Die Bücher „Tehillim“, auch als „Psalmen“ bekannt, stellen eine faszinierende, zentrale Sammlung von poetischen Texten innerhalb verschiedenster Religionen, aber vor allem innerhalb des Judentums dar. Es handelt sich um insgesamt fünf kleine Büchlein, die eine vielseitige Palette menschlicher Erfahrungen sowie ekstatische Lobpreisungen enthalten. Neben liturgischen Texten beinhalten die „Tehillim“ aber auch tief empfundene Klagen und eröffnen insgesamt den Blick in die menschliche Seele.
Die „Tehillim“ thematisieren beispielsweise Dankbarkeit, Leid sowie Hoffnung und liefern ein tiefes Verständnis kultureller und religiöser Gegebenheiten. Sie gelten damit als wichtige Werke innerhalb des Judentums. Doch, was genau hat es mit den „Tehillim“ auf sich, wo stammen diese her und welche Botschaft vermitteln diese? Darüber soll der nun folgende Artikel einmal umfassend aufklären. Des Weiteren soll die Bedeutung der „Tehillim“ für das Judentum und den Alltag jüdischer Gläubiger herausgearbeitet werden.
Begriffsdefinition von „Tehillim“
Der Begriff „Tehillim“ stammt aus der hebräischen Sprache und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Lobgesänge“ oder „Lieder der Lobpreisung“. Dabei leitet sich „Tehillim“ selbst von „tehillah“ ab, was in etwa Lob, aber auch Preis bedeutet. Gemeint sind damit verschiedene Lieder, Texte und Psalmen, die eine facettenreiche, literarische Landschaft voller Gefühle und Spiritualität vermitteln sollen. In den in etwa 150 Gedichten und Liedern, die jedes der fünf „Tehillim“ beinhaltet, geht es um menschliche Beziehungen, aber auch um Emotionen, Glück und Unglück.
Von den erhabenen Lobpreisungen auf die Schöpfung bis hin zu den verzweifelten Rufen nach Hilfe bieten die „Tehillim“ einen einzigartigen Einblick in die menschlichen Wesenszüge und dienen damit als wichtige Quelle der Inspiration, Erfahrung und der und spirituellen Reflexion. Die „Tehillim“ sind damit insgesamt sehr wertvolle und wichtige Bücher, die gläubige Juden im Verlauf ihres Lebens allesamt einmal gelesen haben müssen.
Ursprung und Geschichte von „Tehillim“
Die Ursprünge der heutigen „Tehillim“ gehen auf das antike Israel zurück. Hier heißt es: „Moses gab den Israeliten die fünf Bücher der Tora und David gab jenen hingegen die fünf Bücher der Psalmen (die „Tehillim“)“ – so lautet ein rabbinischer Kommentar im „Midrasch Tehillim“, datiert auf das 3. bis 9. Jahrhundert nach Christi Geburt. Historikern zufolge entstanden die „Tehillim“ damit über mehrere Jahrhunderte hinweg. Etwa in dieser Zeit teilte sich der umfassende Erfahrungsschatz von David auf die fünf Bücher der „tehillim“ auf.
In Kombination mit lokalen Lobgesängen und Gedichten entstand so ein einzigartiges Kollektiv, der den kulturellen Schatz des israelischen Volkes repräsentiert. Durch die Geschichte hindurch wurden die „Tehillim“ dann in den verschiedensten, religiösen Kontexten verwendet – angefangen bei Tempelzeremonien bis hin zu individuellen Gebeten. Die Geschichte der „Tehillim“ spiegelt damit die außergewöhnliche Entwicklung der jüdischen Spiritualität wider und ist noch heute von sehr großer Bedeutung.
