Corona, Coronavirus als Chance: Was uns die Coronakrise lehrt

Corona, Coronavirus als Chance, was die Coronakrise lehrt und zeigt


Es scheint auf dem gesamten Globus momentan kein anderes Thema mehr zu geben. Corona ist überall, hat Medien, Alltag und auch unsere Psyche erobert. Jeden Tag werden neue Schlagzeilen geschrieben, Gebote ausgesprochen, Termine verschoben und Absagen erteilt. Der Virus sorgt für Angst, Unsicherheit und Zweifel; viele Menschen fürchten um ihre Gesundheit, ihre Existenz, ihre Familie und Freunde. Doch so sehr Covid-19 die Welt in eine Krise stürzt, so sehr bietet der Virus der Menschheit auch Chancen. Es wird Zeit, die Ängste außer Acht zu lassen und die positiven Seiten der Krankheit zu betrachten, denn diese sind zahlreich vorhanden.

Corona als Chance: Neue Werte durch die Krise entdecken

Seien wir einmal kritisch: Das alltägliche Leben vor dem Jahr 2020 war ein schnelllebiges, konsumorientiertes und egozentrisches. Es wurde viel gekauft, gearbeitet und vor allen Dingen – aufgeschoben. Persönliche Interessen, Hobbies, Zeit für Kleinigkeiten, für die Familie oder individuelle Projekte gab es für die meisten höchstens mal am Wochenende. Das Leben war vom Morgen bis zum Abend durchgetaktet, jeder Ablauf fest geplant. Dann kam Covid-19. Schlagartig fielen all diese festen Abläufe zwangsweise weg. Zuhause bleiben, heißt es heute. Anfänglich hatten viele Menschen Angst davor, ihren ganzen Tag in Haus oder Wohnung in Selbstisolation zu verbringen. „Da fällt mir ja die Decke auf den Kopf.“, hörte man viele sagen. Doch lauscht man den Stimmen jetzt, hört man vielfach etwas anderes: „Ich habe endlich einmal Zeit für die Wohnung und den Garten nutzen können“, „Ich habe wieder mit dem Lesen angefangen“, „Ich habe den ganzen Tag nichts gemacht und es war großartig“ oder „Ich genieße gerade einfach die Zeit mit meiner Familie“. (Siehe: Tipps gegen Langeweile, Tipps gegen den Lagerkoller)

In den Köpfen der Menschen ist etwas passiert. Das sogenannte Hamsterrad existiert nicht mehr. Der ganze Stress, der Zeitdruck, der Leistungsdruck, der Termindruck haben sich in Luft aufgelöst. Auf einmal bleibt ganz viel Leere übrig. Zeit, ein so wertvoller Rohstoff, ist plötzlich im Überfluss vorhanden. Und damit die Gelegenheit, einmal in sich zu gehen und sich zu fragen, was man eigentlich mit dieser Zeit anfangen möchte. Frei von äußeren Zwängen bietet Corona die Möglichkeit, das bisherige Leben zu hinterfragen und herauszufinden, was wirklich wichtig ist. Was habe ich bisher eigentlich gemacht und warum? Was möchte ich jetzt machen? Warum habe ich das vorher nicht getan? Wir haben durch Covid 19 die Möglichkeit, einmal tief in uns hineinzuhören und nachzufühlen, ob wir eigentlich zufrieden sind.

Die Corona Krise ändert unser Leben und unsere Lebensweise. Gewohnheiten, Bedürfnisse und Selbstverständlichkeiten werden in Frage gestellt. Was braucht der Mensch eigentlich zum Leben? Ist es wirklich der Stress, die Routine, das Geld? Ist die Zeit im Kreis der Liebsten oder mit sich alleine nicht viel wertvoller? Die Wertschätzung für alltägliche Dinge gewinnt wieder an Bedeutung. Jetzt ist die Zeit zu hinterfragen, wie wir leben und arbeiten wollen. Der Virus bietet allen eine Chance zur Neuorientierung und für einen Neuanfang.

Corona-Krise als Chance: Menschliche Beziehungen leben wieder auf

Corona hat zu etwas geführt, was die wenigsten schon einmal miterlebt haben – Kontaktverbot. Nur noch alleine oder zu zweit auf die Straße, Menschenansammlungen werden konsequent bestraft. Quarantänemaßnahmen zwingen Menschen dazu, sich von anderen fernzuhalten. 2 Meter Mindestabstand gilt es überall einzuhalten. Covid-19 scheint Menschen voneinander zu separieren und eine Kluft zwischen sie zu treiben. Viele befürchteten die völlige Vereinsamung. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Statt einer Trennung hat der Virus die Menschheit viel näher zueinander gebracht. Wir merken auf einmal, dass wir nicht alleine sind. Menschen auf der ganzen Welt teilen unser Schicksal. Durch zahlreiche Internetportale, Social Media und die Nachrichten werden wir mit all diesen anderen Menschen verbunden. Auch sie sitzen Zuhause und sehen sich mit den neuen Herausforderungen konfrontiert. Egal ob Gut- oder Schlechtverdiener, ob Ottonormalverbraucher oder Politiker, alle sind eins. Sogar Stars posten fleißig aus ihren Häusern, laden andere Menschen zum Chatten ein. Corona ist ein Gleichmacher und bringt uns alle wieder näher zueinander.

