es schnell die Haut austrocknen lässt.

Der erste Duschgang beginnt mit dem Haarewaschen. Als Beispiel kann man sich hier die Kardashians nehmen, die explizit betonen, Haarshampoo und Conditioner unbedingt vor dem Duschgel zu nutzen. Es sollte auch vorher schon wieder abgespült werden, damit es die Poren der Haut nicht verstopft.

Ob da nun etwas Wahres dran ist, sei einmal dahingestellt; schaden kann es jedoch nicht. Das Haar sollte also zunächst gründlich shampooniert werden und nach Möglichkeit – auch auf Anraten verschiedener TikTok-Nutzer – zweimal Shampoonieren. Anschließend sollte ein Conditioner zur Pflege genutzt werden. Auch Haarmasken passen gut in das Ritual der Everything Shower. Dieses Pflegemittel lässt man gut einwirken, bevor es gründlich wieder ausgespült wird.

Inzwischen geht es an den Körper, der ebenfalls eine Grundreinigung erhält. Hierzu nutzt man entweder eine Shower Bar (ein Stück Seife) und einen Schwamm, mit dem dann der Körper gänzlich abgerieben wird. Danach kann mit dem Peeling begonnen werden und – wer möchte – eine Rasur vollziehen. Im Anschluss daran kommt ein pflegendes Duschgel zum Einsatz, mit dem sich gründlich eingeseift wird. Zum Schluss gründlich abspülen und aus der Dusche austreten.

Ist das Prozedere nach der Dusche schon erledigt?

Nein, das Everything Shower Ritual ist mit der Dusche noch lange nicht beendet. In ein kuscheliges Badehandtuch eingewickelt, können nun die noch feuchten Haare mit einem Haaröl gepflegt werden. Das beugt Spliss vor und versorgt die Haare mit zusätzlicher Feuchtigkeit. Wickelt man die Haare jetzt in ein Handtuch ein, kann die Pflege besonders gut einziehen. Danach geht es an die Gesichtspflege, bei der die gewohnte Routine vollzogen werden kann. Gerne darf dabei auch auf eine pflegende Feuchtigkeitsmaske zurückgegriffen werden.

Jetzt geht es wieder an den Körper, der ebenfalls mit hautschmeichelnden Produkten verwöhnt wird. Hier gibt es keine Grenzen, von Öl bis Creme ist alles erlaubt. Wichtig ist hierbei jedoch, dass der Duft als angenehm empfunden wird, denn es gehört auch zu Everything Shower, dass sich die olfaktorischen Sinne wohlfühlen. Sobald Haut und Haare wieder glänzen, zieht man sich seinen Lieblingspyjama an, wickelt sich in einen flauschigen Bademantel ein und verbringt den Abend auf dem Sofa mit seinem Lieblingsbuch oder seiner Lieblingsserie. Die Duftkerze aus dem Bad darf natürlich mitgenommen werden.

Everything Shower als Booster im hektischen Alltag

Üblicherweise ist es ein Leichtes, eine Dusche zu nehmen und dabei seinen Körper zu pflegen. Allerdings vergessen viele Menschen im hektischen Alltag dabei, sich unter der Dusche auf sich selbst zu besinnen und springen deshalb nur kurz unter das Wasser, bevor sie müde und abgeschlagen zu Bett gehen. Doch genau dagegen soll die Everything Shower Abhilfe schaffen. Wenn es nur an einem Abend für eine Stunde ist, an der man sich Zeit für eine Everything Shower und damit für sich selbst nimmt, dann geht es einem gleich besser. Wer demnächst nach einem hektischen und stressigen Tag von der Arbeit kommt, sollte unbedingt einmal das Phänomen von Everything Shower ausprobieren.

Was bedeutet „Putinknecht(e)“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck “Putinknecht” hat zwei Bedeutungen in Deutschland:

Zum einen ist „Putinknecht“ eine abwertende Bezeichnung für die deutsche DIE LINKE-Politikerin Sahra Wagenknecht. „Putinknecht“ wird in ihrem Falle als Schimpfname und Ersatz für ihren Nachnamen verwendet.

Der Schimpfname „Putinknecht“ ist hierbei ein Kofferwort aus dem Nachnamen von Sahra Wagenknecht und dem Namen des Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin.

Der Schimpfname „Putinknecht“ wird verwendet, um Sahra Wagenknecht vorzuwerfen, dass sie Putins Propaganda und Standpunkte in Deutschland verbreite und dass sie Putins Helferin in Deutschland sei.

Hinweis: Die Redaktion beschreibt hier nur die Verwendung des Ausdrucks „Putinknecht“. Eine Meinungsäußerung und Bewertung findet nicht statt.

Was bedeutet „Putinknecht(e)“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Zum anderen ist Putinknecht eine Bezeichnung für Menschen, denen vorgeworfen wird, dass sie sich in Deutschland für Putins Interessen einsetzen, seine Propaganda und Standpunkte verbreiten.

Hierbei bekommt das Wort “Knecht” im Wort “Putinknecht” eine besondere Bedeutung. Denn “Putinknechten” wird vorgeworfen, dass sie sich unter falschem Glauben und falschen Ansichten freiwillig zu Putins Helfern und Dienern machen.

Weitere Ausdrücke dieser Art sind: Putinversteher und Russlandversteher.

Wer ist Sahra Wagenknecht?

Sahra Wagenknecht ist eine deutsche Politikerin. Geboren am 16. Juli 1969 in Jena wuchs sie in der ehemaligen DDR auf und ging in Ost-Berlin zur Schule. Dort trat sie auch der Freien Deutschen Jugend (FDJ), einem damals staatlich geförderten kommunistischen Jugendverband bei. Sie schloss die Schule mit dem Abitur ab und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur in Jena und Berlin. Ihren Abschluss als Magister machte sie 1996 in Groningen in den Niederlanden. Später verfasste sie außerdem eine Dissertation im Fach Volkswirtschaftslehre zum Erwerb ihres akademischen Doktorgrades.

Parteimitgliedschaften und Posten von Sahra Wagenknecht

Im Frühsommer 1989 trat Sahra Wagenknecht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. In der nach der Wende aus der SED hervorgehenden Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) war Wagenknecht ab 1991 Mitglied des Parteivorstandes. Ihre gleichzeitige Mitgliedschaft in der Leitung der sogenannten Kommunistischen Plattform, einer vom Bundesamt für Verfassungsschutz als linksextrem eingestuften Vereinigung, sorgte allerdings für Unstimmigkeiten in der Partei. Diese führten dazu, dass Wagenknecht von 1995 bis 2000 nicht im Parteivorstand vertreten war, bevor sie doch wieder hineingewählt wurde.

In der 2007 aus der PDS hervorgegangenen Partei „Die Linke“ war Wagenknecht von Anfang an Mitglied des Parteivorstandes und wirkte auch bei der Ausarbeitung des Parteiprogramms mit. Von 2010 bis 2014 war sie zudem stellvertretende Parteivorsitzende. Obwohl Sahra Wagenknecht dadurch lange ein wichtiges Gesicht der Partei war und sich rege in öffentliche Debatten einbrachte, galt sie innerhalb der Partei als polarisierend.

Sahra Wagenknecht als Mitglied des Bundestages

Von 2004 bis 2009 saß Sahra Wagenknecht für ihre Partei im Europaparlament und zog anschließend für diese in den Bundestag ein. Seit 2011 fungierte sie dort zusätzlich als eine von zwei Fraktionsvorsitzenden. Dieses Amt legte sie 2019 nach eigenen Angaben aufgrund eines Burnouts nieder. Im März 2023 gab Wagenknecht bekannt, 2025 nicht erneut als Bundestagskandidatin für Die Linke antreten zu wollen. Stattdessen wolle sie sich wahrscheinlich stärker auf ihre derzeitige Nebentätigkeit als Publizistin und Buchautorin konzentrieren.

Sahra Wagenknecht gehörte von Anfang an zum linken Flügel ihrer Parteien und zögerte nicht, auch Überzeugungen, die gegen die Parteilinie gingen, zu äußern. Dadurch hatte sie schon immer parteiinterne Kritiker. Diese Stimmen wurden mit der Veröffentlichung ihres Buches „Die Selbstgerechten“ deutlich lauter. 2021 lief daraufhin ein Parteiausschlussverfahren, das jedoch einstimmig abgelehnt wurde. Durch ihre teilweise Ablehnung von Corona-Impfungen und Äußerungen zum Krieg in der Ukraine wurde die Kritik an Wagenknecht hingegen noch lauter.

Sahra Wagenknecht privat

Neben ihrer Tätigkeit als Politikerin war Sahra Wagenknecht zwischen 2012 und 2014 als Autorin für eine Kolumne in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ tätig. Seit 2019 betreibt sie außerdem einen eigenen YouTube-Kanal mit etwa einer halben Million Abonnenten. In Wagenknechts Wochenschau veröffentlicht sie regelmäßig Videos zu aktuellen politischen Themen und ihren Ansichten.

1997 heiratete Sahra Wagenknecht den Filmproduzenten und Buchautor Ralph-Thomas Niemeyer. Die Ehe wurde 2013 geschieden, Wagenknecht lebte bereits seit 2012 mit Oskar Lafontaine, ebenfalls Spitzenpolitiker in Der Linken, zusammen. 2014 heiratete das Paar. Kinder hat Sahra Wagenknecht keine

Was bedeutet Langstreckenluisa? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Langstreckenluisa“ ist ein Schimpf- und Spottname für die „Fridays For Future“-Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie hat diesen Schimpfnamen von ihren (politischen) Gegnern ungefähr im Jahr 2018 erhalten. (Ab 2019 verbreitete sich der Ausdruck.) Besonders in den sozialen Medien wird der Name verwendet. Als Hashtag #Langstreckenluisa taucht der Ausdruck unter anderem immer wieder auf Twitter auf und schafft es hier hin und wieder in die Trends.

Was bedeutet Langstreckenluisa? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Spottname „Langstreckenluisa“ spielt darauf an, dass Luisa Neubauer in ihrer Funktion als Klimaaktivistin von anderen den CO2-Verzicht fordert und selbst eine Vergangenheit mit viel CO2-Verbrauch hat.

Anlass für den Spottnamen „Langstreckenluisa“ waren Fotos auf Luisa Neubauers Instagram-Account. Hier war sie an verschiedenen exotischen und fernen Orten der Welt zu sehen. (Sie war unter anderem in den USA, Kanada, Hong Kong, Australien, Indien und Namibia (Afrika).) Diese Orte hat sie eben mit dem Flugzeug erreicht und ein Flug verbraucht viel CO2. Als Klimaaktivistin setzt sie sich aber unter anderem dafür ein, den privaten CO2-Verbrauch zu reduzieren. Wer auf das Fliegen verzichtet, verbraucht weniger CO2 und reduziert somit seinen CO2-Fußabdruck.

Gegner von Luisa Neubauer spielen mit dem Schimpfnamen „Langstreckenluisa“ genau auf diesen Widerspruch an. Von anderen Verzicht fordern, aber selbst verschwenderisch sein. Es wird ihr als Doppelmoral vorgeworfen.

Aber so einfach ist es nicht.

Über den Schimpfnamen „Langstreckenluisa“

Es folgt die persönliche Meinung des Autors: Luisa Neubauer ist keine reine, perfekte und makellose Klima-„Heilige“. Sie ist ein Mensch und Menschen machen Fehler. Luisa Neubauer hat aus ihren Fehlern gelernt und dass führt unter anderem dazu, dass sie mehr mit dem Zug reist und weniger fliegt. Im November 2022 reiste sie z.B. zur Klimakonferenz in Ägypten fünf Tage mit Bus und Bahn von Berlin nach Istanbul. Von Istanbul flog sie dann nach Ägypten.

Die Social-Media-Beiträge von Luisa Neubauer erwecken auch den Eindruck, dass sie sich der Beobachtung durch ihre Gegner und Kritiker bewusst ist. Daher achtet sie mehr auf ihre Transportmittel.

Man kann Luisa Neubauer auch vorwerfen, dass sie ein Smartphone benutzt und für dieses Smartphone wurden seltene Erden verwendet. Luisa Neubauer ist eben Teil eines Systems und Menschen in diesem System verbrauchen eben viel CO2. Die Ziele des Klimaschutzes werden nicht durch persönlichen Verzicht und Askese erreicht, sondern durch strukturelle Reformen.

Der CO2-Fußabdruck, der übrigens eine Erfindung vom Öl- und Gas-Konzerns BP ist, hat das Problem vom CO2-Verbrauch auf die Individuen abgewälzt und hat von den großen CO2-verursachenden Unternehmen abgelenkt. Hier müsste angesetzt werden, würde man denn die Klimaziele erreichen wollen.

Das Fazit des Autors: Die menschlichen Schwächen und Widersprüche von Klimaaktivisten sollten nicht davon ablenken, dass es wichtig die Klimaziele zu erreichen.

Über den Hashtag #Langstreckenluisa

Unter dem Hashtag #Langstreckenluisa finden sich in den sozialen Medien viele hämische Beiträge, Kommentare und viel Kritik an Luisa Neubauer. Hier werden auch Fotos von Luisa Neubauer geteilt.

Wer ist Luisa Neubauer?

Luisa Neubauer wurde am 21.4.1996 in Hamburg geboren und ist eine bekannte Klimaschutz-Aktivistin in Deutschland. Sie hat drei ältere Geschwister. Ihre Mutter, die Altenpflegerin ist und zusammen mit ihrem Mann ein Pflegeheim leitet, gehört einer der reichsten Familien Deutschlands an, der Familie Reemtsma. Schon Luisas Großmutter Dagmar Reemtsma setzte sich für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Frieden ein.

Nach ihrem Abitur studierte Neubauer Geografie in Göttingen (2015-2020) und schloss mit dem Bachelor of Science ab. Sie erhielt mehrere Stipendien. Auf der Klimakonferenz 2018 in Kattowitz lernte Neubauer Greta Thunberg kennen und war von ihren Ansichten so beeindruckt, dass sie sich ebenfalls der weltweiten Protestbewegung „Fridays-For-Future“ anschloss. Seit 2019 ist Luisa Neubauer auch Mitglied der Partei „Bündnis 90 – Die Grünen“.

Luisa Neubauer versucht durch aufsehenerregende Aktionen mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Klimaschutz zu schaffen. Sie möchte vor allem die Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialpolitik in Deutschland verändern und mithilfe von rechtlich abgesicherten, organisierten Protesten neue Ziele anstoßen. In den Medien wird sie gerne als die deutsche „Greta“ bezeichnet (in Anlehnung an die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg).

Die Aktivistin nutzt gezielt die Medien, um auf die globale Klimakrise hinzuweisen. Sie betreibt einen eigenen Podcast namens „1,5 Grad“, für den sie 2021 den Deutschen Podcast-Preis als beste Newcomerin erhielt. Im Juli 2022 erschien ihr erstes Buch mit dem Titel „Noch haben wir die Wahl. Ein Gespräch über Freiheit, Ökologie und den Konflikt der Generationen“. Co-Autor ist der Journalist Bernd Ulrich (Die Zeit). Da Luisa Neubauer aus einer sehr reichen Familie stammt, wird über ihr Vermögen öffentlich diskutiert. Die Aktivistin soll zwischen einer und fünf Millionen Euro Vermögen besitzen. So konnte sie das Angebot für einen Aufsichtsrats-Posten bei Siemens Energy (2020) ablehnen.

Luisa Neubauer ist seit 2021 mit Louis Klammroth, dem Moderator der ARD-Talkshow „Hart aber Fair“ liiert, was von vielen als Interessenskonflikt gewertet wird.

Was ist Downshifting? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Downshifting (auch Downsizing oder Downgrading) wird im Arbeitsumfeld, im Sinn von „herunterschalten“ verwendet. Gemeint ist damit die Reduzierung von Arbeitszeit, um ein erfüllteres Leben mit mehr Familien- und Freizeit zu führen. Im deutschen Sprachraum spricht man auch von „Entschleunigung“.

Was ist Downshifting? Bedeutung, Definition, Erklärung

Mit dem Ziel der Entschleunigung verzichten Arbeitnehmer:innen auf einer Gehaltserhöhung oder den nächsten Schritt auf der Karriereleiter, der oft mit mehr Prestige verbunden ist. Sie erhalten jedoch eine Gegenleistung, die nicht unbedingt materiell, aber ideell messbar ist. Der Wunsch, weniger zu arbeiten, geht dabei von den Arbeitnehmer:innen selbst aus und wird nicht von deren Vorgesetzten ausgesprochenen.

Downshifting ist die freiwillige Entscheidung für einen Karriererückschritt, der gesellschaftlich zwar negativ konnotiert ist, aber nicht als Rückschritt empfunden wird. Zwar bedeutet die Arbeitszeitreduzierung für die meisten Downshifter weniger Geld, doch ihre positiven Folgen wirken sich in komplexer Weise aus. Nicht nur die Arbeitnehmer:in, die ganze Familie profitiert davon.

Woher stammt der Begriff Downshifting? Wortgeschichte, Herkunft

Der Wirtschaftsphilosoph Charles Handy hat den Begriff in den 1990er Jahren geprägt. Er gehört zu den renommiertesten Denkern zum Thema Management unserer Zeit und hat über 20 Bücher verfasst. Er gilt unter Kolleg:innen als der „Guru“ schlechthin. Handy beeindruckt durch seine Fähigkeit, über Jahrzehnte wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich im Voraus zu denken. Viele seiner oft als radikal empfundenen Ideen haben sich bewahrheitet. Er beschäftigte sich in seiner aktiven Zeit intensiv mit den Veränderungen durch die Digitalisierung und der Sinnsuche nach dem Profitdenken.

Gesellschaftliche Veränderungen machen Umdenken erforderlich

Unsere Gesellschaft ist im starken Wandel begriffen. Auch das traditionelle Bild der Karrierestufen, die man, um erfolgreich zu sein, hochklettert, gerät immer mehr ins Wanken. Eine höhere Position wird heute nicht mehr zwangsläufig mit einem besseren gesellschaftlichen Status gleichgesetzt und andere, die es vordergründig nicht geschafft haben, abgewertet. In diesem schlichten Schwarz-Weiß-Denkmuster finden sich Arbeitnehmer:innen längst nicht mehr wieder.

Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten, einem Sabattical oder Jobsharing wird immer häufiger geäußert. Das hängt zum einen mit veränderten Rollenbildern von Mann und Frau zusammen, aber auch mit der höheren Wertschätzung eines einfacheren, natürlichen Lebens. Man sucht sein persönliches Glück immer seltener im Beruf, da man auch die Schattenseiten typischer Berufskarrieren erkannt hat. Jeder Beruf und jede Arbeitsstelle bringen Vor- und Nachteile mit sich. Es gilt, beide Seiten individuell abzuwägen und daraufhin die für sich bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Warum wechseln Downshifter ihren Job?

Die Motivation für Downshifting ist so individuell, wie es Menschen sind. Allen gemeinsam ist aber eine sehr hohe Motivation. Mittlerweile wünscht sich jede dritte Arbeitnehmer:in, im Beruf kürzerzutreten. Den meisten geht es um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Vielfach stehen aber auch gesundheitliche Gründe hinter der Entscheidung.

Laut einer österreichischen Studie (BMA) von 2021 sind 48 % aller Arbeitnehmer:innen in einem karrierefokussierten Leben von Burnout bedroht. Die Generationen Y und Z wünschen sich mehr Flexibilität und Autonomie. Anders als bei der Generation X stehen für sie nicht mehr das Erklimmen der Karriereleiter und Top-Gehälter im Vordergrund.

Welche Möglichkeiten für Downshifting gibt es?

Einer möchte vom Vorgesetzten wieder zum Teammitglied auf gleicher Hierarchieebene werden, Führungskräfte wieder zu Fachkräften oder Vollzeitbeschäftigte wieder zu Teilzeitbeschäftigten. Viele streben an, ihren Ganztages-Job im Büro mit einem um einige Stunden reduzierten Job im Home-Office zu tauschen. Egal, ob man zu seiner alten Arbeitgeber:in zurückwechselt oder sein Hobby zum Beruf macht, es gibt sehr viele Möglichkeiten für Downshifting.

Der bewusste Karriererückschritt muss nicht zwangsläufig mit einem geringeren Arbeitspensum verbunden sein, häufig wird lediglich der Fokus verändert. Schon das bringt positive Veränderungen mit sich. Denn wenn Arbeitnehmer:innen Aufgaben erfüllen, die für sie mit größerer Sinnhaftigkeit verbunden sind, werden sie zufriedener, gesünder und leisten bessere Arbeit.

Wir leben in einer auf Erfolg und Leistung fokussierten Gesellschaft. Auch wenn sich der Blick darauf langsam ändert, gilt es immer noch als Gesichtsverlust, wenn man seine Stundenzahl reduzieren oder auf eine niedrigere Position wechseln möchte. Weil sie sich keinen Anfeindungen aussetzen möchten, bleiben Downshifter selten bei ihrer alten Firma, sondern wechseln das Unternehmen. Firmen entgeht damit großes Potenzial, denn die qualifizierten Mitarbeitenden besitzen nicht nur Erfahrung und Know-how, sie sind auch ein Quell neuer Ideen. In Zeiten grassierenden Fachkräftemangels ist es daher sinnvoller, mehr auf die Wünsche der Arbeitnehmer:innen einzugehen und deren Potenziale voll auszuschöpfen.

Positive Folgen von Downshifting

Wer sich für Downshifting entscheidet, gewinnt mehr persönliche Freiräume, reduziert psychischen und körperlichen Stress und erhöht seine Lebensqualität. Downshifter gewinnen Freizeit dazu, die sie nun sinnstiftend füllen können. Viele, die die Karriere hinten angestellt haben, berichten, dass sie die neue Tätigkeit viel bewusster ausüben und produktiver sind. All das wirkt sich kurz- und langfristig positiv auf die Gesundheit aus. Finanzielle Einbußen müssen nicht unbedingt negativ sein, denn vielfach reduzieren Downshifter ihren Konsum, sodass sich das Minus wieder ausgleicht.

Dass die Produktivität am Arbeitsplatz durch eine reduzierte Stundenzahl steigt, wurde bereits in vielen Studien bewiesen. Denn erschöpfte und gestresste Kollegen und Kolleginnen leisten weniger und haben mehr Fehlzeiten als entspannte Mitarbeitende. Viele Experten betrachten einen 6-Stunden-Arbeitstag als optimale Lösung. Dieses Modell wird bereits erfolgreich in vielen schwedischen Firmen praktiziert. Die Kolleg:innen sind nachweislich motivierter, konzentrierter und damit produktiver. Australische Forscher fanden heraus, dass mehr als 39 Stunden Arbeit pro Woche und der daraus resultierende Zeitmangel schädlich sind. Wer zu viel arbeitet, kann sich nicht gut genug um sich kümmern (Selbstfürsorge). Die Betroffenen der Studie waren nervöser und Raucher griffen häufiger zur Zigarette.

Negative Folgen von Downshifting

Die finanziellen Einbußen können zu einer Reduzierung des Lebensstandards führen. Auch der Statusverlust kann Menschen mehr zu schaffen machen, als sie sich vorher eingestanden haben. Möglicherweise zerstören sich Downshifter durch ihr Verhalten Karriereoptionen. Auch im neuen Lebensstil Downsizing herrscht Erwartungsdruck (oft sind es die eigenen Erwartungen), der nicht immer erfüllt werden kann. Ferner müssen diejenigen, die auf der Karriereleiter einen Schritt zurückgehen, mit wenig Verständnis für ihr Handeln rechnen. Das erhöht den sozialen Druck und kann erneut Stress erzeugen.

Was ist Lifestyle-Inflation? Bedeutung, Definition, Erklärung


Lifestyle-Inflation bedeutet, dass mit steigendem Einkommen auch die Ausgaben für Annehmlichkeiten und Luxus steigen. Der Grund für die steigenden Ausgaben ist einfach: Man hat jetzt einfach mehr Geld zur Verfügung und möchte sich vielleicht auch etwas gönnen.

Die Lifestyle-Inflation wird zum Problem, wenn das Einkommen sinkt oder wegfällt. Denn dann kann man sich seine Annehmlichkeiten nicht mehr leisten und die laufenden Kosten fressen angespartes Vermögen auf. Die Lifestyle-Inflation verhindert aber auch die Erhöhung der Sparraten und damit rückt das anviesierte Ziel der finanzielle Unabhängigkeit (FIRE) in ferne Zukunft, anstatt greifbarer zu werden.

Was ist Lifestyle-Inflation? Bedeutung, Definition, Erklärung

Lifestyle-Inflation folgt im Grunde der gleichen Dynamik wie Wirtschaftsinflation. Genau wie bei der Wirtschaftsinflation haben Verbraucher:innen am Ende eines bestimmten Zeitraums weniger Geld zur Verfügung als vorher.

Bei einer Inflation (lateinisch inflatio = aufblähen) steigen die Preise und das Geld verliert gleichzeitig an Wert. Wir können uns weniger leisten als zuvor. Wird beispielsweise eine Ware knapp, ist sie also nicht mehr im selben Umfang verfügbar wie gewohnt, wird sie teurer, oft sogar viel teurer als zuvor. Die Kostensteigerung ist nicht immer sofort erkennbar, oft wird sie auch getarnt. Gerade bei Lebensmitteln und Getränken im Restaurant merken Verbraucher:innen nur langsam, dass sie mehr Geld ausgeben als gewohnt. So kann es schnell passieren, dass man den Überblick über seine Finanzen verliert.

Lifestyle-Inflation kann gefährlich werden

Bei der Lifestyle-Inflation erhöht sich bei steigendem Einkommen auch der Lebensstandard. Hierfür sind junge Menschen, ihr erstes eigenes Geld verdienen, besonders anfällig. Sie verlieren schneller den Überblick und kommen oft nicht mehr ohne fremde Hilfe aus dieser Art Kaufzwang heraus. Student:innen, die sich während des Studiums sehr beschränken mussten und endlich eigenes Geld verdienen, leisten sich dann Luxusprodukte, die zuvor unerschwinglich erschienen. Egal ob teure Kleidung oder der Besuch in einem Nobel-Restaurant, plötzlich erscheint alles problemlos machbar.

Besonders verlockend ist der Kauf von kostspieligen Erzeugnissen. Doch am Ende des Monats ist weniger Geld übrig als zu Zeiten, da man jeden Cent umdrehen musste. Trotz bzw. gerade aufgrund des Verdienstes leben die von Lifestyle-Inflation Betroffenen über ihre Verhältnisse. Statt einen Teil des gestiegenen Einkommens zu sparen, geben sie den größten Teil davon wieder aus. Sie können kein Vermögen aufbauen, was zum Beispiel für die Altersvorsorge wichtig wäre. Sie befinden sich in der Belohnungsfalle.

Wer ist besonders stark von Lifestyle-Inflation betroffen?

Lifestyle-Inflation betrifft hauptsächlich Berufseinsteiger und die Gruppe junger Akademiker. Diese erleben mit dem ersten selbstverdienten Geld ein Hochgefühl, das es ihnen schwer macht, ihre finanziellen Möglichkeiten richtig einzuschätzen. Zudem haben sie noch keine Erfahrung darin, realistisch abzuwägen, wie viel Geld sie für welchen Lebensstil benötigen. So kommt es, dass die Betroffenen ihre Finanzlage weit überschätzen, gleichzeitig aber ihren Lebensstandard erhöhen. Sie haben das Verlangen, sich mit anderen Gleichaltrigen finanziell zu messen und belohnen sich regelmäßig mit Konsum, der nicht zu ihrem Budget passt.

Was sind die Folgen von Lifestyle-Inflation?

Infolge dieses unreflektierten Verhaltens kommt es dazu, dass viele junge Menschen trotz oft gutem Verdienst Schulden machen. Typische Kostenfallen sind häufiges auswärts essen gehen, Miete oder Leasing/Kauf kostspieliger Autos oder Wohnungen.

Die Schuldenfalle ist ein Armutsrisiko, sodass der neu erworbene Lebensstandard der ersten Verdienstphase nicht aufrechterhalten werden kann. Auch der Kauf von teurer Kleidung, Schmuck und Kosmetik kann zu einer Verschuldung führen. Sobald mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird, setzt sich eine Negativspirale in Gang. Die Lifestyle-Inflation wird durch die Banken unterstützt, die bereitwillig Überziehungskredite gewähren, da sie daran gut verdienen.

Der nächste Schritt ist ein negativer SCHUFA-Eintrag, was sich langfristig ebenfalls ungünstig auswirkt. Möchten die Betroffenen später eine größere Anschaffung tätigen oder vielleicht bauen, bekommen sie nur schwer die notwendigen Kredite. Durch die Lifestyle-Inflation kann weniger Geld für die Altersvorsorge zurückgelegt werden, da der kurzfristige Konsum im Vordergrund steht. Für junge Menschen ist das Rentenalter noch in weiter Ferne, deshalb können sie die Relevanz der Altersvorsorge noch nicht abschätzen.

Wege aus der Lifestyle-Inflation

Der Weg aus diesem Verhaltensmuster heißt Verzicht. Denn auch heute hat Sparen noch einen hohen Stellenwert. Durch Erbschaften werden die wenigsten Menschen vermögend. Deshalb ist der erste Schritt aus der Lifestyle-Inflation eine realistische, bodenständige Finanzplanung.

1. Finanzielle Ziele für Lebensabschnitte definieren

Studien belegen, dass die Definition von Zielen das Erreichen derselben erleichtert. Welche Anschaffungen sind in den kommenden Jahren geplant? (Hauskauf, Reisen, Renteneintrittsalter etc.) für einen Hauskauf ist Kapital erforderlich. Für Menschen mit kostspieligen Plänen ist es unverzichtbar, Geld zurückzulegen. Aber auch alle anderen profitieren von einer sparsamen Lebensweise.

2. Feste Budgets für alle Vorhaben einplanen

Folgende Formel hat sich bewährt: 50 % der Einnahmen werden für Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und weitere Ausgaben für die Lebenshaltung verplant. 20 % werden gespart oder investiert und 30 % sind für Konsum/Konsumgüter reserviert. Sobald sich das Einkommen erhöht, wird das neu verfügbare Budget gleichmäßig auf alle drei Bereiche verteilt.

3. Ein Konto für Sonderausgaben

Die Finanzplanung alleine schützt nicht vor Lifestyle-Inflation. Der Mensch braucht immer wieder Belohnungen, sonst wird er unglücklich. Ein Besuch im Freizeitpark, eine neue Sportausrüstung oder die Anschaffung einer exklusiven Kaffeemaschine können vom extra eingerichteten Sonderkonto finanziert werden.

Neben der optimalen Übersicht über die eigenen Möglichkeiten bietet die Finanzplanung noch einen anderen großen Vorteil: Man kann quasi zusehen, wie das verfügbare Budget ansteigt und die finanzielle Freiheit nach und nach zunimmt.

Warum sind Kochschürzen hinten offen? Erklärung


Kochschürzen stellen ein unverzichtbarer Teil einer jeden Küchenausstattung dar. Zu Hause beim Kochen, im Restaurant sowie in Kantinen schützen diese gleichermaßen vor Spritzern oder Flecken und zählen damit zur Grundausstattung von professionellen und hobbymäßigen Köchen. Im Gegensatz zu anderen, längeren Kleidungsstücken wie beispielsweise Chemiekitteln, Arztkitteln sowie Mänteln sind Kochschürzen im hinteren Teil jedoch stets offen. Doch, warum ist das so? Diese Stileigenschaft bei Kochschürzen ist durchaus gewollt und erfüllt seit Jahrhunderten den gleichen Zweck, weshalb sich daran auch bis heute nichts geändert hat.

Unabhängig vom eingesetzten Material sind Kochschürzen hinten offen und können dort in der Regel schnell und einfach mit einem Faden zusammengebunden werden. Dass Kochschürzen hinten offen sind, hat jedoch weniger etwas mit dem Design, sondern vielmehr historische Gründe. Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal mit dem Sachverhalt befassen, weshalb Kochschürzen im hinteren Teil offen sind und warum sich diese Eigenschaft bis heute bewahrt hat.

Praktische Gründe für hinten offene Kochschürzen

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, weshalb Kochschürzen hinten offen sind. Zum sorgt dies für mehr Beweglichkeit sowie Bewegungsfreiheit. Zum anderen hat das auch hygienische Gründe. Gleichzeitig ermöglichen nach hinten offene Kochschürzen eine bessere Überwachung des Kochvorgangs. Zu guter Letzt bieten nach hinten offene Kochschürzen auch wesentlich mehr Sicherheit. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen alle genannten Gründe für hinten offene Kochschürzen daher einmal detailliert erklärt werden.

Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit

Indem Kochschürzen hinten offen sind, können sich deren Träger wesentlich besser und freier bewegen. Durch geschlossene Schürzen oder Mäntel wird der Träger geringfügig eingeschränkt. Gerade im Küchenumfeld sind schnelle und ruckartige Bewegungen, in die Hocke gehen sowie Streckbewegungen mit den Armen und Beinen jedoch keine Seltenheit. Eine nach hinten geschlossener Schürze würde die in einer Küche notwendige Bewegungsfreiheit daher nicht gewährleisten. Indem die Schürze hinten offen ist, kann der vordere Teil der Schürze entsprechend seitlich abweichen.

Damit bietet die Schürze mehr Platz und gibt den Bewegungen des Trägers perfekt nach. Gleichzeitig wird die Schürze dadurch bequemer und leichter. Gerade bequeme und leichte Schürzen sind bei körperlich anstrengenden Berufen wie Köchen oder Hilfsköchen extrem von Vorteil. Weiterhin geschieht dadurch auch eine wesentlich bessere Belüftung des Körpers, da Körperwärme so über die freien Stellen am Rücken entweichen kann.

Hygienische Aspekte

Ein weiterer Grund sind hygienische Aspekte, da durch die bessere Luftzirkulation am Rücken mehr Schweiß und Feuchtigkeit vom Körper entweichen kann, ohne dass sich dieser in der Schürze sammelt. Gerade im professionelle Gastronomieumfeld ist Hygiene ein großes Thema, da hier stellenweise für viele hundert Personen gekocht wird. Großküchen tendieren zudem zu hohen Innentemperaturen, die beim Träger der Kochschürze für erhöhte Körpertemperaturen und damit Schweißausbrüche sorgen können.

Indem eine Kochschürze nach hinten offen ist, können überschüssige Körperwärme und Schweiß gut nach hinten abziehen und dem Körper zumindest etwas Kühle spenden. Das sorgt im Umkehrschluss für ein viel hygienischeres Arbeitsumfeld.

Möglichkeit zur Überwachung des Kochvorgangs

Ebenso ermöglicht eine nach hinten offene Kochschürze eine sehr viel bessere Überwachung des Kochvorgangs. Denn indem die Schürze nach hinten offen ist, kann der Träger sich schneller und unkomplizierter nach vorne beugen – um zum Beispiel Dinge auf dem Herd oder Grill zu überprüfen. Dies kann geschehen, ohne dass hierfür die Schürze abgenommen werden muss.

Sicherheitsaspekte

Außerdem spielen auch Sicherheitsaspekte eine große Rolle. Denn Kochschürzen sind nach hinten offen, sodass diese schnell und unkompliziert ausgezogen werden können. Gerade früher wurde in Küchen oftmals über dem offenen Feuer gekocht. Es kam nicht selten vor, dass eine Kochschürze einmal Feuer fing und vom Träger daher schnell ausgezogen werden musste, damit dieser durch das Feuer nicht verletzt wurde.

Zwar wird in Küchen heute so gut wie gar nicht mehr über dem offenen Feuer gekocht, jedoch kann es immer noch zu Fettexplosionen, heißen Spritzern oder anderweitigen Küchenunfällen komme. Auch in solchen Fällen sollte eine Schürze – am besten mit einem Ruck – ausgezogen werden können. Bei einer nach hinten offenen Kochschürze muss hierfür einfach nur das Bund aufgerissen und die Schürze nach vorn abgeworfen werden. Nach hinten offene Kochschürzen sind daher insgesamt wesentlich sicherer.

Historische Entwicklung von Kochschürzen

Die Geschichte der Kochschürzen geht bis auf das Mittelalter zurück. Damals waren Kochschürzen jedoch eher ein Symbol für Reichtum und daher nur Köchen von Adligen vorbehalten. Sie wurden entsprechend aus edlen Stoffen, wie zum Beispiel Samt oder Seide gefertigt.

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich das Design der Kochschürzen nur marginal geändert und die Stoffe, aus denen Kochschürzen gefertigt werden, wurden allmählich leichter. Innerhalb der industriellen Revolution (etwa um das 19. Jahrhundert) wurden Kochschürzen dann fortan aus Baumwolle gefertigt.

Heute gibt es Kochschürzen in verschiedensten Designs, Formen und Farben, wobei diese auch heute noch nach hinten offen sind. Sie sind meist aus einem Torsoteil sowie aus einem Bund zum Umhängen um den Hals sowie zwei Bündchen am Rücken ausgestattet, mit denen diese nach hinten zusammengebunden werden kann.

Design, Materialien und Passform von Kochschürzen

Beliebte Designs für Kochschürzen sind zum Beispiel Streifen, Karos sowie Blumenmuster. Bunt bedruckte Schürzen zum Kochen gibt es aber auch mit humorvollen Sprüchen, Logos sowie abgebildeten Speisen sowie Lebensmitteln.

In puncto Materialien sind für Kochschürzen vor allem Baumwolle, Leinen und andere, strapazierfähige Stoffe relevant. Ebenso wird auch häufig zu Polyester gegriffen, da dieses Material dehnfähig ist. Die für die Kochschürzen verwendeten Materialien sind atmungsaktiv, pflegeleicht und dabei dennoch erschwinglich.

Kochschürzen verfügen über eine verstellbare Hals- sowie Taillenbefestigung. Diese ermöglichen eine anpassbare Passform. Gleichzeitig kann die Kochschürze so auch viel schneller an- und ausgezogen werden.

Fazit zum Thema offene Kochschürzen

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Kochschürzen nach hinten offen sind, damit diese mehr Bewegungsfreiheit und Sicherheit gewähren. Kochschürzen müssen – um den Träger vor Spritzern, Feuer und gefährlichen Flüssigkeiten zu schützen – nach hinten offen sein und leicht ausziehbar sein. Weiterhin spielen aber auch hygienische Faktoren eine Rolle, da nach hinten offene Kochschürzen für eine bessere Belüftung des Körpers sorgen und Schweiß so wesentlich besser verdunsten kann.

Den Kochschürzen sehr ähnliche Kleidungsstücke sind zum Beispiel Kochjacken, die dem Oberkörper Schutz bieten und diesen wärmen, was vor allem für Outdoor-Küchen nützlich ist. Weiterhin gibt es Grillschürzen, Bartender-Schürzen und Bedienungsschürzen, die den Kochschürzen allesamt sehr ähnlich sind.

In welchen Müll kommt das Wachs von Babybel? Erklärung


Der Minikäse von Babybel hat eine besondere Verpackung: Neben der äußeren Plastikfolie umhüllt auch eine rote Wachsschicht den kleinen Käselaib. Laut Hersteller besteht dieser sogenannte „Frische-Tresor“ aus Paraffin und Mikro-Kristallen. Damit ist die Wachsumhüllung zwar tauglich als umweltfreundliche Verpackung, kann biologisch aber nicht abgebaut werden. Sie gehört daher nicht, wie die Käsereste, die eventuell übrigbleiben, in den Biomüll, sondern in den Restmüll.

Das gilt allerdings nicht für die dünne Plastikfolie, die den Frischetresor aus Wachs rund um den Babybel-Käse umhüllt: Sie wird am besten über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt. Anders als Restmüll werden Verpackungen in Deutschland nämlich nicht verbrannt, sondern, soweit es geht, recycelt und wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgebracht. Mit der richtigen Mülltrennung kann daher jeder selbst seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Ist die Babybel-Hülle essbar? Babybel-Wachs

Egal, ob Unwissenheit, Faulheit oder Neugier – es ist sicherlich schon vorgekommen, dass Menschen die rote Wachshülle des Babybel Käses einfach mitgegessen haben. Schädlich ist das laut Hersteller nicht: Sowohl das Paraffin-Wachs als auch die Mikro-Kristalle sind nicht giftig. Die Babybel-Hülle zu essen hat also keine negativen gesundheitlichen Folgen. Der Körper kann Paraffin allerdings auch nicht verdauen. Es wird daher unverändert wieder ausgeschieden.

Kann man aus dem Babybel-Wachs Kerzen machen?

Normale Kerzen werden in der Regel aus Paraffin, Stearin, Soja- oder Bienenwachs hergestellt. Zwischen dem Material, aus dem die Babybel-Verpackung ist, und dem Rohmaterial für Kerzen gibt es also durchaus Parallelen. Hinzu kommt, dass das Wachs von Babybel mit seiner tiefroten Farbe ein echter Hingucker ist. Um aus dem Babybel-Wachs eine Kerze zu machen, gibt es zwei Möglichkeiten, die mit unterschiedlich viel Aufwand einhergehen.

Für die einfache Variante knetet man das Wachs, bis es weich ist und sich gut formen lässt. Anschließend zieht man es zu einem langen Band, das man um einen Docht herumwickelt – fertig ist eine einfache Babybel-Kerze, die zuverlässig brennt. Alternativ kann man das weich geknetete Wachs auch in ein ausgebranntes Teelicht oder eine andere Form drücken. Dadurch tropft es beim Abbrennen der Kerze weniger.

Wer eine ganz elegante Babybel-Kerze haben möchte, schmilzt das Wachs aus der Verpackung vorsichtig in einem Topf über dem Herd. Am besten gelingt das in einem Wasserbad: Dafür nimmt man einen Topf, füllt ihn mit Wasser und stellt einen zweiten Topf mit dem Babybel-Wachs in diesen hinein. So erwärmt sich das Wachs langsam und die Unfallgefahr sinkt. Das geschmolzene Wachs in eine hitzebeständige Form, zum Beispiel aus Metall oder Silikon, gießen, einen Docht hineinstecken und auskühlen lassen. So entsteht eine durchgefärbte rote Kerze und weniger Müll beim Babybel essen.

Siehe auch:

In welchen Müll kommt das Babybel-Wachs? Käserinde

Babybel ist nicht der einzige Käse, der eine Käserinde, beziehungsweise Verpackung, aus Wachs hat. Viele Käsesorten haben eine Schutzschicht, die sie vor Feuchtigkeit, Schimmel und Beschädigungen von außen bewahren soll. Meistens handelt es sich dabei allerdings um Käse, der in großen Laiben hergestellt und transportiert wird. Nach dem Schneiden in handliche Scheiben haben diese dann oft nur noch einen dünnen Rand aus Käserinde.

Künstliche Rinde aus Wachs, Paraffin oder Kunststoff sollte immer großzügig abgeschnitten und nicht mitgegessen werden. Sie gehört, genau wie das Wachs von Babybel, nicht in den Biomüll, sondern in den Restmüll. Eine Ausnahme bilden Käsesorten, die eine Rinde aus Natamycin haben. Diese erkennt man auf der Zutatenliste durch das Kürzel „E 235“ oder den Inhaltsstoff „Pimaricin“. Auch diese Rinde sollten Menschen besser nicht essen. Sie kann aber unbedenklich über den Biomüll entsorgt werden.

Einige Käsesorten haben auch eine essbare Rinde: Emmentaler, Parmesan oder Allgäuer sind nur einige Käsearten, bei denen der Rand einfach mitgegessen werden kann. Auch alle Arten von Edelschimmelkäse wie Brie, Camembert oder Gorgonzola haben eine essbare Käserinde. Wer den Geschmack oder die Konsistenz des härteren Schimmelrandes nicht mag, kann ihn im Biomüll entsorgen.

Was ist ein Scam? Was bedeutet das Wort “Scam”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Scam“ kommt aus dem englischen Sprachraum. Es hat sich mittlerweile im deutschen Sprachschatz etabliert. Dabei gibt es verschiedene Anglizismen, die mit dem Wort beginnen, wie etwa Love Scammer, Appartment Scam oder Romance Scam.

„Scam“ steht übersetzt für „Betrug“ oder „Schwindel“. Somit handelt es sich bei den Anglizismen um Betrugsfälle, die größtenteils im Internet stattfinden. Diesbezüglich spricht man auch von Cyberkriminalität, die sich im Zuge der Digitalisierung vergrößert hat. Personenkreise, die Scamming betreiben, sind im Bestreben, andere Menschen zu täuschen und zu betrügen. Dabei versuchen Scammer an das Geld ihrer Opfer zu kommen, indem sie eine falsche Identität vorgeben. Die Praxis findet vor allem auf Onlineportalen für Alleinstehende statt. Neben Love Scammern gibt es auch Betrugsfälle, die darauf abzielen, im Onlinehandel zu betrügen.

Wissenswertes zum Love Scamming

Bei Love Scammern handelt es sich um Internetbetrüger, die primär über Partnerbörsen aktiv sind. Sowohl Männer als auch Frauen können zum Opfer werden. Die Betrüger agieren teilweise aus dem Ausland. In der Vergangenheit gab es verhäuft kriminelle Internetvergehen, die aus Afrika verübt worden sind. Die Masche ähnelt sich in zahlreichen Fällen. Internetbetrüger stehlen Fotos von gut aussehenden Menschen im Internet und nutzen diese für ihr Profil in sozialen Netzwerken. Häufig benutzen Betrüger zusätzlich das Love Bombing, um die Liebe und das Vertrauen ihrer Opfer für sich zu gewinnen.

Beim Begriff „Love Bombing“ geht es darum, eine Person mit Liebe zu überhäufen. Es ist eine manipulative Art, um das Vertrauen von Menschen für sich zu gewinnen. Übersetzt heißt es so viel wie „Liebesbombardement“. Dabei handelt es sich nur um eine Fassade, die Betrüger oder manipulative Menschen nutzen. Sobald das Opfer sein Vertrauen schenkt, kommt es nicht selten zu anderen Seiten. Diesbezüglich kann es zu Verleumdungen oder Unterdrückungen kommen. Allgemein hin spricht man auch von Heiß-Kalt-Beziehungen, die heutzutage als „toxisch“ bezeichnet werden.

Sobald Romance Scammer das Vertrauen des Opfers für sich gewonnen haben, gehen sie zum nächsten Schritt über. Hiernach erzählen Love Scammer schlimme Lebensgeschichten. Es geht um lebensbedrohliche Krankheiten, Operationen und sonstige Erzählungen. Damit einhergehend bitten die Betrüger das Opfer darum, sie finanziell zu unterstützen. Häufig kommt die Bitte nach finanzieller Unterstützung, wenn das Liebesopfer bereits Gefühle entwickelt hat. Auf diese Weise fällt es Betrügern leichter, hohe Geldsummen einzufordern.

Langfristige Folgen – Scam beim Online Dating

Die langfristigen Folgen für Betroffene wirken sich auf die wirtschaftliche und emotionale Lage aus. Neben der Scham, große Geldsummen an Fremde überwiesen zu haben, kommt der emotionale Missbrauch hinzu. Häufig leiden Betroffene viele Jahre, infolge des Liebesbetrugs.

Zum einen bleibt der wirtschaftliche Schaden. In äußersten Härtefall kann das Scamming in den finanziellen Ruin führen. Infolge der schlimmen Lebensgeschichten, die Betrüger erzählen, überweisen die Opfer hohe Geldsummen. Teilweise werden Ersparnisse aufgelöst, um dem vermeintlichen Partner in einer gefährlichen Lebenssituation zu helfen. Die Täter machen in der Regel weiter, bis die finanziellen Ressourcen erschöpft sind. Hiernach kann es zu einem abrupten Kontaktabbruch kommen, wenn die Geldreserven aufgebraucht sind. Die Opfer geraten in eine prekäre Lage. Infolge der Scham fällt es schwer, Hilfe anzunehmen. Es kann letztlich in die Schuldenspirale führen.

Auf der anderen Seite wiegt der emotionale Missbrauch schwer. Love Scammer agieren über einen längeren Zeitraum hinweg. Es wird stundenlang telefoniert und geschrieben. Es suggeriert den Opfern, dass es sich um ernste Beziehungsabsichten handelt. Nach einem Kontaktabbruch folgt der Liebeskummer. Zudem müssen Betroffene nach und nach begreifen, dass der vermeintliche Lebenspartner ausschließlich darauf aus war, Geld zu stehlen. Es folgt ein großer Schock, was langfristige Konsequenzen nach sich zieht. Betroffene sind nicht mehr in der Lage, anderen Menschen zu vertrauen. Es kommt zu einer psychischen Belastung und teilweise zu einem heimlichen Leiden. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich das Leid verschlimmert. Betroffene haben es häufig schwer, sich jemanden anzuvertrauen. Die Angst vor Verurteilung ist groß.

Liebesbetrug hat letztlich Folgen, die über Jahre hinweg anhalten können. Deshalb ist es für Betroffene wichtig, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anderenfalls ist es schwer, mit dem emotionalen Ballast zurechtzukommen. Folgerichtig ist es von elementarer Bedeutung, die Problematik bei einem Psychologen oder einer Beratungsstelle anzusprechen.

Romance Scam erkennen – Anzeichen für Liebesbetrüger

Es gibt eine Vielzahl an Indikatoren, die auf Liebesbetrug hindeuten. Diesbezüglich ist es von essenzieller Bedeutung, sich eingehender mit den ersten Anzeichen vertraut zu machen. Damit einhergehend ist es ebenso wichtig, Alarmsignale ernstzunehmen, ganz gleich, wie perfekt der Datingpartner zu sein scheint. Hiermit ist sichergestellt, dass es nicht zu einem Betrugsfall kommt, der mit wirtschaftlichen und emotionalen Schäden einhergeht.

Betrüger im Internet gaukeln Perfektion vor. Deshalb ist es ein erstes Warnsignal, wenn Menschen Bilder von großen Häusern veröffentlichen. Auch Selbstporträts, die künstlich und perfekt wirken, können ein erster Hinweis sein. Denn Romance Scammer stehlen im Internet Bilder. Des Weiteren kann es ein ernst zu nehmender Hinweis auf Betrug sein, wenn Menschen zu schnell ihre Liebe bekunden. Dies gilt vor allem dann, wenn man selbst kaum Daten von sich preisgegeben hat. Sucht der Chatpartner zusätzlich ständig nach Ausreden, um ein Treffen abzusagen, so ist es ein Anhaltspunkt, der auf Liebesbetrug hindeutet. Betrüger sitzen häufig im Ausland, deshalb ist ein Treffen ausgeschlossen. Ein Großteil der Betrugsfälle haben eines gemein, nämlich schlimme Lebensgeschichten. Folgerichtig ist davon abzuraten, sich davon mitreißen zu lassen. Es geht fließend dazu über, dass Chatpartner Geld haben möchten.

Die beste Möglichkeit, um einen Betrug zu enttarnen, ist es, ein persönliches Treffen vorzuschlagen. Auf diese Weise kann man zeitnah feststellen, ob es sich um eine reale Person handelt. Diesbezüglich sind Videotelefonate nicht empfehlenswert. Denn diese können ebenso aus dem Ausland vorgenommen werden. Ein gesundes Maß an Skepsis ist im Internet angebracht, um nicht zum Opfer zu werden. Betrüger investieren viel Energie, um eine Fassade aufzubauen. Diese kann nur durchbrochen werden, wenn man kritisch bleibt.

Fazit zum Thema Scam

Scam kann Menschen überall begegnen. In der Vergangenheit waren es vor allem Onlineportale für Alleinstehende, die von Scammern betroffen waren. Es ist wichtig, sich proaktiv damit auseinanderzusetzen. Grundsätzlich kann jeder zum Opfer werden, weil die Betrugsmaschen von Scammern durchdacht sind. In Zukunft ist davon auszugehen, dass es weiterhin zu Vorfällen kommen wird, weil sich das soziale Leben weiterhin auf digitale Netzwerke verlagert.

Was ist Nationalpazifismus? Bedeutung, Definition, Erklärung


Im Kontext der Aussage von Prof. Dr. Carlo Masala in der ARD-Sendung „Maischberger“ (im Februar 2023) versteht die Redaktion den Ausdruck „Nationalpazifismus“ wie folgt:

Nationalpazifismus ist eine Haltung, bei der sich jemand für Frieden zwischen zwei Konfliktparteien einsetzt, weil dies der eigene Wunsch und Wert ist. Die Interessen der angegriffenen und sich verteidigenden Konfliktpartei werden dabei übergangen. Ferner noch werden vom angegriffenen Land (dem Angriffsopfer) Zugeständnisse an den Aggressor gefordert.

Was ist Nationalpazifismus? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Ausdruck „Nationalpazifismus“ wurde in Deutschland bekannter, als ihn der Militärexperte und Professor für Internationale Politik Dr. Carlo Masala in der ARD-Talkshow „Maischberger“ am 14. Februar 2023 verwendete.

Prof. Dr. Carlo Masala urteilte über das „Manifest für den Frieden“ von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer, dass es „Ausdruck eines übelsten Nationalpazifismus“ sei.

Prof. Dr. Carlo Masala äußerte sich davor, dass es eine Unverschämtheit sei, in einer Situation, in der eine Partei einen Angriffskrieg durchgeführt hat von beiden (dem Aggressor und dem Angegriffenen) zu fordern, dass sie Kompromisse machen sollen. Die Forderung, der Ukraine keine Waffen zu liefern, würde dazu führen, dass man die Ukraine letzen Endes „unter den Bus schmeißt“. („Jemanden unter den Bus schmeißen“ ist eine Metapher. Sie bedeutet, dass jemand zum eigenen Vorteil geopfert bzw. aufgegeben wird.)

Über das Wort „Nationalpazifismus“

Das Wort „Nationalpazifismus“ setzt sich aus den Worten „National“ und „Pazifismus“ zusammen. „National“ bedeutet (neutral betrachtet), dass sich jemand für die Interessen der eigenen Nation oder des eigenen Volkes einsetzt und diese Interessen vertreten werden.

„National“ im Sinne des „Nationalismus“ bedeutet, dass die Interessen der eigenen Nation oder des eigenen Volkes über denen anderer Nationen oder Völker gestellt werden. Zur politischen Ideologie gesteigt, wird diese Idee von der Nation zum „Nationalismus“.

Als Pazifismus wird eine Grundhaltung bezeichnet, bei der jemand Gewalt und die Anwendung von Gewalt allgemein ablehnt, und sich mit aller Kraft für den Frieden einsetzt.

Im Sinne der Bedeutung der beiden Ausdrücke „National“ und „Pazifismus“ bedeutet „Nationalpazifismus“ damit, dass sich jemand für Frieden und Gewaltverzicht einsetzt, weil dies zu den Interessen der eigenen Nation gehört. Gleichzeitig setzt man sich damit aber über die Interessen der sich verteidigenden oder angriffenen Partei hinweg und ignoriert ihr Interesse der Verteidigung ihres Landes, sowie ihr Interesse nach Wiederherstellung ihrer nationalen Integrität und Reparationszahlungen.

Das Gegenteil vom Nationalismus ist der Patriotismus. Als „Patriotismus“ wird eine Liebe und emotionale Verbundenheit zum Vaterland beschrieben, ohne(!), die eigene Nation über andere zu stellen und/oder andere Nationen abzuwerten.

Deutscher Nationalpazifismus im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine

Meinung der Redaktion: Würden Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland stattfinden, so ist davon auszugehen, dass die Ukraine die von Russland annektierten Gebiete zurückfordert und dass die Ukraine Reparationszahlungen fordert. Von Russland hingegen, ist nicht zu erwarten, dass sie die annektierten Gebiete zurückgeben – allein schon, weil dies rechtlich in der russischen Verfassung gar nicht vorgesehen ist.

Wer also nun einen Frieden zwischen der von Russland überfallenen Ukraine erwartet, erwartet, dass die Ukraine Teile ihres Staatsgebiet aufgibt. Das würde kein Staat auf dieser Welt machen!

Für die Ukraine gilt wohl – wie für die Vietcong im Vietnamkrieg: So lange man nicht aufgibt, hat man nicht verloren.

Als Analogie: Stell dir vor, jemand greift dich an und besetzt dein Wohnzimmer sowie deine Küche. Ihr kämpft und streitet deswegen. Viel wird zerstört. Dann kommen auf einmal Forderungen von den Nachbarn, dass ihr doch bitte Frieden schließen sollt und du zu Kompromissen sowie Zugeständnissen bereit sein sollst, weil es von den Besetzern auch gefordert wird. Würdest du jetzt, dein Wohnzimmer und deine Küche aufgeben? (Hinweis: Dies soll keine Kriegsbefürwortung sein, sondern die Situation der Ukraine verdeutlichen.)

Der deutsche Nationalpazifismus im Kontext des russischen Angriffs auf Ukraine 2022 offenbart eine Haltung, des Friedens um den Preis das eine kleinere Nation geopfert wird, um die historische Beziehung zu einer größeren Nation aufrechtzuerhalten und wiederzubeleben.

Wie komme ich an Geld, um mir ein Auto kaufen zu können? Erklärung


Das Leben eines Autofahrers ist ganz schön teuer. Neben den hohen Kaufpreisen sind die Kosten für Benzin, Besuche in der Werkstatt oder die Beschaffung von Ersatzteilen über die Jahre erkennbar teurer geworden. Um sich dennoch ein Auto leisten zu können, ist eine gute Planung und manchmal etwas Glück notwendig. Unser Artikel zeigt Wege auf, wie der Kauf eines Autos auch mit kleinem Geldbeutel möglich wird.

Möglichkeiten und Kosten richtig analysieren

Der erste Schritt zum erfolgreichen Autokauf ist die Überlegung, ob es zwingend ein Neuwagen sein muss oder ein Gebrauchtwagen ausreicht. Wichtig ist, ehrlich zu sich zu sein und zu erkennen, dass das vorhandene Guthaben auf dem Konto vielleicht nicht für das Luxusfahrzeug der Träume ausreicht.

Selbst der Markt für Gebrauchtwagen in Deutschland ist in den letzten Jahren teurer geworden. Neben dem allgemeinen Preisanstieg denken immer mehr Haushalten darüber nach, anstatt in einen Neuwagen in eine preiswerte, gebrauchte Alternative zu investieren. Hier hilft es, sich die tatsächliche Bedürfnisse im Fahralltag bewusst zu machen und nicht aus Prinzip einem bestimmten Markenmodell nachzueifern.

Ein Leasing von Neufahrzeugen ist möglich. Bei diesem muss niemand Tausende von Euro auf einmal zahlen. Stattdessen findet die Zahlung einer monatlichen Leasingrate statt, was vielleicht besser zum Kontostand passt. Ähnliches gilt für die Kreditfinanzierung, bei der eine monatliche Rate an das Kreditinstitut zurückzuzahlen ist.

Kompromisse bei Hersteller und Alter eingehen

Ob Neu- oder Gebrauchtwagen, ein Kreditabschluss für den Autokauf ist keine Seltenheit. Jeder größere Autohändler arbeitet mit einem Finanzpartner zusammen und kann seinen Kunden direkt ein Angebot für die Finanzierung unterbreiten. Dies macht den Autokauf auf den ersten Blick sehr einfach, allerdings sind die Kreditkonditionen selten die besten und der Käufer zahlt monatlich unnötig teures Geld. Besser ist, sich einen umfassenden Überblick über den Kreditmarkt zu verschaffen, was online mühelos geht.

Nicht nur bei der Nutzung von Online-Rechnern wird schnell falsch eingeschätzt, wie viele Geld monatlich für die Rückzahlung einer Leasing- oder Kreditrate bereitsteht. Diese finanzielle Freiheit sollte bestimmen, welche Automarke es sein soll und ob das Geld eher für einen Gebrauchtwagen ausreicht. Themen wie der Klimaschutz beim Fahren oder die Möglichkeit, ein E-Fahrzeug über die heimische Steckdose aufzuladen, sollten ebenfalls vor dem Kauf bedacht werden.

Mit einem geregelten Einkommen ist es fast jedermann möglich, an einen Kredit zu kommen. Die Frage ist: Für wie kreditwürdig hält die Bank den Antragsteller, der einen Autokredit wünscht. Es kann sein, dass eine Kreditsumme von 20.000 Euro abgelehnt, ein Kredit über 10.000 Euro jedoch problemlos gewährt wird. Alleine dies gibt den Rahmen vor, indem sich der Autokauf bewegen sollte.

Ausgaben von zusätzlichen Einnahmen abhängig machen

Je nach Beruf und Lebensweise gibt es die Möglichkeit, unerwartete Zusatzeinnahmen zu erhalten. Dies kann eine Bonuszahlung oder eine Provision durch den Arbeitgeber sein, wie sie in verschiedenen Dienstleistungsbranchen ausgezahlt wird. Dieses Geld wird selten als feste Einnahme eingeplant und kann als zusätzlicher Spielraum für den Autokauf angesehen werden.

