Was ist Megalophobie? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Megalophobie, Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Megalophobie wird eine spezifische Angsterkrankung bezeichnet. Der Betroffene empfindet eine krankhafte Angst vor großen Dingen. Dabei kann es sich um überdimensionale Gegenstände wie auch um die Größe anderer handeln. Damit grenzt sich der Megalophobiker vom Megalomanen ab. Die Vermeidung der eigenen Größe steht im direkten Kontext zum Größenwahn.

Ursachen: Megalophobie

Eine Megalophobie kann durch negative Erfahrungen mit überdimensionalen Objekten ausgelöst werden. Die Angstsymptome werden deutlich, wenn der Betroffene großen Objekten gegenübersteht oder sich auch nur gedanklich damit beschäftigt.

Dabei kann jeder selbst feststellen, ob es sich um eine rationale Angst handelt oder eine Phobie vorliegt. Von einer Megalophobie kann gesprochen werden, wenn von dem anvisierten Objekt keine reale Gefahr ausgeht.

Nicht selten sind erlernte Verhaltensweisen ursächlich für das Auftreten einer Megalophobie. Die Ursachen reichen oft bis in die Kindheit zurück. Auch eine Vererbung einer Angststörung ist möglich. Wobei sich die letztlich auftretenden Arten von Phobien voneinander unterscheiden können.

Auslöser: Megalophobie

Der primäre Auslöser von Phobien besteht in der Exposition mit dem angstauslösenden Objekt. In diesem Fall wird die Konfrontation mit übergroßen Objekten vermutlich die Ängste auslösen.

Eine Megalophobie kann dabei mit meiner generalisierten Angststörung, sozialen Ängsten oder einer posttraumatischen Belastungsstörung verbunden sein.

Folgende Objekte können eine Megalophobie auslösen:

  • Hochhäuser und Wolkenkratzer
  • Berge und Hügel
  • Flugzeuge und Hubschrauber
  • Denkmäler und Statuen
  • Busse und Züge
  • Schiffe und Boote
  • Tiere (Giraffe, Elefant. Wal)
  • Saalbauten und große Räume (Parallelen zur Klaustrophobie erkennbar)

Diagnose: Megalophobie

Die Diagnosefindung ist dahingehend vereinfacht, dass sich Betroffene einer Megalophobie in der Regel voll bewusst sind. Phobien werden nicht im Rahmen aufwendiger Tests oder Verfahren festgestellt. Die Erkrankung muss lediglich von einem auf Phobien und andere psychische Störungen spezialisierten Facharzt bestätigt werden.

Die Diagnose erfolgt im Rahmen der Anamnese anhand der Vorgeschichte des Patienten und der von ihm geschilderten Symptomatik, welche bei Kontakt mit großen Objekten auftreten.

Der Psychologe wird gezielt nachfragen, um die Phobie näher zu bestimmen und abzugrenzen. Wichtig ist es beispielsweise zu erfahren, ob sich die Angst auf alle großen Objekte bezieht oder auf einige wenige beschränkt bleibt.

Die Abgrenzung der Symptomatik ist für den Patienten hilfreich und kann eine gezielte Behandlung folgen lassen.

Behandlung: Megalophobie

Phobien werden in der Regel durch eine kombinierte Therapie behandelt. Während die Therapie auf die großen Objekte, als direkte Krankheitsursache abzielt, werden Medikamente eingesetzt, um die im Rahmen der Megalophobie auftretenden Symptome zu lindern.

Mögliche Behandlungsoptionen:

  • kognitive Verhaltenstherapie: Bei diesem Ansatz wird den irrationalen Ängsten vor großen Objekten begegnet, indem nach einem Ersatz der Angst durch eine rationale Gefahr gesucht wird.
  • Desensibilisierung/Belichtungstherapie: Die angstauslösenden Objekte werden real belichtet.
  • Gesprächstherapie: Im Rahmen von Gesprächen versucht der Therapeut, die Ursache für die Megalophobie herauszufinden.
  • Gruppentherapie: In Gruppentherapien treffen Gleichgesinnte aufeinander. Das Zusammentreffen in der Gruppe macht es vielen Betroffenen leichter, über ihre Probleme zu sprechen.

Zur medikamentösen Behandlung von Megalophobien wird auf eine Kombination folgender Medikamente zurückgegriffen:

  • Betablocker
  • SSRIs = selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
  • SNRIs = Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Bewältigung und Selbsthilfe: Megalophobie

Die Vermeidung der Konfrontation mit den angstauslösenden Objekten ist eine bewährte Strategie von Angstpatienten. Dadurch wird die Störung jedoch nicht behoben und kann sich zu einer generalisierten Angststörung auswachsen.

Für die Bewältigung der Phobie müssen sich Betroffene ihren Ängsten Schritt für Schritt stellen. Dies kann im Rahmen einer Konfrontationstherapie geschehen. Zunächst werden lediglich Fotos oder Videos der übergroßen Objekte betrachtet. Lässt die Angst nach, stellen sich die Betroffenen ihren realen Ängsten und konfrontieren sich direkt mit den Objekten.

Verschiedene Entspannungstechniken können Phobien lindern helfen. Dazu zählen die progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Atemübungen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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