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verbasseln / verbaseln oder verdasseln / verdaseln? Bedeutung erklärt


„Verbasseln“ und „verdasseln“ bedeuten das gleiche. Sie bezeichnen, dass unabsichtliche und achtlose Verlieren von Dingen oder Gegenständen, sowie das unachtsame Vergessen von etwas. Grund dafür ist eigene Nachlässigkeit, Unkonzentriertheit und schlechte Aufmerksamkeit.

Weitere Schreibweisen sind:

  • verbaselt (mit einem s)
  • verdaselt (mit einem s)
  • verbaseln (mit einem s)
  • verdaseln (mit einem s)
  • verbraseln (mit r und einem s)
  • verbraselt (mit r und einem s)
  • verbrasseln (mit r)
  • verbraselt (mit r)

Je nach Region zeigen sich Unterschiede in der Schreibweise des Wortes. Während im Magdeburger Raum eher „verbasseln“ gesagt wird, ist im westdeutschen Sprachraum eher „verbaseln“ und teils „verdasseln“ im Gebrauch.

Insbesondere zeigt sich, das „verbasseln“ nur regionale Bedeutung hat, während „verbaseln“ (mit einem s) stärker verbreitet ist. (Laut Google Trends ist „verbaseln“ besonders stark in Nordrhein-Westfalen verbreitet.)

Synoynme für verbaselt / verbasselt sind:

  • vermasselt
  • verlieren
  • versäumen
  • verpielen
  • verbummeln
  • verschlampen
  • verschludern
  • verdusseln
  • vergessen
  • verlegen
  • in den Sand gesetzt
  • verhauen

Beispiele:

  • „Jetzt hab ich meinen Schlüssel verbasselt!“
  • „Verbassel nicht alles!“

Herkunft von verbasseln / verbaseln

Die gute Nachricht an alle Schweizer vorweg: Mit der Stadt Basel hat „verbasseln“ / „verbaseln“ nichts zu tun.

„Verbaseln“ soll aus dem Niederdeutschen oder Niederländischen stammen. Dort gab es das Verb „basen“. „Basen“ bedeutet: unsinnig reden oder unsinnig handeln. (Im weiten Sinne, ist das Verlieren oder Vergessen von etwas unsinnig.)

In der österreichischen Sprache existiert das Verb „baseln“. Es bedeutet, dass jemand immer etwas zu tun hat oder immer eine kleine Aufgabe hat.

In Kombination mit einem „ver“ – also zu „verbaseln“, könnte damit gemeint sein, dass jemand seine kleine Aufgabe vergessen hat.

Übrigens:

2004 stand „verbaseln“ das erste Mal im Duden.

Schlafittchen

Bedeutung: Wird häufig im Zusammenhang mit der Redensart „Jemanden am Schlafittchen packen“ verwendet, welche bedeutet, dass jemand am Weglaufen gehindert und zur Rechenschaft gezogen wird.

Schlafittchen ist eine alte Bezeichnung für Hemd- oder Jackenkragen.

Wort: Substantiv

Beispiel 1: „Ich pack den am Schlafittchen und erzähl dem einen!“

Beispiel 2: „Pack den am Schlafittchen!“

Auch: Schlawittchen

rinjehaun

Bedeutung:

  1. Verabschiedung im Magdeburger Raum, welche oft in Kombination mit „abjeklatscht“ verwendet wird. Hier durch ergibt sich der Ausruf: „Rinjehaun und Abjeklatscht“.
    „Rinjehaun und Abjeklatscht“ kann übersetzt werden zu „Reingehauen und Abgeklascht“. Dies ist bei einer Verabschiedung geläufig und bezeichnet verschiedene Handschläge.
  2. Ebenso kann „rinjehaun“ im Kontext der Nahrungsaufnahme verwendet werden. Hier bezeichnet es, dass jemand gut und viel isst.

Wortart: Verb

Beispiel 1: „Wir fahren los. Rinjehaun und abjeklatscht!“

Beispiel 2: „Der Große hat beim Essen rinjehaun!“

meschugge

Bedeutung: „Meschugge“ ist ein Lehnwort, dass aus dem hebräischen/jiddschen Wortschatz stammt und im 19. Jahrhundert Eingang in die deutsche Sprache fand. Es beschreibt jemanden, der sich verrückt verhält.

Im Jiddischen ist das Original-Wort „meschuggo“ und im hebräischen wir das Wort „meschugga“ verwendet.

Auch: Adjektiv

Beispiel 1: „Bist du meschugge? Spinnst du?“

Beispiel 2: „Der is meschugge.“

Was bedeutet „Himugüegeli“? Bedeutung, Definition, Erklärung


Bedeutung: In der Berner Region in der Schweiz ist „Himugüegeli“ oder „Himelgüegeli“ eine gebräuchliche Bezeichnung für Marienkäfer.

Wortart: Substantiv

Was der Ausdruck „Himugüegeli“ bedeutet:

Der erste Teil des Wortes „Himugüegeli“ bedeutet „Himmel“. Je nach Schreibart bedeutet das „Himu“ oder das „Himel“: Himmel.

Das „-güegeli“ bedeutet: Käfer. Statt „-güegeli“ wird auch „-chäferli“ gesagt. In einer weiteren Variante wird das Käfer Tier gesagt, so z.B. bei „-tierli“.

Synonyme und weitere Begriffe für Himugüegeli und Marienkäfer

Synonyme: Herrgottstierli, Himmugügeli, Himmugüegeli, Marienkäferli, Mariechääfer, Mäiechääfer, Mäiechääfer, Mariechäferli, Muettergotteschäferli

Weitere Synonyme für Marienkäfer haben wir hier zusammengetragen. Es sind übrigens über 50 die wir in Kategorien eingeordnet haben.

Bedeutung des Himu-güegeli

Marienkäfer – oder auf berndeutsch „Himugüegeli“ – sind ein weithin und über Landesgrenzen anerkanntes und verbreitetes Glückssymbol. Dies liegt an der Geschichte zwischen den Menschen und den Marienkäfern. Marienkäfer werden wegen ihrer Nützlichkeit sehr gemocht. Diese Bewertung und Bedeutung entstand in der Agrargesellschaften der vergangenen Jahrhunderte. Die Marienkäfer fressen Blatt- und Schildläuse, damit befreien sie Bauern, Gärtnern und Pflanzenliebhaber von den Schädlingen.

Die Käfer wurden als Geschenk des Himmels, des Gottes, der Jungfrau Maria oder der Mutter Gottes betrachtet. Deswegen findet sich die vermutete Herkunft in einigen Namensvarianten. (Herrgottstierli, Muettergotteschäferli,…) Dies führte auch dazu, dass sie neben Kühen, Schweinen und anderen Tieren eines Bauernhofes in gleicher Art und Wertigkeit gezählt wurden.