Auch aufs Glück kann man hoffen, um mit einem stattlichen Gewinnbetrag Autoträume wahr werden zu lassen. Wer zweimal wöchentlich auf die aktuellen Lottozahlen schaut, hat im Idealfall seinen Tippschein abgegeben und kann bei jeder Ziehung mitfiebern. Das Ausfüllen und die Abgabe der Scheine sind heute unkompliziert online möglich, den Weg oder die Fahrt zur Annahmestelle vor Ort können sich motorisierte Teilnehmer also getrost sparen. Und auch der Überblick über aktuelle Gewinnquoten ist online mit wenigen Klicks einfach erledigt.

Bürgschaft oder private Kredite als Optionen

Natürlich kann es sein, dass die eigenen Sicherheiten nicht für eine Bank ausreichen, um einen Kredit für den Autokauf zu gewähren. Hier sind zwei Alternativen denkbar, auch wenn sie in der Praxis seltener genutzt werden. Zum einen ist eine Bürgschaft in vielen Lebensbereichen etabliert. Bei dieser springt eine andere Person als Bürge ein, falls es Schwierigkeiten bei der Erfüllung eines Kredit- oder Leasingvertrags gibt.

Die Bürgschaft ist vor allem innerhalb einer Familie eine denkbare Option. Verfügen beispielsweise die Eltern über ein gewisses Vermögen und möchten sich Sohn oder Tochter ein Auto kaufen, können die Eltern eine Bürgschaft für den Kredit abgeben. Viele Geldgeber achten genau auf die Beziehung zwischen Antragsteller und Bürge. Eine Familie hat hier bessere Aussichten als ein einfacher Bürge aus dem Freundeskreis.

Ohne Bürgschaft und eigenes Vermögen ist es denkbar, mit einer Schwarmfinanzierung zum Geld für den Autokauf zu gelangen. Hier wird der Autokauf als Projekt auf einer entsprechenden Online-Plattform eingebunden, um Geldgeber für das Vorhaben zu gewinnen.

Die Erfahrung zeigt: Geldgeber investieren nicht in beliebige Projekte. Die Bereitschaft zur Investition ist bei einer Business-Idee oder einer speziellen Lebenssituation größer. Hier kommt es auf die richtige Präsentation des eigenen Finanzierungswunsches an. Ideal wäre, wenn das Auto nicht nur rein privat genutzt wird, um die Bereitschaft einer Investition zu steigern.

Ausgaben für die Instandhaltung bedenken

Ob mit dem regulären Gehalt oder einem attraktiven Gewinn, manchmal kommen Ausgaben rund ums Auto vollkommen unerwartet. Gerade bei einem Unfall oder Schaden, der Hunderte von Euro für die Reparatur verlangt, kann die Finanzierung zum Problem werden. Es bringt also nichts, das gesamte Vermögen in ein Auto und die monatlichen Kreditraten zu stecken, nur um bei der ersten Autoreparatur rote Zahlen zu schreiben.

Beim Austausch von Ersatzteilen muss es nicht zwingend die Originalqualität des Herstellers sein, um weiterhin sicher und komfortabel unterwegs zu sein. Spezialisierte Shops der namhaften Markenhersteller sowie Anbieter von Identteilen bieten Perspektiven, um die geplante Reparatur günstiger als gedacht zu gestalten.

Praktische Tipps zur Kostensenkung im Alltag

Der Kauf eines neuen Fahrzeugs oder eine Schadenssituation mit Abrechnung über die Versicherung kann zu einem Wechsel der Kfz-Versicherung motivieren. Der eingetretene Schaden gilt nach dem Vertragsrecht im Regelfall als Ereignis, das für beide Seiten ein Sonderkündigungsrecht auslöst. Wichtig ist, alle ausstehenden Beiträge zu begleichen, um die gültigen Schadenfreiheitsklassen mit zum neuen Versicherer nehmen zu können.

Auch im Fahralltag lassen sich Kosten aktiv senken. Für die Spritkosten und den Verschleiß des Fahrzeugs ist es gleichermaßen sinnvoll, längere Routen optimal zu planen und so Streckenlänge und Ausgaben zu minimieren. Vielleicht kann das Fahrzeug bei kürzeren Distanzen sogar stehen bleiben. Mit dieser Taktik entstehen langsam aber sicher Rücklage, so dass nicht der nächste Lottogewinn über einen Autokauf entscheiden muss.

Wie, wo und wann starb Kaiser Wilhelm II.? Erklärung, Geschichte


Kaiser Wilhelm II. (namentlich Wilhelm Friedrich Viktor Albrecht von Hohenzollern) war der letzte deutsche Kaiser, der das Deutsche Reich zwischen 1888 und 1918 regierte und aus dem preußischen Haus Hohenzollern stammte. Wie auch seine Vorgänger, so hatte auch Wilhelm II. zunächst eine militärische Ausbildung genossen, bevor dieser Schritt für Schritt auch an diplomatische Aufgaben herangeführt wurde.

Betrachtet man seine Regentschaft, so stellt Kaiser Wilhelm II. eine überaus bemerkenswerte Figur deutscher Geschichte dar. Bis zuletzt war dieser vor allem für seine imperialistischen Ansichten bekannt. Gleichzeitig lastet die Bürde des Ausbruchs des 1. Weltkriegs auf ihm, dessen Befehl er erteilte. Weiterhin war Wilhelm II. für seine Leidenschaft in puncto Militärprunk bekannt. Er war bis zuletzt davon überzeugt, dass Deutschland seine weltpolitische Stellung vergrößern musste, was sich schlussendlich auch in seiner Innen- und Außenpolitik widerspiegelte.

Kaiser Wilhelm II. gilt damit insgesamt als einer der bemerkenswertesten, deutschen Kaiser in der vergleichsweise kurzen Kaiserhistorie des Deutschen Reiches und soll daher innerhalb der folgenden Abschnitte einmal umfassend thematisiert werden. Dabei soll vor allem auch auf dessen Todesdatum sowie Todesort sowie auf die umfassenden Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II. eingegangen werden.

Bedeutung des Kaisers Wilhelm II. für die deutsche Geschichte

Neben Kaiser Wilhelm I. kommt auch der Regentschaft von Kaiser Wilhelm II. eine bedeutende Rolle in der Historie des Deutschen Reiches und späteren Deutschlands zu. Aufgrund seiner imperialistischen Ansichten verwickelte Kaiser Wilhelm II. das damalige Deutsche Reich im Zeitraum von 1900 bis 1914 recht häufig in militärische Konflikte und Auseinandersetzungen, die sich jedoch immer zum Vorteil des Kaisers und dem Deutschen Reich entwickelten. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs im Jahre 1914 sah sich Kaiser Wilhelm II. aber nun ein gänzlich anderen Situation ausgesetzt: Das „Entente Cordiale“ (bestehend zunächst aus Großbritannien und Frankreich und später noch den Vereinigten Staaten von Amerika) ließ im Westen einen mächtigen Verbündeten aufziehen. Gleichzeitig sorgte das mächtige Zarenreich im Osten für einen zweiten, geopolitisch sehr instabilen Brandherd.

Kaiser Wilhelm II. hat daher vor allem einen negativen Einfluss in der Geschichte Deutschlands hinterlassen und verblieb vor allem als narzisstische, streitsüchtige und habgierige Persönlichkeit in den Köpfen der Menschen. Anders als Wilhelm I. führte Wilhelm II. keine bahnbrechenden, technologischen oder sozialen Fortschritte voran, sondern konzentrierte sich einzig und allein auf den militärischen Machtausbau des Deutschen Reiches, der in einem tragischen und vor Überschätzung strotzenden Krieg enden sollte.

Todesort von Kaiser Wilhelm II.

Kaiser Wilhelm II. verließ kurz nach seiner Abdankung im Jahre 1918 für immer das Deutsche Reich und ließ sich in seinem Exil in Doorn, in den Niederlanden, nieder. Dort bewohnte er eine Villa, die von der damaligen, niederländischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde. Sie diente Kaiser Wilhelm II. als Refugium und sicherer Ort vor deutscher Verfolgung aufgrund der drastischen Konsequenzen des 1. Weltkriegs, den das Deutsche Reich bekanntlich verlor.

Bis zu seinem Tod verließ Kaiser Wilhelm II. das Anwesen nicht und verbrachte seine letzten Tage bei einsamen Spaziergängen und in Gegenwart seiner Leibwächter. Bei der Villa selbst handelt es sich um das „Haus Doorn“, ein kleines Jagdschloss in der Nähe der Gemeinde Utrechtse Heuvelrug. Nach seinem Tod wurde Kaiser Wilhelm II. in einem Mausoleum direkt im hauseigenen Park des Schlosses beigesetzt.

Todeszeitpunkt von Kaiser Wilhelm II.

Nachdem Kaiser Wilhelm II. kurz nach seiner Abdankung im Jahre 1918 in sein Exil in den Niederlanden geflüchtet war, lebte dieser dort noch vergleichsweise lange bis zu seinem Tod an Altersschwäche am 4. Juni 1941. Zum Zeitpunkt seines Todes kündigten sich die für das Deutsche Reich abermals negativen Entwicklungen des nun 2. Weltkriegs bereits an. Denn im Jahre 1941 stand das damalige Deutsche Reich bereits rund 20 Jahre unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, die Deutschland zum wiederholten Male in den Ruin stürzen sollten.

Kaiser Wilhelm II. hielt bis zuletzt nichts von den Nationalsozialisten und lehnte vielmals eine Kooperation (zum Beispiel in Form einer Beratertätigkeit) ab. Sehr zum Ärger der Nationalsozialisten gelang auch kein Zugriff – bis zu seinem Tod war die Niederlande bereits rund 1 Jahr besetzt, was für Kaiser Wilhelm II. jedoch keine negativen Auswirkungen haben sollte.

Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II.

Die Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II. waren insgesamt von sehr gemischter Natur. Sie hingen im Großen und Ganzen von der politischen Überzeugung über seine Regentschaft zwischen 1888 und 1918 ab. Wurde Kaiser Wilhelm II. (von ihm selbst jedoch ungewollt) von den Nationalsozialisten beinahe verehrt, so war Kaiser Wilhelm II. vor allem bei den älteren Generationen stark verhasst. Jedoch hatte Kaiser Wilhelm II. immer noch eine starke Anhängerschaft im Deutschen Reich, die teilweise inoffizielle Trauermärsche infolge seines Todes instruierten.

In den Niederlanden selbst war die Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. zwischen 1918 und 1941 ebenfalls sehr umstritten. Hier allerdings stärker negativ als im Deutschen Reich. Für die Niederländer galt es als insgesamt sehr unangenehm, Kaiser Wilhelm II. als ehemaligen Kriegstreiber vor Belgien und Frankreich zu verbergen. Entsprechend groß war hier auch die Erleichterung über dessen Tod. In Frankreich, Belgien und dem nahen Großbritannien hingegen wurde die Nachricht über den Tod von Kaiser Wilhelm II. eher positiv aufgefasst, mit der Tendenz, dass dieser „nie seine eigentliche Strafe bekommen konnte“.

Fazit zum Thema Tod von Kaiser Wilhelm II.

Bereits rund 23 Jahre vor seinem Tod endete mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. eine bedeutende Ära der deutschen Geschichte: Und zwar die Geschichte des Deutschen Kaiserreichs. Kaiser Wilhelm II. war hier der letzte, durch Gott berufene Herrscher, den Deutschland bis dato sehen sollte. Seine Regentschaft brachte zunächst Macht und großen Einfluss für Deutschland, mündete aber dann aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkriegs in einem wahren Fiasko. Zugleich stellte der 1. Weltkrieg und dessen harte Bestrafung auch die Weichen für das Zustandekommen des 2. Weltkriegs (Stichwort: Versailler Vertrag).

Kaiser Wilhelm II. ging daher vor allem mit negativen Schlagzeilen in die Geschichte Deutschlands ein und verbrachte die letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod am 4. Juni 1941 im niederländischen Exil. Dort war dieser auf der Flucht vor dem Zugriff der Siegermächte des 1. Weltkriegs, Frankreich und England und entging damit für den Rest seines Lebens einer potenziellen Anklage, beziehungsweise Bestrafung.

Was ist Job Boomeranging? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Begriff Boomerang-Mitarbeiter bezeichnet Ex-Arbeitnehmer, die aus beruflichen oder privaten Gründen die Firma gewechselt haben, aber nach einiger Zeit wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Boomerang-Mitarbeiter haben ihr Unternehmen einvernehmlich verlassen. Wer in Streit ging, mit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr den alten Betrieb zurückkehren. Wer das aber tun möchte, kann hier für ganz unterschiedliche Gründe haben.

Die häufigsten betrieblichen Gründe sind:

  • bessere Bezahlung
  • verantwortungsvollere Aufgaben
  • der Arbeitgeber musste Arbeitsplätze abbauen

Die häufigsten privaten Gründe sind:

  • Veränderungen wie Umzug
  • längere Ausfallzeiten nach der Geburt eines Kindes
  • längere Ausfallzeiten durch Krankheit
  • der Mitarbeiter möchte ein Sabbatical einlegen

Lange Zeit war es fast ein Tabu, in eine frühere Firma zurückzukehren. Es galt als Makel. Doch heute sehen Personaler die Rückkehr eines Ex-Mitarbeiters eher als Gewinn. In der Regel profitieren beide Seiten davon.

Vorteile für Arbeitgeber durch Boomerang-Mitarbeiter

Der Arbeitgeber genießt durch Boomerang-Hiring den Vorteil, dass der frisch eingestellte Ex-Mitarbeiter gute Ideen, neue Erfahrungen und viel Potenzial in die Firma einbringt. Denn die meisten Menschen, die in ihren alten Job zurückkehren, tun dies nicht aus Bequemlichkeit, sondern haben erkannt, dass die alte Firma unterm Strich doch besser war als ursprünglich angenommen. Dadurch sind sie viel motivierter und haben eine höhere Leistungsbereitschaft. Boomerang-Mitarbeiter wieder einzustellen, verkürzt den Recruiting-Prozess und spart Kosten. Der Betrieb muss nicht aktiv nach neuen Mitarbeitern suchen und beispielsweise Stellenanzeigen schalten. Man kennt die Arbeitsweise des neuen Kollegen. Beide Seiten wissen, was sie voneinander erwarten können.

Nicht zuletzt kann es für den Betrieb sehr imagefördernd sein, wenn ein ehemaliger Kollege zum Unternehmen zurückkehrt. Denn er signalisiert seiner Umwelt damit, dass dieses Unternehmen interessante Vorteile zu bieten hat. Damit stärkt der Boomerang-Mitarbeiter das Employer Branding. Zudem hat der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer zurückgewonnen, der zwar eine Weiterqualifizierung durchlaufen hat, doch für die musste der Arbeitgeber nichts investieren. Nicht selten hat der neue Ex-Kollege noch gute Kontakte zu ehemaligen Kunden und Kolleginnen. Damit ist er eine gute Unterstützung für Veränderungsprozesse.

Ein wiedergewonnener Kollege

  • bringt neues Know-how aus einem fremden Unternehmen mit (idealerweise von der Konkurrenz)
  • hat neue Ideen und Lösungskonzepte
  • besitzt bereits Insiderwissen
  • braucht nur wenig Einarbeitung
  • kostet nichts bei der Rekrutierung

Vorteile für Boomerang-Mitarbeiter im alten Betrieb

Sie kennen den Strukturen des ehemaligen Unternehmens, aber auch seine Defizite. Sie sind auch mit dem Betriebsabläufen und der Unternehmenskultur vertraut. Genau wie die Geschäftsleitung hatten auch sie in der Vergangenheit genügend Zeit, die Stärken und Schwächen der anderen Seite herauszufinden. Boomerang-Kollegen brauchen keine lange Einarbeitungszeit, sondern können direkt mit der Arbeit beginnen. Dank ihrer Vorkenntnisse sind sie von Beginn an produktiv.

Was müssen Firmen tun, um Boomerang-Mitarbeiter zu gewinnen?

Als Bumerang-Mitarbeiter gelten nicht nur langjährige Kollegen von früher, auch Azubis, Werkstudenten, Bachelor/Master-Studenten, Trainees und Kollegen aus Zeitarbeitsfirmen eignen sich für den Recruiting-Prozess von Boomerang-Mitarbeitern. Damit beide Seiten vom Boomerang- Job profitieren, ist es wichtig, dass der Kontakt auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters gehalten wird. Das kann beispielsweise über Einladungen zu Betriebsfeiern und anderen Firmen-Events geschehen. Die Chance, dass ehemalige Kollegen in den alten Job zurückkehren, erhöht sich, wenn vermittelt wird, dass die Geschäftsführung gelegentliche Jobwechsel als positive Entwicklung betrachtet und dem Ex-Kollegen den Weggang nicht übel nimmt.

Risiken für Rückkehrer in den alten Job

Wer zurückkehrt, sollte sich im Klaren darüber sein, aus welchem Grund er dies tut und seine eigene berufliche Entwicklung wertschätzen. Auch glaubwürdige Begründungen für die Rückkehr machen Sinn, um Mutmaßungen durch Kollegen vorzubeugen. Es besteht immer die Gefahr, dass man seinen ehemaligen Ruf nicht abschütteln kann. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf das Wieder-Einstellungsgespräch gut vorzubereiten. Unangenehme Fragen wie die, warum man zur alten Firma zurück möchte, sind nicht zu vermeiden.

Hier muss der Arbeitnehmer plausible Gründe anführen. Er kann auch nicht davon ausgehen, dass die Situation am Arbeitsplatz mit der zum Zeitpunkt seines Weggangs identisch ist. Werden gleich zu Anfang die Jobperspektiven für unterschiedliche Zeiträume besprochen, verraten Arbeitnehmer damit etwas über ihre Motivation, Zuverlässigkeit und Beständigkeit und ebnen den Weg für eine fruchtbare Zusammenarbeit.

In welchen Müll kommt Backpapier? Erklärung, richtige Mülltrennung


Viele Menschen sind sich sicher in ihrem Handeln, wenn sie Backpapier im Altpapier entsorgen. Immerhin befindet sich schließlich das Wort „Papier“ in Backpapier. Dieses Denken unterliegt allerdings einem Irrtum, denn Backpapier wird richtigerweise in der Restmülltonne entsorgt. Backpapier ist beschichtet und wasserabweisend. Aufgrund dieser Eigenschaften hat es nichts in einer Altpapiertonne zu suchen. Durch diese Beschichtungen wird es quasi unmöglich, Backpapier wie normales Papier zu recyceln. Zusätzlich befinden sich an benutztem Backpapier oftmals noch Fett- oder Essensreste, die ebenfalls nicht in die Altpapiertonne gehören. Ein Recyceln würde nochmals schwieriger werden. Aus diesen Gründen ist der richtige Ort für Backpapier die graue Tonne.

In eine Altpapiertonne gehören Dinge wie Eierkartons, leere Mehlpapiertüten oder Zeitungen. Backpapier ist entweder mit Teflon oder Silikon beschichtet, damit die Backwaren im Ofen nicht festbacken. Beide Stoffe (Silikon und Teflon) sind nicht wasserlöslich. Daher kann das Backpapier auch nicht im üblichen Altpapier recycelt werden. Übrigens ist nicht nur Backpapier beschichtet: Auch Fahrkarten oder Kassenbons sind mit einer speziellen Schicht überzogen und gehören deshalb ebenso in die Restmülltonne.

In eine graue Tonne (Restmülltonne) gehören Stoffe, die nicht verwertbar sind und weder über die Wertstofftonne, die Altpapiertonne noch über die Biomülltonne entsorgt werden können. In eine Restmülltonne gehören also beispielsweise Windeln, Asche, Porzellan und auch das Backpapier. Gemeint ist hierbei sowohl Dauerbackfolie als auch Dauerbackpapier. Beide Varianten bestehen entweder aus Teflon oder Silikon.

Backpapier ist leider nicht recycelbar und wird daher verbrannt. Somit dient es immerhin noch zur Energiegewinnung. Ein Problem besteht hierbei allerdings: Werden Stoffe wie Silikon oder Teflon verbrannt, entstehen giftige Stoffe, die freigesetzt werden und somit die Umwelt belasten. Bestenfalls wird so wenig wie möglich Backpapier verwendet oder – noch besser – ganz darauf verzichtet.

Siehe auch:

Backpapier-Alternativen

Es gibt einige Alternativen, um das umweltbelastende Backpapier zu vermeiden. Beispielsweise lässt sich ein Backblech gut einfetten. Hierzu eignen sich entweder Rapsöl, Kokosöl oder andere vegane Fette. Wer sichergehen möchte, dass auch wirklich nichts anbrennt, der kann zusätzlich auf das eingefettete Backblech noch Mehl oder Semmelbrösel streuen. Festgebranntes Essen hat hier keine Chance.

Konventionelles Butterbrotpapier eignet sich genauso gut wie Backpapier. Zudem enthält es keine Chemikalien oder Weichmacher. Die Müllverursachung ist allerdings ebenfalls genauso groß wie bei Benutzung von Backpapier.

Mittlerweile gibt es Backbleche, die eine Antihaftbeschichtung besitzen. Wird das Blech richtig verwendet, hält es viele Jahre und man hat dadurch enorm viel Backpapier eingespart. Ganz ohne Unterlage kommen hingegen Pizzateig oder Kekse aus.

Was bedeutet „Flugzwerg“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Als „Flugzwerg aus dem Mittelstand“ bezeichnete die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) den CDU-Politiker Friedrich Merz in ihrer Karnevalsrede am 7. Februar 2023 bei der Karnevalsveranstaltung „Ordens wider den tierischen Ernst“ (in Aachen). Die Karnevalsrede und die Karnvalssitzung wurden in der ARD ausgestrahlt.

Was bedeutet „Flugzwerg“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags, war in der Karnevalssitzung als „Vampir“ (oder „böse König“) verkleidet. Friedrich Merz, Vorsitzender der Union, war anwesend und hörte ihre Worte live.

In ihrer kurzen Rede teilte Marie-Agnes Strack-Zimmermann gegen Friedrich Merz aus ohne ihn direkt anzusprechen. Sie sprach darüber, dass er Menschen, die vor Krieg fliehen als „Sozialtouristen“ bezeichne und damit verhöhne. Friedrich Merz Aussage über „kleine Paschas“ verarbeitete sie wie folgt: Wenn ein Junge nicht Sascha, sondern Ali heißt, so beschimpfe er ihn als „Grundschulpascha“. Merz Gebrauch des Wortes „Klimaterroristen“ erwähnte sie ebenfalls. Sie sagte, dass für „ihn“ alle Klimaaktivisten nur „Terroristen“ seien.

Sie äußerte sich weiterhin, dass wenn ein „Naziprinz“ es zu wild treibe, werde die „Flugzwerg“ ganz mild. Die Redaktion vermutet, dass Strack-Zimmermann damit auf den Umgang von Friedrich Merz mit der Reichsbürger-Szene in Deutschland anspielt. Die Ausdruck „Flugzwerg“ spielt vermutlich darauf an, dass Friedrich Merz mit seinem Privatjet z.B. zur Hochzeit von Christian Lindner nach Sylt geflogen ist. Der Ausdruck „Zwerg“ soll den CDU-Chef kleiner und unbedeutender machen.

Der CDU-Politiker Hendrik Wüst, der neben Friedrich Merz saß, war amüsiert über die Rede Strack-Zimmermanns zu sehen.

Strack-Zimmermann bezeichnete an dem Abend auch noch andere Politiker als Zwerge. Sie bezeichnete Wladimir Putin als „Wodka-Zwerg“ und Kriegsverbrecher. Olaf Scholz nannte sie „Kanzler-Zwerg“ und attestierte, dass er unter „schwerer Amnesie“ leide. Christian Lindner nannte sie „Porsche-Zwerg“.

Reaktion der CDU auf Flugzwerg

Am 7. Februar 2023 forderte die CDU eine Entschuldigung von Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Der CDU-Generalsekretär Mario Czaja äußerte sich, dass der Auftritt von Strack-Zimmermann „bizar“ gewesen sein soll und dass er „selbst für ihre Verhältnisse ein neues Niveautief“ markiere. Er urteilte, dass Strack-Zimmermann für etwas Applaus von rot-grün „alle Grenzen anständigen Umgangs gesprengt“ habe. Weiterhin äußerte er sich, dass „solche Peinlichkeit“ nichts mit Karneval zu tun habe und er eine Entschuldigung bei Friedrich Merz erwarte. Er resümierte, dass man sich so nicht verhalte, „nicht einmal im Karneval.“

Am 7. Februar 2023 um 10:10 Uhr veröffentlichte Marie-Agnes Strack-Zimmermann einen Tweet auf Twitter in dem sie sich äußerte, dass es „völlig in Ordnung“ sei, wenn Personen nicht über ihre Rede lachen können. Sie schrieb: „Karnevalismus ist nicht gottgegeben.“

Strack-Zimmermann schrieb weiterhin, dass es sich lohne für „ein besseres humoristisches Verständnis den geschätzten Kollegen Hendrik Wüst (CDU) zu fragen.“

Wie, wo, wann und warum starb Kaiser Wilhelm I.? Erklärung, Geschichte


Kaiser Wilhelm I. (namentlich Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen) war der erste deutsche Kaiser. Er entstammte dem damaligen Haus Hohenzollern und war von 1861 bis 1871 Kaiser des Deutschen Reiches. Hierfür schlug dieser zunächst eine militärische Laufbahn ein, bevor dieser in den 1820er-Jahren erste, diplomatische Aufgaben übernahm. Er galt in der Geschichte des Deutschen Reiches als zentrale Figur und regierte das Deutsche Reich bis zu seinem Tode weiter (obwohl da bereits kein Kaiser mehr gewesen).

Damit begleitete Kaiser Wilhelm I. das damalige Deutschland durch eine Zeit von vielseitigen Veränderungen und Transformationen hin zur Weltmacht. Ihm wird außerdem eine zentrale Rolle bei der Festigung der deutschen Nation als politische und militärische Macht zugesprochen. Wie auch sein Nachfolger – Kaiser Friedrich III. – so galt auch Kaiser Wilhelm I. als schillernde Figur, die die Aufmerksamkeit und den Prunk liebt. Seine preußische Herkunft äußerte sich entsprechend an seinem Hang zu überschwänglichen Militärparaden und durch seine Glorifizierung des Militärs selbst.

Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal mit dem Leben und dem Tod des ersten deutschen Kaisers namens Kaiser Wilhelm I. beschäftigen und hierüber interessante Informationen liefern.

Bedeutung des Kaisers Wilhelm I. für die deutsche Geschichte

Kaiser Wilhelm I. wird eine entscheidende Bedeutung in der Geschichte des Deutschen Reiches im 19. Jahrhundert zugesprochen. Sein tiefgreifender Einfluss auf die Politik und die Gesellschaft führte zu umfassenden Veränderungen und zum Einleiten der industriellen Revolution in Deutschland. Weiterhin sorgte Kaiser Wilhelm I. für die territoriale Expansion des damaligen Deutschen Reiches, indem dieser Kolonien außerhalb von Europa für das Deutsche Reich beanspruchten. Weiterhin sorgte sein militärischer Führungsstil für die konstante Ausbreitung der preußischen Kultur auch in übrigen Landesteilen.

Kaiser Wilhelm I. legte damit den Grundstein für den Aufstieg des Deutschen Reiches zur Weltmacht und einte die einzelnen, deutschen Nationen im Zuge der Reichsgründung im Jahre 1871. Somit stellt Kaiser Wilhelm I. eine extrem bedeutende, historische Figur dar, dessen Einfluss den weiteren Geschichtsverlauf im Positiven sowie im Negativen prägte.

Todesort von Kaiser Wilhelm I.

Kaiser Wilhelm I. starb in der damaligen Hauptstadt des Deutschen Reiches, in Berlin. Hier verbrachte dieser seine letzten Tage in einem Berliner Krankenhaus. Während seiner Regierungszeit lebte Kaiser Wilhelm I. den Großteil der Zeit in der Residenz inmitten der Reichshauptstadt. Zwischenzeitliche nächtigte er aber immer wieder in verschiedenen, königlichen Residenzen im Königreich Preußen sowie im Großherzogtum Baden. Der Kaiser liebte es, in verschiedenen Teilen Deutschlands untergebracht zu sein und genoss die freie Wahl seiner Unterkünfte. Innerhalb seiner letzten Monate verließ dieses Berlin jedoch nicht mehr und verbrachte diese mehr oder weniger in seiner Berliner Residenz. In seinen letzten Tagen war dieser jedoch bettlägerig geworden und musste diese zwangsläufig in einem Berliner Krankenhaus verbringen, wo dieser bis zuletzt von den dortigen Ärzten betreut wurde.

Wann starb Kaiser Wilhelm I.? Todesdatum

Der Tod ereilte den damaligen Kaiser Wilhelm I. in den frühen Morgenstunden des Donnerstags, des 9. März 1888. Zu diesem Datum starb Kaiser Wilhelm I. im Alten Palais in Berlin. Als Todesursache wurde ein Krebsleiden angegeben, an welchem der Kaiser schon lange litt und diesem nun erlegen ist. Wenige Tage später – nämlich am 16. März 1888 – wurde der tote Kaiser Wilhelm I. im Berliner Mausoleum im Schlosspark in Charlottenburg beigesetzt. Zur Trauerfeier kamen damals zehntausende betroffener Berliner und Bürger des Deutschen Reiches, die dem verstorbenen Kaiser Wilhelm I. die letzte Ehre erweisen wollten.

Kaiser Wilhelm I. hatte noch innerhalb seiner letzten Tage mit Otto von Bismarck über die politische Lage des Deutschen Reiches gesprochen. Bereits am 4. März zeigte sich Kaiser Wilhelm I. nicht mehr wie gewohnt zur Wachablösung vor seinem Palais. Auch Anraten von seiner Tochter, der Großherzogin Luise von Baden, sich doch etwas zu schonen, ging dieser bis zuletzt nicht nach. Bereits wenige Tage später war es dann um den damaligen Kaiser Wilhelm I. geschehen. Als Todeszeitpunkt wird der 9. März 1888, um 8:22 Uhr angegeben.

Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm I.

Dem Tod des beliebten Kaisers Wilhelm I. folgte eine Welle der Trauer und des Respekts – und zwar aus dem gesamten Deutschen Reich sowie von internationaler Seite. Die gesamte Bevölkerung Deutschlands, als auch alle politischen Kreise reagierten mit Bedauern und ernannten ihn postum zum Symbol der Gründung und Einung des Deutschen Reiches. Gleichzeitig wurden seine bedeutenden Leistungen, die dieser im Laufe seiner Regierungszeit erreichte, gewürdigt.

Seine Beerdigung glich dementsprechend einer öffentlichen Zeremonie, an der mehrere zehntausend Menschen teilnahmen. Darunter waren nebst hochrangigen Regierungsvertretern auch bekannte Persönlichkeiten des damaligen, öffentlichen Lebens. Ebenso Kondolenz überbrachten auch weitere, europäische Monarchen der damaligen Zeit. Die Beerdigung selbst wurde auch in verschiedenen nationalen sowie internationalen Zeitungen und Zeitschriften thematisiert. Mit dem Tod von Kaiser Wilhelm I. war nun fortan sein Nachfolger, Kaiser Friedrich III. alleiniger Herrscher des Deutschen Reiches.

Nachwirkungen zum Tod von Kaiser Wilhelm I.

Die Regentschaft von Kaiser Wilhelm I. war von Stabilität, Prosperität und Wohlstand des Deutschen Reiches geprägt. Mit seinem Tod endete eine Ära, die im Nachhinein auch oft als das „Goldene Zeitalter des Deutschen Reiches“ bezeichnet wurde. Mit seinen Nachfolgern, Kaiser Friedrich III. und Kaiser Wilhelm II. kehrten politische Unruhen sowie militärische Konflikte ein, die dem damaligen Deutschen Reich schwere Instabilität beifügten.

Auch geschah nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I. allmählich der Niedergang der deutschen Monarchie, der sich durch die Forderungen nach politischen Reformen sowie einer Stärkung demokratischer Strukturen äußerte. Wunsch war eine engere Verbindung zwischen Bürgern und der Regierung. Die Nachwirkungen auf den Tod von Kaiser Wilhelm I. hatten demnach entscheidende Auswirkungen auf die Wandlung Deutschlandes zu einem demokratischen Staat.

Fazit zum Thema Tod von Kaiser Wilhelm I.

Der Tod von Kaiser Wilhelm I. am 9. März 1888 stellt auch heute noch ein bedeutendes Ereignis deutscher Geschichte dar, weil dieses zugleich als das einleitende Ende der deutschen Monarchie betrachtet wird. Kaiser Wilhelm I. führte Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine spannende Zeit und leitete die industrielle Revolution in Deutschland ein. Seine guten Beziehungen zu anderen, europäischen Monarchen sowie sein zielstrebiger Führungsstil werden bis heute bewundert. Kaiser Wilhelm I. gilt damit als einer der bedeutendsten, deutschen Kaiser aller Zeiten.

Wie, wo, wann und warum starb Queen Elisabeth II.? Erklärung, Geschichte


Queen Elisabeth II. von England starb am 8. September 2022 um 16:10 Uhr deutscher Zeit auf Schloss Balmoral, ihrem Sommersitz und bevorzugten Rückzugsort im schottischen Hochland. Sie lebte pflichterfüllt, so, wie sie es dem Volk bei ihrer Krönung versprochen hatte. Elisabeth II. wurde 96 Jahre alt.

Das geschah in den letzten Stunden der Queen

Als Premierministerin Liz Truss um 13:00 Uhr Ortszeit im Parlament eine Rede hielt, kam Minister Nadhim Zahawi auf sie zu und steckte ihr einen Zettel zu. Kurze Zeit später verließen Truss sowie Oppositionsführer Keir Starmer das Abgeordnetenhaus, wodurch sie viel Raum für Spekulationen boten. Eine halbe Stunde später ließ der Buckingham-Palast mitteilen, dass die Ärzte von Elisabeth II. besorgt über deren Gesundheitszustand seien.

Noch einmal einer 30 Minuten später wurde mitgeteilt, dass die königliche Familie auf dem Weg nach Schloss Balmoral sei. Zwei ihrer Söhne und ihr Enkel William konnten nicht mehr rechtzeitig am Sterbebett eintreffen.
Noch vor Verkünden der offiziellen Todesnachricht versammelte sich eine Menschenmenge vor dem Buckingham-Palast.

Um 16:30 Uhr schließlich wurde Premierministerin Liz Truss offiziell über den Tod von Königin Elisabeth II. informiert. Erst nach 17:00 Uhr kamen die Söhne Andrew und Edward sowie ihr Enkel William auf Schloss Balmoral an. Die offizielle Bekanntgabe des Todes von Königin Elisabeth II. Erfolgte erst um 18:30 Uhr Ortszeit. Um 19:00 Uhr würdigte ihr Sohn Charles, der von diesem Zeitpunkt an König war, seine Mutter in einer offiziellen Erklärung als „geschätzte Herrscherin und viel geliebte Mutter.“

Als offizielle Todesursache gaben die königlichen Leibärzte Altersschwäche an. In diesem Fall führt die eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Organe zu einem multiplen Organversagen und damit zum Tode. Neben Charles, Camilla und Prinzessin Anne befanden sich auch die geliebten Corgis der Queen, Muick und Sandy, mit im Raum, als sie starb. Ihre Tochter Anne unterschrieb den Totenschein.

Überführung von Schottland nach London zur letzten Ruhestätte

Die Nachricht vom Tode der Monarchin traf die Menschen weltweit wie ein Schock. Elisabeth II. hatte 70 Jahre lang regiert. Ganze Generationen sind mit dieser Königin aufgewachsen, kannten niemals ein anderes britisches Staatsoberhaupt. Von Schloss Balmoral brachte man den Sarg in die schottische Hauptstadt Edinburgh, wo sie für 24 Stunden in Thronsaal des Palace of Holyroodhouse in Edinburgh aufgebahrt wurde. Am Montag wurde der Sarg in einer großen Prozession zur St.-Giles-Kathedrale geleitet, wo die Bevölkerung anschließend Abschied nehmen konnte.

Am Dienstag wurde der Sarg nach London überführt. Man schätzt, dass 4,1 Milliarden Menschen weltweit die offizielle Trauerzeremonie am Bildschirm verfolgten. Abertausende pilgerten nach London, um die Zeremonie live zu erleben. Der Todestag von Queen Elisabeth II. ist seither britischer Feiertag.

Die Bestattung führte das königlichen Bestattungsunternehmen Leverton & Sons durch. Der Sarg der Queen wurde aber schon drei Jahrzehnte vor ihrem Tod in Auftrag gegeben und besteht aus englischer Eiche. Das Holz wird mittlerweile nicht mehr verwendet, die britischen Royals bevorzugen heute amerikanische Eiche. Wie der ihres verstorbenen Ehemannes Prinz Philip wurde auch Elisabeths Sarg mit Blei ausgekleidet. Das ist in der königlichen Familie Tradition. Wenn Blei oxidiert, entsteht eine relativ luftdichte Schicht, die auch das Austreten von Flüssigkeit verhindert. Allerdings macht das Blei den Sarg extrem schwer, sodass acht Sargträger benötigt wurden.

Auch der Deckel musste sehr stabil sein, denn während der Trauerzeremonie legte man Zepter, Krone und Reichsapfel auf den Sarg. Alleine die Edwardskrone wiegt zwei Kilogramm. Ihr Wert wird auf 40 Millionen US-Dollar geschätzt. Sie ist Teil der Kronjuwelen, über die die Königsfamilie nicht frei verfügen darf. Besitzerin ist das vereinigte Königreich.

Wo wurde Queen Elisabeth II. begraben? Ruhestätte

Am 19. September 2022 wurde die Queen in einem Staatsbegräbnis zur letzten Ruhe geleitet und im Familiengrab der Windsors auf Windsor Castle, in einer Seitenkapelle der Kirche, beigesetzt. Ihr zu Ehren läuteten die Glocken von Schloss Windsor, St. Pauls Kathedrale und Westminster Abbey, außerdem wurden 96 Salutschüsse für jedes Lebensjahr abgefeuert.

Nach Beendigung der königlichen Trauerzeit (ab 29. September 2022) wurde das Grab von Elisabeth II. in der St. Georges-Kapelle auf Schloss Windsor auch für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Grabplatte besteht aus schwarzem belgischem Marmor, die Inschrift aus Messing. Hier ruht sie neben ihrem Ehemann Prinz Philip. Auch ihre Eltern und ihre Schwester Margret sind in diesem Grab beigesetzt.

Detail am Rande: Auf Veranlassung der Familie dürfen fünf Szenen der TV-Ausstrahlung von der Beerdigungszeremonie der Queen in Zukunft nicht mehr gezeigt werden. Welche Bilder das genau sind, ist nicht bekannt. Hingegen war die unbearbeitete Version der Trauerzeremonie in den Mediatheken noch einige Monate lang verfügbar.

Wie, wo, wann und warum starb Robbie Coltrane? Erklärung


Der britische Schauspieler Anthony Robert McMillan trug den Künstlernamen Robbie Coltrane und wurde am 30. März 1950 in Schottland geboren. Von 1999 bis 2003 war er mit der Künstlerin Rhona Gemmell verheiratet. Er starb am 14. Oktober 2022.

Robbie Coltrane: Gesundheit und Krankheiten

Coltrane war ein Charakterdarsteller mit Format. In der Rolle als Trinker Fitzgerald konnte Coltrane auch deshalb überzeugen, weil er selbst alkoholabhängig war. Die Sucht bestimmte seinen Alltag viele Jahre lang, bis er 1986 einen Einzug in einer Klinik in Mexiko machte. Seither lebte er zwar alkoholfrei, doch der langjährige Alkoholmissbrauch hatte seine Organe bereits stark geschädigt.

Coltrane litt an Diabetes mellitus und Übergewicht. In einem Interview von 2020 sprach er davon, auch unter Arthrose zu leiden und dass er zeitweise sogar auf den Rollstuhl angewiesen war. In der Sterbeurkunde wurde multiples Organversagen als Todesursache genannt. Die Mediziner stellten eine Atemwegsinfektion, eine Blutvergiftung sowie eine Herzblockade fest.

Schon einige Monate vor seinem Tod musste der Schauspieler einen Bühnenauftritt aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen. Fans weltweit, insbesondere Harry-Potter-Fans, aber auch seine damaligen Kollegen und Kolleginnen waren von seinem Tod tief getroffen.

Robbie Coltrane: Gefragter Schauspieler

Als Rubeus Hagrid erlangte Coltrane in den Harry-Potter-Verfilmungen weltweite Bekanntheit. Er war in allen acht Harry Potter-Filmen zu sehen. Die sympathische Rolle als Harrys Mentor und Wildhüter von Hogwarts war ihm wie auf den Leib geschrieben. Coltrane spielte hier zwar einen Halbriesen, war aber in Wirklichkeit „nur“ 1,85 m groß. Daher wurde er einige Male gedoubelt, und zwar vom zwei Meter großen, ehemaligen Rugby-Spieler Martin Christopher. Der Effekt von Größe wurde auch mithilfe optischer Täuschungen erzielt. Beispielsweise errichtete man Hagrids Hütte in zwei Versionen: In der größeren wirkt alles überdimensional, in der kleinen wirkt Hagrid umso größer.

Schon vor Harry Potter war Coltrane in Großbritannien ein gefragter Bühnen-, Kino- und TV-Schauspieler. Doch die Rolle als bärtiger Wildhüter Hagrid brachte ihm den internationalen Durchbruch. Seine Bühnen- und Filmcharaktere stellte er mit beeindruckender Präsenz dar. Er gehörte in Großbritannien zu den ganz großen Charakterdarstellern.

Auch in Hollywood war Coltrane gefragt. Beispielsweise hatte er in den James Bond-Filmen „GoldenEye“ und „Die Welt ist nicht genug“ mit Pierce Brosan als Agent 007 eine tragende Rolle. In beiden Bond-Filmen stellte Coltrane den zwielichtigen Gangsterboss und ehemaligen KGB-Agenten Valentin Zukowsky dar. Charaktere, die nicht in die gängigen Schablonen passen, waren seine ganz große Stärke. In der Krimiserie „Für alle Fälle Fitz“ (1993–2006) nahm er die Rolle des Kriminalpsychologe Dr. Eddie Fitzgerald ein. Seine mitreißende, authentische Darstellung von Fitzgerald, einem exzessiven Trinker, Spieler und Grübler, der in schaurigen Mordfällen ermittelt und seine Ehe aufs Spiel setzt, war eine Mediensensation.

In der Serie „National Treasure“ spiele Coltrane Figur Paul Finchley. In der Serie „Urban Myths“ verkörperte er den legendäre Schauspieler und Regisseur Orson Welles – das war seine letzte Rolle.

In der Literaturverfilmung „Große Erwartungen“ nach Dickens (2012) verkörperte er den Wohltäter und Anwalt Mr. Jaggers. Auch auf Theaterbühnen konnte man Coltrane sehen, doch seine Liebe galt vorrangig Film und Fernsehen.

Noch in seinem Todesjahr war Coltrane gemeinsam mit damaligen Kollegen im Special „Return To Hogwarts“ zu sehen. Das Special erschien anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Harry-Potter-Filmreihe. Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Coltrane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Wie, wo, wann und warum starb Jeffrey Dahmer? Erklärung


Jeffrey Dahmer wurde im Gefängnis, in der Columbia Correctional Institution, in Portage, Wisconsin von einem Mitgefangenen erschlagen.

Wie wurde Jeffrey Dahmer im Gefängnis ermordet?

Jeffrey Dahmer wurde zu einer mehrfach lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Diese belief sich zu einer Gesamtstrafe von insgesamt über 900 Jahren Gefängnis. Er wurde in das Hochsicherheitsgefängnis Columbia Correctional Institution gebracht, wo er das erste Jahr seiner Haft in Isolation verbrachte, da man aufgrund seiner „Berühmtheit“ um seine Sicherheit fürchtete. Danach wurde er mit seinem Einverständnis in den allgemeinen Trakt des Gefängnisses übergeben.

Im November 1994 lies ein Wärter Dahmer und zwei weitere Insassen kurz unbeaufsichtigt, während diese die Sanitäranlagen in der Nähe des Fitnessraums reinigen sollten. Die anderen Insassen nutzen diesen Moment und schlugen Dahmer mit einer Hantel und einer Eisenstange nieder. Nachdem der Wärter Dahmer lebend in einer Blutlache vorgefunden hatte, wurde er in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später für tot erklärt wurde.

Wer war Jeffrey Dahmer?

Jeffrey Dahmer war ein US-amerikanischer Serienmörder. Er lebte von 1960 bis 1994 in den USA und beging dort mindestens 17 Morde an vorwiegend schwarzen, homosexuellen Männern und Jugendlichen.

Warum beging Jeffrey Dahmer die Morde?

Bei Jeffrey Dahmer wurden während der Prozesse zur Aufarbeitung und Verurteilung der Morde mehrere psychiatrische Störungen festgestellt. Es wird spekuliert, dass die Medikamente, die Jeffrey Dahmers Mutter während der Schwangerschaft mit ihm einnahm, eine fruchtschädigende Wirkung gehabt haben könnten. Zudem durchlebte Jeffrey Dahmer eine durchaus traumatische Kindheit:

Seine Mutter litt unter verschiedenen psychiatrischen Problemen wie (postnataler) Depression und Medikamentenabhängigkeiten. Sie war immer wieder über längere Zeit bettlägerig. Der Vater war sehr auf seine Karriere fokussiert, und die Eltern stritten sich häufig und heftig vor Jeffrey. Nach der Geburt von Jeffreys Bruder trennten sich seine Eltern schließlich und die Mutter ließ den damals jugendlichen Jeffrey monatelang alleine. Auch der Vater schenkte ihm in dieser Zeit kaum Aufmerksamkeit. Diese andauernde Vernachlässigung führte dazu, dass Jeffrey Dahmer immer mehr in Gewaltfantasien abrutsche, die er schließlich auch auslebte.

Nach seiner Verhaftung wurde ihm unter anderem eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Außerdem wurde ihm eine schizoide sowie eine schizotypische und eine dissoziale Persönlichkeitsstörung bestätigt. Er litt zudem an Alkoholsucht. Weitere Diagnosen, wie Nekrophilie, Sadismus, schizophrene oder affektive Psychosen und Autismus sind umstritten.

Jeffrey Dahmer sagte während der Verhöre selbst aus, dass es sich in keinem der Morde um hassmotivierte, homophobe oder rassistisch Taten handelte. Er habe die Männer ermordet, weil er nicht wollte, dass sie ihn nach dem Sex verließen. Die Körperteile habe er aufgehoben, um die „Essenz“ der Menschen für immer bei sich zu behalten.

Wieso blieb Jeffrey Dahmer so lange unentdeckt?

Trotz der immer schneller zunehmenden Frequenz der Morde und der oft unvorsichtigen Vorgehensweise, dauerte es relativ lang, bis Jeffrey Dahmer schließlich verhaftet wurde. Hierbei ist anzumerken, dass er immer wieder mit der Polizei konfrontiert war, da zum Beispiel Nachbarn die Polizei aufgrund von Verwesungsgestank aus Jeffrey Dahmers Wohnung riefen. Dieser Gestank war das Ergebnis davon, dass Dahmer Teile – meistens Köpfe – seiner Opfer aufbewahrte, oder eine Weile wartete, bevor er sich der Leichen entledigte.

Zusätzlich geriet er einmal, als er Nachts mit dem Auto unterwegs war, um eine Leicht zu entsorgen, in eine Polizeikontrolle, da er auffällig gefahren war. Bei dieser Kontrolle befand sich eine zerstückelte Leiche auf der Rückbank seines Autos in einem Sack. Doch der kontrollierende Officer ließ ihn ohne eine Durchsuchung des Fahrzeugs weiter fahren, obwohl es genügend Anhaltspunkte für eine solche Durchsuchung gegeben hätte.

Wie wurde Jeffrey Dahmer festgenommen?

Am 22. Juli 1991 hatte Jeffrey Dahmer ein weiteres Opfer in seine Wohnung gelockt. Bevor er den jungen Mann betäuben und ermorden konnte, gelang diesem die Flucht. Dem jungen Mann, der noch Dahmers Handschellen am Handgelenk trug, gelang es, eine vorbeifahrende Polizeistreife anzuhalten und davon zu überzeugen, dass man versucht hatte, ihn umzubringen. Die Polizisten begleiteten den Mann dann in Jeffrey Dahmers Wohnung, wo die Beamten unter dem Bett ein Messer fanden. In einer offen stehenden Schublade bemerkten sie zudem Polaroid-Fotos von Mordopfern. Dies war der Auslöser für die initiale Festnahme von Jeffrey Dahmer. Bevor sie Jeffrey aufs Revier brachten, bemerkten sie einen abgetrennten Kopf im Kühlschrank, woraufhin die Beamten Verstärkung anforderten und Dahmer schließlich zum Polizeihauptquartier von Milwaukee brachten.

Ist “Gollum” eine Beleidigung? Bedeutung, Definition, Erklärung


Spätestens nachdem eine Bürgerbewegung vor Gericht gelandet war, weil sie einen Wissenschaftler als Gollum betitelten, ist klar, dass es sich bei dem Begriff Gollum tatsächlich um eine Beleidigung handelt. Folgt man den Ausführungen des Landgerichts München I, so ist die Bezeichnung Gollum ein Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht.

Ist Gollum eine Beleidigung?

Das Landgericht München I entschied mit Beschluss vom 14.11.2022 (Az.: 25 O 12738/22), dass Gollum als Bezeichnung für eine Person rechtswidrig ist und somit in das allgemeine Persönlichkeitsrecht eingreift. Die anfänglich erwähnte Bürgerbewegung, die einen Wissenschaftler als Gollum bezeichnet hatten, wurde angewiesen, solche Bemerkungen zu unterlassen. Diese Bürgerbewegung verteilte nämlich in der Öffentlichkeit Flyer, auf denen ein Wissenschaftler als Gollum bezeichnete wurde.

Da die Entstehungsgeschichte der fiktiven Romanfigur Gollum ein eher negatives Bild hinterlässt, wurde die Meinungsäußerung der Bürgerbewegung dahingehend eingestuft, als dass sie eine nicht sachbezogene Herabsetzung der Person des Wissenschaftlers darstellt. Zudem würde die Bezeichnung Gollum eine unwahre Tatsachenbehauptung darstellen, sofern mit dieser Bezeichnung gemeint sein soll, dass der Wissenschaftler nicht genügend Expertise besitzen würde. Genau jene Expertise hatte der Wissenschaftler nämlich umfänglich vor dem Gericht nachgewiesen.

Außerdem könne eine solche Äußerung auch nicht als Satire eingestuft werden. Das Landgericht ist der Meinung, dass mit dieser Bezeichnung weder ein Missstand bloßgestellt wird noch ein Widerspruch zwischen Realität und Anspruch bestehe. Der Bürgerbewegung wurde somit untersagt, den Wissenschaftler weiterhin als Gollum zu bezeichnen.

Wer ist Gollum? Erklärung

Bei Gollum handelt es sich um eine fiktive Hobbit-Figur, die aus den Romanen von J. R. R. Tolkien entstanden ist. Erstmals wurde er im Roman „Der Hobbit“ im Jahr 1937 vorstellig. Besonders an Gewichtigkeit zugenommen hat seine Rolle in den nachfolgenden veröffentlichten Romanen von „Der Herr der Ringe“. Gollum gehörte zu den Stoor-Hobbits des Flussvolkes. Er lebte nahe den Gladden-Feldern.

Biografie von Gollum

Geboren wurde Gollum ungefähr im Jahr 2430 des 3. Zeitalters. Bevor er zu Gollum wurde, war er ein Hobbit, genauso wie Bilbo Beutling und Frodo. Sein Name war Sméagol und sein Stamm gehörte zu den stärksten der drei Hobbit-Stämme.

Zusammen mit seinem Vetter Déagol war Sméagol einst beim Fischen, wobei sein Vetter einen wunderschönen goldenen Ring fand. Sméagol war von der ersten Minute an sehr verzaubert von diesem Ring. Sméagol behauptete, der Ring gehöre ihm beziehungsweise würde ihm zustehen, da er immerhin heute Geburtstag hat. Als sein Vetter den Ring jedoch nicht hergeben wollte, erwürgte Sméagol seinen Vetter schlichtweg.

Schon nach den ersten Sekunden im Besitz dieses Rings fing Sméagol an, sich zu verändern. Mit jedem Tag der verging, wurde er seltsamer. Hinzu kam, dass er schärfer sah und besser hörte. Durch seine stetige Zunahme an Seltsamkeit fingen nunmehr auch die Dorfbewohner an, sich von ihm abzuwenden. Sméagol wurde von den Dorfbewohnern getreten, dieser wiederum biss ihnen in die Füße. Außerdem führte er seltsame Selbstgespräche, was sich eher wie ein kehliges Glucksen anhörte. Ständig stahl er Dinge bei den Dorfbewohnern und murmelte permanent etwas vor sich hin. Aufgrund dieses unverständlichen Glucksens nannte man ihn fortan Gollum.

Er wurde von den Dorfbewohnern verflucht und aus dem Dorf getrieben. Er solle so weit wie möglich fortgehen. Selbst seine Großmutter schloss ihn aus der Familie aus, um kein böses Blut zu schüren und den Frieden zu wahren. Sodann hat er sich dazu entschlossen, das Dorf und seine alte Heimat zu verlassen und wanderte aus. Zudem hasste er Sonnen- und Mondlicht, weshalb er sich überwiegend in dunkle Höhlen im Nebelgebirge verkroch – 400 Jahre lang. Während dieser Zeit wurde er immer mehr zum Gollum. Er besaß eine gespaltene Persönlichkeit, redete mit sich selbst und bezeichnet den goldenen Ring als seinen Schatz und sein Eigen. Seine Ernährung besteht hauptsächlich aus rohem Fisch und Fleisch, wobei auch Orkfleisch auf seinem Speiseplan steht.

Was ist Zeitdiebstahl? Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Wort „Zeitdiebstahl“ ist eine typische Neuschöpfung der deutschen Umgangssprache, die heute in Deutschland, Österreich sowie Schweiz und im weiteren, deutschsprachigen Raum verwendet wird. Der Ausdruck beschreibt eine Situation, in der Zeit – als das kostbarste Gut überhaupt – nur wenig produktiv oder für entsprechend unwichtiger Aufgaben genutzt wird. Dies kann sowohl im beruflichen, privaten als auch in anderweitigen Kontexten der Fall sein.

Was bedeutet Zeitdiebstahl? Bedeutung, Definition, Erklärung

Das Wort „Zeitdiebstahl“ setzt sich dabei aus den beiden Worten „Zeit“ und „Diebstahl“ zusammen. Mit „Zeit“ ist ein bestimmtes Kontingent an Zeit oder eine Dauer gemeint, die jemanden zur Verfügung steht. Diese wird ihm dann durch jemandes anderes oder durch eine gewisse Tätigkeit gestohlen. Damit wird diese verbraucht und steht demjenigen nicht mehr zur Verfügung. Mit großer Wahrscheinlichkeit wollte derjenige, dem die Zeit gestohlen wurde, diese anderweitig für sich nutzen. Indem ihm diese jedoch gestohlen wird, steht ihm diese nicht mehr zur Verfügung und wurde diesem unwillentlich entzogen.

Daraus lässt sich ableiten, dass das Wort „Zeitdiebstahl“ insgesamt eine sehr negative Konnotation besitzt und es immer dann verwendet wird, wenn Zeit durch eine Person, eine Situation oder eine Tätigkeit quasi ungewollt verloren geht. Und in der Tat wird das Wort „Zeitdiebstahl“ oftmals dann eingesetzt, wenn eine gewisse Empörung über den jeweiligen Zeitvertreib vorliegt. Im nun folgenden Text soll das Wort „Zeitdiebstahl“, dessen Verwendung, Ursprung und ähnliche Entsprechungen daher einmal detailliert aufgezeigt werden.

Inwiefern ist „Zeitdiebstahl“ schädlich?

„Zeitdiebstahl“ ist deshalb negativ konnotiert, weil Zeit eines der wenigen Güter ist, welches jedem Menschen gleichermaßen zur Verfügung steht (vergleiche: Ein Tag hat für jedermann genau 24 Stunden). Zeit ist also ein knappes, endliches Gut, welches unwiederbringlich ist (wenn einmal abgelaufen). Zeit kann demnach weder nachgekauft noch anderweitig erzeugt werden. Sie steht einer Person im gewissen Maße endlich zur Verfügung.

Wird dieser ihre Zeit durch eine Ablenkung, nervige Tätigkeit, eine andere Person oder anderweitige Verpflichtungen verbraucht, so ist die Zeit für andere Tätigkeiten unwiederbringlich verloren. In der heutigen Gesellschaft ist Zeit daher ein entsprechend wertvolles Gut, welches jedermann zu schützen versucht. Schließlich haben Menschen eine große Anzahl an individuellen, täglichen Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen sowie streben nach eigenen Zielen, die allesamt Zeit kosten.

Je weniger Zeit einem Individuum zur Verfügung steht, desto weniger kann sich dieses auch entfalten, beziehungsweise Ziele erreichen oder Fortschritte machen. Daher wird das Wort „Zeitdiebstahl“ vor allem im negativen Kontext angewendet und steht an sich für eine schlechte Sache, die man eigentlich zu vermeiden versucht – was aber leider nicht immer und überall gelingt.

Wann genau wird der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ verwendet?

Der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ ist ein Substantiv, welches vornehmlich in der gesprochenen Alltagssprache verwendet wird. Er wird meistens in Situationen der Empörung oder des Frusts sowie der Bewertung einer Tätigkeit oder eine Aufgabe verwendet. Selten steht der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ daher als alleiniges Wort, sondern wird vorwiegend im Satzverbund geäußert. Als Beispiel hierfür könnte genannt werden: „Diese Schulung hat mir rein gar nichts gebracht, sie war also ein absoluter Zeitdiebstahl!“.

In der geschriebenen Sprache wird der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ hingegen wesentlich seltener verwendet. Auch wird „Zeitdiebstahl“ tendenziell eher von Personen jüngeren bis mittleres Alter verwendet, da diese eine vergleichsweise neue Wortschöpfung darstellt. Die dem Wort „Zeitdiebstahl“ zugrundeliegenden Emotionen sind meist Wut, Empörung, Enttäuschung sowie Erschrockenheit. Wird eine Sache, eine Person oder eine Tätigkeit sowie Aufgabe als „Zeitdiebstahl“ bezeichnet, so kommt dies eine stark negativen Bewertung dieser gleich. Noch schlimmer dabei der Vergleich mit einer Person, die, insofern diese als „Zeitdiebstahl“ angesehen wird, einen sehr geringwertigen Stand in der Betrachtung des Gegenübers aufweist.

Welchen Ursprung hat der Ausdruck „Zeitdiebstahl“?

Der Begriff „Zeitdiebstahl“ ist noch recht jung und lässt sich zeitlich vermutlich auf das mittlere 20. Jahrhundert zurückdatieren. Hier wurde diese im Managementbereich entwickelt – vorrangig im Managementsprech, womit die alltägliche Berufssprache von Managern gemeint ist. Den damaligen Managern fielen unproduktive und unwichtige Prozesse in ihren Unternehmen auf, die diese als „Zeitdiebstahl“ betitelten, weil diese dem Unternehmen wertvolle Ressourcen (in Form von Arbeitszeit und damit Geld) kosteten. Aufgrund einer zu niedrigen Leistungsfähigkeit und Effizienz wurden diese dann als „Zeitdiebstahl“ bezeichnet.

Somit stammt der Begriff ursprünglich aus der Arbeitswelt und steht damit ganz im Kontext der modernen Welt, in der „Zeit mit Geld gleichzusetzen ist“ und ein „Zeitverlust einem Geldverlust gleichkommt“. Auf Basis ständiger Erreichbarkeit, einer wachsenden Komplexität des täglichen Lebens sowie aufgrund zahlreicher, individueller Verpflichtungen ist Zeit heute knapper denn je, weshalb jedes Individuum dazu bestrebt ist, diese bestmöglich für sich zu nutzen. Ein „Zeitdiebstahl“ stellt aber eine Zeitverschwendung dar.

Nachdem der Begriff „Zeitdiebstahl“ vorrangig im Unternehmensumfeld genutzt wurde, übertrug sich dieser allmählich auch auf den privaten Bereich, wo dieser heute ebenfalls oft in der gesprochenen Alltagssprache verwendet wird.

In welchen Bereichen wird der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ bevorzugt verwendet?

