Was bedeutet „Über Geld spricht man doch nicht“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Was bedeutet, Über Geld spricht man doch nicht, Bedeutung, Erklärung, Definition


„Über Geld spricht man doch nicht“ ist eine weit verbreitete Redewendung, die verwendet wird, wenn man jemanden darauf hinweisen möchte, dass das Thema Geld in Gesprächen und sozialen Situationen als unangemessen oder tabu angesehen wird. Die Redewendung „Über Geld spricht man doch nicht“ drückt die Überzeugung aus, dass es unhöflich oder unangebracht ist, über finanzielle Angelegenheiten offen zu diskutieren. Dazu gehören Gehälter, Schulden, Reichtum oder andere finanzielle Faktoren beziehungsweise Entscheidungen. Dieser kulturelle Glaube wird oft durch die Erziehung, gesellschaftliche Normen und kulturelle Prägungen verstärkt.

Warum sollte man nicht über Geld sprechen? Erklärung, Gründe

Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum Menschen das Gefühl haben, dass man nicht über Geld sprechen sollte. Je nachdem, ob die Person viel oder wenig Geld besitzt oder verdient, ist die Aussage oft von Scham auf der einen Seite und Angst vor Neid und Missgunst auf der anderen Seite motiviert. Auch gehören zum Beispiel der Schutz der Privatsphäre, die Aufrechterhaltung von sozialer Harmonie und Ordnung sowie der Schutz vor Urteilen und Vorurteilen zu Gründen, warum viele Menschen glauben, man solle nicht über Geld sprechen.

Geld ist für viele Menschen eine persönliche Angelegenheit, und sie möchten ihre finanzielle Situation deswegen nicht mit anderen teilen. Sie glauben, dass es respektvoll ist, die Privatsphäre anderer zu schützen, indem man nicht nach ihren finanziellen Verhältnissen fragt.

Für andere Menschen, gerade solche, die finanziell weniger gut gestellt sind, ist Scham ein Faktor, weswegen sie es vermeiden wollen, dass andere erfahren, wie wenig sie tatsächlich verdienen. Auch wenn diese Sorge oft unbegründet ist, vermeiden es deswegen viele, über Geld zu sprechen.

Des Weiteren kann es zu Neid und Missgunst unter Freunden und Freundinnen, Familienmitgliedern oder Kolleginnen und Kollegen führen, wenn Menschen offen über Geld sprechen. Das liegt daran, dass Menschen fangen schnell an, Vergleiche zu ziehen, was wiederum zu Unzufriedenheit und ungesunden Beziehungen beitragen kann. Menschen neigen dazu, über andere aufgrund ihrer finanziellen Situation zu urteilen. Ähnlich wie bei Menschen, die sich für ihr Einkommen schämen, kann Verschwiegenheit beim Thema Geld im Allgemeinen helfen, Vorurteile und negative Beurteilungen zu verhindern, die auf der finanziellen Situation einer Person basieren.

Ein weiterer Grund, nicht über Geld zu sprechen, liegt darin, dass in vielen Kulturen der offene Umgang mit finanziellen Angelegenheiten als störend für die soziale Ordnung und Harmonie angesehen wird. Das Vermeiden von Gesprächen über Geld kann dazu beitragen, so glaubt man, Konflikte zu verhindern und einen friedlichen Umgang miteinander zu fördern.

Ein weiteres mögliches Problem bei Gesprächen über Geld ist, dass es den Fokus auf materielle Aspekte des Lebens lenkt, anstatt auf persönliche Qualitäten, Fähigkeiten und Erfahrungen zu achten. Als Resultat kann das Selbstwertgefühl vieler Menschen von finanziellem Erfolg oder Misserfolg festgemacht werden, anstatt auf dem, was sie als Individuum ausmacht.

Nicht zuletzt kann das Sprechen über Geld zu unangenehmen Situationen führen, in denen sich Menschen unter Druck gesetzt fühlen, finanzielle Informationen preiszugeben, die sie lieber für sich behalten würden.

Warum sollte man über Geld sprechen?

Trotz der oben genannten Bedenken gibt es auch gute Gründe dafür, offen über Geld zu sprechen. Dazu gehört zum Beispiel, dass ein offener Umgang mit Geld die finanzielle Bildung fördert. Offene Diskussionen über Geld können helfen, den Menschen ein besseres Bewusstsein für Finanzen zu vermitteln. Viele Menschen haben wenig Verständnis von finanziellen Dingen und dem Management von Geld, und kennen sich nicht gut mit Themen wie Sparen, Investieren und der Altersvorsorge aus. Indem man offen über Geld spricht, können Informationen geteilt und finanzielle Kompetenzen erworben werden.

Gleichzeitig kann das offene Sprechen über Geld zur Verringerung von finanziellen Ungleichheiten beitragen. Wenn nicht über Geld gesprochen wird, können finanzielle Ungleichheiten weiterhin bestehen oder sich sogar verschlimmern. Offene Gespräche über Gehälter und Vergütungen helfen hingegen dabei, Ungleichheiten aufzudecken – ein gutes Beispiel hierfür sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen oder verschiedenen ethnischen Gruppen.

