„Kleechen“ bzw. „Kläjen“ ist eine in Halle (Saale), im hallischen Umland und in der Mansfelder Mundart gebräuchliche Bezeichnung für Arbeiten bzw. dem Verrichten vom Arbeit, die dem Ziel dient Geld zu verdienen.
Vom Ausdruck gibt es mehrere Schreibvarianten, die die gleiche Bedeutung haben: „kleechen“ und „kläjen“.
Kleeche / Kleechen: Erklärung, Bedeutung
Teils wird als Verb noch „gehen“ an kleechen gehängt, so das folgende Formulierung entsteht: „kleechen gehen“ bzw. „kläjen gehen“ (oder in der regionalen mundart: „kleechen gehn“ bzw. „kläjen gehn“.)
Die Substantivierung lautet „Auf Kleeche“oder „Auf Kläje“. In der regionalen Mundart gibt es hier verschiedene Abwandlungend des Wortes „auf“:
- Uff Kleeche
- Off Kleeche
- Uff Kläje
- Off Kläje
„Auf Kleeche“ bedeutet auf hochdeutsch: Auf Arbeit.
Der Ausdruck „Kleechen“ sollte nicht mit dem Wort „Klischee“ verwechselt werden. Er ist keine falsch geschriebene Variante dieses Wortes.
Übrigens der Arbeiter ist nicht der Kläjer. „Kläjer“ ist mundsprachliche Bezeichnung für einen Kläger.
Wortherkunft: Wo kommt Kleechen her?
Wie viele Worte, die in Halle (Saale) und im Umland, sowie im Mansfelder Land gesprochen werden, stammt Kleechen / Kläjen vermutlich aus der Gaunersprache Rotwelsch oder dem Jiddischen. Wo „Kleechen“ bzw. „Kläjen“ herkommt, ist unklar.
Als „Kläje“ wurde der Kupferbergbau im Mansfelder Land bezeichnet.
„Kläjen“ wird teils als altes Verb für „kratzen“ gelistet. „Kläjen“ soll hier eine Abwandlung von Kleien oder Kläwen sein. Auch kann „kläjen“ eine andere Bezeichnung für langsames arbeiten sein – im Sinne von mären / rummären.
Eine Ableitung von „Klagen“ wäre vom Kontext her denkbar, denn viele beklagen oder beschweren sich über ihre Arbeit. Dies ist aber unbestätigt.
Konjugationen von kleechen
- Ich kleeche
- Du kleechst
- Er/Sie/Es kleechen
- Wir kleechen
- Ihr kleecht
- Sie kleechen
Beispiel: „Heite wird jekleecht!“
Weiteres: Eine berühmte Phrase aus Halle (Saale) ist: Was schmust der Luppert?
Weitere Bedeutung von kleechen
„Kleechen“ ist auch die Verniedlichung des Wortes „Klee“ – also „Klee-chen“.
Mir ham füher jasaat: Liewer Jott laß reechnen, dann brauchmer nich zu kleechen, wenn mer uffs Feld sollten oder imm Jarten Schdeine uffsammeln.