„Hitsche“ ist ein im sächsischen und ostmitteldeutschen Sprachraum gebräuchlicher Ausdruck für eine Fußbank, einen Fußstuhl, kleinen Hocker oder einen Schemel. Eine Hitsche dient als Fußbank mit einer Stehfläche, um Hochgelegenes zu erreichen und als Ablagemöglichkeit für die Beine.
Die Hitsche dient zur Selbsterhöhung und ist ein Gegenstand, der im sächsischen Alltag nicht wegzudenken ist. Durch seine Leichtigkeit kann die Hitsche überall mit hingenommen werden. Sie kommt zum Einsatz, wenn jemand etwas Hohes erreichen möchte.
Hitsche kann auch einen kleinen Schlitten bezeichnen. Auf schlesisch wird der Begriff „Ritsche“ verwendet. Im Erzgebirge wird „Hitsch“ gesagt. (Ohne „e“) Der Ausdruck „Hitsche“ ist auch als „Hütsche“, „Hidsche“ oder „Hutsche“ bekannt.
Käsehitsche
In Sachsen ist auch der Ausdruck „Käsehitsche“ bzw. „Gäsehitsche“ verbreitet. Damit wird ein Schlitten oder kleines/winziges Auto / Fahrzeug bezeichnet. (Gäse = Käse)
Vergleichbar wäre der Ausdruck „Käsedose“ als Bezeichnung für ein kleines Auto.
Sächsische Wort des Jahres 2013
„Hitsche“ wurden zum beliebtesten sächsischen Wort des Jahres 2013 gewählt. Als schönstes Wort wurde „forhohnebibln“ gewählt und als bedrohtestes Wort „schnorbslich„.
Wortherkunft: Wo kommt „Hitsche“ her?
Das Wort „Hitsche“ und seine Varianten leiteten sich vom Verb „hutschen“ ab. „Hutschen“ bedeutet: auf dem Boden kriechen oder rutschen.
Hitschen-Race
„Hitschen-Race“ ist eine Sommer-Veranstaltung in Annaberg-Buchholz. Bei diesem Rennen geht es darum, dass Teilnehmer in selbstgebauten Booten und auf selbstgebauten Flößen am schnellsten über einen Teich rudern.
Eine Winter-Veranstaltung in Annaberg-Buchholz heißt auch „Hitschen-Race“. Hierbei geht es darum dass die um die Wette in selbstgebauten Schlitten einen Berg herunterfahren bzw. rodeln.
Weiteres zum Ausdruck „Hitsche“
„Schnongs auf Hitsche“ war eine Ausstellung in Merseburg. „Schnongs“ ist hallisch und bedeutet: Bonbons. Mehr zu Schnongs: hier.
Wer auf Amazon nach „Hitsche“ sucht, dem werden Fußbänke angeboten.