Um es vorweg zu sagen: Beides ist richtig und es gibt sogar noch eine Menge andere Bezeichnung für den Berufsstand. Die Damen und Herren, die sich mit der Pflege des Kopfhaares und der Gestaltung von Frisuren befassen, werden neben Frisör und Frisörin, Friseur und Friseurin, bzw. Friseuse auch noch als Coiffeur oder Coiffeuse , als Barber, als Hairstylist und Hairstylistin bezeichnet. Früher waren auch noch die Bezeichnungen Figaro und Barbier gebräuchlich.
„Frisör“ oder „Friseur“: Wortherkunft, Erklärung
Das Wort Friseur geht zurück auf das französische Wort „friser“ zurück und bedeutet kräuseln oder zwirbeln. Wer aber denkt, dass die Franzosen ihre Haare dem Friseur anvertrauen, der irrt. In französisch sprachigen Ländern ist der Friseur schon lange out und heißt Coiffeur oder Coiffeuse.
Friseure gibt es in Deutschland etwa ab der Mitte des 17.Jahrhunderts. Vorher gingen Männer zum Barbier, zum Bader und zum Perückenmacher. Wohlhabende Damen ließen ihr Haar von der Dienerin oder der Zofe kämmen, stecken und pflegen, während arme Frauen sich selbst ihre Zöpfe flochten und steckten. Der Frisör war einfach die Eindeutschung des französischen Wortes Friseur.
Heute werden die Begriffe Friseur oder Frisör und ihre weiblichen Entsprechungen gleich viel verwendet. Manche deutschen Friseure nennen sich auch Coiffeur, weil das sich nach mehr anhört, obwohl es im Grunde eigentlich das gleiche ist. Alle gelernten Friseure können in Frisiersalons, Haarstudios, Coiffeur-Salons, in Theatern, bei Film und Fernsehen oder bei Hausbesuchen Haare waschen, schneiden, färben und föhnen. Außerdem legen sie die Haare, locken oder glätten sie, führen Haarverlängerungen und Haarverdichtungen durch, fertigen Hochzeits-und Galafrisuren. Viele beschäftigen sich außerdem mit den Augenbrauen und Wimpern. Im Barber-Shop werden die männlichen Kunden auch noch rasiert oder die Bärte werden getrimmt und gepflegt.
Der Friseur, der Frisör und der Coiffeur sind in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und in Frankreich handwerkliche Lehrberufe mit einer dreijährigen Lehrzeit.
„Frisör“ oder „Friseur“: Verteilung in Deutschland
Laut Google Trends ist der Ausdruck „Friseur“ am stärksten in Deutschland verbreitet. Die anderen Ausdrücke „Frisör“, „Coiffeur“ und „Barbier“ werden viel seltener gesucht. Der Ausdruck „Hairstylistin“ wird kaum gesucht.
Interessanter Weise wird nach „Coiffeur“ am stärksten im Saarland gesucht, nach „Barbier“ wird am häufigsten in Sachsen-Anhalt gesucht. Der Ausdruck „Hairstylistin“ wird lediglich in Nordrhein-Westfalen und Bayern gesucht.