Beim Online-Einkauf tauchen mitunter Begriffe auf, deren Bedeutung der Konsument noch nicht kennt. „Rabatte, Bonus, Deals, Cashback“ – ist das eigentlich alles das Gleiche oder gibt es relevante Unterschiede? Welche Vorteile haben solche Angebote für den Käufer und welcher Schnäppchenfuchs sollte worauf achten? Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Begriffe und Bedeutungen.
Cashback gibt Geld zurück beim Einkauf
Cashback gehört zu den Bonusprogrammen, bei denen der Kunde einen gewissen Prozentsatz seiner Ausgaben nach dem Einkauf wieder zurückerhält. Entstanden ist Cashback im Kreditkartenwesen. Nutzer, die ihre Einkäufe mit Kreditkarte zahlen, erhalten (je nach Anbieter) einen prozentualen Anteil wieder zurück.
Heute wird diese Form von Bonus auch bei einigen Debitkarten angeboten und auch Geschäfte sowie Online-Shops bieten Cashback-Aktionen. Kauft der Kunde beispielsweise ein Produkt X und es besteht gerade eine Aktion, erhält er den ausgelobten Anteil wieder zurück. Interessierte Kunden können aktuelle Cashback Aktionen hier finden.
Beispiel für den Kauf mit und ohne Cashback-Aktion: Händler A und Händler B bieten ein Produkt zu einem Kaufpreis von 100 Euro an. Bei Händler A erhält der Kunde 3 % Cashback, bei Händler B gibt es keine Aktion. Kauft der Interessent nun bei Händler A, zahlt er zwar ebenfalls 100 Euro, bekommt aber drei Euro wieder erstattet (in Form einer Rücküberweisung, als Gutschein oder als Abzug beim Kauf). Kauft der Kunde bei Händler B, zahlt er 100 Euro und erhält kein Geld zurück.
Spannend zu wissen: Es gibt immer mehr Cashback-Portale, bei denen Aktionen gesammelt angeboten werden. Das Geld gibt es hier nicht direkt per Überweisung zurück, sondern als Gutschrift beim Portal. Ab einer bestimmten Summe ist die Auszahlung aufs Bankkonto möglich.
Cashback-Karten wie Payback und Deutschlandcard:
Eines der bekanntesten Cashback-Systeme in Deutschland ist die Payback-Karte, die von über 68 % aller Kunden im Einzelhandel genutzt wird. Diese Karte wird nicht vom Shop selbst ausgegeben, sondern vom Unternehmen Payback. Legt der Kunde seine Karte (oder digitale Karte) beim Shopping an der Kasse vor oder gibt die Kartennummer beim Online-Einkauf an, erhält er für einen ausgegebenen Euro einen Punkt zurück. Ein solcher Punkt ist einen Cent wert, allerdings sind manche Produkte vom Cashback ausgenommen (Tabakwaren, Gutscheinkarten etc.).
Ähnlich funktioniert auch die Deutschlandcard, allerdings nehmen an diesem Cashback-Programm andere Unternehmen teil. In den letzten Jahren haben immer mehr Einzelhändler eigene Apps zum Sparen und für Cashback ins Leben gerufen. So bietet LIDL die LIDL-Plus ab und der Drogeriemarkt DM nutzt ebenfalls eine eigene App. Hier gibt es nicht nur Geld zurück für den Einkauf, sondern oft auch Rabattaktionen und Gutscheine.
Tipp: Gesammeltes Guthaben bei Payback oder auch Deutschlandcard kann in Prämien eingetauscht werden. Bei Payback besteht die Besonderheit, dass das Guthaben auch als Geld aufs Konto überwiesen werden kann.
Bonus-Aktionen bringen zusätzliches Geld mit sich
Bonusprogramme funktionieren ähnlich wie Cashback, können aber (je nach Anbieter), variieren. Solche Programme kommen nicht nur im Onlinehandel zum Einsatz, sondern auch bei lokalen Händlern vor Ort.