Weitere Bedeutung von Himugüegeli

Die „Kita Himugüegeli“ ist eine Kindertagesstätte in Bern.

„Waldspielgruppe Himugüegeli“ heißt eine Waldspielgruppe für Kinder in Grosshöchstetten bei Bern, Schweiz.

„Stilltreffen Himugüegeli“ heißt eine Veranstaltung in Holderbank, Schweiz.

„Himugüegeli“ heißt eine Geschmacksrichtung für E-Zigaretten. Der Geschmack „Himugüegeli“ ist eine Mischung aus Erdbeeren, Melone und Zitrus.

„Himugüegeli“ ist eine Gastwirtschaft in Trub, Schweiz.

Karacho

Bedeutung: Mit großem Tempo sich bewegen oder fahren

„Karacho“ wird in der Regel mit „mit Karacho“ verwendet.

„Karacho“ kann vom spanischen Wort „Carajo“ abstammen, jedoch ist die Herkunft ungeklärt. „Carajo“ bedeutet übersetzt: „Donnerwetter“ und wird häufig als Schimpf- oder Fluchwort verwendet. „El Carajo“ ist die derbe Bezeichnung von einem Penis als Schwanz.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Der kam mit viel Karacho an.“

Beispiel 2: „Mit Karacho kam sie, um die Ecke.“

Was bedeutet Kirsche? Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Ausdruck „Kirsche“ hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir diese vor:

Was bedeutet Kirsche? Bedeutung, Definition, Erklärung

  1. „Kirsche“ heißt die Frucht und das Holz des Kirschbaums. „Kirsche“ ist Kurz für „Kirschbaum“. Er gehört zu den Rosengewächsen. Kirschen zählen zum Steinobst.
  2. „Kirsche“ ist eine Bezeichnung für attraktive Frauen. (Dies könnte daran liegen, dass sie wie die Frucht „Kirsche“ attraktiv wirken. Das rot der Kirsche zeigt sich an den Lippen einer attraktiven Frau.)
  3. Als „Kirsche“ wird auch ein Spielball im Fußball oder Handball bezeichnet.
  4. Kirsche ist auch eine umgangssprachliche Bezeichnung für „Kopf“.
  5. Heiße Kirsche“ ist ein Jugendwort aus dem Jahr 2023. Es bedeutet so viel wie „cool“ oder „wild„.

Der Ausdruck „Kirsche“ stammt vom mittelhochdeutschen „Kirse“ / „Kerse“ ab, was wiederum vom lateinischen zuvor eingedeutscht wurde. „Cerasum“ bedeutet Kirschbaum, daraus wurde im Althochdeutschen „Chirsa“.

Herkunft der Kirsche

Ursprünglich stammt die Kirche aus Kleinasien. Von dort wurde sie schon im ersten Jahrhundert vor Christi nach Europa gebracht. Dafür verantwortlich ist der römische Feldherr Lucius Licinius Lucullus. Von der Hafenstadt Cerasus aus, verschiffte er einige Pflanzen nach Italien. Die Hafenstadt Cerasus verlieh der Kirsche auch ihren Namen, was sich noch in der französischen und spanischen Schreibweise erkennen lässt. Auf französisch heißt die Kirsche: Cerise. Auf spanisch heißt sie: Cereza.

Das antike Cerasus ist heute eine Stadt in der Türkei.

Von Italien aus verbreiteten erst die Römer, später andere die Kirsche in ganz Europa.

„mit dem ist nicht gut Kirschen essen“

Die Kirsche hat auch im Spruch „mit dem ist nicht gut Kirschen essen“ Eingang in die deutsche Sprache gefunden. Mit dem Spruch ist gemeint, dass jemand unangenehm oder unsympathisch ist und man mit dieser Person nicht gut auskommt.

Der Spruch soll daher kommen, dass im Mittelalter Kirschen rar und teuer waren. Reiche Leute konnten sich Kirschen leisten und pflanzten die Bäume in ihren Gärten an. Wollte nun jemand etwas von den Kirschen abhaben oder die Reichen beim Kirschen essen stören, so könnte es vorkommen, dass diese nicht nett reagieren und den Schnorrer abweisen oder sogar mit Kirschkernen bespucken.

Auch kam es im Mittelalter vor, dass vergifte Kirschen genutzt wurden, um Feinde zur Strecke zubringen. Mit diesen Personen ist dann auch nicht gut Kirschen zu essen.

Eine weitere Theorie ist, dass die Menschen im Mittelalter nicht zwischen giftigen und ungiftigen Kirschen unterscheiden konnten. So geschah, dass sich einige an giftigen Kirschen vergifteten. (Da es sehr viele Sorten gibt, ist das gut denkbar.)

Kohldampf

Bedeutung: Bezeichnet das Bedürfnis nach Nahrung, welches auch „Hunger“ genannt wird.

Kohldampf in folgenden Kombinationen auftreten:

  • Kohldampf haben
  • Kohldampf schieben

„Kohldampf“ stammt aus dem Rotwelschen. Hier sind die Worte „Dampf“ und „Kohler“ synonym mit dem Wort „Hunger.“ Die Kombination beider Worte zu „Kohldampf“ soll besonders großen Hunger symbolisieren.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Ich hab Kohldampf.“

Beispiel 2: „Der eine hatte richtig Kohldampf. Der hat den Teller fast mit gegessen.“

Auch: Bärenhunger

Kabuff

Bedeutung: Bezeichnet einen kleinen, engen und oft Fensterlosen Raum

Kabuff leitet sich vom mittelniederdeutschen „kuffe“, „küffe“, oder „kiffe“ ab, was ein kleines schäbiges Haus bezeichnet. In Verbindung mit dem Wort Kabuse, ist so das Kabuff entstanden.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Schönes Kabuff!“

Beispiel 2: „Dein Zimmer ist so groß wie ein Kabuff.“

Was bedeutet juckig? Bedeutung und Definition


„Juckig“ ist ein Adjektiv und bezeichnet einen Zustand der Erregung, Ungehaltenheit und Aufgewühltheit. Dies kann verschiedenen verstanden werden:

Juckig als Ausdruck für sexuelle Erregung. Beispiel: „Sie war juckig“ oder „Er war juckig“. Hierbei steht „juckig“ für „Lust auf Sex“, „Verlangen nach Sex“, „lüstern sein“ oder „geil sein“.

„Juckig“ wird in dem Sinne verstanden, dass einer Person an ihrem Verhalten und ihrer Körpersprache anzusehen ist, dass sie erregt und lüstern ist.

Juckig kann aber auch als Ausdruck für Aufregung oder Vorfreude – außerhalb des sexuellen Kontextes – verstanden werden.

Wortherkunft: Wo juckig herkommt?

