In einer immer hektischeren und schnelllebigeren Welt sehnen sich viele Menschen nach Entschleunigung, Entspannung und Abwechslung vom Alltag. „Soft Hiking“ stellt hierfür eine immer beliebtere Methode dar, dies zu tun. Denn beim „Soft Hiking“ handelt es sich um eine Art des sanften Wanderns, welche bewusst auf langsame Spaziergänge in der Natur setzt. Im Gegensatz zu ausgedehnten Wander- oder Trekkingtouren stehen hier aber weniger der Trainingseffekt, beziehungsweise die zurückgelegte Distanz im Fokus, sondern vielmehr das Erleben in der Natur. Daher kann „Soft Hiking“ irgendwo zwischen Spaziergängen und längeren Wander- oder Bergsteigertouren eingeordnet werden. Es reiht sich zudem in den aktuellen Trend der Entschleunigung ein und lässt sich im Ansatz auch der Meditation zuordnen.
Da der Begriff des „Soft Hikings“ immer häufiger zum Einsatz kommt, viele Menschen jedoch nicht genau wissen, was damit gemeint ist, soll dieser im folgenden Artikel einmal umfassend erklärt werden. Es soll dabei sowohl auf eine detaillierte Begriffsdefinition, als auch auf die Funktionsweise, bevorzugte Örtlichkeiten sowie die Vor- und Nachteile von „Soft Hiking“ eingegangen werden.
Was ist „Soft Hiking“? Bedeutung, Erklärung, Definition
Der Name „Soft Hiking“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Adjektiv „soft“ (zu Deutsch: „leicht“ oder „sanft“) und dem Verb „to hike“ (zu Deutsch: „wandern gehen“ oder „bergsteigen gehen“) zusammen. Kombiniert lässt sich der Ausdruck „Soft Hiking“ daher in etwa mit „sanftes Wandern oder Bergsteigen“ übersetzen.
Das Adjektiv „soft“ steht hier im teilweisen Widerspruch zum Verb „to hike“. Denn beim Wandern oder Bergsteigen handelt es sich für gewöhnlich um anstrengende Aktivitäten. „Soft“ steht jedoch eher für Aktivitäten oder Zustände, in denen etwas leicht oder mühelos ist. Das Adjektiv schwächt die Aktivität des Wanderns oder Bergsteigens daher ab und bringt zum Ausdruck, dass es sich dabei nicht um die reguläre Form beider Aktivitäten handelt. Vielmehr handelt es sich um eine abgeschwächte oder reduzierte Variante, die auch ohne große, körperliche Anstrengung durchgeführt werden kann.
Wie funktioniert „Soft Hiking“?
Da „Soft Hiking“ eine sanfte, entspannte Art des Wanderns oder Bergsteigens darstellt, konzentriert sich dieses eher auf langsame und ungezwungene Bewegungen in der Natur. Hier geht es nicht darum, Leistung zu bringen oder viele Höhenmeter zu schaffen, sondern die Natur zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.
Um „Soft Hiking“ genießen zu können, genügt im Grunde genommen ganz normale Spazier- oder Wanderbekleidung. Außerdem können eine Flasche Wasser, etwas Proviant sowie ein Smartphone zur Navigation ebenso mitgeführt werden. Wichtig ist, dass „Soft Hiking“ in einer eher ländlichen, abgeschiedenen Lokalität durchgeführt wird. Hierfür eignen sich ausgewiesene Wanderpfade, aber auch Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel alte Burgen oder Schlösser.
Beim „Soft Hiking“ gibt es keinerlei Zeit- oder Leistungsvorgaben. Die für das sanfte Wandern ausgewählte Strecke wird nach Lust und Laune absolviert. Während des „Soft Hikings“ können zudem beliebig viele Pausen eingelegt werden – entweder um sich zu stärken oder um sich Natur und Umgebung etwas näher anzusehen.
Was ist der Unterschied zu traditionellem Wandern?
Der Hauptunterschied zum traditionellen Wandern sind die beim „Soft Hiking“ weniger anspruchsvollen Routen. Diese finden in weniger schwierigem Gelände statt. Es wird dabei mehr Wert auf die sanfte Art des Gehens in der Natur gelegt. Weniger stehen hier Trainingseffekte, wie beispielsweise die Verbesserung kardiovaskulärer Eigenschaften im Vordergrund. Vielmehr sollen Geist und Seele zur Ruhe gebracht werden, beziehungsweise durch neue Eindrücke inspiriert werden.
