Wann wurde die Nyssen AG gegründet? Babylon Berlin
Als Anne Marie Nyssen (Anne Marie Fliegel) ihren Mann, einen Geschäftsmann und Diplomaten, heiratete, gab es schon ein Unternehmen. Allerdings war es verschuldet. Anne Marie kümmerte sich um die Geschäfte. Doch bekam sie Probleme mit den Gläubigern. Auch die Bank wollte nicht mehr zahlen.
Da kam ihr ein Zufall zur Hilfe. In Odessa traf ihr Mann den reichen Händler Goldstein. Dieser verfügte über den extrem bekannten Blauen Rothstein Diamanten. Er war bestimmt für die große jüdische Gemeinde in Berlin. Goldsteins und Nyssens Ziele waren Deutschland. Wer auf das Schiff wollte, wurde untersucht. Eine Ausnahme stellte das Diplomatengepäck der Nyssens dar. Herr Nyssen erklärte sich bereit, den Diamanten mit seinen Unterlagen an Bord zu schmuggeln.
Vor der Einschiffung nahm Anne Marie den Stein aus dem Gepäck ihres Mannes. Parallel beauftragte sie Herrn Wegener – den späteren Juristen – damit, das Schiff mittels einer Bombe zu versenken. So behielt sie den Blauen Rothschild und war zugleich ihren Mann los.
Allerdings bleibt der Blaue Rotschild nicht verborgen, sondern wird – unbeabsichtigt seiner Bedeutung – von Helga bei der Silvesterfeier 1929 auf 1930 getragen. So taucht der Sohn des rechtmäßigen Eigentümers (Mark Ivanir) auf, der den Diamanten auf Umwegen über Dr. Wegener zurückerhält. Letztlich geht der Edelstein 1930 an die jüdische Gemeinde und kann nicht mehr der Absicherung der Nyssen AG dienen. Aber braucht die Firma diesen Diamanten nach Alfreds Manöver noch?
Womit handeln die Nyssens?
Die Nyssens handeln mit Waffen. Parallel haben sie einen Fond gegründet, der die Hinterbliebenen von Offizieren beim Überlebenskampf und der Ausbildungen unterstützt. 1929 reist Helga Rath (Hannah Herzsprung) als Witwe des gefallenen Anno Rath – der tatsächlich noch als Dr. Schmidt lebt – nach Berlin. Hier wird sie bei der Gedenkfeier aufgefordert, als Rednerin zu sprechen.
Das Ergebnis fällt jedoch anders aus, als Alfred Nyssen (Lars Eidinger) es erwartet hätte. Helga hält die Stiftung zwar für eine gute Sache. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass die Waffen der Nyssens einen wesentlichen Beitrag zum Tod ihrer Männer im Ersten Weltkrieg geleistet hätten. Sie würde trotz der finanziellen Hilfe durch die Stiftung viel Verachtung für die Waffen der Nyssens aufbringen. Diese Worte bewegen Alfred und tragen dazu bei, dass Helga und Alfred später ein Paar werden.
Mit wem arbeitet die Nyssen AG still und heimlich zusammen?
Am Anfang der ersten Staffel fährt ein Zug der Reichsbahn im Berliner Güterbahnhof ein. In den Kesseln befindet sich Vosgen, ein Nervengift. Dieses ist für die Aufrüstung der Schwarzen Reichswehr bestimmt – und illegal.
Als nach einem Unfall herauskommt, dass die Waggons nicht mit Pflanzenschutzmitteln sondern Giftgas beladen sind, streitet Alfred Nyssen sein Mitwissen ab. Er wird jedoch inhaftiert und verliert danach seine Funktion als Geschäftsführer des Unternehmen.
Die Nyssens haben auch Ländereien. Diese stellen sie der Schwarzen Reichswehr für Übungen und Manöver zur Verfügung. Hier finden in den Abendstunden zahlreiche militärische Aktionen als Vorbereitung auf den Pranger Tag statt. Der Pranger Tag oder Fronleichnam soll genutzt werden, um die Weimarer Republik zu stürzen. Für den Anschlag ist beispielsweise Generalmajor Seegers (Ernst Stötzner) verantwortlich. Als Attentäter hat man Bruno Wolter (Peter Kurth) vorgesehen, der jedoch von Gereon Rath (Volker Bruch) an der Ausführung gehindert wird und entkommen kann.
Als die Vosgen-Affaire bekannt wird, distanziert sich die Schwarze Reichswehr von der Nyssen AG. Alfred ist stark enttäuscht.
In der dritten Staffel kümmert sich Alfred Nyssen nur um die Stiftung. Im Aufsichtsrat sitzt zudem Generalmajor Seegers, der sich stets ein Bild machen möchte.
Welche Maßnahmen ergreift Alfred Nyssen, um das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen?
Wer Gewinne erzielen will, muss zuerst Mittel einsetzen. Und hier hat Alfred Nyssen in Zusammenarbeit mit dem Justiziar und Wirtschaftsexperten Dr. Wegener einen verwegenen Plan ausgearbeitet.