Beispiel: Eine Bäckerei gibt eine Bonuskarte aus, mit zehn freien Feldern. Für jeden Kauf eines Brotes erhält der Kunde einen Stempel vom Verkaufspersonal. Wurden zehn Stempel für zehn Brotkäufe gesammelt, erhält der Kunde als Bonus ein elftes Brot gratis. Mittlerweile werden solche Bonuskarten von einer Vielzahl an Unternehmen genutzt:
- Bäckereien, Konditoreien und Cafés
- Eisdielen (pro Kugel Eis = ein Stempel)
- Fast-Food- oder Imbiss-Stände
- Systemgastronomie
Der „Bonus“ ist aber auch aus der Glücksspielszene bekannt. Hier funktioniert das Angebot anders. Der Kunde bekommt seinen Bonus nicht für X Teilnahmen an einem Spiel, sondern für bestimmte Handlungen. Hier einige Beispiele, welche Boni im Glücksspiel vergeben werden:
- Bonus für Neukunden: Bei einem Neukundenbonus erhält der Kunde für seine Registrierung oder seine erste Einzahlung einen Bonus in Form von Bonusgeld. Dieses Geld ist nicht „echt“, kann also nicht sofort ausgezahlt werden. Es verwandelt sich in echtes Geld, wenn der Bonusbetrag x-fach umgesetzt (das heißt, zum Spielen genutzt) wurde.
- Bonus für Bestandskunden: Da es bei Boni auch um das Thema Kundenbindung geht, erhalten Bestandskunden nicht selten ebenfalls einen Bonus. Das kann so aussehen, dass auf eine Einzahlung ein Bonus von 100 % gewährt wird. Würde der Kunde folglich 100 Euro einzahlen, erhält er dazu 100 Euro Bonusgeld.
Solche Bonusaktionen halten auch im E-Commerce mittlerweile Einzug. Vor allem der Neukundenbonus hat sich hier einen Namen gemacht. Meldet sich ein Kunde beim E-Shop neu an und kauft zum ersten Mal ein, bekommt er z.B. für sein nächstes Shoppingerlebnis einen Bonus von zehn Euro gutgeschrieben.
Rabattaktionen gestalten sich vielfältig
Nicht nur im stationären Einzelhandel, sondern auch online gibt es immer wieder Rabattaktionen. Sie locken den Kunden an, da sie ein Angebot attraktiver machen. Auch hier gibt es verschiedene Arten von Rabatten, die wir nachfolgend genauer vorstellen.
- Prozentuale Rabatte: Eine simple Form ist der prozentuale Rabatt, der auf ein bestimmtes Produkt, auf eine Produktgruppe oder für eine gewisse Zeit geboten wird. Das Angebot könnte beispielsweise lauten, dass sämtliche Damenschuhe für einen Zeitraum von einer Woche mit 10 % Rabatt verkauft werden. Beim Einkauf spart der Kunde somit 10 % des Kaufpreises, der Rabatt wird direkt an der Kasse bzw. beim Checkout abgezogen.
- Individuelle Rabatte: Personalisierte Rabattcodes sind immer häufiger zu finden, denn sie dienen dazu, bestimmte Kunden zu halten, zurückzugewinnen oder sie zum Kauf zu animieren. Meist werden solche Rabattcodes jenen Kunden zugesendet, die dem Newsletter-Empfang zugestimmt haben. Hierbei handelt es sich meistens um individuelle Rabattcodes, die beim nächsten Einkauf eingesetzt werden können.
- Zusätzliches Produkt: Sehr beliebt sind „Kaufe 2, bekomme 3-Aktionen“, die sowohl im Lebensmitteleinzelhandel, in Drogerien als auch in Onlineshops zu finden sind. Der Kunde kauft ein Produkt mehrmals (zweimal) und erhält als Bonus obendrauf ein drittes Produkt umsonst. Solche Aktionen können als Bonus- und Rabattaktion gleichermaßen bezeichnet werden. Rabatt trifft zu, weil es einen Preisnachlass auf das dritte Produkt gibt bzw. dieses umsonst ist.
- Mengenrabatte: Beim Mengenrabatt wird ein Preisnachlass auf den Verkauf einer Mindestanzahl von Produkten gewährt. Ein solches Angebot könnte so aussehen, dass beim Kauf von zehn Gläsern Konfitüre ein Rabatt von 5 % gewährt wird. Das Ziel dahinter ist es, dass der Kunde mehr kauft und dafür in Form eines Rabatts belohnt wird.
