Fred Jacoby aus Babylon Berlin: Fakten, Infos, Schauspieler und Details

3. Staffel Babylon Berlin: Fred Jacoby

Wie wichtig ist die freie Presse?

Jahrhunderte kämpften die Menschen dafür, dass sie ihre Meinungen offen äußern durften, auch wenn es der Obrigkeit nicht gefiel. Aus dieser Zeit stammen die Opern, die jeweils versteckte Kritiken an Fürsten und Königen enthielten und von den Zuschauern verstanden wurden. In der Zeit von Berlin Babylon ist diese Freiheit in Gefahr. Und doch gibt es freiberufliche Journalisten, die jedes Thema in Angriff nehmen. Nur Fred Jacoby (Peter Jordan) zählt eigentlich nicht dazu. Er steht im Kontrast zu Samuel Katelbach (Karl Markovics), der keinerlei Risiken scheut. Jacoby zielt auf die Vorliebe des Menschen ab, sich in erster Linie auf publikumswirksame und pseudo-literarische Themen zu konzentrieren. Hierzu kommen zahlreiche provokante und leicht zu merkende Schlagwörter. Sein Äußeres ist stets gepflegt und er raucht auch die Pfeife, die ihn an große Persönlichkeiten der Literatur erinnern soll. Ein brauner Anzug und ein großer Hut sind seine Markenzeichen. Hier fällt die Ähnlichkeit zu Figuren wie Philipp Marlow auf, der in Filmen von Humphrey Bogart verkörpert wurde.

Zu viele Morde

Gleich am Anfang steht er unter den Reportern, die den Mord an der Schauspielerin Betty Winter recherchieren wollen. Als sein Lebenspartner Reinhold Gräf (Christian Friedel) als Polizeifotograf mit seinen Kollegen auftaucht, bittet er ihn, dass er der Polizei zum Tatort folgen darf. Allerdings bleibt seine Anfrage unbeantwortet.

Im Laufe der Ermittlungen ist Fred leider nicht vor Ort. Er nimmt stattdessen Informationen aus zweiter Hand, die wahrscheinlich sein Lebenspartner Gräf liefert. In seinen Artikeln schreibt er Worte, die die Leserinnen und Leser zu tränen rühren sollen. Von Katelbach, der ebenfalls für die gleiche Redaktion tätig ist, erntet er hierfür nur Hohn. Doch letztlich ist sein Chef Leymann (Martin Wuttke) auf der gleichen emotionalen Spur und findet die Arbeiten Freds umwerfend. Gleichzeitig liefert er Bilder, die er teilweise ebenfalls der Anregung von Reinhold verdankt. Gräf darf seinem Freund zwar keine Fotos über den Tatort geben, dafür fertigt Fred entsprechende Zeichnungen anhand der ihm gezeigten Polizeifotos, die statt Originalbildern in der Zeitung Tempo veröffentlich werden.

Eine Chronik der Morde um Dämonen der Leidenschaft

Die Morde betreffen noch die beiden Schauspielerinnen Till Brooks und Vera Lohmann sowie einen angeheuerten Beleuchter. Insgesamt sind es Taten, die Rache passieren. Edgar Kasabian hatte Sandor Kolantisch die Zunge herausgetrennt, weil dieser ihn betrog. Sandor und sein Bruder können die Bluttat nicht verzeihen und wollen den Armenier und seinen Geschäftspartner Walter Weintraub (Roland Zehrfeld) finanziell verstören.

Dass Sandor nicht früher gefasst wird, ist dem Forensiker Leopold Ulrich (Luc Feit) zu verdanken. Ulrich wird von den Profis der Mordkommission – vor allem Kriminalrat Gennat (Udo Samel) nicht so anerkannt, wie er es sich wünscht. Deshalb fälscht er Beweise und richtet den Verdacht auf Weintraub. Nachdem Ulrich durch Gereon (Volker Bruch), Charlotte (Liv Lisa Fries) und Reinhold Gräf (Christian Friedel) gestellt wurde, kann auch Sandor gefangen werden. Im Gefängniswagen wird Letzterer von Weintraub und Edgar umgebracht.

Kann Gennat Fakten liefern?

Jeder dieser Morde bringt den Journalisten Jacoby auf den Plan. So fragt er Gennat während der Ermittlungen, ob er ein Foto von ihm und seinen leitenden Mitarbeitern – Böhm und Ludwig – machen darf. Gennat lehnt ab und beleidigt Ulrich wieder schwer.

Als der Fall gelöst ist, vereinbart Fred einen Termin mit Gennat. Er möchte wissen, ob es um einen Racheakt gegen den Armenier Edgar Kasabian ging. Der Kriminalrat weist diese Information als Spekulation zurück. Das gehöre in den Bereich von Jacoby.

Auch bei der Beteiligung von Polizisten an der Straftat, wie die Manipulationen von Leopold Ulrich, weiß der Chef der Mordkommission zurück. Natürlich könne es schwarze Schafe geben, doch die meisten Beamte sind gut ausgebildet und stets dem Gesetz verpflichtet.
Ansonsten bleibt der Kriminalist in seinen Ausführungen schwammig. Doch woher kennt Fred Jacoby die Fakten? Von seinem Lebenspartner Gräf? Nun kann Jacoby den Kriminalrat Gennat nur zitieren, wenn dieser ihm mit seinen eindeutigen Aussagen den richtigen und korrekten Rahmen bietet.
Letztlich kommt es zur Premiere des Films Dämonen der Leidenschaft. Während die meisten Zuschauer begeistert sind, sieht man Fred mit enttäuschter und abgehobener Miene. Er hat sich mehr versprochen. Eigentlich wäre die ganze Produktion verschenktes Potenzial. Zusammen gewürfelte Abschnitte, die sich auch noch an anderen Stücken aus der Literatur bedienen würden. Aber den Menschen könnte es gefallen, da sie mit dem Kino und seiner Traumwelt die Realität und ihren Ängsten entfliehen können. Dann beendet er seinen Text und wendet sich seiner Beziehung Gräf zu.