Zuerst lässt er sich durch Dr. Wegener die Listen der Kleinanleger besorgen. Anhand der Unterlagen, besucht Dr. Wegener einen Kleinanleger nach dem anderen. Dabei stellt er fest, dass sich keiner die jeweiligen Aktien hätte aus eigenen Mittel leisten können. Jeder hat einen Kredit bei der Bank gezeichnet, die auch die Aktien hält. Die Finanzprofis der jeweiligen Bank hatten für jeden Anleger eine einfache Begründung. Für einen Kredit von ungefähr 30.000 Mark gebe es einen Kursgewinn. Mit diesem könne der Käufer sowohl die Zinsen als auch die Tilgung abzahlen. Beim Verkauf oder nach der Tilgung des Kaufpreises winken Gewinne, die man behalten dürfe.
Nur wachse, so Alfred, die Wirtschaft nicht in dem Maße, wie es für die Kleinanleger von Bedeutung hätte sein müssen. Es kommt somit irgendwann zu fallenden Zinsen und dann zum Crash. Er würde jedoch gegen die Börse wetten, gewinnen und dann einer der größten Gewinner werden. Vor einem ausgewählten Kreis vor Wendt (Benno Fürmann) und Generalmajor Seegers schlägt er den Plan vor, da er noch weiteres Geld für sein Vorhaben benötigt. Wendt gibt ihm den Rat, sich an seine Mutter zu wenden. Wenn er gewinnt stehe Alfred der ausgesuchte Kreis um Seegers wieder offen. Nach dem Fehlschlag mit dem Vosgen-Zug hatte sich die Schwarze Reichswehr um Generalmajor Seegers von ihm zurückgezogen.
Alfreds Plan ist einfach. Er bietet Aktien an, die er noch nicht hat. Der Preis ist extrem niedrig, wenn man die Alternativen ansieht. Allerdings ist der Zeitpunkt des endgültigen Kaufes auf einen bestimmten Tag bezogen. Fällt der tatsächliche Kurs am vereinbarten Tag aber unter den beschlossenen Aktienkurs, so sind Alfreds Ansicht nach die Käufer die Verlierer. Sie müssen die Aktien zum vereinbarten Preis kaufen, auch wenn der aktuelle auf dem Weltmarkt niedriger ist.
Doch seine Mutter Anne Marie ist nicht überzeugt. Als sie von den vorläufigen Verlusten ihres Sohnes hört, will sie ihn endmündigen lassen. Hierfür sieht sie Dr. Schmidt (Jens Harzer) vor, der jedoch weiß, dass es Alfred um die Rache an seiner Mutter geht. Sie traut ihm nichts zu, auch keine Verantwortung für das Unternehmen.
Dr. Wegener kommt nun auf eine kriminelle Idee, mit der Alfred die Bank überzeugen kann. Da er die Unterschriften von Anne Marie für jedes Vorhaben holt, kann er diese auch manipulieren. So legt er unter einen Geschäftsbrief neben einer Seite Tintenpapier ein Blankoblatt. Als Frau Nyssen den Geschäftsbrief abzeichnet, unterschreibt sie gleichzeitig das Blankoblatt. Auf diesem wird Alfred später die Vollmacht formulieren, die von Frau Nyssen niemals unterschrieben worden wäre. Und die gefälschte Vollmacht entfaltet ihre Wirkung. Die Bank stimmt zu.
Am Tag des Börsencrash kann die Nyssen AG ihr Kapital extrem steigern.
4. Staffel Babylon Berlin: Nyssen AG
Während der Silvesterfeier von 1930 auf 1931 laden die Nyssens alle Freunde und Geschäftspartner ein. Dazu gehört auch der amerikanische Militärattaché. Im Mittelpunkt steht Alfreds Wunsch, mit einer von Nyssens entwickelten Rakete zum Mond zu fliegen. Diese Rakete wird auch demonstrativ abgeschossen. Dass sich diese Entwicklung militärisch nutzen lässt, steht außer Frage. Das weiß auch der amerikanische Beamte. Wahrscheinlich ist er auch der Initiator, der für die Entsendung des Spions Oskar Kulanin (Lenn Kudrjawizki) sorgt. Ihm wird er bei seiner Flucht aus Deutschland mit einem Diplomatenausweis helfen.
Das anfangs nur für den Weg zum Mond geplante Geschoss wird auf Anregung von Alfred Nyssen langsam modifiziert. So kann es für die Schwarze Reichswehr zum Einsatz kommen. Eventuelle Ziele sind New York, London oder Paris. Ein Befürworter dieser Planungen ist Günter Wendt, der Leiter der politischen Polizei und Förderer der Reichswehr. Aus macht- und finanzwirtschaftlicher Sicht ist eine Raketentechnik, die die Nachbarstaaten noch nicht entwickeln konnten, von extremer Bedeutung.
Dazu gibt es bereits ein Papier im Safe an Seegers. Da seine Tochter für die Kommunisten arbeitet, hat sie die Unterlagen abfotografiert. Aus diesen kann man entnehmen, dass sie Reichswehr eine neue Waffengattung aufnehmen möchte. Handelt es sich um die Raketentechnik?
Zwar kann Wendt die Unterlagen zurück beschaffen, doch gelingt Malu Seegers und ihren Partnern ein Coup. Sie organisieren eine Intrige und haben danach das Original in Händen. Dieses ist jedoch schnell bei Kulanin, der Malu überfällt und bei der Abreise mit seinem Diplomatenpass mit sich trägt. An Bord des Zeppelins bricht Malu in das Quartier von Kulanin ein und wirft die Dokumente über einer bestimmten Stelle ab. Hier gehen die Unterlagen in die Hände von Dr. Völcker (Jordis Triebel) über, die sie der kommunistischen Partei zur Verfügung stellen will.