Als „Normopathie“ wird das krankhafte Angepasstsein bezeichnet. Normopathie bezeichnet hier den übertriebenen Wunsch, sich anzupassen.
Normopathie bedeutet nichts anderes als dass eine Person versucht so zu sein, wie das direkte Umfeld der Person es gerne hätte. Sie passt sich an. Normopathen wollen also so sein, wie die Menschen um sie herum und eifern ihnen nach. Die meisten tun es für Akzeptanz im Alltag und im Privatleben und betrachten sich selbst nicht als normal. Diese Veränderungen der Verhaltensweise betroffener Menschen führen viele Psychologen auf die Digitalisierung und die Entwicklungen in der Technologie zurück.
Menschen sind keine Vorlagen für andere. Es ist nicht ihre Pflicht, wie die anderen zu sein. Die Individualität macht einen Menschen einzigartig und wertvoll. Normopathie ist das fast obsessive Bedürfnis, wie alle anderen zu sein.
„Normopathie“ ist kein neues Phänomen. Schriftsteller und Psychoanalytiker weisen darauf hin, dass Technologie unser Denken und sogar unsere Persönlichkeit verändert. Was wir auf unserem Telefon oder Computerbildschirm sehen, hat plötzlich eine immense und überfließende Macht über uns.
Was ist die „Normopathie“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Normopathen verspüren die Angst, dass sie von ihrem Umfeld nicht akzeptiert werden. Bei einer Normopathie sind die betroffenen Personen nicht selbstreflektiert und achten nicht auf sich selbst und ihre Wünsche. Die Folgen sind häufig Isolation und ein vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Normopathie ist im Grunde genommen die Angst vor der Individualität. Normopathie ist sehr schwer zu diagnostizieren. Auffällig wird es, wenn eine Person mit Normopathie sich immer an anderen Personen orientiert und versucht sich an das Umfeld anzupassen. Dieses für sie normale Verhalten wirkt nach außen allerdings abnormal und nicht natürlich. Normopathen haben keinen Bezug zu sich selbst und dem eigenen Selbstbild, da sie sich nur an anderen orientieren. Betroffene Personen reagieren nur auf das äußere Umfeld und nicht auf Wünsche oder Impulse von einem selbst.
Die Normopathie warnt vor einem sehr konkreten Aspekt. In der Gesellschaft leben viele Normopathen. Es sind Menschen, die sich ihrer Identität nicht sicher sind und nicht daran gearbeitet haben, sich selbst kennenzulernen. Grundsätzlich besteht ihr Lebensziel darin, eine soziale Validierung zu erreichen. Sie möchten ihre Individualität in den Hintergrund rücken, damit sie in das Normale passen. Die Nachahmung dessen, was Menschen in sozialen Netzwerken tun, sagen oder denken, führt sie zu psychischem Gleichgewicht und Ruhe.
Ihre größte Angst besteht darin, abnormal zu sein. Nicht in diese erfundene und unmögliche Form passen zu können, ist für sie äußerst besorgniserregend. Darüber hinaus fühlt sich jeder Normopath melancholisch und leer.
Normopathie ist ungesund
Normopathen möchten, dass andere sie für etwas Besonderes und Einzigartiges halten. Menschen mögen es, wie andere Menschen zu sein und in das zu passen, was „normal“ und erwartet ist. Wenn Menschen sich dazu entschließen, eine eigene Stimme zu haben und nach eigenen Wünschen und Motivationen zu handeln, zeigen dann andere Menschen mit den Fingern.
Normopathen beschäftigen sich jedoch mit nichts. Sie ahmen nur nach, gehorchen und geben nach. Normopathie ist äußerst passiv, was Normopathen dazu veranlasst, unlogische Handlungen zu validieren und zu akzeptieren.
Wie und woran zeigt sich normopathisches Verhalten?
Normopathen sind im Umgang mit anderen Menschen häufig hyperrational und versuchen die Situation mit Fakten und Wissen zu beeinflussen. Die gefühlte Realität ist für Normopathen anders und sie nehmen diese verschwommen wahr. Die Kritiker der neuen Technologie greifen in diesem Punkt ein, da die Wahrnehmungen anderer, der Welt und uns selbst zunehmend durch Computeranwendungen vermittelt werden. Dadurch hat die sprachliche Kreativität durch die Digitalisierung abgenommen.
Ein Normopath hat den Bezug zwischen Sprache und Gefühl vollkommen verloren. Viele Kritiker der Digitalisierung sagen, dass digitale Geräte die zwischenmenschlichen Kontakte und die Kommunikation rauben, in denen das Gehirn größere Verbindungen zwischen Konzepten und Ereignissen herstellen kann. Besonders für Kinder sind diese zwischenmenschlichen Beziehungen und Kommunikation sehr wichtig für das Selbstbewusstsein und das Empathieempfinden. Ein weiteres Merkmal dieser Persönlichkeitssprache ist das horizontale Denken, die Unfähigkeit, Skalen von relativem Wert und Bedeutung zu priorisieren und zu erstellen. Die Personen handeln dann homogen und sie können keine rationalen Entscheidungen mehr treffen.
Der Prozess der Erforschung des Inneren des Menschen und die Anwendung reflektierter Gedanken, um unbewusste Konflikte zu lösen, ist eindeutig zu langsam. Für den Normopathen sind menschliche Gefühle fremd, die eine formelhafte Strukturierung benötigen, um kontrollierbar zu sein.