Mit dem Ausdruck „Klimahysterie“ wird jenen, die sich für eine bessere Klima- und Klimaschutzpolitik engagieren, unterstellt, dass sie mit ihren Engagement und Forderungen übertreiben, sowie dass sie im Bezug auf das Thema Klimawandel nervös, gestresst und leicht erregbar sind.
„Klimahysterie“ ist Unwort des Jahres 2019
Update: „Klimahysterie“ wurde zum Unwort des Jahres 2019 durch eine Jury gewählt. In der Jury saßen vier Sprachwissenschaftler und ein Journalist.
Die Jury definierte das Wort „Klimahysterie“ wie folgt. Der Ausdruck „Klimahysterie“ diffamiert und diskreditiert Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung, sowie Klima-Debatten.
Weitere Unworte: Anti-Abschiebe-Industrie, Ökodiktatur, Menschenrechtsfundamentalismus
Was ist Klima-Hysterie genau? Was bedeutet Hysterie? Bedeutung
Als „Hysterie“ wurde langzeit in der Psychiatrie eine neurotische Störung bezeichnet, die sich daran kennzeichnet, dass jemand emotional instabil / labil ist und ein hohes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung hat. Insbesondere war die „Hysterie“ eine Frauenkrankheit und Ärzte der damaligen Zeit glaubten, dass eigentlich nur Frauen an „Hysterie“ erkranken können.
Der Begriff der „Hysterie“ ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts veraltet und wurde durch die Begriffe „histrionische Persönlichkeitsstörung“ und „dissoziative Störung“ ersetzt. In der Umgangssprache wird der Ausdruck „hysterisch“ noch verwendet.
Wenn jemand „hysterisch“ ist, so bedeutet dies, dass eine Person nervös, sehr leicht erregbar, aufgeregt und dauer-gestresst ist. Sie lässt sich durch Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen und wird schnell emotional. „Hysterisch“ zu sein, bedeutet das jemand übertrieben auf ein für ihn oder für sie sensibles Thema reagiert. Ein sachliches und ruhiges Gespräch ist dann nicht mehr möglich. Zum besseren Verständnis: Das Gegenteil von „hysterisch“ ist jemand, der oder die entspannt ist, sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und ruhig sowie sachlich an etwas herangeht.
Klimahysterie kann als Steigerung der Klima-Sorge verstanden werden. Während das Gefühl der Sorge dafür steht, dass jemand Anteil am Zustand seiner Umwelt nimmt und Maßnahmen einleitet diese Sorge zu lindern, steht „Klimahysterie“ für übertriebene emotionale Anteilnahme.
Um den Ausdruck „Klimahysterie“ besser zu verstehen, sollte deswegen das Adjektiv „Klima-hysterisch“ betrachtet werden.
Anmerkung der Redaktion: Es gibt keine offizielle Definition von „Klimahysterie“ und „Klima-hysterisch“. Auch ist „Klimahysterie“ keine Diagnose oder Beschreibung eines seelischen Zustandes. Deswegen findet die Beschreibung der Begriffe anhand ihrer Bedeutung statt. Dieser Beitrag ist daher auch nur eine breite Interpretation, um die Begriff „Klimahysterie“ besser zu verstehen.
Was bedeutet „Klima-hysterisch“?
Wird jemanden unterstellt, dass er oder sie Klima-hysterisch sei, so ist damit gemeint, dass eine Person sehr sensibel bis nervös auf das Thema „Klimawandel“ reagiert und sehr sensibel bis nervös mit dem Thema „Klimawandel“ umgeht. Dies kann folgende Formen annehmen:
Jedes Verhalten wird auf seine Klima-Schädlichkeit oder Klima-Verträglichkeit geprüft. Dies führt dazu, dass jemand seinen Konsum und seine komplette Art zu leben hinterfragt. Dieses Verhalten kann von Außenstehenden als „übertrieben“ bewertet werden.
Das Thema Klimawandel beginnt viele bis alle Lebensbereiche zu berühren.
Jemand hat ein schlechtes Gewissen bei klimaschädlichen Verhalten oder Verhalten,dass nicht klimaneutral ist.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen werden übertrieben dargestellt. Es verbreitet sich der Glaube, dass die Gesellschaft und die Welt kurz vor dem Zusammenbruch durch eine Klimakatastrophe steht. Jemand der unter „Klima-Hysterie“ leidet, lässt sich von diesem Glauben nicht abbringen.
Insbesondere bedeutet „Klima-Hysterie“, dass jemand starke Angst vor den Auswirkungen und Folgen des Klimawandels hat. Diese Angst kann so stark sein, dass sie lähmt oder das ganze Leben eines Menschen beeinflusst.
Gegen Klimawandel-Kritiker und Klimawandel-Leugner wird aggressiv vorgegangen. Ebenso wird gegen jene, die die Weltsicht allgemein anzweifeln aggressiv vorgegangen.
Eine nüchterne und sächliche Bestandsaufnahme von Fakten über das Klima und den Klimawandel findet nicht (mehr) statt. Ein Hinterfragen der eigenen Überzeugungen findet ebenso nicht statt. Ebenso wird nicht gefragt, wer von der Aufgeregtheit um den Klimawandel profitiert.
Weitere Bedeutung von Klimahysterie
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