Als „Solidaritätsverweigerer“ werden Personen bezeichnet, die anderen oder der Gemeinschaft ihre Solidarität verweigern. Solidaritätsverweigerer verhalten sich unsolidarisch.
Was bedeutet Solidaritätsverweigerer / Solidaritätsverweigerung? Bedeutung, Definition, Erklärung
„Solidaritätsverweigerung“ ist egoistisches Verhalten bei dem jemand andere nicht unterstützt, nicht auf Hilferufe reagiert oder nicht zum Wohle im Sinne der Gemeinschaft handelt.
Solidaritätsverweigerung führt dazu, dass jemand sich (weiter) egoistisch verhält, auf andere keine Rücksicht nimmt und sich nur um sich selbst sorgt.
Bei Solidaritätsverweigerung reagiert jemand nicht auf Appelle, sondern ignoriert diese oder verhält sich teils sogar gegenteilig. Einem Solidaritätsverweigerer ist der gesellschaftliche Zusammenhalt egal.
In den sozialen Medien wird der Begriff „Solidaritätsverweigerer“ als Hashtag #Solidaritätsverweigerer verwendet.
Solidaritätsverweigerer / Solidaritätsverweigerung: Ethik
Bei „Solidaritätsverweigerung“ bewertet jemand seine individuelle Freiheit höher als die Freiheit anderer oder der Gemeinschaft. Dies führt dazu, dass jemand auf seine oder ihre Freiheit besteht, selbst wenn andere eine freiwillige Einschränkung der Freiheit zum Wohle der Gemeinschaft fordern.
Die individuelle Verantwortung für sich selbst ist einem Solidaritätsverweigerer wichtiger als die kollektive Verantwortung für das Wohl anderer und der Gemeinschaft.
Es kann behauptet werden, dass ein Solidaritätsverweigerer seine persönliche Verantwortung für das Wohl anderer bewusst ignoriert, da ihm (oder ihr) die persönliche Freiheit wichtiger ist.
Siehe auch: Was ist Wohlstandsverwahrlosung?
Kritik am Begriff „Solidaritätsverweigerer“
Beim Begriff „Solidaritätsverweigerer“ findet ein Framing statt. Mit dem Ausdruck wird jemanden vorgeworfen, dass er oder sie sich absichtlich unsolidarisch verhält. Ob Solidaritätsforderungen begründet waren oder nicht, steht hierbei nicht zur Debatte, sondern Kern des Begriffs ist, dass jemand sich verweigert hat Appellen oder Forderungen nachzukommen. Wie berechtigt diese Forderungen oder Appelle sind, ist ungeklärt. Auch stellt sich die Frage, warum jemand Solidarität schuldig sein sollte.
Der Ausdruck „Solidaritätsverweigerer“ kann auch so verstanden werden, dass jemand sich der Unterordnung, Uniformierung, Anpassung und Kollektivierung verweigert. (In diesem Sinne stellt sich ein Solidaritätsverweigerer gegen die Mehrheit einer Gesellschaft.)
Der Ausdruck „Solidaritätsverweigerer“ kann moralisch entwertend wirken und zur Diffamierung verwendet werden. Denn der Begriff kann als Vorwurf verwendet werden, dass jemand unsolidarisch ist.
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