4. Staffel Babylon Berlin: Fred Jacoby

Börsencrash

Der Crash an der Börse in Berlin trifft auch die Redaktion der Tempo. Leymann (Martin Wuttke) ist gezwungen, fünfzig Prozent der Belegschaft zu entlassen. Zu ihnen gehört Fred Jacoby. Nun sieht man ihn in der Telefonzelle. Er telefoniert mit potenziellen Auftraggebern, gleichzeitig stehen andere vor der Tür Schlange.

Der Tanzmarathon

Und er hat als Saloon Journalist Glück. Der Herausgeber des Angriffs, der Zeitschrift der NSDAP in Berlin, bietet Fred einen Job als Reporter an. Zuvor muss er jedoch noch zwei Tage im Moka Elfi den Tanzmarathon moderieren. Dieser richtet sich an Frauen. Die, die am längsten durchhält, gewinnt Tausend Reichsmark. Gleich zum Anfang gibt Fred die Bedingungen bekannt und muss gegen die Musik ansprechen, die die Teilnehmer anfeuert.

Jede Frau kann ihre männlichen Partner so oft auswechseln, wie sie möchte. Alle zwei Stunden darf sie für zwei Minuten pausieren. Bleibt sie aber während des Tanz-Marathons länger als zehn Sekunden stehen, wird sie disqualifiziert. Eine der Teilnehmerinnen ist Fred bekannt. Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries), hatte ihre Schwester Toni (Irene Böhm) die Flucht aus der Roten Burg ermöglicht, bevor sie wegen Diebstahl hätte angeklagt werden können. Als der Vorgang von Oberkommissar Böhm angezeigt und bewiesen wird, muss Kriminalrat Gennat Charlotte kündigen. Nun tanzt sie für ihr Leben. Im Laufe des Tanzes wird auch Christian Gräf ihr Tanzpartner, der Lebensabschnittspartner von Fred Jacoby .

Schreiben für die NSDAP

Nach Abschluss des Tanz-Marathons nimmt Fred die Stelle in der Redaktion des Angriffs an. Der Stil entspricht nicht seiner Art. Aber er muss Geld verdienen. So beschreibt er auch die Suche nach Toni Ritter (Irene Böhm), die sich auf der Flucht befindet. Jacoby würde gerne schreiben, dass es sich um eine junge Frau aus ärmeren Verhältnissen handelt. Sein Chef erwartet aber Ausdrücke wie „minderjähriges Subjekt aus dem Lumpenproletariat“.

Am Abend folgt Fred seinem Vorgesetzten, der auch Sprachrohr der Münchener NSDAP ist, in eine Veranstaltung. In dieser amüsieren sich die Männer des Angriffs sowie SS- und SA-Angehörige über primitive Darbietungen. Doch dann taucht Walter Stennes (Hanno Koffler) auf, der von Günter Wendt (Benno Fürmann) inhaftiert worden war. Nur durch die Eingriffe Gereon Raths und Reinhold Gräfs war es möglich gewesen, dass Wendt den SA-Mann Stennes wieder aus der Haft entlässt. So Gräf machte im Auftrag von Gereon Fotos, die Wendt mit einem Mann bei einer sexuellen Handlung abbildeten. Die Veröffentlichung dieser Bilder hätte die Karriere des Vorzeige-Offiziers Wendt eventuell beendet. Schnell entwickeln sich Kämpfe, aus denen sich Fred heraushalten möchte.

Der Sturm der SA

Eines Tages wird das NSDAP-Hauptquartier von der SA unter Stennes gestürmt. Zu den Angreifern gehört auch Gereon Rath, der jedoch auf Wunsch des Polizeipräsidenten als V-Mann eingeschleust wurde. Der Sturm betrifft auch die Redaktion des Angriffs. Hier gehen die SA-Männer mit extremer Härte vor.

Als Fred Jacoby Gereon in seiner SA-Uniform sieht und ihm eine Frage zu Hitler stellt, wird dem Journalisten klar, dass der Kommissar nicht die Auffassung der Sturmtruppe teilt. Letztlich will Stennes kurz darauf Gereon für seine Verrat bestrafen, der ihm ausgerechnet von dessen Neffen Moritz Rath gemeldet wurde. Nur dem beherzten Eingreifen von Moritz Rath, der seinen Fehler einsah, und der Polizeitruppe von Günter Wendt verdankt Kommissar Rath schließlich sein Leben.

Jacoby schreibt zum Schluss noch einen Text, so wie ihn sich sein Redakteur wünscht. Dann zerknüllt er das Papier und geht.
Gegen Ende treffen sich Fred, Reinhold, Charlotte und Gereon bei einem Boxkampf. Hier meint der Reporter nur lakonisch. Sein Leben hänge nun davon ab, ob er seine Sportwetten gewinnbringend eingesetzt hätte. Trost erhält er vor allem von Reinhold und Charlotte.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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