„Juckig“ leitet sich vermutlich vom Wort „jucken“ ab. Auch wenn „jucken“ heute als ein unangenehmes Gefühl beschrieben, dass z.B. nach einem Mückenstich auftritt, so kann es auch als kribeln oder prickeln verstanden werden. „Jucken“ bezeichnet allgemein, dass etwas einen Reiz ausübt.

Mit der allgemeinen Erklärung von „jucken“, dass etwas einen Reiz ausübt, lässt dies sich gut auf „juckig“ im Kontext der sexuellen Erregung übertragen. Eine Person, eine Bewegung oder sonst etwas löst bei jemanden die Lust auf Sex aus und das sorgt dafür, dass die Person ungehalten und wolllüstig wird.

Jedoch sollte „juckig“ und „jucken“ nicht so wörtlich genommen werden. Denn wenn es im Intimbereich stärker und länger juckt, ist das kein Zeichen für sexuelle Erregung, sondern kann auf eine Krankheit hinweisen.

Das Gegenteil zu „juckig“ liegt auch im Wort „jucken“. Wenn jemand sagt, „das juckt mich nicht“, so sagt die Person damit, dass ein Thema sie nicht interessiert und damit sagt sie aus, dass das Thema sie (emotional) nicht berührt.

Weitere Zusammenhänge mit juckig: Juckeln

Im Zusammenhang mit juckig und jucken gibt es auch das Wort „juckeln“. „Juckeln“ bedeutet, dass jemand sich langsam und ohne Eile fortbewegt. Auch wird das unruhige hin und her rutschen auf einem Stuhl als „juckeln“ bezeichnet.

Was bedeutet Gedöns? Bedeutung, Definition, Wortherkunft


Der Ausdruck „Gedöns“ hat mehrere Bedeutungen:

  1. Als „Gedöns“ werden z.B.Gegenstände bezeichnet, die überflüssig oder unbrauchbar sind und deren Nutzen fragwürdig ist. Sie sind für Alltag nicht notwendig.
  2. Bezeichnet ein bestimmtes Verhalten, bei dem ein Sprecher viel Aufmerksamkeit einfordert und sich durch übertriebenes Getue auszeichnet. Auch bezeichnet „Gedöns“ in diesem Zusammenhang unnötigen Aufwand.  Dieses Handeln wird wenig ernst genommen und kaum geschätzt.

Beispiele für Gedöns

  • „Mach nicht so’n Gedöns!“
  • „Kauf nicht so viel Gedöns!“

Synoynme: Affektiertheit, Affentheater, Aufheben, Brimborium, Gehabe, Getue, Gerede, Gewese, Heckmeck, Kram, Mist, Schrott, Tamtam, Trara, Treiben, Trödel, Zeug, Zirkus

Seit 1973 steht „Gedöns“ im Rechtschreibduden.

Gerhard Schröder und das Gedöns

1998 wurde das Wort „Gedöns“ Deutschland bekannt, als der damalige Bundeskanzler Gerhrad Schröder das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als „Ministerium für Familie und Gedöns“ bezeichnete.

Herkunft: Wo Gedöns herkommt

Der Ausdruck „Gedöns“ stammt vom niederdeutschen „Gedööns“ ab, was mit dem niederländische „Gedoe“ verwandt ist. „Gedööns“ bedeutet: Gerede, Gewese. Selbst leitet sich das niederdeutsch „Gedööns“ vom mittelhochdeutschen „Gedense“ ab. „Gedense“ bedeutet „Gezerre“, „Geschleppe“ oder „Gezerre“, also das hin und her ziehen von etwas. Laut Gebrüder Grimm bezeichnete „Gedense“ auch einen Vogelzug.

„Gedense“ ist auch verwandt mit dem mittelhochdeutschen Verb „dinsen“. „Dinsen“ bedeutet, etwas Ziehen bis es sich dehnt. Das Verb „dinsen“ wird heute nicht verwendet, aber es hat als Partizip „gedunsen“ überlebt. Auch stammt das Verb „dehnen“ von „dinsen“ ab.

Weiteres

„Gedöns“ wird auf englisch mit „Fuss“ übersetzt.

Pflegeprodukte von Jean&Len werden unter anderem mit dem Spruch „Sehr geile Handcreme ohne Gedöns“ beworben. (Mit Gedöns sind in diesem Fall unnötige Zusatzstoffe gemeint.)

„Ohne Gedöns“ heißt ein Zero-Waste-Einzelhandel in Hamburg. In diesem unverpackt Laden können Produkte unverpackt gekauft werden.

Das Unternehmen Gosch verkauft auf seiner Homepage unter der Kategorie „Gedöns“ Fanartikel und Geschirr.

„Gedöns PaperBag“ ist eine starke Papiertüte, die im Internet verkauft wird.

„Gedöns aus Knast und Politik“ ist ein Buch von Sabine Bomeier.

Huckepack

Bedeutung: Unter „Huckepack“ tragen, wird der Transport einer Person auf dem Rücken oder den Schultern einer anderen Person verstanden.

„Huckepack“ wird in der Regel wie folgt verwendet: „Jemanden Huckepack tragen.“

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Los trag mich Huckepack!“

Beispiel 2: „Schau, wie schön er sie Huckepack trägt.“

 

Hammelbeine

Bedeutung: Wird in der Regel wie folgt verwendet: „Ich zieh Dir die Hammelbeine lang.“ Dies soll zeigen, dass jemand für seine Taten durch einen anderen zur Rechenschaft gezogen wird.

Der Ausdruck stammt aus der Hammelschlachterei, wo den geschlachteten Tieren die Haut heruntergezogen wurde. Bei diesem Vorgang wurden die Beine scheinbar länger. Dem entsprechend kann „Hammelbeine langziehen“ bedrohlich verstanden werden, da hier jemand einem anderen ans Leder bzw. die Haut abziehen will.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Pass uff du. Sonst zieh ich dir die Hammelbeene lang!“

Beispiel 2: „Ich zieh dem de Hammelbeine lang!“

dalli

Bedeutung: Wird oft im Kontext verwendet, dass sich jemand beeilen soll bzw. dass dieser jemand schnell sein soll.

„Dalli“ ist eine Entlehnung des polnischen Wortes „dalej“, welches „weiter/vorwärts“ bedeutet. Anfang des 19. Jahrhunderts fand „dalli“ Eingang in die deutsche Sprache.

Wortart: Adverb
Beispiel 1: „Dalli dalli. Wir wollen los.“
Beispiel 2: „Jetzt aber dalli.“
Was bedeutet flott? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Der Ausdruck „flott“ hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir die Bedeutungen vor:

  1. sich schnell fortbewegen / zügig sein
  2. eine Aufgabe schnell erledigen
  3. schwungvoll
  4. elegant und schick aussehen; modisch gekleidet sein
  5. attraktiv / hübsch
  6. unbekümmert / lebenslustig
  7. fahrbereit / bewegbar (Seemannssprache)

Beispiele mit flott

„Flott“ ist jemand, wenn er eine Aufgabe schnell erledigt.
Beispiel:

  • „Du bist aber flott. Das hat nur 3 Mnuten gedauert.“
  • „Ich bin flott vorangekommen.“

„Flott“ ist jemand, der sich schnell bewegt.
Beispiel:

  • „Du warst aber flott. Hast du alles im Markt bekommen?“
  • „Die Bedienung ist aber flott!“

Flott bedeutet auch, dass jemand sich elegant und schick kleidet.
Beispiel:

  • „Du siehst flott aus!“
  • „Dein Mantel ist flott.“

„Flott“ bedeutet auch, Lebsnlustig, unbekümmert und unbeschwert.
Beispiel: „Er führt ein flotts Leben.“

„Flott“ in der Seemannssprache bedeutet, dass ein Schiff wieder fahrbereit ist. Aus dem Adjektiv „flott“ leitete sich das Substantiv „Flotte“ ab. Eine Flotte ist ein Schiffsverbund, die gemein auf dem Meer als Konvoi fahren.
Beispiel: „Der Kahn ist wieder flott.“

Weitere Worte mit „flott“

Ausdrücke wie folgende, sind in der deutschen Sprache verbreitet:

Flotte Biene

„Flotte Biene“ ist der Name einer Honigmarke.
Eine flotte Biene ist eine hübsche und attraktive Frau.

Flotte Lotte

„Flotte Lotte“ ist ein handbetriebenes Küchengerät mit dem Früchte, Gemüse und Lebensmittelt passiert werden können. Der Name leitet sich vermutlich vom Namen von Charlotte Giebel ab, die dass 1928 in Belgien patentierte Gerät in Deutschland ab den 1930er Jahren populär machte.

In Deutschland vertreibt die Firma GEFU die „Flotte Lotte“.

  • Flotte Sohle – Wer eine flotte Sohle aufs Parkett legt, tanzt sehr gut.
  • Nenn das Zauberwort mit Doppel-t: Flott.

Wortherkunft: Wo „flott“ herkommt

Der Ausdruck „Flott“ für jemanden, der schnell ist, gut gekleidet oder fröhlich ist, stammt aus der Seemannssprache und aus dem Mitteldeutschen.

Im Mitteldeutschen wurde „vlot“ gesagt und im niederdeutschen „flot“. Die Ausdrücke „vlot“ und „flot“ bedeuten: schwimmen, fließend und im Wasser fahrend. In der Seemannssprache wurde z.B. „flot maken“ gesagt, was bedeutet, dass ein Schiff fahrbereit gemacht wird.

Im 17. Jahrhundert ging „Flott“ in die Studentensprache ein und von dort in die hochdeutsche Sprache. Die Studenten übertrugen, dass „flott“, was „oben auf“ bzw. „schwimmend“ bedeutete, metaphorisch auf „unbekümmert“ und „lebenslustig“. Jemand der flott war, schwamm oben auf den Dingen und war frei von Sorgen. (Hiermit ist der Ausdruck „Erste Sahne“ vergleichbar. Die Sahne schwimmt auch oben.)

Was bedeutet Furzmolle? Bedeutung, Wortherkunft


„Furzmolle“ ist eine scherhafte und liebevolle Bezeichnung für das eigene Bett. Hierbei suggeriert der Begriff „Furzmolle“, dass entwichene Darmwinde dafür sorgen, dass das Bett vorgewärmt wird, sowie das vergangene Blähungen sich in der Matratze befinden.

„Furzmolle“ ist eigentlich eine Bezeichnung dafür, dass das Bett bequem ist bzw. eine bequeme – eingelegene – Stelle hat.

Weitere Synonyme wie Falle oder Nest für das Bett findest du hier.

Beispiele mit Furzmolle

  • „Ab inne Furzmolle!“
  • „Wir gehen gleich in die Furzmolle.“

Woher kommt das Wort „Furzmolle“?

Der Ausdruck „Furzmolle“ setzt sich aus den Worten „Furz“ und „Molle“ zusammen. Der Ausdruck „Furz“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Blähungen, also Gas, das den Körper über den After verlässt. Der Ausdruck „Molle“ hat eine komplexere Bedeutung.

Was bedeutet „Molle“?

„Molle“ leitet sich vom „Mulde“ ab. Eine „Mulde“ ist eine längliche Vertiefung. Im Kontext der „Furzmulde“ beschreibt die Mulde eine Vertiefung im Bett, also eine eingelegene und bequeme Stelle. Diese tritt bei Matratzen auf, die benutzt bzw. schon sehr abgenutzt sind und ihre Elastizität verloren haben und sie zeigen sich nach dem jemand eine Nachtlang in einem Bett mit solch einer Matratze geschlafen hat.

Statt „Mulde“ kann auch von einer „Kuhle“ gesprochen. Die „Kuhlenbildung“ ist für viele Matratzenhersteller ein wichtiges Thema, da sie ein Qualitätsmerkmal ist.

Weitere Bedeutung von Molle: Als „Molle“ werden in Berlin Gläser bezeichnet. „Molle“ ist aber auch ein in Berlin und in Sachsen verbreiteter Ausdruck für das „Bett“. Auch ist „Molle“ bzw. „Mulde“ eine Bezeichnung für einen länglichen Backtrog.

Der Ausdruck „Furzmulde“ bzw. „Furzmolle“ war früher im 19. Jahrhundert in der Soldaten- und Studentensprache verbreitet, heute ist er in der Umgangssprache verbreitet.

Weiteres zur „Furzmolle“

Nach einer Erwähnung in einer Fernsehserie erhielt der Ausdruck „Furzmolle“ massive Suchanfragen im November 2017 bei Google.de.

Hucke voll

Bedeutung:

  1. jemanden belügen
    1. „Die Hucke voll lügen.“
  2. jemanden verprügeln:
    1. „Jemanden die Hucke voll hauen“
    2. „Die Hucke voll kriegen.“
  3. jemanden auslachen:
    1. „Die Hucke voll lachen.“
  4. sich sinnlos betrinken:
    1. „Die Hucke voll saufen.“

„Hucke“ bezeichnet in der Umgangssprache den Rücken und eine auf dem Rücken getragene Last.

Wortart: Substantiv/Wortgruppe

Beispiel 1: „Der lügt dir doch die Hucke voll.“

Beispiel 2: „Kriegst gleich die Hucke voll!

Dresche

Bedeutung: Bezeichnung für Prügel und Schläge.

„Dresche“ leitet sich vom Verb „dreschen“ ab, welches den Vorgang beschreibt, dass Getreidekörner oder Samen durch einen Dreschflegel aus den Ähren oder Hülsen gedrescht werden. Dieses „Dreschen“ gleicht Schlägen.

Wortart: Substantiv

Beispiel 1: „Kriegst gleich Dresche!“

Beispiel 2: „Der kriegt Dresche.“

Was bedeutet Wunderbeutel / sich einen Wunderbeutel umhängen? Bedeutung, Wortherkunft


Der Ausdruck „Wunderbeutel“ hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie vor.

Echte Wunderbeutel

Als Wunderbeutel werden Beutel bezeichnet, die eine der folgenden Eigenschaften erfüllen:

  • Sie enthalten eine Überraschung
  • Sie sind besondere Beutel, also aus besonderem Material
  • Sie haben viele Verwendungszwecke

Die Wunderbeutel sind echte Wunder-Beutel.

Sich einen Wunderbeutel umhängen

„Sich einen Wunderbeutel umhängen“ ist eine Redensart. Damit wird ausgesagt, dass sich jemand über Sachverhalt auffällig und theatralisch wundert oder dass jemand, für eine Tat besonders viel Anerkennung und Lob einfordert.

Teils wird auch gesagt: „Einen Wunderbeutel umbinden.“

Beispiele:

  • „Häng dir keinen Wunderbeutel um!“
  • „Jetzt hängt der sich einen Wunderbeutel um.“

Wunderbeutel aus Paper Mario

Der Wunderbeutel ist ein Gegenstand aus dem Videospiel „Paper Mario: Die Legende vom Äonentor“. Der Wunderbeutel hilft dem Spieler mehr Gegenstände zu tragen. Am Anfang kann der Spieler nur 10 normale Gegenstände tragen, durch den Wunderbeutel verdoppelt sich die Zahl auf 20 normale Gegenstände. Damit ist der Wunderbeutel aus Paper Mario ein Raum-Wunder-Beutel.

Weiteres zu Wunderbeutel

Der Ausdruck „Wunderbeutel“ setzt sich aus den Worten „Wunder“ und „Beutel“ zusammen. Ein Wunder ist etwas außergewöhnliches und übernatürliches, dass einer göttlichen Macht oder einer übernatürlichen Kraft zugeschrieben wird. Es wird aber auch von „Wunder Natur“ gesprochen, damit ist gemeint, dass etwas Vollkommen, Einzigartig und schön, dass für Bewunderung und Staunen sorgt.

„Der Wunderbeutel“ ist eine Geschichte im „Lese-Buch fürs Frauenzimmer, Band 2“ von Friedrich Schmitt. In der kurzen Geschichte geht es um einen Beutel, in dem für den Notfall immer Geld drin war.

Die Geschichte „Der Wunderbeutel“ findet sich auch im Sammelband „Meine bunten Favorit-Geschichten. Zum Vorlesen und Selberlesen ab 3 Jahre.“

Ein bedruckter Beutel trägt den Namen „Wunderbeutel“. Dieser wird Internet vertrieben.

Was bedeutet spachteln? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Das Verb „spachteln“ hat in der deutschen Sprache zwei Bedeutungen. Beide stellen wir in diesem Beitrag vor:

„Spachteln“ = Nahrung aufnehmen

„Spachteln“ bezeichnet die genußvolle Aufnahme von Nahrung in großen Portionen und mit vollem Löffel. Wer spachtelt, dem schmeckt es und der hat großen Hunger.

Auf hochdeutsch wird für „spachteln“ essen gesagt.

„Spachteln gehen“ wird z.B. im Rheinland gesagt. Damit ist gemeint, dass jemand Essen gehen möchte.

„Spachteln“ = Wände verputzen

Als spachteln oder verspachteln, ist aber auch das Verputzen von Wänden oder Decken bekannt. Dabei wird ein Spachtel mit Spachtelmasse oder Gipsmasse beladen. Mit dieser Masse wird dann eine Wande verspachtelt, um z.B. Risse, Unebenheiten, Löcher und Schlitze auszubessern.

Spachteln: Was hat Hausbau mit Essen zu tun?

„Spachteln“ (Essen) und „spachteln“ (Wände verputzen) sind miteinander verwandt.  Die Ähnlichkeit zwischen beiden Wörtern besteht vermutlich dadrin, dass etwas (Ein Löffel, eine Gabel oder ein Spachtel) viel oder stark beladen wird (mit Essen oder Spachtelmasse) und dann zu etwas geführt wird (z.B. dem Mund oder einer Unebenheit in der Wand).

Allgemeiner wird „Spachteln“ als ein Prozess verstanden, bei dem eine Lücke geschlossen wird. Spachteln wird nicht nur als Bezeichnung für das Werkzeug verwendet, sondern auch als Beleidigung im Sinne von Pfeife, Idiot oder Vogel.

Weitere Worte: Verputzen

Ein anderes Wort, dass auch in beiden Bereich – beim Essen und Hausbau –  vorkommt, ist „putzen“ bzw. „verputzen“.

Andere ähnliche Worte sind z.B. „verdrücken“, „vertilgen“ oder „zuschlagen“.

Beispiele

  • „Da spachtelt er.“
  • „Jetzt spachteln wir.“

„Spachteln“ in der Musik

Deutsche Musiker verwenden den Ausdruck „spachteln“ in ihren Texten auch. Nachfolgend einige Beispiele:

  • K.I.Z. – Lied: „Das Rapdeutschlandkettensägenmassaker“ – Liedzeile: „Rinder spachteln kann nich‘ mehr“
  • Blumentopf – Lied: „Ergebniskosmetik“ – Liedzeile: „Spachteln die Wissenslücken zu“
  • Omik K – Lied: „Schluss­strich“ – Liedzeile: „Rapper spachteln Putz“
  • Einsigartig – Lied: „Selbstfindung“ – Liedzeile: „keine Beats mehr spachteln müssen für den Einklang“
  • Deamon – Lied: „Wut stoppen“ – Liedzeile: „Bevor du dir den Spachtel packst“
  • Huss und Hodn – Lied: „Figurativ“ – Liedzeile: „spachtel dich in mehreren Schichten übereinander wie eine Torte“
  • Neonschwarz – Lied: „Rapstars“ – Liedzeile: „Spachtelmasse, Mörtel, die Frisur sitzt“
  • Ina Müller – Lied: „Wir sanieren unsere Beziehung“ – Liedzeile: „Ich spachtel‘ mich jung“
  • Bözemann – Lied: „90 Albaner – Eko Fresh Diss“ – Liedzeile: „Wenn willst du Spachtel noch ein letztes mal verarschen“
Was bedeutet schnubbeln? Bedeutung, Definition, Wortherkunft


Der Ausdruck „schnubbeln“ hat mehrere Bedeutungen. Je nach Region in Deutschland ist die Bedeutung unterschiedlich. Während in Ostmitteldeutschland „schnubbeln“ für Schlafen steht, so steht in Westdeutschland für „Naschen“ oder „sich liebkosen“.

Folgende Bedeutungen sind für Schnubbeln bekannt:

  1. Schlafen, ein Nickerchen machen, nappen
  2. etwas Kleines essen oder etwas naschen
  3. liebkosen, schmusen

Das Wort „schnubbeln“ gehört zur Alltags- und Umgangssprache. Es hat keine offizielle Bedeutung. Diese wird von den Sprechern der jeweiligen Region verliehen. Wir stellen hier drei vor:

Schnubbeln = Schlafen

Der Ausdruck „schnubbeln“ ist verwandt mit „schnuppern“ und „schnauben“. Es bezeichnet damit hörbares Atmen, wie es beim Schlafen vorkommt.

„Ich schnubbel“ heißt „ich schlafe.“
„Ich hab geschnubbelt“ heißt „Ich hab geschlafen.“
„Ich bin am Schnubbeln“ heißt „Ich bin am Schlafen.“

Schnubbeln = liebkosen, schmusen

„Schnubbeln“ wird in einigen Regionen Deutschlands als Verb für zärtliche Zuwendungen verwendet. Synonyme sind hier: liebkosen, schmusen, kuscheln, streicheln, umarmen und tätscheln.

Schnubbeln = naschen

Im Rheinland (z.B. aus Neuss und Essen) ist „schnubbeln“ eine Variante des Verbes „schnuppen“ und steht für „etwas Süßes naschen“ bzw. „etwas Süßes essen.“ – „Ham mer nix mehr zu schnubbeln?“

Weitere Bedeutungen:

  • Schnubbeln gehen = Einkaufen gehen; Schaufensterbummel
  • „Schubbeln“ soll eine Abwandlung von „schnupfen“ sein. Dies führt zur Formulierung, dass einige „Kokain schnubbeln“.
  • Als „Schnubbeln“ bezeichnen einige das Nuckeln eines Babys an einem Schnuller. Das Baby wird dann auch „Schnubbelbaby“ genannt. In weitere Interpretation, wird mit „Schnubbelbaby“ auf den Duft des Babys angespielt.
  • In weiteren Bedeutung ist „Schnubbeln“ eine weitere Bezeichnung für „stillen“.

Wortart: Verb

Beispiel 1: „Komm wir schnubbeln.“

Beispiel 2: „Die Kinder schnubbeln so schön.“

Was bedeutet krepeln? Bedeutung, Definition, Wortherkunft


„Krepeln“ ist eine Bezeichnung für jemanden, der nichts mit sich anzufangen weiß, der schwerfällig ist, herumhängt, nichts tut und sich langweilt. Dies ist teils scherzhaft gemeint.

In anderen Bedeutung bezeichnet „krepeln“ langsame und behäbige Fortbewegung.

„Krepeln“ steht aber auch für ein kümmerliches, ereignisloses oder trauriges Leben – ein schlechter Zustand, der sich nicht mehr verschlechtert kann. Je nach Kontext wird Krepeln scherzhaft gebraucht oder soll Auskunft über einen schlechten Zustand geben.

Ein Mensch, der diese Eigenschaften in sich vereint oder dieses Verhalten an den Tag legt, wird „Krepel“ genannt. Das Adjektiv zu Krepel und krepeln lautet: krepelig.

Aber nicht nur Menschen können krepeln, sondern auch Pflanzen. Wenn Pflanzen krepeln, dann geht es ihnen nicht gut. Die Blätter verlieren ihre Farbe, die Blätter hängen und Pflanze macht einen kränklichen Eindruck.

Weitere Worte: Fortkrepeln und Herumkrepeln

„Krepeln“ wird teils auch in der Variante „fortkrepeln“ oder „herumkrepeln“ verwendet. „Fortkrepeln“ und „herumkrepeln“ haben die gleiche Bedeutung wie „krepeln“. Der Ausdruck „krepeln“ enthält auch eine gewisse schwächliche Fortbewegung, was durch das „fort-“ und „herum-“ unterstrichen wird.

„Krepeln“ ist vermutlich mit dem Ausdruck „krepieren“ verwandt. „Krepieren“ bedeutet: verenden, elendig sterben. Daraus resultiert auch der Begriff: „Krepierseite“. Wer auf der Krepierseite liegt, lebt nicht mehr lange und ist (vermutlich) bald tot.

„Krepeln“ kann sich auch vorm Wort „krabbeln“ oder „kriechen“ ableiten. Diese Ableitung ist möglich, da Wesen, die am Ende sind, nicht mehr gehen können, sondern nur kriechen.

Synonym für krepeln: vegetieren

Ein Synonym für „krepeln“ ist: Vegetieren bzw. dahinvegetieren. Wenn jemand vegetiert, so lebt er nicht wirklich, sondern fristet ein ärmliches und kümmerliches Dasein. Vegetieren steht für sehr niedrige Lebensqualität, wenig Erlebnissen und wenig bis gar keiner Freude im Leben. Vegetieren bedeutet, dass nur die Organe arbeiten, aber im Kopf nicht viel passiert oder los ist.

In Magdeburg und im Magdeburger Umland ist der Ausdruck „krepeln“

Beispiel

  • „Was krepelst du rum?“
  • „Hast du den Sonntag rumgekrepelt?“

Weiteres zu krepeln

Krepel.com ist ein Online-Shop für Holz.

Was bedeutet killern? Bedeutung, Definition


Das Verb „killern“ hat mehrere Bedeutungen. In diesem Beitrag stellen wir sie dir vor:

Killern bedeutet kitzeln

Zu leichten Berührungen die Lachen, Schreien und/oder Zuckungen hervorrufen, wird auch „killern“ oder „kitzeln“ gesagt. Jeder reagiert auf killern, sogar Tiere. Eine Besonderheit hat „killern“: Wer sich selbst killert, reagiert in der Regel nicht mit Lachen.

Je nach Kontext kann Kitzeln etwas angenehmes sein, aber auch Schmerzen verursachen, sowie erregen.

Das Wort „killern“ geht vermutlich auf das Wort „kitzeln“ zurück und ist eine Abwandlung davon. Schon im 8. Jahrhundert ist ein Wort für kitzeln bekannt: „kizzilōn“. Über die Zeit entwickelte sich das Wort im mittelhochdeutschen zu „kitzeln“, im altsächsischen zu „kitilon“ und im niederbayerischen zu „kidsln“ weiter. Wann und wo „killern“ genau entstanden ist, ist unklar.

Beispiele

  • „Ich killer dich aus.“
  • „Jetzt wirst du ausgekillert.“

Killern bedeutet Tinte löschen

In der Schülersprache bedeutet „killern“, dass jemand mit einem entsprechenden Stift Tinte löscht. Dafür wird ein Tintenlöschstift verwendet, der das falschgeschriebene entfernen soll, damit es in korrigierten Form neu geschrieben werden kann.

Der Tintenlöschstift wird „Killer“ oder „Tintenkiller“ genannt.

Der Tintenlöschstift-Hersteller Pelikan verwendet auf seiner Homepage ebenfalls den Begriff „killern“ für das Entfernen von Tinte. Dabei gibt der bekannte Hersteller Tipps, wie z.B. nicht zu lange und nicht zu stark drücken, um das Papier nicht zu beschädigen.

Auch klärt Pelikan darüber auf, dass das „Killen“ der Tinte eigentlich nicht stattfindet, da die Tinte nur entfärbt wird, was der Tinte ihre Farbstoffe nimmt, sie aber weiterhin da ist.

Siehe: Externer Link zu Pelikan.com-Seite „Richtige Anwendung des Tintenlöschstiftes“: hier.

Weitere Bedeutung von killern

Eine weitere Bedeutung von „killern“ ist, dass es der Dativ Plural des Substantiv „Killer“ sein kann. Beispiel: „Unter Killern“ ist ein Taschenbuch von Mark Greaney.

Kalter Hund

Bedeutung: Bezeichnet einen Kuchen aus Schokolade, Kuvertüre, Keksen und Kokosfett, der nicht gebacken werden muss.

Die Geschichte des „Kuchens ohne Backen“ beginnt im frühen 20. Jahrhundert.

Wortart: Substantiv/Name

Beispiel 1: „Ist noch Kalte Schnauze da?“

Beispiel 2: „Gib mir die Kalte Schnauze.“

Auch: Lukullus, Kalte Pracht, Kalter Hund, Kalter Igel, Kekskuchen, Kellerkuchen, Keksmauer, Kekstorte, Schwarzer Hund, Schwarzer Peter, Wandsbeker Speck, Zebratorte

 

Butze bauen – Was bedeutet Butze? Bedeutung, Wortherkunft, Definition


Kinder bauen sich in der Regel eine „Butze“ aus Decken und Kissen. Diese Butze gleicht einer Höhle oder einem kleinen Verschlag. Sie ist fensterlos und dient als Rückzugs und Schutzort.

Auch werden als „Butze“ kleine Verschläge aus Holz bezeichnet, die freistehend sind und sich in der freien Natur befinden.

Der Kern der „Butze“ ist, dass sie Schutz bietet.

Beispiele

  • „Komm wir bauen eine Butze.“
  • „Butze bauen!“

Was bedeutet „Butze“?

Der Ausdruck „Butze“ ist in Norddeutschland verbreitet und ist eine Bezeichnung für einen kleinen abgetrennten und fensterlosen Raum, der dem Schlafen dient.

Als Butze werden auch enge Kammern oder Nischen bezeichnet, sowie Schrankbetten, die im Haus eingebaut sind.

Ein anderes Wort für Butze ist „Bude“ oder „Verschlag“. „Butze“ kann sich vom mittelhochdeutschen „bozen“ ableiten, was „schlagen“ oder „klopfen“  bedeutet. Da ein Verschlag gehämmert werden muss, ist die Butze das Ergebnis des Vorganges sein.

Auch kann sich vom Wort „Butze“, dass Adjektiv „putzig“ ableiten. Damit würde „butzig“ „verschlagen“ bedeuten. Damit ist gemeint, dass jemand der putzig ist, auch gerissen oder hinterhältig sein kann. (Diese Theorie ist unbestätigt.)

Mit der „Butze“ ist auch der „Butzemann“ verwandt:

Was ist der Butzemann?

Der Butzemann ist eine gefürchtete Figur und ein Kinderschreck, die sich vermummt hat, so dass nicht erkennbar ist, wer unter der Vermummung steckt. Der Butzemann kann Dämon, Gepenst, Kold oder Zwerg sein.

Am bekanntesten ist das Kinderlied „Es ist tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum“. Im Lied selbst bringt der Butzemann den guten Kindern Äpfel, die in seinem Säcklein sind. Dafür betritt er das Haus. Seine Bewegungen und die des Sacks sind mit Teil des Liedes.

Der Ausdruck „Butzemann“ geht vermutlich auf das mittelhochdeutsche Verb „bozen“ zurück, was schlagen oder poltern bedeutet. Auch ist eine Herkunft vom Wort „butzen“ möglich, was „sich verhüllen“ bedeutet.

rabotten

Bedeutung: In der ehemaligen DDR gebräuchlicher Begriff für arbeiten, welcher sich vom russichen Wort „rabotajet“ ableitet. „rabotajet“ bedeutet übersetzt „arbeiten“ und „rabotten“ ist damit, die eingedeutsche Variante des russischen Wortes.

Wortart: Verb

Beispiel 1: „Heute wird rabottet.“

Beispiel 2: „Rabotten. Rabotten. Ihr kennt nichts anderes.“

auskeksen – keks dich aus – Wo der Begriff herkommt, was er bedeutet


Bedeutung: Beschreibt einen Entscheidungsfindungsprozess der nicht zum Abschluss geführt wird. Dies kann an verschiedenen Dingen liegen: zu viele Informationen, zu wenige Informationen, Ahnungslosigkeit, Überforderung, Unwille, Abwägungsschwierigkeiten oder Stress.

Allgemein wird „auskeksen“ mit „eine Entscheidung treffen“ beschrieben.
Wer sich „nicht auskeksen konnte“, dem fällt das Fällen einer Entscheidung schwer.

Der Ausdruck „auskeksen“ kann daher nur sinngemäß verstanden werden.

Eine Variante von „auskeksen“ ist: „Keks dich aus“.

Übersetzt bedeutet „auskeksen“: sich entscheiden, nachdenken

Verbreitung und Herkunft

Die Wortherkunft von „auskeksen“ ist unklar.

Verbreitet ist der Ausdruck „auskeksen“ in Ost-Mitteldeutschland.

Einen Hinweis auf die Herkunft des Ausdrucks „auskeksen“ kann die allgemeine Phrase „auf den Keks gehen“ geben. Wenn jemand einem anderen auf den Keks geht, so nervt, stört, belästigt oder ärgert er diesen auf eine belästigende und aufdringliche Art und Weise.

Leider gibt es hier mehrere Theorien, wie das Wort „Keks“ seinen Wort in die deutsche Sprache gefunden hat:

  • Als „Cake“ wurden in den 1960er Jahren verrückte Personen bezeichnet. Dies wurde eingedeutscht und führte dazu, dass man sagte, dass jemand „einen weichen Keks“ habe – als nicht ganz bei Verstand ist.
  • „Keks“ hat als Scherzwort das Wort „Geist“ ersetzt. (Ja, dass ist eine echte Theorie.) Wurde gesagt „geh mir nicht auf den Geist“, so könnten einige (vermutlich) Studenten, das Wort Geist durch „Keks“ ersetzt haben. (Es ergibt zumindest Sinn.)
  • Eine andere Theorie besagt, dass der damals im deutschen Reich beliebte Hut „Bowler“ auch nach seinem Träger „Thomas William Coke“ als „Coke“ bezeichnet wurde. Das „Coke“ wurde später eingedeutscht zu: „Koks“ und dann „Keks“. Man setzte also seinen Keks auf. Von dort könnte sich das Wort weiterentwickelt haben.
  • Eine weitere Theorie besagt, dass das Wort „Keks“ auf das jiddische Wort „gag“ zurückzuführen ist. „Gag“ bedeutet auf deutsch „Dach“.

Keine der Theorien ist bestätigt.

Beispiele

  • Kannst du dich nicht endlich auskeksen?!“
  • „Die muss sich erst mal auskeksen.“

Auch: ausmähren/rummähren

Was bedeutet Botten? Bedeutung, Definition


Der Ausdruck „Botten“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schuhe oder große und klobige Schuhe, sowie Stiefel.

Das Wort „Botten“ leitet sich vom polnischen Wort „bot“. „Bot“ bedeutet: Schneeschuhe oder Überschuhe. Der Ausdruck ist auch im französischen als „botte“ bekannt, was „Stiefel“ bedeutet. (Auf italienisch bedeutet „botte“: Fass oder Tonne.)

Botten als Verb

„Botten“ wird Teils auch als Verb verwendet. Es hat mehrere Bedeutungen:

  • Fußball spielen – Beispiel: „Komm wir botten.“
  • Gehen – Beispiel: „Der bottet grad zum Einkaufen.“

Das Nutzen eines Programmes zur Manipulation z.B. eines Videosspiels wird „botten“ genannt. Das Programm wird „Bot“ genannt. Es soll wie ein Spieler agieren und sich-wiederholende (langweilige) Aufgaben ausführen, um so Vorteile im Spiel zu erlangen. Auch in den sozialen Medien wird gebottet. Bots liken, followen oder kommentieren auf fremden Profilen, um so Aktivität vorzutäuschen und eigene Follower zu gewinnen.

Allgemein bedeutet „botten“ in der Informationstechnologie, dass Vorgänge automatisiert werden.

Weitere Schreibweise: Bottn

Beispiele mit Botten

Je nach Kontext kann der Ausdruck „Botten“ positiv oder negativ verstanden werden.

  • „Zieh die Botten aus.“
  • „Mach deine Botten sauber.“
  • „Deine Botten gefallen mir.“

Weitere Bedeutungen von botten

Die „Bottenbinse“ (Auch Bodden-Binse oder Salz-binse) ist ein Binsengewächs, dass auf feuchten und salzigen Stellen wächst.

Das Bott ist ein in der Schweiz verbreiteter Ausdruck für eine  Mitgliederversammlung. Es leitet sich vom mittelhochdeutschen „bot“ ab, was Gebot und Zunftsversammlung bedeutet.

Paul Botten-Hansen war ein norwegischer Literatur, Bibliothekar und Bibliograph.

„Botten“ ist ein (skandinavischer) Nachname.

„Botten“ ist ein schwedisches Adjektiv, dass mit „schlecht“ übersetzt wird.
„Botten“ als schwedisches Substantiv bedeutet auch Boden.

„Botten“ ist ein holländisches Verb, dass in der Bontanik verwendet wird. Es bedeutet: treiben, austreiben, knospen

Was bedeutet Eumel? Bedeutung, Definition und Wortherkunft erklärt


Der Ausdruck Eumel hat mehrere Bedeutungen:

  • einfältiger, harmloser und einfacher – aber liebenswürdiger – Mensch, Dummkopf
  • unsympathische und merkwürdige Person (als leichte Beleidigung)
  • umgängliche und sympathische Person

Der Tonfall entscheidet darüber, ob Eumel freundlich-positiv oder abwertend-negativ verstanden wird.

Als „Eumel“ können auch merkwürdige Gegenstände, seltsame Dinge und sonderbare Sachen bezeichnet werden. Auch werden als Eumel ungewöhnliche Gegenstände und Gegenstände, deren Form nicht klar definierbar ist, bezeichnet. („Eumel“ ist vergleichbar mit Worten wie „Dingsbums“, „Bippus“ oder „Pinökel„.)

Kleine Kinder werden teils auch „Eumel“ bezeichnet.

Eine weitere Schreibweise für „Eumel“ ist: Oimel, Ömel

Eine Koseform ist „Eumelchen“.

Eumel als Verb: eumeln

Das Verb „eumeln“ bedeutet:

  • ausgelassen sein, ausgelassen und entspannt feiern, sich amüsieren
  • intim werden, sich liebhaben, zärtlich sein

Wortherkunft: Wo kommt Eumel her?

Die genaue Herkunft des Ausdrucks „Eumel“ ist nicht geklärt. Jedoch gibt es verschiedene Ansätze.

In den 1970er Jahre wurden in der Waschmittelwerbung kleine Dämonen, die weißte Gardinen grau machen, als Eumel und allgemein als „Gardinenschädlinge“ bezeichnet. Sie hatten eine Tropfenform. In anderen Werbespots hießen die Gardinenschädlinge „Gilb“ oder „Gardinengraumacher“.

„Eumel“ könnte sich vom lateinischen Wort für Maultier ableiten: „Mulus“.

Im Roman „Der kleine Dämon“ von Fjodor Sologrubs werden in der deutschen Übersetzung die teulfischen Protagonisten als „Eumel“ übersetzt. Das Buch erschien in Russland 1892 und auf deutsch 1919.

Erste Erwähnungen von Eumel sollen schon im 16. Jahrhundert stattgefunden haben.

Uwe Boll erhielt 2009 die Goldene Himbeeren und wurde als „teutonischer Eumel des Weltkinos“ verspottet. Er erhielt die zweifelhafte Erhrung für sein Lebenswerk und für drei Filme, die 2008 drehte.

Beispiele mit Eumel

  • „Du bist ein Eumel!“
  • „So ein Eumel, aber auch!“

Weitere Bedeutung von Eumel

EUMEL ist die Abkürzung für ein Computerbetriebssystem und bedeutet „Extendable Multi User Microprocessor ELAN-System“. EUMEL war der offizielle Name des Betriebssystems. Es wurde 1979 an der Universität Bielefeld entwickelt.

„Eumel“ ist teils regional auch eine Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil.

Als „Eumel“ wird dickflüssiger Rotz bezeichnet.

„Eumel“ sind ein Produkt der Ambient Recording GmbH. Hier werden als „Eumel“ Adapter bezeichnet, die dazu dienen das Elektretmikrofonen an Mikrofoneingängen mit 48-Volt-Phantomspeisung angeschlossen werden können.