Ein weiterer Nebeneffekt der plötzlich gewonnenen Zeit – wir haben endlich die Gelegenheit, Beziehungen wieder aufzufrischen und zu vertiefen. Es werden wieder Telefonate geführt. Alte Freunde, zu denen man längst den Kontakt verloren hatte, melden sich um zu fragen, wie es einem geht. Nachbarn unterhalten sich miteinander über die Balkon- und Gartenzäune. Familien stehen in engerem Kontakt. Großeltern installieren Skype, um die Gesichter ihrer Enkel sehen zu können. Es zeigt sich, dass das Kontaktverbot eben nicht zu einem Verlust menschlicher Beziehungen führt, sondern zu einer viel engeren Bindung. Und dass menschliche Nähe vielleicht noch wichtiger ist, als wir dachten. Schließlich ist sie es, die uns optimistisch nach vorne blicken lässt. Die Corona Krise zeigt, dass Gesundheit, Familie und Freunde sehr wichtig sind – nicht Besitz und immer mehr.

Wer heute durch die leeren Straßen geht, das eigene Treppenhaus oder auch Social Media und Ebay Kleinanzeigen unter die Lupe nimmt, der wird Zeuge eines neuen Trends, der scheinbar um sich greift: Menschen bieten ihre Hilfe an. Zahllose Anzeigen, um für ältere Menschen einkaufen oder mit fremden Hunden Gassi zu gehen, überfluten das Netz geradezu. Sogar Inserate wie „Habe Klopapier für Bedürftige zu verschenken“ tauchen auf und beweisen: Die Corona Krise ist eine Chance für Mitmenschen da zu sein, eine Chance überschwänglich genutzt wird. Hilfspakete werden parteiübergreifend abgesegnet, Vermieter senken die Mieten, viele Anbieter bieten ihre Produkte kostenlos an. In Zeiten der Not zieht die Welt an einem Strang und lässt uns wieder ein bisschen stolz auf uns alle sein.

Die Corona Krise als Chance, gemeinschaftlich zu lernen

Covid-19 stellt die gesamte Weltbevölkerung vor eine große Herausforderung. Völlig neue Strukturen und Regelungen mussten quasi über Nacht entwickelt werden, um den Fortbestand der Gesellschaft zu sichern. Und entgegen vieler Befürchtungen zeigt sich, dass die menschliche Struktur auch von zuhause aus überleben kann. Schüler lernen mit Online-Portalen, viele Arbeitnehmer arbeiten im Home Office, kostenlose Sportkurse, Musikangebote und Tutorials werden im Internet zu Hauf angeboten. Nachbarschaftshilfe wird digital organisiert, sogar die Bürokratie kann auf einmal unkompliziert und elektronisch ablaufen. Corona beweist, wie wichtig dass Internet für die heutige Gesellschaft geworden ist, aber auch, wie viel ungenutztes und positives Potenzial in ihm steckt. Die Globalisierung findet auf einmal nicht mehr nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich statt. Länder dienen als Vorbild, nicht als abschreckendes Beispiel. Die Corona Krise erweist sich als Chance, die Gesellschaft weiter zu entwickeln und zu lernen – als Individuum und als Gemeinschaft.

Auch verändert hat sich unsere Einstellung gegenüber anderen. Gerade die Menschen, die im Alltag sonst weniger geachtet werden, weil sie keine große Karriere hinlegen, ernten auf einmal den Respekt, den sie verdienen. Supermarktmitarbeiter, Krankenpfleger und Postboten arbeiten unermüdlich, um unsere Gesellschaft am Leben zu erhalten. Es sind die Alltagshelden, die Covid-19 in seine Schranken weisen und jeder möchte seinen Teil dazu beisteuern. Befristete Lagerarbeiter springen auf einmal ein, Freiwillige kommen zur Blutspende und jeder hilft so gut es möglich ist.

Corona als Chance: Die Krise zeigt, wozu wir fähig sind

Etwas, was wir alle durch Corona lernen, ist die Antwort auf die Frage, was bleibt, wenn auf einmal alles zusammenbricht. Kann der Mensch auf völliges Chaos reagieren? Diese Antwort lautet ja. Anstatt zu verzweifeln, halten wir alle zusammen und belohnen uns für jeden kleinen Erfolg. Darauf lohnt es sich, stolz zu sein.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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