„Nie wieder ist jetzt“ ist ein politisches Schlagwort, dass im Jahr 2024 sehr populär wurde.
„Nie wieder ist jetzt“ ist eine Gegenreaktion auf das Erstarken rechter Parteien und rechter / rechtsextremer Ideen, sowie ein Bekenntnis zur Verantwortung und zur Verhinderung von Hass, Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung.
Die markanten Worte „Nie wieder ist jetzt“ erinnern daran, dass die Lehren aus der Geschichte nicht nur in Büchern verankert bleiben dürfen, sondern aktiv in unserer Gegenwart umgesetzt werden müssen. In einer Zeit, in der der Antisemitismus und andere Formen des Extremismus wiederaufleben, gewinnt dieses Motto eine besondere Bedeutung. Es ruft dazu auf, entschlossen gegen jegliche Form von Unterdrückung und Intoleranz einzutreten und eine Kultur der Solidarität, des Respekts und der Vielfalt zu fördern.
Da „Nie wieder ist jetzt“ mittlerweile verstärkt auf vielen, verschiedenen Kanälen aufzufinden ist, sollen die Herkunft, Bedeutung sowie Verwendung und gesellschaftliche Einordnung dieses Zitats einmal Gegenstand des nun folgenden Artikels sein.
Begriffsdefinition von „Nie wieder ist jetzt“
„Nie wieder ist jetzt“ ist ein Zitat aus der deutschen Sprache, welches sich historisch auf den Holocaust im Zweiten Weltkrieg bezieht. In den 1930er- und 1940er-Jahren war das damalige Deutschland von einem starken Antisemitismus geprägt. Dieser ging so weit, dass Juden im Alltag zunächst benachteiligt und geächtet, später sogar auf grauenvolle Art und Weise umgebracht wurden. Diese Phase gilt als dunkelstes Kapital in der deutschen Geschichte. Man ist entsprechend nicht gewillt, dass sich dies wiederholt und bringt mit „Nie wieder ist jetzt“ zum Ausdruck, dass sich diese Phase zu wiederholen scheint.
„Nie wieder“ deutet darauf hin, dass eine Wiederholung nicht gewünscht ist, hingegen meint „ist jetzt“, dass „Nie wieder“ im Prinzip hinfällig ist, da das eigentlich zu verhindernde Szenario vermutlich doch wieder eintritt (oder sich zumindest anbahnt).
„Nie wieder ist jetzt“ soll die Menschen in gewisser Weise wachrütteln und diese daran erinnern, aktiv zu werden und einen zweiten Holocaust zu verhindern. Dementsprechend ist „Nie wieder ist jetzt“ ein Motto/Zitat, welches aktuell besonders viral geht und eine große Anhängerschaft aufweist.
Woher stammt der Ausdruck „Nie wieder ist jetzt“?
Die Initiatoren des Mottos „Nie wieder ist jetzt“ sind die Kulturverantwortlichen in Frankfurt am Main und im Rhein-Main-Gebiet. Sie haben diesen Aufruf als Reaktion auf die zunehmenden antisemitischen Vorfälle verfasst, insbesondere in Anbetracht des Massakers vom 7. Oktober 2023 in Israel und des Terrorismus der Hamas, der weltweit antisemitische Propaganda und Gewalt ausgelöst hat. Ihr Ziel ist es, ein starkes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zu setzen und gleichzeitig gegen Antisemitismus und Extremismus in der Gesellschaft anzukämpfen.
Die „Nie wieder ist jetzt“-Initiative wird durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main unterstützt. Der Begriff „Nie wieder ist jetzt“ wurde dabei erstmalig im Rahmen einer Veranstaltung am Mainufer, am 10. Dezember 2023, verwendet. Eine Lichterkette entlang des Mainufers diente hier als symbolischer Akt der Unterstützung und des Widerstands gegen Hass und Diskriminierung von Juden (und Menschengruppen im Allgemeinen).
Thematische Einordnung von „Nie wieder ist jetzt“
„Nie wieder ist jetzt“ reiht sich in eine Folge von Geschehnissen ein, die sich allesamt gegen das jüdische Volk und die jüdische Lebensweise richten. Namentlich handelt es sich dabei um die Angriffe der Hamas auf israelischem Territorium. Weiterhin kann ein erstarkender Antisemitismus in Deutschland wahrgenommen werden. Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 bis heute kam es zu einer verstärkten Einwanderung von Menschen mit muslimischem Glauben. Diese sehen das Judentum als Feindbild an, was sich in Hass, Demonstrationen, Übergriffen oder gar Terrorakten äußert.
