Self Care (aus dem Englischen für Selbstfürsorge) beschreibt eine Reihe von Verhaltensweisen, die die eigene Gesundheit und einen bessernden Umgang mit Krankheitszuständen fördern sollen. Diese Verhaltensweisen dienen sowohl der Vorsorge als auch der Heilungsunterstützung in akuten Fällen.
Self Care beinhaltet diverse Maßnahmen rund um die eigene Körperfürsorge als auch die Stabilisierung der Psyche. Beispiele für Self Care sind Schlafgewohnheiten, Bewegung und Körperhygiene. Ein Mangel dieser Maßnahmen wird hingegen als Selbstvernachlässigung bezeichnet.
Woher kommt das Prinzip Self Care? Ursprung
Das Grundprinzip der Selbstfürsorge, das dem Wunsch sich um sein eigenes Wohlbefinden und dem seiner Liebsten kümmern zu wollen entspringt, ist ein uraltes Lebensprinzip. Sokrates wird zugeschrieben, im antiken Griechenland die Selbstfürsorgebewegung begründet zu haben. Viele Jahre lang war Selbstfürsorge ein bekanntes, dennoch wenig beachtetes Prinzip. Im Laufe der Zeit gewann das Prinzip jedoch zunehmend an Aufmerksamkeit. Der englische Begriff Self Care wird in der globalisierten Welt immer häufiger auch in zahlreichen nicht-englischsprachigen Ländern als Standardbegriff für Selbstfürsorge verwendet. Modernere Studien und Untersuchungen zeigen, dass Self Care die allgemeine Gesundheit sowie akute und chronische Krankheitszustände positiv beeinflussen kann. Entsprechend findet dieses Prinzip auch in den Medien immer mehr Beachtung.
Häufig sieht man Werbung, die mit Nutzung des Begriffes Self Care Pflegeprodukte, Urlaubsreisen, Yoga-Kurse und ähnliches vermarkten möchte. Während all diese Produkte und Angebote zu einem individuellen Self Care Konzept gehören können, sind sie keine essentiellen Bestandteile einer Self Care Routine. Self Care ist entgegen der Annahme vieler Menschen kein Luxusgut, sondern lediglich ein auf die natürlichen Grundbedürfnisse ausgerichtetes Prinzip. Da Self Care ein individuelles Prinzip ist, gibt es keine Allheilmittel und keine Maßnahmen, die zwangsläufig zu einem individuellen Selbstfürsorgekonzept dazu gehören.
Welche Maßnahmen gehören zur Self Care?
Zahlreiche Maßnahmen gehören zum Self Care Prinzip. Alle dienen mittel- und unmittelbar dazu, die körperliche oder seelische Gesundheit zu stärken. Ein wichtiges Prinzip der Self Care ist eine gesunde Schlafroutine.
Schlafmangel führt nachgewiesen zu einer erhöhten Stressanfälligkeit und hebt das Risiko für Stresserkrankungen. Auch Konzentrationsstörungen und seelisches Unwohlsein können aus Schlafmangel resultieren. Ähnlich sind die Folgen von Bewegungsmangel. Körper und Geist werden durch unzureichende tägliche Bewegung zunehmend geschwächt. Regelmäßige Bewegung gehört daher ebenfalls zu den wichtigsten Verhaltensweisen der Self Care Routine. Neben diesen beiden Punkten gehören auch die Nahrungsauswahl (in dem Zusammenhang wird häufig von Soul Food und Comfort Food gesprochen), die allgemeine Körper- sowie Zahnpflege sowie die Gestaltung der Freizeit zu einem ausgewogenen Self Care Konzept. Mit der zunehmenden Digitalisierung im 21. Jahrhundert wird auch das Konzept des Abschaltens und der Social-Media-Auszeiten ein immer populärer werdender Bestandteil der Self Care Maßnahmen.
Zu einem persönlich gestalteten Self Care Konzept gehören zusätzliche Maßnahmen, die dem Individuum Wohlbehagen bringen. Dazu gehören beispielsweise soziale Interaktionen mit anderen Menschen sowie ruhige Stunden für sich selbst, das Ausüben bestimmter Hobbies, das einlegen regelmäßiger Pausenzeiten, das Integrieren bestimmter Aktivitäten in den Alltag und ähnliche Maßnahmen. Auch vermeintliche Kleinigkeiten wie bestimmte Einrichtungsgegenstände, Lichter, Düfte, Morgenroutinen, usw. können für die Einzelperson einen wichtigen Bestandteil einer individuellen Self Care Routine ausmachen.
