Was bedeutet Coronials? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet Coronials, Bedeutung, Definition, Erklärung


Coronials sind Babys, die während der Corona-Lockdowns gezeugt oder geboren wurden. Inzwischen fragen sich Forscher, ob durch die Pandemie tatsächlich eine neue Generation entstanden ist und was ein Jahr Lockdown bei Neugeborenen ausrichtet.

Das Wort „Coronials“ ist ein Kofferwort aus den Worten „Corona“ und „Millennials“. Millennials  ist die Generation Y.

Was bedeutet Coronials? Bedeutung, Definition, Erklärung

Wir erinnern uns noch gut, dass schon während des ersten längeren Lockdowns im Frühjahr 2020 darüber spekuliert wurde, ob es zu einem Babyboom kommen könnte. Der Schluss lag nahe: Wenn Paare in der Quarantäne mehr gemeinsame Zeit miteinander in der Wohnung verbringen, dann lässt sich leicht ausrechnen, womit sie diese verbringen: mit Geschlechtsverkehr. Sogar spezielles Spielzeug soll knapp geworden sein, wie einige Boulevardmedien berichteten. Dann müsste es doch neun Monate später sicherlich einen großen Corona-Baby-Boom gegeben haben.

Inzwischen ist diese Zeit vergangen, doch der Boom blieb aus. Deutschlands Geburtenzahlen stiegen zwischen Ende 2020 und Anfang 2021 (neun Monate nach dem ersten Lockdown) nur um 0,8 %, was im Bereich üblicher Schwankungen bei den monatlichen Geburtenzahlen lag, wie das Statistische Bundesamt vermeldete. Das verwunderte echte Experten nicht einmal besonders, denn Kuscheln durch Corona-Lockdown hin oder her: Üblicherweise sinken in Krisenzeiten eher die Geburtenzahlen. So war es beispielsweise in der Finanzkrise 2008/2009. Finanzielle und gesellschaftliche Unsicherheiten halten Paare eher davon, Kinder in die Welt zu setzen. Daher gibt es keine Boom-Coronials, jedoch gibt es natürlich inzwischen Kinder, die in dieser Phase gezeugt wurden. Welche besonderen Umstände treffen auf sie zu?

Übrigens: Diese Generation wird offiziell „Generation alpha“ genannt. Und inoffiziell „Generation C„.

Die ersten Lebensmonate der Coronials

Es steht zumindest fest, dass diese Kinder ihre ersten Lebensmonate unter gänzlich anderen Umständen als frühere Generationen verbracht haben. Sie sahen ihre Mitmenschen bis auf die eigene Familie daheim praktisch nur hinter einer Gesichtsmaske, auch hatten sie praktisch keinen Kontakt zu Altersgenossen. Unter Umständen haben sie bis auf die eigenen Eltern kaum andere Menschen gesehen. Zumindest kennen sie diese nur mit einem halben Gesicht. Auch die übrige Umgebung muss sie beunruhigen.

Eine Mutter aus Texas postete ein Video, in welchem ihre kleine Tochter, die inzwischen läuft, hinter jedem Gegenstand einen Desinfektionsmittelständer vermutet. Für die Sozialforschung sind solche Umstände durchaus interessant. Sie fragte sich: Beeinflusst die Pandemie mit ihrem Social Distancing wirklich die Entwicklung von Neugeborenen, und wenn ja, wie sehr? Im Deutschlandfunk äußerte sich hierzu eine Entwicklungspsychologin von der Universität Heidelberg. Sie stellte fest, dass in der Tat die Kleinstkinder offene Gesichter benötigen, um die Mimik anderer Personen zu verstehen. Dies sei für ihre emotionale Entwicklung sehr bedeutsam, wie die Expertin vermeldete.

Eine Maske schränkt diesen Lernprozess ein. Jedoch sei es unwahrscheinlich, dass die Entwicklung des Nachwuchses langfristig einen starken Schaden nimmt. Aus Experimenten gehe schon länger hervor, dass zumindest dreijährige Kinder imstande sind, Emotionen auch allein aus der Augenpartie ablesen können. Probleme könnte es allenfalls beim Hörverständnis geben, weil Kleinstkinder für den Spracherwerb auch die Lippenbewegungen ihres Gegenübers beobachten. Diese sind durch die Maske nun mal nicht zu erkennen. Dies ist aber eine bislang unbelegte Hypothese.

Coronials: Welche Rolle spielt der Kontakt zu Altersgenossen?

Krabbelgruppen gab es während der Panemiemonate nicht. Das bedeutet, dass die Kinder vielleicht noch mit anderen Babys Kontakt hatten. Manche Eltern fragen sich, ob dieser Umstand die sozialen Fähigkeiten ihres Kindes in Zukunft ungünstig beeinflussen könnte. Auch in diesem Punkt geben Pädagog*innen Entwarnung: Da im ersten Lebensjahr die Eltern die mit Abstand wichtigsten Bezugspersonen sind, ist die Gefahr von Entwicklungsstörungen durch diesen Mangel praktisch zu vernachlässigen. Dieser Bereich ist gut untersucht, weil es schon immer Babys gab, die in den ersten ein bis zwei Lebensjahren ausschließlich daheim (meistens bei der Mutter) blieben.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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