Wo wird der Ausdruck „Nie wieder ist jetzt“ überall verwendet?
Das Zitat „Nie wieder ist jetzt“ begegnet uns mittlerweile in den verschiedensten Kontexten. Ziel ist es, das Motto und die dahinterstehende Idee zu verbreiten. Zu den Hauptverwendungsbereichen von „Nie wieder ist jetzt“ gehören unter anderem:
- Kampagnen in Funk und Fernsehen
- Social Media
Die folgenden Unterabschnitte sollen sich einer gezielteren Erklärung hinsichtlich der Verwendung von „Nie wieder ist jetzt“ in den oben genannten Kontexten widmen.
Kampagnen in Funk und Fernsehen
In verschiedenen Kampagnen, die im Fernsehen oder Radio ausgestrahlt werden, wird das Motto „Nie wieder ist jetzt“ genutzt, um ein breites Publikum zu erreichen. Die „Nie wieder ist jetzt“-Kampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Bekämpfung von Antisemitismus zu schärfen und Menschen zum Handeln zu bewegen.
Social Media
Auch in den sozialen Medien findet das Motto „Nie wieder ist jetzt“ Verwendung. Durch Hashtags, Posts und geteilte Inhalte verbreitet sich die Botschaft weit über die Plattformen hinaus und erreicht ein Publikum im gesamten, deutschsprachigen Raum. So wird eine digitale Solidaritätsbewegung gegen Antisemitismus und Diskriminierung geschaffen.
Gesellschaftliche Einordnung von „Nie wieder ist jetzt“
Gesellschaftlich kann der Ausdruck „Nie wieder ist jetzt“ allen Alters- und Zielgruppen zugeordnet werden. Vor allem Anhänger des jüdischen Glaubens beteiligen sich verstärkt an den Debatten gegen Antisemitismus. Aber auch die Politik sowie Medien nutzen „Nie wieder ist jetzt“ umfassend für eigene Kampagnen und zur Schaffung von Awareness.
Kritische Auseinandersetzung mit „Nie wieder ist jetzt“
Obwohl „Nie wieder ist jetzt“ eine wichtige Botschaft der Erinnerung und des Widerstands gegen Antisemitismus und Extremismus darstellt, kann es auch kritisch betrachtet werden. Einige Kritiker argumentieren nämlich, dass das Motto zu oft als bloße Floskel verwendet wird, ohne konkrete Maßnahmen zur Verhinderung von Hass und Diskriminierung zu ergreifen. Zudem könnte es den Eindruck erwecken, dass die Lehren aus der Vergangenheit bereits vollständig umgesetzt wurden, obwohl Antisemitismus und rassistische Ideologien weiterhin existieren und bekämpft werden müssen.
Fazit zum Thema „Nie wieder ist jetzt“ und ähnliche Zitate
Insgesamt verdeutlicht das Motto „Nie wieder ist jetzt“ die Dringlichkeit, aktiv gegen Antisemitismus und Extremismus einzutreten. Es erinnert daran, dass die Lehren aus der Geschichte (siehe Holocaust im Zweiten Weltkrieg) in der Gegenwart umgesetzt werden müssen. Trotz möglicher Kritik ist es ein Aufruf zur Solidarität und zur Förderung von Respekt und Vielfalt in unserer Gesellschaft.
Neben „Nie wieder ist jetzt“ existieren beispielsweise noch die Zitate „Wehret den Anfängen“ sowie „Die Freiheit ist wie das Meer, einmal erlebt, möchte man sie immer wieder haben“. „Wehret den Anfängen“ warnt vor der Entwicklung negativer Tendenzen und appelliert dazu, bereits in einem frühen Stadium gegen potenziell gefährliche Entwicklungen vorzugehen, bevor sie sich weiter ausbreiten und schwerwiegende Konsequenzen haben. Hingegen meint „Die Freiheit ist wie das Meer, einmal erlebt, möchte man sie immer wieder haben“, dass einmal errungene Freiheit dazu führt, dass Menschen sich immer wieder nach ihr sehnen und bereit sind, für sie zu kämpfen.
2023 gab es in der BRD ca. 45´000 Raubdelikte.
1937 gab es im Deutschen Reich ca. 1000 Raubdelikte.
Die in den vielen Demos „Gegen Rechts“ erhobene Forderung „Nie wieder“ ist bereits seit vielen Jahren ganz großartig erfüllt worden.
Die allgemeine Freude darüber ist vermutlich vernachlässigbar.