Auch unterscheidet sich beim „Soft Hiking“ vor allem die Ausrüstung im Vergleich zum traditionellen Wandern oder Bergsteigen. Statt technischer Wander- oder Bergsteigerausrüstung genügen beim „Soft Hiking“ in der Regel atmungsaktive Bekleidung und etwas Verpflegung für unterwegs. Daher stellt „Soft Hiking“ im Vergleich zum Wandern oder Bergsteigen auch eher eine körperlich und geistig entspannende Aktivität, beziehungsweise meditative Erfahrung dar.
Welche Orte eignen sich für das „Soft Hiking“?
Für das „Soft Hiking“ eignen sich vor allem ruhige und natürliche Umgebungen. Das können zum Beispiel Wälder oder sanfte Hügellandschaften, aber auch Seen oder Flussufer sein. Weiterhin kommen dafür auch Küstenlandschaften oder wenig befahrene Landstraßen und Feldwege infrage. Ebenfalls wichtig ist, dass die entsprechenden Routen gut ausgeschildert sind und wenig Navigationsaufwand zu erwarten ist. Die Strecken sollten außerdem gut und leicht begehbar sowie landschaftlich abwechslungsreich sein. Demnach können auch Parks, öffentliche Gärten oder ruhige Innenstädte für das „Soft Hiking“ genutzt werden. Die Auswahl der für das „Soft Hiking“ passenden Umgebung hängt aber maßgeblich von den individuellen Interessen oder Vorlieben des oder der „Soft Hiker“ ab. Auch spielen die körperliche Fitness und die jeweilige Bekleidung eine wichtige Rolle.
Inwieweit kann „Soft Hiking“ Bestandteil eines gesunden Lebensstils sein?
Obwohl beim „Soft Hiking“ Trainings- und Gesundheitseffekte nicht sonderlich im Vordergrund stehen, so kann „Soft Hiking“ dennoch Bestandteil eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils sein. Die moderarte körperliche Bewegung beim „Soft Hiking“ ist der Herz-Kreislauf-Gesundheit zuträglich und es werden Stress und mentale Überlastungen abgebaut. „Soft Hiking“ hilft vor allem auch dabei, Seele und Geist zu beruhigen und die mentale Gesundheit zu festigen. Weiterhin kann „Soft Hiking“ dazu beitragen, kognitive Fähigkeiten zu verbessern und Kreativität zu fördern. Dies wirkt sich häufig auch positiv auf die Leistungsfähigkeit im Job aus.
Vorteile und Nachteile von „Soft Hiking“
In den nun folgenden Unterabschnitten sollen einmal sämtliche Vor- und Nachteile von „Soft Hiking“ aufgezeigt werden.
Vorteile
- Moderate körperliche Aktivität (gut für das Herz-Kreislauf-System)
- Fördert Stressabbau und beruhigt den Geist
- Stärkt das Immunsystem
- Gut für das allgemeine Wohlbefinden
- Fördert Kreativität
- Kostet wenig Geld (da wenig Ausrüstung benötigt wird)
Nachteile
- Bietet keine sportliche Herausforderung
- „Soft Hiking“ erfordert eine gewisse Zeit und setzt Planung voraus
- Bei schlechtem Wetter oder zu hohen Temperaturen eher ungeeignet
Fazit zum Thema „Soft Hiking“
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass „Soft Hiking“ eine entspannte Art des Wanderns oder Bergsteigens ist, die eher der Erholung von Körper, Geist und Seele dient und für Inspiration und mehr Kreativität sorgen kann. „Soft Hiking“ eignet sich daher für alle Altersgruppen und richtet sich stets nach den individuellen Vorlieben, beziehungsweise körperlichen Möglichkeiten.
Mit dem Begriff „Soft Hiking“ sind zum Beispiel die Ausdrücke „Slow Hiking“, „Easy Hiking“ oder „Nature Walking“ verwandt. Alle drei genannten Begriffe sind im Prinzip nur alternative Varianten des „Soft Hikings“, wobei „Nature Walking“ eher auf häufige und regelmäßige Spaziergänge in der freien Natur hindeutet.