Araberpferde: Ursprung und Bedeutung
Araberpferde werden aus guten Gründen als die schönste Pferderasse der Welt bezeichnet. Gerade ihr ausdrucksstarkes Gesicht ist für diese Rasse besonders. Araber wurden früher von den Beduinen, den Wüstenbewohnern ohne festen Wohnsitz, gezüchtet. Viele andere Rassen sind durch die Zucht mit dem Araber veredelt worden. Araber eilt der Ruf voraus, dass sie besonders schreckhaft und nervös sind. Selten liegt das aber an den Tieren selbst, sondern viel mehr an der falschen Behandlung er sehr feinfühligen und sanften Tiere. In der Regel sind Araberpferde zuverlässig, freundlich und haben ein zartes Gemüt. Bekannt sind die Pferde zudem für ihre enorme Ausdauer, sie gelten auf langer Distanz als die weltweit schnellsten Pferde. Es ist also kein Wunder, dass im Distanzrennen fast ausschließlich Araberpferde die Sieger sind. Weltrekordhalter sind sie auch in Sachen Alter. Araber werden unwahrscheinlich alt. Im Das Araberpferd Al Jabal wurde 19 Jahre alt und hält damit einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde 2002.
Siehe auch: Warmblutpferde, Kaltblutpferde, Vollblutpferde
Warum heißen Araber (Pferd) „Araber“? Erklärung
Das Araberpferd hat seinen Namen dank seiner Heimat auf der arabischen Halbinsel erhalten. Anatomisch ist das Araberpferd einzigartig und das unterscheidet ihn von den meisten anderen Rassen. Es hat nämlich lediglich 17 – und keine 18 – Rippen. Auch Lendenwirbel hat es anstatt sechs Stück nur fünf. Ebenfalls Schweifwirbel haben Araberpferde weniger als andere Rassen. Daher können die Vertreter der Rasse ihren Schweif auch so andächtig heben.
Araber: Der Hintergrund dieser Zucht
Wer vom Araber-Pferd spricht meint damit eigentlich den Überbegriff für eine Pferderasse, die nach ihrem äußerlichen Erscheinungsbild und der Herkunft nach aus dem arabischen Raum stammt. Dabei ist es egal, ob die Rasse offiziell von der World Arabian Horse Organisation anerkannt ist. Genauer gesagt werden in die Grupp der Araber all die Pferde eingeordnet, deren Blut nicht so rein ist, dass sie zu den Vollblutarabern zugeordnet werden können, das fremde Blut aber wiederum so niedrig ist, dass auch keine andere Rasse aus Arabischem Halbblut, Anglo-Araber oder Shagya-Araber zuordbar sind. Geführt wird das Zuchtbuch der arabischen Rasse in der Bundesrepublik Deutschland vom Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung ZSAA und dem Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes VZAP.
Das sind die Merkmale von Araber-Pferden
Grundsätzlich hat jede Sorte an arabischen Pferden eigene, individuelle Merkmale, welche dem arabischen Vollblut weniger oder stärker nahekommen. Ein genaues Zuchtziel liegt bei der Rassegruppe der Araber nicht vor, daher sind für diese Pferde auch keine bestimmten Exterieur- und Interieurmerkmale festgelegt. Weil Araber verglichen mit anderer Rassengruppen meist höher im Blut stehen sind die Ähnlichkeiten mit den Merkmalen des Arabischen Vollblutes meist hoch. Typisch für Araber-Pferde ist ihr temperamentvolles Gemüt. Dank ihrer Härte, Robustheit und der hohen Bereitschaft für Arbeit sind sie auch für Distanzritte und Wanderreiten beliebt. Gezüchtet wurde sie ursprünglich für Ausdauerleistung. Sie sind sehr robust gegen hohe Temperaturen und können auch eine hohe Luftfeuchtigkeit gut ab. Den Erfolg der arabischen Rasse zeigt die Geschichte. Als berittene Tiere der Beduinen waren sie über viele Jahrhunderte im heißen Klima unterwegs. Bei wenig Futter und Wasser mussten sie lange Strecken zurücklegen und sich in schwierigen Gebieten bewegen. Es liegt also in der Natur dieser Tiere, dass sie extrem ausdauernd sind, was nicht zuletzt an ihren nahezu unverwüstlichen Beinen liegt.
Araberpferde in der Übersicht
Araber haben ein Stockmaß zwischen 140 und 156 Zentimeter und einen quadratischen Körperbau mit hohem Schweif. Der Kopf ist edel, kurz und besitzt große Augen. Der Hals ist leicht gebogen und verfügt über eine feine Mähne. Araber gibt es in den Farben Schimmel, Fuchs, Rappe und Braun. Ihr Charakter ist sehr sensibel, feurig, mutig und intelligent. Der Gang ist schwebend, leicht und frei. Seit dem 7. Jahrhundert werden die Araberpferde gezüchtet. Heute werden Sie hauptsächlich in den Bereichen Freizeit, Springen und Rennen eingesetzt.
Diese Vertreter zählen zu den Arabern
Zugerechnet werden etwa Ungarische Araber, die den Shagya-Araben nicht zugeordnet werden können. Gleiches gilt auch für die Arabischen Pferde der Türkei, des Libanon und Jordanien, welche keinen lückenlosen Abstammungsnachweis haben. Zu Vertretern von Arabern werden auch die Arabischen Pferde gezählt, die aus Ägypten stammen und die Herkunft nicht geklärt, beziehungsweise nicht bei der WAHO eingetragen ist. Immer wieder landen Pferde auch in der Rassenbezeichnung, wenn es sich um die russische Tersker Rasse handelt, die wegen einer bestimmten Sonderstellung in Deutschland einer Reihe von Rassen zugeordnet werden kann.
Arabische Pferde, deren Ursprung anhand Papiere nicht zweifelsfrei überprüft werden kann (etwa wegen Kriegswissen) werden ebenfalls den Arabern zugeordnet. Gleiches gilt für die Nachkommen der Stute mit dem Namen Nigra Zscheiplitz. Sie stammt aus dem Vorkriegsgestüt Röblingen. Die Pferde zählen eigentlich zu den Arabischen Vollblüter. Nach einem Test, bei welchen festgestellt wurde, dass s wegen geringem Fremdblutanteil eine Umgruppierung geben muss, wird diese nun unter der Rassengruppe Araber geführt. Zu den Arbabern werden auch Farbzuchten gezählt, die einen Anteil von Arabischen Vollblut mit über 90 Prozent aufweisen. Eine eigene Rasse stellen hierbei die Araberpintos dar, welche über 99 Prozent vom Araberteil besitzen müssen.