Der Ausdruck „Zeitdiebstahl“ findet seine Anwendung heute vor allem im beruflichen, kaufmännischen sowie dienstleistungsbezogenen Umfeld, aber auch im privaten Bereich. Grundsätzlich wird dieser überall dort gern genutzt, wo ein bestimmtes Zeitkontingent oder eine enge Taktung von Terminen vorliegen, beziehungsweise eine hohe Zielvorgabe. Personen fühlen sich dann schnell gestresst und sind dazu geneigt, redundante Tätigkeiten oder Meetings als „Zeitdiebstahl“ abzutun, beziehungsweise zu bewerten. „Zeitdiebstahl“ kann aber auch im privaten Umfeld genutzt werden, indem es den Raub der eigenen Freizeit meint. Auch diese wird vom Individuum hochgeschätzt, weshalb auch hier ein Ärgernis entstehen kann, wenn einem die wertvolle und zeitlich begrenzte Freizeit (gegen den eigenen Willen) genommen wird.

Fazit zur Bedeutung von „Zeitdiebstahl“

„Zeitdiebstahl“ ist unterm Strich eine negative Sache, die es zu erkennen und zu vermeiden gilt. Die Verschwendung von Zeit auf unproduktive Weise oder mit unwichtigen Aufgaben wird vielerorts als negativ aufgefasst. Es handelt sich dabei um eine klassische Wortschöpfung der modernen Arbeitswelt. Neben dem Wort „Zeitdiebstahl“ gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Entsprechungen, die manchmal als Synonym für diesen Ausdruck verwendet werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Begriffe „Zeitverschwendung“, „Ineffizienz“ oder „Prokastination“. Sie alle besitzen zwar ähnliche Bedeutungen, spezifischen sich aber noch einmal tiefgehender. Während die „Zeitverschwendung“ beispielsweise einen selbst- oder fremdverschuldeten Zeitdiebstahl bedeuten kann, beschreibt die „Prokastination“ eher das selbstverschuldete Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten, womit ebenfalls ein Zeitverlust einhergeht.

Was ist Alltagsgewalt? Beispiele, Bedeutung, Definition, Erklärung


Man spricht von Alltagsgewalt, wenn es zu konfliktgeladenen Situationen in Alltagssituationen kommt. Es ist ein Begriff, der sich auf zahlreiche Lebenssituationen übertragen lässt. Alltagsgewalt hat verschiedene Formen und tritt nicht in allen Fällen offenkundig als Gewalt zutage. Denn auch herabwertende Worte sind eine Form von Gewalt, die langfristig zu einer Belastung der Psyche führen. Gewalt gibt es in der Schule, in Ämtern, Sportstudios oder im Einkaufszentren. Die potenzielle Gefahr für eine Auseinandersetzung ist jederzeit möglich.

Im Zuge der Digitalisierung haben sich neue „Räume“ der Gewalt ergeben, die es in der Vergangenheit nicht gab. Diesbezüglich haben sich Neologismen im deutschen Sprachraum etabliert, die in Zusammenhang mit digitaler Gewalt stehen. Teilweise handelt es sich um Anglizismen, die aus dem englischen Sprachraum übernommen wurden. Diesbezüglich gibt es Begrifflichkeiten, wie Cybermobbing oder Cyberstalking. Die Alltagsgewalt existiert somit auch in digitalen Medien. Sie kann in sozialen Netzwerken oder in Foren stattfinden.

Alltagsgewalt: Folgen für Gesellschaft und Gesundheit

Gewalt zieht Konsequenzen nach sich, und zwar in vielerlei Hinsicht. Es kann die Gesundheit von Betroffenen als auch die gesellschaftliche Struktur negativ beeinflussen. Folgerichtig ist Alltagsgewalt nicht nur ein Problem des Einzelnen. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches weitreichende Konsequenzen nach sich zieht.

Zum einen führt Gewalt zu gesundheitlichen Einschränkungen. Diesbezüglich können körperliche Schmerzen und Verletzungen zurückbleiben. Bei der physischen Gewalt handelt es sich um Schläge oder Tritte. Der Schweregrad ist äußerst unterschiedlich. Es gibt Alltagsgewalt, die zu lebensgefährlichen Verletzungen führen kann. Konträr dazu kann physische Gewalt ausgeübt werden, ohne dass sichtbare Verletzungen zurückbleiben.

Auf der anderen Seite gibt es Gewalt, die sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt. Körperliche und psychische Gewalt gehen Hand in Hand. Denn körperliche Verletzungen führen ebenfalls zu seelischen Schmerzen, die sich auf die psychische Verfassung auswirken. Aber auch dann, wenn die Alltagsgewalt sich ausschließlich auf Worte beschränkt, können gravierende Folgen zurückbleiben. Mobbingopfer entwickeln nicht selten Depressionen oder soziale Ängste, die therapeutisch behandelt werden müssen, je nach Schweregrad.

Alltagsgewalt hat Konsequenzen für das gesellschaftliche Zusammenleben. Wird ein negatives Verhalten toleriert, wie etwa Alltagsrassismus, so kann dies zur Verrohung der Gesellschaft beitragen. Langfristig kann es die Gewaltspirale im Alltag anheizen und dazu führen, dass bestimmte Gesellschaftsgruppen ausgeschlossen werden oder sich ausgeschlossen fühlen. Hieraus resultieren weitere Konflikte, die sich intensivieren können. Stehen sich zwei Gruppen in der Gesellschaft feindlich gegenüber, so erhöht sich die Gefahr für Alltagsgewalt.

Alltagsgewalt: Einflussfaktoren, die in Zusammenhang mit Gewalt stehen

Die Hemmschwelle zur Gewaltausübung steht in Abhängigkeit zu diversen Faktoren. Es gibt zahlreiche Einflüsse, die darüber entscheiden, wie gewaltbereit eine Person ist. Der familiäre Hintergrund bzw. das soziale Milieu entscheidet unter anderem darüber, wie die Einstellung gegenüber Gewalt ist. Eltern sind wichtige Bezugspersonen, die einen enormen Einfluss auf das Sozialverhalten von Kindern ausüben.

In der Jugendzeit verlagert sich die Einflusssphäre. In der Jugendphase kommt es zu Abgrenzungsprozessen. Dies hat zur Folge, dass neue Bezugspersonen gesucht werden, die außerhalb des familiären Systems liegen. Ist das soziale Umfeld von gewaltbereiten Personenkreisen geprägt, so steigt die Gefahr, dass sich diese Einstellung überträgt.

Auch eine direkte Gewalterfahrung kann zur Folge haben, dass Opfer später selbst zu Tätern werden. Wird vonseiten der Eltern Gewalt auf Kinder ausgeübt, so entsteht ein emotionaler Ballast. Die Gefahr, dass Kinder später selbst Gewalt ausüben, um Ballast abzubauen, ist gegeben.

Ein Forscherteam aus den USA hat diesbezüglich Beobachtungen gemacht, die über einen Zeitraum von 30 Jahren erfolgten. Hieraus ist hervorgegangen, dass Eltern, die in der Kindheit Gewalterfahrungen hatten, häufiger Konflikte mit dem Gesetz hatten. Die US-Psychologin Cathy Spatz Widom von der City University New York war maßgeblich an den Studien beteiligt. Dennoch haben die Forscher angemerkt, dass es kein kausales Gesetz ist. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die einen Einfluss nehmen, jenseits des eigenen Elternhauses.

Der mediale Konsum ist ebenfalls von Bedeutung, wenn es um Alltagsgewalt geht. Ob auf dem Smartphone oder im Fernsehen, es gibt überall Gewaltdarstellungen. Das Anschauen von Gewaltvideos im Netz unterliegt keiner strikten Alterskontrolle. Dies hat zur Folge, dass auch Minderjährige in der Lage sind, Gewaltdarstellungen anzuschauen. Zusätzlich enthalten Videocomputerspiele Gewaltszenen, die sich negativ auf das eigene Sozialverhalten auswirken können.

Einer Umfrage zufolge gaben 70 % der Befragten – im Alter von 14 bis 15 Jahren – an, dass nahestehende Kontaktpersonen gewaltverherrlichende Computerspiele konsumieren. Forschungen legen nahe, dass Gewaltmedien dazu führen können, dass Kinder und Jugendliche abstumpfen. Gleichzeitig mangelt es an einschlägigen Beweisen, die empirisch fundiert sind und beweisen, dass der Medienkonsum tatsächlich gewalttätig macht. Denn auch hier ist es bedeutsam, die Sachverhalte in einem Gesamtkontext zu bringen. Diesbezüglich ist es wichtig, andere Einflussbereiche mit einzubeziehen.

Alltagsgewalt: Präventivmaßnahmen – Wissenswertes im Blick

Es gibt verschiedene, initiative Vorgehensweisen, um Alltagsgewalt zu unterbinden. Unter anderem wird das Thema vermehrt in den öffentlichen Medien thematisiert. Hiermit soll eine Sensibilisierung stattfinden, um die Gesellschaft auf die Gefahren hinzuweisen. Vor allem die Gefahren der digitalen Gewalt werden häufig unterschätzt. Deshalb bedarf es wichtiger Aufklärungsarbeit, um das Gefahrenpotenzial hervorzuheben.

Mittlerweile gibt es eine offizielle Meldestelle der Bundesregierung, um Gewalt oder Hetze zu melden. Die Meldestelle „respekt!“ prüft öffentliche Beiträge auf Rechtskonformität. Ist der Strafbestand der Volksverhetzung erfüllt, so kann eine strafrechtliche Verfolgung eingeleitet werden.

Abseits davon gibt es Präventivmaßnahmen, die vor Ort durchgeführt werden, wie etwa durch Vorträge. Hier engagiert sich unter anderem die deutsche Bundespolizei, und zwar unter dem Motto „Keine Chance mehr für Bullies“. Dabei wird das norwegische Bullying-Präventions-Programm angewendet, welches sich in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen hat. Das Ziel ist es, Gewalt frühzeitig zu erkennen. Hiermit ist es möglich, zu intervenieren und weitere Spätfolgen von Gewalt einzudämmen. Die Polizei berücksichtigt dabei das soziale Umfeld, um die Arbeit effizient durchzuführen.

Fazit zum Thema Alltagsgewalt

Gewalt im Alltag hat letztlich viele Gesichter. Es ist ein wichtiges Thema, das die ganze Gesellschaft betrifft. Jeder kann dazu beitragen, die Toleranz gegenüber Gewalt einzudämmen. Hier ist Aufklärungsarbeit und Zivilcourage gefragt, um ein Voranschreiten von Gewalt zu verhindern. Das Ganze gilt auch für Gewalt, die mithilfe von Worten ausgeübt wird. Verleumdungen im Internet als auch rassistische Äußerungen in sozialen Medien stellen ebenfalls eine Form von Gewalt dar. Es ist wichtig, adäquat zu reagieren, um Opfer zu schützen.

Was ist Parallel play? Bedeutung, Definition, Erklärung


Parallel Play bzw. Parallelspiel ist eine Spiel-Entwicklungsstufe von Kleinkindern, die sich zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr beobachten lässt. Parallel Play stellt eine Zwischenform zwischen Einzel- und Paarspiel in der kindlichen Spielentwicklung dar.

Was ist Parallel play? Bedeutung, Definition, Erklärung

Kinder haben ein natürliches Bedürfnis zu lernen und entdecken und verstehen im Spiel ihre Umwelt. In der Entwicklung von Kindern gibt es ganz unterschiedliche Spielstadien und entsprechend viele Spielformen. Im Spiel setzt sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinander und lernt daraus.

Im Laufe seiner Entwicklung erweitert sich seine Lebenswelt immer mehr, so dass sich auch sein Spielrepertoire vergrößert. Die ständige Begegnung mit Neuem eröffnet Ihnen weitere Handlungsmöglichkeiten, denn sie sind noch nicht, wie wir Erwachsenen, in Verhaltensmustern und Routinen gefangen.

Die Sieben Spielformen:

Das sensomotorische Spiel hat im ersten und zweiten Lebensjahr Bedeutung. Das Kind erkundet seinen eigenen Körper und hat große Freude daran, die Bewegungen zu wiederholen. Im zweiten Lebensjahr beginnt das Explorationsspiel. Jetzt erkundet das Kind Gegenstände und zerlegt sie gerne in ihre Bestandteile.

Ab dem zweiten Lebensjahr beginnt auch die Phase des Konstruktionsspiels. Das Kind baut etwas zusammen und gestaltet spielerisch Neues – zum Beispiel mit Bauklötzen oder Knete. Etwa um die gleiche Zeit beginnt es auch mit dem Als-ob-Spiel. Es deutet Gegenstände um. In seiner Fantasie sind Bauklötze dann ein Zug, ein Schiff, oder Ähnliches.

Die fünfte Spielphase ist die des Parallelspiels, eine Zwischenform zwischen Einzel- und Sozialspiel (siehe oben). Etwa ab dem vierten Lebensjahr beginnen sie, den Spielpartner sehr genau zu beobachten.

Mit dem fünften Lebensjahr setzt die Phase des Rollenspiels ein, die sehr lange andauern kann. Jetzt sind Vater-Mutter-Kind-Spiele, Doktorspiele oder Schulspiele aktuell. Das Regelspiel beginnt mit dem Übergang in die Grundschule und die Kinder spielen jetzt nach festen Regeln. Die Spielpartner achten sehr genau darauf, dass diese auch eingehalten werden. Meistens handelt es sich um Wettkampfspiele wie Verstecken oder Fangen, aber auch Gesellschaftsspiele sind gefragt. Die Kinder wetteifern mit ihren Freunden, der Leistungsvergleich ist ihnen sehr wichtig.

Spielphase 5: das Parallelspiel (Parallel play)

Beim Parallelspiel spielen zwei oder mehr Kinder nebeneinander mit dem gleichen Material, ohne in das Spiel der anderen einzugreifen. Die Kinder spielen zwar, interagieren aber nicht mit ihren Spielpartnern. Jedes Kind konzipiert sich auf sein eigenes Spiel.

Es sieht zwar so aus, als ob sich die Kinder im Parallelspiel unabhängig voneinander beschäftigen, tatsächlich sind sie aber spielerisch miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dabei ist auffällig, dass sie identische Handlungen ganz bewusst gleichzeitig vollziehen. Sie imitieren einander. Ein Beispiel: Zwei Kinder tanzen mit ihrer Gruppe im Raum. Sie geben abwechselnd den Takt vor, tauschen ihre Rollen. In der gleichen Lebensphase reden Kinder auch häufig mit sich selbst.

Warum ist Parallelspiel so wichtig?

Spezialisten für frühkindliche Entwicklung appellieren an Eltern, das Parallelspiel zu fördern, denn es ist ein Riesenschritt in der sozialen Entwicklung von Kindern. Das zweckfreie Spiel ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen Entwicklung.

Kinder spielen aus dem inneren Bedürfnis heraus, durch Spielen ihre Welt zu begreifen und sich selbst darin einzuordnen. Ohne dass die Erwachsenen eingreifen, können sie so ihren Handlungsspielraum erweitern. Durch das Parallelspiel lernen sie Interaktion, bereiten sich also schon auf das Sozialspiel vor.

Wird das Parallelspiel aus irgendeinem Grund übersprungen, kann das zu Entwicklungsstörungen führen. Haben Kinder mit drei Jahren noch nicht vom Parallelspiel zum sozialen Spiel gefunden, könnte das ein Zeichen für eine Erkrankung sein (z. B. Autismus). Häufig liegt es aber nur daran, dass sie schüchtern sind.

Idealerweise engagieren sich Eltern in dieser wichtigen Spielphase ihres Kindes, etwa durch die Bereitstellung von Spielsachen zum Sortieren. Mit drei Jahren wird das Kind ganz intuitiv zu sozialen, interaktiven Spielformen übergeben. Trotzdem ist es nicht ratsam, das Kind dazu anzuhalten, mit einem Spielkameraden zu spielen, wenn es lieber alleine spielen möchte.

Was bedeutet “molekularer Bürgerkrieg”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck “Molekularer Bürgerkrieg” wurde vom im Jahr 2022 verstorbenen Hans Magnus Enzensberger in seiner 1993 veröffentlichten Schrift “Aussichten auf den Bürgerkrieg” geprägt. In diesem Essy sagt er, dass in den westlichen Metropolen ein “molekularer Bürgerkrieg” begonnen hat.

Was ist “molekularer Bürgerkrieg”? Bedeutung, Definition, Erklärung

Mit dem Ausdruck „molekularer Bürgerkrieg“ meint Enzensberger, dass es in den westlichen Gesellschaften und Großstädten lokal begrenzte Bürgerkriege gibt. Diese sind entweder auf eine Straße oder einen Stadtteil (Ghetto) begrenzt. In diesen Orten fallen moralische Grenzen und Gesetze gelten nicht mehr. Bewaffnete Raubüberfälle, Gewalt und Mord sind an der Tagesordnung und werden langsam dort normal. Hier führen Banden Krieg gegeneinander. Die Polizei hat hier nichts mehr zusagen. Das Gewaltmonopol des Staates gilt hier nicht mehr. Konsequenzen haben die Gewalttäter auch nicht zu befürchten.

Laut Enzensberger können diese molekularen Bürgerkriege eskalieren und zum Flächenbrand werden. Doch solange eine Mehrheit zivil bleibt und den Bürgerkrieg nicht will, bleibt dieser eben molekular und lokal begrenzt.

Siehe auch: Was ist Gratismut?

Wie ein „molekularer Bürgerkrieg“ entsteht:

Der molekulare Bürgerkrieg beginnt harmlos, ohne Ankündigung und politischem Überbau. Erst liegt Müll auf den Straßen und Fensterscheiben sind kaputt (Brokenwindow-Effekt; Glasscherbenviertel). Dann beginnt eine Straße oder ein Viertel zu verwahrlosen. Drogenabhängige lassen ihre benutzten Spritzen liegen und es stinkt nach Urin sowie Kot. Bald darauf werden Autos aufgebrochen und Reifen werden zerstochen. Einbrüche häufen sich, es brennt öfter und man muss damit rechnen auf offener Straße angegriffen zu werden.

Die Menschen, die in solch einem trostlosen Viertel leben, verlieren jede Hoffnung, Perspektive und sind verbittert. Unter Jugendlichen und anderen macht sich Wut breit. Auf einmal gelten nicht mehr Gesetze, sondern das Faustrecht. Hier ist ein rechtsfreier Raum entstanden. Hier hat nun recht, wer stärker und brutaler oder in der Überzahl oder beides ist. Selbst Sanitäter oder Menschen, die einfach nur helfen wollen, werden einfach angegriffen.

Es ist schwer zu erklären, warum die Polizei das Gewaltmonopol an diesen Orten nicht mehr durchsetzen kann und diese Orte scheinbar aufgibt.

Dieser molekularer Bürgerkrieg ist ein von Innen kommender (endogener) schleichender Prozess. Wie Enzensberger ihn beschreibt, ist er nicht ideologisch getrieben, sondern stellt eine reine Auslebung von Rache, Gewalt und Brutalität dar. Diese Menschen wollen einfach zerstören. Sie wollen nicht konstruktiv sein. Sie verlieren über die Zeit ihre Zivilisiertheit und verlieren jede Motivation, sich als produktive oder rechtschaffene Bürger zu verhalten.

Wie kann ein molekularer Bürgerkrieg verhindert werden?

(Meinung der Redaktion)

Es müsste schon bei ersten Anzeichen interveniert werden. Es stellt sich nämlich die Frage, warum hat man es soweit kommen lassen? Soziale Gleichgültigkeit? Ignoranz?

Mit „intervenieren“ ist gemeint, dass z.B. Streetworker vor Ort aktiv werden und auf Anwohner drauf zugehen. Drogenabhängige bräuchten Unterstützung. In Frankfurt am Main gibt es z.B. spezielle Räume in denen sie unter Aufsicht und in relativer Sauberkeit ihre Substanzen einnehmen können. Solche Räume holen Drogenabhängige wenigstens kurz von der Straße und verhindern, dass Spritzen und etc auf die Straße geworfen werden.

Mehr lokales Engagement wie Bürgerinitiativen, gemeinsame Gärten und dritte Räume könnten auch helfen. Dies sind Orte, an denen Menschen zusammen leben, gemeinsam für etwas verantwortlich sind (z.B. für einen Garten) und man sich kennt. Hier tauscht man sich aus und hört (im besten Fall) einander zu.

Die Zivilgesellschaft sollte zeigen wie zivil sie ist und Gemeinschaften aufbauen und pflegen. Denn letztlich könnte nix anderes als das Eingebundensein in eine Gemeinsam das Abdriften (egal in welche Richtung) verhindern.

Was ist “damp drinking”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Beim Begriff „Damp Drinking“ geht es um einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Hier geht es nicht um eine abstinente Lebensweise, sondern um einen maßvollen Konsum von Alkohol.

Der Anglizismus ist aus TikTok bekannt. Der Begriff ging auf der Plattform viral, wobei es vor allem jüngere Menschen sind, die sich damit identifizieren. Es ist aber kein Trend, sondern ein gesellschaftlicher Prozess, der seit Jahrzehnten stattfindet. Während der Konsum von Tabak oder Alkohol damals eine hohe gesellschaftliche Toleranz hatte, sieht das Ganze in der jüngsten Vergangenheit anders aus. Die Entwicklung ist unter anderem auf die wissenschaftlichen und medizinischen Errungenschaften zurückzuführen. Infolgedessen ist zutage getreten, dass exzessiver Alkoholkonsum mehr als eine schlechte Angewohnheit ist, sondern eine Krankheit darstellen kann. Im Jahre 1952 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum ersten Mal Alkoholismus als Krankheit anerkannt und definiert.

So funktioniert „Damp Drinking“ („Damp Life“)

Menschen, die sich dem „Damp Life“ widmen, streben einen bewussteren Alkoholkonsum an. Es wird versucht, Alkohol verantwortungsvoll in den Alltag zu integrieren. Somit müssen sich Anhänger der Bewegung nicht für oder gegen den Alkoholkonsum entscheiden. Im Zuge dessen wird das eigene Trinkverhalten hinterfragt und reflektiert. Damit einhergehend wird der Konsum so angepasst, dass es nicht der eigenen Gesundheit schadet.

Alkohol macht sowohl physisch als psychisch abhängig. Häufig werden bestimmte Situationen in Zusammenhang mit Alkoholkonsum gebracht, wie etwa eine Party oder eine Hochzeitfeier. Es birgt das Risiko, eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln. Somit geht es darum, den Konsum zu mäßigen, um die Gefahren zu minimieren. Der Übergang von der psychischen zur physischen Abhängigkeit ist häufig fließend. Hieraus kann sich eine tödliche Krankheit entwickeln, nämlich der Alkoholismus.

Schätzungsweise 74.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich. In der Statistik werden direkte und indirekte Einflüsse einbezogen. Zum einen sterben Menschen durch den Konsum von Alkohol. Ein übermäßiger Konsum hat zur Folge, dass zahlreiche Krankheiten begünstigt werden, wie etwa Krebs oder Herzkreislauf-Störungen. Auf der anderen Seite kommt es zu zahlreichen Unfällen, die auf Alkohol zurückzuführen sind und tödlich enden.

Menschen, die der Generation Z angehören, setzen sich deshalb vermehrt mit den Gefahren auseinander. Diesbezüglich handelt es sich um Personenkreise, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Es findet eine Sensibilisierung statt, welche sich positiv auf die Einstellung gegenüber Alkohol auswirkt. In den USA gibt es bereits erste Bars, die ausschließlich alkoholfreie Party initiieren. Einheimische sprechen von sogenannten „Sober Partys“. Hier treffen sich Menschen, die bewusst auf Alkohol beim Feiern verzichten.

Letztlich gibt es keine festen Regeln, wenn es um das „Damp Drinking“. Es gibt Personenkreise, die auf hochprozentige Getränke verzichten und stattdessen auf Softdrinks umsteigen. Darüber hinaus gibt es Menschen, die den Konsum auf bestimmte Zeiträume beschränken. Es ist möglich, abstinenzfreie Monate einzuführen oder bestimmte Wochentage, an denen Alkohol tabu ist. Die Umsetzung erfolgt nach individuellen Maßstäben, sodass es diverse Realisierungsmöglichkeiten gibt.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Strömungen

Es gibt weitere Strömungen, die Ähnlichkeiten zum Damp Drinking aufweisen. Dennoch gibt es substanzielle Unterschiede, bei einer genaueren Betrachtung. Es folgen weitere Erläuterungen, um eine bessere Differenzierung zu ermöglichen.

Eine ähnliche Strömung aus diesem Spektrum ist etwa die „Sober Curiosity“. Hierbei geht es darum, gänzlich auf Alkohol zu verzichten. Die Bewegung hat ihre Wurzeln in den USA. Immer mehr Menschen setzen auf einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil. Auch hier sind es vor allem Menschen aus der jüngeren Generation, die sich der Bewegung anschließen. Ein wesentlicher Unterschied zum Damp Drinking ist letztlich die Abstinenz. Oftmals stehen hinter der Sober-Curiosity-Bewegung Menschen, die eine äußerst kritische Einstellung gegenüber Alkohol haben.

Des Weiteren gibt es die Anonymen Alkoholiker, die seit Jahrzehnten Aufklärungsarbeit leisten und mit dazu beigetragen haben, dass Alkoholismus als Krankheit anerkannt wurde. Die Gründung geht auf William Griffith Wilson und Dr. Robert Holbrook Smith zurück. Sie waren beide Alkoholiker und haben im Jahre 1935 die Selbsthilfegruppe gegründet, die mit dem 12-Schritte-Programm arbeitet. Die Gründung hat christliche Wurzeln, denn die beiden Gründer hatten die Oxford-Bewegung zum Vorbild. Es handelt sich um eine christliche Bewegung, die es sich um Ziel gemacht, den Einzelnen zu verändern. Dies erfolgte mithilfe von Gebet, Buße und Wiedergutmachung. Ein Unterschied der Anonymen Alkoholiker zu anderen Bewegungen ist, dass sich das Angebot an suchterkrankte Menschen richtet. Hier treffen sich Alkoholiker, um sich gemeinsam zu unterstützen.

Letztlich sind kritische Bewegungen keine Erscheinung der Neuzeit. Es gab bereits im 19. Jahrhundert ernsthafte Bestrebungen, den Konsum zu mäßigen oder zu verbieten. Hieraus haben sich Vereine und Gesellschaften entwickelt, die bis heute erhalten geblieben sind. In Europa hat Irland den Anstoß gegeben, sich mit der Thematik kritisch auseinanderzusetzen. 1829 gab es in Irland die erste Abstinenzbewegung. Die Idee hatte sich in anderen europäischen Staaten verbreitet. Unter anderem ist hieraus der Kreuzbund der katholischen Kirche entstanden, der bis heute agiert. Die Gründung erfolgte durch den katholischen Priester Josef Neumann, und zwar zum Ende des 19. Jahrhunderts. Konträr dazu gibt es das Blaue Kreuz, welches vonseiten der protestantischen Kirche gegründet wurde. 1877 gründete Thomas Cook – Reiseunternehmer und baptistischer Geistlicher – das Blaue Kreuz.

Alkohol als Gefahrstoff

Alle Bewegungen haben ein gemeinsames Ziel: auf die Gefahren des Alkoholkonsums aufmerksam machen. Die aktuelle Forschung hat zutage gebracht, dass das Gehirn von Alkoholikern, deren Krankheit weit fortgeschritten ist, an Gehirnsubstanz abnimmt. Obwohl die Forschung gleichzeitig Entwarnung gibt, weil das Gehirn sich teilweise regenerieren kann, so steht fest, dass Alkohol langfristig die kognitive Leistungsfähigkeit schädigt. Zudem haben britische Forscher die langfristigen Folgen des Alkoholkonsums untersucht. Die Ergebnisse haben Erstaunliches zutage gebracht. Die Forscher haben Alkohol als noch gefährlicher als Heroin und Crack eingestuft. Zwar ist Heroin für die Gesundheit schädlicher als Alkohol. Die Forscher haben jedoch weitere Faktoren mit einbezogen, wie gesellschaftliche und soziale Folgen. Alkohol erreichte 72 Punkte, im Bewertungssystem „Multicriteria decision analysis“ (MCDA). Heroin erreichte lediglich 55 Punkte.

Fazit zum Thema Damp Drinking

Nicht alle Personenkreise sind bereit, ihr Leben abstinent zu gestalten, zumal bei nicht sucht-erkrankten Menschen keine Notwendigkeit besteht. Deshalb ist das Damp Drinking der richtige Kompromiss, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu lernen. Es trägt dazu bei, dass junge Menschen sich mit den Gefahren umfassender auseinandersetzen, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Durch die proaktive Auseinandersetzung lassen sich die negativen Folgen des Alkoholkonsums eindämmen.

Was ist ein Grabenwahlrecht? Was ist das Grabenwahlsystem? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei einem Grabenwahlrecht werden Sitze in einem Parlament oder Posten mittels zwei verschiedener Wahlsysteme vergeben. Meistens handelt es sich dabei um eine Kombination aus Verhältniswahl und eine Direktwahl.

Kennzeichnend für das Grabenwahlsystem ist dabei, dass es zwischen den beiden Wahlsystemen keine Verrechnung gibt. Die Sitze und Posten werden jeweils unabhängig voneinander verteilt. Durch diesen „Graben“ zwischen den beiden Anteilen der Wahl hat das System auch seinen Namen bekommen. Im Englischen spricht man in dieser Hinsicht von „parallel voting“, weil beide Anteile der Wahl beim Grabenwahlrecht unabhängig voneinander ablaufen.

Grabenwahlsysteme: Beispiele, Länder

In Europa werden sowohl in Italien, Litauen und Russland als auch in der Ukraine die Abgeordneten der nationalen Parlamente per Grabenwahlsystem gewählt. Weitere Länder, in denen ein Grabenwahlrecht genutzt wird, sind:

  • Albanien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Georgien
  • Japan
  • Philippinen
  • Südkorea
  • Thailand
  • Taiwan
  • Mexiko
  • Venezuela
  • Senegal
  • Seychellen

Grabenwahlrecht in Deutschland

In Deutschland wird derzeit per personalisiertem Verhältniswahlrecht gewählt. Das heißt, dass es ebenfalls zwei parallele Wahlsysteme, eine Verhältniswahl und eine Mehrheitswahl, gibt. Allerdings werden die Ergebnisse der beiden, anders als beim Grabenwahlrecht, miteinander verrechnet. Da beim personalisierten Verhältniswahlrecht alle Direktkandidaten in den Bundes- oder Landtag kommen, gleichzeitig aber die Ergebnisse der Verhältniswahl abgebildet werden müssen, werden viele Parlamente in Deutschland immer größer. Vor allem der Bundestag ist mittlerweile auf 736 anstatt 598 Abgeordnete angewachsen. (Siehe: Liste der größten Parlamente der Welt)

In der Diskussion um eine Wahlrechtsreform, um den Bundestag wieder zu verkleinern, brachte die Union erstmals 2019 ein Grabenwahlrecht ins Spiel. Die beiden Unionsparteien CDU und CSU würden von einem Grabenwahlsystem stark profitieren, weil ihre Kandidaten und Kandidatinnen viele Direktmandate erringen. Das gilt auch für die SPD, die ein Grabenwahlrecht allerdings ablehnt und mit der Ampelregierung eine andere Art der Wahlrechtsreform anstrebt.

1956 legte die Union unter Bundeskanzler Konrad Adenauer schon einmal einen Gesetzesentwurf für ein Grabenwahlsystem in Deutschland vor. Da dieses den damaligen Koalitionspartner FDP im Bundestag viele Sitze gekostet hätte, stellte sie sich gegen das Gesetz und es wurde abgelehnt. Langfristig entstand dadurch erstmals in Deutschland eine Koalition aus FDP und SPD, sodass das Grabenwahlrecht hierzulande auch bereits politische Gräben geschaffen hat.

Vorteile des Grabenwahlrechts

Während ein reines Mehrheitswahlrecht die Entstehung eines Zwei-Parteien-Systems fördert, erlaubt der zusätzliche Verhältniswahl-Anteil beim Grabenwahlrecht auch kleineren Parteien den Einzug ins Parlament. Während bei der Mehrheitswahl alle Stimmen, die nicht an den Gewinner des jeweiligen Wahlkreises gehen, verloren sind und keine Bedeutung mehr haben, sind bei der Verhältniswahl alle Stimmen wichtig und ausschlaggebend.

Indem beim Grabenwahlrecht in jedem Wahlkreis ein oder mehrere Direktmandate vergeben werden, werden die Bürger und Bürgerinnen des Landes sowie die Interessen der einzelnen Regionen direkt im Parlament repräsentiert. Die Garantie auf einen oder mehrere Abgeordnete im eigenen Wahlkreis erhöht die Motivation, sich mit den Wahlen zu beschäftigen und wählen zu gehen. Außerdem haben Einwohner dadurch einen direkten Ansprechpartner im Parlament für ihre Ängste, Sorgen und Anliegen.

Gleichzeitig sorgt ein Grabenwahlrecht dafür, dass ein Parlament immer die gewünschte Größe hat und zur Abbildung der Mehrheitsverhältnisse keine zusätzlichen Sitze eingeführt werden müssen – wie zum Beispiel durch die Überhangmandate beim personalisierten Verhältniswahlrecht in Deutschland. Insgesamt ist das Grabenwahlrecht also ein guter Kompromiss, um den Wählerwillen gut abzubilden, aber trotzdem keinen zu großen Parlamentsapparat dafür zu benötigen.

Nachteile des Grabenwahlrechts

In einem nach Grabenwahlsystem gewählten Parlament sind die großen Parteien in Hinblick auf ihren Anteil an Sitzen und ihren tatsächlichen Stimmanteil überrepräsentiert. Parteien mit vielen Mitgliedern können in jedem Wahlkreis einen Kandidaten oder eine Kandidatin stellen und dadurch in der Mehrheitswahl mehr Sitze erringen als kleine Parteien. Durch den fehlenden Ausgleich zwischen Mehrheits- und Verhältniswahl haben große Volksparteien daher in Grabenwahlsystemen mehr Sitze.
Das führt indirekt dazu, dass kleinere Parteien weniger Sitze haben und dadurch auch weniger bedeutend werden. Gleichzeitig erschwert das ihre Finanzierung. Langfristig ist durch ein Grabenwahlrecht daher eine Abnahme der Vielfalt in der Parteienlandschaft zu befürchten.

Japanisches Wahlrecht als Beispiel für ein Grabenwahlsystem

In Japan erfolgt sowohl die Wahl des Unter- als auch des Oberhauses per Grabenwahlsystem. Dabei werden im Unterhaus 289 der 465 Sitze über eine Mehrheitswahl in den jeweiligen Wahlkreisen gewählt. Die verbleibenden 176 Mandate werden auf Grundlage von Parteilisten bestimmt, wobei es hier wiederum elf verschiedene Wahlkreise gibt. Direktkandidaten können dabei auch auf der Parteiliste für die Verhältniswahl stehen, um ihren Einzug ins Parlament auch im Falle einer Niederlage abzusichern. Die Wahlen zum Oberhaus folgen einem ähnlichen Prinzip. Allerdings findet hier die Verhältniswahl landesweit statt.

Mit derzeit sieben Parteien im Unter- und neun verschiedenen Parteien mit Sitzen im Oberhaus hat Japan eine ähnlich vielfältige Parteienlandschaft wie Deutschland. In dieser Hinsicht scheint das Grabenwahlrecht in Japan dem deutschen personalisierten Verhältniswahlrecht also nicht unterlegen zu sein. Betrachtet man allerdings die Sitzverteilung im Unterhaus, wird klar, dass vor allem die großen Parteien vom japanischen Grabenwahlsystem profitieren: So besetzt die Regierungspartei LDP derzeit 56,4 % der Parlamentssitze, obwohl sie in der Verhältniswahl nur 34,7 % der Stimmen bekam. Dieser Zugewinn an Sitzen geht zulasten der kleineren Parteien, die in der Verhältniswahl alle mehr Stimmanteile bekamen, als sie nun tatsächlich im Parlament innehaben.

Was bedeutet “Soft Power”? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Terminus „Soft Power“ geht auf den US-Politiker Joseph Nye zurück. Es ist der Antagonist zur sogenannten „Hard Power“. Unter Soft Power versteht man heutzutage eine Macht, die sich nicht auf Gewalt stützt, wie es bei der Hard Power der Fall ist. Mit Verhandlungsgeschick und einem taktischen Vorgehen soll sichergestellt werden, dass Staaten sich anpassen.

Joseph Nye hat den Begriff im Jahre 1990 zum ersten Mal verwendet, und zwar in seinem wissenschaftlichen Schriftwerk „Bound to lead: the changing nature of American power“. Vor allem in dieser Zeit war die Welt in Aufbruch. Der Kalte Krieg hielt die Welt in Atem. Die zwei Supermächte – USA und Sowjetunion – standen sich beim Wettrüsten gegenüber. Ein Krieg hätte für beide Parteien weitreichende Folgen. Mithilfe der Soft Power sollte verhindert werden, dass politischer Fortschritt durch eine militärische Intervention realisiert wird.

Anwendungsweise – Soft Power in der Weltpolitik

Es gibt eine breite Varietät an Möglichkeiten, Soft Power auszuüben. Letztlich handelt es sich um Anreize und soziale Fähigkeiten, die sich nicht auf Gewalt oder Druck stützen. Zum einen ist es möglich, wirtschaftliche Anreize zu schaffen, um Staaten zu einem Kurswechsel zu bewegen. Mit Wohlstand und wirtschaftlichem Wachstum können andere Regime zur Veränderung bzw. Anpassung bewegt werden.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich vorrangig der liberale Marktkapitalismus als effiziente Wirtschaftsform erwiesen. Auf der anderen Seite gibt es kulturelle Aspekte, die Teil der Soft Power sein können. Wichtige Werte, wie Freiheit, Selbstbestimmung und Individualität, bilden eine solide Verhandlungsbasis in der Politik. Damit einhergehend lassen sich in einem besonderen Maße autoritäre Staaten beeinflussen bzw. die Bevölkerung von diktatorischen Nationen.

Darüber hinaus gibt religiöse Elemente, die in die Soft Power einfließen können. Durch eine gemeinsame Werteansicht lassen sich neue, diplomatische Anknüpfungspunkte finden. Neben der gemeinsamen Werteansicht ist es möglich, verschiedene Standpunkte zu haben und gleichzeitig Toleranz zu üben. Mit Verständnis und Toleranz können verfeindete Kulturkreise in Dialog zueinander treten, um Konflikte friedvoll beiseitezulegen.

Aber auch technische Errungenschaften und wissenschaftliche Innovationen tragen dazu bei, dass Soft Power ausgeübt werden kann. Staaten oder Personen, die eine besondere Vorbildfunktion ausüben, sind in der Lage, politischen Einfluss zu nehmen. Zudem ist dieses Phänomen im Sport bekannt. Oftmals repräsentieren einzelne Sportler ganze Staaten. Besondere Leistungen, die erzielt werden, werden in Zusammenhang mit einer Nation gebracht. Dies wiederum kann sich positiv auf den politischen Einfluss auswirken.

Der Kampf mithilfe von Soft Power war in einem besonderen Maße in Zeiten des Kalten Krieges präsent. Ob Sport, Technik oder Kooperationspartnerschaften mit anderen Ländern, die USA und die ehemalige Sowjetunion haben sich in vielen Bereichen duelliert. Es war nicht nur ein Kampf um die militärische Überlegenheit. Auch die Soft Power war von essenzieller Bedeutung. Somit war es letztlich ein ideologischer Kampf.

Beide Nationen waren im Bestreben, die Menschen nicht nur mit Hard Power für sich zu gewinnen. Das westliche und östliche Wertesystem sollte mithilfe anderer Errungenschaften als das Beste beworben werden. Dies hatte zur Folge, dass sportliche Ereignisse politisiert wurden. Ein Sieg wurde nicht nur als sportlicher Sieg gedeutet. Es war ebenfalls ein ideologischer Sieg, obwohl es keinen direkten Bezug zu der realen Politik gab.

Historische Bedeutung von Soft Power

Soft Power blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Die Effizienz steht der Hard Power in nichts nach, sofern die Soft Power richtig eingesetzt wird. Durch die Soft Power war es zahlreichen Persönlichkeiten möglich, durch Redegewandtheit oder Charisma Nationen für sich zu gewinnen. Es gibt viele Begebenheiten in der Geschichte, welche die Bedeutung der „weichen“ Macht untermalt haben.

In jüngster Geschichte war es Willy Brandt, der mit seinem neuen, politischen Ansatz die Politik gegenüber der verfeindeten Sowjetunion in neue Bahnen gelenkt hat. In einer Zeit des Wettrüstens hatte Willy Brandt einen neuen Grundsatz angewendet, der unter dem Motto „Wandel durch Handel“ stand. Die Idee dahinter war, dass Staaten, die Handel betreiben, sich nicht angreifen werden. Durch die wirtschaftlichen Vorteile für beide Parteien hatte Willy Brandt es geschafft, eine neue, politische Atmosphäre zu schaffen. Im Zuge dessen hat sich eine Entspannungspolitik etabliert. 1971 wurde Willy Brand mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Auch die Volksrepublik China hat die Soft Power für sich erkannt. Diesbezüglich hat sich China mit seiner Panda-Diplomatie einen Namen gemacht. Im Zuge dessen hat China als freundliche Geste anderen Ländern Pandas verschenkt. Dahinter steckt jedoch Kalkül, denn es geht um Soft Power. Unter anderem ist die Volksrepublik im Bestreben, Taiwan in die chinesische Nation einzugliedern. 2005 wollte China Taiwan zwei Pandabären schenken, um Annäherungsversuche zu unternehmen. Der Versuch scheiterte jedoch, denn die Namen der Pandabären bildeten den Namen „Wiedervereinigung“. Erst im Jahre 2008 akzeptierte die taiwanesische Regierung die Pandas als Geschenk.

Des Weiteren haben charismatische Persönlichkeiten den Lauf der Geschichte beeinflusst, und zwar mithilfe der Soft Power. Diesbezüglich hat Napoleon Bonaparte ein Exempel statuiert, wie wirkungsvoll Soft Power sein kann. US-Politiker Joseph Nye würde diesbezüglich von Smart Power sprechen. Man spricht von Smart Power, wenn Hard Power und Soft Power miteinander kombiniert werden. Der französische Feldherr hatte nicht nur seinem militärischen Geschick seine Macht zu verdanken. Er übte eine besondere Ausstrahlung auf die Menschen aus, insbesondere auf das Militär. Selbst nach seiner Niederlage schaffte es Napoleon erneut, die Macht an sich zu reißen. Diesbezüglich sprechen Historiker von der „Herrschaft der Hundert Tage“. Hiernach hatte Napoleon endgültig die Schlacht bei Waterloo verloren.

Auch Jeanne d’Arc aus Frankreich, die von der katholischen Kirche heiliggesprochen wurde, hatte es geschafft, den Geschichtsverlauf zu beeinflussen. Sie hatte es als Frau geschafft, eine Armee zu führen. Sie befreite die französische Stadt Orleans von der englischen Herrschaft. Dank ihrer Ausstrahlung und des Durchhaltewillen hat sie es zustande gebracht, das geschwächte französische Militär zum Kampf zu motivieren. Im Zuge dessen wurde der 8. Mai als Tag der Befreiung gefeiert. Auch hier kann man von Smart Power reden. Sie hatte zum einen Charisma und zum anderen militärische Macht, die sie geschickt für sich nutzte.

Fazit zum Thema „Soft Power“

Macht hat viele Facetten und ein Teil der Macht ist die Soft Power. Der Begriff wurde zwar erst in den 1990er-Jahren erstmals erwähnt. Dennoch gab es in der Vergangenheit viele Beispiele für Soft Power. Es ist ein effizientes Mittel, mit dem es gelingt, die Macht auf geschickte Weise auszuweiten. Somit ist davon auszugehen, dass die Soft Power in Zukunft weiterhin Bestand haben wird, weil es die ideale Alternative zu kriegerischen Auseinandersetzungen ist. Hiermit lassen sich Menschenopfer verhindern. Damit einhergehend ist es möglich, für Stabilität und Wohlstand zu sorgen, ohne dabei, auf Gewalt zurückzugreifen.

Wie funktioniert das RECUP System? Was ist Recup? Erklärung, Bedeutung, Definition


RECUP ist ein 2016 begründetes Start-up aus München, das in Deutschland ein einzigartiges Pfandsystem für Mehrweggeschirr etabliert hat. Zusammen mit REBOWL entstand Deutschlands größtes Mehrwegsystem im Gastronomiebereich. RECUP-Mehrwegbecher und REBOWL-Mehrwegschalen ersetzen herkömmliche Einwegbecher und -schalen. Seit seiner Gründung konnte das Unternehmen sein Pfandsystem in elf deutschen Städten etablieren und ist bei 850 Anbietern in insgesamt 30 Städten vertreten (Stand Januar 2023). Mit seinen ästhetischen und praktischen Mehrweg-Verpackungen leistet RECUP einen entscheidenden Beitrag zu mehr Umweltschutz.

RECUP und REBOWL: klare Mission gegen Umweltverschmutzung

RECUP und REBOWL, das deutschlandweit betriebene, nachhaltige Mehrwegsystem für Take-away-Speisen und Coffee-to-go strebt an, Einweggeschirr gänzlich überflüssig zu machen. Kund:innen brauchen lediglich einen bzw. fünf Euro Pfand hinterlegen und genießen ihr Essen oder Getränk wie gewohnt – solange sie möchten und an jedem Ort. Die Mehrwegschalen (REBOWLS) transportieren Speisen auslaufsicher, sind wie die Becher zu 100 % recyclingfähig, frei von BPA und können in einem Lebenszyklus um die 500 Einwegverpackungen ersetzen. Nach dem Verzehr werden die Schalen oder Becher zurückgegeben und man erhält sein Pfand zurück.

RECUP-System: viele Vorteile für die Betriebsgastronomie

Immer mehr Menschen möchten angesichts der riesigen Müllberge weltweit mehr für den Umweltschutz tun. Sie wünschen sich recyclingfähiges Geschirr für Gerichte und Getränke, die sie unterwegs zu sich nehmen. Auch für die Gastronomie sind klimafreundliche Mehrweg-Systeme das Gebot der Stunde.

RECUP und REBOWL wurde für die Gastronomie, unter Berücksichtigung ihrer besonderen Bedürfnisse, entwickelt. Das RECUP-Pfandsystem ist eine clevere Antwort auf brennende Umweltschutzfragen. Die auch optisch ansprechenden Mehrweg-Behälter lassen sich problemlos in der Gastro-Spülmaschine reinigen und wieder den Kreislauf zurückführen. Firmen, die sich für RECUPs und REBOWLs entscheiden, tun nicht nur etwas für den Umweltschutz. Sie können auch ihr eigenes Image stärken und sich als Vorreiter für mehr Nachhaltigkeit positionieren.

Viel größere Firmen machen schon mit

Unter Umweltschutzaspekten sind Mehrweg-Systeme 2023 kein Luxus, sondern notwendig. Daher unterstützen viele Städte und Gemeinden das Pfandsystem von RECUP. Auch große Firmen sind von der Idee begeistert und machen mit. So trinken zum Beispiel die Busfahrer und Busfahrerinnen der Hamburger Verkehrsbetriebe seit 2023 ihren Kaffee aus RECUP-Bechern, sodass sich der Müll in der Metropole um ca. 560.000 Plastikbecher jährlich reduziert.

Verbrauchszahlen von Einweg-Geschirr in Deutschland

In Deutschland werden pro Jahr 5,8 Milliarden Einwegbecher für heiße und kalte Getränke benutzt und wandern anschließend in den Müll. Hinzu kommen noch 4,5 Milliarden Einweg-Essensboxen. Rein rechnerisch betrachtet landen in Deutschland 142 Boxen, 184 Becher und 85 Wegwerf-Teller pro Sekunde im Müll. Das bedeutet enorme Ressourcen-Verschwendung und Umweltverschmutzung. Neben dem hohen Müllaufkommen sorgen Produktion und Vernichtung von Einmal-Geschirr für einen enormen CO2-Ausstoß. RECUPs und REBOWLs sind nicht nur umweltfreundlich, sie sparen auch Geld, denn ab dem zwölften Mehrwegbecher und ab der sechsten Mehrwegschale hat sich die Investition bereits bezahlt gemacht. Wer weiterhin Einwegpackungen nutzt, zahlt drauf.

Den CO2-Ausstoß verringern

Pro Jahr werden 830.000 Tonnen CO2 durch einmal benutzte Coffee-to-go-Becher und Einmal-Schalen produziert. Das könnte durch Mehrweg-Systeme vermieden werden. CO2 wirkt sich sehr schädlich auf die Umwelt, Menschen und alle übrigen Lebewesen aus. Es sorgt dafür, dass die Durchschnittstemperatur ansteigt, der Meeresspiegel steigt und die Pole schmelzen. Schon jetzt bekommen wir die Klimaveränderungen aufgrund hoher CO2-Produktion deutlich zu spüren – in Form von extremen Wetterlagen.

Was ist Loud quitting? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Loud Quitting“ ist das Gegenstück zum aktuellen Trend des „Quiet Quitting„. Beim „Loud Quitting“ lässt man Vorgesetzte und Kollegen oder Kolleginnen wissen, was einen im aktuellen Beruf stört. Das Ziel hierbei ist nicht, sofort zu kündigen, sondern vielmehr, die Dinge einzufordern, die man benötigt, um wieder zufrieden zu sein. Werden die Wünsche vom Arbeitgeber nicht erfüllt, zieht man die entsprechende Konsequenz und kündigt.

Was ist der Unterschied zwischen „Loud Quitting“ und „Quiet Quitting“

Bei „Quiet Quitting“ drücken Mitarbeitende ihren Unmut über die aktuellen Arbeitsbedingungen nicht direkt aus. Stattdessen leisten sie im Arbeitsalltag nur das absolute Minimum an Arbeit, das im Vertrag festgelegt ist. Es ist also oft eine stille Form des Protests gegen die freiwillige Mehrarbeit, die Arbeitgeber oft von Mitarbeitenden erwarten. Viele Menschen nutzen „Quiet Quitting“ auch als eine Form des Selbstschutzes, wenn sie zum Beispiel bereits innerlich gekündigt haben und auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind, aber noch nicht offiziell die Kündigung eingereicht haben.

Funktioniert „Loud Quitting“?

In vielen Fällen kann „Loud Quitting“ durchaus die gewünschten Änderungen erzielen. Es ist auf jeden Fall wichtig, offen mit dem Arbeitgeber oder den Vorgesetzten zu kommunizieren, wenn man mit etwas unzufrieden ist. Denn nur so können gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Schwierig kann es werden, wenn man die Kündigung fast als eine Form der Erpressung oder Drohung verwendet, um Wünsche oder Bedürfnisse durchzusetzen. Hier kann es passieren, dass der Plan nicht aufgeht und man einfach dazu aufgefordert wird, zu kündigen und sich eine andere Stelle zu suchen.

Man sollte also nicht darauf setzen, dass man mit „Loud Quitting“ bekommt, was man will. Im schlimmsten Fall droht man mit einer Kündigung, die man am Ende nicht durchzieht und riskiert schlechte Stimmung im Berufsalltag. So würde man die zuvor bereits nicht ideale Situation nur noch verschlimmern und weitere psychische Belastung riskieren.

Manche Menschen gehen auch in Verhandlungen hinein und behaupten, bereits ein Angebot vorliegen zu haben, das alle Bedingungen erfüllt, die sie aktuell von ihrem Arbeitgeber fordern. Im besten Fall stimmt das und funktioniert und man behält seinen aktuellen Job zu den gleichen Bedingungen, die man sich im nächsten Job ausgehandelt hätte.

Im schlimmsten Fall gibt es kein Angebot und der aktuelle Arbeitgeber lässt sich nicht auf die Verhandlungswünsche ein. Hier muss man dann entweder den Bluff zugeben – was äußerst unangenehm ist – oder den Plan durchziehen, kündigen und hoffen, dass man schnell genug einen neuen Job findet.

Wie sollte man „Loud Quitting“ angehen?

Damit man möglichst erfolgreich darin ist, die Bedürfnisse im Beruf erfüllt zu bekommen oder die aktuellen Bedingungen zu verbessern, sollte man nicht einfach losstürmen und Forderungen stellen. Besser ist es, sich vorher genau anzuschauen, wie im Unternehmen kommuniziert wird und ob Vorgesetzte oder Arbeitgeber überhaupt offen für derartige Gespräche sind. Ist das nicht der Fall, kann man sich meist die mentale Arbeit sparen und ist möglicherweise mit „Quiet Quitting“ besser beraten.

Außerdem empfiehlt es sich, nicht vor Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen über die Pläne zu sprechen oder dem Unmut allzu oft Luft zu machen. Es kann immer passieren, dass die Kollegen oder Kolleginnen mit Vorgesetzten über die eigenen Pläne sprechen. So werden die Erfolgschancen der „Quiet Quitting“-Strategie stark reduziert.

Offene Kommunikation mit Vorgesetzten ist in den meisten Fällen der richtige Weg, eine Entscheidung für oder gegen die Kündigung zu treffen. Denn selbst wenn die Vorgesetzten nicht offen für ein Gespräch sind, hat man eine eindeutige Antwort erhalten.

Was bedeutet „Fassadendemokratie“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Fassadendemokratie bedeutet: Nach außen stellt sich eine Regierung als Demokratie dar, aber nach innen wird autokratisch und diktatorisch regiert. Ihre Fassade soll also den Anschein einer Demokratie erwecken.

Bei dem Wort „Fassadendemokratie“ geht es um eine Regierungsform, die vorgibt, den Volkswillen widerzuspiegeln, also eine Demokratie zu sein, aber im Kern keine Demokratie ist. Gleichzeitig kommt es zu korrupten Verhaltensweisen, damit der politische Verlauf im Interesse der Regierung oder einer Interessensgruppe ist. Ein häufiges Mittel von Staaten, die eine Fassadendemokratie haben, ist Gewalt und Propaganda. Hiermit soll sichergestellt werden, dass Kritik verhindert wird. Damit einhergehend soll vor allem unterbunden werden, dass es zu einem Staatsstreich kommt.

Durch Falschinformationen und Unterdrückungsmaßnahmen wird der Allgemeinheit suggeriert, dass der Staat die alleinige Macht und Kontrolle hat. Im Sprachraum haben sich weitere Alternativbezeichnungen etabliert. Heutzutage spricht man ebenfalls von „Bananenrepublik“, „Scheindemokratie“ oder „Tiefenstaat“. Bis heute gibt es weltweit autoritäre Regime, welche die Demokratie als Staatsform haben, zumindest nach außen hin. Allgemein hin sprechen Fachexperten ebenfalls von einer gelenkten Demokratie.

Was ist eine „Fassadendemokratie“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Nicht alle Begriffe haben dieselbe Bedeutung, auch wenn sie fälschlicherweise synonym zueinander verwendet werden. Deshalb folgen weitere Erläuterungen, um ein besseres Verständnis für die Wortherkunft zu schaffen. Das Wort „Bananenrepublik“ bezog sich ursprünglich auf südamerikanische Staaten. Dabei stand die Wirtschaft in Abhängigkeit zum Bananenexport. Oftmals wurden die korrupten Staaten durch US-Konzerne beeinflusst und mit Geld versorgt. Hiermit hatten Bananenrepubliken nur eine Scheinsouveränität. Sie waren vom Export und dem ausländischen Geld abhängig. Heutzutage wird der Begriff „Bananenrepublik“ universell benutzt, unabhängig von der Region. Es ist ein abwertender Terminus, der sich auf korrupte Staaten bezieht.

Das Wort „Fassadendemokratie“ wird verhäuft auf Staaten angewandt, die aus der westlichen Hemisphäre kommen. Bei einer Fassadendemokratie kann es durchaus zu legitimen Wahlen kommen. Dennoch wird die Politik durch Lobbyisten und wirtschaftliche Interessengruppen beeinflusst. Letztlich ist es ein Begriff, der unterschiedlich gedeutet werden kann. Auch Staaten, die offenkundig eine Diktatur sind, können die Fassadendemokratie als „Staatsform“ haben.

In der jüngsten Geschichte gab es hingegen vermehrt Kritik gegenüber westlichen Staaten. Unter anderem ist dies auf die wirtschaftliche Stärke zurückzuführen, die Unternehmen haben. Google hat beispielsweise eine enorme wirtschaftliche Macht. In der Vergangenheit stand das Unternehmen in der Kritik, aufgrund der Intransparenz, in Hinblick auf die exorbitante Datensammlung. Deshalb sprechen Kritiker von einer „Postdemokratie“.

Schließlich gibt es die Theorie, dass es einen zweiten, geheimen Staat gibt, zusätzlich zur offiziellen Regierung. Damit einhergehend fallen Begrifflichkeiten, wie „Deepstate“ oder „Tiefenstaat“. Die Theorie dahinter ist, dass es versteckte Machtgruppen bzw. -eliten gibt, die sich im Hintergrund halten. Es handelt sich somit um einen zweiten Staat in einem Staat. Deshalb sprechen Kritiker von einem Tiefenstaat. Diesbezüglich lässt sich die Theorie nur bedingt belegen, weil es nur begrenzt Beweise gibt. Die Grenzen zwischen Verschwörung und Fakten verschwimmen hier.

Letztlich ist es wichtig, die Bedeutung zu kennen. Anderenfalls kann es zu Fehldeutungen kommen. Denn es macht einen signifikanten Unterschied, ob man von einem „Tiefenstaat“ oder einer „Bananenrepublik“ spricht.

Fassadendemokratie: Repressionsmittel von autoritären Staaten

Im Zuge der Digitalisierung haben sich für Menschen neue Chancen ermöglicht, Informationen auszutauschen. Dies stellt autoritäre Staaten vor neuen Herausforderungen. Durch den globalen Austausch können sich Menschen vernetzen und organisieren. Infolgedessen sehen sich autoritäre Staaten in deren Existenz gefährdet, weil es zu Tumulten und Aufständen kommen kann. Deshalb haben sich in der Vergangenheit verschiedene Repressionsmittel entwickelt, um den Informationsfluss zu stoppen.

Zum einen ist die Internetzensur in Staaten, die eine Scheindemokratie haben, stark ausgeprägt. Die Zensur ist ein essenzielles Mittel, um die Bevölkerung zu manipulieren. Etwaige Inhalte, die kritischer Natur sind, werden durch staatliche Instanzen geblockt. Diesbezüglich werden ausländische Internetseiten komplett gesperrt, um den Einfluss durch Menschenrechtsorganisationen einzudämmen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Zensur zu umgehen, wie etwa mit VPN-Programmen.

Aktuell gibt es in China strenge Internetzensuren. Videos müssen durch staatliche Instanzen freigegeben werden, bevor diese veröffentlicht werden dürfen. Dabei wird propagiert, dass die Maßnahmen dem eigenen Schutz dienen. Durch die Zensur soll verhindert werden, dass gewaltverherrlichende oder sexuelle Inhalte im Internet verbreitet werden. Dennoch werden nicht nur anstößige Inhalte zensiert. Auch politische Äußerungen werden unterdrückt und rechtlich geahndet.

Auf der anderen Seite spielt die Polizeigewalt eine Rolle, und zwar für Regierungen, die eine Scheindemokratie haben. Ungeachtet der Zensurwellen kommt es immer wieder zu Revolten. Nur mit Gewaltmaßnahmen ist es dem Staat möglich, seine Existenz zu sichern.

Folgerichtig steht nicht selten Polizeigewalt in autoritären Staaten an der Tagesordnung. Des Weiteren kommt dem Militär eine zentrale Rolle zu. Deshalb versuchen Staaten stets den Kontakt zu pflegen, wenn es um militärische oder polizeiliche Instanzen geht. Es sind wichtige Machtapparate, die es Staaten ermöglichen, Gewalt auszuüben, um die Kontrolle zu behalten. Zudem kann es passieren, dass sich auch das Militär gegen den Staat wendet. Folglich versuchen korrupte Staaten, die Positionen ausschließlich mit Personen zu besetzen, die der Regierung wohlgesonnen sind.

Letztlich hat auch die Digitalisierung Schattenseiten hervorgebracht, ungeachtet der vielen Vorteile. Denn autoritäre Staaten nutzen den technischen Fortschritt, um die eigene Macht zu konsolidieren. Dank zahlreicher Softwareprodukte ergeben sich gänzlich neue Möglichkeiten, Menschen zu kontrollieren. Auch hier ist der chinesische Staat — der offiziell eine Republik ist – ein trauriger Vorreiter. Nirgendwo sonst kommt es zu solch umfassenden Kontrollmaßnahmen wie in China.

Experten sprechen von einer digitalen Totalüberwachung. In chinesischen Großstädten gibt es ein gut ausgebautes Netzwerk mit Überwachungskameras. Mittlerweile ist die Technik weit fortgeschritten. Selbst das Überqueren der Straße bei Rot bleibt nicht straflos. Die Kameras sind mit einer Gesichtserkennungssoftware ausgestattet. Menschen, die bei Rot die Ampel passieren, müssen mit einem schlechteren Punktesystem rechnen.

