Corona-Wortneuschöpfungen: Wie die Pandemie unsere Sprache beeinflusst


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Das Jahr 2020 ist von Corona (Covid-19) beherrscht. Das Virus verändert unsere Welt. Es verändert die Gesellschaft, die Politik, Kultur und Wirtschaft. Auch die Sprache verändert das Virus, denn es sind viele neue Worte entstanden, die es ohne Covid-19 nie gegeben hätte.

Alltagshelden ist zwar kein neues Wort, aber es ist eines der Worte, die 2020 sehr populär wurden. Alltagsheld war und ist jeder, der oder die trotz Krise weiter seine Arbeit macht. Ein Alltagsheld wird nicht wegen seiner heldenhaften Leistung gefeiert, sondern weil er oder sie viel aushält. Denn das Wort ist ein Paradox. Ein Held leistet außergewöhnliches. Im Alltag passiert eigentlich nicht viel außergewöhnliches. Auch das Alltagshelden millionenfach vorkommen, aber Helden eigentlich nur singulär auftreten, zeigt die Paradoxie des Wortes.

Corontäne ist eine Wortneuschöpfung, die während der Coronakrise entstand. Coronatäne ist einfach ein Kofferwort aus „Corona“ und „Quarantäne„.

Der Covidiot scheint allgegenwärtig. Er fällt vor allem durch sein rücksichtsloses Verhalten und seine Unbelehrbarkeit auf.

„Corona-Speck“ ist auch so ein neues Wort. Unter „Corona-Speck“ wird einfach nur die Gewichtszunahme durch Home-Office und Selbst-Quarantäne verstanden.

Die Worte „Infodemie“ und „Plandemie“ basieren beide auf dem Wort „Pandemie„. Während „Infodemie“ eine Kritik an den sozialen Medien und der Informationsflut darstellt, werden unter dem Wort „Plandemie“ Behauptungen verbreitet, dass die staatlichen Corona-Eindämmungsmaßnahmen geplant seien.

Das Wort „Impfnationalismus“ hat die WHO geprägt. „Impfnationalismus“ dient als Vorwurf an Staaten, die mit anderen nicht zusammen an einer globalen Lösung für das Coronavirus arbeiten wollen, sondern einen nationalen Alleingang wählen. Treffender wäre hier das Wort „Nationaler Impfegoismus“.

Eine weitere Wortneuschöpfung ist der „Quarantini“. Der „Quarantini“ ist der Cocktail der Coronakrise.

In Deutschland verbreitete sich im ersten Halbjahr 2020 auch das Wort „Öffnungsdiskussionsorgie„. Es wurde von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geprägt.

Virokratie“ ist eine weitere Wortneuschöpfung. Eine „Virokratie“ ist eine Form der Herrschaft bei dem eine Regierung ihre Legitimität und Macht aus der Bedrohungslage durch einen Virus erhält.

Fazit: Das Coronavirus beeinflusst unsere Sprache. Die neue Worte zeigen, womit Menschen sich beschäftigen und was Menschen beschäftigt.

Hinweise: Die Infografik dient der Unterhaltung und soll zeigen, wie sich unsere Sprache verändert. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden.

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Corona-Wortneuschöpfungen 2020

Die oben genannten Worte sind Wortneuschöpfungen. Es sind also größtenteils Worte, die es so noch nicht gegeben hat. Doch 2020 verbreiteten sich viele Worte für neue Phänomene. (Die Worte gab es schon vorher. Sie sind also keine Wortneuschöpfungen.) So z.B.:

Auch der Blick nach Österreich muss stattfinden. Denn Deutschlands südlicher Nachbar misst den Abstand in der Maßeinheit „Babyelefant„. Das klingt albern und es ist auch, aber es prägt sich gut ein.

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Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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