- Versandkostenrabatt: Beim Onlineshopping kommen zum Kaufpreis meist Versandkosten hinzu. Viele Händler werben hier mit Rabatten, um die günstige Preispolitik beizubehalten. Kauft der Kunde beispielsweise für einen Mindestbetrag X, übernimmt der Händler die Versandkosten. Je nach Größe des Pakets und nach gewählter Versandart kann das bis zu zehn Euro oder mehr sparen. Damit wird Onlineshopping verglichen mit dem Einkauf vor Ort noch spannender.
Deals sind der Oberbegriff über viele Aktionen
Die Jagd nach „Deals“ ist für viele Menschen beim Shopping zu einer Art Hobby geworden. Spöttisch wird auch behauptet, dass diese Menschen knauserig seien, allerdings lohnen sich Deals in vielen Fällen finanziell. „Deal“ ist ein Oberbegriff für verschiedene Verkaufsaktionen, bei denen der Kunde sparen kann. Wir haben einige Beispiele zusammengestellt, wie ein Deal aussehen kann.
- Beispiel 1: Ein Shop bietet ein bestimmtes Produkt für 24 Stunden zu einem deutlich reduzierten Kaufpreis an. Für den Kunden ist das ein „Deal“, denn wenn er zuschlägt, spart er bares Geld.
- Beispiel 2: Es gibt Cashback-Deals, bei denen der Kunde für eine bestimmte Zeit doppeltes oder gar dreifaches (oder höher) Cashback auf ein bestimmtes Produkt erhält. Payback bietet oft Coupons und Aktionen an, mit denen es sogar die 10-fache Punktmenge beim Einkauf in einem bestimmten Shop gibt.
- Beispiel 3: Ein Streamingdienst bietet neuen Kunden an, die ersten fünf Monate weniger oder gar nichts zu bezahlen. Mit diesem Deal werden neue Kunden angelockt, können das Angebot ohne finanzielles Risiko in Augenschein nehmen und dann entscheiden, ob sie bleiben.
Preisfehler als inoffizielle Deals
Echte Schnäppchenjäger halten nicht nur nach gewollten Deals Ausschau, sondern auch nach Preisfehlern. Es passiert immer wieder, dass in der Eile der Preis für ein Produkt X falsch eingepflegt wird. So kostet Produkt A, das eigentlich für 100,00 Euro verkauft wird, wegen eines Komma-Fehlers dann nur noch 10,00 Euro. Kauft der Kunde das Produkt nun, spart er 90,00 Euro gegenüber dem eigentlichen Verkaufspreis.
Preisfehler haben einen großen Vorteil, denn es sind enorme Ersparnisse möglich. Allerdings droht bei solchen Fehlern immer die Gefahr, dass der Einkauf durch den Verkäufer storniert wird. Das ist so lange möglich, wie es keine Vertragsbestätigung durch das Unternehmen kam. Der Onlinekauf gilt nämlich nicht als rechtlich bindend, nur weil der Kunde seinen Einkauf in den Warenkorb gelegt hat. Erst wenn die Gegenseite (der Händler) durch Annahme der Bestellung seine Vertragsbereitschaft suggeriert, entsteht ein Kaufvertrag. Jetzt muss er das zum Preisfehler gekaufte Produkt auch tatsächlich versenden.
Tipp: Manche Unternehmen nutzen vermeintliche Preisfehler ganz bewusst, um auf sich aufmerksam zu machen. Solche Schnäppchen sprechen sich in der Community der Sparfüchse sehr schnell herum und die Aufrufe im Shop nehmen deutlich zu.
Wichtig ist aber auch, dass Preisfehler eine moralische Frage sind. Wenn klar ersichtlich ist, dass der Händler einen Fehler gemacht hat, nehmen viele Sparfreunde Abstand davon, um finanzielle Einbußen für den Händler zu verringern.
Kleiner Tipp: Hier macht es manchmal Sinn, den Händler darauf hinzuweisen. Die Chance, als „Dankeschön“ einen Gutschein oder einen Rabattcode zu bekommen, ist hoch.