Fazit zum Thema Fassadendemokratie

Es handelt sich um einen Begriff, der vielseitig gedeutet werden kann. Folgerichtig haben sich in der Vergangenheit Zusatzbegriffe etabliert, welche die Bedeutung eingrenzen. Ob „Deepstate“, „Fakestate“ oder „Bananenrepublik“, es gibt eine Vielzahl an Wörtern, die mit dem Wort „Fassadendemokratie“ zusammengefasst werden können. Die Begrifflichkeiten finden in verschiedenen politischen Milieus Anwendung. Es gibt alternative, politische Gruppen, die sich solcher Begrifflichkeiten bedienen. Damit einhergehend wird der vordergründig der aktuelle Staat kritisiert.

Aber auch in der medialen Welt des Mainstreams, gibt es immer wieder Staaten, die als „Scheindemokratie“ oder „Fassadendemokratie“ bezeichnet werden. Hierzu gehören Länder wie China, Iran oder Russland. Aufgrund der vielseitigen Bedeutung ist es wichtig, die Wörter adäquat und mit Bedacht zu verwenden. Denn es handelt sich teilweise um Begrifflichkeiten, die von anderen Staaten oder Gruppen als Denunziation wahrgenommen werden. Hieraus können Spannungen und Konflikte entstehen oder verschlimmert werden.

Was ist Childism? Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Begriff Childism wird sowohl negativ als auch positiv verwendet.

Childism kann sich entweder auf die Bewegung beziehen, die Kindern mehr Rechte zusprechen will und sie stärken und unterstützen möchte. Hier wird der Begriff ähnlich wie zum Beispiel Feminismus genutzt, um eine positive Bewegung zu beschreiben.

Auf der anderen Seite kann Childism auch verwendet werden, um Vorurteile, Benachteiligung oder Diskriminierung von Kindern aufgrund ihres Alters oder ihrer begrenzten kognitiven und physiologischen Fähigkeiten zu beschreiben. Die negative Bedeutung ist allerdings seltener – hier werden häufiger Begriffe wie „Ageism“ (deutsch: Altersdiskriminierung), „Adultism“ (englisch „Adult“ bedeutet „Erwachsene“ oder „Erwachsener“) oder ganz simpel „das Patriarchat“ oder „patriarchalische Strukturen“ verwendet.

Woher kommt der Begriff „Childism“? Wortherkunft

Der Begriff „Childism“ stammt aus dem Englischen. „Child“ bedeutet „Kind“ und das Suffix „-ism“ wird verwendet, um ein kollektives Verhalten, das in der Regel auf Glaubenssätzen basiert, zu beschreiben. Das deutsche Suffix für „-ism“ ist „-ismus“ (wie zum Beispiel Feminismus).

Im Deutschen gibt es aktuell keine Übersetzung für Childism. Der Begriff wurde 1975 zum ersten Mal verwendet und stammt ursprünglich aus dem Bereich der kinderpsychologischen Forschung.

Positive Bedeutung von Childism erklärt: Erklärung, Bedeutung, Definition

Im positiven Sinn ist Childism der radikale Glaube daran, dass Kinder vollständige Menschen sind, die es auch als solche zu behandeln und zu respektieren gilt. Hierbei sollten laut den Befürworterinnen und Befürwortern körperliche oder kognitive Nachteile in Kindern gegenüber Erwachsenen keine Rolle spielen.

Childism setzt sich dafür ein, Kinder mit dem gleichen Ernst und dem gleichen Maß an Respekt als vollwertige Teile der Gesellschaft zu sehen, wie es mit erwachsenen Menschen getan wird. Es handelt sich also um eine Bewegung, die mehr oder bessere Rechte für Kinder fordert.

Diese Art zu denken spiegelt sich auch in dem Erziehungsstil wider, den Befürworterinnen und Befürworter von Childism mit ihren eigenen Kindern praktizieren. Sie behandeln ihre Kinder als vollwertige Menschen, deren emotionale und körperliche Bedürfnisse den gleichen Stellenwert haben wie die der Erwachsenen.

Die Meinungen und Wünsche der Kinder werden hier genauso beachtet, wie die der Erwachsenen. Kinder werden nicht als minderwertige Teile der Familie gesehen, sondern als gleichgestellt zu allen anderen. Die Eltern sehen ihre Rolle meist weniger darin, die Kinder zu Gehorsam zu erziehen.

Childist Mütter und Väter verstehen ihre Aufgabe größtenteils eher darin, die Kinder auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, sich zu glücklichen, erfolgreichen Erwachsenen zu entwickeln. Dies geschieht daher eher über gegenseitigen Respekt und ein Gefühl von Verbundenheit als durch die Androhung oder Umsetzung von Strafen. Der bekannteste Erziehungsstil der Chidism Bewegung sind „Gentle Parenting“ oder „Responsive Parenting“ – im deutschen vornehmlich als „bedürfnisorientierte Elternschaft“ bekannt.

Negative Bedeutung von Childism erklärt: Erklärung, Bedeutung, Definition

Dem gegenüber steht die negative Bedeutung von Childism. Hierbei wird der Begriff Childism verwendet, um Vorurteile gegenüber Kindern oder Diskriminierung von Kindern zu beschreiben. Er wurde von Forscherin und Autorin Elizabeth Young-Bruehl verwendet, um dieses Verhalten zu beschreiben.

In ihrer Arbeit erörterte die Forscherin, dass Kinder, die aus Angst und unter Androhung von Strafe erzogen werden, eher problematische Verhaltensweisen an den Tag legen und häufiger mit ADHS oder bipolarer Störung diagnostiziert werden.

Der Begriff lässt sich gut in einer Redewendung beschreiben, die vor allem in den 1950er Jahren den damaligen Erziehungsstil geprägt hat: „Children should be seen, not heard.“ – „Kinder sollte man sehen, nicht hören.“. Diese Redewendung bedeutet, dass man damals (und in vielen Fällen auch heute noch) davon ausging, dass Kinder keine hörenswerte Meinung haben könnten und im besten Fall immer adrett und sauber aussehen sollen, ohne dabei Lärm zu machen.

Dieser Erziehungsstil versuchte, Kinder so schnell wie möglich dazu zu erziehen, sich so zu verhalten wie Erwachsene. Nur so wären sie in der Lage, später einmal erfolgreich zu sein. Dieser Glaube ist auch heute noch bei vielen Menschen tief verankert und spiegelt sich in weiten Teilen der Gesellschaft wider. Viele Vertreter und Vertreterinnen des positiven Childism bezeichnen dieses Phänomen allerdings lieber als „Adultism“ oder als Nebenprodukt der patriarchalen Gesellschaftsstrukturen.

Siehe auch: Was ist Ableismus?

Was bedeutet „Factfulness“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Factfulness ist eine Wortneuschöpfung, die eine faktenbasierte Weltsicht beschreibt. Anders formuliert: Factfulness bedeutet, dass man seine Meinung auf starken und eindeutigen Fakten aufbaut.

Bekanntheit erreichte der Begriff durch das gleichnamige Buch von Hans Rosling aus dem Jahr 2018. Rosling spricht darin von einer verzerrten Darstellung der Welt durch Medien, Meinungsführer und Politiker. Er stellt fest, dass Medienberichte häufig nicht mit den tatsächlichen Fakten übereinstimmen und appelliert an uns, nicht alle Informationen der Medien ungeprüft zu übernehmen.

Was bedeutet „Factfulness“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Die Welt in zwei Hälften zu teilen ist einfach, aber auch für die seelische Gesundheit des Menschen enorm wichtig. Osten und Westen, reiche Länder und Entwicklungsländer, Islam und Christentum – Schubladen machen die komplizierte Welt etwas einfacher. (Siehe: Was ist schwarz-weiß-Denken?)

Für Rosling geschieht dies nicht in schlechter Absicht oder aufgrund schlechter Recherche. Es ein typisch menschliches Phänomen, Fakten zu verleugnen. Das menschliche Gehirn tendiert dazu, die Welt in zwei Pole zu zerlegen, in gebildet und ungebildet, männlich und weiblich, Arme und Reiche usw. Werden durchschnittliche Unterschiede gefunden, bauschen Medien diese gerne zu einer ganz großen Sache auf. Betrachtet man die Fakten genauer, stellt sich heraus, dass es sehr große Überschneidungen zwischen beiden Gruppen gibt, die Unterschiede zwischen den Mittelwerten für die meisten Menschen also bedeutungslos sind.

Doch das menschliche Gehirn fixiert sich bevorzugt auf die Unterschiede. Wir haben die Tendenz, Schreckensszenarien in den Vordergrund zu stellen. Für uns ist die Information, dass 8 % der Jugendlichen in Deutschland keinen Schulabschluss haben, viel spannender, als die Tatsache, dass 92 % einen besitzen. Genauso wird eine Arbeitslosenquote von 6 % deutlich spannender wahrgenommen als eine Quote von 94 % Beschäftigten – obwohl die Beschäftigtenzahl eigentlich überzeugen muss. Denn eine Gesellschaft wird nicht durch die Arbeitslosenzahl charakterisiert, sondern durch die überwiegende Zahl Beschäftigter, die zum Bruttosozialprodukt beitragen.

Ähnlich verhält es sich mit Zahlen über Bildung und sozialer Herkunft. Seit langem lassen Politik und Medien verlauten, dass die soziale Herkunft über den Bildungserfolg entscheidet. Statistiken zufolge sind es aber nur zwischen 10 und 20 % der Unterschiede beim Bildungserfolg, die sich auf die soziale Herkunft zurückführen lassen. Auch die Intelligenz ist ein wesentlicher Faktor, scheint aber weniger interessant zu sein, weil sie keine Skandale erzeugen kann.

Factfulness: Skandalisierung von Bagatellen in den Medien

Der Mensch ist von Skandalen fasziniert und neigt zu schnellen Urteilen, ohne die Fakten zu berücksichtigen. Die Medien machen sich das zu Nutze, was sich auch bei Nachrichtensendungen zeigt. Zugunsten des Skandals lassen deren Redakteure häufig wesentliche Fakten unerwähnt. Wird beispielsweise über Terroranschläge berichtet, zeigt man die Opfer. Verschwiegen wird die Tatsache, dass die Zahl der Terroropfer in Deutschland seit Jahren zurückgeht. Oft hält man an Überzeugungen und Bildern fest, die vor Jahrzehnten galten, aber mittlerweile überholt sind.

Rosling behauptet in seinem Buch, dass man von den freien Medien keine faktenbasierte Weltsicht erwarten kann. Sie seien auch nicht die richtigen Quellen, um etwas über umwälzende kulturelle Veränderungen zu erfahren.

Um weiterhin alte Stereotype zu bedienen, nutzten westliche Medien häufig veraltete Quellen. Damit trügen sie nicht wirklich zu einem realistischen Bild anderer Länder bei. Hierfür nennt er zahlreiche Beispiele, unter anderem den Iran: In diesem Land geht die Zahl der Kinder pro Frau, seit es Statistiken darüber gibt, weltweit am schnellsten zurück. (Heute sind es statistisch 1,6 Kindern, 1984 waren es noch über 6 Kinder).

Obwohl der Iran häufig Thema in den freien Medien war, wurde über diesen Umstand nie berichtet. Stattdessen stellte man einen spekulativen Zusammenhang zwischen Kinderzahl und Religion her. Entscheidend für die veränderte Geburtenzahl im Iran sind aber Einkommen und Kindersterblichkeit. Fakten wurden verschwiegen und die Meldung so formuliert, dass man zwangsläufig falsche Schlüsse daraus zieht.

Factfulness: Faktenbasierter Journalismus darf keine Ängste schüren

Roslings Buch kann man als Appell verstehen, die Menschen hin zu mehr Factfulness zu bewegen. Er möchte uns dazu ermutigen, auch bei Meldungen, die zunächst sehr dramatisch erscheinen, nicht sofort in Panik zu verfallen.

Stattdessen sollen wir als Medienkonsumenten Fakten und Daten sammeln und uns genau über den Sachverhalt informieren. Denn die meisten Probleme, die in den Medien dargestellt werden, können nicht auf die Schnelle gelöst werden. Wie die Corona-Pandemie gezeigt hat, ist es selbst bei einer Epidemie besser, zunächst Daten zu sammeln und dann Entscheidungen zu treffen, die auf Fakten beruhen. Besonders wichtig ist das bei den aktuellen und künftigen Herausforderungen des Klimawandels.

Die alten Ängste sorgen nur dafür, dass wir im Nichtstun verhaftet bleiben.
Rosling rät zur Politik der kleinen Schritte. Die Geschichte zeigt, dass viele der so genannten Dritte-Welt-Länder schon aus der schlimmsten Armut herausgekommen und eine Stufe höher geklettert sind. Es sind die Menschen und nicht die Politiker, die für bessere Bildung, bessere Gesundheit und sauberes Trinkwasser kämpfen. Noch vor 150 Jahren war auch Deutschland ein armes Land voller Hungersnöte und Seuchen. Es gilt also, die Bevölkerung in den südlichen Teilen der Welt nicht als anonyme Arme zu sehen, sondern als Menschen, deren Leben dem unseren sehr ähnlich ist. Wir alle streben nach einem gesünderen und glücklicheren Leben.

Rosling möchte uns mit seinem Buch zeigen, dass die Welt reicher und bunter ist, als es uns die Medien weismachen möchten. Er appelliert an unseren Verstand und betont immer wieder, dass es sich lohnt, nicht jede reißerische Information ungeprüft zu übernehmen, sondern sie stets zu hinterfragen.

Was ist eine Schwesterfrau? Erklärung, Bedeutung, Definition


In einer polygamen Ehe bezeichnet man in einigen Kulturen alle Frauen, die mit einem Mann verheiratet sind, als Schwesterfrauen. Jede Schwesterfrau hat üblicherweise den gleichen Status in der Beziehung und trägt durch ihre eigenen Fähigkeiten ihren Teil zur Gemeinschaft bei.

Was ist Polygamie? Erklärung, Bedeutung, Definition

Als Polygamie bezeichnet man Ehen oder Beziehungen zwischen mehr als zwei Personen. Oft wird hierfür auch der Begriff Polyamorie verwendet. In manchen Kulturen sind polygame Ehen, bei denen ein Mann mehrere Frauen heiratet, normal.

Polygamie ist daher oft mit religiösen oder kulturellen Traditionen verknüpft. Doch es hat sich auch in der westlichen Welt, in der polygame Ehen rechtlich nicht möglich sind, das Konzept der Polygamie (häufiger mit Polyamorie bezeichnet) als valide Beziehungsform etabliert.

Die Teilnehmenden solcher Ehen oder Beziehungen definieren die Regeln und Grenzen innerhalb der Konstellation selbst; sie können allerdings durch religiöse oder kulturelle Konzepte und Werte beeinflusst sein. Forschende vermuten, dass polygame Beziehungen evolutionär durchaus sinnvoll sind oder waren, da sich so mehr Erwachsene gemeinsam um Haus und Nachwuchs kümmern und eng miteinander verbunden sind als in der heute oft üblichen Elternschaft aus nur zwei Personen. So ist die Verantwortung gleichmäßig unter mehreren Vertrauten aufgeteilt und die Last für die einzelne Person reduziert. Andere befürchten hingegen eine Ausbeutung der Personen – speziell weiblicher Personen – in solchen Beziehungen.

Ist Schwesterfrau ein rechtlicher Begriff? Erklärung

Da Polygamie nicht in vielen Ländern eine rechtlich anerkannte Form der Ehe ist, wird der Begriff meist von den Frauen in einer polygamen Ehe selbst verwendet und ist keine rechtliche Definition. Schwesterfrauen benutzen den Begriff dazu, die Zugehörigkeit zueinander auszudrücken. Das ist gerade in Ländern relevant, in denen keine rechtliche Eheschließung zwischen mehr als zwei Menschen möglich ist. Über inoffizielle Zeremonien schließen diese Gruppen symbolische Ehen ohne Rechtskraft und bezeichnen sich danach erst als Schwesterfrauen.

Teilweise besagen kulturelle oder religiöse Traditionen, dass die erste Ehefrau eine besondere Rolle in der polygamen Beziehung einnimmt. Überwiegend bezeichnet sie sich dennoch als Schwesterfrau in Bezug auf die anderen (Ehe-)Frauen und der Sonderstatus wird nur über beispielsweise bestimmte Privilegien ausgedrückt. Diese müssen für die Öffentlichkeit nicht sichtbar sein.

Gibt es noch andere Arten der Polygamie?

Ja. Ein Mann, der mit mehreren Frauen in Beziehung lebt, ist nur eine Form der polygamen oder polyamoren Beziehung. Allgemein gesprochen, sind alle Konstellationen denkbar. So gibt es beispielsweise Zirkelbeziehungen, in denen drei oder mehr Personen gleichen oder unterschiedlichen Geschlechts alle miteinander in einer Beziehung sind.

Person A würde hier also eine Beziehung mit Person B und Person C führen. Person B und Person C wären ebenfalls miteinander in einer Beziehung. Natürlich gibt es auch polygame Beziehungen, in denen eine Frau mit mehreren Männern liiert ist. Dabei kann es sowohl sein, dass die Männer ebenfalls miteinander liiert sind. Das ist aber nicht immer der Fall.

Außerdem gilt zu beachten, dass nicht alle polygam lebenden Personen mit all ihren Partnerinnen oder Partnern im selben Haushalt leben. Nichtsdestotrotz können Frauen einander hier als Schwesterfrauen bezeichnen. In aller Regel führen Schwesterfrauen jedoch keine Beziehung miteinander, sondern teilen sich lediglich einen Partner oder eine Partnerin.

Was ist der „Clear Cup Scam“? Erklärung, Bedeutung, Definition


Beim „Clear Cup Scam“ stellt eine bettelnde Person absichtlich einen durchsichtigen Plastikbecher auf dem Gehweg in den Laufweg der Passanten. Ziel der bettelnden Person ist es, dass Passanten den Becher (unabsichtlich) umtreten, es ihnen leid tut und sie dem Bettler Geld geben.

Was ist der „Clear Cup Scam“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Beim „Clear Cup Scam“ ist der Becher auf dem Gehweg kaum oder schwer zu sehen, so dass Passanten diesen umtreten würden, wenn sie nicht aufpassen. In dem Becher befinden sich meist einige Münzen.

Die Person, die den durchsichtigen Becher auf dem Gehweg in den Weg gestellt hat, sitzt meist wenige Meter davon entfernt.

Das Passanten den durchsichtigen Becher umtreten, ist das Ziel der bettelnden Person. Denn nach dem der Becher umgetreten wurde, machen die Bettler eine Szene, werden laut, betteln aggressiv und fordern eine Entschädigung.

Teils werden die durchsichtigen Becher auch in der Nähe von Gullideckeln aufgestellt. Wenn ein Passant diesen Becher nun umtritt, kann es passieren, dass einige Münzen in den Gulli fallen.

Der „Clear Cup Scam“ wird auch in der Nähe von engen Durchgängen durchgeführt. Denn hier ist die Chance, dass der Becher umgetreten wird, aufgrund der Enge, höher.

Was ist das Ziel vom „Clear Cup Scam“?

Die Bettler setzen darauf, dass es den Passanten leid tut, dass sie den Becher umgetreten haben und aus dem Gefühl des Mitleids und der Schuld erhoffen sie sich eine Gabe.

Clear Cup Scam Situation: Wie sollte man reagieren?

Wer den transparenten Becher umtritt, sollte einfach weitergehen. Die bettelnden Person wird irgendwas rufen. Das sollte man ignorieren und einfach weitergehen. Sobald man sich auf ein Gespräch oder eine Interaktion einlässt, kommt man nur schwer von der Person weg.

Ist der Clear Cup Scam wirklich ein Scam?

Was bedeutet das Wort „Scam“ überhaupt? Bei einem Scam wird eine Person von einem Betrüger getäuscht und betrogen. Die betrügende Person täuscht etwas vor, um Geld vom Opfer zu erhalten.

Nehmen wir an die Bettler, die den „Clear Cup Scam“ durchführen, sind echte Bettler. Dann wäre es kein Scam, sondern eher eine Falle. Denn der Becher steht absichtlich im Weg.

Sind die Bettler keine echte Bettler so wäre es ein Scam, da sie Hilfsbedürftigkeit und Obdachlosigkeit vortäuschen.

Weitere Erklärung: In Europa (und auch in Indien) gibt es eine organisierte Bettelmafia, die falsche Bettler und Obdachlose an belebten Plätzen und Straßen platziert. Hier sollen diese Menschen um Geld betteln. Die Bettelmafia ist so organisiert, dass sie ihr Terrorterritorium verteidigt und wie an einem „normalen“ Arbeitstag ihre „Mitarbeiter“ morgens absetzt und abends wieder einsammelt und in ihre Unterkünfte zurückbringt. – Dieser Text soll nicht dazu dienen, Bettler und Obdachlose zu kriminalisieren, sondern das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass manche Menschen die Güte und Mildtätigkeit anderer ausnutzen, um daraus Profit zu schlagen.

Es gilt aber, wer gegen den Becher tritt, kann immer noch selbst entscheiden, ob er dem Bettler Geld gibt oder nicht.

Jedoch könnte der Straftatbestand der Nötigung erfüllt sein, wenn die Bettler aggressiv eine Spende einfordern. (Sollte dies passieren, so sollte umgehend die Polizei informiert werden.)

Wo wurde der „Clear Cup Scam“ gesehen?

Im Internet gibt es Berichte, dass der Clear Cup Scam unter anderem in Brüssel, Athen und Paris beobachtet wurde.

Was bedeutet “gemuggelt” beim Geocaching? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Gemuggelt“ bedeutet im Kontext des Geocachings, dass ein Geocache beschädigt oder zerstört wurde.

Was bedeutet “gemuggelt” beim Geocaching? Erklärung, Bedeutung, Definition

Mit dem Ausdruck “gemuggelt” wird die Vermutung nahe gelegt, dass Menschen, die keine Ahnung vom und Wissen über Geocaching haben, dafür verantwortlich sein soll, dass ein Geocache kaputt, beschädigt oder verschwunden ist. Denn unter Geocachern herrscht eine gewisse Ehre, Caches, Verstecke und Boxen nicht zu zerstören, so dass eben der nächste oder die nächste Geo-Cacherin den Cache finden kann.

Unter Geocachern werden Menschen, die keine Ahnung vom Geocaching haben, als „Muggel“ bezeichnet.

Wurde ein Cache gemuggelt, so wird dies in der Geocaching-App oder Webseite in die Kommentare geschrieben. Der Erschaffer oder die Erschaffer des Caches hat dann die Möglichkeit den Cache wieder herzurichten oder so zulassen und zulöschen.

Gründe für „gemuggelt“

„Gemuggelt“ kann auch als Hinweis an die Qualität des Versteckes verstanden werden. Vielleicht war das Versteck nicht gut genug, der Ort war zu öffentlich und zu gut besucht, der Cache war zu offensichtlich oder zu einfach versteckt.

Auch kann der Hinweis “gemuggelt” an Geocacher gerichtet sein. Vielleicht waren manche zu auffällig bei der Cache-Bergung und wurden von neugierigen Muggel beobachtet.

Muggelfrei und Muggelverseucht

Im Kontext vom Wort „gemuggelt“ gibt es noch zwei weitere Begriffe für den Umgang mit Geocaches:

„Muggelfrei“ bedeutet, dass ein Cache in Ruhe gesucht und geborgen werden kann. „Muggelfrei“ bedeutet, dass wenige bis gar keine Muggel in der Nähe des Versteckes sind, sich dort aufhalten oder zufällig vorbeigehen. Somit ist die Chance, den Geocache in Ruhe zu bergen, sehr sehr hoch und die Gefahr, dass der Cache gemuggelt wird, ist sehr gering.

„Muggelverseucht“ bedeutet, dass ein Geocache an einem Ort versteckt ist, an dem sich sehr viele Muggel aufhalten oder an dem sehr viele Muggel vorbeigehen. Die Gefahr, dass man beobachtet und das Versteck des Caches gesehen werden, ist also sehr hoch.

Ist ein Ort „Muggelverseucht“ kann dies aber auch eine Herausforderung sein. Denn nur, wer den Geocache heimlich und unauffällig bergen kann, kann diesen für sich loggen.

Hinweis: „Gemuggelt“ und „muggelig“ sind zwei ähnliche, aber sehr verschiedene Worte.

Was ist Geocaching?

Vereinfacht gesagt lässt sich Geocaching als eine moderne Art der Schnitzeljagd bezeichnen. Dabei kommen entweder Smartphones oder GPS-Geräte zum Einsatz. Die sogenannten Geocacher verstecken dazu an einem beliebigen Ort ein „Logbuch“, also ein Notizbuch, und veröffentlichen die Koordinaten des Ortes im Internet. Andere Geocacher wiederum können sich anhand dieser Koordinaten und mithilfe eines GPS-Gerätes oder GPS-fähigen Handys auf die Suche nach dem Versteck machen und sich dann in dieses Logbuch eintragen.

Eingetragen werden Funddatum und Nickname. Der Behälter beziehungsweise die Dose verbleibt am gleichen Versteck, damit andere Geocacher eben diese Dose auch wieder finden können. Dieses Handeln kann ungefähr mit einem Eintrag in ein Gipfelbuch auf einem Berg gleichgesetzt werden. Ist der Geocacher nach dem Fund wieder zu Hause angekommen, kann er im Internet den Fund mit einem Kommentar loggen. Wer eine spezielle Geocaching-App nutzt, kann diesen Fund auch direkt vor Ort loggen.

Woher kommt das Geocaching?

Das Geocaching erlebte seinen Durchbruch im Jahre 2000, nachdem Bill Clinton einen Störsender hatte ausschalten lassen, der ein Signal eines GPS-Satelliten unnatürlich negativ beeinträchtigte. Seitdem konnten Satellitensignale auch dazu genutzt werden, eine Navigation im zivilen Bereich mit einer metergenauen Bestimmung herzustellen.

Welches Ziel verfolgt Geocaching?

Die Intention des Geocachings liegt darin, dass man ein Versteck an einem unbekannten Ort findet. Wer dieses Versteck findet, trägt sich in das Logbuch ein. Meistens befindet sich in dem Behälter noch ein kleines Geschenk für den Finder. Dieses kann vom Finder als Andenken mitgenommen werden. Unter Geocachern gehört es zur Ehre, ein anderes Geschenk für den nächsten Finder zu hinterlassen.

Was bedeutet „instagrammable“? Erklärung, Bedeutung, Definition


„Instagrammable“ bedeutet, dass etwas oder jemand interessant und ästhetisch ansprechend genug ist, um fotografiert und auf Instagram veröffentlicht zu werden. Doch hinter dem Ausdruck „instagrammable“ steckt noch mehr.

Was bedeutet „instagrammable“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Beim Ausdruck „instagrammable“ geht es nicht nur darum, dass etwas oder jemand ästhetische Mindeststandards erfüllt, damit sich eine Veröffentlichung auf Instagram lohnt. Nein, es geht auch darum, dass das Foto von etwas oder jemand für Instagram verwertet werden soll und die veröffentlichende Person sich viele Likes (Herzen) erhofft.

Damit ändert sich die Motivation für das Foto. Denn das Foto wird nicht mehr gemacht, um einen Moment festzuhalten oder zu teilen, sondern nun geht es darum, dass dieser Moment besonders viele Internetpunkte (auf Instagram Herzchen) erhält. Aus der intrinischen Motivation ist also eine extrinische Motivation gewurden. Statt ein Foto für mein privates Album anzufertigen, wird jetzt ein Foto geschossen, um externe Bestätigung für meine Auswahl und Fotokünste zubekommen. (Aus einen Marmeladenglasmoment festzuhalten, wird nun Arbeit.)

Da die Konkurrenz auf Instagram sehr groß ist, muss ein Foto also möglichst perfekt inszeniert sein. Alles, was nicht an Perfektion heranreicht, ist es nicht wert auf Instagram veröffentlicht zu werden.

„Instagrammable“ kann praktisch alles sein. Ein Moment, ein Mensch, mehrere Menschen, ein Event, ein Ort, ein Urlaubsort, Natur, Gebäude, eine Sache oder ein Gegenstand können instagrammable sein.

Hat man etwas gefunden, dass es wert ist, für Instagram fotografiert zu werden, so muss dann das perfekte Foto geschossen werden. Licht- und Schattenverhältnisse und -winkel müssen stimmen, die Perspektive und der Blickwinkel müssen perfekt sein.

Kritik an instagrammable

Kommentar der Redaktion: „Instagrammable“ bringt eine fotografische Verwertbarkeit von etwas oder jemanden ins Spiel, die das Erlebnis und den Blickwinkel auf etwas oder jemanden ändern. Anstatt den Moment zu genießen und aufzusaugen, ist man nun mit der perfekten Inszenierung und Ablichtung beschäftigt. Das sorgt dafür, dass man gar nicht richtig entspannt und Urlaub macht, sondern quasi seinem Zweitjob „Instagram“ nachgeht mit dem Ziel möglichst viele Internetpunkte zu erlangen.

Damit kann man sagen, ist Instagrammibiltät eine Form des Kapitalismus bei der man seine Freizeit für externe Bestätigung ausbeutet.

Die vermeintlich ursprüngliche Motivation, etwas, was man schön findet oder was einem am Herzen liegt, mit anderen zu teilen, wurde durch eine externe „Like-Erzielungsabsicht“ ersetzt. (Ja, auf Instagram gibt es Herzen, keine Likes. Das weiß ich.) (Ferner muss hier gefragt werden, ob das nicht für alle sozialen Medien nun gilt? Anstatt etwas mit anderen zuteilen, scheint es nur noch um Selbstdarstellung und eine Gewinnabsicht (externe Bestätigung) zu gehen.)

Es könnte sein, dass jemand der auf die Instagrammibiltät achtet, Momente und Erlebnisse verpasst, weil er oder sie so sehr mit dem Dokumentieren für Instagram beschäftigt ist.

Wer einfach nur einen Ort, ein Event, ein Essen oder eine Reise genießen möchte, sollte auf eine Verwertbarkeit für Instagram verzichten.

Wer aufhört seinen Selbstwert auf externe Bestätigung wie Instagram-Herzen aufzubauen, wird das oberflächliche Spiel der Instagrammibiltät  erkennen und durchschauen. Denn letztlich ist es nur ein Rattenrennen mit dem Ziel, die Oberratte zu werden. (Oberratte = meiste Likes) Aber das ist nicht das, worum es im Leben gehen sollte, findet die Redaktion.

Was heißt „instagrammable“ auf deutsch?

Eine direkte deutsche Übersetzung für das Wort „instagrammable“ gibt es nicht. Man könnte „instgrammable“ mit „instagram-geeignet“ oder „Instagrammibilität“ übersetzen.

Ein deutsches Synonym für „instagrammable“ ist z.B. „fotogen“.

Verbreitung von „instagrammable“

Bei der Recherche zum Beitrag hat die Redaktion Reiseangebote und Urlaubstipps gesehen, wo Orte als „instagrammable“ beworben werden. Anbieter sprechen hier auch von „instagrammable moments“ oder „instagrammable places“.

Über solche „instagrammable places“ würde z.B. gesagt werden: „Diese Stadt ist so instagrammable.“

Weitere Bedeutung von instagrammable

„Instagrammable“ ist ein Roman von Éliette Abécassis.

Was ist Instagram und wie funktioniert es?

Instagram ist ein soziales Netzwerk, das für die mobile Nutzung programmiert und 2010 erstmals veröffentlicht wurde. 2012 wurde es von Facebook aufgekauft (heute Meta-Konzern). Instagram-Nutzer müssen mindestens 13 Jahre alt sein. Bereits 2018 hatte das Netzwerk mehr als eine Milliarde aktive Nutzer (User). Diese können die Plattform kostenlos zum Teilen von Bildern und Videos nutzen. Im Hintergrund sammelt Instagram Nutzerdaten in großem Umfang. So ist es möglich, den Usern täglich passgenaue Werbung anzuzeigen.

Um Instagram zu nutzen, muss man eine App auf sein Smartphone herunterladen und ein Nutzerkonto erstellen (Account). Auch die Anmeldung via Browser am PC ist möglich. In diesem Fall sind die Funktionen eingeschränkt. Nachdem der Account erstellt ist, legt man fest, wer die veröffentlichten Beiträge sehen darf. Private Profile sind nur für einen eingeschränkten Personenkreis sichtbar, öffentliche für alle.

Wer einem privaten Account folgen möchte, stellt zunächst eine Anfrage. Wer privat mit anderen Nutzern in Kontakt treten will, verwendet hierfür die Nachrichtenfunktion. Sie ist auf der Startseite oder in der Profilübersicht mit einem Papierflieger-Symbol gekennzeichnet. Möchte man einen seiner Follower entfernen, blockiert man ihn oder löscht ihn komplett. Allerdings können gelöschte Nutzer immer noch das eigene Profil finden, nur blockierte nicht mehr.

Die Reels-Funktion auf Instagram nimmt sich das große chinesische Konkurrenz-Netzwerk TikTok zum Vorbild. Die Nutzer zeigen hier oft sehr kreative Kurzvideos, nehmen beispielsweise Sketche auf, singen, parodieren oder tanzen.

Viele Aktionen auf Instagram bestehen darin, anderen Nutzern und Nutzerinnen zu folgen. Sind die eigenen Beiträge spannend, innovativ und oder in irgendeiner anderen Form relevant, kann man sich im Laufe der Zeit eine große Fangemeinde aufbauen. So entwickelte sich eine regelrechte Influenzer-Industrie. Influenzer sind Personen, die mehr als 10.000 Follower haben. Viele von ihnen sind prominent. Es gibt aber auch Privatpersonen, die mit Firmen kooperieren, deren Produkte vorstellen und damit Geld verdienen.

Mindestlohn 2023: Höhe Brutto und Netto


Der gesetzliche Mindestlohn beträgt in Deutschland 12,00 Euro brutto die Stunde. Dieser Wert gilt seit dem 1. Oktober 2022. (Wir berichteten: 12 Euro Mindestlohn)

Wie hoch ist der Mindestlohn 2023?

Seit dem 1. Oktober 2022 gilt in Deutschland der Mindestlohn von 12 Euro brutto pro Stunde. (Siehe: Mindestlohn 2022)

Um wieviel ist der Mindestlohn gegenüber dem Vorjahr gestiegen?

Beim vorherigen Mindestlohn von 10,45 Euro brutto die Stunde erhielten ArbeitnehmerInnen 1811,00 Euro brutto im Monat.

Bei einem Mindestlohn von 12,00 Euro brutot die Stunde erhalten Arbeitnehmer ein Monatsgehalt von 2.080,00 Euro brutto. Dies ist eine Steigerung von 14,8 Prozent.

Netto-Mindestlohn 2023 im Monat: Wie hoch ist das Netto?

Bei einem Mindestlohn von 12,00 Euro brutto pro Stunde kann der Nettolohn zwischen 1450 und 1650 Euro liegen. Es ist nicht genau bestimmtbar wie hoch der allgemeine Nettolohn ist, da viele individuelle Faktoren einen Rolle spielen.

Hinweis: Der Nettolohn ist sehr individuell, denn er wird von Steuerklasse, Kinderfreibeträgen, vom Bundesland und von weiteren Faktoren wie z.B. Zuschüssen der Regierungen bestimmt. So lässt sich keine allgemeingültige Zahl nennen, aber zumindest einer Eingrenzung vornehmen.

Beispielrechnung: Ein 25-Jähriger kinderloser Beschäftigter lebt in Baden-Württemberg, hat die Steuerklasse 3 und verdient den Mindestlohn von 2.080 € brutto (ohne geldwerten Vorteil). Daraus ergibt sich ein Netto-Gehalt von 1.652,04 €. Er leistet, wenn er gesetzlich versichert ist, Sozialabgaben in Höhe von 427,96 € und entrichtet keine Lohnsteuer.

Pauschal: Bei einer regelmäßigen Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche erhalten ArbeitnehmerInnen ein monatliches Mindestgehalt von 2080 € brutto – berechnet nach der Formel 12 x 173,33 Stunden/Monat.

Mindestlohn 2023: allgemein und kurz erklärt

In Deutschland gibt es seit dem 1. Januar 2015 gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Er ist die unterste Lohngrenze für ArbeitnehmerInnen, von der nur wenige Personengruppen ausgeschlossen sind. Seit 1. Oktober 2022 gilt der gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro brutto die Stunde. Der Mindestlohn ist Lohnuntergrenze, also das, was Beschäftigten als Minimum für ihre Tätigkeit zusteht.

Der Mindestlohn soll verhindern, dass Menschen trotz Arbeit von zusätzlichen Sozialleistungen abhängig werden. Lange Zeit wurde gegen den Mindestlohn mit dem Verlust von Arbeitsplätzen argumentiert. Seit der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, ist diese Situation jedoch nicht eingetreten.

Für wen gilt der Mindestlohn nicht?

Der Mindestlohn gilt nicht für Langzeitarbeitslose (während der ersten sechs Monate), Auszubildende und teilweise für PraktikantInnen. Diese haben ein Anrecht auf Mindestlohn, wenn ihr Praktikum länger als drei Monate dauert. Ausnahmen gelten auch für Arbeitsverträge mit Jugendlichen unter 18 Jahren ohne Berufsabschluss.

Die Bundesregierung möchte ihre Ausbildungsbereitschaft fördern. Auch für Ausbildungsverhältnisse ist kein Mindestlohn vorgeschrieben, denn die Azubis benötigen relativ viel Unterstützung und für Arbeitgeber entstehen während der Ausbildungszeit Kosten. ArbeitgeberInnen müssen aber Mindest-Ausbildungsvergütungen zahlen.

Gesetzlicher Mindestlohn und branchenspezifischer Mindestlohn

Neben dem gesetzlichen Mindestlohn bieten Unternehmen branchenspezifische Mindestlöhne. Auch diese sind verbindlich und gelten als unterste Lohngrenze für die jeweilige Branche. Gewerkschaften und ArbeitgeberInnen handeln diesen Mindestlohn in Tarifverhandlungen aus.

Diesen Lohn erhalten dann alle Beschäftigten der Branche, unabhängig vom jeweils geltenden Tarifvertrag. Um sicherzustellen, dass der Mindestlohn tatsächlich gezahlt wird, gibt es in vielen Branchen eine Dokumentationspflicht für geringfügig Beschäftigte. Davon ausgenommen sind lediglich Minijobber im privaten Sektor.

Wer bestimmt den Mindestlohn?

Die ständige unabhängige Mindestlohnkommission setzt den Mindestlohn nach dem Mindestlohngesetz um. Die Kommission wird von der Bundesregierung alle fünf Jahre neu bestimmt. Sie hat den Auftrag, die Auswirkungen des Mindestlohnes hinsichtlich des Schutzes von ArbeitnehmerInnen, Wettbewerbsbedingungen und der Beschäftigung in Regionen und Branchen zu evaluieren. In der Kommission sind sowohl ArbeitgeberInnen als auch Gewerkschaften vertreten. Sie arbeiten ehrenamtlich.

Wer profitiert am meisten vom Mindestlohn?

Die Gewerkschaften haben aus vielerlei Gründen eine Anhebung des Mindestlohns gefordert. Die Anpassung war längst überfällig, denn auch die EU-Mindestlohn-Richtlinie verlangt eine höhere Tarifbindung und höhere Mindestlöhne von ihren Mitgliedsländern.

Der Mindestlohn verhindert Lohnarmut, sorgt für würdige Arbeitsbedingungen und entlastet auch die Staatskasse. Nicht zuletzt ist er geeignet, die Binnenwirtschaft anzukurbeln. Von der Anhebung des Mindestlohnes profitieren 6,6 Millionen ArbeitnehmerInnern (nach dem DGB) in Deutschland. Das sind in erster Linie Frauen. Weil diese überwiegend im Niedriglohnsektor tätig sind, ist der Mindestlohn ein erheblicher Beitrag zur Gleichberechtigung.

Ferner profitieren Menschen aus Ostdeutschland, Beschäftigte ihn Teilzeitjobs und NeueinsteigerInnen vom Mindestlohn.

Was / wer ist ein Nepo Baby? Nepo Babies, Erklärung, Bedeutung, Definition


Bei den „Nepo-Babies“ handelt es sich um Menschen, die sich aufgrund Vetternwirtschaft bereichern konnten. Hierbei geht es hauptsächlich um Kinder von Prominenten. Quasi um den Spross von berühmten Models, Musikern oder Schauspielern, die sich selbst eine gute Karriere erarbeitet haben. Im Netz wird seit einiger Zeit diskutiert, ob die Nepo-Babies ihren Erfolg auch ohne ihre einflussreichen Eltern gehabt hätten.

Nepo Baby / Nepo Babies: Erklärung, Bedeutung, Definition

Nepo ist die Kurzform von „Nepotismus „. Das deutsche Wort für „Nepotismus“ ist „Vetternwirtschaft“.

Das Phänomen der Nepo-Babies ist aber keinesfalls neu. Solche Promikinder gab es schon immer. Beispielsweise die beiden Söhne (Emilio Estevez und Charlie Sheen) des bekannten Schauspielers Martin Sheen. Auch Goldie Hawn und Bill Hudson haben eine berühmte Tochter: Kate Hudson. Mit der Zeit ist das Interesse an den Nepo Babies immer mehr gestiegen.

Nicht zuletzt der immer fortwährende Wirbel um Prinz Harry. Als Enkel der Queen genoss er sämtliche Vorteile und gehört zu den bekanntesten Menschen auf der Welt. Prinz Harry erfüllt alle Bestandteile eines Nepo Babies. Zusammen mit seiner Frau Meghan fasste er den Entschluss, Abstand vom royalen Leben zu nehmen. Bekannt und reich ist er jedoch trotzdem noch. Für viele Menschen ist es ein Unding, wie er immer wieder gegen seine Familie austeilt. Die Mehrheit ist sich einig darüber, dass er seine Privilegien nicht zu schätzen wisse. So wird es oftmals auch in den Medien berichtet.

Was ist der Vorwurf an Nepo Babies? Der Vorwurf ist, dass ihre Chancen auf Erfolg und Karriere unverdient sind, da sie diese nicht aufgrund von Talent oder Leistung bekommen haben, sondern aufgrund der Verwandschaft zu einer erfolgreichen prominenten Person. Schwingt also etwas Missgunst mit? Ja, ein bisschen, denn diese Chancen auf Karriere, Prominenz und Erfolg kriegen Normalbürger kaum. Aber, Nepo Babies können sich ihrem Schicksal kaum verwehren. Sie sind nunmal das „Kind von …“. Manche Nepo Babies stehen seit ihrer Kindheit in der Öffentlichkeit und sind das eben so gewöhnt.

Gibt es gute und schlechte Nepo-Babies?

Hinsichtlich dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Nicht jedes Nepo-Baby hat seinen Erfolg den Eltern zu verdanken. Viele der Promikinder haben ihren Status auch aufgrund ihres eigenen Talentes noch weiter gefestigt. So wird es zumindest in einigen sozialen Medien behauptet. Ein viel diskutiertes Nepo-Baby ist beispielsweise der Schauspieler Jack Quaid, Sohn von Schauspielerin Meg Ryan und Schauspieler Dennis Quaid. Jack Quaid hatte seinen Durchbruch vor allem mit seiner Rolle in „The Boys“. Einige Social-Media-Nutzer sind sich jedoch einig, dass der Erfolg vor allem auf dem Bekanntheitsgrad seiner Eltern basiere.

Auch die Schauspielerin Emma Roberts ist ein Nepo-Baby. Sie ist die Nichte von Julia Roberts und Tochter von Eric Roberts. Allerdings stören sich die meisten nicht daran, dass sie als Nepo-Baby bezeichnet wird. Denn nicht zuletzt hat sie ihr Schauspieltalent in Serien wie „Scream Queens“ oder „American Horror Story“ bewiesen.

Festgehalten werden kann, dass das Internet ein neues Diskussionsthema hat. Die gute Nachricht dabei lautet, dass dieses Thema nicht spaltet, sondern zeigt, dass es dieses Phänomen schon seit langer Zeit gibt. Die Welt hat sich dabei nur einen neuen Namen dafür ausgedacht: Nepo-Baby.

Fazit zum Nepo-Baby / Nepo Babies

Kurz gesagt geht es bei einem Nepo-Baby um Kinder, die durch Vetternwirtschaft erfolgreich werden. Insbesondere bei der Plattform TikTok ist zu beobachten, dass einige User sehr stark den schauspielernden Nachwuchs diskutieren. Einige fuchsen sich dabei sogar richtig in Familienstammbäume ein, um auch nur einen einzigen Hinweis auf ein prominentes Familienmitglied zu finden. Letztlich stellt sich dann doch immer die Frage, ob die Nachwuchsschauspieler es auch ohne ihre prominenten Wurzeln geschafft hätten.

Kinder von prominenten Eltern werden von der Social-Media-Community besonders unter die Lupe genommen. Jeder Fehltritt, jede Aussage und das individuelle Verhalten wird auf die Goldwaage gelegt. Wer seine Privilegien gänzlich ohne eigenes Talent auslebt, wird mit Verachtung und Hohn bestraft. Nepo-Babys haben es in der heutigen Zeit nicht mehr leicht.

Nepo Baby: kurz erklärt

Als „Nepo-Babies“ werden Menschen bezeichnet, die ihren Erfolg ihren Eltern zuverdanken haben. Die Nepo-Babies sind berühmt und bekannt, weil ihre Eltern es sind.

Darf man Klimaaktivisten von der Straße reißen oder überfahren? Rechte der Autofahrer


Kurze Antwort: Machen Sie es lieber nicht! Klimaaktivisten wegzutragen, von der Straße zu reißen oder wegzuzerren, könnte als Nötigung oder Körperverletzung gewertet werden. Überfahren werden, dürfen Klimaaktivisten auf gar keinen Fall!

Darf man Klimaaktivisten anpinkeln? Die Antwort: Nein! Jemanden anzupinkeln, wird als Beleidigung und Körperverletzung vor Gericht gewertet.

In vielen Städten und sogar auf Autobahnen sorgen die klebenden Klimaaktivisten für Unruhe. Viele Autofahrer haben kein Verständnis für dieses Verhalten und fragen sich, ob sie nicht selbst tätig werden können, bis die Polizei eintrifft. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass sich Recht und Unrecht nicht unbedingt ausspielen muss. Das steckt nämlich hinter dem Gedanken von Notwehr. Wer sich ordnungsgemäß verhält, dabei aber „angegriffen“ wird, darf sich auch ganz legal verteidigen. Das geht sogar so weit, dass auch in Kauf genommen werden kann, dass der Angreifer bei der Notwehr verletzt wird. Einigen Experten zufolge ist Notwehr ein Menschenrecht, welches jedem Bürger zusteht.

Wie können Klimakleber straffrei von der Straße entfernt werden? Ist wegtragen erlaubt?

Ein Anwalt aus Köln hat sich mit dieser Frage näher beschäftigt. Einige Gerichte urteilten in der Frage der Nötigung durch Aktivisten bisher ganz unterschiedlich. Der Anwalt vertritt zudem auch eine ganz andere Meinung, als seine Kollegen. Er ist der Ansicht, dass Anwälte, die eine andere Meinung als er vertreten, den Menschen die eigene Zivilcourage austreiben wollen. Der Anwalt aus Köln ist der festen Meinung, dass die Klimaaktivisten mit ihren Klebeaktionen rechtswidrig handeln. Also dürfen seiner Meinung nach die Autofahrer die Klimaaktivisten (Klimakleber) auch eigenständig von der Straße entfernen.

Andere Experten wettern diesbezüglich dagegen und erklären, dass ein Wegzerren von der Straße durchaus als Nötigung oder gar als Körperverletzung angesehen werden kann. Die Sitzblockade fällt nämlich in den Schutzbereich des Artikel 8 GG, in dem die Versammlungsfreiheit geregelt ist. Diese wiederum kollidiert aber mit dem Freiheitsrecht der Autofahrer.

Hier kommt es ganz auf die Auslegung der beiden Grundrechte an und ist im Einzelfall zu entscheiden. Ein Professor für Strafrecht an einer Universität rät dringend davon ab, die Klimaaktivisten eigenständig von der Straße zu entfernen und diese womöglich dabei noch zu verletzen. Es ist nicht gewiss, ob solch eine Straftat später als Notwehr abgehandelt wird.

Auch der Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion erscheint die Maßnahme „Notwehr“ durch Einzelpersonen nicht rechtlich gültig. Um Klimablockaden schnell und sicher aufzulösen, sind in erster Linie die Ordnungsbehörden einzuschalten.

Notwehr ist gerechtfertigt

Einige Rechtsexperten vertreten die Meinung, dass das eigenständige Wegtragen der Aktivisten dazu geeignet sei, um den Angriff zu verhindern oder zumindest etwas abzumildern. Grundsätzlich gilt das gleiche Prinzip, wie bei einer Frau, die nachts angegriffen und am Weitergehen behindert wird. Sie darf, aus Notwehr, ein Pfefferspray benutzen und es dem Angreifer in die Augen sprühen. Selbst dann, wenn der Angreifer dabei verletzt werden könnte.

Ein Münchner Strafrechtler teilt diese Ansichtsweise jedoch nicht. Man könne ein „gezieltes Verhindern am Weitergehen“ nicht mit einer öffentlichen Sitzblockade gleichstellen. Würden hier die Autofahrer selbst aktiv werden und die Klimaaktivisten – unter Umständen schmerzhaft – entfernen, könne nicht in jedem Fall von Notwehr gesprochen werden.

In der Rechtswissenschaft entscheidet oftmals der konkrete Einzelfall. Hier fließen die unterschiedlichsten Faktoren in die Bewertung mit ein. Ein betroffener Autofahrer kann diese Faktoren aber nur schwer einschätzen und riskiert bei eigenem Eingreifen womöglich, sich strafbar zu machen.

Fazit: Darf man Klimaaktivisten von der Straße reißen oder überfahren?

Selbstverständlich besteht für Autofahrer auch das Recht auf Notwehr; aber nicht immer! Es müssen bestimmte Faktoren einhergehen, damit die Blockade der Klimaaktivisten als „verwerflich“ bezeichnet werden kann und somit als Nötigung gilt. Autofahrern kann nicht garantiert werden, dass sie für eigenständiges Tätigwerden – mit eventuellen Verletzungen – nicht auch zur Rechenschaft gezogen werden.

Vielmehr sollte bei Sitzblockaden durch Klimaaktivisten grundsätzlich die Polizei gerufen werden. Gut zu wissen ist auch, dass das Recht auf Notwehr automatisch erlischt, sobald die Ordnungsbehörden vor Ort sind. Kann um die Protestierenden herumgefahren werden, liegt für Autofahrer ebenfalls kein Recht auf Notwehr vor.

Darf man Klimaaktivisten anpinkeln?

Wir beantworten diese Frage, da nach ihr gegoogelt wird und es scheinbar Interesse daran gibt. Die Antwort auf die Frage, ob man Klimaaktivisten anpinkeln darf, lautet: Nein! Ein Anpinkeln von Klimaklebern wird als Beleidigung und Körperverletzung gewertet werden.

Eine Argumentation, dass mit dem Urin geholfen werden wolle, dass der Kleber sich löst, wird – wahrscheinlich, so glaubt die Redaktion – vor Gericht keinen Bestand haben. Denn die Idee dieser Tat scheint mehrheitlich von den betroffenen Autofahrern auszugehen, die einfach ihre Wut ausleben möchten und die Klimaaktivisten bestrafen und erniedrigen wollen. Ein Gericht müsste hier erkennen, dass Autofahrer helfen wollten, obwohl die Klimaaktivisten eigentlich von den Autofahrern und Bürgern nicht von der Straße entfernt werden wollen. Die Klimaaktivisten werden sich der Staatsmacht (Polizei) beugen, wenn diese eintrifft.

Hinweis: Die Redaktion schreibt im Konjunktiv, da noch kein Urteil gefällt wurde. Daher kann die Strafe nur gemutmaßt werden.

Was bedeutet es, wenn jemand keinen Anstand hat? Erklärung, Bedeutung, Definition


Allgemein spricht man von anstandslosem Verhalten, wenn bestimmte Handlungen dem persönlichen, aktuellen oder gesellschaftlichen Bild widersprechen oder dieses verletzen. Eine Person hat somit keinen Anstand, wenn sie sich bewusst oder unbewusst abweichend verhält.

Zusätzlich müssen weitere Bedingungen erfüllt sein, damit ein Verhalten als „kein Anstand“ kategorisiert werden kann. Denn nicht alle Verhaltensweisen, die abweichen, gelten als anstandslos. Diesbezüglich muss die Handlung als negativ oder unhöflich aufgefasst werden. Somit muss die Aktion in einem negativen Kontext stehen.

Was ist Anstand? Erklärung, Bedeutung, Definition

„Anstand“ ist ein Begriff, der unter Einfluss zahlreicher Faktoren steht. Diesbezüglich spielen kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse eine substanzielle Rolle. Der Zeitgeist einer Gesellschaft entscheidet ebenfalls darüber, ob eine Verhaltensweise als anstandslos interpretiert wird. Des Weiteren gibt es politische Einflüsse, die darüber entscheiden, welche Verhaltensnormen als akzeptabel gelten. Vor allem in autoritären Regimen, wie Nordkorea, haben staatliche Institutionen einen enormen Einfluss auf den Verhaltenskodex. Aufgrund der vielen Deutungsmöglichkeiten ist es nur bedingt möglich, dem Wort eine universell gültige Definition zu verleihen. Im Wandel der Zeit kann es immer wieder zu Veränderungen kommen, in Hinblick auf Anstandsformen.

Es gibt anstandslose Verhaltensweisen, die offenkundig zutage treten. Dies ist der Fall, wenn jüngere Personenkreise in einem respektlosen Ton mit älteren Menschen sprechen. Konträr dazu gibt es verschiedene Milieus, in denen anstandsloses Verhalten weniger offensichtlich zum Tragen kommt. In konservativen Milieus, die wertebewusst sind, können bereits falsche Verhaltensweisen am Tisch als anstandslos gedeutet werden.

Was bedeutet es, wenn jemand keinen Anstand hat?

Die Gründe dafür, warum manche Menschen keinen Anstand haben, ihnen also gewisse Verhaltensformen ihnen fehlen, sind vielfältig.

Es kann sein, dass diese Menschen aus einer fremden Kultur kommen, wo eben andere Anstandsregeln gelten. Diese Menschen müssen die neuen Regeln erstlernen.

Es kann aber auch sein, dass anstandslose Menschen keine Erziehung genossen haben und somit dem Anstands-Umgangsformen gar nicht vertraut.

Es kann aber auch, dass anstandslose Menschen bewusst gegen Anstandsregeln verstoßen, weil sie z.B. provozieren wollen oder rebellieren.

Ein weiterer Grund für anstandsloses Verhalten kann sein, dass hier Menschen verschiedener Generationen aufeinandertreffen. Für ältere Menschen gelten andere Anstandsregeln als für jüngere. Somit können sich junge Menschen „anstandslos“ in den Augen älterer Menschen verhalten, auch wenn die jungen Menschen glauben, dass sie sich höflich verhalten und gut erzogen sind. Manche Anstandsregeln kommen aus der Zeit, manche verschwinden und manche entstehen neu.

Anstand und Höflichkeit: Kulturelle Einflüsse auf Verhaltensdeutungen

In jedem Kulturkreis gibt es unterschiedliche Auffassungen. Auch in der westlichen Hemisphäre gibt es teilweise gravierende Unterschiede, wenn es um die Interpretation von Anstand geht. Damit einhergehend gibt es selbstverständlich erhebliche Unterschiede zwischen den Kontinenten.

Es ist in Japan etwa unhöflich, anderen Menschen Trinkgeld zu geben. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Bereich man eine Dienstleistung beansprucht. Auch im Restaurant ist es unangebracht, ein Trinkgeld zu geben. Denn im japanischen Kulturkreis wird dies äußerst negativ aufgefasst. Es impliziert – laut japanischem Verständnis – dass die Mitarbeiter auf zusätzliche Geldspenden angewiesen sind. Im Gegensatz dazu ist es in den USA wichtig, Trinkgeld zu geben – auch bei schlechtem Service. Grundsätzlich ist ein Trinkgeld von ca. 20 % des Kaufpreises die Regel.

Abseits davon gibt es weitere Differenzen, die in Abhängigkeit zur jeweiligen Kultur stehen. In asiatischen Ländern hat das Lachen oder Lächeln eine spezielle Bedeutung. Somit unterliegt auch die nonverbale Kommunikation den Einflüssen der Kultur, was zu erheblichen Missverständnissen führen kann. Diesbezüglich ist es in asiatischen Kulturkreisen üblich, zu lächeln – auch bei negativen Situationen. Somit kann es passieren, dass asiatische Menschen Ihre Anteilnahme bei einer Beerdigung mit einem Lächeln kundtun. Auch in anderen Krisensituationen kann es passieren, dass asiatische Menschen lächeln. Folglich hat das Lächeln in der asiatischen Kultur eine gänzlich andere Bedeutung als in der westlichen Hemisphäre.

Anstand in Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Zeitgeist

Verschiedene Zeitepochen gehen mit einschlägigen Änderungen einher. Dies hat ebenfalls Auswirkungen auf die Einstellung gegenüber Verhaltensweisen. In der jüngsten Vergangenheit galt es als verpönt, wenn Frauen beruflich aufsteigen wollten. Es galten starre gesellschaftliche Normen, die unter anderem das Familiensystem betroffen haben. Damit einhergehend war es normal, dass der Mann als Alleinverdiener die Familie versorgt hat. Die Aufgabe der Frau war es, sich um den Haushalt und um die Kindererziehung zu kümmern. Vor ca. 50 Jahren war es Frauen nicht möglich, ein eigenes Konto zu eröffnen. Erst im Jahre 1962 durften die ersten Frauen ein Konto eröffnen.

In der modernen Gesellschaft herrscht ein anderer Zeitgeist. Es ist weder anstandslos noch anstößig, wenn Frauen Karriere machen. Individualität und Freiheit stehen im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Im 21. Jahrhundert gibt es nahezu keine Beeinträchtigungen mehr, je nach Region und Land. Ein weiteres Negativbeispiel aus der Vergangenheit ist das Rauchverhalten. Während das Rauchen in der Vergangenheit gesellschaftlich akzeptiert war, sieht das Ganze heute anders aus. Im 20. Jahrhundert hatte die Zigarettenmarke „Camel“ seine Produkte mit einem Arzt beworben. Denn auf der Verpackung war ein Arzt abgebildet. Zu dieser Zeit war es erlaubt, in geschlossenen Räumen zu rauchen. Konträr dazu ist es im 21. Jahrhundert absolut unhöflich, in der Nähe von anderen Menschen zu rauchen.

Ein weiteres, einschlägiges Beispiel ist der Drogenkonsum. Das Wort „Heroin“ leitet sich vom Begriff „heroisch“ ab. Es war im 20. Jahrhundert das Wundermittel schlechthin. Denn der Bayer-Konzern hat die Wirkung als heroisch empfunden, weshalb das Mittel den Namen „Heroin“ bekommen hat. Für viele Jahre war Heroin keine Droge, sondern ein Heilmittel – so wurde es zumindest von Bayer vermarktet. Erst im Verlauf der Jahre, als die negativen Folgen zutage getreten sind, kam es zum Verbot. Heroin wurde in zahlreiche Länder verkauft, bevor es als tödliche Droge wahrgenommen wurde. Heute würde der Konsum nicht nur als anstandslos gelten. Es würde auch einen Strafbestand darstellen.

Letztlich leistet die Wissenschaft einen wichtigen Beitrag. Damit einhergehend haben wissenschaftliche Erkenntnisse einen Einfluss auf gesellschaftliche Normvorstellungen. Die Cannabispflanze gewinnt etwa zunehmend an Bedeutung, obwohl Cannabisprodukte in der Vergangenheit weniger akzeptiert waren. Der Konsum wurde mit einem prekären sozialen Hintergrund in Zusammenhang gebracht. Hier spielt das Klischeedenken eine Rolle. Gleichzeitig hat die Wissenschaft hervorgebracht, dass Cannabisprodukte positive Wirkeigenschaften haben, sodass selbst die Medizin Cannabisprodukte nutzt. THC-freie Produkte, wie CBD-Öle, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Die Toleranz gegenüber Cannabiserzeugnissen ist somit in der Vergangenheit gestiegen.

Fazit: Was ist Anstandslosigkeit?

Aufgrund der vielen Faktoren, die sich beeinflussen, ist es nicht möglich, das Wort abschließend zu definieren. Es kann in Zukunft zu weiteren Veränderungen kommen. Sowohl das gesellschaftliche als auch das politische Leben unterliegen einem stetigen Wandel. Zusätzlich hat die Digitalisierung einen enormen Einfluss auf die Entwicklungen. Das Leben findet vermehrt in der digitalen Welt statt, die sich global vernetzt. Somit ist auch die Toleranz für technische Geräte gestiegen und wird sich auch in Zukunft weiter verbessern.

