In den letzten Jahren hat sich der Begriff „Mogging“ als ein besorgniserregender Trend in den sozialen Medien entwickelt. In der sogenannten „Incel“-Kultur bezieht sich das „Mogging“ auf ein aggressives Verhalten, das vor allem Menschen mit geringer Körpergröße und Unsicherheiten ins Visier nimmt. Durch Plattformen, wie beispielsweise TikTok, Twitter und Facebook nimmt die Zahl der Menschen, die sich dem „Mogging“ bedienen oder andere aufgrund genetischer, verletzungsbedingter oder abnormer Körpergröße demütigen, stetig zu. Dies führt dazu, dass viele Betroffene auch als „Moggees“ bezeichnet werden, Schwierigkeiten haben, die mit ihrer oft unkontrollierbaren Eigenschaft verbundenen Ängste, Scham und Peinlichkeit zu überwinden.
Stigmata in Bezug auf Körpergröße sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Vielen Menschen, insbesondere „Moggers“, ist oft nicht bewusst, wie privilegiert sie sind, über dem Durchschnitt zu sein. Doch, was genau bedeutet „Mogging“ überhaupt und woher stammt dieser neue Begriff? Der nun folgende Artikel soll dem Leser einmal sämtliche Hintergründe zum Thema „Mogging“ darstellen und soll diesen nicht zuletzt kritisch betrachten.
Begriffsdefinition von „Mogging“
Der Ausdruck „Mogging“ leitet sich vom Ausdruck „AMOG“ ab. „AMOG“ bedeutet „Alpha male other guy“ bzw. „Alpha male of the group“. „AMOG“ bedeutet: andere dominieren bzw. sich durchsetzen. Im Verb „Mogging“ wird das „a“ weggelassen und das „g“ verdoppelt. So entsteht mit dem Suffix „-ing“ zusammen das Verb „Mogging“. „Mogging“ bedeutet „dominieren“ und „kleinmachen“.
Gemeint ist damit, dass Personen bewusst wegen ihrer Körpergröße verunglimpft werden, beziehungsweise sich über diese lustig gemacht wird. Das hat zum Ziel, dass indirekt Dominanz über diese Personen ausgeübt wird. „Mogger“ neigen dazu anzunehmen, dass Körpergröße ein genetisches Geschenk ist und zeigen wenig Empathie für Menschen von durchschnittlicher oder geringer Körpergröße. In vielen Fällen greifen sie sogar zu toxischem Verhalten, wie eben dem „Mogging“. Kinder und Jugendliche sind nicht die einzigen Betroffenen. Viele Erwachsene leben mit Ängsten und Unsicherheiten in Bezug auf ihre Körpergröße.
„Mogging“ ist ein gesellschaftliches Phänomen, was innerhalb der vergangenen Jahre immer häufiger zutage trat. Es geht jedoch weit über die eigentliche Diskreditierung der Körpergröße hinaus (und nimmt diese nur als Vorwand). „Mogging“ kann daher insgesamt als menschenverachtend und narzisstisch eingeordnet werden.
Wortherkunft und Ursprung von „Mogging“
Die zeitliche Herkunft des Begriffs „Mogging“ lässt sich auf die letzten Jahre zurückverfolgen. Der Ausdruck ist in Online-Foren und insbesondere auf Plattformen, wie beispielsweise TikTok, Twitter und Facebook aufgetaucht, wo er als Teil der Incel-Kultur entstanden ist. Die genaue Datierung des Begriffs ist nicht exakt feststellbar.
Der Begriff „Mogging“ wurde zunächst in Online-Foren, wie beispielsweise Reddit eingesetzt. Danach verbreitete sich dieser auch auf Socia-Media-Plattformen und wurde dort ein thematischer Bestandteil von Kurzvideos. Durch die Verwendung des Begriffs „Mogging“ in Video- und Bildbeschreibungen sowie in Form von Hashtags wurde dieser dann immer bekannter.
Wie funktioniert „Mogging“?
„Mogging“ bezeichnet eine Form aggressiven Verhaltens, bei der eine Person versucht, eine dominante Position einzunehmen, indem sie andere aufgrund als unerwünscht betrachteter Merkmale, vornehmlich geringer Körpergröße, demütigt oder belästigt. Diese feindseligen Handlungen können von subtilen verbalen Angriffen bis hin zu offenen physischen Auseinandersetzungen reichen. Oftmals sind die Taktiken, die beim „Mogging“ angewendet werden, nicht offensichtlich und können subtil sein.