Die individuelle Self Care Routine richtet sich ganz nach den persönlichen Bedürfnissen der entsprechenden Person. Obwohl es Grundbedürfnisse gibt, die für jeden Menschen erfüllt sein müssen, hängen die Details stark von den individuellen Präferenzen ab. Im Allgemeinen gehört zu einer Self Care Routine eine ausgewogene Ernährung; individuell kann dies heißen, dass neben gesunden Lebensmittel auch bestimmte Lieblingsgerichte und Snacks in den Ernährungsplan eingebaut werden müssen, damit das Individuum sich wirklich körperlich und seelisch wohlfühlt.
Zu den Self Care Tipps gehört daher auch regelmäßig zu lernen, auf die eigene innere Stimme und das Bauchgefühl zu hören. Das gilt im Besonderen auch im Bezug auf Arbeitsbelastung und Aufgaben.
Self Care Management beinhaltet ganz essentiell die Fähigkeit, zu merken, wann Körper oder Geist überfordert ist, die Fähigkeit Nein zu sagen und einer Überbelastung durch rechtzeitigen Auszeiten entgegen zu wirken. Self Care beinhaltet ebenfalls, die eigene körperliche und seelische Gesundheit zu einer Priorität zu machen.
Welche Auswirkungen hat Self Care? Folgen, Bedeutung
Self Care kann vor allem in akuten Leidenssituationen einen Ausgleich zu einer unangenehmen Lage schaffen. Das gilt für psychische wie für körperliche Leiden gleichermaßen. Self Care Maßnahmen können nachweislich die Symptome von Erkrankungen mildern, die Psyche stabilisieren, Stresserkrankungen reduzieren und sogar bei chronischen Erkrankungen die Lebensqualität verbessern. Mitunter sind auch Krankenhausaufenthalte weniger häufig vonnöten, wenn der Patient sich an seine Self Care Routine hält. Auch psychische Belastungen wie das Beenden einer Beziehung, die Trauer um einen geliebten Menschen, eine finanzielle oder berufliche Krise, Streitsituationen in Freundschaften und Familien, usw. können durch entsprechende Self Care Maßnahmen in ihrer Besserung beschleunigt und unterstützt werden.
Self Care ist auch für gesunde Menschen ein tragendes Mittel zur Gesundheitsvorsorge und wird im akuten Krankheitsfall oder bei starker psychischer Belastung noch wichtiger. Im Allgemeinen werden auch Maßnahmen, die Symptome verringern können und die Überlebenschancen verbessern zur Selbstfürsorge gezählt. Dazu gehören u.a. Maßnahmen wie die Einhaltung von verschriebenen Medikamenteneinnahmen, Symptomüberwachung, regelmäßige Untersuchungen, u.ä. Die Self Care Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung sind sowohl bei akuten Infektionen als auch bei chronischen Erkrankungen regelmäßig die gleichen. Bei akuten Infektionen ist die Dauer der Maßnahmen (wie Medikamenteneinnahme) regelmäßig kürzer, davon ausgenommen sind nur die Routinemaßnahmen, die der dauerhaften Gesundheitsvorsorge gelten (etwa Ernährungsangewohnheiten).
Welche Folgen hat eine schlechte Self Care Routine?
Das Ausbleiben von Routinemaßnahmen im Self Care Bereich kann zu leichten bis schwerwiegenden körperlichen und psychischen Belastungen sowie Schäden führen. Insbesondere Schlafmangel, schlechte Ernährungsangewohnheiten und Bewegungsmangel sorgen häufig für Gesundheitsstörungen. Die Vernachlässigung der eigenen Selbstfürsorge macht sowohl den Körper als auch die Psyche weniger belastbar und anfälliger für Erkrankungen. In akuten Leidenssituationen ist der Ausweg aus der Leidensphase schwieriger zu erreichen. Je länger Self Care Maßnahmen ausbleiben, desto dringender werden sie zur Erfüllung gewisser Grundbedürfnisse vom Körper und Geist benötigt.
Woran erkennt man, dass zu wenig Self Care betrieben wird?
Warnzeichen für mangelnde Selbstfürsorge sind stets die ersten Stresszeichen und körperliches Unwohlsein. Experten raten regelmäßig dazu, eigenverantwortlich und routinemäßig zu überprüfen, wie häufig bestimmte Wohlfühlmaßnahmen durchgeführt wurden (beispielsweise viele freie Tage man im letzten Monat hatte, wie oft man Freunde sah, wie häufig man eine unliebsame Arbeit erfolgreich ablehnen konnte, usw.). Auf die Art soll vermieden werden, Self Care zu lange hinten anzustellen.