Anstand bzw. Anstandslosigkeit hat letztlich viele Gesichter. Es ist wichtig, möglichst alle Faktoren einzubeziehen, wenn man sich eingehender mit der Thematik befassen möchte. Auf diese Weise lassen sich Fehldeutungen und Missverständnisse ausschließen. Es ist wichtig, den Blick für das Große und Ganze zu behalten.

Was bedeutet „Santo subito“? Erklärung auf deutsch, Bedeutung, Definition


„Santo Subito“ ist italienisch und bedeutet ins Deutsche übersetzt „sofort heilig“. Der Begriff findet in der katholischen Kirche Gebrauch und bezeichnet die sofortige Heiligsprechung nach dem Tod. Normalerweise gilt eine Wartezeit von fünf Jahren, bevor eine Person heilig gesprochen werden kann. In den meisten Fällen dauert der Prozess bis zur Heiligsprechung Jahrzehnte.

Woher kommt der Begriff „Santo Subito“? Was bedeutet er? Erklärung

Der Begriff „Santo Subito“ erlangte während der Beerdigung des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. Bekanntheit. Damals wünschten sich viele der anwesenden Katholiken, dass der verstorbene Papst sofort heilig gesprochen werden würde und taten das über Plakate und Rufe mit „Santo Subito!“ kund. Damals befasste sich der zukünfige Papst Benedikt XVI., der zu diesem Zeitpunkt noch als Kardinal Ratzinger bekannt war, mit der Forderung.

Die Heiligsprechung von Johannes Paul II. fand aufgrund der Erlaubnis, von dem päpstlichen Bullen „Novæ leges pro causis sanctorum“ von 1983 abzuweichen, frühzeitig statt. Er wurde 2011, nur sechs Jahre nach seinem Tod, seliggesprochen. Nur drei Jahre später folgte bereits die Heiligsprechung. Seit dem ist Santo Subito ein fester Begriff geworden, den Anhängerinnen und Anhänger nutzen, um die schnelle Selig- oder Heiligsprechung einer oder eines verstorbenen Mitglieds der Kirche zu fordern. Ob die katholische Kirche diesem Wunsch nachkommt, muss in jedem Fall individuell entschieden werden.

Seit dem Jahr 1234 erfolgt die Heiligsprechung in einem liturgischen Akt nur noch für Päpste.

Eigentlich betrug die Wartezeit für einen Heiligsprechungsprozess 50 Jahre. Es mussten also 50 Jahre vergehen, ehe die Heiligsprechung umgesetzt werden konnte. Johannes Paul II. verkürzte die Wartezeit auf fünf Jahre. Für Mutter Teresa von Kalkutta setzte er die verkürzte Wartefrist sogar aus. Sie starb 1997 und schon 1999 wurde das Seligsprechungsverfahren eröffnet. (Eigentlich hätte es erst 2002 starten sollen.) 2003 wurde Mutter Teresa dann selig gesprochen. 2016 wurde sie dann von Papst Franziskus heilig gesprochen.

Was ist eine Seligsprechung?

Stellt die Kirche durch den Papst bei einer oder einem Verstorbenen fest, dass diese oder dieser „vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat“ und Jesus Christus „in besonderer Weise nachgefolgt ist“, kann die Person zunächst selig gesprochen werden. Hier gilt normalerweise eine Sperrfrist von fünf Jahren ab dem Tod der Person.

Genauso wenig wie eine Heilige oder ein Heiliger wird eine Selige oder ein Seliger „angebetet“. Vielmehr soll er oder sie den Gläubigen der katholischen Gemeinschaft als Vorbild dienen und fungiert außerdem als Fürsprecher oder Fürsprecherin vor Gott. Um selig und anschließend gesprochen zu werden, muss laut der Lehre der Katholischen Kirche nachgewiesen werden, dass die Person jeweils mindestens ein Wunder vollbracht hat. Dazu können zum Beispiel Spontanheilungen gehören. Dabei wird eine leidende Person durch Gebet oder Segnung durch die selig zu sprechende Person von ihrem Leiden erlöst.

Was ist der Unterschied zwischen heilig und selig?

Zwischen Heiligen und Seligen gibt es einige kleine, aber feine Unterschiede. Heilige werden von der gesamten katholischen Kirche weltweit verehrt. Selige dagegen werden „nur“ in Diözesen, Ortskirchen oder Ordensgemeinschaften verehrt. Vor der Heiligsprechung muss die Seligsprechung erfolgt sein. Um heiliggesprochen zu werden, muss nach der Seligsprechung erneut und in langwierigen Verfahren mindestens ein Wunder nachgewiesen werden.

Welche Personen wurden „subito“ heiliggesprochen?

Zuletzt kam die katholische Kirche der Forderung nach „Santo Subito“ bei Johannes Paul II. nach. Dieser wurde schon 2011, nur sechs Jahre nach seinem Tod durch Benedikt XVI., selig gesprochen. Drei Jahre später folgte die Heiligsprechung, was ihn zum am schnellsten heiliggesprochenen Papst der Neuzeit machte.

Auch die 1997 verstorbene Ordensschwester Mutter Teresa wurde bereits sechs Jahre später, im Jahr 2003, selig gesprochen. Ihre Seligsprechung war eine der schnellsten der Kirchengeschichte. 2016 wurde Mutter Teresa von Kalkutta heiliggesprochen.

Johannes Paul I., der 1978 für 33 Tage bis zu seinem Tod Papst war, wurde am 4. September 2022 von Franziskus seliggesprochen. Seine Heiligsprechung ist derzeit im Gange. (Stand Januar 2023)

Santo Subito für Benedikt XVI.

Am 31. Dezember 2022 starb der deutsche emeritierte Papst Benedikt XVI. Kurz nach seinem Tod wurden Forderungen nach einer Heiligsprechung laut.

Weitere Bedeutung von „Santo Subito“

„Santo Subito“ ist ein Fahrrad der Fahrradmanufaktur „BELLA CIAO“. (Was „Bella ciao“ bedeutet, erfahren Sie hier.)

„Santo Subito“ ist ein italienischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2019.

Was bedeutet Fettfeindlichkeit? Was bedeutet das? Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Fettfeindlichkeit bezeichnet man das Phänomen, dicke oder dick aussehende Menschen aufgrund ihres Äußeren zu diskriminieren oder abwertend zu behandeln.

Was bedeutet Fettfeindlichkeit? Erklärung, Bedeutung, Definition

In Deutschland wird ein hohes Körpergewicht oft mit Faulheit, schlechten Essgewohnheiten, fehlender Hygiene oder keiner Disziplin assoziiert. Rund 71 % der Deutschen finden starkes Übergewicht unschön. Paradoxerweise gelten deutliche mehr als 50 % der Deutschen als übergewichtig.

Fettfeindlichkeit, auch oft „Fat Shaming“ genannt, kann unterschiedliche aussehen. Es reicht von Beleidigungen, Mobbing oder Ausgrenzung bis hin zu subtileren Diskriminierungen wie die Absage eines Jobs oder der Korb bei einem Date.

Studien haben immer wieder gezeigt, dass diese Vorurteile nicht folgenlos bleiben. Mobbingopfer leiden zum Beispiel häufiger unter Depressionen und Suizidalität. Der Grund für das Mobbing ist dabei egal.

Auch werden hochgewichtige Menschen im Beruf oft schlechter bezahlt als normalgewichtige Menschen. Dadurch wird in vielen Fällen das gesamte Leben beeinflusst. Selbst bei Ärztinnen und Ärzten ist Fat Shaming zu beobachten: Oft vermeiden sie es, die Patientin oder den Patienten anzufassen, sie untersuchen langsamer, ziehen keine anderen Ursachen als das Übergewicht für die Symptome in Betracht oder ignorieren gar die Beschwerden. Die Folgen können schwerwiegend sein, wenn eine Patientin oder ein Patient in ihren bzw. seinen Symptomen nicht ernst genommen wird.

Siehe: Was bedeutet „mehrgewichtig“?

Bewegung gegen Fat-Shaming: Body Positivity

Der Fettfeindlichkeit gegenüber steht die sogenannte Body-Positivity-Bewegung: Dabei geht es darum, den eigenen Körper zu lieben und anzunehmen, unabhängig davon, wie er aussieht.

Das Ziel der Bewegung ist, dass alle Menschen ihren Körper so akzeptieren, wie er ist – denn solange man sich gesund und gut fühlt, gibt es laut der Bewegung keinen Grund, etwas am eigenen Aussehen zu ändern. Gerade in den sozialen Medien gibt es viele Anhängerinnen der Bewegung, die ihre Körper mit allen Rundungen, Dellen, Narben oder Cellulite zeigen und stolz darauf sind.

Mit ihren Posts wollen diese Frauen andere Frauen in ihrem Körperbewusstsein stärken und ihnen zeigen, dass jeder Körper liebenswert und gut ist. Viele dieser Frauen sind normalgewichtig, andere übergewichtig – und bezeichnen sich selbst als „fett“, denn der Begriff „übergewichtig“ enthält ihrer Meinung nach eine gesellschaftliche Wertung.

Die Body-Positivity-Bewegung ist inzwischen sogar bei einigen Modemarken und Unternehmen angekommen. Sie zeigen in ihren Anzeigen immer häufiger realistische Körper, verzichten darauf, Bilder zu retuschieren oder lassen Narben, Dehnstreifen oder Cellulite im Bild.

Es gibt allerdings auch hier Kritikpunkte: Einige Forschende merken an, dass Body Positivity immer noch sehr stark den Fokus auf das legt, was von der Gesellschaft als „schön“ definiert wurde. Besser wäre laut den Forschenden eine „Body Neutrality“, bei der der Körper einfach so genommen wird, wie er ist, ohne ihm irgendeine Bedeutung oder Wertung zuzuschreiben.

Was kann man gegen Fettfeindlichkeit tun?

Betroffenen kann es helfen, sich auf sozialen Medien eine Community aus körperpositiven Influencerinnen aufzubauen. Auch im echten Leben ist es hilfreich, sich mit Menschen zu umgeben, deren Verhalten nicht vom eigenen Aussehen beeinflusst wird.

Das eigene Selbstbewusstsein aufzubauen, ist ebenfalls ein Weg, sich Fettfeindlichkeit nicht zu Herzen zu nehmen.

Wer ganz mutig ist, kann das Thema – am besten in der Situation selbst – ansprechen und darauf hinweisen, dass das Gesagte nicht in Ordnung ist.

Wer stark unter Fettfeindlichkeit leidet, sollte sich außerdem professionelle Hilfe suchen – bevor aus einer Verstimmung eine ernsthafte Depression werden kann.

Wer auf dicke oder dick erscheinende Menschen herab schaut, sollte sich bewusst machen, dass diese Menschen auch Menschen sind und eben den nötigen Anstand und Freundlichkeit (wie jeder andere!) verdient haben. Man sollte sich bewusst machen, dass man diese Menschen abwertet und dass das falsch ist.

Was ist türkisches Roulette / Blutmünze? Regeln, Erklärung, Bedeutung, Definition


Blutmünze, manchmal auch bekannt als türkisches Roulette, ist ein bei Schülern beliebtes Spiel. Vor allem Jungs vertreiben sich die Zeit gerne mit dieser einfachen, aber spannenden Beschäftigung. Das liegt daran, dass es keinen aufwendigen Spielaufbau gibt und nur eine einzige Münze nötig ist, um den simpel gehaltenen Spielregeln zu folgen. Gleichzeitig bietet Blutmünze auch die Möglichkeit, seinen Mut zu beweisen und seine Stärke zu demonstrieren.

Spielablauf Spielregeln beim Türkischen Roulette / Blutmünze

Das Spiel läuft so ab, dass eine Münze vom Startspieler auf der Kante so angedreht wird, dass sie schnell rotiert. Anschließend muss der oder die Nächste die Münze mit einem Finger so anschnipsen, dass sie sich weiterdreht.

Wer die Münze schlecht trifft, sodass diese stoppt, umfällt oder nicht genug Energie bis zum nächsten Spieler hat, hat die Runde verloren.

Der Verlierer legt seine Hand so als Faust geballt auf den Tisch oder die Spieloberfläche, dass die Knöchel die Platte berühren und nach vorne zeigen. Nun schießt der Startspieler die Spielmünze gegen die Knöchel des Verlierers. Der hat dabei nur einen Versuch. Schießt er schwach oder daneben, hat der Verlierer Glück gehabt.

Das Schießen der Münze geschieht meist mit dem Daumen, während Zeige- und Mittelfinger aufgestellt sind. Oft gibt es hierfür aber keine festen Regeln, beziehungsweise diese werden immer wieder neu verhandelt und aufgestellt.

Verschiedene Varianten bei Blutmünze

Das gilt auch für die Reihenfolge, in der gespielt wird, oder dafür, wer die Münze auf den Verlierer schießen darf. Auch wer die Münze nach einer Runde neu andreht, kann unterschiedlich gehandhabt werden: Entweder es gibt eine Reihenfolge, zum Beispiel im oder gegen den Uhrzeigersinn, oder der Verlierer darf die Münze nach dem Schuss auf ihn neu andrehen.

Der Schwierigkeitsgrad und die Auswirkungen des Blutmünze Spiels hängen unter anderem von der verwendeten Münze ab. Je kleiner diese ist, desto schwerer ist es, sie so anzuschnipsen, dass sie sich weiterdreht. Beim Spiel mit Cent-Münzen gibt es also häufiger einen Verlierer. Mit größeren Münzen dauern die Runden länger und man verliert seltener.

Folgen durch das Spielen von Blutmünze / türkisches Roulette

Im Laufe eines Blutmünze Spiels kann durch den Beschuss mit der Spielmünze die Haut über den Knöcheln aufplatzen, wodurch blutende Wunden entstehen. Daher hat das Spiel auf seinen Namen „blutige Münze“, beziehungsweise „Blutmünze“. Der Name als türkisches Roulette stammt wahrscheinlich daher, dass das Spiel zuerst unter den Kindern türkischer Gastarbeiter aufkam.

Trifft die Spielmünze bei der Bestrafung des Verlierers auf dessen Knöchel, entsteht dabei ein nicht unerheblicher Schmerz. Die dünne Haut ohne darunterliegendes Fettgewebe dämpft den Aufprall in diesem Bereich kaum oder sogar gar nicht ab. Außerdem liegt darunter direkt die Knochenhaut der Fingerknöchel. Diese ist mit zahlreichen Nervenenden durchsetzt und damit sehr schmerzempfindlich.

Die Schmerzkomponente wirkt auf die meist männlichen Spieler bei Blutmünze allerdings keinesfalls abschreckend. Stattdessen stellt sie einen wichtigen Bestandteil des Spiels dar: Indem sie den Schmerz durch die Blutmünze regungslos aushalten, beweisen die Mitspieler in ihren Augen ihre Männlichkeit und demonstrieren Stärke.

Aus medizinischer Sicht ist das Spielen von Türkischem Roulette nicht gänzlich gefahrlos: Die als Spielmünzen eingesetzten Geldstücke sind häufig mit zahlreichen Keimen besetzt. Diese können beim Spiel tief in die entstehenden Wunden eindringen, was Infektionen begünstigt. Außerdem können über die Münze und deren Kontakt zum Blut aller Mitspieler Krankheiten übertragen werden.

Hinweis: Die Bezeichnung „türkisches Roulette“ kann als diskriminierend wahrgenommen werden. Die Redaktion hat den Ausdruck verwendet, da dies der in der Umgangssprache gebräuchliche Name des Spieles ist.

Weitere Bedeutung von „Türkisches Roulette“

„Türkisches Roulette“ ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2004.

„Türkisches Roulette“ ist ein Sachbuch von Dieter Sauter zur Thematik: EU-Beitritt der Türkei. Das Buch wurde 2007 veröffentlicht.

Was ist ein Steuerstreik? Erklärung, Bedeutung, Definition


Von einem Steuerstreik wird gesprochen, wenn ein Steuerpflichtiger vom Staat unter Androhung von Strafen aufgefordert wird, Steuern zu zahlen und der Steuerpflichtige diese Zahlung absichtlich unterlässt. Der Steuerpflichtige verfolgt mit der Einbehaltung der Steuern ein gewisses Ziel gegenüber dem Staat. Ein Steuerstreik findet immer öffentlich statt. Anders ist es bei der Steuerhinterziehung. Diese vollziehen Steuerpflichtige im privaten Bereich und sie dient vielmehr dazu, sein eigenes Einkommen vor einer Besteuerung zu schützen.

Steuerstreiks sind verboten und gelten als ziviler Ungehorsam. Im realen Leben hört man eher selten von Steuerstreiks, da diese mit sehr empfindlichen Strafen durch staatliche Behörden geahndet werden. Gerade aus diesen Gründen ist es auch äußerst schwierig, viele Menschen aus der Bevölkerung zu einem Steuerstreik zu bewegen. Außerdem können die Initiatoren, die öffentlich zu einem Steuerstreik aufrufen, persönlich strafrechtlich geahndet werden.

Ein Beispiel eines Steuerstreiks

Der berühmteste Steuerstreik ist vermutlich jener von Armstedt aus dem Jahre 1952. Dabei wurde zwölf Gemeinden in Schleswig-Holstein versprochen, die Hauptverkehrsstraße zwischen den Gemeinden zu erneuern. Als der Termin des Baubeginns anstand, ist nichts geschehen. Ein Gemeindevertreter erklärte empört, dass entweder die Straße nunmehr gebaut wird oder die betroffenen Gemeinden keine Einkommen- sowie Umsatzsteuer mehr zahlen. Sie wollten einfach nicht tatenlos zusehen, wie die neu gekauften Autos auf dieser maroden Straße kaputtgehen.

Als bei den zuständigen Ministerien nachgefragt wurde, was sie von dem angekündigten Steuerstreik denn halten, meinten sie, dass dieses Mittel nicht ausreichen werde. Zumal gäbe es viel dringlichere Objekte, die wesentlich teurer wären. Jedenfalls teilte das Finanzministerium mit, dass sie sich keinen Steuerstreik vorstellen könne.

Es kam, wie es kommen musste und die Gemeinden zahlten ihre Einkommen- und Umsatzsteuer auf ein Sperrkonto bei einer Bank. Dies sollte so lange geschehen, bis sich die Situation von der Regierung aus zum Positiven entwickelte. Zudem zeigte der Gemeinderat noch zusätzlich an, dass er sein Amt nicht mehr ausführen werde. Aufgrund dieser „Aufregung“ über eine Straße konnten die Gemeinden die Aufmerksam von ganz Deutschland auf sich ziehen. Schon im Jahr darauf begannen die Arbeiten an der neuen Straße, wenn auch nur erst einmal Teilabschnitte.

Siehe auch:

Rechtslage: Was passiert, wenn ich in Deutschland keine Steuern zahle?

In Deutschland ist eine Steuerverweigerung unzulässig. Entsprechende Klagen zur Steuerverweigerung wurden vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Die Urteilsgründe sind klar und eindeutig. Die Steuern der Bürger sind dazu da, den Staat zu finanzieren, damit er seine Aufgaben erledigen kann. Wie und in welcher Form er dies tut, kann er selbst frei entscheiden. Steuern zurückzubehalten, um eine bessere Welt zu schaffen, ist nicht möglich.

In Cochem gab es einmal eine Gerichtsverhandlung, weil fünf Bürger ihre Steuern zurückbehalten hatten, da sie nicht wollten, dass der Staat ihr Geld ins Militär investiere und somit den Krieg unterstütze. Diese fünf wurden festgenommen und das Gericht entschied, dass vier von ihnen eine Strafe von 30 Tagessätzen zahlen sollten. Unter ihnen war ein Wiederholungstäter, der sogar zu 60 Tagessätzen verurteilt wurde.

Steuerstreik: Steuerhinterziehung oder Steuerverweigerung?

Es gibt Missstände, keine Frage. Nicht jedem kann es immer recht gemacht werden und so gibt es zum Beispiel auch Kritik am Steuerrecht. Doch mit jeglicher Form der Kritikäußerung muss auch mit den entsprechenden Konsequenzen gerechnet werden. Wer beispielsweise gegen Atomkraft ist und mit einer Sitzblockade die Einfahrt zu einem Atomkraftwerk blockiert, nimmt zwar sein Recht auf zivilen Ungehorsam wahr, muss aber gleichzeitig auch die Konsequenzen dafür tragen. Er wird weggetragen und bekommt die entsprechende Strafe bei „Blockierung einer Zufahrt“ verordnet.

Wer dies nun überträgt und denkt, er kann mit einer Steuerhinterziehung den Staat „erziehen“, der sollte lieber seine Steuerverweigerung öffentlich machen. Zwar muss auch hier mit Strafen gerechnet werden, allerdings ist diese Art des Widerstands wesentlich liberaler und sorgt für Mitwirkung im demokratischen Gemeinwesen.

Was ist „Dry Dating“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Bei einem „Dry Date“ trinkt man keinen Alkohol. Sonst ist alles wie beim herkömmlichen Dating.

Viele Menschen sind es gewohnt, beim ersten Date etwas Alkoholisches zu trinken. Sie schätzen den Drink, weil der Alkohol sie lockerer macht und die Aufregung reduziert, die naturgemäß bei einer solchen Unternehmung spürbar ist. Deshalb ist eine Bar als Treffpunkt fürs erste Date sehr gut geeignet. Die Stimmung ist zwangloser und man kann sich ohne schlechtes Gewissen nach einem Getränk verabschieden, wenn man merkt, dass man das Date nicht näher kennenlernen möchte.

Was ist „Dry Dating“? Erklärung, Definition, Bedeutung

Ein aktueller Trend zeigt, dass junge Menschen ihren Umgang mit Alkohol neu bewerten, bewusst weniger trinken oder ganz auf Bier & Co. auf verzichten möchten. Statt in die Bar zu gehen, verabreden sie sich lieber zum Spaziergang, gehen ins Museum oder eine kulturelle Veranstaltung. Sie legen Wert auf Nüchternheit bei der Partnersuche. Sie sind davon überzeugt, dass das erste Date auch ohne Alkohol sehr romantisch sein kann. Verstärkt wurde der Trend durch die Corona-Pandemie, in der viele Lokale schließen mussten.

So gab es deutlich weniger Gelegenheiten, sich auf einen Drink zu treffen. Gleichzeitig lässt sich seit etwa 2015 ein höheres Gesundheitsbewusstsein feststellen. Das spiegelt sich auch im Konsum von alkoholischen Getränken wider.

„Dry Dating“ hat viele Vorteile

„Dry Dating“ war aber nicht nur aufgrund eingeschränkter Möglichkeiten attraktiv. Sich nüchtern zu verabreden hat auch gesundheitliche Vorteile. Es ist natürlich, beim Gedanken an ein erstes Treffen nervös zu werden. Sich dann etwas zu bestellen, mit dem man seine Nerven beruhigen kann, scheint naheliegend zu sein.

Der Alkohol lockert die Zunge, doch tendieren die Beteiligten zu unüberlegten Äußerungen und Handlungen. Es ist keinesfalls so, dass ein kleiner Schwips das prickelnde Erlebnis „erstes Date“ interessanter macht. In der Regel ist dieser Zustand mit Nachteilen verbunden. Man wacht am nächsten Tag mit Kopfschmerzen auf und wer es übertreibt, kann sich im schlimmsten Fall nicht mehr an einzelne Episoden erinnern. Anders beim „Dry Dating“.

Sich ganz ohne Alkoholkonsum zu verabreden, steigert die Chance erheblich, in bester Erinnerung zu bleiben. Auch sind keine gesundheitlichen Folgen zu befürchten. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass erste Dates unter Alkoholeinfluss selten zu dauerhaften Beziehungen führen. In einer 2021 in Sidney erhobenen Umfrage war ein Viertel der Befragten der Überzeugung, dass „Dry Dating“ die Basis für bessere Beziehungen ist und daher der Maßstab sein sollte.

Die richtigen Voraussetzungen für „Dry Dating“

Um Spaß zu haben, ist Alkohol nicht wirklich notwendig. Doch wer es gewohnt ist, bei Verabredungen etwas Alkoholisches zu trinken, kann Schwierigkeiten damit haben, von nun an auf den Muntermacher zu verzichten. Nicht zuletzt ist es ja die Wirkung, die uns zu Alkohol greifen lässt. In diesem Fall heißt es, nicht sofort aufgeben, denn langfristig wird man gewinnen.

Wer alkoholfreie Verabredungen wünscht, schafft hierfür geeignete Voraussetzungen: Niemand ist zwar anderen Menschen Rechenschaft bezüglich seines Trinkverhaltens schuldig, doch wer das Thema Alkohol schon zu Beginn des Dates anspricht, tut sich damit einen Gefallen. Er kann sofort erkennen, wie sein Gegenüber reagiert und daraus schließen, ob man zusammen passt oder nicht. Denn wenn einer Alkohol meiden möchte und der andere dafür kein Verständnis hat, macht ein zweites Treffen kaum Sinn.

Was bedeutet „technologieoffen“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Das Wort „technologieoffen“ ist ein Adjektiv, das vor allem zu Beschreibung von Meinungen und Positionen sowie von Handlungsweisen verwendet wird. Es bedeutet, nicht auf eine bestimmte Technologie festgelegt, sondern offen für unterschiedliche Technologien beziehungsweise technische Lösungen zu sein. Das Gegenteil dazu wäre die ausschließliche Fokussierung auf eine bestimmte Technologie, wobei mögliche Alternativen entweder ignoriert oder bewusst ausgeschlossen werden.

In der Praxis werden häufig auch Formulierungen mit dem Substantiv „Technologieoffenheit“ verwendet, wenn beispielsweise eine technologieoffene Vorgehensweise gefordert oder abgelehnt wird. Besonders oft wird das Wort gegenwärtig im Rahmen von politischen Diskussionen sowie in wissenschaftlichen und ökonomischen Kontexten gebraucht.

Typische Verwendungen des Wortes „technologieoffen“ in politischen Diskussionen

In politischen Diskussionen wird das Wort technologieoffen vor allem im Zusammenhang mit energie-, umwelt- und verkehrspolitischen Themen verwendet. Damit verbindet sich zum Beispiel die Forderung, bei der Suche nach alternativen Energiequellen oder Antriebskonzepten technologieoffen vorzugehen und nicht nur bestimmte einzelne Technologien zu favorisieren, sei es aus politischen Gründen, wegen wirtschaftlicher Interessen oder aufgrund der Annahme, dass sie möglichen Alternativen überlegen seien.

Begründen lässt sich die Forderung nach technologieoffenem Vorgehen vor allem damit, dass letztlich nicht absehbar ist, wie und zu welchem Zeitpunkt wesentliche technologische Fortschritte erzielt werden können. So ist es durchaus möglich, dass unerwartete Fortschritte in einem bestimmten Bereich dazu führen, dass eine bislang als sehr aussichtsreich geltende Technologie plötzlich stark an Attraktivität und Bedeutung verliert oder sogar völlig obsolet wird. Die Befürworter von Technologieoffenheit plädieren deshalb dafür, parallel unterschiedliche Technologien zu erforschen und weiterzuentwickeln und nicht nur diejenige, die aktuell gerade am besten anwendbar zu sein scheint.

Technologieoffene Forschung und Forschungsförderung

Damit verbindet sich in der Regel die Forderung, bei der Forschung und Forschungsförderung bewusst technologieoffen vorzugehen. Anderenfalls besteht die Gefahr einer erheblichen Fehlallokation von Subventionen und Forschungsmitteln. Die meisten Gelder würden dann in die Erforschung derjenigen Technologien fließen, die ohnehin bereits relativ weit entwickelt sind.

Doch nur wenn verschiedene, zumindest potenziell miteinander konkurrierende Technologien parallel zueinander erforscht und für die praktische Anwendung weiterentwickelt werden, besteht die Chance, auch dort Fortschritte zu erzielen, wo sie aktuell noch nicht greifbar erscheinen, im Erfolgsfall aber zu einer grundlegenden Verschiebung der Präferenzen führen würden.

Kritiker und Gegner einer technologieoffenen Forschung und Entwicklung begründen ihre Position oft damit, dass die Forderung nach Technologieoffenheit in der Praxis gleichbedeutend sein könne mit einer zögerlichen Haltung bei der Umsetzung derjenigen technologischen Lösungen, die bereits ausgereift und anwendungsbereit sind, aber durchaus von anderen Lösungen verdrängt werden könnten.

Dadurch könnten Ziele in Bereichen wie Umwelt- und Klimaschutz verfehlt werden, wenn beispielsweise der Ausbau der Solar- und Windenergienutzung nur langsam vorangetrieben würde, weil man darauf hofft, in naher Zukunft mit der Kernfusion eine Technologie zur Verfügung zu haben, die ebenfalls umwelt- und klimafreundlich ist, aber weitaus mehr und zuverlässiger Energie liefern könnte.

Das ist zwar grundsätzlich möglich, doch gibt es keinen entsprechenden kausalen Zusammenhang. Eine technologieoffene Forschung zu diesem Themenbereich bietet zwar keine Garantie, aber zumindest die Chance, dass eine noch effizientere und bessere technologische Lösung als die bisher praktizierten gefunden werden kann. Wird dagegen nicht technologieoffen geforscht, bleibt diese Chance von vornherein ungenutzt.

Weitere Bedeutung von „technologieoffen“

Der Ausdruck „technologieoffen“ wurde vom Projekt „Floskelwolke“ zu einer Floskel des Jahres 2022 gewählt. Eine andere Floskel des Jahres 2022 ist Klimakleber.

Was bedeutet „graue Eminenz“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der Begriff „graue Eminenz“ steht für eine Person, die sich im Hintergrund bedeckt hält. Gleichzeitig ist die Person mit Einfluss und Macht ausgestattet, die nicht offenkundig zutage tritt. Das primäre Ziel ist es, Macht auszuüben, ohne dabei aufzufallen. Deshalb handelt es sich häufig um Berater, die andere Personen beeinflussen, die ebenfalls eine Machtposition haben.

Persönlichkeiten, die unter die Kategorie „graue Eminenz“ fallen, agieren letztlich als wichtige Drahtzieher. Hinter mächtigen Personen stehen nicht selten Berater, die es ermöglichen, die Machtposition aufrechterhalten. Sie informieren Machtpersonen über Misstrauen, Missstände oder sonstige Auffälligkeiten, die von Relevanz sind. Auf diese Weise ist es möglich, frühzeitig zu reagieren, um die Machtposition zu festigen. Auf diese Weise können politische Entscheidungen beeinflusst werden. Durch die Wirkung im Hintergrund haben die Menschen meistens freie Hand, ihre Macht durch Intrigen und Machtspiele auszuweisen und vieles mehr.

Etymologie von „graue Eminenz“ – Herkunft des Wortes erklärt

Ursprünglich kommt der Begriff aus dem kirchlichen Bereich. Die Wurzeln reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert. Pater Joseph war die erste Person, die als „graue Eminenz“ bezeichnet wurde. Der Kapuzinermönch übte eine enorme Macht aus, ohne dabei in den Mittelpunkt zu rücken. Er war machtvoller Strippenzieher, der sogar auf die französische Politik Einfluss hatte. Denn der Mönch war Beichtvater und Berater des Kardinals Richelieu.

Der Kardinal vertraute dem Mönch seine tiefsten Geheimnisse an. Hieraus ist ein besonderes Vertrauensverhältnis entstanden, das der Beichtvater gezielt für sich nutzte, um Politik zu machen. Der Kapuzinermönch trug eine graue Kutte, weshalb sich der Wortlaut „graue Eminenz“ etablierte. Des Weiteren verfügte Pater Joseph über ein breites Netzwerk, das er für seine Machenschaften nutzte. Er holte sich über seine Ordensbrüder, die in verschiedenen Ländern wirkten, wichtige Informationen ein. Ob England, Spanien, Persien oder Kanada, der Pater hatte in diversen Ländern Informanten.

Deshalb steht der Begriff „graue Eminenz“ bis heute für Macht und Einfluss. In zahlreichen Lebensbereichen wird die Redewendung verwendet, wie zum Beispiel in der Politik oder in der Unterhaltungsindustrie. Nicht selten stehen hinter großen Stars Produzenten, die einen enormen Einfluss auf den Erfolg nehmen.

Graue Eminenz: Historische Persönlichkeiten, die im Hintergrund wirkten

In der Geschichte gab eine Vielzahl von Menschen, die als „graue Eminenz“ agierten. Teilweise sind die Menschen unbekannt geblieben, ungeachtet der Errungenschaften.

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielte der General Schukow eine entscheidende Rolle. Sein strategisches Wissen und seine Erfahrung machten ihn zu einem unersetzlichen Begleiter des Diktators Stalin. Während sich der Diktator als Sieger über Hitler-Deutschland feiern ließ, kam dem General verhältnismäßig wenig Anerkennung zu. Dabei war es gerade dem General Schukow zu verdanken, dass der „Große Vaterländische Krieg“ gewonnen werden konnte.

Auch in der Unterhaltungsindustrie finden sich zahlreiche Beispiele, die aufzeigen, wie einflussreich Menschen sein können, ohne dabei bekannt zu werden. Der Rockstar Elvis Presley hat einen Großteil seiner Lieder nicht selbst geschrieben. Im Hintergrund haben andere Songwriter Balladen geschrieben, die der Superstar für seine Auftritte nutzte. Seinen Hit „In The Ghetto“ hat der „King of Rock ’n’ Roll“ nicht selbst geschrieben. Hinter dem Welthit steht der Songwriter und Country-Musiker Mac Davis. Des Weiteren ist auch „Are You Lonesome Tonight“ ein Hit, der bis heute ein Ohrwurm ist. Der Urheber des Lieds ist jedoch nicht Elvis Presley, sondern der Songwriter Lou Handman. Die Ballade hatte er bereits 1926 geschrieben, bevor Elvis Presley das Lied weltberühmt machte.

Bedeutung von „grauen Eminenzen“ in der Arbeitswelt

Seit jeher findet die Begrifflichkeit auch in der Berufswelt Anwendung, und zwar im positiven als auch negativen Sinne. In der Berufswelt kommt es regelmäßig zu Konflikten, weil Menschen aufeinandertreffen, die verschiedene Charaktereigenschaften haben. Folglich kommt es zu Spannungen, weshalb es Deeskalationsmechanismen braucht. Es ist mit ein Grund, dass sogenannte Soft-Skills an Bedeutung gewinnen. Es sind emotionale Fertigkeiten, welche die Zusammenarbeit in einem Team bereichern.

Eine „graue Eminenz“ im beruflichen Feld kann dazu beitragen, dass Konflikte konstruktiv ausgetragen oder im Vorhinein verhindert werden. Es ist eine wichtige Kontaktperson, die zwischen den Konfliktparteien vermittelt, größtenteils aber im Hintergrund agiert. Auf diese Weise ist es möglich, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Konträr dazu gibt es auch Negativbeispiele aus der Berufswelt. Denn es gibt auch Menschen, die intrigant und verleumderisch sind. Diesbezüglich kann eine „graue Eminenz“ Konflikte anheizen, um einen Nutzen daraus zu ziehen. Die Folge: Es kann im Betrieb zu Anfeindungen und Mobbingfällen kommen.

Oftmals ist es nur unter erschwerten Bedingungen möglich, den Urheber von Falschinformationen im Beruf ausfindig zu machen. Deshalb kann es hilfreich sein, kritisch zu bleiben, wenn es um negative Äußerungen über andere Kollegen geht.

Umgang mit „grauer Eminenz“ heute

Letztlich handelt es sich nicht ausschließlich um negative Aspekte, die in Zusammenhang mit dem Begriff „graue Eminenz“ gebracht werden. Obwohl die Menschen im Hintergrund agieren, so gibt es letztlich zahlreiche positive Eigenschaften, die damit einhergehen. Einflussreiche Menschen sorgen häufig für Frieden und Zusammenhalt, indem sie ihr Wissen und ihre Kontakte nutzen. Auch im künstlerischen Bereich hat sich gezeigt, dass es eine Vielzahl an Menschen gibt, die mit ihren Talenten andere bereichern und groß herausbringen. Folglich nehmen die Menschen eine wichtige Rolle ein, weil sie in vielen Lebensbereichen wirken.

Kommt es hingegen zu Machtmissbrauch, so gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Die Machtposition geht stets mit der Versuchung einher, andere Menschen zu kontrollieren. Liegen Manipulationsversuche vor, die Konflikte nach sich ziehen, so ist es wichtig, die Strukturen und Strategien zu durchschauen. Ein offener Dialog mit anderen und das kritische Hinterfragen von Informationen sind nur einige Lösungsansätze von vielen. Hiermit ist es möglich, die Macht von „grauen Eminenzen“ einzuschränken oder deren Macht einzudämmen.

Was gibt es für verschiedene Familienformen? Familienmodelle erklärt


Als Familienmodell bezeichnet man die Konstellation, in der Erwachsene und Kinder gemeinsam leben. Meistens meint man damit am selben Ort.

Die Vielfalt der Familienmodelle ist heute so groß wie nie zuvor. Jede Konstellation aus Menschen, die sich lieben, kann theoretisch als Familie bezeichnet werden. Dabei ist es egal, wie viele Erwachsene oder Kinder involviert sind und welches Geschlecht die jeweiligen Familienmitglieder haben. Obwohl die traditionelle Familie aus Mutter, Vater und Kind seit Mitte des 19. Jahrhunderts als das „Idealbild“ gilt, und damit noch ein relativ junges Idealkonzept darstellt, gab es seit dem bestehenden der Menschheit immer wieder verschiedenste Familienformen und Konstellationen.

Bei allen Normen und Idealbildern gilt es immer zu beachten, dass das, was als „normal“ gesehen ist, meist nur das ist, was zum entsprechenden Zeitpunkt von den meisten Menschen gelebt wird. „Normal“ ist also nie ein permanenter Zustand.

Was ist eine „Familie“? Definition

Bei der Definition von Familie gilt es zwischen zwei Ansätzen zu unterscheiden. Auf der einen Seite steht das sogenannte biologische Familienmodell. Bei dieser Definition werden all jene Personen zur Familie gezählt, die biologisch miteinander verwandt sind. Dieses Modell ist rigide und erschwert es, Personen in die Familie mitaufzunehmen, zu denen keine biologische Verwandtschaft besteht. Es entsteht außerdem ein Verpflichtungsgefühl gegenüber biologisch Verwandten, ein familiäres Verhältnis unter allen Umständen aufrechtzuerhalten.

Dem gegenüber steht das psychologische Familienmodell. Diese Definition zählt all jene Menschen zu einer Familie, die sich miteinander emotional stark verbunden fühlen, sich lieben und ein Zugehörigkeitsgefühl teilen. Hierbei stehen Intimität, Nähe und gemeinsame Erlebnis als Bindungsfaktor im Vordergrund. Bei dieser Definition ist es den Familienmitgliedern überlassen, wen sie als Mitglied der Familie zählen. Da das subjektive Erleben der einzelnen Personen hier das entscheidende Kriterium ist, besteht oft ein langfristigeres Familienverhältnis, dessen Flexibilität zu Stabilität führt.

Fast alle Familien jedoch vereint die Tatsache, dass sie die meiste Zeit einen gemeinsamen Haushalt führen und viel Zeit miteinander verbringen.

Wer gehört zur Familie?

Im klassischen Sinne besteht eine Familie aus einer Mutter, einem Vater und einem oder mehreren eigenen Kindern. Doch wie oben schon erwähnt, ist dieses traditionelle Modell bei weitem nicht das einzige. Im Folgenden werden soweit möglich, alle aktuell existierenden Familienmodelle aufgelistet.

Die Kernfamilie

Von der Kernfamilie spricht man vornehmlich dann, wenn man nur zwei, besonders emotional verbundene Generationen meint, die zusammen in einem Haushalt leben. Meistens sind das Eltern und ihre biologischen Kinder – es können allerdings auch Großeltern und Enkel oder Eltern und adoptierte Kinder sein. Klassischerweise sind die Eltern in einer heterosexuellen Beziehung und verheiratet – doch auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, unverheiratete Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern können eine Kernfamilie bilden.

Der Begriff „Kernfamilie“ kann sich auch auf nicht eheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehende mit Nachwuchs beziehen. Leben Großeltern oder weitere, emotional eng zugehörige Personen im Haushalt, werden diese oft in die Kernfamilie mit einbezogen.

Die Kleinfamilie

Die Kleinfamilie zeichnet sich – wie der Name schon andeutet – dadurch aus, dass sie aus wenigen Familienmitgliedern besteht. Das kann ein Heteropaar mit einem Kind sein, oder geschiedene bzw. getrennte Eltern mit Kind. Die Kleinfamilie ist ein häufiges Familienmodell in Deutschland: Rund 26 % der über 13 Millionen Kinder in Deutschland sind Einzelkinder. Im östlichen Deutschland sind es sogar 34 % der Kinder, die ohne Geschwister aufwachsen. Im Westen dagegen nur 25 %.
Auch geschiedene Elternteile mit einem oder mehreren Kindern können als Kleinfamilie bezeichnet werden. Hier greift allerdings auch das Modell der Alleinerziehenden.

Alleinerziehende Familien

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland knapp 36 % der Ehen geschieden. Nicht jedes dieser Paare hatte natürlich Kinder, doch auch, wenn sich ein unverheiratetes Paar mit Kindern trennt, entstehen sogenannte alleinerziehende Familien. Was hier ausschlaggebend ist, ist ein einzelnes Elternteil, das das Kind oder die Kinder ohne Partner großzieht. Das ist bei etwa 1,9 Millionen Familien der Fall. In den meisten Fällen ist es die Mutter, die die Kinder alleine großzieht. Am zweithäufigsten teilen sich die Eltern das Sorgerecht für ihre gemeinsamen Kinder. Und nur in seltenen Fällen wird dem Vater das alleinige Sorgerecht zugesprochen.
In Zahlen bedeutet das, dass es im Jahr 2019 2,2 Millionen alleinerziehende Mütter, aber nur 400.000 alleinerziehende Väter gab.

Die Patchwork-Familie

Viele Menschen bleiben nach einer Scheidung nicht lange alleine – und so entsteht schnell eine Patchwork-Familie. Von einer Patchwork-Familie spricht man, wenn ein Paar eigene Kinder in die Beziehung mitbringen, die nicht mit dem neuen Partner oder der neuen Partnerin verwandt sind, sondern aus einer vergangenen Beziehung oder Ehe stammen. Gelegentlich wird die Patchwork-Familie auch als Stieffamilie bezeichnet.
Studien zeigen, dass circa 14 von 100 Familien zu den Patchwork-Familien zählen. Eine solche Patchwork-Familie kann ziemlich groß werden und entweder aus einem neuen Paar mit jeweils eigenen Kindern bestehen, die gemeinsam in einem Haushalt leben, oder aus drei Erwachsenen mit eigenen oder mitgebrachten Kindern. Dieser Fall tritt dann auf, wenn eins der Ex-Paare freundschaftlich auseinander gegangen ist, und entschieden hat, für eine erleichterte Haushaltsführung im gleichen Haushalt zu bleiben und zu dritt die Kinder groß zu ziehen.

Co-Parenting

In dem oben beschriebenen Fall würde man von Co-Parenting sprechen. Co-Parenting bedeutet, dass Menschen gemeinsam Kinder großziehen, ohne dabei in einer Liebesbeziehung zueinander zu stehen. In den meisten Fällen ist das nach einer Scheidung oder Trennung der Fall und passiert in getrennten Haushalten.

Es gibt allerdings auch bewusste Entscheidungen für Co-Parenting, wenn beispielsweise sehr gute Freunde oder Freundinnen zusammen leben und gemeinsam das Kind oder die Kinder eines der Familienmitglieder großziehen.

Diese „Design-Familie“ erfreut sich gerade in den USA immer größerer Beliebtheit, da so mehr Menschen der Wunsch nach Kindern erfüllt werden kann und die Lebenserhaltungs- und Kindererziehungskosten auf mehrere Familienmitglieder aufgeteilt werden können.

Mehr über Co-Parenting erfahren Sie hier.

Die Großfamilie

Ursprünglich sprach man von einer Großfamilie, wenn drei oder mehr Generationen gemeinsam in einem Haushalt lebten. Da das in Deutschland allerdings inzwischen eine Seltenheit geworden ist – nur noch 0,5 % der Haushalte bestehen aus Großeltern, Eltern und Kindern – wurde der Begriff ausgeweitet und bezeichnet auch Familien mit mindestens drei Kindern. Doch auch diese Definition gibt es in Deutschland nicht oft. Denn nur jedes vierte Kind in Deutschland hat zwei oder sogar noch mehr Geschwister.
Hin und wieder werden auch größere Patchwork- oder Regenbogen-Familien als Großfamilien bezeichnet.

Die Regenbogen-Familie

Meist werden gleichgeschlechtliche Paare mit eigenen oder adoptierten Kindern als Regenbogen-Familie bezeichnet. Die Definition von Regenbogen-Familie kann aber auch alle Beziehungsformen einbeziehen, die nicht auf dem monogamen, cisgender (cisgender bedeutet, dass das biologische und empfundene Geschlecht einer Person übereinstimmen. Das Gegenteil zu cisgender ist transgender.) und heterosexuellen Modell beruhen.

Der Name Regenbogen-Familie leitet sich von dem weltweiten Symbol der LGBTQ+ Bewegung – der Regenbogenflagge – ab. Es wird geschätzt, dass in Deutschland mindestens 7000 Kinder in solchen Regenbogenfamilien aufwachsen. In rund 92 % der Fälle sind es zwei Mütter.

Doch auch polygame oder polyamoröse Beziehungen mit Kindern – also wenn mehr als zwei Personen miteinander in einer Liebesbeziehung leben – bezeichnet man als Regenbogen-Familie.

Auch bei Regenbogen-Familien gibt es oft Überschneidungen mit dem Patchwork-Modell, wenn ein Elternteil Kinder aus einer vorigen, überwiegend heterosexuellen Beziehung in die neue, queere (also nicht heterosexuelle) Beziehung mitbringt.

Pflegefamilie / Adoptivfamilie

Auch Pflege- oder Adoptivfamilien sind valide Familienmodelle. Pflegeeltern sind erwachsene Menschen, meist Paare, die sich bereit erklären, Kinder jeden Alters für begrenzte oder auch unbefristete Zeit bei sich aufzunehmen. Diese Kinder stammen mehrheitlich aus schwierigen Verhältnissen oder sind verwaist. Pflegeeltern tragen also große Verantwortung.

Von Adoptiveltern spricht man, wenn erwachsene Menschen Kinder – meistens Babys oder Kleinkinder – adoptieren. Manche Adoptiveltern können selbst keine Kinder bekommen, entweder aus gesundheitlichen Gründen, oder weil es sich um ein gleichgeschlechtliches Paar handelt. Ein adoptiertes Kind hat die gleiche rechtliche Stellung wie ein biologisches Kind.

Fazit: Familienmodelle / Familienformen

Egal, in welchem Familienmodell Menschen leben – in den meisten Fällen handelt es sich um eine mehr oder weniger bewusste Entscheidung und basiert auf Liebe, gemeinsamen Zielen und Wünschen, Intimität und Vertrauen. So stellt Familie, egal in welcher Form, idealerweise immer einen geschützten, warmen Raum dar, in dem alle Mitglieder der Familie sicher leben können.

Was bedeutet “Ethische Nicht-Monogamie” (ENM)? Erklärung, Definition, Bedeutung


In der abendländischen Kultur sind die Beziehungen zweier Menschen durch das monogame Verhalten zueinander geprägt. Konventionell eingegangene Partnerschaften im europäischen Kulturkreis bestehen zwischen zwei Menschen, die sich der allumfassenden Treue zueinander verbunden fühlen. Wer das offiziell bekunden will, geht eine Ehe oder den Bund einer eheähnlichen Partnerschaft ein.

Unzählige Paare leben ohne gesetzlich festgelegte Regeln. Ob die Beziehung zweier Menschen in einer Ehe oder in einer Partnerschaft in Monogamie glücklicher und in größerer Zufriedenheit verläuft, kann angezweifelt werden.

Nicht selten stellen Paare fest, dass sie sich eine Beziehung auf Dauer anders vorgestellt haben und entwickeln ein Verhalten der ethischen Nicht-Monogamie. Andere Menschen gestalten einvernehmlich von Beginn an ihrer Beziehung ein nicht monogames Verhältnis ohne exklusiven Anspruch auf den Partner oder die Partnerin in verschiedenen Bereichen des Zusammenlebens.

 Ethische Nicht-Monogamie (EMM) – die Abgrenzung

Die ethische Nicht-Monogamie ist der Gegensatz zur Monogamie und stark abgegrenzt von der Polygamie. In anderen Kulturen gestalten sich die Beziehungen der Menschen als Vielehe in Form der Polygynie (ein Mann hat mehrere Frauen) oder der Polyandrie (eine Frau hat mehrere Männer) oder der Polygynandrie (Gruppenverbindung). In der ethischen Nicht-Monogamie sind zwei Partner im Kern ihrer Beziehung primär miteinander verbunden.

Die Bedeutung der konventionellen gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen wird in einer ethischen, nicht monogamen Beziehung durch die Partner einvernehmlich aufgelöst. Sie bestimmen beide, in welchen Bereichen sie ihre enge Gemeinschaft verlassen und wissen, dass dafür die Zustimmung des Partners vorliegt. In der Praxis betrifft das überwiegend die Bereiche Sexualität und Romantik.

Die Beziehung in der ethischen Nicht-Monogamie (ENM) – eine Win-win-Situation

Die Offenheit und der ehrliche Umgang miteinander machen in den für eine Beziehung essenziellen Bereichen keine Lügen nötig. Sie entbehren Heimlichkeiten und schaffen eine belastbare Basis für gegenseitiges Vertrauen.

Partner in einer Beziehung in ethischer Nicht-Monogamie verbrauchen keine Energie mit Mutmaßungen oder Eifersucht und überzogenem Kontrollverhalten, weil sie keinen Betrug fürchten müssen. Ihr Fokus liegt uneingeschränkt in den verbleibenden, sie verbindenden Elementen ihrer exklusiven Partnerschaft.

Grundsätze der ethischen Nicht-Monogamie

Was früher als freie Liebe oder offene Beziehung etwas abwertend genannt und als moralisch verwerflich galt oder als Fremdgehen verteufelt wurde, erfährt nun durch den Grundsatz des respektvollen, ehrlichen Umgangs miteinander eine andere Qualität: die der moralisch sauberen Liebe.
In der Freiheit, das zu tun, was man möchte und im Respekt des Verhaltens des anderen empfinden Paare die ethische Nicht-Monogamie als erfüllend. Enttäuschung wegen Untreue und Frustration wegen unerfüllter Lust beanspruchen keinen Platz in der ethischen, nicht monogamen Beziehung
Die ethische Nicht-Monogamie wird frei von Zwang und ohne Gefühle der Schuld gelebt.

Wer in der ethischen Nicht-Monogamie eine Alternative für sich entdeckt, bekennt sich in Klarheit für sich und den Partner oder die Partnerin zu den folgenden Grundsätzen:

Die Erforschung der eigenen Sexualität soll nicht auf meinen Partner beschränkt sein.

Die Entdeckung der sexuellen Identität ist durch sexuelle Kontakte mit Menschen des anderen Geschlechts möglich.

Die Erfüllung sexueller Bedürfnisse schließen praktische Erfahrungen mit anderen Menschen gleicher sexueller und romantischer Interessen ein.

Die exklusive Liebe zum Partner bleibt erhalten.

Formen der ethischen Nicht-Monogamie

Mit dem Einverständnis des Partners oder der Partnerin kann die ethische Nicht-Monogamie in verschiedenen Konstellationen gelebt werden.
Voraussetzung der erfolgreichen ethischen Nicht-Monogamie in einer Partnerschaft ist die offene Kommunikation und das gegenseitige Bedürfnis, das Wohlbefinden des anderen gesichert zu wissen.
Nur wer keinen Anspruch auf ungeteilte Zuwendung hat oder beim Partner nicht den Platz an erster Stelle geltend machen will, wird für sich in einer der Formen das Passende finden:

In der Polyamorie pflegen mehrere Personen gleichzeitig sexuelle und romantische Beziehungen. Sie kann langfristige Bindungen verschiedener Personen gleichzeitig enthalten.

Bei offenen Beziehungen besteht meist keine Bindung zu einer Person außerhalb der primären Partnerschaft. Sexuelle Verbindungen werden überwiegend ohne romantische oder emotionale Bindung gepflegt. Die Zwei-Personen-Beziehung hat Priorität und ist gleichzeitig offen für andere neue sexuelle Partner.

In der Beziehungsanarchie haben alle Personen zueinander den gleichen Stellenwert; sie ist überwiegend frei von Regeln und Ansprüchen einer Person auf die größte Zuwendung und die meiste Aufmerksamkeit. Kern des Umgangs miteinander ist die Autonomie der Beteiligten.

Bei der Polyfidelität haben Personen innerhalb einer festen Gruppe, vorwiegend Triaden oder Quads, gleichberechtigt miteinander Sex, ohne dass außerhalb dieser Gruppe sexuelle Beziehungen aufgenommen werden dürfen.

In der hierarchischen Beziehung bestehen primäre Partnerschaften, die neben sekundären Partnern vorrangig gepflegt werden.

Bei einem Dreier praktizieren Personen einer Paarbeziehung Sex mit einer hinzukommenden dritten. Das kann regelmäßig oder auch ein One-Night-Stand sein.

Wenn verschiedene Paare miteinander Sex praktizieren oder die Beziehungspartner als Sexpartner miteinander tauschen, spricht man vom Swingen.

Das Gelegenheits-Dating ist eine Verabredungen zu zwanglosem Sex, wobei sich jeder im Klaren darüber ist, dass es nicht mehr oder weniger als Gelegenheitssex ist.

Was ist die NAFO? Meme, Erklärung, Definition, Bedeutung


Hinter dem Begriff NAFO verbirgt sich ein internationales Internetphänomen, das 2022 in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine zum ersten Mal auftrat. NAFO ist eine Kurzform von North Atlantic Fellas Organization – und damit eine humorvolle Anspielung an das westliche Militärbündnis NATO. Dabei hat die Bewegung, die unter anderem mit Memes und Shitpostings auf Twitter gegen Propaganda kämpft, einen ernsten Hintergrund. Die so vor allem online aktive NAFO ist von einer weiteren NAFO zu unterscheiden, der Nordwestatlantischen Fischereiorganisation.

Was ist die NAFO? Meme, Erklärung, Definition, Bedeutung

Rund um die russische Invasion der Ukraine, die am 24. Februar 2022 begann, wurde die kriegerische Auseinandersetzung auch per Desinformation und Propaganda im Internet ausgetragen. Schon seit Jahren versuchten russische Internettrolle und -bots, die Entwicklungen in der Ukraine mit Fakenews und manipulierten Narrativen zu beeinflussen. Und das durchaus mit Erfolg. Infolge der russische Invasion der Ukraine entstand ein veritabler Informationskrieg, der auch auf Twitter, Facebook und Co. ausgetragen wurde. Die Bewegung NAFO entwickelte sich in Konsequenz, um diesen pro-russischen Desinformationen entgegenzuwirken.

Der Ursprung von NAFO lässt sich bis in den Mai 2022 zurückverfolgen, als Hundebilder eines japanischen Shuba Inus – dem späteren Markenzeichen von NAFO – in Anspielung an das berühmte Doge-Meme von 2013 verbreitet wurden. Seitdem solidarisierten sich tausende Nutzer im Netz mit der NAFO, um auf Twitter und Co. russischer Desinformation rund um die Invasion der Ukraine entgegenzuwirken. Die Aktivitäten reichen von Shitpostings und Memes bis zu Fundraising für pro-ukrainische Anliegen. Auf diese Weise kann die NAFO als eine Antwort westlicher und pro-ukrainischer Internetnutzer auf russische Trollaktivitäten gelten.

Aktionen und Aktivitäten der NAFO

Die lauten prorussischen Stimmen im Informationskrieg rund um die Invasion der Ukraine waren schon seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 allgegenwärtig. Die NAFO trat im Mai 2022 in den Fokus, um ein spürbares Gegengewicht zu pro-russischen Aktivitäten in der Internetsphäre zu bilden. Dabei bestanden die frühen Aktionen der North Atlantic Fella Organization in gezielten Postings von Memes und humorvollen Beiträgen, um prorussische Positionen aufzudecken und ihre Lächerlichkeit hervorzuheben. Die NAFO verwendete so durch bildliche und schnell zu konsumierende Memes Taktiken, die man so ähnlich von russischen Trolls kannte.

Die Aktivitäten der Bewegung sind eng mit den Posts des Twitter-Accounts @Kama_Kamilia verbunden, der zum ersten Mal einen Hundeavatar als Meme postete, um so unter anderem Spenden für das ukrainische Militär und pro-ukrainische Anliegen zu sammeln. Damit transzendierte die Gruppe das reine Shitposting, um auch unmittelbar im Konfliktgeschehen etwas zugunsten der Ukraine zu bewirken.

Zu den Schlüsselmomenten bei der Popularisierung der NAFO zählte die Online-Auseinandersetzung mit dem russischen Diplomaten Michail Uljanow. Nachdem dieser die Invasion der Ukraine rechtfertigte, reagierte die NAFO mit ihren Posts und Memes – und brachte den Politiker in Konsequenz dazu, die Plattform Twitter für einige Wochen zu verlassen. Dabei persiflierte die Gruppe NAFO mehrfach Onlineposts pro-russischer Poster.

Zu einem Kultmeme wurde die Aussage: „What air defence doing?“, welche die NAFO persiflierend von einem pro-russischen Account übernahm und verbreitete. Die Taktik der NAFO basiert zugleich auf vergangenen Kenntnissen über das Verhalten der russischen Trolle: Denn wo die Wahrheit als Antwort meist nicht funktionierte, zeigten die satirischen, spottenden und humorvollen Memes häufig sichtbare Wirkung gegenüber der systmatischen Desinformation.

Rezeption und Wahrnehmung der North Atlantic Fella Organization

Die NAFO hat ihren Status als reine Online-Gruppe, die von Memes und Shitpostings lebt, bereits transzendiert. Durch den Support und die Spenden für pro-ukrainische Anliegen, ist auch die Politik des Westens und der Ukraine auf die NAFO aufmerksam geworden. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov bedankte sich namentlich bei der NAFO und postete ein Bild mit deren Erkennungszeichen, dem Fella-Meme mit dem japanischen Shuba Inu.

Dass die Gruppe North Atlantic Fella Organization ihren Status als nischiges Internetphänomen längst verlassen hat, beweist auch die zwischenzeitlich gesteigerte mediale Aufmerksamkeit: Unter anderem internationale Publikationen wie The Economist, die Washington Post sowie Politico oder hierzulande Der Spiegel oder die Deutsche Welle berichteten über die Gruppe. Kritische Stimmen gab es von der russischen Nachrichtenagentur Sputnik.

Fazit: Die NAFO entstand im Mai 2022 als Antwort auf die pro-russischen Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken, um ein Gegengewicht bei der Darstellung und Beurteilung der Invasion der Ukraine herzustellen – und die Deutungshoheit auf die pro-ukrainische Seite zurückzuholen. Ihre Memes und Shitposts präsentierten sich gegenüber russischen Trollen vermehrt effektiv. Hinter den Aktivitäten der NAFO steckt allerdings auch Fundraising für pro-ukrainische Vorhaben, die infolge vom ukrainischen Verteidigungsministerium gelobt wurden.

Was bedeutet „liiert“? Erklärung, Definition, Bedeutung


„Liieren“ bedeutet, zwei Dinge miteinander zu verbinden. Mit jemandem oder etwas liiert zu sein bedeutet mit dieser Person in einer Verbindung zu stehen. Welche Art der Verbindung damit gemeint ist kann unterschiedlich sein. „Liiert sein“ beschreibt entweder eine Liebesverbindung, den offiziellen Status dieser Verbindung oder eine geschäftliche Zusammenarbeit. Welche der genannten Optionen gemeint ist, ist vom Kontext abhängig.

Wortursprung und Bedeutung von „liiert“

Der Begriff „liiert“ sein kommt vom französischen Begriff „Liaison“, was so viel wie Verbindung oder Kombination bedeutet. Auch das französische Verb „lier“ bedeutet „etwas verbinden“. Das deutsche Verb „liieren“ leitet sich von diesen beiden Wörtern ab und beschreibt entsprechend die Verbindung zwischen zwei Personen oder Unternehmen.

