Selbstbewusst und ohne Reue ein Versprechen brechen oder Wortbruch begehen.
Schulzen ist auch ein Synonym für lügen. Das Adjektiv ist „schulzig“. Es bedeutet verlogen. Das Wort leitet sich vom Nachnamen des SPD-Chefs Martin Schulz ab und spielt auf sein Verhalten an.
Beispiele:
„Er schulzte als er 2017 sagte, dass er nie mit Angela Merkel regieren würde.“
„Er schulzt, dass sich die Balken biegen.“
„Wer einmal schulzt, dem glaubt man nicht.“
„Deutschland wurde verschulzt!“
Hintergrund
Martin Schulz hat 2017 nach der Bundestagswahl mehrere Male sehr deutlich und direkt ausgeschlossen, dass er in ein Kabinett oder eine Regierung mit Angela Merkel gehen würde. Das führte dazu, dass die SPD für Koalitions-Verhandlungen nach der Bundestagswahl 2017 nicht zur Verfügung stand.
Jedoch hat die SPD nach den gescheiterten Jamaika-Sonderierungen im Dezember 2017 ergebnisoffene Gespräche mit der Union begonnen. Am 7. Februar 2018 wurden diese Verhandlung erfolgreich beendet und ein Koalitionvertrag zwischen CDU, CSU und SPD veröffentlicht. Das ist eine Neuauflage der Großen Koalition (GroKo).
Schulz beanspruchte den Posten des Aussenministers für sich – trat jedoch davon zurück, als Kritik unter anderem vom jetzigen Aussenminister Sigmar Gabriel laut wurde.
Schulz widersprach damit seinen Äußerungen im Wahlkampf und nach der Bundestagswahl, dass er nicht mit Angela Merkel koalieren werde.
Auf innerparteilichen Druck trat er am 9. Februar vom Posten des künftigten Aussenministers zurück.
Wissenswertes
„Schulzen“ ist nicht der erste Ausdruck, der nach Bundestagswahl 2017 entstand. Nach den gescheiterten Sondierungen wurde der Begriff „lindnern“ – abgeleitet vom Nachnamen des FDP-Chefs Christian Lindner – erschaffen. Mit „lindnern“ ist gemeint, dass jemand eine langgeplante gemeinsame Unternehmung zum fast letztmöglichen Zeitpunkt absagt – was Christian Lindner auch gemacht hat, als er nach mehreren Wochen Jamaika-Verhandlungen diese platzen lies.