Was ist Hypervigilanz? Was kann man dagegen tun? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Hypervigilanz, Was kann man dagegen tun, Erklärung, Bedeutung, Definition


Hypervigilanz bedeutet erhöhte Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit. Der Begriff Hypervigilanz ist ein Begriff aus der Psychologie. Hypervigilanz ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome von psychiatrischen Diagnosen wie der PTBS (Post-Traumatische-Belastungsstörung) oder der komplexen PTBS. Menschen mit Hypervigilanz sind oft sehr schreckhaft und angespannt, ständig auf der Hut oder kämpfen mit Angstzuständen.

Was sind die Symptome von Hypervigilanz? Erklärung

Die Symptome von Hypervigilanz sind vielfältig und hängen oft von der ihr zugrunde liegenden Störung ab. Sie ähneln sich jedoch oft von zugrunde liegender Störung zu zugrunde liegender Störung stark. Im Folgenden werden die am häufigsten auftretenden Symptome von Hypervigilanz aufgeführt:

Betroffene Personen tendieren dazu, ihre Mitmenschen und ihre Umgebung kontinuierlich genau zu beobachten und ständig zu hinterfragen, ob sich irgendwo eine Bedrohung verbergen könnte. Hierzu wird von den betroffenen Personen zum Beispiel die Körpersprache, Stimmlage oder Gesichtsausdrücke der Personen, mit denen sie interagieren, intensiv analysiert.

Die Betroffenen hegen oft ungewöhnlich großes Misstrauen gegenüber anderen Personen oder sie befürchten, dass andere Menschen ihr Vertrauen missbrauchen könnten. Dies kann sogar bis hin zu paranoiden Zuständen reichen.

Betroffene Personen erwarten überall Gefahr, auch wenn sie sich eigentlich darüber im Klaren sind, dass keine Gefahr bestehen kann.

Sie sind oft übertrieben schreckhaft in Bezug auf plötzliche Geräusche oder Bewegungen und zucken häufig zusammen, wenn andere Menschen kaum reagieren.

Betroffene Personen machen sich oft exzessiv Sorgen darüber, was andere Menschen über sie denken, wie sie gesehen werden und ob sie verurteilt werden.

Sie verspüren oft eine ständige innere Unruhe oder ein dauerhaft erhöhtes Angstlevel.

Betroffene Menschen sind häufig leichter reizbar als andere und neigen eher zu aggressivem Verhalten. Dies ist ein Schutzmechanismus gegen empfundene Bedrohungen.

Die Wahrnehmung von betroffenen Personen ist oft verzerrt. Sie glauben, dass andere Menschen sie nicht mögen, dass sie gemobbt werden oder Verschwörungen gegen sie im Gange sind.

Auch körperliche Symptome gehören dazu: diese können Zittern, starkes Schwitzen, ein erhöhter Herzschlag oder schnelle Atmung sein.

Betroffene Personen verspüren ein ständiges Gefühl von Angst oder erleben Panikattacken, auch wenn es eigentlich keinen rationalen Grund dafür gibt.

Viele hypervigilante Menschen leiden unter Schlafproblemen. Sie wachen zum Beispiel häufig auf oder haben Albträume. Dies führt in Verbindung mit dem konstant hohen Stressniveau oft zu einer chronischen Erschöpfung bei den betroffenen Menschen.

Ein weiteres Symptom ist das sogenannte Katastrophisieren: Hierbei empfinden betroffene Menschen selbst kleinere Rückschläge als große persönliche Fehlschläge und reagieren oft entsprechend dramatisch.

Betroffene Personen entwickeln zudem oft eine soziale Phobie oder ziehen sich so stark zurück, dass sie fast komplett sozial isoliert sind.

Was ist die Ursache für Hypervigilanz?

In vielen Fällen ist eine Hypervigilanz das Resultat von Traumata. Besonders häufig tritt Hypervigilanz bei Menschen auf, die eine traumatische Kindheit erlebt haben. Aufgrund dieser Erfahrungen entsteht bei den Betroffenen die Überzeugung, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist, und jeder Mensch, dem sie begegnen, ihnen potenziell schaden will. Dies ist ein Schutzmechanismus, um weitere psychische oder körperliche Verletzungen oder Traumata zu verhindern.

Was kann man gegen Hypervigilanz tun?

Um eine Hypervigilanz zu beruhigen, muss ein grundlegendes Gefühl von innerer Sicherheit bei den Betroffenen geschaffen werden. In den meisten Fällen ist hierzu eine Therapie nötig, um das zugrunde liegende Trauma oder die zugrunde liegenden Traumata aufzuarbeiten und zu verstehen, dass die Vergangenheit keine Bedrohung mehr darstellt. Auch Atemtraining, Meditation und Sport können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und zu regulieren und die Realität als solche wahrzunehmen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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