Liiert sein als Liebesbeziehung

Das Wort „Liaison“ wird meistens dazu benutzt, um eine romantische Liebesbeziehung zu beschreiben. Eine Liebesbeziehung ist eine Partnerschaft mit gegenseitiger Fürsorge, emotionaler Hingabe und meistens auch erotischem Interesse. Wenn man mit einer Person liiert ist, so ist man fest mit ihr zusammen. „Liiert sein“ sagt allerdings nichts darüber aus ob auch Interesse an anderen intimen Verbindungen besteht. Ist man jedoch mit einer Person liiert, so ist die Beziehung zumindest eng und intim genug, um auch nach außen hin bekannt zu sein.
Im inoffiziellem Sprachgebrauch spricht man manchmal auch von einer „Liaison“, wenn es sich bei der Liebesbeziehung nur um eine Affäre handelt. Meistens meint Liaison aber eine engere oder zumindest längere Verbindung.

Liiert sein als offizieller Status einer Liebesbeziehung

„Liiert sein“ kann auch den offiziellen Status dieser romantischen Verbindung beschreiben. Dabei unterscheidet man zwischen einem offiziellem, beurkundetem Verhältnis, und einem nicht offiziellem und nicht beurkundetem Verhältnis. Ein beurkundetes Verhältnis zweier Personen wird in der Regel mit „verheiratet“ angegeben. Ein nicht beurkundetes Verhältnis nennt man dagegen „liiert“.

Technisch gesehen sind auch verheiratete Paare miteinander liiert, sie würden aber wohl eher auf den offiziellen Begriff „verheiratet“ zurückgreifen, um ihr Liebesverhältnis zu beschreiben. Eine Verlobung ist, da noch nicht beurkundet, auch eine Liaison und würde daher als „liiert“ gelten. Das Gegenteil von dem beurkundetem Verhältnis „verheiratet“ ist „ledig“. „Ledig“ wird im alltäglichen Sprachgebrauch allerdings meistens mit „Single“ und „nicht in einer festen Liebesbeziehung“ gleichgesetzt. Wer somit nur mit einer Person liiert ist, ist zwar offiziell ledig, obwohl er in einer festen Liebesbeziehung ist.

Liiert sein als Form einer geschäftlichen Verbindung

Auch zwei Unternehmen können eine Liaison miteinander eingehen. In diesem Fall spricht man von einer Unternehmensliaison. Hierbei ist nicht eine romantische, sondern eine geschäftliche Verbindung zweier Unternehmen gemeint. Man spricht davon, dass zwei Unternehmen miteinander liiert sind, nicht zwei Personen. Eine geschäftliche Liaison hat meistens die Konsequenz, dass eine sehr enge Verbindung oder Kooperation zwischen zwei Unternehmen besteht. Diese Verbindung ist im besten Falle „fest“ und soll über einen längeren Zeitraum halten.

Fazit: Was bedeutet „liiert“?

Eine Liaison beschreibt eine Verbindung zwischen zwei Personen oder Unternehmen, die fest, aber nicht beurkundet ist. Man sagt, zwei Menschen seien miteinander liiert, wenn sie in einer festen Liebesbeziehung miteinander sind. Zwei Unternehmen sind liiert, wenn sie eng miteinander kooperieren und miteinander verbunden sind. In offiziellem Sprachgebrauch grenzt man liiert sein vom offiziell beurkundetem verheiratet sein ab.

Was ist “Halbwissen”? Erklärung, Definition, Bedeutung


Das Nomen „Halbwissen“ drückt aus, dass es einer Person an fundierter Kenntnis über ein Wissensgebiet fehlt, sodass sie damit zusammenhängende Fragen und Sachlagen nicht oder nur teilweise beurteilen kann.

Was ist “Halbwissen”? Erklärung, Definition, Bedeutung

Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wird „halbwissen“ als „oberflächliches, halbes wissen“ definiert. Das zugehörige Partizip I wird mit einem Zitat von Goethe als „halbwissend“ angegeben, die Person, die etwas „oberflächlich weiß“, wird als „Halbwisser“ definiert.

Als Synonym für „Halbwissen“ wird häufig der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff „Halbbildung“ verwendet. Die Brüder Grimm definierten Halbbildung als „unvollkommene ausbildung des menschlichen geistes“. „Halbbildung“ zielt damit im Unterschied zu „Halbwissen“ stärker auf das Denken und die Allgemeinbildung insgesamt und weniger auf den Kenntnisstand zu einer bestimmten Sachfrage. Halbwissen ist daher eher ein Teilbereich der Halbbildung.

Im zwanzigsten Jahrhundert und insbesondere seit der Millenniumswende stieg die Verwendung von „Halbwissen“ dennoch schlagartig an. Seitdem ist die Bezeichnung „Halbwissen“ meist in abwertender Form gebräuchlich, und zwar insbesondere dann, wenn es um die Erörterung wissenschaftlicher Fragestellungen geht.

Typische Formulierungen sind beispielsweise:

Wir hatten alle mal Biologie in der Schule, aber dieses Halbwissen macht noch keinen Experten aus.

Wer eine Studie lesen kann, hat damit vielleicht ein nettes Halbwissen erworben, kann aber die Gesamtlage nicht beurteilen.

Das Halbwissen vieler Menschen, die im Internet medizinischen Rat geben, ist katastrophal.

Wortbildung und Verwendung: Halbwissen

Als Kompositum besteht das Nomen „Halbwissen“ aus einem Grundwort (Wissen) und einem Bestimmungswort (halb). Das Grundwort legt fest, dass es sich um eine Form des Wissens handelt, das Bestimmungswort definiert die Art dieses Wissens.

Da es sich um eine Nominalisierung des Verbes „wissen“ handelt, kann das Kompositum ausschließlich im Singular verwendet werden. Es erhält wie alle nominalisierten Infinitive nur im Genitiv die Endung s, in allen anderen Kasus bleibt es undekliniert.

Kombiniert wird der Begriff Halbwissen häufig mit Attributen wie „gefährlich“ oder „gesund/ungesund“. Wo Halbwissen als nutzlos oder in seiner Verwendung als manipulativ betrachtet wird, werden auch Begriffe wie „Meinungswissen“, „Unwissen“ oder „Nichtwissen“ bis hin zu „Fake News“ als Synonyme oder beschreibende Wertungen genutzt.

Nichts Halbes und nichts Ganzes: Wortbestandteile von „Halbwissen“

Der Begriff „halb“ geht auf die indogermanische Wurzel „skel“ (schneiden, spalten, hauen) zurück und bedeutet daher ursprünglich „durchgeschnitten, gespalten“, woraus sich die Vorstellung entwickelte, dass etwas in zwei Hälften zerteilt ist. Diese Bedeutung lebt in der Verwendung von „halb“ für Bruchzahlen weiter, Referenz ist dann eine Absolutheit, die sich in zwei gleiche Hälften teilen lässt.

Als Adjektiv wird „halb“ aber auch verwendet, um auszudrücken, dass etwas unvollständig, unvollkommen oder nicht ganz richtig ist. Es wird dann nicht auf eine absolute Menge Bezug genommen, sondern das Bruchstückhafte, Unvollständige bezeichnet. Entsprechend kann „halb“ auch die Bedeutung „fast“ tragen, so beispielsweise in „Halbstarker“, „Halbwüchsiger“, „Halbinsel“.

Das Nomen „Wissen“ ist abgeleitet vom gleich lautenden Verb, das seiner indogermanischen Wurzel nach auf die Bedeutung „sehen, erkennen, gesehen haben“ zurückgeht. Im 16. Jahrhundert wurde daraus die Bezeichnung „Wissenschaft“ abgeleitet, unter der man ein geordnetes Verfahren versteht, mit dem sich schlüssige Erkenntnisse über ein Wissensgebiet erlangen lassen.

„Wissen“ bezeichnet damit die Gesamtheit dessen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt als gesicherte Erkenntnis gilt, die weder vollständig noch abgeschlossen sein kann oder muss. Untrennbar verbunden ist jedoch die Vorstellung, dass es sich um methodisch erworbene Kenntnisse handelt.

„Halbwissen“ erweist sich damit nicht allein als Mangel an Wissen. Der Begriff konnotiert auch, dass es an Kenntnissen fehlt, wie man zu einem „geordneten“, in sich schlüssigen Wissen gelangt.

Grundwissen oder Halbwissen: Abgrenzung aufgrund der Haltung des Sprechers

Da Wissen immer nur die Gesamtheit des bereits Bekannten umfasst, kann es niemals abschließend als vollständig bezeichnet werden. Entsprechend kann es ein Antonym „Vollwissen“ nicht geben. Dennoch unterstellt die Bezeichnung „Halbwissen“, dass der Träger dieses Wissens nur die halbe Wahrheit kennt oder anerkennt.

Entsprechend wird die Bezeichnung „Halbwissen“ fast ausschließlich abwertend verwendet, was sich auch in typischen Redewendungen zeigt wie:

  • Er verbreitet gefährliches Halbwissen.
  • Diese Annahme basiert auf Halbwissen und verkennt die Faktenlage.
  • Schlimmer als Unwissen ist nur Halbwissen.

Dabei wird „Halbwissen“ nicht in derselben Weise verwendet wie beispielsweise „Grundwissen“, das durchaus positiv konnotiert sein kann. Denn im Begriff „Halbwissen“ drückt sich eher eine zuschreibende Bewertung als eine klare Definition aus, welches Wissen als „vollständig“ und anerkannt gilt.

Mit der Bezeichnung „Halbwissen“ ist daher meist die Vorstellung verbunden, dass jemand bewusst bestimmte Aspekte eines Themas aus der Betrachtung ausschließt oder seinen eigenen Wissensstand überschätzt.

Kann man Halbwissen (positiv) definieren?

Halbwissen kann nur an dem bemessen werden, was zu einem bestimmten Zeitpunkt als anerkanntes Wissen gilt. Gegenwärtig wird dies meist mit „Faktenwissen“ gleichgesetzt. Doch verstand beispielsweise Platon Halbwissen als eine Form des Wissens, die nur auf das Oberflächliche der Erscheinungen zielt. Das rein Faktische, an den Erscheinungen Orientierte, wäre damit ebenfalls Halbwissen.

Nietzsche sah das Halbwissen als eine Form der Vereinfachung an, die letztlich anschaulicher darstellbar ist als das komplexe „Ganzwissen“ und sich daher eher durchsetzen kann. Gelegentlich wird ein „gesundes Halbwissen“ zudem als Treiber für Innovationen und die Erlangung neuer Erkenntnisse betrachtet, sofern es den Beteiligten bewusst ist, dass ihr Wissen „Stückwerk“ und ein Thema noch nicht abschließend erforscht ist.

Positiv konnotiert ist der Begriff „Halbwissen“ daher nur, wenn damit eine gewisse Demut verbunden ist, wie sie etwa in dem Sokrates zugeschriebenen Ausspruch zum Ausdruck kommt: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Fazit: Halbwissen als bewertende Zuschreibung

Was „Halbwissen“ ist und was nicht, lässt sich generell nur schwer definieren. Der Begriff konnotiert, dass jemand über zufälliges, lückenhaftes Wissen verfügt und/oder zu Einseitigkeit neigt. Als Synonym gilt Halbbildung, als positive Entsprechung ließe sich der Begriff „Grundwissen“ bezeichnen.

Allen Definitionen gemein ist die Annahme, dass der Sprecher bewusst „halbe Wahrheiten“ verbreitet oder seinen eigenen Kenntnisstand überschätzt. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, ob die Person, die etwas als „Halbwissen“ bezeichnet, selbst über fundierte Kenntnisse verfügt und das (vermeintliche) Halbwissen argumentativ widerlegen kann, oder ob sie den Begriff lediglich verwendet, um eine ihr nicht genehme Aussage zu diffamieren.

Was ist der „White Gaze“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der White Gaze (auf Deutsch „weißer Blick“) beschreibt eine Perspektive, die insbesondere Menschen mit einer weißen Hautfarbe einnehmen, wenn sie Literatur oder Medien konsumieren. Diese Prägung kann sich im Nachgang auf ihren Blick auf die Gesellschaft oder ihre Umgebung auswirken.

Der White Gaze legt zugrunde, dass die Eindrücke und die Sichtweise der Menschen auf die Welt auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe basieren. White Gaze bezieht sich gemäß seiner Definition auf die Perspektive von Menschen mit einer weißen Hautfarbe, kann sich aber auch die Sichtweise aller anderen Menschen prägen.
Spartenübergreifend nimmt der White Gaze eine gesamtgesellschaftlich dominante Rolle ein, ähnlich wie der Male Gaze, der männliche Blick.

Entstehung des Begriffs „White Gaze“

Geprägt wurde der Begriff des „White Gaze“ erstmals von der afroamerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison. Sie hat die Einnahme der weißen Perspektive in der Literaturszene als Erste identifiziert. Mit dieser Erkenntnis hat sie erkannt, dass Bücher größtenteils für eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe verfasst wurden, unabhängig davon, ob es sich bei den Verfasserinnen oder Verfassern selbst um Menschen mit einer weißen Hautfarbe handelt. Demnach basieren die erzählten Geschichten ihrer Auffassung nach in erster Linie auf den Erfahrungen von Menschen mit einer weißen Hautfarbe.

Die Perspektiven Menschen mit einer anderen Hautfarbe nähmen in der Belletristik hingegen nur eine Nebenrolle ein und hätten das Ziel, die Machtposition der weißen Gesellschaft zu stärken. Damit würde eine Norm vermittelt, die über die Literatur hinaus in weiten Teilen der Bevölkerung das Gefühl auslöst, dass „weiß“ zu sein der Regelfall sei. An diesem habe sich alles zu orientieren, während andere Hautfarben eine Abweichung von dieser Norm bedeuten und als „anders“ zusammengefasst würden.

Die 1931 in Ohoio geborene Schriftstellerin veröffentlichte bis 2014 mehrere Romane und Sachbücher, die sich mit dem Ungleichgewicht zwischen den gesellschaftlichen Perspektiven von Menschen mit schwarzer und Menschen mit weißer Hautfarbe beziehen. Bereits in The Bluest Eye (auf Deutsch „Sehr blaue Augen“), dem ersten Roman der späteren Literaturnobelpreisträgerin und Pulitzer-Preisträgerin, thematisiert sie die Orientierung der Gesellschaft an einem weißen Wertesystem und das damit verbundene Lebensgefühl der Zweitklassigkeit für Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, dieses System zu durchbrechen und betont, dass sie bezogen auf ihre Werke stets den Anspruch habe, den White Gaze zu vermeiden und diesem in ihren Büchern keine dominante Rolle zu geben.

Der Erkenntnisse afroamerikanischen Autorin folgten weitere Betrachtungsweisen anderer Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Gesellschaftsforscher. Außerdem nehmen sich zunehmend Tageszeitungen und Magazinen diesem Thema an. Die bekannteste deutsche Vertreterin ist May Ayim. Die Pädagogin und afrodeutsche Dichterin veröffentlichte im Jahr 1984 zusammen mit weiteren Autorinnen und Autoren das Werk „Farbe bekennen“. Darin stellt das Autoren-Kollektiv die Lebensrealität von Menschen mit einer dunklen Hautfarbe durch Lyrik, Anthologien und wissenschaftliche Texte dar.

Konzept des White Gaze

Der White Gaze beruht in seiner Grundannahme darauf, dass Leserinnen und Leser von Büchern grundsätzlich immer davon ausgehen, dass die Protagonisten der Erzählung eine weiße Hautfarbe haben. Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder einer anderen Herkunft werden hingegen in den meisten Werken explizit als diese erwähnt und charakterisiert.

Der Hauptgrund für diese Problematik besteht darin, dass die meisten Bücher von Menschen mit einer weißen Hautfarbe geschrieben wurden und ihre Bücher sich, wenn auch unbewusst, in erster Linie auch an eine Leserschaft mit einer weißen Hautfarbe richten. Darüber hinaus trifft das Problem des White Gaze sogar häufig auf die Schreibweise von Autorinnen und Autoren zu, die selbst keine weiße Hautfarbe haben. Ihre Werke richten sich häufig auch an ein Publikum mit einer weißen Hautfarbe und wurden ebenfalls bewusst oder unbewusst für diesen Personenkreis geschrieben.

Mittlerweile handelt es sich bei dem White Gaze um einen feststehenden Begriff, der neben der Literatur auch in der Filmtheorie eine große Rolle einnimmt. Nicht selten spielen Menschen mit einer dunklen Hautfarbe in Filmen einen Bösewicht oder lediglich eine Nebenrolle. Beispiele für eine Verwendung des White Gaze finden sich daher in den meisten namhaften Filmproduktionen und in der überwiegenden Mehrzahl der Bestsellerromane. Werke, die explizit aus Sicht von Menschen einer anderen Hautfarbe erzählt werden, sind dagegen noch eine Seltenheit und werden umgekehrt als separatistisch angesehen.

Folgen des White Gaze

Ein Vorwurf an Autorinnen und Autoren, der insbesondere durch die BIPoC-Community. (BIPoC wird als diskriminierungsfreie, selbst gewählte Bezeichnung angesehen) vorgetragen wird, ist die Verstärkung der Unterscheidung zwischen Menschen mit weißer Hautfarbe und allen anderen. Sie kritisieren, dass White Gaze als überwiegende eingenommene Perspektive in der Literatur zur Folge hat, dass eine weiße Hautfarbe auch in der heutigen Zeit und einer moderner werdenden Gesellschaft noch immer zunehmend als Standard angesehen wird.

Für Menschen der BIPoC-Community könne dies im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ausgegrenzt werden und sich selbst der Gesellschaft nicht zugehörig fühlen. Langfristig kann es dazu kommen, dass Betroffene Anpassungsstrategien entwickeln, durch die sie ihre eigene Identität vergessen und überlagern würden. In besonders starken Ausprägungen kann der Identitätsverlust sogar zu der Entstehung des Impostor-Syndroms (umgangssprachlich als Hochstapler-Syndrom bezeichnet) führen, das zu starken Selbstzweifeln und dem Verlust der Wertschätzung für sich selbst und seine Leistungen führen kann.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, werden die Forderungen an Literaten und die Filmindustrie nach offeneren Perspektiven, die auch andere Hautfarben in ihr Zentrum zu nehmen, immer lauter. Neben einer gleichberechtigten Darstellung aller Identitäten sehen sie darin auch einen weiteren Schritt zum Abbau von strukturellem Rassismus. Vor allem würden durch den Konsum von Filmen und Büchern bereits Kinder in den frühen Entwicklungsjahren in ihrem Denken beeinflusst und in den prägenden Kindheitsjahren auf die Einnahme einer „weißen Perspektive“ gepolt.

Lösung des White Gaze Problems

Die Lösung der einseitigen Einnahme der weißen Perspektive durch Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie die Filmindustrie liegt aus Sicht der Expertinnen und Experten in der Bewusstseinsbildung für das Problem des White Gaze. Noch immer sind sich die meisten Menschen nicht darüber bewusst, dass sie beim Lesen eines Buches die Rollen ganz selbstverständlich zuordnen. Hauptcharaktere, sofern sie nicht explizit anders beschrieben werden, sind vor dem geistigen Auge Menschen mit einer weißen Hautfarbe belegt und in Filmen ist der Einfluss der eigenen Vorstellungskraft noch begrenzter. Eine Veränderung könne nur durch das Schaffen weiterer Perspektiven und einer auch durch die Politik unterstützte Aufklärung zu diesem Thema herbeigeführt werden.

Was bedeutet „westasiatisch“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Anfang Januar 2023 verbreitete sich die Information, dass die Berliner Polizei nicht mehr „südländisch“ sagen soll. Stattdessen soll der Ausdruck „westasiatisch“ oder „westasiatischer Phänotyp“ verwendet werden. Das Ziel dieser Sprachanpassung ist es künftig Diskriminierungen zu vermeiden.

Leitfaden „Empfehlungen für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch“

Das Dokument zur Sprachanpassung heißt „Empfehlungen für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch“ und wurde von der „Zentralstelle für Prävention beim Landeskriminalamt“ erarbeitet. Im Intranet der Behörde ist es einsehbar. Es umfasst 29 Seiten. Schon im Dezember 2022 wurden die Inhalte in deutschen Medien besprochen. (Unter anderem in der Berliner Zeitung)

Die Behörde erklärte, dass der Ausdruck „südländisch“ geografisch unspezifisch sei und durch den Gebrauch in verfassungsfeindlichen Medien negativ belegt ist. In dem Schreiben wird ausgeführt, dass eine korrekte Formulierung unter anderem Ausdrücke wie „dunklerer Hauttyp“, „Phänotypus: westasiatisch“ oder „gem. Zeugenaussage Arabisch sprechend“ beinhaltet.

Weitere Sprachempfehlungen sind: Statt „Flüchtling“ soll „schutzsuchender Mensch“ gesagt werden. „Asylbewerber“ soll durch „Asylsuchende“ ersetzt werden. Statt „dunkelhäutig“ und „farbig“ soll „Schwarz“ gesagt werden. Das „S“ in schwarz soll groß geschrieben werden. (Siehe: Was bedeutet BIPoC?)

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, äußerte sich, dass Sprachänderungen zu einer „Verschleierung des Realität“ führen könnten.

Meinung der Redaktion:

In den Tagen nach dem Bekanntwerden der Empfehlungen zur Sprachanpassung entbrannte in Deutschland eine Diskussion über den Sinn dieser Sprachänderungen. Die Diskussion reichte vom linken bis ins konservative Spektrum. Während politisch links-eingestellte Menschen eine Annäherung an die Sprache des Dritten Reiches durch Begrifflichkeiten wie „Phänotyp: westasiatisch“ sahen, sahen politisch konservativ-eingestellte Menschen in der neuen Wortwahl eine Beschönigung der Realität und unterstellten Handlungsunwilligkeit.

In einem geographischen Sinne ergibt es Sinn davon zu sprechen, dass jemand dessen Wurzeln im Irak liegen, auch „Westasiate“ sei. Im Kontext der Umgangssprache ergibt die Sprachanpassung „westasiatisch statt südländisch“ aber wenig Sinn, da diese dem allgemeinen Sprachgebrauch zu widerläuft.

Der Ausdruck „südländisch“ ist festverankert in der deutschen Sprache, aber nicht als geografischer Begriff, sondern als synonym für „dunklere Haut und schwarze Haare“. Damit ist der Ausdruck stark verallgemeinernd und sehr unpräsize. Hier werden Menschen von Portugal, den Maghrebstaaten , Nordafrika (Nafri!), Italien bis Kleinasien, der arabischen Halbinsel und dem Fruchtbarer Halbmond zu einer Gruppe zusammengefasst. Das ist problematisch und schürt Vorurteile, denn damit ist auch ein Bild in den Köpfen der Menschen verbunden: „Braune / dunklere Haut + schwarze Haare = kriminell“ – Aber der Sachverhalt ist komplizierter.

Im Sinne der Begriffsgeschichte vom Wort „südländisch“ sollte dieses im Polizei-Jargon als Adjektiv zur Beschreibung von Tätern eigentlich ausscheiden. Das Wort ist zu allgemein und zu unpräsize.

Als Gegenbeispiel: Es wird zwischen Dänen, Schweden und Norwegern unterschieden. Sie werden unter dem Ausdruck „Skandinavier“ subsummiert. Wer an „Skandinavier“ denkt, denkt z.B. an blaue Augen und blonde Haare. Aber auch dies ist ein Vorurteil, was längst nicht auf alle Skandinavier zutrifft.

Über die Begriffe „westasiatisch“ und „südländisch“

Als „Südländer“ werden in der deutschen Umgangssprache Länder im Mittelmeerraum bezeichnet.

Der Ausdruck „westasiatisch“ bezieht sich geografisch auf Länder in Vorderasien. Dies sind unter anderem: Türkei bis Iran; Armenien, Georgien bis Saudi-Arabien, Oman und Jemen, sowie alle Länder zwischen den eben genannten:

  • Ägypten (nur Sinai-Halbinsel )
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bahrain
  • Georgia
  • Irak
  • Iran
  • Israel
  • Jemen
  • Jordanien
  • Katar
  • Kuwait
  • Libanon
  • Oman
  • Palästina
  • Saudi-Arabien
  • Syrien
  • Türkei (außer türkisches Thrakien )
  • Vereinigte Arabische Emirate
  • Zypern
Was ist Hypermiling? Ist es gefährlich? Erklärung, Definition, Bedeutung


Beim Hypermiling geht es darum, Spritsparend zu fahren, umso möglichst weit zu fahren. Es geht dabei um eine sparsame Fahrweise, um die mögliche Fahrstrecke signifikant zu steigern. Damit einhergehend kursieren diverse Tipps, die dabei helfen, den Spritverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Vor allem durch die Preisexplosion am Kraftstoffmarkt ist das Interesse für Hypermiling gestiegen. Mit der richtigen Technik ist es möglich, mit einer Tankfüllung mehr als 1.000 Kilometer zu fahren. Doch wie effizient sind die Techniken in der Praxis? Gibt es Risiken, die sich aus der Anwendung der Techniken ergeben? Es folgen weitere Erläuterungen im Ratgeber.

Die Ursprünge von Hypermiling

Der Trend kommt aus den USA. Denn das Wort „Hypermiling“ leitet sich vom Wort „Miles“ ab. Hypermiling ist in den USA sogar zu einem Wettkampf geworden. Es geht darum, mit einer Tankladung am weitesten zu fahren. Die Kontrahenten versuchen mit allen Sparmaßnahmen, das Rennen für sich zu gewinnen, um einander zu überbieten.

Obwohl die USA als Rekordhalter gelten, wenn es um den Energieverbrauch geht, so scheint es auch in den USA ein Umdenken zu geben. US-Fahrzeuge stehen für PS-Protz und einen hohen Spritverbrauch. Aber die Zeichen stehen gut, dass in Zukunft auch Themen wie Umweltschutz ins Zentrum rücken werden. Zudem ist auch die US-Wirtschaft von aktuellen Krisen betroffen, wie der Coronapandemie. Infolgedessen stellen sich immer mehr Menschen in den USA die Frage, wie sie den Verbrauch reduzieren können. Denn gerade in diesem Land besteht eine hohe Abhängigkeit zum Auto, weil die Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel mangelhaft ist.

Sprit sparen mit Hypermiling – die Techniken im Blick

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Techniken etabliert, die darauf abzielen, den Spritverbrauch zu minimieren. Unter anderem ist es möglich, die Fahrweise anzupassen, um den Verbrauch zu reduzieren. Abseits davon gibt es Möglichkeiten, das Gewicht des Fahrzeuges zu reduzieren und vieles mehr. Es folgt eine Auflistung, die tiefere Einblicke in das Hypermiling gewährt.

Optimale Bedingungen schaffen – Fahrzeuggewicht, Wartung und Reifendruck

In erster Instanz verweisen Experten auf das Fahrzeuggewicht und den Reifenluftdruck. Auf diese Weise ist es möglich, eine solide Basis zu schaffen, um die mögliche Fahrtstrecke zu erweitern. Somit ist es wichtig, unnötigen Ballast zu entsorgen. Ob Wasserkisten, Trainingstasche oder sonstige Utensilien, es gilt, alles aus dem Kofferraum zu schaffen, was nicht benötigt wird.

Zudem kommt dem Reifendruck eine wichtige Rolle zu. Zum einen ist der richtige Reifendruck wichtig, in Hinblick die Fahrsicherheit. Ein zu hoher Reifendruck kann etwa die Bodenhaftung des Reifens einschränken. Auf der anderen Seite hat der Reifendruck einen entscheidenden Einfluss auf den Spritverbrauch. Deshalb zahlt es sich aus, in regelmäßigen Zeitabständen den Reifendruck zu kontrollieren. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Spritverbrauch. Gleichzeitig erhöht sich die Schleudergefahr beim Fahren.

Diesbezüglich gilt es, einige Besonderheiten beim Prüfen des Reifendrucks zu berücksichtigen. Es ist bedeutsam, den Reifendruck bei kalten Reifen zu messen. In der Regel ist dies der Fall, wenn man weniger als zehn Kilometer gefahren ist. Zusätzlich sollten die Herstellerangaben beachtet werden, um den richtigen Luftdruck zu finden. Dabei sollte der Reifendruck kontinuierlich den Gegebenheiten angepasst werden. Ein voll beladenes Fahrzeug benötigt etwa einen höheren Reifenluftdruck.

Des Weiteren ist es unerlässlich, dass Fahrzeug regelmäßig kontrollieren zu lassen. Durch den Austausch des Ölfilters ist sichergestellt, dass der Verbrauch nicht unnötig steigt. Damit einhergehend sollte der Ölstand monatlich kontrolliert werden. Es wird nicht nur den Verbrauch senken, sondern auch die Fahrtüchtigkeit des Autos aufrechterhalten.

Hypermiling und effiziente Fahrtechniken

Letztlich steht der Verbrauch in Abhängigkeit zum Fahrstil des Fahrzeugführers. Diesbezüglich haben sich zahlreiche Techniken bewährt, die einen enormen Einfluss auf den Verbrauch nehmen. Unter anderem ist es hilfreich, so früh wie möglich hochzuschalten. Das Ganze sollte mit einer vorausschauenden und achtsamen Fahrweise einhergehen. Denn häufiges Bremsen und Beschleunigen erhöhen den Spritverbrauch. Wer hingegen vorausschauend fährt, muss seltener Gefahrenbremsungen tätigen.

Folgerichtig empfiehlt es sich, genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen einzuhalten. Hiermit muss man weniger bremsen, wenn das vorausfahrende Auto die Geschwindigkeit verringert. Zusätzlich ist es empfehlenswert, vom Gas zu gehen, sobald eine Ampel in Sichtnähe ist.

Darüber hinaus ist es erstrebenswert, die Geschwindigkeit moderat zu halten. Personenkreise, die auf das Hypermiling setzen, halten die Geschwindigkeit bei 90 Km/h – auch auf der Autobahn. Durch eine moderate Geschwindigkeit bleibt der Verbrauch im unteren Bereich, sodass man weitaus höhere Strecken zurücklegen kann. Bei einem längeren Stopp, wie zum Beispiel bei einem Bahnübergang, sollte der Motor ausgeschaltet werden.

Beim Autokauf ist es deshalb empfehlenswert, auf Fahrzeuge zu setzen, die mit einer Stop&Go-Funktion ausgestattet sind. Zudem ist es möglich, Fahrstrecken im Voraus zu planen, um den Verbrauch zu reduzieren. Auf diese Weise ist es möglich, Bahnübergänge oder staulastige Strecken zu vermeiden. Mittlerweile hat sogar Google nachgerüstet, um heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Nutzer von Google-Maps können die Option „Öko-Routing“ auswählen, um kraftstoffsparende Routen zu priorisieren.

Mögliche Gefahren beim Hypermiling

Grundsätzlich stellt das Hypermiling keine Gefahr dar. Schließlich geht es darum, sich eine vorausschauende Fahrweise anzueignen. Dennoch gibt es einige Tipps, die gefährlich werden könnten. Folglich sollte man sich mit den vermeintlichen Tipps eingehender befassen, bevor man diese in die Tat umsetzt. Im Laufe der Jahre haben sich einige Ratschläge etabliert, die nicht empfehlenswert sind.

Unter anderem ist es gefährlich, den Windschatten von LKWs zu nutzen, um Sprit zu sparen. Bei einem Bremsmanöver kann es zu gravierenden Auffahrunfällen kommen. Zusätzlich erhöht sich die Gefahr eines Steinschlages. Deshalb ist es unter keinen Umständen empfehlenswert, den Windschatten von anderen Fahrzeugen zu nutzen. Auch ein zu hoher Reifenluftdruck stellt eine Gefahr dar. Es ist generell ungefährlich, den Reifendruck minimal – 0,3 bis 0,5 bar – über dem empfohlenen Wert zu erhöhen. Überschreitet man diesen Wert hingegen, setzt man sich und andere Verkehrsteilnehmer einer erhöhten Gefahr aus. Denn dies führt zu einem wesentlich schlechteren Grip, was vor allem bei einer nassen Fahrbahn zu erhöhten Risiken führt.

Letztlich stellt das Hypermiling keine Gefahr dar, sofern man auf bewährte und sichere Techniken setzt. Langfristig bietet das Hypermiling zahlreiche Vorteile, wenn es um die Kosten und den Spritverbrauch geht.

Wie kann man Schweißgeruch aus Jacke, Sakko und Blazer entfernen? Anleitung, Erklärung


Schweißgeruch in der Kleidung lässt sich durch geeignete Maßnahmen schnell und unkompliziert entfernen. Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an vorbeugenden Maßnahmen, die ergriffen werden können. Hat sich der Schweißgeruch aber einmal in den Textilien festgesetzt, so sind jene, vorbeugende Maßnahmen in der Regel wirkungslos. Doch auch dann muss die betreffende Kleidung noch nicht weggeschmissen werden. Vielmehr kann dann auf konkrete Maßnahmen zur Beseitigung von Schweißgeruch zurückgegriffen werden. Hilft jedoch alles nichts mehr, dann seien dem Leser nur noch alternative Maßnahmen ans Herz zu legen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Schweißgeruch in Textilien

Die beste Vorbeugung gegen Schweißgeruch in Jacken, Sakkos oder Blazern bietet zunächst eine richtige Lagerung. Diesbezüglich ist es wichtig, dass die Jacken, Sakkos oder Blazer regelmäßig gelüftet werden. Hierfür kann die Kleidung zum Beispiel an einem luftigen Ort aufgehängt werden. Wird diese permanent nur im schlecht zirkulierten Kleiderschrank aufgehängt, so besteht eine erhöhte Gefahr für das Entstehen oder Festsetzen von unangenehmen Schweißgerüchen.

Besser eignet sich daher das Aufhängen in einer Garderobe und nicht in einem Schrank. Weiterhin sollte der Aufbewahrungsort natürlich trocken sein. Denn auch Feuchtigkeit kann den Schweißgeruch festsetzen oder diesen sich sogar noch verstärken lassen! Vermieden werden sollte bei vollgeschwitzter Kleidung ebenso eine direkte Sonneneinstrahlung. Denn die eindringende UV-Strahlung in die textile Oberfläche sorgt gleichsam für eine Verstärkung von üblen Schweißgerüchen.

Ist die Kleidung vom Tragen ausgelüftet und vom Schweiß getrocknet, so kann und sollte diese anschließend luftdicht und trocken gelagert werden und kann entsprechend in einen Kleiderschrank gehangen werden. Dies sollte aber erst nach der vollständigen Auslüftung geschehen! Zu guter Letzt sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass es sich bei der jeweiligen Kleidung um atmungsaktive Kleidungsstücke handelt. Denn auch die Materialzusammenstellung entscheidet maßgeblich, ob und inwieweit unangenehme Schweißgerüche entstehen können oder sich festsetzen können.

Wie man Schweißgeruch aus Jacke, Sakko und Blazer entfernen kann? Anleitung, Erklärung

Zum Beseitigen von vorhandenen Schweißgerüchen in Jacken, Sakkos oder Blazern gibt es zudem eine Vielzahl von Maßnahmen, die angewendet werden können, wenn akuter Schweißgeruch vorliegt.

Zum einen ist in jedem Fall das Waschen der vom Schweißgeruch betroffenen Bekleidung anzuraten. Hierfür gibt es spezielles Waschmittel, welches sich besonders für die Beseitigung von Schweißgeruch in der Kleidung eignet.

Da Schweißgeruch in der Regel von Bakterien verursacht wird, ist es außerdem ratsam, die schlecht riechende Bekleidung möglichst heiß zu waschen. Denn hohe Temperaturen beim Waschen tötet übelriechende Keime und Bakterien ab, sodass die Kleidung quasi neutralisiert wird. Je nach Textilart kann und sollte hier mit zwischen 60 und 90 Grad gearbeitet werden.

Für hochempfindliche Baumwoll- oder gar Kaschmirjacken kommen derartige hohe Temperaturen beim Waschen jedoch leider nicht infrage. Hier sollte dann eher auf die Auswahl des passenden Spezialwaschmittels geachtet werden. Zudem gibt es bisweilen sogar innovative Antitranspirant-Waschmittel, die antitranspirante Wirkstoffe enthalten. Diese entfernen Schweißgeruch ebenso zuverlässig aus Jacken, Sakkos oder Blazern, sollten dann aber auch regelmäßig zum Einsatz kommen.

Weitere Maßnahmen können aber auch in Form von Deodorant-Sprays oder Duftkugeln sowie -beuteln ergriffen werden, die bestehenden Schweißgeruch in der Bekleidung überdecken. Wem dies jedoch alles zu viel Aufwand ist, dem seien auch professionelle Reinigungsdienste zu empfehlen, die oftmals über wesentlich vielseitigere Reinigungsmittel und mehr Expertise in puncto Jacken, Sakkos und Blazer waschen verfügen. Professionelle Reinigungsdienste sind zwar sehr effektiv, sind aber insgesamt die teuerste Variante in puncto Schweißgeruch aus Jacken, Sakkos und Blazer entfernen.

Neben den genannten Dingen können aber zusätzlich auch bewährte Hausmittel wie zum Beispiel Zitronensäure oder Essig eingesetzt werden, um dem lästigen Schweißgeruch in Jacken, Sakkos und Blazern zu begegnen. Zitronensäure bietet hier außerdem den Vorteil, dass diese zuverlässig gelbliche Deoflecken entfernt. Hierfür die betreffende Kleidung einfach circa eine Stunde in lauwarmem Wasser mit vier Teelöffeln Zitronensäurepulver einweichen. Danach die Kleidung noch einmal in der Waschmaschine reinigen.

Ganz normaler Haushaltsessig erfüllt hier einen ähnlichen Zweck. Auch hier sollte ein Verhältnis von 4:1 in puncto Wasser und Essig verwendet werden. Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit geht es auch hier für die jeweiligen Kleidungsstücke noch einmal in die Waschmaschine und üble Schweißgerüche gehören danach der Vergangenheit an!

Alternativen zur Beseitigung von Schweißgeruch in Textilien

Eine Alternative zu den oben genannten Lösungen stellt aber auch das sogenannte Ersatz-Achselkissen dar, bei denen es sich um gesonderte Einlagen für den Achselbereich handelt. Diese saugen den Schweiß in von besonders von Schweiß betroffenen Arealen wie zum Beispiel unter den Achseln auf. Gefertigt aus hautfreundlichen Materialien wie zum Beispiel Baumwollmull sowie Baumwolle und Elastan passen sich diese auch hervorragend an den Körper an.

Von diesem abgesonderten Schweiß wird so nicht vom jeweiligen Textil aufgesaugt und sorgt damit weder für Schweißflecken, noch für unangenehmen Schweißgeruch. Gleichzeitig dienen diese als ideale Polsterung für Druckstellen.

In Jacken, Sakkos oder Blazern kommen beispielsweise Ersatz-Achselkissen oder Rückenkissen zum Einsatz. Sie sind herausnehmbar und lassen sich leicht bei hohen Temperaturen waschen, beziehungsweise lassen sich schnell und unkompliziert austauschen. Hilft auch das nicht mehr, so ist einzig und allein zum Austausch der betreffenden Kleidung zu raten. Denn haben sich die Schweißgerüche und Schweißflecken viele Jahre in den Fasern der Kleidung festgesetzt, so helfen oftmals auch die vorgestellten Maßnahmen nicht mehr viel.

Hier sei dann nur der Kauf neuer Kleidung oder zumindest die Verwendung von Ersatzkleidungsstücken anzuraten. Grundsätzlich sollte bei der Auswahl der Kleidung bereits darauf geachtet werden, dass diese vom Stoff her eine übermäßige Schweißproduktion erst gar nicht begünstigen. Im Sommer sollten daher Jacken, Sakkos sowie Blazer aus leichten Stoffen getragen werden, währenddessen es in den kühleren Wintermonaten gern auch mal gefütterte Stoffe sein dürfen.

Fazit zum Thema Schweißgeruch aus Jacken, Sakkos oder Blazer entfernen

Schweißgerüche sowie Schweißflecken lassen sich oftmals recht schnell und einfach mit regulären Waschmitteln beseitigen. Daneben gibt es aber auch eine Vielzahl an bewährten Hausmitteln sowie vorbeugenden Maßnahmen, die ebenfalls hier und da zum Einsatz kommen sollten. Erst wenn gar nichts mehr hilft, sollte auch zu alternativen Maßnahmen wie zum Beispiel zu speziellen Einlagekissen oder zu alternativer, beziehungsweise neuer Kleidung gegriffen werden. Ideal ist es natürlich, wenn Schweiß erst gar nicht zum Problem für die betreffende Kleidung wird, indem auf atmungsaktive und luftige Kleidung gesetzt wird, was aber speziell bei formeller Bekleidung oftmals nicht so einfach realisierbar ist.

Darf man am Ostersamstag (Karsamstag) Rasen mähen? Was darf man an dem Tag nicht? Erklärung


Erst einmal vorneweg eine Tatsache, die den meisten Menschen vermutlich überhaupt nicht bewusst ist: Beim Karsamstag und dem Ostersamstag handelt es sich nicht um ein und denselben Tag. Beim Karsamstag handelt es sich nämlich um den Samstag, der auf den Karfreitag folgt. Wird vom Ostersamstag gesprochen, ist damit der Samstag nach Ostermontag gemeint.

Aus rechtlicher Sicht ist der Karsamstag kein Feiertag und deshalb darf an diesem Tag auch ganz normal Rasen gemäht werden. Es könnte lediglich vorkommen, dass man in sehr religiös geprägten Landstrichen etwas schief angeschaut wird, wenn man an diesem Tag zum Rasenmäher greift.

Auch der Ostersamstag ist ein ganz normaler Tag und somit darf theoretisch auch an diesem Tag Rasen gemäht werden. Anders sieht das aber aus, wenn der Ostersamstag zufällig auf den 1. Mai fällt, der hierzulande ein gesetzlicher Feiertag ist. An Feiertagen ist das Rasenmähen nämlich nicht erlaubt. Allerdings kommt diese Fallkonstellation eher selten vor; der nächste Ostersamstag, der auf einen 1. Mai fällt, kommt erst im Jahr 2038 vor.

Es kann also festgehalten werden, dass sowohl am Karsamstag als auch am Ostersamstag in aller Regel Rasen gemäht werden darf.

Was wird am Karsamstag gefeiert?

Im christlichen Glauben gilt der Ostersamstag als der Tag der „Grabesruhe“ und gehört somit zur Karwoche wie der Karfreitag. Die Menschen gedenken am Karsamstag dem Tod Jesus Christus. Nach christlichem Glauben soll Jesus nach seiner Kreuzigung die Seelen der Gerechten in der Unterwelt befreit haben.

Matthäus beschrieb im Evangelium, dass am Karsamstag das Grab Jesu bewacht wurde. Pilatus stellte hierfür eine Wache bereit, die den Eingang zum Grab sicherte. So sollte der Leichnam vor Diebstahl geschützt werden. Noch heute gedenkt man am Karsamstag der vorangegangenen Kreuzigung Jesus Christus, indem dieser Tag von den Menschen mit viel Leere und Trauer gesehen wird. Am Karsamstag beten die Menschen und beginnen zu fasten. Zeitgleich hoffen Sie auf die Auferstehung Jesus Christus.

Karsamstag – die Bedeutung

Andere Bezeichnungen für den Karsamstag lauten „Karsonnabend“ oder „stiller Samstag“. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um keinen Feiertag und die geschlossenen Geschäfte von Karfreitag dürfen am Karsamstag wieder öffnen. Der Karsamstag gilt als letzter Tag in der Karwoche. In der katholischen Kirche bedeutet er zusätzlich noch der zweite Tag des österlichen Triduums. Das österliche Triduum beschreibt die „heiligen drei Tage“ vom letzten Abendmahl, die am Gründonnerstag beginnen und am Ostersonntag enden.

Abgeleitet wird der Karsamstag vom althochdeutschen Begriff „kara“. Dies bedeutet so viel wie Kummer, Trauer oder Wehklage. Am Karsamstag werden keine Eucharistiefeiern abgehalten (also keine Kommunion). Auch die Altäre in den Gotteshäusern sind nicht mit Blumen oder Kerzen geschmückt. Vielmehr werden Trauermetten abgehalten. Aus dem Markusevangelium geht hervor, dass Maria und Maria aus Magdala an diesem Tage Sabbatruhe eingehalten haben. Für sie und für die Jünger Jesu war es ein Tag voller Furcht, Trauer und Hoffnungslosigkeit.

Das eigentliche Osterfest wird dann erst in der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag begonnen. Gefeiert wird diese Nacht oftmals mit Osterfeuern oder es finden bestimmte Gottesdienste statt.

Was gilt am Karsamstag?

Beispielsweise ist im Landesgesetz NRW geregelt, dass bereits an Gründonnerstag ab 18:00 Uhr alles still sein muss. Hier greift ebenfalls schon das Tanzverbot. Grundsätzlich dürfte es dann ab 06:00 Uhr am Karsamstag wieder etwas lauter zugehen. An Karfreitag bleiben sämtliche Geschäfte geschlossen.

Was bedeutet „Kar-“? Bedeutung, Erklärung

Das Wort „Kar“ wird von einem Begriff abgeleitet, welcher so viel wie Trauer, Elend oder Klage bedeutet. Dieser Tag beschreibt die Gegenüberstellung von Jesus und Pontius Pilatus im römischen Staatstheater in Judaä. Hier wurde Jesus zum Tode verurteilt und danach ans Kreuz genagelt auf dem Hügel Golgatha. Die Kreuzigung war damals eine weitverbreitete Methode der Hinrichtung und entsprach somit römischen Gesetzen. Anhand diverser Evangelien haben auch andere zum Tode Verurteilte den gleichen Tod erlebt wie Jesus.

Häufig werden am Karfreitag um 15:00 Uhr Gottesdienste abgehalten. Die 15. Stunde galt nämlich als Todesstunde. Der Karsamstag gilt als der Tag der Grabesruhe und an diesem Tag finden auch keine Gottesdienste statt. Auch die Altäre in den Kirchen werden nicht mit Blumen oder Kerzen geschmückt. In der Osternacht dann (von Karsamstag auf Ostersonntag) bringen viele Kerzen wieder Licht in die dunklen Kirchen, denn dann beginnt die eigentliche Osterfeier.

Was ist am Karsamstag verboten?

Da es sich beim Karsamstag um keinen gesetzlichen Feiertag handelt, gelten auch keine bestimmten Vorschriften oder Verbote. Einzig und allein wird in einigen Bundesländern das Tanzverbot weitergeführt, welches an Karfreitag gilt.

Warum feiern wir Weihnachten? Erklärung, Geschichte


Das Weihnachtsfest, so wie wir es heute kennen, hat nicht nur den einen Ursprung, sondern setzt sich aus verschiedenen früheren Festen zusammen. Einerseits haben wir die Feierlichkeiten an sich, die in unterschiedlichen Kulturen anders wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite steht das Datum des 25. Dezembers und dessen Signifikanz beim heutigen Weihnachten. In diesem Beitrag wird die mögliche Herkunft von Weihnachten besprochen und wie es sich als heutiges Fest etabliert hat.

Weihnachten und die Wintersonnenwende

Die Wintersonnenwende wird mittlerweile von Forschern als der wahre Ursprung von Weihnachten gesehen. Im Prinzip beschreibt dieses Fest die Umstellung der Sonneneinstrahlung auf die Erde. Nach unserer heutigen Kalenderrechnung fallen diese Tage immer auf den 21. Juni (Sommersonnenwende), beziehungsweise auf den 21. Dezember (Wintersonnenwende).

Die Verehrung der Sonne und dessen Umlaufbahn ist etwas, was weit in der Geschichte zurückgeht. Der Umschwung von Sommer auf Winter ist in vielen Völkern der Erde sogar überlebenswichtig gewesen. Umso wichtiger waren die Feiern, die diese Veränderung begleitet haben. Auch die Anbetung von Sonnengöttern gehört dazu, bei den Römern unter anderem der Gott Sol. Dieser Fakt wurde später von der Kirche genutzt, um das heute bekannte Weihnachtsfest durchzusetzen.

Weihnachten als christliches Fest

Der wohl bekannteste Ursprung von Weihnachten stammt aus der christlichen Religion. Heutzutage wird der 25. Dezember als Geburtstag von Jesus Christus gesehen. An jenem Tag haben die drei Hirten, Caspar, Melchior und Balthasar, in einem Stall in Bethlehem die Geburt von Jesus erlebt. Dieses Kind sollte in Zukunft dafür verantwortlich sein, den Menschen Licht, Glück und Frieden zu bringen. Die drei Hirten verbreiteten die frohe Kunde im Land, waren später als die drei heiligen Könige bekannt.

Diese Weihnachtsgeschichte wird auch heute noch so erzählt und von Kindern in der Kirche jährlich aufgeführt. Für gläubige Christen ist dies der Ursprung von Weihnachten und gibt ihnen die Möglichkeit, sich näher mit ihrem Glauben zu beschäftigen. Natürlich kann nicht genau bewiesen werden, ob dies tatsächlich so stattgefunden hat. Auch um die Geburt von Jesus Christus gibt es weiterhin Streitigkeiten. Ob der 25. Dezember auch wirklich stimmt, kann heute so nicht mehr nachvollzogen werden. Das Datum steht nirgends niedergeschrieben, auch nicht in der Bibel. Jedoch ist die Weihnachtsgeschichte fest in der Religion verankert.

Wie ist Weihnachten zu einem Fest geworden?

In den darauffolgenden Jahrhunderten setzte die Kirche diese Geschichte durch, um das Weihnachtsfest zu etablieren. Aktuell wird der Ursprung vom christlichen Weihnachten auf das 4. Jahrhundert nach Christus geschätzt. Hierfür wurden das schon bestehende Fest der Wintersonnenwende und die Anbetung des Sonnengottes Sol zu eigen gemacht und genutzt, um Weihnachten als kirchliche Feier zu etablieren. Bei der damaligen Kalenderrechnung fiel dieser Tag auf den 21. Dezember, der uns heute als 25. Dezember bekannt ist. Somit lässt sich der Ursprung von Weihnachten noch viel weiter zurückverfolgen und wurde nur von der Kirche geschickt eingefädelt, um Feiertage zu schaffen.

Bis ins 18. Jahrhundert war es stets ein christliches Fest, das sich jedoch nach und nach auch auf die glaubensfreie Gesellschaft ausbreitete. Dies geschah nicht zuletzt durch die Kommerzialisierung verschiedener Firmen, sowie die Darstellung des Weihnachtsfestes in unterschiedlichen Teilen der Literatur und Kunst. Symbolbilder, wie etwa der bekannte Weihnachtsbaum oder der Weihnachtsmann, wurden erst sehr viel später geprägt. Durch diese Säkularisierung zwischen Weihnachten und der Kirche konnte sich das Fest weltweit verbreiten.

Wann genau ist Weihnachten? Tag, Datum

Für viele sollte diese Frage einfach zu beantworten sein, aber in Wahrheit ist dies komplizierter, als man denkt. In den meisten Ländern fällt Weihnachten auf den 25. Dezember. Der Tag wird damit verbracht, bei der Familie zu sein, Geschenke auszupacken und gemeinsam zu essen. Aber schon hier gibt es Abweichungen, die je nach Kultur eintreten. Bei uns in Deutschland feiern wir zum Beispiel den 24. Dezember Heiligabend, was für die meisten Familien wichtiger ist als der darauffolgende Tag, an dem eigentlich Weihnachten ist.

Anders sieht es bei orthodoxen Glaubensgemeinschaften aus. Auch sie feiern Weihnachten, ähnlich wie alle anderen Christen. Jedoch findet ihr Weihnachten am 6. und 7. Januar statt. Dies weicht von der Norm ab, ist aber ebenso legitim wie das Fest am 25. Dezember. Der 6. Dezember ist auch als der „Tag der heiligen drei Könige“ bekannt und hat somit ebenfalls eine Verbindung zur ursprünglichen Weihnachtsgeschichte.

Weihnachten im 21. Jahrhundert

Obwohl die Herkunft von Weihnachten aus dem Christentum und der Wintersonnenwende heute bekannt ist, geriet dieser Grund für die meisten Kulturen der Welt in den Hintergrund. Weihnachten wird mittlerweile fast auf der ganzen Welt gefeiert, mit vielen verschiedenen Bräuchen. Dabei sind jedoch nicht alle Völker christlich oder ganz und gar religiös. Selbst bei uns in Deutschland, wo mittlerweile nur noch rund die Hälfte der Menschen aktiv ihre christliche Religion ausleben, gehört das Fest dazu.

Mittlerweile ist Weihnachten ein Fest, um mit den Liebsten zusammenzukommen. In einigen Ländern ist dies traditionell der engste Familienkreis, in anderen Ländern feiert man Weihnachten wiederum mit Freunden oder als Liebespaar. Es ist eine Zeit zum in sich kehren, zum Schenken und zu Ehren der Gemeinschaft und des Friedens.

Was bedeutet „Glass Onion“? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der Ausdruck „Glass Onion“ wird als Metapher für Dinge verwendet, die zu Beginn komplex und schwer verständlich wirken, deren Lösung oder Kernproblematik aber eigentlich auf der Hand liegt.

Die Verwendung von „Glass Onion“ als Metapher impliziert, dass eine Thematik vielschichtig ist, das man sorgfältig analysieren und verstehen muss, nur um hinterher festzustellen, dass der Kern des Ganzen zu jeder Zeit sichtbar und einem vielleicht sogar schon bekannt war. (Man konnte die ganze Zeit den Kern sehen, denn die Zwiebel war ja durchsichtig!) Ferner steht die Metapher „Glass Onion“ dafür, dass man etwas überanalysiert hat und sich in etwas hineingesteigert hat, wo kein tieferer oder geheimer Sinn vorhanden war.

Was bedeutet „Glass Onion“? Ursprung, Geschichte, Herkunft

Der Begriff hat seinen Ursprung in dem Song „Glass Onion“ von The Beatles, der auf dem Album „The White Album“ veröffentlicht wurde, das 1968 veröffentlicht wurde. Der Song wurde von John Lennon geschrieben und von der gesamten Band produziert.

„Glass Onion“ ist eine Hommage an andere Beatles-Songs und enthält zahlreiche Anspielungen und Hinweise auf andere Lieder der Band. Zum Beispiel erwähnt der Song „I Am the Walrus“ und „Strawberry Fields Forever“, indem er sagt: „The Walrus was Paul / but thinking it was John / I told you, „I Am the Walrus“ / „Strawberry Fields Forever“.“

Der Ausdruck „Glass Onion“ wird im Song als Metapher für Dinge verwendet, die auf den ersten Blick komplex und schwer verständlich wirken, aber eigentlich auf der Hand liegen. Der Song selbst spielt mit dem Konzept von Rätseln und Hinweisen, die in den Texten anderer Beatles-Songs versteckt sind und die sich auf das Leben und die Karriere der Bandmitglieder beziehen.

Musikalisch gehört „Glass Onion“ zu den rockigen Songs auf dem „White Album“, obwohl er auch einige psychedelische Elemente enthält. Der Song beginnt mit einer lebhaften Gitarren-Intro und hat einen schnellen, treibenden Beat. Der Gesang von John Lennon ist charakteristisch für seine markante Stimme und der Song enthält auch einige laute, ausdrucksstarke Schreie von Lennon.

Insgesamt ist „Glass Onion“ ein interessanter und komplexer Song, der sich mit dem Konzept von Rätseln und Anspielungen befasst und sich auf andere Beatles-Songs bezieht. Es ist ein beliebter Song unter den Fans der Band und wird häufig in Konzerten gespielt.

Glass Onion: A Knives Out Mystery: Bedeutung des Film-Titels

Der Film „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ (2022) von Regisseur Rian Johnson ist die Fortsetzung von „Knives Out – Mord ist Familiensache“, dem erfolgreichen US-Krimi aus dem Jahr 2019. Auch hier taucht die Glass Onion Thematik auf, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenden Sinn. Der Privatdetektiv Benoit Blanc, gespielt von Daniel Craig, findet sich erneut in einem verworrenen Fall wieder, in dem jede Person einer bunt zusammengewürfelten Truppe ein Motiv zu haben scheint. Doch diesmal sind die Dinge noch komplizierter, denn jedes Indiz, das Blanc findet, führt ihn in eine andere Richtung und scheint wie eine Zwiebel, deren Schichten immer weiter aufgeschlagen werden, ohne dass man das Kernproblem erkennt.

Doch auch die Personen selbst sind komplex und wirken vielschichtig – auf den ersten Blick scheinen manche ganz normal zu sein, doch je tiefer Blanc gräbt, desto mehr dunkle Geheimnisse und Intrigen kommen ans Licht. Es stellt sich heraus, dass jedes Mitglied der Gruppe seine eigenen Agenden verfolgt und sich gegenseitig belügt und betrügt. Am Ende muss Blanc herausfinden, wer in der Gruppe die Mörderin oder der Mörder ist – wer am meisten zu verbergen hat und am meisten zu gewinnen hat, indem er oder sie für den Mord verantwortlich ist. Als er es herausfindet, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen, denn die Lösung des Falls lag die ganze Zeit vor seiner Nase.

Im Endeffekt bezieht sich der Begriff „Glass Onion“ auf die Idee, dass etwas komplex und schwer durchschaubar ist, wie eine Zwiebel, deren Schichten immer weiter aufgeschlagen werden, ohne dass man das Kernproblem erkennt. Im übertragenden Sinn kann die „Glass Onion“ Thematik auch auf Menschen oder Situationen angewendet werden, die auf den ersten Blick scher zu durchschauen sind erschauen, aber bei genauerer Betrachtung einfacher gestrickt sind, als sie zunächst scheinen. In der Kunst kann die „Glass Onion“ Thematik kann in verschiedenen Kontexten, wie Krimis, Thrillern oder Mysterien, eine Rolle spielen und dazu beitragen, Spannung und Verwirrung zu erzeugen.

Glass Onion als Metapher im Alltag

Auch im Alltag kann der Begriff „Glass Onion“ auf verschiedene Weise verwendet werden, um auf komplexe oder verwirrende Situationen oder Personen hinzuweisen.
Zum Beispiel:

„Diese Firma ist wie eine „Glass Onion“. Erst mischen alle mit und man weiß nicht an wen man sich wenden soll, im Endeffekt entscheidet aber die Frau des Inhabers. Hätte ich mich gleich an sie wenden können.“

„Meine Schwiegermutter ist wie eine Glass Onion. Auf den ersten Blick scheint sie furchtbar kompliziert und unfreundlich zu sein, aber je besser ich sie kennen lerne, da merke ich dass sie einfach nur das Beste für uns will.“

„Dieses Projekt ist wirklich eine Glass Onion. Je mehr tiefer ich ins Thema einsteige, desto mehr merke ich wie einfach die Lösung im Grunde ist.“

Der Ausdruck „Glass Onion“ funktioniert somit als Metapher, um Situationen oder Personen zu beschreiben, die kompliziert und verworren erscheinen, deswegen überanalysiert werden, deren Lösung oder Kernproblematik im Grunde aber simpel ist und von Anfang an zu erkennen war.

Wer ist Scaramouche? Erklärung


Scaramouche ist eine Figur des italienischen Commedia dell’arte, einer traditionellen Form des Theaters, die im 16. Jahrhundert in Italien entstanden ist. Die Commedia dell’Arte war bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts populär. Sie basiert auf improvisierten Szenen und setzt sich aus festen Charakteren und Masken zusammen, die als Stereotypen verwendet werden.

Die Commedia dell’Arte wurde hauptsächlich im Straßentheater und in Theaterhäusern aufgeführt und war auch in anderen Ländern Europas sehr beliebt. Die Darsteller trugen Masken und Kostüme, die ihre Charaktere symbolisierten und die Zuschauer dazu einluden, sich in die Geschichten und die Gefühle der Charaktere hineinzuversetzen.

Sie umfasste viele verschiedene Charaktere, die sich durch ihre Persönlichkeit, ihr Aussehen und ihre Masken unterschieden. Scaramouche ist eine der zentralen Figuren der Commedia dell’arte.

Für welchen Charakter steht Scaramouche?

Er wird als schelmischer, listiger und cleverer Charakter beschrieben und steht für Intelligenz, Körperlichkeit und Mut. Scaramouche trat oft als Widersacher von Pantalone auf, dem reichen Kaufmann, und verkörperte das Gegenstück zu diesem Charakter, indem er als armer, aber cleverer Trickser dargestellt wurde. Die Figur Scaramouche repräsentiert einen skurrilen und schelmischen Edelmann, der oft als Bösewicht oder als Helfer von Helden in Theaterstücken auftritt. Der Charakter Scaramouche ist bekannt für seine komischen und spielerischen Eigenschaften und wurde oft von Schauspielern in Karnevalskostümen dargestellt.

Die Figur des Scaramouche ist typischerweise in einem schwarzen oder braunen Kostüm mit einer Maske, die das Gesicht teilweise verdeckt, gekleidet. Er trägt eine lange, dunkle Perücke und eine Maske, die seine Augen und Nase verdeckt.

Er war für seine schnellen Verwandlungen und seine Fähigkeit bekannt, sich jeder Situation anzupassen. In seinen Auftritten setzte er sich oft mit Themen wie Politik, Gesellschaft und Klassenunterschieden auseinander und nutzte seine Rolle, um kritische Anmerkungen und Satiren einzubringen.

