Sächsisch: Wenn jemand „muddelt“, so verschwendet bzw. vergeudet er seine Zeit, mit planlosem Herumwerkeln, ziellosem Arbeiten und orientierungslosen Suchen. „Muddeln“ bedeutet auch, dass eine Arbeit liederlich, also unsauber, erledigt wird bzw. wurde. Ebenso wird „gemuddelt“, wenn jemand langsam arbeitet und seine Tätigkeit belanglos verrichtet.
„Muddeln“ sorgt dafür, dass Zeit unnötig verschwendet wird. Muddeln kann auch als aktives nichts-tun oder aktives nichts-zustande bringen bezeichnet werden.
„Muddln“ wurde zum schönstes Wort des Jahres 2008 bei der Wahl zum sächsischen Wort des Jahres gewählt.
Ein Synonym für muddeln ist: trödeln.
Herkunft „Muddeln“
Die genaue Herkunft des Ausdrucks „muddeln“ ist nicht genau geklärt. Jedoch wird vermutet, dass es sich von „Mutter“ bzw. „Muddi“ ableitet. Es kann damit gemeint sein, dass Mütter emsig arbeiten und oft beschäftigt sind, ohne dass das Ergebnis sofort allen Beteiligten klar ist.
Auch könnte „muddeln“ vom niederdeutschen „Modder“ abstammen. „Modder“ ist ein Dialektwort für Schlamm oder Matsch. Es wird auch gesagt „Modder nicht so rum.“
Beispiele:
- „Muddel da jetzt nicht rum. Wir müssen los.“
- „Ich habe heute zu Hause nur rumgemuddelt. Das war auch mal schön.“
Weitere Bedeutung von muddeln
Muddeln = Norddeutsch für „wühlen“
Im norddeutschen Sprachraum bezeichnet das Wort „muddeln“, dass Spielen und wühlen im Schlamm, wie es bei Schweinen bzw. Wildschweinen beobachtet werden kann. Was Norddeutsche „muddeln“ nennen, ist auch unter dem Begriff „suhlen“ bekannt. Das Wort „muddeln“ könnte sich vom englischen Wort für Schlamm „mud“ ableiten. Das ist aber nicht bestätigt.
Muddeln = Barkeeper-Sprache für „zerstoßen“
Barkeeper, Bartender und Mixer kennen das das englische Wort „muddling“. „Muddling“ bedeutet, dass etwas zerstoßen oder zerdrückt wird. Dafür wird das Verb „muddeln“ verwendet. Der Ausdruck „Muddling“ ist auch verwandt mit dem englischen Wort für Stößel: Muddler.