„Passdeutsche“ ist eine abwertende Bezeichnung für Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Ihnen wird mit dem Ausdruck „Passdeutsche“ unterstellt, dass sie zwar den deutschen Pass haben, aber keine „wirklichen“ Deutschen sind, sich nicht als deutsch identifizieren oder sich Deutschland nicht zugehörig fühlen.
Der Ausdruck „Passdeutsche“ dient zur Abgrenzung von Menschen mit Migrationshintergrund von der deutschen Bevölkerung. Ihnen wird mit dem Ausdruck die Zugehörigkeit zu den Deutschen abgesprochen.
Auch wird mit dem Ausdruck „Passdeutsche“ Menschen mit Migrationshintergrund unterstellt, dass sie aus einem bestimmten Zweck die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben.
Doppelpassdeutsche
Auch werden Menschen die die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland besitzen, teils als Passdeutsche oder Doppelpassdeutsche bezeichnet. Mit dem Ausdruck „Passdeutsch“ wird ihre Zugehörigkeit zu Deutschland auf den Pass reduziert. Damit wird ihnen die Loyalität, Verbundenheit und Zugehörigkeit zu Deutschland und den Deutschen abgesprochen.
Teils werden Begriffe wie „Doppelpasstürken“ benutzt.
Passdeutsche und Deutsche als Ethnie?
Der Ausdruck „Passdeutsche“ wird meist in einem Kontext verwendet, in dem die Deutschen als Ethnie aufgefasst werden. Daraus können Schlüsse gezogen werden, dass andere und Ausländer zwar die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen können, aber nicht zur Ethnie der Deutschen gezählt werden können. Daraus ergibt sich die Frage: Was macht einen Menschen zum Deutschen? (Je nachdem, aus welchem politischen Lager geantwortet wird, fällt die Antwort anders aus. Laut § 1 des Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG) ist ein Deutscher im Sinne des Gesetzes, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.)
Gegenwörter zu „Passdeutsch“ sind unter anderem „biodeutsch„, „ethnodeutsch“, „volksdeutsch“, „stammdeutsch“ oder in einigen Kreisen „alman„. Statt „Passdeutsche“ wird teils auch „Möchtegern-Deutsche“ gesagt.
Rein technisch und wortwörtlich gesehen, sind alle Menschen mit deutschen Pass „Passdeutsche“. Der Ausdruck „Passdeutsch“ reduziert, dass Deutsch sein eben auf den Pass.
Geschichte vom Wort „Passdeutsche“
Als „Passdeutsche“ wurden in den 1980er und 1990er Spätaussiedler aus Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bezeichnet. Sie zählten zur deutschen Nation und hatten das Recht nach Deutschland zuziehen. Rechtlich galten sie nicht als Ausländer.
In der Neuen Rechten erhielt der Begriff eine neue Bedeutung. Er wird als abwertende Bezeichnung für Menschen mit deutschem Pass und Migrationshintergrund verwendet. Dabei werden diese im Gegensatz zu den Deutschen gesetzt.