Scaramouche war dafür bekannt, dass er sich gerne in Streitigkeiten einmischte und seine Meinung oft mit Witz und Ironie äußerte. Er war auch als Vermittler zwischen den verschiedenen Figuren der Commedia dell’arte bekannt und fungierte oft als Sprecher für andere Charaktere. Er war auch als Karikaturist und Satiriker bekannt. Oft wurde er als Zeichen für die Unterdrückung durch und den Widerstand gegen herrschenden Klassen gesehen.

„Scaramouche: Eine Theaterfigur mit Einfluss auf andere Kunstformen“

Obwohl Scaramouche ursprünglich als Theaterfigur entwickelt wurde, hat er auch Einfluss auf andere Kunstformen gehabt. Er wurde zum Beispiel auch in Opern, Balletten und in Romanen verwendet, um die Rolle des Tricksers und des Satirikers zu verkörpern.

Scaramouche ist auch heute noch eine beliebte Figur in verschiedenen Theaterproduktionen und wird oft als Symbol für Intelligenz und Mut verwendet.

Scaramouche in Genshin Impact

Scaramouche ist auch eine Figur in der beliebten Videospiel-Serie Genshin Impact. In diesem Spiel ist Scaramouche ein Angriffs-kräftiger Charakter, der durch seine flinke Beweglichkeit und seine Fähigkeit, Gegner zu täuschen und zu blenden, im Kampf von Nutzen ist.

Scaramouche ist ein menschenähnliches Wesen mit langen, roten Haaren und einem maskenartigen Gesicht, das an die ursprüngliche Figur des italienischen Theaters erinnert.

In Genshin Impact ist Scaramouche eine spielbare Charakterfigur, die dem Element Pyro (Feuer) zugeordnet ist. Sie wird als mutig, leidenschaftlich und leicht zu reizen beschrieben und hat die Fähigkeit, Feuerschaden zu verursachen und die Beweglichkeit von Gegnern zu verringern. Scaramouche ist eine beliebte Wahl für Spieler, die einen feurigen Charakter mit Unterstützungsfähigkeiten bevorzugen.

In Genshin Impact ist Scaramouche eine der fünf Anemo-Bewahrer, die die Elementar-Energie Anemo kontrollieren und nutzen können. Scaramouche kann Anemo-Angriffe einsetzen, um Gegner zu verwirren und sie in die Luft zu schleudern, um sie leichter angreifen zu können. Scaramouche ist auch in der Lage, Heilfähigkeiten zu nutzen, um sich und seine Verbündeten zu heilen. In Genshin Impact hat Scaramouche eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Gegnern und dem Erforschen der Welt des Spiels.

Was ist Nation Building? Bedeutung, Definition, Erklärung


Im Nation Building geht es darum, die nationale Einheit und die Integration der Bevölkerung zu stärken, um eine stabile und umfassende Nation zu schaffen. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, wie zum Beispiel die Schaffung gemeinsamer Strukturen und Institutionen, die Förderung von Bildung und Kultur, die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung.

Was ist Nation Building? Bedeutung, Definition, Erklärung

Nation Building bedeutet die Entstehung einer eigenständigen Nation mit eigener sprachlicher, religiöser, kultureller, ethnischer, sozialer, wirtschaftlicher und sozialer Identität und Denkweise. Die Tatsache, dass die Mitglieder dieser Staatengemeinschaft all diese Elemente gemeinsam haben, ist jedoch nicht entscheidend für die Bildung einer Nation.

Weltweit ist zu beobachten, dass sich Gruppen innerhalb von Ländern in verschiedenen Faktoren grundlegend unterscheiden, aber dennoch ein gemeinsames Identitätsgefühl haben. Tatsächlich sind regionale Unterschiede in ethnischen, kulturellen oder religiösen Aspekten innerhalb eines Landes eher die Regel als die Ausnahme. Nicht die Homogenität und Unverschiedenheit eines Volkes, sondern das homogene Zugehörigkeitsgefühl der nationalen Gemeinschaften ist der grundlegende Faktor für erfolgreiches Nation Building.

Nation Building: Wie eine Nation entsteht

Nation Building ist keine logische Wissenschaft und jeder Einzelfall muss gesondert bewertet werden. Die Prämissen, Prozesse und Ergebnisse der erfolgreichen oder erfolglosen Bildung einer Nation können auch teilweise fehlen. Darüber hinaus können einige Faktoren bei der Bildung einer Nation wichtiger sein als andere.

Nation Building wurde historisch nach bestimmten Mustern betrachtet, die sich in unterschiedlichen Formen manifestiert haben. Auch die Bestimmung des Einflusses anderer Länder und ihrer Vertreter hat einen großen Einfluss, daher ist auch zu berücksichtigen, ob die Entstehung der Nation auf eigene innere Stärke oder auf fremden Einfluss zurückzuführen ist.

Was passiert beim Nation Building?

Nation Building ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Einige der Gründe, warum Nationenbildung oft mit Massengewalt und Vertreibungen einhergeht, sind:

Machtstreben:
Die Gründung einer Nation kann oft von einer Gruppe von Menschen angestrebt werden, die politische oder wirtschaftliche Macht anstreben und bereit sind, Gewalt einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen.

Ethnische oder nationale Konflikte:
Oft gibt es tief verwurzelte ethnische oder nationale Spannungen zwischen den Menschen, die sich einer Nation anschließen wollen. Diese Spannungen können sich in Gewalt entladen, wenn die Menschen versuchen, ihre eigene Identität und ihre Interessen zu verteidigen.

Religiöse oder ideologische Unterschiede:
Nationenbildung kann auch von religiösen oder ideologischen Unterschieden angetrieben werden, die zu Konflikten und Gewalt führen können.

Kolonialismus und Unterdrückung:
In vielen Teilen der Welt ging die Nationenbildung einher mit der Unterdrückung von Völkern durch koloniale Mächte. Dies kann zu Widerstand und Gewalt führen, wenn schwache Völker um ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmung kämpfen.

Nationenbildung muss nicht immer von Gewalt und Konflikten begleitet sein. In einigen Fällen kann die Gründung einer Nation friedlich und kooperativ verlaufen, wenn es den Erfolg bringt, ihre Unterschiede zu überbrücken und gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Ziele des Nation Buildings

Der Aufbau von Institutionen, die für die Regierungsführung, die Verwaltung von Ressourcen und die Einhaltung von Gesetzen verantwortlich sind. Dazu gehören zum Beispiel Parlamente, Gerichte und Verwaltungsbehörden.

Verbesserung der sozialen Dienste:
Nation Building kann auch darauf abzielen, die sozialen Dienste in einem Land zu verbessern, indem zum Beispiel Schulen und Krankenhäuser gebaut werden.

Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung:
Ein weiteres Ziel von Nation Building kann sein, die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu fördern, indem zum Beispiel Investitionen in Infrastrukturprojekte realisiert werden.

Förderung von Einheit und Solidarität:
Nation Building kann auch dazu beitragen, die Einheit und Solidarität der Bevölkerung einer Nation zu stärken, indem zum Beispiel gemeinsame Werte und Ziele vermittelt werden.
Nation Building kann von Regierungen, internationalen Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen durchgeführt werden.
Nation Building hat viele Bedeutungen und Auswirkungen, die je nach den Umständen und Zielen des Prozesses variieren können.

Bedeutungen von Nation Building

Stabilisierung und Frieden:
In einigen Fällen kann Nation Building dazu beitragen, ein Land zu stabilisieren und Konflikte friedlich zu lösen, indem zum Beispiel institutionelle Strukturen aufgebaut werden, die Regierungsführung und die Verwaltung von Ressourcen sicherstellen.

Wirtschaftliche Entwicklung:
Nation Building kann auch dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu fördern, indem zum Beispiel Investitionen in Infrastruktur gebaut werden und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden.

Einige Beispiele für Nation Building

Nation Building: Deutschland

Die Wiedervereinigung Deutschlands nach dem Fall der Mauer:
Die Wiedervereinigung Deutschlands fand am 3. Oktober 1990 statt, als der Einigungsvertrag in Kraft trat und die DDR offiziell ein Teil der BRD wurde. Die Wiedervereinigung war ein historisches Ereignis, das die deutsche Geschichte nachhaltig verändert hat und das auch Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt hatte. Es gab jedoch auch Herausforderungen und Probleme, die im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung auftraten, wie zum Beispiel wirtschaftliche Schwierigkeiten in den neuen Bundesländern und die Integration von Migranten aus der DDR.

Nation Building: Nordirland

Er begann Ende der 1980er Jahre und setzte sich in den 1990er Jahren fort. Er umfasste verschiedene Verhandlungen und Vereinbarungen, die darauf abzielten, den Konflikt friedlich zu lösen und eine stabile und inklusive Regierung in Nordirland aufzubauen. Ein wichtiger Meilenstein war der „Good Friday Agreement“ von 1998, der eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Gemeinschaften in Nordirland vorsah und die Gründung einer gemeinsamen Regierung ermöglichte.

Er ist bis heute ein laufender Prozess und es gibt immer noch Herausforderungen und Spannungen. Trotzdem hat der Friedensprozess zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitslage in Nordirland beigetragen und zu einem Rückgang der Gewalt. Der Friedensprozess ist auch ein Beispiel dafür, wie komplexe und langanhaltende Konflikte friedlich gelöst werden können, wenn alle Beteiligten bereit sind, Kompromisse einzugehen und miteinander zu arbeiten.

Nation Building: Afghanistan

Nach dem Fall des Taliban-Regimes wurde im Rahmen von Nation Building in Afghanistan ein neues politisches System aufgebaut und Institutionen wie die Polizei und die Armee.

Die Förderung von Bildung und Kultur in Entwicklungsländern:
In vielen Entwicklungsländern wird Nation Building genutzt, um die Bildungs- und Kulturinfrastruktur zu verbessern und damit die nationale Identität und Solidarität zu stärken.

Der Aufbau von Gemeinden in Katastrophengebieten:
Nach Naturkatastrophen oder Kriegen kann Nation Building dazu beitragen, die betroffene Bevölkerung zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, ihre Gemeinden wieder aufzubauen und neu zu integrieren.

Was ist „comic relief“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff comic relief besitzt mehrere Bedeutungen. Als Stilmittel meint er auf Deutsch einfach nur „komische Erleichterung“. Er bezeichnet Inhalte einer literarischen Erzählung, die zur Auflockerung und Aufheiterung gedacht sind. Dabei kann die Situation lustig und komisch sein, es ist aber auch zulässig, dass eine Person innerhalb der Geschichte eine humorvolle Aussage tätigt.

Viele Komödien beinhalten tragische Dinge, dagegen sind in Tragödien ebenfalls komische Elemente enthalten. Da es jedoch schnell langweilig wird, wenn die Hauptperson nicht ernstzunehmen ist, übernehmen die witzigen Sachen eher die Nebenpersonen. Sie sorgen dafür, dass die Zuschauer sich innerhalb des Filmes oder des Stückes etwas erholen, bevor es mit der Spannung weitergeht. Ein comic relief findet oft als Nebenhandlung statt.

Was ist „Comic Relief“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wer zuletzt lacht, tut es bekanntlich am besten. Es existieren unterschiedliche Varianten von comic reliefs. Wenn sich die Darsteller selbst amüsieren, erfolgt die auflockernde Erleichterung auf interne Weise. Beim external comic relief hingegen ist der Witz nur für die Zuschauer erkennbar. Die Handlung muss nicht lustig sein.

Besonders beliebt sind comic reliefs in Comics und Erzählungen. Auch das Fernsehen ist voll davon. In Krimis wird Gebrauch davon gemacht, wenn beispielsweise die Gerichtsärzte den Leichenfund mit unpassenden Aussagen quittieren. Und wenn vor einem Einbruch komische Erleichterungen aufeinanderfolgen, wird die Situation besonders eindringlich.

Um den literarischen Zuammenhang im Bezug auf den Begriff comic relief zu verstehen, können Beispielsätze dienen. In folgenden Sätzen wird das Wortpaar sinnvoll eingesetzt:

Wir wurden dazu beauftragt, für eine Filmproduktion die comic reliefs beizusteuern.

Er (der Schriftsteller) benutzt jedoch auch komische Erleichterungen, gemischt mit schwarzem Humor.

Sie ist etwas von ihrer Rolle abgewichen und wurde ein comic relief Charakter.

Wenn der Kosmos einer Geschichte zu dunkel wird, kann es lustigt sein, da die Erzählung nur noch wenig Sinn ergibt. Auf diese Weise kommt ein kreatives comic relief zustande.

Interessante Statistiken über das comic relief

Comic relief ist ein Begriff, der relativ oft benutzt wird. Obwohl er modern klingt, gibt es 500 Jahre alte Schriftstücke in englischer Sprache, in denen der Begriff vorkommt. Seit dem 16. Jahrhundert hat er sich immer weiter verbreitet.

Das Wortpaar ist nicht nur im angelsächsischen Sprachraum bekannt. In anderen Sprachen existieren ähnlich klingende Begriffe, die die gleiche Bedeutung haben. Auf Spanisch sagt man alivio cómico. Dagegen sagen die Franzosen comique. Der türkische Begriff dafürlautet komik kabartma.

Bekannte Persönlichkeiten über Comic Relief

Der Bestsellerautor Larry King erlebt sein comic relief nach einem Tag voll harter Arbeit. Für ihn bedeutet der Begriff auch Entspannung. Jason Wiles hingegen findet, er sei in seinen Rollen oft für eine komische Erleichterung verantwortlich. Obwohl die Person, die er im Film „Third Watch“ gespielt hatte, einen eher traurigen und düsteren Charakter gehabt habe, sei das Publikum teils recht amüsiert über ihn gewesen. Und Nikki Reed ist der Meinung, Bella hätte in „Breaking Dawn“ einen wichtigen Beitrag zum Auflockern der Stimmung geleistet.

John Morreall geht das comic relief etwas komplexer an und bindet es in ästhetische, psychologische und ethische Fragen ein. Auch der große Philosoph Friedrich Nietzsche hatte einen Sinn für Humor, den man als comir relief bezeichnen kann und der zur Abwechslung immer etwas Heiterkeit in seine düsteren Gedankengänge brachte.

Fazit: Was ist Comic Relief?

In einer ernsthaften, traurigen, dramatischen oder brutalen Erzählung oder Szene braucht es Momente, in denen man einfach einmal ein bisschen lachen kann. Deshalb ist comic relief ein Begriff, der in jedem Fall seine Existenzberechtigung hat. Ein comic relief kann auch eher unterbewusst eingebaut werden und muss gar keine Situation sein, die sich vom Plot unterscheidet oder aus dessen Rahmen herausrutscht.

Weitere Bedeutungen: Comic Relief

1985 war das Jahr der Gründung der Organisation Comic Relief, einem bekannten Wohlfahrtsverein aus Großbritannien. Die Projekte dieser Stiftung sind vielfältig und reichen von der Hilfe gefährdeter und bedrohter Personengruppen in unterschiedlichen Orten dieser Welt bis hin zur Bekämpfung von Hungersnöten. Unter den Unterstützern des Projekts finden sich viele bekannte Namen wie Stephen Fry, Kate Bush und Rowan Atkinson.

Im Rahmen des Hilfsprojekts findet zweimal im Jahr die gleichnamige britische Fernsehsendung statt. Am „Tag der roten Nase“ sind viele Prominente in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern unterwegs. Seit 1985 wurden zwischen ein und zwei Milliarden Pfund für Comic Relief eingesammelt. Das Ziel der wohltätigen Organisation ist eine Welt ohne Hunger, Ungerechtigkeit und Armut. Flucht und Obdachlosigkeit solle nicht mehr notwendig sein. Comic Relief wird auch von Sportvereinen unterstützt.

Warum ist das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe? Erklärung, Geschichte


Als höchste deutsche Instanz der Judikative steht das Bundesverfassungsgericht immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Wenn wieder einmal über ein höchstes Urteil in Deutschland berichtet wird, geht damit auch immer die Frage einher, warum es denn gerade in Karlsruhe zu finden ist und in keiner der anderen Städte, die eine besondere Historie mit den Institutionen in Deutschland haben. Ein Sitz in Berlin, nahe der restlichen Politik, erscheint da da sinnvoller. Tatsächlich ist es vor allem eine pragmatische Nachkriegsentscheidung gewesen, die für diesen Sitz gesorgt hat. Inzwischen wird der Sitz in Karlsruhe aber auch als eine Art symbolische Trennung von den restlichen Institutionen Deutschlands ausgelegt.

Geschichte des Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe

Dass die Auswahl für das oberste Gericht der neuen Bundesrepublik Deutschland gerade auf Karlsruhe gefallen ist, war am Ende natürlich kein Wunder – auch, wenn es bereits von Beginn an zu der einen oder anderen Kontroverse geführt hat. Es war vor allem die Teilung von Deutschland, die am Ende dafür sorgte, dass das Gericht in Karlsruhe landete. Leipzig als vorheriger Sitz der obersten deutschen Gerichte war nicht nur geschichtlich verbrannt, sondern nun auch Teil der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR. Entsprechend konnte man hier nicht an die historischen Fäden anschließen. Ähnliches galt für Berlin, das im Jahr 1950 noch in einem sehr unsicheren Zustand war, in dem niemand wusste, ob die Stadt in den nächsten Jahren noch nutzbar sein würde.

Den Ausschlag sollte schließlich die Vergabe des ursprünglichen obersten Gerichts der Bundesrepublik liefern. Nach einem langen Verfahren entschied man sich bei der Schaffung des Bundesgerichtshofes für Karlsruhe. Der Grund lag darin, dass die Stadt vergleichsweise wenig zerstört war, gute Wohnungen bot und darüber hinaus ein repräsentatives Gebäude anzubieten hatte. Damit konnte man sich gegen Köln, Hamburg, Frankfurt und andere Bewerber durchsetzen, die nur zu gerne das oberste Gericht der neu gegründeten Bundesrepublik in den eigenen Stadtgrenzen gehabt hätten.

Dass am Ende auch das Bundesverfassungsgericht in die Stadt einziehen sollte, in der bereits das andere oberste Gericht der Bundesrepublik zu finden ist, hatte schließlich Gründe, die aus reinem Pragmatismus geboren waren. Viele der Richter, die unbelastet agieren konnten, waren gleichzeitig Anwärter darauf, am Ende am Bundesverfassungsgericht zu agieren. Zudem kam auch hier dazu, dass die Richter mit ihren Familien schließlich in der Stadt leben würden – auch, wenn es in den Richtern in der Anfangszeit freigestellt war, ob sie wirklich umziehen wollten oder ihren Lebensmittelpunkt behalten wollten.

Erst im Prinz-Max-Palais angesiedelt und schließlich 1969 mit einem Neubau beglückt, wurde das Bundesverfassungsgericht schließlich zu der Karlsruher Institution und es wurde von den Karlsruher Urteilen gesprochen. Dabei wird oft ignoriert unter welch schwierigen Umständen Richter und Mitarbeiter in den ersten Jahren gewohnt haben, weil weder ausreichend Platz im Gebäude vorhanden war, noch die Wohnungen das boten, was die Gesetzgeber versprochen hatten. Die ersten zwanzig Jahre des obersten deutschen Gerichtes waren schwierig. Und es wurde noch schwieriger als sich die Wiedervereinigung andeutete.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nach der Wiedervereinigung

Nachdem DDR und BRD wieder zu einem Staat geworden waren, begann die Konsolidierung in der deutschen Bürokratie. Sämtliche Ministerien und staatlichen Stellen hatten sich in Bonn angesiedelt und selbst 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist der Umzug von Bonn nach Berlin nicht völlig abgeschlossen. Die Flüge zwischen den beiden Städten für die obersten Beamten sind bis heute Normalität und es wird mit Sicherheit weitere 20 Jahre dauern, bis sich auch die letzten Institutionen in Berlin angesiedelt haben. Gerade bei der Debatte um das Bundesverfassungsgericht ging es auch oft um diesen Punkt. Warum umziehen, wenn all die anderen Verfassungsorgane, bisher auch nicht in der gleichen Stadt angesiedelt sind?

Inzwischen sind Bundestag, Bundesrat und Bundespräsident in der gleichen Stadt angekommen und Berlin ist die unumstrittene Hauptstadt des deutschen Staates. Es gab zwar einige Debatten darum, ob nun auch das oberste Gericht Deutschlands in die Hauptstadt umziehen sollte, bisher hat aber keine von diesen Diskussionen ernsthaft an Fahrt aufgenommen. Die Menschen haben sich damit arrangiert, dass die obersten deutschen Urteile aus der Stadt Karlsruhe kommen und es ist beinahe zu etwas wie einer Marke für das Bundesverfassungsgericht geworden. Gegner eines möglichen Umzugs würden sogar einwerfen, dass der Standort ein Vorteil ist.

Während die Legislative mit all ihren Institutionen in Berlin heimisch geworden ist, ist die räumliche Trennung zu der Judikative ein beinahe symbolischer Vorteil. Immer wieder kommt es vor, dass das Bundesverfassungsgericht die Entscheidungen des Gesetzgebers entweder in Frage stellt oder für falsch erklärt. Dass es dann auch noch von einem Gericht am anderen Ende des Landes ausgesprochen wird, verdeutlicht noch einmal, wie wichtig die Gewaltenteilung für den modernen deutschen Staat ist.

Was ist Karens Diner? Erklärung, Filialen Deutschland


Karens Diner ist eine Fast-Food-Kette mit Filialen in Großbritannien, Australien und in den USA. Ganz im Stil der 1950er Jahre gehalten, bietet Karens Diner Burger, Pizza, Pommes Frites, Chicken-Wings an. Doch wer in Karens Diner speist, muss über eine dicke Haut verfügen und über sich selbst lachen können.

Karens Diner – großartiges Essen und furchtbarer Service

Wenn Kundinnen bzw. Kunden die Fast-Food-Kette besuchen, werden sie auf übelgelaunte und unfreundliche Servicekräfte treffen. Diese geben ihnen offen zu verstehen, dass ihr Tag großartig gewesen ist, bevor die Kundschaft kam. Die Servicekräfte in Karens Diner nehmen ihren Job ernst und sparen weder mit Beleidigungen noch mit dem provokant erhobenen Stinkefinger.

So kann es schnell passieren, dass die Gäste 5 Minuten lang warten müssen, bevor eine Kellnerin oder ein Kellner sie eines Blickes würdigt. Sind sie zu spät gekommen, müssen sie sich mit dem Gesicht zur Wand stellen und über Ihren Fehler gut nachdenken. Haben sie im Vorfeld keine Reservierung gemacht, müssen sie draußen Ihr Essen zu sich nehmen.

Die sichtlich genervte Servicekraft führt die Kundin oder den Kunden an ihren Tisch und wirft aus gut zwei Meter Entfernung die Speisekarte darauf. Diese landet auf dem Boden und die Gäste müssen sie selbst aufheben. Dabei fallen Kraftausdrücke seitens der Kellnerin oder des Kellners. „Setzt euch hin und haltet die Klappe“, keifen diese zum Beispiel.

Danach folgt ein minutenlanges Warten auf das Essen. Währenddessen müssen Gäaste ein Bild ausmalen. Haben sie die Aufforderung ignoriert, werden sie von den Servicekräften verbal angegriffen. Die Getränke müssen sie der empört dreinblickenden Servicekraft selbst aus der Hand nehmen. Die Speisen werden lieblos auf den Tisch geworfen. Und das ist noch nicht die Spitze des Berges.

Fiese Spiele in Karens Diner

Gerne greifen die Kellnerinnen und Kellner von Karens Diner zum Mikrofon und ziehen die Gäste öffentlich in triviale Spiele hinein. Sie machen sich über deren Essensvorlieben, Kleidungsstil oder Extrawünsche lustig. Selbst das Alter ist nicht vor ihren spitzen Zungen gefeit.

Haben die Servicekräfte ein kleines Loch im Pullover einer Gästin oder eines Gastes bemerkt, muss sich diese bzw. dieser darauf gefasst machen, dass ihre Unordentlichkeit unsanft kritisiert wird. Ernähren sich einige Gäste vegan oder vegetarisch? In diesem Fall ist es keine gute Idee, zu Karens Diner zu kommen. Mit einem lauten „Muuuuuh“ werden sie ausgelacht und derb ausgeschimpft. Verlangen sie nach noch einem Wein, werden sie als „verdammte Alkoholiker“ beschimpft. Sollten einige der Gäste betagt sein, erhalten diese ein Papierhut mit dem Schriftzug „Ich erinnere mich an die Dinosaurier“ auf den Kopf gesetzt. Und verlangen Sie als Gast nie, die Chefin oder den Chef von Karens Diner zu sprechen. Sie werden ignoriert, denn Ihre Wünsche oder Anregungen sind ihnen egal. „Sie können sich beschweren, bis der Arzt kommt, es interessiert uns buchstäblich nicht“, steht unmissverständlich auf der Homepage des Diners.

Der Abend endet genauso wie er startete – im rauen Ton. „Geht bezahlen! Und dann raus hier!“, rufen die Servicekräfte Ihnen mit erhobenen Stinkefingern entgegen und verlangen zudem nach einem üppigen Trinkgeld. „Verschwindet! Auf Nimmerwiedersehen! Lasst euch von der Straßenbahn überfahren!“, poltert ein rotzfrecher Kellner.

Doch jede Pöbelei hat ihre Grenzen. So dürfen die Servicekräfte weder das Gewicht, die Herkunft noch die Religion der Kundinnen und Kunden kommentieren. Das Berühren der Gäste ist tabu, genauso wie rassistische oder sexistische Sprüche.

Karens Diner – beliebt und rege besucht

Allen Beleidigungen, Stinkefingern und dem schrecklichen Service zum Trotz: Karens Diner erfreut sich bei vielen Menschen großer Beliebtheit.

So schwärmt ein Kunde scherzhaft-offensiv: „Fürchterlich, einfach fürchterlich. Ich kann es kaum erwarten, wieder hinzufahren“. Weiter schreibt er, es sei „seine beste Erfahrung gewesen“. Viele Kundinnen und Kunden geben an, sie kämen zu Karens Diner, um „etwas anderes und Neues auszuprobieren“. Sie schätzen das leckere Essen und den grässlichen Service und beschreiben ihren Besuch in Karens Diner als „unvergesslich“ und „besonders“.

In jedem Fall müssen die Gäste über eine gute Portion Humor und Selbstbewusstsein verfügen. Der ausgesprochen raue und mit zahlreichen Beleidigungen geschmückte Ton in Karens Diner ist sehr grenzwertig. Deshalb dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nur in Begleitung sorgeberechtigter Personen kommen.

Karens Diner – Ursprung des Namens

Der Begriff „Karen“ stammt aus den USA und hat sich ab 2010 viral über das Internet in Form von bissigen Memes verbreitet. Der Name Karen geht jedoch nicht auf eine tatsächliche Person zurück, welche den Laden eröffnete. Es handelt sich dabei um ein Klischee. Karens sind weiße und privilegierte Frauen, meist mittleren Alters mit kurzer blonder Frisur (meistens einem Bob), welche ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.

Typisch für eine Karen ist, dass sie sich besserwisserisch gibt und andere belehrt, überheblich ist, sich über jede Kleinigkeit beschwert, sich immer im Recht befindet und Servicekräfte herablassend behandelt. Oft verlangt sie sofort nach dem Vorgesetzten, wenn ihr etwas missfällt. Daraus resultiert für das Karen-Meme auch der typische Spruch „Can I speak to your manager?“ In diesem Zusammenhang zieren die Sprüche „Unsere Mitarbeiter sind unhöflich, unsere Manieren sind nicht existent“ sowie „Rufen Sie doch den Manager… WAGEN SIE ES“! die Homepage von Karens Diner.

Der genaue Ursprung des Karen-Memes bleibt derweil unbekannt. Es gibt Verweise auf Filme oder Lieder, in denen der Name Karen im negativen Zusammenhang fiel.

Gibt es Karens Diner auch in Deutschland?

In Deutschland müssen sich die Menschen jedoch gedulden. Bisher sind keine Filialen in Planung.

Das erste Karens Diner wurde erst 2021 in Sydney, Australien eröffnet. Weil das Konzept so gut ankam, folgten drei weitere Filialen in Australien und zwei in Großbritannien. Weitere Filialen in Neuseeland, in den USA sowie in Kanada sind geplant.

Die Bedeutung von Körperhaltung, Rhetorik und Atmung für ein souveränes Auftreten bei einem professionellen Gespräch


Sowohl bei Vorstellungsgesprächen, Präsentationen und anderen Vortragsformen beginnt der erste Eindruck bereits beim Eintreten der in der nahen Zukunft sprechenden Personen. Sofern sich das Publikum bereits vor Ort befindet, verschafft es sich innerhalb von wenigen Sekunden einen Eindruck vom Präsentanten. Wie lässt sich dieser Umstand ausnutzen?

Die selbstbewusste Körperhaltung als Türöffner

Viele Menschen beurteilen ihr Gegenüber zunächst mehr oder weniger bewusst im Hinblick auf dessen seriöses Auftreten. Beispielsweise anhand des Business Outfits, der Accessoires wie einer Tasche von Prada und anderen Elementen wie der Frisur, der Hände und der Zähne. Und auch die Pflege des Körpers und das gekonnte Make Up mit Produkten wie denen von Charlotte Tilbury werden dabei häufig miterfasst.

In diesem Zusammenhang spielt jedoch auch dessen Körperhaltung eine wichtige Rolle, verrät sie doch noch vor dem ersten gesprochenen Wort einiges über den gleich redenden Menschen. An ihr lassen sich Selbstbewusstsein oder auch Unsicherheit ablesen. Deshalb ist es wichtig, diese mithilfe eines Videos oder eines aufrichtigen Feedbacks von Dritten regelmäßig zu kontrollieren. Besonders beachtenswert sind dabei die folgenden Aspekte.

Positionierung des Körpers inklusive der Arme und Beine: Ein aufrechter Stand mit Füßen, die auf Hüftbreite auseinander stehen und auf die das Gewicht gleichmäßig verteilt ist, ist der wortwörtliche erste Schritt zu einem präsenten Auftreten. Er wird durch leicht nach hinten verlagerte, locker gehaltene Schultern zusätzlich verstärkt.

Gestik: Wie schon angesprochen, drücken bereits die lockeren, nicht verkrampften Schultern Selbstbewusstsein aus. Eine lebendige Gestik unterstreicht dies zusätzlich – beispielsweise in Form eines gut dosierten Händedrucks. Natürlich möchte das Gegenüber nicht erschlagen werden; man wirkt aber eindeutig dynamischer, wenn die Hände weder verkrampf gehalten noch in einer Hosentasche versteckt werden.

Die Haltung des Kopfes: Wer den Kopf gerade hält und sein Gegenüber direkt und offen anschaut, drückt aus, dass er mit Aufmerksamkeit am Gespräch teilnimmt und sich nicht verbergen möchte. Wesentlich dabei ist, das Gegenüber nicht anzustarren, sondern ihm mit einer freundlichen, dezenten bis etwas lebhafteren Mimik zu zeigen, dass das Gespräch als wichtig empfunden wird.

Gekonnt vom für das Treffen relevanten Thema sprechen

Wer sich als der Richtige für den Job oder als anderweitiger Experte in einem bestimmten Themengebiet präsentieren möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass er über die entsprechende fachliche Qualifikation verfügt. Doch Fachwissen alleine reicht meistens nicht. Es kommt genauso darauf an, thematische Prioritäten setzen zu können und zu wissen, wann und mit wem man über was spricht.

Um die Zuhörer effektiv mitzunehmen, ist es wichtig, das Fachvokabular korrekt anzuwenden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, genug Pausen für die Verarbeitung des gerade Gesagten und potenzielle Rückfragen zu bieten. Und nicht zuletzt ist auch das passende Verhältnis zwischen Emotionalität und Sachlichkeit zu berücksichtigen.

In diesem Zusammenhang ist das fünfstufige Modell nach Aristoteles erwähnenswert.

  1. Auf der ersten Stufe des Vortrags geht es darum, das Interesse des Zuhörers auf emotionaler Ebene zu wecken.
  2. Im Rahmen der zweiten Stufe wird auf die Sachebene und die Wichtigkeit des Vortragsthemas übergeleitet.
  3. Danach kommt es auf der dritten Stufe zu einer Erläuterung der bisherigen Lösungsvorschläge und zu einer Aushebelung von Contra-Argumenten gegen die eigene These beziehungsweise den eigenen Lösungsvorschlag. Dabei werden die Sach- und die Emotionsebene gleichermaßen angesprochen.
  4. Im vierten Schritt bringt man den eigenen, fundierten Lösungsvorschlag auf eine möglichst sachliche Weise an.
  5. Den Abschluss bietet dann auf der fünften Stufe der Appell beziehungsweise ein abschließendes Beispiel, wobei wieder das emotionale Mitgehen der Zuhörer im Fokus stehen sollte.

Die eigene Atmung als Hilfsmittel nutzen

Gekonntes Networking öffnet einem bereits viele Türen und sorgt dafür, dass bei dem einen oder anderen Gespräch nicht zu viel Stress angesagt ist. Doch auch darüber hinaus gibt es mehrere Optionen, Herr über die Situation zu bleiben und seine Zuhörer mithilfe der eigenen Stimme im besten Sinne mitzunehmen.

In dieser Hinsicht trägt eine ruhige und gleichmäßige Atmung dazu bei, sich selbst zu entspannen und mehr Kraft und Volumen in die eigene Stimme legen zu können. Das entscheidende Stichwort dafür ist die Bauchatmung. Bei ihr wird zunächst ausgeatmet, sodass das Zwerchfell nach oben rückt und die Luft durch die damit verbundene Lungen-Verkleinerung aus dieser herausgedrückt wird. Beim anschließenden Einatmen entspannen sich das Zwerchfell und die Bauchdecke. Gleichzeitig weitet sich die Lunge und die Luft wird durch den dabei entstehenden Unterdruck quasi eingesogen.

Das Ergebnis: Der Körper erhält genug Sauerstoff, die Nerven bleiben ruhig und die Stimme klingt tiefer und voller. Perfekt für einen selbstbewussten und souveränen Auftritt.

Was bedeutet RAFDP? Erklärung, Definition, Bedeutung


Jan Böhmermann hatte am 25. November 2022 auf seinem Twitter-Account ein Fahndungsplakat veröffentlicht, das in Gestaltung und Stil an die RAF-Fahndungsplakate aus den 1970er Jahren angelehnt war. Die hierauf zur „Fahndung“ ausgeschriebenen „Verbrecher“ waren in großer Zahl Politiker/innen der FDP und Menschen mit liberaler Haltung.

Zum Fahnungsplakat schrieb Böhmermann, dass eine Belohnung von 100.000 DM ausgesetzt ist, für Hinweise, die zur Ergreifung der Gesuchten führen. Der Rechtsweg war außerdem ausgeschlossen.

Der Hashtag zum Plakat lautete #RAFDP. Ein Kofferakroynm aus RAF und FDP.

Kernaussage der RAFDP-Aktion von Böhmermann:

Bei der RAFDP-Aktion geht es nicht darum die FDP oder die abgebildeten Menschen mit der RAF gleichzusetzen, das wäre absurd und totaler Unsinn. Sondern es geht darum zu zeigen, dass ein RAF-Vergleich der Klima-Aktivisten (Klima-Kleber) absurd ist.

Die RAFDP-Aktion soll einen RAF-Vergleich ad absurdum führen. Denn weder Liberale oder die abgebildeten Menschen, noch die Klima-Aktivisten sind Terroristen.

RAFDP-Plakat – Wer war zu sehen?

Auf dem Plakat waren zu abgebildet:

Franca Lehfeldt: Geboren am 12.9.1989 in Hamburg ist die Journalistin und Moderatorin des Politik-Magazins auf dem Sender „Welt“ inzwischen die Ehefrau des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner.

Christian Lindner: Geboren am 7.1.1979 in Wuppertal, verheiratet mit Franca Lehfeldt, ist Parteivorsitzender der FDP.

Dagmar Rosenfeld: Geboren im Jahr 1974 in Köln ist Journalistin und Chefredakteurin der „Welt am Sonntag“. Sie war von 2011 bis 2020 mit Christian Lindner verheiratet.

Ulf Oliver Poschardt: Geboren am 25.3.1967 in Nürnberg ist ein deutscher Autor und Journalist und als Chefredakteur der „WeltN2“4 tätig.

Stefan Reinhard Aust: Geboren am 1.7.1946 in Stade ist ein deutscher Journalist und Autor verschiedener Sachbücher. Er ist Chefredakteur des Magazins „Der Spiegel“ und Herausgeber der Tageszeitung „Die Welt“.

Anna Schneider: Geboren im Jahr 1990 in Klagenfurt ist eine österreichische Journalistin und als Chefreporterin für die „Welt“ im Einsatz.

Benedikt Brechtken: Geboren 1999 in Datteln ist Vorsitzender der Jungen Liberalen in Recklinghausen. Neben seiner politischen Tätigkeit fungiert er auch als Influencer in den Sozialen Medien.

Mathias Döpfner: Geboren am 15.1.1963 in Bonn ist Journalist, Lobbyist, Manager und Verleger und Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE.

Wolfgang Kubicki: Geboren am 3.3.1952 in Braunschweig und als Rechtsanwalt und Volkswirt stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.

Nena Brockhaus: Geboren am 9.8.1992 in Düsseldorf ist Autorin, Journalistin, Kolumnistin und Fernsehmoderatorin.

Oliver Ingo Blume: Geboren am 6.6.1968 in Braunschweig ist als Manager Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und der Volkswagen AG.

Thomas Kemmerich: Geboren am 20.2.1965 in Aachen ist ein FDP-Politiker und ehemaliger Ministerpräsident des Freistaats Thüringen.

Hendrik Streeck: Geboren am 7.8.1977 in Göttingen ist als Virologe Mitglied des Expertenrats der Bundesregierung.

Martin Hagen: Geboren am 7.7.1981 in La Spezia, Italien, ist sowohl FDP-Abgeordneter als auch Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag.

Tosca: Geboren am 7.4.2022 in Kitzbühel ist ein Pferd.

Dieter Nuhr: Geboren am 29.10.1960 in Wesel ist Autor, Fernsehmoderator, Kabarettist und Fotograf.

Alexander Graf Lambsdorff: Geboren am 5.11.1966 im Köln ist FDP-Politiker und Diplomat.

Steffen Göpel: Geboren am 21.8.1965 in Leipzig ist Rennfahrer, Honorarkonsul und Immobilienunternehmer.

Lars Peter Feld: Geboren am 9.8.1966 in Saarbrücken ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg.

RAFDP-Aktion von Jan Böhmermann – Hintergründe, Erklärung

Mit dieser RAF-Fahndungsplakat-Aktion lenkt Jan Böhmermann den Fokus gezielt darauf, dass Politikerinnen und Politiker – insbesondere der FDP – Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ verbal kriminalisieren und unter anderem als Öko-Terroristen bezeichnen. Mitglieder der „Letzten Generation“ versuchen seit geraumer Zeit durch öffentlich wirksame Aktionen die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf den bereits stattfindenden Klimawandel zu lenken. (Siehe: Klima-Kleber) In der Wahl ihrer Mittel sind sie sehr drastisch: Sie kleben sich auf öffentlichen Straßen fest und blockieren so den täglichen Verkehr. Sie kleben sich an Kunstwerken in Museen fest oder bewerfen Exponate mit Kartoffelbrei oder Tomatensuppe. Diese Aktionen sind sehr provokativ und dienen dazu, den Blick auf das Thema dahinter, den Klimawandel, zu lenken.

Die Aktionen der „Letzen Generation“ rufen inzwischen in weiten Teilen der Gesellschaft Kritik hervor. Der Zusammenhang zwischen dem Bewerfen eines unersetzlichen Kunstwerks mit Lebensmitteln und dem Klimaschutz scheint vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr ersichtlich zu sein. Und wenn durch Verkehrsblockaden auf Grund von Festkleben auf dem Asphalt langfristige Staus ausgelöst werden, hört bei vielen das Verständnis auf.

Die „Letzten Generation“ Aktivistinnen und Aktivisten wollen mit ihren Aktionen genau das erreichen: Sie wollen provozieren, damit jeder tagtäglich darüber spricht und damit auch über den Grund der Aktionen zivilen Ungehorsams, das Klima und die Gefahr, die für die Menschheit durch den immer weiter fortschreitenden Klimawandel droht.

Auf die Nerven gehen ist nicht gleich kriminell sein

Bürgerinnen und Bürger dürfen sich durch diese Protestaktionen, die stets friedlich und gewaltfrei bleiben, genervt fühlen. Das sollen sie auch. Das ist der Zweck: Maximale Aufmerksamkeit durch so viel Provokation wie möglich. Eines jedoch kann man den Mitgliedern der „Letzte Generation“ nicht vorwerfen, dass sie kriminell seien.

Viele Politikerinnen und Politiker – insbesondere von FDP und Union – nehmen den Volkszorn dankbar auf und versuchen, diese Aktivistinnen und Aktivisten als Kriminelle oder gar als Terroristen zu diffamieren. Und das geht natürlich entschieden zu weit.

Die RAF in den 1970er Jahren und der NSU heute

Ob von links oder von rechts, Terrorismus geht immer mit Gewaltverbrechen einher. Waren linksterroristische Aktionen wie von der RAF in den 1970er Jahren eher personenbezogen, zum Beispiel durch Entführung und Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer, richtet sich rechtsextremistischer Terror eher gegen eine Vielzahl von Menschen. Beispielgebend hierfür kann das Oktoberfest-Attentat von München im Jahr 1980 stehen oder die Mordanschläge des NSU gegen wahllos ausgesuchte Opfer mit Migrationsgeschichte.

„Öko-Terroristen“ als Bezeichnung für zivilen Ungehorsam

Gehen nun Politikerinnen und Politiker hin und bezeichnen Menschen, die gewaltfrei und friedlich durch zivilen Ungehorsam protestieren, als „Öko-Terroristen“, welche mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden müssten, gar in Präventivgewahrsam genommen werden müssten, dann stellt man diese relativ harmlosen Aktionen mit Terroranschlägen und zahlreichen Todesopfern auf eine Stufe. Wer die Gesellschaft nervt, ist deshalb noch lange kein Terrorist.

Leichtfertiger und vollkommen unangemessener Vergleich

Was die Politikerinnen und Politiker tun, wenn sie Öko-Aktivismus mit Terrorismus gleichsetzen, ist vollkommen unzutreffend und unangemessen. Doch in der aktuellen politischen Lage neigen viele politische Vertreterinnen und Vertreter dazu, leichtfertig genau diesen Vergleich anzustellen und damit indirekt die Gräueltaten echten Terrorismus‘ zu verharmlosen. Und diese Leichtfertigkeit, mit denen die politische Kaste besonders aus dem liberalen und dem konservativen Spektrum solche unzulässigen Vergleiche anstellt, ist es, was Jan Böhmermann anprangert.

Die Wahl der Mittel: krass in jeder Hinsicht

Die Wahl der Mittel, mit denen Öko-Aktivistinnen und Aktivisten auf das Thema „Klimawandel und Klimaschutz“ aufmerksam machen wollen, ist krass und provozierend. Noch krasser ist die Reaktion seitens der Politik, die jene Menschen sogar präventiv einsperren möchten – noch bevor diese ein ordentliches Gerichtsverfahren erhalten haben. Bei so viel „Krassheit“ war auch Jan Böhmermann als Satiriker als Antwort darauf besonders krass, indem er Politikerinnen und Politiker der FDP auf ein Fahndungsplakat packte, wie man es vor über 40 Jahren für RAF-Terroristen verwendet hatte.

Die Goldene Regel als vorgehaltener Spiegel

„Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu.“ Dieser als „Goldene Regel“ bekannte ethische Grundsatz dient Jan Böhmermann bei seiner RAFDP Aktion dazu, Politikerinnen und Politikern den Spiegel vorzuhalten. Natürlich bezeichnet er diese nicht als Terroristen. Er zeigt nur auf, wie es sich anfühlen kann, wenn man leichtfertig in die Schublade „Terrorist“ gesteckt wird. Die betroffenen Mitglieder aus Politik und liberalem Journalismus können darüber empört sein und es als absurd empfinden, mit RAF-Terroristen verglichen zu werden. Genauso absurd ist es, Klima-Aktivistinnen und Aktivisten als „Klima-RAF“ zu bezeichnen. Und für die große Absurditätsfalle, in die viele politischen Vertreterinnen und Vertreter angesichts der gesellschaftlichen Empörungswelle, ausgelöst durch Straßenblockaden und Suppen, getappt sind, hat Ja Böhmermann mit dieser Social Media Aktion den Beweis geliefert – oder: quod erat demonstrandum – wie der Mathematiker sagt.

Wer ist der Katar Metro Man? Lebenslauf, Info, WM 2022, TikTok


Der Katar Metro Mann ist ein kenianischer Gastarbeiter, der während er Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar durch die Sozialen Medien berühmt wurde.

Woher kommt der Katar Metro Mann?

Namentlich handelt es sich bei dem dreiundzwanzigjährigen Mann aus um Abubakr Abbas. Er stammt gebürtig aus Mombasa in Kenia. Wie viele andere Gastarbeiter kam er im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2022 aus Kenia nach Katar, um seine Arbeitskraft anzubieten.

Im Rahmen seines Vorstellungsgespräches in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bewarb er sich im September 2022 für einen Job als Sicherheitskraft bei der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. Wie er selbst berichtete, war sein Bewerbungsgespräch die letzte Chance, um zur Weltmeisterschaft nach Katar zu reisen. Das Gespräch fand erst am letzten Tag vor dem Ende der Bewerbungsrunde statt. Kurz darauf befand er sich bereits auf dem Weg in das arabischer Emirat. Die Weltmeisterschaft begann im November 2022 und Abubakr Abbas nahm seine Arbeit auf.

Was ist die Aufgabe des Katar Metro Man?

Abubakr Abbas wurde in Katar während der Fußballweltmeisterschaft als einer der vielen Hundert Guides eingesetzt. Einige Gastarbeiter, die vor der Weltmeisterschaft nach Katar gereist sind, unterstützten die Arbeit vor Ort, indem sie die Fußballfans aus aller Welt mit den notwendigen regionalen Informationen versorgen sollten. So war es auch bei den vorherigen Fußballweltmeisterschaften in dem vergangenen Jahre üblich. Ein Teil der Arbeiter wurde dafür abgestellt, den Touristen den Weg zur nächstgelegenen U-Bahnstation zu zeigen und über die U-Bahnverbindungen zu informieren. Sie fungierten als Guides und sollen die Abläufe vor Ort erleichtern.

Die dazu eingesetzten Arbeitskräfte saßen zu diesem Zweck in Katar zum Teil auf einem erhöhten Sitzen, der an den Sitz eines Schiedsrichters bei einem Tennisspiel erinnerte. Außerdem waren sie mit einem Mikrofon sowie einem Megafon ausgestattet und dazu angehalten fortwährend festgelegte Sätze zu wiederholen, mit denen Sie den Fans die richtige Richtung ansagten.

Die Arbeiter, die für diese Arbeit eingesetzt wurden, trugen Jacken in Signalfarben, durch die die Gäste sie schon aus der Ferne als Guides erkennen und zuordnen konnten. Außerdem nutzten sie eine überdimensionale Schaumstoffhand in der Farbe Lila, mit der sie den Fans den richtigen Weg auch visuell anzeigen sollten.

Wie wurde aus Abubakr Abbas der Katar Metro Mann?

Vor Ort erfuhr Abubakr Abbas, dass er während der Fußballweltmeisterschaft als einer dieser Guides eingesetzt werden sollte. Ursprünglich hatte er sich für einen Job als Sicherheitskraft beworben. Sein Einsatzort war der historische Markt mit dem Namen Souq Waqif und seine Hauptaufgabe bestand darin, den Besuchern des arabischen Emirats den Weg zur nächstgelegenen U-Bahnstation anzuzeigen.

Nach einigen Tagen wurde dem jungen Kenianer diese Aufgabe, so wie er sie erledigen sollte, zu langweilig und er begann kreativ zu werden. Anstatt nur den Weg anzuzeigen und die Metro anzusagen, begann er aus der Ansage einen Gesang zu machen, ähnlich dem Gesang von Fußballfans. Dabei rief er: „Metro? This way. Metro? This way.“ Nach einiger Zeit stimmten die Fans mit ein, in dem sie auf seine Frage „Metro?“ dann wiederum „This way.“ antworteten.

Katar Metro Mann: TikTok, Metro, this way

In kürzester Zeit wurden Abubakr Abbas eine kleine Internet-Berühmtheit, da sein Gesang über die sozialen Medien geteilt wurde, insbesondere über TikTok. Mittlerweile verfügt er über einen eigenen TikTok-Kanal unter dem Namen „metro_man001“ und hat über 55.000 Follower.

Die Popularität des Katar Metro Man wurde bereits nach wenigen Tagen so groß, dass viele Fans nur wegen Abubakr Abbas zum Souq Waqif kamen, um ihn bei seiner Arbeit zu erleben. Dort machten sie Videos von ihm und Selfies mit ihm. Über seinen Social-Media-Kanal hatte er dazu aufgerufen, nachdem er bemerkt hatte, wie gut seine humorvolle Art, mit der er seine Arbeit erledigte, bei den Fans ankam.

Ehrung des Katar Metro Man

Abgesehen von den Fußballfans, die mit ihm zusammen den Weg zur Metro besangen, begannen nach einiger Zeit auch seine Kollegen mit dem Katar Metro Mann ihre Arbeit zu feiern. Zusammen mit Abubakr Abbas präsentierten sie eine eigene Choreografie, in der sie seinen Gesang nachempfanden und dazu tanzten.

Der Einsatz des Katar Metro Man blieb auch bei seinem Arbeitgeber nicht unentdeckt und er wurde daraufhin offiziell für seinen Einsatz geehrt. In einer kleinen Zeremonie wurden ihm Merchandise-Artikel überreicht. Für das Fußballweltmeisterschaftsspiel zwischen England und den USA im Al Bayt Stadion wurde er außerdem als besonderer Gast eingeladen, wo er seinen Ausruf vor Tausenden Besuchern singen durfte.

Was ist ein Charcuterie Board? Erklärung, Definition, Bedeutung


Ein Charcuterie Board ist eine historisch aus Frankreich stammende Vorspeisenauswahl insbesondere mit Schinken, Wurstwaren, Pasteten, Käse, Trauben, Butter und Brot, die typischerweise auf einem Holzbrett oder einer Steinplatte serviert wird und entweder direkt von diesen gemeinsam gegessen oder auf kleineren Tellern pro Person einzeln portioniert wird.

Was ist ein Charcuterie Board, Erklärung, Definition, Bedeutung

Wahlweise wird ein Charcuterie Board auch häufig mit anderen Obstsorten und/oder „Pickles“ (eingelegtem bzw. mariniertem Gemüse) sowie heutzutage auch als rein vegane oder vegetarische Variante zubereitet und serviert. Ebenso klassische Zutaten sind Oliven und Olivenöl, Nüsse, diverse frische Kräuter, essbare Blumen und Blüten sowie Aufstriche wie Senf oder Honig. Dazu getrunken werden in der Regel aromatische und kräftige Rot- oder Weißweine, doch selbstverständlich kann ein Charcuterie Board auch bestens von allen anderen alkoholischen und nicht alkoholischen Getränken begleitet werden. Trotz der großen theoretischen wie praktischen Variationsbreite handelt es sich hierbei nach Ansicht der meisten Experten jedoch um eine Zusammenstellung von kalten Vorspeisen.

Was bedeutet „Charcuterie“ auf deutsch? Übersetzung, Erklärung

Der französische Ausdruck „Charcuterie“ steht eigentlich für gepökeltes Fleisch und wird aus den beiden Worten „chair“ (Fleisch) und „cuit“ (gekocht) abgeleitet.

Erstmals genutzt und geprägt wurde der Begriff im späten 15. Jahrhundert, als in Frankreich die Betreiber von Geschäften, die sich auf „Charcuterie“ spezialisiert hatten („charcutiers“), durch ihre delikate wie optisch ansprechende Zubereitung von Pökelfleisch dazu beitrugen, stilisierte Arrangements von Speisen als Teil der französischen Esskultur zu etablieren. Auch wenn somit die geografische Herkunft der Bezeichnung „Charcuterie“ ohne jegliche Zweifel fest steht, verweisen manche Lebensmittelhistoriker doch in Bezug auf das kulinarische Erbe ganz zutreffend auf noch deutlich ältere Vorfahren.

Charcuterie Board: Geschichte

Erst das traditionelle Verfahren der Salzpökelung, das im Römischen Reich und antiken Griechenland vor über 2.000 Jahren entwickelt und verfeinert wurde, hat Schinken- und Wurstsorten wie Salami und Prosciutto überhaupt möglich gemacht. Was heute Luxus ist, war ursprünglich eine Notwendigkeit. Lange bevor es Kühlschränke gab, mussten die Menschen Fleisch durch Rauch und Salz konservieren, damit sie es genießen konnten, bevor es verdarb.

Ebenfalls als enge historische Verwandte des Charcuterie Boards klassifiziert angesehen können die von der Arbeiterklasse in ganz Europa schon seit dem Mittelalter gegessenen und einfachen Mahlzeiten aus Fleisch, Wurst, Käse, Brot, Obst sowie lokalen Produkten und Wein oder Bier. In ganz Europa gehörten diese Lebensmittel zur Standardverpflegung der Landarbeiter. All diese Speisen waren leicht tragbar, mussten nicht gekühlt werden und erforderten nur wenige Utensilien und keine Teller zum Essen. In Frankreich gab es zum Wein Bauernpastete oder Rillettes mit Senf, Butter, Käse und Baguette. In Italien gab es Salami, einen gereiften Käse wie Parmesan oder Pecorino sowie Brot und Olivenöl zum Wein.

In Deutschland passten geräuchertes Fleisch mit Essiggurken oder Sauerkraut, dunkles Brot und Butter und/oder Käse gut zu Bier aller Art. In Großbritannien genießt der sog. „Ploughman’s Lunch“ (Pflügers Mittagessen) als kalte Platte aus Käse, Brot und Bier, rohen oder eingelegten Zwiebeln, Äpfel oder Birnen, hart gekochten Eiern, Salaten und Wurst oder Schweinefleischpastete bis heute viel Beliebtheit und hohe Wertschätzung.

Im Laufe der Zeit sowie im 18. und 19. Jahrhundert, als europäischer Adel sowie reiches Bürgertum sich im Zuge der Romantik auf das vermeintlich bessere, weil authentische und einfache Landleben besann, entwickelten sich diese robusten Gerichte und Speisen nach und nach weiter und fanden zum Beispiel als Käsegang steigende Akzeptanz auch in der gehobenen Gesellschaft. Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, deren Esskultur damals noch stark von britischen und französischen Traditionen beeinflusst war, folgte auf ein Abendessen der Oberschicht oftmals noch ein Käsegang mit Portwein oder Madeira sowie Nüssen und Obst.

Speziell der erste US-Präsident George Washington (1732-1799) soll solche süßen Dessertweine als auch Walnüsse, die er nach dem Essen angeblich in riesigen Mengen verzehrte, außerordentlich geliebt haben. Während seinerzeit deutsche Landarbeiter gerne Würste und Aufstriche aus eher weichem Fleisch, italienische Arbeiter hingegen bevorzugt Hart- und Dauerwürste sowie Spanier und Portugiesen geräucherten Fisch und Meeresfrüchte als rustikale Mahlzeiten in ihren Pausen verzehrten, setzten sich in den USA traditionelle amerikanische Käsesorten wie Cheddar, Colby, Monterey Jack und Brick Cheese sowie das Trockenfleisch Beef Jerky als typische Bestandteile eines in wohlhabenden Haushalten häufig servierten Charcuterie Boards durch.

Charcuterie Boards eignen sich bestens als vorab zubereitetes Essen für Partys

In den ersten beiden Dekaden des 20. Jahrhunderts wurden solche relativ streng sowie formal komponierten kalten Platten sowohl in den USA als auch Europa immer mehr durch Käsetoasts, Käsehäppchen und Käse auf Crackern ergänzt und ersetzt. Zwischen etwa 1910 und 1920 setzte sich die Cocktailparty als populäre Zusammenkunft im privaten wie beruflichen Zusammenhang durch. Hierfür eigneten sich vorher zubereitete Platten sowie Charcuterie Boards hervorragend, denn sie ermöglichten großen Gruppen von Gästen, in kurzer Zeit viel Alkohol und Fingerfood im ungezwungenen Rahmen zu konsumieren.

Zur selben Zeit wurden auch eher einfache und zwanglose Mitternachtsmahlzeiten nach dem Theater- oder Konzertbesuch immer populärer. Cocktailpartys sowie Mitternachtssnacks machten also informelles Essen in den westlichen Gesellschaften vielerorts zum Standard und sorgten somit für eine Renaissance des ungemein praktischen wie auch für gesellige Anlässe perfekten Charcuterie Boards. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckten die US-Amerikaner französische Käsesorten und italienische Wurstwaren, griechische Oliven und deutsches Roggenbrot sowie die schwedische Vorspeisenplatte „Smorgasbord“, die eine deutliche Ähnlichkeit mit dem modernen Charcuterie-Board aufweist.

Der Reiz eines Charcuterie Boards liegt nicht zuletzt an dessen schönen Aussehen

In den 1960er- und 1970er-Jahren setzte international auch langsam der Trend zu einer etwas gesünderen Ernährung ein, sodass die bis dato üppigen Fleisch- und Wurstwaren auf den Buffettischen immer mehr Gesellschaft von Rohkostplatten mit Gemüse samt Dips und Soßen erhielten. Seither sind auf Charcuterie Boards auch häufig rohe Karotten- und Selleriesticks sowie Radieschenröschen zu finden. Mit der Ausbreitung von Kochshows im Fernsehen und einschlägigen Spezialitätengeschäften in den 1980er- und 1990er-Jahren wurden generell auch Weine sowie klassische bäuerliche Küche und damit ebenfalls das Charcuterie Board als allseits willkommene Bewirtung für festliche Anlässe aller Art wieder entdeckt.

Internet sowie Instagram haben Fotos von gelungenen kulinarischen Kreationen seit der Jahrtausendwende zum allseits beliebten Zeitvertreib gemacht. Oft gleichen aktuelle Abbildungen von Charcuterie Boards geradezu einem farblich sorgfältig aufeinander abgestimmten Stillleben wie auf den berühmten Gemälden der alten Meister. Da das Auge bekanntlich immer mit isst, empfehlen Ratgeber für diese altehrwürdigen und köstlichen kalten Platten, für deren möglichst harmonische Anrichtung mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit zu investieren wie für die Auswahl qualitativ erstklassiger Speisen.

Charcuterie Board auf TikTok

Im Jahr 2022 wurde die Idee des Charcuterie Boards auf TikTok aufgenommen, abgewandelt und verbreitet. Es wurde im Jahr 2022 zum Trend (auf TikTok) Butter auf ein Holzbrett zu schmieren, diese zu würzen und zu garnieren. Dies wurde „Butter Charcuterie Board“ genannt.

Was ist die Dönerflation? Erklärung, Definition, Bedeutung


Dönerflation ist ein Begriff, welcher seit dem Herbst 2022 in aller Munde war. Er ist eine Zusammensetzung aus den Worten Döner und Inflation und bezeichnet die spürbare Teuerung des Döners als beliebtem Fastfood in Deutschland.

Dönerflation beschreibt eine Tatsache, welche regelmäßige Käufer des Fastfoods derzeit in vielen Imbissbetrieben zu spüren bekommen: Der lange Zeit sehr preisstabile Döner ist merklich teurer geworden. In Frankfurt wurde laut Medienberichten (2022) in einem beliebten Dönerladen der Stadt die bis dato nicht angetastete Grenze von 10 Euro Verkaufspreis überschritten. Auch andernorts ist die mit Fleisch, Gemüse und Sauce gefüllte Fladenbrottasche spürbar teurer geworden. Preise von sieben oder acht Euro sind inzwischen normal.

Was ist Dönerflation? Erklärung, Definition, Bedeutung

Erkennbar ist die Dönerflation daran, dass entweder der klassische Döner bei vielen Anbietern teurer geworden ist, oder Kunden für den früheren Preis weniger Ware erhalten. Mit dieser Preissteigerung steht der Döner als Fastfood in Deutschland jedoch nicht alleine da. Auch viele andere Imbissgerichte wie Currywurst mit Pommes, Pizza und gebratene Nudeln sind teurer als noch vor einem Jahr. Der Preisanstieg fällt hier jedoch meistens nicht so drastisch aus. Das führt zur Frage, ob die Anhebung des durchschnittlichen Dönerpreises längst überfällig war.

