Muttermale finden sich auf nahezu jeder Haut. Es handelt sich um gutartige Hautveränderungen, die sich an Stellen bilden, wo viele pigmentbildenden Zellen, sogenannte Melanozyten, aufeinandertreffen. Die meisten Muttermale besitzen eine dunkle Färbung. Von den sogenannten sympathischen Hautflecken, die harmlos sind, gilt es maligne Melanome, den schwarzen Hautkrebs zu unterscheiden.
Was sind Muttermale? Definition
Muttermale sind Veränderungen der Haut, die in der Fachsprache Nävus genannt werden. Es erfolgt eine Unterteilung in Pigmentflecke und Feuermale. Muttermale entstehen, wenn eine Hautstelle von zu vielen Pigmentzellen besiedelt ist. Sind dagegen Äderchen in der Überzahl, kommt es zur Bildung von Feuermalen.
Muttermale sind generell gutartige Hautveränderungen. Diese können flach oder erhaben ausfallen und kommen in verschiedenen Formen und Farben vor. In einigen Fällen können aus Muttermalen bösartige Hauttumore, sogenannte Melanome, entstehen.
Wie entstehen Muttermale? Entstehung
Konzentrieren sich auf der Haut Melanozyten, Zellen, die für die Bildung des Hautfarbstoffes verantwortlich sind, entstehen dunkle Flecken, sogenannte Muttermale. Viele Muttermale sind angeboren. Die Hautveränderungen können sich jedoch auch erst im Laufe des Lebens ausbilden.
Bei der Entstehung von Muttermalen werden zwei Arten von Zellen unterschieden:
- Melanozyten: Eine Anhäufung dieser, den Hautfarbstoff Melanin bildenden und auch für die Hautbräunung verantwortlichen Zellen ist die häufigste Ursache für die Entstehung von Muttermalen.
- Nävuszellen: Nävuszellen sind mit Melanozyten verwandt. Diese Zellen können ebenso Melanin herstellen, sind aber nicht in der Lage, den Hautfarbstoff an andere Zellen abzugeben.
Eine genetische Veranlagung für die Bildung von Muttermalen besitzen vermehrt hellhäutige Personen. Studien bestätigen, dass nicht nur die Gene für die Entstehung von Muttermalen verantwortlich sind. Großen Einfluss auf eine mögliche Veranlagung besitzt auch die Zeit, die Kinder oder Jugendliche ungeschützt in der Sonne verbracht haben.
Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls zu einer vermehrten Ausbildung von Muttermalen führen. Während der Schwangerschaft sollten Frauen ihre Muttermale genau beobachten, denn es besteht ein erhöhtes Risiko der Bildung von malignen Melanomen.
Muttermale und Hautkrebs
Die meisten Muttermale sind gutartig. Eine Entartung zu Hautkrebs kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Gefahr stellen Muttermale dar, die sich in ihrer Größe, Form oder Farbe plötzlich verändern. Der Mediziner spricht hier von dysplastischer Nävus. Die entarteten Muttermale sind durch die Vermehrung atypischer Zellen gekennzeichnet. Ein dysplastischer Nävus gilt als Vorstufe von schwarzem Hautkrebs. Ein malignes Melanom muss aber nicht zwingend aus veränderten Muttermalen entstehen.
Ein besonders hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, besitzen Menschen mit über 40 Muttermalen am Körper. Auch bei Personen mit unregelmäßig geformten Muttermalen besteht ein um bis zu 15-fach erhöhtes Risiko, Hautkrebs zu bekommen. Sind im Verwandtenkreis bereits Fälle von Hautkrebs aufgetreten, steigt das Risiko, selbst Hautkrebs zu bekommen ebenfalls deutlich an.
Gefährliche Muttermale erkennen
Wer seine Muttermale näher untersuchen möchte, um eine mögliche Gefahr zu erkennen, kann sich der ABCDE-Regel bedienen:
A = Asymmetrie (auffällig verformte Flecken gelten als Risiko)
B = Begrenzung (Muttermale sollten scharfe Begrenzungen aufweisen, wirken die Linien verwaschen, besteht ein erhöhtes Risiko)
C = Color (besitzen die Muttermale mehrere Farben, sollte eine Kontrolle durch den Hautarzt erfolgen)
D = Durchmesser (Muttermale ab einer Größe von fünf Millimetern sollten regelmäßig kontrolliert und beobachtet werden)
E = Entwicklung (verändern sich Muttermale wie oben beschrieben, sollten diese genau beobachtet und ärztlich untersucht werden)
Verhaltensregeln: Muttermale
Wer einer Risikogruppe angehört, sollte seine Haut monatlich auf Veränderungen hin kontrollieren. Selbst nicht gut einsehbare Körperstellen sollten von einer zweiten Person untersucht werden.
Eine regelmäßige Kontrolle von Muttermalen durch den Hautarzt kann vor Hautkrebs schützen. Werden bösartige Veränderungen rechtzeitig erkannt, betragen die Heilungschancen nahezu 100 Prozent.
Wer auffällig viele oder bereits verformte Muttermale besitzt, sollte seine Haut nicht der prallen Sonne aussetzen. Ein ausreichender Sonnenschutz ist besonders bei Kindern wichtig, denn das Hautkrebsrisiko verdoppelt sich, wenn es im Kindesalter vermehrt zu Sonnenbränden kam.
Entfernung von Muttermalen
Besteht der Verdacht einer bösartigen Veränderung von Muttermalen, werden diese entfernt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Es gibt unterschiedliche Methoden. Für größere Muttermale wird ein Skalpell benutzt. Kleinere Hautveränderung lassen sich durch Ausstanzen entfernen.
Mit einem Skalpell entfernte Muttermale hinterlassen Hautwunden, die häufig genäht werden müssen. Bei medizinischen Eingriffen werden Muttermale nicht mit einem Laser entfernt. Eine Untersuchung des Gewebes wäre nicht mehr möglich, da dieses verbrannt wird.
Nach der Entfernung von Muttermalen sollten Betroffene etwa zwei Wochen keinen Sport treiben und auf die Belastung der entsprechenden Körperregion verzichten. Die Wunde sollte in den ersten Tagen nicht mit Wasser in Kontakt gebracht werden.