Jamaika-Koalition: Bedeutung, Definition, Erklärung


„Jamaika-Koalition“ ist der Name einer schwarz-gelb-grünen Koaltion, die in Deutschland aus den Parteien CDU, FDP und Grünen besteht. In Österreich besteht sie aus der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), den Grünen und dem Team Stronach.
Weitere Namen sind: Schwarze Ampel / Schwarzampel (Das rot ist schwarz), kurz Schwampel oder auch Jamaika-Ampel genannt.

Was ist eine Jamaika-Koalition? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Name Jamaika-Koalition ist angelehnt an die Flagge Jamaikas, die die Farben schwarz, gelb und grün beinhaltet. Aus der Reihenfolge oder Fläche der Farben geht nicht hervor, welche Partei die Koalition anführt. Ein inhaltlicher Bezug zum Staat Jamaika besteht nicht.

Der Begriff „Jamaika-Koalition“ tauchte nach der Bundestagswahl 2005 auf, als die Medien den Begriff populär machten. Vorherige Koalitionen zwischen CDU, FDP und Grünen hießen einfach „Schwarz-Gelb-Grün“.

Der Ausdruck „Schwarze Ampel“ wurde schon in den 1980er Jahre bekannt. Die Kommunalwahl im Jahr 1981 in Marburg führte zu einer Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Ab 1990 gab es erste „Schwarze Ampeln“ in den Landesparlamenten, unter anderem 1991 in der Bremer Bürgerschaft.

Erste Jamaika-Koaltionen

2005 – Jamaika-Koalition im Landeswohlfahrtsverband Hessen

CDU, Grüne und FDP arbeiteten im Jahr 2005 im Landeswohlfahrtsverband Hessen zusammen.

2009 – 2012 Saarmaika: Jamaika-Koalition im Saarland

Nach der Landtagswahl im Jahr 2009 im Saarland wurde eine Jamaika-Koalition unter Annegret Kramp-Karrenbauer(CDU) gebildet. Diese wurde vorzeigt, am 6. Januar 2012, beendet.

2017 – Schleswig-Holstein

CDU, FDP und Grüne einigten sich auf eine Jamaika-Koalition nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein.

Jamaika in Klein: Kommunale Bündnisse

Folgende Kommunen und Kreise wurden von einer Jamaika-Koalition regiert:

  • Bad Dürkheim
  • Bad Kreuznach
  • Marburg-Biedenkopf (Von 2001 bis 2011)
  • Sankt Ingbert
  • Blieskastel
  • Saarpfalz-Kreis
  • Wiesbaden
  • Geießen
  • Dormagen
  • Recklinghausen
  • Essen (Mit Beteiligung der Freien Wähler)
  • Leverkusen (Mit Beteiligung der Freien Wähler)
  • Bad Honnef
  • Herdecke
  • Netphen
  • Bonn (seit 2014)

Weitere Koalitionen-Möglichkeiten:

Österreich: Jamaika-Koalition

Die Landtagswahl in Salzburg im Jahr 2013 führte zu einer Jamaika-Koalition. Die SPÖ erzielte 23,83 Prozent der Stimmen und die ÖVP 29,01 Prozent. Damit verlor die SPÖ 15,54 Prozent der Stimmen und ÖVP 7,54 Prozent. Da die beiden alten österreichischen Volksparteien SPÖ und ÖVP geschwächt aus der Wahl hervorgingen, konnten sie das Regierungsbündnis von 2009 nicht wiederholen. Damals hatte die SPÖ 39,37 Prozent der Stimmen und die ÖVP 36,55 Prozent.
Die ÖVP, als Sieger der Wahl, nahm Gespräche mit den Grünen (20,18 Prozent) und dem Team Stronach (8,34 Prozent) auf. Im Ergebnis einigten sich die Parteien auf ein schwarz-grün-gelbes Bündnis.
Bei der Landtagswahl in Salzburg im Jahr 2018 trat das Team Stronach nicht erneut an, so dass kein neues Jamaika-Bündnis möglich war. Aktuell besteht die Landesregierung in Salzburg aus dem Wahlsieger ÖVP (37,78 Prozent), den Grünen (9,31 Prozent) und den NEOS (7,27 Prozent).

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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