Dazu lohnt sich zunächst ein Blick auf die Bedeutung von Döner als Fastfood in Deutschland. Pro Tag werden hierzulande 550 Tonnen Dönerfleisch verspeist. Auf das Jahr gerechnet ergibt das eine Menge von 220.000 Tonnen. Im statistischen Durchschnitt verspeist damit jeder Deutsche 16 Döner pro Jahr. Diese werden in insgesamt rund 18.500 Gastronomiebetrieben hergestellt, welche meistens von früheren Einwanderern und deren Nachkommen betrieben werden. Damit ist Döner das beliebteste Fastfood in Deutschland und wird bereits seit mehr als 50 Jahren angeboten.

Wie lässt sich die Dönerflation erklären?

Im Jahr 2022 sind die Preise für Energie und Lebensmittel überproportional gestiegen und genau das spüren auch Inhaber von Dönerläden. Sie müssen im Einkauf deutlich höhere Preise für Dönerfleisch, Gemüse und andere Zutaten in Kauf nehmen. Werden diese im Ausland gekauft, sind zumindest die Transportkosten gestiegen, was ebenfalls zu höheren Ausgaben und einer geringeren Gewinnspanne führt.

Hinzu kommen die gestiegenen Energiepreise auf dem deutschen Markt. Für die Zubereitung von Döner werden große Mengen Gas benötigt und auch ein Dönerimbiss verbraucht Strom. Die dadurch anfallenden Energiekosten lassen sich für viele Betreiber nur stemmen, indem die Gewinnspanne bei den verkauften Produkten erhöht wird. Das lässt sich wiederum nur durch höhere Dönerpreise erzielen und schon ist die Dönerflation allgegenwärtig.

War Döner lange zu billig?

Die bisher sehr niedrigen Preise für Döner lassen sich durch verschiedene Umstände erklären. Meistens werden die gefüllten Fladenbrottaschen in Familienbetrieben hergestellt und verkauft. Die Inhaber arbeiten oft mit Familienmitgliedern zusammen im eigenen Betrieb und erreichen dabei in der Regel mehr als die üblichen 40 Arbeitsstunden pro Woche. Diese unermüdliche Arbeit war lange Zeit eine der wenigen Möglichkeiten, die sich Einwanderern in Deutschland bot, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Inzwischen hat sich daran jedoch viel geändert. Die Betreiber von Dönerläden sind oft Kinder oder Kindeskinder der damaligen Einwanderer. Ihnen stehen inzwischen andere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt offen, so dass sie sich immer seltener für die körperlich harte Arbeit in einem Dönerimbiss entscheiden. Hinzu kommt, dass der Mindestlohn inzwischen 12 Euro beträgt und an diesen sind auch Dönderladenbesitzer gebunden.

Während es in den letzten Jahren kaum spürbare Preiserhöhungen beim Döner gegeben hat, sind die meisten Betreiber durch die aktuelle Lage so sehr unter Druck geraten, dass sie nun Preiserhöhungen vorgenommen haben oder diese planen.

Gehört Döner jetzt zum teuren Fastfood?

Vergleicht man den Preis für einen Döner mit anderen Fastfoodgerichten, lohnt sich ein Blick auf Details. Pro Dönertasche werden zwischen 150 und 200 Gramm Fleisch verarbeitet. Hinzu kommt viel frisches Gemüse in Form von Blattsalat, Weißkraut, Zwiebeln, Gurken und Tomaten. Für die Herstellung von Fladenbrot wird außerdem Mehl benötigt, was ebenfalls einen Preisanstieg auf dem Weltmarkt erlebt hat. Rechnet man all diese Kostenpunkte zusammen und berücksichtigt zusätzlich die gestiegenen Energiepreise, hat des Deutschen liebstes Fastfood vielleicht nun endlich den Wert erreicht, welcher angemessen ist und den Dönerladenbetreibern eine Existenz außerhalb prekärer Verhältnisse ermöglicht.

Was ist Overengineering? Erklärung, Definition, Bedeutung


Der Begriff Overengineering bezieht sich auf Produkte, Technologien oder Leistungen, die durch ihre überkomplexen Eigenschaften und Funktionen auffallen. Das Endprodukt ist also komplexer, als es eigentlich sein müsste – und kann so auch von unvorhersehbaren Fehlern und Problemen geplagt sein und von seiner eigentlichen Kernfunktion ablenken. Der Begriff Overenginieering stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Worten „Over“ (d.h. Über) und „Engineering“ (technisch, entwickeln etc.) zusammen. Das Produkt ist also wortwörtlich übertechnisiert oder überentwickelt.

Was ist Overengineering? Erklärung, Definition, Bedeutung

Overengineering ist meist ein Resultat aus übertriebener Präzision und dem Streben nach Perfektion. Um das bestmögliche Produkt, die bestmögliche Leistung oder die bestmögliche Technologie auf den Markt zu bringen, werden keine Kosten und Mühen gescheut. Das Ergebnis muss in diesem Fall aber nicht besser sein, als ein Produkt, das minimalistisch seine Kernfunktionen erfüllt. Denn im Stil des Overengineerings „perfektionierte“ Produkte können verwirrend, überkomplex, verschlimmbessert oder verteuert sein.

Der US-amerikanische Arzt, Wissenschaftler und Poet Oliver Wendell Holmes Sr. beschrieb Overengineering in seinem Gedicht „The Deacon’s Masterpiece“ einst beispielhaft mit einer Kutsche, die so übertrieben logisch erbaut wurde, mit perfekten Einzelteilen, dass das Endprodukt auf einmal in sich zusammenfällt. Wenn zu sehr auf einzelne Elemente oder Einzelteile geachtet wird, wenn der Perfektionismus sich in Details verliert, dann ist das Endprodukt manchmal nicht besser, als simplere und fokussiert hergestellte Varianten. Aber doch deutlich teurer und zeitaufwändiger. Das Produkt wurde daher überentwickelt – oder overengineered.

Ursprung und Konsequenzen von Overengineering

Overengineering passiert vor allem auf hartumkämpften Nischenmärkten, bei denen verschiedene Hersteller oder Dienstleister im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf mit hochtechnologischen Produkten um Kunden werben. Dann entscheiden Details darüber, wer das bessere Produkt anbietet. Wer jedoch besser sein möchte, wie die namhafte Konkurrenz, muss seinem Produkt neue Eigenschaften und Nuancen zufügen. Ein ehrgeiziges Unternehmen muss sich also noch näher an der Perfektion bewegen. Doch dieser Wettkampf um Kunden kann am Ende zu überkomplexen Endergebnissen führen, die ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr verlässlich gerecht werden.

Wer beispielsweise einen Staubsauger kauft, möchte in der Regel ein robustes Produkt haben, das über Jahre verlässlich als Staubsauger funktioniert. Wäre ein Staubsauger überentwickelt, hat er vielleicht ein Dutzend verschiedene Komfortfunktionen und Einstellmöglichkeiten – fällt allerdings nach einem Jahr schon in sich zusammen. Es gibt also einen Unterschied zwischen Qualität und einem hochentwickelten, überkomplexen Endprodukt. Wobei Overengineering nicht immer heißen muss, dass das Produkt schlecht oder minderwertig ist. Ein überentwickeltes Produkt kann auch nur sehr teuer in der Herstellung oder übertrieben kompliziert sein – und dennoch zu den besten seiner Kategorie gehören.

Was sind also Beispiele für Overengineering? Dazu könnte der Staubsauger gehören, der alle möglichen Komfortfunktionen hat, aber nicht verlässlich staubsaugt. Es könnte auch eine Videospielkonsole sein, die so hochwertige Technologien in sich vereint, dass sie sich die Kernzielgruppe z.B. die Teenager finanziell nicht mehr leisten kann. Oder ein Unternehmen bringt das beste Auto seiner Kategorie auf den Markt, doch dauert der Zusammenbau so lange, dass die Herstellung sich nicht mehr rechnet. Oder es könnte ein Computerprogramm sein, dass so viele Funktionen in sich vereint, dass ein normaler Nutzer nicht mehr durchblickt. Overengineering bezieht sich also auf Technologien, Produkte oder Leistungen, deren übertriebener Perfektionismus mit sichtbaren Nachteilen verbunden ist. Wenn der Staubsauger, die Konsole, das Auto oder das Programm auch mit weniger Funktionen überzeugend oder überzeugender laufen könnten, liegt Overengineering vor.

Allerdings gibt es auch eine feine Grenze zwischen Produkten, die überentwickelt wurden und jenen, die zu den besten ihrer Kategorie gehören. Es ist beispielsweise denkbar, dass ein quasi-perfektes Produkt überentwickelt wirkt, wenn ein bis zwei Details oder Funktionen zu viel hinzugefügt werden. Für viele Dienstleister und Hersteller ist es daher beim Entwicklungsprozess eines Services oder Produktes meist nicht komplett ersichtlich, ob das Endprodukt nahe an der Perfektion oder überentwickelt ist. Auch hier gilt übrigens: Viele Köche verderben den Brei. Je mehr Menschen an einem Produkt arbeiten, desto mehr faule Kompromisse oder überflüssige Funktionen können hineinfließen. Vor allem Großunternehmen leiden an dem Phänomen.

Zusammenfassung – Was Overengineering ist?

Overengineering beschreibt übertrieben detailverliebte und perfektionistische Produkte, Leistungen oder Technologien, die an sichtbaren Nachteilen leiden. Sie können verschlimmbessert, überteuert oder überkomplex sein. Dabei ist die Trennlinie zwischen einem sehr guten Produkt und einem überentwickelten Produkt meist sehr dünn. Wenige Details können über die Qualität entscheiden. Overengineering wäre also das Gegenteil von Aristoteles berühmtem Ausspruch: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Denn perfekte Einzelteile machen noch kein perfektes Ganzes.

Welches sind die 6 Liebesstile nach John Alan Lee? Erklärung


Liebe ist nicht kategorisierbar. Liebe ist frei. Das heißt es immer. Dennoch gibt es Konzepte, wie das des kanadischen Soziologen John Alan Lee, das sechs Liebesstile aufzeigt. Hierbei handelt es sich um Stile, in denen Menschen in der Lage sind, zu lieben. Was es damit auf sich hat, wird in diesem Beitrag behandelt.

6 Liebesstile nach John Alan Lee

Menschen sind auf unterschiedliche Weise in der Lage, zu lieben. Dazu zählt nicht nur die romantische Liebe, mit der das Wort „Liebe“ häufig gleichgesetzt wird. Wer seinen Partner und dessen Liebesstil versteht, wird schnell bemerken, ob die Bedürfnisse zusammenpassen oder nicht. Welche Liebesstile es gibt, zeigen wir in den folgenden Punkten.

Das Konzept der sechs Liebesstile umfasst nicht nur klassische Liebesbeziehungen (hetero- sowie homosexuelle), sondern auch Freundschaften und andere Bindungsformen. In erster Linie sind sie dazu gedacht, die eigene Beziehung besser zu verstehen. Sie sorgen für Selbsterkenntnis, um die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen und auszudrücken.

Auch der Partner weist oftmals einen speziellen Liebesstil auf, der ebenfalls dank des Konzepts von Lee erörtert und verstanden werden kann. Bringen die Partner zwei unterschiedliche Liebesstile mit, so ist es einfacher, Kompromisse zu finden und einander zu verstehen.

Häufig haben Menschen nicht nur einen Liebesstil, sondern ein Mischungsverhältnis aus mehreren der folgenden Stile. Wer seinen eigenen Stil kennt, kann bei der Partnerwahl vermehrt darauf achten, ein passendes Gegenstück zu finden.

Primäre Liebesstile

Eros – die leidenschaftlich romantische Liebe

Der Eros ist in der westlichen Welt am meisten verbreitet. Er verlangt nach einer starken emotionalen Bindung. Gezeichnet wird er von sexueller und körperlicher Anziehung sowie Leidenschaft und Sexualität.

In der Nähe des Partners zeigen sich starke Gefühle, Zärtlichkeit und Erotik. Die Nähe des Gegenübers wird immer wieder aufs Neue gesucht. Der Nachteil darin liegt, dass die Gefühle nur maximal drei Jahre halten, bis der sogenannte „Rosa-Rote-Brille-Effekt“ verflogen ist.

Kommt es zu Streit und Meinungsverschiedenheiten, so leidet dieser Liebestyp am meisten. Die Liebe genießt eine hohe Wichtigkeit und Emotionalität.

Ludus – die freie unverbindliche Liebe

Bei dieser Liebesform ist der Drang nach Vergnügung immens. Eine vertiefte romantische Liebesbeziehung steht nicht im Fokus, sondern ausschließlich der Spaßfaktor. Die Partner wechseln häufig, oft gibt es mehrere parallele Liebschaften. Die Liebe bringt Leichtigkeit mit sich und vermeidet Stress. Liebeskummer nach Trennungen treten selten auf.

Die Beziehung bleibt häufig oberflächlich, wodurch die Erfüllung ausbleibt. Oft wird auch versucht, die Leere mit der Bestätigung anderer zu füllen, beispielsweise durch sexuelle Handlungen oder gar Sexsucht. Nymphomanie zeugt nicht selten aus einer inneren Leere.

Storge – die freundschaftliche Liebe

Die freundschaftliche Beziehung (Storge) bringt viele Vorteile mit sich, denn wenn sie eine gute Basis besitzt, kann sie für lange Beziehungen sorgen. Sie ist geprägt von tiefem, gegenseitigem Verständnis. Der Charakter und die Persönlichkeit werden wertgeschätzt. Storge ist ein sehr harmonischer Liebesstil.

Doch wenn es zu harmonisch und freundschaftlich wird, dann bleibt die Leidenschaft aus. Es kommt zu einer sporadischen Beziehung, bei der es besser gewesen wäre, wenn es nie über die Freundschaft hinausgegangen wäre. Zudem können zu viele Gemeinsamkeiten eine Beziehung einschläfern.

Sekundäre Liebesstile

Mania – die obsessive Liebe

Die besitzergreifende Liebe zeugt häufig von einem sehr geringen Selbstwertgefühl, welches durch die Bindung zu einer anderen Person kompensiert werden soll. Der Partner wird in den Himmel gehoben. Überdies muss sich die Person stets in einer Beziehung befinden.

Dieser Liebesstil ist von vielen Hochs und Tiefs geprägt. Emotionale Achterbahnfahrten gehören zum Alltag. Höhenflüge und Ängste gehen Hand in Hand. Weiterhin wird der Partner stets überwacht. Es artet in eine Art Besessenheit aus, die nach viel emotionaler und körperlicher Nähe des Partners verlangt. Die Besitzansprüche sind immens, genauso wie die ständigen Eifersuchtsattacken.

Pragma – die pragmatische Liebe

Das Pragma ist von materiellen und sozialen Vorteilen geprägt. Dieser Liebesstil ist am seltensten zu finden, meist in höheren Klassen, wo das Ansehen eine wichtige Rolle spielt. Kommt es hier zu Seitensprüngen, so ist ein Beziehungsaus eher unwahrscheinlich. Menschen mit diesem Liebesstil sind bodenständig und suchen häufig nach Lösungen, wie einer therapeutischen Unterstützung.

Es geht um die Erfüllung der Wünsche des Partners, wodurch dieser Liebesstil häufig von großen Erfolgen geprägt wird. Liebesähnliche Gefühle können auftreten.

Doch die Erfüllung der beruflichen Wünsche reicht meistens nicht aus. Es tritt nicht selten eine Leere auf, die zur Untreue beider Partner führt. Die pragmatische Liebe kann häufig ein Überbleibsel der romantischen Liebe sein. Punkte wie Status, Geld, Kinder, Arbeit und gemeinsame Habseligkeiten erhalten die Beziehung aufrecht.

In einigen Fällen kann es dazu führen, dass die Partner einander hassen und ihre eigenen Emotionen unterdrücken. Sie spielen nur noch mit, der materiellen und sozialen Vorteile wegen.

Agape – die altruistische Liebe

Dieser Liebesstil findet sich häufig bei gläubigen Menschen wieder. Der Partner wird als „Segen“ oder auch „Aufgabe“ angesehen. Menschen mit dieser Art zu lieben, opfern sich förmlich für ihren Partner. Sie geben alles auf, um für ihn oder sie da zu sein. Das führt sogar dazu, dass der Partner zum „Sinn des eigenen Lebens“ ernannt wird.

Grundsätzlich steht dieser Liebesstil für lange und aufrichtige Beziehungen, selbst in schweren Zeiten. Wichtig dabei ist, dass beide Partner diesen Liebesstil verfolgen.

Doch auch dieser Liebesform bringt Nachteile mit sich. Betroffene sind sehr selbstkritisch und haben häufig das Gefühl, nicht genug zu sein. Zudem wird die Aufopferungsgabe und Großzügigkeit schnell von anderen Menschen ausgenutzt. Weiterhin kann das hohe Maß an Liebe und Aufmerksamkeit den aktuellen Partner förmlich in die Flucht jagen.

Fazit – Liebesstile nach John Alan Lee

Die Liebesstile nach John Alan Lee bieten einen umfassenden Überblick. Doch nichts ist in Stein gemeißelt. Die einzelnen Stile können variieren oder auch gemischt werden. Somit ist kein Partner ausschließlich romantisch oder altruistisch oder gar obsessiv.

Das Wichtigste an einer gut funktionierenden Beziehung ist die gemeinsame Arbeit und Wertschätzung. Selbst wenn einige Punkte auf einen selbst oder auf den Partner zutreffen, so sollten sie keinesfalls den Charakter und die Beziehung bestimmen. Auch negative Eigenschaften der Liebesstile sollten nicht als Ausrede verwendet werden. Sie gelten lediglich als Orientierungshilfe, um die eigenen Gefühle und die des Partners ein Stück weit besser zu verstehen.

Was bedeutet „gn*“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei dem Begriff „gn*“ handelt es sich um eine Abkürzung, welche für den Ausdruck „geschlechtsneutral“ verwendet wird. Das Sternchen nach den beiden Buchstaben wird als Gendersternchen bezeichnet. Damit ist gemeint, dass sich ein Wort wie beispielsweise eine Berufsbezeichnung nicht auf ein Geschlecht beschränkt, sondern damit männliche, weibliche und nichtbinäre Personen gleichermaßen gemeint sind.

Beispiele für die Verwendung von gn*

Während es früher üblich war, dass ein Unternehmen ausschließlich die männliche Berufsbezeichnung für Stellenausschreibungen genutzt hat, ist es inzwischen weitestgehend zu einem Umdenken gekommen. Wurde anfangs eine „Stelle als Bäcker“ ausgeschrieben, kommt heute oft die Formulierung „Bäcker (m/w/gn*)“ zum Einsatz. Diese Formulierung schließt Personen aller Geschlechtsidentitäten ein. Der Beruf des Bäckers ist hierbei selbstverständlich nur ein exemplarisches Beispiel und lässt sich auf alle anderen Berufe übertragen. Die Abkürzung gn* wird immer im Zusammenhang mit einem anderen Wort oder als eine von mehreren Auswahlmöglichkeiten für das Geschlecht von Menschen genutzt.

Woher kommt die Abkürzung gn*?

Bei der Abkürzung gn* handelt es sich um einen noch recht jungen Begriff im deutschen Sprachgebrauch, welcher seit einigen Jahren immer häufiger Verwendung findet. Er ist im Zusammenhang mit einer Gesetzesänderung entstanden, welche im Dezember 2018 in Deutschland in Kraft getreten ist. Seit diesem Zeitpunkt haben Menschen in Deutschland die Möglichkeit, neben den beiden bereits vorher üblichen Geschlechtszuordnungen weiblich, kurz w, und männlich, kurz m, eine alternative Geschlechtsoption zur Registrierung bei Behörden zu wählen: divers, kurz d. Damit sollen intersexuelle und trans Personen nicht ausgeschlossen oder diskriminiert werden. In diesem Zusammenhang sind neue Abkürzungen für die dritte Geschlechtsoption entstanden, zu denen auch gn* gehört. Alternativ dazu werden die Abkürzungen gn, d und x häufig genutzt.

Wo wird gn* als Abkürzung verwendet?

Besonders oft begegnet man der Abkürzung gn* im Zusammenhang mit Stellenausschreibungen und Bewerbungen auf solche. Arbeitgeber möchten damit sicherstellen, dass sie intersexuelle Bewerber und trans Bewerber nicht diskriminieren oder bereits im Vorfeld aus dem Bewerbungsprozess ausschließen. Eine rechtliche Verpflichtung zur Verwendung einer dritten Geschlechtsoption in Stellenausschreibungen gibt es jedoch nicht. Alternativ dazu können auch umschreibende Formulierungen wie beispielsweise Lehrkraft statt Lehrer (m/w/gn) genutzt werden. Behörden hingegen sind dazu angehalten, eine dritte Option wie divers oder geschlechtsneutral zu berücksichtigen.

Neben Verfassern von Stellenausschreibungen und Behörden nutzen auch Erfassungsbögen für persönliche Daten die Abkürzungen gn oder gn*. Wer sich beispielsweise für eine Sportveranstaltung anmelden möchte, der begegnet bei der Geschlechtsauswahl inzwischen häufig dieser dritten Option. Das gilt auch für Registrierungsformulare für Newsletter und wird teilweise bei Vertragsabschlüssen berücksichtigt. Im alltäglichen Sprachgebrauch hingegen begegnet uns gn* eher selten, da es sich hierbei um eine typische Formulierung aus dem schriftlichen Sprachgebrauch handelt.

Fazit

Mit der Abkürzung gn* ist geschlechtsneutral gemeint, was alle möglichen Geschlechter wie männlich, weiblich, intersexuell und transsexuell einschließt. Das Gendersternchen nach gn ist optional und wird nicht immer genutzt. Teilweise begegnet uns auch lediglich die Abkürzung gn. Diese Bezeichnung begegnet uns im Alltag vor allem im Zusammenhang mit Stellenausschreibungen von Unternehmen, taucht teilweise jedoch auch in Registrierungsformularen und Personenerfassungsbögen auf.

Was ist eine konstruktive / destruktive Diskussion? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Frage, was eine konstruktive und was eine destruktive Diskussion ist, lässt sich theoretisch sehr schnell beantworten. „Konstruktiv“ bedeutet so viel wie aufbauend oder fördernd und „destruktiv“ bedeutet genau das Gegenteil, zerstörend und zersetzend. Eine konstruktive Diskussion betont inhaltlich also ihre positiven Elemente, eine destruktive Diskussion hingegen überbetont die negativen.

Um diese Sachverhalte besser verstehen zu können, muss jedes einzelne Wort genau angeschaut werden: konstruktiv, destruktiv und Diskussion. Zunächst also geht es einmal darum herauszuarbeiten, was im Allgemeinen unter einer Diskussion zu verstehen ist.

Was ist eine Diskussion?

Das Wort „Diskussion“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Untersuchung“ oder „Prüfung“. Das lateinische Wort lautet „discussio“, das Verb „discutere“. Etwas zu diskutieren, meint eigentlich, etwas besprechend zu untersuchen oder zu erörtern.

Eine Diskussion ist ein Dialog, ein Gespräch zwischen mindestens zwei Personen. Diese Diskutanten untersuchen ein Thema, zu dem sie sich zusammengefunden haben, indem sie darüber diskutieren. Oftmals erfolgt auf eine Rede hin eine Gegenrede. Jede Seite trägt in einer Diskussion ihre Argumente vor. Im Prinzip ist eine Diskussion eine Möglichkeit zum Austausch von Meinungen.

Wann es zu einer Diskussion kommen kann, hat unterschiedliche Gründe. Beispielsweise dann,

  • wenn es unterschiedliche Meinungen gibt
  • wenn Lösungen gesucht werden und dazu verschiedene Meinungen gehört werden sollen
  • wenn Entscheidungen getroffen werden müssen

In welcher Form Diskussionen stattfinden, ist verschieden und kommt auf den Rahmen an:

  • Verbal, bei persönlichen Angelegenheiten oder auch bei öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, im privaten oder öffentlichen Raum. Im privaten Bereich ist eine mündlich geführte Diskussion üblich. So ist ein schneller Schlagabtausch möglich. Zwischen Rede und Gegenrede gibt es keine zeitlichen Lücken
  • Schriftlich, in Form von Kommentaren im Internet oder von Leserbriefen an eine Zeitung. Im privaten Bereich ist dies zwar möglich, aber eher unüblich. Die Schriftform verlangt häufig Zeit und Geduld. Im Internet kann ein schriftlicher Schlagabtausch allerdings überaus rasant erfolgen

Der Stil, wie eine Diskussion geführt wird, kann sehr unterschiedlich sein. Es kommt sehr auf das Verhältnis der Diskutanten untereinander an:

  • mit gegenseitigem Respekt
  • mit Toleranz andersgelagerter Argumente gegenüber
  • mit konstruktiven oder destruktiven Beiträgen

Der Zweck einer Diskussion

Eine Diskussion verfolgt normalerweise einen bestimmten Zweck. Beispielsweise geht es darum, jemand anderen von seiner eigenen Meinung zu überzeugen. Eine solche Diskussion kann schnell zu einem reinen Schlagabtausch werden, in dem es nicht mehr um die Sache geht, sondern darum, am Ende als „Sieger“ aus der Diskussion hervorzugehen. Oftmals entspricht in einem solchen Fall die Selbsteinschätzung nicht unbedingt der Fremdeinschätzung. Ein vermeintlicher Sieger verlässt häufig den Boden der Streitkultur. Ein solches Verhalten ist etwas, was von den übrigen Beteiligten häufig übelgenommen wird. Es ist besonders oft in der Politik bzw. bei politischen Debatten zu beobachten.

Der eigentliche Zweck einer Diskussion ist, einen Erkenntnisgewinn zu erzielen. Dies geschieht, indem jeder Diskutant seine Argumente unbehelligt vorbringen kann. Entweder erkennen die Beteiligten, dass die verschiedenen Argumente am Ende zur Lösung eines Problems beitragen oder sie erkennen, dass die verschiedenen Meinungen entweder zu einem Kompromiss führen oder in einem Dissens enden. Letztendlich wird jeder Beteiligte am Ende einer Diskussion um einiges klüger sein.

Kompromiss oder Dissens

Eine Diskussion, die in einem Kompromiss endet, ist das Ergebnis, wenn bei unterschiedlichen Ansichten auf ein Beharren auf die eigenen Argumente verzichtet und aufeinander zugegangen wird. Das kann sich so lange hinziehen, bis alle Diskutanten sich auf eine Linie geeinigt und eben einen Kompromiss erarbeitet haben.

Anders ist es, wenn eine Diskussion im Dissens endet. Die jeweils anderen Argumente werden bestenfalls respektiert, aber nicht akzeptiert. Es kommt zu echten Meinungsverschiedenheiten und zu keiner klaren Lösung. Dissens ist das Gegenteil von Konsens, bei dem es zu einer übereinstimmenden Meinung und einer von den Diskutanten akzeptierten Lösung kommt.

Wenn eine Diskussion im Dissens endet, bedeutet dies nicht automatisch, dass sie überflüssig gewesen war. Zu erkennen, welche Meinungen und Argumente für oder gegen den Diskussionsgegenstand angeführt werden, trägt sehr zu einem Erkenntnisgewinn bei. Möglicherweise ergeben sich auf lange Sicht doch Lösungen, die kurzfristig nicht absehbar waren.

Konstruktivität und Destruktivität

Das Adjektiv „konstruktiv“ stammt vom lateinischen „construere“ ab und bedeutet so viel wie zusammenbauen, aufbauen oder auch in die Höhe bauen. Das Adjektiv „destruktiv“ ist das Gegenteil von „konstruktiv“. Auch „destruktiv“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet zerstören oder auch niederreißen.

Konstruktivität ist eine positive, aufbauende Geisteshaltung oder Handlungsweise. Destruktivität hingegen ist negativ, zerstörerisch und feindselig kritisierend. Während Konstruktivität immer nach einer Lösung sucht, trägt Destruktivität nichts zu einer solchen bei. Destruktivität beinhaltet keine Verbesserungsvorschläge und ist auch nicht daran interessiert, etwas Positives zu einer Sache beizutragen. Kritik dient lediglich der Vernichtung. Destruktivität ist reiner Selbstzweck.

Was ist eine konstruktive Diskussion?

Konstruktive Diskussionen verlaufen innerhalb bestimmter Regeln, die auf Fairness, Höflichkeit, Respekt und Toleranz basieren, einer so genannten Streitkultur. Auf dieser Grundlage finden konstruktive Diskussionen immer eine Lösung. Auf die eine oder andere Weise gelingt es den Diskutanten, aus dem Austausch unterschiedlicher Argumente etwas Positives zu ziehen:

  • Eine Lösung für ein konkretes Problem, beispielsweise eines technischen Fehlers, dessen Ursache unklar ist
  • Einen Kompromiss, weil eine einzige Lösung das Problem nicht ausreichend umfasst, beispielsweise bei einer ethischen Frage, für die es nicht nur eine Antwort geben kann
  • Einen Dissens, weil die Meinungen nicht zusammengehen, beispielsweise bei einem moralischen Problem, das aber aufgrund der konstruktiven Herangehensweise beim Diskutieren dennoch eingegrenzt werden kann
  • Eine konstruktive Diskussion ist für alle Beteiligten bereichernd. Das Diskutieren dient einem Zweck und ist letztendlich ergebnisorientiert

Was ist eine destruktive Diskussion?

Destruktive Diskussionen sind reiner Selbstzweck, denn sie dienen niemanden. Sie sind zerstörerisch und tragen nichts Positives zu einer Sache bei:

  • Es wird keine Lösung für ein Problem oder einen Fehler gesucht, sondern das Gegenteil ist der Fall: Das Problem oder der Fehler wird übertrieben ausgewalzt
  • Kompromisse sind nicht möglich, weil kein Interesse an einer Lösung besteht, schließlich geht es ums Kritisieren und nicht ums Verbessern
  • Eine destruktive Diskussion endet zwangsläufig in einem Dissens, ohne dass die Diskutanten daraus etwas Positives ziehen können. Denn einer destruktiven Argumentation geht es ums Vernichten. Erkenntnisse, die eventuell positiv verwertet werden können, sind unbeabsichtigte Zufallsprodukte und beziehen sich zumeist auf den Kritiker und nicht auf die Sache, um die es eigentlich geht

Tipps für eine gute und konstruktive Diskussion

Eine Diskussion ist dann konstruktiv, wenn sie neue Informationen, Perspektiven und Erkenntnisse liefert. Damit dies gut funktioniert, sollten verschiedene Punkte bei einer Diskussion beachtet werden:

  • Respekt vor dem Gegenüber: ausreden lassen
  • Sachliche Kritik: keine Polemik, keine Pauschalisierungen, keine Lügen
  • Fakten nennen: keine persönlichen Meinungen ohne Begründungen
  • Zuhören und nachfragen, falls es Unklarheiten gibt
  • Ruhig bleiben und bei Bedarf deeskalieren
  • Gemeinsame Standpunkte klären und konzentriert zum Kern der Diskussion vorstoßen
  • Perspektivwechsel: sich in das Gegenüber hineinversetzen

Wer diskutieren möchte, weil er sich dadurch etwas Positives verspricht, beispielsweise mehr Wissen oder die Lösung eines komplexen Problems, der wird von vornherein und völlig automatisch eine konstruktive Diskussion anstoßen. Destruktivität mit ihrer Negativität, Arroganz, Intoleranz, Lust auf Zerstörung und Vernichtung wäre komplett kontraproduktiv, würde nichts beitragen und im schlimmsten Fall sogar demoralisieren.

Was ist „Rasputiza“? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Rasputiza“ ist der russische Name für die Schlammzeit, die im Osten Europas, vor allem in Russland, in der Ukraine und in Belarus, zweimal im Jahr vorkommt. Die „Wegelosigkeit“, wie die „Rasputiza“ in der deutschen Übersetzung heißt, tritt im Herbst und im Frühjahr ein und kann vier oder mehr Wochen andauern. In den Schlammperioden weicht der Boden auf Hunderten von Quadratkilometern so stark auf, dass er unbefahrbar wird.

Wie entsteht die „Rasputiza“?

Verursacht wird die „Rasputiza“ durch Wetterereignisse in Kombination mit der besonderen Landschaft der betroffenen osteuropäischen Länder: Im Herbst sorgen die Herbstregenfälle, im Frühjahr das Tauwetter und die damit verbundene Schneeschmelze für große Wassermassen. In der weiten Landschaft, in der es wenig Höhenunterschiede gibt, fließen diese Wassermassen nicht ab und müssen vor Ort im Boden versickern oder verdunsten. Besonders schlimm wird die Situation, wenn im Frühjahr zu dem Tauwetter auch noch Regenfälle hinzukommen.

Wie wirkt sich die „Rasputiza“ auf Kriege aus?

In der Geschichte brachte die „Rasputiza“ so manchen Feldzug zum Stillstand und sogar zum Scheitern: Das aufgeweichte Gelände in der Schlammzeit hinderte die Armeen am Vorrücken und schnitt sie vom Nachschub ab.

Napoleons Russlandfeldzug 1812: Der Todesmarsch der Grande Armée

Mit einer Armee von 600.000 Soldaten, der Grande Armée, marschierte Napoleon Bonaparte im Juni 1812 in Russland ein. Durch geschickte Kriegsführung gelang es der russischen Seite, Napoleon nach großen Verlusten zum Rückzug zu zwingen. Im Oktober gab Napoleon seinen Feldzug gegen Russland auf und befahl den Abzug der schon stark dezimierten Armee.

Der Herbstregen hatte inzwischen die Wege in Schlammpisten verwandelt: Die französischen Truppen sahen sich mit der „Rasputiza“ konfrontiert. Im Schlamm kamen die Männer nur quälend langsam voran. Schließlich holte der harte Winter mit Schnee und bitterem Frost die erschöpften Soldaten ein. Tausende erfroren bei den eisigen Temperaturen, tausende Verwundete und Kranke wurden zurückgelassen.

Nur ein kleiner Teil der Grande Armée kehrte nach Frankreich zurück. Napoleons Herrschaft über Europa ging dem Ende entgegen.

Novemberaufstand in Polen 1830/31

Im November 1830 begann in Warschau ein Aufstand, der die Unabhängigkeit Polens vom russischen Kaiserreich zum Ziel hatte. Zar Nikolaus I. entsandte daraufhin Truppen, die auf Warschau vorrücken sollten, um die Revolution niederzuschlagen. Mehr als einen Monat wurde der russische Vormarsch durch die „Rasputiza“ aufgehalten. Trotz einiger Anfangserfolge konnte die zahlenmäßig unterlegene polnische Armee die Rückeroberung Warschaus durch die Russen jedoch nicht verhindern. Im September 1831 war der Aufstand gescheitert.

1. Weltkrieg

Im 1. Weltkrieg (1914-1918) behinderte die „Rasputiza“ mehrere Feldzüge an der Ostfront. In der Folge beschäftigten sich deutsche Wissenschaftler mit dem Phänomen.

2. Weltkrieg

Während des 2. Weltkriegs (1939-1945) begann die deutsche Wehrmacht auf Befehl Adolf Hitlers im Juni 1941 einen Angriffskrieg auf Russland. Geplante Dauer: Drei Monate. Doch erst nach sechs Monaten Krieg stand die deutsche Armee vor Moskau. Wegen des mittlerweile verschlammten Bodens geriet der deutsche Angriff auf Moskau ins Stocken und durch den nachfolgenden Wintereinbruch völlig zum Stillstand. Der Russlandfeldzug wurde für die deutschen Soldaten, die weder für einen langen Kampf noch für den russischen Winter ausgerüstet waren, zu einem Fiasko.

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022

Als am 24. Februar 2022 der russische Überfall auf die Ukraine begann, dauerte es nicht lange, bis in den Medien das Phänomen „Rasputiza“ diskutiert wurde. Würde die ukrainische Schlammzeit den russischen Vormarsch behindern?

Im März 2022 äußerte der ukrainische Militäranalyst Mykola Beleskow gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP:“Es gab bereits viele Situationen, in denen russische Panzer und andere Fahrzeuge über die Felder fuhren und stecken blieben. Die Soldaten waren gezwungen, sie zurückzulassen und zu Fuß weiterzugehen“.

Natürlich gibt es in der Ukraine heute befestigte Straßen, auf denen die russischen Militärfahrzeuge fahren können ohne vom Schlamm behindert zu sein. Allerdings sind auf den Straßen die Fahrzeuge anfällig für Angriffe, denen sie nicht ausweichen können.

Im Herbst 2022 wurde wieder spekuliert, ob und wie die Zeit der „Wegelosigkeit“ in Kombination mit dem dann nachfolgenden Winter den Krieg beeinflussen würde.

Fazit: Was bedeutet „Rasputiza“?

Die „Rasputiza“, die Schlammzeit oder Zeit der Wegelosigkeit, trifft einige osteuropäische Länder wie Ukraine, Russland und Belarus im Frühjahr und im Herbst. Jahreszeitlich bedingte Regenfälle, die Schneeschmelze im Frühjahr und die besonderen geografischen Gegebenheiten in diesen Ländern sind die Ursachen für das Phänomen der verschlammten Böden.
Schon mehrfach hatte die „Rasputiza“ in der Vergangenheit erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf kriegerischer Auseinandersetzungen. Besonders in den Russlandfeldzügen Napoleons 1812 und Hitlers im 2. Weltkrieg hat sie Geschichte geschrieben.

Welche sind die 6 Liebestypen? Bedeutung, Definition, Erklärung


Die 6 Liebestypen sollen vom kanadischen Autoren und Aktivisten John Alan Lee (1933 – 2013) stammen, der zur Liebe auch eine interessante Farbtheorie aufgestellt hat („Colours of love“). Es handelt sich um die Typen #1 Eros, #2 Homo Ludens („spielender Mensch“), #3 Lagernder, #4 Pragmatiker, #5 Maniker und #6 Spirituelle(r). Lee schlägt vor, sich mit einem gleichgearteten Typen zu verbinden, weil solche Beziehungen am längsten halten können, jedoch ist dies kein Dogma. Es funktioniert überwiegend.

Welche sind die 6 Liebestypen? Bedeutung, Definition, Erklärung

Sowohl glückliche als auch gescheiterte Beziehungen werden hinterfragt. Schnell stoßen die Beteiligten dann auf die Erkenntnis, dass es in ihrer Art, sich zu lieben, Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt oder gab. Von dieser Erkenntnis führt der nächste Gedankenschritt zur Einsicht, dass Menschen grundsätzlich auf eine bestimmte Art und Weise lieben, die wohl ihrem Charakter und auch ihrem Äußeren entspringt. John Alan Lee hat nun versucht, daraus eine Klassifikation von 6 Liebestypen zu entwickeln:

Liebestyp #1 Eros:

Dieser Liebestyp setzt vollkommen auf Schönheit und Sexualität, somit auf seine eigene körperliche Anziehungskraft und die des Partners. Natürlich kann es sich um eine Frau oder einen Mann handeln. Der Typ ist bei beiden Geschlechtern sowie bei allen Personen gleichermaßen stark vertreten.

Der Hintergrund ist häufig, aber nicht immer, dass die betreffende Person selbst äußerlich sehr attraktiv ist und dies auch vom Partner erwartet. Schon als Kind hat sie erfahren, dass äußerliche Attraktivität Punkte bringt. In der Sexualität können sich solche Menschen möglicherweise unverkrampfter geben als die Durchschnittsbevölkerung, weil sie nicht durch eigene körperliche Unzulänglichkeiten gehemmt werden und auch nur Partner mit einem relativ perfekten Körper wählen.

Kurioserweise gibt es einige wenige Menschen, die dem Typ #1 zuzurechnen, aber selbst nicht sonderlich attraktiv sind. Für diesen Liebestypen treten andere Qualitäten einer Beziehung hinter den Aspekt der Attraktivität zurück, was ihn von außen betrachtet sehr oberflächlich erscheinen lässt und auch praktisch handfeste Konsequenzen haben kann:

Solche Menschen sind in einer Beziehung wenig konfliktfähig und daher im Alltag kaum beziehungstechnisch belastbar. Unter Umständen übertragen sie diese Haltung auch auf ihre sonstigen Beziehungen, was zur Konsequenz haben kann, dass sie zwar wegen ihrer Attraktivität auf höhere Posten befördert und in höhere Ämter gewählt werden, wo sie dann jedoch mangels Belastbarkeit versagen.

Ein Beispiel wäre im Jahr 2022 der (übrigens ledige) bayerische Bildungsminister Michael Piazolo (Freie Wähler), der während des Homeschoolings in der Coronapandemie krass versagte (bewältigte nicht den Komplettausfall des für den Digitalunterricht essenziellen Mebis-Systems), aber niemals den Rückhalt seines ebenfalls gutaussehenden Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) verlor.

Liebestyp #2 Homo Ludens:

Diese oder dieser Liebende gehört zu den Spieler*innen. Solche Menschen suchen in Beziehungen Unterhaltung und Aufregung, dabei durchaus auch Tiefe, aber selten eine dauerhafte Bindung – es sei denn, ihr Pendant ist ebenfalls ein Homo Ludens.

Zwei Spieler zusammen können füreinander auf lange Zeit durchaus unterhaltsam sein. Ansonsten langweilen sich diese Liebestypen sehr schnell, was im Normalfall zu schnell wechselnden Beziehungen führt. Bei Partnern, die selbst keine Homo Ludens und aus ihrer Sicht daher nicht mit ihnen auf Augenhöhe sind, wollen sie das Spiel um jeden Preis bestimmen. Wenn das nicht gelingt oder wenn es sie langweilt, trennen sie sich schnell und erholen sich davon genauso schnell.

Liebe nehmen sie generell nicht sonderlich ernst. Homo Ludens sind daran zu erkennen, dass sie zwar extrovertiert und sehr unterhaltsam sein können, dabei aber ihre Emotionen vollständig unter Kontrolle haben. Das ist ihnen auch wichtig:

Sie verstehen sich als Manager ihrer eigenen Gefühle und hassen den Kontrollverlust, der mit echter Liebe einhergeht. Es gibt Forscher, die dem Typ #2 eine Tendenz zu sexueller Gewalt nachsagen. Auf jeden Fall muss für den Homo Ludens, den es wiederum in weiblicher und männlicher Ausprägung gibt, die Beziehung leicht und amüsant bleiben. Der Typ #2 tendiert außerdem gern zu Affären neben seiner Hauptbeziehung, weil er das Spiel so sehr liebt.

Liebestyp #3 Lagernder:

Seinen Namen hat dieser Typ, weil er lokal recht stark verwurzelt ist und daher seine Partner prinzipiell in der Umgebung sucht. Das basiert auf einem sehr praktischen und auch begründbaren Denkansatz:

Landwirte beispielsweise sind an ihre Äcker und ihr Gehöft gebunden, gut etablierte Handwerksmeister an ihre Firma und die Kundschaft ihrer Region, bei der sie einen ausgezeichneten Ruf genießen. Das sind nicht die einzigen Berufe mit starkem Ortsbezug, zudem pflegen viele Menschen sehr stark ihre familiären Beziehungen und wollen daher um keinen Preis umziehen.

Die Verwurzelung hat etwas Solides, das der Unstetigkeit anderer Zeitgenossen entgegensteht und ein tiefer Charakterzug ist. Solche Menschen wünschen sich auch in ihrer Beziehung höchste Zuverlässigkeit und am besten feste Rituale, mit denen Partner nicht unbedingt klarkommen, wenn sie nicht selbst Lagernde sind. Man unterstellt diesem Typus auch einen Hang zur Behäbigkeit, weshalb sich seine Gefühle eher langsam entwickeln. Selbst die Sexualität kann gebremst erscheinen.

Liebestyp #4 Pragmatiker:

Pragmatische Menschen sind auch pragmatische Liebende, weshalb sie sich vor allem wünschen, dass die Beziehung „funktioniert“. Dazu tragen sie selbst bei, womit sie sich als sehr zuverlässige Partner*innen erweisen. Sie sind treu, halten ihre Finanzen und die der Familie in Ordnung, teilen sich die Hausarbeit inklusive Kindererziehung und verpassen keine Termine.

Das ist für das alltägliche Zusammenleben sehr angenehm, aber nicht sehr kribbelnd. Pragmatiker wählen gern ein Pendant mit denselben Eigenschaften, führen es schnell in die eigene Familie ein, lassen sich umgekehrt gut einführen und verhalten sich ziemlich angepasst. Sie lieben durchaus, verlieren aber niemals den praktischen Nutzen einer gut funktionierenden Beziehung aus den Augen. Für Spontaneität sind sie kaum zu haben.

Wenn zwei Pragmatiker zusammenfinden, können sie eine Weile eine „erfolgreiche“ Beziehung führen, doch ihre Sexualität wird voraussichtlich mangels prickelnder Spannung schnell abflachen. Dann könnte der Frau oder dem Mann eine Person vom Typ #2 Homo Ludens über den Weg laufen und so viel unerwartete Verwirrung stiften, dass die Beziehung der beiden Pragmatiker daran zerbricht. Das wäre allerdings eher dem Zufall geschuldet. Langjährig verheiratete Pragmatiker führen manchmal über Monate eine sexlose Beziehung, obwohl sie keinesfalls uninteressiert sind.

Doch Sex in einer Ehe ist auch dazu da, kleine Spannungen abzubauen, die ja das Salz in der Suppe sind. Pragmatiker unterbinden aber diese Spannungen durch ihr pragmatisches, praktisches Handeln. Wahrscheinlich erinnern sie sich dann bisweilen an das Zitat von Wilhelm Busch: „Die größte Freud´ ist doch die Zufriedenheit!“

Liebestyp #5 Maniker:

Diese Menschen sind erst begeistert, doch bei Beziehungsproblemen verfallen sie auch gern einmal in eine Depression. Dahinter steckt eine bipolare Persönlichkeitsstörung, die sich auch auf anderen Gebieten ihres Lebens zeigt. Abweichend von John Alan Lees Empfehlung, sich einen ähnlichen Liebestypen zu suchen, wäre den Manikern eher der Typ #3 Lagernder, der Typ #4 Pragmatiker oder auch der Typ #6 Spirituelle(r) (siehe unten) zu empfehlen. Zwei Maniker zusammen können sich gegenseitig in die Hölle schicken, was sie manchmal sogar handfest machen.

Ein prominentes Beispiel dafür war das Paar Petra Kelly und Gert Bastian. Die beiden Grünen-Politiker starben 1992 gemeinsam durch Schüsse aus Bastians Pistole, nachdem sie zuvor tagelang manisch mit ihren Parteifreunden kommuniziert und sich dabei völlig überarbeitet hatten. Sie waren beide krank und hätten Schonung gebraucht, was Maniker grundsätzlich nicht anerkennen. Maniker können andere Menschen sehr vereinnahmen und in ihren euphorischen Phasen durchaus auch begeistern. Allerdings sind ihre extremen Höhen und Tiefen nur schwer zu ertragen. Sie tendieren zu starker Eifersucht und obsessiver Besessenheit von ihren Partnern, die sie besitzen möchten.

Wenn sich zwei Maniker treffen, empfinden sie kurzzeitig den Himmel auf Erden, den sie als Gefühl absoluten Liebesglücks beschreiben. Doch die manische Phase schlägt wie bei jeder Bipolarität unweigerlich ins Gegenteil um, was wie erwähnt tödlich enden kann. Andere Liebestypen wie die genannten #3, #4 und #6, ja vielleicht sogar #1 können jedoch unter Umständen damit ganz gut umgehen. Ein #5 Maniker sollte aber unter allen Umständen den Typ #2 Homo Ludens meiden.

Liebestyp #6 Spirituelle(r):

Diese Menschen treten selbstlos auf und zeigen viel Mitgefühl, sie arbeiten oft in sozialen Berufen. Ihr eigenes Ego ist ihnen nicht wichtig, sie können selbstlos und hingebungsvoll lieben. Das klingt für alle anderen Typen zunächst sehr verlockend, allerdings ist anzumerken, das der Typ #6 natürlich zur Esoterik tendiert und sie meistens sogar fest in sein Leben integriert.

In gesundheitlicher Hinsicht setzen Spirituelle vorrangig auf Globuli. Die anderen Liebestypen mögen das noch verkraften und vielfach als harmlosen Spleen abtun, jedoch lieben Menschen vom Typ #6 gern jedermann, und zwar sehr schnell und auch körperlich. Sie verhalten sich daher mehr oder weniger offen promiskuitiv.

Wenn sie allerdings eine gleichgesinnte Person finden, die ebenfalls zum Typus #6 gehört, können sie durchaus gegenseitig ihre Polyamorie tolerieren. Mit den #5 Manikern kommen sie wegen ihrer Spiritualität zurecht, doch sie müssen darauf achten, ihre Promiskuität strikt zu verbergen. Diese würden den Maniker umbringen.

Gibt es die Liebestypen #1 bis #6 in Reinkultur?

Durchaus. Allerdings wechseln manche Menschen im Laufe ihres Lebens ihre Attitüde. Der ältere Typ #1 kann bei nachlassender eigener Attraktivität zum Beispiel zum spielenden Typ #2 werden. Auch jegliche andere Wechsel zwischen den Typen sind denkbar und werden bisweilen beobachtet. Es ist abschließend festzuhalten, dass es sich hier um ein Denkmodell handelt, weshalb das Fazit nur lauten kann: Cum grano salis, sprich: Ein Körnchen Wahrheit ist immer dabei.

Was bedeutet Quiet Firing? Bedeutung, Definition, Erklärung


„Quiet Firing“ bedeutet wortwörtlich: „stilles entlassen“ und meint jemanden feuern, ohne ihn zu feuern. Gemeint ist mit „Quiet Firing“, dass einer Person alle Aufstiegschancen und Entwicklungschancen im Job verwehrt werden.

Quiet Firing ist ein englischer Ausdruck, der sich mittlerweile im deutschen Sprachraum etabliert hat.

„Quiet“ heißt auf Deutsch übersetzt „leise“ / „still“.
„Firing“ bedeutet in diesem Zusammenhang „feuern“ / „entlassen“.
Quiet Firing ist also ein „leises Feuern“ oder „stilles Entlassen“.

Was bedeutet Quiet Firing? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wenn sie sich Quiet Firing zunutze macht, dann setzt die Chefetage darauf, dass unliebsame Mitarbeiter das Unternehmen von sich aus verlassen. Um dies zu erreichen, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Manchmal wird nur eine Methode angewandt, es sind jedoch auch Kombinationen möglich.

Ordentliche Kündigung

Um die Motive hinter Quiet Firing zu verstehen, gilt es zu wissen, dass Arbeitnehmer in der Regel meist gesetzlich gegen unbegründete Kündigungen geschützt sind.

In den meisten Unternehmen wird zu Arbeitsbeginn eine Probezeit vertraglich vereinbart. Häufig erstreckt sich diese über sechs Monate. Sie dient Arbeitgeber und Arbeitnehmer dazu herauszufinden, ob die Stelle tatsächlich zum neu eingestellten Mitarbeiter passt.

Beide Parteien können während der Probezeit das Arbeitsverhältnis ohne Angabe von Gründen mit einer Frist von wenigen Wochen beenden.
Eine Ausnahme bildet lediglich die fristlose Kündigung. Hier wird das Arbeitsverhältnis sofort beendet. Sie ist jedoch nur aus gewichtigen Anlässen möglich und muss auch während der Probezeit begründet werden. Ihr geht häufig eine Abmahnung voraus. Dieses Schriftstück weist den Arbeitnehmer darauf hin, ein bestimmtes Fehlverhalten zu unterlassen, da andernfalls Konsequenzen folgen.

Nach Ablauf der Probezeit greift bei Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern das Kündigungsschutzgesetz. Es dient dazu, Arbeitsplätze zu sichern und Arbeitnehmer vor Willkür zu schützen. Eine Kündigung nach der Probezeit muss vom Arbeitgeber aufgrund von real existierenden Fakten begründet werden. Der Kündigungsgrund muss gegebenenfalls beweisbar sein.

Motive des Arbeitgebers für Quiet Firing

Wurde die Probezeit erfolgreich beendet, ist es für viele Unternehmen also nicht mehr so leicht, sich von unliebsam gewordenen Mitarbeitern zu trennen.

Zumal in manchen Verträgen außerdem Abfindungssummen in beträchtlichen Höhen festgelegt sind. Der Mitarbeiter erhält dann bei Verlust des Arbeitsplatzes einen bestimmten Betrag.
Nach Ende der Probezeit beträgt die Kündigungsfrist manchmal mehrere Monate. Soll Personal dringend ersetzt werden, gilt es trotzdem, diese Zeitspanne einzuhalten.

Beim Quiet Firing versuchen die Personalverantwortlichen, den oben genannten Punkten zu entgehen, indem sie die entsprechende Person dazu bewegen, das Unternehmen von sich aus zu verlassen. Eine arbeitgeberseitige Kündigung mit ihren möglichen Konsequenzen für das Unternehmen soll also in eine arbeitnehmerseitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses abgewandelt werden.

Aber auch Konfliktscheue vom Vorgesetzten kann ein Grund für Quiet Firing sein. Anstelle einer möglicherweise unangenehmen Klärung von Problemen wird auf einen Neustart mit einer anderen Person gesetzt.

Siehe: Was ist Quiet Quitting?

Anzeichen für Quiet Firing

Die sogenannte stille Kündigung kann von Vorgesetzten auf vielfache Art herbeigeführt werden.

Wichtige, neue oder erfüllende Aufgaben werden anderen Kollegen übertragen und stattdessen vom betroffenen Mitarbeiter offensichtlich sinnlose, dafür jedoch zeitintensive Arbeiten verlangt. Dies bewirkt, dass die Motivation des Mitarbeiters stetig sinkt. Zumal von der Chefetage auch die Wertschätzung verwehrt bleibt.

Auch ein generelles Zuviel oder ein Zuwenig an Arbeit kann auf Quiet Firing hindeuten.

Einladungen zu Teammeetings oder anderen geschäftlichen Besprechungen unterbleiben. Der Mitarbeiter hat immer mehr das Gefühl, im Abseits zu stehen.

Vonseiten des Vorgesetzten gibt es anstelle von konstruktiver Kritik nur Vorwürfe. Die Anschuldigungen können durchaus aus unbegründet sein.
Mitarbeitergespräche werden immer wieder verschoben oder ohne neuen Termin abgesagt. Die Teilnahme an Fortbildungen oder anderweitigen fachlichen Weiterbildungen wird versagt.

Gehaltserhöhungen und Aufstiegsmöglichkeiten werden auf lange Sicht verwehrt.

Möglichkeiten betroffener Mitarbeiter

Verhärtet sich der Verdacht von Quiet Firing betroffen zu sein, dann sollte zunächst das Gespräch mit den Kollegen gesucht werden. Denn womöglich ist nicht der Einzelne das Problem, sondern eine generell vergiftete Arbeitsatmosphäre. Eventuell können eine Aussprache untereinander oder ein gezieltes Meeting helfen, Unstimmigkeiten zu beseitigen.

Ist jedoch klar ersichtlich, dass nur eine Person von den Schikanen der Chefebene betroffen ist, so ist es für diese lohnend, zunächst alle Vorfälle schriftlich festzuhalten. Dann wird das Gespräch gesucht.
Je nach Unternehmensstruktur können Vertrauenspersonen aus dem Betriebsrat oder der Personalabteilung eingeschaltet werden.
Es ist auch möglich sofort direkt mit der Führungskraft zu sprechen. Letzteres erfordert jedoch einiges an Mut und Selbstbeherrschung. Mithilfe der zuvor angefertigten Notizen wird das Problem sachlich und faktenbasiert geschildert. Auch wenn es verständlicherweise schwerfällt, Vorwürfe und Anschuldigungen sollten unterbleiben.

In manchen Fällen wird der Mut zur Offensive belohnt, dann nämlich, wenn das Quiet Firing nicht bewusst erfolgt ist. Es kann jedoch auch sein, dass das Gespräch keine Lösung bringt oder den beklemmenden Verdacht sogar bestärkt. In diesen Fällen kann es nötig werden, den Fokus auf eine berufliche Neuorientierung zu legen.

Quiet Firing aus Sicht des Arbeitgebers

Für den Arbeitgeber mag diese Art der Personalführung kurzfristig ein personelles Problem lösen. Auf lange Sicht hat sie jedoch kein Erfolgspotenzial. Denn das Quiet Firing vergiftet die Atmosphäre im Unternehmen, Mitarbeiter werden verunsichert und demotiviert. Dies senkt Teammoral und Effizienz.

Wird die Methode publik, dann ist nicht nur der Imageschaden groß. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird es für solche Firmen schwer bis unmöglich motivierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Was ist Gold Plating? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff „Gold Plating“ stammt aus dem Englischen und leitet sich von „Gold plated“ ab. Übersetzt bedeutet es „Vergoldung“. Obwohl Gold Plating auf den ersten Blick positiv klingt, ist die Bezeichnung negativ behaftet. Gold Plating beschreibt die Übererfüllung einer vereinbarten Dienstleistung. Im Zeitmanagement ist die Rede von „über einen Zeitpunkt hinaus zu arbeiten, an dem der Gewinn sinkt“. In vielen Fällen lässt sich Gold Plating mit der Phrase „Gut gemeint, aber schlecht gemacht“ übersetzen.

Gold Plating – ein Beispiel

Ein Entwickler arbeitet an der Finalisierung eines Produkts. Bei der Fertigstellung sind alle Anforderung an das Produkt erfüllt. Trotzdem entscheidet sich der Entwickler, weitere Verbesserungen vorzunehmen. Er ist in der Annahme befangen, dass der Kunde sich über nicht vereinbarte Zusatzfunktionen freuen müsste. Bedauerlicherweise ist der Kunde von dem Produkt enttäuscht und partiell verärgert. Der Mehraufwand des Entwicklers war vollkommen umsonst. Obendrein verliert sein Unternehmen sowohl den Auftrag als auch den Kunden.

Gold Plating vermeiden und Risiken minimieren

Prinzipiell können nicht geplante und zusätzliche Features einen Mehrwert generieren. Gleichzeitig stellt jede außerplanmäßige Zusatzfunktion eine neue Risikoquelle dar. Zusätzliche Dokumentationen, Kosten, Tests und Zeitpläne sind notwendig, um die Sicherheit und Funktionalität des Produkts zu garantieren. Im schlimmsten Fall lehnt der Kunde die Zusatzleistungen ab und annulliert den Vertrag.

Der PMBOK-Guide (A Guide to the Project Management Body of Knowledge) und die britische Projektmanagement-Methode PRINCE2 stuften Gold Plating bereits als schlechte Projektmanagerpraxis ein. Die nicht vereinbarte Praxis verstößt zudem gegen ein Prüfungskriterium der Qualitätssicherung. In dem Fall ist die Rede von „Abwesenheit (vom Kunden) nicht spezifizierter Funktionalitäten“.

Gold Plating gilt es grundsätzlich zu vermeiden. Es bedeutet aber nicht, dass Verbesserungen und Zusatzfunktionen nicht erwünscht sind. Diese sollten jedoch im Vorfeld mit dem Kunden besprochen werden. Ferner müssen sie dem offiziellen Änderungsverfahren entsprechen. Die Auswirkungen der Veränderungen gilt es exakt zu kalkulieren und in allen Bereichen des Projekts zu berücksichtigen.

Gold Plating bei Lieferungen

Auch eine Lieferung lässt sich im übertragenem Sinn unnötig vergolden. Exemplarisch hierfür sind Lieferanten, die ihren Kunden mehr liefern, als vereinbart war. Obwohl der Lieferant mit der Übererfüllung etwas Positives bezwecken möchte, können daraus für den Empfänger Probleme entstehen. Möglicherweise hat er nicht ausreichend Platz für die zusätzliche Lieferung oder muss diese anschließend entsorgen.

Gold Plating und Overengineering

Der Begriff „Overengineering“ behandelt eine ähnliche Thematik wie Gold Plating. Hier steht ebenfalls die Überoptimierung eines Produkts oder einer Dienstleistung im Vordergrund. Ziel ist es, dem Kunden durch Mehraufwand eine höhere Qualität anzubieten, als vereinbart war. Zum Ärger des Kunden ist Overengineering meist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Außerdem erhöht es die Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Produktion.

Gold Plating in der Politik

In der Politik bezeichnet Gold Plating eine Form der Überregulierung. Ursächlich sind einzelne Mitgliedstaaten, die mit einer Übererfüllung von EU-Richtlinien die nationale Rechtsordnung und Volkswirtschaft belasten.

Gold Plating – Ursachen

Häufig führt ein übertriebener Perfektionismus zum Gold Plating. Auch fehlende Kenntnisse über die Kundenbedürfnisse spielen eine essenzielle Rolle. Der Wert eines Produkts ergibt sich durch Kundenbewertungen. Beim Gold Plating sowie beim Overengineering werden die Kunden nicht gefragt und vor vollendete Tatsachen gestellt. Zudem ist Gold Plating mit längeren Lieferzeiten verbunden. Das bietet der Konkurrenz die Chance, ein Produkt mit weniger Leistungsmerkmalen auf den Markt zu bringen, das den Wünschen des Kunden entspricht.