Was bedeutet „Klimareligion“ (Klimaglaube)? Bedeutung, Definition

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„Klimareligion“ ist ein abwertender Ausdruck für das Engagement für eine bessere Klimapolitik, die Sorge um das Klima und wissenschaftliche Begründungen, dass es notwendig ist die Klimapolitik zu ändern und sich stärker für den Klimaschutz einzusetzen. All jenen, die sich für eine bessere oder andere Klimapolitik einsetzen, wird damit unterstellt, dass sie mit religiösem bis fanatischen Eifer ihr Ziel verfolgen und sich davon nicht abbringen. Grundlage ihres Handels seien nicht wissenschaftliche Fakten und Belege, sondern ihr bloßer (irrationaler und unbeweisbarer) Glaube an einen Klimawandel.

Was soll eine „Klimareligion“ sein? Bedeutung

„Klimareligion“ ist eine Spielart des Framings bei dem der Einsatz für das Klima zur Glaubensfrage wird. Damit wird jenen, die sich für bessere Klimapolitik einsetzen, unterstellt, dass sie nicht mehr Fakten- und Wissenbasiert handeln, sondern allein aufgrund ihres Glaubens und ihrer persönlichen Überzeugungen. Auch wird Menschen mit „Klimareligion“ unterstellt, dass unreflektiert sich den Klimaprotesten und Klimastreiks anschließen, ohne genau zu wissen, wen oder was sie da unterstützen.

Mit dem Ausdruck „Klimareligion“ wird das Engagement für eine bessere Klimapolitik als unwissenschaftlicher und irrationaler Glaube geframt. Dadurch soll der Einsatz für das Klima seine Berechtigung verlieren, da er nicht auf wissenschaftlichen Fakten, sondern persönlichen Überzeugungen oder Ansichten basiert.

Je mehr religiöse Begrifflichkeiten in Verbindung mit den Themen Klima, Klimaschutz und Klimaschutzpolitik gebracht werden, umso mehr wird der Klimawandel zur Glaubensfrage. Da Glaube nicht bewiesen werden kann und irrational ist, stellen sich wohl für einige folgende Fragen:

  • Warum sollte man an den Klimawandel glauben? Was sollte man an etwas irrationales glauben?
  • Warum sollte die Politik geändert werden, wenn der Klimawandel doch nur eine Glaubensfrage ist?
  • Warum sollte die Politik wegen einer irrationalen Annahme geändert werden?

Letzten Endes verfolgt das Framing „Klimareligion“ das Ziel, dass der jetzige Zustand der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik erhalten werden soll.

Logik hinter „Klimareligion“

Die Logik hinter dem Ausdruck „Klimareligion“ ist folgende:

  1. Ein Glaube (an Gott) ist nicht beweisbar und irrational.
  2. An etwas dass irrational und nicht beweisbar ist, muss man nicht glauben.
  3. Wenn man an etwas nicht glaubt, muss man sein Handeln, Verhalten oder die Politik nicht ändern.

Übertragen auf den Begriff „Klimareligion“ kann die Logikkette wie folgt aussehen:

  1. Der Klimawandel ist (oder scheint) eine Glaubensfrage.
  2. Ein Klimaglaube ist nicht beweisbar.
  3. Also ist der Klimawandel nicht bewiesen. In Folge stellt der Glaube an den Klimawandel keine notwendige Rechtfertigung für das Ändern von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft dar.

oder:

  1. Der Klimawandel ist (oder scheint) eine Glaubensfrage.
  2. Ein Glaube ist nicht beweisbar und irrational.
  3. An etwas, dass nicht beweisbar ist, muss man nicht glauben. Etwas das irrational ist, muss man nicht glauben oder unterstützen.
  4. Also muss man nicht an den Klimawandel glauben. Auch müssen Maßnahmen dagegen nicht eingeleitet oder unterstütz werden.

Was ist eine Klimareligion? Bedeutung

Der Ausdruck „Klimareligion“ dient nicht dazu den menschengemachten Klimawandel in Frage zu stellen, sondern soll den Einsatz für eine bessere Klimapolitik in Verruf bringen. Hierbei wird jenen Klima-Demonstranten und -Protestierenden unterstellt, dass sie sich rückssichtslos und mit blindem Eifer für das Klima einsetzen. Sie sind scheinbar jeder Kritik und jedem Zweifel erhaben, da ihr Glaube, eine bessere Welt zu schaffen und besseren Klimaschutz einzurichten, ihr Handeln rechtfertigt.

Mit dem Ausdruck „Klimareligion“ wird ausgesagt, dass der Klimaschutz zu einer Ersatzreligion geworden ist. Der Ausdruck „Ersatzreligion“ ist teils negativ belegt. Eine Ersatzreligion kann dazu dienen, die Leere im Leben zufüllen und sie kann Orientierung geben. Auch kann eine Ersatzreligion das Bedürfnis religiös oder spirituell zu sein, befriedigen. Jedoch bleibt sie nur ein Ersatz.

Eine Steigerung des Ausdrucks „Klimareligion“ ist „Klimakult“.

Eine „Klimareligion“ hat verschiedene Ausprägungen. Hier einige Vorschläge:

  • Klima-Ungläubige und Zweifler werden missioniert.
  • Klimawandelleugner werden zu Ketzern und exkommuniziert, oder eine Art (medialer) Glaubenskrieg findet gegen sie statt.
  • Es gibt Klima-Propheten, die ihre Botschaft verkünden.
  • Ein Ablasshandel gegen das schlechte Gewissen findet statt.
  • Die Klimareligion wird von einer Jungfrau angeführt.
  • Es gibt die Klima-Jünger, die ihrer Prophetin folgen.
  • Es gibt einen festen Tag in der Woche (Freitag) an dem sich die Anhänger der Klimareligion treffen.
  • Greta Thunberg wird wie eine Heilige verehrt.
  • Bisher moralisch-falsches Verhalten wird auf einmal moral-richtig. (Bsp.: Schulschwänzen)
  • Asketisch Leben wie Mönche – auf Fleisch verzichten, auf Flugreisen verzichten (Flugscham), auf Dieselautos verzichten

Insbesondere geht der Ausdruck „Klimareligion“ (wie auch der Ausdruck „Religion“) mit einem Freund-Feind-Bild einher. Es gibt die fanatischen (und religiösen) Unterstützer des Klimawandels und die aufgeklärten Kritiker der Klimaproteste, die mit scheinbarer Vernunft an den Klimawandel und die Klimaprotestbewegung sowie ihre Forderungen herangehen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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