Was bedeutet „sich auf seinen Loorbeeren ausruhen“? Redewendung, Erklärung, Bedeutung, Herkunft

Was bedeutet, sich auf seinen Loorbeeren ausruhen, Redewendung, Erklärung, Bedeutung, Herkunft


Bei „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ handelt es sich um eine deutsche Redewendung, die ihren Ursprung bereits in der Antike hat, jedoch bis heute im deutschen Sprachgebrauch verwendet wird und allseits verstanden wird. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Metapher, die sich auf siegreichen, römischen Feldheeren bezog. Diese erhielten für ihre Siege einen symbolischen Lorbeerkranz. Folgten keine weiteren, heldenhaften Taten, so schrieb man den Feldheeren schnell zu, dass sich diese „auf ihren Lorbeeren ausruhten“.

Heute ist der Spruch weniger im Kriegsumfeld, jedoch mehr in Beruf, Sport und Alltag gebräuchlich. Obwohl der „Lorbeerkranz“ kein gebräuchliches Tool mehr darstellt, wird die Redewendung doch oft metaphorisch für faule und nicht mehr ehrgeizige Menschen verwendet. Was es mit diesem Spruch jedoch genau auf sich hat und wer dieses bevorzugt verwendet, darüber soll der folgende Artikel ein paar interessante Fakten liefern.

Begriffserklärung von „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“

Die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ stammt aus der deutschen Sprache und ist ein beliebter Spruch in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz sowie im deutschsprachigen Luxemburg. Der Spruch dient als Bewertung einer Person, die „sich nur auf ihren Lorbeeren ausruht“. Das Verb „ausruhen“ deutet darauf hin, dass keine aktiven Taten (mehr) unternommen werden, die siegreich, ruhmreich oder ehrenhaft erscheinen. Dafür stehen die „Lorbeeren“ als eine Art Pokal oder Urkunde. Derjenige, der „sich nur auf seinen Lorbeeren ausruht“, hat früher vielleicht einmal großartige, schwierige und bewundernswerte Dinge getan, tut dies aber mittlerweile nicht mehr. „Sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ dient daher auch als spöttische und abwertende Bemerkung für eine Person oder eine Sache, die nicht an frühere Erfolge anknüpfen kann. Die Redewendung ist daher eher negativ konnotiert.

Was bedeutet „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“?

In der Antike galt der „Lorbeerenkranz“ als Symbol für Stärke, Erfolg und Sieg und wurde erfolgreichen Feldheeren sowie Sportlern oftmals als Anerkennung überreicht. Hierfür wurden die Zweige der Lorbeere zu einem nach vor hin offenen Kranz geflochten und derjenigen Person anschließend auf den Kopf gesetzt. Blieb es jedoch bei dem einen Erfolg, Sieg oder anderweitigen, bewundernswerten Ereignis, so folgte alsbald die Einschätzung von anderen Personen, dass sich diejenige Person ja „nur noch auf seinen Lorbeeren ausruhen“ würde und keine weiteren, ruhmreichen Taten mehr folgten. Dazu soll dieser Spruch auch indirekt wieder anstiften.

Woher stammt die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“?

Der Spruch „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ stammt aus der Antike und ging in etwa zur Zeit des Römischen Reiches aus dem normalen Volke hervor. Dort wurde dieses vornehmlich von den Zuschauern der Olympiaden verwendet, um sich über nicht mehr erfolgreiche Sportler oder faule Olympioniken lustig zu machen. Allmählich erhielt die Redewendung im Verlauf der weiteren Jahrhunderte und Jahrtausende dann auch Einzug in die deutsche Sprache. Dies geschah zunächst im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen. Im Laufe der Jahre wurde die Redewendung dann ganz regulär in den deutschen Sprachgebrauch integriert.

Verwendung der Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“

„Sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ begegnet uns heute in die vielfältigsten Alltagssituationen. Besonders häufig sind dabei die Folgenden:

  • Beruf & Karriere
  • Sport
  • Alltagssprache

In den nachstehenden Unterabschnitten soll auf die bevorzugten Verwendungsbereiche von „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ noch detaillierter eingegangen werden.

Beruf & Karriere

Im Beruf und in der Karriere wird der Spruch „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ vor allem für Angestellte oder ganze Unternehmen verwendet, die früher vielleicht mal durch anerkennenswerte Taten glänzen konnten, es mittlerweile aber nicht mehr tun. Gerade Beruf und Karriere sind ein kompetitives Umfeld, in welchem regelmäßig Erfolge erzielt werden müssen, um seinen Stand auch behaupten zu können.

Sport

Ein weiteres, sehr kompetitives Umfeld ist der Sport. Hier schreibt man den Spruch „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ oftmals Sportlern zu, die an vergangene Erfolge nicht mehr anknüpfen können (oder gar wollen). Zwar kommt diesen immer noch eine gewisse Ehrung zu, jedoch ist derjenige Sportler im Vergleich zu früher nicht mehr so anerkennenswert (und verliert dadurch potenziell die Unterstützung seiner Fans).

Alltagssprache

In der gesprochenen Alltagssprache wird „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ ebenfalls recht häufig eingesetzt. Hier dient die Redewendung eher als witzige und nicht ganz ernstgemeinte Bemerkung in Freundschafts- oder Liebesbeziehungen. Im Rahmen dieser wird auf vergangene, löbliche Taten verwiesen, die in der Form aber nicht mehr stattfinden und sich der- oder diejenige „nur noch auf seinen Lorbeeren ausruhen“ würde.

Gesellschaftliche Einordnung von „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“

Gesellschaftlich ist die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ keiner bestimmten Alters- oder Zielgruppe zuzuschreiben. Vielmehr wird der Spruch von allen Alters- und Zielgruppen verstanden und auch häufig eingesetzt. Besonders beliebt ist die Verwendung jedoch im Beruf- und Karriereumfeld sowie im Sport oder in den Printmedien. In modernen Medien, wie beispielsweise auf Social Media, ist die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ eher seltener anzutreffen, da diese an sich etwas betagter und teilweise archaisch wirkt.

Kritiken an „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“

Die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ ruft auch viele Kritiker auf den Plan, die in dieser eine Gefahr für die Selbstzufriedenheit sehen. Stagnation gehört zum Leben einfach dazu und nicht immer würden die Bedingungen für weiteres Voranschreiten passen. So können eine sich verändernde Umgebung oder neue Herausforderungen dazu führen, dass an alte Erfolge nicht mehr angeknüpft werden kann. Im Sport können dies vor allem die Gesundheit oder das Alter sein. Die Kritik an dieser Haltung dient als Appell zur fortwährenden Selbstreflexion und dem Streben nach neuen, individuellen Zielen, um eine dynamische und wachstumsorientierte Lebensweise zu fördern.

Fazit zum Thema „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ und ähnliche Redewendungen

Die Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ ist unterm Strich ein allgemein gebräuchlicher Spruch, der immer dann verwendet wird, wenn Personen oder Sachen nicht mehr frühere Erfolge anknüpfen können. Sie predigt im Unterton die kontinuierliche Anstrengung und das Wachstum und damit eine proaktive und dynamische Lebenseinstellung.

Mit der Redewendung „sich auf seinen Lorbeeren ausruhen“ sind beispielsweise die Sprüche „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“ und „Wer rastet, der rostet“ verwandt. Während „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“ kontinuierliche Verbesserung predigt, so meint „Wer rastet, der rostet“ eher, dass man sich kontinuierlich anstrengen und in irgendeiner Art und Weise aktiv betätigen sollte.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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