seehofern (Verb) – Bedeutung, Definition


Das Verb „seehofern“ hat folgende Bedeutungen:

  • Einer Ankündigung oder Drohung keine Taten folgen lassen, sondern im letzten Moment davon zurücktreten bzw. diese zurückziehen.
  • Die eigene Glaubwürdigkeit durch wiederholte Drohungen und/oder Forderungen bei gleichzeitigem Nichtstun verspielen.

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Wie „seehofern“ entstand

Das Spott-Verb „seehofern“ entstand nach dem Verhalten des Innenministers Horst Seehofer (CSU) der erst seinen Rücktritt ankündigte und dann seine Rücktrittsankündigung im Juli 2018 zurücknahm.

Beispiel:

A: „Ich will sofort mehr Geld, sonst kündige ich!“
B: „Kündige doch!“
A: „Na gut, ich bleibe“

Ein anderes Wort für „seehofern“ ist die „Trennungsdrohung“.

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Psychologie hinter dem „seehofern“: Trennungsdrohung

Die Trennungsdrohung ist ein Machtinstrument, um den Partner zubeeinflussen und diesem seinen Willen aufzuzwingen. Dabei wird das letztmögliche Mittel gespielt: „Mach was ich will, sonst trenne ich mich.“Mit solch einer Drohnung nimmt der drohende Partner die Beziehung in Geiselhaft und fordert die Beugung des anderen Partners.

Ist eine Trennungsdrohung eines der letzten Mittel, das Wirkung zeigt, so sollte dringend über die Beziehung gesprochen werden.

Eine Trennungsdrohung gleicht einer Erpressung. Sie dient dem drohenden Partner dazu, dass er oder sie ihren Willen bekommt und damit die Macht in der Beziehung. Gibt der bedrohte Partner demnach, gewinnt der drohende Partner an Macht.

Eine empfehlenswerte Reaktion auf eine Trennungsdrohung ist es, den Partner aufzufordern seine Drohung umzusetzen. Dieser wird dann, wenn er/sie seine Drohnung ernst meint diese umsetzen oder er/sie wird einknicken.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jemand nur ernst genommen wird, wenn er/sie seinen Worten Taten folgen lässt und auch zu seinen Worten steht. Wer seine Worten keine Taten folgen lässt, spielt mit seiner Glaubwürdigkeit und zeigt auch, dass er/sie kein zuverlässiger Partner für eine langfristige stabile Beziehung ist. (Man will sich schließlich auf den anderen verlassen können.)

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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