Das Ziel ist es, die Zielperson durch herabwürdigende Kommentare, respektloses Verhalten oder sogar körperliche Einschüchterung als weniger bedeutend erscheinen zu lassen. Diese Form des Drucks kann erhebliche psychische Belastungen und negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen haben. Zu den häufigsten Taktiken zählen dabei:
- Beleidigungen und abwertende Kommentare bezüglich der Körpergröße
- Anstarren oder demonstratives Ignorieren der betroffenen Person
- subtile herabwürdigende Gesten oder Mimik
- Verbreiten von Gerüchten oder abfälligen Bemerkungen in sozialen Medien
- gezieltes Isolieren der betroffenen Person in sozialen Situationen
- Teilnahme an herabwürdigenden Witzen oder Spott
- Aufzeichnen von Videos oder Fotos, die die Person demütigen sollen
- physische Einschüchterung durch körperliche Nähe oder Drohungen
- Manipulation von Gruppendynamiken, um die Zielperson auszuschließen
- Ausnutzen von Unsicherheiten oder persönlichen Schwächen der betroffenen Person
Wo wird „Mogging“ überall eingesetzt?
„Mogging“ findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, wobei sich drei Hauptkontexte identifizieren lassen:
- soziale Netzwerke
- berufliches Umfeld
- persönliche Beziehungen
In den nun folgenden Unterabschnitten soll noch genauer auf die oben genannten Einsatzbereiche von „Mogging“ eingegangen werden.
Soziale Netzwerke
In den Weiten sozialer Netzwerke wie TikTok, Twitter und Facebook breitet sich „Mogging“ alarmierend aus. Indem Menschen mit geringer Körpergröße öffentlich bloßgestellt und gemobbt werden, wird die negative Praxis verstärkt. Abfällige Kommentare und herabwürdigende Inhalte finden hier eine Plattform, um andere zu demütigen.
Berufliches Umfeld
„Mogging“ kann auch am Arbeitsplatz auftreten, wo Menschen aufgrund ihrer Körpergröße Ziel von abwertenden Kommentaren oder sozialer Ausgrenzung werden. Diese Form der Diskriminierung kann das berufliche Umfeld belasten und die Betroffenen psychologisch beeinträchtigen, was wiederum die Arbeitsleistung negativ beeinflusst.
Persönliche Beziehungen
In persönlichen Beziehungen, sei es im Freundeskreis oder in anderen sozialen Umgebungen, manifestiert sich „Mogging“ durch subtile Herabwürdigungen und abwertende Kommentare. Die betroffenen Personen können sich sozial isoliert fühlen, was zu psychischen Belastungen und einem geringen Selbstwertgefühl führen kann.
Gesellschaftliche Einordnung von „Mogging“
Die gesellschaftliche Einordnung von „Mogging“ spiegelt eine besorgniserregende Tendenz wider. Die Praxis, Menschen aufgrund ihrer Körpergröße zu demütigen, steht im Widerspruch zu grundlegenden Prinzipien von Respekt und Empathie. „Mogging“ gedeiht oft in Umgebungen, in denen Oberflächlichkeit und soziale Hierarchien betont werden. Es trägt zur Verstärkung von Schönheitsstandards und Vorurteilen bei, was psychologische Belastungen für die Betroffenen nach sich zieht. Die gesellschaftliche Einordnung variiert, wobei einige es als ernsthaftes Problem ansehen, das Aufmerksamkeit und Gegenmaßnahmen erfordert, während andere es als bloße Provokation betrachten.
Kritiken zum Thema „Mogging“
Kritiken zu „Mogging“ betonen die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Gegner argumentieren, dass diese Form von Belästigung die gesellschaftlichen Normen untergräbt und zu einer intoleranten Atmosphäre beiträgt. Einige sehen „Mogging“ als ein Produkt oberflächlicher sozialer Medien, das den Druck verstärkt, unrealistischen Schönheitsidealen zu entsprechen. Die Kritik konzentriert sich auch darauf, dass „Mogging“ eine toxische Kultur fördert, in der Empathie und Respekt vernachlässigt werden. Die Diskussion um „Mogging“ reflektiert daher auch breitere Fragen zur sozialen Verantwortung und dem Umgang mit Diversität.
Fazit zum Thema „Mogging“ und Nennung ähnlicher Begrifflichkeiten
Zusammenfassend kann das „Mogging“ als besorgniserregender Trend verstanden werden, bei dem Menschen aufgrund ihrer geringen Körpergröße beleidigt, beschimpft und benachteiligt werden. Dies dient aber oft nur zum Vorwand und ist durch narzisstische Persönlichkeitszüge oder reine Boshaftigkeit oder Neid begründet.
Neben „Mogging“ existieren außerdem noch die Begriffe „Body Shaming“ und „Sizeism“. „Body Shaming“ bezieht sich auf die Praxis, in der Menschen aufgrund ihres Körpers oder äußeren Erscheinungsbilds kritisiert, gemobbt oder diskriminiert werden. Hingegen bezieht sich „Sizeism“ auf die Diskriminierung von Menschen basierend auf ihrer Körpergröße.