Bedeutung:
„Mähren“ hat vier verschiedene Bedeutung, die durch den situativen Kontext bestimmt werden:
- meckern, sich beschweren, maulen
- matschen, kleckern (rummatschen, rumkleckern)
- bummeln, trödeln, (herumtrödeln, rumtrödeln)
- lang und ausführlich über etwas reden
Dies führt dazu, dass die Aufforderung: „Mähr nicht so rum!“ vielfältig interpretiert werden kann: „Beeil dich!“ oder „Iss ordentlich!“ oder „Beschwer dich jetzt nicht!“ „Mähr dich aus“ bedeutet „Werd fertig, wir wollen los.“ oder „Komm zum Punkt.“
„Mähren“ wird meist so verstanden, dass jemand seine Zeit sinnlos vertut oder verschwendet, sich mit lange Dingen beschäftigt und kein Ergebnis produziert. Jemand der „mährt“ findet nicht das Gesuchte und hat wenig Fachkenntnisse bei einer Sache. Er oder sie macht also einfach so an etwas rum.
Weitere Bedeutungen
„Mähren“ ist auch im schlesischen Sprachraum als „mæren“ bekannt. Hier bedeutet es „mischen“, „etwas vermengen“, oder „etwas unterrühren“.
„Mähren“ ist auch als Verb für „rühren“ oder „tunken“ bekannt.
Ebenso ist es in Bayern als „gemehrn“ bekannt. Hier wird es im Sinne von „heulen“, „maulen“, „weinen“ oder „jammern“ verwendet. Die Substantivierung ist: „Gmehrer“ (G’mehrer), was so viel bedeutet wie Heulsuse oder Weichei, also für jemanden mit einem weinerlichen Charakter.
In Hessen wird „mähren“ oder „rummähren“ gesagt, wenn jemand meckert oder sich unberechtigt beschwert.
Mögliche Herkunft von rummähren
„Mähren“ leitet sich vom Wort Mähre (Märe) ab, was eine ältere Bezeichnung für einen alten Gaul oder olles Pferd ist. Ebenso ist es möglich, dass „mähren“ sich von der „Mär“ ableitet, einem älteren Wort für Märchen.
„Mähren“ ist stark im ostmitteldeutschen Raum, thüringischen und im sächsischen Sprachraum verbreitet.
Beispiel: „Mär dich aus!“
Varianten: rummähren, rummehren, mähren, mehren, mären, meren, ausmähren, ausmären, ausmehren, ausmeren, gemehre, gemähre, rummährn, ausmährn, G’mehr, G’mähr