Als „Klimajugend“ werden Jugendliche und junge Erwachsene zwischen ca. 13 bis 29 Jahren bezeichnet, die sich mit Klimastreiks, Klimaprotesten und Klimademonstrationen für bessere Klimapolitik und Klimaschutzpolitik einsetzen.
„Klimajugend“ wurde von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zum Deutschschweizer Wort des Jahres 2019 gewählt. Auf Platz 2 folgte „Ok Boomer“ und auf Platz 3 „Flugscham„.
Wer ist die Klimajugend?
Die Klimajugend besteht aus zwei großen Gruppen: Jugendliche bis 18 Jahre und junge Erwachsene zwischen 19 und 29 Jahren. Erstere befinden sich in der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein. Sie sind in der Adoleszenz. Letzte befinden sich in der Postadoleszenz. Die Jugendlichen bis 18 Jahre sind Schüler. Die jungen Erwachsenen sind meist Studenten und Berufsanfänger.
Die Klimajugend ist Teil einer globalen Schüler- und Studentenbewegung, die in vielen Städten mehrere hundert Teilnehmer auf die Straße bringt und weltweit mehr als eine Million.
Mitglieder der Klimajugend nehmen an Freitagen an den „Fridays For Future“-Demonstrationen teil. Damit verstoßen sie bewusst gegen die Schulpflicht. Dieser Umstand hat ihnen in den Medien und von der Politik viel Aufmerksamkeit eingebracht.
Die Klimajugend gilt als wütend. Sie wirft Älteren und der Politik vor, zu wenig für das Klima getan zu haben und Verantwortung für den heutigen Zustand des Klimas zu haben. Auch, wenn die Klimajugend als wütend gilt, so bleibt sie meistens friedlich.
Ihrer Ursprung hat die Klimajugend in den ersten Schulstreiks von Greta Thunberg im August 2018 für eine bessere Klimaschutzpolitik.
Die Klimajugend ist Teil der Generation Z.
Über die sozialen Medien ist die Klimajugend vernetzt. Über soziale Medien wie Facebook, Twitter und Co. werden Proteste organisiert.
Die Klimajugend wird unter anderem durch ihre Eltern und Großeltern. Aber auch grüne Parteien und Gewerkschaften unterstützen die Klimajugend. Kritiker der Klimajugend sind konservative und wirtschaftsliberale Politiker und Parteien.
Statt „Klimajugend“ wird auch „Klimaschutzjugend“ gesagt.
Siehe auch: Youthquake, Klimanotstand, Flugscham (Flygskam), Greta-Effekt
Was will die Klimajugend?
Die Klimajugend setzt sich allgemein für bessere Klimaschutzpolitik ein. Konkret hat sie erreicht, dass das Thema „Klimaschutz“ medial stärker präsent ist und dass der Klimanotstand in einigen Städten ausgerufen wurde.
Die Klimajugend möchte bewusst mehr Teilhabe an politischen Prozessen haben. Einer Partei ordnet sich die Klimajugend explizit nicht zu. (Es kann jedoch gesagt werden, dass Bündnis 90 / Die Grünen am stärksten von den Klimastreiks und -demonstrationen profitieren.)
Die Klimajugend fordert, dass aufgehört wird wie bisher zu wirtschaften, da die bisherigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen zu der heutigen Klima-Situation geführt haben. Die Klimajugend wünscht die Energiewende. Fossile Energieträger sollen zugunsten von erneuerbaren Energien aufgegeben werden.
Die Klimajugend setzt sich dafür, dass Müll reduziert und vermieden wird. Die Klimajugend setzt sich gegen Flugreisen (Flugscham) und für Bahnreisen ein. Ihr geht es allgemein darum, dass jeder sich klima- und umweltfreundlich verhält.
Forderungen der Klimajugend
Die Klimajugend fordert unter anderem:
- Ausrufen eines (nationalen) Klimanotstandes
- Einführung einer CO2-Steuer
- Klimaschutzgesetze
- Kohlekraftwerke abschalten. (Konkret: Bis Ende 2019 25 Prozent der Kraftwerke abschalten.)
- Keine weiteren Subventionen für fossile Energieträger
- Energiegewinnung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
- Treibhausgasemissionen auf Netto Null reduzieren.
- Zerstörung der Umwelt beenden
Auch Maßnahmen wie Enteignungen werden innerhalb der Klimajugend diskutiert.