Hinter dem Ausdruck „an sich arbeiten“ verbirgt sich auch das Wort “Persönlichkeitsentwicklung”. Wer an sich selbst arbeitet, hat sich als Ziel gesetzt, seine Persönlichkeit zu verändern, beziehungsweise weiterzuentwickeln.
Was bedeutet „an sich arbeiten“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Das Thema der Persönlichkeitsentwicklung kommt aus der Psychologie und ist sehr vielfältig und tiefgründig. Der Begriff selbst wird definiert als alle Veränderungen von Persönlichkeitsmerkmalen, die ein Mensch während seines ganzen Lebens durchläuft. Dieser Prozess wird vorangetrieben durch den Menschen selbst, aber auch durch äußere Einflüsse. Diese Einflüsse können folgende sein:
- Erfolge und Misserfolge in jeder Lebensphase
- Feedback von Bezugspersonen oder Fremden
- zwischenmenschliche Erfahrungen
- Erziehungsweise der Eltern
- Traumata oder Verluste
Die Persönlichkeit kann sich in eine gute oder eine eher schlechte Richtung entwickeln. Wenn man aktiv an sich selbst arbeitet, versucht man selbstverständlich die Persönlichkeitsmerkmale zu verbessern. Was hierbei verbessern bedeutet, ist von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation ganz verschieden. Es gibt sehr viele verschiedene Theorien zur optimalen Persönlichkeitsentwicklung.
Momentan wird der Fokus dabei auf selbstbestimmtes und lebenslanges Lernen gerichtet. Um seine Ziele im Leben zu erreichen, sollte man nie aufhören, an sich selbst zu arbeiten. Es ist mittlerweile bewiesen, dass eine optimierte Persönlichkeit viel größeren Einfluss auf Erfolge jeder Art hat als der Intelligenzquotient.
Voraussetzungen, um sich erfolgreich weiterzuentwickeln
Zunächst muss der Körper und Geist eine gesunde und fitte Grundlage bieten. Für einen gesunden Körper und Geist sollte man auf die richtige Ernährung achten. Veränderung benötigt viel Energie, die wir unserem Körper zuführen müssen. Viel Obst, Gemüse und Wasser sind ein wichtiger Faktor. Außerdem sollte man auf Fertigprodukte und zu viel Industriezucker so gut es geht verzichten. Ansonsten können wir uns immer auf unseren Körper verlassen. Wir fühlen, welche Lebensmittel uns Kraft geben und welche uns träge machen.
Die zweite Voraussetzung ist Sport. Dabei ist es total egal, welcher Sport. Wenn man körperlich fit ist, kann man sich auf seinen Körper verlassen. Das gibt einem mehr Selbstbewusstsein, Kraft und Motivation, um an sich selbst zu arbeiten. Wenn einem Sport nicht so liegt, kann man auch ruhigere Möglichkeiten finden, sich genügend zu bewegen. Lange regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und ein wenig einfaches Stretching oder Yoga eignen sich optimal.
Weiterhin sehr wichtig sind Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Um Fortschritte bei der Weiterentwicklung zu machen, muss man ehrlich zu sich selbst und auch zu seinen Mitmenschen sein. Für viele Menschen ist es schwierig, immer aufrichtig zu sein. Jedoch ist das eine Eigenschaft, die sich erlernen lässt. Mit der Zeit fällt es einem immer leichter bis man es ganz automatisch macht. Auf dieser Grundlage ist man mit sich selbst im Reinen und muss keine Energie verschwenden, sich vor anderen zu verstellen.
Zuletzt ist es für jeden Typ Mensch von Vorteil, eine Entspannungstechnik zu beherrschen. Es ist bewiesen, dass jede Art von Meditation dabei hilft, negative Emotionen zu verarbeiten, Stress loszulassen und sich selbst zu finden. Das Gehirn muss den ganzen Tag arbeiten und schon ein paar Minuten Entspannung täglich helfen dabei, schneller und besser zu arbeiten. Es gibt viele verschiedene Techniken. Einfach zu lernen und für Nichtkenner gut verständlich ist Autogenes Training. Diese Methode ist eine Art Selbsthypnose und die Grundlagen lassen sich sogar mit Youtube-Videos erlernen.
Das kann man tun, um an sich selbst zu arbeiten
0. Tagebuch führen oder schreiben. Nur wer seine Gedanken ordnet, kann Klarheit gewinnen.
1. Seine Ziele genau definieren und aufschreiben. Dabei kann man große Ziele haben und kleine Zwischenziele. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Ziele erreichbar sind und dass sie so formuliert sind, dass man genau weiß, wann man sie erreicht hat. Diese kleinen Erfolge sind wichtig für das Glücksempfinden und unsere Motivation weiterzumachen.
2. Offen sein für Neues und keine Angst vor Veränderungen. Veränderungen fühlen sich immer erst einmal komisch an. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an alles. Man sollte so oft es geht seine Komfortzone verlassen und keine Unsicherheiten vermeiden. Am besten geht man neugierig auf alles Neue zu.
3. Herausforderungen sollten als Chance gesehen werden. Auch wenn Herausforderungen eine Möglichkeit zum Scheitern bieten, bieten sie genauso die Möglichkeit, Neues kennenzulernen und sich ins Positive zu entwickeln. In solchen Situationen muss der Fokus unbedingt auf das Positive gerichtet werden. So etabliert man ein positives und somit zufriedenes Mindset.
4. Positive Psychologie wird immer wichtiger in der Medizin. Therapien werden immer mehr darauf ausgelegt, sich auf die Guten Dinge zu konzentrieren und die Negativen auszublenden und so Stück für Stück zu vergessen. Dafür soll man sich damit beschäftigen, was Glück für einen bedeutet und wie glückliche Gefühle entstehen. Dankbarkeit ist hierbei sehr hilfreich. Man sollte sich darin üben, dankbar für Kleinigkeiten im Leben zu sein.
5. Nur wenn man richtig zuhören und Informationen aufnehmen kann, kann man lernen und sich weiterentwickeln. Heutzutage kann das schwierig sein, da unser Gehirn den ganzen Tag mit Informationen überflutet wird. Es hat gelernt, vieles auszublenden, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Jedoch kann dadurch auch Wichtiges verloren gehen. Auch Zuhören kann durch Übung verbessert werden.
6. Da sich die Eigen- und die Fremdwahrnehmung oft signifikant voneinander unterscheiden, sollte man immer mal Feedback von seinen Mitmenschen einfordern. Ob Familie, Freunde oder Kollegen, jeder hat eine persönliche Einschätzung. Natürlich sollte man nicht nur darauf hören, was andere sagen, jedoch kann ein Abgleich oft hilfreich sein.
7. Der wohl wichtigste Punkt ist die Selbstreflexion. Nur wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt, kann man an ihnen arbeiten. Anfangs kann es unangenehm sein, seinen eigenen Charakter so zu untersuchen und zu bewerten. Allerdings ist dies enorm wichtig, auch um sich selbst akzeptieren und mögen zu können. Hierbei sollten die Schwächen nicht als Fehler betrachtet werden, sondern als Möglichkeit für Wachstum. Wenn man an sich arbeitet, kann man sich auch auf die Stärken konzentrieren und diese noch weiter ausbauen oder ergänzen. Man sollte sich selbst regelmäßig reflektieren, denn nur so kann man Veränderungen überhaupt bemerken.