Des Weiteren hilft ein offener Umgang mit Geld dabei, Schamgefühle abzubauen und es Menschen erleichtern, sich Hilfe zu holen. Denn gerade, wenn Menschen finanzielle Schwierigkeiten haben, schämen sie sich häufig, darüber zu sprechen. Indem man offen über Geld spricht, können diese negativen Emotionen abgebaut werden. Nicht zuletzt hilft ein offener Umgang mit Geld auch dabei, bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen. Denn ein offenes Gespräch über Finanzen ermöglicht es, von anderen Menschen zu lernen oder sich Rat einzuholen, bevor man wichtige finanzielle Entscheidungen trifft.

Warum geht es in der Sendung „Über Geld spricht man doch“? Bedeutung, Eigenschaften sowie Erklärung und Definition

In Zeiten hoher Inflationen, Preisspiralen und sozialer Not finden TV-Zuschauer immer wieder Freude an Formaten wie beispielsweise „Über Geld spricht man doch“, in denen die finanzielle Situation von Bürgern verschiedenster Einkommensklassen thematisiert wird. „Über Geld spricht man doch“ stellt diesbezüglich eine weitere TV-Sendung auf dem deutschen TV-Sender Kabel Eins dar, in der das Leben, Einkommen und die Ausgaben unterschiedlicher Familien analysiert werden.

Da die Sendung noch recht jung ist und viele Menschen gar nicht so genau wissen, was überhaupt der thematische Gegenstand von „Über Geld spricht man doch“ ist und wie die Sendung als solche aufgebaut ist, soll der nun folgende Artikel detailliertere Informationen liefern. Dabei soll vor allem auf den Inhalt, die Herkunft und Kritiken an der Sendung eingegangen werden.

Was ist „Über Geld spricht man doch“? (TV-Show)

Bei „Über Geld spricht man doch“ handelt es sich um eine deutsche TVS-Sendung auf dem Privatsender Kabel Eins. Der Titel der Sendung leitet sich von dem deutschen Sprichwort „Über Geld spricht man doch nicht“ ab. Hierbei wird das „nicht“ entfernt, sodass die Aussage ins komplette Gegenteil gezogen wird. Und darum geht es in dieser Sendung auch – und zwar darum, dass die Protagonisten ihre Vermögensverhältnisse offenlegen.

Vor allem Familien mit geringen Einkünften gelten als die Hauptakteure des Formats. Diese legen ihre gesamten Einkommen sowie Vermögensverhältnisse in Form von Kontoauszügen, Spar- oder Investitionsanlagen offen. Gleichzeitig wird die individuelle Ausgabensituation analysiert. Auf diese Weise soll der Zuschauer einen Einblick in die aktuelle Lebenssituation, beziehungsweise Lebensqualität der Familie erhalten.

Herkunft und Ursprung von „Über Geld spricht man doch“

Die TV-Sendung „Über Geld spricht man doch“ wurde am 28. April 2022 erstmalig auf dem deutschen TV-Privatsender namens „Kabel Eins“ ausgestrahlt. Sie gleicht einem Experiment eines Privatsenders, in der die Lebens- und Einkommenssituation verschiedenster Familien, mit dem Hintergrund der aktuell hohen Inflationsrate aussieht. Hierfür begleitet die Sozialreportage die Familien mit der TV-Kamera und filmt Einkäufe, Ausflüge sowie Arbeitsverhältnisse und finanzielle Themen der betreffenden Familien.

Kritiken an „Über Geld spricht man doch“

Obwohl die Sendung „Über Geld spricht man doch“ von Anfang an hohe Einschaltquoten hatte, so gilt diese doch als kontrovers und weist viele Kritiker auf. Häufig wird kritisiert, dass die Sendung die betreffenden Familien bloßstelle und verstärkt auf Familien setzen würde, die sozial schwach aufgestellt wären. Damit wird der Sendung eine gewisse Sensationsgeilheit unterstellt. Gleichzeitig gilt das Thema Geld in Deutschland als Tabuthema. Viele Bürger Deutschlands sprechen sich daher klar dagegen aus, derartig intime Informationen mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen und empfinden das TV-Format daher als würdelos.

Fazit „Über Geld spricht man doch“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich bei „Über Geld spricht man doch“ um ein deutsches TV-Format des beliebten Privatsenders „Kabel Eins“ handelt, bei dem vor allem sozial schwache Familien ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenlegen. Dies wird dann mit der jeweiligen Ausgabensituation verglichen.

Mit dem Format „Über Geld spricht man doch“ ist zum Beispiel das deutsche TV-Format „Raus aus den Schulden“ mit Peter Zwegat verwandt. In dieser wird die Schuldensituation von verschuldeten, deutschen Bürgern thematisiert. Gemeinsam mit dem Protagonisten Peter Zwegat wird dann versucht, aus den Schulden herauszukommen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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