Welchen Inhalt haben die „Tehillim“? Erklärung
Die „Tehillim“ weisen eine Reihe von Gedichten, Liedern, Psalmen sowie Lobpreisungen auf, die im Laufe der Jahrhunderte von jüdischen Gottheiten sowie vom jüdischen Volk zusammengetragen wurden. Die nun folgenden Unterabschnitte sollen einmal dafür verwendetet werden, die folgenden Punkte in Verbindung mit den „Tehillim“ zu erklären:
- Aufbau der Bücher
- Struktur der Psalmen
- Einteilung in fünf Bücher
Aufbau der Bücher
Der Aufbau der „Tehillim“-Bücher ist zunächst anders, als man erwarten würde, da diese recht vielseitig sind. Jedes Buch weist eine einzigartige, thematische Zusammenstellung auf. Ziel ist es, mithilfe der fünf Bücher eine große Bandbreite menschlicher Emotionen abzudecken – zum Beispiel zu Schulungs- oder Erziehungszwecken. Auf diese Weise wechseln sich Psalmen (also ein poetischer, religiöser Text), Lobgesänge sowie Gedichte und Lieder immer wieder ab. Diese eindrucksvolle Anordnung spiegelt nicht nur die künstlerische Raffinesse wider, sondern auch eine tiefe Strukturierung, die für eine umfassende Darstellung der menschlichen Erfahrungen sorgt. Die „Tehillim“ wirken damit lesenswert und abwechslungsreiche, gleichzeitig aber auch extrem lehrreich.
Struktur der Psalmen
Auch die Psalmen selbst sind von großem Abwechslungsreichtum geprägt. Einzelne Psalmen variieren in ihrer Form und ihrem Inhalt jedoch erheblich. So finden sich unter anderem die folgenden Arten von Psalmen in den „Tehillim“ wieder:
- Lobgesänge
- Gebete
- Klagen
- weisheitliche Lehren
- emotionale Geschichten
Viele der in den „Tehillim“ enthaltenen Psalmen sind in poetischer Sprache verfasst, die nicht nur ihre emotionale Tiefe unterstreicht, sondern auch ihre künstlerische Schönheit betont.
Einteilung in fünf Bücher
Die Einteilung in die fünf Bücher „Tehillim“ hat nicht nur eine thematische und eine organisatorische Relevanz – vielmehr ermöglicht diese Einteilung auch einen Einblick in die spirituelle Entwicklung, die das jüdische Volk zwischen dem 3. Und 9. Jahrhundert nach Christi Geburt durchlief. Jedes Buch reflektiert dabei für sich die verschiedenen Etappen der Geschichte. Unterteilt sind die fünf Bücher „Tehillim“ dabei in die Folgenden:
1. Erstes Buch (mit den Psalmen 1 bis 41)
2. Zweites Buch (mit den Psalmen 42 bis 72)
3. Drittes Buch (mit den Psalmen 73 bis 89)
4. Viertes Buch (mit den Psalmen 90 bis 106)
5. Fünftes Buch (mit den Psalmen 107 bis 150)
Wofür werden die „Tehillim“ verwendet?
Den „Tehillim“ kommt im jüdischen Alltag eine große Bedeutung bei. Sie dienen als Grundlage verschiedener, religiöser Praktiken, wie beispielsweise Gebete, Lobgesänge sowie Klagen und um Dank auszudrücken. Damit stellen die „Tehillim“ ein zentrales Element des jüdischen, religiösen Lebens dar. Die „Tehillim“ sind damit nicht nur Gebete, sondern auch eine Quelle der spirituellen Reflexion und Inspiration, die tief in die individuelle und kollektive Seele eindringt. Jüdische Gläubige tragen einzelne oder gar alle fünf „Tehillim“ daher im Alltag mit sich herum und nutzen die Fahrt in der Bahn oder den kurzen Spaziergang im Park für ein kurzes Lesen innerhalb dieser. Auf diese Weise kann seelische Rekreation stattfinden.
Wie wichtig sind die „Tehillim“ für das Judentum?
Unterm Strich dienen die „Tehillim“ als eine reichhaltige Quelle voll religiöser Inspiration und werden im Judentum oft im Alltag gelesen. Sie stellen ein Sammelsurium, bestehend aus verschiedenen Psalmen, Lobgesängen, Klagen sowie Gedichten und Gleichnissen dar, die von jüdischen Geistlichen sowie vom israelischen Volk im Laufe von Jahrhunderten zusammengetragen wurden.
Mit dem Begriff „Tehillim“ sind unter anderem auch die Begrifflichkeiten „Tefillin“ sowie „Kippa“ verwandt, bei denen es sich ebenfalls um hebräische Wörter handelt. Während ein „Tefillin“ der typisch jüdische Gebetsriemen ist, so ist stellt ein e jüdische Kopfbedeckung dar, die im Judentum von Männern getragen wird, um ihre göttliche Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen.