Was ist die WOOP-Methode? Wie funktioniert sie? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist die WOOP-Methode, Wie funktioniert sie, Bedeutung, Definition, Erklärung


Bei WOOP handelt es sich um eine mentale Strategie, die Menschen dabei unterstützt, ihre Ziele zu erreichen. Die Methode ist wissenschaftlich fundiert und kann zudem dabei helfen, Wünsche zu ermitteln und Gewohnheiten zu verändern.

Die Bezeichnung WOOP ist ein Akronym, das vier Begriffe kombiniert. Jeder Buchstabe steht für einen bestimmten Schritt innerhalb der Methode.

1. W = Wunsch (Wish)
2. O = Ergebnis (Outcome)
3. O = Hindernis (Obstacle)
4. P = Plan (Plan)

Die wichtigste Besonderheit der WOOP Methode ist, dass sie sich potenzielle Hindernisse zunutze macht. Das bedeutet, Herausforderungen sind lediglich ein Schritt auf dem Weg, anstatt das Erreichen des Ziels zu verhindern.

Hintergrund der WOOP Methode

Die WOOP Methode basiert auf mehr als 20 Jahren Forschung. Entwickelt wurde sie von Gabriele Oettingen, einer Professorin für Psychologie. Sie lehrt an der Universität Hamburg und der New York University. Neben den Prinzipien der WOOP Methodik befasst sich Gabriele Oettingen zudem mit den Themen Selbstregulation und Zukunftsdenken.

Ziele der WOOP Methode

Das grundsätzliche Ziel der WOOP Methode ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu verwirklichen. Gleichzeitig soll sie dadurch Stress reduzieren, ein besseres Problemlösungsverhalten fördern und das Arbeitsverhalten verbessern.

– Die Methode soll dabei helfen, gesünder mit sich selbst umzugehen. Dazu gehört die Ernährung ebenso wie die Integration von Sport in den Alltag.
– WOOP unterstützt dabei, das zwischenmenschliche Verhalten zu stärken. Es fördert die Toleranz und soziale Verantwortung, aber auch den besseren Umgang mit den Mitmenschen.
– Besonders häufig kommt WOOP zum Einsatz, um die eigene Leistung zu verbessern. Die Methode verbessert das Zeitmanagement, verhilft zu besseren Noten und stärkt die Zuverlässigkeit.

Bestandteile der WOOP Methode

Die WOOP Methode ist ein wissenschaftlich fundiertes Prinzip und hilft dabei, Ziele zu definieren und diese umzusetzen. Deshalb basiert die Methodik auf verschiedenen Schritten, die der Reihe nach durchlaufen werden. Jeder Schritt stellt einen in sich geschlossene Einheit dar. Das macht die Methode einfach zu erlernen und umzusetzen. Folgende Schritte umfasst die WOOP Methode:

1. Ziel oder Wunsch definieren
2. Ergebnis visualisieren
3. Potenzielle Hindernisse definieren
4. Konkrete Schritte planen

Jeder Schritt lässt sich innerhalb kurzer Zeit abschließen. Abhängig vom Grad der Fertigkeiten in der Selbstreflexion kann die benötigte Dauer jedoch variieren. Menschen, die ihren Alltag regelmäßig reflektieren, fällt es leichter, die WOOP Methode schnell und gezielt umzusetzen.

Schritt 1: Ziele definieren

Die WOOP Methode beginnt damit, den Wunsch zu definieren. Die Fokussierung auf das angestrebte Ziel sollte so gewählt sein, dass ein Anreiz zur Realisierung besteht. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst den Wunsch auszuwählen, der den größten Reiz ausübt. Wie auch bei anderen Methoden zur Zielverwirklichung gilt es zu Beginn, die Rahmenbedingungen festzulegen:

– Welches Ziel soll erreicht werden?
– Welcher zeitliche Rahmen ist denkbar?
– Weshalb ist es notwendig, den Wunsch zu verwirklichen?
– Welche Motivation steckt hinter dem Ziel?

Anhand der Antworten auf diese Fragen lässt sich als Abschluss von Schritt 1 ein Ziel formulieren. Wichtig ist, dass die Zielformulierung umsetzbar und realistisch ist. Eine weitere Möglichkeit für die Zieldefinition ist es, das SMART-Prinzip mit der WOOP Methode zu kombinieren. Dieses Prinzip unterstützt ebenfalls dabei, realistische und umsetzbare Ziele zu definieren.

Schritt 2: Ergebnis visualisieren

Das Visualisieren von Ergebnissen hilft dabei, die positive Auswirkung des Ziels wahrzunehmen. Dieser Schritt basiert auf positivem Denken und geht davon aus, dass es möglich ist, das angedachte Ziel zu erreichen. Deshalb konzentrieren sich die Anwender der WOOP Methode auf sämtliche Bilder rund um das gewünschte Ereignis. Wichtige Fragen für diesen Schritt sind:

– Wie fühlt es sich an, sobald das Ziel erreicht ist?
– Hat die Zielerreichung positive Auswirkungen auf das eigene Leben?
– Profitieren Dritte ebenfalls von der Wunscherfüllung?
– Welche Auswirkungen machen sich im Alltag bemerkbar, sobald das Ergebnis eintritt?
– Wie verändert sich die Selbstwahrnehmung anschließend?
– Welche Realisierungsschritte erscheinen bei der Visualisierung?

Die aus diesen Fragen gewonnenen Erkenntnisse stellen die Motivation für die folgenden Schritte dar. Deshalb hat es sich bewährt, ein Zielerreichungsjournal anzulegen. In ihm lassen sich sämtliche Visualisierungen notieren. Allerdings handelt es sich dabei nicht nur um eine Sammlung an positiven Gedanken, sondern um eine Maßnahme, die bei der Wunscherfüllung helfen soll.

Schritt 3: Potenzielle Hindernisse identifizieren

Die Definition von Zielen findet zunächst losgelöst von potenziellen Hindernissen statt. Während reines positives Denken diese Problematiken ausblenden mag, sind sie ein wichtiger Bestandteil der WOOP Methode. Grund dafür, dass sich dieser Schritt auf die Hindernisse konzentriert ist, dass sich kaum ein Ziel ohne Probleme erreichen lässt. Menschen, die sich bereits im Vorfeld damit auseinandersetzen, können sich vorab einen Plan zurechtlegen, anstatt aufzugeben.

Dieser Schritt konzentriert sich deshalb darauf, echte Probleme wie auch negative Gedanken und Empfindungen aufzuspüren. Eventuelle Zweifel sind dabei ebenso wichtig wie das Erkennen von konkreten Situationen, die den individuellen Zielen gefährlich werden könnten. Durch eine geübte Selbstreflexion lassen sich zudem bestehende Verhaltensweisen und Denkmuster frühzeitig erkennen, noch bevor sie die Realisierung verhindern können.

Schritt 4: Konkrete Schritte planen

Der letzte Schritt der WOOP Methode besteht darin, einen konkreten Plan zu erstellen, um das Ziel in der Realität umzusetzen. Dieser Vorgehensplan sollte auf den Erkenntnissen aus den vorherigen Schritten basieren. In diesem Stadium geht es darum, die Realisierungsschritte festzuhalten und sie anschließend umzusetzen.

Wichtige Fragen für die Erstellung eines konkreten Plans sind:

1. Worin besteht der erste Schritt in der Umsetzung?
2. Wie sehen die darauffolgenden Maßnahmen aus?
3. Welche Belohnungen sind für welche Zwischenschritte vorgesehen?
4. Welche Kontrollmöglichkeiten bestehen, um den Fortschritt in Richtung Erfolg
zu prüfen?

WOOP Methode im Einsatz

Die WOOP Methode eignet sich für unterschiedliche Einsatzbereiche, da sie sich an individuelle Gegebenheiten anpassen lässt. Deshalb ist sie vielseitig verwendbar und kann dabei unterstützten, wünsche zu erfüllen beziehungsweise solche zu erkennen.

