„Bemme“ und „Fettbemme“ sind in Sachsen, im östlichen Thüringen und in Sachsen-Anhalt verbreitete Bezeichnungen. Während „Bemme“ einfach „Scheibe Brot“ bedeutet, ist eine Fettbemme eine Scheibe Brot, die mit Schmalz bestrichen ist. Zur Fettbemme gibt es teils eine saure Gurke oder kleine saure Gurkenscheibchen wurden auf die Fettbemme gelegt. Teils wird die „Fettbemme“ mit Speck, angebratenen Zwiebeln, Petersilie, Salz, Pfeffer oder Harzer Käse verfeinert.
„Fettbemme“ steht teils symbolisch für den sächsischen Dialekt und teils für die DDR.
Hochdeutsche Worte für „Fettbemme“ sind:
- Schmalzstulle
- Schmalzbrot
Eine Fettbemme ist kein Butterbrot!
Regionale Bezeichnungen für die Fettbemme sind:
- Fettbämme
- Feddbämme
Verschiedene Schmalzsorten können für eine Fettbemme verwendet werden, so unter anderem Schweineschmalz, Gänseschmalz und Griebenschmalz. Für moderne und zeitgemäße Fettbemmen wird teils auch vegetarisches oder pflanzliches Schmalz verwendet.
Wortherkunft: Wo kommt Bemme her?
Der Ausdruck „Bemme“ soll sich vermutlich vom obersorbischen Wort „pomaszka“ ableiten und von diesem entlehnt sein. „Pomaszka“ bedeutet Schmiere. Das obersorbische Wort „pomazać“ bedeutet: beschmieren, bestreichen. In diesem Sinne leitet sich der Ausdruck „Bemme“ von der Beobachtung ab, dass eine Scheibe Brot mit Butter bestrichen wurde.
Auch Luther kannte die Bemme schon und schrieb 1525 „Putterpomme“, als Bezeichnung für eine Butterstulle und 1532 findet sich der Ausdruck „Butterbam“ in seinen Texten. „Butterbam“ bedeutet ebenfalls „Butterbemme“.
Bemme oder Bamme?
Eine andere Bezeichnung für die Bemme ist „Bamme“. Dies führt auch zu einer anderen Entstehungstheorie, dass „Bemme“ bzw. „Bamme“ sich vom Verb „bammen“ oder „Bampen“ ableiten soll. Mit „Bammen“ / „Bampen“ ist das Essen (Verspeisen) gemeint.
Im niederländischen findet sich das Wort „Boterham“, was Butterstulle bedeutet. „Bemme“ bzw. „Bamme“ könnte sich auch davon abgeleitet haben.
Hochdeutsche Worte für Bemme sind:
- Scheibe (Brot)
- Schnitte
- Stulle
Weitere Bedeutung von Bemme
Durch einen Extra-3-Spot darüber, dass 60 Millionen Deutsche kein richtiges Ostdeutsch sprechen, verbreitete sich der Ausdruck „Fettbemme“ stark.
„Fettbemme“ ist ein Kino in Teicha.
Die Ausdruck „Fettbemme“ wird auf T-Shirts gedruckt im Internet verkauft. Teils auch in der Sprachvariante „Feddbämme“.
„John Bemme“ ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
„Bemme“ ist eine verbreitete umgangssprachliche Bezeichnung für breite Autoreifen oder Motoradreifen.
Geht gar nicht fettbemmen