– Die Methode basiert auf positiven Zukunftsgedanken und lenkt dadurch das Handeln in die gewünschte Richtung.
– Das positive Bild von der Zukunft kann Menschen dabei unterstützen, potenzielle Hindernisse zu überwinden.
– Mit WOOP lassen sich Prioritäten setzen, die Ziele klarer umreißen und die Wünsche intensivieren.
– Die Methodik kann ebenfalls dabei helfen, zu große Wünsche loszulassen. Das ist beispielsweise dann notwendig, wenn zu viele große Hindernisse vorliegen.

Voraussetzungen für den Einsatz von WOOP

Die WOOP Methode ist eine einfach umzusetzende mentale Strategie, die sich ohne größere Probleme erlernen lässt. Gleichzeitig benötigt sie nur wenig Zeit, weshalb sie sich hervorragend in den Alltag integrieren lässt. Dabei fördert sie die Selbstmotivation und Selbstreflexion, was sich positiv auf die individuelle Lebensführung auswirken kann.

Deshalb eignet sich die WOOP Methode grundsätzlich für jeden Menschen, der eine Veränderung erzielen möchte. Dazu gehört es, Herausforderungen zu überwinden oder neue Ziele zu definieren. Allerdings müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, um die Methodik anwenden zu können.

1. Es ist notwendig, sich bei der WOOP Methode an die konkrete Reihenfolge der Schritte zu halten. Diese stellen sicher, dass eine mögliche Demotivation aufgrund potenzieller Hindernisse ausbleibt.
2. Wie bei jeder Methodik erfordert WOOP ein wenig Übung. Es ist ratsam, die Technik mit unterschiedlichen Wünschen oder Zielen zu trainieren. Durch regelmäßiges Üben gelingt es leichter, sich an den Vorgang zu gewöhnen.
3. Das Ziel muss in einem vertretbaren Zeitrahmen erreichbar sein. Anstatt lediglich das Ziel zu berücksichtigen, entscheidet zusätzlich der Zeithorizont darüber, ob ein Vorhaben realistisch ist. Da insbesondere große Ziele einen längeren Zeitraum voraussetzen, sollte sich das Ziel idealerweise in mehrere Meilensteine unterteilen lassen, um realistisch zu bleiben.
4. Der Wunsch selbst muss ebenfalls realistisch sein. Das bedeutet, Wünsche, Träume und Ziele, die mit der WOOP Methode gefördert werden, müssen machbar sein. Beispielsweise ist es nicht möglich, in hohem Alter zum Astronauten umzuschulen oder innerhalb von wenigen Tagen immens an Gewicht zu verlieren.

Kritik an der WOOP Methode

WOOP begeistert durch seine einfache Umsetzung. Es soll lediglich fünf bis zehn Minuten dauern, einen WOOP zu definieren. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb sich die Methodik in der Motivationspsychologie großer Beliebtheit erfreut. Dennoch kommt es regelmäßig zu Kritik an der Methode zur Zielerfüllung. Diese betrifft insbesondere den Teil des positiven Denkens.

Der Grund für die kritischen Stimmen ist eine Studie aus dem Jahr 1991. Diese zeigte, dass positive Erfolgsfantasien den Erfolg hinauszögern können. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher im Rahmen einer Studie mit Übergewichtigen, die mit verbesserter Erfolgsfantasie weniger abnahmen. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass positive Fantasien insbesondere bei sehr hohen oder herausfordernden Zielen kontraproduktiv sein können. Es wird vermutet, dass diese Tatsache in der Entspannung begründet ist. Eine lebhafte Fantasie kann dazu führen, dass sich Menschen mit ihren Träumen zufriedengeben, wenn sich die Realität nicht schnell genug anpassen lässt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Starrheit der Methode. WOOP funktioniert nur dann, wenn sich Menschen exakt an die vorgegebene Reihenfolge der vier Schritte halten. Eine Variation kann dazu führen, dass es zur Demotivation kommt, bevor die Zielumsetzung beginnen kann. Zudem handelt es sich bei der WOOP Methode keinesfalls um die Umsetzung des Vorhabens. Stattdessen ist ein gewisses Maß an Konsequenz erforderlich, die individuellen Ziele zu erreichen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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